-54. DsnnerstaL den 7. Nuli I83t. Mähren. <<^rünn, den 29. Juni. Die mährisch, scklesische Provinzial- Sanitäts - Commission, wcl. che mit allen Behörden und Sanitäts-Anstalten in der genauesten Verbindung sieht, ist in der zuverlässigen Kenntniß, daß bisher, weder in der Provinz Mähren und Schlesien, noch selbst in der Oontumaz Anstalt des Solciftuß«Cordons zu Ken. ly, irgend der mindeste Ausbruch dcrEholera.Krank. hett sich ergeben habe; auch wird dieEordon'Spcr» re mit unnachsichtUchcr äusserster Strenge gegen alle Personen und Gegenstande und zwar gegenwärtig selbst mit Anwendung der zwanzigtägigcn (Zontu. mazfrist gehandhabt. WelchcS zur Beruhigung des Publicums über grundlos verbreitete, zum Theile auch durch miß. verstandene oder nicht erkannte Krankheitsfälle veranlaßte Gerüchte, dienen möge. , (Brn. Z.) Tcutschlanv. Mainz iL. Juni. Es langen fortwährend ncuc Truppen in den preußischen Rheinprovinzen an. Viele conccntrircn sich auf dem Hundörück, wo sich in diesem Augenblicke besonders viel Artille« rie befindet. Nackdcin die in Wesiphalen befindli» chen 6?rp5 vollends über den Rhein gesetzt haben werden, wird daselbst das preußische Heer 170,000 Mann betragen. Rechnet man dazu die Holland!.-s>e ,Qo,s><,a Mann starke Armee nebst den teut. schcnBunlesl/uppcü, so dürfte das aNiirte Nord« hcer über Ic>o,noc. Mann zählen. Bc^den teutschen Truppen, namentlich den preußischen, ist der krie» s.crische Muth nicht zu rcvkennen, der sich in dem Kriegsgeftng der auf dem Marsch begriffenen Sol' daicil feurig auöspricht. Alg vor einigen Tagen ci-nc Adthcilunü österreichischer Uhlancn hier einzog. kennte sich das Publicum an einem sollen Schlachtgesang laben , mit welchem die kriegerische Haltung der Sänger malerisch übereinstimmte. Mil Aus-nähme einiger durch persönliches Interesse und unedle Motive geleiteter Individuen verschwindet die Anhänglichkeit fnr die Franzosen unter den Bclvoh-nern des linken Nheinufers immer mehr, und das Gcfühl der Nationalität erwacht in gleichem Maß. Viele kehren von ihren frühern Gesinnungen zu» rück, und bekennen sich nun offenherzig zu dcr ed« leren Meinung, daß es keinem seiner Würde sich bewußten Manne gezieme, fein Wohl, gleich ei' mm Almosen, aus der Hand eines Fremden zu empfangn. Ein solches allgemein verbreitetesGe< fühl muß in dcm teutschen Valerlandsfreunde er» frculiche Hoffnungen wecken. Möchte man sich im» mcr mehr von der Wahrheit durckdringen, daß sin jedes Volk so wie ein jedes Individuum der Schöpfer scincs Glückes isU r wiro si,h vielmehr nach o?im' Kaukasus begeben, und den Feldmarschall Graf Paskcwitsch, der die actwe Armee befehligen soll, im Kommando ersetzen. — Die polnische Armee ist wieder völlig ergänzt, und ihr Totalb?stand wivh auf i)d,<>l>0 Mann angegeben. Düi Gros der ü ic). d. M. dort hörte, von oer Brigade dcs G^le' r.üs Turno her, der die Arricregarde des Rudlgcr-schcii Lorps über den Wicprz zurückgeschlagen habe«, ' so!!. Nachrichten aus Kozienice zufolge, soll am 20. 0. M. zwischen dem letzteren Corps und dem cc^ GeneralsRomarino in der Gegend vonOlvzcja uui) LysobiM ein Gefecht vorgefallen scytl, in welchem die Russen angeblich 1000 Gesogene und 3 Kanonen verloren hatten. Die Ucbc^ringcr dieser Nachricht sind Bauern, welche in jener Gegend Fourage abgeliefert h.-den. Acmtlicke Berichte dav über besitzen wir nicht. — Dlc Nusfcn haben W'»-f-ogroo und Plock wieder verlassen; es heisit, daß si,- sich beiDobrzyn zusammenziehen, um dec; Ueber-gang üdcr die Wcichftl dort zu d.'wcrkstclUgen. ^-N^chdnn ^ic Truppcn unserer Armce Siwi^.c wie-dcr ^erlüsfcn hattcti, rückccn am 20. d. M.'dctt wicker russische Pi>ctö cin. — Untc» dcm ()ö^ des GcncraiZ NUdl/jsr befinden sich 2000 Ifta?t'k°' ttn. -> Dlc Fürstinn V^ar^ryska hat dir Mthail-ncö - volbiünischcn Legion cii:en ko^baten ü^us M!i)^ U!^d Blii'ic^tcn bestl'hcn!s^ SchmusÄbe^rsan^/ ^ Der Warschauer Courier rcm ä5/H<. Zi5 m sagt: »Das russische Corps, welches in Plock einrückte, soN 6000 Mann stark gewesen seyn. Bei 2lnnähcrung desselben floh Alles, was nur kannte, vor dem Feinde. —General Krukowiecki hat Warschau verlassen ; es hciht aber, daß er in Kurzem wieder zurückkehren wird." ,-„7, Der Commandeur der National. Garde, Graf A. Ostrowski, hat am 22. Juni cineProcIama> tion an die National «Garde, die Bürgerschaft, die Sicherhcitswache und sämmtliche Bevölkerung der Hauptstadt Warschau erlassen, worin er sie zu den Waffen aufruft, indem die National - Regierung «in allgemeines Aufgebot oder, einen sogenannten Landsturm anbefohlen habe: weder Altcr noch Korperzustand sollen davon ausschließen, es sey denn, düh einer trank darnicderliege oder ein dringendes öffentliches Geschäft verwalte; Wasscn jeder 21rt solle man ergreifen, die Scusc und Sickel als Schwert gebrauchen. Innerhalb drei Tagen, heißt ev, soll jeder Einwohner Warschaus bereit seyn, auf den Bttchl 5er bctresfcndcn Lcinmandeurs, den ihm bezeichneten Platz cmzunehmen; wer tcine Waffe mitbringe, der werde cine Sense. Pile oder »rgcnd ei,i anderes Gifei erhalten; wer sih aber nicht einstci'.c, den werde die von dcr.Negicrung anbe^ foylene Bcrantn-ormng treffen. Mrncr wird zur ^^«Mng und zum Gchovsam, heim ersten Allam^ Magen, ermahnt und in Erinnerung gebracht, daß man, wenn auch eine Vertheidigung ausserhalb der Stadt nicht nöthig wurde, doch für die Sichcrhcil im Innern derselben wichen müsse. Die preußische Staatszcitun g meldet van der polnischen Gränze vom 24. Iunl: „Nach den neuvstcn Nachrichten aus Warschau vsm 23. d. M. ist die gegen den General Rüdiger versuchte Unternehmung der Polen mißlungen. Der General Ianlowöti ist mit Verlust von 3Kuin-tton zurückgeworfen worden. Gr soll drei Adjütan-len verloren haben. — Die polnische Armee ist au< Ulock in Bewegung. Das Hauptquartier desOdcx-Wchlsh^er besingt sichln M-odlin." ^1'^ ^ , (Oest. H,)', Mieverlanve. ^ ^" Monncur Belgc vom 25. Juni sagt' ."^estcrn aus London der Regierung zugckömmc. nen ^2chnä)te>, bestätigen mehr und mehr die Hoff. nung en^r ^YInnngen und befriedigenden Lösuna ^,acn ^rago. Der Pnnz Leopold, dessen ^....unacii Nch me'Mrändert haben ^Musst^ n^e ssilHlekle Antwort am 22: oder ftätcMs a^n 23. Juni geben zu können. Allem Anschein nach wird die belgische Deputation am 23. Abends oder am 24. Juni ihre Rückreise nach Brüssel antreten." Frankreich. Das polnische Comit^ in Paris schickte 4» Mediciner und (Zhirurgcn nach Poicn, auf Kosten der eingelaufenen Beitrage. Jeder erhielt 5oo Franken Reisekosten, 5«o Fr. zum Ankauf von Instrumenten und 5oo Fr. zur Rückkehr. Von jenen 4ci erreichten 5i das Ziel ihrer Rcise. ^' ^ Im Pilote'vpn Calvados liest man: „Der Kaiser von Brasilien, der gestern von nen solle, statt, wie cr beabsichtigt hatte, in Paris.,'. Gestern ging ein Courrier durch (Zaen, um DomPe>ro Nachrichten aus Brasilien zu bringen; ihnen zufolge wäre nach seiner Abreise volllomme- ' ne Ruhe eingetreten, die Neger hätten ihre Waf< - fcn abgelegt, und alles Eigenthum sei geachtet worden." ^ Einige Blatter wollen wissen, die Kammcrn würden früher als beabsichtigt worden, zusammen» treten, nämlich schon am 2. August, wo nichl schon am 22, Juli. Gs hieß, Herr Pcrccval werde den Grafen ' Guillemuiot als Botschafter m Konsiantinope! er« setzen. ^ " ^ ' (Allg. Z.) Der Kaiser Dom Pedro ist am 21. Iunr - von Cherbourg in Rouen eingetroffen und a,n > folgenden Morgen von da nach Calais abgereist, ) Die Kaiserinn ist in Cherbourg geblieben, un? er-^ wartet die baldige Rückt.hr ihres Gemahlt', um ' mit demselben die Reise nach M ü n He^an-.U' ° treten. „Ihre Majestäten gedenken, sich spätcrhm . w Frankreich niederzulassen. Ihrc Majestät die-^ Königinn Dona Maria da Gloria Verleger: Mnaj M. Odler v. Alelttma^r.