j/j/0 /;^4s/. VOM K. K. OBERSTSTALLMEISTERAMTE. DAS K. K. HOFGESTÜT zu L I P P I Z A 1580—1880. MIT 5 UCHTDRUCK8ILDERN UND 1 ÜBERSICHTSKARTE. Als Manufcript gedruckt. WIEN, 1880. AU S Dl'IK KAISliRLIC 11 KÖNK • LIOIKN IIOF- UND STAATSDRUCKEREI. *7<ßt€4>V / t/ AISER FerdinandI. (1519—1564) hatte für den Fall seines Todes eine Theilung seiner Länder unter seine drei Söhne, Maximilian, Ferdinand und Karl, angeordnet, von denen ersterer das Erzherzogthum Österreich ob und unter der Enns, Ungarn und Böhmen, der zweite Tirol und Vorderösterreich und endlich Karl Steiermark, Kärnten, Krain, Görz, Istrien und Triest erhielt. Noch vor dem am 25. Juli 1564 erfolgten Ableben seines Vaters empfing Erzherzog Karl in Laibach die Huldigung und wählte sodann Graz zu seiner permanenten Residenz, wo er auch am 10. Juli 1590 starb. Erzherzog Karl, der in seiner kurzen, aber ungemein bewegten Regierungszeit durch die Unruhen der in seinen Ländern beginnenden Reformation und die wiederholten Türkeneinfälle vollauf in Anspruch genommen wurde, that doch für die Provinzialverwaltung und Cultur der ihm anvertrauten Lande so viel, dass die von ihm getroffenen Einrichtungen als Fundamente späterer Vervollkommnungen ein bleibendes Monument eines für das Wohl seines Volkes sorgenden Regenten bilden. Ein besonderes Augenmerk wandte der Landesherr auch der Pferdezucht, diesem so wichtigen Factor der Volkswirthschaft zu, nachdem er schon im Jahre 1566, vor Ausbruch des Türkenkrieges, zur Sicherung des eigenen Pferdebedarfes-ein Pferdeausfuhrverbot erlassen hatte, und wir finden bei Valyasor, dem gewissenhaften Historiographen Krains eine diesbezügliche, sehr charakteristische Stelle: 1 1 Die Ehre des Herzogthums Krain. Joh. Weichard Valvasor,Freiherr. 1689 III./X. 348. 10 — > III o~ „Landschädliche Fürsten suchen nur ihre Freude, Wollust und „Pracht mit Hintansetzung sowol gemeiner als ihrer selbst eigenen „Nutzbarkeit und bekümmern sich wenig darum, ob die Wohlfahrt „wachse oder welke, thätige aber und sorgfältige tichten immer auf „etwas Nützliches." „Hierin war ErtzherzogCarl der fürnehmbstenEiner. Er bewies „sich seinen Ländern nicht allein in Feststellung ihrer Sicherheit wie „einen leiblichen Schutzengel, sondern auch sonst einen emsigen „Beförderer allerley ersprieslicher und nutzreicher Sachen/ „Unter Anderen liess er äo 1580 auf dem Karst im Dorff Lipitza „einen Marstall und Stuterey anrichten, allda die besten Pferde gezogen „und den khayserlichen Hofe zugeführet werden./ „Es seynd die auserwähltest und dauerhaftesten Pferde, so man „fmdt, gehen und weiden sich auf lauter harten Steinen, da gar wenig „Gras wächst. — Wie magere Länder nach eines alten römischen „Scribenten Gezeugniss die streitbarsten Einwohner gemeinlich behauten, also liefert auch magere Weide die tapfersten oder je dauerhaftest „und arbeitsamsten Pferde./ Lippiza, welches zuerst als eine Villa des Bisthums von Triest genannt wird, war von 1547—1549, kurz vor dem Tode des Bischofs von Triest, Bonomo, an Giov. Maria Prosper Todeschino, Bürger von Triest, um jährlich 10 Ducaten (ä 6 Lire) verpachtet und nach dem im Monate April 1546 erfolgten Tode Bonomosvon dem Vicar Francesco Zischovich, im Namen des neuernannten Bischofs Francesco Risano; verwaltet. * Eine lateinische Handschrift vom Jahre 1559 erwähnt Lippizas mit der traurigen Bemerkung: „Lipiza in praesenti est desolata." Eine Bestätigung des Wüthens „der grimmigen ottomanischen Waffen, indem „der raubgierige Feind im genannten Jahre, 16.000 Mann stark, unter „Führung von Malkozbeg in Grain eingefallen und um Adelsberg herum „Alles und Jedes in den Rauch gegen Himmel geschickt, die Einwoh-„ner theils niedergemacht, theils in die Sklaverei abgeführt". 2 1 Nötariatsurkunde im Municipal-Archiv in Triest. (Bolletino della societä Adriaiica di scienze naturaii in Trieste 1876. Cenni storici e fisici sulla selvicoltura delV agro triestino. IL Bosco di Lippiza. M. de Tonimasini.) 2 Valvasor III./XI. 7. Das „Dörffl" (Lippiza) wurde im Jahre 1574 in 3 Hubentheile (Masi) eingetheilt, aufweichen drei Familien, wahrscheinlich Tschitschen ansässig waren, die jährlich an das Bisthum Triest 36 Lire baar bezahlten, ferner 6 Hennen, 6 Kuchen (focaccie), 6 6uhren Holz, , Fuhren Hee abzuliefern hatten, und endlich für den gerechten Getreide- und kleinen Thierzehent, sowie für Robot, u. z. jeder Mann mit 6 Tagwerken, aufzukommen hatten. * Die Aufmerksamkeit Erzherzog Karl's dürfte wohl, durch die in der Nähe, um Aquileja herum und an der Quelle des Timavus (Reka) schon im hohen Alterthume betriebene Pferdezucht, auf diese Gegend gelenkt worden sein. Den Timavus und seine Umgebung nennt uns schon die Geschichte der Veneter; an seinen Ufern errichteten dieselben dem aus der Hercules-Mythe bekannten thracischen Diomedes, gewissermassen als dem Patron der Pferdezucht, einen Tempel, und umgaben diesen mit einem heiligen Hain, in welchem windschnelle Rosse gezogen wurden, die Voreltern der heutigen Karstpferde. Die Pferde dieser Gegend wurden von den Alten wegen Schnelligkeit* Kraft und Ausdauer mit Vorliebe zum Kriegsdienste verwendet; im 16. Jahrhunderte wurden Hengste dieses Schlages wegen ihrer Stärke, Gelenkigkeit und Ausdauer als Turnierpferde häufig gesucht und theuer bezahlt. Die Bewohner des Karstes selbst nutzten die Eigenschaften des dort gezüchteten Pferdeschlages gleichfalls voll aus. Der Boden der Heimat bot ihnen in seiner Kargheit zum Lebensunterhalte wenig, beinahe nichts und ein grosser Theil derselben suchte nun als „Säumer" sich Brod und Erwerb zu sichern, indem sie auf Saumrossen den Wein von Triest, Wippach, Görz, dann von Venedig kommende Waaren nach Laibach, Graz, ja bis nach Wien „vertrugen „und mussten die Pferde hiebei klettern wie die Geissen und Ziegen." Die Pferde brachten auch die hiezu erforderlichen Eigenschaften mit „und rühmte man dieselben in ganz Europa, sonderlich wegen ihrer „Dauerhaftigkeit; denn sie leben lange und halten sowol die Arbeit, als * BischÖfll Urbar von Triest. 31. —»-o 12 <^— „ den Ritt lang beharlich aus, weil sie noch jung dazu gewöhnt werden, „indem man sie auf lauter Stain und Felsen lässt weiden." * Im Jahre 1561 machte der am 24. April desselben Jahres für das Gisterzienser Stift Sittich in Unterkrain* gewählte Abt Johann dem Reiner Abte für die Election und Gonfirmation ansehnliche Geschenke, unter welchen besonders „drei Rosse vomGarste, wo schon im frühesten „Mittelalter Gestüte bestanden und die Rosse sehr gesucht waren", hervorgehoben werden. Max Fugger führt in seinem oft citirten, interessanten Werke „von der Gestüterei" 4 m dem Gapitel „Vom (Jrt, da em Gestüt zu halten" den Karst und seine Pferde an und rühmt dieselben als gut und stark. Erzherzog Karl besuchte im Jahre 1576 mit seiner Gemalm Triest und bei diesem Anlasse scheinen die ersten Unterhandlungen wegen Übernahme Lippizas, nach kurz vorher behördlich regulirten und festgestellten Grenzmarken, eingeleitet Worden zu sein. Im Monate Jänner 1579 werden über Befehl des Erzherzogs zwischen dem Bischöfe von Triest, Nicolaus von Göret (1576—1595) und Hanns Khisl, Oberst•?Erblandjägermeister, und Ihro fürstlichen Durchlaucht Hofkammerpräsidenten,5 einem vom Erzherzoge hoch gehaltenen Manne, die begonnenen Unterhandlungen wegen Acquirirung des „üörffls Lipitza zu Ihro fürstlichen Durchlaucht Gestüt", nachdem schon früher bei Adelsberg ein solches angelegt war, schriftlich weiter fortgeführt. Der Bischof beeilte sich, seine Bereitwilligkeit zur „gehorsamblichen" Übergabe an den gnädigsten Landesfürsten und Herrn zu erklären, wünscht „Deroselben vill Glueckh und Heyll und dass es wohl „gerathe". „Da er aber auch schuldig sey und die Noth es wohl erfordert, „diesses armen Bisthums Nutz zu befördern, auf dass er nit ein ewigen „Fluch bei den Nachkohmen auf sich lade, dass er Etwas mit schaden 1 Valvasor I. 437. 2 Gegründet 1133, aufgehoben 1784. 3 P. von Radics. Geschichte von Sittich. 1865. 4 Vorrede Augspurg 1527. Gedruckt Frankfurt 1611. 5 Gestorben 1591. „daruon vergeben hat", so bittet er um jährliche 50 fl. und „dass er „beuor habe dess Pfarrers Quarthier und die Freiheit for die Haussnoth- ,3,-.-~.fi. TT~1„ ~ 11 «1 „aurlt Holz zu schlagen."1 Der Erzherzog genehmigte die gestellten Bitten und im darauf-folgenden Jahre wurde nachstehender Stiftbnet ausgefertiget: „Wir Carl bekennen für Uns und Unsere Erben, alss Uns hiefür „Unser Rath der Erwird und Lieber andächtiger Bischof zu Triest auf „Unser gnädigstes Beueln, das Dorif Lipitza, so demselben Stift „zugehörig zu Unserem angerichtenAdlspergischenGestuett gehorsamb-„lich übergeben, dass Wir Ime darauf diese gnädigste Bewilligung „gethan." „Thun es auch hiemit wissentlich in crafft dieses Briefs, also dass „Ime Bischofen und seinen Nachkomen von eingang verwichenes „Neunundsiebzigsten Jar anzuraitten, so lange Wir ernennten Stifft „beruertes Dorff nit wieder restituiren, jährlich fünfzig Gulden aus „Unserem Einnemberamt, dasselbe zu Triest, geraicht werden." „Doch dem Pfarrer allda sein zugehöriges Quarthier und das „Holtz zur Haussnothdurft vorbehalten sein solle." „Wie Wir den Unseren Einnemberleuten von wegen Dargebung „ermelter jährlicher fünfzig Gulden auch bereits beuelch gegeben „haben." „Mit Urkundt dieses Briefs durch Unseren I.Ö. Erblands Gammer-„ rath die Innen beschehene Verordnung mit Unserem Insiegel verfertiget." „Grätz 19. Mai 1580." „Carl." Dieser Erbpachtzins, welchen „darzuraichen" den „Ambtleuten" zu Triest mit Befehl vom 6. Februar 1580 aufgetragen war, wurde auch laut Gewährbriefes „Ihro fürstlichen Durchlaucht" vom 19. Mai 1580 auf die erzherzoglichen Renten zu Tnest sichergestellt. Noch im Monate September desselben Jahres wurden die Baulichkeiten und Gründe der drei in Lippiza ansässigen Unterthanen, die sich selbst ihre Wohnungen erbaut, „da an dem Orte, wo sie gehauset, 1 1. Ö. Hofkammerreg. in Graz anno 1580. Z. 17. 2 K. k. Haus-, Hof- und Staatsarchiv. I. Ö. Hofkammerreg. anno 1580. p. 195. 3 Archiv der k. k. Statthalterei von Triest anno 1580. 14 „niemal eine gewest," abgeschätzt, der Werth derselben mit 265 fl. 16 a^> rheinisch bemessen, ihnen diese „Rösserung" laut Befehl Ihrer fürstlichen Durchlaucht vom 30. September 1580 ausbezahlt und ihnen auf ihre Bitte gestattet, bis nächsten Frühling auf ihren Hüben verbleiben zu dürfen, um welche Zeit jedoch sie Lippiza zu verlassen hatten. Als Zuchtmateriale für das neu angelegte Gestüt wurden im Auftrage des Erzherzogs durch Freiherrn v. Khevenhiller noch im Jahre der Gründung, in Spanien Vaterpferde und Mutterstuten angekauft, denen in den nächsten Jahren noch bedeutendere Ankäme folgten. Diese in dem prachtliebenden Zeitalter des 16. Jahrhundertes aus dem arabisch-berberischen Blute, unter dem milden, blauen Himmel Andalusiens neu geschaffene Pferderace zeichnete sich von Natur durch den hohen, sogenannten spanischen Tritt im Gange, durch sein stolzes, edles Aussehen, sowie durch Muth und Feuer bei leichtem, feinem Körperbaue aus. Pferde aus Spanien wurden schon von den Römern mit grosser Vorliebe zu ihren Wagenrennen gesucht und so manches Viergespann dieses Blutes entfesselte die ganze „furiose Parteileidenschaft der Grünen und Blauen, der Weissen und Rothen", die im Gircus Maximus für die Leistungsfähigkeit ihrer Favorit-Pferde eintraten. Ausser den spanischen Pferden wurden als Zuchtpferde noch Beschäler aus der nicht fernen Polesina (in der Gegend von Rovigo), wo die Pferdezucht vorzüglich blühte, acquirirt. Diese Race zählte wegen ihrer Schönheit, ihrer stattlichen, stolzen Haltung, der Zierlichkeit in den Bewegungen bei ebenmässigem, gutem Baue zu den ausgezeichnetsten in Italien. Als Aufseher wurde dem Gestüte Lienhart Pollankher, dem einige „Stuttenhalter" zugetheilt waren, vorgesetzt, und die Leitung der jungen Golonie, Georg Ruprecht Freiherrn von Herberstein, Ihro fürstlichen Durchlaucht geheimem Käthe und ÜDriststallmeister2 übergeben. 1 Hurter. Geschichte Ferdinand II. und seiner Vorfahren. Schaffhausen 1850 II. 306. 2 Auf dem Reichstage zu Augsburg 1582 war Freiherr von Herberstein in dieser Eigenschaft auch im Gefolge des Erzherzogs. Reihenfolge der Oberststallmeister und Gestütmeister bis zum heutigen Tage s. Anhang p. 113. ~> 15 <~ Die Würde des Erblandstallmeisters von Krain wurde von Erzherzog Karl am 17. April 1566 an Jacob Freiherrn vonLamberg als männliches Lehen für ihn und seine Familie, in der es schon über ein Jahrhundert war, neuerlich verliehen und verblieb in derselben bis zum heutigen Tage. Um die Sicherheit nach Aussen hin herzustellen, wird „in denen „anrainendt Dörffern ein Berueff herumb erlassen, das keiner sowol „wider die Confin soll streiten, als Holzhakhens mit dem wenigsten „untersten solle, bei fürstlicher Ungnadt und Straff" und zugleich, urn diesen das Gedeihen des Gestütes fördernden Intentionen Nachdruck zu geben, „an den Haubtmann in Triest, an seinen Verwalter, an den „Malefizrichter und Stadtrichter ein offener Mandat geschickht, Nemb-„lichens, wann Sy zu straffen ainen, der wider obbemelten Berueff thut „und diess ohne alle Prozessformirung sondern sumariter . Die Zustände des Ortes selbst waren keineswegs erfreuliche, die Insassen und Anrainer in der grölsten Armuth; die Tybeiner (Duino) Unterthanen, die zur Robot nach Lippiza befohlen wurden, „um das Gebeuw richten zu helfen", baten ihrer grossen Armuth halber und der vielen Robot für Tybein selbst wegen, sie von der neuen Robot in Lippiza zu entheben. Gewalten, die Menschenmacht nicht zu bezwingen vermag, hatten das Land in grosses Elend gebracht. „Pest und Hungersnoth gesellten „sich zum verderblichen Bund und fing der Reiter auf dem fahlen Pferde „(Hunger)mit dem auf dem schwarzen (Pest)Gesellscnait zu stiften an. Lippiza bestand ausser dem Meierhofe nur aus den oberwähnten drei Hüben und der „Haubtmann von Triest", der auf hohen Befehl „die Stuterey" besuchte, sieht sich veranlasst, an den Erzherzog in einem Berichte vom 2. September 1581 Vorschläge zu unterbreiten, in denen er auch sagt: „Er erachte es nit so gar für thunlich, dass man mehr ermelte „Unterthanen all weg thun und ermelten Pollankher allein zu Lippiza „lasse und dass auss Ursach, wie auch er Pollankher vermeldt, wann 1 1. Ö. Hofkammerreg. Graz. 100U. Z. 60. 2 Valvasor XV. 505. —*^> 16 <*-*— „ihm, was Gott für behütt es sei dem Gestütt ein Unglück oder sonst „ain Feuer ausskumb und dergleichen." „Dieweil Lipitza weit von Leuten liegt, er allein mit den Stuetten-„haltern eendter er in die umbliegenden Dörffer nach Leuten schickht, „müsst er in grossen Schaden khomen oder dulden und soll der Ein „oder ander der Unterthanen da verbleiben." ! Im Frühjahre 1581, als die Insassen Lippizas, der getroffenen Anordnung gemäss, sich um ein neues Heim sorgen mussten, trägt der Erzherzog in liebevoller Weise seinem Hofkammerpräsidenten speciell unterm 12. März 1581 auf: „Er solle fleissig fürwinden, die zu Lippiza „beurlaubten Unterthanen unter die Herschaft Adelsberg zu bringen."* Eine neuerliche Verordnung vom 4. Juli 1581,3 „die Abödtung des Gehölzes durch die Anraindter hintanzuhalten,/ zeigt uns, dass der „Raubschlag" am Karste üppig wucherte und dass, in der Erkenntniss der Wichtigkeit der vorhandenen Bestände, alle Mittel angewendet wurden, dieselben zu erhalten. Bis zum Jahre 1585, innerhalb welcher Zeit Neubauten ausgeführt worden waren, ein Schmied angestellt wurde, war das Gestüt bereits in feste, sichere Bahnen geleitet und ist der erste „Gstuet-Verwalter, Franz Jurko," der einen Jahresgehalt von 100 Thalern bezieht, vollauf beschäftiget, die an ihn ergehenden Befehle zur weiteren Hebung des Gestütes auszuführen. Wassergräben, Gisternen werden mit Mauern umfangen, Hunde zur Bewachung angekauft, „der Garten für die jung Folen" erweitert, „der Poden in dem Stall da die Bscheller stehen new verförtiget" und befohlen, „Bedacht zu haben den Habern zur Unterhaltung gedachter „Bscheller, allda zu Lippiza schwörlich zu bekohmen umb Mitterburg „oder anderer Orten, da er am Ersten zu findten, zu erkhauiien." 4 In den folgenden Jahren werden die Mauern „beim Fohlensfall „die , nur trukhen mit Stain übereinander geleget mit Kalch fest „gemacht, die Wissmader eingefangen und noch eine new Gistern 1 I. Ö. Hofkammerreg. Graz. 1581. Z. 10. JI. Ö. Hofkammerreg. Graz. 1581. Z.H. 3 I. Ö. Hofkammerreg. Graz |581. Z. 11. VI. Ö. Hofkammerreg. Graz 1583-1585, 97, 13. „gebaut, denn Wasser ist auf dem Garste ein gar kostbar Ding" und hat die Sorge um dasselbe bis auf die neueste Zeit dem Gestüte gar manche bange Stunde gebracht. Im Jahre 1589 zog der harte Winter einen bösen Gast, der sich zwar auch heute noch, doch nur mehr selten, sehen lässt, den Wolf bis in die Nähe der beuteverheissenden Stallungen und ist in „Basowiza, -"""" „Gropada, Optchina, Sessana und Poyc ein Berueff oder proclama „beschehen, dass jedem Unterthann, so offt deren Ainer ain alten Wolff „zum Verwalter von Lippiza bringet 2 fl., von ain jungen aber 1 fl. „rheinisch geraichet werde, von den andern Orten nur halb so viel44; welche rramien auch wiederholt als ausbezahlt verrechnet erscheinen.1 Noch kurz vor Erzherzog Karls Tode, am 18. März 1590, ergeht der Befehl, „die Wissmader, die ganz Weiten herumb auf 3100 Klafter „zu erweitern und mit einer trukhen Mauer darumben zu umgeben. 2 Wir sehen nach einem Zeiträume von 10 Jahren das Gestüt, welches ja als solches „erschaffen" werden musste, an massgebender Stelle als lebensfähiges, der Erhaltung würdiges Institut anerkannt. Das vom ganzen Lande tief empfundene Ableben des Erzherzogs, der seinem Volke ein gnädiger Herr, ein fürsorglicher Regent, sein bester Anwalt war, erschütterte sein auf dem Karste geschaffenes Werk nicht, sondern es wurde dasselbe in pietätvoller, den Intentionen seines Schöpfers entsprechender Weise von der nun folgenden Regentschaft fortgesetzt und gehoben. 3 Noch im Todesjahre Erzherzog Karls, 1590, werden die noth-wendigen Vorschüsse angewiesen, „um den längen Stall in Lippiza, * vi „darin in weiters Zeiten das junge Gestuett getrieben würdet im Herbst „umb zehen oder amdln Klafter zu verlengern;* 4 eine Anordnung, aus welcher klar und deutlich nicht nur die bereits vorgeschrittene Entwicklung des Gestütes, die eine stete Erweiterung der Ställe erheischte, ersichtlich ist, sondern auch das Bestreben, die Zukunft des Gestütes zu sichern. 1 Haus-, Hof- und Staatsarchiv. I. Ö. Hofkammerreg. anno 1589. 121. 1 Haus-, Hof- und Staatsarcmv. I. ö. Hofkammerreg. anno loUU. 23. 3 Der Regentschaft stand Erzherzogin Marie, die Witwe Karls, vom Kaiser hiezu ernannt, als Regentin vor. * Hauss- Hof- und Staatsarchiv. .I Ö. Hof kammerreg. 1150. .II .52 2 ——o- 18 Ein Bediensteter des fürstlichen Marstalles, der Bereiter Zuan Caprina, erhält mit Verordnung vom 1. Jänner 1591 den Auftrag, sich nach Lippiza zu begeben, den Gestütmeister zu unterstützen und wird ihm, „umb dass er auf das Gestuett am Garst sein Achtung geben muss", ein Gehalt jährlicher 120 11. angewiesen. -1 Der Haferbedarf, der weder auf dem Gestütsterritorium, noch in der Nähe desselben gewonnen werden konnte, sollte, wie schon erwähnt, auf Erzherzog Karls Befehl „umb Mitterburg herumb erkhauffet werden u und wurde diese Anordnung auch ausgeführt und durch Jahre von dort der Bedarf an Fourage bezogen, denn unterm 29. August 1591 11 A -Ct™ ~ 11 *1± 2 J' Ulf *i.X "L 1 T~> J. 1J.1 Al_ 11 wird der Auftrag ertheilt: „die Mitterburgischen Bstandtleuth sollen „auf das Gstuett zu Lippiza 266 Laibacher Staar3 Habern in Abschlag „ihres Mitterburgischen Bstandes, auf Ersuchen des Einnehmers zu „Tnest dargeben." Ausserdem mussten auch die Klöster des Landes der Regierung in ihrer harten Noth gegen innere und äussere Feinde mit Vorschüssen in Geld wie in Naturalien Vorschub leisten und Abt Laurenz von Sittich führte 1594 an Ihro fürstliche Durchlaucht 1000 fl. in Gold und als Futter für die Pferde 100 Staar Hafer ab. Die Pferde waren im Preise sehr gestiegen und zierliche Karstrosse kosteten eines 2—300 Ducaten.4 Nach dem Tode des Erzherzogs zog sich der Oberststallmeister Freiherr von Herberstein vom öffentlichen Leben zurück und wird am 22. März 1593 den „Einnemberleuten der Befelch gegeben, den Georg „Ruprechten Freiherrn zu Herberstein, als gewesten Obriststallmeister „wegen des Gestuetts zu Lippiza Aufsehung willen jährliche 200 fl. „und Ein Folen nit mehr zu raichen." 5 Das Jahr 1594 bringt einen Gebietszuwachs, über dessen Ausdehnung zwar keine näheren Angaben vorliegen, da die betreffende Urkunde nur „besagt, dass von Georg Woschitschen Grund und Guetter „um 600 fl. Bezalung inner der nächsten fünf Jahre herumb käuflich 1 Haus-, Hof- und Staatsarchiv. I. Ö.Hofkammerreg. anno 1591. 20. 8 Haus-, Hof- und Staatsarchiv. I. Ö. Hofkammerreg. anno 1591. 229. 3 1 Staar = 4 Metzen. 4 P. von Radics. Geschichte Sittichs 1865. p. 79. 5 Haus-, Hof- und Staatsarchiv. I. Ö. Hofkammerreg. anno 1593. 79. c —-^> i y o-*— „eingeantwortet werden;" ! doch dürfte derselbe, die Grundverhältnisse des Karstes und die für die damaligen Geldverhältnisse bedeutende Kaufsumme berücksichtigend, ein nennenswerther gewesen sein. Durch Zuwachs von Grund und Boden, sowie auch an Pferden, mehren sich die Arbeiten im Gestüte und wird die Besoldung der bittlich gewordenen „Stuttenhalter" von monatlich „4 fl. auf 5 fl. aufgebessert". Der fürstliche Marstall in Graz, dem „die Fohlen" aus Lippiza, gleichwie dem Hofmarstalle in Wien zugeführt werden, erhält nun regelmässig seinen jährlichen Zuwachs; wir finden den Beleg hiefür in den periodisch wiederkehrenden Anweisungen von Geldvorschüssen „zur Herausführung von Fohlen", mit welchem Transporte in der Zahl von 30 Stück im Jahre 1595 der Bereiter Gaprina beauftragt wurde. Am 12. December 1596 wurde dem nunmehr grossjährig gewordenen erstgebornen Sohne Karls, dem Erzherzog Ferdinand, nachmaligem Kaiser Ferdinand IL, als Herrn von Krain feierlich gehuldiget und setzte dieser energische und entschiedene Herrscher das von seinem Vater begonnene und auch von der Regentin, seiner Mutter, geförderte Werk der Hebung des Lippizaner Gestütes fort. Stetig wird an der Vervollständigung der Baulichkeiten gearbeitet und im Jahre 1602 der für damals gewiss bedeutende Betrag von 1160 fL speciell zur Erweiterung der Ställe angewiesen. 2 Dem Zuchtwesen, insbesondere der Paarung, wird erhöhte Aufmerksamkeit gewidmet und Karl Troni, Bediensteter des Hofmarstalles in Graz, mit Befehl vom 19. März 1602 „wegen Belegung des Gestütes „nach Lippiza gesendet" mit dem gleichzeitigen Auftrage, „einen Trupp „Fohlen heraus zu bringen".3 Das hieraus schon ersichtliche Anwachsen des Gestütes und die somit bedingte Erweiterung der Grenzen des ehemaligen kleinen Territoriums brachten das Gestütspersonale mit den umwohnenden Anrainern in Gontact, welche mit missgünstigen Blicken auf den wachsenden Nachbar gesehen zu haben scheinen, denn am 15. Juli 1602 werden 1 Haus-, Hof- und Staatsarchiv. I. Ö. Hofkammerreg. anno 1594. 207. 2 Haus-, Hof- und Staatsarchiv. I. Ö. Hofkammerreg. anno 1602. p. 430. 3 Haus-, Hof- und Staatsarchiv. I. Ö. Hofkammerreg. anno 1602. 155, ,80. 2* —o Zi\J o~— der Bischof von Triest, Max Moscon, der damalige Besitzer der Herrschaft Adelsberg, und Jacob von Edling als Herren der Nachbargebiete, gebeten, „ihren Unterthanen auf das Strengste zu verbieten, fernerhin „auf dem Berge Jurschitz, wohin die Pferde auf die Weide getrieben „werden, das Gras abzubrennen, oder anderweits zu verderben, wie „diess bisher oft geschah. 1 „Für den Gstuett-Verwalter Peter Jurko und seine undtergehörigen „Offizier Besoldung wird mit Verordnung vom 10. Dezember 1604 ein „ordentliches Deputat gemacht und ist dasselbe hinfüro auch in den „Überschlag aufzunehmen."2 Fortdauernd ist auch Erzherzog Ferdinands Regierung bestrebt, dem Gestüte ihre Sorgfalt zuzuwenden, und als 1605 die auf dem Rarste doppelt furchtbaren Gesellen „Trockenheit und Wassermangel" sich einstellten, wurden „zur Erhöbung des Wassersumfs" die nott-wendigen Geldsummen sofort angewiesen; 1606 ward die Wohnung des Gestütmeisters und ein neuer Stall hergestellt, 1608 der Waldmeister in Friaul angewiesen, „auf erpawung der Wohnung und Stallungen zu.' „Lippiza das Holz, allerley Zeug, fürnemblich aber den nothwendigen „Geldverlag dem Gstiedtverwalter darzugeben." Für das Anwachsen des Pferdemateriales liefert ein vom Erzherzog Maximilian Ernst gezeichneter Auftrag, ddto. Grätz 17. März 1608, vollgiltigen Beweis, indem mit dem Inhaber der Herrschaft Adelsberg, Andreas Paradeiser, ein Vertrag zur Lieferung von „300 Staar „Habern für die Pastuchen zu Lippiza" abgeschlossen wird. An die Landschaft und die Verordneten in Krain erging 1611, nachdem das Amtsgefäll in Triest aufgelassen, „die Verordnung für das „Gestuett, da eine ziemliche Vermehrung verspüret worden", zu Neubauten die Gelder abzuführen, welcher 1612 eine gleiche Geldanweisung „Aru* i r* " ~,u. v i i. ** „zur Aufbringung der Gewässer" folgte. Nach der Erhebung des Landesfürsten zum Kaiser, als F e r d i n a n d II. (1619—1637), finden wir trotz der drückenden Geldnoth, die im Reiche, 1 Haus-, Hof- und Staatsarchiv. I. Ö. Hofkammerreg. anno 1602. 431. 3 Haus-, Hof- und Staatsarchiv. I. Ö. Hofkammerreg. anno 1604. 422. 3 I. Ö. Hofkammerreg. in Graz 1605. Z. 79. 4 Archiv der k. k. Landesregierung von Krain. Viced. Cameralia. L. XL. 5 Haus-, Hof- und Staatsarchiv. I. Ö. Hofkammerreg. anno 1605 und 1612. wie am Hofe herrschte, unseren Ort nicht vernachlässigt, wofür Aller-höchsteBefehle, datirt von Wien und Wiener-iNeustadt, Zeugniss liefern.1 Kurz nach erfolgtem Ableben des Gestütmeisters Peter Jurko sah sich der Kaiser 1627 veranlasst, Gommissarien in das Gestüt zu entsenden, mit dem Auftrage, eine Visitation vorzunehmen, welche nach dem Vortrage des Oberststallmeisters, Grafen von Mannsfeld, ein günstiges Ergebniss hatte; bis auf den einen Punkt der Futterverschwendung, welche sofort über Allerhöchsten Befehl eingestellt wurde.2 Zur selben Zeit wurden auch Unterhandlungen mit „Herrn Stern-berger von Stemberg", dem Mgenthümer des Ortes und Berges Jurschitz/ eingeleitet, um diese Besitzung, „so schön und guet anzusehen und dem „Gestuet auch angenemb und dienlich seie", anzukaufen, die jedoch an der Höhe der gestellten Forderung scheiterten. Im Jahre 1636 wurde mit Hofkammerverordnung vom 28. März dem Landes-Vicedomverwalter, ßurkhart Hitzing, ein ausführlicher Auftrag ertheilt, „die Bescheller am Carst zu Lippiza, welche nach der „Belegung von dem Gestuetmeister nach Laybach geschickt werden, da „sie in Lippiza ein schlechtes Unterkommen haben, im Vicedomhaus zu „Laybach unterzubringen und selbe gebürlichermassen vleissig aus-„ warten lassen und darunter in Sonderheit acht zu haben, ob die mit-„habenden Stallknecht Täglich und Fleissig ire Verrichtung ausswarten."5 Nach FerdinandIL, der am 15. Februar 1637 starb, folgte dessen Sohn Ferdinand 111.(1637—1657) auf dem Kaiserthrone; dem Sohne dieses Kaisers, ErzherzogFerdinand huldigten die Stände Krams am 25. September 1651 über Allerhöchste Veranlassung in Laibach und bei dieser Gelegenheit erbaten und erhielten dieselben die „ausdrückliche Benennung der Kram mcorponrten Herrschaft Garstt Die selbstständige Stellung Krains erreichte mit dem Tode Ferdinand III.; 1657, ihr Ende und die Geschichte dieses Kronlandes fällt nun mit der des Reiches zusammen. 1 Haus-, Hof- und Staatsarchiv. I. Ö. Hofkammerreg. anno 1613. 329. 2 I. Ö. Hofkammerreg. in Graz anno 1627. Z. 18. 3 Früher Eigenthum des Herrn Cobenzl von Prossegg. 4 Archiv der k. k. Landesregierung in Krain. Vicedom. Cam. et Urb. L. XL. 5 Archiv der k. k. Landesregierung in Krain. Vicedom. Cam. et Urb. L. XL. « Geschichte Krain's. Aug. Dimitz. III. 423. Laibach 1875. —~^> Žici <=— Am 6. September 1660 huldigte Krain Kaiser Leopold I. (1657—1705), wobei Graf Gundacker-Dietrichstein als Oberststallmeister fungirte. Die in der Regierungszeit dieses Monarchen aufstrebende Baulust liess auch das hofärarische Gestüt nicht unberührt; bis heute ist von den damals an den Portalen des Gebäudes angebrachten, aber durch Umbauten wieder verschwundenen Decorationen noch oberhalb des Einganges in den Hengstenstall ein schwer in Stein gemeisselter Adler, der auf seinem Brustschilde den Namenszug des Kaisers trägt, erhalten. Doch nicht nur der äusseren Ausstattung des Gestütes wurde hohe Sorgfalt zugewendet, auch die Organisation der Gestütsverwaltung wurde einer eingehenden Reformation unterzogen, für die Züchtung stricte Normen ertheilt. Das Gestüt sollte gehalten, sollte gefördert werden, denn der Pferdebedarf war ein erhöhter und die Hofhaushaltung selbst bedurfte bei dem prunkvollen spanischen Geremoniel vieler und schöner Wagen-und Reitpferde; die Ausfahrten glichen ganzen Festzügen, da hiezu stets wenigstens 20 Wagen r^iit entsprechender Anzahl von Vorreitern, Stall-leuten, Läufern u. s. w. erforderlich waren. Eine Instruction in 23 ausführlichen „Punkten", ddto Wien, 7. September 1658, von Seiner Majestät selbst gezeichnet und von Grafen von Sintzendorff gegengezeichnet, „für Unseren Gestietmaister zuLippiza „am Karst und gethreuen Lieben Peter Franz .Rainier, wornäch er sich „zu verhalten hat", bietet bis heute noch die Grundlage der Gestüts-Vorschriften.1 Im Jahre 1660 besuchte Kaiser Leopold I. seine Reichslande und kam, nachdem er zu Laibach die Huldigung der Stände entgegengenommen hatte, bei welcher Feierlichkeit^ie/Würde des Erblandstallmeisters in den Händen des Freiherrn Johann Georg von Lamberg lag, am 25. September nach Triest. Nach achttägigem Aufenthalte in dieser Stadt begab sich Seine Majestät mit seinem ganzen Hofstaate und auch vom spanischen 1 Reichsfinanzarchiv. Miscell. 1658. I. Ö. F. 18131. Dieses fachlich, wie culturhistorisch hochinteressante Document ist seinem vdllen Inhalte nach im Anhange pag> 117 reproducirt. Gesandten gefolgt, zunächst nach Lippiza, um die Einrichtungen des Gestütes in Augenschein zu nehmen. Der kaiserliche Besuch war für die Bediensteten des Gestütes um so beglückender, als der Monarch seiner vollsten Zufriedenheit rückhaltslosen Ausdruck verlieh. Über Allerhöchsten Befehl wurden im Jahre 1694 die beiden Kammer- und Mittelsräthe Karl Weikhardt und Antony von Heldenfeldt zu einer eingehenden Visitirung nach Lippiza entsendet, „da schädliche Ausholzung, Verkauf von grossen Bäumbern und Einstellung „fremder rierde dort vorgekommen". Zwei Jahre später, 1696, resignirte der Gestütmeister Pietro Francesco Rainier auf seine Stelle und statt ihn wurde durch Allerhöchste Resolution „ddto Eberstorf 20. September 1<696 der Gegen-schreiber Johann Caspar mcoletti zum ijrestütmeister beiordert . Dass „die Vorsehung des Gestütes zu Lippiza mit allen Noth-„wendigkeiten nicht ausser Acht gelassen ward", finden wir während der Regierungszeit Kaiser Leopolds ohne Unterbrechung in wiederholten Befehlen und Anmahnungen documentirt. Dass es der Kaiser selbst ist, der sein aufmerksames Auge auf die werthvolle Institution „im kahlen „Karstgebirge" richtet, sagen uns zwei Haiidbillete, in welchen an die I. Ö. Kammer der gemessene Befehl ertheilt wird, „da trotz wiederholt „ergangenen Auftrages, die schadhaften Gebeu zu repariren, sondern „auch alle anderen Nothdurften für selbige Razzia in tempore beizu-„schaffen, xiiess laut Beschwerde des Gestütes nicht geschehen, so „ergeht der neuerliche strenge Befehl, es sofort zu thun und sich deret-„wegen nicht weithers mehr anmahnen zu lassen. Die Gultur des edlen Pferdes „im kaiserlichen Gestüte" blieb nicht ohne Einfluss auf die Pferdezucht des Landes. Adel und Städte errichteten Stutereien, Lü Welchen hauptsächlich Lippiza die Zuchtthiere lieferte, grosse Stimmen wurden für prachtvolle Marställe und Reitschulen aufgewendet und die Pferdemärkte im Lande nahmen immer höheren Aufschwung, 1 I. Ö. Hofkammerreg. in Graz anno 1694. Z. 87. 2 Reichsfinanzarchiv. Miscell. I. Ö. 1696. F. 18131. 3 Reichsfinanzarchiv anno 1700—1702. Das Lippiza benachbarte Adelsberg, welches aus dem Besitze Johann Weichards Fürsten von Auersperg zu dieser Zeit in denjenigen seines Sohnes Ferdinand übergegangen war, besass ein treffliches Gestüt der Karster Race. Der Landeshauptmann Wolf Engelbrecht von Auersperg hatte eine Stuterei auf seinem Schlosse Pölland in Unterkrain, Freiherr von Engelshaus auf seinem Schlosse Sonnegg. In Laibach befand sich an der Stelle, wo heute das Theater steht, eine wohl eingerichtete Reitschule; prachtvoll war diejenige auf Schloss Auersperg, an deren künstlerische Ausschmückung heute noch Fresken, welche Pferderacen vorstellen, erinnern. Graf Benvenuto Petazi hatte auf seinem Bergschlosse S. Servolo eine in Felsen gehauene Reitschule; Graf Gallenberg besass auf Schloss Ainödt einen grossen Prachtstall und das Schloss Galleneck, der Familie Valvasor gehörig, wies dessgleichen „einen grossen braven Marstall" auf. Die fürstlich Auerspergische Bibliothek im Laibacher Fürstenhofe, gegründet 1655 von Wolf Engelbrecht Grafen von Auersperg, Landeshauptmann in Krain, bewahrt die besten Werke des sechzehnten und siebzehnten Jahrhundertes über Pferdezucht. Laas bei Adelsberg, ein rühriger Marktplatz des siebzehnten Jahrhundertes, dem Kaiser Leopold I. 1660 seine alten Privilegien bestätigt hatte, trieb eine weitberühmte Pferdezucht. Grosse und vielbesuchte Pferdemärkte in den Städten des Landes liefern Zeugniss von der Aufnahme der Pferdezucht, von der Erkennt-niss des Werthes derselben; Stadt Krainburg hielt einen Rossmarkt ab zu St. Marci, die Stadt Stein zu St. Jacobi und St. Barthelmei und auch Bischoflak trieb einen grossen Pferdehandel. In solcher Weise erwies sich das kaiserliche Gestüt für die Pferdezucht des ganzen Landes, diesen wichtigen Zweig d'er Volkswirthschaft, segenbringend. Unter der Regierung Kaiser Josef I. (1705—1711) ward der Gestütmeister Johann Caspar Nicoletti nach Wien beordert, um ausführlichen Bericht über den Stand des Gestütes zu erstatten und die weiteren Erfordernisse desselben zu motiviren. 25 Bei der Zunahme der Pferde sind die Stallungen „zu Enge „geworden und werden die 2- und 3jährigenFolien entweder vomFütter „verdrängt oder öffter krump und lamb gedruckht welches den Kayser „zu höchstens Schadens" und verlangt der Gestütmeister den entsprechenden Vorschuss „umb einen separaten Ort zur Gonservirung der „Jüngern Folien aufzubauen". Ferner berichtet derselbe, dass zwar an Sonn- und Feiertagen ein Priester von Triest in das Gestüt komme, um die Messe zu lesen, aber diess oft bei schlechtem Wetter ganz unmöglich sei „und noch „viel weniger, dass er die, gleich dem Vieh aufwachsende Persohnes in „denen vornehmsten Stückhen unseres Glaubens zu unterrichten, oder „ihnen in der letzten Sterbestund beizuspringen die Zeit hätte". Das Personale sei bereits auf die 90 angewachsen und werde es ausserdem „wegen Täglich mehr und mehr zunehmenden Gestuetes" nothwendig, dass neuerdings Leute aufgenommen werden müssen, und bitte er, dass die für den Priester aus Triest bestimmten jährlichen 120 fl. auf 220 fl. erhöht werden und ein eigener Gaplan angestellt werde, „der im „Gestüte wohne, Predige, die heil. Sacramente administrire auch täglich „das heil. Messopfer pro salute Dormis Austriaeae lesen könnte". Mit Handbillet vom 30. Juli 1710 wurde die Erweiterung des Stalles angeordnet, ein Betrag von 500 fl. hiezu angewiesen und die Rechnungslegung hierüber anbefohlen. Bezüglich der Anstellung eines Gaplans wurde von dem Bischöfe von Triest eine Aeusserung abverlangt und nachdem „derselbe gegen „die Abhaltung des Gottesdienstes Nichts einwendet, nur die Admini-„strirung der heil. Sacramente und der Tauffe, in präJudicium der Pfarre „Grocana, nicht concediren kan", die Installirung eines Gaplans mit erhöhtem Unterhalte, laut Handbillet vom 8. November 1710 anbefohlen, mit Berücksichtigung der bischöflichen Disposition, da es sich ja bei der Ausspendung der Sacramente „nur in easu perieuli mortis handelt".1 Von den unter Josephs Regierung veranlassten Erweiterungen der Gestütslocalitäten gibt uns noch ein oberhalb des sogenannten gewölbten 1 Reichsfinanzarchiv. Miscell. 1710. Hengstenstalles angebrachtes Chronographicon Zeugniss, das die Namen Leopold I. und Josef I. vereint. LeopoLDo I. plo. orbls GaesareIMperante Iosepho InIMICos DebeLLante. [Zur Zeit, als der erlauchte Kaiser Leopold I. über sein Land regierte. 1704. Zur Zeit, als Joseph seine Feinde schlug. 1704.] Auf Lippizas Schicksal, dessen Geschichte mit der des Landes innig verflochten, nehmen die Ereignisse im grossen Vaterlande selbstverständlich den intensivsten Einfluss. Die für die staatliche Entwicklung Österreichs hochbedeutsame 29jährige Regierungszeit Karl VI. (1711—1740) war auch für Lippiza von wesentlich fortbildendem und constituirendem Einflüsse. Zahlreiche Adelsgeschlechter schlugen ihre bleibenden Sitze in der Reichshauptstadt auf, ein reges staatliches Leben blühte rings um den Kaiserhof empor, des Kaisers sorgsame Intention, die Staatsfinanzen durch Ermunterung des Handels und der Industrie zu heben, begann Früchte zu tragen und so ward denn auch der Bedarf an stattlichen, wohlgeschulten Pferden ein immer grösserer. Die kaiserlichen Stallungen vor dem Burgthore mit ihren ausgedehnten Räumlichkeiten, deren erste Anlage schon die ganze Hauptfront des heutigen Gebäudes umfasste, ebenso die Hofreitschule in der Burg, ein imposanter Prachtbau, 1729 unter der Oberaufsicht des Oberststallmeisters Graf Gundacker von Althan vollendet, verdanken dem prachtliebenden Herrscher, nach den Plänen Fischer von Erlachs ausgeführt, ihr Entstehen. In der letzteren wurden schon kurze Zeit nach ihrer Vollendung prunkvolle Festlichkeiten und Garroussels abgehalten und bis heute werden auf dieser Reitbahn die edlen und so überaus gelehrigen Thiere der Lippizaner Zucht in der hohen Schule dressirt. Gleich im ersten Jahre der Regierung Karl VI. übernahm die Verwaltung Lippiza's von Max v. Oblak, nachherigem Freiherrn von Wolkensperg das ehemals fürstlich Auerspergische Gut Adelsberg vorläufig in Pacht, um von den zu diesem Gute gehörigen Alpen, auf welche auch schon früher Lippizaner Pferde zur Weide gebracht worden waren, denBedarf an besonders zuträglichem, würzigemFutter gesichert beziehen zu können. Zu Anfang des Jahres 1717 wurde über Allerhöchsten Befehl der Oberbereiter v. Regenthal nach Lippiza gesendet, damit er die Zustände des Gestütes, die den erhöhten Anforderungen des Hofhaushaltes in ebenso erhöhter Weise zu entsprechen hatten, untersuche und darüber relationire.1 Regenthal legt einen „kurtzen Entwurf, wass zur Aufernehmung des CarstGestütes pro nunc höchst wichtig ist", vor, der in „11 Punkten" die entsprechenden Abänderungen und Verbesserungen ausführt. Die wesentlichsten Momente dieses Entwurfes sind: Besondere Sorgfalt für „Conservirung des umb den Gestütshof herumb liegenden Waldes", Wiedererwerbung des verkauften S. Servolo und Castel nuovo, Neuankauf der Herrschaft Schwarzeneck und zweier Häuser zu Terno-vice, „wo die Gelegenheit eine oder andere Lacken machen zu können", Aufbesserung der Haferrationen „durch den Wientter um 200 Land-metzen", Pachtnahme des Berges Scofflitza von dem Bisthume zu Triest zur Heugewinnung, Vergrösserung der Gapelle, „da die meresten Leit „auch bei schlimmen Wetter die heyliche Mess, ausserhalb bei den „Fenstern hören müssen," nebst noch einigen Anträgen über kleinere Bauten und Vermehrung des Wartpersonales. Die Wasserarmuth des Karstbodens und das seit Jahrhunderten sich mühende Bestreben, diesem empfindlichen Mangel abzuhelfen, illustrirt der Punkt VII: — — — „Wasser währe dem Gestuette unbeschreiblich Nutz „und uerträglich undt weihen in der gantzen Gegend an Wasser „grosser mangl, der fluss Tymous* aber untter der Erden etliche „stundt durchs Carst ins Meer fliesset, alss haben mich einige Leit ganz „geuiss uersichert, sie haben bei grossen Wasser in einer gegent dass „Wasser öfters manns hoch springen gesehen, welches mich auch denn „bewogen, denselben nachgraben zu lassen. Es hat mich aber theils 1 Reichsfinanzarchiv. Miscell. 1717. 2 Die Rekka welche bei S. Canzian im Karst verscliwindetund bei S. l^iovanni sicii als Timavus ins Meer ergiesst, siehe geographische üebersicht. —o 28 <>~- „das Wetter, die Beschleunigung meiner Ruckreiss, da ich doch schon „auf einige quäle indieia kommen bin, von weiteren nachgraben „abgehalten, habe item so uill hinterlassen, so fern dieses öfters gesehen „werden sollte, dieses Herrn Gestuettmeister angedeutet werden möchte, „der es gehöriger orten zu berichten haben wirdt-------—,a Auf Grund dieser Relation wird der Hofkammer mit Allerhöchstem Befehl vom 13. November 1717 aufgetragen, sämmtliche Anträge in Erwägung zu ziehen „und weilen nach dess von Regenthal relation dass „Gestuett an frischen Wasser am meysten leidet, so ist eine sonderbare „Sorg zu tragen, damit dieser defect möglichst remedirt werde, zu welchem „Ende Ihr einen wohl erfarenen Brunn- oderwasser Kunstmaister auss „Idria oder einen andern Bergwerk dahin nacher Lippiza zu schicken und „denselben nachdrücklich aufzutragen habet, seinen möglichen Fleiss „anzuwenden, damit erholtes Gestuett mit genugsamben Wasser „versehen werden möge." In Verfolg dieses Allerhöchsten Befehles erstattet die I. Ö. Hofkammer mit allerunterthänigstem Vortrage vom 8. Juni 1718, „was hierüber vorgekeret" und dass die vorgeschlagenen Acquisitionen an den zu grossen Forderungen der Eigenthümer scheiterten. Der Brunnen aber, dessen Herstellung eben erwähnt wurde, führte bei dem Mensch undThier drückenden Wassermangel auf dem „steinernen Meere" zu einemGonflicte mit den anrainendenTriestinern, so dass sich der Oberststallmeister Graf von Althan im Jahre 1717 zu nachstehender, an die I. Ö. Hofkammer gerichteten Beschwerdeschrift ver- 1 L 1 1 ' anlasst sah: * — — — „Wasmassen zu Diensten des khaiserl. Pferde-„gestuetes zu Lippiza, welches am frischen Wasser, sonderlich zur „Sommerszeit grossen Mangel leidete, vorn Jahr ain Brunn an ain öden „Orth auf den Garst Gebürg erfunden und mit etlich Hundert Gulden „Unkosten des khaiserl. a&rariy gegraben und zu Standt gebracht worden „seyn, die Triester aber sich dessen mit gewalt bedienten und ihr Vieh „dahin zum Wasser treibeten, also zwar, dass dadurch den khaiserlichen „pferdten die nothdurft des Wassers benohmen werde und sich unlengst Reichsfinanzarchiv. Miscell. 1717. „ereignet habe, dass die khaiserliche raza von der grossen Anzahl des „dahin getriebenen Hornvieh's deren Triesters Unterthanen geschröckht „in höchster Gefahr gestanden, sich in selbig gebürgigen Orten zu „praecipitiren." .Wie nun aber besagter Brunnen allein zu Diensten gedachten „khaiserl. Pferdtgestuettes zu Lippiza und auflhro khaiserl. Majestät „aigenen Unkosten gegraben worden und dahero Deroderselben a. g. „intention ist, dass sich dessen Niemand Anderer bediene, sondern „dieses benficium, des in keiner abundantz bestehenden frischen Wassers „allain ermeltenDero pferdtgestuett angedeyhen solle, also würdet Sie „löbl. österr. Hofkanzley hiemit in freundschaft ersuchet, dieselbe „möchte belieben, die gemessene und eheste Verordnung ergehen zu „lassen, dass die Triester Unterthanen derlei stralmässige violentzen „ehebaldt unterlassen und dieselben sich nicht unterfahen sollten Ihr Vieh „ohne Erlaubniss des bemelten khaiserl. Gestuettes zu Lippiza dahin zu „erholten Brunnen zu treiben, welche im Fahl, sich allda ein yberfluss „an frischen Wasser zaigen würde, nicht gegen sein werden, denen „armen leuth selbes gemessen zu lassen./ Der Kaiser, bestrebt, die angebahnten Reformen der Erweiterung des Gestütes durchzuführen, befiehlt am 9. November 1718 den Ankauf des „Gutes Adlsperg", der im Jahre 1720 unter Intervention des dorthin abgesendeten Bancalrathes Christof Anton Lauser und des Buch-halteramts-Adjuncten, Josef Hellmayer, um 80.000 ü. perfect wurde. Das Gut Adelsberg (Postojna, Adlersberg), nunmehr eine Dependenz von Lippiza, war 1436 eine landesfürstliche Herrschaft, 1458 im Besitze der Grafen von Cilli und ging unter Erzherzog Karl an die fürstlich Auerspergische Familie über, aus welcher Fürst Johann Weichhard von Auersperg als erster Besitzer genannt wird; dessen Sohn, Fürst Ferdinand von Auersperg, verkaufte diesen Besitz im Jahre 1707 an den schon früher genannten Oblak. Nach dem 1722 erfolgten Ableben des Gestütmeisters Johann Caspar Nicoletti trat dessen Vetter Josef Nicoletti an seine Stelle und das nunmehr bedeutend vergrösserte Gestüt erhielt in der Person des 1 Reichsfinanzarchiv. Miscell. 1718. - Triester Zeitung Nr. 274 anno 1879. lladics. ; —»-o «jO o—— Heinrich Grafen d'Orzon, geheimen Rathes, Capitäns von Flitsch und Vicedoms in Krain, einen Hofgestütsinspector. Im Jahre 1727 wurden, über Antrag des Grafen d'Orzon, im Hauptgestüte zu Lippiza mehrere Neubauten, hierunter auch „ein Schüttkasten" ausgeführt, und hiezu, in Folge Allerhöchster Resolution vom 31. December 1727, durch die I. Ö. Hofkammer in Grätz zu Händen des Grafen d'Orzon. 1450 fl. angewiesen, welcher Retrag jedoch nicht ausreichte und im nächsten Jahre auf 7296 fl. 54 kr. erhöht werden musste.1 Im selben Jahre wurden mit dem Stifte Sittich Unterhandlungen wegen der Erwerbung des drei Meilen von Lippiza entfernten Stiftsgutes Prestranegg für das Hofärar eingeleitet. Valvasor berichtet über Prestranegg: „Dieses Schloss ist ehe-„dessen denen Herren von Edling, Freiherren, zuständig gewest, von „denen es Herr Rernardin Rarbo, nach diesem aber die Freiherren von „Oberburg und dann ferner Herr Johann Peter Morastoni in Resitz „bekommen. Nach seinem Tode aber hat seine hinterlassene Frau Wittwe, „eine geborene Laserin, Herrn Wolf Andreas Freiherrn von Oberburg „geehlichet und durch solche Verheiratung ihn zum Resitzer gemacht; „allein nach seinem Absterben vermalte sich die hinterlassene Wittwe, „im 1688 Jahr, mit Herrn Valeri de Leo, Freiherrn, der denn der jetzige „Resitzer annoch verbleibt. Dieses Gut wurde von dem Abte Anton 1699 um 16.000 fl. für das Stift angekauft, zur Zeit aber sass auf demselben Graf von Gallenberg als Restandinhaber, welcher ein kleines Gestüt mit 82 Stück Pferden daselbst unterhielt. Das Stift stellte die Forderung von 31.000 fl., welche zu hoch erschien, daher die Unterhandlungen über Allerhöchsten Refehl abgebrochen werden sollten. Eine pachtweise Überlassung lehnte das Stift ab, minderte jedoch seine Forderung später auf 14.000 fl. herab, um welchen Preis das „GüttlPröstranikh" denn auch, nach einem vom 19. Juni 1728 datirten, 1 1. Ö. Hof kammerreg. Graz anno 1728. Z. 71. 2 Valvasor. XI. 459. —*-* 31 o-*— von Kaiser Karl eigenhändig gefertigten Schuldbriefe, eine Dependenz von Lippiza wurde.1 Im Monate October wurde das Gut commissionaliter durch den Landesvicedom Buchhalter in Krain „Kappus" mit „allen An- und „Zugehör, nebst den verglichenen Mobilien, Capellenornamenten, Ur-„barien u. s. w." übernommen und als Administrator Franz Josef Troyer, der in Adelsberg das „khaisl. Mittelding-Ambt" versah, eingesetzt. Durch diese neue Filiale in so geringer Entfernung vom Muttergestüte gewann Lippiza, das bisher immer mit der Dürftigkeit des Bodens kämpfen musste, für alle Folge die gesicherte Bezugsquelle unübertrefflichen Rauhfutters. In seinen ausgezeichneten Alpenweiden bietet Prestranegg nicht nur den dorthin überstellten Thieren die denkbar vortheilhafteste Weide und das nahrhafteste Heu, sondern kann auch den grössten Theil dieses Futterartikels für Lippiza selbst decken. Das durch den Erwerb Prestraneggs für Lippiza so bedeutungsvolle Jahr 1728 sollte auch noch in anderer Richtung, und zwar durch den Besuch des Monarchen, eine erhöhte Bedeutung gewinnen. Kaiser Karl VI. empfing am 29. August zu Laibach die Huldigung, bei welcher Gelegenheit der Erblandstallmeister Graf von Lamberg das kaiserliche Leibpferd mit kostbarem Sattel und Zeug jus huldvolles Geschenk erhielt. Von Görz in zweitägiger Reise über Heidenschaft (Nachtquartier), Wippach, Prewald und Sennosetsch kommend, um Triest zu besuchen, hielt der Kaiser auf seinem Gute Lippiza Nachtquartier. Der Stadtrath von Triest sandte einige Tage vor der Ankunft des Monarchen Dr. Leonhard Burlo und Carlo Bottoni nach dem Hofgestüte, um den dortselbst eingetroffenen Hoffourieren bei ihren Anordnungen an die Hand zu gehen. Der Stadthauptmann Baron de Fin, begleitet vom kaiserlichen Fiscal J. Saverio de Jurco, kam am 9. September im sechsspännigen Wagen, um Seine Majestät zu bewillkommnen. 11. Ö. Hofkammerreg. Graz anno 1728. Nr. 71. Der Wortlaut dieses interessanten Documentes findet sich im Anhange pag. 127. —> 32 — Eine grössere Deputation von Seite der Stadt unterblieb, weil der Kaiser es sich verbeten hatte, in Lippiza eingeholt zu werden. Dass des Allerhöchsten Gutsherrn Zufriedenheit der Gestütsverwaltung zu Theil wurde, lässt sich daraus ermessen, dass Seine Majestät dem Hofgestütmeister Nicoletti fünf Stunden von Lippiza entlegene, im Görzer Territorium liegende Weingärten zum Geschenke machte. Im Jahre 1736 wurde die Filiale Adelsberg des Lippizaner Gestütes aufgelöst und die Pferde aus jener Filiale in das mittlerweile adaptirte Prestranegg überführt. Die Bauernunruhen, welche im Jahre 1737 in Unterkrain das •t Eigenthum gefährdeten und die öffentlichen Strassen weithin unsicher machten, nahmen in Folge ihrer grossen Ausdehnung durch lange Zeit die vollste Energie und Wachsamkeit der Gestütsleitung in Anspruch, gingen jedoch, ohne dem kaiserlichen Anwesen Schaden zu bringen, vorüber. Die Herrschaft JMaria Theresias (1740—1780), deren eifrigstes Bemühen die Vermehrung des Volkswohlstandes war und durch deren zweckmässige Institutionen sich die Wohlfahrt der unteren Glassen hob, brachte auch eine wesentliche Veränderung in die Verhältnisse der Landbevölkerung Krains. Die Herabminderung der nur oft genug missbrauchten Frohn-dienste, der auf eine beinahe unerschwingliche Höhe gebrachten Urbarial-schuldigkeiten und der Grundsteuer blieb nicht ohne fördernden Einfluss auf das, inmitten einer bisher stark gedrückten Landbevölkerung eingekeilte kleine Gemeinwesen des Gestütes. Die Beschränkung der Ausgaben für den Hofstaat; welche die grosse Kaiserin bis in die kleinsten Details revidirte, erstreckten sich allerdings auch auf Lippiza, waren jedoch sachgemässe und traten der Fortbildung des Gestütes, welches dem Hofe unumgänglich nothwendig und dem Lande nutzbringend geworden war, keineswegs hemmend in den Weg. Die Auflösung der ständischen Organisation in den Erbländern, im Jahre 1749, führte die Pensionirung des „letzten Vicedoms" von Krain, des Grafen d'Orzon, welcher zugleich Hofgestütsinspector war, nach sich. —»-o 33 o— Die Herrschaft Adelsberg wurde im selben Jahre wieder von dem Hofgestüte getrennt und zum Bancalfonde geschlagen; doch blieb sie mit dem Gestüte in ökonomischer Verbindung, die sich auf gewisse Naturallieferungen, Holzrechte und auf den Qenuss der Alpen, Wiesen, und dergl. erstreckte. Der gesicherte Bezug der erforderlichen Quantitäten an Hafer, Gerste und Heu, sowie von Brenn- und Bauholz aus dem nahen ; Adelsberg zu festen, geregelten, von den Fluctuationen des Marktes unberührten Preisen war in dieser Zeit eine Notwendigkeit für das Gestüt. Durch viele Jahrzehnte blieb diese wirthschaftliche Verbindung des Bancalgutes mit dem Hofgestüte aufrecht und aus der langjährigen Praxis entwickelten sich endlich usuelle Verhältnisse, welche von Seite der Gestütsverwaltung als ein dauerndes Recht in Anspruch genomnien wurden und welche bei ihrer Lösung, die zuerst 1789 von der Bancalverwaltung angestrebt wurde, zu vielen ämter führte. Einfe kaiserliche Resolution vom 30. Juni 1791 verordnete, dass JL , && VXVvXX J- ^ L5 Vv XV^XX J_JVv liUKA. g wl* v-/ n , g g XX V4.»JK?L. V4.XV«. KA X UllU.k3tU.UÄV/^ W. \A. V_/ g , dem Gestüte in Pacht genommen werden. Das Pachtverhältniss wurde von sechs zu sechs Jahren erneuert U. vi. HvJvvll IUtt: bv^LlLlg vit/r jfA, x. , g bezahlte Pachtzins für die Potschkaer Ackerbaufelder 50 fl. und für d J g v/11 kJ ICttsL/llllLL *i\J 11. ^JtJ xva., f v*. Vv fJ die Grundsteuer. Die Futterpreise hatten sich um die Mitte des achtzehnten Jahr-hundertes in Krain und insbesondere in der Umgebung von Triest so sC/llr dllVJllL, U.CLOÖ V4.iV_/ qC»31V;11v;1 Lt; J-J*^ 1V^ M. g . *| vJt/OtLlLt/ llo Lll W Clivll^dl V UllCLLllC 111 viVvr vj g ^XvielsJJCIg lier l«#bt CllltJ iJeJJCll&ilClge A_/ ie J_-J es OXl VV V/r vX v/XX \A. v_/r -L LXXXX lv J-4. w/^ k^ n v» IldL/ll Trlt/sl^ Clt/fe zu tilt/UI t/11^ oft ixxcxxxg l g , ö drangen selbst bis zum Hoflager und der Gedanke einer Verlegung des Gestütes wurde auch jetzt wieder ventilirt. Aber nicht der Consum des dem Lande zum Frommen gereichenden Institutes, sondern das stetige Emporblühen Triests vertheuerte die Futterpreise in dieser so wenig producirenden Gegend. Der Gestütmeister J.A. Faber berichtet hierüber, zur Äusserung verhalten, unterm 6. November 1767: „Nicht ohne ist, dass zu Triest, ausser der Post, „vorhin wenig Pferde gesehen worden, jetzo aber nicht nur der Herren-„und Handlstand, sondern auch deren Schreibern pferdt halten." Bei Gelegenheit der Militärmappirung von Krain im Jahre 1767 wurde von Wien aus auch die Anlegung eines genauen Detailplanes des Gestütsterritoriums anbefohlen und der eben in der Gegend befindliche Ingenieur Major von Pyrker in dieser Angelegenheit um seinen Rath ersucht; von Pyrker erbot sich, einen solchen Plan1 selbst zu liefern, welcher nach der Weisung des Oberststallmeisteramtes „alss „ein authentisches Instrument, woraus der Bezirk und die Zugehörungen „des Gestütes erkennt werden können", zu dienen hatte. Die revidirte Dotation des Gestütes wurde nun laut Allerhöchsten Befehles ddto 5. Jänner 1768 an die Landeshauptmannschaft in Krain, ex camerali, quartaliter an den Gestütmeister angewiesen. Ein besonderes Augenmerk widmete der Gemal der Kaiserin, Franz von Lothringen, dessen hoher Gunst sich der Oberststallmeister Fürst Heinrich von Auersperg rühmen durfte, den Einrichtungen der Hofgestüte. Der Stand der Mutterstuten im Gestüte war zu dieser Zeit 150 Köpfe stark, aus welchen grösstentheils Reitpferde gezogen wurden; diese hatten ihren Ruf als ganz vorzügliche Thiere schon fest begründet und man beschloss, zuLippiza wieder den Carossiers mehr Sorge zuzuwenden. Hiezu sollte der Stand um 50 Mutterstuten vermehrt werden. In der That wurden zu diesem Behufe im Jahre 1768 von dem Gestüte zu Koptschan bei Hollitsch 20 Stuten überführt; dieselben wurden jedoch 1771, in Folge neuer Bestimmungen, wieder nach Kladrub übersetzt. Bedauerlicher Weise ist dieser Plan nicht mehr vorfindlich. -—*> 35 <^~- Lippiza erhielt 1774 durch den vom Fürsten Kaunitz erworbenen Original-Neapolitaner Gonversano einen höchst werthvollen Zuwachs, denn Gonversano ward der Stammvater zahlreicher Nachkommenschaft, welche auch heute noch in Lippiza als der Zweitälteste der reinen Stämme, nach Pluto, Original-Däne, der 1772 in das Gestüt kam, mit bestem Erfolge gezogen wird. Im Jahre 1768, während der Sommermonate Juli und August, wurde die Umgebung Lippizas, wie dieses selbst in Angst und Schrecken versetzt durch eine aus 40 Köpfen bestehende, aus Bosnien über Kroatien kommende Räuberbande, die durch Strassenraub, Einbruch und Verübung von geradezu unsagbaren Gräuelthaten das Einschreiten der öffentlichen Macht nothwendig machte; mehrere Wochen hindurch war auch das Gestüt mit seinen Dependenzen gezwungen, im Verteidigungszustände zu bleiben. Unter der Regierung des grossherzigen Kaisers Josef IL (1780—1790), während welcher so viele, später erst zur Entwicklung* und Reife gelangte Keime für das Prosperiren der Landescultur gelegt wurden, erstand auch die Institution* der Staatsgestüte zur Hebung der österreichischen Landespferdezucht. Waskouz in der Bukowina, Mezöhegyes in Ungarn, ersteres 1780, das letztere 1785 errichtet, und Babolna als Filiale von Mezöhegyes waren die ersten Sammelplätze für den Pferdebedarf der Armee, von Waskouz wurde die Pferdezucht später nach Radautz übersetzt, um dort, zu noch höherer Bedeutung herangebildet zu werden. Zur Aufmunterung der Züchter wurde die schon von Maria Theresia eingeführte Prämienverleihung ausgedehnt und auch die Besitzer der vorzüglichsten dreijährigen Hengst- und Stutfohlen mit entsprechenden Geldpreisen unterstützt. Die Frage der Pferdezucht in ihrer Bedeutung als Träger einer der Factoren zur Hebung des Volkswohlstandes war in Fluss gerathen und deren Lösung wurde nach jeder Richtung hin ventilirt. Als der Kaiser im Jahre 1784 von seiner nach Rom und Neapel unternommenen Reise zurückkehrte, wurde der Filiale Prestranegg am 19. März das Glück des Allerhöchsten Besuches zuTheil und verweilte Seine Majestät auf der Rückreise nach Wien mehrere Tage in Latbach, 3* um sich hier persönlich Kenntniss von den ihn so sehr interessirenden Zuständen der volkswirtschaftlichen Verhältnisse der Provinz zu verschaffen. In Folge der von dem Monarchen hier gewonnenen Erfahrungen wurde der innerösterreichische Gubernialrath und Zollgefällen-Administrator von Breinl, im Jahre 1785, nach Krain entsendet, um in dieser Angelegenheit weiteren ausführlichen Bericht zu erstatten und even-tuelle Anträge zu stellen.* Zum ersten Male war die Existenz des k. k. Karster Hofgestütes, nach mehr als 200jährigem Bestände, in ernstlicher Weise bedroht; denn in seiner Relation empfahl Gommissarius von Breinl die Frage: „Ob es für den Staat besser sei, die Gestütterei in Lippiza und „Prestrannegg beizubehalten oder solche aufzulassentf, der eingehenden Erörterung. In den hienach folgenden Berathungen wurde der Vorschlag gemacht, die Errichtung eines ähnlichen Gestütes in Galizien, in der Gegend bei Halicz, anzustreben und dasjenige in Lippiza aufzulassen. Ein diessbezüglicher Antrag wurde dem Kaiser unterbreitet; die denselben unterstützende Motivirung vermochte jedoch nicht die Allerhöchste Entschliessung für die Durchführung des Antrages zu gewinnen; es wurde vielmehr dem Landesgubernium in Graz eine neuerliche reifliche Untersuchung der Angelegenheit anbefohlen und ein weiteres Gutachten abverlangt. Am 8. März 1786 wurde dasselbe Allerhöchsten Ortes vorgelegt und darin unter Anderem gesagt: — — „Das Gubernium erachte, dass „alle angeführten Gründe für die Aufhebung mit den schon verwendeten „Ausgaben in keine Parallele gezogen werden können und es immerhin „nur eine Vermuthung sei, dass in Galizien ein Platz gefunden werden „könne, der einen Schlag, so zu allen Fatiquen geeignet, wie der „Lippizaner, zu erziehen vermag." Die für das Gestüt nun zur Lebensfrage gewordene Allerhöchste Entscheidung Hess nicht lange auf sich warten, der Kaiser erliess mit der bei ihm gewohnten Raschheit am 26. April 1786 die Allerhöchste Resolution: 1 Reichsfinanzarchiv anno 1786. Nr. 896. —-*> 37 o— „Es ist ebensowenig nöthig in Galizien einen für ein Gestüt „schicklichen Ort ausfindig zu machen, als von Aufhebung der 2 Krainer „Gestüte für ietzo die Frage sein kann." So war denn die Erhaltung des für den Hofhaushalt, wie für die Provinz gleich wichtigen Etablissements neuerdings sichergestellt und heute ist es allen Hippologen, die die Lippizaner Race kennen,^klar, dass es ein unverzeihlicher Fehler gewesen wäre, das Gestüt von dem Boden, auf welchen es sein Gründer gesetzt und in dem es so kräftige Wurzel geschlagen hatte, loszureissen. Kaiser Leopold II. (1790—1792), in dessen kurze Regierungszeit Adaptirungen bei den Wirthschaftsgebäuden, auf den Alpen Potschka und Raunegg und die Errichtung einer vorzüglichen Tränke daselbst fallen, besuchte das Gestüt im September 1790. Der Besitzer des Gutes Steinberg bot seinen Besitz * um diese Zeit (1793) dem Hofärar für die Zwecke des Gestütes an und die Gestütsverwaltung selbst befürwortete diesen Erwerb, theils aus ökonomischen Gründen, theils im Hinblicke auf die Möglichkeit, das Gestütsetablissement seinerzeit gänzlich in fruchtbarere Gegend und ein Stück weiter gegen Wien verlegen zu können. Wieder zeigte es sich, dass selbst einzelne, in der Verwaltung des Institutes bedienstete Männer den Einfluss des Bodens und des Klimas von Lippiza für die Hervorbringung des speciellen Race-Typus nicht nach dem richtigen Werthe würdigten. Trotz der wirthschaftlichen Vortheile, welche der Ankauf von Steinberg geboten hätte, unterblieb derselbe jedoch nach längeren Verhandlungen, da die oberste Leitung sich auch jetzt mit dem Gedanken einer eventuellen gänzlichen Verpflanzung des Gestütes nicht befreunden konnte. Während gleich nach dem Regierungsantritte Kaiser Franz I. (1792—1835) mit neuem Eifer daran gegangen wurde, das, wie es nun schien, für alle Zukunft an die Mutterscholle gefesselte Gestüt zu einer höheren Blüthe zu bringen, zogen am Horizonte schon die Kriegswetter herauf, welche wiederholt alle die Bande zerreißsen sollten, mit denen » Im Bezirke Adelsberg an der Strasse von St. Peter nach Fiume, 3 Stunden von Prestranegg entfernt. ' . die mehr als zweihundertjährige Institution an den Karstboden gebunden war. Das Hofgestüt glich 1796, von zahlreichen durchziehenden Truppencolonnen berührt, oft einem Heerlager, im Februar 1797 aber, als die französischen Heersäulen durch Kärnthen nach der Steiermark vordrangen, musste sich unser Gestüt in Bereitschaft setzen, seine Heimat zu verlassen, um dem Feinde nicht ein überaus werthvolles Materiale in die Hände zu liefern; die bitteren Tage des Abschiedes kamen Mitte März. Am 22. März brach das gesammte Gestüt mit einem Stande von nahe 300 Pferden in 4 Golonnen auf, um über Hoheneck, Friedau, Gsakathurn, Szala-Egerszeg, Sümeg, Veszprim nach Stuhlweissenburg zu gehen. Da viele trächtige Mutterstuten in dem Bestände waren, so musste erhöhte Sorgfalt für das kostbare Gut, während des langwierigen Marsches, in einer ungünstigen Jahreszeit angewendet werden; schon bis Hoheneck, welches am 26. März erreicht wurde, hatten 6 Stuten abgefohlt und die Fohlen mussten auf Wagen gebracht und mitgeführt werden, um die Fortbewegung des Zuges nicht noch mehr zu hindern. Während des ganzen Marsches bis Stuhlweissenburg, welches nach 40 Tagen, das ist am 30. April erreicht werden konnte, hatten 16 Stuten abgefohlt und es erscheint besonders bemerkenswerth, dass nach den eingelangten Meldungen während dieses ganzen Marsches keine Verluste zu beklagen waren. In Stuhlweissenburg wurde die Belegung vorgenommen und sodann das gesammte Materiale getrennt, und zwar wurden die belegten Stuten und die einjährigen Fohlen in Sz. György und die anderen Abtheilungen auf der Tyhänyer Herrschaft und in Mör untergebracht. Anfangs Juni besuchte Seine k. k. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Josef einen Theil des emittirten Gestütes und wählte sich aus dem Materiale auf der Werter - Pussta, von den „Aufzustellenden", 4 Hengste aus. Das an die Gebirgsluft gewöhnte Gestütpersonale litt so stark durch das in der ungarischen Ebene oft heftig grassirende Wechselfieber, dass bis Mitte August kein gesunder Mann am Orte war. Der Gestütscontrolor, welcher nach der Aufstellung und Unterbringung der Pferde wieder nach Lippiza zurückgesendet wurde, fand dort geradezu desolate Zustände; nach der Abreise ward von den Bauern der Umgebung das Gestütsgebäude, als herrenlos betrachtet, geplündert; die Archive wurden zerstreut und vernichtet, Mobilien verschleppt, die Fouragevorräthe decimirt; ja selbst Thürschlösser und Angelhaken waren ausgerissen und entwendet und zu alledem kamen noch grosse Fouragerequisitionen von Seite der Franzosen. Im Monate Juli brach in den um Lippiza liegenden Ortschaften die Viehseuche aus und forderte den grössten Theil des Thierstandes zum Opfer. Der zu Gampo Formio am 17. October 1797 abgeschlossene Friede machte die Rückkehr des Gestütes möglich und die in diesem Jahre andauernde günstige Witterung gestattete, dieselbe noch in so später Herbstzeit theilweise durchzuführen. Die Prestranegger Abtheilung langte am 20., 21. und 22. December wieder in der Heimat an, während die Mutterstuten mit ihren Fohlen und die drei- und vierjährigen Fohlen noch in Ungarn verblieben und zur Überwinterung in Mör zusammengezogen wurden. Der Aufenthalt in Ungarn war dem Materiale abträglich geworden und schon der Rückmarsch übte trotz seiner Fatiguen auf die Thiere einen kräftigenden, günstigen Einfluss. Am 27. Jänner 1798 brachen die für Prestranegg zur Belegung nothwendigen sechs Beschäler von Mör auf, hatten jedoch von Paks aus mit so hartem Unwetter zu kämpfen, dass sie mehr oder weniger lahm wurden, ohne Verlust jedoch am 9. März endlich in ihrer Heimat anlangten, woselbst auch der Rest des Gestütes am 11. September eintraf. Das 1798 neuerdings drohende Heranrücken des französischen Heeres machte abermalige Marschbereitschaft nothwendig und das Gestüt rüstete sich, nachdem in Ungarn die nothwendigen Vorbereitungen wegen Unterbringung desselben angebahnt worden waren, zum neuerlichen Aufbruche, der jedoch diessmal glücklich vermieden werden konnte. Erst die kurze Ruhepause nach dem Lüneviller Frieden 1801 machte es möglich, an die vollständige Restitution der Gestütsanstalt in Lippiza und Prestranegg zu denken. Es musste theilweise frisches Zuchtmateriale eingeführt, sämmtliche Gebäude aber, welche stark gelitten hatten, einer gründlichen Restauration unterzogen werden. In den Tagen des 19. und 20. Juli verweilte der Erzherzog-Palatin, welcher auf einer Reise von Laibach nach Udine begriffen war, in Prestranegg. Die kaum begonnenen Restaurationsarbeiten an den Ubicationen in Lippiza wurden leider am 4. Jänner 1802 durch ein heftiges Erdbeben, welches grossen Schaden an den, schon während der Invasion stark mitgenommenen Gebäuden anrichtete, wieder zerstört. In der Filiale Prestranegg wurde das Restaurirungswerk mit dem sogenannten Kapellentracte begonnen. Das Jahr 1802 bezeichnet wieder einen neuen Markstein in der Entwicklung des Lippizaner Gestütes durch einen bedeutenden Territorialzuschlag; am 21. September dieses Jahres wurde das von Prestranegg eine Stunde entfernte Gut Schickelhof, dessen Wiesen, Äcker und Hutweiden bisher von der Gestütsverwaltung nur in Pacht genommen waren und dessen Erwerbung man seit lange ins Auge gefasst hatte, als liquidirtes Fideicommiss um den Preis von 30.000 fl. und 100 Ducaten Leihkauf vom Hofärar ins Eigenthum übernommen. „Der Schickelhof" war im sechzehnten Jahrhunderte von einem Freiherrn von Paradeiser erbaut worden, ging Anfang des siebzehnten Jahrhundertes an die Familie Rosetti über, bei welcher er bis zum Ankaufe durch das Hofärar verblieb. Der Kriegssturm des Jahres 1805 zwang das Gestüt neuerdings zur Auswanderung und war diessmal Diakovar in Slavonien als Zufluchtsstätte ausersehen. Der Aufbruch geschah am 15. November, die zurückbleibenden Angehörigen der Gestütsbediensteten, sowie die Gebäude der Anstalt selbst wurden vorerst der Obhut des Gaplanes Johann Bozzini übergeben. Später aber wurde der Patrizier Gallo aus Triest mit der Interimsadministration des gesammten Gestütsterritoriums betraut. In den ersten Tagen des Monates Jänner 1806 hatte das Gestüt, welches über Fiume marschirte, seinen neuen Bestimmungsort erreicht. ——o 4^1 -o— Die Salvirungsreise war eine ungemein beschwerliche; zu der bei jedem Marsche mit so edlen Thieren und in der rauhesten Jahreszeit selbstverständlichen Mühsal, gesellte sich noch ein erhöhter Übelstand dadurch, dass fortwährende Regengüsse die Strassen oft grundlos und gänzlich unprakticabel gemacht hatten; dass zahlreiche Truppenzüge, welchen man begegnete, die Knappheit der erforderlichen Fourage und die Unzulänglichkeit der Unterkünfte oft bis zu gänzlichem Mangel steigerten; wiederholt musste in eisiger Winternacht campirt und hinsichtlich der Fourage zu den elendesten Surrogaten gegriffen werden. Alle diese Schwierigkeiten wurden durch das Fehlen aller und jeder Geldmittel, die zwar angewiesen, aber von dem die Colonne führenden Gestütmeister Paul Mayerhofer nicht erlangt werden konnten, noch vermehrt. Im Monate October 1806 wurde' das gesammte Gestüt von Diakovar nach der königlichen Gameralherrschaft Karad übersetzt, woselbst die Jugend am 4., die Beschäler, trächtigen und säugenden Stuten am 7. November nach je vierzehntägigem Marsche anlangten. Kaum in den Stallungen, die grösstentheils erst adaptirt werden mussten, eingestellt, brach im Orte Feuer aus, welches auch den Stall der trächtigen Stuten ergriff und sich so rapid ausbreitete, dass nur mit genauer Noth die Thiere gerettet werden konnten. Die zur Zeit von Lippiza einlaufenden Berichte klangen verzweifelt. In Folge derselben wurde der Gestütscontrolor im Monate Juni dorthin abgesendet, um mit Hilfe der Laibacher und Triester Behörden, durch welch5 letztere Gallo wieder zurückberufen worden war, geordnetere Zustände herbeizuführen und insbesondere die Feld- und Waldwirtschaft aufzurichten. Nach mehr als sechzehnmonatlicher Abwesenheit von der heimischen Stätte erhielt das Gestüt den Befehl, am1. April 1807 den Rückmarsch nach Lippiza anzutreten und installirte sich dasselbe in den ersten Tagen des Monates Mai wieder auf dem altgewohnten Karstboden. Die Heimkehr war durch die Ungunst der Witterungsverhältnisse fast eben so beschwerlich wie die Auswanderung; deiÜioch erlitt der Gestütsbestand nur den Verlust eines einzigen Fohlens, war aber durch drei Beschälhengste, Original-Araber, welche von Wien aus abgesendet, sich in Polskau der Golonne angeschlossen hatten, vermehrt. Das neuerlich eingerückte Gestüt wurde im Juni von Seiner kaiserlichen Hoheit dem durchlauchtigsten Herrn Erzherzog Ludwig und ein Monat darauf von dem durchlauchtigsten Herrn Erzherzog Johann besucht und eingehend besichtiget. Das alte Gemeinwesen richtete sich im Muttergestüte, wie in seiner Filiale wieder lebenskräftig auf; Vorschläge zur Herrichtung und Restaurirung waren gemacht und angenommen worden und es schien, als ob bald alle Spuren der zweimaligen Invasion verwischt sein würden. Doch noch waren nicht alle Stürme vorüber und so schnell sollte das Gestüt seines Seins in der Heimat nicht froh werden. Das Jahr 1809 nöthigte zu einer dritten Auswanderung. Schon Anfang März dieses Jahres waren die einleitenden Schritte zur Unterbringung in Pecska getroffen worden und das Gestüt hielt sich so marschbereit, dass es, als am 12. Mai vom Gubernium zu Görz das Aviso der Gefahr eintraf, schon am nächsten Morgen die Reise antreten konnte. Der Zug mit einer Pferdeanzahl von 289 Stück bewegte sich über Zirknitz, Reifnitz, Neustadtl, Agram, wo mehrtägige Rast gehalten ward; von hier ging es über Dugasello nach Esseg, woselbst man am 4. Juni anlangte. Am 12. Juni erreichte die ganze Gestütscolonne nach Übersetzung der Donau Neusatz und kam am 27. Juni in Pecska an der Maros, im Arader Comitat, unweit Mezöhegyes an, wo das Gestüt installirt wurde. Während des Marsches hatten drei Stuten glücklich abgefohlt, zwei Stuten mussten krank internirt werden und ein Fohlen ging ein. Sechs lange Jahre musste diessmal das Gestüt im Exile verbleiben, eine Zeit, lange genug, um die Gefahr einer Degenerirung des Materiales in bedenkliche Nähe zu rücken. Die bedeutenden Unterschiede in den klimatischen, wie in allen anderen Existenzverhältnissen, die sich bei dem Aufenthalte in der —~=> 43 O-*— Theissniederung im Gegensatze zu der heimischen Karstoase geltend machten, wirkten bald so unheilvoll, dass schon im Jahre 1810 bei einem Stande von. 110 Mutterstuten 27 derselben verwarfen. Dieser traurige Zustand liess denn auch das Project Wurzel fassen, statt Lippiza einen im Osten gelegenen Ort für die definitive Unterbringung des Gestütes zu wählen. Zum Glücke für die Erhaltung der Race wurde dieser Plan jedoch wieder fallen gelassen und der Zukunft blieb es vorbehalten, die Schäden auch der dritten Emigration zu verwischen. Das Jahr 1815 brachte endlich den heissersehnten Befehl, zum Einrücken in das alte Heim; doch wie Vieles musste hier erst wieder gethan werden, wie vieler pflichteifriger Arbeit bedurfte es, um die Institution neuerdings in den alten Stand zu setzen. Napoleon, der Illyrien als eine militärisch zu regierende und zu verwaltende Grenzmark betrachtet hatte, antwortete dem Herzog von Ragusa, Marschall Marmont, als dieser ihm die strategisch politischen Vortheile von Illyrien auseinandersetzte: „Und Sie werden Markgraf." Marmont, zum Generalgouverneur der von Napoleon geschaffenen ephemeren Provinz Illyrien ernannt, erhielt auch das ganze Territorium des Lippizaner Gestütes als Dotation. Von jener Zeit geben noch zwei steinerne französische Adler auf den gemauerten Thorpfeilern des Einganges von Gorgnale Zeugniss. Im Monate April 1811 ging Marmont, welchen Napoleon als Nachfolger Massenas zur spanischen Armee berief, dorthin ab; seine Wirksamkeit als Generalgouverneur von Illyrien war hiemit wohl zu Ende, doch blieben seine Eigenthumsrechte hinsichtlich der Lippizaner Domänen aufrecht; er verpachtete laut eines, durch seinen Bevollmächtigten Heim, ehemaligen Gubernialsecretär, mit Andreas Desella am 4. April 1812 abgeschlossenen Vertrages die Güter auf sechs Jahre um den jährlichen Pachtzins von 2410 Francs. Nach der durch das Decret Napoleons vom 15. April 1811 eingeführten neuen Organisation der illyrischen Provinzen wurde Prestranegg dem XVI. Ganton im Districte Adelsberg zugetheilt. Diese Domäne gelangte mit Schickelhof, Ville, Raunegg und Ulatschnu ebenfalls zur Verpachtung und zwar durch Notariatsurkunde —o J^qj X VXL j- X und in derselben durfte der uralte Lippizaner Stamm, welcher sich zu einem höchst beachtenswerthen Factor der österreichischen Pferdezucht eillWlCKtlt Ilclllt;, IllUllt v g In dieser Erkenntniss setzte Seine Excellenz General-Adjutant Seiner Majestät des Kaisers, Oberststallmeister-Stellvertreter Karl Graf Grünne seine ganze, mit seltener Fachkenntniss gepaarte Energie für die Hebung des Karstgestütes ein. Unterstützt von den beiden, sich im Amte folgenden Gestütmeistern Tobias Kratochwille und Johann Vieten,* welche mit hingebungsvoller Pflichttreue den Intentionen des obersten Chefs entsprachen, entfaltete sich das Gestüt in wenigen Jahren zu einer diesen Bemühungen entsprechenden und lohnenden Höhe. Die rege Thätigkeit, die sich nun in Folge der Anordnungen Seiner Excellenz zu Lippiza und Prestranegg entfaltete, erstreckte sich bald auf alle Zweige des Gestütswesens. Vorerst wurden die im Laufe der Zeit dringendst nothwendigen Bauten aufgenommen und nach den Plänen des Regierungsrathes und kaiserlichen Schlosshauptmannes Franz Schücht auch von diesem auf die beste, solideste und wenigst kostspielige Art ausgeführt, und zwar wurden in Lippiza sämmtliche Mutterstutenstallungen, eine gedeckte Reitschule, die Schmiede, ein Marodestall, eine grosse Futterscheune und die Wohnung des Thierarztes vom Grund neu aufgebaut, der erste Stock des Amtsgebäudes aus einem Schüttboden in gute Wohnzimmer umgewandelt, eine grosse Gisterne durch Felsensprengung hergestellt und ebenso ein ausgedehntes Wasserreservoir den bereits vorhandenen zugefügt, so dass das unentbehrliche Element, welches der Karst nur in seinen Tiefen kennt, auch in den trockensten Jahren dem Gestüte nicht mehr gemangelt hat. In Prestranegg wurden sämmtliche Ställe und ein Theil der Gestütsdienerswohnung ganz neu erbaut, ebenso die Laufställe in Schickelhof; der Gestüthof auf der Alpe Ville, sowie die übrigen Baulichkeiten wurden der umfassendsten Reparatur unterzogen und durch die Herstellung einer grossen Gisterne, eines in Stein gefassten lebendigen Brunnens, dann eines ausgiebigen Wasserreservoirs in Prestranegg und eines solchen auf der Alpe Ville auch diese Orte vor jedem Wassermangel für die Folge hinreichend geschützt. Der Aufwand an Kosten und Mühen für diese Bassins war unausweichlich geboten, da in Zeiten ausserordentlicher Dürre, wie eine solche z. B. im Jahre 1839 das Land versengte, das Wasser sowohl für Derzeit Hof-Gestütsdirector im k. k. Hofgestüte Kladrub. Lippiza, wie für Prestranegg und auch die Alpe Ville nur aus weiter Entfernung und daher von sehr schlechter Qualität und um hohen Preis herbeigeschafft werden konnte. Eine Untersuchung des Gestütsterrains und seiner Umgebung, welche Mitte der fünfziger Jahre durch den als Quellenfinder bekannten Abb6 „Richard" vorgenommen wurde, hatte kein besseres Resultat als alle früheren hydrotechnischen Experimente. Im Jahre 1861 gerieth die zu Lippiza neu erbaute und damals mit Futtervorräthen angefüllte Scheune wahrscheinlich durch Unvorsichtigkeit in Brand und gingen hiebei trotz der schnellen Hilfeleistung, welche sowohl von Triest wie von Sessana, durch die in verhältniss-mässig kurzer Zeit herbeigeeilten Löschtrains, gebracht wurde, ausser dem Dachstuhle der Scheune und des angrenzenden Marodestalles, bedeutende Strohvorräthe zu Grunde. In Prestranegg wurde 1862 der kahle Platz vor der Front des Hauptgebäudes in eine Parkanlage umgewandelt, welche im Vereine mit der stetig geförderten Waldcultur dem ganzen Gebäudecomplexe ein äusserst freundliches Aussehen verleiht. Die Gommunicationen zwischen den Gestütsentitäten und den anrainenden Gemeinden wurden vervollkommt; so ward 1857 die Strasse von dem Dorfe Scheje auf die Alpe Ville, welche nahezu unprakticabel war, umgelegt, diejenige nach St. Johann 1864 bedeutend erhöht und mit einer Allee versehen. Zur Verbesserung des Bodens, sowie zur Erweiterung der Vegetationssphäre überhaupt wurden neue Vorschriften erlassen. In geradezu pedantischer Weise musste die rationelle Pflege der schon vorhandenen Wiesengründe, welche keinen tiefgründigen Boden besitzen, betrieben werden; durch sorgfältige Düngung, unausgesetzte Entfernung von Stein und Geröll, durch die fleissige Rodung von Unkraut und Gestrüpp, sowie durch mühsame Gewinnung von Humus aus den -Dollinen gelang es, zahlreiche unproductive Flächen selbst bis zur Ausdehnung von mehreren Jochen theils zur Heugewinnung, theils zu Weideland heranzubilden. Durch diese Arbeiten, zu welchen die Insassen der umliegenden unbemittelten Gemeinden herangezogen wurden, erfüllten sich auch die 4 —*-> OU <*— wohlwollenden Intentionen Semer Excellenz des UDerststallmeisters, der nachbarlichen Bevölkerung die Gelegenheit eines nicht unbedeutenden Verdienstes zu bieten. Das Jahr 1864 war für einen grossen Theil der Karstbevölkerung ein höchst trauriges. Durch anhaltende Dürre wurde der Grasboden verbrannt, die Ernte durch verderbliche Hagelschläge vernichtet und vorzüglich die Nachbarbezirke Prestraneggs im darauffolgenden Jahre einer Hungersnoth ausgesetzt, die schweres Unglück hervorrief. In dieser harten Zeit der Noth trat wieder Seine Excellenz helfend ein und erwirkte bei den Mitgliedern des Allerhöchsten Kaiserhauses die grossmüthige Spende von 25.000 11. Nach Einvernehmung des Landespräsidiums wurden für die Nachbarbezirke Adelsberg, Senosetsch und Laas, wo der Nothstand auf das Höchste gestiegen war, Saatfrüchte, und zwar Kukurutz und Kartoffel angekauft, vertheilt und die Gemeinden auch sonst auf das Werkthätigste unterstützt; in Prestranegg selbst wurden Lebensmittel an die Ärmsten vertheilt und so der Noth auf das Möglichste gesteuert. Um den Schwierigkeiten endlich gründlich zu begegnen, welche aus dem alle sechs Jahre zu erneuernden Pachtverhältnisse der in der Reichsdomäne Adelsberg gelegenen, dem Hofgestüte aber wirttschaft-lich unumgänglich noth wendigen Weide-, Wiesen- und Ackergründe entspringen konnten, wurden im Jahre 1856 die folgenden Entitäten der Reichsdomäne ausgeschieden und dem Territorium des Hofgestütes einverleibt, und zwar: die Alpen Potschka und Ulatschnu, ferner die Wiesen Klein-Rockau, Repper velkim, Rockau und Klobuck als ein Complex unter der Renennung Rockau und endlich die Wiese Stressenza; die Alpe Raunegg hingegen wurde wegen ihrer, den Pferden nicht zuträglichen Bodenverhältnisse im Jahre 1869 an die Gemeinden Koce und Slavina verkauft. Auf der Alpe Ville wurde 1863 gegenüber dem Stalle ein sehr umfangreicher Auslauf hergestellt, welcher nach jeder Richtung hin dem erfrischenden Luftzug Zutritt und den Pferden willkommene Gelegenheit zu kräftigender, andauernder Bewegung bietet. iYLit Allernochstem riandschreiben vom zU. October 1859 zum wirKüchenUDerststaümeister ernannt. Schon mit Beginn der Fünfziger-Jahre wurde die Frage der Karstbewaldung zu einer Landesfrage und zur Lösung derselben, welche ja in national-ökonomischer Beziehung von ganz unabsehbarer Tragweite ist, die Gutachten der Fachcapacitäten eingeholt. Die Hindernisse, welche sich dieser Riesenarbeit entgegenthürmen, sind nur zu gewaltiger Natur; meteorologische Verhältnisse, Bodenbeschaffenheit, Armuth und Indolenz der Bevölkerung, deren Viehstand grösstentheils aus Ziegen und Schafen besteht, die durch die Weide zu den ärgsten Feinden der jungen Forstcultur werden, vereinigen sich zu einer die vollste Energie und die besten Intentionen oft brach legenden Gewalt; daher muss jeder Erfolg, der in dieser Richtung erzielt wird, auf das Freudigste begrüsst werden. Im Jahre 1858, sechs Jahre früher, als der Stadtmagistrat von Triest mit den systemmässigen Aufforstungen des Karstes in der Nähe von Lippiza begann,1 inaugurirte Graf Grünne auf dem Areale des Hofgestütes und seiner Dependenzen eine nach eingehenden Vorarbeiten bis zum heutigen Tage fortgesetzte Forstwirthschaft, die mit ihren lohnenden Erfolgen einen gewiss hochschätzbaren Factor in der begonnenen grossen Culturarbeit auf dem Karste bildet und anregend und aufmunternd wirken muss. Im Herbste des Jahres 1865 besuchte die Wanderversammlung des österreichischen Reichsforstvereines den Karst, um Erfahrungen und Ansichten über Entwaldung und Wiederaufforstung zu sammeln, und nahm auch (\ie Culturen in Prestranegg in Augenschein. Der Ausspruch dieser competenten Gesellschaft war eine vollkommene Anerkennung der vor Kurzem begonnenen, schönen Erfolg verheissenden Arbeit. Zehn Jahre später, im Monate Juli 1875, constituirte sich die Hauptversammlung „des Forstvereines für Krain und Küstenland" in Adelsberg und stattete gleichfalls Prestranegg seinen Besuch ab, um auch bei diesem Anlasse zu constatiren, „dass die Karstbewaldungs-„frage hier die richtigste Antwort finde".2 1 Triest machte die ersten Versuche zur Karstbewaldung mit „Saat" im Jahre 1842, begann mit der Pflanze" im Jahre 1857 und führte 1864 die systemmässige Aufforstung ein. Bei Lippiza mit der Parcelle Nr. 1868. - Laibacher Zeitung 1865, Nr. 205 und 1875, Nr. 154. 4* Auf Grundlage systematischer Erhebungen und Einschätzungen der sämmtlichen zum Hofgestüte gehörenden Waldbestände wurde eine den dauernden Holzbezug in jährlich normirtem Ausmasse sicherstellende Gulturmethode eingeführt. Die Gewinnung des erforderlichen Holzquantums wurde auf die meist überständigen Eichen und Buchen in der Strecke Schickelhof, Prestranegg und Alpe Ville (Loser), dann auf jene Bestände, die in den für Wieswachs bestimmten Flächen theils vereinzelt, theils in ziemlich geschlossenen Gruppen vorkommen, ausgedehnt, um sowohl das zur Überständigkeit gelangte Holzmateriale verwerthen zu können, als auch um den Boden bei Prestranegg und Schickelhof bei seiner tiefgründigen Erdkrumme einen ihm entsprechenden höheren Ertrag abzugewinnen. Es wurden demzufolge einerseits die Abstockungen, die Bestimmung der Flächen zu Wiesen- oder Weideland berücksichtigend, vorgenommen, anderseits die Aufforstung theils durch Saat, theils durch Pflanzen begonnen und so die Bestandsumwandlungen für den Gestüts-Wirthschaftsbetrieb in einen normalen Zustand gebracht, der die Bezüge an Holz auch in der Zukunft aus den der Waldwirthschaft zugewiesenen Parcellen sicherstellt und alle jene Vortheile bietet, die durch eine geregelte Forstwirthschaft bedingt, auf das Allgemeingedeihen des Gestütes den intensivsten Einfluss nehmen. Die im Anhange, Seite 130, aufgestellte Tabelle weist das vom Jahre 1858 bis inclusive 1879 verwendete Pflanzenmateriale nach Zahl und Gattung aus. Von hohem Werthe für die Forstculturen der Domaine ist die zu Prestranegg eingerichtete Baumschule, wo die Pflanzen- und Baumerziehung im ausgedehnten Massstabe gepflegt wird. Grosse Plätze sind mit Ahorn, Eschen, Ulmen, Fichten u. a. bestockt, um als Wald- und Alleebaum von hier hinauszugehen in die ausgedehnten, noch zu bepflanzenden Flächen. Welche Mittel auf dem Karstboden benützt werden müssen, um die Bestrebungen des Gultivateurs realisiren zu können, wird durch das für diese Baumschule unumgänglich nothwendige., oben erwähnte Wasserreservoir illustrirt, das so angelegt ist, dass es den ganzen, aus •—o 53 order Dachtraufe der umliegenden Gebäude abfliessenden Niederschlag auffangen kann. Im Monate August 1865 besuchten mehrere der hervorragendsten Theilnehmer an dem zu Wien abgehaltenen zweiten internationalen Gongresse von Thierärzten das Muttergestüt in Lippiza. Die Anerkennungen, welche sich das Institut sowohl hinsichtlich seiner Einrichtungen, als in Bezug auf das hier gezogene Pferdemateriale erwarb, fand in den ehrendsten Berichten, welche die Hippologen in ihrer Heimat abstatteten, beredten Ausdruck. Neben der alten, reinen Karster Race wurden auch ausserdem die Original-Araber Vaterpferde sammt ihrer Stammzucht bewundert, Im Jahre 1866 ordnete Seine Excellenz, wie schon 1859, anlässlich des Krieges gegen Italien, die Vorbereitungen zu einer zeitweiligen Verlegung des Gestütes an, welche jfedoch unterblieb. Für das Institut, welches im Jahre 1843 als letzten Zuwachs aus dem Oriente den Original-Araber Tadmor, ein ausgezeichnetes Individuum, welcher von dem sehr fachkundigen damaligen Oberst Herbert in der Wüste angekauft worden war, erhalten hatte, waren die für die Zucht der edlen Race erfolgreichen Acquisitionen von Original - Arabern in den Jahren 1852 und 1857 von grosser Bedeutung. Die Zahl der in den österreichischen Staatsgestüten verwendeten original-arabischen Pferde hatte sich im Laufe der Zeit so sehr gemindert, dass das Bedürfniss nach frischem Blute allseitig vortrat. In Folge dessen ordnete Seine Majestät den directen Ankauf von Originalpferden bei den Stämmen der Wüste Arabiens selbst an. In Ausführung dieses Allerhöchsten Befehles gingen in den erwähnten Jahren zwei Expeditionen aus der k. k. Beschäl- und Remontirungs-branche gebildet, nach Syrien ab und beide hatten hinsichtlich des Erwerbes von Originalzuchtmateriale in Palästina, Syrien und der Wüste ausgezeichneten Erfolg. 1 S u a Zweiter internat. Congress Von Thierärzten, abgehalten in Wien im Jahre 1865." Druck Dorpat von Mathiessen. Prof. G. Unterberger. Aus der Zahl der eingeführten Pferde, welche die erste dieser Expeditionen unter der Führung des k. k. Majors von Gottschligg nach Österreich brachte, wurden für das Lippizaner Gestüt die beiden Original-Araberhengste Saydan und Gazlan, dessen letzterer Stamm heute noch blüht, ausgewählt; von der zweiten aber unter Oberst, jetzigem General Ritter von Brudermann, deren Zahl sich auf 16 Hengste, 50 Stuten und 14 von trächtig angekauften Mutterstuten geborene Fohlen belief, dem Karster Gestüte die zwei Vaterpferde Hadudi und Samson nebst 16 Stuten einverleibt. Der erste dieser beiden an und für sich äusserst werthvollen Transporte, deren Bedeutung für das Gestütswesen der Monarchie unschätzbar, wurde von Seiner Majestät in Wien besichtiget, der zweite hingegen erhielt bei seinem Anlangen in Triest Befehl, nach Prestranegg zu marschiren und dort die Ankunft des Allerhöchsten Herrn zu erwarten. Ein Ereigniss, das auch für Lippiza erfreulich und einflussreich war, die Eröffnung des die Entfernung des Gestütes von der Metropole verkürzenden Schienenstranges von Laibach nach Triest, welcher Seine Majestät persönlich anzuwohnen geruhten, führte Allerhöchstdieselben auch in das Hofgestüt. Am 28. Juli 1857 nahm der Kaiser die durch die Mission erworbenen Originalpferde unter dem Ausdrucke der Allerhöchsten Zufriedenheit in Augenschein, während Seine Excellenz Graf Grünne, zu welchem sich auch noch Feldmarschall-Lieutenant Fürst Lobkowitz, Generalinspector sämmtlicher Militärgestüte, Fürst Sangusko und andere Notabilitäten gesellten, am nächsten Tage die Auswahl des Zuchtmateriales für das k. k. Hofgestüt traf. Des Allerhöchsten Besuches Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin erfreute sich Prestranegg auch im Herbste des vorhergehenden Jahres, 1856; bei welch' frohem Anlasse Ihre Majestäten sammt Gefolge im Hofgestütsgebäude übernachteten. Seine kaiserliche und königliche Hoheit der durchlauchtigste Kronprinz Erzherzog Rudolf besuchte am 12. September 1876 und Ihre ^ Majestät die Kaiserin am 18. desselben Monates das Hauptgestüt zu Lippiza. Die Eltern Seiner Majestät des Kaisers, weiland Seine kaiser- -—* 55 liche und königliche Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Franz Karl und weiland Ihre kaiserliche Hoheit die durchlauchtigste Frau Erzherzogin Sophie, hatten Lippiza schon im Jahre 1825 besichtiget. Bei alF diesen so beglückenden Anlässen gewann sich die Anstalt stets den Ausdruck der vollsten Zufriedenheit. Die Aera der Ausstellungen konnte auch Lippiza nicht unberührt lassen, da immer wieder dringende Bitten an das k. k. Oberststallmeisteramt gestellt wurden, mit dem seltenen Materiale der k. k. Hofgestüte zu dem allgemeinen nützlichen Zwecke mitzuwirken. So betheiligte sich Lippiza an der 1868 von dem, unter dem Protectorate Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin stehenden landwirtschaitlichen Vereine zu Mödling veranstalteten Ausstellung mit einem Achter-, einem Sechser- und einem Viererzuge;1 die beiden ersten der genannten Züge erhielten erste Preise, bestehend in silbernen Staatsmedaillen. Im Jahre 1871 wurden bei der Ausstellung zuTriest vom Lippizaner Gestüte drei Vaterpferde ausgestellt; dieselben erregten allgemeine Bewunderung, blieben jedoch auf hohe Anordnung Seiner Excellenz des Herrn Oberststallmeisters hors concours. Die grosse internationale Weltausstellung zu Wien 1873 bedingte auch von Seite des k. k. Hofgestütes eine grössere Zahl von Aus-stellungsobjecten; es betheiligte sich das Gestüt mit zehn Köpfen bei dieser grössten aller bisher in Österreich gesehenen Schaustellungen von Pferden. Auch hier blieb Lippiza hors concours/ Doch nicht vom Hofgestüte allein wurde auf dieser Ausstellung Lippizaner Blut producirt, auch das k. k. Ackerbauministerium hatte 1 Der Achterzug, Lippizaner Schimmel. Der Sechserzug, Lippizaner Schecken. Der Viererzug Lippizaner Schimmel. 3 Der „Sport" sagt: „Lippiza war durch 10 Pferde vertreten, unter diesen der (in .Lippiza gezogene) Araber Vollbluthengst Ben Azet und 9 Stück rein Lippizaner Zucht. Ben Azet ist gewiss der vorzüglichste Araberhengst in der internationalen Ausstellung und veremt er seine oiärke, seinen Bau, seine Formen auf seine Nachkommen, ist er als xieproductor für seinen Stam m unsc ai bar. Was Lippiza an leichten, unverwüstlich ausdauernden Wagenpferden leistet, säg und gelangt noch täglich zu wachsender Erkenntniss. ——e> 56 counter den von ihm ausgestellten Pferden von dem Staatsgestüte zu Piber die beiden Lippizaner Hengste Maestoso und Siglavy exponirt, welche die allgemeine Aufmerksamkeit hervorriefen und höchste Werthschätzung fanden. Im Jahre 1379 veranstaltete die unter dem hohen Protectorate Seiner kaiserlichen und königlichen Hoheit des durchlauchtigsten Kronprinzen Erzherzog Rudolf stehende sechste Section der k. k. Landwirth-, schafts-Gesellschaft in Wien in der Zeit vom 18. bis 25. Mai im Prater in der Weltausstellungsrotunde zum ersten Male, von den kleinen Pferdeschauen, wie sie vordem in St. Polten und Lassee abgehalten wurden, Abstand nehmend, eine grosse Pferdeausstellung, an welcher auch der k. k. Hofmarstall Theil nahm. Von Lippizanern waren sechs Hengste und zwei Stuten ausgestellt. Der höchste Preis dieser Ausstellung, „die grosse goldene Medaille der k. k. Landwirthschafts-Gesellschatt in Wien", wurde der Collectiv-ausstellung des k. k. Hofmarstalles und in dieser dem Lippizaner Hengste Ben Azet zuerkannt. Am 3. November 1875 legte Seine Excellenz General der Cavallerie Karl Graf Grünne das Amt des Oberststallmeisters, welches er durch 27 Jahre bekleidet hatte und m welchem nur Einer seiner Vorgänger länger als er gewirkt hatte, nieder. Durch sorgfältige Verwendung der zur Ausführung der Intentionen Seiner Majestät allergnädigst gewährten Mittel erblühte unter dessen Leitung Lippiza aufs Neue und wurde für die Folge begründet. Seine Durchlaucht General der Cavallerie Emerich Prinz von Thurn und Taxis, am 4. November 1875 zum k, k. Oberststallmeister ernannt, bekleidet dieses Amt auch heute. Der vorstehende flüchtige historische Abriss zeigt, dass das k. k. Hofgestüt Lippiza in den drei Jahrhunderten seines Bestehens oft und durch Einwirkungen verschiedenster Art in seiner Existenz bedroht, den Kampf um das Dasein siegreich überstand. Graf Karl von Dietrichstein 1765—1794. —o 57 o—— Nach jeder neuen Krise nahm das Institut wieder höheren Aufschwung und heute, nach dem Abschlüsse von drei Jahrhunderten, steht es in jeder Hinsicht fest begründet, bewährt und glänzender da als je zuvor. Dasjenige, was diese Schöpfung so vieler, im Laufe der Zeit zu einem Zwecke wirkender Kräfte schon geleistet hat, mag eine Gewähr dafür bieten, was es auch in der Zukunft noch sein wird. II. Das Lippizaner Pferd und seine Zucht. 61 N Österreich-Ungarn, einer Monarchie, deren weite Länder zum grössten Theile ackerbautreibende sind, hängt der beschleunigte oder verlangsamte Pulsschlag des materiellen Lebens von dem Gedeihen oder Nichtgedeihen der Landwirthschaft in allen ihren Zweigen ab. In solchen Ländern ist die Pferdezucht ein hochwichtiger Factor der Volkswirthschaft. Nach der in dem Jahrzehnt 1866—1876 vorgenommenen Zählung entfallen von den 35 Millionen Pferden in Europa auf Österreich 3,569.434 Pferde und hienach nimmt dasselbe gegenüber dem ausgedehntesten Reiche Europas, Russland, mit 16,160.000 den zweiten Rang ein, vor Deutschland mit 3,352.231 Stück. Dieser Pferdereichthum repräsentirt, das einzelne Pferd bloss mit dem durchschnittlichen Werthe von 100 fl. berechnet, ein Nationalvermögen von mehr als 350 Millionen. Lippiza hat unstreitig zu diesem Gesammtbesitze einen nicht zu unterschätzenden Theil beigetragen, denn man muss neben der Kopfzahl auch die Eigenschaften des Pferdes in Anschlag bringen und die Lippizaner Zucht hat nicht nur für das Kronland, in welchem das Karster Hofgestüt liegt, sondern bis an die entlegensten Grenzen der Monarchie ihren veredelnden Einfluss geübt. Österreich-Ungarn weist bei der Vielgestaltigkeit seines Bodens und dessen grösserer oder niederer Culturfähigkeit, in Folge seiner wechselreichen klimatischen Abstufungen und der verschiedenen Behandlung des Pferdes bei den einzelnen Völkerschaften grosse Unterschiede in den Pferderacen auf, doch inmitten dieser Vielartigkeit der Pferdetypen und ihrer Züchtung wird der Werth des Karster Hofgestütes allgemein gewürdiget und Lippiza hat die Genugthuung, die von ihm gepflegte uralte Race in vielen Theilen des Reiches, wo Pferdezucht betrieben wird, gesucht und gerne verwendet zu sehen. Die Bedeutung der Pferdezucht auf dem Boden Lippiza's, schon in grauer Vorzeit, wurde bereits an anderer Stelle erwähnt. Es ist ein hippologisch historischer Boden, auf welchem Erzherzog Karl 1580 das noch heute blühende Gestüt ins Leben rief. Schon im Monate Juli des Gründungsjahres langten die ersten der von Freiherrn v. Khevenhiller im Auftrage des Erzherzogs in Spanien angekauften Zuchtpferde in Lippiza an und zwar „3 Brincos, die 407 Ducaten kosteten"; diesen folgten im nächsten Jahre „6 auserlesene spanische Zuchthengste im Werthe von 3693 Gulden, darunter em Andalusier um 815 Gulden und 24 Stuten". 2 Im Jahre 1582 und 1584 werden an „Herrn Hanns v. Khevenhiller durch das Fugger'sche Haus für Pferde ausHispanien 4952 11. 13 kr. 3 Pf. respective 774 ü. lb kr.tt ausbezahlt. Das spanische Pferd, welchem man einst seiner Schönheit und seines Feuers wegen den ersten Rang unter allen europäischen Pferde-racen eingeräumt hatte, ist durch Vernachlässigung während der langwierigen Kriege in seinem Heimatlande, wie nicht minder durch zweckwidrige Kreuzungen so verändert, zugleich seine Production so vermindert worden, dass man heutzutage die reine ursprüngliche Race für gänzlich vernichtet halten kann. Das von dem Gründer Lippiza's hier eingeführte spanische Pferd war ohne Zweifel aus der Kreuzung theils des berberischen, theils des arabischen Pferdes mit dem schweren, in den Pyrenäen einheimischen hervorgegangen, denn die verschiedenen Kennzeichen der Formen dieser Racen zeigen sich in den späteren Stämmen wieder. Sein elastischer, zierlicher Gang, bei welchem es die Oberschenkel der Vorderbeine beinahe wagrecht, mit rechtwinkligem Kniebuge empor- 1 1. ö. liofkammerreg. Graz. 1580. Z. 54. :: Hurter. Geschichte Ferdinand IL und seiner Vorfahren. Schaffhausen 1850. IL 306. 31. Ö. Hofkammerreg. Graz. 1582. Z. 46. 1584. Z. 42. —o 63 <=¦— hebt, ist stolz und voll von edlem Anstände, daher es sich ganz vorzüglich und zwar mehr als irgend eine andere Pferderace zum Prunkpferde eignet, was auch die Wahl des Erzherzogs im Hinblicke auf die Bestimmung des Lippizaner Materiales zur Dienstleistung am Hofe bestimmt haben mag. Mit der Geschmeidigkeit der Glieder und der Zierlichkeit in den Bewegungen vereiniget es ein lebhaftes, feuriges Temperament, grosse Gelehrigkeit, Gehorsam und stets guten Willen, Eigenschaften, die sich auf die Nachzucht, die jetzige constante Lippizaner Race, unverändert übertragen haben. Unter den eingeführten spanischen Pferden wird speciell ein andalusisches Vaterpferd genannt. Dieser Race, die sich durch ihren feinen, leichten Körperbau dem berberischen Pferde, von dem es stammt, nähert, gehören auch die „ Hermelineu an, die am österreichischen Hofe in der Mitte des achtzehnten Jahrhundertes hoch gehalten wurden. Ausser 4en Pferden von der pyrenäischen Halbinsel wurden später bis unter Kaiser Karl VI. Pferde aus der Polesina, dem fruchtbaren Theile Oberitaliens, zwischen dem unteren Laufe des Po und der Etsch eingeführt; auch diese waren von sehr stattlichem Baue, zierlichen Bewegungen und eigneten sich besonders zu Kutschenpferden. Es spricht der Ruf, dessen sich die Nachkommenschaft dieser Zuchtthiere ihrer starken, trockenen Knochen, gediegenen, wohlgebildeten Formen und festen Hufe wegen bis heute erfreut, dafür, dass ihre Wahl eine richtige war. Das Gestüt zu Lippiza war zwar nach seiner Anlage in erster Linie bestimmt, dem Hofmarstalle die erforderlichen Reit- und Wagenpferde zu liefern, doch schon kurze Zeit nach seiner Gründung übten die hier eingeschlagenen, auf die Veredlung gerichteten Züchtungsgrundsätze nachhaltigen Einfluss auf die Pferdezucht der umliegenden Länder- strecken. Auiiällig manifestirte sich dieser rjinfluss m der lYiuixer-, sowit; m den. x\ achbarproviii^eii sciivjn iii vacl cislch hchilc des sicAj/jdniLv^iA «ccxxx iiLiiiLiertess. JLa\5ub»lllss 1111/1 Hl UCxCL J.A vU.V-' tJKA. j v^ v^j. \j JV1 dj.ll VOll Cieil V vJl lltJlllllöLC/11 JLIC/öll/^iC/A xx v/X x \j , ——^> (541 <^— Städten und Märkten schwungvoll betriebene Pferdehandel und die der rierdezuent überhaupt zugewendete erhöhte Aufmerksamkeit. l Stubenberg, von dieser Zeit sprechend, sagt: „Sehr berühmt „waren die Pferde vom Karst, sowohl wegen ihrer Stärke, als auch „wegen ihrer seltenen Lebensdauer, so dass sie oft 30 Jahre alt noch „gut und zur Arbeit tauglich sind. Der Kaiser und der Fürst von Porzia „haben dort Gestüte, das früher berühmteste, jenes der Edimger,2 ist „wegen Armuth der Familie eingegangen. Die genannten Gestüte ziehen „sehr kostbare und sehr starke rlerde." 3 Im Jahre 1722 erfloss im Interesse der Landespferdezucht in Krain die Verordnung, dass die Unterthanen der Jurisdiction von Adelsberg, wo damals die heute in Prestranegg befindliche Filiale noch bestand, belegen lassen dürften. 4 Die noch vorhandenen, leider nur bis zum Jahre 1701 und auch bis dahin nur theilweise zurückreichenden Gestütsbücher deuten darauf hin, dass das Princip der Einführung von original-spanischen Pferden zur weiteren Aufzucht im Laufe des siebzehnten Jahrhundertes festgehalten worden war. Auch im achtzehnten Jahrhunderte setzten sich diese Nachschaffungen fort, so wurde 1701 der Hengst Gordova acquirirt, unter dessen Nachkommen sich viele, später im Gestüte hochgeschätzte Mutterpferde befanden. Von 1717 ab finden wir auch ausser den italienischen noch deutsche und dänische Pferde als vom Gestüte erworben verzeichnet und in dem letztgenannten Jahre wurde aus dem Lippe-Bückeburgischen Gestüte der Hengst Lipp angekauft, welcher sich als äusserst tüchtiges Vaterpferd bewährte, dessen Nachkommen noch ein Jahrhundert lang gesucht und geschätzt waren. Einer der Abkömmlinge des Lipp verpflanzte dessen Geschlecht auch nach dem Hofgestüte Koptschan und noch 1826 besass Graf 1 Siehe „Geschichtliche JNotizen p. 23, Sa*. - Die einstigen Besitzer der jetzigen Filiale Prestranegg, siehe geschichtl. Notizen p. 30. 3 Joanis Wilhelmi a Stubenberg norma s. regula armentorum equinorum rede ac perfecte instituen-dorum ex optimis tum antiquis, tum recentioribus Auetoribus petita ac dedicata Illustrissimis inelyti regni Hungariae Proceribus ac Statibus. Viennae 1662. 4. 4 Archiv der k. k. Landesregierung in Krain. 1/z2. ¦—-o 65 o-*— Stephan Kärolyi auf seinem Gestüte zu Derekegyhäza einen zu Lippiza gezogenen Lipp, ebenso Graf Emerich Esterhazy 1827 zwei Lipp, von denen der ältere 80 Nachkommen zählte.* Als vorzügliche Vaterpferde jener Zeit sind zu nennen nebst Generale, dem Gestüte zugewachsen 1710, Amico 1712, Danese 1718, Superbo 1722, Montedoro 1739, Toscanello 1749, Dublino 1779 u. a. deren directe Nachkommenschaft jedoch im Gestüte selbst nicht mehr authentisch nachweislich ist. Hier wird mit den vorzüglichsten Abkömmlingen der Hengste früherer Zeit, welche die reine Lippizaner Race repräsentiren, fortgezüchtet, und zwar mit den fünf Stämmen : Pluto, Conversano, Neapolitano, Favory, Maestoso. Ausser der nun schon seit so langer Zeit constant gewordenen und stets in gleichem Adel erhaltenen reinen Lippizaner Race wird auf dem Karster Hofgestüte noch eine rein orientalische Race aus den in der Wüste angekauften Original-Arabern: Gazlan, Saydan, Samson, Hadudi und dem von Grafen Dzieduszycki erkauften Vollblut-Araber Ren Azet3 sowie ein durch Kreuzung dieser Araber mit dem reinen Lippizaner hervorgegangener Schlag, nach dem Original-Ar ab er Siglavy 4 gezogen. 1 Micli von. Erdelyi. Beschreibung der einzelnen Gestüte des österreichischen Kaiserstaates. Wien. 1827. • Deren Geschlechtsregister, siehe Anhang, p. 145, I—V. 3 Deren Geschlechtsregister, siehe Anhang, p. 155, VI—X. * Dessen Geschlechtsregister, siehe Anhang, p. 165, XI. 5 —» 66 <^^ Die Pferde der erstgenannten alten reinen Lippizaner Race, 157 bis 167 Gentimeter hoch; haben im Allgemeinen einen schön geformten, gerundeten Körperbau, der Kopf lang, gut gestellt, mit sanft gebogener Nase, die Kinnladen fein und weit auseinanderstehend, die Nüstern im Zustande der Ruhe klein, bei angestrengter Rewegung weit geöffnet, die Stirne breit und flach, die Augen feurig und ausdrucksvoll, die Ohren gut angesetzt. Der Hals ist etwas stark, jedoch schön herausgewachsen, gebogen und wird edel getragen, die Mähne ist lang, fein und dicht. Die Brust ist breit und tief, die Schulter tief gelagert, mitunter ein wenig überladen, der Widerrist, wenn auch niedrig, doch gut geformt, der Rücken breit, muskulös und lang, jedoch gut geschlossen. Die Lenden sind breit und kernig, die Flanken gut ausgefüllt, die Croupe ist muskulös, gerundet, der Schweif gut angesetzt und getragen mit langem, dichtem und feinem Haare. Die Extremitäten sind kurz, stark, trocken mit markirten Sehnen, breiten, kräftigen, reinen Sprunggelenken und vortrefflichen, schön geformten Hufen. Erbliche Knochenfehler, als Spat, Hasenhake, Reh- und Überbein sind hier unbekannte Erscheinungen. Besonders hervorzuheben ist die Vortrefflichkeit ihrer unverwüstlichen Verdauungsorgane, deren Thätigkeit durch keine noch so grosse Anstrengung und Ermüdung gestört wird, so dass jede solche binnen Kurzem überwunden und das betreffende Pferd wieder in der Lage ist, sich erneuerten Dienstanforderungen anstandslos zu unterziehen. Die längere Entwicklungsdauer bis zur vollkommenen Ausbildung, welche in der Regel erst mit dem siebenten Jahre erreicht wird, zieht unter normalen Verhältnissen auch eine bei weitem längere als gewöhn-nche Lebensdauer und Dienstlanigkeit nach sich. 1 Von der ausserordentlichen Zähigkeit selbst des alten Lippizaner Pferdes möge folgendes Beispiel Zeugniss geben: Zwei ausgemusterte Lippizaner, auf einer Auction erworben, waren 1815 auf der Poststation Prewald in Verwendung und,legten, nachdem sie über 20 Jahre den Postdienst versehen hatten und gelegentlich der französischen Invasion ganz ausserordentlich angestrengt waren, die Strecke von Prewald nach Sessana l1/« Post ohne eindringliche Ermahnung in kaum einer Stunde zurück. (Nachrichten über einige Pferderacen im Österreichischen Kaiserthume. Huzard Sohn übersetzt von Müller. Wien. 1827.) --—o 67 •o—— Die meisten Individuen dieser Race eignen sich wegen ihres Baues frommen Charakters, ihrer Gelehrigkeit, besonders aber ihrer hohen Gangart zu Reitpferden für die hohe sogenannte spani<;phe" Schule. * Heute sind es die Lippizaner Hengste: Pluto Biondella Braun Neapolitano Cora Braun Pluto Aleppa Schimmel Neapolitano Perletta dto. Pluto Mima dto. Neapolitano Montedora L dto. Pluto Montona dto. Neapolitano Bonita dto. Favory Aversa dto. Neapolitano Ballarina Schimmel Favory Trompetta dto. Neapolitano Basovizza dto. Favory Amata dto. Neapolitano Aversa dto. Maestoso Ballerina dto. Neapolitano Virtuosa Falb Maestoso Mascula dto. Neapolitano Mancina * Braun Maestoso Aversa dto. Gonversano Gapria Schimmel Maestoso Biondella Braun Conversano Basilica dto. Neapolitano Duchessa dto. welche durch ihre Leistungen auf dem Gebiete der Reitkunst die hohe Schule repräsentiren. Von jedem Jahrgange werden geeignete Hengste dahin eingetheilt. Diese als Schulpferde verwendet, sind zugleich die Stammhalter des Gestütes und gehen nach hinreichender Erprobung ihrer Güte und Ausdauer in einem bestimmten Turnus immer wieder als Vaterpferde in das Gestüt ab. Von den durch die Paarung nach dem stets festgehaltenen Kreuzungsprincipe hervorgegangenen Generationen werden immer wieder nur die vollkommensten Stuten zur Fortpflanzung mitden Hengsten aus der Nachkommenschaft derjenigen Race gewählt, von welcher die 1 Die sogenannte „Spanische Schule", d. h. Schule für die hohe Reitkunst, Wurde unter Kaiser Karl VI. in der damals neu erbauten Hofreitschule derk.k. Hofburg eingeführt; der Ausdruck „spanisch11 kommt daher, dass in dieser Schule nur spanische Pferde oder doch mindestens deren Österreichische Nachkommen verwendet wurden. Das Institut der k. k. Wiener Hofreitschule ist der einzig noch bestehende Hort einer gediegenen höheren Reitkunst, es wird dort noch die wirkliche hohe Schule geritten und auch hierin Unterricht ertheilt. Diese edle Kunst ist leider sonst aller Orten den Wandlungen der Mode gewichen. 5* —=> 68 <~— Vervollkommnung ausging und so sind die gekreuzten Lippizaner zu einer constanten Race geworden. Diese vereinigt auf ganz seltene Weise die Vorzüge ihrer beiden Factoren, indem namentlich der hohe Gang des spanischen Pferdes und der flache des Orientalen sich zu einer ausserordentlich sicheren raumgewinnenden Bewegung verbinden, welche dieses Product zu jedwedem Dienste als leichtes Reit- oder Wagenpferd vorzüglich geeignet macht. Schon in der ersten Zeit nach der Gründung des Gestütes waren einzelne orientalische Hengste in Verwendung; aus den noch vorhandenen Gestütsbüchern sind unter anderen nachgewiesen: 1768 Sultan, Schimmel, und Soliman, Braun, 1783 Morsu, Braun, welche durch längere Zeit zur Zucht verwendet wurden, ohne jedoch einen im Gestüte erhaltenen Stamm zu gründen. Dasselbe gilt von den drei durch den k. k. Gonsul zu Aleppo, Ritter von Piccioto, nach Oesterreich gekommenen Hengsten Bick, Kerfan und Monako, welche dem nach der zweiten Auswanderung 1807 heimkehrenden Materiale zugetheilt, jedoch nach einigen Jahren wieder zurückgezogen wurden. Eine vorzügliche Acquisition warder 1816 vom Fürsten Sehwarzenberg angekaufte Original-Araber Siglavy; durch diesen wurde ein Stamm begründet, welcher heute noch durch acht Mutterstuten vertreten ist; 1843 wurde der hochedle Hengst Tadmor, durch den k. k. Oberst Herbert in der Wüste angekauft, dem Gestüte einverleibt. Von der im Jahre 1852 unter der Führung des k. k. Majors von Gottschligg zum directen Ankaufe von arabischen Pferden nach Syrien abgeordneten Mission wurden dem Lippizaner Gestüte die beiden Hengste Gazlan und Saydan zugetheilt. Der erstere ist jetzt durch einen Stamm von acht Mutterstuten und einem Vaterhengst, der letztere, dessen Nachkommenschaft minder entsprach, durch zwei Mutterstuten vertreten. Durch eine zweite im Jahre 1856 vom k. k. Oberst von Brudermann geführte Expedition nach der Heimat des arabischen Pferdes erhielt das Gestüt einen neuen Zuwachs von zwei Hengsten, und zwar Samson, welcher heute in sechs Mutterstuten, und Hadudi, welcher in acht Mutterstuten fortlebt. —=> 69*<=— Diese beiden Missionen, welche ihre Ankäufe directe in der Wüste bei den Beduinenstämmen besorgten, hatten sohin wie für das Pferdezuchtwesen der Monarchie, auch speciell für Lippiza den erfreulichsten und nachhaltigsten Einfluss. Von dem im Jahre 1865 für das Gestüt erworbenen, von Grafen Dzieduszycki gezogenen Vollblutaraber Ben Azet wird im Gestüte mit einem Vaterpferde und acht Mutterstuten fortgezüchtet; der jüngste Zuwachs ist der im Jahre 1877 von Sefer Pascha angekaufte Deckhengst Massaud von Siglavy aus der Gidrane. Im Jahre 1870 wurde der aus dem spanischen Gestüte zuAranjuez stammende Hengst Veridico, welcher sowohl nach seinen Körperformen, wie nach seinen Gangarten dem Typus der Lippizaner Race sehr nahe kam, angekauft und durch zwei Jahre verwendet. Nachdem dessen Nachkommen jedoch den in dieses Vaterpferd gesetzten Erwartungen nicht entsprachen, wurde Veridico wieder von der Zucht entfernt. Die zu Lippiza gezogenen Pferde der im reinen arabischen Blute erhaltenen, ebenso wie der gekreuzten Race, sind wegen ihrer Eleganz, Schnelligkeit und Ausdauer berühmt. Beide Typen sind durchschnittlich 157 bis 170 Gentimeter hoch. Der Araber bewahrt auf dem Rarste seine ihm in der Wüste eigenthümlichen Eigenschaften und pflanzt dieselben sowohl in der Vollblutzucht, als in der Kreuzung auf seine Nachkommenschaft fast ungeschwächt fort. Die Leistungen dieser Schläge als Gampagne-Reitpferde, sowie in Post- und Juckerzügen sind längst allgemein als vorzügliche anerkannt. Der wiederholte Versuch, die Lippizaner mit Hengsten englischer Vollblut-Race zu paaren, ergab nicht das erhoffte Resultat und die durch solche Kreuzung erzielten Nachkommen, bei welchen kein entschiedener Typus zum Ausdrucke kam, konnten zur weiteren Nachzucht nicht verwendet werden. Als Zuchtmateriale werden alljährlich die vorzüglichsten der vierjährigen Stutfohlen ausgewählt. Hiebei wird neben der Tadellosigkeit in den Körperformen besonders noch correcte Gangart, gute Ernährungsweise und frommer Charakter ins Auge gefasst. Die Zahl der jährlich zur Zucht von allen drei Typen des i*esiutes bestimmten Stutfohlen beläuft sich auf zehn dis zwon ivöpfe, wodurch ——o j (j o— der Stand der Mutterstuten durchschnittlich auf 90 Stücke und darüber erhalten bleibt. Ältere oder solche, bei welchen sich Mängel zeigen, werden selbstverständlich von der Zucht ausgeschlossen. Zur Deckung dieser Mutterstuten werden derzeit drei Hengste von den vorgenannten fünf Stämmen der reinen Lippizaner und drei der arabischen Race verwendet. Die Belegung geschieht aus der Hand und dauert vom üecember bis Ende Mai; die Fruchtbarkeit ist im Allgemeinen eine recht befriedigende. Nach dem für den Zeitraum von 1788/89 bis 1808/09 und von 1858/59 bis 1878/79 aufgestellten Trächtigkeitsausweise1 belief sich die .Production auf *y6 respective y5 der belegten Stuten; die Productions-fähigkeit bei Vater- wie bei Mutterpferden erstreckt sich durchschnittlich bis zum 25. Lebensjahre, die Geburten sind fast durchgängig glückliche. Die Mortalität ist eine ungemein geringe und beträgt dieselbe 3 bis 4 Percent des Standes, wobei die verworfenen Fohlen und die Alters halber vertilgten Stuten mit eingerechnet sind. Trotz des felsigen, oft mit Geröll bedeckten Bodens und der ungemeinen Freiheit, welche die lebenslustigen Thiere gemessen, kommen Unfälle nur sehr vereinzelt vor, der Gesundheitszustand ist in Lippiza günstiger als in irgend einem Gestüte der Monarchie. Die Abspännung der Saugfohlen, welche während der Säugezeit gemeinschaftlich mit den Müttern sowohl Hafer, als Heu gemessen, geschieht nach fünf Monaten; sobald die Fohlen sich an die Anhalfte-rung gewöhnt haben, werden sie von Lippiza nach der Filiale Prestra-negg respective nach den Alpen und Schickelhof zur Aufzucht bis in ihr viertes Jahr überführt. Die geeignetsten werden dann, wie bereits erwähnt, zur Zucht im Gestüte, der grössere Theil derselben aber im k. k. Hofmarstalle als Reit- und Wagenpferde verwendet. Das Kastriren der Hengstfohlen geschieht gewöhnlich im dritten Lebensjahre und werden nur die für die k. k. Hofreitschule und zugleich als Vaterpferde ausgewählten als Hengste belassen. Siehe Anhang p. 136. -~> 71 •C»— Bei der Aufzucht der jungen Pferde wird besonders darauf gesehen, dass sie bei zureichender Nahrung an Hafer und Heu bei kräftiger Weide und guter Unterkunft in geräumigen lichten Ställen sich in jeder Jahreszeit, den grössten Theil des Tages hindurch in freier Luft bewegen. Besonders vortheilhaft ist die reine Luft, sowie die gute Weide der Gestütsalpen und deren coupirtes Terrain, auf welchem die Pferde oft weit entfernt von den Ställen gehalten werden; durch solche Aufzucht werden die Muskel und Sehneil gekräftigt, die Knochen gestählt und die Hufe erhalten auf dem steinigen Boden die für die Lippizaner Race charakteristische Festigkeit. Den Pepinier Hengsten wird die nothwendige Bewegung durch täglich zweistündiges Reiten im Freien, wie in der gedeckten Reitschule gegeben. Die Pferde werden nie im Stalle getränkt, sondern es werden dieselben dreimal des Tages an die Tränklacken geführt, an welchen im Winter die Thiere aus den im Eise aufgehauenen Öffnungen trinken. Das stehende Wasser bringt ihnen keinen Nachtheil, wenn es auch trübe und durch Insekten verunreinigt ist, ja in den meisten Fällen steigen die Pferde zuerst in die Tränklacken, stampfen in denselben den Boden auf und schlürfen dann mit sichtlichem Behagen bei geschlossenen Zähnen und angehaltenem Athem das so getrübte Wasser. Eine nicht seltene Erscheinung ist es, dass im Sommer während eines heftigen Gewitters die auf dem Karstboden besonders mächtig erdröh-nendenDonnerschläge die weidenden Pferde erschrecken; dann stürmen dieselben in Rudeln nach den Ställen, doch nur um sogleich wieder ins Freie getrieben zu werden. Es ist ein schauerlich schöner Anblick, wenn so ein Rudel von hundert und mehr Stücken, durch einen Blitzschlag erschreckt, im ersten Momente auseinanderstäubt, im nächsten, keinem Hüter mehr gehorchend, sich in rasendem Laufe vereinigt und von der weit entfernten Weide, unaufhaltsam, wie von der Bora getragen, über die scharfkantigen, steinigen Höhen des Karstes, über Felsentrümmer und Gerolle, vom Instincte getrieben, meist in fast gerader Linie den heimatlichen Ställen zustürmt. Es entspinnt sich ein Wettlauf zwischen den aus Rand und Band gerathenen Fohlen, das vordere stürzt kopfüber, liegt auf dem Rücken, mit den Beinen in der Luft, das zweite, dritte stürzen über das erste, ebenso die nachfolgenden, bis die übrigen vor dem lebenden Knäuel erschreckend rechts und links ausbrechend, einen vielleicht noch gefährlicheren Weg dahinrasen und nicht zur Ruhe gelangen, bis sie die gewohnten Einfriedungen des Gestütshofes erreicht haben. So staunenerregend dieses Schauspiel für den zufällig anwesenden Pferdefreund ist, so schliesst er doch die Augen, um nicht zu sehen, wie diese edlen Thiere Hals und Bein brechend zu Grunde gehen. Und unglaublicher Weise führen diese nicht seltenen Fälle dennoch nur den Verlust eines minimalen Percentes nach sich. Leichte Verwundungen, Abschürfungen, Quetschungen freilich in Hülle und Fülle, daher auch wenige auf dem Karste gezogene Pferde ohne Wundnarbe zu finden sind; aber wie gesagt, Todesfälle, vernichtete oder auch nur verminderte Diensttauglichkeit sind — wunderbarerweise — nur ausnahmsweise und höchst seltene Folgen einer solchen stürmischen Flucht. Sämmtliche Producte des Gestütes erhalten den Buchstaben L an der linken Ganasche aufgebrannt. Wie diess schon an anderer Stelle hervorgehoben wurde, diente Lippiza nicht allein dem Zwecke des k. k. Hofmarstalles, sondern schon sehr bald nach seiner Begründung nahm es nicht unerheblichen Einfluss auf die Pferdezucht in weiten Kreisen der Monarchie in Staatsanstalten sowohl, wie in Gestüten von Privaten. Allmälig bildete sich zum System heraus, dass hier wie in den anderen Hofgestüten Pepinieren gezogen und forterhalten wurden, aus welchen man geeignete Vaterpferde während der Belegungszeit an die Staatsgestüte sowohl, wie an solche von Privaten überlassen konnte. Junge fehlerfreie Hengste wurden auch gegen verhältnissmässig sehr billige Preise an einzelne Pferdezüchter hintangegeben. Von den durch die gräflich Esterhazy- und Kärolyi'sehen Gestüte aus Lippizaner Hengsten gezogenen Stämmen wurde schon früher Erwähnung gethan. ~~o 73 <— Auch in dem bestandenen fürstlich Schwarzenberg'schen Gestüte zu Murau standen noch Anfangs dieses Jahrhundertes LippizanerHengste in Verwendung. Das Gestüt des Grafen Hunyady zu Keszi bei Urmeny, um dessen Einrichtung sich der k. k. Hofgestütsinspector J. G. Justinus besondere Verdienste erwarb, besass ebenso Karster Hengste, wie das vorzügliche Gestüt des Baron Fechtig zu Lengyel, Thoty am Plattensee. Regierungserlässe, wie z. ß. ein solcher vom Jahre 1816,* mit welchem zwei Hengste von Lippiza zur Belegung der Landstuten bewilliget wurden, zeugen für die Einflussnahme Lippiza s auf die Pferdezucht der Provinz. Mit den übrigen k. k. Hofgestüten stand Lippiza hinsichtlich der Zucht von edlem Materiale stets in reger Verbindung. Erwähnt sei, dass Vezier, eines der aus Ägypten mitgebrachten Leibpferde Napoleon L, welches durch längere Zeit als Deckhengst zu Lippiza in Verwendung stand, nach Koptschan überstellt wurde. Hingegen kam der Araber Koheyl, der schöne Nachzucht gab, 1813 von Koptschan nach Lippiza. In dem 1792 gegründeten Militärgestüte zu Radautz schuf der Lippizaner Hengst Maestoso einen bleibenden und in der Dauer bewährten Zuchtstamm; 1877 waren von den 348 Mutterstuten dieses Gestütes 48 solche der Lippizaner Race. In dem seit 1815 durch den General-Remontirungsinspector Heinrich Grafen Hardegg regenerirten Staatsgestüte zu Mezöhegyes bildete die Lippizaner Race daselbst einen edlen Bestandtheil, welcher sich besonders durch die stets gleich bleibende Vererbungsfähigkeit seiner hervorragenden Eigenschaften auszeichnete. Das Staatsgestüt zu Piber hatte in den letzten 20 Jahren vor 1870, in welchem Jahre es zu einer Pepiniere für grosses Halbblut mit normannischem Zuchtmateriale umgestaltet wurde, fast ausschliesslich nur Lippizaner Stuten in Verwendung. Nach einer von Grafen Rozwadowsky bei dem Anlasse der Umgestaltung gemachten Vorstellung, dahin gehend, dass das vorhandene 1 Archiv der k. k. Landesregierung von Krain 1816, Nr. 9 Zuchtmateriale der uralten, so schätzbaren Lippizaner Race für Galizien, die Bukowina und das Küstenland die geeignetsten Zuchthengste liefern könne, ordnete der Ackerbauminister Graf Potocki die Überführung der vorzüglichsten Stuten aus Piber, 28 an der Zahl, nach Radautz an. In dem seit 1874 bestehenden Staatsgestüte zu Fogaras lautete das Deckprogramm vom Jahre 1876 auf 76 Stuten mit den Pepinier Beschälern Maestoso, Neapolitano, Siglavy und Favory der Lippizaner Race. Lippiza war 1877 durch die k. k. Staatshengsten-Depots in vier Provinzen vertreten, es waren aufgestellt in Drahowyze.........35 Graz..............31 Klosterbruck. ...... . 7 Prag.............. 2 Zusammen .... 75 Hengste dieser Race. Die von der k. k. Regierung im Jahre 1876 einberufene Pferdezucht-Enquete trug in ihren Beschlüssen der hohen Bedeutung, zu welcher diese Race durch ihre Jahrhunderte lange erfolgreiche Pflege gelangt war, volle Rechnung. Von dieser Enquete wurde die Erhaltung und Bildung von Landschlägen als oberstes Princip aufgestellt und Österreich hienach in fünf Zuchtgebiete eingetheilt.* Für das fünfte dieser Zuchtgebiete wurde die Zucht der Lippizaner Race als die den localen Verhältnissen entsprechendste vorgeschlagen. Das Ergebniss dieser Pferdezucht-Enquete führte noch im selben Jahre durch die Allerhöchste Entschliessung vom 19. September zur Ernennung einer Central-Pferdezuchtscommission, welche die im Interesse des Landes nothwendig scheinenden hippologischen Massregeln zur Ausführung bringen sollte. 1 1. Zuchtgebiet, das norische, den Kern der Alpenländer umfassend. 2. „ die übrigen Alpen und deren Vorländer, wo die Grasproduction den Körner- bau überragt. 3. „ Böhmen, Mähren, Schlesien, Theile von Nieder-Oesterreich, wo der Korner- bau die Grasproduction überragt. 4. „ Galizien und die Bukowina. 5. „ Dalmatien, das Küstenland, Inner- und Unterkrain. —> 75 aume/zu gestalten, schlug den Beständen schwere Wunden. Rationelle Arbeit hat seitdem die alten Schäden, soweit es irgend möglich war, geheilt und ist fortwährend nach fachmännischen Grund- 6 Sätzen bestrebt, den Werth des Territoriums durch Hebung der Wald-culturen, die nunmehr den gesammten Holzbedarf des Gestütes decken, zu erhöhen. Es ist historisch festgestellt, dass die heutige Karstwüste einst mit herrlichen Wäldern von hochstämmigen Eichen und Buchen, von Cedern und Gypressen gekrönt und von krystallhellen Giessbächen durchrieselt war, die in den breiten, grünen Thälern sich zu Flüssen vereinten. Dass dieses Bild wieder erstehen könne, zeigen uns die Haine und Triften von Lippiza. Schon jetzt sehen wir die an die Hofgestütscomplexe anrainenden Bewohner der ihnen gegebenen Anregung freudig folgen und die Unterstützung benützen, welche ihnen durch Überlassung von jungen Stämmen aus der Baumschule der Domäne zu Prestranegg gewährt wird. Und so ist denn die Zuversicht berechtiget, dass der durch Jahrhunderte sterile Boden, auf welchen Tnest 1522, also einige Decennien vor der Gründung Lippiza's, das noch im Jahre 1571 bestätigte Jws lignandi erhielt, in nicht zu ferner Zeit der Gultur wieder gewonnen werde. Diese Wiederbelebung gefördert zu haben, würde an und für sich schon alle auf die Instandsetzung und Erhaltung des Karster Hofgestütes verwendete Sorgfalt reichlich lohnen. In derselben mühevollen Weise, in welcher auf dem Gestütsterritorium eine oft nur spärliche Humusschichte errungen werden konnte, musste auch eine andere Existenzbedingung, das Wasser, sichergestellt werden. Die zerklüfteten Steinmassen, in deren Mitte Lippiza gebettet ist, haben viele kessel- oder trichterförmige Einsenkungen, Dollinen, deren Umfang von einigen bis zu hundert Klaftern beträgt; und von denen die grössten Poljen genannt werden. Diese Einsenkungen sind sehr oft, gleichsam als Krater, mit unterirdischen Aushöhlungen in Verbindung. Durch diese Krater fliessen die Regenwasser und auch die wenigen zu Tage kommenden Quellen sogleich ab, während an derOberfläche die Niederschläge in den Spalten Hurter. Geschichte Ferdinand IL und seiner Vorfahren. II. Urkunde vom 28. September 1522. —~> 83 -c-*— und Zerklüftungen versickern. Es kann also nur das in Gisternen und sogenannten Tränklacken sorgsam gesammelte Wasser dem Bedarfe für Mensch und Thier genügen. Auf dem ganzen eigentlichen Karstgebiete ist nur ein Fluss und auch dieser verdient diese Bezeichnung hier eigentlich noch nicht. Es ist dies die Recca, welche bei Clan, \x/% Meilen östlich von Lippiza, entspringt, bei St. Ganzian sich in eine imposante Felsengrotte stürzt und nach unterirdischem Laufe, der sich auch unterhalb des Gebietes von Lippiza fortsetzen soll, bei Duino als Timavus — 500 Jahre vor Christo schon so genannt und von vielen Schriftstellern der Alten erwähnt — zum Vorschein kommt, um sich nach kurzer Entwicklung ins Meer zu ergiessen. Die zahlreichen Bohrversuche, welche zu verschiedenen Zeiten auf Anordnung der obersten Gestütsverwaltung sowohl innerhalb, als ausserhalb des Territoriums von Lippiza angestellt wurden, um diesen unterirdischen Wasserlauf für das Gestüt nutzbar zu machen, blieben leider erfolglos und so konnte nur in zahlreichen Cisternenbauten ein Palliativ gefunden werden. Die klimatischen Verhältnisse des Gestütsterritoriums sind selbstverständlich dieselben, wie auf dem übrigen Karste. Die Wucht der Bora jedoch ist innerhalb der Umfriedung von Lippiza, ebenso wie an den durch hochstämmigen Wald geschützten Flächen der anderen zu dem Gestüte gehörigen Complexe einigermassen gemildert. Der Wald bietet der Pflanzen- und Thierwelt gegen den so heftig wüthenden Sturmwind einen Schutz, welcher demjenigen der Dollinen auf dem vegetationsarmen Karste ähnlich ist. Die raschen Temperaturwechsel aber, welche die Bora und der mit dieser wechselnde Scirocco bringen, sind auch in den der Cultur gewonnenen Strecken des gesammten Areales ungeschwächt und unvermittelt. Dennoch sind hier die sanitären Zustände für Mensch und Thier ganz überraschend günstige, und hat das Gestüt den für den Pferdebestand gewiss hoch anzuschlagenden Vortheil, dass die an anderen Orten so sehr gefürchtete Drüsenkrankheit hier nur äusserst selten vorkömmt und bei ihrem allfälligen Auftreten sehr milde verläuft. 6* Die Mortalität, ebenso wie der Krankenstand bewegen sich immer in minimalen Ziffern. Das Klima ist milde und nur zeitweise durch heftige Borastürme unterbrochen, die jedoch in sanitärer Beziehung dem Scirocco, der eine Erschlaffung alles organischen Lebens mit sich bringt, vorzuziehen sind. Die im Hochsommer auftretende Hitze ist bei dem schon erwähnten Wassermangel um so empfindlicher, übt aber trotz der in der Vegetation bewirkten Dürre, die nach jedem Niederschlage durch auffallend schnelles Spriessen des Pflanzenwuchses verschwindet, auf den Gesundheitszustand der Pferde keinen schädlichen Einfluss aus, da dieselben von der Geburt an daran gewöhnt sind. Die jährliche Regenmenge wurde mit durchschnittlich 842*8832 Millimeter gemessen. Erderschütterungen sind auf dem Karstboden nicht selten; eine heftigere derselben richtete im Jahre 1848 an mehreren Gestütsgebäu- * den in Lippiza ganz erhebliche Verwüstungen an. * * Lippiza (Lipica), zum Gebiete der reichsunmittelbaren Stadt Triest gehörig und von der Stadt 172 Fahrstunde in nordöstlicher Richtung entfernt, liegt 387*514 Meter über dem Meere am eigentlichen Karst (il Garso, Gabrek) auf dem Plateau von Sessana, Optschina. Eingepfarrt ist Lippiza zu der, dem Bisthume Triest unterstehenden, südlich gelegenen, */2 Fahrstunde entfernten Pfarre Grozana. Der Flächenraum des ganzen geschlossenen Areales, einer in seiner Längenaxe von Süden nach Norden sich ausdehnenden Ellipse, beträgt 310*9078 Hektar und ist in seinem ganzen Umfange mit einer sogenannten trockenen Mauer umgeben. Begrenzt wird dieser Gomplex von den Gemeinden: Sessana im Nordosten und Norden, Orleik und Gropada im Westen, Basowizza im Süden und Corgnale im Osten. Vom Gestütshofe selbst führt gegen Süden über Basowizza eine Strasse nach Triest über den Monte spaccato, eine andere gegen Südosten nach Corgnale und eine dritte in nordöstlicher Richtung nach OjV - *¦- 'ms .: Jfc L1PPIZA LIPPIZA i - ¦ ——o 85 o-*~ Sessana, der Südbahnstation gleichen Namens, y2 Fahrstunde von Lippiza entfernt. Ausser diesen drei Strassenzügen, welche den Lippizaner Eichenwald durchschneiden, ist noch innerhalb des Gestütsrayons im südlichen Theile desselben eine westöstlich laufende Abrichtstrasse für Wagen und Reitpferde eingerichtet. Die Strasse nach Gorgnale hat eine eigenthümlich gepflanzte Allee von Feldahorn; die Anordnung der Baumreihen fällt dadurch in die Augen, dass die Bäume in gemessenen Zwischenräumen zu Gruppen von je drei Stämmen geordnet erscheinen. Diese Eigenthümlichkeit rührt von der aus grauer Vorzeit überkommenen schönen Sitte her, wichtige Momente durch Baumpflanzung zu feiern. Als über den Karst noch kaum eine Strasse ging, geschweige denn Eisenschienen gelegt waren und die für denHofmarstall bestimmten Pferde in zwanzig- und oft noch mehrtägigem Marsche von Lippiza nach Wien geführt werden mussten, war die Aufgabe der Führung des werth-vollen Transportes das Zeichen vollsten Vertrauens in die hiezu gewählte Persönlichkeit. Um diesem Momente auch dauernd sichtbaren Ausdruck zu geben, war der sinnige Gebrauch eingeführt worden, dass der jeweilige Führer der erwähnten Colonne drei Bäumchen pflanzen musste. Hiedurch entstand im Laufe der Jahre diese Baumstrasse, und heute noch, da die Locomotive jene zwanzig Tage längst auf zwei beschränkt hat, wird diese Allee noch gepflegt. Das gesammte Territorium Lippizas mit seinen prächtigen Eichenbeständen, grünen Wiesengründen und Hutweiden ist in nachfolgende Gründe getheilt und zwar: a) Michlauze, das Segment zwischen den Strassenzügen nach Tnest und Gorgnale; b) Jeblenza, zwischen der Strasse nach Gorgnale und jener nach Sessana; * ¦r c) Zavody, der nördlichste Theil gegen Sessana; d) Pot keglice, welches sich an den Complex Zavody im Südwesten* anschliesst, und endlich e) Krkauze, zwischen dem letztgenannten und Michlauze. 86 <^~- Diese Eintheilung bezieht sich jedoch lediglich auf die Benennung, ohne jede weitere Einflussnahme auf die Verwaltung oder Bewirth-schaftung. Von den 310*9078 Hektar des Lippizaner Grundbesitzes sind, nicht als geschlossener Bestand, sondern auf dem ganzen Territorium ausgebreitet, nahezu drei Viertel desselben hochstämmiger Wald, durchschnittlich 60- bis 120jährige Stämme, zumeist Zerreiche, in welchen Gruppen und einzelne Stämme von Edeleiche und Ahorn eingesprengt erscheinen; neue, ebenso in verschiedene Partieen getheilte Anpflanzungen von Waldbeständen bedecken bei 11-509 Hektar. Die Wiesenflächen umfassen 86*319 Hektar, der übrige Grund des Areales ist Hutweide, von einzelnen, noch sterilen Flächen unterbrochen. Von den zahlreichen, bisher noch nicht verschütteten Dollinen ist jene auf dem Jeblenza Grunde hervorzuheben. Diese Dolline, kreisrund, kesseiförmig und von sehr beträchtlichem Umfange, ist nach der einzigen Quelle des Lippizaner Gebietes, welche aus ihrem Grunde hervorbricht, Fontana genannt, hat üppigen Rasenboden und schöne Eichen auf ihren Böschungen. Die nicht sehr ergiebige Quelle ist gefasst und speist eine Gisterne, deren Trinkwasser, trotz der ziemlich weiten Entfernung, gerne in den Gestütshof geholt wird. In der Nähe der Fontana wurde durch den Markscheider Jettmar im Jahre 1817 nach einem missglückten Bohrversuche ausserhalb des Territoriums, am Fusse des Monte Kokus eine zweite Bohrung nach Wasser ausgeführt, welche jedoch gleichfalls resultatlos blieb. Auf dem Grunde Krkauze befindet sich eine Dolline von massigerem Umfange, welche gewiss eine der schönsten des Karstgebietes ist. Auf ihrem Grunde wurzeln mächtige, Schatten spendende Kastanienbäume und ihre Seitenwände sind mit einem kraftvollen, geschlossenen Bestände von Eichen, Fichten, Schwarzföhren und niederem Gesträuche bepflanzt. Der Triestiner, zu dessen Lieblingsausflügen die Karstoase Lippiza gehört, besucht mit grosser Vorliebe auch diese Dolline, welche in der That eine landschaftliche Perle des Karstes genannt zu werden verdient. Der kühle Schatten im saftigen Grün und die Ruhe, welche der Besucher hier findet, zogen auch einen der Gestütmeister immer wieder an diese Stelle zur Ruhe nach vollzogenen Berufsgeschäften. An einer von Epheu dicht umrankten Felsplatte hat dieser Besucher, sich kühn mit Ovidius Naso vergleichend, folgende Inschrift meisseln lassen: Radel Alois qua Ovidius in exilio MDGCGXXI. und hiedurch der Dolline; welche nur als „qua Ovid" gekannt ist, ihren Namen gegeben. Eine Eigenthümlichkeit des Karstgestütes sind die Tränklacken, künstlich erweiterte Vertiefungen im natürlichen Felsboden, mit Gement und Steinplatten undurchlässig ausgelegt, in welchen das Ansammeln des Regenwassers vom umliegenden Terrain durch entsprechend angebrachte Rinnen vermittelt wird. Diese Lacken dienen zum Tränken der in jeder Jahreszeit zu denselben getriebenen Pferde. Solche Tränklacken sind vier vorhanden und zwar im Norden des Areales auf dem Zavody-Grunde die Sklandou-Lacke, auf dem Jeblenza-Grunde die Fontana-Lacke, aus welcher im Winter so viel Eis gewonnen wird, dass dasselbe für den Bedarf des Gestütes vollkommen ausreicht, die Adler-Lacke, so genannt nach den Resten eines in die Umfassungsmauer eingefügten Thores, auf dessen Pfeiler sich noch jetzt zwei halbverwitterte, zur Zeit der französischen Occupation aufgesetzte Adler befinden, endlich die Sirkofza-Lacke auf dem Krkauzer Grunde im Südwesten des Territoriums. Hart an der äussersten Ostgrenze des Gestütsgebietes befindet sich der Einfahrtsschacht eines nun verfallenen Kohlenabbaues, der sich unter dem Boden Lippizas fortsetzte. Im Anfange des achtzehnten Jahr-hundertes wurden hier Schürfungen vorgenommen und Kohlenlager aufgeschlossen, welche durch geraume Zeit das Heizmateriale für die Fiumer Zuckerraffinerie lieferten. Der Abbau wurde bis zum Jahre lo17 noch von einer Triester Gesellschaft betrieben und ging dann ein. Im Jahre 1857 stellte r>ergrath j?oetterle emgehende Untersuchungen der hier eingelagerten ivohle an, welche zu dem ixesultate ——> 88 <>—- führten, dass ein neuer Aufschwung dieses Bergbaues nicht zu erwarten sei, weil die Kohle nur in Linsen, die sich nach allen Richtungen auskeilen, vorkommt und deren Gewinnung in dem harten Kalksteine viel zu kostspielig wird. Unter den für den Zweck des Gestütes errichteten Gebäuden, die in der Mitte des Längendurchschnittes der Oase, nahe der Westgrenze derselben situirt sind, befindet sich im Gentrum das Hauptgebäude, gewöhnlich der Gestütshof genannt. Es besteht aus dem 39*37 Meter langen, genau orientirten, mit der Fa§ade nach Süden blickenden Beschälerstalle, dessen innere, 6*4 Meter hohe Spitzbogengliederung bemerkenswerth ist; an das westliche Ende dieser Baulichkeit schliesst sich im rechten Winkel mit der Flucht nach Süden ein einstöckiger Tract an, von welchem wieder ein kurzer Flügel von 7*38 Meter Entwicklung rechtwinklig nach Osten abbiegt. Im oberen Stockwerke dieses Tractes liegen die sogenannten Kaiserzimmer, mit dem Blicke nach Süden und Westen, die Gastzimmer, die Wohnung des Gaplans und eines Unterbeamten. Im Parterre hingegen befindet sich die Gestütskanzlei und die Wohnung des Gestütmeisters, ebenso wie die Schule für die Kinder der Bediensteten, in welcher der Caplan Unterricht ertheilt. Wieder rechtwinklig auf das östliche Ende des Beschälerstalles gerichtet, doch zwischen diesem einen Raum zur Durchfahrt freilassend, läuft ein ebenerdiger Tract, welcher die Wohnung des Thierarztes, die Wagenremise und den Stall für die Dienstpferde umfasst. In diesem von drei Seiten eingeschlossenen, nach Süden offenen 12*5758 Ar umfassenden Hofraume befinden sich zwei in Felsen gesprengte, mit Quadern ausgemauerte Cisternen, sowie ein durch seine Dimensionen und sein hohes Alter interessanter Maulbeerbaum. An den kurzen südlichen Flügel, sowie an jenen im Westen schmiegen sich nach Aussen die in Terrassen abfallenden, den Gestütsbeamten zugewiesenen Gärten. Auf einem erhöhten Plätzchen, welches südlich an den erwähnten Gebäudecomplex anstösst, steht die dem heiligen Anton geweihte Gapelle, die mit ihren Glockenthürmchen die umliegenden Profanbauten überragt. Der bescheidene Bau zeigt in seinen zwei scharf zu unterscheidenden Theilen die alte, im Spitzbogenstyle aufgeführte Capelle und den unter Kaiser Karl VI. angeschlossenen Zubau, der nothwendig geworden war, weil „die meresten Leit auch bei schlimmen Wetter" der Kleinheit der Capelle wegen dem Gottesdienste ausserhalb derselben beiwohnen mussten. Einige hundert Schritte südöstlich vom Hauptgebäude, zwischen den bei demselben nahezu rechtwinklig zusammentreffenden Strassen-zügen nach Triest und Sessana, erheben sich im regelmässigen Vierecke drei Stutenställe mit ihren Ausläufen und der gedeckten Reitschule, auf deren Frontispice die Inschrift: Franciscus Josephus I. Imperator Austriae MDGGGLII. Der Reitschule gegenüber befindet sich eine grosse Cisterne, in deren Rand die Jahreszahl 1836 eingemeisselt ist. An den eben erwähnten Baulichkeiten liegt ein sehr geräumiger, durch eine Umfassungsmauer eingeschlossener Auslauf, welcher im Süden an einen grossen Laufstall für Abspännfohlen grenzt, diesem vis-a-vis ist der Stall für die Deputatkühe des gesammten Dienstpersonales erbaut. Nordöstlich vom Hauptgebäude auf ansteigendem Terrain liegen in den sich im Vierecke gruppirenden Baulichkeiten die Wohnungen der Gestütsknechte, die Schmiede, das Fouragemagazin und eine bescheidene Restauration. Die innere Ausstattung der Wohnungen sowohl, wie der Ställe und übrigen Wirthschaftsgebäude verbindet mit entsprechender Zweckmässigkeit grösste Einfachheit. An einigen von ihren ursprünglichen Plätzen entfernten und ander-wärts im Baue verwendeten Steinen finden sich Inschriften aus dem Anfange des vorigen Jahrhundertes vor, so diejenige, welche sich in der Umfassungsmauer des dem Thierarzte zugewiesenen Gartens neben der Eingangsthüre befindet und besagt: Quest a MDGCIII stalla fu fabr. soto il Gov. Giov. (jrasparo JNicoletti quant. G. Andrea rtainier. dann eine zweite oberhalb der Thüre der Restauration, auf der Hofseite, mit den Worten: Questa MDGGV quartieri sono stati fabneati soto il (jrov.re Giov. (iasparo Nicoletti Q. Ant.° G. Andrea Rainier Csno. Vor der Thüre des Restaurationsgebäudes ist auf dem höchsten Punkte der Domäne Lippiza ein Erholungsplatz mit Tischen und Bänken hergerichtet, von welchem sich ein Blick nach Nord, Ost und West von seltener Eigenart und fesselnder charakteristischer Schönheit bietet; hier von dem Höhepunkte der Karstinsel erscheint das Karstplateau wie ein plötzlich erstarrtes, weites Meer, über dessen bewegungslose Wellen der segellose Dampfer des Landes, die Locomotive, dahingleitet. Den Hintergrund bildet der wie eine Riesenwoge aufsteigende 1264*322 Meter hohe Nanos mit seinen kahlen, steil abfallenden Wänden und Schluchten, aus denen die rasende Bora sich hernieder stürzt, und die Zinnen des Terglou ragen wie ein Riesenleuchtthurm über die ganze Scenerie empor, hinüberlugend nach dem im Südosten sich erhebenden höchsten Punkte des Karstes, dem Schneeberge. Die Filiale Prestranegg (Prostraneck), das ehemalige Klostergut der reichen Gisterze Sittich, ist in Krain im Poikthale am linken Ufer des kleinen, während der heissen Jahreszeit oft ganz versiegenden, in der nahen Adelsberger Garotte verschwindenden Poikflüsschens auf einer Anhöhe gelegen, umfasst einen Flächenraum von 182-64 Hektar und ist zu Slavina eingepfarrt; es hat das Wahlrecht für den Grossgrundbesitz. Prestraneggs, das mit seinen Alpen und dem Gütchen Schickelhof den Kernpunkt des ökonomischen Theiles der Gestütswirthschaft bildet, gedenkt Valvasor, wie folgt: „Der Ort, an dem es erbaut steht, ist angenehm und fruchtbereichert, „die schöne Baufelder, grüne Wiesengründe, überflüssiges Obst, absonderlich die Häuffigkeit der Nüsse, wie auch die köstliche Viehweide, „solches Alles ist in bester Vollkommenheit, allhier anzutreffen. Allein JSSr^ s**tiUuL -4H ^3:'' 1 | fl -- • IMl ¦¦Ml ¦ " *"ä^..-LV'n> r dl ^^B^i Mi ^ j|___r_ ^ -¦" '_* *J B^ ** ^^^*^ / ** j -üij^HB i 1 ¦ •>>-«e r^^: ; ¦P* 5 Jsrr^r ¦ i - m talk li'ii kJ^ÄÄ^S- PRESTRANEGG. l??9. P^L 'MM IB ^R**; fWJt c-a '^W*«s * ) A Vk ^> .^/ O U [^ t o 11 ti C l w i PBEST KANEG G 1858. V i i iV - i ji c^9 -i rvnd ~> 91 «ve„der Winter bringt eine nicht geringe Verdriesslichkeit mit sich. Denn „wenn der sogenannte Wind — Burja — zu blasen anfangt, geschieht „es mit solchen Ungestüm, dass man nicht aus dem Hause gehen darf, TITBIT»-» W^O-i^ r>irtV>| i,-, TTvirtll"! ^U ^,^^,^4.1_____,~ _ *11 IL 1 „wenn man nicnt m Ungluejc geratnen will." l Vom Muttergestüte ist diese Filiale drei Meilen entfernt und mit demselben einerseits durch die Südbahn (Station Prestranegg\ anderseits durch eine Vicinalstrasse, die über Nussdorf nach Hruschinje führt und in die Laibach-Triester Reichsstrasse einmündet, verbunden. Das Territorium, vollkommen geschlossen, grenzt gegen Norden an die Gemeinden Nussdorf und Grobze, gegen Osten an Mautersdorf, gegen Süden an Koce und gegen Westen an Rakittnigg. Die klimatischen Verhältnisse der Domäne Prestranegg unterscheiden sich wesentlich von denen Lippiza's; hinsichtlich der Senkung zum Poikthale tiefer gelegen, ist die Luft rauher, die Temperatursverhältnisse tiefer und die Entwicklung der Vegetation eine spätere als auf dem Karstplateau. Die Hälfte des gesammten Areales ist mit hochstämmigem Walde bedeckt; dieser besteht vorherrschend aus Zerr- und Traubeneiche, welche gleichwie in Lippiza über hundertjährige Stämme aufweist, untermischt mit Buche, Ahorn, Esche, Rüste und Birke. Auf der ziemlich schroff ansteigenden Höhe sind die im westlichen Theile derselben angelegten Gulturen von Kiefern zu einem schönen geschlossenen Bestände herangewachsen und finden in den mit äusser-ster Sorgfalt gepflegten neuen Anpflanzungen, welche gleich den im nordöstlichen Theile geschaffenen Eichenculturen zu den schönsten Hoffnungen berechtigen, ihre ununterbrochene Fortsetzung. Die auf dem sanften östlichen Abhänge zum Poikthale angelegte Baumschule, über ein halbes Hektar gross, zieht nebst der Fichte und Lärche zumeist Laubhölzer und zwar Ahorn, Esche, Rüste, Linde und Akazie womit der Bedarf des Gestütsterritoriums vollständig gedeckt wird. Die Wiesenbestände, ungefähr ein Drittel des Areales umfassend, liefern süsses Heu und sind, je nach ihrer Lage, ein- und zweimähdig. * Valvasor. III./XI. 456. Dieselben liegen zumeist in der Niederung, wo sie vom Gerolle gänzlich gereinigt sind und ihre Humusschichte schon so bedeutend ist, dass sie eine Bearbeitung mit dem Pfluge ermöglicht, dem entsprechend hier auch Grünfutter gebaut wird. Im nordöstlichsten Theile des Territoriums, im Thalgrunde der Poik, verdichtet sich die Humusschichte zur ergiebigen Ackerkrumme und hier sind fünf Hektar an Deputatgründen dem Gestütspersonale des gesammten Territoriums zur Bewirthschaftung und Nutzniessung zugewiesen ; ein Drittel des Areales von Prestranegg ist Hutweide, dieselbe zieht sich zumeist im Westen auf die Höhen. Der Gestütshof mit seinen umittelbar anschliessenden Nebengebäuden ist an der Südostseite der Gemarkung mit seiner Fa§ade gegen die fünf Minuten entfernte Bahnstation gelegen und präsentirt sich in seiner Geschlossenheit und seinem, den kaiserlichen Gebäuden eigenthümlichen, traditionellen lichtgelben Kleide, von prächtigen Cultu-ren umschlossen, scharf hervortretend, als stattlicher Besitz. Das Schlösschen selbst, ein geschlossenes einstöckiges Rechteck, dessen Langseite 41*80 Meter misst, mit seinem klosterähnlichen, mit einer Cisterne versehenen Hofe von 771*40 Quadratmeter, umfasst die Gastzimmer, die Wohnung des Hofgestütscontrolors, der hier seinen ständigen Aufenthalt hat, des Thierarztes, eines Hilfsbeamten und die Kanzlei. An der nordöstlichen Ecke, wo ehemals ein Thurm den Bau überragte, ist die kleine Hauscapelle eingerichtet, deren Eingangsthür ein steinerner Adler ziert, dessen Brustschild den Namenszug Kaiser Karl VI. trägt. Im Westen und Süden des Gestütshofes sind auf dem hier bis zu 4*77 Meter ansteigenden Terrain die Wohnungen der Gestütsleute, die Wagenremise, der Krankenstall, das Fouragemagazin und die Stallungen für die Zugthiere in ebenerdigen Gebäuden untergebracht. Auf dem ziemlich geräumigen Plateau vor dem Hauptgebäude befinden sich die anno 1852 aufgerichteten einfachen, aber zweckmässigen , in erster Linie den sanitären Erfordernissen Rechnung tragenden Fohlenstallungen auf 190 Köpfe.mit je einem Auslauf; der gewölbte, 5*66 Meter hohe, geräumige Aufstellstall ist im Hauptgebäude. —~> 93 <>— Ausser der bereits erwähnten Strasse nach Nussdorf führt eine solche nach Mautersdorf und über Scheje nach der Alpe Ville. In der nordöstlichsten Ecke der Domäne befindet sich eine Enclave, im Umfange von 9*817 Quadratmeter, mit der zur Gemeinde Mautersdorf gehörigen Filialkirche St. Johann, in welcher durch einen Beneficiaten aus der Pfarre Slavina der Gottesdienst und in der dazu gehörigen Schule durch einen von den Nachbargemeinden bestellten Lehrer der Unterricht für die Kinder von Prestranegg, Mautersdorf, Rakittnigg und Grobze versehen wird. Das von dem Schlosshofe gegen die Poik sich senkende Terrain, noch vor einigen Jahrzehnten kahler Felsboden, ziert ausser der Baumschule die vor dem Gapellentracte sich ausbreitende Parkanlage, mit vorzüglichen Obstculturen, an der vorüber die Strasse zur grossen ausgemauerten Tränklacke und den geräumigen Auslauf führt. Im nordöstlichen Theile des Eichenwaldes, in einer Felsengrotte, besitzt Prestranegg die einzige sich in ein Bassin ergiessende permanente Quelle, die bei dem öfter eintretenden Wassermangel auch von den Gemeindeinsassen der Nachbargemeinden benützt wird. 5fc Nordwestlich von Prestranegg, durch einen Höhenzug getrennt, von diesem eine Fahrstunde entfernt, liegt dasBesitzthum Schickelhof (Schekule). Am Fusse des Nanos, des südlichsten Wächters des grossen Birn-baumerwaldes, gelegen, umfasst dasselbe 86*9502 Hektar Flächenraum und ist zu Hrenovitz eingepfarrt. Mit der Reichsstrasse Laibach-Triest ist Schickelhof durch eine vom Gestüte erhaltene Vicinalstrasse, welche in jene von dem Orte Gross-Berdu einfällt, verbunden. Umschlossen ist Schickelhof gegen Norden von der Gemeinde Hrenovitz, im Osten, wo der Nanositza-Bach die natürliche Grenze bildet, von Goritsche und Gross-Berdu, im Süden von Klein-Berdu und im Westen von St. Michael. Hier im Thale gemahnt nichts an den Karst, die Eiche, welche auch auf diesem Areale der vorherrschende Baum bleibt, ist besser -—^•> 94" <^*— entwickelt, wie in Lippiza, da sie den Kampf mit der Bora nur im geringen Masse kennt und in tieferem Grunde steht. Von dieser Domäne sind 85*744 Hektar mehr oder minder hochstämmiger Wald, zwischen dessen einzelnen Partieen sich die Wiesen und Hutweiden der Fläche eingelagert befinden. Die Wiesengründe, auf welchen auch Grünfutter gebaut wird, sind zweimähdig und von vorzüglicher Qualität, circa zwei Drittel des Gras-wuchsareales werden als Hutweide verwendet. Einen ausgezeichneten Wiesencomplex besitzt Schickelhof in den 21*1098 Hektar umfassenden, sich im Westen unmittelbar anschliessenden sogenannten Stressenza-Gründen, auf welche die Fohlen nach der ersten Mahd zur Weide aufgetrieben werden. Inmitten der Liegenschaft erhebt sich auf einem „lustigen Hügel44, wie Valvasor diesen ehemaligen Besitz der „Herren von Paradeiser4* nennt, der Gestütshof. Er besteht aus einem im rechten Winkel aufgeführten ebenerdigen Gebäude, enthaltend den Stall für zwei Fohlenjahrgänge, circa 60 Köpfe, welche vom Monate Mai bis zum Herbste, so lange die Weide andauert, dort verbleiben und dann wieder nach Prestranegg einrücken. Ausserdem schliesst das Gebäude auch die Wohnung für die Gestütsknechte und ein Fouragemagazin in sich. Eine gemauerte Gisterne liefert gutes Trinkwasser, eine Tränklacke ist an der Südseite des Gebäudes hergestellt. In dem knapp am Gestütshofe angelegten Obstgarten gedeiht vorzügliches Edelobst. Den ausgedehntesten Grundbesitz des Karster Hofgestütes bilden die Gestütsalpen, welche sich östlich von Prestranegg auf dein die Poiksenkung von dem Kessel des Zirknitzer Sees trennenden Gebirgszuge hinziehen. Eine Stunde östlich von Prestranegg und von diesem durch die Gemeinden Mautersdorf und Scheje getrennt, liegen die beiden aneinander stossenden Alpen Ville und Potschka mit einem Gesammtflächenraume von 1.361*079 Hektar. Die 375*89 Hektar umfassende AlpeUlatschnu ist von den beiden vorangeführten durch den Ostri Vrch getrennt und wird von Ville aus, über St. Troisza zu Fuss in einer Stunde erreicht. Die Verbindung mit dieser Alpe ist durch einen einlachen Gebirgsweg hergestellt. Die Alpen wurden von dem Gestüte hauptsächlich aus dem Grunde erworben, um dasselbe in Bezug auf seinen Heubedarf unabhängig zu machen, zugleich aber auch dem Nachwüchse bei der Weide die Freiheit der Bewegung in einem Terrain gewähren zu können, welches die der Lippizaner Race eigenthümlichen Vorzüge in hohem Grade fördert. Die Alpen dienen also in erster Linie diesem Zwecke, doch wird auch die Forstcultur hier nicht vernachlässiget. Die einstens auf Potschka und Ulatschnu bewirthschafteten Ackergründe wurden als solche im Jahre 1844, da sie die Bearbeitung nicht rentirten, aufgelassen. Die Alpe Potschka stellt sich als eine von Westen gegen Osten ziehende Wellenlinie dar, die im äussersten Westen an den beiden, die Grenze bildenden Höhen Mali- und Welki-Trabiunik beginnt und deren Kuppen, Czerni Vrch, St. Georg-Berg mit den Ruinen einer ehemals dem heiligen Georg geweihten Kapelle, Prapretnou Rebru, Manczou Vrch und Sredni Vrch, sämmtlich mehr oder minder sanft geböscht, von baumlosen Hutweiden bedeckt sind. Die höchste, steiler ansteigende und im Osten abschliessende Kuppe dieser Alpe, die Baba, trägt 18*990 Hektar Wald, der aus Buchenoberständen und verkroptem Unterholze besteht. Die beiden Höhen Welki- und Mali-Gadouz bilden im Südosten die äussersten Punkte. In der, südlich der erstgenannten Kuppenreihe sich hinziehenden Einsenkung stand früher ein Gestütsgebäude, welches, vor mehreren Decennien durch einen Brand zerstört, nicht wieder aufgebaut wurde. Jetzt hat Potschka keine Ubication und die einzige Herrichtung für Gestütszwecke auf dieser Alpe besteht in einer Wasserlacke im südlichen Gesenke. Wie Potschka, so wird auch die südwestlich sich anschliessende Alpe Ville fast in ihrer ganzen Ausdehnung als Weide benützt. Hier befindet sich der Gestütshof für beide Alpen, welcher aus einer im rechten Winkel erbauten Stallung für mehr als 100 Fohlen und dem Unterkunftsraume für das Wartepersonale besteht. —«-o- 9 6 -p—— Ein geräumiger Auslauf schliesst sich an den Stall, eine gemauerte Gisterne versorgt das Personale mit gutem Trinkwasser, während für die Fohlen zwei vorzügliche Tränklacken hergestellt sind. Im Westen des Gebäudes ist eine Baumschule angelegt, in welcher ausschliesslich Nadelholz und zwar zumeist die Fichte, Schwarzföhre und auch die Tanne gezogen wird. Auf dem im Südosten der Alpe Ville sich erhebenden Loser dehnen sich 50*067 Hektar Waldgrund aus. Die Aufforstung dieser von meist überständigen Buchen, Stockholz und Gestrüpp bedeckten Höhe, fachmännisch betrieben, geht gleich der Strecke Baba der Zukunft geschlossener Bestände entgegen. Die beiden Alpen Potschka - Ville mit Prestranegg zusammen liefern, trotz ausgedehnter, vollkommen steriler Grundflächen, ganz abgesehen von dem, durch das directe Abweiden erzielten Futter, nach einem für die letzten fünf Jahre gemachten Durchschnitte eine Heuernte von 535.089 Kilogramm. Die Weiden der Alpe Ulatschnu, deren directe Verwerthung in Folge der Entfernung mit Schwierigkeiten verbunden war, sind seit fünf Jahren verpachtet; der Pächter hat die Verpflichtung, jährlich an die Gestütsverwaltung 56.006 Kilogramm Heu nach Prestranegg abzuliefern und die Einfassungsmauer der Alpe in Stand zu erhalten. In ihrem südöstlichen Theile, dessen Grenze die Anhöhe Borede bildet, ist diese Alpe in einer Ausdehnung von 56*943 Hektar mit Nadelholz bestockt und wird die Aufforstung auch hier mit Eifer betrieben. Zu der Domäne Prestranegg gehört schliesslich noch der 12*986 Hektar umfassende zweimähdige Wiesengrund Rogau, eine Stunde von der Filiale entfernt und an der Strasse nach Adelsberg liegend; derselbe wird nur zur Heugewinnung bewirtschaftet. Sämmtliche Entitäten des Karster Hofgestütes zusammengenommen und im grossen Ganzen aus dem einen Gesichtspunkte ihrer Erspriesslichkeit und Zweckmässigkeit für die Aufzucht einer edlen Pferderace betrachtet, rufen die Überzeugung wach, dass es eine nicht ——o 97 o—— nur berechtigte, sondern auch selten glückliche Idee war, gerade auf diesem Boden ein Gestüt anzulegen und dass alle späteren Erwerbungen zur Vergrösserung des ursprünglichen Gestütsterritoriums der Förderung und Durchführung dieser Idee in rationeller Weise dienten. , Die Ubelstände, welche sich hier im Hinblicke auf das Gestütswesen fühlbar machen, namentlich die räumliche Trennung des Grundbesitzes, Unbeständigkeit der klimatischen Verhältnisse, steiniger, steriler Boden und Mangel an gutem Trinkwasser, werden durch die Vorzüge reichlich aufgewogen, welche die Bodenbeschaffenheit ebensowohl, wie die volkswirtschaftlichen Verhältnisse des Landes überhaupt, einer grossen Pferdezuchtanstalt bieten. Ein grosser Theil der Gestütsdomänen in diesem nur spärlich bevölkerten Landstriche ist zwar vollkommen steril, doch gewähren die weiten, dem Rarste abgerungenen Wiesenflächen und die Weiden der Alpen mit ihren, für eine Strecke Landes den Horizont bildenden Grenzen nicht nur ein ganz vorzügliches Futter, sondern auch eine Freiheit der Bewegung, welche dem jungen Thiere, dasselbe in ungewöhnlich günstiger Weise kräftigend, die seinen Schlag charak-terisirenden Eigenthümlichkeiten bewahrt. Das Personale des Karster Hofgestütes, welches der Oberleitung des k. k. Oberststallmeisters zu Wien directe untersteht, setzt sich zusammen, wie folgt: 1 Gestütmeister, 1 Gontrolor (versieht auch das Forstwesen), 2 Unterbeamte, 1 Gaplan (zu Lippiza, welcher daselbst auch die Schule versieht), 2 Pferdeärzte, 16 Gestütsknechte, 1 Die Controlorstelle wurde von Seiner Majestät Kaiser Ferdinand IL mit Allerhöchster Ent-schliessung ddto. Wolkersdorf 23. August 1635 creirt und Georg Aich zum „ersten Gegenschreiber" ernannt. (I. Ö. Hofkammerreg. in Graz 1635, Z. 55. 7 33 Pferdewärter und Ochsenknechte (dieser Stand ändert sich nach Bedarf). Der Sanitätsdienst obliegt den Bezirksärzten und zwar für Lippiza demjenigen von Sessana, und für Prestranegg jenem von Adelsberg. Die Gesammtbevölkerung der Karster Hofgestüts-Domänen beläuft sich (Neujahr 1880) auf 195 Seelen. Ihrer Nationalität nach gehört die Majorität dieser kleinen Bevölkerung zu dem slavischen Stamme Krains. Die weitaus grössere Zahl des Unterpersonales recrutirt sich aus den seit vielen Generationen in der Domäne ansässigen Familien, von denen viele ihre Gestütsbedienstung vom Vater auf den Sohn vererben. Die Leute sind kräftig, wettergehärtet, massig und verlässlich. IV. Die Thier- und Pflanzenwelt Lippiza's. 7* —-=> 101 IE Fauna Lippizas ist nicht nur interessanter, sondern auch mannigfaltiger, als diess bei dem ersten Blicke auf das verhältnissmässig kleine Stückchen vegetationsbedeckten, rings von Steinflächen eingeschlossenen Landes erscheinen mag. Von jagdbaren T liieren kommt das Reh, jedoch nicht als Standwild im strengen Sinne des Wortes, sondern im Wechsel auf seinen weiten Streifzügen, und der Hase vor. Von Raubthieren erscheint der Wolf, auf dessen Erlegung schon bei Gründung des Gestütes von der Verwaltung desselben Prämien ausgeschrieben wurden, auch heute noch, besonders in strengen Wintern, zu Gast. Die Wildkatze sucht in einzelnen Exemplaren die felsenreiche Gegend auf. Füchse, Marder und Iltis finden dessgleichen in den verzweigten Höhlen zahlreiche Schlupfwinkel. Unter den Nagern, die durch mehrere Familien vertreten sind, ist es das Märchenthier der Krainersage, der Bilch, dessen Vorkommen Erwähnung verdient. Den Echsen, Nattern und Vipern bietet die Bodenbeschaffenheit alle ihrer Existenz zusagenden Eigenschaften und Lippiza beherbergt auch alle drei Familien; unter anderen von den Nattern die Äskulaps-Natter, Coluber Aesculapii, die nützllchste dieser Ordnung, wegen ihrer Mäusejagd; die schwarze Natter, Coluber carbonarius, die hier in selten und überraschend grossen Exemplaren vorkommt. Wiederholt wurde dieselbe zwei Meter lang mit einem Durchmesser von vier bis fünf Gentimeter angetroffen; sie findet ihre Nahrung in der Nähe der Wasserlacken, geht jedoch selbst nicht in das Wasser, obschon sie, in dasselbe geworfen, sehr gut schwimmt. —*-> 102 <^-*— Von den Vipern kommt die Vipera illyrica, deren Biss oft den Tod von Menschen und Thieren herbeiführt,1 als häufige, gefürchtete Erscheinung vor. Die Viper, ein träges Thier, hält sich sowohl im Stein-gerölle, als in Wald und Feld auf; sie greift niemals ohne Veranlassung an, doch gestört, fällt sie mit Wuth auf Menschen und Thiere. Die gefiederte Welt ist in Lippiza durch viele Ordnungen und zahlreiche Familien vertreten; die Pflanzeninsel gewährt ihnen willkommenen sicheren Aufenthalt, denn Netz und Schlinge ist im Walde verpönt und „Vogelschutz" von dem Personale des Gestütes strenge eingehalten. Aus der grossen Zahl der Luftbewohner, die Wald und Wiese bevölkern, seien erwähnt: Von den Raubvögeln, Raptatores, der äusserst interessante Schlangenbussard, Circaetus gallicus, welchen die Krieehthiere, die der Karstboden in grosser Zahl beherbergt, Nahrung gewähren, von den kleineren Edelfalken der Baumfalk, Falko subbuteo, und einige Geier-und Eulengattungen. Die Spechte, Pici, diese unschätzbaren Vertilger der schädlichsten Forstkerfe, zählt der Wald in ziemlicher Menge. Die artenreichste aller Ordnungen, die Sperlingsvögel, Passeres, kommen in grosser Zahl vor, wir finden die besten Sänger, die vorzüglichsten Insectenfresser, die Sippen der Amseln, Drosseln, Grasmücken und mehrere andere. Die Nachtigall, die herrliche Sängerin, nistet in den Dollinen oft zu zwei bis drei Paaren. Aus der Familie der Tauben, Golumbidae, ist es die Felsenoder Grottentaube, Columba livia, die in den Karstlöchern, aus denen nach dem Volksglauben „die bösen Wetter hervorbrechen", zu Hunderten ihr ungestörtes Familienleben führt. Die Tauben lassen sich oft in dichten Schwärmen im Walde und bei trockener Jahreszeit besonders an den Wasserlacken nieder. Aus der Ordnung der Stelzvögel, Grallatores, findet sich einer ihrer gesuchtesten Vertreter, der Waldschnepf, Scolopax rusticola, oft in grosser Zahl im Lippizaner Walde ein. Das in Lipizza gegen die Folgen des Vipernbisses angeführte specificum siehe pag. 106. / ——o 103 <=— Mehrere Arten von Wildenten, Anas, zeigen sich kurze Zeit als Gäste, um auf ihren Wanderungen vom oder zum Süden in den Wasser-lacken auszuruhen. Das entomologische GebietLippiza'sistdadurch ausgezeichnet, dass die schädlichen Arten weniger vertreten sind, als an den anderen fruchtbaren Gebieten Krains, und dass einige derselben hier gar nicht vorkommen, wie z. B. der sehr schädliche Baumweissling, Pieris Crataegi, der Processionsspinner, Cnetocampa processionea. Der eben so verderbliche Ringelspinner, Gastropocha Neustria, wurde innerhalb der letzten acht Jahre nur einmal gefunden. Lepidoptera. Papilionidae, Pirridae, Nymphalidae, Apaturae fehlen gänzlich, Satyridae, Lycaenidae, hievon die sehr seltenen Theclae, Sphinges, Zygaenidae und Sessiidae sehr häufig, Bombyces, Arctiidae, unter welchen Arctia eaja am häufigsten, Liparidae, Cossidae, Heppialidae und Psychidae in vereinzelten Exemplaren, Saturnidae, wovon Saturnia Pyri hier sehr häufig vorkommt, Bombycidae, Notodontidae, Noctuae; die Familien Cyniatophoridae, Noctuidae und Acronyatidae nur vereinzelt, Orthosidae, Agrotidae, Hadenidae, Cuculidae, Plusiidae, Ophiusidae und Chloesphoridae, von der letzteren die schönen Catocalae nupta und elocota; Geometrae, Dentrometridae. Die Microlepidoptera sind durch Grapholitae, Tineae, Retinae, Carpocapsae und viele andere vertreten. Galeoptera. Cicindelidae, Garabidae, Dytisci, Hydrophilidae, Sylphidae, Staphylinidae, Nitidulidae, Dermestidae, Byrrhidae, Histeridae, Scarabaeidae pleurostictae und laporistica; Buprestidae, Elateridae, Lam-phyridae, Telophoridae, Melyridae, Cleridae, Anobiidae, Limexylonidae, Bostrychidae selten, Hylesinidae, Curculionidae, Cerambycidae, Donaciidae, Chrysomelidae, Erotylidae, Coccinelltdae, Tenebrionidae, Blapidae, Cistelidae, Moraellidae, Meloiaae, (Jeaemertaae. Von den Spinnenthieren, Arachnoida, ist es aus der Ordnung der Gliederspinner, Arthrogastra, eine Scorpionart, die ziemlich häufig vorkommt; doch ist der Stich derselben von keinen gefährlichen Folgen begleitet. 1 Nach den sehr verdienstlichen, im Archive des k. k. Oberststallmeisteramtes erliegenden Aufzeichnungen des Caplans in Lippiza P. Ed. Legat auszugsweise mitgetheilt. 104 Der pflanzengeografisch vollkommen isolirte Standpunkt, welchen die Flora Lippiza's einnimmt, erhöht das Interesse an derselben und gibt somit auch den Anlass zu ihrer näheren Beleuchtung in diesen Blättern. In der botanischen Nomenclatur ist Lippiza durch eine Specialität vertreten, es ist diess Sisymbrum Lippicense, Lippizaner Brunnkresse, welche der Botaniker Franz X. Freiherr von Wulfen, der gleich anderen Fachmännern die Oase naturwissenschaftlich durchforschte, Mitte des vorigen Jahrhundertes hier fand und bestimmte.* Der vorherrschende Baum ist die Zerreiche, Quercus cerris, von welcher in den Beständen noch manch ehrwürdiges Exemplar mit moosiger Rindenschrift Propaganda macht für die Aufforstung des Karstes. Ausserdem kommen vor die Feldulme, TJlmus campestris, die Weissbuche, Carpinus betulus, der Spitzahorn, Acer plantanoides, der Feldahorn, Acer campestre, die Linde, Tilia grandifolia, die Rothbuche, Fagus sylvatica, die Hopfenbuche, Ostrga carpinifolia, die Esche, Fraxinus excelsior, die Weiisbirke, Betula alba, die Akazie/ Robinia pseudo-Accacia, die wilde Kastanie, Aesculus Hippocastanum und andere; an Sträuchern verschiedene Species von Lonicera, der Hollunder, Sambucus nigra, der Haselstrauch; Coryllus avellana, die Berberitze, Berberis vulgaris, die Mehlbeere, Sorbus aria, die Rainweide, Ligustrum vulgare, der Flieder, Syringa vulgaris, der rothe Hartriegel, Cornus sanguinea, die Kornellkirsche; Cornus mas, der Geissklee, Cytisus laburnum, der Schlingbaum, Viburnum lantana, die wilde Rose; Bosa canina und andere. Von Nadelhölzern die Fichte, Abies excelsa, die Schwarzföhre, Pinus Laricio, die Kiefer, Pinas sylvestris, die Tanne, Pinus picea, der Wachholder, Juniperus communis. Im Garten des Gestütshofes, einer sorglich gepflegten Anlage, wie in derDolline „quaOvidi" finden wir den immergrünenEvonymus, Taxus 1 Nicolai Josephi Jacquin Collectanea ad Botanicam, Chemicam et historiam naturalem speetantia cum figuris Vol. II. Vindobonae ex officina Wappleriana. 1788. IV. Rev. Franc. X. Wulffen plantae rariores Carinthiacae. pag. 161. Nunmehr nach de Candole „Nasturtium lippicense." (Franz X. Freiherr von Wulfen, Dr. der Philosophie, geb. 5. November 1728 zu Belgrad, gest. 16. März 1805 zu Klagenfurt, einer der grössten deutseben Pflanzengelehrten.) Bolletino della societä Adriatica di scienze naturali. Cenni storici e fisici sulla selvicoltura dell agro tergestino. 1876. Muzio de Tomasini. baccata, denBux als wohlgedeihende Zierpflanzen; schüchterne Versuche mit der Ceder, die Gelingen versprechen. Folgende gedrungene Übersicht mag ein Bild geben von der Reichhaltigkeit und der Abwechslung der hiesigen Blumenwelt in ihrer raschen Aufeinanderfolge in Wald und Flur: Crocus variegatus, welche gerade im Lippizaner Walde von dem Botaniker Hoppe gefunden und als Specialität des Karstes beschrieben ward, erscheint als erster Frühlingsbote mit Galanthus nivalis, Anemone nemorosa, Primula acaulis, Helleborus viridis in bunter Gesellschaft, der bald Anemone hepatica, Scylla byfolia, Corydalis cava, Potentilla subacaulis und andere folgen. Ende März bis Mitte April sind die vorzüglichsten Repräsentanten des Blumenschmuckes Gentiana angidosa in ihrem wunderbaren himmelblauen Kleide, Muscari botryoides, Orubus vernus, Hierochloa australis, Potentilla opoca, Palmonaria angustifolia, Alsine verna, Symphytum tuberosum', weiter bis Mai, Narcissus poeticus, Globularia cordifolia, die durch ihren dichten Stand im Gerolle als vorzüglicher Bodenbereiter gilt, Thymus angustifolius, Genista diffusa, Ranunculus bulbosus et nemorosus, Orchis morio et variegata, Scorzonera hispanica, Tragopogon Tomasinii, (Schultz), Plantago victorialis, die seltene Fritilaria montana und das sehr schöne Lamium Orvalo, Ornithogalum umbellatum et comosum, Linum austriacum, Ajuga genevensis, Scorzonera austriaca, Leontodon saxatüis. Mitte Mai steht die Flora der Karstinsel in ihrer vollsten Entfaltung und ragen besonders hervor: Galasia villosa, Polygala vulgaris, Medicago Lotus, Trifolium incarnatum var., Veronica austriaca, das Eingangs erwähnte Nasturtium. Lippicense, Orchis sambucina et mascula, Convallariae polygonatum, multiflora et maialis, Orobus albus, Cytisus hirsutus, Lithospermum purpureo cereolum, Centaurea axillaris (Willd), Vicia tennifolia und andere, an welche sich die Sommerflora schliesst, die hier bis spät in den Herbst hinein das Auge erfreut. Paeonia peregrinä, die mit ihren prächtigen grossen Blüthen zwischen den Grün hervorlugend, einen überraschend prächtigen Anblick gewährt und auch als Gartenblume verwendet wird. Jurinea mollis und der wohlriechende Dictamnus fraxinella, Genistae sericea, sylvestris, sagittata, Euphorbia fragifera, Lilium bulbiferum et carniolicum, Onobry-chis arenaria (Koch), Coronilla montana (Scop), Cnidium apirides, Laserpitium Siler; Gramineen und Compositeen in grosser Zahl und dielen Arten. Speciell hervorgehoben zu werden verdient die in den Sommer-monaten zur Blume gelangende InulaHelenium1 ächter Alant, wegen ihrer Verwendung als Heilmittel gegen die bösartigen Folgen des Vipernbisses. In früherer Zeit wurden bei den Pferden nach dem Bisse durch die Viper nur starke Blutabzapfungen vorgenommen, doch mit geringem Erfolge, was sich durch die in Gestütsbüchern öfter vorkommende Anmerkung „Durch Vipernbiss eingegangen" illustrirt. Vor ungefähr dreissig Jahren wurde der Pfarrer von Zagorje, Anton Mlakar, auf die Heilkraft oberwähnter rtlanze aufmerksam gemacht durch einen Artikel der Laibacher landwirtcchaftlichen Zeitung „Novice", in welcher die Mähr vom heilbringenden Zauberkräutlein naiv wiedererzählt wurde: „Ein Pflanzensammler soll den Kampf zwischen einer Eidechse und einer Viper beobachtet haben; sobald die Eidechse von der Viper gebissen war, eilte sie schnell zu einer gelb blühenden Pflanze, frass von derselben und kehrte, sogleich gekräftigt, immer wieder, bis die Viper endlich unterlag." Der Zuschauer versicherte sich der rrlanze, nannte sie „Astra montana" und wendete selbe mit Erfolg gegen Vipernbisse bei Mensch und Thier an. Herr Pfarrer Mlakar, in dessen Pfarre Todesfälle durch Vipern-.bisse öfter vorgekommen waren, suchte in den Besitz dieser Pflanze zu gelangen und fand nach vielfacher Mühe und wiederholten Versuchen, dass die Inula Helenium gemeint war; er bereitete aus derselben zunächst ein Decoct, später eine Tinctur und wendete diese bis heute in mehr als 300 Fällen mit immer gleich günstigem Erfolge bei Menschen, die von Vipern verletzt worden waren, an. Das neue Heilmittel wurde von ihm auch der Landbevölkerung zugänglich gemacht und von dieser mit gleicher Wirkung auch bei Thieren angewendet. 1 Composit. L. XIX. Syngenesia. 1 Derzeit Canonicus im Collegiatcapitel zu Rudolfswert in Unterkrain. 3 Unter diesem Vulgärnamen ist die Pflanze auch heute noch am Karste bekannt. -*-*> 107 <— Von Seite der Gestütsdirection, welcher Pfarrer Mlakar diese Thatsache zur Kenntniss brachte, wurde die Tinctur der Inula gleichfalls bei Menschen und Thieren als das beste Antidot gegen das Viperngift erprobt, so dass seit der Zeit, als dieses Mittel in Verwendung steht, kein einziger durch Vipernbiss verursachter Todesfall mehr vorkam. Die Hauptmasse der die Weiden und Wiesen bildenden Rasendecke bilden folgende Süssgräser, Gramineen und Kräuter: Anthoxanthum odoratum, Ruchgras, Agrostis canina, Hunde-Windhalm, Avena favescens, gelbllcherHafer, AndropogonGryllus, lombardisches Bartgras, Andropogon Ischaemum, deutsches Bartgras, Alopecurus pra~ tensis, Wiesenfuchsschwanz, Bromus agrestis, Feldtrespe, Bromus inermis, granenlose Trespe, Briza media, gemeines Zittergras, Dactylis glomerata, gemeines Knaulgras, Festuca ovina, Schafschwingel, Festuca duriuscula, harter Schwingel, Festuca pratensis, Wiesenschwingel, Festaca rubra, rother Schwingel, Loliumperenne, ausdauernder Lolch, Phalaris phleoides, lischgrasartiges Glanzgras, Phleum pratense, Wiesenlischgras, Boa pratensis, Wiesenrispengras, Poacristata, schmelenartiges Rispengras, Sesleria elongata, langährige Seslerie, Triticum repens, Queckenweizen, Salvia pratensis, Wiesensalbey, Salvia sylvestris, Waldsalbey, Campanula rapun-culus, Rapunzelglockenblume, Trifolium repens, weisser Klee, Trifolium pratense, fetter Klee, Trifolium montanum, Bergklee, Medicago falcata, sichelfrüchtiger Schneckenklee, Lathyrus pratensis, gelbe Platterbse. An der Südwestseite des Gestütsgebäudes, welche terrassenförmig abfällt, gedeiht, guirlandenförmig gezogen, die Rebe, welche den als „Terran" geschätzten Wein liefert und neben ihr ganz vorzüglich die Kirsche, die Pflaume und die Nuss. Der Bau von Gerealien und Hackfrüchten wird in Lippiza von der Gestütsökonomie nicht betrieben, hingegen baut das Gestütspersonale in den ihm zugewiesenen Dollinen und Ograden für den Hausbedarf Gemüse, Hülsenfrüchte und Kartoffel, welch' letztere hier vorzüglich gedeihen. V. « Anhang. 111 Chronologische Reihenfolge der k. k. Oberststallmeister dann der k. k. Hofgesttitmeister zu L I P P I Z A. • Zu Seite 14. 113 Unter der Regierung Seiner Majestät des Kaisers Ferdinand I. 1519—1564 Maximilian II. 1564—1576 Rudolf IL 1576—1612 Mathias 1612—1619 Ferdinand II. 1619—1637 Ferdinand III. 1637—1657 Leopold I. 1657—1705 Josef I. 1705—1711 Karl VI. 1711—1740 Volkard v. Auersperg Rudolf Freiherr v. Paar Freiherr v. Kühen Belasy Fürst Albrecht Fürstenberg Octavianus Gonte Gavriani Georg Ruprecht Freiherr v. Herberstein 3 Jacob Khüsl Graf v. Gottschee Bruno Graf v. Mannsfeld Georg Achatz Graf zu Losenstein Don Hanibal Frz. Marie Gonzaga Graf von Harrach Gundacker Graf Dietrichstein Ferdinand Graf Bonaventura Harrach Philipp Graf Dietrichstein Fürst Leopold Dietrichstein Fürst Leop. Sigism. Math. Lam- berg Fürst Adam Franz Schwarzen- berg Philipp Graf v. Dietrichstein Michael Johann Graf Althan Fürst Adam Frz. Schwarzenberg Gundacker Graf v. Althan Franz Graf v. Starhmeberg Lienhart Pollankher* Franz Jurco 2 Peter Jurco Christoph Bonhom »Jacob de Leo Giovanni Vermatti Ant. Rainier Pietro Franc. Rainier /Andreas Rainier Caspar Nicoletti Josef Nicoletti 1 Wurde von Erzherzog Karl dem Gestüte als Aufseher vorgesetzt. 3 Der erste Gestütmeister. 3 War Oberststallmeister bei Erzherzog Karl bis zu dessen 1590 erfolgtem Tode, zog sich sodann ins Privatleben zurück und wurde von Kaiser Ferdinand 11. als Oberststall- meister an den kaiserlichen Hof berufen. 8 114 Unter der Regierung Ihrer Majestät der Kaiserin Maria Theresia 1740—1780 / Seiner Majestät des Kaisers Josef II. 1780—1790 Leopold II. 1790—1792 Franz II. 1792—1835 Ferdinand I. 1835—1848 Franz Josef I. Oberststallmeister Fürst Heinrich v. Auersperg Karl Graf v. Dietrichstein Dominik Graf Kaunitz Questen- berg Johann Graf zu Trauttmansdorff Eugen Graf Wrbna Karl Graf Grünne Enterich Prinz v. Thurn und Taxis Gestütmeister in Lippiza Franz Faber 'Josef Horak v. Blan-kenstein Wenzel Gouttner Karl Ferd. Nicoletti Anton Paul Mayerhofer Mathias Zwölf Alexander A. Radel Romuald Melcher v. Reuterburg Tobias Kratochwille Johann Vieten Emil Finger -—o- 115 <~ Instruction für den k. k. Hofgestütmeister zu Lippiza gegeben von Seiner Majestät Kaiser Leopold I. Zu. Seite 22» 8* 117 Leopoldt von Gottes Gnaden Erwöhlter Römischer Kayser, zu allen Zeiten Mehrer dess Reichs etc. etc. etc. Instruction für Vnssern Gestietmaister zu Lippiza am Karst, vnd Gethreuen Lieben Peter Franzen Rainier, wonach er sich Zu verhalten hat. Erstlichen soll er in allweg auf sein von Vnss ihme vorgesetzte Öbrigkheit, alss Jezig vnd khünftigen Obristen Stallmaister, sein Fleisig aufmerkhen haben vnd allem dem, wass ihme von demselben in seinen Dienst anbeuolchen vnd auferlegt würt, gehorsambst nachsezen, vnd Vollzug Laisten; Änderten, soll er sich Stätigs Beym gstütthoff findten lassen, auch mit dem Gegenschreiber, Sinthemahlen sie Beyde Unsere Verpflichte Diener sein, sich freundlich vnd Einträchtig Begnehmen, hierdurch Unssern nuetzen vnd Frommen Befürdern, hingegen allerhandt schödlich fürfahlende Nachtheill verhuetten helffen vnd alles das, wass Zur Beförderung Unsserer Dienst sein khan, sich Befleissen; Dritens solle er auch alle Tag Fruehe Morgens, zu Mittag, vnd abents Zeit, Zwar vnuersechener dings Bey denen gstiedt- vnd Staall-khnechten, so die Beschöller, vnd Vollen warten, sein fleissig nachsehen haben, ob die Ihren anbeuolchenen Dienst embsig und fleissig verrichten, Sye auch Zu Ihrer arbeith, alss Fürgebung Fueterey, vnd Genuegsamben Wasserschöpffen, fleissig antreiben, damit durch deren, vnd seinen Vnfleiss khein Mangl- noch abgang Gefundten werde, auch mit demselben, vnd andern Knechten, sich nit Zu Gemain machen, sondern vüllmehr dahin anhalten, dass Sye neben Ihme so viel möglich sein khan, alle Feyertag zum Gottesdienst gehen, sich kheiner Uber-trinkhen, noch vmb Gelt Spilen, auch in Verrichtung Ihrer Dienst, dem Vieh noch sonsten mit Gottes Lesterung fluechen, vnd so er von einen: oder mehr dergleichen Vngebihrliches Befindet, soll er solches neben dem Gegenschreiber alsobalt Gebührent Straffen, vnd abstöllen. Viertens, van In Friehling Zur angehenden, oder auch Ganzer Sommerszeit das gestuett auf der waydt ist, soll Er Gstiettmaister alle Tag Zweymall, vnd damit die Khnecht Beser Sorg, vnd Fleiss Bey dem Gstiett haben, auch nächtlicher veill, wöchentlich Zweimall, oder so oft es die noth erfordert Zum Gstiet reithen vnd sein fleisig nachsechen haben, ob dieselbigen, wegen der wölff vnd anderen mit Ihren Hundten dem Gstiett Beywohnen, vnd ob sich auch vnter dem Gstiett frembde Stuetten, vnd Ross auf der waydt befindten, solche ohne Ansehung der Persohnen Pfenden vnd in den gstietthof bringen, oder aber, damit, so etwas vom Gstiett frembden Rossen, nach- oder sonsten entloffen, erkhranket oder Manglhaft worden währe, auch wass für khrankheiten sich erzaigen, solche Befindliche Beschaffenheit Zue seiner Jedesmall wider anheimb khunft, so oft auch ein- oder mehr Stuckh salvo honore todt gelegen wäre, vmb Guetter nachrichtung wüllen, in denen Registern fleissig einschreibe, solches auch dem Gegenschreiber vmb mehrerer nachrichtung wüllen anzaigen, damit er auch den Augenschein Ein-nembe und Zugleich in seine Register einbringe; Fünfftens, Solle alle Sambstag, und so oft es die noth erfordert, Er Gstiettmaister neben dem Gegenschreiber, das Gstiett fleissig abzehlen, damit seinen Register und Rabischen nach, Man wisen khönne, was ain- oder andersmal abgehe, vnd da sich ain abgang Befindtet, so ist er desswegen verpflicht, vnd Schuldig, so Lang nach zu reitten, vnd nach Zu fragen, ob es Vmb- oder wohin es khomen seye, Biss er genugsamb glaubwürdige khundschaft hat. Sechstens, Wan die Zeit dess Beschöllens sich herzue nachet, soll er Gstiettmaister neben dem Gegenschreiber ain ordentlichs Ver-zaichnuss machen, wie uill gailde, auch andere Stuften so Junge Stiedtl getragen, zue Beschöllen vorhanden sein, desswegen dem Obrist Stallmaister ain ordentlichs Verzaichnuss Zueschikhen, und auf die .---» 11 9 o-' - Beschöller ain Aussthaillung Machen, vnd sechen das diejenige Stuetten, so Rössl tragen, Bisshero Gehaltener Ordnung nach, wiederumb Beschöllet, mit Vergebenen Springen fleisig verschonet werden; Ess solle auch der Gstiettmaister ohne Beisein oder Vorbewusst des Gegenschreibers kheine Stuetten mit dem Beschöiler bespringen lassen, damit Zugleich sie Beyde das Monath vnd den tag, welche Stuetten, vnd mit welchen Jede Besprungen worden, einschreiben, vnd ordentliche Register darüber halten, vnd wan die Stuetten gezaichnet, oder Gebrannt werden, so solle Einer Jeden ain anderer Nahmen gegeben, vnd fleisig aingeschrieben werden. Sibendens, so Balt ain Füllel, es sei Rössel oder Stiettl, fällt, soll es sowol vom Gstiettmaister, alss Gegenschreiber ins Register ain-gezaichnet werden, von wass für einen Beschöller und wass für einer Stuetten es seye, auch was es für Zaichen habe; Vnd da es sich zuetriege, dass ain Ross, Stuetten oder Füll Verreckht, oder vmbkhäme, soll es alsobalden von ihme gstiettmaister auch Gegenschreiber auf-gezaichnet, vnd die Haut, damit man die Haar und Zaichen erkhennen khan; aufgehebt werden, vnd hierinen khein Betrug Geschehe; Über das sollen alle Rössel, vnd Stiedtl wann sie Jährig sein, an der Ganassa mit Vnseren Zaichen gezaichnet werden, aber erst, wann sie Zwaijährig sein, sollen sie den Völligen Brandt haben, vnd dieses Alles im Beysein des Gstiettmaisters vnd Gegenschreibers. Achtens, Wann die Zeit der Heufechsung herzue nahet, soll er Gstiettmaister, neben dem Gegenschreiber, nach erfordernder Nothdurfft, solcher, alles gethreuen Fleisses Beywohnen, darneben Ihr fleissig aufsechen haben, damit alles Sauber, vnd dirr Zusamben, auch zu rechter Zeith In den Gstiedthoff gebracht, vnd von demselben nichts Vergeblich Verschwendet werde. Neundtens, weill das Gstiett alle Jahr Zu Eingang des May abge-zehlet, die Farben, Zaichen, vnd Inventaria, auch aufs neue beschrieben würt, soll er Gstiettmaister mit seinen Gegenregister mit- vnd darbey sein, vnd dienstshalber, sowohl er, alss der Gegenschreiber, wasserley Gestalt, das ganze Verstrichene Jahr, auss dem Gstiett für Junge Ross, vnd Stuetten nacher Hoff oder in anderweg Vergeben, auss gemustert verkhauft, Todt gelegen, oder wohin ein Jedwedes Stuckh khomben, vnd wie theuer es Verkhauft worden, einschreiben, Verrechnen, vnd dem Obrist Stallmaister ordentliche Relation geben, darauss dann Zu merkhen, ob er solches Alles Zu Jeder Zeit ordentlich angemeldt, vnd die Register, so sie Gegen Einander Gehalten, gleich zusamben Stimben, alls das, vmh Besserer Richtigkheit wüllen, soll Er auch auf die noch vorhandene Stuckh, vnd wass noch Jedweden Friehling von gefallenen Rössel, vnd Stiedtl dar Zue khomben ist, neben des Gegenschreibers gleich lautenden Inventary aufs neu Beschreiben vnd ein Jedweders Stuckh von dem Eltist biss auf das Jüngste, in welchen Jahr, wass orth, vnd Zaichen, ain Jedwedres Stuckh gefahlen, vndter seine ordentliche rubricca fleisig vormerkhen vnd soll der Gegenschreiber nit allein vmb die Einnamb: sondern auch aussgab Wissenschaft haben vnd in sein Gegen-Register aintragen. Zeechentens, wann im Herbst gegen den windter, das Gstiett eingezellet würt, soll der Gstiettmaister Städtiges Zum Gstiett gechen vnd sein fleissig nachsechen haben, wass für khrankhe, magere Stuetten Folien, vnd Füllel von dem Gstiedt auss Zueschaidten und nach erheischender Nothdurft, an die halb- oder ganze Fuetterey zue stöllen seyn, solches neben dem Gegenschreiber alsobalden verordtnen, damit es wegen der Fuetterey kheinen Verdacht gibt; Ailfftens, soll der Gstiettmaister, neben dem Gegenschreiber schuldig sein, alle Quartall ihre ordentliche Raitungen Vnserer I. Ö. Hoffkammer abzulegen Vnseren Obristen Stallmaister aber alle Quartall die Extract Zuezuschickhen, damit khain Beschwär khombe, dass Zueuil aufgehe; dessgleichen so viel die Pauvnkosten soBey dem ganzen Gstiettwessen Zue verrichten vonethen sein würdet, anbelangt, sollen alle Gebey genzlich eingestellt sein ausser der tringlich notwendigen Besserung, die kheinen Verzug Leiden wollen; Da aber neue Zuethuung die Noth erforderte, soll er Gstiettmaister vnd Gegenschreiber solches bei Zeyten Vnsseren Obristen Stallmaister zu wissen thuen, damit an den orth vnd Ende, so es gehörig dass Nothuendig anzuebringen wisse. Zwölftens, würt Ernstlich Beuolchen, dass weder er gstiettmaister gross: od. Glein Vieh, ausser seiner Zway Ross, vnd Seechs Chue, noch auch der Gegenschreiber nichts auser seines ainen Ross vnd Zwo Chue halte, weniger anderen erlaube oder passire; Vnd welcher sich vnter- ——*> 121 o— stünde, von ainigerley Vieh sonst etwas Zue halten, vnd dem Gstuett die Fuetterey hierdurch Zu entziehen, der soll von Vnss mit Vngnadt gestraft werden. Dreyzechentens, sollen alle angebaute wüssenmadter widerumb ödt Gelassen, vnd Zum Hey Gebraucht, vnd solle also auch weeder er Gstiettmaister, noch Gegenschreiber, die wüssen, so Zu Heymachung für das Gstiett gehörig, nicht vmb Reissen, vnd darein Säen, weniger andern solches gestatten, vnd da ainer hierüber soll ergriffen werden, würt er mit Vngnadt gestraft werden. Vierzechentens, wann nun das Hey alles fleissig in den Heystadl eingefiehrt worden, solle solcher von dem Gstiettmaister sowol, alss von dem Gegenschreiber aufs fleissigst Verspöret, vnd mit zway Schlösser Verwahrt werden, vnd solle dazue Jedtwederer ain schlissl Bey Handten haben, auch Bey Aussgebung dess Hey, Beede, oder deren Bestölte fleisig erscheinen. Fünfzechentens, der Capellan sollte Verbündten sein, alle Sonn-vnd Feyertag, die H. Mess in der Capellen zu Lippiza Zu celebriren, auch festa Zu verkhündigen vnd das heillige Evangelium in windischer Sprach zu expliciren, damit die khnecht vnd Hueter auch dem Wort Gottes Beywohnen khönnen. Sechzechentens, Es solle auch gemelter Capellan den Gottesdienst ehenter nit anfangen, Biss der Gstiettmaister vnd Gegenschreiber, solches anbeuelchen, damit auss deren Beuelch vnd fleissiger Obsicht, die Khnecht den Gottesdienst abwarten khönnen. Siebzechentens, Wenn ainer von Vnss abgeordnet dahin khommen sollte, so soll auch der Capellan Beraith sein, die h. Mess nach des abgeordneten Belieben zu celebriren, vnd dieses Bey grosser Vngnadt vnd Straff. Achtzechentens, Dieweill Jahrlich ain Zimbliche Anzahl Haabern vnd Fuetter Zu Erhaltung des Gstiets eingenomben, vnd volgents wiederumb aussgeben werden muess, soll es mit einnamb vnd aussgab also Gestalten werden; Nemblich, dass der Gstiettmaister allen Haabern einnehmben, aussgeben, vnd Verraiten solle, dargegen solle der Gegenschreiber Register halten wann vnd wieuill Haabern gedachter Gstiettmaister eingenohmben, so wohl wenn vnd wieuil Haabern, wöchentlich 122 ^~ aussgeben würt; Vnd soll dissfahlsentlich gehalten werden, das der Gstiettmaister ohne Beisein des Gegenschreibers oder eines andern, den er an seiner Stöll Verordtneten würdet, im Geringsten khein Haabern aussgeben solle. Entgegen aber da der Gstiettmaister, ohne den Gegenschreiber, oder des Substituten Haabern aussgeben würt, soll ihme derselbe Bey der Raittung nit passiret werden. Vnd damit auch mehrerer Verdacht, alss ob aine oder der andere entweder einnamb: oder aussgab nicht eingeschriben hette, Verhindert werde, so sollen sich Beede der Gstiettmeister vnd Gegenschreiber, nit allein Gegenregister, sondern auch gegen-Kärbhölzer, vnd Rabisch, wass zu Jeder Zeit ein-genomben vnd hinwiderumb wass wöchentlich aussgeben wirt, halten; Also khan auch alle Wochen dieses Zusamen geraitet, vnd an den Rabisch abgeschnitten werden, aber die Register sollen aussdrukhentlich wieuil, vnd wohin, auch auf wieuil Stuckh wöchentlich der Haabern aussgeben würt, dann hinfürder die Summari-Aussgab nit soll passiret werden; wTann die Füll- oder anderen Stuckh, so Bey dem Hey nit mehr gefuettert, eingestellt sein, so soll mit dem Haabern nach Befehl Vnsers Obristen Stallmaisters gefuettert, vnd es auch mit den Beschöllern, nach obgedacht Vnseres obristen Stallmaisters anordtnung in der Fuetterung gehalten werden; Ingleichen soll es auch mit Hey vnd Stro also gehalten werden, nemblich, dass der Gstiettmaister selbiges in seiner Verwahrung habe, vnd fleisig zuesehe, das von denen khnechten Sparhaft damit vmbgangen werde, vnd da der Gstiettmaister in ein vnd anderen ein Vnordtnung findtet, ist er schuldig selbiges alsobalden abzustellen; Entgegen soll auch der Gegenschreiber sein aufsechen haben, das mit der Fuetterung, obs Hey vnd Stro, genau werde vmbgangen, vnd da er Einen Vnrath Befindtet, soll er nit allein den khnecht wegen der Vnordnung Zuezureden macht haben, sondern alsobalden den Gstiettmaister, solchen Vnrath anmeldten, damit derselbe ain- vnd abgestellt werde, da sie aber solchen Vnrath selbst nicht abstellen khündten, sollen sie Beide dieses an Vnsern Obristen-Stallmaister gelangen Lassen. Neunzechentens, Soll weeder Gstiettmaister noch Gegenschreiber, auch khainer, wer der nun seye, sich anmassen, das Holz Zu verkhauffen, Zu verschenkhen, oder sonst auf wass weiss es geschehen khan, Zu —~o iZi3 o—— veralieniren, oder solches anderen Zu thuen gestatten, in welches nit allein Vnss in Abödtung Vnseres Gehilzes, höchster Schaden zuege-fiegt, sondern auch den armen gestiett in der heissen Sommerszeit der Schatten ent Zogen würt, Vnd dieses bei höchster Vngnadt vnd Straff. * Zwainzigistens, Soll der Gstiettmaister Bedacht sein, dass die Voll, Rössl, so bald Sy Zway Jahr alt von den Stuetten abgesondert, damit sie nicht bastardieret oder verderbt werden. Ain: Vnd Zwainzigestens. Soll der Gstiettmaister kheine Vollen, es sey denn, dass sie drey Jahr alt, an Vnsern Khaysl. Hoff schückhen, sondern die rechte Zeit obseruiren. Zway Vnd Zwanzigestens: Es sollen auch Gstiettmaister vnd Gegenschreiber ihr fleisiges aufsechen auf dem Gstietschmiet haben, dass er mit dem Beschlagen vnd Gurirung der krankhen pferdt, auch jung und alten Gstiett, threulich vnd fleisig vmgehn vnd so oft er die Beschöller oder aufgestellte Vollen Beschlägt, ainen Rabisch haben, desgleichen der Gstiettmaister, vnd Gegenschreiber den Gegentheil, vnd wieuil er Jedesmahls neve vnd alte Huefheissen aufschlagt, alles Fleiss aufschneiden, vnd als s dann mit ihme alle Monath oder Quatember abraiten, damit er es, wass solche arbeith in Gelt ausstragen würt, in seinen ausszug einstellen khan. Er solle auch ehender khein khrankh-oder schadhaftes pferdt noch Stuetten, Vollen, Füllen oder Stietl nit häullen oder Curieren, Biss der Schaden oder die khrankheit nit zuuor von Gstietmaister vnd Gegenschreiber Besehen ist, und wann er die gebrauchte mittl oder Medicamenta alssdann in seine ausszüg eintraget, sollen sie guete obsicht haben, damit er nit zuiuil einseze, so sie nun über die Gebühr wass Befmdten thäten, ihme einen Billichen abbruch machen, alssdann die ausszüg Vnterschreiben. Drey- vnd Zwainzigestens würdt ihme Gstiettmaister hiermit auch Ernstlich auferleget, dass er, souil sein khan Bey dem gstiett, so sich Etwas Zuetruege oderVonnöthen befundten, neben dem Gegenschreiber bleibe- vnd ohne Erlaubniss nit Verraisse; Es solle auch allen Anderen, ohne hochwichtige Vrsachen, von ihme nirgends hinzuraissen erlaubt werden. Vnd wirt er also ihme diese gegebene Instruction fleisig angelegen sein lassen, damit guete Richtigkheit Bey dem Gstiettweessen erhalten vnd wass zu Vnsern nuz, vnd Dienst sein khan, fleisig vnd threulich Befördert werde; wie er dan solchen allen selbst zu thuen würdt wisen, ihme auch alss einen gethreuen Diener von Dienst vnd Pflicht wegen gebührt. Geben in Vnserer Stadt Wien den 7 Xbris 1658. Leopoldt (L. S.) I. G. v. Sintzendorff. Ad Mandatum Sacr. Caes. Maiestatis propriis. J. v. Schidenitsch. 125 Copie der Urkunde gegeben von Seiner Majestät Kaiser Karl VI. bei der Erwerbung der Domäne PRESTRANEGG. Zu Seite 31. 127 „Wir Carl etz. bekennen hiemit für Unss, Unsere Erben und Nachkommen, und thuenKund Jedermäniglich, dass am heut zu end gesetzten Dato Wir dem Gloster Sittich umb das demselben für Unser Carst-Pferdt-Gstuett Lippiza abgekaufte Guettl Pröstranikh in Cram den Vig. Resolutionis dto. Grätz 25. Juli 1728 mit Unserer allergnädigsten Ratification und Genehmhaltung daruor verliehenen Kaufschilling per 14000 iL rheinisch über mit 100 Ducaten gleich bezalten leykauff der-gestalten alss einen unbezalten Kaufschilling richtig und baar schuldig 1 T • 1 11 • 1 1 ^ • 1 1 m Oi 1 • worden seyen, dass nicht allem erholtes Capital deren —: iL biss respectu daran haftenden Credits Partheien ervolgendenClassifications-Abschiedt bei Unseren aerario erliegen verbleiben, sondern auch darum pactirter massen a primo Januaryi dieses laufenden 1728 Jahres die a 5 pro cento laufenden Interessen bezalet werden sollen mit der Versicherung und Hypotec aber vorgedachtes Closter Sittich auf mehr Erwehntes Guettl Pröstranikh alss ein unbezalten Kaufschilling angewiessen und selbten ertheilet haben wollen, gnädigst zu Urkhund dessen haben Wir diesen Schuldbrief mit Unserer eigenen Handt-Unterschrift und hier fürgedruckten Khaisl. Insigl bekräftiget, der geben ist in Unser Landesfürstlichen Haubt-Stadt Grätz den 19. Juny 1728. Carl. 129 Ausweis über die vom Jahre 1858 bis inclusive 1879 in Lippiza, Prestranegg, Ville und Schickelhof bei den Waldculturen ausgesetzten Pflanzen und Bäume. Zu Seite 52. J 130 3—4jähr. Fichten 3—4jähr, Kiefern Pflanzen Stücke Im Jahre 1858 1) T) 71 7) T) 7) 7) 7) 77 77 77 77 7) T) 7t 71 7) 7) 77 77 ,77 7? 77" Ji 1859 1860 1861 1.862 1863 1864 1865 1866 1867 1868 1869 1870 Lippiza........ Prestranegg...... Lippiza........ Prestranegg...... Lippiza........ Prestranegg....... Lippiza........ Prestranegg...... Lippiza........ Prestranegg ...... Lippiza........ Prestranegg . •..... Lippiza........ Prestranegg...... Lippiza........ Prestranegg...... Lippiza........ Prestranegg...... Lippiza........ Prestranegg...... Lippiza........ Prestranegg und Ville . . Lippiza........ Prestranegg und Ville . . Lippiza........ Prestranegg und Ville . . Fürtrag 10.000 1.000 10.000 500 10.000 • 10.000 1.000 20.000 2.000 15.000 17.000 7.000 20.000 3.000 5.000 _______________ 500 1.000 2.000 8.000 3.000 150.000 70.000 22.000 131.500 256.500 » 131 •*«- 3jähr. Eichen öjähr. Birken 6jähr. Buchen Ahorn Rüsten Eschen Linden Pf1anze n h o c h s t ä m m i g- c j S 1 ', ü c k e • • • 80 90 50 30 • • . 40 30 50 50 • • • 30 190 20 80 * • . 40 60 20 50 e • . 160 120 80 40 • • . 30 80 150 • • . 60 60 • • 1.000 1.000 • • • • • . 40 80 • 30 t 800 500 • • • • • . 300 300 • • 5.000 4.000 • • • • • . 200 300 • 3.000 600 400 • • • • • • 180 220 100 40 2.000 • • • • • • • • 350 200 100 * 4.000 500 • • • • • • 200 200 • • • • • • 500 • • • 300 400 200 « • w . • s • • m 200 460 120 80 • • * • • • 100 • 350 • • • • • 50 120 500 * 5.000 11.400 6.400 2.360 3.260 1.890 400 9* 132 F 3—4jähr. Fichten 3—ijähr. Kiefern Pflanzen Stücke Übertrag • Lippiza......... Im Jahre 1871 { Prestranegg, Schickelhof und Ville......... ( Lippiza......... ( Prestranegg....... ( Lippiza ........ ( Prestranegg ....... ( Lippiza......... ( Prestranegg....... ( Lippiza......... ( Prestranegg....... ( Lippiza......... ( Prestranegg....... ( Lippiza......... ( Prestranegg....... ( Lippiza . . -...... ( Prestranegg....... ) Lippiza......... ) Prestranegg....... Summe . 71 V 1872 1873 1874 1875 1876 1877 1878 1879 131.500 14.500 10.000 15.000 4.000 3.000 10.000 • 14.000 1.100 15.000 4.000 12.000 256.500 15.500 12.000 8.000 8.000 12.000 8.000 7.000 9.000 8.000 234.100 344.000 615.900 133 3jähr. Eichen Ojähr. Birken Ojähr. Buchen Ahorn Rüsten Eschen Linden Pflanze n h ochstämmig« e S t ü c k e 5.000 11.400 6.400 2.360 3.260 1.890 400 • • • 370 • • 10.000 • . 400 100 380 • 5.000 • 120 200 • 150 • 180 • 200 120 300 100 120 • • 160 • 290 260 370 600 250 550 100 460 • 800 60 800 • 400 • 300 • 260 350 200 500 20.000 11.400 6, 400 3.950 17.360 S 7.050 tück hoch 5.960 stämmige 400 Stück Pfla uzen Bäun le —> 135 Ausweis über die Belegungs- und Trächtigkeits-Resultate von den Jahren 1788/89—1808/9, dann 1858/59—1878/79 in dem k. k. Karster Hofgestüte. Zu Seite 70. 136 Von den Zuchtstuten wurden belegt Fohlen wurden geboren Anmerkung im Jahre Anzahl Hievon « im Jahre 3O o> bß o -m bß 1788 66 61 5 1789 1 60 1789 66 60 6 1790 • 58 2 trächtige Stuten verkauft 1790 68 58 10 1791 1 57 1791 58 49 9 1792 2 45 2 „ „ eingegangen 1792 62 53 9 1793 3 47 1793 64 56 8 1794 1 54 1 T Stute eingegangen 1794 66 60 6 1795 • 57 jl „ „ vertilgt ^-j 51 StLltell VeiK.cLLllL 1795 61 53 8 1796 • 52 1 „ Stute eingegangen 1796 61 54 7 1797 • 54 1797 67 44 23 1798 • 44 1798 52 47 5 1799 • 48 Zwillinge 1799 63 52 11 1800 1 50 1 trächtige Stute eingegangen 1800 65 56 9 1801 • 56 1801 60 51 9 1802 • 50 1 „ „ vertilgt 1802 59 47 12 1803 1 45 1 „ „ eingegangen 1803 64 55 9 1804 1 52 ^» m kj/ \j L.I L \Z XX „ 1804 60 42 18 1805 • 38 (2 ^ „ VtJlxvcxLlft [z v „ eingegangen 1805 64 53 11 1806 2 52 Zwillinge 1806 62 42 20 1807 • 41 1 trächtige Stute eingegangen 1807 68 58 10 1808 2 54 2 „ Stuten „ 1808 64 52 12 217 1809 • 15 52 I 1320 1103 1066 Hiezu der in der Anmerkung aus gewiesene Abgang an träch tigen Stuten von.......... 1081 Fo s-1-24 hlen 11051 Von 1320 St Von 1103 St ten Sti .uten der 20jährige Durchschnitt uten der 20jährige Trächtigkeit uten. :s-Stand 66 s-Durchschnitt 55 oder 5/e der beleg-Fohlen mehr als Stuten vorhanden. 1 Wn/lli, 1 JNaClK ,________________,____ dern 2 S tuten J Zwillinge brach ten, um 2 —* 137 <-— Von den Zuchtstuten Fohlen wurden wurden belegt geboren Anmerkung im Jahre F—1 CO S3 ff Hievon im Jahre -t-s O ff bß •1-4 rff O :CÖ (-> ¦4-5 cö bß 1858 91 65 26 1859 • 64 1 trächtige Stute vertilgt 1859 93 81 12 1860 3 74 4 „ Stuten nach Wien 1860 88 82 6 1861 1 81 1861 91 73 18 1862 2 70 1 „ Stute „ ,, 1862 87 69 18 1863 1 68 1863 95 84 11 1864 • 79 5 „ Stuten nach Kladruh 1864 89 71 18 1865 * 70 1 „ Stute vertilgt 1865 89 75 14 1866 1 70 (3 „ Stuten nach Wien (1 „ Stute eingegangen 1866 82 67 15 1867 • 59 (6 „ Stuten verkauft (2 „ „ eingegangen 1867 63 54 9 1868 5 46 3 n n n 1868 67 59 8 1869 2 56 1 „ Stute verkauft 1869 65 47 18 1870 • 46 1 „ „ eingegangen 1870 69 54 15 1871 2 51 1 T> „ vertilgt 1871 71 57 14 1872 5 51 2 „ Stuten verkauft, Zwillinge 1872 67 52 15 1873 • 51 1 „ Stute eingegangen 1873 67 54 13 1874 5 50 Zwillinge 1874 64 54 10 1875 2 53 Tt 1875 69 54 15 1876 1 52 1 trächtige Stute verschenkt 1876 68 52 16 1877 • 50 (1 „ „ nach Wien (1 „ „ eingegangen 1877 76 65 11 1878 1 64 1878 79 62 17 299 1879 2 33 60 1630 1331 1265 1298 Fohlen Hiezu der in der Anmerkung aus- gewiesene Abgang an träch- tigen Stuten von 36 1334 1 Von 1630 Stuten der 20jährige Durchschnitts-Stand 81.5. Von 1331 Stuten der 20jährige Trächtigkeits-Durchschnitt 66.5 oder 1.7 über 4/r) der be legten Stuten. 1 Nachd lern 3 S1 tuten 5 Zwillinge bracht ;en, um 3 Fohlen mehr als Stuten vorhanden. --—¦> 139 <»— % Pferdestalle! des k. k. Karster Hofgestiites mit 1. Jänner 1880. w • 141 Beschäler Mutterstuten1 Hengste Wallachen Stuten Reitpferd . Zugpferde3 4jährige 0 „ 1 , Saugfohlen 5jährige 5jährige 4 3 , 1 „ Saugfohlen Lippiza 6 87 3 10 9 6 14 1 12 148 Prestranegg 30 21 29 9 94 341 Alpe Ville 24 17 34 24 99 1 Hievon sind Lippizaner Race ... 44 Vollblut-Araber ... 11 Lippizaner Araber Race 32 87 * > 3 Sind über Sommer in Schickelhof. 3 Ausser den Zugpferden stehen noch 6 Paar Zugochsen in Verwendung und zwar 1 Paar in Lippiza und 5 Paare in Prestranegg. 143 Geschlechts-Register der im Gestüte in Verwendung gestandenen, der dermaligen und der zur nächsten Belegung fürgewählten Beschäler, nach Stämmen geordnet. I.—V. Lippizaner Race. VI.—X. Araber Race. XL Lippizaner Araber Race. Zu Seile 65. —«¦> 145 1. PLUTO Schi. Lijppizanrr Race, geboren lob4. JrIU.bO"xxI6ct Scili. OaJ.C6CLOIia ScIli. befindet sich derzeit als Beschäler im Gestüte. Von dem Stamme PLUTO sind noch folgende Zuchtstuten vorhanden: Amica Schi. a. d. Aboca Arab. Lippiz. Race. Alena Schi. a. d. Alena Arab. Lippiz. Race. Adria I. Schi. a. d. Adria Arab. Lippiz. Race. Bellafiglia Schi. a. d. Bellafiglia Arab. Lippiz. Race. Basovizza Schi. a. d. Bianca Arab. Lippiz. Race. Batavia Schi. a. d. Basilica Arab. Lippiz. Race. Barcola Schi. a. d. Basilica Arab. Lippiz. Race. Musica Schi. a. d. Mascula Lippiz. Race. Montenegra I. Schi. a. d. Montenegra Arab. Lippiz. Race. Mahonia I. Falb a. d. Mahonia Lippiz. Race. Slavina I. Schi. a. d. Slavina Arab. Lippiz. Race. Sessana Schi. a. d. Stella Arab. Lippiz. Race. Traga Schi. a. d. Troja Arab. Lippiz. Race. Virtuosa I. Schi. a. d. Virtuosa Lippiz. Race. 10 Lipp Nobile Schi. Garafolina Hr. Buoncuore Rapp Dama Kapp Toscanello Fall» Constantia Hr. Belvedere Hermelin Violetta Br. Pluto Schi. Ori^inal-Dänemarker fehlt das (ieslütshuch Lipp II. Schi. GropadaKr.____ __ Lipp Fall» Montedora Hr. Spagniolo Schi. Udina Sohl. | Pluto Schi. Orig.-Dänemarker i fehlt das Gestütsbuch 1750 ! 1751 ( Lipp II. Schi. 1 765 1751 1701 1 704 175S 1700 1704 ] 705 1758 1755" Postoina Kapp Toscanello Kapp Hedera Falb Pluto III. Schi. Kuslana Br. J 758 1766 177:5 1775 1775 1771 Pluto III. Schi. Basilica Br. rO ¦: tTi 2 h_________ 1—• ert- Toscanello Hermelin 1785 v CD :=-p P j Kuslana Schi. 1789 !| oc i o HH 1704 1770 1775 1705~ Pluto Schi. Original-Diinemarker fehlt das Gestütsbuch. Lipp II. Schi. Postoina Kapp Sanspareil Kapp Original-Dänemarker fehlt das Gestütsbuch Montedoro Rapp Bradamanta Schi. 1705 1758 1700 1700 177T fehlt das Gestütsbuch Lipp I. Schi. Deflorata Schi. Pluto Schi. Oriyinal-Dänemarker fe liVfdüs" Gestüts h uch~ Lipp II. Schi. Quadrata Fuchs 1771 1707 1705 1754 "1767" Lipp I. Fuchs Udina Schi. 1781 1782 "»siütshuch Pluto III. Seh. Basilica Br. 1775 1774 Sanspareil Schi. 1776 Presciana Schi. 1782 Favory Falb 1779 Delphina Br. 1782 Pluto III. Schi. 1775 Lipp I. Schi. 1790 Norwegia Schi. 1783 ^*i I c^ ____ _ i___ Pluto Schi 1793 ' Amorosa Schi. 1792 hd i 1—« 1 «2 »-H OC ^1 Favory Kapp 1792 Quadrata Schi. 1775 Toscanello Rapp Hedera Falb 1773 MofSU Br. Original-Araber Englessa Rapp Montedoro I. Schi. Toscana Falb 1775 1770 1 782 1703 1704 Toscanello Hermelin 1785 Corvina Br. 1790 Quadrata Schi. 1790 Neapolitano Br. Orig.-Neapolitaner 1790 Rubina Kapp o ^ (X) 1800 Conversano Kapp Orig.-Neapolitaner, gekauft v. Fürsten Kaunitz 1707 fehlt das Gestütsbuch Brittan Br. Deflorata Schi. 1704 1704 Armonia Falb Montedoro Falb 1776 1776 Conversano Br. 1784 Bellamira Br. 1789 Belladona Br 1774 00 GO O s Pluto Schi. Original-Dänemarker 170 5 fehlt das Gestütsbuch Dublino Br. Original-Irl. Meritia Br. Pluto III. Schi 1773 ' _ ... T 17<;.j Meritia Br. 1775 1781 Millord Schi, aus d.Chlu- |i metzer Gestüte des Grafen i 1790 |i I1 Kinsky rs Horvata Fuchs 1789 Montedoro Falb Fragula Lipp Schi. Praga Br. 1749 1758" 1754 1751 Montedoro I, Schi. Toscana Falb 1 763 176 i 93 er. P oc Conversano Kapp Orig.-Neapolitaner, gekauft v. Fürsten Kaunitz 1767 i Armonia Fall» 1770 lehlt das Gestütsbuch fehlt das Gestütsbuch Brittan Br. 1764 Deflorata Schi. 1764 er. Q o Wo m O m Montedoro Falb 1776! Belladona Br 1774 CD "3 od X Toscanello Falb Constantia Br. Belvedere Hermelin Violetta Br." Lipp Falb Montedora Br. Spagniolo Schi. Basovizza Schi. 1704 1758 1700 1704 1704 1770 1775 177 5 Toscanello Rapp Hedera Falb Lipp I. Fuchs Transilvana Br 1773 1 / /i) 1781 1785 Toscanello Hermelin 1785 Altadona Br. 1791 o S* 5 P Neapolitano Br. Orig.-Neapolitaner 1790 i! fehlt das Gestütsbuch Montedoro Falb Belladona Rapp Toscanello Falb Constantia Br. 1770 1779 Favory Falb Bellornata Br. 1779 1758 j Toscanello Rapp Belvedere Hermelin Violetta Br. Lipp Falb Montedora Br. Spagniolo Schi. Udina Schi. __ Lipp Fall)" Montedora Br. Spagniolo Schi. Udina Schi. 1 700 1704 1704 1770 1775 1705 17<>4 1770 1775 1705 Hedera Falb Lipp I. Fuchs Udina Schi. Lipp I. Fuchs Udina Schi. 1785 1773 1775 1781 1782 1781 1 782 Bellornata Falb 1796 Tx it Toscanello Hermelin 1 785 Idria Schi. 1 793 w fehlt das Gestütsbuch Lipp I. Schi Norwegia Schi. 1790 1783, g i ^| Sanspareil Rapp Original-Dänemarker fehlt dasGestiÜ^lTuch Sanspareil Schi. Capriola Br. 1776 1785 Allegro Schi. Original-Spanier 1 795 Montedora Br. 1 792 | x P SO CT) p" ?' >r* h-i Favory Falb Delphina Br. Pluto III. Schi. Quadrata Schi. 1779 178-2 1775" 1775 Toscanello Hermelin Corvina Br. Favory Rapp_________ Quadrata Schi. Confltero Rapp Original-Spanier Affabila Br. Toscanello Hermelin Groczana Happ 1785 1790 1790 1790 | Favory Rapp Quadrata Schi. 1792 1790 Neapolitano Br. Orig.-Neapolit. 1790 Favory Schi. 1800 Rubina Rapp Favory Schi. 1800 1800 Onerosa Rapp 1808 - SO 1805 17<)7 j Amantina Rapp ! Danese Rapp, g eschenk Sr. Majestät des j Königs von Dänemark 1808 i7<>21 Groczana I. Rapp 1801 Favory Br. 1811 Groczana II. Rapp 1817 so L *° 7, Stamm unbekannt Stamm unbekannt Lipp I. Schi. Slavina I. Schi. Generale Schi. Bellona Schi. Generale Seid. Bellasperanza Schi. Generale Schi. Bellasperanza Schi. Generale Schi. Amena Rapp Koheil Schi. Oris.-Araber Slavina II. Schi. 1797 180.-J 1787 f78l 1787 1792 1787 1792 1787 1790 j Albania Schi. 1810 1812 Siglavy Schi. Orijr.-Arab.' 1816 v. Fürsten Schwär-'' zenherg angekauft 1810 Generalissimus I. Schi. Benfata Schi. Generale III. Schi. 1797 1802 1797 1 SOU . Schi. 1817'; Li ' Slavina IV Generalissimus II. Schi. 1815 SO Amena I. Rapi> 1811 y. M Favory Falb Bellornata Br. Toscanello Rapp Hedera Falb Lipp I. Fuchs Udina Schl. 1779 ; 1785 1773 1775 1781 178-2 Neapolitano Br. Orig.-Neapolit. 1790 Bellornata Falb 1796 Toscanello Hermelin 1785 Idria Schl. 179:* v. M x »4_ ." CO Neapolitano Falb 1802 Aquileja I. Schl. 180: J 5 a § • Toscanello Rapp Hedera Fall» Morsu Br. Original-Araber Englessa Rapp 1773 1775 1 77<> I Favory Fall) Bellornata Br. Toscanello Rapp Hedera fall» Lipp I. Tuchs Udina Schl. Lipp I. Fuchs Udina Schl. fehlt das Gestütsbuch Toscanello Rapp Hedera Falb Montedoro Fuch-Primavera Rapp 177 9 j 1785 ! 1773 1775 1781 178-2 1781 1782 1773 1775 177(i 1779 TojRcanello Hermelin 1 785 Neapolitano Br. Orig.-Neapolit. Bellornata Falb 179 2 1790 1 796 Toscanello Hermelin Idria Schl. Lipp I. Schl. 1785 17«):*» 1 790 Norwegia Schl. 1783 Toscanello Hermelin 1 785 Danese Rapp, Reschenk Sr. Maj. des Königs von Dänemark 1808 ~j w Groczana I. Rai >p 1801 zr H-t x 1 ¦¦ h- H i^ j i Neapolitano Falb 1802 Aquileja I. Schl. 1803 I 7 L- ^ Valdamor a Rapp 1787 Lipp I. Schi. 1 1 1797 < P c 180 4 Favory Rapp Quadrata Schl. _ Confitero Rapp Original-Spanier Affabila Br! "" Maestoso Rapp Presciana Schl. Lipp I. Schl. Comtessa Schl. I7'l" i -en 1790 1790 1 797 1790 t-^ i ^^ Op! J~ ?o CO Favory Br. a "j Moscovita II. Br. 1815 oc- . »^ DC Neapolitano Br. Orig.-Neapolit. .1/90 Toscanello Hermelin Corvina Br. 1785 1790 Rubina Rapp Conversano Rapp Original-Neapolitaner 17f>7 Armonia Falb 1770 Montedoro Fall» 1770 Belladona Br. Toscanello Fall» Meschina Br. Toscanello Hermelin Bellornata Br. Toscanello Kapp Hedera Fall» Montedoro Fuchs Primavera Rapp / i \ 1789 17M4 1780 1785 177-} 1775 Conversano Rr. Bellamira Br. Confitero Rapp Orig.-Spanicr A flFc? \\\ 1 a \\v Confitero Rapp Orig.-Spanier SataliaFalb Toscanello Hermelin 1779 1779 I Valdamora Rapp 1800 j 1 78 i i 1 7S9 1796 1797 1 796 1797 1 785 1787 MonakiSchl.Orig.-Arab., stamm Obeyan bsoo ^k ^/ %^V ^. ^* ^m n^ ^^ ^k^b %^V I I I i I ' I ' ,1V-'^™" ^ J. *1 o >¦* ____i ?L Lrj Wi • gr. P I w go- \_J \JIX V v^X OU/IXV/ ±-JL . 1 i •/ Amantina Rapp 1805 1 >i 5 ! W Confitero Fuchs 180 2 M t: J.NCd^JUll üctllc* llcipp i / Jo 3 ^ -no ~^ P ^ I iS V-/ J. 1^1 ':J. o* * it _ .A »i 147 —-> i * i < ¦ • 11. CONVERSANO Schi. Lippizaner liace, geboren lo70. OonvGrsano-Aurica Sciii. Äuxia Schi. befindet sich derzeit als Beschäler im Gestüte. Von dem Stamme CONVERSANO sind noch folgende Zuchtstuten vorhanden: Mahonia Rapp a. d. Manzina Lippiz. Race. Monteaura Schi. a. d. Monteaura Arab. Lippiz. Race. Montedora Schi. a. d. Monteaura Arab. Lippiz. Race. Superba Schi. a. d. Sessana Lippiz. Race. Slatina Br. a. d. Slavina Arab. Lippiz. Race. 10* Conversano Rap p Oi-i^.-Noap. Armonia Fall) Montedoro Fall» Belladona lir. Toscanello HrnnHin Ältadona I Jr. Maestoso lir. Cremona Schl. Sanspareil Happ Alphocata lir. Maestoso lir. Cremona s7 177(> 1770 1774 ! 1785 1791 177-i 17SO 17 9 1773 1780 177<» 1774 Conversano Br. Bellamira Br. 17si 17s<» Conversano Br. J 79s Neapolitano Br. Orig.-Xeapolit. 1790 Lucifera Falb ToSC&nellO Hermelin Corvina lir. Favory Rapp Quadrata Schl. Ccnfitero Rapp Orijj.-.Spanier Affabila lir. Toscanello Hermelin Groczana Rapp 1779 1782 1775 1775 1785 1790 1792 1790 179C) 1797 1785 1792 Transilvana Falb Maestoso Schl. Tropina Happ Maestoso Schl. Belladona Br. Favory Happ Quadrata Schl. 1799 17 NU 1779 17N(> 1790 179^ j 1790 1 N( )N s. Maestoso I. »Schl. 1797 Bibiena I. Schl. 1 n( v.) 77 * Ul a1 H-»' i CD ! P w r~ Favory Schl. 1 N( )0 Neapolitano Br. Oriir.-Xeapolit. J 790 Rubina Happ Favory Schl. Amantina Happ 1S00 ' lsoo 18()5 , Onerosa Happ Inon; x jr Favory Br. 1814,; O o ***** L» J >—; ffO Danese Happ, <; esclienk Sr. Maj. d. Königs | von Dänemark 1808 I Groczana I. Happ l so l Groczana II. Happ INI7 ji. L P 7, Favory Falb Delphina Br. Pluto III. Schl. Quadrata Schl. 1779 178-2 1775 1775 Favory Bapp 1792 ii Quadrata Schl. 1790 < o l Neapolitano Br. Origi-nal-Xeapolitaner 1790 O 2 Toscanello Kapp Hedera Falb Morsu Br. Oritf.-Arub. Englessa Rapp 177:5 1775 Y77<> 1782 Toscanello Hermelin 1 7N5 | r.v cd ~ O Corvina Br. 1790 ! Rubina Bapp 1800 Toscanello Bapp Hedera Falb Morsu Br. Original-Araber Englessa Happ 1773 1 / /.) 1770 1782 Toscanello Hermelin 1785 Groczana Happ 1792| x Q O 'X o N P *^ [S3 5- CD CO r+ O w O 2.2 Favory lalb 1770 Delphina Br. 1782 Pluto III. Schl. 1775 Quadrata Schl. 1775 Toscanello Hermelin 1785 Corvina Br. 1790 Favory Rapp 1792 Quadrata Schl. 1790 Confitero Rapp Ori<,r.-Spanier 179<> Affabila Br. 1797 Toscsnello Hermelin 1785 Groczana Happ 1792 Favory Rapp 1792 Quadrata Schl. 1790 Confitero Rapp Oritf.-Spanier 179 ^r cd — C_i. • SO o Stamm unbekannt Stamm unbekannt Spagniolo Br. NormänderinjSchl^ Sensible SclilJ_____ Planina Schl. 17(33 17(Jo Spagniolo Schl. 1775 Preiletta Schl. 178i JVLlllord Schl., aus dem (äilumetzer Gestüte des viralen ivinsKv i / JvJ i Morella Schl. 1790 Montedoro I. Schl. Tose ana Falh______ 17(j."{ 1704 fehlt das Gestütsbnch Brittan Br.___ Deflorata Schl. 17(54 17(')4 Conversano Rapp Original-Neapolit, gekauft v. Fürsten Kaunitz 17(>7 Conversano Br. 1784 Armonia Fall) Montedoro Falb 1770 1770 Belladona Br Bellamira Br. -on l! 1789 1774 O o S? © Ul P o Toscanello Kapp Hedera Falh 1773 1775 1781 1785 Toscanello Hermelin 1785 Lipp I. Fuchs Transilvana Br. Ältadona Br. 1791 Neapolitano Br. Orig.- Neapolitaner 1790 Transilvana Falb 1799 t-11 ~ CD X1 ' ^> P Favory Falh____ Bellornata Br. Toscanello Rapp Hedera Falh __Lipp I. Fuchs___ Udina Schi._____ Lipp I. Fuchs _ Udina Schl.__ 1779 "1785 1773 Neapolitano Br. Original-Neapol. 1790 Bellornata Falb 17% Neapolitano Falb 1802 1775 ; 1781 I "1782"| ~i7»r Toscanello Hermelin 1785 XVAl X ^Ai ^ V_ylll. 1793 i Aquileja I. Schl. 1803 ür ^O — • i 178ir! Lipp I Schl. 1790 fehlt das Gestütshuch Sanspareil Schl. Capriola Br. 1770 1785 Norwegia Schl. 1783 xjipp ociii. 1797 Allegro Schl. Original-Spanier 1795 Montedora Br. 1792 All- —r i/m LJ /~»Vi 1 I Q ( \ f\ CD oo, Favory Rapp Quadrata Schl. Confitero Kapp Gri^.-Spanier "Affabila Br." Maestoso Rapp Presciana Schl. Lipp I. Schl.________ Comtessa Schl. 1790 j z_*'i_l ' 1790 1800 1797 179G" 18( H.) 1797 1790 Aniantina Bapp 1805 Favory Br. 181-1 Maestoso Bapp 1807 Moscovita I. Schl. Moscovita II. Br. 1815 1804 O go o < < o Toscanello Hermelin Corvina Br.________ 1785 1790 Monaki Schl. Original-Araber, Stamm Obeyan 1800 Neapolitano Br. Orig.-Neapolit. 1790 Rubina Bapp 1800 Ratisbona Bapp 1805 Ul o ~' ^ i r. L M § Favory Falh____ Bellornata BrL Toscanello Rapp Hedera Falb_ Lipp I. Fuchs Udina Schl. 1779 1785 1773 1775 1781 PlUtO Seh. OriL'.-Diine 178-2 1705 Neapolitano Br. Orig.-Neapolit. 1790 Bellornata Falb 179G Neapolitano Fall) 1802 Toscanello Hermelin 1785 Idria Schl. 1793 fehlt das Gestütsbuch Lipp II. Schl. 1758 Postoina Rapp Lipp I. Schl. 1700^ 179(7 Norwegia Schl. 1783 Maestoso Schl. Montedora Falb 1780 1779 Pluto III. Schl. 1775 Basilica Br. Aquileja I. Schl. 1803 Pluto sen. Schl. 1791 w . I o 1774 Lipp I. Schl. 1797 Harmonia Falb 1796 Harmonia II. Schl. 1811 W >-s 3 o 0 Favory Rapp Quadrata Schl. 179iž 1790 Confitero Rapp Orig.-Spanier 179(3 Affabila Br. 1797 Maestoso Rapp 179G Presciana Schl. 1800 | Lipp I. Schl. Comtessa Schl. 1797 1796 Favory Schl. 1800 Amantina Bapp 1805 Maestoso Bapp 1807 Moscovita I. Schl. 1804 i/ Toscanello Hermelin 1785 Corvina Br. 1790 Favory Falb 1779 Bellornata Br. 1785 Toscanello Rapp 1773 Hedera Falb 1775 Lipp I. Fuchs 1781 Udina Schl. 1782 Toscanello Rapp 1773 Hedera Falb 1775 Millord Schl. a. d. Gest. des Graf. Kinskj r 1790 Moretina Schl. 1794 Toscanello Rapp 1773 Hedera Falb 1775 Lipp I. Fuchs 1781 Udina ScM. 1782 Neapolitano Br. Orig.-Neapolit. 1790 Rubina Bapp 1800 _* g> ^ x ,-i 90 to 5 co O \.\>\) <-. III. NEAPOLITANO Schi. Tjtp/jfZffurr Hnee? (/chore)/ lL>7f>. Neapolitano-Mahonia Br. Basovizza Seiil. befindet sich derzeit in Wien (k. k. I[<)iVeilschule). Von dem Stamme NEAPOLITANO sind noch folgende Znchtslnten vorhanden: Amabila Rr. a. d. Albania Aral). Lippiz. Raee. Bionda Rr. a. d. Bionda Lippiz. Raee. Bona Schi. a. d. Bona Arab. Lippiz. Raee. Bona I. Sclil. a. d. Bona Arab. Lippiz. Raee. Sardinia Schi. a. d. Slavina Arab. Lippiz. Raee. Serena Schi. a. d. Slavina Arab. Lippiz. Raee. Moscovita Schi. a. d. Montenegra Arab. Lippiz. Raee. Favory Fall» Bellornata Br. Toscanello Happ Hedera tall» Lipp I. Fuchs Udina Schl. 1779 1785 1773 1775 1781 I 782 Neapolitano Br. Orig-.-Neapolit. 1790 Bellornata Fall) 1790 Toscanello Hermelin 1785 Idria Schl. 179)5 Toscanello Happ Hedera Fall) MorsU Br. Oriy.-Araber Englessa Rapp________ I 7 7'J 1 i i • » | ^t ^^ ^J %^ \M A A v^ A ^ ^^ ^- J- *— 1 1 A A *-^ ill L 1770 i ' ,7!^ Groczana Bapp 1785 179*2 XNeapoiitano rain lsol Aquileja l. schl. 1803 Danese Bapp, Geschenk Sr. Majestät des Königs von Dänemark 180S ^^ X %• Vy LJ C4J J. A C4J ^» • II " ' 1 ^ X *^ X O* P Q o — o jd so i P ! iS c Neapolitano Br. Orig.-Neapolit. 1790 Favory Fall» Bellornata Br. Aa C V-A. C^.1 CI) i. «llll l_li.cJ.r-> -*¦• Lipp I. 1' uchs Udma Schl. 1779 1785 1773 1775 1781 1782 Bellornata Falb Toscanello Hermelin Idria Schi. 1781 17N->""i Lipp I. Schi. fehlt das Gestütsbuch Toscanello Kapp Hedera Fall» Montedoro Fuchs Primavera Happ Norwegia Schl. i / / ») i ___ I ... . | •&* *^ KJ V^ KM AA V^ A J. \J A -* \^ A A 1 X v> 1111 1770 j 1779 i * aiu.am.ora iiapp 1796 1785 179:5 1790 17s;j 1785 1787 JNeapoiitano raJh isol Aquileja I. Schl. 1803 X r\ Lipp I. Schl. 179' P- TDn f\ r\ T l-ioiiii 1 V/ ) h v— •—• x M i CO Favory Kapp______________ Quadrata Schl. Confitero Rapp Urijj.-Spanier Affabila Br. "" ~ Maestoso Rapp Presciana Sc hl. Lipp I. Schl. Comtessa Sch \._____________ 1792 i79()"! Favory Schl. 790 Amantina Bapp 1800 1797 1790 ~ 1800 1797 i __ j TV/T«-, r*/¦>/*%-TT 4 + O T *«J/-i1t1 179() iviuouovita ±. i cm. 1805 Favory Br. 181 4 Maestoso Bapp 1807 1801 j Moscovita II. Br. 1815 !¦ x X ._ Monaki Schl. Original-Araber, Stamm Obeyan 1800 Toscanello Hermelin Corvina Br. Conversano Rapp Orig.-Neapolitaner Armonia Falb Montedoroi alb__________________ Belladona Br. | Neapolitano Br. Orig.-Xeapolit. 1790 1800 178 i 1789 1785 i 1790 jj^UDina rulpp 1 t 0 / 17 i 0 1770 1774 JrtatisDona i»app i8u-> P ! crt- X w &o — go (X i X Conversano Br. Bellamira Br. Toscanello Fall» Meschina Br. 1789 7784 Toscanello Hermelin Bellornata Br. Toscanello Rapp Hedera Falb Montedoro Fuchs Primavera Rapp Confitero Bapp Orig.-Spanier 1790 Affabila Br. 1797 WvilV vi Ofljllv -Dl. Confitero Happ Orig.-Spanier 1780 1785 i öauaiia i am 1 / / 3 1 / / •) 1 / / 9 17/9 Amant m a üapp X 1^ I—• v J^ Toscanello Hermelin Valdamora Ba}>p 179(i 178.) 1787 Confitero Fuchs 1801 iz Neapolitana Bapp 1798 X ^ ' " Ci 1^ >• ^ (Tj ^ Conversano Br. Bellamira Br. Neapolitano Br. Orig.-Neapolitaner Transilvana Falb Maestoso Schi.__________________ Tropina Rapp ______________ Maestoso Schl._________________ Belladona Br. __ Favory Rapp_________________ Quadrata Schl. Neapolitano Br. Orig.-Neapolitaner Rubina Rapp Favory Schl. Amantina Rapp Conversano Br. Lucifera Falb 1784 1789 1790 1799 1780 1779 1780 1790 1792 1 790 1790 j 1800 | ^'¦lJ-c-1 ^öcl <|| 7800 1805 Maestoso I. Schl. Bibiena I. Schl. Favory Schl. Danese Rapp, Gesch. Sr. M. cl. K.. v. Dänem. 1808 Groczana I. Rapp__________________1801 Favory Falb 1779 Delphina Br. 1782 PlUtO IlirSchl. 1775 Quadrata Schl. 1775 Toscanello Hermelin Corvina Br. 1785 1790 Favory Br. Groczana II. Bapp Favory Bapp Quadrata Schl. 1798 1808 1797 18015 ! 1800 1808 1811 1817 1794 1790 Conversano - Lucifera Br. 1840 Bibiena II Schl. 1817 ||t Favory-Onerosa Br. 1819 Corvina Bapp 1845 H 2 °°' Neapolitano Br. Orig'.-Neapolit. 1790 Rubina Bapp 1800 Toscanello Hai>p______ Hedera Fall» MorSU Br. Orig.-Araber Englessa Rapp 1773 | 1775 Toscanello Hermelin 1770 1782 178; -) Groczana Bapp 1794 Favory Schl. 1800 Onerosa Bapp 1808 Danese Bapp, Geschenk Sr. Majestät des Königs von Dänemark 1808 Groczana I. Bapp 1801 Q i__i OC i—| GO Neapolitano Br. Orig.-Neapolitaner 1790 Bellornata Falb 1790 Toscanello Hermelin 1785 Idria Schl. 1793 Toscanello Hermelin 1785 Groczana Rapp 1792 Neapolitano Fall) 1804 Aquileja I. Schl. 180)5 Uanese Happ, Geschenk Sr. Majeslät des lvöui^w van iJüiKJinuik 1HOH Neapolitano-Aquileja Schl. 1840 Neapolitano Br. Orig.-Neapolitaner Bellornata Falb Toscanello Hermelin Idria Schl. Lipp I. Schl. Norwegia Schl. ^ Toscanello Hermelin Valdamora Rapp Favory Falb__ Delphina Br. _______ PlUtO III. Schl. Quadrata Schi. Groczana I. Happ 1801 Neapolitano Falb Aquileja I. Schl. 1790 1790 1785 1793 1790 "1783 1785 I 1787 | ' 1 1 "1779 1782 1775 1804 Lipp I. Schl. Toscanello Hermelin Corvina Br. Maestoso Schl. Tropina Rapp_____ Lipp I. Schl. ____ Buda I. Rapp Maestoso Schl. Tropina Rapp Toscanello Falb Canissa Schl, 1775 1785 1790 7780 Favory Happ Quadrata Schl. 1797 1804 1794 1790 P Groczana Neapoütano-Aquileja Schl. 1840 Buda III. Schl. 1844 < 5? 5° Favory Schl. 1800 Neapolitano Br. Orig.-Neapolit. 1790 1779 1797 1804 1780 1779 1794" Rubina Bapp Maestoso Seh. Buda II. Schl. 1800 1797 1810 1803 Maestoso Schl. 1797 Bellamira Schl. 1809 Onerosa Happ 1808 ^p<- Maestoso-Buda Schl. 1841 Bellamira IV. Schl. 1840 ^L0 PlUtO Schl. Orig.-Dänem. fehlt das Gestütsbuch Lipp II. Schl. Postoina Rapp Toscanello Rapp Hedera Falb Pluto III. Schl. Kuslana Br. Lipp I. Fuchs Udina Schl. 1 705 1758 1700 1773 1775 1775 1771 1781 1782 Pluto III. Schl. 1775 Basilica Br. 1774 Toscanello Hermelin fehlt das Gestütsbuch Kuslana Schl. Lipp I. Schl. Norwegia Schl. 1785 1789 Pluto senior Schl. 1791 Perla I. Schl. 180:{! S f_____ 1790 PlUtO III. Schl. Basilica Br. Sanspareil Schl. Presciana Schl. Favory Fall» Delphina Br. Pluto III. Schl. Quadrata Schl. Pluto Schl. 1775 1774 1770 ! — i AlDornsfl Schl 1782 auiwiwo« ' 1783 1793 1794 Lipp I. Schl. 179' Plutona I. Schl. 1801 i 1779 Toscanello Hermelin Corvina Br. ____ _______ Conversano Rapp Orig.-Neapolitaner Armonia Falb 1782 1775 1775 1785 1790 1707 1770 Favory Happ 1794 Montedoro FaUo BeÜadona Br. Pluto III. Schl. Meritia Br. 1770 1774 1775 1781 Quadrata Schl. 1790 Neapolitano Br. Orig.-Neapolit. 1790 Rubina Happ 1800 Conversano Br. 1784 Bellamira Br. 1789 lYLillOrd Schl., aus dem Chlumetzer Gestüt des Grafen Kinsky 1790 Horvata Fuchs 1789 Favory Schl. 1800 !r* hH ^O Onerosa Bapp 1808 !: a Conversano Br. 1798 Danesia Schl. 1807 Montedoro I. Schl. Toscana Falb fehlt das Gestütsbuch Brittan Br. Deflorata Schl. 1703 1704 1704 1704 Conversano Bapp Ong.-JNeapolit. 1/6/ Armonia Falb 1770 Montedoro Falb Belladona Br. Conversano Br. 1784 ü 1770 1774 Toscanello Rapp 1773 Hedera Falb 1775 Lipp I. Fuchs 1781 Transilvana Br. 1785 Favory Falb Bellornata Br. 1779 1785 Toscanello Rapp 1773 Hedera Falb 1775 Lipp I. Fuchs 1781 Udina Schl. 1782 Lipp I. Fuchs 1781 Udina Schl. 1782 fehlt das Gestütsbuch Sanspareil Schl. 1770 Cauriola Br. 1785 Toscanello Hermelin Altadona Br. 1785 1791 Bellamira Br. 1789 i y Neapolitano Br. Orig\-Neapolitaner 1790 nPvo T"i ci 1 T7Q T") €) T^'ilb 1 799 Neapolitano Br. Orig.-Neapolit. 1790 Bellornata Falb 1790 Toscanello Hermelin 1785 Idria Schl. 1793 Lipp I. Schl. 1790 Norwegia Schl. 1783 Allegro Schl. Original-Spanier 1795 Montedora Br. 1794 Neapolitano Falb 1804 Aquileja I. Schl. 1803 i oc to I 2 Lipp I. Schl. 1797 x Allegra Schl. 1800 I—k X 1>L X r* f-*. Stamm unbekannt Stamm unbekannt Monaghy Br. Original-i Araber 1817 Spagniolo Schl. 1775 Freiletta Schl. 1784 Imperatore Seh. 1775 Mosca Rapp 1774 Bello Schl. 1774 Electa Schl. 1772 Millord Schl., aus dem des Grafen Kinsky Chlumetzer Gestüt Morella Schl. 1790 J . -------1 Slavma I. Schl. 1790 ! 1803 Generale Schl. Bellona Schl. 1787 A r— C~} A Generalissimus I. Schl. 1797 Imperatore Schl. 1775 Mosca Rapp Gratioso Schl. Bellatesta Schl. Imperatore Schl. Mosca Rapp Bello Schl. 1774 1779 1775 1775 1774 1774 Electa Schl. 1772 Gratioso Rapp 1772 Capria Schl. A FJ ^T i"^ 17// Gratioso Schl. Benvenutta Schl. 1779 1781 Generale Schl. Bellasperanza Schl. Generale Schl. Bellona Schl. /8/ 1794 1787 Benfatta I. Schl. 1804 »g x S° io X ^' •-¦8 X i-i« oc er cq »— >—• i_i. • i i 1781 Generalissimus I. Schl. 1797 Gratioso Schl. Syracusa Schl. 1785 1791 Benvenutta I. Schl. X i «"O • I—I x CC I—l OD V ' ' -> 151 IV. FAVOR Y Schi. LtipjH-zuw hacCy (/('boren lo/,l. r avory-Aversa Schi. Sessana Schi. befindet sich derzeit als Beschäler im Gestüte. Von dem Stamme FAVORY sind noch folgende Zuchtstuten vorhanden: Ancona Scid. a. d. Adria Aral). Lippiz: Race. Beja Schi. a. d. Betalka Lippiz. Race. Bonavoja Schi, a, d. Bona Arab. Lippiz. Race. Mima Schi. a. d. Mima Lippiz. Race. Mascula Schi. a. d. Mahonia Lippiz. Race. Manzina Schi. a. d. Manzina Lippiz. Race. Malvina Rapp a. d. Mahonia Lippiz. Race Moscava Br. a. d. Moscovita Lippiz. Race. Stolpa Br. a. d. Stella Arab. Lippiz. Race. P Favory Kapp j Quadrata .Schi. Confitero Kapp Grig.-Spanier "Affabilä Kr7 ~~^ Maestoso Kapp 1 Presciana Schi. Lipp I. Schi. 179^ 1790 1790 1797 179») 1 800 1797 Comtessa Schi. 1790 Favory Schi. 1800 Amantin a Bapp 1805 Favory Br. 1814 Maestoso Bapp iso; Moscovita I. Schi. 1801 Moscovita II. Br. 1815 . c Monaki Schi. Orig.-Arab. Stau un Obeyan 1800 Neapolitano Br. Orig.-Neapolit. 1790 Toscanello Hermelin Corvina Kr._______ 17 8.") 17,)0 I Rubina Bapp X OL/'J Ratisbona Bapp 180-j 5 i x ,__, i_____*__________"______ Neapolitano Br. Orig.-Neapolit. 1790 Favory Fall»_______________ Bellornata Kr. _______________ Toscanello Kapp Hedera Falb_________ Lipp I. Fuchs Udina Schi. Pluto Schi. ()rig.-Däne fehlt das Gestülsbnch Lipp II. Schi. Postoiria Kapp Lipp I. Schi. Norwegia Scln\^_______ JViaestoso Schi. Monte dor a Falb 1779 1785 ill'-] 1775 178 1 1 7 8-J 1 / ()•> 1 / -j 8 1700 Bellornata Fall 1790 Neapolitano Fall) 1802 i—^ X I r Toscanello Hermelin Idria Selil. 1785 1793 Pluto III. Selil Basilica Br. 1775 1774 1790 I ,. . ,-..>i Lipp I, Schl. 1 780 177 9 Harmonia Fal h 1797 179Ü Aquileja I. Schl. 1803 Pluto sen. Schl. 1791 W Harmonia II. Schl. 1811 r/c hH X WW h-* Neapolitano Kr. Grig.-Neapolitaner Bellornata Falb Toscanello Hermelin Idria Schi. Toscanello Hermelin Groczana Kapp Neapolitano Br. Grig.-Neapolitaner Bellornata Falb Toscanello Hermelin Idria Selil. Lipp I. Schl. Norwegia Schl. Toscanello Hermelin Valdamora_Kapi> Favory Schl. Amantina Kapp Maestoso Kapp Moscovita I. Schl. 1790 I 790 178.-) \1\Y.\ 1785 1792 1790 1790 1785 J 79:f Neapolitano Falb .. _ ^7 __________ Aquileja I. Schl. 1802 1803 Uanese happ, Geschenk Sr. Majestät des Königs von Dänemark. 1808 Groczana I. Bapp Neapolitano Falb Aquileja I. Schi. 1801 1802 1803 ]'y()' i T • -r V, 7s;j Lipp I, Schi. Neapolitano Kr. Grig.-Neapolitaner Rubina Kapp Conversano Kr. Bellamira Kr. Confitero Kapp Grig.-Spanier I Affabila Kr. Confitero Kapp Urig.-Spanier Satalia Falb Toscanello Hermelin Valdamora Kapp 1 178.-> | 1787"i 1800 I J 805 I i 1807 I 1804 i 1790 1800 178 4. 1789 1790 1797 1790 1797 1785 1787 1797 Buda I. Bapp Favory Br. Moscovita II. Br. 1801 1814 1815 Neapolitano-Aquileja Schl. 1820 Groczana II. Bapp 1817 Neapolitano-Aquileja Schl. 1820 Buda III. Schl. 1822 Monaki Schl. Original-Araber, Stamm Obeyari 1800 Ratisbona Bapp Conversano Br. Amantina Bapp Confitero Fuchs Neapolitana Bapp 1805 1798 1805 1801-1798 Favory-Moscovita Br. 1822 7 j Amantina Bapp Danese Bapp, GeschenkSr.Maj. des K von Da m-m a i'k 1 / 8 5 1 179-2 j Groczana I. Bapp 1805 önigs 1808 1801 Lucifera Falb 1808 Maestoso I. Schl. 1797 Bibiena I. Schl. 1803 Favory Schl. 1800 Onerosa Bapp 1808 Favory Br. 1814 w Groczana II. Bapp 1817 ^j Neapolitano Kr. Orig.-Neapolitaner Bellornata Falb Toscanello Hermelin Idria s^hi. 1790 < Neapolitano Fal 1790 179;{ i Aquileja I. Schl._ > 1802 1803 Danese l»a.pp, GeschenkSr. Maj. des Königs vrni Dänemark 1808 Toscanello Hermelin Groczana Kapp Neapolitano Kr. Orig.-Neapolitaner Bellornata Falb Toscanello Hermelin Idria sdil. Lipp I. Schl. Norwegia Schl. Toscanello Hermelin Valdamora Kapp Favory Schl. Amantina Kapp | Maestoso Kapp ! Moscovita I. Schl. Neapolitano Kr. Grig.-Neap. Rubina Kapp Neapolitano Kr. Orig.-Neap. Bellornata Falb Toscanello Hermelin Idria Schl. Toscanello Hermelin Danesia Schl. Toscanello Hermelin Idria Schl. 1 785 -17,,j Groczana I. Bapp 1790 i7UG Neapolitano Falb 1 'S:> A '1 ' T '.11 179.'> •"¦'¦1U- At;Jc* -*-• 1790 _ . _ " )7s;, Lipp I. Schl. 1785 1787 ! 1801 Neapolitano-Aquileja j Schl. 1820 [ Groczana II. Bapp 1817 x 1802 1800 1805 1807 1804- Buda I. Bapp Favory Br. Moscovita II. Br Ratisbona Bapp ; Monaki Schl. Original-Araber, ! stamm Obeyan 1790 ' 1800 I 790 I ,7 1803 Neapolitano Aquileja Schl. 1820 Aquileja II. Schl. 181 i | r I ^ ZZ i Cw PlUtO Schl. Orig.-Dänemaiker fehlt das Gestüts buch Lipp II. Schl. Postoina Kapp Toscanello Kapp Hedera Falb Pluto III. Schl. Kuslana Kr. Lipp I. Fuchs Udina s 1775 1781 1785 Toscanello Hermelin Altadona Br. 1785 1791 ü x hH x Conversano Br. 1784 Q Bellamira Br. 1789 Neapolitano Br. Orig.-!' Neapolitaner 1790 t"« Transilvana Falb 1799 ; x I w x Favory Falb Bellornata Kr. Toscanello Kapp Hedera Falb Lipp I. Fuchs Udina Schl. Lipp 1. Fuchs Udina Schl. Neapolitano Br. Orig.-Neapolit. 1790 1790 Bellornata Falb 1779 1785 177:} ! 1775 i 1781 j 1782 | 1781 ;~. T~TTT 17i^ ; Lipp I. Sei.i Toscanello Hermelin Idria Schl. 1785 179: 1790 fehlt das Gestütsbncli Norwegia Schl. 1783 Sanspareil Schl. Capriola Kr. Allegro Schl. Orig.-Spanier Montedora Br. e ! O Neapolitano Falb 1802 Aquileja I, Schl. 1803 !' x i, ü Lipp I. Schl. 1797 Allegra Schl. 1800 v—i ^ >—i ^ Eoo. Stamm unbekannt Stamm unbekannt Stamm unbekannt Maestoso Schl. Virtuosa Kapp Ellectore Fnchs Sola Fuchs 1 780) 1780 1779 Maestoso Bapp 1790 Lurcher Orig.-Engländer Recovery Orig.-Engländer Phenomenon Grig.-Engländer Eyebryght Grig.-Enghinder 1777 j *3ULdt^ 171 Monaghy Br. Orig.-Arab. 1817 u. * c - =tj; »-i. ?: -*"• 00. - — >¦ I—• J"! ~ - a Sola I. Fuchs Chance Jemina General Schl. 1787 Vallona Schl. 1780 Sultan I. Kapp 1791 Pollicastra Kapp Imperatore Kr. 1793 178.] Brittanica Kr. 1787 Principe llapp 1780 Stornella Kapp 1784 Generale I. Schl. 1^90 Pastorella I. Bapp 1804 Imperatore Bapp Stornella Bapp 1793 179: o Grimalkin Br. iso; > X W^OUrthy Schl. Original Engländer General jun. Schl. 1814 Stornella I. Bapp 180i ^ K2! Ul X i_i 1 I: V. MAESTOSO Schi. Lippizaner Rare, geboren 1874. Maestoso-Perletta Schi. Mascula Schi. befindet sich derzeit in Wien (k. k. Hofreitschule). Von dem Stamme MAESTOSO sind noch folgende Zuchtstuten vorhanden: Allegra Schi. a. cl. Aleppa Arab. Lippiz. Race. Alea ßr. a. d. Aversa Lippiz. Race. Affabila Schl. a. d. Africa Lippiz. Race. Amata Scld. a. d. Amata Arab. Lippiz. Race. Brava Schi. a. d. Bianca Lippiz. Race. Buda Schi. a. d. Basovizza Lippiz. Race. Bellavista Schi. a. d. Basilica Arab. Lippiz. Race. Mora Schi. a. d. Mima Lippiz. Race. Montenegrina Schi. a. d. Montenegra Arab. Lippiz. Race. Belladona Schi. a. d. Bianca Lippiz. R.ace. Virtuosa Schi. a. d. Virtuosa Lippiz. Race. I— • H—i i—* »a en ö N G) NO i— *—* a. • H*« fehlt das Gestütsbuch Lipp I. Schi. Deflorata Schi. PlUtO Schi. Orig.-Dünemarker fehlt das Gesttitsbuch 1771 ~1767_ 1765" Favory Fall) 1779 Delphina Br. 1782 Favory Rapp 1792 •. — Pluto III. Schi. 1775 Lipp II. Schi. Quadrata Fuchs 1754 1767 Quadrata Schi. 1r~ rr ^- Quadrata Schi. 1790 Neapolitano Br. Orig.-Neapolitaner 1790 Toscanello Rapp HederaFalb MorsU Br. Orig.-Araber Englessa Rapp 1773 1775 1776 788-2 Toscanello Hermelin 1785 Corvin a Br. 1790 Rubina Rapp 1800 ~~iTavory Falb Delphina Br. Pluto IIL Schi. Quadrata Schi. 1779 178-2" 1775 1775 Toscanello Fall> Meschina Br. 1789 1784 Favory Rapp 1792 Quadrata Schi. Confitero Rapp Orig.-Spanier Affabila Br. 1790 1796 1797 Favory Schi. 1800 Amantina Rapp 1805 Toscanello Rapp Hedera Fall) MorsU Br. Orig.-Araber Englessa Rapp 1773 I 1776 1782 1785 Groczana Rapp 1792 Danese Rapp, Geschenk Sr. Majestät des Königs von Dänemark 1808 Groczana I. Rapp 1801 Favory Falb Delphina Br. Pluto III. Schi. Quadrata Schi. Toscanello Falb Meschina Br. Maestoso Schi. Virtuosa Rapp Pluto Schi. Presciana Schi. Lipp I. Schi. Norwegia Schi. Maestoso Schi. Duchessa Scl 1i. 1779 178-2 1775 1775 1789 "1784" 1786 1786 1793 1782~ 1790" 1783 1 786 1790" Favory Rapp Quadrata Schi. Confitero Rapp Orig.-Spanier Affabila Br. Maestoso Rapp 1792 1790 1796 1797 179G Presciana Schi. Lipp I. Schi. Comtessa Schi. 1800 1797 1796 Favory Schi. 1800 Amantina Rapp 1805 Maestoso Rapp 1807 Moscovita I. Schi. 1804 Neapolitano Br. Orig.-Neapolitaner 1790 Pluto Schi. Orig.-Däne 1 / 65 lehlt das Gestütsbuch Pluto III. Schi. 1//5 Lipp-Nobile Schi. Garafolina Br. Buoncuore Rapp Dama Rapp Toscanello Falb Constantia Br. Belvedere Hermelin ViolettaBr. PlUtO Schi. Orig.-Däne feh 11 das ("ies 1 ütslnTcTi Lipp Il7schi. Gropada Br.______________ Lipp Falb Montedora Br. Spagniolo Schi. Udina Schi. 1750 ' . 1751 Lipp II. Schi. 1751 1761 1764 1758 1 760 1764 1765 1758" 1755" Postoina Rapp Toscanello Rapp Hedera Falh Pluto III. Schi. 1758 1766 1773 1775 1775 Kuslana Br. 1771 S Cd 53 p Cd i-f-i C+" H-1—I T *-\ H^- Basilica Br 1774 Toscanello Hermelin 1785 Kuslana Schi. 1789 1764 177G 1775 1765 Lipp I. Fuchs Udina Schl. 1781 1782 fchlt das Gestütsbuch Maestoso Br. 1773 Cremona Schi. 1780 Pollicastro Rapp Orig.-Neapolitaner 1773 "Virtuosa Füib 1780 PlUtO III. Schi. _"_J_'"_ 1775 Basilica Br. 1774 Sanspareil Schi. 1776 Presciana Schi. 1782 Maestoso Schi. Virtuosa Rapp 1786 1786 PlUtO Schi. Amorosa Schi. 179)5 1792 Lipp I, Schi. 1790 Norwegia Schi. 1783 Maestoso Rapp 1796 Plutona I. Schi. 1801 ü " I—k '/.•L• *~"k tut ,~- tx oa a O ** K. GO C T fs h-^ Favory Rapp Quadrata Schi. Confitero Rapp Orig.-Spanier Affabila Br. Maestoso Rapp Presciana Schi. Lipp Schi. _____ Comtessa Schi.___________ 1 794 1790 1796 lY97 1796" 1800 1797 1796 Favory Schi. Amantina Rapp Maestoso Rapp 1800 1805 1807 Favory Br. 1814 Moscovita I. Schi. 1804 Moscovita II. Br. 1815 MonakiSchi. Orig.-Arah. Stamm Obeyan 1800 Neapolitano Br. Orig.-Neapolit. 1790 Toscanello Hermelin Corvina Br. 1785 | 179() I Rubma Rapp 1800 Ratisbona Rapp 1805 Favory Falb Bellornata Br. Toscanello Rapp ___ Hedera Falb _____ Lipp I. Fuchs Udina Schl. PlUtO Schi. Orig.-Däne fohlt das (iestütsbuch Lipp IL Sohl. _ Postoina Rapp Lipp I. Schi. Norwegia Schi. Maestoso SHii. Montedora Fal» 1779 1785 177.J 1775 1781 178-2 1765 1758 1766 1790 178:* 1786 1779 Neapolitano Br. Orig.-Neapolit. 1790 Bellornata Falh 1796 Toscanello Hermelin Idria Schi. Pluto III. Schi. 1785 Basilica Br. Lipp I. Seid. 1793 1775 1774 1797 Neapolitano Falb 1802 Aquileja I. Schi. 1803 Pluto sen. Seid. 1791 Harmonia Fall) 1796 h- p I— CO ,__. CO H H |i CT. J-l CO P Harmoniall. Schi. 1811 Neapolitano Br. Orig.-Neapolitaner Bellornata Falb ___ Toscanello Hermelin Idria Schi. Neapolitano Falh 1 790 1796 17t>;j I Aquileja I. Seid. 1802 1803 JUanese liapp, Geschenk Sr. Majestat des Königs von Dänemark 1808 Toscanello Hermelin Groczana Rapp Neapolitano Br. Orig.-Neapolitaner Bellornata Falb Toscanello Hermelin Idria Schi. Lipp I. Schi. Norwegia Schi. Toscanello Hermelin Valdamora Rapp_____________ Favory Schi. Amantina Rapp Maestoso Rapp MoscovitaI. Schi. 1785 1792 1790 1796 Groczana I. Rapp 1801 Neapolitano - Aquilej a Seid. 1 1779 Delphina Br. 1782 1775 1775 Conversano Br. 1798 1790 17,,9 j Lucifer a t alb 1786 1779 "178« 1790 1792 1790 1790 1800 1800 1805 Maestoso I. Schi. Bibiena I. Seid. Favory Schi. Onerosa Rapp Favory Br. 1808 1797 1803 Conversano-Lucifera Br. 1820 1800 1808 1814 Bibiena II. Scid. 1817 Favory-Onerosa Br. 1819 Groczana II. Rapp 1817 Corvina Rapp 1825 Pluto III. Schi. Quadrata Schi. Toscanello Hermelin Corvina Br. 1785 1790" Favory Rapp Quadrata Seid. 1792 1790 Neapolitano Br. Orig.-Neapolit. 1790 Rubina Rapp 1800 Favory Scid. 1800 Onerosa Rapp 1808 Toscanello Rapp Hedera Falb | Morsu Br. Orig.-Araber Englessa Rapp________ ¦r-862-1 Groczana Kapp 1785 1792 Danese Rapp, Geschenk Sr. Majestät des Königs von Dänemark 1808 o CO CO CO »-O CO GO CO t—' a a ri~) È I- 155 VI. GAZLAN SchL Araber Race, geboren 1872. Gazlan-Garafolina Schi. Mersucha Schi. befindet sich derzeit als Beschäler im Gestüte... Nach dem Orig.-Araber GAZLAN sind noch folgende Zuchtstuten vorhanden: Bellona Schi. a. d. Biondella Lippiz. Race. Freha Schi. a. d. Freha Arab. Race. Montenegra Schi. a. d. Monteaura Arab. Lippiz. Race. Massovia Schi. a. d. Manzina Lippiz. Race. Montona Schi. a. d. Monteaura Arab. Lippiz. Race. Platana Schi. a. d. Pastime Arab. Lippiz. Race. Stella Schi. a. d. Stornella Arab. Lippiz. Race. Trompetta Schi. a. d. Trompetta Arab. Lippiz. Race. Gazlan-Garafolina Selil. 1866 Gazlan Schi. Original-Araber 1840 Hamdany-Semeri Koheili-Tamerie Garafolina Schi. Mersucha Schi. 1867 185ff Tadmor Schi. Orig.-Araber, erzeugt bei dem Beduinen-stamme Anaze El Ruöla 1834 Gidrane Fuchs Orig.-Ai";LJj(; Stamm unbekannt f I s I Ben-Azet Schi. 1851 Azet Orig.-Araber, erkauft bei dem Araber Samme Beni-Sacher, Race Obejon-Stedry g Gazella Orig.-Araber, erkauft bei dem Araber Stamme Anaze-Sboa, Race Koheil-Ayius Mersucha Schi. Original-Araber, erzeugt bei dem Beduinenstamme Anaze El Ruöla, Rtice Koheüa-Adjuse 1841) 157 VIL SAYDAN Schi. Araber Race, geboren 1843. Saydan-Kohlan Saidie-Togan im Jahre 1863 eingegangen. Nach dem Orig.-Araber SAYDAN sind noch folgende Zuchtstuten vorhanden: Aquileja Scheck a. d. Andalusia Arab. Lippiz. Race. Hasbeia Schi. a. d. Hasbeia Arab. Race. Saydan-Kohlan Ori i*\ na 1 -Araber, Saidie-Togan Original-Arab er, erzeug l>ei denifcmnie der Nedjdj —-=> 15t/ o-»-- VIII. SAMSON Schi. Araber Race, geboren 1849. Bei dem Tribus Tajaha bei Gaza, Race Machladie. Im Jahre 1871 altershalber vertilgt worden. Nach demselben sind noch folgende Zuchtstuten vorhanden: Alda Schi. a. d. Alda Arab. Lippiz. Race. Galanta Schi. a. d. Garafolina Arab. Race. Mirabella Br. a. d. Mima Lippiz. Race. Madeira Schi. a. d. Massovia Arab. Lippiz. Race. Mora Falb a. d. Mora Arab. Lippiz. Race. Romana Schi. a. d. Romana Arab. Lippiz. Race. —> 161 c~- IX. HADUDI Schi. Araber-Lippizaner Race, geboren 1861. Hadudi Schi. Bianca Schi. Im Jahre 1866 eingegangen. Von dem Stamme HADUDI sind noch folgende Zuchtstuten vorhanden: Ariosa Schi. a. d. Aversa Lippiz. Race. Basilica Schi. a. d. Bianca Arab. Lippiz. Race. Palma Schi. a. d. Pastime Arab. Lippiz. Race. Malva Schi. a. d. Mahonia Lippiz. Race. Malina Schi. a. d. Malina II. Lippiz. Race. Bomea Schi. a. d. Bomana Arab. Lippiz. Race. Sevilla Schi. a. d. Silva Arab. Lippiz. Race. Steaka Schi. a. d. Stella Arab. Lippiz. Race. k 11 Hachicli Schi. Original-Araber 1850 erzeugt bei demJ3eduinenstammeAnazeElR"ll61a, RaceHadban ------- Tadmor Schi. (Original-Araber, erzeugt bei dem Bedu menstarn me Anaze El Ruöla 8834 Bianca Schi. 1847 Basil Schi. 1839 Siglavy Schi. Orig.-Arab., angekauftim Jahre 1816 v.Fürsten Scli war-zenberg 1810 Siglavy-Toscana Schi. 1830 3 Toseana Schi 1823 3 7, 1 -3 m Benvenutta VII. Schi. 1831 Generalissimus II. L^ülli. ¦Löl Q I ä ¦3 a i a C I - 2 OT ffl >¦ >- '* o Benvenutta HI. ¦ ¦hi. I ¦ J ¦ -1 tr- 3 o i-i 1 O 00 C— ¦I. d S dO 1 o «3 g g § ffl O ta -i 163 <^*~ X. BEN-AZET Sclil: Araber Race, geboren looJ. •06H".t\.Z6l Scnl. s vxaiaiTta Schi. Refindet sich derzeit als Reschäler im Gestüte. Von dem Stamme BEN-AZET sind noch folgende Zuchtstuten vorhanden: Ganissa Schi. a. d. Canissa Lippiz. Race. Preha I. Schi. a. d. Preha Arab. Race. Gaeta Schi. a. d. Galanta Arab. Race. Mersucha Schi. a. d. Mersucha Arab. Race. Kerfanka Schi. a. d. Khel Arab. Rac'e. Kuba Schi. a. d. Khel Arab. Race. Khel I. Schi. a. d. Khel Arab. Race. Groczana Schi. a. d. Groczana Arab. Race. 11* Galanta Schi 1863 Samson Schi. Original-Araber, erzeugt bei dem Tribus Tajaha bei Gaza, Race Machladie 1849 Garafolina Schi. 1855 Tadmor Schi. Orig.-Araber, erzeugt bei dem Beduinen-stamme Anaze El Ruöla 1834 Gidrane Fuchs Orig.-Araber, von dem Stamme Siglavy-Gidran 1841 - —o 165 <=— XL SIGLAVY Schi. Araber L/ippizanrr Raee} geboren jLÖ / O• Siglavy-Alea Br. Malva Schi. befindet sich derzeit als Beschäler im Hofgestüte Kladrub. Von dem Stamme SIGLAVY sind noch folgende Zuchtstuten vorhanden: Adria Schi. a. d. Africa Lippiz. Race. Mirabella I. Br. a. d. Mirabella Arab. Lippiz. Race. Soja Schi. a. d. Storia II. Arab. Lippiz. Race. Slavina Schi. a. d. Slavina Arab. Lippiz. Race. Saffa Schi. a. d. Steaka Arab. Lippiz. Race. Sagana Br. a. d. Steaka Arab. Lippiz. Race. Steaka I. Schi. a. d. Steaka Arab. Lippiz. Race. Traga I. Falb a. d. Traga Arab. Lippiz. Race. SUtmiti unbekannt Monaghy Br. Orig.-Araber IM7 Slavina I. Schi. ISiXl Conversano Br. 17!)8 Lucifer a Fait» I S08 Neapolitano-Aquileja Schi. 1820 Allegra II. Schi. 1821 Maestoso II, Lippiz. Ra.ce Mezöh. Zucht Nr. Ill Romanito spanische Race Mezöh. Zucht Favory-Onerosa Bi-, Corvin a Rapp Conversano Br. Lucifera Fall> Maestoso I. Schi. BiVjiena I. Schi. IS 1!l 1 .vj;, 171*8 18/)8 1797 I So3 Siglavy Schl; Orig.-Araber, angekauft IM6 v. Fürsten Si;liWiii7.iriil)i'ff IS10 Toscana Schi. 182:: Conversano-Lucifera Br. 18*20 Allegra Schi. 18::1 Maestoso X. Schi. Lippizaner Race Mezöh. Zuclit 181!( Erga Rapp l,s:;| Conversano-Lucifera Br. 1Säü Bibiena II. Schl 1m7 os Öa CO o d/« _L_ Siglavy-Toscana Seid. Benvenutta VII. Schi. Conversano-Bibiena Schi. Erga Rapp Favory-Onerosa Br. Groezana II. Ilapp Neapolitano Rapp Valdamora Schi. Favory-Onerosa Br. Maestosa Schi. 1830 1831 1834 1831 1819 Tadmor Schi. Orig.-Araber, erzeugt bei dem Beduinenstajmtie Anaze El Ruöla 18:;4 Basil Schi. is::!i Conversano-Erga Br. 1848 1817 182!) is::1 1819 18'J8 Fantasia Br. 1836 Neapolitano-Valdamora Schi. j s.S'.i -J Mima Schi. 1839 C <; Lr § 00 /*-*, * 167 Inhalt Seite O Vorwort............................... I. Geschichtliche Notizen....................... 9 II. Das Lippizaner Pferd und seine Zucht.............., . . 61 III. Geographisch-topographische Skizze: Allgemeines...................................... 79 Lippiza........................................ 84 Prestranegg.......'.......,........................ 90 Schickelhof...................................... 93 Gestütsalpen...................................... 94 Das Personale des Karster Hofgestütes......................... 97 IV. Die Thier- und Pflanzenwelt Lippiza's.................101 V. Anhang: Chronologische Reihenfolge der k. k. Oberststallmeister, dann der k. k. Hofgestütmeister zu Lippiza.......................................113 Instruction für den k. k. Hofgestütmeister zu Lippiza, gegeben von Seiner Majestät Kaiser Leopold I........................ .....'.........117 Gopie der Urkunde, gegeben von Seiner Majestät Kaiser Karl VI. bei der Erwerbung von Prestranegg.....................................127 Ausweis über die von 1858—1879 bei den Waldculturen ausgesetzten Pflanzen und Bäume . 130 Ausweis über die Belegungs- und Trächtigkeits-Resultate von 1788/89—1808/9, dann 1858/59—1878/79 in dem k.k. Karster Hofgestüte..................13G Pferdestand des k. k. Karster Hofgestütes mit 1. Jänner 1880...............141 Geschlechtsregister der im Gestüte in Verwendung gestandenen, der dermaligen und der zur nächsten Belegung fllrgewählten Beschäler, I.—XI.................145 Graphische Beilagen. I. Titelbild. Das k. k. Hofgestüt zu Lippiza (von J. G. Hamilton). II. Lippiza 1779 ) 1 F [bei Seite 84. III Linniza 1858 (von Ant Schäffer) ) IV. Prestranegg 1779 ) />bei Seite 90. V. Prestranegg 1858 (von Ant. Schäffer)) VI. Übersichtskarte. ¦ ¦ ÜBERSICHTS-KARTE der Domänen des k.k. Karster HoFgestütes sammt Umgebung .im Masse 1 : 144.000. JJliJtrfi.''"."; so' ___ UJI ~ W «' Ä<>' i* _ - vU*'HY;yt»t;r'»* \ X*7: ///•/» ÄhkrHrni. V fcVL^r^ Siii.uVX' vN.-% JuthoI'J --t s„«, I* J — ". _ -* i_r '< X ^M l -Jf.Jokanxa -. -, N=o) I * XX I - tuJtmtif^ Z:\j.VIWtrJ rltor.*o*iit*n fS' XXX>X ^fšpT*1 SS'tufJ Ormi .VirW %Vrgt>Jv ~SffS Mitritt? %. h & & /iOzlu'jf ' >"?X aTmrJiianKd \ X V V / J yatti wizza; V ttrttyttt m^4i„iV J -.y^t"» : .........., U>\\ ... '(V|.m-^ / rlnzam 'tUrtuunit'i* r ^< rouratfa /: %ir?ö- itradisvh ]'lunsrhf \ '-J'Zj Iji-yvhttft' ( *JSuttjfice i^nti t tu a», t: u th'hvUit }. fc&Prk '"*/; N> III IZtjtftu it It. .*trttsfii /r :* tilti.\ixit l'rft 37*0' • -' ¦¦¦ ¦ .vy.iii A*.V«fWi a liUpffiJi \VrcxtrtiitJii l~. V N--<, S.V,i( ^C-v^ v SOutk^xf,\. U J'li/tltl Ulf -.> ///j k ,. -Vbtfbrvti f}f*/'t'tne ' /'i/t//ftt^//tttt'/t tr ^"»itiiiviii 'v S I'iktHUtitl AK .J vnHtliXtti; \ bohrt* "'" r ^irilaniiia ;^v.... . *> / fV- Aft *^ ü/tit't' Vrh •V.Y/»«W HJ' m iwi****' 90 3S' iS°30- S.f/Si-ttnfums* Ä??' It«//?/ SJtitiutfi /W Sttitttt tii-htiiüitiil \. M.^it-iryL a g ^—' o / .-/,¦*¦/¦.,t\thi^" ¦:<„((„ , J \ ßU-fsriV' r*,-k»tin -:/.. v AttßWifii >(illl'/.t* ,-, wftiAi-Srjivf t *l- c^. :-'v '///'"" *$,f.fvjitt/tf: &Ttitnthl? Jjt/ttiiftlft Jtttl tt.-ltl feil J StnJüikttv V t,,,tivy.hr •;-, .^.,;h«rw M .-.—' u 1 J'tni.vc/tf(nttfftf,:i 1 '^ '# • • * T • /3! ..IVbttiiio* 285 ffftthi)i>iy./fr DovvJrU ^V\m. 'lfrrhUtUf f'örtt* Znit/iir/r r&\ , jr.- iit»t,\i.)'< A f fSfTtitj i? v trn ti X /%&a X mana Yf/f) t" JftMtiln t it fftfotttatt tflltitrtJiutittm ««tin-, y$$*y Samarie t • \ * AjPotlirezIikt ?*p0tfir?z7w X jy^rTott(*tkhe JlrfSlwnzza \t • • TRIEST..M-:- _____J —r yh(ffix.; hitta Y^W ^^•x^^x^Ä^ ta i it \ JH ..? \ 668 \..f\6 J.tvnrnik ^'ili *: 6?r<» r7 l/rc.vtrtt/tftf v : IMtfwtiiU' š &tt4t/htfiiX (-*oiio setven _ J tU t it ¦nlrttiu/i x .-•- • ^ •idilo rf . \liosrhM*' V. Jiulwrli fff<'*t ^; ? Jiit'tLt/flJi. Tt\ x x^** "^1 enA/h* tU» f^ \ J'4. Mtttitt 11 ^ II if/V 7J.f« i/ .','titi tK* i7«A /X Jltttva ¦.*-,„ . _, f ttttlttlHt /». 'tr,tttiixth^ ¦ L iittt ttmttttti hi tJtllttU s i^k^H'hKtttrzvtittltf ,-? /<_-K o lifo '''Vf.* ¦ iff/* IlitiA/itir J viki I rt ti' X -->¦' ' sittjtn. f IltM htr-* ffostrTSuhe fre yx"--S]i 'r^t.os tizit] Ji t/s trt, JUth\iiiipaliz*A WNijtoUitfi iuhi'ta ^ ^—-" «*< 'S X-<- tit'ttrta \ v ; : 7 radenski JI 131 >J 4^' / %,^ettht jttut tJttJ^t It ' s. .,.,^ J'tt.sttie,' -* Xog/ii'pt*- — Ut ¦ X.cvrttolo / -itjftoti ,r*,r V v! -\ (<3T3r« y>. Mfctoi/fö' ¦t 193 i:AlH>mSTUTA rj " '. VWWW« J^^r^ .IttiltfiauH '-'S^ \ J i,, n -'litttfstitr f tl\ \. ^s X , ..-; , ^fr^SftUMtv^rinthcrtitt % } Aim tam/.a JfiMUJir fistnmizxtt .yr t* . ^^Jr-" X -/%> ^^\r^/&i- ; X^ / ••X ^'-'- X'" %.,,.. """X .„it X%^-"" "^/vLi' , „- SliiÄ.^y"^/"' 'U '//„.ar >>< '(f-' w«f«Hu*^?*v-^ X Skrorujil „J/rr Jf * . \^y «*'»*Jy'U([%.^'" ^HBr*^ ?jŠ^f^ ,''-\V% :5;ll>^«HII ,iJ,,.- '¦ '>X //X » . ** .^Aj"*'" ri^fttftttttt» '/(t l%kttycii h. IK sèfvrnoticlt ^ V *¦ \ J nk.....^*.....\\ ' JÜ. 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