Laiblichcr TaMtt. Für LaikaL: Sanzj. fl. 8'4N; Zustellung inSHauk>vrtlj.S5Ir. Mit der Post I Ganzjähr. fl. I L. Russische Aufmerksamkeiten. Man weiß, daß Oesterreich nach allem, was bisher aus unterrichteten Kreisen verlautete, die Erwerbung des Hafens von Antivari durch Montenegro entschieden perhorresciert hat. Die Boeche würden dadurch zu einer montenegrinischen Enclave werden und die weitere Abrundung Montenegro's, unterstützt von russischen Wünschen und Wühlereien, wol nur mehr eine Frage der Zeit sein. Interessant ist unter solchen Umständen ein Petersburger Brief der „Pol. Korr.", welcher den Standpunkt Rußlands in der Frage von Antivari erörtert: „Die Popularität Montenegro's in ganz Rußland," heißt es in dem Schreiben, „bindet dem russischen Gouvernement in dieser Frage in unglaublicher Weise die Hände, und von diesem Gesichtspunkte aus läßt es sich nicht nachdrucksvoll genug betonen, welcher immense Dienst der Sache des Friedens geleistet würde, wenn man in Wien speziell in dieser Frage auf das dabei so engagierte Prestige Rußlands Rücksicht zu nehmen geneigt wäre. Letzteres hält man hier für umso zulässiger, als nach der Ueberzeu-gnng unserer Regierungskreise Oesterreich-Ungarn nicht einen Augenblick in Verlegenbeit kommen könnte, um die vermeintliche Schädlichkeit des montenegrinischen Besitzes von Antivari für seine Interessen nicht uur durch hundert in seinen Händen befindliche Mittel zu paralysieren, sondern geradezu in ihr Gegentheil, d. i. die künftige vollständige Abhängigkeit Montenegro's von seinem großen, mächtigen Nachbar zu verwandeln." Noch interessanter ist die Haltung Rußlands in der Frage der Abtretung Rumänisch-Beßarabiens. Aus bester Quelle wird dem Bukarester Korrespondenten der „Presse" berichtet, General Jgnatieff habe Ende März in Wien versichert, daß die prinzipielle und praktische Aner- Redaction und Expedition: Bcitmhosgassc Nr. 15. Freitag, 7. Juni 1878. — Morgen: Medardus. Jnsertionspreise- Einspaltige Petitzeile '" Wiederholungen L zeigen bis 5 Zeilen so kr. iederholungen L Vkr.^An- 11« kennnng der rumänischen Auffassung der beßara-bischen Frage mit der Zeit zu Ansprüchen Rumäniens auf die Bukowina führen könnte. Ob diese Motivierung in Wien Eindruck gemacht hat, weiß man in Bukarest nicht anzugeben, doch liegt, abgesehen von jeder anderen Erwägung, die That-sache auf der Hand, daß heute wol Beßarabien, aber nicht die Bukowina ein vertragsmäßig zuerkannter Theil Rumäniens ist. Fürst und Volk Rumäniens sollen übrigens zum äußersten Widerstande gegen die russische Zumuthung entschlossen sein. Die telegrafisch gemeldete Besetzung von Plojeschti durch eine russische Truppenabtheilung zeigt, daß Rußland alles vorbereitet, um vielleicht noch vor Eröffnung des Kongreffes Rumänien zu vergewaltigen. Parlamentarisches. Abgeordnetenh ans. Sitzung vom 5. Juni. Präsident Rechbauer theilt mit, daß er aus Anlaß des Attentats auf Kaiser Wilhelm sich in das Palais der deutschen Botschaft verfügt und den Gefühlen des tiefsten Abscheus über diese That und der Freude über die Rettung des erlauchten Monarchen Ausdruck gegeben habe. Er glaube, im Sinne der ganzen Versammlung zu sprechen, wenn er diesen Gefühlen auch hier im Namen der österreichischen Volksvertretung öffentlich Ausdruck gebe, und die Hoffnung auf Genesung daran knüpfe. Er erbitte sich auch die Ermächtigung, den Ausdruck dieser Gefühle dem deutschen Kaiserhof in geeigneter Weise zur Kenntnis zu bringen. Das Hans erhebt sich zum Zeichen der Zustimmung, mit Ausnahme der Abgg. Graf Hohenwart und Lienbacher, welche sitzen bleiben. Den vom Herrenhause beschlossenen Aen-dernngen an dem Branntweinsteuergesetze trat das Abgeordnetenhaus bei und nahm in zweiter und dritter Lesung die Ausschußanträge betreffs des Zoll- und Handelsbündnisses mit Ungarn an, welche mit den Herrenhansbeschlüffen nicht ganz übereinstimmen. Bei dem Zolltarife wurde die Position „Kaffee" mit 24 fl. bei namentlicher Abstimmung mit 146 gegen 106 Stimmen angenommen. Mit Ja stimmten von den krainischen Reichsrathsabgeordneten die Herren Deschmann, Hotfche-war, v. Langer, Dr. Su^pan, Graf Thurn; mit Nein die Herren Graf Barbo, Graf Hohenwart, Pfeifer. Aus der Debatte heben wir die Rede des Finanzministers hervor, der darauf hinwies, daß er für diese Zvllerhöhung nicht allein als Minister, sondern auch als Antragsteller den Wählern gegenüber die Verantwortung übernehmen wolle, daß eine Erhöhung der Staatseinnahmen unabweislich und aus dem wenigst empfindlichen Wege nur durch Erhöhung der Eonsumabgaben möglich sei. Er wies auf das Beispiel Italiens, welches sich durch sechs Jahre im Jutereffe der Erhaltung des Staatskredits die verschiedensten Steuern (Kaffeezoll 32 fl., Ni ahlsteuer, Brodsteuer, Petroleumsteuer per 13 fl.) auferlegt habe und nun in die Lage gekommen sei, 50 Millionen jährlich für Commuuicatiouen ausgeben und zugleich eine Ermäßigung der Abgaben eintreten lassen zu können. Er erinnerte daran, daß die Mehrausgabe bei einem mittleren Kasfeeconfum einer Familie von zwei Pfund per Monat 10 kr. in Papier per Monat ausmache. Der Vortheil Ungarns an dem Mehrerträgnis sei aber ein höchst unbedeutender. Die Positionen „Banmwollware" und „Schaf-wollware" wurden nach dem Ausschußantrage angenommen. Heute findet die Berathung über die Bedeckung des Sechzigmillionen-Kredites statt. Die Pfingstferien der Abgeordnetenhäuser werden nur von kurzer Dauer sein. Die Sitzungen Jeuilleton. Tigerjagd in Java. Bon O. M. Roberts van Son. III. Ein Chinese, der in der Nähe von Buiten-zorg ganz oben auf dem Plateau eines Felsens wohnte, wohin man nur durch ein paar ziemlich schmale Fußsteibe kommen konnte, erzählte mir, wie er schon wiederholt Matjan tutuls, die seine offenen Stallungen in der Nacht beunruhigten, den Garaus gemacht hätte. Er ließ nämlich, sobald man einen Tiger spürte, auf beiden Steigen, welche auch diese Bestien benützen mußten, um hinauf zu gelangen, in der ganzen Breite derselben mehrere Reihen drei Schuh langer spitziger Bambuspflöcke derart schief Anschlägen, daß die nach oben gekehrten Spitzen ungefähr 1 Vs Schul, von der Erde entfernt waren, wodurch das Hinaufgehen, ohne an den Spitzen hängen zu bleiben, nicht beschwerlich war. Sobald nun der Chinese in der Nacht durch das Unruhigwerden seiner Pferde und Büffel auf die Anwesenheit eines Tigers aufmerksam gemacht wurde, liefen er und seine Leute, gewaltig Lärm schlagend, mit brennenden Fackeln in der Hand zu den vorerwähnten Steigen. Der in Angst versetzte Tiger sprang dann, die Gefahr nicht ahnend, in großen Sätzen den Steig hinunter, wobei er sich gewöhnlich an mehreren Bambuspflöcken spießte, infolge desfen er später meist verendet gefunden wurde. Werden zu einem großen Feste, wobei ein Tiger- und Büffelkampf nicht ausbleibt, einer oder mehrere lebendige Tiger benöthiget, so wird auf folgende Weise vorgegangen. Der Regent bestimmt einen Tag, an welchem er alle wehrhaften Männer, von Jünglingen von 14 Jahren angefangen, von ihren refpectiven Mandnrs (so viel wie Bürgermeister) angeführt, irgendwo in einem Walddistrikte, wo man am meisten Hoffnung hat, Tiger zu finden, bestellt. Jeder Mann muß außer einer Lanze ein sechs Schuh hohes und eben so breit construiertes Gitter aus gespaltenem Bambus, mit Rohr zusammengebunden, mitbringen. In der Mitte der obern Leiste dieses Gitters befindet sich ein etwa sieben Schuh langer, zugespitzter Bambus-Pflock derarüg befestigt, daß, wenn dieser schief m die Erde gesteckt wird, das Gitter aufrecht stehen bleibt. Es ist unmöglich, die Anzahl der Leute, die da zusammenkommen, genau anzugeben, aber nach der Menge, die ich öfter sah, zu ur-theilen, ist die Zahl von 2000 gewiß nicht zu hoch gegriffen. Während nun einige Wedonos damit beschäftigt sind, die Leute in zwei Partien zu vertheilen, begibt sich der Hauptarrangeur der Jagd, (nach dem Regenten, der nur die Ordres aus-theilt, der älteste Wedouo) mit einigen Holzhauern in den Wald und sucht eine Stelle auf, wo sich zwei ziemlich gerade gewachsene Bäume befinden, wovon einer wenigstens 18 Holl Durchmesser haben muß und welche circa 10 bis 12 Schuh von einander stehen. Der stärkere dieser Bäume wird schnell von seinen oberen Aesten befreit und dann an der Wurzel durchgesägt. Mittelst Rohrstricken wird nun der gefällte Stanim derartig an dem noch stehenden heruuter-gelassen und so mit Rohr an demselben befestigt, daß er in schiefer Stellung noch circa sechs bis acht Schuh über dem Boden schwebt. Man braucht das Rohr nur durchzuhauen, um den Stamm der Länge nach fallen zu machen. sollen am nächsten Mittwoch wieder ausgenommen und so lange fortgesetzt werden, bis die Aus-aleichsgesetze erledigt sind. Man hofft hiemit unbedingt bis spätestens 20. Juni fertig zu sein, worauf dann aller Wahrscheinlichkeit nach die Session mit einer Thronrede geschlossen werden wird. Aus Berlin. Aus dem kaiserlichen Palais meldet der „B. K." über den Zustand des Kaisers: „An einer Arterie in der Nähe der Achselhöhle haben sich zwei Schrotkörner festgesetzt, von denen man Schlimmes befürchtet. Dem Kronprinzen soll als äußerste, schlimmste Eventualität die Frage einer Amputation des Armes von den Aerzten nahegelegt worden sein. Dem Publikum verschweigt man dies noch. „Als der Kaiser gestern um 2 Uhr anssahren wollte, sah er sehr viele Leute vor dem Palais stehen. „Ach, das ist fatal, da sind ja so viele Menschen. Das gilt wol dem Schach, na, da wollen wir uns auch schön machen und den Helm aufsetzen." Das hat dem Monarchen das Leben gerettet. Im Helme hat man allein noch vierzig Schrotkörner gesunden, die ohne Frage des Kaisers gewöhnliche Feldmütze durchlöchert und den Kopf verwundet haben würden. „Bielleicht interessiert unsere Leserinnen das kleine Detail, daß die Großherzin von Baden, die Tochter des Kaisers, ohne alle und jede Garderobe in einem einfachen Promenadenkostüm hier eingetroffen ist." Andererseits wird in offiziellen Organen vor beunruhigenden Privatnachrichten gewarnt, und nach allen sonstigen Meldungen ist auch bisher noch kein unmittelbar gefahrdrohendes Symptom aufgetreten. Der Zustand des Attentäters soll ein hoffnungsloser sein. Tagesneuigkeiten. — Die Eis euiudustrie - Vers chwörung. Der Waffenfabrikant Werndl in Steyr erhielt vor einigen Tagen ein anonymes Schreiben, welches er sofort der Behörde übergab. Dasselbe lautet wörtlich, wie folgt: „Herrn Ludwig Josef Franz Werndl! Ich sehe mich veranlaßt, Ihnen zu bekannt zu geben, daß euch tot nahe stet, den es ist besser es gehen 3 Personen zu Grunde, als wie ganze Familien, den Ihr seit Raub Mörder und Schwindler und Gauner, solche Leite müssen von Welt weggeschast werden. Die Eisenindustri Verschwörung." Unter diesen schiefen Stamm stellt man, mit der Oessnung nach dem abzutreibenden Walde, einen aus dem stärksten Bambus festgeflochtenen trichterartigen Korb, der eine Länge von 18 bis 20 Schuh hat, wovon das eine Ende ganz geschlossen, das andere Ende aber vier Schuh weit offen ist. Dieser Korb wird außerdem noch mit Pflöcken und Rohrstricken stark am Boden befestigt. Indem man hiermit beschäftigt ist, läßt man von diesem Punkte aus in einem scharfen Winkel von circa 45 Grad die für jede Seite bestimmten Leute auslausen. Jeder stellt nun seine Gitter nach der bereits früher beschriebenen Art in der ihm angegebenen Richtung auf und marschiert selber weiter, einem Vormann folgend, dem der Weg, den er zu gehen hat, bekannt ist. Die größte Stille wird während dieses Vorganges nicht allein angeordnet, sondern auch beobachtet. Ich muß gestehen, daß unsere Herren Waldtreiber in Europa sich an ihren Kollegen in Java ein gutes Beispiel nehmen könnten; denn obwol dort ein paar Tausend Menschen beisammen sind, hört man noch lange nicht so viel schwätzen und Lärm machen, als hier vor und nach einem Triebe, — Schlafend auf den Eisenbahnschienen. Am 27. Mai wurde zwischen Lavis und Trient vom Güterzuge Nr. 52 ein achtjähriger Knabe überfahren, welcher auf dem Bahnkörper eingefchlafen war und dabei seine Arme über eine der Bahn-schienen gelegt hatte. Das arme Kind büßte seine Unvorsichtigkeit durch den Verlust des rechten Armes und zweier Finger der linken Hand; außerdem erlitt er leichte Verletzungen am Kopse. — Seltene Ehrlichkeit. Aus Braunau a. d. Juu wird der Linzer „Tgpst." geschrieben: „Ein achtbarer hiesiger Geschäftsmann, in zerrütteten Vermögensverhältnissen, der zwangsweisen Versteigerung seines Besitzthums und aller seiner Habseligkeiten entgegensetzend, sucht noch im Lotto seine Rettung. Vor der Colleetnr vorbeigehend, ruft er der ihm wohlbekannten Colleetantin durch die geöffnete Thür zu, sie solle drei beliebige Nummern ziehen und auf diese für die Ziehung in Linz 1 fl. 20 kr. Einsatz einschreiben und einstweilen den Einsatz berichtigen, das Geld werde er schon nachbringen. Ein paar Tage vergehen, die in Linz gezogenen Nummern laufen in der Colleetnr ein, der Geschäftsmann, wie er selbst erzählt, hat auf das Gauze vergessen, den Risconto nicht abgeholt, die gesetzten Nummern nicht gewußt, auch der Collectan-tin den ansgelegten Einsatz nicht bezahlt. Plötzlich erhält der Geschäftsmann von der Colleetantin die Nachricht, er habe einen Terno gemacht. Dem Manne schien diese Nachricht Spaß und er hielt es selbst nach dem nunmehr bezahlten Einsatz und ans den ihm vorgewiesenen Lotteriezettel nicht als Ernst. Dem war aber nicht so, er hat wirklich einen Terno mit 4848 fl. gemacht. Dem Manne war aus seiner Noth geholfen, er konnte seine Gläubiger vollkommen befriedigen. Wir können nicht umhin, diesen Act besonderer Ehrlichkeit und den Namen der Colleetantin, welche, wenn sie ein weniger zartes Gewissen gehabt hätte, den Betrag von 4848 fl. als von ihr selbst gewonnen, ohne daß ihr jemand hätte etwas anhaben können, für sich hätte behalten können — Fräulein Agathe Hebenstreit in Braunau — in die Oeffentlichkeit zu bringen, da eine so ehrliche Seele heutzutage jedenfalls zu den Seltenheiten gehört." — Von der Pariser Weltausstellung. Am 30. Mai wurde die Ausstellung von 113,137 zahlenden Personen und von 9137 Abonnenten und Ausstellern besucht. Am 31. Mai wurde am Tro-eadero die Ausstellung der Pariser Anthropologischen Gesellschaft mit einer gewissen Feierlichkeit eröffnet. Henri Martin, Qnatresages und Broea hielten Reden, und der Handelsminister Teisserene de Bort, welcher seinen Kollegen vom Unterricht vertrat, wandte sich an die Veranstalter der Ausstellung mit wobei kaum 50 Leute beschäftigt sind, trotzdem von allen Seiten Stille befohlen wird. Mittlerweile werden die Gitter, welche sich zunächst des offenen Korbes befinden, und dieser selber mit grünen Zweigen so viel als möglich verdeckt. Neben dem Gitter rechts und links werden auf den best dazu passenden Bäumen Stände gemacht für die wenigen Schützen, worunter ich damals nie fehlte. Die zwei Vormänner erhalten den Befehl, sobald die letzten Gitter ausgestellt sind, aus einander zuzugehen, die Treiber immer in einer Linie so nahe bei einander als möglich folgen lassend. Sobald die Vormänner Zusammentreffen, wird durch Schüsse das Signal zum Anfang des Triebes gegeben. Es wird nuu durch Schreien, Pfeifen, Schlagen auf Gongs (Metallbecken), Anzünden von Fröschen rc. rc. ein höllisches Spectakel gemacht. Das Wild flüchtet sich in den durch die Gitter abgesteckten spitzen Winkel. Hirsche und Kidangs überspringen das für sie geringe Hindernis oder brechen durch, daher hier und da Leute postiert sind, um das umgestoßene Gitter wieder aufzurichten oder gemachte Beschädigungen zu reparieren. Wildschweine trollen all-mälig nach der Spitze zu und bieten die besten den Worten: „Sie werden in mir einen wenig com-petenten Richter dieses Faches finden; aber ich bin doch den auf diese Wissenschaft, welche durch Sie täglich größere Fortschritte macht, bezüglichen Veröffentlichungen zu aufmerksam gefolgt, um nicht an Ihren Untersuchungen und dem glücklichen Erfolge derselben lebhaften Antheil zn nehmen. Und die Männer, welche bis in die Eingeweide der Erde forschen, um unseren wissenschaftlichen Horizont zu erweitern, können meiner Bewunderung gewiß sein." — Am 31. Mai mittags, berichtet der „Figaro", hatte sich auf dem Vendomeplatz vor dem Hotel „Bristol" eine große Menschenmenge znsammen-gesnndcn, um eine vor demselben haltende sehr elegante Eqnipage zu bewundern. Dieselbe trng die Farben des Hauses Oesterreich und war mit vier Pferden li. In, Daumont bespannt; Baron Hirsch hatte sie nach der Stadt geschickt, um den Erzherzog Karl Ludwig nach dem Schloß Beauregard bei Vaueresson, dem ehemaligen Besitzthum der Kaiserin Eugenie, welches an den Münchener Financier übergegangen ist, zu führen. Se. kais. Hoheit traf um halb 2 Uhr iu Beauregard ein, wo die zahlreichen Gäste des Herrn v. Hirsch seiner harrten, unter ihueu Graf und Gräfin Wimpffen und alle gegenwärtig in Paris weilenden österreichisch-ungarischen Notabilitäten, dann Graf und Gräfin Ponrtales, Graf und Gräfin d'Armaille, Fürst d'Henin, General d'Abzac, die Herzogin de Maille, die Gräfin de la Ferronnays. Der Erzherzog weilte auf dem Schloß Beauregard bis gegen 6 Uhr und wurde bei seiner Ankunft wie bei feiner Abfahrt von den Znrnfen der Menge begrüßt. — Fürst Richard Metternich, der ehemalige Botschafter Oesterreichs am Tnilerienhose, ist am 21. Mai abends in Paris ein-getroffen. Unter den in den letzten Tagen angekom-menen Fremden nennt man auch Herrn Crispi, den ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten. — In dem großen Festsaale des Trocadero fand am 1. Juni die erste Orchester- und Chorprobe im Beisein des Erzherzogs Karl Ludwig, des österreichischen Generalkonsuls Ritter v. Walcher-Moltheiu und mehrerer anderer einheimischer und fremder Kunstkenner statt. Die Sachverständigen hatten au der Acnstik des Saales wenig auszusetzen. (A. A. Ztg ) Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. — (Aus dem La udes aus schuß,) Den Abgebrannten von Teuetisch wurden 400 fl. Unterstützung aus dem Landessonde bewilligt. — Mit dem Triester Magistrat wurde das Übereinkommen getroffen, daß die in der Triester Gebäranstalt ge-bornen krainischen Findlinge nicht mehr auf Kosten des Landes Krain in die Triester Findelanstalt anf- Zielpuukte für die in Hochständen sicher sitzenden Schützen. Ist nun ein Tiger in dem Trieb, so schleicht dieser wie eine Katze, ganz niedrig sich an dem Boden haltend, von einem Gebüsche zum ändern, bis er endlich, wenn nicht schon durch einen der Schützen erlegt, von dem verdeckten Korb nichts ahnend, in denselben hineinschlüpft. Sobald er nun hinlänglich tief hineingekrochen ist, haut der nur zu diesem Zwecke bei dem Baum postierte Javane den Rohrstrick, welcher den schiefhängenden Stamm in Schwebe hält, durch, infolge dessen dieser niederfällt und durch seine Last das offene Ende des Korbes zusammendrückt. Der Tiger ist dann lebendig gefangen. Es soll vorgekommen sein, daß auf diese Weise zwei Stück, ja, einmal sogar eine ganze Familie, die zwei Alten und ein Paar noch ganz kleiner Jungen, gefangen wurden. Ich selbst war dabei, wie zuerst zwei Wildschweine hineinkrochen und ihnen daraus ein Tiger folgte, der, sobald er sich gefangen fühlte, seine Wnth an seinem Vormann ausließ. So lange aber der Trieb nicht zu Ende ist (er dauert oft mehrere Stunden), bleibt alles noch auf seinem Platze, denn das meiste Wild, worunter Hirsche, Kidangs, wilde Hunde (Jackhalzen), große genommen, sondern mit den unehelichen Müttern am zwölften Tage nach der Geburt an den Zuständigkeitsort der letzteren geschickt werden. In derselben Richtung verhandelt der Landesausschuß auch mit dem Wiener Landesansschnsse. — (Landwirthschasts-Gesellschaft.) Das H. Ackerbauministerium hat für das laufende Jahr in: ganzen 4000 fl. Subvention bewilligt. — Der Entwurf des neuen Forstgesetzes, welchen das Ministerium der Gesellschaft übersendete, wird nach Mittheilung des Ausschußmitgliedes Herrn Forstrathes Salzer auf der bevorstehende» Generalversammlung des krainisch-küstenländischen Forstvereins in Berathnng gezogen und sodann der Bericht der Gesellschaft übermittelt werden, was diese mit Befriedigung zur Kenntnis nahm. — (Herr Nolli), unser vaterländischer Bariton, ist aus Agram, wo er an der Nationalbühne wirkte, nach Laibach zurückgekehrt, um hier bis zum Antritte des ehrenvollen Engagements an der Mailänder Oper zu verweilen. — (Prof. Heinrichs Grammatik.) Das österreichische Unterrichtsministerium hat mit Erlaß vom 19. Mai l. I,, Z. 7417, die im Verlage der Buchhandlung von Kleinmayr L Bamberg in Laibach erschienene vierte Auflage von Prof. Anton Heinrichs „Grammatik der neuhochdeutschen Sprache für Mittelschulen und verwandte Anstalten" approbiert. Dieses Werk wurde im Wege des Kriegs-ministeriums in sämmtlichen Militärschulen der österr. Monarchie eingeführt. — (Garten-Eröffnung.) Am Samstag den 8. d. abends wird der vor der Nuschak-Kaserue in der Tirnanvorstadt gelegene und neu eingerichtete Garten eröffnet werden. — (Personalnachricht.) Herr Dr. A. Swo-boda, redactioneller Leiter der Grazer „Tagespost", ist infolge Entzündung eines innern Organs heftig erkrankt. — (Rau bau fall.) Der „Novice" wird aus Wippach, 2. d. M., berichtet: „Am 31. Mai verkaufte Fr. Jamsek von Goce ein paar Ochsen auf dem Markte in Haidenschaft (knapp an der Wip-pacher Grenze). Als er gegen 4 Uhr nachmittags mit einer Barschaft von 190 fl. den Rückweg antrat, gesellte sich ihm ein Mensch zu, mit welchem er den Weg sortsetzte. An der Stelle, wo der Weg nach Slap abzweigt, führte der Unbekannte (wie später ermittelt wurde, heißt er Johann Vincic und ist ein erst unlängst entlassener Häftling) mit einem Knotenstock einen so wuchtigen Hieb auf den Kopf des Begleiters, daß dieser sofort zu Boden sank. Der Verbrecher beraubte ihn des Geldes und wollte sofort die Flucht ergreifen, wurde aber von hinzu- Schlangen und Wildschweine, welch' letztere wol das bedeutendste Contingent liefern, kommen erst zum Vorscheine und zum Schuß, wenn die Treiber, welche dann bereits Mann an Mann stehen und sozusagen eine lebendige Mauer bilden, in die Nähe kommen. Ist der Trieb zu Ende, so wird der Korb so nahe als möglich hinter dem in demselben sich befindlichen Tiger mit Rohr und Bambus vollständig zugemacht und dann mit seinem Inhalte auf einen zweirädrigen Karren geladen und mittelst ein paar Büffel wegtransportiert. Da der Tiger sich in seiner Angst immer tiefer in den ganz spitz zulaufenden Korb einzwängt, kann er sich weder seiner Krallen, noch seiner Zähne bedienen, um eine Oessnung in das übrigens sehr feste Bambusgeflecht zu machen. In dem beschriebenen Korb wäre er also sicher genug gegen Entkommen aufbewahrt, aber, um ihn so frisch als möglich zu erhalten und vorzubeugen, daß er sich in dem engen Raume beschädige, wird er baldigst in einen eigens dazu construierten Zwinger gelassen, bis zu dem Tage, wo er für den Kampf mit dem Büffel, und wenn er diesen überstanden, gegen mit Lanzen bewaffnete Javanen, benöthigt wird. (Jagdzeitung.) gekommenen Leuten nach harter Gegenwehr bewältigt und au das Gericht abgeliefert. Er gestand sofort fein Verbrechen und wollte sogar in das Protokoll die wüthende Drohung ausgenommen haben: „Wenn ich aus dem Kerker komme, schlitze ich dem ersten Wippacher, dem ich begegne, den Bauch auf." — (Für Turner.) Der für die Pfingst-feiertage projektierte Ausflug der Mitglieder des Laibacher Turnvereines nach Trifail wurde in der Erwägung, als die Cillier Turner an demselben nicht theilnehmen können, sondern einer Einladung nach Pettau folgen müssen, auf den Frohnleichnams-tag verschoben. Von dem projektierten Gruppen-tnrnen, welches in Gemeinschaft der Laibacher mit den Triester Turnern in Adelsberg stattfinden sollte, hat es vorläufig sein Abkommen erhalten. Im Lause dieses Monats veranstaltet der hiesige Turnverein ein Schauturnen und in späterer Zeit ein großes Gartenfest. — (Unglücksfall mit Kindern.) In Golek bei Gnrkfeld begab sich das Weib des Bauers Anton DernovZcek, wie „Slov. Nar." berichtet, um halb 11 Uhr vormittags in den Weinberg, um dem dort arbeitenden Gatten einen Trunk zu bringen. Sie war nur fünf Minuten vom Hause abwesend. Mittlerweile waren aber ihre Kinder, ein 5 Jahre alter Knabe und ein 2'/z Jahre altes Mädchen, auf das auf einer Seite sehr nahe anstoßende Dach des Weinkellers des Nachbars Levicar gestiegen und fieleu so unglücklich auf die andere Seite in eine Grube, daß sie beide todt blieben. — (Sterbesall.) Oberbaurath Josef Bous-fleur, der Erbauer der schön angelegten Reichsstraßenstrecke Tarvis-Arnoldstein, ist in Urfahr bei Linz gestorben. — (Für Jagdfreunde.) Im Verlaufe des Monats Juni l. I. kommen nachgenannte Ge-meindejagden zur Verpachtung: am 24. jene von Vigaun in der dortigen Gemeindekanzlei; am 25sten jene von Flödnig, Jodoci, Predaßl, Primskau, St. Georgen, Olscheuk, Höflein, Goritsche, Trstenik, Hrastje, Naklas, Strasisch, Winklern und Kraiuburg im Amtslokale der Bezirkshauptmannschaft Krain-burg; am 28. jene von Afriach, Osliz, Pölland, Salilog, Altlack und Dörfern in der städtischen Gemeindekanzlei in Bischoflack. — (Zur Lage der Bierindustrie.) Unter diesem Titel ist soeben eine von der Redaction der Brauerzeitung „Gambriuus" verfaßte und an den in Wien tagenden Reichsrath in Form eines „Winkes" gerichtete Broschüre. Wien, 1878, Selbstverlag der Herausgeber, V., Grüngasse 21, ausgegeben worden. Dieses 48 Octavseiten enthaltende und mit drei statistischen Tabellen versehene Druckwerkchen bespricht folgende Fragen: 1.) die Lage der Bierindustrie in Oesterreich; 2.) das Biersteuersistem in Oesterreich; 3.) die Biersteuersisteme anderer Staaten; 4.) das amerikanische Bierbesteuerungs- oder Biermarkensistem; 5.) das neue amerikanische Biersteuergesetz; 6.) Bestrebungen der österreichischen Bierbrauer nach Entlastung und Befreiung von der lästigen Kontrolle; 7.) die Petition des Brau-Jn-dustrievereins in Böhmen; 8.) die Biersteuer im österr. Abgeordnetenhause; 9.) die Petition des Brauervereins in Wien; 10.) die Petition an das österr. Handelsministerium. Aus den beigegebenen statistischen Tabellen entnehmen wir, daß im Lande Krain im Jahre 1876 elf Bierbrauereien bestanden haben, von denselben 35,313 Hektoliter Bier erzeugt und 77,736 fl. Biersteuer ohne Linien- und sonstige Zuschläge bezahlt wurden; bei der 1876er Biererzeugung in Krain wurden 9358 Meterzentner Gerste und 64 Meterzentner Hopfen verwendet. Preis des Merkchens sammt Zustellung 1 fl. ö. W., zu beziehen durch die k. k. Hof- und Universitäts-Buchhandlung in Prag, Kleiner Ring Nr. 12. — (Aus den Nachbarprovinzen.) Der steiermärkische Protestantenverein unternimmt am Pfingstmontage einen Ausflug nach Deutschlands-berg. — Die vor kurzem zu Murau in Steiermark abgehaltene Mission hat wahrlich keine günstigen Erfolge aufzuweisen, sofort nach Schluß der Missionspredigten wurde ein Mord und ein Einbruchsdiebstahl verübt. — Heute hat in Graz die kom-miffionelle Probefahrt auf der neu errichteten Pferdebahn stattgefunden, und wird diese Bahn morgen dem allgemeinen Verkehre übergeben werden. — (Vom Alpenvereine.) Die Section Klagenfnrt ließ den beinahe zwei Meilen weiten Weg vom Kreutzberge bis Pörtschach am See so markieren, daß derselbe ohne Anstrengung in vier Stunden erreicht werden kann. — (Frieselepidemie im Görzer Gebiet.) Wie der „Osservatore Triestino" mittheilt, ist in St. Andrea, Savogna und Merna eine Frieselepidemie ausgebrochen. Zu Beginn der Epidemie betrug nach den amtlichen Erhebungen die Gesammt-zahl der Erkrankten 111, gestorben sind 31, der letzte Krankenstand in voriger Woche weist 89 Personen auf. Das Görzer „Eco del Litorale" bezeichnet die Ausbreitung als eine zunehmende, und sind außer obigen Orten auch Pegg und Rupia davon ergriffen; ja selbst in Görz wurden schon mehrere Fälle constatiert. Die Aerzte sind noch immer unsicher in der Definiernng der Krankheit. Dr. Rafael Rojic heißt die Krankheit in einem an die „Soka" gerichteten Schreiben: LrMöma sxsucIMvum M-Matum. — (Fischerei» er ein.) Zur Erzielung eines rationellen Betriebes der Fischerei hat sich in Steiermark ein Fischereiverein gebildet, der seine Thätigkeit zunächst auf das Herzogthum Steiermark, nach Umständen und Begehr auch auf alle im Reichsrathe vertretenen Provinzen ausdehnen wird. Zweck des Vereines ist: Hebung der Fischerei und Wiederbevölkerung der Gewässer. Dieser Zweck soll in erster Linie durch Verbreitung des Unterrichtes und der Belehrung in der Fischzucht; durch künstliche Befruchtung und durch Hervorhebung der Bedeutung der Fischerei vom volkswirthschaftlichen Standpunkte aus; durch Erforschung der Eigenart der Gewässer in Bezug auf Temperatur, Hochwässer, Eisgang und durch Ermittlung der Eignung derselben zur Zucht und Besetzung der für sie passenden Fischarten; durch Verkehr mit berühmten in- und ausländischen Fischzuchtanstalten; durch Schaffung einer Landesanstalt für künstliche Fischzucht; durch Ankauf und Verthei-lung geeigneter Fischbrut; durch rationellen Betrieb der zu verpachtenden Fischwässer; dnrch endliche gesetzliche Regelung der Fischereirechte; durch Einführung der Schonzeit und einer der Neuzeit entsprechenden Fischerei-Ordnung erreicht werden. Es ist in der Erwägung, als das Land Krain, wie so bald kein anderes Kronland, mit Fischwässern reichlich dotiert; in der Erwägung, als da? Land Krain herrlich gelegene Gewässer namentlich für Edelfische, beispielsweise für die Forelle, besitzt und derzeit eine wilde Fischereiwirthschaft betrieben wird, die, fortgesetzt, den Ruin der Fischnutzung baldigst zur Folge haben muß, zu hoffen, daß die Freunde der Fischerei und Inhaber der Fischwässer in Krain sich zusammenfinden und entweder dem steiermärkischen Fischereiverein sich anschließen oder einen für Krain selbständigen Fischereiverein gründen werden. Ein Blick, ein Rundgang am Freitag in jeder Woche auf hiesigem Fischmarkte genügt, um einzusehen, daß es die höchste Zeit ist, der wilden Fischereiwirthschaft in Krain ein Ende zu machen. Der größte Uebelstand besteht darin, daß sogar in der Laich- oder Schonzeit und überhaupt kleine, kaum ein viertel Pfund schwere Forellen und andere Fische zu Markt gebracht werdeu. die zum Verkaufe aus Zucht- und sanitären Rücksichten sich nicht eignen. Die Waldwirtschaft in Krain. i. Der Forstverein für Krain und Küstenland hat soeben das dritte Heft seiner Mittheilungen ausgegeben. Von besonderem Interesse für Krain sind die Beschlüsse, welche dieser Verein bei der am 1-'., 16. und 17. Oktober v. I. zu Vcldes in Oberkrain stattgefundenen Generalversammlung gefaßt hat. Die bei dieser Generalversammlung anwesenden Vereinsmitglieder nahmen das Hvlziudnstrie-Etabliffement des Gutsbesitzers Alfons Freiherrn von Zois in Augenschein, überzeugten sich von der zweckmäßigen und sinnreichen Aufstellung und Verkeilung der einzelnen Maschinen zur Fabrieation von Parquetten und Bautischlerwaren, und besichtigten die Latteneinsätze für Bettstätten, eine Neuerung, auf welche Freiherr v. Zois ein Privilegium zu nehmen beabsichtigt. Dieser Augenscheinsvornahme folgte die Besichtigung der Drahtseilriese im Wo-cheiner Thale und jene der Feistrizer Eisenwerke, Welche viel Neues und Interessantes boten. Aus dem Rechenschaftsberichte über die Thätig-keit dieses Vereines im Jahre 1877 entnehmen wir folgende Details: Der Verein ernannte den österreichischen Ackerbauminister Grafen Mannsfeld, den damaligen Landespräsidenten B. R. v. Widmann, den Landeshauptmann Grasen Coronini - Cronberg in Görz, den k. k. Oberlandforstmeister und Mini-sterialrath Micklitz in Wien nnd den Landeshauptmann Dr. Vidulich in Parenzo zu Ehrenmitgliedern. Der Vereinsausschuß beschäftigte sich über Einladung des Herrn Ackerbauministers auch mir der Vogelschutzfrage, sprach über das mörderische Abfangen und Abschlachten der nützlichen Vögel sein Bedauern aus und gab dem Antrage Ausdruck, daß nur das Fangen und Erlegen einiger „Körnerfresser" zu gestatten wäre und derjenige, welcher sich mit dem Fang oder Erlegen solcher Vögel beschäftigt, einen vom Gemeindevorsteher beglaubigten, vom Grundbesitzer uud Jagdberechtigten ausgestellten Erlaubnisschein mit sich tragen solle. Eine der wirksamsten Maßregeln, durch welche der Fang nützlicher und zu schonender Vogelarten verhindert werden könnte, wäre ein strenges Verbot des Vogelhandels überhaupt; durch ein solches würde dem Vogel-schutze volle Rechnung getragen. Gendarmerie und Marktpolizei wären zu beauftragen, die auf den Markt gebrachten Vögel, deren Fang verboten wurde, zu confiscicren. Die Gemeinden, welchen die Ahndung der Uebertretung des Vogelschutzgesetzes obliegt, wären zu beauftragen, die Strafprotokolle (Strafregister) den Bezirkshauptmannschasten behufs Kontrolle in periodischen Zeitabschnitten zur Ein-sichtsnahme vorzulegen. Sehr wirksam würden sich belehrende und im populären Stile gehaltene Schrift-chen erweisen. Der Verein zählt 148 Mitglieder und ver-rechnete in der Zeit vom 15. Mai 1876 bis 30sten September 1877 an Einnahmen 677 fl. 25 kr. und an Ausgaben 424 fl. 57 kr. Die Vereinsversammluug faßte den Beschluß, daß der bisher aus vier Mitgliedern bestehende Ausschuß durch drei Mitglieder vermehrt, mithin aus sieben Mitgliedern bestehen solle und die neu zu wählenden drei Mitglieder als Ersatzmänner zu fungieren haben; letztere sind Landesingenieur Witschl und die Forstmeister Seitner und Scheyer. Der Verein war beim in Wien stattgefundenen österreichischen Forstkongresse durch den k. k. Forstrath Salzer und k. k. Forstmeister Redel vertreten. Morgen wird das „Laibacher Tagblatt" um 3 Uhr ausgegeben. Angekommene Fremde am 7. Juni. Hotel Stadt Wien. Kartinger, Postmeister, Sittich. — v. Landwüst, Kausm., Elberfeld. — Gottwald, Junker-mann, Tirolt, Regul, Kslte., nnd Bittner, Wien. — de Benardi, Reis., Wien. Hotel Elefant. Spende, Oberburg. — Steinbach, Ober--lieutcuantsgattin, Graz. Rasatti, Private, Görz. — Lenko, Besitzer, St. Peter. — Jeschouuig, Großperischitz. Kaiser von Oesterreich. Asch, Reis., Berlin. Baierischer Hof. Slabe, Triest. — Sagan, Radmanns- Witterung. Laibach, 7. Juni. Morgens Nebel, dann wechselnde Bewölkung, nachmittags Aufheiterung, schwacher O. Wärme: morgens 7 Uhr -j- 12 6°, nachmittags 2 Uhr -j- 18 3° 0. (1877 ->- 27 4°; 1876 -j-28'1« 0., Barometer 741 70 mm. Das gestrige Tagesmittel der Wärme -f- 14 0', um 3 9° unter dem Normale. Verstorbene. Pe- Den 6. Iuni. Jakob Kalan, Maurer, 40 I, tersstraße Nr. 60, Lungentuberkulose. Den 7. Iuni. Mathias Kobilea, Zwängling, 30 I., Zwangsarbeitsanstalt, Eiterniigsficber. - Maria Golobiö, 39 I., Dieustmagd, Judensteig Nr. 4, Lungentuberkulose. Im k. k. G a r n i s v n s s p i t a l e: Den 19. M a i. Martin Peter Maurin, Infanterist der 13. Komp. des 17. Jnf.-Reg., Herzentzündung. Den 29. M a i. Anton Pacek, Infanterist der 20sten Komp. des 17. Jnfanterie-Rescrvckommandos, doppelseitige Lungenentzündung. Im Zivilspitale: Den 31. Mai: Martin .°>:ostrevc, 67 I., Grundbesitzer, Marasmus. — Den 1. Juni: Franziska Koroschiz, 4K, Arbeiterstochter, Lungentuberkulose; Helena Selan, 60 I, Arbeiterin, Gehirnödem. — Den 2. Juni: Johann Po-virk, 28 I., Inwohner, Lungentuberkulose. — Deu3.Juni: Agnes Virant, 43 I., Arbeiterssrau, Lungentuberkulose; Elisabeth Marinschek, 50 I., Inwohnerin, Lungentnberkulose. — Den 4. Juni: Mathias Balantitsch, 78 I., Inwohner, Marasmus. — Deu 5. Juni: Johann jiasteliz, 60 I, Arbeiter, knsuwouia lodularis; Michael Perat, 40 I., Hübler, Darmkatarrh; Margaretha Porta, 53 I., Inwohnerin, Lungentuberkulose. Gedenktafel über die am 11. Juni 1878 stattfindenden Li-citationen. 3. Feilb., Batista'fche Real., Zarecica, BG. Feistriz, — Reass. 3. Feilb., Ärasovee'sche Real., Studenz, BG. Laas. 3. Feilb., Novak'sche Real., Straza, BG. Nasscnfuß. — Reass. 3. Feilb., Bozic'fche Real., Zapuze, BG. Wippach. — 2. Feilb., Stibil'sche Real., Ustje, BG. Wippach. — 2. Feilb., Jerala'sche Real., Kropp, BG. Radmannsdorf, — Relic. Koritnik'scher Real., Haselbach, BG. Gnrkseld.— 1. Feilb., Suhadolnik'sche Real., Stein, BG. Oberlaibach. Tiefbetrübten Herzens geben die Gefertigten die traurige Nachricht von dem Hinscheiden ihres innigstgeliebten Sohnes, resp. Bruders und Enkels, des Herrn k. k. Reservelieutenant und absolvierter Techniker, welcher heute um l*,, Uhr früh nach langem, schmerzvollem Leiden, versehen mit den heil. Sterbesakramenten, im 25. Lebensjahre selig im Herrn entschlafen ist. Die irdische Hülle des theueren Verblichenen wird Samstag den 8. d. M., nachmittags um 5 Uhr, vom Hause Nr. 11 Krakaugasse am Friedhofe zu St. Christoph zur Erde bestattet werden. Die heil. Seelenmessen werden in der Tir-naner Kirche gelesen werden. Der thenere Verblichene wird dem srommen Andenken anempfohlen. Laibach am 6. Juni 1878. -kakopiv, Vater.