Linbachcr Tligblatt. Rcdaction und Expedition: Bahnhvsgasse Nr. 15. __ , _ — PränumeralionSpreise: _ r\ /-vx-fc * a r\/+*r\ vui e t n v u » erci ] e : nein* . _ _ , •‘v Nr. 122. Donnerstag, 29. Mal 1879. —Morgen: Ferdinand. !N8SW"/,^"L 12.Jahrq. Mit bei Post: Ganzjähr. fl. 12. v zeigen bis 6 Zeilen 20 It. -%/ / ö Insertions Preise: Sin» Die Czechen und der Reichsrath. Im Saget der Czechen steht die Frage: „Gehen wir m den Reichsrath oder nicht?" noch fort auf der Tagesordnung. Es ist außer allem Zweifel, daß der Eintritt der Czechen in den Reichsrath für die Zusammensetzung des neu zu schaffenden Parlamentes und für die Gestaltung der inneren Verhältnisse von nicht zu unter» schätzender Bedeutung wäre. Die Parteiführer im Czechenlande sind bis heute noch nicht schlüssig geworden, ob sie die Wallfahrt von Prag nach Wien unternehmen sollen. Diese Parteichefs lieben es, auf Abenteuer auszugehen und ihre politische Gesinnung zn ändern. Eiserne Conseqnenz und österreichischer Patriotismus sind nicht die Kardi-nnltvgenben, die den Czechensührern als Verdienst ungerechnet werden können. Seinerzeit schrieben sie Liebesbriefe an Napoleon III. unb trugen demselben ihre „guten“ Dienste an; ein anbermal piigerten sie nach Moskau unb lagen zu ben Füßen des die Slaven allein seligmachenden Zaren; heute fraternisieren sie mit den Rothen, morgen le'.sten sie dem czechischeu Feudaladel den Unter» thaneneid; heute spielen sie Freiheitshelden, unb morgen küssen sie bent nationalen Klerus die Hände. Diese tatsächlichen Vorgänge, biese mit-un?"r amüsanten, überraschenden, auch komischen Szenen führen zu dem Schlüsse, baß auf bie Czechen kein Verlaß ist. Mit zweideutiger, leerer, nur Opposition machender Phrasendrescherei wäre dem neuen österreichischen Parlamente nicht gedient, denn Ausgabe des neugewählten Abgeordnetenhauses wird es sein, den Versassnngsbau zu vollenden. Obgleich die Czechen der Occnpationspolitik des Grasen Anbrassy zustimmteu und nicht nur für die Occupation, sondern auch für die Annexion schwärmten, hätte Graf Audrassy in den Czechen doch eine offene, laut vernehmbare Gegnerschaft zu bekämpfen. Soll die Orientpolitik des Grafen Andrassy feine unfruchtbare, todtgeborne sein, so muß sie in erster Linie gegen die Erhöhung des s l a v i s ch e n Einflusses auftreten, und auf diesem Wege würden Regierung nud Czechen, wenn letztere dem Reichsraths- und dem Delegationskörper einverleibt würden, heftig aneinanderstoßen und in hitzigen Kampf gerathen. Oesterreich-Ungarns Politik muß dahin abzielen, daß der Panflavis -mus auf der Balkan-Halbinsel nicht dauernden, festen Fuß fasse. Oesterreich-Ungarn muß, um die Ausbreitung des slawischen Elementes zu verhindern, die Wacht beziehen und mit ganzer Macht auftreten. Oesterreich-Ungarn kann im Interesse des Friedens und der Ruhe im eigenen Lande nicht gestatten, daß die kleinen südlichen fremden slavischen Provinzen zu einem neuen großen südslawischen Staate sich umgestal-ten und verschmelzen. An Oesterreich-Ungarn ist es, der Ausbreitung des Panslavismus entgegenzuwirken. Gehen die Czechen in das Parlament, beziehungsweise in die Delegation, bleibt Graf Andrassy seiner bisherigen, den Panslavismus bekämpfenden Politik treu, dann hat Graf Audraffy in den Czechen ohne Zweifel eine starke Gegnerschaft zu erwarten. Das Sperrgesetz für Deutschland lautet nach Inhalt des von der Tarifkommission des deutschen Reichsrathes mobisicierten Entwurfes wie folgt: § 1. Die Eingangszölle für Tabak unb Wein, welche durch die Gesetzentwürfe, betreffend die Besteuerung des Tabaks und den Zolltarif des deutschen Zollgebietes, beantragt sind, können butch Auorbnung bes Reichskanzlers vorläufig in Hebung gesetzt werben. § 2. Die Auorbnung (§ 1) ist in das Reichsgesetzblatt auszuuehmen und tritt, falls sie nicht einen anderweitigen Zeitpunkt bestimmt, sofort in Kraft. Die Anordnung erlischt, sobald die betreffenden Gesetzentwürfe (§ 1) als Gesetz in Kraft treten ober abgelehnt ober zurückgezogen werben, spätestens aber mit bent fünfzehnten Tage nach Schließung ber gegenwärtigen Reichstags» fession. § 3. Nach bent Erloschen ber Auorbnung ftnb unverzüglich biejenigen Zollbeträge, welche auf Grunb berfelben über ben bis bahitt gesetzlichen Zollsatz hinaus entrichtet ober zu Lasten bes Zollschulbners ausgeschrieben ftnb, zu erstatten, beziehungsweise wieber abzuschreiben, insoweit biese Beträge nach höheren Zollsätzen berechnet sinb, als bie zur Zeit bes Erlöschens ber Anordnung bestehende Zollgesetzgebung festsetzt. § 4. Dieses Gesetz tritt sofort in Kraft. Zur Finanzlage. Freiherr v. Pretis hat im Verlaufe dieses Jahres nahezu 31 Millionen Gulbeit Nominale in Titres ber allgemeinen Schnlb unb 100 Millionen Gulben in Titres ber österreichischen Golbreute begeben. Wie bie „N. fr. Presst" des näheren beleuchtet, ist die rasche Durchführung so bedeutender Aulehen bei steigenden Kursen ber Staats-Papiere keineswegs, wie der Ministerpräsident in der Leibnitzer Rede meinte, ein Beweis, daß unsere Machtstellung gehoben wurde, sondern der Effekt ganz besonderer wirtschaftlicher Verhältnisse, welche sich kurz in den Satz zusammenfassen lassen, daß ber außerordentliche Tiefstand des Zinsfußes auf bett europäischen Märkten auch beit Affecuranzsactor ermäßigt hat, ber sonst beim Ankäufe von Titres jener Staaten, welcher unter zerrütteten Finanzen leiben, ben Preis in hohem Maße beeinflußt. Abertrotz biefer großen Emissionen ist ber Bebatf des Finanzministers noch keineswegs vollständig gedeckt. Wie das Fiuanzgesetz pro 1879 zeigt, Iemsseton. Margarethe Ferner. Erzählung von Walter Stahl. (Fortsetzung.) Mr. Mawbrey drang selbst darauf, daß feine linder diese Einladung aitnehnten möchten. Die-'eiben hatten sich in der letzten Zeit so ganz ei..er Pflege und Erheiterung gewidmet, daß er nun, da Gott noch einmal einen Aufschub geschickt zu haben schien, dies als eine willkommene Erholung und Zerstreuung für seine Lieblinge ansah. Auch wußte er ja, wie schmerzlich Reginald Ham-mond seinen lieben Freund Henry an seinem Ehrentage vermissen würde, denn diese beiden hatte die innigste Freundschaft von dem Tage an verbunden, wo sie sich zuerst in Eton-College ge-sc» eu. Später hatte sich diese Freundschaft fortgesetzt erhalten bis zu der jetzigen Zeit, wo sie beide ihr 21. Jahr erreicht und ihre Studien vollendet hatten. Mrs. Mawbrey konnte ihre Kinder natürlich nicht begleiten, da sie durch ihren leidenden Gatten an das Haus gefesselt war, und so machte Margarethe unter dem Schutze ihres Pflegebruders ihren ersten längeren Ausflug. Springfielb - Villa war voller Gäste, unb einige glückliche Wochen verstrichen im Fluge. Henry und Margarethe genossen die Zeit, wie eben nur die Jugend sie zu genießen versteht, — ganz der Gegenwart lebenb, ohne biefer bitrch Gebauten an bie dunkle Zukunft auch nur einen Wermuthstropfen beimischeub. Ein junger deutscher Graf befanb sich unter ben Gästen, er war Regiualbs Vetter. Sir Ham-monbs einzige Schwester war in Deutschlaub verheiratet, und dies war ihr ältester Sohn. Der junge Mann lernte seine Verwanbten jetzt erst kennen; seine Mutter hatte früheren wieberholent-lichett Bitten ihres Brubers, feinen Neffen zum Besuch nach Englaub zu schicken, nie nachgeben wollen. Ihre eigene Gesunbheit war burch ein großes Unglück, bas sie in den ersten Jahren ihrer Ehe betroffen, völlig zerrüttet worden, so daß sie jede Aufregung vermeiden mußte und ihn nicht begleiten konnte, ihr Kind aber einem anderen anzuvertrauen, wagte sie nicht. Jetzt war der junge Gras erwachsen und in Begleitung seines früheren Erziehers, eines würdigen eilten Herrn, hatte man ihn die Reife an= treten lasten. Margarethe und ber junge Graf schienen ganz besonderes Wohlgefallen an einember zu finden, denn sie waren fast unzertrennlich. Margarethe, welche eine kühne und gewandte Reiterin war, hatte, den Bitten des jungen Grafen nachgebend, ihr Pferd „Fire Fly" sich nachschicken lassen, und jeden Morgen war Graf Waldemar Wellen bann ihr Begleiter auf ihren Spazierritten. Was mochte Henry's Herz bewegen, wenn er den beiden jugendlichen Gestalten Morgen für Morgen nachblickte, wie sie hinter den Hügeln verschwanden? Weshalb versäumte er es keinen Morgen, an dem Fenster zu stehen, welches die weiteste Aussicht darbot? Wurde, was bisher als eine dunkle Ahnung in seinem Herzen geschlummert , ihm plötzlich klar? War es etwas anderes als brüderliche Liebe, welches er für dieses Mäbchett fühlte ? eine gewaltigere, beglückendere Liebe? unb zog sich deshalb sein Herz so krampfhaft zusammen, wenn er sie au der Seite eines anderen sah? Ja, Henry, du tauschest dich nicht — es ist die Liebe, dies unsäglich beglückende beträgt das Gesammtdeficit des Jahres 1879, welches durch Ausgabe von Goldrente zu decken ist, rund 78-6 Millionen Gulden. Der Finanzminister hat der Gruppe der Bodenkredit-Anstalt für hundert Millionen Gulden Titres der Goldrente überlassen, und von dem Erlöse dieser Veräußerung hängt es ab, ob er mit den bisherigen Anleihen das Auslangen finden kann oder ob er gezwungen sein wird, noch weiter an den Geldmarkt zu appellieren. Mit Genauigkeit läßt sich der effektive Ertrag der Goldrenten-Anleihe nicht konstatieren, da ein Außenstehender nicht wissen kann, in welcher Weise der Finanzminister die Goldvaluta, welche ihm als Zahlung geliefert wurde, verwerthet hat. Das genannte Blatt schreibt: „Da wir jedoch annehmen, daß die Finanzverwaltung jede Valuta-speculation thunlichst vermeidet und den Verkauf des Goldes so rasch als möglich bewerkstelligt hat, so wollen wir aus Grund der bekannten Daten eine Berechnung des Einganges aus der Anleihe anstellen. Die Richtigkeit derselben dürfte kaum wesentlich anzufechten sein, da die Devisenkurse gerade in der Zeit vom 28. März, wo das Anlehen abgeschlossen wurde, bis heute nicht bedeutend geschwankt haben. Der Finanzminister hat am 28. März 60 Millionen zum Kurse von 63 3 Perzent bei Vergütung der laufenden Zinsen begeben. Dies sicherte ihm einen Ertrag in Gold von 37-98 Millionen Gulden. Der Kurs der Zwanzig-Francs-stücke stellte sich damals auf fl. 9;31, was einem Agio von rund 15 Perzent entspricht. Der Ein gang betrug daher 43-67 Millionen Gulden in Noten. Außerdem ist dazuzurechnen die Vergütung der laufenden Zinsen, welche, da die Anleihe am letzten März übernommen wurde, mit 1‘2 Millionen Gulden, und zwar vertragsmäßig in Papier, zu berechnen sind. Da aber der Fmanzminister am nächsten Tage schon den Coupon der neuen Titres einlösen mußte, so kann die Zinsenvergütung doch nur als eine durchlaufende Post angesehen werden, und es verbleibt daher als Eingang der begebenen Titres in der Höhe von 60 Millionen Gulden Nominale die oben erwähnte Summe, welche wir auf 43 5 Millionen Gulden abrunden wollen. Am 22. Mai wurde die Option auf weitere 40 Mill. Gulden Nominale der österr. Goldrente zum Kurse von 64 in Gold bei Vergütung der laufenden Zinsen ausgeübt. Der Erlös in Gold summiert sich mit 25'6 Mill. Gulden. Bei dem damaligen Kurse der Napoleousd'or von 9-36 fl. ist bei der Umrechnung ein Agio von rund 15-6 Perzent zugrunde zu legen, und es ergibt sich ein Betrag in Papier von 29-5 Mill. Gulden, wobei wir den Factor der laufenden Gefühl, welches sich gleich einem goldenen Faden durch unser Dasein zieht, welches dir die Brust jetzt zu zersprengen droht. Fühlst du die allgewaltige Macht der Liebe, wie sie in ihrer selbstquälerischen Weise dich Morgen für Morgen wieder dahin treibt, wo du doch nur siehst, was dich unglücklich macht? Und doch bist du ein Thor und noch allzu wenig eingeweiht in das süße Geheimnis der Liebe, sonst wüßtest du, daß du hier nichts zu befürchten hast. Sieh', wie Margarethe dem jungen Grafen, der neben den gesattelten Pferden ihrer harrt, freundlich lächelnd die Hand entgegenstreckt, wie unbefangen sie ihm in die Augen blickt, als er mit offener Treuherzigkeit fragt, wie sie geschlafen habe. Dein Fenster liegt allzuhoch, als daß du ihr harmloses kindliches Geplauder verstehen könntest, nur das Weitere Lachen, welches sie anstimmen, während sie so davonsprengen, dringt bis zu dir hinauf. Du willst nicht wieder hierher und sie beobachten — das nimmst du dir fest vor. Armer Thor! Wie wenig kennst du dich selbst! wie wenig die Macht der Liebe! (Fortsetzung folgt.) Zinsen, der in diesem Falle sehr unwesentlich ist, wieder unberücksichtigt lassen wollen. Es ergibt sich daher folgendes Resultat: Eingang von 60 Mill ©Ib. Nominale 43 5 Mill. ©Ib. effectiv ,, ii 40 29 5 „ ,/ " Diese fortschreitende natürliche Entwicklung wird, welche Zwischenfälle sich auch dreinmengen mögen, schließlich sicher zu dem allseitig gewünschten Ziele führen, wenn auch von gewissen Elementen alle __________________________________________________möglichen Anstrengungen gemacht werden, um dieses Eingang von 100 Mill. ©lb. Nominale 73-0 Mill. Glb. effectiv. ^ Ziel nach ganz anderer Richtung zu rücken und die Nachdem jedoch das Deficit rund 78'6 Mill. > öffentliche Meinung durch tönende Redensarten für Gulden beträgt, so muß der Finanzminister, um ihre Sonderzwecke zu gewinnen. Was innerhalb des den Anforderungen der Verwaltung zu genügen, noch ungefähr 6 Mill. Gulden effectiv beschaffen Verfassnngsrahmens an gegenseitigen Concessionen ! zulässig ist, mag und wird gern zngestanden werden; Wir glauben nicht, daß er in der Lage fein wiru, j den Rahmen selbst darf man nicht durchbrochen diese Summe seinen Beständen zu entnehmen.! lassen, wenn man nicht die eigene berechtigte Existen, Freiherr v. Pretis wird wahrscheinlich auf Grund! j„ die Schanze schlagen will. Anderen Reichstheileu der ihm ertheilten Ermächtigung auch diese sechs!„iag dies weniger nahe liegen, in Böhmen dürfte Mill. Gulden durch Ausgabe von neuen Goldrenten-1 dies bei den jetzigen Wahlen nicht aus dem Auge Titres beschaffen. Der effective Bedarf Oester-! gelassen werden, reichs im Jahre 1879, welcher zur Bedeckung des Deficits und für Tilgungszwecke aufzubringen ist, stellt sich auf rund 97-5 Mill. Gulden, und die Nominal-Emission, welche hiezu erforderlich sein dürfte, kann mit 139 bis 140 Mill. Gulden beziffert werden. Lokal-und Promiyial-Angelegeicheiten. Die abgelaufene Reichsrathssession und die Aufgaben des künftigen Reichsraths. (Schluß.) Eine große Action auf wirtschaftlichem Gebiete wurde durch die der Regierung ertheilte Er- Tagesneuigkeiten. Finanzgesetz. Das am 27. d. aus-. mä^igung eingeteitct, behufs Sanierung wie behufs gegebene Reichsgesetzblatt veröffentlicht das Finanz- Schaffung eines größer», maßgebenden Staatseisengesetz für das Jahr 1879. Die Ausgaben sind mit bahnnetzes unter gesetzlich normierten Bedingungen 471.163,650 fl., die Einnahmen mit 392.565,144 fl. Privatbahnen an sich zu bringen. Die Ueberfüöe prälimiuiert, daher sich ein Deficit von 78.598,506 fl. ergibt. — Der ungarische Reichstag wird, wie „Pesti Raplo" vernimmt, am 8. Juni mittelst königlichen Rescripts vertagt werden. — Einfuhr von Giftstoffen. Beim Wiener Magistrate laufen mit Bezug auf die erschreckend zahlreichen Giftmorde, respective Selbstmorde durch Gift, Beschwerden von Geschäftsleuten ein, welche gezwungen sind, Cyankali, Blausäure it. dgl. in ihren Geschäften bereit zu halten, die jedoch nur gegen sogenannte „Gift-Bezugsscheine" diese Stoffe beziehen können, während aus dem mit ändern Ausgaben hat eine größere Thätigkeit j in der Richtung verhindert, wol aber ist eine solche für die nächste Zeit zu erwarten, und damit wäre i dann der Anfang mit der von so vielen Scitei;, i wenngleich vielleicht mit einigem Optimismus, hoffnungsvoll ersehnten Verstaatlichung des Eisenbahn-j Wesens gemacht. Eine für Krain wichtige und etwas bedrohliche Angelegenheit war die durch mehr als 100 Petitionen verlangte Aufhebung, respective Beschränkung des Hausierhandels. Doch wurden die bezüglichen Anträge abgelehnt. Die so lange pendent gewesene Regelung des Auslande in großen Mengen Giftstoffe nach Wien krainischen Grnndentlastungssondes wurde durch ein gelangen, die vom Hanptzollamte ohneweiters aus-1 f„t das Land günstiges Übereinkommen und die gefolgt werden, wenn nur der Zoll erlegt worden Erlangnng eines bedeutenden jährlichen Staats» ist. Cyankali namentlich wird in großen Mengen; beitrages in befriedigender Weise gelöst, eingeführt. Die Gewerbsleute ersuchen nun darum,; Auf streng juridischem Gebiete traten verhält-daß man ihnen, welche die erwähnten Stoffe be-; Mmäßig nur wenige kleinere, obgleich sehr erwünscht nöthigen, den ordnungsmäßigen Bezug erleichtere,' Gesetze ins Leben, z. B. die Ausdehnung des Ba-andererseits aber über den unbefugten Gifthandel, gatellverfahrens. Die großen Aufgaben: ein neues eine strengere Aussicht führe, damit sich nicht so Strafgesetz und eine neue Zivilprozeßordnung, ge viele Selbstmorde durch Gift ereignen. Es ist wirk-, langten — obgleich ersteies schon bis zur Bericht-(ich auffallend, daß man bei vielen Selbstmördern1 Erstattung des Ausschusses vorgeschritten war — Quantitäten von Cyankali gesunden hat, welche hin-1 nity jUr Lösung, da der ungarische Ausgleich und von andere unaufschiebbare Arbeiten die Ruhe und Zeit reichend gewesen wären, die Bewohnerschaft ganzen Häusern ins Jenseits zu befördern. Der Wiener Magistrat hat bereits die nöthigen Erhebungen eingeleitet. — Markenschutzgesetz. Vorgestern ist das Markenschutzgesetz in Rumänien in Wirksamkeit getreten. Um österreichischen Marken das Prioritätsrecht daselbst zu sichern, muß bereit für die Erledigung fo umfangreicher, tief einschneidender Gesetze nicht übrig ließen. Lange und eingehend beschäftigte sich das Ab-! georbnetenhaus mit den Steuervorlagen der Regierung. Zuerst tag eine totale Steuerreform vor, als aber biefe in ihrer Finalisiernng in stets wachsettbe Entfernung gerückt schien, brachte die Regierung Registrierung längstens bis 27. August (neuen eine neue provisorische Reform ein, die in der (Sin-Stils) d. I. bei dem Handelsgerichte in Bukarest, fuhrung einer progressiven Einkommensteuer an Stelle vollzogen werden. Der österreichisch-ungarische Obe-sandte in Bukarest hat sich bereit erklärt, für unsere Kaufleute und Industriellen, die sich an ihn wenden, die Markenregistrierung in Rumänien zu vermitteln. Zu diesem Zwecke haben Schutzwerber des bestehenden, ganz irrationellen und der gleichzeitigen Einführung von Nachlässen an der Grund-und Gebäudestener gipfelte. Nach den eingehendsten Verhandlungen im Ausschüsse und im Hause kam auch die theilweise Reform nicht zu stände, indem zwei Exemplare der Marke und den Betrag von' sich aus den verschiedensten Gesichtspunkten eine 20 Francs als die in Rumänien vorgeschriebene Opposition zusammensetzte, die bei der Rechten deS Registrierungsgebühr an den Gesandten einzusendett.; Hauses jeder ersprießlichen Neuerung als solcher Die Gesuche um Registrierung müssen in rumäni- j galt, von der Fortschrittspartei aber gemacht wurde, scher Sprache verfaßt fein, doch übernahm es der; weil man der bestehenden Regierung keine neuen, so Gesandte in Bukarest gleichfalls, eine legalisierte' weit gehenden Mittel bewilligen wollte. Für Krain Uebersetznng der in einer ändern Sprache verfaßten ^ wäre die Reform nur erwünscht gewesen, ^da sie dem Gesuche zu besorgen. — Ans dem czechischen Lager. Bericht der offiziösen „Bohemia" bricht sich im nicht bedeutend herangezogen hätte, czechischen Volke ohne künstliche Nachhilfe die na- > Vor Schluß der Session kam wenigsten- noch tionale Versöhnlichkeit in erfreulichster Weise Bahn.' eine Novelle zu stände, wornach das Werk der ; Lande Steuernachlässe von etwa 80,000 fl. gebracht, Nach! es zur progressiven Einkommensteuer aber relativ Grundsteuerregulierung, das nun 10 Jahre dauert und 24 Millionen verschlungen hat. endlich einer möglichst raschen und billigen Beendigung zugesührt werden kann. In erhöhterem Maße als alles andere nahmen die Arbeit, die Zeit, die Ausdauer und die Hingebung des Abgeordnetenhauses die Verhandlungen über den Ausgleich mit Ungarn in Anspruch. Da es sich hier um eine Abmachung zwischen zwei gleich berechtigten Theilen, um einen Ausgleich zwischen entgegenstehenden Ansprüchen handelte, so war von vornherein klar, daß kein Theil hiebei volle Erfüllung finden konnte, und daß hüben wie drüben auf als berechtigt erkannte Forderungen verzichtet Werden mußte. Darum war es auch nicht überraschend, daß hinterher auf beiden Seiten der Ausgleich mit wenig Befriedigung begrüßt wurde. Nach endlosen Verhandlungen und nachdem in allen übrigen Punkten Uebereinstimmnng erzielt war. spitzte sich die Angelegenheit schließlich in der Frage zn, ob der Kaffeezoll bei dem bisherigen Satze von 16 fl. per Zentner belassen oder auf 24 fl. erhöht werden solle. Die Majorität des Abgeordnetenhauses nnd mit ihr auch die krainischen Reichsraths-abgeordneten glaubten es nicht verantworten zu können, ein Werk von solcher Mühe und Tragweite, dessen Mißlingen ganz unfaßbare Folgen nach sich gezogen hätte, daran scheitern zu lassen. Und noch ein Moment darf bei der Finalisierung des ungarischen Ausgleichs nicht vergessen werden: daß dieselbe unglücklicherweise in eine Zeit fiel, wo der orientalische Krieg an den Grenzen des Reiches tobte. Das war auch eine, zwar von keiner Seite verschuldete, aber nicht zu übersehende Zwangslage. Es ist möglich, daß in einem oder dem ändern Punkte sich der Ausgleich viel günstiger gestaltet hätte — obgleich kaum im wesentlichen, — allem die politische Lage Europas war damals eine solche, daß dieselbe die Beendigung des inneren Haders und die Möglichkeit der einträchtigen Zusammenfassung aller Kräfte der Monarchie gebieterisch forderte. Im letzten Sessionsabschnitte waren die Verhandlungen über die Occupation Bosniens und der Herzegowina und die Genehmigung des Berliner Vertrages die wichtigste parlamentarische Action. Die Regierungen haben sich in dieser Angelegenheit große Fehler zu Schulden kommen lassen, und wie man auch über die Sache selbst denken möge: die Art und Weise der Durchführung, vielleicht auch der Zeitpunkt derselben, die versteckte nnd aus Ueberraschungen berechnete Haltung den Vertretungskörpern gegenüber müssen entschieden vernrtheilt werden, ohne damit die Schwierigkeiten zu unterschätzen, mit einem Parlamente, und zumal in Oesterreich bei seiner dualistischen Staatsform und den so differierenden Strömungen innerhalb der Vertretungskörper, eine gute, zielbewußte und erfolgreiche äußere Politik zu machen. Darum glaubten auch die krainischen Abgeordneten der Adresse an Se. Majestät zustimmen zu sollen, welche den vorhandenen schweren Besorgnissen Ausdruck gab, allein sie stimmten auch mit der Majorität des Hauses für die Genehmigung des Berliner Vertrages, da trotz aller gewichtigen, eben angedeuteten Bedenken doch die Nothwendigkeit irgend einer Action Oesterreichs im Oriente überhaupt von keiner Seite stichhältig bekämpft werden konnte, und da die Verweigerung der Genehmigung eines von allen europäischen Großmächten abgeschlossenen und bereits ratifieierten Vertrages als eine irgend bedeutungsvolle und der Stellung des Reiches förderliche Maßregel doch nicht mehr angesehen werden konnte. In dem nachfolgenden Theile seiner Rede sprach der Vortragende von den Aufgaben des künftigen Reichsraths. Für das Verhalten Oesterreichs im Oriente hat der Berliner Vertrag die Grundlage zu bilden, und Oesterreich, seiner Vergangenheit gemäß, seine Stärke im vertragsmäßigen Vorgehen zu suchen. Daß die oecupierten Länder sehr lange Zeit, vielleicht immer bei Oesterreich bleiben, ist wahrscheinlich, da die Türkei kaum jemals in die Lage kommen wird, den gemachten Aufwand zu ersetzen. Investierungen zugunsten Ungarns und seiner Nebenländer dürfen absolut keine gemacht werden. Die Verwaltung, überhaupt die Organisation der oceupierteu Länder darf nur in lieber-Einstimmung und mit Bewilligung der VertretungL-körper vorgenommen werden, und es ist dabei einerseits im Auge zu behalten, daß mit den eigenen Einnahmen der Länder das Auskommen gefunden werde, und andererseits ist nachdrücklichst für die Währung unserer kommerziellen Interessen in jenen Ländern Sorge zu tragen. ! Gegenüber der mißlichen finanziellen Lage im Innern ist es in Wahlprogrammen Mode geworden, alles Heil von den Ersparungen im Heeresanswande zu erwarten. Auch der Redner ist für ausgiebige Reduktionen auf diesem Gebiete, allein vor allem ist vorher ein eingehendes Studium aller maßgebenden Fragen über Präsenzzeit. K^.cgsstärke. Verhältnis der Landwehr zui.i Heere u. s. w. u. s. w. uoth-Weudig, dann ist zu bedenke», daß die Frage der Heeresreduction keine blos österreichische, sondern eine europäische ist Jedenfalls werden beim Heeres-anfwande allein nicht Ersparungen in dem Umfange gemacht werden können, als es im Interesse des Staatshaushaltes nvthwendig ist. Es wird daher eine Aufgabe des künftigen Reichsrathes fein, auch in allen anderen Zweigen der Verwaltung zu sparen, wobei mit den kostspieligen langen Sessionen selbst der Anfang gemacht werden kann. So kostspielige Maßregeln, wie es das nicht zn stande gekommene neue Thierseuchengesetz gewesen wäre, sind auch zu unterlassen, alle unnützen Plackereien der Bevölkerung, alles unnütze Formelwesen, alle Schwerfälligkeiten in Administration und Justiz sind zu beseitigen. Die Devise wird also lauten müssen: Sparsamkeit in allen Zweigen und auch im Heeresaufwand. Und in Verbindung mit einer solchen Ansgabenreductio» wird dann eine entsprechende Steuerreform durchzuführen, so das Gleichgewicht im Staatshaushalt anzubahnen und mit der verderblichen Tradition, das Deficit durch neue Rentenemissionen zu decken, definitiv zu brechen sein. Der Redner schloß seinen, hier nur im knappen Umrisse skizzierten, mit ebenso großer Aufmerksamkeit als lebhaftem Beifall angenommenen Vortrag mit dem Wunsche, daß alle Nationen unseres schönen Reiches Vertreter zum einträchtigen Zusammenwirken ins Parlament entsenden möchten. Sämmtlich aus dem Boden der Verfassung stehend, allen unnützen staatsrechtlichen Hader beiseite lassend, sollen sich die Vertreter des Volkes zu fruchtbringender materieller Arbeit vereinen. Wenn die Regierung künftig einem einigen, selbstbewußten Parlament gegenüberstehen und mit einer großen, compacten, zielbewußten Majorität regieren wird, dann wäre hierin eines der sichersten Mittel gelegen, viel ausgiebiger für die Hebung der allgemeinen Wohlfahrt einzutreten, viel erfolgreicher den Einfluß dieser Reichshälfte geltend zu machen und Oesterreich in vollem Maße und nach allen Seiten den Einfluß zu sichern, der ihm vermöge seiner vorgeschrittenen Kultur und seiner tatsächlichen wirtschaftlichen und finanziellen Leistungen gebührt. — (Zu kirchlichen Zwecken.) Der Kaiser hat der Psarrgrmeinde Neudegg z«r Ausführung der dort nothwendigen Baulichkeiten bei Kirche und Pfarrhof einen Unterstützungsbeitrag von 300 fl. gespendet. — (Unbestellbare B riefp ostsendun-gen.) Vonseite des hiesigen k. k. Stadtpostamtes wird uns nachfolgender Ausweis über nicht bestellbare Briefpostsendungen zur Verlautbarung mit-getheilt: I. Unabsen dbare Korrespondenzkarten : a) wegen mangelnder Adresse: Franz Ujlaky an Freund: Erkrankung seines Kameraden; E. an Freundin: bezüglich der nach St. Gotthard ilber-schickten Photographie; b) wegen ungenügender Adresse: an Ferdinands dell Negro in ?. II. R s -tour gelangte Briefpostsendungen: a) Korrespon- denzkarten an: Konstantin AirroviL in Marburg, Josef Tornbacher in Fiume, Leonore Müller fit Triest, Katharina Wißja! in Arch; b) Briefe an: Josef Balent in Sziaetvar (?), Josef Kobal in Du» tovlje, Maria $itpic in Semitsch, Luigi di Franceschi in Senica, Carl Hofer in Antwerpen, Leopold Bregovic in Wien, Fanny Koreniiik in Triest, Maria Zagorc in Gutenfeld, Josef Gebze in Laibach, Michael Nofan in Reifniz, Lnkas Jenko in Kottori, Johann Kepec in Laibach, Mathias Rupar in Laibach, Franz Weber in Kleinmünchen, Helena Berko in Josefs« thal. Johann Gusel in Dervent, Katharina Narobe in Neugasse Nr. 37 (?), Agnes Gril in Großlaschiz, Anna Peke, Franz Kupii und Franz Travnik in Treffen, Peter Zontar in Lukowiz, Josef Götzel in Agram, Mathias Melihar in Budua, Mikorich in Razderto, I. G Schwarz in Wien, Maria Zupan in Neumarktl, Albjn Perfla, Franz Goftincac und Goldschmidt in Wien, Heinrich Hosmanu iu Satz«" bürg, Joses ValenLik in Obrov (?), Andreas Ger* lica in Berdovica, Anton Sparovic in Brod, Eugen Kumicic in Bersec, Anna Grahlovic in Kreßniz, Rudolf Jakhel in Ratschach, Anton Franko in Arck, Georg Smolej in Stolae, Josef Bonak in ArA Johann Mahar in Stein, Maria Sotlar in Heiligenkreuz, Ursula Bruder in Triest, (atajnar und Gregor Svete in Warasdin- — Die Aufgeber wollen über diese Sendungen verfügen. — (Aus der Bühnenwelt.) FrauMassq ist derzeit am Sommertheater in Nürnberg al? erste Operettensängerin engagiert. — (Aus Kroazien.) Der kroatische Landtag dürste nach Meldung der „Agramer Zeitung" um den 10. oder 15. Juni seine Thätigkeit wieder aufnehmen. — Die Berathungen des Subcomitös der kroatischen Regnicolar-Deputation in Angelegenheit des finanziellen Ausgleichs mit Ungarn dauern fort, und ist das von demselben auszuarbeitende Nuntiunt der Vollendung nahe. Die Differenz mit dem Reichs-Kriegsministerium wegen der Broder Eisenbahnbrücke geht ihrer gütlichen Lösung entgegen. Wie nämlich die nach Wien entsendete Deputation der Agramer Handelskammer dieser telegrafierte, wurde sie vom Kriegsminister wohlwollend empfangen und erhielt die Erklärung, daß demnächst eine Kommission im Einverständnisse mit dem Born« municationsministerium und mit Zuziehung der Vertreter der Handelskammer entsendet wird, welche die Beschwerden prüfen und die sich als nothwendig ergebende Höhe für die ungehinderte Durchfahrt feststellen wird. Bei dem Bane der definitiven Steinpfeiler werde sodann daraus Rücksicht genommen werden. — (Pontebabahn.) Der „Monitore deffe ©trabe Ferrate" meldet, die italienische Regierung habe ungeordnet, daß trotz der anhaltenden Regengüsse in Oberitalien die Arbeiten an der Pontebabahn ununterbrochen fortgesetzt werden, da die Eröffnung dieser Bahn am 15. Juli erfolgen müsse. — (Aus den Nachbar Provinzen.) Am 27. d. fand, wie bereits mitgetheitt, in Triest die Beeidigung des PodestL Bazzoni statt. Nachdem der Statthalter in seiner Ansprache an den Stadtrath, an die jüngst von dem Kaiser der Triester Huldigungsdeputation ertheilte Antwort anknüpfend, zur kräftigen Abwehr aller Angriffe gegen die Althergebrachte österreichische Treue Triests gemahnt und die wichtigsten administrativen Ausgaben berührt hatte, antwortete Bazzoni, indem er den Statthalter bat, seinen pflichtschuldigen Dank für die kaiserliche Bestätigung an die Stufen des allerhöchsten TH«n;S gelangen zu lassen. Er wies auf den Eid der Treue hin, den jüngst der Stadtrath und heute er geleistet, sowie auf den Act der Huldigung, den der Stadtrath gleich im Beginne feiner Function beschlossen, und erblickt darin sichere Garantie der angestammten Treue Triests für das allerhöchste Herrscherhaus und feiner Verbindung mit der Monarchie, von welcher Triest wieder eine größere Blüte erhofft. Der Redner mahnte zur Beobachtung der Gesetze, zur Wahrung der liberalen Jnsti« tutionen und der eigenen Nationalität unter Respektierung der Rechte jeder ändern Nationalität, und schloß mit einer Aufforderung zur Eintracht vom Kamme der Berge' bis ans Ufer des Meeres. In ähnlichem Sinne ist die Proclamation gehalten, die der Sitte gemäß Bazzoni an die Mitbürger erlassen hat. Diese Kundgebung enthält folgende bemerkenswerthe Stelle: „Lieben wir gemeinsam die Freiheit mit allem Feuer edlen Gefühls, aber innerhalb der von der Verfassung des Reiches und der Gemeinde vorgezeichneten Grenzen." Zur Hebung der Holzindustrie. (Fortsetzung.) Außerdem besitzt Oesterreich eine Menge von ornamentalen Hölzern, die als Strauchpflanzen erscheinen, aber geradezu unbeachtet blieben, dar Holz -er Erica arborea (baumartige Heide), Sarotham-nus scoparius (Bcsenstrauch), Ceratonia siliqua (Johannisbrodbaum), Berberis vulgaris (Sauerdorn) u. s. w. Wir benützen, wenn wir in den Kreislauf eines Rohstoffes eingetreten sind, immer wieder diesen Rohstoff. So haben wir jahrelang das Olivenholz benützt und jahrelang nicht aus Oesterreich bezogen, wahrscheinlich, weil man die österreichischen Bezugsquellen nicht kannte. So haben wir das sogenannte „egyptische Platinholz" (Türkisch-Hasel, Corylus colurna) jahrelang verwendet. Die betreffenden Industriellen haben sich damit bereichert, die andere», welche die Concurrenz bildeten, haben die Bezugsquellen nicht gefunden und auch nicht finden können, und die Mode hat ihr Ende erreicht, bevor man die besten österreichischen Bezugsquellen kannte. Alle diese Behauptungen haben selbstverständlich ihre Ausnahmen; ich kann diese Thatsache nur in großen Zügen charakterisieren. Füge ich noch hinzu, daß gegenüber dem Bezüge der ausländischen Nutzhölzer ein großer Conserva-tivimns besteht; führe ich beispielsweise an, daß heute Hunderte und Hunderte Schiffsladungen von Pitchpineholz nach Havre gehen, wo die Firma Holland«: & Warenhorst große Chantiers errichtet hat, welche täglich gefüllt und geleert werden, ohne daß bisher auch nur ein Splitter dieses Holzes in Oesterreich verwendet worden ist; daß eine Reihe anderer Rohstoffe stets auf den Handelsplätzen Hamburg oder Havre erscheint, ohne zu uns vorzudringen. trotzdem dies durch die Hcmdelsconjnnctur leicht möglich wäre: so kann dies uur erklärt werden durch den Mangel an Anregung, Belehrung, an Agitation in jenen Branchen. (Fortschunji folflt.) Witterung. Laibach, 29. Mai. Wechselnde Bewölkung, heftiger SW. Wärme: morgens 7 llttr + 15 2°, nachmittags 2 Uhr + 214" C. (1878 + 19-6“; 1877 + 19 7" C.) Barometer im Steigen, 734 77 Millimeter. Das gestrige Tagesmittel der Wärme + 17-7°, um 14" über dem Normale; der gestrige 9?ic= derschlag 0 80 Millimeter Regen. Lebensmittel-Preise in Laibach am 28. Mai. Weizen 7 fl. 15 kr., Korn 4 fl. 55 kr., Gerste 4 fl. 6 kr Hafer 2 fl. 93 kr., Buchweizen 4 fl, 40 kr., Hirse 4 fl. 55 tr., Kukurntz 4 fl. 40 kr. per Hektoliter; Erdäpfel 4 fl 30 kr. per 100 Kilogramm; Fisolen 7 fl. — kr. per Hektoliter; Rindschmalz 92 tr., Schwcinfett 70 kr., Speck, frischer 50 fr., geselchter 60 fr., Butter 75 fr. per Kilogramm ; Eier V'/, fr. per Stück; Milch 8 fr. per Liter; Rindfleisch 58 tr., Kalbfleisch 56 fr., Schweinfleisch 56 fr., Schöpsenfleisch 34 tr. per Kilogramm; Heu 1 fl. 78 tr., Stroh 1 fl. 60 tr. per 100 Kilogramm; hartes Holz 7 fl. — tr., weiches Holz 5 fl. — fr. per vier C.-Meter; Wein, rother 20 fl., weißer 16 fl. per 100 Liter.___________ Angekommene Fremde am 28. Mai. Hotel Stadt Wien. Erker, Gottschee. — Zwenkel, Kans-mannsgattin. Lichtenwald. — Haas, Matzl und Brunner, Kstte., Wien. — Ottinger, Advokatensgattin, Agranl. Kovaktt, Hdlsm., Jaska. Hotel Elefant. Hieber, Sparkasse-Direktorsgattin, Marburg. — Schnabl, Prodnktenhändler, Görz. — Unger, Fabrikant, Cilli. — Zöhrer, Kfm., Friesach. — Leeder, f. k. Kreisgerichtsadjunet, Kornenbnrg. — Czechak, Kfm., Brünn. — Hirsch, Kfm., Wien. — Covino, Geschäftsreis., Turin. — DoÜenz, Geschäftsreis., Triest. Kaiser von Oesterreich. Vidie, Laibach. — Cerousek und Jandl, k. k. Gend.-Postenführer, Graz. Sternwarte. Kußmann, Bürgermeister, Seisenberg. Baierischer Hof. Grünwald, Hdlsm., Sechshaus. — Oblak, Besitzer, Nudolfswerth. Mohren. Winand, Witwe, Wien. — Dollenz, Holzhändler, Bischoslack._________________________________________________ Wiener Börse vom 28. Mai. Allgemeine Staats-Mufti. Papierrente .... Silberrente .... Goldrenre............ HtaalSlose, 1854. . 1860. . * 1860 zu 100 fl. 1864. . 6randentlu|tungi- Obligationen. Galizien . . . . Siebenbürgen . Temeser Banat Ungarn ......... Andere öffentliche Anleben. Donau-Regul.-Lose llng. Prämienanlehen LViener Anlehen . . Acticn v. Lanken. Kreditanstalt f.H.u.G. Vtationalbant. . . Geld 68 20 70 60 80 55 117 75 124 129 25 160 50 90 25 82 25 82 25 86 50 109 50 106 fO 117' 265 90 847 — Actien v. Transport-Unternehmunyen. Ülföld-Bahn .... Donau - Dampfschiff Clisabeth-Westbahn FerdinandS-Nordb. Franz-Ioseph-Bahn Galiz. Karl-Ludwigb. Lemberg - Czernowiy r.«lood-570 Nordwestbahn . . . RudolfS-Bahn . . . Staatsbahn .... Südbabn.............. Ung. ViorboitbaH» . . Pfandbriefe. Bodenkreditanstalt in Gold............ in österr. Währ. . , 'Jldtionalbanf .... Ungar. Bodenkredlt- . Elisabethbabn, 1. (5m Herd.-Nordb. i. Silber Uranz-Ioseph-Bahn Galiz.K-Ludwigb, l.E Ccft. Nordwest-Bahn iebenbürger Lahn taatöbahn, 1. i£m. üdbahn ä 3 Perz. & 5 „ . • Privatlose. threbitlofe............ Jiubolffilofe ......... 34 75. 135 25 136 25 136 75 273 — 273 5 0 89 75 W 85 130-50 131 — Devisen. 115 -99 — 101-35 98 75 95 70 104 -93-80 103 50 95-75 73 25 170*25 125 106 20 171.25 1650 117 05 SeId|orlen. Dukaten........... 20 Francs .... 100 d. Reichsmark Silber............ 5-51 9*83 57 50 lOv— 115*50 99 60 101 10 99— 104 50 94* — 104.— 96*-* 73 50 170-75 125-50 106 40 171 75 17 — 117*10 5*52 9 33V, 57 60 11005 Börse! Das finanzielle Informationsblatt für Private „Der Kapitalist“ ertheilt Rath und Auskunft über Stand, Kurs und Aussichten aller österreichischen Werthpapiere auch Exoten. — Probcuummcrn auf Verlauaeu aratis durch die Redaction Wien, Kolil-markt 18. (226) 6—6 ®cfcfiäfts-®rö)fmmg. Ich beehre midi, dem P. T. Publikum in Laibach und der Provinz höflichst anzuzeigen, daß ich mein neu errichtetes Herrenhutwaren-Geschäft am CongreMlch Nr. 7 im Hause -er „jSlootntja“ eröffnet habe, und bitte unter Zusicherung der neuesten und elegantesten Ware sowie der billigsten und solidesten Bedienung um gütigen Zuspruch. (258) Achtungsvoll Aug. Holtmann. I Man biete dem Glücke die lland! 400,000 Mark Hauptgewinn im günstigsten Falle bietet die aller- I neueste grosse Geldverlosung, welche von der hohen Regierung genehmigt und garantiert ist. Die vortheilhafto Einrichtung dos neuen Planes ist derart, dass im Laufe von wenigen Monaten durch 7 Verlosungen 44,000 Gewinne zur sicheren Entscheidung kommen, darunter befinden sich Haupttreffer von eventuell E.-M. 400,000, | speziell aber Telegrafischer Kursbericht am 29. Mai. Papier-Rente 68-45. — Silber-Rente 70 80. — Gold-Rente 80 60. — 1860er Staats-Anlehen 126'—. — Bank, acticn 846. — Krcditacticn 267 80. — London 116 60. — Silber —. — K. f. Münzdukaten 5'50. — 20-Francs-Stücke 9'30'/,. — 100 Reichsmark ö7'55. Alleu unfern Freunden uud Bekannten die trauervolle Nachricht, daß es Gott dem Allmächtigen gefallen hat, unser innigstgeliebtes und unvergeßliches Kind Emilie heute um 6 Uhr nachmittags nach kurzem, sehr schmerzvollen Krankenlager im Alter von 1 Jahre und 10 Monaten in ein besseres Jenseits ab-zubernseu. Die irdische Hülle der theuern zu früh Dahin-geschiedcneu wird Freitag nachmittags um 4 Uhr vom Hause Dir. 19 neu Polanastraße nach St. Christoph überführt und dortselbst zur ewigen Ruhe bestattet werden. Um stilles Beileid wird gebeten. Die trostlosen Eltern Ferdinand und SDtnrie Omejz. Laibach, 28 Mai 1879. Cartonscheiben-Schleuder, für Kinder und Erwachsene amüsantes Spielzeug, womit I man Cartonscheiben 30 bis 40 Dieter hoch schleudern kann. 1 Stück Taschenschlender 60 kr., 1 Dutzend Cartons 6 (r.; 1 Stück größere 70 kr., 1 Dutzend 7 mm. Cartvns 12 kr. bei O. Karinger. (26i)3-i 1 Gewinn ä M. 250,000, 1 Gewinn ä M 150,000, 1 Gewinn ä M. 100,000, 1 Gewinn ä M. 60,000, I 1 Gewinn ä M. 50,000, 2 Gewinne ä M. 40,000, 2 Gewinne ä M. 30,000, 5 Gewinne ä M. 25,000, 2 Gewinne ä M. 20,000, 12 Gewinne ä M. 15,000, 1 Gew. 24 Gew. 5 Gew. 54 Gew. 71 Gew. 217 Gew. 531 Gew. 673 Gew. 950 Gew. 24,750 Gow. etc. ä M. 12,000, ä M. 10,000, äM. 8000, ] ä M. 5000, ä M. 3000, ä 11. 2000, ä M. 1000, I ä M. 500, a M. 300, äM. 1381 etc. Die nächste erste Gewinnziehung dieser grossen, vom Staate garantierten Geldverlosung ist amtlich | fostgestellt und findet (188) 18 -15 schon am 11. und 12. Juni d. J. statt und kostet hierzu 1 ganzes Original-Los nur Mark 6 oder fl. 3 50, 1 halbes „ „ „ 3 „ „ 175, 1 viertel „ „ „ l‘/s „ „—'90. Allo Aufträge werden sofort gegen Einsen-I düng, Posteinzahlung oder Nachnahme des I Betrages mit der grössten Sorgfalt ausgeführt, und erhält jedermann von uns die mit dem Staatswap-| pen versehenen Original-Lose selbst in Händen. Don Bestellungen werden die erforderlichen I | amtlichen Pläne gratis boigefügt, und nach jeder Ziehung senden wir unseren Interessenten unauf-| gefordert amtliche Listen. Die Auszahlung der Gewinne erfolgt stets I I prompt unter Staatsgarantie und kann durch j direkte Zusendungen oder auf Verlangen der Interessenten durch unsere Verbindungen an allen I | gr-üsscron Plätzen Oesterreichs veranlasst worden. ' ifnsore Collecto war stets vom Glücke begiin-| stigt, und hatte sich dieselbe unter vielen anderen bedeutenden Gewinnen oftmals der ersten Haupttreffer zu erfreuen, die den betreffenden Interessenten direkt ausbezahlt wurden. Voraussichtlich kann bei einem solchen, auf | der sollilealen llnai* gegründeten Unternehmen überall auf eine sehr rege Betlioiligung mit Bestimmtheit gerechnet werden, man beliebe | daher schon der nahen Ziehung halber alle Auf-| trägo baldigst direkt zu richten an Kaufmann & Simon, Bank- und Weehselgescliäft in Hamburg, | Ein- und Verkauf aller Arten Staatsobligationon, | Eisenbahnactien und Anlehonslose. P. S. Wir danken hierdurch für das uns seither geschenkte I Vertrauen, und indem wir bei Beginn der neuen Ver- I losung zur Betheiligung einladen, werden wir uns auch. I fernerhin bestreben, durch stets prompte und reelle r Bedienung die volle Zufriedenheit unserer geehrten j Interessenten zu erlangen. D. O. Druck von Ist. v. Kleinmayr & geb. Bamberg. Verleger: Ottomar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich: Franz Müller.