thrimwierelt»#* - Ihrrtk: Fir Laibach; Ganzjährig . . 8 fl. 40 h. Halbjährig . . 4 „ 20 „ V'trteljährig . 2 „ 10 „ Monatlich ... — „ 70 „ Mit der Post Ganzjährig................12 fl. Halbjährig................ ® » «irrteljährig............. 3 „ Wir Zustellung in« Hau« viertelt. 26 tr., »onatl. 9 kr. einzelne Nummern 6 kr. Laibacher «e»«eti«n: Bahnhosgafle Nr. 16. TJ aablalt «nonyme Mittheilungen werden nicht ber»ckfichti,t; Manuskripte nicht zurückgesendet. Sr»e>t»t»nS- * Inseraten-Durren: ««ngreßplatz 9lt. 2 (Buch. Handlung een Ja. ». »lein-«ayr * Fed. Bamberg.) 3wfertt*iHNwttfet Fit die einspaltige Pe> t 4 kr, bei wiederholter schaltnng i 3 tr. Anzeigen bi« 6 geilen 80 «ei grtßeren Inseraten ii:-; Öfterer Einschaltung tntflfW chender «abalt. Mir complicierten Satz besondere Bergütnng. Nr. 99. Dienstag, 1. Mai 1877. - Morgen: Athanasius. 10. Jahrgang. Die Wuchersrage. Drr österreichische RrichSrath beschäftiget sich fetbtn mit dem Wuchergrsrtze für Galizien und dir Bukowina. E« erheben sich nach „Schlesingers HandelS-»nb Börsebericht" in volkswirihschastlichen Kreisen Stimmen, die sich gegen die Annahme diese« Gesetze« aussprechen, e» wird übel bemerkt, daß nach einer Periode zügelloser Verkehrsfreiheit plötzlich ein Sistem nicht minder ungerechtfertigter al« auch »nnöthiger Bevormundung inauguriert werden will; *» werde« Stimmen laut, die fich nicht hiemit einverstanden erklären, daß die wirthschaftliche und individuelle Schrankenlosigkeit, welche die Epoche de« sogenannten volttwirthschastlichen Aufschwunges kenn-zeichnet, nun durch staatliche Maßregelung abgelöet werden soll. Drr Klringrundbefitzrr in Oesterreich>Ungarn befindet fich in einer beklagen-werthen Lage, er leidet an acuter ÄrebitnolH, die ihn gewissenloser Ausbeutung zum Opfer bringt; gegen diese Vampyren-wirthfchaft soll nun die Staatsgewalt auftreten, man fordert die Wiedergeburt der Wuchergesetzr. 8» ist Ausgabe des Parlamentes, die wahren Ursachen der in Kreisen der ländlichen Bevölkerung aufgetauchten und znm Ausdruck gelangten Klagen über das bekannte und beliebte Verfahren der sogenannten Blutsauger zu ermitteln und sofort Ab. hilsr zu schaffen. Die Wuchernoth ist dir direkte und unvermeidliche Folge drr landwirtschaftlichen Kreditnoth, welche aus die Frage der allgemeinen Gestaltung der Bodenkultur in Europa» auf eine mangelhafte lokale Kreditorganisation und eine unverantwortliche, vrr-nunstwidrigr Bodrnzrrstückung zurückzuführen ist. Die Rente vom Ackerbau in Europa hat durch die Näherrückung der großen Bodenflächen Indiens und Nordametik'aS eine fühlbare Alteration erlitten; der europäische Landwirth ist heute nicht mehr in der Lage, mit der immensen Fruchtbarkeit der transatlantischen Bvdenflächen zu concurrieren. In der Landwirthschast muß heute der intensive, drr industrielle Betrieb, die i n d u st r i r l l e Verarbeitung der Bodrnproduür platzgrrisrn; drr Betrieb der Landwirthschast muß, soll er eine ersprießliche Reute abwerfen, von rationell au«, gebildeter Kraft geleitet werden, idealer Dilettantismus und altgewohnte, au« der Zeit de» Urgroßvaters stammende, jeder theoretischen Grundlage entbehrende Praxis führen den Landwirth von heute nicht mehr zum Ziele, auch auf landwirthschaftlichem Gebiete muß fich eine Umwälzung, ein Prozeß vollziehen; diese Umwälzung, dieser Prozeß wird durch Wuchergesetzr nicht aufgehalten werden können. Der Landwirth muß fich auf höhere Stuft stellen, namentlich wird der ungarische, der gatizische, der bukowinaer, auch der kiainische Sandmann sich dir in Deutschland, namentlich die in den Rheinprovinzen, Hessen, Baiern, die in Belgien, srlbst dir in Böhmen und Mähren u. a. Provinze» herrschende gesteigerte landwirthschastliche Thätigkeit zum Exempel dienen (offen, der Landwirth muß für Erhaltung eines lebensfähigen Besitzstandes sorgen. In Galizien waren die übermäßigen Grund-zerstückungen Ursache de« Auftretens des lebensunfähigen landwirthschastliche« Proletariates, die grenzenlose Zersplitterung des Grundbesitzes ist die wahre Ursache der wirthschastlichen Nothlage diese» Lande»; überdies befindet sich dort der umfangreiche Bodenbesitz in einem sehr vernachlässigten Zustande, e« fehlt dort eine gesunde Kreditorganisation, r» befinden sich im ganzen Lande Galizien nur drei Sparkassen und nur einige wenige Borschußoereine, dagegen stehen dort Hunderte von Realexecuiionrn an der Tagesordnung. Galizien hat durch fruchtlvsrn Parteihader die Pflege der wichtigsten Jntereffen der Landwirth» schaft vernachlässiget, r« muß jetzt die Sünden der Vergangenheit büßen; mit Wuchergesetzr« wird dort die wirthschaftliche Krise nicht beseitiget wrrdrn könne«. Wuchergesetze find nicht die entsprechenden Heilmittel zur Wiedergenesung der kranken land- und volkswirthschaftlichen Lage, mögen die Paragraf« derselben noch so geistreich, noch so drakonisch abgefaßt sein; es kann vielleicht gelingen, eine oder die andere Wucherseele der wolverdienten Strafe zuzuführen, aber durch Wuchergesetze allein wird der moralisch verwerfliche Wucher nicht gänzlich ausgerottet werben können. Der Wucher kann nur durch bie Organisation de« landwirthschastliche« Kreditwesen» beseitiget werden. Die Regelung de» lanbwirthschaftlichen Kreditwesen» ist ein allgemeine» Bedürfnis, besten Befriedigung mit allen gesetzlichen Mitteln anzustreben wäre. ES ist Ausgabe des Staates, auch der Landwirthschast treibenden Bevölkerung dir wirthschastlichrn Quellen zugänglich zu machen, t» muß der Landwirthschast treibenden Bevölkerung jeber Anlaß, sich in Wucher-Hände zu begeben, aus bem Wrgr geräumt werden. JeuMon. Die Erbin von Thorncombe. «»man nach dem Englischen, frei bearbeitet Don Hermine Frankenstein. (Fortsetzung.) Mr. Paulet war ein finsterer, verschlossener , ™nn mit strengen Zügen, und diese milderten sich ' als sein Blick fich von seinen Büchern seiner chonen Tochter zuwandte. Es lag nichts Ausrnun-etnbfs in seinem Wesen, nichts Vertraurnerweckendr», j e» gehörte ein hoher Grad von Muth von dem jungen Mädchen dazu, um fich an ihre Aufgabe zu wag-n. In den Schatten zurückweichend, mit avwechfelnb bleichem, abwechfelnb glühendem Ge-«iu. "zählte ihm Diana ihre erste Begegnung mit Philipp Ryve. Als fit innehielt, machte er keine andere Be-werkung, als daß er ihr strengstens befahl, nie wieder ohne Begleitung auSzugehen, und bann wanbtr tl fich wieder zu feinen Büchern. „Aber Papa," sagte das Mädchen jetzt mit einem Gefühle der Verzweiflung, „höre mich an. Ich habe dir noch mehr zu sagen." Mr. Paulet wanbte ihr seine kalten Blicke zu unb schirn ungeduldig zu sein, baß fir noch länger blieb. Unb bann »zählte ihm baS Mädchen, baß sie Philipp Ryvr liebe unb baß er sie um ihre Hanb gebeten habe. „Welcher Unsinn!" sagte Mr. Paulet in höhnischem Tone unb mit verächtlichem, kaltem Blicke. „Du bist noch ein halbes Kinb, Diana. Der Bursche ist ein Abenteurer. Ich verbiete bir, mir noch einmal von ihm zu sprechen. Ich will von dieser Thor heit nichts mehr hören — merke bir ba« I" „Aber Papa —" „Kein Wort mehr! Ich will ben jungen Mann nicht ewpfangen, wenn er kommt, unb ich verbiete bir, mit ihm zu verkehren." Unb mit einer leichten Handbewegung, als ob ihre Angelegenheiten ihn gar nicht angingen, entließ sie Mr. Paulet und kehrte zu feinen Studien zurück. Sir zögerte noch einen Augenblick, und ihre jungt Seele war von einem leidenschaftlichen Gefühl de» Unrechte» unb ber Ungerechtigkeit erfüllt, bann ging sie ruhig, ohne ein Wort zu erwibern, auf ihr Zimmer. Mr. Paulet buchte über ihre Mitteilungen gar nicht weiter nach. Diana halt« während jener Nacht nurv wenig geschlafen und war zeitlich am nächsten Vormittag au-grrittrn, in der Erwartung, ihrem Geliebten zu begegnen. Er wohnte nahe von dem Dorfe Lrddiston, etwa fünf Meilen vom TaxuS-hofe entfernt, unb das Mädchen hatte diese Richtung eingeschlagen. Zu ihrer großen Befriedigung begegnet! fir ihm, wie wir e» beschrieben hoben. „WaS für Nachrichten bringst du, Diana?" fragte er, „hast du Mr. Paulet alles gesagt ?" „Ja," antwortete das Mädchen, „ich sagte ihm alles." „Und was erwiderte er? Willigte er ein mich zu empfangen — meine Empfehlungen zu prüfen — alles zu hören, was ich zu sagen habe? Ach ich lese in deinen Zügen. ES ist, wie ich e« erwartet — gefürchtet habe." Diana'» schöne» junges Gesicht erbleichte. Reichsrath. 251. Sitzung de« Abgeordnetenhauses. Der Abg. Dr. Herbst stellt folgende Anträge : „Da« hohe Hau« wolle beschließen, es werve ein Ausschuß von fünfundvierzig Mitgliedern ein« gesetzt, an welchen sowol die von der Regierung ein« gebrachten als alle anderen auf den Ausgleich bezugnehmenden Vorlagen und Anträge zu ver. weisen sind. Die Wahl dieses Ausschusses sei auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung zu stellen." Abg. Umlauft stellt den Zusatzaalrag, daß e« sämmtlichen Mitgliedern de« Hause« freigestellt werde, den Verhandlungen de- «asschufse« zur Vor-berathung der Ausgleichsvorlagen beizuwohnen. .^Eiämmtliche Anträge werden angenommen. Da« Hau« setzt die Generaldebatte über daS Gesetz betreffend die Hinranhaltung de« Wuchers in Galizien und in der Bukowina fort; es sprechen >bg. Dr. DunajewSki, Justizminister Dr. Glaser und Dr. 8andau. Die Spezialdebatte findet Dienstag den 1. Mai statt. Bom Kriegsschauplätze. Die Donau ist so furchtbar hoch gestiegen, daß ein Brückenschlag unterhalb Widdin vorläufig fast unmöglich scheint. Der Besatzung von Widdin wurde da« Manifest des Sultan« kundgegeben. LS herrscht großer Enthusia-mu«. Die Türken Haben Kalafat nicht besetzt. Die Truppenbeförderung nach Osten dauert fort. Zur Verstärkung von Widdin find sechs Krupp'sche FestungSgefchütze angelangt. Vierzig Bataillone find von Sophia, außerdem vierziglausend Tscherkeffen auf dem Wege zur Donau-Armee. Di: Türken bereiten sich ernstlich zu einer Abwehr der Russen in der Dobrudscha vor. Bon den um Widdin ursprünglich concentrierten 75,000 Mann sind bereits 26,000 Mann nach Osten gezogen worden, und soll da« Corps Osman Paschas, dem eine andere Bestimmung zugedacht ist, auf das «othwendigste Minimum reduciert werden, um das in der Dobrudscha in der Loncentrierung begriffene zu verstärken. Berichten au» Varna zufolge werde da« t ü r > kische Schwarze Meer-Geschwader, welche« au« vier Panzer-Lorvetten und zwei Kanonenbooten besteht, vor allem die russischen Seestädte am Fuße des Kaukasus angreifen und hierauf vor Kaffa (Feodosia) in der Krim erscheinen. Die russische Armee in Asien besteht au« 110,000 Mann Infanterie, 25,000 Mann Kavallerie nebst 350 Kanonen; dazu kommen noch 30,000 „Freiwillige". Eine größere Armee kann in jenen Gegenden der schlechten Wege halber nicht verwendet «erden. Die türkische Feldarmee soll nur au« „Wir müffen uns trennen," sagte sie. „Trennen? Willst du mich, aufgeben, Diana, wegen der Borurtheile diese« alten Manne«? Soll ich meinem jungen LiebeStraum entsagen — soll ich mein LebenSglück wegen deine« Vater« Stolz auf-geben? Ich kann nicht, ich kann nicht!" Er neigte sein blühende« Gesicht dicht zu dem ihrigen hinab. Seine flehenden Blicke drangen ihr ins Herz. In ihrem ganzen Leben seit dem Tode ihrer Mutier halte ihr niemand mehr hingebende Liebe und Zärtlichkeit geschenkt, und fie hatte sich beständig danach gesehnt. „Diana," sagte er, „meine Geliebte, du hältst ein Menschenleben in deinen kleinen, weißen Händen. Diana, ich kann nicht zu deinem Vater gehen. jj Du weißt, daß er mich mit Schimpf beladen fortschicken würde. Ja, wenn ich mit dir zu ihm käme und du bereits meine Gattin wärst, und er erführe, daß wir richtig und rechtlich verheiratet wären, dann würde er sich fügen und mich al» einen Sohn empfangen." „Und dieser Schritt?" sagte Diana. 80,000 Mann regelmäßiger Truppen bestehen, hat aber eine bedeutende Anzahl unregelmäßiger zur Verfügung und glaubt auf die ganze muselmännische Bevölkerung Armeniens zählen zu können. Die Russen beabsichtigen Torpedo» in die Donau zu legen. Die Russen schlagen eine Pontonbrücke bei Braila. Die Kriegserklärung Rumäniens an die Pforte ist erfolgt. Die Requisitionen dauern fort. Au» Asien telegrafiert der Kommandant von Batum einen großen Sieg. Fünf Regimenter Freiwilliger, unterstützt durch die türkische Flotte, griffen Chefketil an. Die Ruffen hatten 800 Todte. Die Einnahme ist gesichert.___________________________ Politische Rundschau. Laibach, 1. Mai. Die „Corr. Hong." will wiffen, daß Oesterreich-Ungarn in dem Augenblicke au» seiner Neutralität hervortreten und den Krieg an Rußland erklären werde, wo die letztere Macht daran denken würde, die Donaumündungen „slavisch' zu machen. Der Krieg werde dann nicht in der Türkei, sondern auf einem ändern Gebiete geführt werden und Oesterreich werde in diesem Falle die Unterstützung Deutschland» und England» finden. Die ungarische Regierung hat dem Gesetzentwürfe über da« österreichisch-ungarische Zoll- und Handelsbündni« einen umfang-reichen Motivenbericht beigegeben. Dieser Bericht zerfällt in drei Theile. Im ersten werden ausführlich die Gründe angeführt, weshalb da« Zoll- und Handelsbündni« mit Oestemich wieder auf Basis des gemeinsamen Zollgebiete» abgeschlossen werden soll, indem aulgeführt wird, daß da» gemeinsame Zollgebiet für Ungarn nicht nachtheilig ist. Im zweiten Theile wird die zukünftige Zollpolitik Oesterreich-Ungarn» auseinandergesetzt und motiviert. ES werden hiebei, ohne die Zollansätze namhaft zu machen, doch überall die festgestellten Erhöhungen der Zölle angeführt und begründet. Im dritten Theile wird die Einleitung des neuen Zolltarife« mit dem alten verglichen und werden die Differenzen klargestellt. A«Sla»-. Die Leipziger „Grenzboten" veröffentlichten einen Artikel, aus der Umgebung de» deutschen Reichskanzlers stammend, welcher erklärt, die Bismarck-Krisis sei nicht beendet, sondern nur vertagt. Für seine Wiederkehr stelle Bismarck Bedingungen, welche noch der Erfüllung harren. Die deutsche Presse wird aufgefordert, Bismarck« Forderungen zu unterstützen und immer wieder öffentlich zur Discussion zu bringen. Al« Hauptanstoß wird abermals die Hofclique bezeichnet, die au« den „Kreujzeitung»"-Elementru und aus Jesuitenschüler« bestehe. Bismarck habe wörtlich geäußert: „Die größte Schwierigkeit von allen mache ihm die diplomatische Misfio» an dem eigenen Hofe." „Ist, mich jetzt gleich zu heiraten," erwiderte Philipp Ryve, „mich sofort heimlich zu heiraten! Oh, Diana, ich liebe dich mit ganzer Seele! Ich kann, ich will ohne dich nicht leben. Dein Vater wird uns verzeihen, wenn wir einmal sicher verheiratet sind. Diana, ich habe es gewagt, mir eine Heiratsbewilligung zu verschaffen. Ich ging gestern Abend noch nach RoSney-Healh und habe den Pfarrer gebeten, uns heute Morgen zu trauen. Du findest, daß ich verwegen bin. E« ist meine Liebe, die mich so kühn macht. RoSney'Heath ist elf Meilen vom Taxushofe entfernt. Niemand kennt dich dort; du sagtest mir, daß du nie im Leben dort warst. Komme mit mir in die kleine Kirche zu dem harrenden Geistlichen und werde meine Frau." Er wartete mit athemloser Spannung auf ihre Entscheidung. 4. Kapitel. Da« Ende der übereilten Thorheit. Wir wollen nicht alle UeberredungSkünste und Argumente wiederholen, welche Philipp Ryve an-wendete, um Diana Paulet« Einwilligung zu ihrer E« verlautet, Lord Buchanan sei beauftragt, dem Wiener Kabinette Eröffnungen sehr wichtiger Art bezüglich de« russisch-türkischen Krieges zu machen. Die Pariser BertragSmächte lehnten da« türkische Mediationsgesuch ab, da die in dtm betreffenden Vertragsartikel vorgesehene Mediation der durch die Ablehnung des Londoner Protokoll« hervorgerufenen russischen Kriegserklärung bereit« vorangegangen war. Alle Mächte hatten in diesem Protokoll ausgesprochen, was sie zur Vermeidung der Feindseligkeiten als nothwendig erachteten. Rußland hatte erklärt, sich mit der Erfüllung deffen zu begnügen, wa» alle Mächte forderten DieTür-k e i wie« diese Mediation zurück, al« der Krieg noch zu verhüten war. Rußland hat die Mittel zur Kriegführung für die Dauer dieses Jahres bereit. Ebenso ist die Zahlung von Zinsen und Amortisationen durch bereite Mittel sichergestellk. Die,Times" sagen: „Rußland ist aus dem europäischen Konzert auSgeschieden und beschwört ungeheure Gefahren über sich und Europa herauf. Die Provinzen, die eS vorgeblich befreien will, können nächstens der Schauplatz einer Schlächterei werden, welche viel schlimmer sein wird, als alle«, wa« türkischer Fanatismus jemals verschuldete." „La Presse" schreibt: „Der russisch-türkis che Krieg soll zu einem großen europäische« Kataklyrma und dieses zum Sturz der kirchenfeindlichen Throne und zur Wiederaufrichtung der weltlichen Herrschaft des Papstes führen." Die Pforte rechnet darauf, daß Rumänien den Prinzipien gemäß handeln werde, welche sich au« dem Bande ableiten, das die Fürstenthümer mit der Türke! vereinigt. Die russisch-rumänische Convention vom 16. v. M. enthält folgende Punkte: Der Zar garantiert die Rechte und die Integrität Rumänien«. Der Fürst von Rumänien gestattet der russischen Armee den Durchzug. Die Bezahlung aller Auslagen wird geregelt, ebenso die Bequartiernng, der Transport der russischen Armee und die Detail« de« Truppendurchmarsches. Ebenso werden in dem Vertrage die Beziehungen der Truppen zu den Lokal« behörden geregelt. Der Fürst von Rumänien verpflichtet sich, die Ratification von den Kammern entsprechend den rumänischen Grenzen zu erlangen. Der Motivenbericht führt au«, daß die rumänische Armee die Mission erhielt, niemanden anzugreifen und nur die Lande«grenzen möglichst zu vertheidigen. Ei« ähnlicher Vertrag sei mit der Türket nicht abgeschlossen worden, weil dieselbe den Kriegsschauplatz nach Rumänien verlegt hätte. sofortigen Trauung zu erlangen. Sein eindringliche« Zureden verwirrte ihre Begriffe von Recht und Unrecht. Sie erhob die Augen und schaute ihm voll in da« schöne Gesicht. Ihr Vorsatz, ihm zu wider-stehen, war besiegt. Sie vergaß ihren Vater, ihre Heimat und ihre Pflicht unter dem verwirrende« Einflüsse dieses seltsamen Zaubers, und ihre dunkelgrauen Augen drückten eine schüchterne ZustiM' mutig au«. Philipp Ryve warf einen langen, forschende» und triumphierenden Blick nach rückwärts in die Rich' tung de« Taxushofes. Der Reitknecht war nirgend« zu sehen. Dann drängte er die Pferde zu einem Galopp, und da« junge Paar flog rasch über die Haide hin. Nach einem scharfen halbstündigen Ritt hatte» fie da« Dorf, welche« ihr Bestimmungsort war, erreicht. Philipp Ryve stieg am Gitterthor ab u«» half auch dem jungen Mädchen absteigen. Er 6e< festigte die Pferde, und die beiden gingen da«« langsam zwischen zwei Gräberreihen zu dem offenen Kirchenthorr hin. (gertfetwa fei»U Zur Tagesgerichte. — D i e BischofS-Konferenzen sind bereite Geschloffen. Das „Vaterland" sagt: „Da? Resultat der Kon-serenzen wird erst dann bekannt werden, wenn die Bischöfe dies für angezeigt halten." Das feudale Blatt verrSth nur, daß eine Adreffe an den Papst zu dessen Bis-bossjubilSum beschlossen wurde. 63 verlautet, daß sümmtliche bei der Wiener Bischofskonferenz versammelt gewesenen Kirchenfürsten sich ,n dem Jubiläum des PapsteS betheiligen und nach Rom gehen werden. — Der neueste meteorologische Wochenbericht lautet: Erst seit den letzten 48 Stunden ist über den ganzen europäischen dentimnt das Frühjahr zur vollen Geltung gelangt und sind, wie jetzt die aus Rußland an die meteorologische Lentralanstalt eingelangten Telegramme berichten, auch die nördlichsten Flüsse Europa's von den eisigen Fesseln des WmterS besieit; seit einigen Tagen herrscht aus der Newa, Dwina und der nördlichen Wolga starker «>«gang, ebenso verschwinden auf dem Ladoga- und Onegasee sowie im Zmmschen und Bottnischen Meer die zusammenhängenden Lismassen; seit 26. o. M. sank zu Peters-bürg die Temperatur nicht mehr unter Null. Im Süden Rußlands dagegen herrscht schon seit Wochen vollkommenes Sommerwetter und find daselbst in den letzten Tagen wieder-holt starke Regen eingetreten. Das Schwarze Meer war dir letzte Woche über meist ruhig und fanden keine Stürme #att. »u« «onstantinopel wurden schon sehr hohe Tempe-totuien gemeldet und fanden in den letzten Tagen wieder-heit starke Gewitter statt, ebenso wurde in Salonichi am 24. heftiger Sturm au» Südost gemeldet. Ln der Adria sowie in Italien war meist ruhige Witterung zu beobachten, nur trat der auch in Mitteleuropa stattgehabte Temperatur-tttdkschlag auf der Apennimn-Halbinsel mit großer Heftigkeit auf, so zwar, daß am 24. April vormittags aus Florenz heftiger SUdweststurm mit Schneegestöber gemeldet wurde. Im westlichen Europa war anhaltend ruhige Witterung vorherrschend. — Postvcrkehr nach «onstantinopel. Au« Anlaß deS russisch-lückischen Krieges mußte im Postkur« WienKonstantinopel von der General - Postdirection die Aenderung getroffen «erden, daß die Jnstradierung der für Konstantinvpel bestimmten Fahrpostsendungen via Triest zu geschehen hat. Sendungen nach Varna, Rustschuk, Adria» nopel, Philippopel und Sophia werden über Konstantinopel befördert. Von Triest fahren die Lilfchiffe jeden Samstag am 2 Uhr nachmittags nach Konstantinopel ab. Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. GrigiM-KorresponLen;. Littai, 29. April. Heute langte aus Laibach eine Deputation der landschaftlichen Beamten hier ein, um de« r»ndtagSabgeordneten l. k. BezirkShauptmanne Ritter von «esteneck eine von der Majorität der landschaftlichen «tarnten gefertigte Dankadresse sür seinen in der letzten ^anHtagssitzung zu ihren Gunsten etngebrachten und von 9tsamraten Versafsungspartei des Landtages unterstützten a«ttQg überreichen. Nachdem die Deputation in Littai #n8»kommen und von der Mehrzahl der dortigen k. k. Beam-t,n «nf dem Bahnhofe auf das freundlichste begrüßt wurde, 6e9eb sie sich bie Wohnung de« Herrn Bezirkshauptmannes. ^obei ihr t;a3 gelammte anwesende Beamtenpersonale in ltrbenSwürdigster Weise das Geleite gab. Auf die von dem Sprecher der Deputation Herrn Kontrollor D r e n i I gehal» le,'e Rede erwiderte der Herr Bezirkshauptmann in nahezu i>albftitndiger Rede sichtlich gerührt, daß er dieses Zeichen Dankbarkeit wol nicht als blos seiner Person geltend, "n nur im Namen aller Abgeordneten der Berfafsungs-des Landtags annehmen könne, welche im Prinzipe jwar die Bitte der Landesbeamten um Gleichstellung mit 6e‘l 'Staatsbeamten sür vollkommen berechtiget anerkennt, ’e auf Mittel und Wege bedacht fein werde, die Lage tr landschaftlichen Beamten zu verbessern, ohne den Landes* ! iu W* i« belasten. Die Versafsungspartei nahm jetzt, W»,e immer, den Standpunkt der Sparsamkeit ein, die esbeamten mögen aber mit festem Vertrauen daran rechnen, daß es ihr gelinge« werde, auch im Wege der Spar-i»mkeit die Bedeckung zu finden, um die ersehnte Gleichstellung zur Thaisache zu machen. Am Schluffe der lieber-rtichungSrede wurde die sowoi in Bezug auf Kalligraphie als äußere Ausstattung prachtvoll ausgefertigte Adreffe übergeben. Bevor fich die Deputation von dem Herrn Bezirks-hauptmanne verabschiedete, wurde sie von demselben in len«, tligfiet Weise zu einem Ausfluge nach St. Martin einge-laden, an welchem sich sämmtliche k. k. Beamten und Hono-ratioren von Littai, darunter bei 15 Damen, zusammen Über 40 Perionen, betheiligten und bis 7 Uhr abends in der heitersten Stimmung die Zeit bis zur Abfahrt des gemischten Zuges zubrachten. Um 7 Uhr erfolgte die Rückkehr zum Bahnüose. Vom Herrn Bezirkshauptmanne foroit vom ganzen Beamtenpersonale auf das herzlichste verabschiedet, fuhr die Deputation nach Laibach wieder zurück mit dem lebhaften Bedauern, daß diese wenigen Stunden nicht um da» Doppelte verlängert werden konnten. Eine Ueberzeugung nahm die Deputation jedoch mit, und diese ist. daß in diesem kleinen Marktflecken ein Beist der Eintracht herrsche, um welchen ihn mancher Oct unseres Heimatlandes beneiden kann, und wessen Verdienst dies ist, üfcttlafstn wir der Einsicht der verehrten Leser. — (Zur v o r ste h e n d e n Or i g i na 1 - Ko r r e-jponfceuz aus Littai.) Mit voller Befriedigung begrüßen wir den in Kreisen der hiesigen Landschaft«-beamten eingetretenen Umschwung in den politischen Anschauungen. Ein Überwiegender Theil der krainischen Landschaftsbeamten gab der Erkenntnis Raum, daß die der liberalen LandtagsminoritSt ungehörigen Mitglieder volles Berständni« bei Beurtheilung lokaler und personeller Fragen an den Tag legen und billigen Ansprüchen, gerechten Forderungen und befriedigungSfähigen Wünschen wo möglich entsprechende Rechnung tragen, er votierte deshalb in Erwägung dieser Umstände die VertrauenSadreffe an das Landtagsmitglied Dr. R. v. V e st e n e ck. Die nationalen Blätter säumen nicht, diese Adreßaffaire zu einer cause celäbre zu erheben und hieraus Kapital zu schlagen. „Slo-oertcc" ruft: .Wie kann ein Nationaler eine VertrauenSadreffe an Vesteneck unterschreiben ?" Wir betonen nochmals mit voller Befriedigung, daß in die Räume des krainischen Landhauses eine liberale Strömung Einzug gehalten hat; in die chinesische Mauer wurde mit nationalen Waffen Bresche ge» choffen, immerhin ein erfreuliches Zeichen! — (Personalnachricht) Der Statthalter von Dalmazien FZM. Gabriel Freiherr v. Rodich passierte gestern abends die Station Laibach und fuhr mit dem Kurierzuge der Süddahn nach Zara zurück. — (Zur Hebung der Pferdezucht.) Die Landeskommission zur Hebung der Pferdezucht in Rraitt hat den dreijährigen Dunkelhonigschimmel des Johann Fajdiga in Soderschiz um 700 fl. angekauft; derselbe kommt in die Beschälftation Re»fniz. Außerdem wurden zwei Pinzgauer Hengste in Oberkrain engetauft, welche im Privatwege an Slivnik, «orsach und Buriza Dragomel verabfolgt wurden. — (Wünsche und Beschwerden.) Zu wiederholten malen ergriffen wir, in Vertretung der in der Satt«. mannSallee und im Tivoliparke promenierende» Publikums, das Wort gegen da« dort sich brettmachende, belästigende und ekelerregende Bettelunwesen, leider bisher ohne Erfolg. Heute, am ersten Maitage, wurde den dort Promenierenden der Anblick der wiedere, wachenden Natur und ihrer herrlichen Reize durch Belästigung der in der Sattermannsallee den Raum der Sitzbänke einnehmenden und einyütufcum von vielfilßigen Thierchen zurücklaffenden Bettler wieder in hohem Grade gestört. „Gibt es denn gar keinen Weg, gar keinen Steg,“ der diese Bettler hin-a u * s ü h r t aus Laibachs schönster Promenade ? Rann denn der Gemeinde Schischka die Besorgung eines Schutz gewährenden Polizeidienstes im Rayon der Lattetmannlallee und des TivoliparkeS nicht mit Strenge auf getragen werden ? Warum zaudert die kompetente Behörde, der fäumigen Gemeinde Schischka die ihr gesetzlich obliegende Besorgung des Wachdienstes in den genannten öffentlichen Anlagen, deren Umfang genau abgegrenzt ist, abzunehmen und die strenge Ausübung tiefes Dienstes auf Kosten der säumigen Gemeinde Schischka dem Stadtmagistrate Laibach zu übertragen? Die Bevölkerung Laibachs kann mit vollem Rechte aus persönlichen Schutz Anspruch machen, daß die schönste Promenade LaibachS, die erste Zierde der Landeshauptstadt KrainS, nicht in ein Asyl sür krüppelhafte Bettler umgestaltet werde. — (Au« dem Lande«sanität«rathe.) In der am 4. v. M. stattgefundenen Sitzung wurde» folgende Anträge angenommen: 1.) Die k. k. Regierung fei zu ersuchen, an sämmtliche BtzirkShauptmannschaftm eine Verordnung zu erlaffen, welche den viehschnitt im ganzen Lande in gleichmäßiger Weise regeln würde und nachstehende Punkte zu enthalten hätte: a) Ohne Beibringung eines Zeugnisses über die praktische Erlernung der BiehsLneidekunst sei niemand zur erwerbsmäßigen Ausübung deS Viehschnitte« zuzulaffen. b) Daß jedermann, der fich mit der Ausübung des Viehschnittes erwerbSmäßig beschäftigen wolle, bei der politischen Behörde um die Befugnis hierzu nachzusuchen habe, die ihm jedoch nur dann zu ertheilen wäre, wenn er entweder ein Zeugnis vonseite der Directi»n einer tierärztlichen Schule oder von einem in öffentlichem Sanitätsdienste stehenden Tbierarzte beibringe, daß er die zur 3lutttbung des ThierfchnitteS notwendigen Kenntnisse und Fertigkeiten besitze, oder wenn er von einem bereit- mit der Befugnis zur Ausübung des viehschnitte« versehenen Meister ein Zeugnis über die praktische Erlernung der Biehschneideknnst beibringe. (Antragsteller Dr. S ch i n d 1 e r.) 2.) Der frais irische LanbeSsanitätsratfj spricht sich für die Loncesfioniernng des WafferleitungSgewerbes, für Festsetzung eines Regulatives und der in Alinea 2 de« hohen Erlasse« de« k. k. Ministerium« deS Innern vom 21. September 1876, Z. 12,075, angeführten Bestimmungen für den Eoncesfionswerber au«. 3.) Der krainifche Landessanitätsraih stellt an die k. k. Regierung die Bitte, die im erstatteten Gutachten ausgesprochenen Anträge beim hohen Ministerium zu befürworten. (Antragsteller Dr. K e e S b a ch e r). 4.) ES sei daraus zu dringen, daß bei Ausführung von Wasserleitungen den sanitätS-polizeilichen Organen der gesetzliche Einfluß gewährt werde. (Antragsteller Dr. vale nt a.) 5.) Der Eröffnung de« St. JosesS-Spitale« zum Zwecke der Aufnahme von alten, gebrechlichen, erwerbsunfähigen und körperlich unheilbaren Kranken stehe unter dem vom Stadtrnagistrate Laibach gestellten Bedingungen kein Hindern!« entgegen. 6.) Im Falle in dieser Anstalt auch die Ausnahme von Kranken stattfinden sollte, so haben die sür Krankenanstalten erlaffenen gesetzlichen Bedingungen und Bestimmungen in Wirksamkeit zu treten. 7.) Nachdem, einet Mittheilung de« im St Josefs« pitale ordinierenden Arztes zufolge, die Ausnahme von Kranken daselbst bereit« stattgesunden hat, so erscheint die vom Stadtmagistrate Laibach der Vorstehung des Vincenz-vertincs ertheilte Bewilligung zur Unterbringung des Änaben-asyles aus öffentlichin Sanitätsrücksichten fernerhin nicht mehr zulässig, und stellt der Landessanitätsrath an die k. k. Regierung das Ersuchen, im Hinblick auf die vom letzteren ohnedies gemachte Elaufel, daß die zeitweilige Bewilligung später allenfalls nöihig werdenden behördlichen Verfügungen nicht präjudicieren dürfe, die entsprechenden Weisungen zu ertheilen. (Antragsteller Dr. Ei61.) — (Aus dem BereinSleben.) Morgen findet in Laibach die MonatSversammlung de« krainischen L a n -de»-LehrervereineS nicht statt. — Der gewerbliche AuShilfSkasseverein in Laibach hielt vorgestern eine Generalversammlung ab. Die statutenmäßig zum Austritt berufenen Vorstandsmitglieder Franz Draschler, Joh. Nep. Horak, Michael Pakitsch und Felix Waidinger wurden wiedergewählt. Dieser Verein erfolgte im Jahre 1876 958 Darlehen im Gefammtbetrage von 179,037 fl. und verlängerte 940 fällige Darlehen im Betrage von 188,390 fl. Der Gesammtverkehr betrug im Jahre 1876 367,427 fl. — (Die Südbahngesellschaft) hält ihre diesjährige Generalversammlung am 30. Mai in Wien ab. Aus der Tagesordnung stehen die Mittheilung des Jahresberichtes, die Genehmigung de« Rechnungsabschlüsse« pio 1876 und die theilweise Erneuerung de« Ber»a!tung«ratbe«. — (lieber den « ise n b a h n v e r k e h r) liegt für den Monat März I. I. folgender Bericht vor: 1. Südbahn: Befördert wurden 403,242 Personen und 343,831 Tonnen Frachten; die Einnahme betrug 2.669,549 fl. und ist gegen die Einnahme im März 1876 bedeutend gestiegen. 2.) Rudolfbahn: Befördert wurden 80,518 Personen und 76,239 Tonnen Frachten; die Einnahme betrug 293,809 Gulden; dieselbe ist gleichfalls höher als die Einnahme im März des Vorjahres. -(Generalversammlung.) Am 26. April fand in Wien eine Generalversammlung der Trifai 1 er Kohlen»erk«-Actiengesellschaft statt. Nach Genehmigung der Bilanz pro 1876 und Ertheilung des «bsolutoriums an den verwaltungSrath wurde über dessen Antrag beschlossen, au« dem, nach Abzug der Zinsen, Abschreibungen und Stenern zur Verfügung stehende» Betrage von 373,149 fl. 78 kr. 4 st. per Aktie, d.i. 120,000 fl. zur Lmlösung der am lfttn Jänner und 1. Juli 1877 fälligen «upvn« mit je 2 fl. zu verwenden und 153,149 fl. 76 kr. enf neue Rechnung vor-zoiragen. — (vom Büchertisch) von Dr. Will bald Müllers vielverbreitetem „VolkSadvvkat", bestehend aus den zwei getrennten Werken „teaS Rechts-i udo" und „da« GeschästSbuch", veranstaltet jetzt die verlagSfirma Karl ProchaSka in Wien und Teichen eine neue, die siebente Auflage, «eiche auch uns «eran-laffung gibt, die vielseitige Brauchbarkeit dieser Hausbücher neuerdingS besonders hervorzuheben und deren Ankauf besten« anzuernpsehlen. — Da» „Rechtsbuch" (15 Lieferungen ä 25 kr.) ist ein verläßlicher, leichtverständlicher und prak-rifcher Rathgeber in allen Angelegenheiten deS bürgerlichen und öffentlichen Rechtes. 8« enthält außerdem 332 gor* mularien zu Rechtsurkunden und Muster zu gerichtlichen Eingaben aller Art und eine populäre Erläuterung fämmt« licht* (Besetze, und ist geradezu ein Ersatz für alle Gesetzsammlungen. — Da« „GeschästSbuch (10Lieserungen & 25 kr.) bewahrt sich in allen Angelegenheiten de« Privat-und «eschäftSverkehreS al« ein zuverlässiger, praktischer Rath, geber. In 248 Formularien ist sür alle nur denkbaren SeschästSschemaS vorgesorgt. — Die neue Auflage diesir beiden Werke enthält die neuesten Gesetze und Vorschriften und so wichtige Aenderungen, daß selbst Besitzern älterer Ausgaben dir Anschaffung dieser neu erscheinenden »uflage anzurathen ist. Bestellungen auf die Druckwerke besorgt die hiesige Buchhandlung von Kleinmayr & Bamberg. — (Mufikzeitung.) Musikfreunden können wir die in Wien (I., Führichgaffe 3) feit vier Jahren erscheinende und bereit« sehr verbreitete „<£. M. Ziehrer« Deutsche Kunst- und Musikzeitung" besten« empsehlen. Diese« Blatt erscheint jeden achten Tag, und enthält jede Nummer 1 bi« 4 Original-Evmposiiionen, be> stebend au« Salonpiecen, Tanzstücken, Potpourri«, Trans, scriplionen, Operetten ic., und zwar für Klavier, Harmonium, Zither, Violine, Cello, Flöte ec., dann Lieder sllr eine und mehrere Singstimmen sowie Milnnerchvre. Der textliche Theil ist gleichfall» sehr reichhaltig; nebst aulführ lichen Besprechungen au« dem Gebiete der Musik, Theater, Literatur x. enthält er gediegene und äußerst spannende Erzählungen, Novellen, Romane rc. aus der Feder der berühmtesten Schriftsteller der Gegenwart. Endlich bringt jede Nummer ein vorzüglich auSgesührte« Künstlerporträt nebst Biographie. Wir können doher auch lagen, daß die „Deutsche Kunst- und Musikzeitung" im besten Sinne ein Familienblatt ist, welche« den Musikliebenden ebensowol Unterhaltung gewährt, als eS zur Förderung ihrer Studien beiträgt. «bonnementSprei« ganzjährig 8 fl. 40 kr. Prä numerationen besorgt die hiesige Buchhandlung von Klein mayr & Nürnberg. — (Für «„gehörige der Industrie, des Handels und der Lewerbe.) Der Steuerreform: »uSschuß de» Abgeordnetenhauses hat nachstehenden Erwerb, st e u e r t a r i s festgestellt: 1.) Fabriken: höchster Satz 3200 (Bullen, niedrigster 75 fl. 2.)a) Großhandlungen 3200 fl bis 680 fl.; b) Handelsunternehmungen für Wien niedrigster Satz 16 fl., höchster 2100 fl.; für die Provinzhauptstädte niedrigster 12 fl, höchster 630 fl.; für Städte von und über 4000 Seelen höchster 210 fl., niedrigster 12 fl.; von und über 1000 Seelen niedrigster 8 fl., höchster 170 fl.; von unter 1000 Seelen niedrigster 3 fl., höchster 110 fl 3.) Künste und Gewerbe, Wien niedrigster Satz 8 fl., höchster 630 fl.; für die anderen Städte in derselben Reihenfolge wie bei 2: 4 fl. 50 kr. bis 210 fl.; 4 fl. 50 kr. bi« 90 fl 3 fl. 75 kr. biü 60 fl.; 3 fl. bi« 28 fl. 4.)a) Dienstleistungen zum Unterrichte, für Wien niedrigster Satz 8 fl., höchster 32 st.; für die anderen Orte in der obigen Reihenfolge 4 fl. 50 fr. bis 20 fl.; 3 fl. bi« 6 fl.; 3 st. bis 6 fl.; 3 fl. bis 6 fl. b) Dienstleistungen zu Geschäftsvermittlungen, für Wien niedrigster Satz 16 fl., höchster 630 fl.; für die übrigen Orte in gleicher Reihenfolge wie oben 12 fl. bis 420 fl. 12 fl. bis 115 st.; 8 fl. bis 82 fl.; 3 fl. bis 24 c) Dienstleistungen zur Beförderung von Personen und Sachen, für Wien niedrigster Satz 16 fl., höchster 210 fl sür die anderen Orte 12 fl. bi« 90 fl.; 8 fl. bi« 32 fl. 4 fl, 50 kr. bi« 24 fl.; 3 fl. bis 12 fl. Hervorzuheben ist noch, daß der für Wien festgestellte höchste Satz nicht blos sür daS Gemeindegebiet der Stadt Wien, sintern auch für einen Umkreis von 15 Kilometern (also zwei Meilen) von Wien gelten soll, wodurch neben den sogenannten Bororten noch viel« andere One in der Umgebung Wien« in Len höchsten Erwerbsteuersatz einbezogen werden. Laibach, 1. Mai. Morgen« sast heiter, sonnig, dann abwechselnde Bewölkung, schwacher SO. Wärme: morgen« 7 Uhr + 8 2', nachmittags 2 Uhr + >6 4« C. (1876 4- 17 2', 1875 + 210' C.) Barometer im Fallen, 729*24 mm. Das gestrige TageSmittel der Wärme + 10-9', um 0 2' unter lern Normale; der gestrige Nitderschlag V20 mm. Regen. Verstorbene. Den 29. April. Franz Rebol, Arbeiterskind, 33. Mon., Hühnerdors Nr. 41, Gehirnhautentzündung. — Helena Spin, Arbeiteiin, 25 I., Zivilspital, Bauchsellluber-1 ulvse. Den 3 0. April. Friedrich Seuuig. Handlung?-BuchbalterSkind, 17 Stunden, Römerstraße Nr. 13, Leben«-chwäche. Angekommene Fremde am 1. Mai. ijelel ®t#lt Wie«. Deistnger femmt Frau, Lack. — Kästner Maria, Gottschee. — Edler v. Steelo, k. k. Haupt» mann, summt Frau, Jglan. — Emperger, Älagensurt. — Halben, Kfm., uud Pistechy, Dberlitut., Wie». Elefant. Praschniker Maria, Sagor. — Prixner, Kfm., Lilli. — Bidic, Hptm., Stein. Brulec, Geistlicher, Bischoflack. — Äatgl, Feuerwerker, Laibach. — Fetich, Priester, AdelSberg. — Lutin, Geistlicher, Podkraj. — Hoser, Lererer, Stainiz. i }0tt\ Europa. Ellerich, Hptm., Stein. —Bettet Maria, Görz. Mohren Lestak, Lackierer, Krainburg. — Hauer sammt Frau, FeldSberg. — Wilhelm und Ignaz Wolf, Schlei-ning. — Heinrich Ignaz, Agent, und Heinrich Johann, Szolnok. Bairischer Hof. 9tam|acar, Hotii. — BirwaS, Hauptmann, Wien. Kaiser »•« Oesterreich. Scherer. Postasststent, Alexandrien. Witterung. Widdin war beleuchtet. Veranlassung hiezu gaben die wiederholten Siege der türkischen Truppen über die Russen in Asien. London, 30. April. DaS Reuter'sche ®u» reau meldet aus Erzerum vom 28. April: „Eine russische Coionne marschiert gegen Ardahan." Malta, 30. April. Ein englische« Mitlelmeer-geschwader von fünf Panzerschiffen ist am 29. April nach Korfu abgegangen. Konst antinopel, 30. April. Die Pforte soll die neutrale», nach dem Schwarzen Meere gehenden Schiffe visitieren lassen, ferner soll die Pforte ablehnen, den Schutz russischer Unteithanen durch deutsche Vertreter an;uerkennen. Die deutsche Regie» rung soll dagegen protestieren. Gedenktafel über die am 4. Mai 1877 tationen. stallfindenden Vici< 2. Feilb., Lunka'fche Real., Scherauiliz, BÄ. Loitsch. 2. Ftilb, Wutscher'sche Real., Dobrava, VG. Landstraß. 2. Ftilb., GerdajnSkt'sche Real., Gerdainze, BA. Landstraß. - 2. geilb., Hrovat'fche Real, Gerdanec, BG. Landstraß. — 2. Feilb., Blagojne'fche Real., Wippach, BG. Wippach. — 2. Feilb., ÄerdajnSki'fche Real., Gerdanaz, BG. Land: straß. — 2. Feilb., Kodrik'sche Real., BerhovskavaS, BG Landstraß. — 2. Feilb, Radkovii'sche Real., Rakovuik, BG. Landstraß. — 2. Feilb., Pugel'sche Real., Untergradische, BG. Landstraß. — 2. Feilb., Zupaniii'sche Real., Sela, BG. Landstraß. — 1. Feilb., Dolenr'sche Real., Rakitnik, BG AdelSberg. 3. Feilb., Zelle'sche Real., Peteline, BG AdelSberg. — 1. Feilb., «lojar'sche Real., Oberloschana, «G. «delSderg — 1. Ftilb., Stipanii'fche Real.. Gradac, BG. Möttling. — Relic. Meierle'scher Real., Grdb. Herrschaft Pölland, BG. Tscheruembl Telegramme Wien, 30. April. Eine Anzahl Mitglieder deS FortschrittSllubs bildete heute einen neuen Klub unter dem Namen „Neuer Fortschrittsklub." Derselbe behält daS Programm und die Grundsätze deS alten Klubs bei, auS welchem die Mitglieder deö neuen KlubS nicht infolge Aenderung ihrer politischen Grundsätze, sondern nur deshalb austreten, weil der neue Klub nicht mit den von der Mehr heit deS alten KlubS bei Ausführung deS Program meS eingeschlagenen Wegen übereinstimmt. DaS Pro gramm betont, daß der neue Klub einen Ausgleich anstrebt, welcher der diesseitigen Reichshälfte keine neuen Lasten aufbürdet, daS Kredit- und Geldwesen nicht gefährdet und die im Jahre 1867 unerledigt gebliebenen großen Fragen löst. Die Obiges mit theilende Zuschrift des neuen Fortschrittsklubs rie im alten Klub eine erregte Debatte hervor. O r s o w a, 30. April. Rumänisches Militär besetzte neuerlich das bereits geräumte Kalafat. Die Schiffahrt unterhalb Turn-Severin ist eingestellt. Ititbtrlagt der InterMeider bei Kiarinpr von 1 fl. 80 kr. biß 7 fl. 50 kr. Prospekte gratis. (683)7 Schwächkyiständt, Impotenz, Pollutionen, Folgen der Onanie rc. heilt ohne Berufsstörung na* (einer stets bewährten Hkilmethodk mit sicherem Erfolge der erfahrene Spezialarzt Dr. M. Ernst in Fest, 3t»ei-Adlergafie Nr. 24. Behandlung durch Korrespondenz und Versendung der Medikamente. Das Geheimnis ist unverletzlich. Prosxeetitt in 4o«oeel oerfityttl mir4 auf Vertilgt* gntii ■(erfeadet. (124) 20—19 Wiener Börse vom 30. April. Staatsfonds. Spei). Rente, öft.Pa» dt», dt», öft. in «M Sole »6* 1854 iote »on 1860, gante 106 76 107-15 Soft von 1860, Siinft. ns-bo 114 «etd i ware l Pfandbriefe. | »eit!««« S8-60| «8 60 KUg. 9|t. »ob..8tebit. 106 7* 1«7'- bto. in 53 3........ 87 — 17 St Nation, ö. w........ tilg. Bod.-Srediianst. . 68 80 64 — .108-80 108-60 Priimiensch. 8. 1864 Orandent.-Obl. kieiendürg. Ungar» ▲otten. ängte.Bent.......... XcuitanftaU.......... Deposttendank. . . . S«comvle-«nftalt . . Franc».Ban! . . . . tzandeUbaok......... Itetionettent . . . . Oest. SantgefeQf. . . Union. Bank......... verkhr»banl......... «Isöld-Bahu . . , . Hart Ludwigbahn . . Kais. eii|..»a6n if. »t, 3 ‘ Staat«bahn Kais. Fr, IosesSb l «ttba»*. 114-10 115*— 6» 78 16 84*50 70* 78-76 64*7d 187-80 188 — 114 60 — 6S0--640 761—1768*- 48—' 48*60 71.60 71-»1-60 »fr-lSS 60 199 76 118-76 118-16 111— 111-60 117 —>18' 70 60 71 Priorltäts-Obl. Franz J,ses».Bahn . Dcft. kiordwellbahn . Siebenbürger . . . . ElaaXbahn......... Eüdbahn 1 6 Per,. Mo. Bon» Lose. Kredit « Lose . . «utols». Lose. 17-16 Wi- ll— 1*8— 1816 Weobs. (3Mon.) flnglbutg 100 Marl jjtantf. 100 Vtoct . . Hamburg „ , London io Md. Stert. Pari» 100 Franc« Münzen. Kais. eiiin|.Duetten lv-granc»ftück . . . . Deutsche «eichet**!. Silber . . 94 10 94*41 87'M 87 60 87-tO1 87 7t 87-60 87 STV> 161K •1U6 1S8-6» 18 6« (1*70 118 7i 61-36 «07 16 81 63-80 111-76 II« 118** 61 ‘.iS «3 4« Ul" Telegrafischer Kursbericht am 1. Mai. Papier-Reute 58*30. — Silder-Rente 63*60. -Hente 70 60 — 1860er Staats-Anlehen 106*50. — »»nI ettien 763. — Kreditactien 138*25. — London 128*76. Silber 111*20. - «. k. Miinzdukateu 6.06. - SO-Kram' Stücke 10-31. - 100 «eichSmark 63*15. ______ Lr»ck von 38- v. Äleinmalt * geb. »ambetg. Verleger: Ottomar Bamberg. Für die Ätfcection verantwortlich: Kran» TOI litt-