ikiitiMUttinlim- lhtt|c: F ll r V a i b a ch: Ganzjährig . . . # fl, 40 tr. halbjährig . . . < „ zu „ «iertetjazmg. . ■ ‘J „ 11) „ Monatlich . . _ § 70 M i 1 der P 0 ft: Ganzjährig . . . 11 fl. _ Tr. Halbjährig . . . 5 „ 50 „ Vierteljährig. . . 2 „ 75 Ö’iii Zustellung ins Haus viertel-labrig Tr., monatlich ») fr. äiu^elnc Nummern 6 fr. Lai dach er Nr 57. Tagblatt. Anvnime Mitthellung«, werben nicht berücksichtig!; Manuskripte nicht znrückgesendet. M'eitüsi, 10. Mälz 1871. — Morgen: Heraklius. ttitftlitiiin Siol)»l)oiflo||r Nr. i;i: und 3iifrrnlrii- "ner anfänglichen Versicherung, sich sogar über die Oetailc ber zu löseubcn Fragen in »oller Uebcrein->«mmung zu befinben, bisher gezögert hat, selbst uur in Bezug auf bett oberwähntei,, ben klarsten . faßbarsten Punkt seines Programms mit de» Wetzl,che,, Borlagen vor das Abgeordnetenhaus zn mafn ,d)'Ctt to uch überraschender Weise ans ein-Urnfl emc der volltönendsten >»iter ben von ihm i» <1 lll,r M"sen durch thatsüchliches Einschreiten er energischesten Art zu fflustrtvcn. „Die neue Regierung wird alle staatsfeind-"cheii Bestrebungen ohne Ausnahme mit der fcho Mingsloscn Strenge bes Gesetzes »icderbe»ge»," so wurde feierlich verkündet. Niemand dachte wohl davon, daß cs mit der schonungslosen Strenge gar Iv Ernst sei» werde. Aber wie gewaltig täuschte Man sich! Der deutsch französische Krieg fand fein lang-esehiltes Ende und es würbe Friede geschloffen. Ein The,l der deutschen Bevölkerung Oesterreichs empfand das Bedürfnis;, seiner Fm,de über dieses f «pmf Ausdruck zn geben, und es sollten an uic ‘ M ^rtcu zu diesem Zwecke passende Feierlichkeiten in Szene gesetzt werden. Dies alles schien um so unverfänglicher, als Graf Beust ja erst vor ganz kurzer Zeit die ausgezeichnetsten Beziehungen zwischen Oesterreich und Deutschlaub konstatirt und deren srenndschastlichstes Zusammengehen für die Zukunft als die Aufgabe unserer äußern Politik hingestellt hatte. Nicht so jedoch dachte das Ministerium Hohenwart. Alle die beabsichtigte» Freuden und Friedensfeste schienen staatsgefährlich gewesen zn sein, de»» es ergingen die bekannten Verbote unb es blieb den armen Festthcilnehinmi nichts übrig, als sich summt und sonders von einem mitleidigen Genossen zu Tische bitten zu lassen und ihrer Festeslaniie nur bei einen, ga»z bescheidenen Privat mahle Vust zu machen. Ein Thcil der Presse ist aber anderer Ansicht als bie Regierung unb fritifirt biefe Maßregel gegen die beabsichtigte Friedcusfeicr in abfälliger Weise. Anbere Blätter wieder hegen überhaupt zum Ministerium Hohenwart fei» besonderes Vertrauen und ziehen ihm gegenüber sogar die Rekruten- unb Steuerverweigernug in Betracht. Ucberhanpt werden die Angriffe der Journal« gegen die Regierung immer heftiger und allgemeiner, und bereit Haltung stimmt immer weniger mit den Ansichten überein, die der Leiter des Ministeriums bei Vorstellung seiner Beamten über Werth und Grenzen der Oesfent lichfcit entwickelt hatte. Die Regierung läßt sich dadurch aber nicht im geringsten beirre», sie macht abermals von der schonungslosen Strenge des Gesetzes Gebrauch und beginnt die ungebührlich wider speustige» Journale ausgiebig zu konfisziren. In Linz lebt um biefetbe Zeit ein Bischos, der es sich seit Jahren zur Hauptaufgabe gemacht hat, gege» verfassungsmäßige, vom Kaiser sanktioiiirte Gesetze zn opponire» u»b darin so weit gegangen ist, baß ihn schon einmal ber Arm ber Gerechtigkeit ereilt, wenn auch in Folge ber eingetretenen Begna- bigung bald wieder losgelasse» hat. Dieser nämliche Bischof läßt von feinem Treiben auch unter der jetzige» Regierung nicht ab, und neuerdings sind die oberösterreichische» Schulgesetze Gegenstand seiner heftigsten Angriffe. Er zieht abermals in der gewohnten Weife gegen unzweifelhaft giltige Gesetze zn Felde, mahnt von der Befolgung derselben ab, reizt zum Widerstände nnd untergräbt die staatliche Autorität. Wir wollen heute hier nicht näher untersuche», in wie weit die verbotenen Friedenöfeste und die Haltung der konfiszirten Zeitungen unter die staatsfeindlichen Bestrebungen fallen, und ob das Mini fteriun, wirklich Veranlassung hatte, sie mit fcho nnngslofer Strenge uiederzubeugen. Es scheint aber für jedermann unzweifelhaft unb klar, baß eine Handlungsweise, wie sie von Bischof Rudigier nun so lange schon und so ost beliebt wurde, daß ei» so offener unb beharrlicher Widerstand gegen l>c-stehende Gesetze ganz entschieden unter die staats feindlichen Bestrebungen gerechnet werden muß, denen gegenüber die schonungslose Strenge des Gesetzes völlig am Platze ist. Wir wollen nun sehen, ob die gegenwärtige Regierung ihren Eingangs zitirten Satz wirklich ganz durchführen, ob sie ihre Autorität imch jeder Richtung wahren, ob sie „0 hue A us 1, a h m c“ das Gesetz walten lasse» wird. Die Beantwortung der diesbezüglich im Abgeordnetenhaus gestellten Interpellation wird den, Ministerium Gelegenheit geben, Farbe zu bekennen und cs wird sich zeige», ob es bie Absicht hat, den renitenten Bischof gleichfalls die ganze Schwere des Gesetzes fühlen zu (offen. Wäre letzteres der Fall, dann könnte das Mini* ftcrium Hohenwart für sich wenigstens das Verdienst in Anspruch nehmen, eine allseitig und ausgiebige Energie zu entwickeln, wie sie allen vorhergehenden Regierungen gefehlt hat. Geschieht dies aber nicht, begnügt sich die Regierung damit, auf der einen Seite Feuilleton. Aösteranshebnng in Ärain unter Kaiser Joses II. (Fortsetzung.! iidn .Wolf e interessanter Schrift sind die Vor- ufte?* der Aufhebung der Klöster in den inner- schildert- Alpenläiider» dokumentarisch treu ge« ftörfp lö‘l ersehen daraus, wie viel über die wurde ""^.Grausamkeit der „Kommissäre" fabulirt dem G - ’$c uud vionneu fügten sich gehorsam tewiff e*r^' ^ dtomie» zeigten hie und da einen Di,- 01 . ' *" de» weltlichen Stand zu treten, und vollzogen ihre» Auftrag mit Takt \n s» " » ' *,al!cn U1,d trösteten, wo sie konnten. nächsten Kapiteln werden wir über Stand, ä(t£“J“9c" .111,6 Wirksamkeit der Klöster auch in da« belehrt, wobei ein und ÄtVK kau vorgefalleue». Wir fetze» sie in nsum aller Lieb habet vvn Schauer-Romane» und Klostergränel» hiehcr: Im Stifte Goß in Steiermark lebte eine Nonne Kolumba, eiuc geborene Gräfin Trauttmausdorff. Als 1779 der Konsistorialrath Böuickc aus Salzburg zur Wahl einer Aebtifsin dort war, vermißte er im Kapitelsaale die Nonne Kolumba. Auf fein Befrage» wurde sie ihm als „närrisch und widerspenstig" bezeichnet. Er fand sie in einem abscheulichen Raume eiugesperrt und verwendete sich beim Fürstbischof von Seckau für ihre Freilassung. Aus seinem, ein Jahr nach seinem Besuche abgefaßlen Schreibe» offenbart sich uns manches Detail. Er vermeldet darin, daß man die Chorfrau Kolumba, geborene Gräfin Trauttmausdorff, deshalb eiugesperrt habe und halte, weil sie Ausbrüche von Zorn und Grob heit gegen die Obrigkeit gezeigt habe; ihr feindliche Nonnen hätten ausgesagt, daß mau ihr ihre Reute vorenthalte, sie deshalb mürrisch geworden sei und daher seit anderthalb Jahren in dein Gefängnisse schmachte. „Diese Unglückliche ist in der lutherischen Religion geboren unb erzogen, hierauf katholisch erzogen und in das Kloster Güß gebracht worden, lieber all dieses beklagt sie sich nicht, auch nicht über ihren geistlichen Stand, Hinunter die Hände der Benediktiner wollte sie nicht und lieber in dem verhaßteste» Orte dcr Welt sei». Sie rebete mit ganz guter Vernunft und konnte die Geschichte ihres Arrestes besser als jede andere erzählen, sic glaubt sich selben durch ihren Eifer für den alten Ehoral zugezogen zu haben. Diese Erbarmungswürdige sieht in vielen Wochen und Monaten keine Seele, zu welcher sie Vertrauen haben könnte; Wänbc und Fußboden des Orteö, wo si, eingesperrt ist, sind mit Schimmel und Moder überzogen, wodurch die Gesundheit und noch schwache Unvernunft der armen Gefangenen »och mehr zerrüttet werden müssen." Der edle Priester bittet um gütige Vermeid bmig für bie Unglückliche, für welche er Hoffnung aus Herstellung hegt. „In Goß würde sie ihre« Arrestes niemals los, und es ergäben sich hundert Vorwände, sie wieder dahin zurückzubringen. Auch die Gehässigsten beschuldigen sie keines Verbrechens, sondern nur einer oder der anderen Unart. Sollte es in den Augen eines so großen Menschenfreundes, als Eure fürstliche Gnaden find, billig fein, eine Unschuldige, deren Uebergang znr katholischen Reli* Friedensfeste zu verbieten und Zeitungen zu lonfis-ziren, ohne auf der anderen Seite den präpotenten Herrn Bischof Rudigicr nachdrücklichst in die Schran fen zu weisen, dann ist nicht nur der ützte Zweifel über ihre Ziele geschwunden, sondern auch die Methode in fühlbarster Weise angegeben, wie letztere erreicht werden sollen. Wir sehen somit den zu erwartenden Aenßerun-gen des Ministeriums mit Spannnng entgegen. Es handelt sich im Angcnblicke um die Frage, ob die schonungslose Strenge mit Ansnahnien oder wirklich „ohne Ausnahme" zur Anwendung gelangen wird. Die Bedeutung der Presse. Die Morgenausgabe der „Presse" vom Mittwoch ist mit Beschlag belegt worden. Ein Grund der Konfiskation wurde nicht angegeben. Die Beschlagnahme der Manuskripte, welche der amtirende Kommissär vornehmen wollte, kounte nicht stattfinden, weil ein schriftlicher Auftrag nur zur Konfiskation des Blattes und nicht der Manuskripte vorgewiesen wurde. Die „Presse" bemerkt in ihrer gestrigen Nummer hiezu: Es ist in manchen Kreisen die Sitte aufgekommen, über die österreichische Presse mit harten Scheltworten herzufallen, sie verantwortlich zu machen für alles Schlechte, was geschehen, für alles Gute, was unterblieben. Da ist kein czechischcs Schreiberlei» so klein, daß eS sich nicht unterfinge, feine Feder über unbequeme deutsche Tagcöblätter auszuspritze», da ist kein Bureau-Genie so einfältig, daß es sich nicht erkühnte, die Organe der öffentlichen Meinung seine überlegene Intelligenz fühlen zu lasse». In der That ist die Presse „das Ziel, nach dein sie alle schießen." Aus solchen Anfeindungen geht jedenfalls hervor, daß die Presse als Macht empfunden wird, wie denn mich die Presse ihrerseits das ganz bestimmte Gefühl hat, daß sie mitregiert in Oesterreich. Allen Angriffen gegenüber, die sie erduldet, bleibt da nur die Frage zu entscheiden, ob die Presse ihre Macht mißbraucht, ob sic dem Reiche geschadet hat. Wir glauben mit einem entschiedenen Nein antworten zu dürfen, mit einem entschiedenen Nein wenigstens was die liberale deutsche Presse in Oesterreich betrifft. Bei alle» wichtigen Dingen, die in Oesterreich vorginge», war die Presse dabei. Sie half seinerzeit die Februar-Verfassung schaffen. Die Aufhebung des Konkordates ist ihr eigenstes Werk. Sie hat das Sistirungsmiiiistcrinm gestürzt. Ihr unermüdliches Andrängen hat die Neutralität Oesterreichs während des französisch-deutschen Krieges zuwege gebracht. Nur rin Blinder oder ein Uebelwollender kann ihr das Zeugniß versagen, daß sie sich um das Reich verdient gemacht hat. Freilich wäre angenehmer zu gion und Entschluß zum Klosterstande ohnehin bei näherer Untersuchung sich vielleicht in einem ganz seltsamen Lichte zeigen würde, im Gefängniß und in Verzweiflung verderben zu lassen?" Damit scheint aber noch nicht alles gesagt zu sein; deim der Konsistorialrath bittet den Bischof, bei den Schwestern der unglücklichen Kolumba in Wien nähere Details zu erforschen. Die Bischöfe nahmen sich des armen Opfers nicht an. Drei Jahre blieb Schwester Kolumba in dem elenden Loche, und ihre Gesundheit war endlich ganz zerrüttet. So fand sie der kaiserliche Aufhebungs-Kommissär Graf Wolf Stubenberg im März 1782 — blödsinnig! In Folge seines Berichtes gewährte ihr das Gubernium eine anständig- Wohnung, Bedienung und Kost, bis die Hof-lanzlei befahl, sie auf Kosten des Religionsfondö in ein gutes weltliches Versorgungshans zu bringen. Bei einer Frau Abholzerin in Graz verlebte Kolumba ihre letzten wenigen Lebensjahre. Ein ähnlicher Borfall ereignete sich bei den Kapuzinern in Wien, und so erfolgte im März 1783 die Erneuerung des Gesetzes wegen Abschaffung der Klosterkerker und eine strenge Durchsuchung regieren, wenn die leitenden Staatsmänner keine andere Kontrole zu fürchten hätten, als die eines „Oesterreichischen Beobachters" und einer „Theater-Zeitung" von Bäuerle; aber jene idillischeu Tage der österreichische» Jourualistik sind unwiderbringlich dahin. Die Presse ist i» Oesterreich eine Macht geworden, die auf eigene» Füßen steht, die man nicht mehr zum Schweigen bringen könnte, selbst wenn man zu den äußersten Mitteln greifen wollte. Nach dem Kriege. lieber die Okkupation von Paris wird berichtet: Am zweiten Tage der Besetzung waren die deutschen Quartiere von der Bevölkerung überfüllt ; ein großer Theil der Lerkauföladeu, Eafö's und Restaurants war geöffnet. I» der Rue Royale stand die Ztischmicmettge Kopf an Kopf, und auch längs des Seine-Qnaiö Taufende aus de» beste» Gesellschaftsklasse». x\u beide» Nächten mußten mehrere Regimenter wegen Quartiermangels im Freien bivouakiren ; die Platze Are d'Etoile, de la Concorde und König von Rom glichen großen Kriegslagern. Auf dem weltbekannten Tanzplatz im Garten Ball Mabile brannten baicrischc Wachtfeuer. Die in Paris fortdauernden Unruhen veranlassen den General Binoy, eine Depesche nach Bersailleö abzusenden, von Entsendung vo» Kranken-zügen, zu deren Benützung die Pariser Gürtelbahn gestattet war, abzustehen. Ei» bereits abgegangener Zug, der die Fahrt um die Ostseite von Paris bewerkstelligt hatte, wurde von der Menge iiisuüirt. Wenn ei» Bott sich so weit vergißt, daß es »ach dem Friede»sschlnsse seiner Mißstimmung volle Zügel schießen läßt und seine Rachgier an Verwundeten befriedigt, so ist dies ein ebenso schändliches als feiges Borgehe», das zu entschuldigen wohl niemand wagen wird. Es muß allmalig jede Simpathie für jene Natio» schwinden, wenn man hört, daß die Franzose» ihre »atio»ale Ehre in solcher Weise besudeln, einen ihrer tüchtigsten Männer damit entlohnen, daß sie ihn zwingen, seine Nation selbst anzuklagen, und zwar nicht blos vor der eigenen Regierung, sondern direkt i»t Hauptquartier des Feindes! Der Kaiser hielt am 7. d. M. eine Parade über das zwölfte Armeekorps, da» erste baierische Armeekorps und die württembergische Division aus dem Schlachtfelde von LillierS ab und verlegte so-dan» sei» Hauptquartier »ach Ferrieres. Heule wird Versailles völlig vo» de» Deutschen geräumt. Pariser Nachrichte» zufolge ist die Flotte nach der Elbe ausgelaufen, um VO.OUO Gefangene zurückzuführen. Der deutsche Kaiser hat sammtliche deutsche Fürsten, welche an dem Kriege theilgenonuuen, ein- der Klöster. Wenige Franenklöster wurden gefunden, in deren „Verließen" es nicht eine „blödsinnige" Nonne gegeben hatte. Im Abschnitt VI. behandelt der Autor die kirchlichen Reformen Josefs von 1783 bis zu des Kaisers Tode 1790 und die für die weitere Kloster-Aufhebung entscheidende» Gesetze der Jahre 1785/8(5. Ueberblickt man das Ganze, so ergibt sich folgende lehrreiche Betrachtung: 1770 bestanden in Oesterreich-Ungarn ‘2163 Klöster: 238 Abteien, 1334 Maiinöklöster und 59L sirauenklöster. Davon waren bis 1786 738 Klöster aufgehoben. Bei der geringsten Durchschnittszahl ergibt sich vor 1786 eine Armee von 43,260 Mönchen und Nonnen und nach 1786 ein Stand von 28.250 Mönchen und Nonnen. Viele Stifte waren trotz ungeheurer Einnahmen verschuldet; der Reli-gionSsond mußte also die Passiva auf seine Rechnung nehmen. Die Summe des eingezogene» Vermögens aus den Klöstern von Steiermark, Kärnten und Kram betrug 10 Millionen Guide». Welch' ein wirtschaftlicher Zustand, wenn ein BettelordenS-Konvent, die Klarissinnen in Graz, ein Vermögen von 427.425 fl. aufweisen konnte I Erst Kaiser geladen, den Eiiizugsfeierlichkeite» i» Berlin beijU-wohuen. Dieselben befinde» sich bereits säinmtlich auf direktem Heimweg. Der Kaiser, der Kronprinz, Moltke, die Prinzen Albrecht, Vater und Sohn, Karl und Adalbert treffen am 15. oder 16. ein. Garde und Landwehr werden am frühesten in der Heimat eintreffeu. Die letztere auf kaiserlichen Befehl durchaus mittelst Eisenbahn. Nach der Rückkehr des Kaisers ivird voraussichtlich eine allgemeine kirchliche Dank und Gedenkfeier mit Bezng auf den Krieg, seine Opfer und Erfolge stattfindc»; von einer längere» Landestrauer, wie sie mehrfach als bevorstehend cm-gekündigt wurde, ist in Regierungskrise» keine Rede. Politische Rundschau. Laibach» 10. Marz. Das „Frdblt." hält bei der stets zunehmende» Spannung zwischen Ministerium und Reichsrath den Ausbruch von Konflikte» für »ahe, die entweder zum Rücktritt der Regierung oder zur Auflösung des Abgeordnetenhauses führe» müßten. Die liberalen Großgrundbesitzer des Abgeordnetenhauses bilden seit einiger Zeit eint Art Klub. Obwohl die Herren dem Klub der Verfassungstreuen angehören, haben sie cs für noch wendig gehalten, die ans der Tagesordnung de» Klubs stehenden Angelegenheiten untereinander z» besprechen und ihre Haltung im Klub festziistelle». Es scheint sonach auch diesmal mit der so noth> wendigen Parteidisziplin nicht sehr weit her zu feilt Der deutsche Reichstag wird am 21 sie» März durch Kaiser Wilhelm eröffnet. Ueber die Ergebnisse der Wahlen i» den deutschen Reichstag berichtet die „Prooin' zial-Korrespondenz", daß die konservativen Parteien in der früheren Stärke ans denselben hervorgegan« ge», dagegen die Liberalen durch die siegreich het* vortretende, katholische Partei eine erhebliche Einbuße erlitten haben. Die Bcrlustc der Liberalen in Nord« bcntschlaud werden aber durch die Erfolge in @iib; dentschland ausgewogen, wo die nationale Partei günstige Wahlergebnisse erzielt. ES verlautet, Rußland sei offiziös ermüd)’ tigt, zwischen den Kabinetten von Berlin und Kopc»' Hagen eine Vermittlung in der »och schwebende» Nordschleswig - Frage ciutretcn zu lasse», und es stehe im Begriffe, beiden Theilen einen 8#' sungsmoduö Vorschlägen. Graf Bismarck soll nach skandinavischen Blätter» a» die dänische Regierung eine Note gerichtet habe», in welcher dir Rückgabe Nordschleswigs gegen den Eintritt Jütland» i» de» Zollverein angebvten wird. (?) Nachrichten, die ans Rom in Brüssel ringt* gangen sein sollen, melden, daß die Abreise de» stranz gestattete den Klöstern wieder die freie Bel' mogenSverwaltnug und restaurirte mehrere Stifte! dennoch wurden bis 1820 noch einzelne Kloster fit* schloffen, welche nicht mehr lebensfähig waren. W 1820 schreitet Franz noch, wenn auch reiardirend, aus der Bahn Joses'S einher; von da angefaiige» beginnt jene »»gebildete Reaktion, welche der geist' liehe» Hilfe nicht cntrathc» konnte. 1820 werde» in Oesterreich die Ltguoriancr ausgenommen, detV 1827 die Jesuiten folgen. Schon das Gesetz vo>" 22. Dezember 1826 gestattete wieder, Klöster 5“ errichten, bereit Mönche dem Gebete und der schanlichkeit leben. Joses hatte sie als „Müssiggä»' ganger" und „Fakirs" bezeichnet. Nach 1848, NM' rend der „rothen Reaktion" oder „Kontre-Revol»' tioit," verband sich der neu auftauchende Zelot'^ innS mit dein Bnreaukratismns Bach'S und OT daS Konkordat vom 18. August 1855, dein er! am 30. Juli 1870 in Folge des neuen Dogw« von der Unfehlbarkeit des Papstes das langerseh»^ Ende bereitet wurde. (Fortsetzung folgt.) Papstes Mitte April zu erwarte» sei. Der hei- Wohlsein der Erzherzogin Valerie zuzuschreibeu. In lige Bater habe sich für Belgien als einstweiligen Wien dürfte sich die Kaiserin nur vier Tage aushal-Aufenthalt entschieden. j ten, dann nach Ofen abreisen und nach vierzentägigem Graf Bismarck ist gestern in Berlin an- Aufenthalte die Rückreise nach Meran antreten. Den gekommen, wo er wohl ohne Aufschub sich den wich- j Sommeraufenthalt soll Ihre Majestät nach einem in tigen Arbeiten widmen wird, welche die Konstituirung Hoskreisen zirkulirenden Gerüchte nicht in Ischl, sondern des deutschen Kaiserreiches erfordert, so daß er sich in Miramare nehmen. auch gar nicht an den Berhandlungen des definitiven — Das öfter r. Acker bauministeri um Friedens betheiligen dürfte, da die Vertretung Deutsch- wird auch fernerhin bestehen, soll aber einer Reorga- lands dem bisherigen Gesandten des norddeutsche» nisirung unterzogen werden. Bundes i» Brussel, Balan, übertragen worden sein soll. — Der Grazer Siadtrath hat vorgestern auf Antrag des Bürgermeisters Dr. v. Schreiner be- Jn der französische» Nationalversammlung bildet sich eine sogenannte Partei der Geschäftsmänner. Um die Krise einer monarchischen Restauration zu vermeiden, die Lage und de» Kredit ju befestigen, schlägt sie vor, das Mandat des Herrn Thiers als Regimings - Präsidenten der Republik aus drei Jahre zu verlänger». Was »ach drei Jahren geschehe» wird, läßt sich »icht vora»ssehe». Auch Europa kann diese nächste Z»l»»ft kaum berechnen. Erst nach drei Jahren soll über die Einberufung einer konstituirenden Nationalversammlung entschieden werden. Die Kammerkommission entschied sich für die Verlegung der Nationalversammlung »ach Fontainebleau. Es wird versichert, Thiers Üi damit einverstanden; gleichwohl wird eine große Zahl von Deputirteu in der Nationalversammlung ein Amendement zu Gunsten der Verlegung der Nationalversammlung nach Versailles einbringe». @in Theil des diplomatischen Korps, auch Abtheilungen der Ministerien, treffen Anstalten zur lieber* sledlung nach Paris. Bon der Verirrung der Gemülher, von der lei* denschafilichen Wulh, welche sich vieler Franzosen bemächtigt, und die den Gedanken, daß an Frankreich einmal das Wiedervergeltungsrecht geübt worden, durchaus nicht zu fassen vermag, geben zwei Reden Zeugniß, die beim Leichenbegängniß des zu Bordeaux verstorbenen Straßburger Maires fiüjj gehalten wurden. Der die deiche einsegnende protestantische Geistliche drückte folgenden Gedanken in seiner Rede aus: Elsaß war die Brücke zwischen Deutschland und Frankreich, zwischen iranzostschem Geist und deutscher Wissenschaft gewesen. Diese Brücke ist gesprengt. Was die deutschen Heere Frankreich verübt haben, fruchtet an der Stelle jener Brücke eine» Damm ewigen Fluches, unversöhnlichen Hasses, dessen Vorposten die Elsässer bleiben werden. --- Solche Worte ans dem Muude eines Preises, im Priesterornat, an einer Leiche, brachten eine Wirkung hervor, welche durch spätere religiöse Befrachtungen Mid Tröstungen des Pastors nicht verwischt werden konnte. Gambeita, der später bas Wort nahm, Iprudelte über von Haß gegen das kaiserliche Regiment, prteS die republikanischen Tugenden, welche allein noch Frankreichs Zukunft und Revanche sichern können. Elsaß “nd Lothringen werden wieder mit der französischen Republik vereinigt werden. Der Friedensvertrag ist "ull und nichtig. Dann ging der Redner auf den „Verzechet" über, dem Frankreich seine Korruption und leine Erniedrigung verdankt. Ihm genügt nicht die einstimmige Enlsetznngs - Erklärung der National««, fammtuig; der Verbrecher, welcher in einer üppigen Verbannung schwelgt, muß noch durch einen anderen wateriellen A kt der Volksjustiz erreicht werden. , Die Vertreter Deutschlands und Rußlands «««iflen ihre Bemühungen, um die Pforte von Nvthwendigkeit einer Verfassungsrevision in [nUÜIai|,'eu *U überzeugen. Der Vertreter Deutsch-f 6 bem Großvezier in bestimmter Weise an-L , et, daß Fürst Karl die weitere Ausübuug L et Negeittenpflichte» mit der Aufrechthaltung der inwc Cn ^rsassungsverhältnisse in Rumänien ab-,„Ut Wr unvereinbar erachte. Aali Pascha stellte vpSe Benehmuiig der Pforte mit den Kontrahenten Aussicht^C1 rlla9e8 über diese» Gegenstand i» Zur Tagesgeschichte. I» tro~ '^tC ~!e ®a‘fetin wird heute Freitag ■ «>en erwartet. Dte Verzögerung der Abreise der ^erin von Meran war einem unbedeutenden lln. schlossen, auf den Statthalterei-Erlaß (Verbot der deutschen Feier) folgendermaßen zu erwidern: Dem Auf- träge gemäß wird der Bericht über die Festpläne des deutschen Friedensfeier-Koinitcc's erstattet. Bon den Plänen eines französischen Freiheitsseier-Komitee's kann nichts berichtet werden, denn ei» derartiges Komitee besteht gar nicht. Was die deutsche Festfeier in der Puntigamer Bierhalle anbelangt, so wird dieselbe, wenn die Anzeige erfolgt, vom Grazer Stadtrathe nicht verboten werden, denn sie falle tue-er unter das Vereins- noch unter das Bersammluugsrecht. Außerdem macht der Stadtrath darauf aufmerksam, daß eine derartige deutsche Feier in der deutschen Stadt Graz umsoweniger verboten werden könne, als sie anderen deutschösterreichischen Städten, wo dasselbe Recht gilt, gestattet wurde. In der Motivirnng betont der Bürgermeister, wie beim gegenwärtigen günstigen Verhältnisse Oesterreichs zu Deutschland derartige Verbote nur beängstigend und verwirrend auf die Deutschen in Oesterreich wirken müßten. — Unter dem Namen „Uouio mosco" gastirte im Mauroner Theater in Triest ein Equilibrist, der vor wenigen Tagen auf traurige Weise verunglückte. Der Künstler Hanson 2hure, der mit den Füßen auf der Decke, wo eine lange eiserne Stange befestigt ist, einherging, stürzte schon Freitag, als er sich das erstemel produzier, in das unter ihm aufgespannte Netz herab, dennoch wiederholte er das Kunststück Samstags vor gefülltem Hause. Ais er aber am Ende der Eisenstange sich zuu, Herablasien wieder in die natürliche Lage schwingen wollte, fehlte er leider und stürzte außerhalb deS Netzes so unglücklich auf die Rampe der Bühne, daß er schon nach wenigen Minuten eine Leiche war. Der Benin glückte war aus Schweden gebürtig, zählte noch nicht 30 Jahre und hinterließ eine junge Witwe, mit welcher er sich erst vor ein paar Monaten verheiratet hatte. Der Berliner Magistrat beantragt, daß die Stadtverordneten einen Aufruf an alle Residenz- und Provinzial-Hauptstädte des deutschen Reiches und an alle übrigen Städte des Reiches, welche über 20.000 Einwohner zählen, erlassen, in welchem zur Verleihung des Ehrenbürgerrechtes an Bismarck und Moltke aufgefordert werden soll. Die gemeinsame Verleihung soll in je einer Urkunde aus edlem Metall erfolgen und eine Deputation beider Stadlbehörden über die Ausführung beschließen, wozu ein Kredit von 50.000 Thalern bewilligt wird. Die Gründung des deutschen Reiches wird durch ein Volksfest gefeiert werden. — Sicherem Bernehmen nach wird am Tage der Siegesfeier die ganze aktive Armee des deutschen Reiches mit Einschluß sammtlicher Offiziere auf ihren Tagesfold verzichten. Die beurlaubten Mannschaften der Linie sowie die an ihren häuslichen Herd zurück gekehrten Landwehren werden gleichfalls an diesem Tage den Betrag des während des Krieges je nach ihren Chargen ihnen zustehenden Tagessoldes beisteuern Das Gesatnmterträgniß dieser Riesen-Sumnie soll durch eine Deputation dem Kronprinzen als Protektor der deutschen Jnvalidenstistung zur Verfügung gestellt werden. Ein Fastenprediger in Wien. In der Kirche zu den neun Chören der Enge! „ant Hof" hält der Kooperator Julius Pederzani heuer die Fastenpredigten. Herr Pederzani ist ein junger Mann von eminenter Begabung und kühnem Geistes^ fluge, der seine Predigten keineswegs in dem Polten stile der Herren Steiner und Bremer verfaßt, der auch nicht nach dem Ruhme strebt, als zweiter Abra> Ham a Santa Clara zu gelten, und der endlich bezüglich gewisser kirchlicher Fragen einer freieren An-'chauung huldigt, als die meisten feiner Kollegen. Schon nach der ersten von ihm gehaltenen Fastenpredigt verbreitete sich das Gerücht, Pederzani predige nicht im Sinne der katholischen Kirche, er stelle Sätze ans, welche dem Dogma widersprechen rc. Zur zweiten Predigt stellten sich auch eine Anzahl Geistlicher ein, welche mit strengen Zensormienen die Deduktionen des jungen Kooperators verfolgten und die ganz entsetzt über dte Lehren und Aussprüche desselben waren. Gleich am anderen Morgen begaben sie sich zum Kardinal Rauscher, um den „liberalen" Fastenprediger zu verklagen und zu begehren, daß derselbe feine „schändlichen" AussprUche widerrufe. Herr Pederzani legte dem Kardinal Rauscher seine Predigt vor und dieser erklärte, nachdem er sie gelesen, er finde nichts Anstößiges darin, der Herr Kooperator solle nur fortfahren mit seinen Fastenpredigten. In den aristokratischen Kreisen, in dem Lager der feudal-ultramontanen Partei, die päpstlicher ist, als der Papst, war man wüthend über den jungen Geistlichen, der es wagte, in solcher „freisinnigen" Weise zu predigen, und in der Sonn-tagsnummer des „Vaterland" erschien „im Interesse der guten Sache" ein „Eingesendet", in welchem einzelne , natürlich aus dem Zusammenhang gerissene Sätze der Predigt Pederzani's mitgetheilt wurden und Herr Pederzani einfach der Kirchenbehörde zur Bestrafung empfohlen wird. Nach dieser Denunziation oll Herr Pederzani folgende Sätze gesagt haben: Christus ist betrübt am Oelberge über PetruS, denn dieser PetruS soll als Papst die Wahrheit durch die Welt tragen und diese Päpste hüllten sich in das Gold der Welt und die Wahrheit... Aber wenn auch die Päpste geirrt haben, wir müssen doch au der Wahrheit halten.“ „Christus schaudert am Oelberge, weil er Meuchen sieht, welche seinen Geist so sehr verkennen, daß "ie andere verdammen, weil sie einer anderen Religionsform huldigen . . . Wie kann man doch glauben, daß Gott Menschen, die doch auch seine Kinder ind, deshalb verurtheilt, weil sie nicht dieselbe Kult-orm haben; Chri'ius sieht den Rauch aufsteigen von den Scheiterhaufen, auf denen Menschen verbrannt werden, weil sie einer anderen Glaubensform huldigen." „Das ist da« Uebel, daß die Katholiken sich daran gewöhnt haben, in die Form alle- zu Legen und der Geist ist darüber entschwunden."-------------- „Die Wahrheit ist aus der Kirche gewichen." „68 droht eine Zerstörung dem Christenthum durch den Unverstand und die Habsucht der Geistlichen . . .“ (Dieser Satz bildet einen Theil eines Zitates au» Dtzlliuger, welchen Redner mit den Worten einführt: Der erleuchtetste Kirchenlehrer der Neuzeit.) — — „So lauge der Grundsatz gilt: Der Zweck heiligt das Mittel..." Es gibt nur eine Rettung noch für uns, wir müsien uns emporarbeiten aus der Form zum Wesen ..." — Der Denunziant bemerkt dazu: „Man glaubte sich zu Füßen eines Mannes, der sich die Mission gestellt hat, mit freimaurerischen, rationalistischen Fräsen den Zuhörern das katholische Chri-stenthum aus der Seele zu hetzen," und schließt : „In der Erwartung, daß die geistliche Behörde „dem Skandal" ein Ziel setzen werde, habe er dies vor das Forum der Oeffentlichkeit gezogen." Herr Pederzani hat nichts anderes gepredigt, als was erleuchtete Kirchenlehrer der Neuzeit geschrieben haben und was jeder gebildete Katholik für vernünftig und wahr hält. Wir sind sehr neugierig, welchen Ausgang dieser in allen Kreisen Aussehen erregende Konflikt nehmen wird. Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Lokal-Chronik. — (Für bas landschaftliche Theater in Laibach) wird für die mit September 1871 beginnende und mit Palmsonntag 1872 endende Theater-faifon der Konkurs ausgeschrieben. Vom Unternehmet wird Schauspiel, Posse, Operette verlangt, der auch eine Oper beistellt, erhält den Vorzug. Die zu leistende Subvention bleibt der Vereinbarung mit dem Lande»- auSschusse Vorbehalten. bei dem die Anmelvungen bis 15. AprU zu geschehen haben und die sonstigen Bedingungen einzusehen sind. Der Unternehmer hat eine Kaution im Betrage von 800 fl. zu erlegen. — (Für die Laibacher freiwillige Feuerwe hr) widmete Herr Dr. C. A. als ersten Beitrag zum Ankaufe einer dritten Spritze den Betrag von 5 fl. — (Die SanktionirungdesDr. Blei-iv e i S's ch e n Sprachenzwangsgesetzes in Aussicht.) Der „Presse" wird aus Laibach geschrieben : In national-klerikalen Kreisen herrscht großer Jubel. Da« Schulgesetz des Dr. Bleiweis, welche« der krainische Landtag bereits mehrmals beschlossen hat, ohne daß es bisher die kaiserliche Sanktion erhalten hätte, soll nun endlich genehmigt werde». Der Unterrichtsminister Herr Jireöek ließ vor einigen Tagen seinen Landsmann, den bekannten Judenfresser I. N. Horak, zu sich entbieten, und unterhielt sich mit ihm auf das angelegentlichste über daS vom krainischen Landtag beschlossene Eprachen-zwangsgesetz. Dasselbe fand in Herrn Horak einen sehr glühenden Vertheidiger und der Unterrichtsminister Herr Jirekek soll Herrn Horak die Genehmigung des Gesetzes in sichere Aussicht gestellt haben, was sofort nach Laibach rapportirt wurde und großen Jubel hervorgerufen hat. Die nationale Partei speknlirt neuester Zeit nicht übel. Ihr Hauptaugenmerk hat sie auf die Sanktion des Schulgesetzes und der Landtagö-Wahlordnung gerichtet. Ist die einmal erwirkt, dann sind die Deutschen ohnehin vom Hals, in der Schule werden sie sloveni-sirt und bei den Wahlen werden die zur intelligenten Bevölkerung gehörigen Besitzer von landtäflichen Güter« von de» den Pfarrern sehr willfährigen reicheren Bauern überstimmt. Dan» ist Krain, bis aus die 20.000 Gottscheer, ganz slovenischeS Land und das übrige wird sich finden. Weiters wird dem nämlichen Blatte über das Realgimuafium in Gottschee gemeldet: Die nationalen Führer, welche immer erzählen, sie seien die eigentlichen Freunde des Volkes, welche demselben Bildung und Wohlstand erringen wollen, zeigen jetzt wieder deutlich, wie unwahr ihre fortwährenden Deklamationen find. Die Stadtgemeinde Gottschee be warb sich beim Ministerium um die Einrichtung eines Neal-Uutcr-Gimnasinnis in Gottschee. Die Regierung hat diesem Ansinnen entsprochen, jedoch unter der Bedingung, daß die Stadtgemeinde sich verpflichtet, das für' die Schule uothwendige Gebäude herzustellen, was den Bürgermeister von Gottschee veranlaß»:, an die Opferwilligkeit des Landes und der Gottscheer zu appelliren. Der Ruf blieb nicht ungehört, sowohl die krainische Sparkasse als auch andere Freunde des Fortschritts haben bedeutende Summen gespendet, so daß der Bau nahezu gesichert ist. Nun erheben aber bi« national-klerikalen Journale ein einstimmiges Geschrei gegen die Errichtung dieses GimnasirnnS. Sie profe-zeien, daß die Professoren leeren Bänken werden vortragen müssen, und „Slovenski Narod" rntblödet sich nicht, nach einem längeren Artikel folgenden Unsinn mit durchschossenen Lettern abzudrucken: „Die Errichtung des Real-Gimnasinms in Gottschee wird den Gottfcheern und der Regierung großen Schaden (!!) bringen, für uns krainische Slovenen aber eine traurige Erfahrung sein." Die Errichtung einer Schule bringt Schaden, da hört sich jedes verständliche Debat-tiren ans; natürlich für die Herrschaft eines Dr. Bleiweis und feiner Konsorten ist die größmöglichste Dummheit der Krainer das mifchädlichste. (Theater.) Gestern wurde Offenbach's „Perichole" zum ersten male gegeben. Die Titelbeldin ist eilte arme junge Straßrnsängeriu, die mit ihrem Geliebten, Piqniflo; sich auf der Promenade von Lima produzirt. Beide find schon fast dem Hungertode nahe, als der Bizetonig von Peru zufällig Perichole gewahr wird und sie an seinen Hof bringen will. Diese willigt mit des Hungers willen zi wieder viele frische und graziöse Nummern ^dieBriesane Peri-chole's und das Hochzeit->dnett im I. Akt, die Kouplets Piqnillo's im 2. it. s. w.), welche die Operette recht anziehend und höreus-roerth machen. Die gestrige Aufführung war zufriedenstellend. Fr. Panlmann nud Herr Rildiuger repräseutit teu die Hauptrollen in vortrefflicher Weise; letzterer war insbesondere so gut bei Stimme, wie schon seil langem nicht. Herr Staiul war ein prächtiger, urkomischer Bizekönig und die Herren R i ch t e r und i)i a st e r gaben seine beiden Kämmerer sehr gut. Das Haus war bedauerlicherweise nur mittelmäßig besucht. Vielleicht erlebt die Operette nach der gestrigen guten Aufführung nttd der beifälligen Aufnahme besuchtere Wiederholungen. Morgen geht zum besten des Frl. Fontaine die stets beliebte Operette „Meister For-titnio und sein Liebeslied" und ein neues Lustspiel „Marotte" in Szene. Letzteres ist eine itene dramatische Arbeit unseres geschätzten Mitarbeiters Herrn A. v. Lerchenfeld, der schon im vorigen Jahre mit seinem „Blauen Blut" einen sehr ehrenvollen Theaterersolg errungen hat itnd aucb hiermit wieder ei» recht wirksam und geschickt gearbeitetes Sttlck geliefert haben soll. Außerdem wird Hr. RUdinger einige Lieder vortragcn. Wir hoffen, daß die durch eine schwere Krankheit so lauge ihrem Berufe entzogen gewesene Bene fiziantin durch diese so anziehend zusammengestellte Börstel lnng ein recbt volles Hans erzielen wird. Theater. Heute: Perichole. Komische Operette in 1 Men, Mi orgen : Zum Portheile der Operetten und Lokaljäii“ geriu Louise Foutai u e. Meister Fortnnio'ü Liebeslied. Komische Operette in 1 Akt von I. Offenbach. Bor her zum ersten male: Marotte. Lustspiel in 1 Akt von Amaiit von Lerchenfeld. Nach dem ersten Stücke: Leicht Gepiilt. Lied von Naumann, ittstrumentirt von Kapellmeister Floderer, gesungen von Herrn R ll d i n g e r. dmiflcirii&n. Seitdem Seine Heiligkeit der Papst durch den Gebrauch der delikaten liovalescieve du Barry glücklich wieder hergestellt und viele Aerzte und Hospitäler die Wirkung derselben anerkannt, wird niemand mehr die Kraft dieser köstlichen Heilnahrung bezweifeln und führe» wir die folgende» Krankheiten an, die sie ohne Anwendung vo» Medizi» und ohne Kosten beseitigt: Magen-, Nerve»-, Brust-, Lungen-, Leber-, Drüsen-, Schleimhaut-, Athen«-, Blasen- nud Nierenleiden, Tuberkulose, Schwindsucht, Asthma, Husten, Unverdaulichkeit, Verstopfung, Diarrhöen, Schlaflosigkeit, Schwäche, Hämorrhoiden, Wassersucht, Fieber, Schwindel, Blut-aufsteige», Ohrenbrausen, Hebelteit miß Erbrechen selbst während der Schwangerschaft, Diabetes, Melancholie, Abmagerung, Rheumatismus, Gicht, Bleichsucht. — 72.000 Genesungen, die aller Medizin widerstanden, worunter ein Zengniß Sr. Heiligkeit des Papstes, des Hofmarschalls Grafen Plnskow, der Marquise de Brähan. — Nahrhafter als Fleisch, erspart die Itevalesciere bei Erwachsenen und Kindern 50 mal ihren Preis in Arzneien. Zertif. Nr. 73.41(1 Gasen iit Steierinarl, Post Pirtfeld, 11). Dez. J nOV. Mit Vergnügen und pflichtgemäß bestätige ist die günstige Wirkung der Ilcvalescifere. Dieses vortreffliche Mittel hat mich von entsetzlichen Athembeschwerden, beschwerlichem Husten, Blähhals und Magenkrämpfeu, woran ich lange gelitten, befreit. Vinzenz Siainiuger, Pens. Pfarrer In Blechbüchsen von V, Pfd. ft. 1.50, 1 Pfd. fl. 2.50, 2 Pfd. fl. 4.50, 5 Pfd. fl. 10, 12 Pfd. fl. 20, 24 Pfd. fl. 36. — itevalesciere Ciiocolatee in Tabletten für 12 Taffen fl. 1.50, für 24 Taffen fl. 2.50, für 48 Taffen fl. 4.50, in Pulver für 12 Tassen ft. 1.50, 24 Tassen fl. 2.50, 48 Tassen 4.50, für 120 Taffen fl. 10, 288 Tassen fl. 20, 576 Tassen ft. 36. — Zu beziehen durch Barry du Barry & Eo. in Wien, Wallfischgasse 8; in Laibach bei vi£>. Mahr, Parfumeur und Anton Krisper; in Pest Torök; iu Prag I. Fürst; in Preßburg Piszto ry; in Klagenfurt P. Birnbacher; m Linz Hafelmayer; in Graz Oberranzmeyer; in Marburg F. Kettet-nig; in Lemberg Rottender; tu Klausenburg Kronstädrer, ur>ö gegen Postnachnahme. Witterung. Laibach, 10. März. Gestern Abends nach 8 Uhr Regen. Nachts regnerisch, teilte Vormittags ttieitrocifc Aufheiterung, milder, sonniger Frühlingstag. Windstill. W ä r in e : Morgens 6 Uhr 3.8", ^iachmittags 2 Ufit +■ 8.7" K. (1870 j- 6.8", 18sl9 -f- 3.6“). Barometer 32b 14'", im fallen Das gestrige Tages-mittel der Wärme + 6.0", um 3.8" über dem Normale. Der gestrige ytieierschtag 2.36"'. Telegramm. Londv», !). März. Die „Morniiigpoft" nimmt aus sicherer Quelle, daß in drei Artikeln eines zu Beginn des Krieges zwischen Rußland und Preuße» abgeschlossenen geheimen Vertrages solgende Stipulationen enthalten sind: Russische Intervention für den Fall, als durch die Erfolge der französi' scheu Waffen die Rnhe Polens bedroht werbe« sollte; militärische Demonstration Rußlands an der österreichischen Grenze, falls Oesterreich eine milv tarisch- Demonstration gegen Preußeu machte, und Kriegserklärung an Frankreich von Seite Rußland? für den Fall einer aktiven Allianz irgend einer europäischen Macht mit Frankreich. Zu dem am niichsten M»ntn>w im Bi:**!»»«- stattsindenden liinitrriibrnhr des Mälmerchors der filharm. Gesellschaft steht der Eintritt allen OieseUjchastsmitglirdern offen. i Anfang um S Nh». Spezielle Einladnuge» werden nicht ansgegeben. (117—1) f. vom Ausschüsse des Münuerchors. vlL 4^ I'aibacher Turnverein. Die diesjährige l-eiicrtaiverwumniilsniitt' findet Lmiutag den 13. März Abends 8 Uhr im jtlnbzinuncc der Kasino Restauration statt, ivozn die Mitglieder hiemu eingeladen werden. Laibach, am 7. März IS< 1. Vom Tnrnraeyc (113-2) Lahuweh! jeder nud heftigster Art beseitigt dauernd da>2 beriihmk Pariser LITOiV, wenn kein anderes Mittel hilft! Flk. " fiö kr. bei Herrn Apotheler PHrsvliKz. (39-6), Wiener Börse vom 8. Mär; Staatsfond.». «Süld Ware Sperc.Aenre. öst.Pup. ^ 56.35 58.4:..Oefi. Hypoth.-Bank . — bto. bto. vft.iu<3iVv. «8.10 "b.Lü i , Lose von 185.4 . . . ft*-).— 89 fl0 ra 2oritat»-Obllg. Kot« von 1360, v ü 70! 85 W,C ?>db. 34.50 91# Sieb.-B.(^vüfl.v.W.)' 8U.5Ü 90.^ StaatSvahn Pr. Stita! 135.60 13l. Steiermark zu Kärnten, Ätain u. Kiiftenlard r Ungarn . . zu 5 „ ftroat.u. . Siebendürg. „ 5 « Aotleu. litalionatbank Union - Ban? Creditanftalt Sli 50 03.80 94 28.75 80 — M.50! St.— IS 2.i! TS.r.() JUS.—|7Sfl.— 256.50 255.70 »58.30i858.s0 Scheine ein nud läßt fick von bezechten Notaren mit dem noch betrunkeneren Piguillo vermählen, geht zn Hose, weif; sich aber dort ans der Schlinge zn retten und zieht endlich lammt ihrem beglückten PiqnilKo wieder als Stratzensän gerin in die Welt. Die Handlung ist mehr possenhaft und voller Unwahrscheinlichkeiten, aber doch mit einer Menge drolliger Situationen ausgestattet. Die Musik leidet, wie immer, au vielen Reminiszenzen, aber e« finden sich auch | uiljpitat an Icterus et Pneumonie Dviicf vrn 8>qn r. ,t?ei nin3 V r 6 f?efc Pambkrq in Laibach. Verstorbene. Den U. März. EgidiuS Pojon, gewesener Diurnist, alt 42 Jahre, im Zivilspiial au KehirulShmuug. — Dem Matthäus Rasberger, Uhrmacher, fein Kind Ignaz, alt 7 Monate, in der GradifchaVorstadt Nr. 45 am Zehrfieber. — Dorothea Princ, Jnwohnersweib, alt 64 Jahre, im Zi- 91. ö. (56comt>te*|6>e). ö«4.— 8Pti. Änglo-österr. Bank . ‘/L4.— vrü4.80 Oest. Bodencrüd.-A. . 248.— Liö. Ocst. Hvpoth.--Ban? . 80.— 81. Steier. EScomvt.-Ar. ^30.— — ffranto - Anftria . . K 2.7o, 102.80 itais. F-rd.-Nordb. . 2U01 2115 SüdbaüN-Gesellsch. . 174.80; MS.-R.iii,ElisaScth-Bah». M0.S5;SS1.5« - - ■ • ' 248.90 240.10 167.— >67.50 (Uebit 100|I.SB. . 161 25 >64 1 $0:1.-J)aa*|i<6.i*t(. j I Kit 100 fl. , .1 9ti.-l !>S'f Triestcr 100 fl. LW. .117.— 12».' ic. 50 fl. ä.W. .j —. r.r Ofener . 10 fl. ö.W. sj Lart Ludwijl-iSahn eiclienb. «i-i'.bahn StaatSbahn. . . Rotf. 8renj.0cf.-fn>. -'mfl.'Bareler «..B fölb-ifteai. ä’afm .'187.50 101.50 11!*.— 170.— ä8rl. 192. INS.— 170.50 M.-VI.' f&\ $: ©«Im . „ 40 „ , 38.— Vnlfft • „ -10 „ 2!!.— STatü . ' „ 40 ,. I 85.50 et. tSctioie „ 4(1 „ 81.50 Dindischgrätz vo „ - 21.50 Wakdflcin . 20 „ 22.— K-glevlS . 10 „ l«.— RudolsSstist. 108.4b.! 15.50 Weühieel(S!ir(TO.)i Luqkb. 100 fl. südd.W. 108.40 geantf. 100 ft. „ „ ; 108.75 )0»1 Vcnton 10 Pf. Sterl. 124.10 S*1* Paris 100 Francs . —.—| <*' Mürnten. ^ flait. Uliüuj.®iic.itc«t. 5.85 : »-Jj 20sjtaucSfliirf ... 9.89*1 «emn816alet . . . j.ss , A ©ttb« . . . ,|l22.— IO» $ PtMiäbrlei’». #iatto:i.i.to. eecloät. fill.äf 83.40 llng. Bod.-Lrcdltaust. 89.—! 89.50 Allg.öfi.Bod.>-ö-.'edi'.. io« l.O-Uiü.75 bto. m 53 J.iutv . Hl! 87.— Telegrafischer Wechselkurs vom 10. März. „ "perz. Reute österr. Papier 08.30. — s'perz. % ^ österr. Silber 07.90. — 1860er Staatsanlehen 95.80- . Bankaktien 725. — Kreditaktien 258.80. — London 12*:,-— Silber 122.50. - K. k. Miinz-Dnkaten 5.85. poleonsd'or 9.90'/,. 9ia< Verleger und für die Redaktion verantwortlich: Ottomar Bamberg.