Po81nina plaLsns v xolovini. Nr. 14. Erscheint jeden 1., 10. und 20. 8. (23.) Jahrgang. Organ der Gottscheer Deutschen. Bezugspreise: Jugoslawien: ganzjährig 30 Din, halbjährig 15 — Din. D.-Oesterreied: ganzjährig 6 Schill., halbjährig 3 Schill. Amerika: 2 Dollar. — Einzelne Nummern 1'— Dinar Montag, den 10. Mai 1926. Briese ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Berichte sind an die Schristleitung zu senden. — Anzeigen-Aufnahme und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kočevje. Die seelische Not deutscher Kinder. Unter vorstehender Aufschrift bringt der „Ohio Waisensreund", ein trefflich geleitetes deutschame- rikanischcs Blatt, in der Nummer vom 31. März l. I. eine Schilderung jener Maßnahmen voll Gewalttätigkeit, die nach dem Kriege gegen das Schulwesen deutscher Minderheiten allenthalben angewendet wurden und vielfach noch bestehen. Daß auch unsere Not mitgeschildert wird, werden alle zugeben, wenn sie die wörtlich wiedergege- bene Schilderung durchgelefen haben. Es heißt da: „Allmählig wird es dem deutschen Volke dies¬ seits und jenseits der Reichsgrenzen bewußt, unter welchem seelischen Druck unsere armen Brüder stehen, die in abgetrennten Gebieten deutscher Rasse wohnen. Ob es sich ums Elsaß handelt oder um Südtirol, um die Tschechoslowakei oder um Polen, um Rumänien oder Jugoslawien, überall leben Menschen deutscher Zunge, denen man das Teuerste nehmen will, was wir in diesem armseligen Erdenleben noch besitzen, nämlich die für den Ausdruck des persönlichen Lebens nötige Mutter¬ sprache. Wer aber am schmerzlichsten davon be¬ troffen wird, sind die armen Kinder deutschen Stammes, die wehrlos dem Machtdünkel seelen¬ mordender Politiker ausgeliefert sind. Die Wege der antiken Eroberer waren bedeckt mit Leichen, die der niederen Nationalisten gehen über die niedergestampften Seelen. Betrachten wir das tatsächliche Bild, das sich uns bei einem Blicke auf verschiedene Gebiete deutschen Stammes bietet, die fremder Willkür ausgeliefert sind, so nehmen wir eine Reihe von Einzelzügen wahr, die auf das Antlitz der Macht¬ haber Schamröte treiben müßten, wenn sie im- Was Valvasor über die Gottscheer erMtt. Freiherr von Valvasor bringt in seinem histo¬ rischen Werke „die Ehre des Herzogstums Krain", erschienen Laibach-Nürnberg 1689, folgende in¬ teressante Einzelheiten über das Gottscheer Volk: „Die Gottscheer, welche gleichfalls im 3. Teil, nemlich in Mittel.Krain wohnen, und aus kreine- risch Hotscheuarie oder Chottschevarie genamt werden, reden alle Teutsch, .doch ziemlich grob, wie in Franken die Bauren, und kann man sie -nicht leicht verstehen, da sie doch hingegen einen jedweden Deutschen verstehen. . Ihre Wohnungen stehen meist in höltzernem Bau. Sie haben aber grosse Dörfler. In der Kleidung unterscheiden sie sich von den andrern krainern gäntzlich. Etliche setzten Hüte, etliche aber schwartze, von Filtz gemachte Kappen oder Hauben auf. Etliche belieben kurtze, etlichen aber stände wären, die menschliche Tragweite ihrer Ma߬ nahmen zu erkennen. Aus den Zeitungsmeldungen ist die Öffentlichkeit bereits über einige dieser Einzelheiten unterrichtet, aber es ist darüber hin¬ aus nölig, sich ein Gesamtbild zu verschaffen, wie es den Bewohnern der abgetrennten Gebiete sich darbietel. Die den Machthabern ausgelieferten Kinder befinden sich nämlich in einer seelischen Not, von der sich Außenstehende nur dann eine Vorstellung machen, wenn sie sich in die Lage dieser armen Wesen lebhaft hineindenken. Der Schulunterricht ist zu einem Unfug geworden, über den man spotten könnte, wenn die Leiden der Betroffenen nicht so tief wären. In einer fremden Sprache, von der die Kinder höchstens einige Worte verstehen, soll ihnen von ihren Lehrern der Unterrichtsstoff bei¬ gebracht werden. Da sitzen die bemitleidenswerten Kinder auf den Schulbänken, nur von der einen Vorstellung beherrscht, bald das Schlußzeichen des folterartigen Unterrichts zu vernehmen; so artet dieser Unterricht in eine förmliche sich in Beschimp¬ fungen des Volkes ergehende Quälerei aus. gegen die rechtzeitig ein internationaler Schutzverein ge¬ bildet werden müßte, falls nicht alle internationalen Veranstaltungen sonst zum allgemeinen Gespött werden sollen. In Genf und Paris, in Locarno und im Haag sitzt man zu internationalen Be¬ sprechungen zusammen und indessen zittern deutsche Kinder vor den Zuchtruten der Vergewaltiger fremden Stammes, die ihnen verbieten wollen, die Worte auszusprechcn, die von liebenden Mutter¬ lippen fließen, die Worte, die Jahrhunderte hin¬ durch die Kinder ihres Volkes von der Wiege bis zum Grabe geleiteten. Daß die Kinder in den Schulen nichts mehr lange Röcke, und hinten auf deni Buckel ein langer viereckter Kragen oder Umschlag. Anstat der Hosen ziehen Etliche nur lange, weisse Schlaff-Hosen von Leiowand an, und die Schuhe dazu ohne Strünpffe, weil ihnen die Hosen schier, biß auf die Schuhe hinab reichen. Etlichen wächst der Bart lang und breit. Etliche aber verbieten ihm solche Länge mit den Scheeren. Das Haupt be- scheeren sie, und erlauben nur oben aus der Stirn einem Haar-Büschlein oder Zopfs, der doch nicht lang, sondern mit den Scheeren gekürtzt ist, einiges Plätzlein zur Freystätte. Anstat deß Gewehrs tragen sie gemeinlich ein Häcklein oder Beil, so aus einer Seilen das Ansehn einer schmalen Hacken oder Axt, auf der andern aber eines Hammers hat. Die Weiber tragen kurtze Röcke und lange Cosaken oder Ober-Röcke, daran keine Ermel, wie sie also in beygesetztem Kupffer auftreten. Ihre meiste Nahrung erwerben sie mit der Hand-Ar- beit, verfertigen allerlay Geschirr von Holtz, wie lernen, ist ja so einleuchtend, daß man darüber keine Worte zu verlieren braucht. Aber es ist ihnen nicht einmal mehr möglich, jene geringen Kenntnisse sich anzueignen, die zum menschlichen Verkehre nötig sind. Sie können keine Briefe mehr schreiben, sie sind unfähig, sich in persönlichen Angelegenheiten zu verteidigen, sie werden später unfähig, im Verkehre mit den Behörden und den Gerichten ihre Rechte wahrzunehmen, sie werden zu einer niederen Rasse heruntergedrückt, zu He» loten, die nur zu Sklavendiensten zu gebrauchen sind. Man braucht nur zu wissen, wie schwer es sogar für einen Gebildeten ist, eine fremde Sprache vollkommen zu beherrschen, um ermessen zu können, wie schlimm die Lage einfacher Men¬ schen aus dem armen Volke ist, wenn sie gezwungen werden, sich der Sprache einer fremden Rasse zu bedienen, die sie nicht kennen. Unsäglicher Haß gegen die erbarmungslosen Bedrücker ist schon jetzt nach kaum sieben Jahren das Ergebnis dieser stumpfsinnigen Politik. Je zarter die Gebiete sind, auf die sich der Druck erstreckt, um so verheerender find die Wir¬ kungen. Dies gilt besonders vom Unterricht in der Religion. An manchen Orten hat man es bereits versucht, den Unterricht in der Religion in der Muttersprache zu verbieten, und befiehlt den Geistlichen unter schweren Strafen, den Un¬ terricht in der Fremdsprache zu erteilen. Wie es damit aussieht, mögen die Verhältnisse im Elsaß verdeutlichen, wo man sich durch den Gebrauch des alemmanischen Dialektes noch Helsen kann, wo¬ durch die Elsässer etwas besser daran sind als diejenigen unglückseligen Länder, wo man auch die Verwendung des Dialektes nicht gestattet. Je¬ doch der Dialekt ist nur ein unvollkommenes in der kurtzen Topographia schon gemeldet wor¬ den. Sie geben keine guten Soldaten, weil sie etwas furchtsam, und mehr fromme Schafe, als reissende Thiere unter ihnen seynd. Hingegen werden die, welche studiren, verständig und gar gelehrt, also daß manches treffliches Subjektum, und grundgelehrter Mann aus ihnen entsteht. Weßwegen man die guten Gottscheer, ob sie gleich kein so gutes Hertz zu den Waffen, wie zu den Büchern haben, darum gleichwohl nicht zu verachten, noch geringer als die übrigen Ein¬ wohner des Landes zu schätzen hat, in Betrachtung, daß, wann sie gleich zum leiblichen Kriege so sonderliche Lust.nicht tragen, sie dennoch tüchtig zum Streit wieder die Feinde des Gemüts, nemlich wider die Unwissenheit, Wildheit und Ruchlosig¬ keit erfunden werden; welcher Krieg und Obsieg über sich selbsten allen äußerlichen Feden im Triumph vergehet. Denn der allerweiseste König, ein Gedultiger sey besser, denn ein Starker, und Seite 2. Gottscheer Zeitunq — Nr. 14 VIII. Jahrgang. Hilfsmittel, da er die Begriffe und Wendungen der Schriftsprache nicht aufweist. So schreibt der Elsässer Kurier: „Der Geistliche ist gebunden an das Lernenlassen des Katechismus und an die Erklärungen desselben unter Zuhilfenahme der Volkssprache. Die Verständnislosigkeit der Kinder und demgemäß auch die Interesselosigkeit sind herzzerbrechend. Es ist eine furchtbare Frage, wie es bestellt sein wird um das religiöse Denken und Fühlen und die religiösen Kenntnisse dieser geopferten Generation und all der nachfolgenden Jahrgänge, die in dieses System hineingezipängt werden I" Missionäre aus den Heidenmissionen, die das Elend in den deutschen Sprachgebieten angesehen haben, waren entsetzt über diese Zustände. Der Els. Kurier teilt hiezu mit: „Die Negerkinder haben den elsässischen Kindern der geopferten Generation an religiösen Kenntnissen und reli, giöser Bildung vieles voraus, denn sie erhalten ihren Religionsunterricht selbstverständlich in ihrer Muttersprache, für welche die Missionäre unter Aufwendung der größten Mühe den Katechismus angefertigt haben." Um die herzbewegende Lage so recht zu kenn¬ zeichnen, sei darauf hingewiesen, daß die Frauen im deutschen Sprachgebiete die Not der Kinder am lebhaftesten fühlen. Diese tapferen Frauen, die in manchen Lagen mehr Mut den staatlichen Gewalten gegenüber beweisen als die Männer, erteilen den Kindern den deutschen Unterricht. Sie bemühen sich, ihnen das Schreiben von deutschen Briefen beizubringen, sie lehren sie in erster Linie die Gebete, sie ergänzen den Reli- gionsunterricht, wackere Mädchen vereinigen Kinder zum gemeinsamen Unterrichte im Deutschen. Wenn die deutsche Sprache über die Not dieser Zeil hinaus gerettet wird, und wir vertrauen darauf, daß dem so sein wird, so muß das deutsche Volk aller Länder diesen mutigen Frauen seinen Dank abstatten. Es ist ja auch natürlich, daß die unterdrückte Kinderseelc bei der Mutter, bei Schwestern und weiblichen Verwandten Schutz gegen die Willkür der staatlichen Gewalten sucht. Dies beleuchtet aber anderseits dann auch, mehr als sonstige Ausführungen, die kulturfeindliche Grausamkeit der Machthaber, die das Kind von der Mutterbrust reißen, die in das Heiligtum der Familie eindringen und an den Banden zerren, die das innerste Leben eines Volkes ge¬ schlungen hat. Flehend erheben die Kinder der deutschen Stämme ihre schwachen Hände zu allen ihren Brüdern des großen deutschen Sprachstammes in der ganzen Welt. Wir können gleichsam ihre Stimmen hören, wie sie uns zurufen: Vergeßt uns nicht in der Stunde der großen Not! Wir der seines Muts Herr ist, besser, denn der, welcher Städte gewinnet. Und wer weiß ob diese frommen Gottscheer nicht etwan den Landes leibliche Schutzengel seynd? Denn man kann ihnen nicht anders nach¬ sagen, als daß es gute und gottsfürchtige Leute seyen. Um der Frommen und Gerechten willen aber verschont der Herr ein Land gar offt mit gäntzlicher Verwüstung. Wenn in Gottschee ein Ungewitter entsteht, gehen Männer und Frauen zu den Häusern heraus, knien nieder, heben die Hände auf gen Himmel, schreyend und bittend, der gnädige und barmhertzige Gott wolle ihrer schonen und für Straffe Gnade einwcnden. Bey solcher ihrer flehenden Andacht, erweisen sie auch eine solche Demut und Zuversicht, daß, ob ihnen gleich der Regen auf die Köpffe platzt oder der Hagel drauf zuschlägt, sie nichts darnach fragen, sondern einen Weg wie den anderen fortfahren, überlaut zu Gott den Allmächtigen andächtig zu beten mit laut flehenden Geschrey. (Fortsetzung folgt.) sind die wehrlosen Vorposten der deutschen Mutter¬ sprache. Unsere Zungen will man zum Aus¬ sprechen fremder Laute zwingen, man verbietet uns zu reden, wie wir es auf den Knien der Mutter lernten. Schützt uns gegen die Macht der Volksfeinde, die unsere Seelen in einen Zwang bringen wollen, der schlimmer ist als Sklaverei. Der deutsche Sprachstamm in der Welt, dies- seits und jenseits des Ozeans, wird dieses jammer¬ volle Flehen der Kinder vernehmen. Lieber werden die Deutschen aller Länder ihre Zungen verdorren lassen, als zu den Zwangsmaßnahmen der neuesten Zeit schweigen. Sonst müssen sie sich vor den Frauen in den abgetrennten Ge- bieten schämen. Es geht also um die höchste Ehre des deutschen Namens." Wirtschaftliche Not in Slowenien. Die im verflossenen Jahr abgehaltenen Jahres¬ hauptversammlungen verschiedener wirtschaftlicher Anstalten und Körperschaften gaben ein klares Bild der allgemeinen wirtschaftlichen Lage in Slowenien. Die Wirtschaft in Slowenien durch- lebt eine schwere, krisenhaste Zeit und die Aus¬ sichten für die Zukunft sind geradezu erschreckend. Die in den ersten Nachkriegsjahren im Auf¬ schwünge begriffene Industrie liegt heute mit we¬ nigen Ausnahmen brach — liquidiert. Betriebs¬ einstellungen und Arbeiterentlassungen sind an der Tagesordnung. In der Geschäftswelt häufen sich Konkurse und Zahlungseinstellungen. Die Krise scheint sich insbesondere in den letzten drei Monaten derart verschärft zu haben, daß man fast von einem vollständigen Zusammenbruch der slowenischen Wirtschaft sprechen könnte. Die Ursachen dieser Zustände sind in erster Linie in der enormen Besteuerung der Erwerbs¬ kreise, aber auch in den allgemeinen Auswirkungen der plan- und haltlosen Wirtschaftspolitik unserer Staatsmänner zu suchen. Es ist eine bekannte Tatsache, daß in keinem anderen Gebier die Steuer¬ schraube derart angezogen wurde, wie in Slo¬ wenien. Wiewohl wir uns einen klaglos funktionie¬ renden Verwaltungsapparat wünschen, ist unser Steuerapparat übertrieben genau und rücksichts¬ los. „Und zahlst du nicht willig, so brauch ich Gewalt!" Exekutionen sind nichts mehr Neues. Es sind schon Fälle vorgekommen, daß in ein¬ zelnen Dörfern kein einziges Bauernhaus vom Sreuerexekutor verschont blieb. Wie erdrückend die Steuerlasten sind, beweist die Tatsache, daß nur im Steuerbezirke Maribor im verflossenen Jahre laut amtlicher Statistik 6922 Exekutionen vor¬ genommen wurden. Im Wege der Mobilarexe- kution wurden nur in diesem Bezirke 11 Millio¬ nen Dinar Sleuerrückstände eingetrieben und 907.000 Dinar wurden hypothekarisch sicher¬ gestellt. Und dabei zahlte Slowenien 70 Millio- nen Dinar mehr Steuern, als im Staatsbudget vorgesehen waren. Daß unter solchen Umständen die gesamte Wirtschaft schwer leiden muß, ist wohl selbstverständlich. Trotz dieser enormen Lasten aber findet Slo¬ wenien in seinen wirtschaftlichen Bestrebungen in Belgrad kein Verständnis. Im Gegenteil werden noch Hemmnisse in den Weg gelegt, um ja jeden Fortschritt zu verhindern. Slowenien, in seiner gegenwärtigen Lage ein Rumpfgebiet, von seinen früheren Märkten abgetrennt, muß nun ganz natürlich in den südlichen Gebieten des neuen Staates ein Absatzgebiet für seine Er¬ zeugnisse suchen. Statt um dies durch eine entsprechende Wirt¬ schaftspolitik zu fördern, geschieht gerade das Gegenteil. Durch die Tarifpolitik wurde Slowe¬ nien von den übrigen Gebieten geradezu abge¬ schnitten. Die bekannte „Kriegsindustriepolitik" des Herrn Sariö (Scktionschef im Handelsmini¬ sterium) mit seiner 50 km Grenzzone, in welcher überhaupt keine Industrie bestehen kann, ist ge¬ eignet, binnen wenigen Jahren unsere gesamte Industrie abzumqnlieren. Die Interesselosigkeit der maßgebenden Kreise ay der slowenischen Wirt- schäft ipiegelt sich auch in der mangelnden Kre- ditzuwxisung von feiten der Nationalbank. Den letzten Schlag aber scheini nun noch die bevor¬ stehende Zentralisierung sämtlicher Offertlizitati¬ onen in Belgrad darzustellen. Damit wäre jeder Industrielle und Gewerbetreibende in Slowenien schon in, vorhinein von jeder Konkurrenz ausge¬ schlossen. Die Vertreter der Wirtschaftskreise in Slowe¬ nien haben keine Gelegenheit unausgenützt ge¬ lassen, um auf die unabsehbaren Folgen einer solchen Wirtschaftspolitik hinzuweisen, doch fanden sie stets nur taube Ohren oder aber die schon geradezu lächerlichen Versprechungen. Die Minister wechseln und cs bleibt alles beim alten. Aber wie lange noch . . .? Die Wirtschaft Sloweniens steht vor einer Katastrophe. Falls an Stelle des ewigen Partei¬ haders nicht bald eine vernünftige Wirtschafts- politik platzgreift, ist der vollkommene Ruin un¬ ausweichlich. R. O. Aus Stadt und Land. KoLevje. (Freche Diebe) verübten hier in der Nacht vom Donnerstag auf den Freitag mehrere Einbrüche, wobei ihnen reichliche Beute in die Hände fiel. Im Gasthause des Herrn Kropf ließen sie mitgehen, was ihnen Speis und Keller an Würsten, Eiern, Rum u. dgl. bot und taten sich gütlich am Wein. Im Hause des H. Koscher öffneten sie die Türen im Erdgeschoß, drangen in den Fleischerladen ein, entwendeten das Kleingeld, eine Garniiur Wäsche aus der Küche und statteten nebenan dem Herrn Dr. I. Krauland einen Besuch ab, wobei sie vom Nacht¬ tisch weg eine goldene Uhr samt Kette, Brieftasche mit Geld und ein Thermometer als Beute davon trugen. Geräuschlos, wie sie gekommen, gelang cs ihnen auch, unbemerkt in der Dunkelheit zu entkommen. — (DemJnvalidenverbande) des Gottscheer Bezirkes wurde eine außerordentliche staatliche Unterstützung von 2040 Din überwiesen, welche der Ausschuß unter mindestbemittelten In¬ validen und Kriegswitwen verteilte. — (Spediteur.) Herr Heinrich Hönigmann, Gastwirt in Koöevje, wird mit 1. Juni d. I. ein Speditionsgeschäft eröffnen. Somit wird unserer Bevölkerung Gelegenheit geboten, Gütersendungen ohne weitere Schwierigkeiten bezw. Wege laschest dem Spediteur zu übergeben. Herr Heinrich Hö¬ nigmann verfügt auch über größere Magazine, so daß auch Güter eingestellt und vorübergehend aufbewahrt werden können. — (Gemeindevorsteher, Achtung!) Da die alten bisher üblichen Sittenzeugnisse laut amt¬ licher Verfügung ungültig sind, wurden die neuen vorgeschriebenen in der Buchdruckerei Pavliöek bereits fertiggestellt, worauf wir alle Gemeinde¬ vorsteher aufmerksam machen. — (25 Parastücke) aus Nickel werden dem¬ nächst von der Staatskasse ausgegeben. Die alten Papiernoten zu 25 Para werden aber eingezogen. — (Trauungen.) Am 11. April sind in der St. Zyrillkirche in New Aork die Lienfelder Johann Krisch und Josefa Poje getraut worden. — Der Reichender Julius Kusold und die Schal- kendorferin Emilie Stine schlossen am 3. Mai den Bund fürs Leben. — Am 9. Mai heirateten Gottfried Wolf aus Lrnipotok 5 und Pauline Tomitz aus Alnje. Viel Glück! — (Amtliche Kurse für Mai.) Dollar 56 60, kanadischer Dollar 56'35, Schilling 7'90, Jahrgang Vlil. Lire 2'28, Tschechokrone 1'68, Schweizer Frani 10'93, franz. Frank 1'92, deutsche Mark 13'50 Dinar. — (Vorzüge der deutschen Sprache.) Der Franzose Henry Legrand schreibt in seinem berühmten Werke über Sprachwissenschaft: Wenn Ich die deutsche Sprache als die reichste, biegsamste mid brauchbarste der Welt streife und die deutschen Bücherschätze als die reichsten und edelsten, rede ich nicht wie einer, der blind ist und nichts an¬ ders kennt. Ich habe in zwei Weltteilen gelebt, in fünf Sprachen meine Hochschul-Studien und Prüfungen gemacht, in drei Sprachen Bücher und Zeitungs-Aussätze verfaßt. Dabei habe ich die deutsche Sprache bevorzugen müssen. Nur das wunderbare Werkzeug der deutschen Sprache kann uns erklären, daß Dorspfarrer, Handwerker, Bauern ungezählte der schönsten Kirchenlieder hervorbringen können. Wan lese die alten Dichter ip deutschen Übersetzungen und sehe, wie genau jedes Versmaß, jedes Wortspiel, jeder schallahmendc Ton, die ganze Versmusik der griechischen Dichter wieder¬ gegeben ist. — (In England streiken fünf Milli¬ onen Arbeiter,) weil die Arbeitsgeber allen Wünschen der Arbeiter nach Besserung ihrer Lage bisher taube Ohren hatten. — (Unsere Schuldenfrage gelöst.) In Amerika hat die jugoslawische Delegation soviel erreicht, daß wir die 2900 Millionen Dinar Schulden den Amerikanern in 62 Jahren zurück¬ zahlen müssen. — (Brand in Ljubljana.) Am 3. Mai brach im Laibacher Elektrizitätswerke ein Brand aus, der die Kuppel des Baues zerstörte. Em Weitergreifen des Feuers verhinderte die sofort herbeigeeilte Feuerwehr. — (Annahme von Papierkleingeld von Seite der Staatskassen.) Im Hin¬ blick aus verschiedene Beschwerden bezüglich der Annahme von Papierkleingeld von Seite der Staatskassen hat die Rechnungsabteilung des Finanzministeriums verlautbart, daß die Staats¬ kassen unbrauchbare und beschädigte Papiergeld¬ scheine in jeder Menge zur Umwechslung in grö¬ ßeres Geld annehmen müssen, das umsomehr, als in kurzem das Papierkleingeld aus dem Ver¬ kehr gezogen wird und schon genügend gemünztes Geld im Umlauf ist. Stara cerkev. (Einbrecher an der Ar- beit.) Allem Anscheine nach war es »dieselbe Bande, welche nachts vorher in der Stadt an der Arbeit war, die Freitag den 7. Mai die Mitterdorfer Bewohnerschaft aus der nächtlichen Ruhe störte. Nach einem regelrecht und wohl- vorbereiteten Plane streifte die organisierte Bande — denn nur um eine solche kann es sich han¬ deln — von Haus zu Haus und bewies dabei eine nicht geringe Geschicklichkeit. Nach Beseitigung einer Türsensterscheibe drangen die Einbrecher in den Psarrhof, visitierten Kasten und Schränke, mußten aber, in ihrem Eifer gestört, unter Mit¬ nahme eines neuen Regenschirmes das Weite suchen. Im Gasthofe des Herrn Petsche nahmen sie eine goldene Halskette, wurden aber auch hier bei der Arbeit unterbrochen. Im Nachbarhause der Frau Oberlehrerswitwe Erker plünderten die Gauner einen Kleiderschrank, öffneten auch das Lokal der Darlehenskasse und durchwühlten ver¬ geblich Schreibtischfächer und Pulte. Die Kasse zu öffnen, war ihnen natürlich nicht möglich. Mit dem Ergebnis noch nicht zufrieden, nahmen sie beim Gastwirt Josef Siegmund noch einen Man¬ tel und Schuhe, öffneten noch andere Häuser und wurden endlich beim Fleischhauer Pestl verscheucht. Am Ende des Dorfes musterten sie noch einmal ihre Beute und ließen die nicht passenden Klei¬ dungsstücke zurück. Die regnerische, stockfinstere Nacht war ihrem dunklen Handwerk günstig, so daß die Gauner auch hier unerkannt spurlos yer- Gottscheer Zeitung — Nr. 14. schwanden. Am Morgen war das Staunen nicht gering, als ein Nachbar dem anderen seinen nächt¬ lichen Besuch erzählte. — (Trauung.) In der Mitterdorfer Kirche fand am 10. Mai die Trauung des Altlager Rudolf Mische mit der Koflerin Maria Fink statt. Das junge Ehepaar zieht nach Holland, wo Mische gutlohnende Arbeit hat. Kolom. (Eine Ebentaler Anregung.) Etwas was uns im Gottscheeischen gänzlich mangelt, sind Jugendvereine, wie sie sonst überall bestehen. Ich meine da vor allem Vereine für die männ¬ liche Jugend. Slowenien hat fast in jeder Ge¬ meinde seinen Foribildungsverein, Deutschöster¬ reich blühende Jünglingsvereine, die nicht nur die Geselligkeit pflegen, sondern auch die geistige Ausbildung zum Ziele haben. In unseren Ge¬ genden aber sieht es mit der Organisierung der Jünglinge verödet aus. Knaben, welche die Wie¬ derholungsschule hinter sich haben, sind sich selbst überlassen. Weil sie im allgemeinen rgehr ein sprödes Material sind, das schwieriger zu be- handeln ist, will für ihre Fortbildung niemand tatkräftig Hand anlegen. Die Folge davon ist, daß auf unseren Dörfern nirgends schöner deutscher Volksgesang zu hören ist und die abend- lichen Gesangsproben der Burschen oft herzzer- reißend sind. Und wo sind die Jünglinge, die soweit fortgebildet wären — einen sebständigen Vortrag, wenn auch nur über landwirtschaftliche Dinge zu halten? Männer konnten für die Ar- beiten in den heimischen Kaffen geschult werden; warum will man hiesür nicht auch die Burschen zu gewinnen und tauglich zu machen trachten. Lehrer und Priester haben da ein Feld, das noch der Bebauung harrt. Man gehe ans Werk, es wird sich lohnen. örnomekj. (Eine Milchverwertungs¬ genossenschaft) wurde hier ins Leben gerufen, welche sich mit der Herstellung von Butter und Käse befaßt. Die nötigen Milchmengen werden von der Stadl- und Landbevölkerung beigestellt. Die Erzeugung der Milchprodukte geschieht auf fachmännische Weise. Die erzeugten Milchprodukte finden bis nach Zagreb hinab reißenden Absatz. Da die überschüssigen Milchmengen so ihre Ver- Wertung finden, ist das Unternehmen vom volks¬ wirtschaftlichen Standpunkt zu begrüßen. . Dolga vas. (Der Bau der neuen Gra¬ fenfelder Brücke) geht seiner Vollendung ent¬ gegen. Herr Abgeordneter äkulj hat bei der Re¬ gierung eine Subvention von 15.000 Dinar er¬ wirkt, die nach erfolgter Kollaudierung zur Aus¬ zahlung gelangt. Gotenica. (Ein Maibaum,) 30 Meter hoch, schaut hier majestätisch über die Ortschaft und das Tal hinab. Ausgestellt wurde der Baum am 1. Mai unter der zielsicheren Leitung des Paul König und der Mithilfe von einigen Dutzend Männern und Burschen. Nach vollbrachtem Werke verkündeten 3 Pöllerschüffe, daß die Auf¬ stellung des starken Stammes ohne den geringsten Unfall gelungen sei. Starr log. (Zum Postmeister) wurde Herr Josef Eisenzopf ernannt. — (Einladung) zur ordentlichen Haupt- Versammlung des Spar- und Darlehenskassenver¬ eines in Stari log, welche am 24. Mai 1926 um 3 Uhr nachmittags im Vereinslokal statlfindet. Tagesordnung: 1. Bericht des Vorstandes. 2. Bericht des Aufsichtsrates. 3. Genehmigung des Rechnungsabschlusses für das Jahr 1925. 4. Be¬ richt über die vorgenommene Revision. 5. Än¬ derung der Statuten. 6. Wahl des Vorstandes. 7. Wahl des Aufsichtsrales. 8. Allfälliges. Der Ausschuß. HlemLka loka. (Noch ein Einbruch!) Vor einigen Tagen ist in das Haus Nr. 3 in Nemäka loka, in welchem die Musiker ihre Proben abhalten, eingebrochen und eine Trom- Seite 3. pete im Werte pon 500 Dinar gestohlen worden. Der Dieb nahm den Weg durch ein Fenster des ebenerdigen Hauses. Der Geschädigte ist der freiwillige Feuerwehr-Verein, welchem zufolge der Statuten des bestandenen Musik- und Gesang- Vereines, der während des Krieges eingeschlafen ist, das Vermögen desselben zufiel. Koljane. (Weidmannsheil!) Drei Wild¬ schweine in 2 Tagen erlegt hat der fürstliche Jäger H. Ferdinand Luscher in Dranbank am 23. und 25. März 1926 in seinem Schutzbezirke. Ein solches Weidmannsheil wäre öfters zu wünschen, dann würde die Schweinsplage auf den Äckern bald verschwinden. — (Gestorben) ist am 29. April 1926 der Auszügler Josef Petschauer in Dranbank Nr. 2. Er war ein beliebter Nachbar. Die Erde sei ihm leicht. Sp. WetzevSach. (Gestorben) ist am 27. April die Witwe Maria Hutter Nr. 15 nach mehrmonatlicher schwerer Krankheit im Alter von 69 Jahren. Sie ruhe in Frieden. ZajLje polje (J u n g e W il d s chw e i n e.) Der Gemeindevorsteher Besitzer Matthias Maichin fand vor einigen Tagen in seinem Anteile beim Holzfällen 5 erst einige Tage alte Wildschwein¬ chen in ihrem Lager und überbrachte sie dem Jagdinhaber Herrn Loser nach Kväevje. Die schwarzgestreiften Tierchen, darunter 4 weibliche, ähneln jungen Hausschweincheu und quicken wie diese. Die Besitzer sind froh über den gemachten Fang, da die Wildschweine auf ihren Feldern zur Herbstzeit seit einigen Jahren großen Schaden anrichten. Mozelj. (Für die neue Orgel) spen¬ deten seit 1924: 20 Dollar Joses Jonke in Ed- gewater Colorado, 10 Dollar Maria Monte! in Kansas City, je 5 Dollar Helene Högler in Brooklyn, Mathilde Stalzer in Kansas City und Maria Köstner in Fra Rockaway N. A., zusammen 45 Dollar. — (Für Turmeindeckung O b er-S kri ll) sammelten in Brooklyn Johann Verderber aus Fliegendorf und Georg Hutter aus Ober-Skrill im ganzen 150 Dollar. Allen Sammlern und Spendern sagt schönsten Dank das Pfarramt Mozelj. Sp. Wozelj. (Sterbefälle.) Im Alter von 85 Jahren und nach kurzer Krankheit starb die Auszüglerin Magdalena Köstner, die Mutter der beiden langjährigen Hausierer in Klagenfurt Josef und Anton Köstner und eines Sohnes und einer Tochter in Amerika, Brooklyn. Die Ver¬ storbene, aus Mozelj gebürtig, war eine gute Mutter und sehr beliebte Frau. Eine große Zahl Leidtragender auch aus den umliegenden Dörfern gaben ihr beim feierlichen Begräbnisse das letzte Geleite. Am -1. Mai 1903 starb ihr Mann und genau nach 23 Jahren am 1. Mai folgte sie ihm im Tode nach. — (Eine große Dulderin) war die am 6. Mai ebenfalls im Alter von 85 Jahren verstorbene Auszüglerin Gertrud Verderber. Lange Zeit war sie bettlägerig infolge großen Gicht¬ leidens, aber recht geduldig und ergeben in Gottes Willen. Die liebevolle Pflege vonseiten ihrer Tochter linderte ihre Schmerzen und brachte ihr großen Trost in großer Armut. Auch sie wurde feierlich begraben. Martina. (Stockendorfer Nachrichten.) Am 19. April starb in Sredgora Maria Sterbenz geborene Wuchte, eine Sporebnerin, im Alter von erst 29 Jahren. Zwei Kinder, ein halbes und zwei Jahre alt, verloren ihre Mutter. Der schwergeprüfte Vater stand erst drei Wochen vor¬ her am Grabe seiner Mutter, die er sehr be¬ weinte. Nun mußte er auch von seiner Gattin Abschied nehmen. Selbst auch kränklich und in dürftigen Verhältnissen, verdient er die innigste Anteilnahme. Das kleine Kind von 2 Jahren Seite 4. Gottscheer Zeituug — Nr. 14. Jahrgang VIII. sonst mehr still weinte laut, als es seine Mutter hinaustragen sah, als ob es gewußt hätte, was im Augenblicke geschah. Die Verstorbene war nur 8 Tage krank und starb wahrscheinlich an Grippe. Heftiges Fieber und Schmerzen, beson¬ ders im Herzen, hatten die Arme gequält, bis sie der Krankheit erlag. Sie ruhe in Frieden! — (Der Markt) am 1. Mai war zwar schwach besucht, doch besser als in den Jahren nach dem Kriege. 100 Stück Vieh wurden auf¬ getrieben, 20 verkauft, 6 Käufer waren aus der Umgebung erschienen, Fremde hatten sich nicht cingefunden. Der Preis niedrig wie gewöhnlich. Klagenfurt. (Zusammenkunstd er Gott¬ scheer.) Wie alljährlich veranstaltet der Verein „Gottscheerland" in Klagenfurt auch im heurigen Jahre eine Zusammenkunft aller Gottscheer mit nachstehendem Programme: Samstag den 5. Juni l. I. Begrüßungsabend im Hotel Sandwirt in Klagenfurt. Sonntag den H. Juni vormittags gemeinsame Dampfer¬ fahrt von Klagenfurt nach Velden. Ausflug nach Rosegg, gemeinschaftliches Mittagessen dortselbst mit anschließender Unterhaltung. Es werden hiemit alle Gottscheer eingeladen, sich an dieser Zusammenkunft zu beteiligen. An¬ meldungen wegen Unterkunft, sowie nähere An¬ gaben erteilt Frl. Lisa Högler, Klagenfurt, Kumpf- gaffe Nr. 24. Heweröüche Angelegenheiten. Die Handwerkergenossenschaft in KoLevje ver¬ ständigt hiemit ihre Mitglieder, daß die Betriebs¬ stätten jedes Gewerbes mit der im 8 44 der Ge¬ werbeordnung vorgeschriebenen Bezeichnung (Fir. matafel, Schild) zu versehen sind. Gegen dies¬ bezügliche Übertretungen wird die Gewerbebehörde mit aller Strenge vorgehen. Die äußere Bezeichnung der Betriebsstätlen ist nicht nur für die Gewerbekontrolle, sondern auch für das Publikum notwendig. Eine ganz verfehlte Anschauung ist es, wenn ein Gewerbe¬ treibender der Meinung ist, daß Gewerbe ohne äußerer Bezeichnung der Betriebsstätten niedriger besteuert werden. J. Mandelc, Obmann. Allerlei. Mler, die ein Dorf bedrohen. Die Bewohner des kleinen Alpendorfes Jllgau im Kanton Schwaz sind in die merkwürdige Lage gekommen, daß sie von zwei Paaren großer Steinadler geradezu terro¬ risiert werden. Die Raubvögel, die ihre Nester auf dem benachbarten Masserberg haben, schweben jeden Tag um Mittag über dem Dorf, ziehen ihre bedrohlichen Kreise immer tiefer und stoßen plötzlich sogar in die Hauptstraße herab, um vor den Augen der wütenden Bauern Geflügel, Katzen, kürzlich sogar einen kleinen Hund fortzutragen. Die Zuschauer sind hilflos, da ein Schutzgesetz die Vernichtung der Steinadler verbietet. Die Dorfbewohner fürchten, daß die Adler, die mit jedem Tag kecker werden, auch die kleinen Kinder angreifen könnten. Wenn die Vögel in der Luft erscheinen, werden die Kleinen sofort in die Häuser gebracht. Die Bauern haben sich an die Kanto¬ nalbehörden gewendet mit der Bitte um die- Erlaubnis, die Adler zu töten und mit Ansprüchen für den erlittenen Schaden. Das luxuriöse Massengrab. Eine Brooklyner Begräbnisgcsellschafl hat mit einem Kostenauf¬ wand von zwei Millionen Dollars eine Begräb¬ nisstätte errichtet, die mehrere tausend in schnee¬ weißem Marmor ausgeführte Grabgewölbe enthält, die gruppenweise für Familien und auch einzeln vermietet werden. Diese Grabgewölbe sind geheizt und mit Ventilationen versehen und werden Tag und Nacht von besonderen Wärtern bewacht. Es ist so möglich geworden, heißt es in dem Pro¬ spekt der Gesellschaft, das Einsamkeitsgefühl im Tode zu bannen, denn jeder ruhl in der vornehmen Umgebung und in der gleichen Gesellschaft, in der er sich auch während seines Lebens zu bewegen pflegte. . Zähes Fleisch weich zu kochen soll jeder Köchin leicht gelingen, wenn sie der Suppe unmittelbar vor dem Sieden etwas Branntwein oder Rum beigießt. Der Geschmack der Suppe ändert sich dadurch gar nicht. Für vier Kilogramm Fleisch genügt ein Löffel voll Rum. Briefkasten. Herrn M. Zt. in ü. Auf ihre Anfrage können wir Ihnen keine bestimmte Antwort, bzw. Aus¬ kunft geben. Nachdem Sie jedoch selbst Aktionär sind, so wäre es angezeigt, wenn Sie sich di¬ rekte bei der Bank anfragen würden. Da be¬ reits alle großen Banken schon seit mehreren Monaten ihre Bilanzen veröffentlicht haben, so dürfte dies in diesem Falle auch bald geschehen. Herausgeber ».Eigentümer: Josef Eppich, Stara cerkev. Schriftleiter: Carl Erker, Koöevje. Buchdruckerei Josef Pavlicek in Kočevje. Gin Dienstmädchen wird ausgenommen. Anfragen in der Schriftleitung. Gin Kugetstutzen Kat. 9 3 samt Zielfernrohr ist preiswert abzugeben. Zu besichti¬ gen bei A. Kraus, Kočevje. 1—2 Steltenausschreiöung. Für die Leitung einer zu gründenden Spar- und Darlehenskasse in Kočevje wird die Stelle eines tüchti¬ gen, verläßlichen und bilanzfähigen Buchhalters hiemit zur Ausschreibung gebracht. Bewerber, die der deutschen und slowenischen Sprache in Wort und Schrift mächtig sind, mögen ihre Gesuche bis längstens 1. Juni l. I. an Herrn Lorenz Hönigmann, Gastwirt in KoLevje, einbringen. Dienstantritt bis spätestens 25. Juni l. I. Zu äußerst billigen Preisen bekommen Sie Kafer und Weizenkleie bei der Firma Al. Lorber, Kočevje, Hauptplatz Nr. 80. Kasthausverpachtung. Donnerstag den t3. Mai wird in Dolgavas das Gasthaus Finc, dzt. Schescharek, samt Grund auf ein Jahr lizitationsweise im Hause um 15 Uhr dortselbst vergeben. Ausschreibung der Kirchturmarveiten in Zdihovo. Die Eindeckung des Turmes mit versinktem Eisen¬ blech samt der dazu gehörigen Zimmermannsarbeit, mit oder ohne Material, wird bis 24. Mai d. I. vergeben. Die Interessenten wollen sich bis zu diesem Termine beim Seelsorgeramte in Oberskrill melden. Ich beehre mich, hiemit anzuzeigen, daß ich mit 1. Juni l. J. m Kočevje ein * SpeMonsgeEN » eröffne und empsehle mich bei Übersiedlungen usw. der geehrten Bevölkerung bestens. Keinrich Königmanu 2—1 Koöevje Nr. 181. Jür de« Vauausschuß.- Johann Mutre Rudolf Kaps Matthtlas Manch Stellvertreter. Pfarrer. Obmann, VM" Umsonst teile ich jeder Dame mit, wie ich sehr einfach von mei¬ nem langjährigen befreit wurde. Jede Dame wird über den schnellen Er¬ folg erstaunt unv mir dankbar sein. Frau Kurina Mrann^ Stettin, Pölitzerstratze 29, r. S. 12—9 künweieben mit miibiirsebseife, scbout die VVäsebe uud ruacbt sie wirklicb tadellos sauber. Das Amtslokal der Sparkasse der Stadt Koäevje be- findet sich im Schloßgebäude am Auerspergplatz. - » I» V I Einlagenstand am 1. Jänner 1926: 51.8jMg88k M M K«mjö Das Amtslokal der Sparkasse der Stadt Koäevje be- Amtstage jeden Montag und Donnerstag von 8 bis 11 Uhr und an allen Jahrmarktlagen von 8 bis 12 Uhr vormittags.