>. Z6 ——------ ' Ireytag den 3. September 1824. Als E r kam. vzUe Herzen schlagen Ihm entgegen. F:eud' und Rührung füllet, hebet jede Vrust; Denn Er tei)?t zurück — d die im Grunde nichts andres als Electricitats-Ableiter sind, gründet seine in bieser Hinsicht aufgestellte Theorie auf folgenden Er-fahrungssatz: Das Stroh ist ein besserer Electricitätsab« l^iter als die Metalle, auf welchen er durch nächste. henden Versuch gekommen ist. Wenn man eine geladen« t^iiilsch, Flusch, mit einem Metalle in Berührung bringt, lo wird sie nach und nach entladen, jedoch bemerkt man lichte Funken zwischen rer Flasche und dem Metalle her-versprühen. Bringt man hingegen diese nähmliche geladene kleistische Flasche mit einem Strohseile in Berührung, s» wird sie augenblicklich und ohne Funken ent» lsden. Aub diesem Versuche tonnte er mit allem Grund« schließen, daß das Stroh nicht allein der beste Elec« tricitalsleiter sey, sondern daß es auch dieselbe zer. theilt und vernichtet. Nach der jetzt allgemein angenommenen Hypothese spielt die Electricität bey der Entstehung des Hagelt eine Hauptrolle, die da geschieht, wenn eine sehr start elektrische Wolke mit einer andern weniger mit Elec. tricilät,geschwängerten in Berührung kommt, wo die eine da»on die andere in einigen Augenblickender aa». z rung gänzlich wird bewahrt haben. Sie wurden von der Pariser Akademie geprüft, und der Theorie nicht entsprechend gefunden. Mehrere Gelehrte und Nichta.« — ,52 — gelehrte fechten sie als ein Hirngesvmst an, und als ! man kaum mehr daran dachte, brachte vor kurzem I Hr. Professor Thollard diesen Gegenstand, jedoch ! modisicirr, zur Sprache. Seine in dem Departement l der Oöervyrenaen darüber angestellten Versuche wur- l den durch authentisch? Zeugnisse bestätiget. Mehrere Ge° 5 lehrte «nachten dann Versuche und fanden im Stroh die . 'Electricilät anziehende und zertheilende Kraft; An» dere hingegen waren einer ganz entgegengesetzten Mei» nllng. Besonders erwuchs im verflogenen Jahre in dieser Hinsicht zwischen mehreren italienische!, Gclchnen ein sehr hitziger Federkrieg. So erging es dieser Er: sindung wie allen, welche die allgemeine Erfahrung bewahren muß, bis s«e allgemeinen Beyfall sindet. Wer denkt nicht hier an. Columdus, Frantlin, Jen-ner?u. s. w. Dieser Gegensta«d ist für die Oconomie zu wich« tig, als daß ihn die hiesige so thalige Ackerbuugesell« schafl nicht in Anregung gebracht hcuce. Schon hac sie in ihrem zu Experimenten bestimmten Locale einen Ha-geladl^uer, der Andern zu,n Muster dienen soll, auf stellen, und einen Unterricht, wie sie zu verfertigen sind, in deutscher und trainischer Sprache in Druck «ustegen lassen. Da es aber nicht genug ist, daß einzelne Land,oirlhe Hagelableicer errichten, so:,dern selbe müssen durch ganze Gemeinden u»'d Bezirke aufgestellt werden, um den gewünschten Ziveck desto gewisser zu erreichen, besonders in Gegenden, wo der Hagel gewöhnlich Verheerungen anrichtet, deren ei in unserm Vaterlande nicht weniger gibt; so liegt «s der Geistlichkeit, den Vezirkrobrigkelten und den Gniiidherrschaf-ten ob, zur gemeindeweisen Aufstellung aufzumuntern und dem Aberglauben, der hierlandes noch nicht ganz «llsgerottet ist, entgegenzuarbeiten. So—umnurem Veyspiel anzuführen —gibt ts in Krain eine kleine Stadtgemeinde, die alle Jahre am Psingstsonncage mit Schlag i2 Uhr in der Nacht das Frühläuten bewert» sielligen laßt, in der Meinung, daß ihre Felder das Jahr hindurch von Schauer verschont bleiben werden. Zufällig geschah es, daß durch drey Jahre der Schauer keinen Schade» auf ihren Feldern anrichtete, und so diese Leutchen in ihrem Aberglauben befestigte. Ein weites Feld eröffnet sich in dieser hochwichti» g«n Sache für vaterlandische, in der Physik bewan» derle Gescbrte, ihre Ansicht?,', über d!e ,'eht noch immer hypothetische Erklärung der Bildung des Hagels; üt"l die Theorie der Winde, welche nach der neulichen Be<> hauptung einer vielgelesenen Zeilschrift einen groß"' Einfluß auf die Bildung des Hagels haben sollen! über die Art, wie die Hagelableiter die Bildung des Hagels hindern; ob es nicht auch zuträglich wäre, u»< sere Blitzableiter mit Strohseilen zu versehen ; ob nichc vielleicht dadurch das öftere Abprellen des Blitzstrahle?/ besonders bey schlechten Blitzableitern verhindllt win-' de u. s. f., der Redaction dieses Blattes mitzutheilen, um auf diese Art den Gegenstand immer mehr und mthl der Hypothese zu entrücken. Sie wird jede Mitthei' lung dankbar annehmen, und in ihrem Blaue abdru^ cken lassen. Hier soll schließlich noch die Art und Weise, wie die Thollard'schen Hagelableiler zu ver eriigen sind, im Auszüge Platz sinden. Eine ersu öpfente Bescyreibu»s gestallet der Raum dieses BlarceS »,icht. 1. Man nimmt eine 25 Scfuh lange Stange, welche, weün sie auf Bäumen oder andern erhöhten Gegenständen befestiget wird, auch relhalinißmäßig kinzer sey» kann, löst die Rinde ab, und schlägt in das ove^e Ende V^ eiu. Ist eine Stange zu kurz, lo lölinen auch zwt?/ doch nie mit eisernen Nageln, verbunden werden. 2. Diese Stangen werden mit wenigstens 16^ nien im Durchinesser dicken Seile» von reifcm Korn odel Wtitzenstroh, in deren Mitie sich eine i2 bis i5fädigk Schnur von rohem Flachse besindec, von der Meiall' spitze bis zur Erde bespannet Das Slrohseil wird «Ut ein^m mit der Spitze verbundenen Metalldrahce an di« Stange befestiget, und so auf die bestimmten Plalj< aufgestellt. H. Ka.in man diese Ableiier auch auf Baume ttl>l andere höhere Gegenstande befestigen; denn )e hohll sie stehen, desto sicherer ist der Erfolg. 4. Dle Entfernung eines Pfahles von dem andern soll nur 200 Meter oder 100 Wiener Klafter betragen. Slnd sie höher gestellt, so machen 2o Meter keine" Unterschied. 5. Indem diese Hagelableiter auch Blitzableitt' sind, kann man sie auch auf Häusern und andern G^' bauden errichten, wo eine Höht von 5 Fuß hö'chstt"' __ ,/,5 __ ^ tlfordert wird. Zwey sind hinlänglich/ jedes Gebäude jll schürn. Die Hagelableiler sind, indem sie j,der Landwirth selbst verfertigen tann, mir sehr unbedeutenden Auslagen verbunden, und dauern über zwanzig Iah,«/ be-sonders ivenn mau sie, nachdem die H^gelzeir aufgehört hat, hcr^u/hebr und unler Bedachung bringr, dann das darauffolgende Jahr wieder aufstellet. Es erübriget nur, noch einige bis nun gemachre Elsahrun^ei, ihrer Wirksamkeit hier anzuführen. N>ich der physisch-öconomischen Bibliothek, Märzheft 1L22, wurde d>c^>nte um Trabes in Frankreich in 10 Jahren ? Mahl durch den Schauer vernichret. Im verflossenen I'ihre liicen doi l die Felder jener Gemeinden, wo Ha-grlableiler errichtet waren, von dem dreymahligen Ha-ßel wenig oder gar nichts, dahingegen jene der Üdliqen Gemeinden r- aeherum gänzlichverwüstetwurden. Nach Berichten des >'errn Tl.ollard soll der Erfolg so über-jeugend gewesen seyn, daß er hofft, dieses Jahr seine Äbleicer iin g^i'zen Departement verbreitet zu sehen. Der H«>aistrat des Marktes Trifcern hat amtlich befuget, das) am »3. Iuny d. I. die Felrer des dorcigen Oconomie Besitzers Lugniger vor dem Hagel verschoin hieben, weil üch Thollar^ische H^g^Iableilc'r darauf beenden, da hingegen in der Umgegend großer schaden angerichtet wurde. nen Zweifel mehr hegte, wer in dem Entrich verhör' gen steckce Schon beschloß man, ihm ein eigenes Zimmer einzurichten, mit Allem verschen, was einen Enlrich erfreuen kann, und das Thier nicht wieder von sich zu lassen, auch die gesammte Wcltweisheit des Landes um Rath zu Nage», wie wohl der Entrich wieder zum Prinzen umzugestalten sey. Leider aber war diese in ihnen aufblitzende.Hoffnung auch von keiner Dauer. Denn gerade mit dem letzten Bück der Sonne stieß der Entrich einen unge. mein herzbrechenden Seufzer aus, und dann war el wie ein leises Saulein, das zum offenen Fenster hin« ausging. Das, glaubte der König, sey unfehlbar die besseie Seele deS Thiers gewesen. Er fragte darüber auch die Weisesten im Lande, und beschrieb ihnen dat Säuseln so genau, als ob es eben jetzt erst Slatt fände. Unglücklicher Weise aber hatte noch kein Einziger eine Seele zum Fenster hinaussauseln hören, daher denn auch ihre Antwort nichc genügend ausßel. An dem Enirich war eS übrigens gan; deutlich ge« worden, daß der leyte Sonnrnblick auch verletzte sei« nes Geistes gewesen war. Denn mit ihm wurde er fog!e,ch ein ganz anderes Thier. Er r>ß sich vom Schooße der Königinn los, wo er zuvor recht behaglich gesessen halte, und wollte sich, scheu? wie alle seine Brüder im Hofe, weder von ihr, „och von dem Könige wie« der erfassen lassen. Auch fehlten ihm auf einmahl die zärtlichen Augen ganz, welche ihn kurz zuvor noch vor allen Entrichtn so gewaltig auszeichneten. Dcr verwünschte Prinz. jFortsetzung). 4- - Ein andermahl Nachmittags aber, wie König und Königinn durch den Hof ihres Landsch!osses gingen, kam ein Enlrich von äußerst schönen Farben auf sie lugewatschelt, und das so eifrig, alb ob er ihnen etwas Nichtiges zu rertrauen hätte. AlS »um König und Königinn sich huldreichst nach ihm herunlerbogen, so ^gte er seinen Schnabel mit vieler Höflichkeit erst auf b«e Hand deS Königs, und dann auf die Hand der Königinn, und dann seufzte er just so, wie jener ^lsch geseufzt hatte. Wie nun die Königinn das Thier auf den Arm, "nd mit Nch fort ins Zimmer nahm, da war solches l° dankbar und zärtlich, daß das hohe Paar gar kei' . ^ 5, Eines Morgens, als die Königinn eben wieder in ihren Schmerz um dem geliebten Sohn versunke» dasaß, erschollen auf einmahl ganz laut aus dem Nebenzimmer, das eineS ihrer Hofsraillein inne hatte, die Worte: Pfui, schäme dich doch! Unmiltel. bar darauf hörte sie das Fräulein mit einem kläglichen Schrey zu Boden stürzen. Wie sie nun schnell die Thüre aufriß, da half die Jungfer, welche eben mit der Toilette der Dame beschäftigt gewesen, dieser empor. Beyde starrten eben den großen Toilettenspiegel an, als müsse der unsichtbare Jemand dahinter stecken, welcher das ganz unerwartete Pfui ausgerufen halte, wie das Fräulein immer fester und fester hatt« — i44 — zusammengeschnürt seyn, und so ihren Wuchs und ihr» Gesundheit zugleich verderben lassen wollen. Es war aber so wenig ein Mensch hinter dem Spiegel, als damahls unter dem Tuche mit dem Teppich. Vielmehr kamen die Seufzer, welche bey der Annäherung der Königinn sich vernehmen ließ«n, aus dem, Spiegel selbst. „Gott!" — sprach die Königinn Abends, nach Sonnenuntergang, nachdem keine Spur von Leben mehr in dem Spiegel zurück war, dem sie den ganzen Tag über zur Seite geblieben — „was wird dcch die grausamste der Feen noch alles machen aus dem gelieb» ten Leben, das ich einst unter meinem Herzen trug?" Wirklich schienen die Verwandlungen gar tein Ende zu nehmen. Ein Paar Liedesleulchen, welche einst an einem kühlen Büchlein im Walde znutterseelen» allein sich ergingen, wurden lange Zeit von einem klei« nen schwarz-lli'd weipzottigen Hündchen umschwanzelt. Das Thier schien die Güte selber zu seyn, und die jungen Leute «ürden sich gewiß recht sehr mit ihm abgegeben haben, wenn sie sich von ihrer Liebe etwas hätten ab» müßigen können. Auf einmahl aber, als auch lein Gedanke mehr in ihnen an das Hündchen ist, stellt sich das Thier ganz erzürnt vor sie hin, und bellt deutlich die Worte heraus: „Wollt ihr!" Und, als fähre der Blitz zwischen das Pärchen, so lief die eine Hälfte davon hierhin, die andere dorthin. Später, wie die leutchen schon in der Kirche mit einander getraut «aren, konnten sie es doch nicht lassen, des Hündchens, «ls einer ganz eigenen Naturmerkwürdigkeit, Erwah« nung zu thun. Da gab man ihnen denn Aufschluß, daß das unstreitig der so vielgestaltige, verwünschte Prinz gewesen wäre. Ähnliche Zurechtweisungen, wie diesem Paare, «aren auch vielen Andern geschehen. Besonders erleb« ten einmahl an einem lieblichen Sommermorgen zwey »ornehme Herren einen gewaltigen Schreck. Sie saßen in einer schönen Buchenlaube des Schloßgarrens, und mochten eben recht viel Böses gegen den guten König im Schilde führen. Da schrie es auf einmahl mitten aus den Buchenblättern ganz laut und vernehmlich heraus: „Verräther!" so daß sie schleunigst auf« und davonlprangen. Well sie nun draußen vor de? Laube auch gar Niemand sahen, und dachten, da< könn kei»e Menschenseele gewesen seyn, als der v«l' wünschte Prinz, so wurden sie eins miteinander, oen Prinzen aufzusuchen, um ihm das Lebenslicht ausi"' blasen, weil es sonst um sie geschehen war, wenn «l künftig doch noch zur Regierung gelangte. Allein schon wahrend ihres ersten Schreckens ma«St< der klügste aller möglichen Laubfrösche, welcher den A«<' ruf gethan, sich aus dem Staube, nach einem bens^ barten Haselstrauche, wo er feine eigentliche Wohnung hatte. Während sie nun jet»es Buchenblatt angMich durchstörten, saß er ganz still in den dicken Manlel seines Strauches gewickelt und dachte: „Wenn nur gleich mein allergnädigster Herr Papa oder die huldreichste Frau Mama hieher zu kommen geruhten, d<» wollte unsereins schon einmahl Lärm blasen." Und siehe, kaum hatte der Laubfrosch diesen G^ danken ausgtdacht, so tam auch wirtlich der König lvit dem Polizeyminister in die Gegend. Die beyden He»* ren aber waren so vertieft in ihr Verfolgungsgeschaft, daß sie für andere Dinge weder Sinn noch Ohr hatten-Als darauf der König von weitem ihr hastiges Wühlt» in den Buchenblaltern bemerkte, so sagte er zu seinem Begleiter, er möchlt wohl wissen, was das zu bedeu» ten hatte, und gedachte sie ganz leise zu überraschen. Wie sie nun schon dicht hinter.den beyden Su< chenden kanden/ ra sprach der Ein? zum Andern : ^Wahrlich , wir dürfen nicht ruhen noch rasten, bis wir dl»< Thier gefunden und getödtet haben» Sein Leben könnt« uns leicht das unsrige kosten." Da endlich fragce der König nach ihrem Suchen und der Bedeutung dieser Reden. Und plötzlich v«^ schwand ihnen jeder Blutstropfen auS dem Gesicht«, und so weit ihnen auch dabey der Mund osien blieb, so wagte sich doch lange, lange kein einziges Mönchen über ihre veilchenblauen Lippen. Das Alles siel dem guten Könige um so mehr auf/ da er den beyden Herren nicht viel Gutes zutraute/ und er sprach: „Welches Leben war es denn, so eua) das eurige kosten könnte?" (Die Fortsetzung folgt). Gedruckt bey Ig najAlyyt Edlen.vonKliin map«.