Freytag den 7. Jänner 1825. Rualdo und Laone. (Guie Ballade von Prof. Frank). ^,'inst lebte ein Ritter mit Liebchen vertraut. Schon war sie wie blühende Rose, Wie Göttinn der Liebe so war sie gebaut. Wie Zephyrs Gelispel ertönte ihr Laut, Geschaffen zilm Liebesgekose. — Mit mnigsser Liebe hing Liebchen an ihn, Fü? ihn nur hat Liebchen empfunden; — Sein dachte nur immer ihr liebender Sinn, Im Arme desselben da schwanden ihr hin Die Tage wie schnelle Secunden. — O daß ich zu schildern n,n- fähig auch war', Das Glück dieser liebenden Beyden. „Nualdo! wie ich, liebt dich keine wohl mehr!" —. „Laone! Laone! wie lieb ich dich sehr! „Nur du allein schaffest mir Freuden!" — So währte es noch eine Zeit, aber als Laone sich Mutter schon fühlte / Und sie ihm einst weinend fiel ,im seinen Hals, Ihn, klagte die Folgen des schrecklichen Falls, Den Schmerzen, der ihr Herz zerwühlte; Da hatte der Ritter zwar allerley Rath, Nur den nicht—zum Weib sie zu nehmen —-- „saone! zieh in die nächst liegende Stadt; ,s?ur hier nicht, wo man nichts erfahren noch hat, yDu darfst dich deßwegen nicht gramen j« ^> ------------- »Ich sorge als Vater für dich und dein Kllltz, ^ „Dir soll es an gar nichts gebrechen; ^ „Und eh' ein'ge Monden verflossen noch sind ^ „Steh'n wir am Altare: — ich hohl' dich geschwind, „Und halte gewiß mein Versprechen!" — Ganz sicher zu seyn wähnt die Arme, und zog — ^ Mit nagendem Kummer im Herzen — ^ Von dannen; doch als ihre Lag' sie erwog. Und spaierhin wahrte/ daß er sie betrog. Da quälten sie folternde Schmerzen. — Nicht lange — ein Knablein in Engelsgestast Erblickte das Licht dieses Lebens; — Doch Ritter Rualdo blieb immerfort kalt. Sein Herz war schon nicht mehr in seiner Gew»lt, Uno jede Erinn'rung vergebens. >— Oft hatte Laone die Bitte gemacht: Sein Wort, das er gab, auch zu halten; — Die Ehre, mn die er sie leider gebracht. Ihr nneder zu geben durch Ehestands - Macht; — Doch Alles blieb immer beym Alten. — Des Iammerns schon müd? ertlart er ihr schlicht Ohn' Rückhalt, er wünsche zu brechen: — Für seine G.'fühle da könne er nicht. Und nahin' er zum Weibe sie bloß nur aus H>?' Wa< tönn« sie sich wohl versprechen? — ^^ Gewöhnlich/ wenn Unglück die Höhe erreicht/ , Wo kleinliche Seelen verzage«/ Geht imnhvoll das Weib — zwar die Wangen gebleicht — Den Stürmen entgegen/ und männlich und leicht Weiß sie ihre Bürde zu tragen. — Verlassen von Allen nahm sie :iun ihr Kind, Und eilte der Heimath entgegen, Wo Ruhe und Unschuld encfiohen ihr sind/ Und wo sie der Freuden nicht eine mehr sind't; Nur Distel und Dörner auf Wegen. Und als ihre Nückkehr R u a l d o erfuhr/ War er zwar nicht »venig beklommen ; — Doch langst vertilgt war schon der Lieb' letzte Spur,/ Drum schickt er ihr Geld bloß mit der Bitte nur' — Ihm nirgends im Wege zu kommen. — Mit Winde wies sie dieses Geld ihm zurück — „Geld" — sprach sie —„hab' ich nicht erwartet: — „Verdient schon die Mutter kein beß'res Geschick., „Der schuldlose Klline doch wohl einen Blick „Vom Vater, der so ausgeartet!" — „Daß er mich nicht liebt/ hab' ich langst ihm verzieh'n> „Kein Fluch soll sein Grab einst entweihen; — «Doch, daß sich sein Haß von der Mutter selbst hin „Auf sein Kind erstrecket —o den harten Sinn —-„Den möge ihm Gott einst.verzeihen!" -— »Er soll seine Stunde«/ wie vor/ ungetrübt „Am Busen der Phryne verscherzen: — „Die/ die ihn einst so unaussprechlich geliebt/ Fleht nicht mehr um Liebe — dem Treulosen gibt „Sein Wolt sie zurück ohne Schmerzen." — Ali Ritter Nualdo kaum dieses erfuhr. Da packt es ihn an seinem Herzen; ks regt' sich in ihm das Gefühl der Natur: —> Ja / gute Laone! entsage mir nur — „Ich hab' sie verdient diese Schmerzen." —« Mit Toben im Innern iagt er wie der Wind Hinaus zu der ärmlichen Hütte; — 'nd was auch für Gründe gewesen noch sind/ 'lg/ der Gedanke an Mutter und Kind ' "'gelt« schnell seine Schritte. — Im nahen Hain fand er auf grünendem Mors Laonen am Arme den Kleinen/ Als lehrte sie ihn schon sein trauriges Los, Indem sie ihn fest an das Mutterherz schloß, Am Busen der Mutter beweinen. — Mit Ungestüm stürzte Nualdo hervor: -^ .„Willkommen geliebte Laone! „Willkommen du! die ich mir früher erkor, „Heiß fühl' ich es heut, wag ich an dir verlor „Mir sagt'S die unnennbare Wonne!" — Und überrascht sah sich Laone und flog Dem reuigen Ritter entgegen: — „Verzeih mir Laone! wenn ich dich betrog, — > ,NurSchwäche des Herzens war's, was dich belog; — „O zürne nicht länger deßwegen!" — „Du wirst jetzt mein Weib! und nichts reißt dich mehr loi/ »Nichts trennt dich mehr von meinem Herzen I „Die innige Liebe/ die mächtig und groß »Sich neuerdings in meine Adern ergoß/ „Ersetzt dir gewiß alle Schmerzen." — , Und ritterlich hielt jetzt Nualdo den Schwur Der Treue / den er ihr gegeben; Nie furchte des Grames entfernteste Spur Die Stirne, denn Beyde bestrebten sich nu» Einander zu würz«« das Leben. —> Dritter Bericht deS Wanderers, über den cataleptischen Kranken im Militär- Spitale zu Wien. Bey dem unverkennbaren Antheil, welchen Me». ' schenfreunde/ Arzte und Nichcärzte an dem Schickssie dieses selienen Kranken genommen haben / dürfte die Fortsetzung der bisher gelieferten Nachrichten über des» sen Krankheitszustand nicht unwillkommen/ und de»» Freunden der Kunst um so erfreulicher seyn, weil die eingetretenen günstigen Veränderungen die Nützlichkeit derzeither angewandten Heilmethode zu bewähren scheint, und die Hoffnung zu der so wünschenswerthen Herstel« lung des Kranken sich vergrößert. Die Veränderungen, welche seit Kurzem sich er, zthen hüben, deuten auf größere Reizbarkeit und T«- psindlichkeit de-s Nervensystems. Der früher bestandene nachgelassen, und man ist ken statt dcr bisher bloß in -flüssiger Form eingebrach, ten Nahrungsstosse, ,diese in etwas consistenterer Beschaffenheit beyzubringen. Das Schlingen selbst sindet leichter als ftüherhin Statt, das Offnen und Schließen der Allgen wird vft bemerkt. Bewegungen an den Gliedmassen erfolgen entweder von freyen Stücken, oder sie kehren, wenn inan ihnen eine beliebige Rich. tinig gibt, wieder von selbsl in ihre vorige, oder in eine andere Lage zurück. Bey'.dem Versuche eines Rei, tzes an den Fußsohlen wird ein deutliches Zucken und Zurückziehen des Fußes bemerklich. Unstreitig lassen alle diese Zufalle auf eine allmäh» lige, wenn auch langsame Nückkehr der theilweise aufgehobenen oder unterdrückten Nerventhärigkeit schlie« ßen, und weim der Arzt, bey der Unzuverlässigteit menschlicher Erkenntnisse auch noch keinen günstigen Ausgang versprechen kann, so darf er, ohne den Vor--wurf der Voreiligkeit auf sich zu laden, doch schon eini« ger Hoffnung sich überlassen, weil die, wider Erwar« ten eingetretene, wenn auch noch so geringe Besserung liach einer so langen Dauer der Krankheit, doch eini-2ecmaßen die Überzeugung verschafft, daß bey derselben auf kräftiges Mitwirken der Natur gezählt werden rönne. Neues Verfahren, die Kartoffeln so zu bearbeiten, daß sie Jahre lang aufbewahrt, und zu jedem Verbrauche verwendet werden können. Ich lasse die Kartoffeln sorgfältig waschen, und in Würfel schneiden. Für nicht zu große Quantitäten kann dieses im Hause durch Kinder und Gesinde mit« telst des Messers geschehen; im Großen könnte eine Schneidmaschine angewendet werden. Um den Kartoffeln diejenigenBestandtheile, welche sie bey dem bloßen trocknen schwarzbraun und ungenießbar machen, zu entziehen, verfahre ich folgendermaßen: Ich bereite eine Lauge aus 4 Pfund Holzasche und i Eimer —72 Kannen Wasser. Mit dieser Lauge werden die zerschnittenen Kartoffeln so weit Übergossen, daß sie völlig mit derselben bedeckt sind. Sie bkeiben'so^I StMden st<< hen, und werden zuweilen umgerührt. Nun wirb die dunkelbraun gewordene Flüssigkeit abgegossen. Darauf werden sie noch zwey Mahl, jedesmahl HL Stunde» lang, mit reinem Wasser gewassert, und nun bey Ofenwarme getrocknet. Im Großen kann dieses durch Hülfe der Darren geschehen. Hundert Pfund vogtlän« discker frischer Kartoffeln gaben mir 3o Pfund in Wür« fcln getrockneter, wie eine Probe zeigt. Diese völlig trockenen Kartoffelwürfel mahle ich auf einer großen eisernen Kaffehmühle, wie man sie in den ^äden der Kaufleute sindet, durch, und siebe sie durch ein feinet Sieb ab. Es fallt dabey das Mehl Nr. 1. Das zurück bleibende Schrot mahle ich noch ein Mahl, und erhalte das Mehl Nr. 2 ; dabey bleibt das Schrot oder die Kleye Nr. 5 zurück. Dreyßig Pfund der getrockneten Kartoffeln geben, auf diese Weise behandelt, 16 Pfund weißes Mehl, iu Pfund gelblichgrauweißes, und 35^4 Pfund Kleye. Der Gebrauch dieses Mehles ist durch folgende Versuche von mir bewährt worden: 1. Das Mehl Nr. 1 eignet sich vortrefflich zum Verspeisen, sowohl an Fleischbrühen, als zu wässerigen« Milchbrey. Da nach Hrn. Grafen v. Numfo'^d alle v«, getabilischen Stoffe um sv nahrhafter wirken, je feiner sie gelheilt sind, so muß das auch bey diesem Mehle der Fall seyn. Vier Loch desselben geben eine Kanne eines nahrhaften Breyes, welcher mit Pfeffer und Salz sehr gut schmeckt. 2. Das Mehl Nr. 1 läßt sich, mit ,j3 Rogge». mehl vermischt, sehr gut zu Brot verbacken. In der Wirthschaft des Hrn. Magazmverwalters Richter ist ein Back Versuch angestellt worden. Ein Brot diese» Art legte ich demwohllöblichenöconomischenVereine vor. 3. DaS Mehl Nr. 2 verhält sich ungefähr ebe« so, doch etwas schlechter. Das Schroten und Mahle» im Großen würde wahrscheinlich noch mehr des hessere» Mehles Nr. 1 geben. 4. Das bloße Schrot der auf die oben angegebene Weise behandelten Kartoffeln läßt sich recht gut zur Branntweinerzeugung verwenden. Bey einer Probe im Kleinen erhielt ich aus 3^ Pfund unabgesiebtem Schrot - 5 Loth Hygrädig/en Branntwein, wie ihn eine Probe ^ anzeigt. i ' 5^ Ali Zugabe beckerke ich noch, daß die prsp«. rirte» Kartoffeln «in leidliches Kaffehsurrogat geb?»/ wen» man i Pfund der Würfel mit 2 Quentchen Pro-»encerohl warm vermengt und brennt. Ich legre auch »on diesem Surrogat eine Probe bey. Dieses einfache Verfahren , die Kartoffeln znr Aufbewahrung vorzubereiten/ besteht darin, daß ihnen durch Kali und Wasser ihre freye Saure/ Errractiv» «nd Farbestoff, so wie ein Theil ihres gefäi bten Eyweiß.-stoffes endogen wird. Dadurch wird die getrocknete Masse, welche/ wenn sie aus nicht präparirten Kar-»»ffeln verfertigt wird/ ungenießbar ist, nun schmack» haft llnd genießbar. Indem ich dieses mein Verfahren meinen Mitbür« zern üdcrgebe/ wünsche ich, daß sie zur Zeit, wenn Hie Kartoffeln in Menge uno wohlfeil zu haben sind/ »«ifelbe nachahmen, und das Aufgehobene zur Zeit der z.och benutzen mögen. Für die Scaatsivirthschaft und für die Schissfahrt dürfte auch wohl dieser Gegenstand »icht unwichtig seyn. Freyberg den 2l. Februar ,824. W. A. Lampadius. A ll s z u g ««s den von mir zu Laibach angestellten metsoro« logischen Beobachtungen im Jahre 1624. Der höchste Barometerstand war den 6. Februar 28 Zoll 5,4 Lin. » niedrigste den 2. März 26 „ ,,,c). „ «ithin war der Mittelstand. 27 „ 6,65 „ Die »grö-ßte Kalte war den ,9. Februar — 12" N. , „ Hitze ^ „ i5. Iuly -^ 2U" N. «ichin war die mittlere Temperatur -j- 6" R. W^sscrstand des 3aibachflusses. Vie großteHöhe ober 0^) warben 17. Oct. 6Sch.6Z. ^ „ Tiefe unter 0 „ ^ 23. Nor». 2Z. mithin wa», der Mittelstand ober 0 : 3 „ 2Z. *) In Folge der bereits begonnenen Flußbett - Räu« «ungs» Vorarbeiten hat 0 nicht mehr seinen gchöri-H»« Stand. Prof. Frank. M i s c e l k e n. Zu Bagdad ist eine Uhr, schöner und künstlicher, als man sie selbst in Europa anlrlfft. Sie zeigt nicht nur die Stunden, Secunden, Minuten, sondern auch die Monarhe, Tag? und Jahrhunderte. Alle Stunden spielt sie ei» harmonisches Concert, wahrend auf dem Quadranten ein Zug aus Mabomets Leben erscheint. Auch zeigt sie die Sonnen, und Mond. Eklypse, und dient zugleich als Leuchtthurm, Barcmeter und Ther, mometer. Ein Araber ist der Erfinder dieses Meister, stücks, dem er den größten Theil seines Lebens wid. mete. Er lebt noch, und ist jetzt, »n Jahre alt. Die Gtwehr-Schlöfser ä I'el-cueöion sind in E«g, land seit 3 Jahren im Gebrauch, und nun allgemein geworden, wie si« dieses in den übrigen Theilen Europa's ihrer Voi-züglichfeit willen bald auch seyn werden. In England sind selbst alle Kanonen auf den Schissen sowohl/ als das Feldgeschütz mit Schlössern ä !'?!--cu58il>n versehen, und ein Regiment (8cl,.ii-^ F^nnter,) Scharfschützen hatte schon im Jahre 1L22 die Vorrichtung ä?el-cu55ion an den Buchsen; seitdem sind auch sämmtliche Soldaten der ostindischen Compagnie mit Schlossern ä I^l-cu3ä!0n versehen worden. Die we< sentlichen Vorzug« der Flinten.Schlösser ä I^ercu^in» gegen die zeither im Gebrauch gewesenen fra»zischen Schlosser bestehen hauvtsachlich darin, daß das Ver» sagen. Vor. und Nachbrennen ganz beseitigt ist/ der Schütze also seines Schusses bey feuchtem Wetter/ wie bey trockenem, immer gewiß bleibt, und der Schuß durch die weit schnellere Entzündung kräftiger seyn muß, obgleich der dritte Theil Pulver in der Ladung erspart wird. Da sich die ganze Pulvermasse mit einem Mahle entzündet, so wirlc dieselbe" kräftiger, und in größerer Entfernung, als durch die Entzündung des Puloeri auf der Batterie» In Amerika, am Horvil^See (in Carolina), be» findet sich ein Waldeschenbaum, der sich durch seine unübertroffene Größe auszeichnet. Er hat 72 Fuß in Ilm« fang; dabey ist er hohl, und es tonnen in dieser Höh« lung sieben Reiter Platz finden. G«>r»cki b«, Ignaz Alsy» <5t»l<» »»» Klei«»»,».