Landwirtschaftliche 1486 — 1880 Leipzig. J. M. Gebhardt'« Verlag. (Leopold Gebhardt.) 1887. Sandivirtschafü'iche Autturöilder 1486 — 1886 zumeist aus Österreich. Von v. Acrdics. Leipzig. J. M. Grbhardk's Verlag. (Leopold Gebhardt.) 1887. Worwort. Die nachfolgenden Blätter, welche der Verfasser dem wohlwollenden Urteile aller Freunde der Landwirtschaft hiermit vorlegt, verdanken ihre Ent¬ stehung dem vieljährigen Sammeln von Aufzeichnungen und den eigenen Wahr¬ nehmungen über die Betätigung auf landwirtschaftlichem Gebiete, auf dem Studium alter, heute schon ganz seltener Werke über die verschiedenen Zweige der Landwirtschaft, sowie auf der Beobachtung der zeitgenössischen Verhältnisse namentlich in Österreich. Und mit bezug aus diese speziell sollen diese Blätter in der Abteilung „Aus Kram" den Fortschritt in agrikoler Beziehung darthun, wie er sich in dieser engeren Heimat des Verfassers darstellt und die Aufmerk¬ samkeit der Leser auf dieses vielfach interessante und merkwürdige Land lenken, das sich nach der Einbeziehung in das Eisennetz des Weltverkehrs als eine tsrra novu für den außenstehenden Landwirt erweist. Die Beigabe „Beim Fürsten Schwarzenberg" enthält die schönste land¬ wirtschaftliche Reminiscenz aus der Wiener Weltausstellung vom Jahre 1873, und damit diesem meinem Buche auch die Poesie nicht fehle, habe ich jene Arabesken zur Anastasius Grün-Feier des Jahres 1876 hier eingesügt, die ich aus den Werken des Dichtergrasen mit dem Auge des Landwirtes aufgelesen und um'die litterarischen Festgaben jener Tage gewunden hatte! Möge mein Buch den deutschen Landwirten, denen ich es zuzueignen mir erlaube, als eine willkommene Gabe aus dem schönen und mächtigen Agrikultur¬ staate Österreich erscheinen. Laibach in Kram, 13. März 1887. Der Verfasser. Inhalt Seite Petrus dc Cresccntiis Landwirtschaftslehre aus dem Jahre 1486 . 7 Ein Papst als Lobreduer des Ackerbaues (1496). 11 Der Christmonat und die alten Landwirte . -.14 Das Federvieh in einem Volkskalender von 1663 . . . . .... 17 Kaiser Karl VI. und die Landwirtschaft.21 Der Österreicher Wein und das „Wiener Bier" als Priifungsthcma. 1732: I. Vom Österreicher Wein.25 II. Vom „Wiener Bier".30 Der Staatswirt Johann Heinrich Gottlob von Justi über die Landwirtschaft ... 34 Ein Lehrplan der Landwirtschaft von 1808 . 40 Beim Fürsten Schwarzenberg. Aus den Tagen der Wiener Weltausstellung 1873 . 45 Zur Anastasius Grün-Feier. 11. April 1876: I. Wald und Flur bei Anastasius Grün.53 II. Weinranken um Anastasius Grüns Dichtungen.60 HI. Die Rose bei Anastasius Grün..70 Aus Kram: I. Die Witlder um das Laibacher Moor.74 II. Der „Marwein" und seine Geschichte (1886). 77 III. Das Bier in Kram.81 IV. Eine Fvrstinstruktion von 1650 . 84 V. Zur Geflügel- und Vogelzucht.87 VI. Eine wiedcrerstehende Fischcrstation.91 Mrlin de Cresrentiis LiuldlvirtslhMkhre aus dem Jahre 1486. Das Gebiet der Landwirtschaftslehre war lange brach gelegen. Da entstand demselben im 13. Jahrhundert in Italien ein ebenso rüstiger als rühriger, ein ebenso kenntnisreicher als erfahrener Bearbeiter, der 1230 zu Bologna geborene Petrus de Crescentiis. Dieser seit den Römcrzeiten älteste Schriftsteller über Landwirtschaft, der sich in seiner Vaterstadt ganz besonderen Ansehens erfreut hatte — er war Beisitzer des Podesta —, mußte infolge von Unruhen dieselbe verlassen und blieb ihr dann durch dreißig Jahre fern. Wie er aber diese Zeit der unfreiwilligen Abwesenheit von Haus und Hof anwendete? Zum allgemeinen Besten. Er durchreiste in den drei Dezennien seines Exils ganz Italien und machte allerorten feine Bemerkungen über die Pflege der Landwirtschaft. Diese Erfahrungen brachte er dann in Vergleichung mit seinen diesbezüglichen Studien in den römischen Autoren und bereicherte beides durch eigene Grundsätze, die sich uns frei von den Vorurteilen seiner Zeit darstellen. Das Resultat der gesammelten Studien, Erfahrungen und eigenen Grund¬ sätze desselben besitzen wir nämlich in seiner Landwirtschaftslehre, die er unter dem Titel: Oxn8 rnralium eowmoäornm verfaßte, und die, nachdem er in seine Vaterstadt zurückgekehrt war, in Abschriften bald in alle Welt ging. P. de Crescentiis starb 1310 als Senator von Bologna; seine Landwirtschastslehre blieb aber, man kann sagen, auf Jahrhunderte das Alpha und Omega des landwirtschaftlichen Wissens, und sie war unter den ersten Büchern, die in Italien nach Erfindung der Buchdruckerkunst auf diesem Wege noch weiter ver¬ vielfältigt wurden. Ursprünglich lateinisch geschrieben, ward de Crescentiis Werk dann auch ins Italienische und Deutsche übertragen. Mir liegt in der k. k. Studienbibliothek zu Laibach die lateinische Ausgabe von 1486 vor, die zu Straßburg erschien, und die ich in den folgenden Zeilen zur „Anzeige" 8 bringen möchte, vielleicht damit die Anregung gebend, daß sich eine berufenen Feder mit dem Manne einmal eingehender beschäftige, dem zu Ehren Linns eine Baumgattung Lrososutig, benannt hat. Das Buch, welches de Crescentiis bei der Abfassung dem Könige Karl II. von Sicilien widmete, übergab er, als es fertig war — dies ent¬ nehmen wir der Vorrede -—, dem Bruder Aymericus von Piacenza, Prediger- ordensgencral, und dessen Mitbrüdern zur Durchsicht und Vervollständigung. „Sic mögen — schreibt er — nun korrigieren, aber das Gute nicht ausmerzen; man haut einen Baum nicht um wegen einiger wurmstichiger Äpfel, wenn an demselben viele frische hängen." Das ganze Werk zerfällt in zwölf Abteilungen oder Bücher, welche das gesamte Gebiet der Landwirtschaftslehre und der Hilfskenutnisse, soweit man dieselben damals in Betracht zog, umfassen. Im ersten Buche finden wir die Erörterungen über den für die Landwirtschaft zu wählenden Boden, über die Höfe, über die Wohnungen, über Luft, Winde und Wasser, über die Lage der Wohnstätten, über Brunnen und Quellen, über das Wasserfinden, über Wasser¬ leitungen und Zisternen, über das Baumaterial, dann über die Beschäftigungen des Landmannes, des Hausvaters rc. Das zweite Buch handelt von der natür¬ lichen Beschaffenheit der Pflanzen und von den allgemeinen Dingen, welche zur Kultur einer jedweden Art von Ackergründen notwendig sind. In diesem Buche begegnen wir einem Thema, dessen theoretischer und praktischer Bearbeitung die Italiener mit ebensoviel Glück als Geschick sich von jeher gewidmet, nämlich dem Thema über die Abwehr der Gewässer, das hier in einem eigenen längeren Absätze behandelt erscheint. Das dritte Buch geht auf den Anbau der Felder über und erörtert die Natur und Nützlichkeit der von ihnen zu ziehenden Früchte. Nachdem eine Untersuchung über die Konstruktion der Dreschtennen und Scheuern vorausgegaugen, folgen der Reihe nach die Ausführungen über: Hafer, Kicher¬ erbse, kleine Kicher, Getreide, Bohne, Spelt, Schwertbohne, römischen Schwarz¬ kümmel, Lolch, Linse, Wolfsbohne, Flachs, Gerste, Hirse, welschen Fench, Erbse, Winterweizen, Wicke. Schon das vierte Buch kommt auf den Wein zu sprechen; da lesen wir Ausführliches von den Weinreben und Weingärten, von ihrer Kultur, von der ' Natur und dem Nutzen der Früchte, über die „Reinigung des Weines aus herben und verdorbenen Beeren, wie der weiße Wein schwarz gefärbt oder von der einen in eine andere Farbe gebracht werden kann". Den Schluß dieser Abteilung bildet ein begeistertes Lob des Weines, dem da nachgerühmt wird, daß außer ihm keine Speise und kein Trank bestehe, der sich dem Körper so assimiliere, wie der Wein. (^ullu8 autem invenitui' eit)U8 aut Potu8 aäeo natura1l8 vlrtuti8 eontortativu8 et aUAIN6NtativU8 sprout vinum Procter tamiliai'itatl8 60N80i'tiuin, Huoä euni natura Iialiet, ot iä.60 eite eonvertitur IN naturalem, et mundi8sirnum 8ÄNAUIN6M.) 9 Das fünfte Buch beschäftigt sich mit den Bäumen, und zwar zuerst mit den fruchttragenden und dann mit den keine Früchte bringenden (dem Holze) und dem Nutzen beider. Das sechste Buch führt den Leser in die Gärten und zu den darin wachsenden Pflanzen, die in der freien Natur „ohne den nach¬ helfenden Fleiß des Menschen" gedeihen. Das siebente Buch geleitet uns auf die Wiesen und in die Haine. Im achten Buche lernen wir die Lustgärten jener Tage kennen, nicht allein die der Könige und der illustren und reichen Per¬ sonen, sondern auch die der sog. „kleineren Leute", der mittleren Personen, wie sie de Crescentiis benennt. Sehen wir einmal nach, wie er diese Gattung Lustgärten der mittleren Personen anzulegen empfiehlt. Er schreibt: Nach den Eigenschaften und der Würde der mittleren Personen soll der einem Lustgarten einzuräumende Erd¬ strich zwei, drei, vier oder mehr Joch umfassen. Er werde umgeben mit Gräben und Zäunen von Dorngestrüppe oder Rosen, und oberhalb ziehe sich ein Zaun, in warmen Gegenden von Granatäpfeln (mnlis Mniew), in kalten von Zwetschken oder Äpfeln. Der Boden ist zu ackern und mit Hauen zu ebnen; dann ist mit einem dünnen Seile der Ort auszuzeichnen (ganz zu umsäumen), wo die Bäume gepflanzt werden sollen. Darauf sind nun zu pflanzen in geraden Linien die Birn- und Äpfelbäume, in heißen Gegenden die Palmen und Zitronen; ebenso (in geraden Linien) die Kirschen, die Pflaumen (Zwetschken) und ähnliche „noble" (edlere) Bäume, die Feigen, die Sykomoren und ähnliche, jedes Geschlecht sür sich in einer Reihe. Die einzelnen Reihen mögen von einander mindestens 20 Fuß oder 40 und mehr Fuß abstehen, je nach dem Belieben des Eigen¬ tümers; in der Reihe selbst mögen die einzelnen Bäume von einander 20 Fuß, die kleinen 10 Fuß abstehen. In den Reihen zwischen den Bäumen können Weinreben gezogen werden, und zwar wähle man edle Sorten verschiedener Art, die Ergötzen und Nutzen bringen. Die Reihen sollen deshalb verbunden werden, damit die Bäume und die Weinreben gleicher Weise erstarken, und der gesamte Raum ist mit Wiesen und Zäunen abzuteilen, und darauf gedeihen dann große Gräser. Die Wiesen und Lustgärten sind im Jahre zweimal zu mähen, damit sic schöner werden. Bon Lusthäusern und natürlichen Schatten¬ plätzen, Fischteichen und anderem „Luxus" der Königsgärten weiß die Ein¬ richtung der Lustgärten der mittleren Personen, wie man sieht, nichts zu erzählen. Das neunte Buch befaßt sich mit allen Tieren, die auf dem Lande genährt werden. Wir finden hier die Pferdezucht, die Fischzucht und die Bienen¬ zucht ausführlich behandelt. Den Krankheiten der Pferde und dem Nutzen der Bienen wird namentlich große Aufmerksamkeit zu teil. Im zehnten Buch belehrt de Crescentiis sein Publikum über die verschiedenen Arten, die wilden Tiere zu fangen, weist den Landwirt insbesondere auf die Schädlichkeit der Raubvögel hin und zeigt ihm, wie diesen am besten beizukommen sei. Am Schluß bringt er die verschiedenen Arten des Fischfanges vor. 10 Das vorletzte Buch (elftes) giebt in betreff der Regeln des Ackerbaues und der Landwirtschaft die näheren Ausführungen zu den vorangehenden zehn Büchern, und das letzte (zwölfte) Buch belehrt den Landwirt, was in jedem Monat in der Landwirtschaft zu geschehen hat. Diese Abteilung wurde später von den Kalendermachern des 16. und 17. Jahrhunderts weidlich nachgedruckt, bez. ausgebeutet, deren Inhalt in Prosa und Reimen übertragen und variiert. Crescentiis war von der Trefflichkeit und dem Nutzen dieser seiner zu¬ sammenfassenden landwirtschaftlichen Hauspostille vollkommen überzeugt, und er sagt in der Einleitung zu diesem Schlußkapitel seines hochverdienstlichen Werkes, daß es für jeden Hausvater gut sei, wenn er hier noch einmal kompcn- diös zusammen wiederholt finde, was des Breiten in den einzelnen Abteilungen über die Geschäfte des Landwirts gesagt wyrden; wolle er es ausführlicher wissen, so ermögliche ihm dieses Kompendium, allezeit leicht an der betreffenden Stelle im Werke selbst nachzuschlagen. Der Raum dieses Artikels gestattet es leider mcht, im Detail aus die Ausführungen unseres landwirtschaftlichen „Altmeisters" einzugehen; doch die Anführung seiner Methodik in der Einteilung des Stoffes, den er uns lehrt, und die eine kleine Probe, die wir über den Lustgarten der mittleren Personen bei¬ gebracht, zeigen uns den Landwirt auf der Höhe seiner und der nachfolgenden Zeit. Es wäre vielleicht nicht ohne Nutzen, einmal sich eingehender mit dem Manne zu beschäftigen, der durch lange, lange Jahresläufte hindurch bestimmend eingewirkt hat auf die Entwickelung der landwirtschaftlichen Lehren in seinem Heimatlande Italien und weit über dessen Marken hinaus. Ein Papst als Kolirrdner des Ackerlinues. (1496.) Wir führen den freundlichen Leser in das 15. Jahrhundert zurück. Es ist der 1405 zu Picnza in Toscana geborene Äneas Silvius de Piccolomini, als Papst Pius II., welcher von 1442 — 1450 die Stelle eines Geheimsekretärs im Kabinette des Kaisers Friedrichs III., des Vaters Theuerdank-Maximilians bekleidete. In der Zeit seines Aufenthaltes in Österreich und seiner vielfachen Reisen, die er mit dem Landesfürsten in Österreich und Deutschland machte, lernte Äneas Sylvius nicht nur die Schönheiten unserer heimatlichen Alpen¬ welt kennen und lieben, sondern er ward auch mit den „unerschöpflichen Hilfs¬ quellen", wie sie die natürliche Bodenbeschaffcnheit des „glücklichen" Österreich bietet, vertraut, gleichwie mit der Gewinnung dieser natürlichen Schätze des gottgesegneten Reiches. Außer anderen Schriften hat der 1458 zum Papste erwählte, 1464 ver¬ storbene Äneas Sylvius Piccolomini auch eine ebenso reiche als interessante Bricfsammlung hinterlassen, welche 1496 im Verlage des Nürnberger Anton Koberger im Drucke erschien. In dieser Korrespondenz des gelehrten und geistreichen Mannes, die er zeitlebens mit hervorragenden Persönlichkeiten, mit Verwandten und Freunden führte, und die mit Einschluß einiger Briefe von Anderen über 400 Nummern zählt, findet sich auch ein Brief an einen Oheim, welches Schreiben dem Interesse meiner verehrten Leser ganz nahe steht, indem er ein schönes „Lob des Ackerbaues" enthält. Dieses Schreiben, wie sämtliche der Briefsammlung in klassischem Latein abgefaßt, zeigt keine Datierung, ist aber nach allen Ncbenumständen aus Österreich gerichtet. Ich teile dasselbe nun hier in deutscher Übertragung, und zwar in der dem lateini¬ schen Originaltexte folgenden Wort- und Satzsügung, mit, um dem freundlichen Leser das volle Bild davon zu geben. Äneas Sylvius schreibt seinem Oheim Johann Ptolomäus also: 12 „Du hast Dir, wie ich höre, ein Deinem Alter meistzusagendes Leben erwählt. Du befleißigst Dich der Bewässerung der Gartenanlagen und der Landwirtschaft. Die Sache ist Deiner würdig, und es ist eine für Dein Alter süße Muße, ein anständiges Geschäft, ein bescheidenes Vergnügen. Wer schon nicht mehr tauglich ist zu den Waffen, wem der Helm zu schwer, der Panzer beschwerlich, der Schild unerträglich, der möchte wieder rasch in den Wogen des Civillebens sich bewegen; Schlaf entbehren, die Speise nicht zur geeigneten Zeit zu sich nehmen können, ist für Greise von tödlicher Wirkung. Hingegen gewährt die Beschäftigung mit dem Ackerbau ein ruhiges, anständiges, freies und der Mäßigkeit zu statten kommendes Leben. Nicht bist Du der erste von weisen Männern, die sich zu dieser Art zu leben aus den Staatsgeschäften weggeflüchtet haben. (Er zitiert ihm nun Horaz, Seneca, Cato.) Dieses Leben gewährt Vergnügen, Ruhe des Geistes, Zurücklassen der Sorgen und natürliche Ergötzung. Diese Art zu leben ist allein der Natur und der Art des Menschen vorzüglich angemessen, weil sie uns alles, was zum Lebens¬ unterhalte und zur Lebensweise erforderlich ist, liefert. Du bist auch weise, daß Du diese Art zu leben, die von den Stürmen der sozialen Raserei am weitesten absteht, gewählt hast; von diesem Deinen jetzigen Wirkungskreise kannst Du wie aus unermeßlicher Höhe auf uns, die wir in die Staatsgeschäfte verwickelt sind, herabsehen; hier kannst Du für Dich selbst Muße haben, Dich selbst genießen, Dich Pflegen. Diokletian, dem die Welt gehorchte, hat, nachdem er die Regierungs¬ geschäfte abgelegt, in der Billa zu Salona st sich dem Studium des Ackerbaues hingegeben. Es hätte dasselbe auch Augustus gethan, wie geschrieben wird, wenn er nicht Nachstellungen gefürchtet hätte. Cyrus, der Perserkönig, hatte zumeist die Gepflogenheit, diejenigen, die auf Besuch zu ihm kamen, in den von ihm bepflanzten Garten einzuladen und in die von seiner eigenen Hand in Reihen gesetzten Bäume (Alleen) zu führen. Aber was folgen wir immer dem Bei¬ spiele der Sterblichen? Gott selbst, als er den ersten Menschen erschuf, wohin setzte er ihn anders als in einen Garten der Freuden (ins Paradies), und als er ihn von dort vertrieb, wohin sandte er ihn? — ich bitte — in die Felder! Du machst also, mein lieber Johannes, was Dir gezienit, und was auch ich, wenn es mir möglich sein wird, thun werde. Den aus dem Lande lebenden Menschen empfehle ich; denn ich lobe die Sorgfalt für die Angelegenheiten des Ackerbaues' und billige die Fertigkeit, zu säen und zu Pflanzen. Ich mache aber darauf aufmerksam, daß Du die Arbeit Dir nicht zu schwer werden lässest, damit sie Dir nicht den Körper anfrcibe, sondern durch richtige Übung ihn Dir stärke. Wenn du dort mäßig lebst, wirst du Dir die Integrität Deines Lebens erhalten. Nicht wird Dich beherrschen die überflüssige Neugierde, noch I) In Dalmatien. 13 die ängstigende Gemütsunruhe, auf daß Du erkennen wolltest, was und wo alles geschieht; nicht werden Dir den Schlaf rauben können die Sorgen, die Nachstellungen, die Seuchen, und entbehren wirst Du des gefräßigen Neides. Kein Betrug, kein Verbrechen haben leicht hier Platz und Zugang; süße Sicher¬ heit und ruhiges Leben umgeben Dich allseitig; ein- Leben voll Arbeit zwar, doch vorzuziehen den städtischen Ehren und Reichtümern, allein hat Dich mit Beschlag belegt. Fahre fort zu leben, wie Du begonnen, und kultiviere den Acker und Dich selbst so, daß, wenn es Zeit sein wird, aus diesem Leben zu scheiden, Du in jene Gärten treten kannst, denen kein Regen und keine Hitze schaden kann. Lebe wohl!" Der Inhalt dieses Briefes zeigt dem aufmerksamen Leser, wie so ganz erfüllt der hochgelehrte und weise Äneas Sylvius war von der hohen Be¬ deutung und Körper und Geist stärkenden Macht des Landlebens, der Beschäftigung mit dem Ackerbau in erster Linie, die ihm als das Erste, Schönste und Edelste galt. Er selbst, der dann den Stuhl Petri einnahm, war geneigt, wenn es ihm gegönnt gewesen wäre, zum Landmanne zu werden, um die Arbeiten und die Freuden dieses Standes zu teilen, eines Standes, den der fromme Priester, der er war, für vorzüglich geeignet hielt zur Vorbereitung jener Läuterung des Menschen, die für diesen nach dem Glauben nötig ist, um einzugehen einst „in jene Gärten, denen kein Regen schadet und keine Hitze", oder mit anderen Worten, die von den Fährlichkeiten der irdischen Welt nichts zu be¬ sorgen haben. Dkl! und die ulten Knndumte. (1587.) Kommt der Christwg, wann der Mond zunimmt, So wird ein gut Jahr, wie der Weise rühmt. Und je näher dem neuen Mond, je besser Jahr, Je näher dem Abnchmen, je härter zwar. Hör, hör, was ich Dir will weiter sagen: Wer Holtz abschlägt an letzten zweien Tagen Des Christmonaths, desgleichen im ersten Des neuen Jenners, solchs währt am schrsten, ES bleibt unverfault und frists kein Wurm nicht, Je älter, je härter, der Weise spricht. Wolf Albrecht Stromer von Reichenbach, Nürnberg 1882. Der Dezember in seiner ganzen poetischen Erscheinung mit Eisblumen und „Nicolobescheerung", mit der Thomas-Rauhnacht und der heiligen Wcihe- nacht, in welcher gar der „schöne grüne Wald" zu uns ins Zimmer kommt, damit wir ihm zu Füßen die Gaben sür unsere Lieben ausbreiten mögen, — der Dezember, wo die Natur in ihrem ersten und besten Winterschlase dahingestreckt ruht und „um des Lichts gesellige Flamme sich die Hausbewohner sammeln", — der Christmonat, so wenig er anscheinend Beschäftigungen für den Landwirt mit sich bringen mag, so giebt er doch schon in früher Zeit den Landwirtschasts- lehreru darüber zu denken, welche Arbeiten sie auch für diesen Jahresteil dem „fleißigen Manne" empfehlen sollten. Es liegt mir ein stattlicher Folioband vor, der gerade vor dreihundert Jahren in Straßburg erschienen und von dem Schlesier Melchior Sebitz, der „Artzney Doctoren" versaßt ist. Dieses vielfach hochinteressante Buch führt den Titel: „Fünfzehn Bücher vom Feldbau" und ist eine Übersetzung, besser gesagt, Lokalisierung eines bezüglichen französischen Buches auf dem deutschen wissenschaftlichen Boden. In diesem alten umfangreichen landwirtschaftlichen Werke bildet eine der ersten Abteilungen die Lehre von den monatlichen Feld¬ arbeiten. 15 Es mag für uns heute mehrfach anziehend erscheinen zu vernehmen, was für Beschäftigungen und welche „Nebenarbeiten" dem Landwirte des 16. Jahr¬ hunderts von seinem „gar wolmeynenden Lehrer" da empfohlen, bez. „gelehrt" wurden. Wir glauben, den freundlichen Leser in eine dezemberlich-hausherdliche „aunehmbliche Stimbung" zu versetzen, wenn wir ihm das Kapitel vom Dezember dem vollen Wortlaute nach und in der Fassung unseres deutschen Originals hier mitteilen. I)r. Sebitz schreibt: „Von dem Christmonat." „Im December soll ein Meyer offt das Feld besuchen, das Wasser, welches sich von vilcu Regen gesammelt hat, abzulassen vnd sm zu seinem ablauff zu raumen. Soll das wasser aufs die alten Wisen richten, auch, wo sie es bc- dörfften, misten. Soll auch Mist sammeln, seine Brachäcker zu tüngen. Soll die Baum- wurtzeln und die Kräuter, welche er aufs den Frühling halten will, mit Misll decken. Soll die Weidenbäume, Sarbäume oder Papellenbäume vnd andere Gartenbäume stümmeln und säubern, aufs daß die äst deß leichter herfür stossen, und bald wachsen, wann der Winter vorüber ist. Soll Holtz fällen, beydes, zu verbauen und damit einzufeuern, soll Garn und Netz stricken, Vögel damit zu fangen und Hasen zu Hetzen, eben alsdann, wann die Felder mit Eiß überfroren sind oder mit Schnee bedeckt oder aber überschwemmt mit Regen, also daß man sonst kein ander Arbeit daselbs kau sürhaben. Soll auch, allweil cs regnet, vielerlei) Zeug, der zu brauchen, von Holtz schnitzeln und drehen, als Schüsseln, Teller, Spindeln, Zuber und allerlei abgangne Stiel, Walplöcher, Buten, Egen, Rechen, Pflugsterz, und andere Ding zur Meierei dienlich. Desgleichen seine Deichsel, Joch, Wagen und Karren und alle nöthigc Instrument, damit man das arbeitend Vieh anschirret, aufs das man es zur Hand habe, wann man arbeiten soll. Soll auch ein Vorrat verschaffen von Hanen, Hacken, Schaufeln, Jäthaueu, Spaten, Gabeln, Karsten, Hobeln und Hebeln, Hackmessern, Beiheln, Aexten und andern dergleichen Feldbauzeug. Im Christmonat, sagt Constantinus, mag man auch Reben pflanzen. Den Most oder neuen Wein soll man im Wintermonat (November) und in disem Monat reinigen, wan er aufhört zu jähren, alsdann soll man Faß inwendig abwischen von dem Unflat und Schaum, der sich oben angchänget hat. Diß mag geschehen mit den dürren Blättern vom griechischen Heu oder auch sonst mit sauberen Händen. In diesen letzten zwei Monaten mag man auch die Schößling aller Bäum, die früh plühen und Früchte tragen, impfen. 16 Wann der Christtag im wachsenden Mond kommst so wird ein gut Jahr und je näher dem neuen Mond, je besser das Jahr. Wer an den zwey letzten Tagen des Christmonats und am ersten Tag des Januar Holtz abhauet, wann der Mond neu ist worden, dasselbige faulet noch wurmäsigt nicht, sondern wird täglich je härter bis es im Alter gar zu einem Stein wird. Bey dem Christmonat haben die Alten gewiesen, wann man will haben, daß dem Vieh das Jahr glücklich dnrchgang, so räume zu Weihnachten die drei Nachnächt den Barren gar schön und gib dem Vieh darin nicht zu essen sondern laß ruhen, sondern gib dem Vieh an die Erden vor dem Barren. Die drei Nächt aber sind diese: die Christnacht, das Neujahr und der hl. drei Köniz Nacht. Die neuen und vollkommen Reben soll man jetzt hacken und die voll¬ kommen misten, denn die jungen bedürften keines Mistes. Es ist auch gut, daß man die Oelbäume (wo man derer hat) erhaue, nachdem sie der Frucht ledig worden sind, denn die neuen Aest geben viel Frucht. Man soll sie auch umbhacken samt allen andern fruchtbaren Bäumen. Den schwachen Bäumen soll man vil Geißmist oder Oeltrusen zuschütten, daß sie sein genug haben. Man soll auch dieser Zeit Kästen (Kastanien) in die Wäld pflanzen und die Bohnen säen. In diesem Monat seyn die Lörbörbäume, Hebhäbäum und Egyptische Pflaumen am besten." „Regiment im Christmonat zu halten." „Prassen will ich nnd leben wol, Darzu werd ich mich warn: halten. Ein sau ich jctzund stechen soll Und Hofs mit ehren zu alten. Im Christmonat soll dein Tranck nit zu kalt sein; Artzney magst nemen, halt die Brust und den Leib warm, Aderlässen ist schädlich, iß Kölkraut und gebratene Zwiebeln im Salat, gebratene Birn und Aepfel nach dem essen, iß auch Gaissenfleisch, Kapaunen und allerlei) Vögel, Wasservögel ausgenommen. Brauch auch viel Peterlinwurtz, sie seind dem Magen gesund, auch gebratene Rüben in der Aschen, Kuhefleisch und Schweinens ist feucht und jetzt nicht gut." Man sieht, der alte Doktor der Arznei verfehlte nicht, auch aus seinem eigensten Berusskreise einige Winke beizufügen; freilich erscheinen dieselben heute noch weitaus mehr antiquiert als seine landwirtschaftlichen Lehren, in denen sich doch manch' Körnlein der Beachtung wert finden mag, und worin uns ganz besonders die starke Betonung der hausindustriellcn Thätigkeit, der wir heute mit solchem Interesse entgegenkommen, ansprechen will. Das Federvieh in einem Bolkskalender von 1663. Einen keineswegs zu unterschätzenden Zweig der deutschen Literatur¬ geschichte des 16. und 17. Jahrhunderts bildet die Kalenderlitteratur der ge¬ nannten Epochen; sie bietet nämlich einen wichtigen Beitrag auch zur Kenntnis der kulturellen Entwickelung Deutschlands und Österreichs, für welch' letzteres diese Kalender zum großen Teile speziell bestimmt und berechnet waren. Abgesehen von den darin enthaltenen, der Richtung der Zeit entsprechenden astrologischen und alchymistischen Bemerkungen, die freilich gleichfalls für die Tage ihrer Geltung charakteristisch erscheinen, abgesehen also von dem eigentlich kalen¬ darischen Beiwerk dieser Almanache, gestalteten sich solche zu wahren Volksbüchern durch die beigegebenen unterhaltenden und belehrenden Texte, die in Kalender¬ kolumnen zwischendurch liefen und „Bildung" geschichtlicher und ökonomischer Natur in die breitesten Schichten des Volkes — soweit es eben damals dem gedruckten Worte zugänglich war — hineinzutragen berufen waren und diesen ihren Beruf getreulich erfüllten. Wenn ich sage: ökonomische Bildung, so meine ich damit nicht etwa allein die auch keineswegs zu verachtenden Regeln für den Landwirt, wie sie in Prosa und Reimen in diesen Kalendern zu finden waren, sondern direkt die belehrenden und anregenden Aufsätze ökonomischen Inhaltes, wie wir ihnen nicht selten in diesen Jahrbüchern begegnen. Es liegt mir ein Kalender vom Jahre 1663 vor, der als belehrenden Begleittext einen vielfach interessanten Aussatz über das „Federvieh" enthält, und ich glaube, es wird dem verehrten Leserkreise dieses meines Buches nicht unwillkommen sein, wenn ich diesen Artikel, so gut es der Raum gestattet, reproduziere. Des Joannes Magiri „Newer vnd Alter Schreib-Calender aufs das Jahr nach der Gnadenreichen Geburt unsers Herrn Jesu Christi UvdXIII.... Nürnberg gedruckt und verlegt durch Christoph und Paul Endtern Buchhändlern" v. Radics, Landwirtschaftliche Aulturbilder. 2 18 ist es, in welchem in der Rubrik: „Haus- und Gesundheitskalender" „sothane Ausführungen über das Federvieh" beigebracht sind. „Im vorigen Kalender — sagt Or. Magirus in der Einleitung — haben wir von dem Wildprät ge¬ handelt, folget, nachdem wir der vierfüßigen Thiere Fleisch besehen, daß wir nun auch das Federvieh betrachten." Und er geht gleich mitten in die Betrachtung dieser Tiergattung selbst ein, indem er hervorhebt, daß unter derselben die Hühner und junge Hahnen, wie auch die Kapaunen den Vorzug haben wollen, „welche (die Kapaunen) für (vor) allen andern das beste und gesundeste Fleisch haben, leicht zu verdauen seyn, gut Geblüt geben und sehr wohl nähren." „Die jungen Hahnen, dieweil sie etwas feuchter Natur seyn (die medizinische Wissenschaft jener Zeit gab sich bekanntlich viel mit der Lehre von den „Humores" ab), seien gebraten gesunder und angenehmer. Die Hühner hin¬ gegen, die etwas trockener, seynd also besser und dienlicher, wenn sie gekochet werden." Als wichtigstes Arzneimittel werden die alten Hahnen empfohlen, „denn ihre Brühe den Leib eröffnet und beweget und auch sonsteu den Ver¬ stopfungen des Geäders zu Hilfe kommt". Es folgt nun eine längere Aus¬ einandersetzung über die Hahnenkämpfe in Frankreich und England, sowie die Belege der „Herzhaftigkeit der Hähne" aus dem „grauen Alterthume" beige¬ bracht werden. „Also wiese der weise Heide Sokrates dem Jphikrati zwei Hähne, die mit einander kämpften, ihm einen Muth zu machen", und Themistokles, der „griechische General", als er sein Kriegshecr „gegen die Persianer" führte, „traf unterwegs Hahnen an, welche mit einander kämpften, hielt mit seiner ganzen Armee stille und befahl seinen Soldaten, diesem Hahneukampfe zuzu¬ sehen und von den Hahnen die Herzhaftigkeit und Männlichkeit zu lernen, welche, ob sie gleich weder für das Vaterland noch für ihr Weib und Kinder, noch für die Religion, noch für ihre Freiheit stritten, dennoch sich so männlich erzeigten". Die griechischen Soldaten nahmen sich ein Beispiel und — schlugen die Persianer. „Gar alte Hahnen — sagt unser Kalendermacher weiter — aber seynd zum höchsten schädlich." Und warum? Magirus hält sie „mit einigen" dafür, daß „es eben die Basilisken seynd". Er erzählt nun die Märe von dem Italiener, der von einem alten Hahne mit roten Federn und gar feurigem Kamme gebissen worden, daß ihm die linke Hand blutete, und der bald so ausgesehen wie ein Hahn, „so ganz zornig und eiverig ist", und „obgleich unterschiedliche wider die Gift dienliche Mittel seynd gebraucht worden, ist es doch geschehen, daß er den dritten Tag hernach gestorben ist" — was dann unterschiedlichen Gelehrten Gelegenheit gegeben, von diesem Hahn Verse zu machen wie: „Dum lurik in äominuin AuUus xororaitHus vsnsno oowmorsum, erZo alius non duÄlisous orit." Da die Hahnen nicht wohl zur Speise taugen, so pflegt man anstatt derselben die Kapaunen zu essen, „die gesund sein", „wiewol das einige 19 Doctores, unter welchen auch Crato ist, dafür halten, daß die Kapaunen derohalben Patienten nicht gesund seynd, so das Podagra oder die Gicht haben, dieweil sie auch damit geplaget werden , was am meisten von denselben Ka¬ paunen zu verstehen ist, welche eingesperrt gehalten werden, denn alles Feder¬ vieh, welches aus diese Weise behalten wird, allzu feucht und ungesund Fleisch hat". (Es plaidiert also unser alter Kalendermann vr. Magirus für die Geflügelzucht im Freien.) „Was für Fleisch unsere Hühner haben, ist bekannt — sagt er zum Schlüsse seiner Ausführungen über das Hühnervolk — nämlich, daß es (das Fleisch) weiß seh; dagegen schreiben — wie er sich beeilt, seinem Leserkreise bekannt zu machen — einige Historienschreiber, daß in Indien, sonderlich aber in der Insul Mozambique, so an Afrika lieget, Haner seyen, so nicht allein schwarze Federn und schwarze Knochen, sondern auch schwarz Fleisch haben und daß, wenn sie gesotten weroen, auch schwarze Brühe, der Dinten nicht ungleich, davon komme." Diese Nachricht verfehlte auch bei dem Leser, dessen Lektüre dieses Aufsatzes im alten Kalender ich nachweisen kann, keineswegs die beabsichtigte sensationelle Wirkung; er strich mit einem gewaltigen Striche eines Rotstiftes die Stelle an, um sie wohl zu vermerken. Diesen „schwarzen Hanen" wird dann noch nachgerühmt, „daß sie sehr wvl von Geschmack und besser als andere Hüner seyen". Magirus vergißt auch nicht anzufügen, daß „etliche viel von den Hanen- kammen zu halten Pflegen und sie in Pasteten einmachen"; „aber — sagt er — sie seynd schwer zu verdauen und geben gar wenig Nahrung". Den gewöhnlichen Hühnern seien an Güte am nächsten die „calkaunische Hüner" (Kalkutta-Hühner), „welche, wann sie noch jung seyn, gute Nahrung geben, wenn sie aber alt seyn, so geben sie nicht die beste Nahrung, etliche wollen mehr von ihnen halten, wann sie gekocht seynd, als wenn sie ge¬ braten werden". Die „Phasanen" werden als besonders „dienstlich" für Rekonvaleszenten bezeichnet, „seynd aber — heißt es gleich dabei — kostbar und kommen nur auf großer Herren Tafeln". „Es seyn — erzählt nun Magirus weiter belehrend — die Phasanhüner zu uns aus Asia, aus dem Lande Colchis, da heutiges Tages die Tartern wohnen, kommen, von dannen sie der Held Jason mitgebracht, als er selbsten das goldne Fell (Vließ) geholet hat, wie Martialis 13 Epigr. 72 erzälet. Sie seynd für Alters so hoch gehalten worden, daß König Ptolomäus sich rühmte, daß er mentalen von Phasanhuhn gessen, sondern solche unter seine rare Thiere (in die Menagerie, sagen wir heute) aufgehalten habe. So habe auch Kaiser Pertinax niemals für seinen eigenen Mund sich lassen ein Phasan¬ huhn bereiten, und Kaiser Severus aß nur von den Phasanhühnern auf den gar hohen Festtagen, wie solches von ihm Lampadius schreibet." 20 Den Fasanen zunächst stellt Magirus die Haselhühner und Schnepfen, „von welchen — wie er beisetzt — die Italiener sonderlich viel halten, etliche pflegen deren Eingeweide mit allem, was darin ist, mit Gewürz einzumachen (Schnepfenkoth) und halten es hoch; es seynd aber — meint unser Autor — schlechte Leckerbißlein". Als mit den Haselhühnern und Schnepfen „verwandt" werden nun die „Repphühner" ansgeführt; ihr Fleisch ist etwas truckener Natur, seynd also die Jungen am besten und nehren sehr wol". „Nebenst diesem" — schreibt er im Verlaufe — „Pfleget man auch Tauben, Gänse, Endten, Auerhäne, Pfauen, Schwanen, Finken, Sperlinge, Wachteln, Krametsvvgel, Amseln, Lerchen und Spechte auf den Tisch zu bringen, von welchen wir nun auch, so viel der Platz leiden wird, etwas schreiben wollen." „Die Tauben betreffend — so lautet nun das Detail — seynd dieselben viererley Art: zahme, wilde, Ringeltauben und Turteltauben; die zahmen haben eine überflüssige Feuchtigkeit, seynd also, was dieses antrifft, die wilden besser, beider Fleisch aber ist dem schwachen Magen unbequem zu verdauen; Curtius habe, weil er täglich Tauben gegessen, sein Leben dadurch verkürzet", und Magirus zitiert den alten Schriftsteller Simon Sethi, der „da schreibet, daß die Tauben das Geblüt entzünden, Fieber erwecken, dem Haupte und den Augen schaden und wenn man deren viel genießt, die Krätze und gar den Aus¬ satz verursachen". Doch das Fleisch der Ringeltauben schildert Magirus als „anmuthig", und es soll dasselbe nach Theodotus gut Geblüt und Nahrung geben. „Turteltauben pfleget man in Frankreich mit Hirse zu mästen, sollen gute Nahrung geben, wohl schmecken und leicht zu verdauen sein." Als sehr schwer verdaulich werden aber die Gänse, zahme und wilde, beide gleich, hingestellt, sie verlangen einen guten Magen, haben viel über¬ flüssige Feuchtigkeit bei sich. „Die Aegypter ließen sie vorzeiten täglich ge¬ sottener und gebratener auftragen, auch hat man vorzeiten viel von der (Gans-) Leber gehalten, welche, wann sie (die Gänse) gemästet worden, sehr groß wird, ist angenehm, gesund und wird leicht verdauet." „Man Pfleget — schließt Magirus seinen Artikel über das Federvieh — an etlichen Orten auf Martinitag Gasterei zu halten, welches dann wohl hin¬ gehet, wann es aber öfters im Jahr geschihet, geschähet, was Herr Mathesius schreibet in seiner Oekonomia: „Wer ost begeht St. Martins Tag, Kein Gans, noch Hun auffbringen mag, Letzlich Haus, Hof, Acker und Meß Muß an Trudel und Bratspieß." Witt Knrl V!, und die LnildimiMM. Er wandte alle Sorgfalt auf die friedlichen Künste, welche die Staaten reich und die Menschen glücklich machen. Schirach, Karl VI. (1776), p. SLg. Es war ein glückliches Omen, wie schon die Zeitgenossen es als solches anerkannten, daß die Geburt Karls VI. (1. Oktober 1685) gerade zusammen¬ fiel mit dem Momente, wo seines Vaters, Kaisers Leopold I. Waffen gegen den jahrhundertelangen „Erbfeind der Christenheit", die Türken in Ungarn, ununter¬ brochen siegreich waren und eine Ära des Friedens für die Ostmark von dieser Seite her inaugurierten. Karl VI. selbst war es dann beschieden, mit den Türken den namentlich für Österreichs Aufschwung auf ökonomischem Gebiete so wichtigen Friedens¬ und Handelstraktat von Passarowitz (1718) abzuschlicßen, der den Produkten des österreichischen Bodens und des österreichischen Gewerbfleißes neue Wege des Absatzes eröffnete. Doch nicht, was Karl für den Handel und die Industrie iu Österreich- Ungarn alles geschaffen, können wir hier an dieser Stelle des näheren besprechen — und er hat dasür ganz Außerordentliches geleistet —, wir müssen uns darauf beschränken, dasjenige aus Kaiser Karls VI. umfassender Thätigkeit und rast¬ losem Wirken für Österreichs Wohlfahrt herauszuhebeu, was sich auf seine Fürsorge für die Agrikultur und deren Förderungsmittel bezieht. Karl VI., welcher dank der ausgezeichneten Unterrichtsleitung durch den vortrefflichen Obersthofmeister Anton Florian Fürsten Liechtenstein in allen Fächern des Wissens die gründlichste Bildung erlangt und so u. a. auch die Nationalökonomen seiner Zeit, die Becher, Hornigk und Schröder, tüchtig studiert hatte, stellte sich unter weiser Benutzung der Theorie, doch in der Praxis den speziellen Bedürfnissen seiner österreichischen Länder stets Rechnung tragend, auf den Standpunkt eigener Anschauung und eigenen Studiums. Hat Karl VI. in seiner Staatsökonomie in Übereinstimmung mit dem bedeutendsten Merkan¬ tilisten seiner Zeit, Schröder, die Hebung der Manufaktur und des Commerzcs vor allem scharf ins Auge gefaßt, so hütete er sich trotzdem, und dies im besten Interesse der ackerbautreibenden österreichischen Länder, dessen Lehre der 22 Zurücksetzung des Ackerbaues hinter den Handel zu folgen. Der Kaiser, der die materielle Lage seiner Unterthemen in jedmöglicber Weise zu fördern und zu unterstützen stets aus das eifrigste bemüht war, hat auch für die Landwirt¬ schaft, soweit es die Verhältnisse ihm gestatteten, die größte Sorgfalt getragen. Man darf hierbei ja nicht vergessen, daß noch die Leibeigenschaft herrschte, die dem Fortschritte der Volkswohlsahrt, wie im allgemeinen, so speziell der Wohlfahrt der agrikolen Bevölkerung einen Hemmschuh anlegte, und der Sachse Kuchelbecker, ein Zeitgenosse Karls VI., sagt in seinem Werke: „Allerneueste Nachricht vom Römisch-Kayserlichen Hofe", Hannover 1732, im Hinblicke auf Böhmen, wo ihm die bezüglichen Verhältnisse am krassesten in die Augen sprangen: „Am allerschlimmsten aber sind die Bauern und Unter¬ themen des Adels daran, welche nicht nur in der härtesten Leibeigenschaft leben, sondern auch in ihrer äußersten Armuth gemeiniglich aus das strengste traktiert werden." Freilich war Kaiser Karl VI. immer und überall darauf bedacht, den in dieser Richtung herrschenden Übelständen nach aller Thunlichkeit abzu¬ helfen, wie er überhaupt, wo und wie immer eine Klage bei ihm cingebracht wurde, den Bauer gegen die Bedrückung, von welcher Seite immer sie kommen mochte, zu schützen wußte. ' Es liegt uns ein eklatantes Beispiel-dieser Art vor aus dem Lande Kram, wo seit Jahren Streitigkeiten zwischen den „Unterthemen" (Landbewohnern) und den Städtern (Bürgern) über die Grenzen von Handel und Ackerbau herrschten. Der Kaiser setzte zur endlichen Schlichtung dieser Streitigkeiten eine eigene Kommission ein (1731), und nach sechsjähriger Beratung ersloß seitens der i. ö. Regierung im Namen des Kaisers ääo. Graz, 14. Dez. 1737 die „Feststellung", „daß der Bürger und Bauer jeder bey seinem Werk verbleiben, mithin weder der Bauer sich auf Handwerke, noch auf Handel und Wandel, wie hingegen der Bürger sich nicht so stark auf den Ackerbau legen soll". Wie nun aus diesem Beispiele der Schutz hervorgeht, den Karl VI. dem Landmann in seinem „Werke" zu teil werden ließ, so ersehen wir aus einer anderen nicht minder scharf accentuierten Verordnung des gütigen Monarchen, wie er es dem Bauer wesentlich zu erleichtern bemüht war, seinen „Maaren" mehr Absatz zu verschaffen. Diese Verordnung führt uns in die Residenz und da auf den Lebensmittelmarkt. Mit Ausspruch der n. ö. Regierung von 26. September 1709 war dem Bauersmann Leopold Auer gestattet worden, sowohl eigene, als erkaufte ge¬ putzte Gänse und Enten zur Sommerszeit bis zehn und im Winter bis elf Uhr vormittags zu verkaufen. Sobald jedoch Karl >1. zur Regierung gelangt war, der, wie wir noch sehen werden, auch der Approvisionierungsfrage der Residenz seine Aufmerksamkeit schenkte, wurde unterm 24. April 1713 das Recht der Bauern, ihr Federvieh auf dem Wiener Markte zu verkaufen, bis auf ein Uhr nachmittags ausgedehnt. 23 Diese Verfügung des Kaisers, die zugleich den „Häringern" bedeutete, daß sie erst von ein Uhr nachmittags ab das Recht hätten, ihrerseits zu verkaufen, wollte diesen nicht behagen, und wir finden sie 1724 im offenen Tumulte gegen die Bauern, ja mehr noch, sie wußten den Bürgermeister zu düpieren, indem sie ihm die Verordnung von 1709 vorwiesen, die von 1713 aber ver¬ schwiegen, da sie zu Gunsten der Bauersleute sprach. „Es wäre unglaublich" — sagt Gigl, dessen unendlich fleißiger Arbeit über die Wiener Marktordnungen im Archive der kais. Akademie der Wissenschaften wir diese Notiz entnehmen — „es wäre unglaublich, wenn nicht die sprechende Urkunde vorläge; wir dürften heute vergeblich versuchen, uns die Möglichkeit einer solchen Mystifikation der Behörden vorzustellen. Die Wirkung derselben läßt sich aber aus dem Erlasse der Regierung vom 5. Dezember 1724 entnehmen. Es war nämlich ein Vor¬ trag an den Kaiser erstattet worden und darauf von Karl VI. nachstehende Resolution erflossen: Die unmittelbaren Urheber dieses Betruges sollen auf acht Tage zum Profosen verschafft werden. Die gesammte Häringerznnft soll „noch vor diesesmal mit der Cassirung aus puren Gnaden verschont sein: sie haben aber aus Strafe 300 Gulden nä pig.8 ounsus zu Händen des Zucht¬ haussuperintendenten innerhalb drey Tagen" zu erlegen. Den Marktrichtern, Wacht- und Rottenmeistern, welche beim Tumulte den Häringern Assistenz ge¬ leistet, wurde dies jetzt zwar nachgesehen, aber für ein andermal Dienstent¬ setzung und noch schärfere Strafen dafür in Aussicht gestellt; an den Häringer- hütten mußte das Recht der Bauern, bis ein Uhr nachmittags auf dem Wiener Markte ihre Viktualien verkaufen zu dürfen, angeschlagen werden." Eine Verfügung von 1720 (17. Juni) hatte übrigens zu Gunsten der Bauern sowie der Wiener Bevölkerung bestimmt, daß den „Fratschlern und derleh Weibern", da sie fortwährend Teuerung verursachen und den Gesetzen sträflichst zuwiderhandeln, nicht nur die Waren konfisziert werden, sondern daß sie auch mit „empfindlicher Leibesstrase" gezüchtiget werden sollen. Vom Wiener Kräutermarkt um 1732 erzählt uns Kuchelbecker, daß er, etliche Male in der Woche gehalten, einen großen Debit mache. „Ein gewisser Ambassadeur habe — erzählt er weiter — vor einigen Jahren nicht glauben wollen, daß in diesem Kräutcrmarkte so vieles Geld stecken könne, dahero resol- virte er, den gantzen Kräutermarkt auszukaufen, und meinte solches in etlichen Markttagen zu bewerkstelligen. Nachdem er aber solches nur zweimal probiren lassen, sähe er, daß es zu viel Geld kostete und änderte seinen Vorsatz." Die Approvisionierung Wiens in ihrer respektablen Totalität unter Karl VI. schilderte aber derselbe Gewährsmann aus dem freundnachbarlichen Sachsen, wie folgt: „Denn obgleich sowohl Getreide als Wein allhicr im Ueberfluß wachset, so wird dennoch beydes von anderen Orten anherogeschafft, theils (um) dadurch dem besorgenden Mangel vorzukommen, theils aber die delicaten Mäuler desto besser zu contentiren. Diesem nach wird aus Ober- 24 österreich und anderen an der Donau gelegenen Reichsprovincien Getreide, Salz, Rhein- und Mosler Wein, Holz, Stroh und andere Bedürfnisse herbeygeschafft; aus dem benachbarten Böhmen und Mähren wird ebenfalls vieles Getreide zugefahren. Aus Ungarn bekommet man die schönsten und fettesten Ochsen in großer Menge, wovon wöchentlich allhier etliche hundert Stücke geschlachtet werden. Von dem delicaten Tokayer Wein, Ausbruch und andern guten unga¬ rischen Weinen, als Ofner,' Erlauer, Oedenburger, Reitzersdorfer und St. Ge- orgner Wein anjetzo nichts zu gedenken, dessen Einfuhr von denen Oester¬ reichern gleichwohl sehr schwer gemachet wird. Ueberdies wird viel Wildpret und Flügelwerk aus besagtem Königreiche anhero gebracht, wie auch Schafe und ander Vieh. Aus Steiermark führet man, nebst dem vielen Wildpret und guten Luttenberger Wein, ungemein fette Capaunen und dergleichen Flügel¬ werk in großer Menge zu. Aus Tyrol und Italien bekommt man nebst denen vielen und delicaten Weinen die herrlichsten Früchte, Oel, Austern, allerhand Seefische und dergleichen Waare in großem Ueberfluß, so daß man auch von solchen alles um billigen Preis haben kann." Daß sich die Landwirtschaft unter der Regierung Kaiser Karls VI. so ansehnlich hob und heben konnte, als geschehen, das verdankte sie dem allerorts wachsamen Auge des Kaisers, der, wie ein Leichenredner bei seinem Tode kon¬ statiert hat, „unbändige Flüsse bezäumet und schisfrcich gemacht, der so viele Seen und Moräste frucht- und jagdbar gemacht". Karl VI. hat die Flu߬ regulierung an der Theiß, Save, Alt u. s. w. durchgesührt; unter ihm wurden die Projekte zu großartigen Kanalbauten (Oderkanal) entworfen, und für die Bewirtschaftung der Domänen umfassende Reformen inauguriert. Der Monarch selbst ging mit der rationellsten Bewirtschaftung der kais. Domänen beispiel¬ gebend voran; die kais. Güter, Wälder, Fischereien u. s. w. erforderten allein einen Beamtenetat von 40000 Köpfen. Die höhere Hortikultur wurde im kais. Garten in der Favorita (dem heutigen Theresianum) betrieben, „der wegen vielen raren und ausländischen Gewächsen, so daselbst in unterschiedlichen Glaß- Häusern verwahrt werden, sehr remarquable", und ward (um 1732) unter allen ausländischen Gewächsen ein 20 hoher Oorsus ksruvianus major sxinosus bewundert, der 1724 die ungewöhnliche Zahl von 62 Blüten getragen. Ein unvergängliches Verdienst um die Hebung der Pferdezucht in Öster¬ reich hat sich aber Kaiser Karl VI. durch die Meliorierung des von Erzherzog Karl 1580 gegründeten k. k. Hofgestüts in Lippiza bei Triest erworben, indem er — wie I. Auer in der v»m k. k. Oberstallmeisteramte 1880 herausgegebenen Fest¬ schrift konstatiert — durch die Erwerbung des Gutes Prestranek (bei Adelsberg) und Errichtung der Gestütsfiliale daselbst dem Hauptgestüte in Lippiza u. a. für alle Folge die gesicherte Bezugsquelle unübertrefflichen Rauhfutters verschaffte. Dtt Wemilhtt ülki» uilL „Wmm Ker" nls Nriifmigsthemn. 1732. I. Vom Österreicher Wei«. Die „große Glocke" von St. Stephan, welche Kaiser Josef I. 1711 aus 180 eroberten türkischen Kanonen hatte anfertigen lassen, sie ließ am 12. Novem¬ ber 1732, 8 Uhr morgens, wieder einmal ihre eherne Stimme vernehmen, als sich der akademische Senat der Wiener Universität nach alter Gepflogen¬ heit nach der Kathedrale begab, gefolgt von ansehnlicher Begleitung, um in den altehrwürdigen Hallen der Metropolitankirche einer Zahl von sieben Magistern der Philosophie und Baccalaureen der Medizin den Doktorsgrad der Heilkunde zu verleihen. Nach altem Herkommen wurden die Magistralvorträge dieser Neodoktoren dann in Druck gelegt, und wir haben die Sammlung dieser Dissertations¬ schriften der gemeinten sieben Herren vor uns, von denen ein paar über Bäder, einer über die Wiener Ammen, einer über Bier und einer, Herr von Steindl, über den Österreicher Wein vorgetragen hatte. Wie die übrigen Vorträge, so enthält auch dieser eine Anzahl von inter¬ essanten zeitgenössischen Daten über sein Thema, so daß es mir wohl der Mühe wert erscheint, auf diese Schrift hier des näheren einzugehen. Der volle Titel derselben lautet: Vinum Austriaoum Oeoonomioo-lVIeclios vonbicksratum In Lslsbsrriwn no XnU^ni88iins, DnivsrsUnte Viounsiwi in innugura- lem clisprUnUonoin pro oonssguoncln clootorntmg lauronxukUonsckwHuwitions sudinittit kranomorw Antonius 8tsinä1 cko klossonotd, Lolminrw krngoiwm Ulli. L Uüilosoplliao NaZister snluborrimas Noäioinns knoon- Innrsus.Vienuns Xrwtrins 1^pi8 cks. Lnpt. 8(Tilgen Ztntuuin krov. Tn8tr. 1>pog. NV00XXXII. 26 Sic umfaßt vierzehn Blätter 4° und behandelt den Gegenstand in fünf Kapiteln; die Sprache ist die lateinische. Das erste Kapitel befaßt sich mit der Etymologie des Wortes „Wein" und mit der „Entstehung des Weines" in 20 Paragraphen. Uns interessiert schon Paragraph IV (Rebengattungen). Es heißt da: Die Österreicher bezeichnen die Gattungen der Weinreben nach der Verschieden¬ heit der Beeren, anders nennen sie die wohlriechenden Muscateller (oäorutas woscRnttsIina.8), die schwarzen (lnsoas), „silberweiße", „mehlweiße", „abend- rothe", „Lagler", „Gaisdutten". Von diesen werden die „mehlweißen" von den „Weinbauern" seltener gegessen, da sie Leibschmerzen und Diarrhoe verursachen. Die dicken Beeren geben am meisten Most. Mit Rücksicht auf die Lieblichkeit ihres wohlriechenden Wesens werden die Muscateller und „Zirfandl" aus die Tafeln gesetzt, aber auch von den Hirschen und Wildschweinen mit Begierde verschlungen. Die nächsten Paragraphen untersuchen den Einfluß von Standort und Luft auf die Güte der Traube. Es wird zunächst der mißglückte und mit großen Kosten verbundene Versuch, Reben vom Rhein, aus Italien und Spanien hieher zu verpflanzen, konstatiert, und der Grund in der Ermangelung des dortigen Bodens und der dortigen Sonnenkraft gesucht. Die Lage mache es daher auch, daß bei uns die gegen Mittag und Sonnenaufgang gelegenen Weingebirge wie am Bisam¬ berg, in Nußdorf, Ober- und Unter-Kritzendorf und die übrigen oberhalb Klosterneuburg, wenn alle anderen Bedingungen erfüllt sind, einen weitaus besseren Wein geben, wenn nicht zugleich die Lage besonders hoch oder Berge entgegenstehen, wie in der „Wachau". Schlechter sind die gegen Norden oder Westen gelegenen, so die „in Pirawart aus dem Klesselberg" und „auf der Wart". Aber auch bei solcher Lage kann es gute Weinreben geben, wenn die Sonnenstrahlen im Reflexe auf sie fallen, wie in „Perchtolstorff", dann namentlich „in denen Hinteren Sossen", „bei denen, obschon sie von den Hes- periden abgeküßt werden, die von den Rodauner Hügeln zurückgeworfene Sonne dem Bacchus günstig ist". „Die Verschiedenheit der Lust ist von wesentlichem Einflüsse", heißt es weiter, „denn wenn ein Jahr der heiße Südwind vorherrscht, so faulen die Beeren, wenn der Nordwind, so reifen sie nicht, das lehrt uns das Jahr 1725 und dann das Jahr 1730, in welch' letzterem der Frost die Weingärten ruinirte und der Wein sauer, übelriechend und ohne Geist wurde. Aber die Österreicher Weine erfordern auch nicht zu viel Hitze; wir wissen, welch' großen Schaden nnno 1726 die allzu reifen Trauben den Weinbauern verursachten, indem der daraus bereitete Wein im nächsten Sommer den Bodensatz vom Grunde in die Höhe trieb, und als das Faß geöffnet wurde, erschien immer am oberen Theile 27 des Weines, was wir Prill nennen, mit einer schwärzlichen oder bunten Haut bedeckt, die den Wein nach und nach schwinden machte." Im Hinblicke auf die Witterung findet unser Autor, daß ein mittel¬ mäßiges Donnerwetter, das die Luft mischt und reinigt, den Weinbergen nicht schädlich, sondern eher nützlich ist. Schädlich aber ist denselben entschieden allzu starkes Blitzen, was die Weinranken hart macht und die „Blume tödtet", wie wir 1728 in den Weingebirgcn von „Perchtolstvrff" gesehen haben, wo ein aus dem Walde brechendes Gewitter eine ganze Strecke von Weingärten schwarz färbte. Der Reif trifft im Frühlinge die Zartheit der Knospen mit einem matten saftlosen Keim und im Herbste die Stiele, wie es uns im Augen¬ blicke die Klagen der Felsendorfer zur Genüge bezeugen; der vollständigste Ruin der Weinreben ist aber, wenn sie mit einer harten Narbe bemakelt erscheinen, wodurch sie sehr schwer oder gar nicht zur Reife gelangen. „Glücklich" — ruft er aus — „sind jene Weinberge, die von Natur aus eine solche Lage haben, daß ihnen die Einflüsse der Witterung nicht schaden können, solche findet man in Perchtolstvrff in „Haspeln", die seit Menschen Gedenken nicht geschädigt worden sind." Wenn aber die Luft und die Witterung von großem Einflüsse auf das Gedeihen der Rebe sind, so ist es nicht minder auch der Boden, auf dem sie wächst. Die Österreicher unterscheiden Gebirgs- und Donaureben (d. h. solche, welche in der Ebene wachsen); geben wir noch, sagt Herr von Steindl, als dritte Unterscheidung hiezu die Reben, die knapp unter den Bergen, an dem Fuße derselben wachsen. Die Dvnaureben werden von den Gebirgsrebcn und diese werden von den am Fuße der Weinhügel gedeihenden an Güte und Ge¬ schmack übertroffen und haben letztere die mittlere Lesezeit. Denn durch Vor¬ schrift der hohen Regierung ist anbefohlen, daß die Lese hier zuerst in der Ebene beginne, dann an dem Fuße der Weinberge vorgcnomnem werde und mit den Bergreben abschließe; die Ursache liegt in dem Fortschritte der Reife, denn diese beginne in der Ebene und am Fuße der Weingebirge und trete am spätesten in den Gebirgen selbst ein, zumal wenn ein Wald in der Nähe ist, z. B. „bey denen Planken, wie es vom Orte Mauer bis Meidling zu sehen ist"; wenn ein Berg höher als 400 Fuß ist, so hindern die rauhen Einflüsse der Luft und der Winde das Gedeihen eines guten Weines. Die beste Wcingartenerde ist aber nach unseres altjungen Doktors Urteil eine dunkelfärbige, svdahältige, holperige und nur wenig mit Schlamm gemengte. Die von den Mineralien aussteigenden Dämpfe sind nicht ohne Einfluß auf die Beschaffenheit der in diesen Bergen wachsenden Weine, wie es in Gum¬ poldskirchen („Gumboltskirchen") zu Tage tritt, wo die Dämpfe der benach¬ barten Badner Thermen aus den Wein die Wirkung üben, daß er das Gesicht 28 mehr als es gut und notwendig ist, färbt und den Kopf dunstig und betäubt macht, den Abfluß des Harns aber mindert. Die Donauweine „bei Nußdorffl' und die übrigen werden wdgen ihres vorzüglichen Wesens bewundert, und es wurde gefragt, warum sie so hervor¬ ragend seien. Die Antwort hierauf ist diese: Die Hitze des Tages zieht aus dem Wasser Dünste mit sich, welche dann nachts durch die Kühle als Nebel auf die Weinranken fallen und die Beeren nähren und weich machen, so daß die bei Morgenanbruch wieder kommende Sonne leichter auf sie wirken kann. Woher es komme — fragt er hieran im Anschlüsse —, daß man ost Wein¬ berge, welche zu den bestkultivierten und fruchtbarsten zählen, unbebaut finde, so z. B. die am Fuße der Berge liegenden Weingärten in Perchtoldsdors schon an die neun Jahre steril erscheinen, das geschehe, lautet die Antwort, nach dem Sprichworts der Bauern: „Wann die Bergflüsse gehen, traget bei ihnen die Ebene gut und schlecht das Gebirg". Den Weinbergen als besonders schädlich erkennt der Verfasser die Heu¬ schrecken, Maikäfer, Raupen, Schmetterlinge und alle Gattungen Würmer; gegen die Würmer, sagt er, haben die Krainer ein gutes Mittel, eine Art Mist, den sie aus den bei ihnen in Menge wachsenden Farrenkräutern gewinnen. Die nächstfolgenden Paragraphen dieses Kapitels bewahren uns eine Reihe von technischen Ausdrücken, deutsch den lateinischen Bezeichnungen zur besseren, deutlicheren Erklärung beigesetzt, so: „Stecken außziehen", „Schneiden", „eine jede Läß auf zwey Augen schneiden", „die Quirling oder Quindling an denen Wasserreben", „Roth-Aeuglen", „das Fasten-Hauen" (ist das beste, man muß alle Erde umbkehren), „Stecken einschlagen", „das Jod hauen", „das Jöden", „das Binden", „das Band hauen", „abgipfeln", „das weiche Wein-Hauen", „Stock ausmercken", „die leren Plätze", „Bögen setzen", „Stürtz-Reben", „Dunst¬ ofen", „Bögen legen", „das Grueben", „die Brücken oder neugelegte Zäune", „mit der Bau-Erde zuziehen"; dann weiters die Bezeichnungen der Gefäße: „Butten", „Mostel-Schaff", „Podingen", „die Laydt" u. s. w. Unsere „Vorräte an technischen Bezeichnungen" werden überdies noch im Kapitel II: „Fortschritte und Erhaltung des Weines" vermehrt; hier hören wir von der „Schneid", die „der Most bekommt", wenn die Witterung eine warme war und die Trauben die vollkommene Reife erlangten, wohingegen es nicht der Fall ist, wenn die Jahreszeit kalt war und die Trauben sauer wurden, so anno 1730 und gewöhnlich bei den Gießhübler Weinen; hier hören wir von der „groben Fühl", ferner die Ausdrücke: „der Wein steigt'", „der Wein plodert, wird gut", „der Wein fallt". „vurnnt nostrn vinn", sagt Herr v. Steindl mit Stolz und klammert die Übersetzung ein: „seynd Lager-Wein" (die Österreicher Weine), denn durch das Alter werden selbst die schlechteren Weine hier verbessert, so wurde z. B. ein aus Vergessenheit zu Mölk 20 Jahre liegen gebliebener, sehr saurer 29 Wachauer so gut, daß er im ganzen Keller des hochberühmten Stiftes schier der beste war. Die Weine von Nußberg, Heiligenstadt, Klosterneuburg, Mödling, Enzers- dorf, Brunn und die am Fuße der Berge erreichen schneller den Grad der Vollkommenheit als andere, mehrere erst in 10 bis 15 Jahren, so die Weine in Mauerbach, Perchtoldsdorf, Rodaun. Im weitern Verlaufe seiner Schrift kommt er auch auf die „Kellereien" zu sprechen. Die Keller sind um so besser, je tiefer, je trockener, im Sommer je kälter, im Winter je wärmer sie sind; solche gute Keller findet man in den hoher gelegenen Teilen der Stadt Wien, „in vin rsZin", „Rennweg", „bei Mariahilf"; entgegen¬ gesetzt die feuchten, nur wenige Schritte reichenden Keller schlecht und zur Be¬ wahrung des Weines ungeeignet, so die Keller beim „roten Turm", „neuen Thor", in der Leopoldstadt, in der Roßau, bei den Weißgärbern u. s. w. „Bemerkenswerth ist unter anderen — so schließt Herr v. Steindl diesen Abschnitt — der Liesinger Keller der hochwürdigen regulirten Herren Canoniker zu St. Dorothea am Uferweg, wo man nach Kaltenleutgeben geht; er ist so groß, daß man mit Lastwägen hineinfahren kann, und weist in vierfacher Reihe Riesenfässer und wird täglich mit solcher Liberalität vermehrt, „daß keinem Gaste ein Trunk verwehrt wird." Aus dem dritten Kapitel: „Oorruptio st insäioina Vini" wäre die Notiz hervorzuheben vom „Brechen des Weines"; der Österreicher wurde „weiß" in den Jahren 1717, 1720, 1723, 1724, 1729, rötete sich 1715, 1718, 1725, 1728, wurde schwarz 1701, 1702, 1726, von denen die letzteren schwerer, die übrigen leichter sich heilen ließen; es ist zu bemerken, daß man ihnen Weine beimengen muß, die von Haus sehr leicht sind, solche sind die Donauweine bei Breitensee, Bockfließ und die dem ungarischen See benachbarten, aus dem Ge¬ birge aber die Gumpoldskirchner und die aus unreifen Trauben der Jahre 1713, 1716, 1719 und 1730 gepreßten. Im Paragraph 8 dieses Kapitels erwähnt der Autor der Regierungs¬ maßregel, nach welcher 1726 verdorbener Wein in Wien öffentlich am Graben nach aufgeschlagenen Gefäßen ausgelassen wurde, und er knüpft im Interesse der Sanität den Wunsch daran, es möchte solcher heilsame Vorgang öfters in den Gasthäusern wiederholt werden. Zum Schluffe der hochinteressanten Schrift, die vielleicht eine wörtliche Übertragung verdienen., würde, zumal sie aus einer Zeit stammt, die uns heute schon recht ferne liegt, heben wir den Spruch heraus, den der Verfasser zum Lobe des Wortes „Wein" in Zusammenhalt mit noch zwei mit „w" anlautenden Worten zitiert, indem er sagt: „Es scynd drei harte IV, das Weib, der Wirth und Wein, Doch seynd sie werth geacht, wenn sie ohn Laster sehn", 30 sowie auch den daran schließenden Spruch der Schule von Salerno, die Weine seien: geistig, schön, duftend, kühl und erfrischend ftoickia, lorwo8u, traArankin, tniZicka, lrisea). II. Vom „Wiener Bier". Das Thema über das vielgepriesene Wiener Bier hatte sich Adam Joses Besnecker aus Eger gewählt. Dieser „mechanisch-klinische" Vortrag — in lateinischer Sprache — erschien dann auch im Drucke und liegt uns als solcher auf 31 Quartseiten vor. Er bringt über das Wiener und niederösterreichische Bier vor mehr als hundert Jahren, ganz abgesehen von ihrer fachlichen Be¬ deutung, der medizinischen Untersuchung, eine Reihe statistischer Daten, die schon an und für sich geeignet erscheinen, unsere Aufmerksamkeit zu fesseln. Der volle Titel lautet: OeooVUIa ^V8tro-VIsiinsnsIs ^IsObnnIOo-OUInIOs sUVOVbnscka. /Huain / . / In ooisbsrrinaa, ao ankignissiwa / Dnivorsitats Visnnonsi / In inauZuimIein clissortationoin / pro suprsnao lioontiao uo Zootoratms Zracku oon86vuräs äas ^Vsrk dsurtsilt von äsr ^er'tse^rr/^Mr cias .^ssamrrr^ FrMttt-sss-r, Ke/rrvabrso/rer ^rsrbrarker-, Lo/r-rrrsc/rer- Lr'srbratter, Sa-r^itti«s, Hraser Frarrsrer-^ae/rbLr^, Oss^rrerc/rrse/res /Mrckuirrtsc/ra/^- I^slirdueli der Olismie mit desoiiäerer Lei'üelrsielitiAMi^ äsr Oiiliruno^^e^veilie. 7Vae/r ^>«Ä«A0Arse/rs-r 6-'«irÄsK«s» Vsi/asÄ von ^Ktzoclor LauA«r, 29 VvASH §r. 8. Mt 70 sinZsäruoktsii Hol^solmittsii. 10 „Vri8 xanno Luod dsweist, äL88 äoi- Vsrkassor in 86inoin ^Vigson auk äsr LLLo äsr 2sit 8tsdt, inäsin sr äis nsusstsn ^or8eiinnA6n rsäliek bsnutrt inrt. >V!r Icünnon ärr8 krL^Iiolis ^Voric bsstsng srnxksdlsn.^ k'rok. I-Intnsr in äsr Mr- ^as .^sscrmm^e FrarEserr, 1878, 8. 461. In Lknliekor >Vsi86 Zprsodsn «ioii au8: vr. ^V. 8okuHxe in äsr k'kiZdsnäsr'soiisn ^sr^se^rr/^ Mr Fr'erürattsr-ör, 7)re ^tty'erner'rrö T/oMerrLsr'^»^, §ö7r,»r'se/?6r- ^rsr/irartö,-, ^s^se/rr r/^Mr /8M-r7rk8/abrr7ctt^'0rr, öiikMiiiig M LkrdrsiiNUii naeli sinkaoksin und cioxrxrsltsrn L^Ztsrn. . Von loli<31111 I'olil uiiä .1iiliii8 n. Hl!ni8iu§, 13^/z L0A6Q AI. 8. LIsAÄNt drosoliiort 6 6ls§Lnt Asbuiulsii 6 60 „I^sbsn äsr xlsieninä88i^ vortrsMiedsn IZedanälunx uvä Var8tsllun§ äs8 A08ninint6n 8toKs8 vsräisnt in srstsr I-inis äis augfülirlieds vstailbsIinnälunA volls ^nsrksnnuuF, ^voisiis äns slsxant s,u8A68ta,ttsts Lued ru sinsin ^virlLlioii pra^ti8oti6n ILalxedsr, äsr bei keiner 6in8okläxix6n Oo- Isxsndsit iin 81iok Iä88t, xssiAnot rnaekt." Msrrsr- I>attcku>ri-tsc/raMr'e/tS ^.eiinlietis Lsnrtsiluuxsn braekton: ^er7se/r--r/^ Mr äas //«sanrrrrts Frarrrveserr, ü'Kmbrr'MtS, N«ck Ick- Rli iMdiickr aus I. A. 6tzMai-M'8 Verlag (lrbop. likckliiinlt) m IivipLiA. Lilixpi, L. rlr. Se, vruLtissirsr I-sIrrKUirK xur scbrrellen, leiclrtsn unä Socir Krünä- lieben KrlernunZ Ser itulisniscksn Sprucirs. Hgeb vr. Kr. Lirn's Vebrmetboäs. I. Kursus. 23. LriklUKS. Lroscbiert 1 80 H. oäer 88 kr. ö. V. Kruktrsslrsr VsIrrAUiiA. II. Kursus. 16. L-rrkluM. Lroscbiert 1 80 oäer 88 kr. v. IV. - Lrstsr Drrtsrrislrt rur scbnellen uuS leickten Lrlernuuz Ser itulieniseben 8xr»cde. Kgcb vr. Kr. ^.lrn's bekg-nnter vebrmetboäs. Hsrrsr L.vcirrtslr rso xrutioo slsmsnturs ossig. Zrgägrione Sl temi per imxnrgrs iu uu moäo kucile e celere ls. Ä-rg«a tsSesca sscouSo il metoäo rinomuto Sel Ors. K. Lbn. Lsstu säirions orizinsle. Lroscb. I 40 oäer 70 kr. v. IV. Srururnutisu äsIlL linAiru tsässsu ossig uuovo metoSo ä'imxgrgre cou küeilltü s eeleremeuts il teäescv. 8sttimkt säi^iorrs oriZingle. Lroscb. 2 oäer 1 il. ö. IV. -- voo.rs xrs,tiVerk dss kdls Zsacbteter padaZoZiseder Lckrikt- stellsr belkbnntsn Vsrkassers in die Reibe der besten ZevZrapbiscbsn Lebr- und Hand- bücbsr. Ls bsbandeit 1) den 8tolk nacb den vrundsätsen der kitter'scben 8cbule und konstruiert mitbin die Lebre von der Lrde als eine ineinandsrZreikende Lette von Ilrsacbsn und ^irkunZen; 2) es erblickt eine sweits LukZabe in möZIicbst susammenbängender, Zescbmackvoiler varstsllunZ und dort 3) weZen der liebevollen, kinZebenden LckiiderunZ des dsutscksn Vaterlandes auok als eins in Zroksen LüZen ausZekülirts Vaterlandskunds Zelten. Liess VorsüZs batten sur LolZs, dals das Luck von der Kresse suks woklwolleudste beurteilt wurde. 8o äuksert sieb s. IZ. die „ kiarteulaube": „>Vas wir bei der LeurteilunZ der ersten Rekte von L. Rummsl's „Ilandbucb der Lrdkunde" Zebokkt und (Rartsn- iaube 1873, Rr. 43) ausZesprocben, UsZt nun vollendet und ebenso treu wie soköll er- küllt vor uns da. In swsi Landen und mit xweiundawansiZ erlauteimden Rolrscknitten ausZestattst, kält das Luck, was es su werden verkeiksen. ist es in der likat ein >Verk Zeworden, in welcbsiu sieb „kür den LildunASuckenden die Lumme der modernen Zsograpbiscken Mssensobakt in lsicbtverständlieksr LassunZ darbietet und das dabei aucb dem xraktiscben Lsdürknis innerbalb vernünktiZ ZesoZener Krensen sntsxrecben kann" etc. etc. . „Leus kreie Kresse": „Unsere Zeograxkiscbs Litteratur ist nickt arm an Lekr- und Randbüekern; viels von ibnen sind in ibrer Lrt Zuns vortreMcbe IVerbe, docb konnte bis ietst immerbin die LrnZe nntzsworken werden, wieso es komme, duls dis keozrupine nicbt Luck, wie die Xutnr- und kescbicbtskunde, neben der belletristiscbsn Lektüre ein Kegenstund onreZender lintsrlmItunZ um büuslicbsn Ilerds Zeworden ist. Vie Antwort dnrnuk ist eine leicbte: es lmt sicb eben, soweit uns bekannt, keines der snblreicb vorbandensn IVerke so reckt eiZentlick die koxulnrisierunZ dieses Vissenssweixss süm 2iele Zssetst. klummels vsudbuck nun scbeiut bestimmt, diesem Unngel ubsukelksn, denn es sucbt vor nilsm sein Verdienst in Zesckmuckvoller OursteliunZ und libersicbtlicbkeit des erdkundliebon Ltotkes. Überull bebt es den LusLmmenkMZ von Lund und Leuten kervor; ssibst in dem enzen Lsbinsn der sauber Zeseickueteu Stadtbilder suckt es ekaraktsristiseks 2K>Ze sur ^nsckuuunZ su brinZsn. Lus den reicben LundZruben der blatur-, Ksscbicbts- und liulturwissenscliakten weiks es das Leiebende erkriscksnd xwiscben den Labien ansuxüansen. Kis verbindet alle Vorteils eines umkassenden LacbscblaZebucbes mit dem Rsi^e ansisbendsr Sekilderunz und eiZutzt sicb sonacb SU einer ebenso delskrsnden wie kesselnden Lektüre." Lbnlicbs LeurteilunZen bracbten u. L. die „vobemia", „Luropa", „LbürinZer Sckul- ^eitunZ", ,,6asa", „Lüben's xädazoZiscber labresberickt", „Vresdensr kresse", „Lus allen 'Welttksilen" stc. WW- Vas Werk Kaan aucb in 17 kiolorungon L 1 Mark borogon worden.