Eine dreischleifige Bogenfibel mit dreieckiger Fußplatte aus Bosnien Mario GAVRANOVIC Izvleček Abstract Prispevek obravnava tro- in dvozankste ločne fibule z vrezi na loku in visoko trikotno nogo. Obravnavani tip fibul v dosedanjih raziskavah še ni bil jasno opredeljen. Glavno območje razprostranjenosti tega nakita je osrednja in vzhodna Bosna s koncentracijo v dolini reke Bosne in njenih pritokov. Razen naselbinskih najdb iz Debelega Brda pri Sarajevu in Bare pri Tuzli sta obravnavana tipa fibul večinoma najdena kot pridatek v skeletnih grobovih, ki jih na osnovi preostalih pridatkov lahko opredelimo kot moške. Primerki fibul iz skeletnih grobov v vzhodni Slavoniji kažejo na premikanje skupin in/ali posameznikov z glavnega območja razprostranjenosti proti Panonski nižini. Tako skeletni način pokopa kot te fibule so na žarnih nekropolah Slavonije tuji elementi. Kronološki okvir obravnavanih tipov fibul je konec osmega in začetek sedmega stoletja pr. Kr. Ključne besede: vzhodna in osrednja Bosna, Slavonija, skupina Dalj, skeleteni grobovi, trozankasta ločna fibula, dvozankasta ločna fibula, tuji elementi, migracije The article discusses a triple loop bow fibulae and double loop bow fibulae with scribed bow and high triangular foot. This type has not been clearly defined in the past researches. The main spread region of this jewellery is central and eastern Bosnia with concentration on the Bosna river valley and its tributaries. Except in the settlements of Debelo Brdo near Sarajevo and Bare near Tuzla, the described type is generally found as a grave good in inhumation graves of this region and can be, according to the accompanied finds, assigned to a male accessory. Corresponding finds of this type in the region of eastern Sla-vonia (Srijem) indicate a movement of groups and/or individuals from the main spread area into the Pannonian lowlands. This type of fibulae and inhumation are both foreign elements in primarily Urnfield cemeteries of Slavonia. The chronological frame of the described fibulae can be placed between the end of the eighth century and the first half of the seventh century B.C. Keywords: East and central Bosnia, Slavonia, Group Dalj, inhumation graves, triple loop bow fibulae, double loop bow fibulae, foreign elements, migrations Ausgangspunkt folgender Betrachtung stellt eine Bronzefibel dar, die sich im Heimatmuseum der Stadt Zenica in Bosnien und Herzegowina befindet. Über den Zeitpunkt der Auffindung und den Fundort liegen keine genauen Angaben vor. Da das Heimatmuseum ausschließlich Funde aus der näheren Umgebung beherbergt, ist anzunehmen, dass die Fibel auch aus dem Raum der Gemeinde Zenica stammt (Abb. 8: A). Während meiner Forschungsreise in Bosnien und Herzegowina im Sommer 2005 habe ich freundlicherweise die Möglichkeit bekommen diesen Fund aufzunehmen und zu veröffentlichen, weswegen ich den Mitarbeitern des Museums zu besonderem Dank verpflichtet bin1. BESCHREIBUNG Die 9 cm lange Fibel (-Abb. 1) ist aus einem Stück Bronzedraht gefertigt, wobei das eine Ende zur dreieckigen Fußplatte gehämmert ist, während 1 Insbesondere bedanke ich mich beim jungen Kustos, Herrn Ikbal Cogo, der mir während meines Aufenthaltes in Zenica eine große Hilfe war. Abb. 1: Fundort "Zenica". Dreischleifige Fibel mit geritztem Bügel und dreieckigem Fuß. 1,1a Vorderseite; 1b Fußplatte - Detail. M. 1,1a = 1:2. Sl. 1: Najdišče "Zenica". Trozankasta fibula z vrezi na loku in visoko trikotno nogo. 1,1a sprednja stran; 1b noga fibule, detajl. M. 1 = 1:2. das zweite Ende über eine Schleife in die Nadel übergeht. Der Bügel ist von beiden Seiten mit tiefen Ritzungen versehen und besitzt einen runden Querschnitt, außer an den Stellen, wo er zu drei ungleichen Schleifen (Dm: 0,5; 0,7 und 1,1cm) geschlungen ist. Dort weist der Bronzedraht einen rhombischen Querschnitt auf. Die hohe, dreieckige Fußplatte ist auf der Vorderseite mit eingeritzten Motiven verziert, in der Mitte mit einem Fischgrätmuster und an den Längsseiten mit je einer Reihe aus vier schraffierten Dreiecken (Abb. 1: 1b). Abb. 2: Novi Banovci (nach Vinski, Vinski-Gasparini 1962). Ohne Maßstab. Sl. 2: Novi Banovci (po Vinskem in Vinski-Gasparini 1962). Brez merila. Dreischleifige Bogenfibeln stellen eine Seltenheit im breiten Spektrum der Bogenfibelformen dar. Das Grundschema der dreischleifigen Fibel aus Zenica entspricht vollkommen dem der zwei-schleifigen Bogenfibel, einem Leittyp der frühen Eisenzeit auf der Balkanhalbinsel, der sich durch viele regionale Varianten auszeichnet (Gabrovec 1970, 5 ff.; Teržan 1994). Ob die zusätzliche, dritte Schleife am Bügel als ein dekoratives oder gar symbolisches Element oder als eine funktionell-technische Verbesserung zu deuten ist, ist schwer zu beantworten. Während die zweite Schleife am Übergang vom Bügel zum Fuß zur Elastizität der Fibel beiträgt, ist die dritte Schleife, funktionell gesehen, möglicherweise nur als ein Ring für einen Anhänger zu erklären. Als ein Beispiel einer vollendeten Ringausbildung kann der Bügel einer zweischleifigen Fibel aus Novi Banovci in Srem (Vojvodina) angeführt werden (Vinski, Vinski-Gasparini 1962, 2). Bei dieser Fibel (Abb. 2) ist der Ring, an den sieben bronzene Wasservogelprotome angehängt wurden, durch eine Öse am Fibelbügel befestigt. VERGLEICHSFUNDE In den 13 Bänden der PBF Reihe, die sich mit Fibeln befassen, sind nur zwei dreischleifige Bogenfibel zu verzeichnen, eine mit sanduhrförmiger Fußplatte aus Ensiala in Rumänien (Bader 1983, Taf. 29: 224a) und eine mit dreieckiger Fußplatte aus Psychro auf Kreta (Sapouna-Sakellarakis 1978, Taf. 7: 216). Für die Fibel aus Ensiala, die ohnehin aufgrund der sanduhrförmigen Platte und der Bügelgestaltung nicht unmittelbar mit der Fibel aus Zenica zu vergleichen ist, sind keine entsprechenden Parallelen zu nennen (Bader 1983). Die dreischleifige Fibel mit kleinem dreieckigen Fuß aus Psychro wird von Sapuona-Sakellarakis zusammen mit einer mehrschleifigen Fibel mit quadratischem Fuß aus dem gleichen Fundort zu einem Typ zusammengefasst (Typ IIg). Beide Fibeln aus der Psychro-Höhle auf Kreta sind als Weihfunde zu deuten. Im Vergleich zur Fibel aus Zenica ist das dreischleifige Exemplar aus Psychro graziler, besitzt eine kleinere, dreieckige Fußplatte und einen glatten Bügel. Aus der Zeichnung lässt sich nicht erkennen, ob der Bronzedraht an den Schleifen einen anderen Querschnitt als der Bügel hat, wie das bei der Fibel aus Zenica der Fall ist. Da gesicherte Beifunde bei beiden Fibel fehlen, kann eine Zeitstellung, in diesem Fall in die geometrische Periode, nur vermutet werden (Sapouna-Sakellarakis 1978, 51). Die von Sapouna-Sakellarakis für ihren Fibeltyp IIg angeführten Vergleichsfunde aus Italien und Bosnien (Sundwall 1943, 35) beziehen sich auf die mehrschleifige Fibel mit dem quadratischen Fuß, während die dreischleifige Fibel nicht weiter diskutiert wird. Die einzigen entsprechenden Vergleichsstücke zur Fibel aus Zenica stammen aus zerstörten Gräbern aus Sotin (Abb. 8: B) in Ostslawonien (Vinski, Vinski-Gasparini 1962, 280). Im Gegensatz zur Fibel aus Psychro stehen die zwei Fibeln aus Sotin (^Abb. 3: 1,2) mit geritztem Bügel, hohem dreieckigen Fuß und vierkantigem Querschnitt der Schleifen in Konstruktion, Aufbau und Größe der Fibel aus Zenica so nahe, dass man sie als Produkte ein und der gleichen Werkstatt betrachten kann. Als einziges Unterscheidungsmerkmal zwischen diesen Fibeln kann man die Verzierung der Fußplatte beim Exemplar aus Zenica / Bosnien anführen. Zu den Trachtbeigaben der zerstörten Gräber aus Sotin gehören neben den zwei dreischleifi-gen Bogenfibeln mit geritztem Bügel und hoher dreieckiger Fußplatte u. a. auch zwei Exemplare (-Abb. 3: 3,4) der diesem Typ sehr nahe stehenden zweischleifigen Bogenfibel mit gleicher Fußform und Bügelgestaltung (Vinski, Vinski-Gasparini 1962, Abb. 87-92). DIE VARIANTE DER ZWEISCHLEIFIGEN BOGENFIBELN MIT GERITZTEM BÜGEL UND HOHER DREIECKIGER FUSSPLATTE Das Problem bei der Suche nach Vergleichsfunden für die Exemplare aus Sotin (sowohl zwei als auch dreischleifige) und Zenica liegt darin, dass die Fibeln mit solchen Merkmalen (geritzter Bügel mit rundem Querschnitt, hohe dreieckige Fußplatte, vierkantiger Querschnitt an den Schleifen) in der bisherigen Forschung nicht klar genug als Typ oder Variante umschrieben bzw. definiert worden sind. In der grundlegenden Arbeit über die zweischleifige Bogenfibel in Südosteuropa von Gabrovec wurden alle vier Fibeln aus Sotin den Fibeln mit tordiertem Bügel und hoher dreieckiger Fußplatte (Typ 7a) zugewiesen (Gabrovec 1970, 20, Karte 10). Auch in der Zusammenstellung der Fibeln des Zentralbalkans von Vasic wurden die Fibeln aus Sotin als Variante mit tordiertem Bügel bezeichnet (Vasic 1999, 52). Da in Sotin und in den benachbarten Nekropolen Dalj und Batina auch andere Varianten der zweischleifigen Bogenfibeln anzutreffen sind (Vinski-Gasparini 1973, Taf. 120), geht Vasic sogar von einer Werkstatt in Sotin selbst aus (Vasic 1999, 52). Zweifellos stehen die Fibeln mit geritztem Bügel aus Sotin und Zenica in enger typologischer Verbindung mit den Typen 7a (mit tordiertem Bügel) und 1c (mit glattem Bügel) nach Gabrovec. Die charakteristische Bügelbearbeitung und hohe, dreieckige Fußplatte bieten jedoch genügend Argumente an, um diese Fibel als eine besondere Variante zu bezeichnen. Eine vergleichbare Absonderung der Varianten mit geritztem Bügel aber mit einer kleinen dreieckigen Fußplatte (gleichseitigem Dreieck) wurde bereits gemacht (Teržan 1990, 214, Karte 8). Neben den Fibeln mit flächig geritztem Bügel, wie Abb. 4: Variante der zweischleifigen Fibel mit geritztem Bügel und hohem, dreieckigem Fuß. 1 Debelo Brdo (nach Čurčic 1908); 2 Gračanica (nach Čovic 1987a); 3 Brezje (nach Čovic 1987b); 4 Semizovac (nach Mandic 1933); 5 Ilijak XI (nach Fiala 1895); 6 Milci (nach Mitrevski 1987); 7 Bare bei Tuzla (unveröffentlicht). M. = 1:2; 3 ohne Maßstab. Sl. 4: Varijanta dvozankastih fibul z vrezi na loku in visoko trikotno nogo. 1 Debelo Brdo (po Čurčicu 1908); 2 Gračanica (po Čovicu 1987a); 3 Brezje (po Čovicu 1987b); 4 Semizovac (po Mandicu 1933); 5 Ilijak XI (po Fiali 1895); 6 Milci (po Mitrevskem 1987); 7 Bare pri Tuzli (neobjavljeno). M. = 1:2; 4 brez merila. bei der hier behandelten Variante, konnte Teržan noch zwei weitere Varianten (Bügelverzierung durch voneinander getrennte Ritzlinienbündel und Bügelverzierung durch schräge Einritzungen) herausarbeiten. Alle drei Varianten sind in ihrer Verbreitung auf den Südostalpenraum begrenzt (Teržan 1990, Karte 8). Der hier neu definierten Variante der zwei-schleifigen Bogenfibel mit hohem, dreieckigem Fuß und geritztem Bügel können folgende Fibeln zugewiesen werden (Abb. 8): 1. Debelo Brdo bei Sarajevo, Bosnien und Herzegowina (Čurčic 1908, Taf. 1: 9); Siedlungsfund. L. 7,5 cm; H. 5,1 cm (Abb. 4: 1). Eine Fibel mit verzierter Fußplatte (eingeritztes Fischgrätmuster). Bei Gabrovec ist diese Fibel dem Typ 7a (mit tordiertem Bügel) zugeordnet worden. 2. Semizovac bei Vogošca, Bosnien und Herzegowina (Mandic 1933); gestörtes Körpergrab. Maße unbekannt (Abb. 4: 4). Auch diese Fibel wird bei Gabrovec als Typ 7a (mit tordiertem Bügel) angeführt (Gabrovec 1970, 18). Die gleiche Fibel wird dagegen von Čovic als Typ 1c nach Gabrovec (Bogenfibel mit dreieckigem Fuß und glattem Bügel) bezeichnet (Čovic 1987a, 489). 3. Gračanica bei Visoko, Bosnien und Herzegowina (Čovic 1987a, Taf. 52: 7); gestörtes Körpergrab. L. 10,3 cm; H. 7,3 cm (Abb. 4: 2). Diese Fibel wird von Čovic dem Typ 1c (mit glattem Bügel) zugewiesen. 4. Ilijak, Glasinachochebene, Bosnien und Herzegowina (Fiala 1895, Abb. 38). L. 7,2 cm; H. 4,8 cm (Abb. 4: 5). Steintumulus XI, Grab 2; Körperbestattung mit S-O-Aus-richtung; keine Beifunde. 5. Ilijak, Glasinachochebene, Bosnien und Herzegowina (Benac, Čovic 1957). L. 5,8 cm; H. 4,7 cm (Abb. 5: 1). Steintumulus XX, Grab 1; ein zum Teil verbranntes Skelett. Beifunde: 2 Spiralarmringe aus Bronze, 4 Armringe aus Bronze, 1 Lanze aus Eisen, 2 Messer aus Eisen (Abb. 5: 1-10). Die Fußplatte der Fibel (Abb. 5: 1) ist mit eingeritztem Fischgrätornament verziert. 6. Brezje-Kongovo, Glasinachochebene, Bosnien und Herzegowina (Čovic 1987b, Abb. 33, 5). Maße unbekannt (Abb. 4: 3). Tumulus XXI; keine Angaben. Die Fußplatte der Fibel ist mit eingeritztem Fischgrätenmuster verziert. 7. Gubavica bei Mostar, Bosnien und Herzegowina (Čovic 1982). L. 5,2 cm; H. 3,4 cm (Abb. 6: 1). Steintumulus, Grab 2; Körperbestattung mit S-O-Ausrichtung. Beifunde: Spiralarmring, Rollenkopfnadel, Bronzedrahtfragmente (Abb. 6: 1-7). Die Fibel (Abb. 6: 1) wird dem Typ 1c nach Gabrovec (mit glattem Bügel) zugeordnet (Čovic 1982, 24). 8. Bare bei Tuzla, Bosnien und Herzegowina. L. 7,7 cm; H. 5,7 cm (Abb. 4: 7). Abb. 5: Ilijak, Tumulus XX, Grab 1. Grabfunde mit der zweischleifigen Fibel mit geritztem Bügel und hohem, dreieckigem Fuß (nach Benac, Čovic 1957). M. 1 = 1:2; 2-10 ohne Maßstab. Sl. 5: Ilijak, gomila XX, grob 1. Grobna celota z dvozankasto fibulo z vrezi na loku in visoko trikotno nogo (po Bencu in Čovicu 1957). M. 1 = 1:2; 2-10 brez merila. Abb. 6: Gubavica, Tumulus I, Grab 2 (nach Čovic 1982). M. 1 = 1:2; 2-7 ohne Maßstab. Sl. 6: Gubavica, gomila I, grob 2 (po Čovicu 1982). M. 1 = 1:2; 2-7 brez merila. aus Zenica. Die Fibel aus Milci ist bei Vasic unter der Variante mit tordiertem Bügel zu finden (Vasic 1999, 51). 10. Sotin bei Vukovar, Slawonien, Kroatien (Vinski, Vinski-Gasparini 1962, Taf. 8: 88-89); beide Fibeln aus gestörten Gräbern. L. 9,6 cm; H. 5,8 cm (Abb. 3: 3); L. 11 cm; H. 7,2 cm (Abb. 3: 4). Zu dieser Variante sind möglicherweise noch drei weitere Fibeln, die Vasic jedoch als Variante mit tordiertem Bügel beschreibt (Vasic 1999, 51), hinzuzuzählen: 11. Trnjane bei Požarevac, Serbien (Vasic 1999, Taf. 27: 328); Einzelfund. L. 8,4 cm; H. 6 cm (Abb. 7: 1). 12. Stapari bei Užice, Serbien (Vasic 1999, Taf. 27: 327); Einzelfund im Friedhofsareal. L. 9 cm; H. 6,2 cm (Abb. 7: 2). 13. "Bačka", unbekannter Fundort (Vasic 1999, Taf. 27: 319); Einzelfund. L. 7,6 cm; H. 5,4 cm (Abb. 7: 3). Die Fußform sowie der Querschnitt des Bügels (rund) und der Schleifen (vierkantig) dieser drei Fibeln entsprechen den anderen Vertretern dieser Variante. Aus den Zeichnungen (Abb. 7: 1-3) ist jedoch nicht zu entnehmen, ob der Bügel durch Einritzungen oder Tordierung verziert ist. Abb. 7: Mögliche weitere Exemplare der Variante der zweischleifigen Fibel mit geritztem Bügel und hohem, dreieckigem Fuß. 1 Bačka; 2 Trnjane; 3 Stapari (alles nach Vasic 1999). M = 1:2. Sl. 7: Drugi možni primerki varijante z vrezi na loku in visoko trikotno nogo. 1 Bačka; 2 Trnjane; 3 Stapari (vse po Vasicu 1999). M. = 1:2. Fund aus der Siedlung Bare; unveröffentlicht. Museum Tuzla (Nr. 7219)2. Verzierung des Fußes besteht aus zwei Reihen schraffierter Dreiecke an den Längsseiten und einem Fischgrätmuster im spitzen Winkel der dreieckigen Fußplatte. An das Fischgrätmuster schließt sich ein pfeilförmiges Motiv an. Im unteren Teil des Fußes befindet sich eine eingerahmte Reihe hängender schraffierter Dreiecke, die auf schraffierten Rauten stehen. Dieses Motiv ist unpräzise ausgeführt, so dass einige eingeritzte Linien außerhalb des Rahmens entglitten sind. 9. Milci bei Gevgelija, Mazedonien (Mitrevski 1987, 37). L. 11 cm; H. 8 cm (Abb. 4: 6). Nekropole, Grab 23; Körperbestattung. Beifunde: Rasiermesser, Keramik. Die Verzierung der Fußplatte bei der Fibel aus Milci mit Fischgrätmuster im spitzen Winkel der dreieckigen Fußplatte und zwei Reihen der schraffierten Dreiecke an den Längsseiten ist nahezu identisch mit der dreischleifigen Fibel 2 Für die Möglichkeit, diesen Fund zu veröffentlichen, bin ich den freundlichen Mitarbeitern des Museums in Tuzla (Muzej istočne Bosne) sehr dankbar. Die dritte Schleife in der Mitte des Bogens bei den Fibeln aus Sotin und Zenica stellt eine, Besonderheit innerhalb dieser Fibelvariante dar, die es erlaubt, sie als eine Subvariante abzusondern. Zu dieser Fibelgruppe sind vorerst nur die Exemplare aus Sotin und Zenica zuzählen. Es ist anzunehmen, dass sich bei der dritten Schleife der Fibeln aus Sotin und Zenica um eine, möglicherweise werkstattgebundene Modifikation zweischleifiger Fibeln mit geritztem Bügel und dreieckigem Fuß handelt, wobei die dritte Schleife am Bügel keinen chronologischen Wert hat. Als eine weitere Gemeinsamkeit der zweischlei-figen Bogenfibel der umschriebenen Variante mit der dreischleifigen Fibel aus Zenica ist, neben der Bügelbearbeitung und der Fußform, auch die Verzierung der Fußplatte mit Fischgrätmuster (Fibeln aus Debelo Brdo, Ilijak, Brezje Kongovo, Bare und Milci) hervorzuheben. Die zusätzlichen Reihen der schraffierten Dreiecke bei den Fibeln aus Zenica, Bare und Milci stellen dabei vermutlich eine Widerspiegelung des lokalen Zierstils der Keramik dar, eine Tendenz, die besonders im bosnischen Raum oft vorkommt (Mitrevski 1987, 37; Čovic 1987, 489, Abb. 27). VERBREITUNG UND CHRONOLOGIE Die zweischleifigen Fibeln der besprochenen Variante scheinen einen Verbreitungsschwerpunkt im Raum Zentralbosniens bzw. entlang des Flusses Bosna und im oberen Neretva-Tal sowie im östlich davon liegenden Glasinac-Gebiet zu haben (Abb. 8). Einen möglichen Hinweis auf den Herstellungsplatz bietet der Fund aus der Siedlung Debelo Brdo bei Sarajevo, die aufgrund der zahlreichen dort gefundenen Gussformen verschiedener Gegenstände zweifellos als ein Werkstattzentrum zu bezeichnen ist (Fiala 1896, Abb. 167-172, 211; Čurčic 1908, Taf. 1: 3,4). Die Zeitstellung der hier behandelten Variante ergibt sich in erster Linie aus den geschlossnen Grabinventaren (Gubavica, Ilijak XX, Ilijak XI, Milici, Semizovac, Gračanica). Die Fibeln aus Semizovac und Gračanica gehören an den Anfang der zweiten Phase der Zentralbosnischen Gruppe der Spätbronze-und Früheisenzeit (Čovic 1987, 489) an (um 725 v. Chr.). Im Glasinac-Gebiet sind die Fibeln mit geritztem Bügel und hoher dreieckiger Fußplatte für die Phase IV a (Brezje-Kongovo, Ilijak XI) und den Anfang der Phase IV b (Ilijak XX, Grab 1) charakteristisch (Čovic 1987b, 588). Die geringeren Maße und eine • Dreischleifige Bogenfibel / Trozankasta ločna fibula ▲ Zweisctilelfige Bogenfibel mit geritztem Bügel und hohem, dreieckigem Fuß / Dvozankosta ločna fibula z vrezi na loku in visoko trikotno nogo Abb. 8: Distributionskarte. Dreischleifige Bogenfibel: A Zenica, B Sotin. Zweischleifige Bogenfibel: 1 Debelo Brdo, 2 Semizovac, 3 Gračanica, 4,5 Ilijak, 6 Brezje, 7 Gubavica, 8 Bare, 9 Milci, 10 Sotin, 11 Trnjane, 12 Stapari, 13 "Bačka". Sl. 8: Karta razprostranjenosti. Trozankasta ločna fibula: A Zenica, B Sotin. Dvozankasta ločna fibula: 1 Debelo Brdo, 2 Semizovac, 3 Gračanica, 4,5 Ilijak, 6 Brezje, 7 Gubavica, 8 Bare, 9 Milci, 10 Sotin, 11 Trnjane, 12 Stapari, 13 "Bačka". Verkleinerung der Fußplatte (Fibel aus Ilijak XX, Grab 1) stellen nach Čovic jüngere Tendenzen in der typologischen Entwicklung dieser Fibelform dar (Čovic 1987b, 588). Absolutchronologisch ist dieser Übergang zwischen den Phasen IV a und IV b der Glasinac-Chronologie bzw. in das ausgehende 8. und beginnende 7. vorchristliche Jahrhundert zu datieren (Teržan 1987, 17). Das Grab aus Gubavica kann anhand der Beigaben wie Spiralarmringe mit dem Grab 1 aus dem Tumulus Ilijak XX (IV b) in Verbindung gebracht und somit in das erste Viertel des 7. Jh. v. Chr. datiert werden. Für die Fibel aus Milci im Vardartal, die in Hinsicht auf das eigentliche Verbreitungsgebiet einen Außreisser darstellt, wird aufgrund der im Grab beigegebenen Drehscheibenkeramik eine Datierung in die Zeitspanne von der zweiten Hälfte des 7. Jh. v. Chr. bis zur ersten Hälfte des 6. Jh. v. Chr. vorgeschlagen (Mitrevski 1987, 37). Hinsichtlich der Zeitstellung der Fibeln aus dem bosnischen Raum (Ende des 8. und beginnendes 7. vorchristliches Jahrhundert) scheint diese Datierung des Grabes aus Milci doch etwas zu jung zu sein. Als Hauptentwicklungsperiode der Variante mit tordiertem Bügel, zu der er auch die Fibel aus Milci einordnet, bezeichnet Vasic das 7. vorchristliche Jahrhundert (Vasic 1999, 52). Aufgrund der starken typologischen Gemeinsamkeiten der dreischleifigen Fibel aus Zenica mit den Fibeln der Variante der zweischleifigen Bogen-fibeln mit geritztem Bügel und hoher dreieckiger Fußplatte ist eine allzu weite zeitliche Entfernung beider Varianten nicht vorstellbar. Da Zenica zum eigentlichen Verbreitungsraum gehört, wo die verwandten zweischleifigen Fibeln (Semizovac, Gračanica) in das ausgehende 8. und die erste Hälfte des 7. Jh. v. Chr. zu datieren sind, ist für die hier vorgestellte Fibel eine gleiche Zeitstellung anzunehmen. Die dreischleifigen Fibeln aus Sotin sind auch in diese Zeitspanne zu datieren (Vinski, Vinski-Gasparini 1962, 280; Metzner-Nebelsick 2002, Abb. 184, Abb. 84 Chronologietabelle). FUNDUMSTANDE UND TRAGWEISE Mit Ausnahme der Fibeln aus Debelo Brdo und Bare stammen alle Fibeln der Variante mit geritztem Bügel und hohem dreieckigem Fuß aus Gräbern. Abgesehen von Ilijak XX, Grab 1 (zum Teil gebranntes Skelett) handelte es sich um Skelettbestattungen. In den geschlossenen Grabinventaren (Abb. 5; 6) kamen die Fibeln einzeln vor. Ob sie zur männlichen oder weiblichen Tracht gehört, ist mangels der anthropologischen Untersuchungen nicht mehr feststellbar. Die Beifunde in einigen Gräbern wie in Ilijak XX, Grab 1 (Lanze, 2 Messer), oder Milci (Rasiermesser) sprechen dafür, dass man sie doch wahrscheinlicher als Teil der Männertracht betrachten kann. KULTURHISTORISCHE ÜBERLEGUNGEN Die Funde aus den zerstörten Gräbern aus Sotin wurden von Vinski-Gasparini als zentralbalkanische Formen bezeichnet und an den Anfang der Ha C1 Stufe bzw. in das ausgehende 8. Jahrhundert datiert (Vinski, Vinski-Gasparini 1962, 280; Vinski-Gasparini 1973, 164). Diese fremden, von Vinski-Gasparini als "balkanisch-illyrisch" bezeichnete Fibelformen werden mit den "neuen, eingewanderten Bevölkerungsgruppen" aus dem zentralbalkanischen Raum in Verbindung gebracht, die sich in dem Urnenfeldermillieu bzw. in der Gruppe Dalj der südlichen panonischen Tiefebene mit ihrer Körperbestattung bemerkbar machen (Vinski-Gasparini 1973, 171). Auch wenn das von Vinski-Gasparini entworfene kulturgeschichtliche Interpretationsmodell zum Teil als überholt angesehen wird (MetznerNebelsick 2002, 201), ist die Fremdartigkeit der Körperbestattungen mit gänzlich unterschiedlicher Beigabenstruktur (Waffe im Grab, neue Trachtelemente, keine Keramikbeigabe) in den Nekropolen mit vorwiegend Urnenbestattungen nicht zu bestreiten. Die Frage der Körperbestattungen in Gräberfeldern der Daljer Gruppe, besonders in der Nekropole von Vukovar, wurde unlängst auch von Metzner-Nebelsick aufgegriffen (Metzner-Nebelsick 2002, 202). Die Körperbestattungen aus Vukovar weisen nach Metzner-Nebelsick eher die Verbindung zu den östlich liegenden Gebieten des Banat, Siebenbürgens und der Walachei bzw. zum Gebiet der Basarabi-Gruppe auf als zum Raum des Zentralbalkans (Metzner-Nebelsick 2002, 202). Entscheidend dabei ist die Beigabenkombination von einer zweischleifigen Bogenfibel aus Bronze oder Eisen und einer Lanze im Männergrab aus Vukovar (Vinski-Gasparini 1973, Taf. 125, Grab 210), die u. a. auch in Skelettbestattungen der Nekropolen von Vajuga Pesak am Eisernen Tor (Popovic-Vukmanovic 1998), Balta Verde in Oltenien (Berciu, Compa 1956) oder in Basarabi (Dumitrescu 1968; Teržan 1990, Abb. 16) mehrfach vorkommt. Die fremden Kulturelemente in der Gruppe Dalj sind nach Metzner-Nebelsick auf die Zuwanderung der Bevölkerungsgemeinschaften aus dem östlich liegenden Basarabi-Gebiet zurückzuführen. Eindeutige Verbindungen des Gebietes der Dal-jer Gruppe zur unteren Donau sind auch aus der Verbreitungskarte der in den Skelettgräbern aus Vukovar vorkommenden Knotenfibeln gut sichtbar (Teržan 1990, Karte 7 und 9). Für die Fibeln der hier angeführten Varianten aus Sotin bleibt es festzuhalten, dass entsprechende Vergleichsstücke mit geritztem Bügel und hohem dreieckigem Fuß in den donauabwärts gelegenen, östlichen Gebieten bisher nicht bekannt sind. Auf weitere, wenn auch andersartige Einflüsse aus den östlichen Gebieten weisen auch die dem Keramikrepertoire der Daljer Gruppe fremde Gefäße der Bosut-Gruppe aus einigen Urnenbestattungen der Nekropole in Vukovar hin (Šimic 1984, 110). Diese in Basarabi- Manier verzierten Gefäße der Phase Bosut III b (vgl. Medovic 1978, Taf. 46-47) aus den Urnengräbern sind dennoch eher als Elemente des kulturellen Einflusses, als die Grabbeigaben einer neuen, eingewanderten Bevölkerung zu deuten. Im Fall der zwei- und dreischleifigen Fibeln aus den Skelettgräbern darf man jedoch annehmen, dass es sich tatsächlich um die Beigaben einer neuen, fremden Bevölkerungsgruppe handelt. Die Tatsache, dass diese Fibelformen sehr wahrscheinlich aus dem zentralbosnischen Raum herzuleiten sind und dass sie dort ausschließlich in den Skelettbestattungen vorkommen, deutet darauf hin, dass das Herkunftsgebiet dieser neuen Bevölkerung auch hier zu suchen ist. Es lässt sich abschließend feststellen, dass man während des achten vorchristlichen Jahrhunderts im ostslawonischen Raum offenbar von mehreren neuen, zugewanderten Bevölkerungsgruppen ausgehen kann. Die Trachtbeigaben aus den diesem Raum fremden Skelettbestattungen weisen darauf hin, dass diese zugewanderten Gruppen wahrscheinlich sowohl aus den östlichen (der Raum an der unteren Donau) als auch aus den südlichen Gebieten (Zentral-Ostbosnien) stammen. BADER, T. 1983, Die Fibeln in Rumänien. - Prähistorische Bronzefunde 14/6. BENAC, A. und B. ČOVIČ 1957, Glasinac 2. Željezno doba. -Katalog prehistorijske zbirke Zemaljskog muzeja u Sarajevu 2, Sarajevo. BERCIU, D. und E. 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Fibule z naštetimi značilnostmi do sedaj v znanstveni literaturi niso bile dovolj jasno definirane in so bili zato posamezni primerki prištevani k tipu fibul s tordiranim ali gladkim lokom. Poleg tiste iz Zenice so trozankaste fibule redek tip nakita in so tesno povezane z dvozankastimi fibulami, ki predstavljajo eno vodilnih oblik iz časa zgodnje železne dobe v jugovzhodni Evropi. Medtem ko se z uveljavitvijo druge zanke izboljša prožnost fibule, tretja zanka nima jasne funkcije in je najverjetneje izdelana v dekorativni namen. Glavno območje razprostiranja dvo- in trozankastih fibul z že navedenimi značilnostmi je osrednja in vzhodna Bosna, natančneje dolina reke Bosne s pritoki in zgornji tok reke Neretve (sl. 8). Razen v naseljih Debelo Brdo pri Sarajevu in Bare pri Tuzli so te fibule večinoma najdene kot pridatek v skeletnih grobo- vih. V grobnih celotah se pojavljajo posamično in jih, glede na preostale pridatke, lahko pripisujemo moški noši. Najdbe tro- in dvozankastih fibul v skeletnih grobovih iz vzhodne Slavonije, to je s področja razprostiranja skupine Dalj, kažejo na najverjetneje tuje, priseljene skupine in/ali posameznike, ki se tako s skeletnim načinom pokopa kot tudi po pridatkih jasno razlikujejo od lokalnih pogrebnih običajev. Tako lahko na podlagi razprostranjenosti obravnavanih fibul predpostavljamo, da je en del priseljenih skupin in/ali posameznikov v Slavonijo prišel s področja vzhodne in osrednje Bosne. Kronološki okvir obravnavanega tipa fibul lahko postavimo na konec osmega in v začetek sedmega stoletja pr. Kr. Prevod: Lucija Grahek Mario Gavranovic Urbanstr. 176 DE-10961 Berlin mario.gavranovic@berlin.de