Narodna in univerzitetna knjižnica v Ljubljani 223016 DIE SLAVISTU EN ORTSNAMEN ai;s APPELLATIVEN. i j. D H FRANZ M I K L O SIC H WIRKLICHEM MITGJjIEDE DKK KAISERLICHEN AKADEMIK DER WISSENSCHA¥TEN WIEN, 1872. LN C O M MIS SI O N BEI KARL G ERO L D’S SOHN BUCHHANDLER DER KA1S. AKADEMIK DER VVISSENSCHAFTEN. frti ^ . DIE SLAVISCHEN ORTSNAMEN AUS APPELLATIVEN. i. VON D" FRANZ MIKLOSICH \VIRKLICHEM MIT6LIEDE DER KAISERLICHEN AKADEMIK DER WISSEMSCHAFTEN. WIEN, 1872. IN COMMISSION BEI KARL G ER O L D’S SOHN BUCHHANDDER DER KA1S. AKADEMIK DER \VISSENSCHAFTEN. Vb\Oi o 223016 SEPARATABDRUCK AUS OEM XXI. BANDE DEU DENKSCHRIFTEN DER PHILOSOPHISCH - HISTORISCHEN CLASSE DER KAISERLICHEN AKADEMIK DER WISSENSCHAFTEN. Drnck von Adolf Holzhausen in Wien k. k. UniversitSts-Buclidruckerei. Einleitung. Die Ortsnamen beruhen entweder auf Eigennamen, die Personen bezeichnen, oder auf Appellativen. Die aus Personennamen entspringenden Ortsnamen sind Gegenstand meiner im XIV. Bande 1—74 dieser Denkschriften veroffentlichten Abhandlung; die aus Appellativen hervorgehenden sollen in der vorliegenden Schrift in der Art erortert werden, dass im ersten Tbeile einige die slavischen Ortsnamen aus Appellativen betref- fende allgemeine Satze dargelegt, im zweiten hingegen die vorzliglichsten den Ortsnamen zu Grunde liegenden Themen mit einer gentigenden Anzalil von daraus abgeleiteten Namen aufgefiihrt werden. Der zvrnite Theil soli nicht nur die allgemeinen Satze des ersten Theiles begrtinden, sondern auch den Mitforschern ein umfangreicbes und gesichtetes Material zur genaueren Priifung dieses in mehr als einer Hinsiclit \vichtigen Theiles des Sprachschatzes bieten. Was mieh zunachst bestimmt bat die Ortsnamen zum Gegenstande einer Unter- suchung zu machen, war der Gewinn, den ieh davon fiir Grammatik und Lexikon erwartete. Ich bekenne indessen, dass dabei die Beobachtung mitbestimmend war, dass nich t leicht anderswo die ivillktirlichsten Deutungen so an der Tagesordnung sind wie auf dem Gebiete der Ortsnamen; wahrend manche, deren vermeintlicher Patriotismus ihr kritisches r/'. Urtheil weit hinter sich lasst, mit Hilfe von slaviseh gedeuteten Ortsnamen die ehema- ligen Wohnsitze slavischer Volker weit liber die Granzen des Gebietes ausdehnen, das sie nach dem Zeugnisse der Geschielite inne hatten, legen andere den erweislich slavi¬ schen Ortsnamen Bedeutungen unter, gegen die sieh jede besonnene Forschung straubt. Ich will hier einige Erklarungen von Ortsnamen aus alterer und neuerer Zeit anfiihren, die die Zeitgemassheit einer derartigen Untersuchung darthun sollen, indem daraus ersicht- • lich wird, dass man bei gutem Willen oline viel Scharfsinn nach der bisherigen Methodc alles, selbst Meka und Medina slaviseh erklaren kann, wie schon Safafik bemerkt: ,Jazyk slovanski tak jest bohat^ a tak ohebny, zasadis-li se o to uporng a z&palcivš, z ktereho- koli jmena na svetž, tfebas židovskeho anebo mexikanskeho, pferušovanlm iistrojnych jeho živluv, natahovanim a prekrucovžnim, sloveni mučenim, pfedce naposledy vždy nčjakč slovanske zvuky vynutls; ale ostojl-li to s pravdou, tof je ovsem jina otazka.‘ Spisy 2. 417. i* 4 Franz Miklošiču. Es gibt in niclit slavisclien Landern Orte, die bei slavischen Volkern mit offenbar slavischen Namen bezeichnet werden, woraus man folgert, dass der Ort ebedein von Slaven mtisse bewohnt gewesen sein. Die Folgerung ware richtig, wenn der fragliehe Name urspriinglich ware; sie wird als unrichtig zuriickzuweisen sein, sobald es sicli zeigt, dass der Name auf slavischem Boden d ur cit Umdeutung eines fremden entstanden ist. Venedig liiess bei den Serben ehedem benetbci; bbnetbkb, bbnetbci; beutzutage mleci, gen. mletaka; bei den Slovenen benetlci; bei den Oechen benatky, ein Name, der in Bohmen, Mahren und unter den Slovaken oft vorkommt und den Jungmann fur ein Appellativum halt und durch ,daleka, stojici vystoupla voda na zpusob jezer‘, Lagunen, stagna erklart, worin ihm Sembera, Zapadni Slovane 196, beistimmt, indem er versichert, benatky sei ein ,jmeno appellativni čiste česke‘ und bedeute ,nižinu u vody či misto mo- calovite i take vodu vystouplou‘. Diese Bedeutung glaubt man durcli die Lage aller benatky genannten Orte beweisen zu konnen, ein Beweis, den ich nicht als erbracht anzuselien vermag. Darauf gestutzt beliauptet man, die alten Veneti seien ebenso Slaven gewesen wie die Grunder von Verona, das offenbar aus beroun entstanden sei. Andere jedoch meinen, benatky sei ein slavisclier Ortsname, der mit Lagunen und Stimpfen niclits zu tliun hat, sondern von dem mit dem Stamme ben zusammenhangenden Per- sonennamen benata (ben§ta) abzuleiten ist, und benetbki oder einen ahnliclien Namen hatten die Oechen durcli Veranderung in das ihnen gelaufige benatky sich mundgerecht gemacht, so wie der Deutsche Milano zu Meilan und dann zu Mailand umgedeutet hat. Vergl. meine Abhandlung: Die Bildung der slavischen Personennamen 14. Ahnlich ver- halt es sich mit dem Namen des Flusses Oder, Odra (amnis ditissimus sclavanicae regionis), indem es vvahrscheinlich ist, dass sich die Slaven den dem obiaSpo? zu Grunde liegenden Namen durch Veranderung in das slavische Odra mundgerecht gemacht liaben, ein Name, vvelcher auch sonst als Flussname vorkommt: mrtva odra in Kroatien, Agramer Comitat. Sembera schliesst 127 aus odra auf den slavischen Ursprung von obicOpo^ und meint XIV. mit seiner Schrift der bisherigen Verwirrung und Ungewissheit in der Urgeschichte der slavischen und illyrischen Bander gltlcklich ein Ende gemacht zu liaben. Es sei mir gestattet, noch einige fremde, haufig fiir slavisch gehaltene Ortsnamen anzufiihren: draČb, als Appellativum vepres, ist Dyrrhachium; duvno, das man von duhovno ableitend durch ,audaces, magnanimos proereans‘, und, indem man es mit dunuti zusammenstellt, durch ,ubi impetuose dominantur venti‘ erklart, ist Delminium, daher der alte Name dlbnibno; logatec, das man von lagb abzuleiten versucht wiire, ist Longaticum-, serb ist Serrae; sredbcb Sardica; strumica Irpopuov; vid Utus u. s. w., lauter fremde Namen, denen die Slaven, einem ali en Volkern ebenso gemeinsamen als naturlichen Zuge folgend, ein mehr oder weniger slavisches Gepriige aufgedrtickt haben, durch das sich der Forscher nicht tauschen lassen darf. Man denke an drenopolje neben endrenopolje und odrinb fiir Adrianopolis, kalipolje, nikopolje, tripolje u. s. w. Bevor man daher Ortsnamen slavisch deutet, muss, unabhangig von slavisch deutbaren Ortsnamen, festgestellt sein, dass das betreffende Band von Slaven bcvvohnt war. Die Geschichte muss vor Allem ihr Urtheil abgegeben haben, da ja in den meisten Bandern, um die es sich handelt, Volker arischen Stammes gevvohnt haben, Volker, deren Sprachen mit der slavischen sich aus denselben Wurzeln aufbauen. Den Namen der in Galizien zvvischen dem Prut und dem Dniestr gelegenen Land- schaft pol. pokucie, aus dem klruss. pokute, leitet Stupnicki 2. von pokutowač, bussen, Die slavischen Ortsnamen aus AppellATIVEN. I. 5 ab, indem er beliauptet, dass die Romer Verbannte in die lieutige Moldau, AValachei und in die Gegend von KoIomyja gesehickt hatten: ,ci wi§c pokutoAvali w tym kraju. 4 Die Avahre Ableitung ist die von dem in Ortsnamen liaufig vorkonimenden katB, klruss. kut, Winkel. Das allerdings dunkle Čeeh. krumlov, deutsch Krummau, wird von St ra n s k\- in der Respublica Bohemorum, Cas. 1834. 403, von mleti ker abgeleitet: ktere se pry v tamejši zatočine vltavske v čas dimnice z lvusta epou. Derselbe meint, Litomerice, deutscli Leit- meriz, das auf den Personennamen 1 ju to me rB zuriickzufuhren ist und den nacli den Nacli- kommen des I j utoni era benannten Ort bezeichnet, hab e seinen Namen od vykrilmuti mly- n&rova, jak mu merice lito, jenž byla do Labe padla. ibid. Klruss. zvynyliorod in Galizien soli ebedem dyvhorod, divliorod gelieissen liaben, als Aufenthaltsort beidnischer Jungfrauen, die wie die Vestalinnen Roms das ewige Feuer unterbielten: dyvtorod, divhorod po pryčyni budto by mistnost ta byla žylyščem jazyčeskych div v rodi vestalok, uderžujuščycli vičnyj olion. Nauk. Sbor. 1870. 39: der Name ist dunkel; der erste Tbeil desselben hangt wol mit zvbii (zvBnhti) sonare zusammen, wie swini in swinislawa, das Kosegarten 1040, man mocbte fast glauben, selierzend durcli Schweineruhm erklart. Nsl. moravSe, das mit morava Rasen zusammenhangt, soli von einer Gottin des Todes seinen Namen erhalten liaben: Slovenci so videli globoko, krog in krog s črnim lesovjem obraslo dolino, zdšlo se jim je kot prebivališče boginje smrti, in zato so jej rekli Moravska, in vasi, ko so jo ondi postavili, Moravče. Trdina, Zgodovina 28. Velesovo, dessen wabre Form niclit ganz siclier gestellt ist, daher auch nicht mit Siclrerbeit gedeutet werden lcann, soli nacli dem Hirtengotte A oIosb, VelesB benannt worden sein: Slovčnci so prišli do majhenih goric, na kterih je zlasti ovčja paša obilno rasla, in tako so kraj in tudi vas, ki so jo zidali, po bogu Velesovo imenovali, ibid. Kopitar, Glagolita Clozianus LXX, scbliesst aus dem Vorkommen des Ortsnamens Moravče in Krain, na moravčem, deutscli der Morautscber Boden, dass die Bewobner dieser Gegend Mabrer gewesen seien: plane amplum territorium Moravorum, was ganz unrichtig ist; mit demselben Redite mtisste man die zabllosen poljana als polnische Colonien anseben. Dass die 850 erbaute Stadt Pribinab Moseburcb Morava genannt ivorden sei, ist nicbt Avahrscheinlicli gemacht Avorden. Den Namen der Stadt Friesach in Karnten brachte man ebedem mit der Stadt Virunum in Zusammenhang, indem man aus virunum virumsacli und daraus Friesacb entstehen liess. Andere dacbten an friesisclie EinAvanderer, denen Avieder jene entgegen- traten, die die Ableitung von ,friscb‘ vorzogen, dabei an frische Quellen denkend. Zu- letzt dachte man an das slavische visaka, d. i. visoka (vysolca) liocli, und nalim folgende Metamorpbosen an: visaka — visakah — vrisah — Friesacb. F. L. Hohenauer, Die Stadt Friesach. Klagenfurt 1847. 7. Also vier Erklarungen, die eine so falsch, Avie die andere. Ricbtig ist die Deutung aus breza, die Birke. Die Stadt heisst noch jetzt bei den Slo- venen Kartens Breze betulae, in Friesacb v brezach, eig. in betulis: die Verwandlung des slav. b in das deutsche f so Avie die des č in i kommt aucli sonst vor. Wenn B. Dudik, Malirens allgemeine Geschichte I. 377, den Ortsnamen čertoryje bei Olnitiz dahin erklart, derselbe bezeichne den Ort, avo die Scbreiber der Runen črBty Avohnten, so Avird es wol jederman scbwer ibm bierin beizupfličhten und ein ,Gewerk‘ beidnischer Runenschreiber anzunebmen: mir scheint vielmehr, dass unter čr r &toryja 6 Franz Miklosich. Maulwurfshaufen zu verstehen sind, indem krt und Srt beide Maulwurf bedeuten diirften, da krt von črtati kaum getrennt werden kann. Dass der Ortsname doloplazy als der von Bergleuten bewohnte Ort zu deuten sei, rnochte sich auf die Erklarung des Wortes als ,die hinunterkriechenden 4 sttitzen, die mir so wenig einleuchtet, dass ich lieber meine Unwissenlieit bekennen will. Von bllany, das nach Dudlk den Ort bedeutet, wo Leinwandbleiclier wolinten, ist nur soviel sicher, dass es dic Bewohner des Ortes, der von bek& den Namen hat, bezeichnet; von der Leinwand ist darin nichts zu entdecken. Im Allgemeinen ist zu bemerken, dass, solange wir auf die Sprache beschrankt sind, nichts \veiter behauptet werden kann, als dass der Ortsname und das entsprechende Appellativum und dalier auch die durch beide bezeichneten Sachen irgendwie zusammenliangen: die genauere Bestimmung des Zusammenhanges konnte sich nur aus historischen Quellen ergeben. Wenn daher der klruss. Ortsname lavočne von lavka abgeleitet und behauptet wird, zwischen dem Orte lavočne und lavka habe zur Zeit der Fixierung dieses Ortsnamens irgend ein Zusammen- hang bestanden, so lasst sicli dagegen, vorausgesetzt, dass der Ortsname sich unveriindert erhalten hat, nichts gegriindetes einwenden: wenn man aber mit Nauk. Sborn. 1870. 77. den Zusammenhang dahin genauer bestimmt, an dem Orte hatten Siimpfe und Bache das Legen von lavky behufs des Uberganges nothwendig gemacht, dla perechodu pokladaly lavky, so hat man bereits zu phantasieren angofangen. Die Insel, auf vvelcher Potsdam liegt, einst Theil des Landes Stoderania (Ztoderania) oder Hevellon, Heveldun, wird in der Urkunde von 993 insula ohotiemuizles genannt. Cybulski 3. spricht sich nun liber diesen chotiemuizl d. i. hotemysl , & in folgender Weise aus: ,Ich stelle hier mit aller Entschiedenheit zum ersten Male den Namen eines von der Geschichte nicht gekannten und genannten Volkshauptlings oder Ftirsten Chotimysl auf, und schliesse aus dem Ubergange seines Namens auf die betreffende Landschaft, dass er dieselbe bei der Einnalime des ganzen Gebietes, das den Namen Stodorania bekommen, als seinen personlichen Antheil in Besitz erhielt, mithin nicht nur als der erste Beherrscher der Insel, sondern hochst wahrscheinlich als Woj\vode, d. i. als Heerftihrer der in diese Gegend um 600, nach Abzug der Reste der Vandalen und Sueven, einwandernden Stodoraner anzusehen sei/ Ilich ti g ist, dass hotemyshr> ein wie cech. chotebor gebildeter slavischer Personenname ist, und aus der angefiihrten Urkunde ergibt sich, dass die Insel nach diesem Namen benannt wurde: alle Folgerujigen aus diesen beiden Daten sind jedoch unervviesene und unerweisbare Behauptungen, die auf dem irrigen Satze beruhen, als ob die Personen, nach denen Orte benannt wurden, eine hervorragende Stellung eingenommen haben mtissten. Ein anderer Ortsnamenforscher, Oas. 1834. 404, meint, die Slaven seien bestrebt gewesen, das Andenken an ihre verdienst- vollen Landsleute und ausgezeichneten Manner durch Ortsnamen zu verewigen (osadnim jmenem zvežniti se usilovali). Safafik, Starožitnosti 2. 471, beruft sich zum Beweise, dass die pannonischen Slaven cechischen Stammes gewesen seien, auf einige auf ic auslautende Personennamen, auf das angebliche Einschiebsel des d in dem Gaunamen dudlebi, endlich auf den Namen des Neusiedlersees zur Zeit der Einwanderung der Magyaren, der nach Katancsich 1. 301. mutno gelautet hat, nicht etwa cyrillisch m^tBno, nocli auch karantanisch motno. Den Beweis jedoch, dass Mutenum, Itiner. Ant. 233. 266, wirklich den Neusiedlersee bezeichnet, und dass es mit der aslov. Wurzel met und dem Adjectiv nuj-tbnt zusammen- Die slavischen Ortsnamen aus Appellatlvek. I. 7 hangt, hat weder Ivatancsich noch Šafarik gefiilirt. Derselbe ist, Starožitnosti §. 28. 14. §. 44. 6, nicht abgencigt Stodor, das in Krain am Fusse des Triglav (Stoder), in Steier- mark (Stoder, Stoderalpe, Stoderwald) und in Oberosterreich (Vorder- und Hinterstoder), an der Havel (Stoderania, quae Idevellim dicitur) und auf Rugen (Ztudor) sich findet, mit einem Gotte stod, von dem aucb der Name des Festes stodo, stado abzuleiten sei, dessen Vorkommen bei den Slaven jedoch melir als zweifelhaft ist, wenn aucb im suz- dalischen stod Gott bedeuten solite, in Zusammenhang zu bringen, vvahrend Lelewel, Volker im Slavenlande vor der Griindung Polens, Posen. 1853, meint, dass, wenn der Name Stodorani mit stodo, stado eine Verwandtschaft bat, damit einfacb das Volk selbst stodor, das ist ,eine grosse Volkslieerde 1 genannt wird. Es ist dies einer von den ausserordent- licb zahlreiclien Ortsnamen, binsiehtlicb deren der besonnene Forscher lieber seine Unwissenlieit eingestehen als zu unerweisbaren Beliauptungen oder zu phantastiscben Deutungen seine Zuflucbt nehmen wird. Von der Ansicht ausgehend, dass auch bei der Erklarung der Ortsnamen sicb die Ver- gleicliung der slavischen Spracben mit einander als ntitzlicli erweisen werde, habe icb, soweit mir verlassliche und ohne grossen Zeitverlust beniitzbare Quellen zu Gebote standen, die Ortsnamen aller slavischen Lander beriicksichtigt. Der Mange! verlasslicher Quellen nothigte mich von den bulgarisclien Ortsnamen fast ganz abzusehen, und das gar zu selir zerstreute Material ftir die Topographie des von den Grossrussen bewohnten Tbeiles Russlands erlaubte mir von den grossrussischen Ortsnamen nur ziemlich wenig aufzu- nehmen. Ich habe mich nicht blos auf die eigentlich so genannten Orte beschrankt, sondern auch Berge, namentlich jedoch die von den Orten schwer trennbaren Bache und Fliisse in den Kreis meiner Untersuchung gezogen. Wo es sich um alphabetisclie Anordnung liandelt, habe ich die vorhandenen oder erschlossenen altslovenischen Formen angewandt; dasselbe ist der Raumersparniss wegen einigemal auch sonst geschehen, um nicht die Formen dej’ verschiedenen slavischen Spraclien anfilhren zu miissen. Die von mir behandelten Ortsnamen liaben regelmassig die ihnen gegenwartig zukommende Form; die altei’en Formen habe icli angefiihrt, so oft sie mit Sicherheit aufgestellt wcrden konnten. Ich glaube nicht, dass dadurcli, dass in den meisten Fallen von den jetzigen Formen ausgegangen woi’deji ist, der Sicherheit der Erklarung Abbrucb geschehen sei, indem Vergleichungen darthun, dass sich die slavischen Ortsnamen im Laufe von Jahrhunderten nur selten vei’andert liaben. Der Ginnd dieser Un ver and er- lichkeit ist darin zu suchen, dass die meisten slavischen Ortsnamen einfacli, uncomponirt feind, und in der geringen Wirkung des Accentes. Anders ist es bei den deutschen Ortsnamen, die regelmassig componirt sind und auf deren Form der Accent eine so gewaltige Wirkung austibt, dass vulfis zu If, ls, fs, 1, f geschwacht wird: Melvei-ode aus Meinolvesrode, Gundelsheim aus Gundolfesheim, Rudolstadt aus Rudolfesstat, Alsleben aus Adalolfesleiba, ja dass vulfis ganz verloi’en gelit: Altstatten aus Altolvesteti. Forstem. 156. G eni hatte ich von den germanisirten slavischen Ortsnamen eine grosserc Anzahl erklart, als geschehen ist j allein in sehr vielen Fallen ist die Erklarung hochst unsicher, voi-ztigUch gilt diess von jenen Namen, die uns nur in der heutigen deutschen Fonn bekannt sind. Wer wilrde in Pilten (auf der Pilten in Oljntiz) und in Zarten (in den Zarten, gleieh- falls in Olmiiz) belidla und zdhrobi vermuthen? Man lcennt jedoch gltlcklicherweise bei 8 Franz Miklosich. beiden Wortern die Stufen, durch vvelche sie hindurchgegangen sind: belidla: 1450 of der bielhll; 1546 auf der belitten; 1564 auf der Piliten; jetzt auf der Pilten; zahrobl: 1417 in einer lateinischen Urkunde zahrobia; 1456 in einer deutschen Urkunde ,in der czoraden 4 ; 1564 ,in der zoheretten‘; 1584 ,in czarethen 4 ; jetzt in den Zarten. Sembera, Zapadni Slovane 373. Wie wenig die deutschen Formen geniigen, um die ihnen zu G rund e liegenden slavischen Formen zu erschliessen, ergibt sich aus der Vergleichung der nachfolgenden, deutschen und slavischen, speciell čechischen Ortsnamen, deren Zusammen- gehorigkeit feststeht: Blauendorf bludovice, Bogenau bohunov, Wussleben bohuslav, Bolimen bohyne, Diirrmaul drmaly, Qualen chvalov, Quon chbany, Quickau kvitkov, Ellbogen milbohov, Mlatz mladotice, Niesenbahn neznabohy, Hotzenplotz osoblaha, Pom- merle povrly, Schaab psov, Rothmuhl radimer, Rotlrvvurst ratibof, Schmeisdorf smichov, Soborten sobedruhy, Oberklee sobechleby, Zwetbau svatobor, Aussee usov, Frausehille vrahožily, Schemel všemily, Filzlaus velislav u. s. w. Sembera 139. 373. 374. Der erste Theil der Abhandlung betrachtet I. die den slavischen Ortsnamen zu Grunde liegenden Vorstellungcn; II. die Form der slavischen Ortsnamen; III. das Verhaltniss der slavischen Ortsnamen zu den daraus entstandenen anderer Vblker; IV. den Ertrag der Ortsnamenforschung fiir die Grammatik. Erstes Oapitel. Die den slavischen Ortsnamen zu Grunde liegenden Vorstellungen. Die den slavischen Ortsnamen zu Grunde liegenden Vorstellungen sind: I. Boden. II. Wasser. III. Pflanzen. IV. Thiere. V. Farben. VI. Umzaunung und Haus. VII. Be- schaftigung. VIII. Werkzeuge. IX. Volkernamen. X. Politische Einrichtungen. I. Der Boden, dessen Gestaltung, die Stoffe, aus denen er wesentlich besteht, bestimmte Beschaffenheiten desselben, seine Eigenschaft als wiist oder angebaut, alles dies liegt zahlreichen Ortsnamen zu Grunde. Der allgemeinste Ausdruck fiir Berg ist gora, das jedoch neben dieser Bedeutung, dem litauischen gire gleich, im serbischen auch die ,Wald‘ hat; daneben findet sich mit der Bedeutung ,Berg‘ ein halb verschollenes Wort: delt; serb. kosa wird als eine Art Berge erklart; planina ist die Alpe. Ebenso zahlreich sind in Ortsnamen die Vorstellungen Htigel, Haufen: bregii, dessen alteste Bedeutung Ufer war und das im nsl. hie und da gora last verdrangt hat; brialo; glava, eigentlich Kopf, Haupt; nsl. grič; grtbt, hhmt; nsl. hrib; kopa, kupa, mogyla neben dem daraus entstandenen gomyla; nsl. reber, das dem deutschen Leiten, ahd. hlita, ent- spricht; hrebla agger; vrtini und das als Appellativum seltene rttt bedeuten Gipfel, Spitze. Daran scldiesst sich vysokt hoch an mit seinem Gegensatze niztkt. Die Vor- stellung steil strtmt liegt vielen Ortsnamen zu Grunde: selten ist cech. iiboc f. Abhang. Der Kamra des Gebirges heisst grebenb. In diese Reihe von Motiven der Ortsnamen gehoren auch rogt Horn, nost und nozdrt Nase, I drstem. 47, vielleicht auch noga Fuss. Der Gegensatz des Berges ist in nicht -minder zahlreichen Ortsnamen vertreten. Der allgemeinste Ausdruck fiir Bodensenkung ist dolt Thal mit adolb, podolije, prodolb, dolina und razdobje; dieselbe Vorstellung bezeichnen draga, dbbrb, bech ouval. Ein engeres Thal wird durch žrelo, grtlo, eigentlich Kehle, Butt. 41, soteska Engpass und Die slavischen Ortsnamen aus Appellativen. I. 9 durch das aus dem griechischen aufgenommene klisura bezeichnet; von geringer Breite und durch die Thatigkeit von Menschen hervorgebracht sind prekopa, rovt und pršrovt, zarovt; desgleichen stpt und zastpt. Eine ringsum von Bergen umschlossene Bodensenkung ist ein Kessel kotit. Forstem. 52, dem koryto, eigentlicli Trog, in Ortsnamen nahe zu stehen scheint; pologt bezeichnet geradezu ein Kesselthal. Eine solcho Bodensenkung von geringem Umfange ist eine Grabe jama, prokopt, propastt; serb. rupa; hieher gehort wol auch pregynja. Nur in der Richtung unterscheiden sich davon die ITohlen peste, peštera, duplja und das entlehnte spila a7rfjXatov. Diese Dinge sind weit oder eng, širokt oder tšstnt. Der Mangel der Erhohung oder Senkung bewirkt die Ebene: ravtnt eben und ploskt flacb. Forstem. 62. Den Winden ausgesetzte Orte werden nach vetrt benannt. Der von aller Verschiedenheit der Gestalt des Bodens abstrabierende, nur die Ausdehnung bezeichnende Begriff wird durch strana ausgedriickt; noch allgemeiner ist mesto Ort, in mancben Sprachen germanisierend Stadt; ferners durch kraj, das eigentlicli, wie das deutscbe Ort, Rand margo bezeichnet, der durch kontct Ende noch bestimmter ausge- driickt wird, Forstem. 73, neben dem auch sreda die Mitte hier seine Stelle finden moge. Hieher gehoren auch aglt und katt, die wie Ecke und Winkel angewandt werden. Forstem. 71; klint Keil ist vielleicht mit hobott Schwanz ebenfalls hieher zu ziehen. Eine durch die Thatigkeit des Menschen bewirkte Veranderung des Bodens stellen auch die AVege dar: cesta, steza mit raspatije Ivreuzweg; plaz ist čech. ein schltipfriger AVeg. Von den Stoffen tritt am haufigstcn auf kament Stein; fast ebenso hiiufig kremeni. Kiesel; ferner pestlct Sand; grižt Kiessand, welclics fremd ist; glina Lehm; die Ausdriicke fiir Fels bradlo, krtŠB, opoka, skala; mramort Marmor, brust und osla Schleifstein; žrtny Miihlstein, vapbno und klakt Kalk; ferners Metalle kruštct; ruda, eigentlicli das rothe, wol Erz; srebro Silber, zlato Gold, želšzo Eisen, sera Schwefel, solt Salz und slan salzig; man fiige hinzu aglt Kohle, ptklt und smola Pech; endlich ledt Eis und steklo Glas; ploča Platte. Alan vgl. griech. djraGooc, *poxiov AVoran die Eigenschaft bei der Ortsnamengebung haftet, ist nur in jenen Ortsnamen erkennbar, in denen mit dem die Eigenschaft bezeichnenden AVorte der Name des Tragers derselben ver- bunden erscheint: mala gora, krivoglavci. Dieser Fali bildet im deutschen die Regel, im slavischen die Ausnahme. Die hieher gehorenden AVorter sind velikt gross, debelt dick, tltstt, wol in gleicher Bedeutung; ferner malt ki ein, krapt, das gleichfalls klein bedeutet, hudt gering. Eine andere Reihe von Eigenschaftswortern bezeichnet die Form: krivt krumm, kratt gewunden, obit und okraglt rund, ostrt spitzig, široki, breit, dltgt lang, glabokt tief: hieher ziehe ich auch kragt, okolt und razvort Kreis, wahrend ohodt auch einer andern Deutung faliig ist; kalil ist golt und lyst; wobei auch plest Kahl- * heit zu erwalmen ist; cistt rein ist in der Volksepik Epitheton baumloser Flachen: čisto polje; suht diirr und mokrt nass finden sich haufig. Desgleichen pustt wtiste, čech. plan^-; ahnlich das nur von Thieren gebrauchliche jalovt unfruchtbar: das Gegentheil scheint durch dobrt ausgedriickt zu werden. Haufig sind auch die auf den Vorstellun- gen ,warm‘ und ,kalt‘ beruhenden Ortsnamen: topit und mrtzlt, študent und zima. Von fiiessendem AVasser hergenommen scheinen bystrt beli, lauter und matent triibe, ferners die mit brtzt schnell und ljutt, wol in gleicher Bedeutung, so wie die mit glast Gerausch, zvizdt und zvtneti zusammenhangenden Namen; die Vorstellung von gerauschlos dahin- fiiessendem AA r asser liegt vielleicht dem tiht ruhig, stili und dem gluht, eigentlicli taub, zu Grande. Alit AVasser mochte auch slant salzig und kvselt sauer zusammenzusfellen 10 Franz Miklosich. sein. Neu und alt, novB und starB, sind von haufiger Anwendung. Durch slepB, eigentlicli blind, wird wol Dunkelheit ausgedriickt, was bei tbma offenbar der Fali ist. Zweifelhaft sind namentlicli mladB, wol in der Bedeutung zart, weich, tvrsdB hart und gnikb faulend. Jiingern Ursprunges sind die sentimentaler Naturbetrachtung verdachtigen mit lepB schon, krasa Schonheit zusammenhangenden Ortsnamen. Ob ein Ort den Sonnen- strahlen ausgesetzt ist oder im Schatten liegt, wird niclit selten ausgedriickt, jenes meist durch prisoije, dieses durcli osoj und sentca: nsl. senčni graben Schienzengraben Karnt., koprivna proti solncu Koprein Sonnseite und koprivna v osojali Koprein Scliattseite Karnt., senci (vielleicht senčni) kraj Schattenberg Karnt., Lasacli Scliattseite und Sonn¬ seite Karnt. und sonst haufig in Karnt.; Lassing Scliattseite und Sonnseite Steierm. Wo gepflanzt oder gesaet werden soli, da muss vorlier der Boden von wildem Holzwuclise befreit werden. Dies geschielit durch Ausreuten und Verbrennen. Auf diesen Thatigkeiten berulien mehrere Ortsnamen: krBčb Bodung, eigentlicli Stamni stipes, und trebiti reinigen, in den Ortsnamen wol ,roden 1 sind die allgemeinen Ausdrticke dafiir; porabB mit prerabB und proraba, paseka und proseka beziehen sich, wie deutsch Hau und Schlag, Forstem. 79, auf das Aushauen, wahrend alles was mit goreti (pogoreti, progoreti, sBgoreti), žesti (požega), žarB (požari.), und mit- paliti (opaliti, sBpaliti, paležb) zusammenliangt, ahnlich dem deutschen Brand und Seng, Forstem. 79, das Ausbrennen voraussetzt; fremd ist rot, ahd. riuti, bair. reut, und walirsclieinlich auch lazB, ungeachtet seiner Verbreitung durch fast alle slavischen Lander. Die durch Roden erzeugte Waldlichtung wird durch mit svetlB licht zusammenhangende Ausdrticke bezeichnet. Der bebaute Boden ist ralija, njiva, lanB und polje, poljana: hieher zu ziehen sind wol auch opolje und orava. Der unbebaute Platz heisst celina oder ledina. Was dem Graswuclis iiberlassen wird, lieisst drBnB Rasen, .čecli. oupor Rasenplatz; trata, das aus dem deutschen stammt, pažitr>, seno- ž§tb, travbnikB und livada, das aus dem griechischen entlehnt ist; pastva und žirB bezeichnen die Weide, ebenso wie čech. oulehle Hutweide; hieher ziehe ich auch blana. Ebenso pustB und čech. plany. Das Brachfeld wird bezeichnet durch loniB, čech. ouloh; prelogB ist der Abacker. Specielle hier in Betracht kommende Ausdrucke sind: gruda Scholle, jutro Morgen Landes, Forstem. 105, so wie pogonB, zagonB, ujazdB, zajazdB. II. Das allgemeine Wort fiir Wasser wird nicht selten allein, meist jedoch entweder in der Composition oder in Verbindung mit Adjectiven angewandt. Haufiger findct man die Vorstellung Quelle: izvorB, vrelo und vrutbkb, asi. vielleicht vratBkB, von vreti bullire und scatere; klokotB, grohotB und sopotB, das wie das ahd. klinga, klingo die Quelle als rauschend, sprudelnd, studenbcb, das sie als kalt, frisch bezeichnet; krynica, das ebenso wie stublb seiner wahren Bedeutung nach dunkel ist; und klad^zb neben klade- nbcb, das wol aus dem deutschen entlehnt ist; endlich ^blb, bulg. vBblb, das mit aind. • ambh-as, amb-u Wasser zusammenliangt, und meža, das von nibz (mzeti stillare) stammt, nicht etwa mit bair. Mies fiir Moos identisch ist. Mit Wasser hangen die Begriffe ,nass‘ und ,feucht‘ zusammen: mokrB, surovB, židBkB. Das fliessende Wasser heisst potoleB und reka; prevalB, čech. prlval, bezeichnet den Giessbach; bystra, bystrica enthalt die Vor¬ stellung des klaren, lauteren, schnell dahinfliessenden Wassers: vgl. Lauterbach. Endlich sind das deutsclie Seife Bergwasser, und jarBkB, wol ein Wassergraben, zu erwahnen; der Ort, wo zwei fliessende Wasser sich vereinigen, heisst sBstanBkB oder sBtoka; wo sie auseinandergehen, rastokB; wo sich ein solches unter der Erde verliert, ponikva oder ponorB, vielleicht auch nora. Die in der Sprache nicht leicht auseinander zu haltenden, Die sla viscjie.n Oktsnamen ads Appellativen. i. 11 sachlieh so verschiedenen Begriffe lacus und palus, See und Sumpf, die in den Orts- namen eine so bedeutende Rolle spielen, werden bezeichnet durch jezero, blato, plešo, lokva, l^ka, das oft dem deutschen Au in der Bedeutung eines bevvasserten AViesengrundes entspricht, luža, slatina, mlaka, močvar, bara und bagno. Hier mogen auch die ,Kotih ausdriickenden Worte ervvahnt werden, deren Gebrauch in Ortsnamen selu* liaufig ist: brinije, glebi, gr§zb, ili, kali, klanicb, das ausserdem auch einen Engpass bezeichnet, m%ti, timeno. Der regelmassige Lauf des Flusses oder Baclies ist toki, vielleicht auch struga und slapi, das in einigen Gegenden einen Wasserfall bezeichnet; viri ist der AVirbel; ključi wol eine Biegung des Flusses; vielleicht auch lakitb. Das als Appella- tivum unnachweisbare pretoki ist vielleicht mit čech. prfitok Durchfluss von gleicher Bedeutung. Die Seichtigkeit des fliessenden oder stelienden Wassers wird durch meli oder durch plitiki ausgedruckt: brodi ist die Furt. Die technischen Yerwendungsarten des AVassers haben ihre besonderen, in Ortsnamen nicht selten vorkommenden Namen : močilo Flachsroste, rybbniki Fischteich; pojilo Tranke, banja Bad und, wegen des darin befindlichen AVassers, Bergwerk; dunkel ist seiner Bedeutung naeh das in Ortsnamen haufige stava, ščava; ropa ist klruss. Salzwasser. Stlipi bezeichnet im čech. als slup eine Vorrichtung zum Fischfange im Flusse, ebenso raka und pol. tonia. Mit dem AVasser zusammenhangende Vorrichtungen sind auch prevozi Uberfuhr neben provozi und mostb Brucke; ebenso mlymi Mtihle; russ. volokb und perevoloka ist die Strecke zwischen zwei schiffbaren Fltlssen, tiber welche die Fahrzeuge geschleppt oder AVaaren verfahren wurden. Die Insel hat nach Verschiedenheit der Sprachen verschiedene Namen: ostrovb, otokt, zatoki, vyspa; vielleicht gehort hieher auch presipa; pradi, eigentlich Sand und sandiges Ufer, dient auch zur Bezeichnung der Insel und nimmt pol. die Bedeutung Stromung an. Die Miindung endlich heisst ustije, ahd. mund, gamundi. AVehr und Danim werden auf verschiedene Art bezeichnet: gati, jazi, das als jez serb. auch Canal bedeutet; stavi, das pol. staw auch Teich heisst; žlebi ist der Canal. III. Haufig sind die von drevo Baum abgeleiteten Ortsnamen; viel haufiger jedoch diejenigen, die eine Vereinigung von Baumen und Strauchern, die Vorstellung von AVald, Hain, Gebtiscli und ahnliches enthalten: borit d. i. Forst; črčti, das nach Jarnik eine sumpfige AValdung bedeutet; dobrava, gaj, grimi, 1 ' gvozdb, liosta; hvrasti, in alter Zeit Gebtisch, Reisig, heutzutage nsl. als hrast Eiche; kirb Gebiisch; lagi, lesi; mežda, das nicht nur die Granze, und dies ist die eigentliche Bedeutung, sondern auch nsl. Unter- wald bezeichnet, und dadurch ein Seitenstiick zu dem deutschen marka bildet, in welchem sich gleichfalls beide Bedeutungen verbinden. Fbrstem. 55. 101; šuma. Man fuge hinzu sadi Garten. Hauhger als die Obstbaume dienen zur Ortsnamengebung die Baume und Straucher desAValdes: bori Kiefer, Kieferwald, ivomit deutsch Tanne und der Tann verglichen vverden kann; bresti Ulme, breza Birke, brinje AVachholder, buky Buche, bbzi Holunder, ceri Zerreiche, česvina serb. eine Art Eiche, russ. als česmina ilex Steineiche, padubi; čremha prunus padus Traubenkirsche; dabi Eiche, auch Baum; glogi crataegus Weissdorn; grabi carpinus betulus Hainbuche; hvoja Kiefer, Fichte, Tanne; ilbmi Ulme; iva salix alba weisse \Veide, Felber; jablani m. serb. populus pyramidalis Pyramiden- pappel; jagnedb Pappel; jaseni Esche; javori Ahorn; jela Tanne; kalina ligustrum Rain- weide; kleni Ahorn; lipa Linde; olbha Erle; osa, osika Espe; rakyta salix caprea Sahl- weide; skroboti clematis vitalba AValdrebe; smoky Feige; smrdljika serb. eine Art Baum: vgl. pol. smrodynia prunus padus; smriki pinus Kiefer; sosna Fichte, Tanne; svib, sviba 12 Fkanz Miklosich. neben svid, svida cornus Hartriegel; tisi taxus Eibe; topola Silberpappel; trim Dorn; tristi Rolir; vqzi Birne; vriba AVeide. Seltener sind die Obstbaume in den Ortsnamen vertreten: črešnja Kirsche; dreni Kornelkirscbe; brusa Birne; jablani, jabliko Apfelbaum; kostanj Kastanie; oreln Nuss; oskoruša sorbus aucuparia und domestica die gemeine und die Garten-Eberesche; sliva Pflaume; višnja AVeiebsel und allgemein voštije Obst. Moge sicli hier vino AVein, AVeinrebe anscbliessen. Audi die Getreidearten finden in den Ortsnamen Anwendung: pisemca AA r eizen; riži Roggen; siri sorgum vulgare Aloor- birse; ovtsi Hafer; man ftige binzu m§kyna Kleie und pol. jagly Hirsegrtttze: so findet man auch trava G ras; seno Heu; otava Grummet und slama Strok. Audi andere nutzbare Pflanzen sind niclit selten: bobi Bobne; dynja Melone; grabi Erbse; loštika Eatticb; luki Zwiebel; maki Mobn; retkivi Retticb; repa Rtibe; ebenso jagoda Erdbeere; kapina, ostruga rubus frutieosus Brombeerstraucli; malina Himbeerstraucb; gaba und gribt Pilz; brneli Hopfen und broštt rubia tinetorum Krapp; konoplje Hanf. Man merke ausserdem bmšleni Epbeu; čemert cicuta AVasserschierling; kopriva Brennessel; kopn Hill; kostreva Rade; kakoli Schwarzkummel; leska Haselnuss; lopulu Klette; metlika Beifuss; praproti Farnkraut; cecb. rericlia Gartenkresse; rogozi, šaši Riedgras; ruj Per- rilckenstraucb; siti Binse; vresi eri ca Haide; ebenso draei, drača Dornstraucli und nnhi Moos. Sparlicb sind die Blumen vertreten: bosilije Basilienkraut; božun Paonie; kovilije Pfriemengras; štipiki Rose. Mit den bier genannten Begriffen liangen audi zusammen degiti Birkentheer, Plarz; imela und lepi Vogelleim; r§sa iulus Katzchen (am Nussbaum); šiba Rutke; loža Rebscboss; kyta Zweig; lubi Rinde; lyko Bast; koreni AVurzel; pint Stamm; parezi der untere Tbeil des Stammes; ždar gespaltenes IIolz. Von der Dicbtbeit der Pflanzen haben wol die mit fiesti und gasti zusammenbangenden Ortsnamen ibren Ursprung. Alan vgl. griecb. aipstpoooa, a/Eobobc, [3cmai, tov a£, Sovoouov, Spbpoc (durcb den Accent von 8pop6<; untersebieden), Spopada, Spooooaa, ekarcefa, zapoat, zspaaooc, *pdveia, zpoppobiv, papaScov, oivod^, oivorpoza, 'mooos, mtoobaa, Tikatavtaroo^, TOi^saaa, jupivoc, izzeksa, irusksov, % c4obc, askvobc, atbooc, aaotov, apivooc, tpcaoooaa, (prjjooz, (prijata u. s. w. IV. I)as Thierreich ist in den Ortsnamen aller slaviscben Bander reicb vertreten. Icb flihre vor allem die Haustbiere an: die allgemeine Bezeicbnung dafiir ist skoti; fur Rind govedo; der Stier beisst byki, der Ochs voli, die Kub krava; das Kalb telp. Niclit selten ist kom das Pferd und kobyla die Stute: ein altes AVort ftir Stute ist svre- pica, eigentlicb die briinstige, das im iilteren polnisch šwierzepa, preuss. sweriapis, lautet. Ovtca und barani das Scbaf und der Scliafbock; koza und kozli die Ziege und der Ziegenbock; svinija das Scbwein. Kokoti, kun und petelini der Hahn; gasi die Gans; ogan der AVindbund; mačka die Katze. Au£ die Haustbiere lasse icb die wilden Tbiere folgen: der allgemeine Ausdruck dafiir ist zven; ilir Bager heisst brilogi. In den Orts¬ namen finden wir den Biiffel und den Eber, byvoli und vepri, vertreten. Interessant sind in den Ortsnamen die in den weitesten Kreisen verbreiteten Spuren der nun entweder ganz ausgestorbenen oder dem volligen Aussterben nahen Tbiere, Avie des Auers und des AViesents, turi und zal)m: vgl. Forstemanns Bemerkungen 145 tiber ur und Avisunt, sowie liber elah und scelabo. Haufig sind der Hirscb und die Hinde, jeleni und košuta, ebenso das Reb srina; losi eer\ r us alces Elenthier findet sicb sogar in Dalmatien und Herzegovina, wenn, Avie ich glaube, losica und losnica damit zusannnenbangen. Haufig sind der Fuchs, Bar und AVolf, lisi, medvedi und vliki. Man findet aucli den Ilasen zajoci; den Marder kuna; plibi die Billicbmaus und den Igel ježi: das Bager dieser Die slavibchen Ortsnamen aus Appellativen. I. 13 Thiere scheint durch jazvina, jazbina ausgedriickt zu werden, obgleicli dieses Wort unmittel- bar mit jazvbcb Dachs zusammenliangt. Man fuge hinzu die Otter vydra und den Biber bbbrb, •vvelclies letztere Thier in fruherer Zeit in der AVirthschaft der osteuropaischen Volker eine grosse Bolle gespielt liat, die dessen liaufiges Vorkommen in Ortsnamen genugend erklart. Ygl. Forstem. 145. Daran reihen sicli der Maulwurf krbtb, mit dem ieb das ganz anders gedeutete črbtoryja in Verbindung bringe. Audi eine grosse Anzalil von Vogeln ist in den Ortsnamen nacliweisbar: selten finden wir den allgemeinen Ausdruck daftir, pbtica; baufiger die speciellen Bezeichnungen; von haufiger Anwendung sind vor allem die Baubvogel: jastr^bb, kanja, kraguj, orblb; nsl. postojna Steinadler; s^pb, sokolb, was mit dem ehemaligen AValdreiohthum zusammenliangt. Die andern in Ortsnamen nacb- weisbaren A r ogel sind gogolb Quakerente, goliibb Taube, jerijbb Bebhuhn, kavbka Dolile, kosb Amsel, lebedb Schwan, sova Nachteule, strbkb Sto reli, svraka Elster, vrabij Sper- ling, vranb Babe, vyrb Uhu, žegžulja Kuckuck, žeravb Kranich. Jaje, das Ei, bezeichnet wol nur die Form von Bergen. Dass die Bienenzucbt ebedem von viel grčisserer Bedeu- tung war als beutzutage, erbellt daraus, dass es 965 im Gau Lusizi Honigzebnten und vollstandig organisierte Gemeinden von Zeidlern und abgegranzte Bienenbaiden unter Altesten und einem ,Bienricbter‘ Schuppan (županb) gab. Neues Lausitz. Magazin 1856. vol. XXX. 245. An die Biene bbčela lassen sicb nocli folgende in den Ortsnamen ver- tretene Ausdriicke anreiben: brbtb Bienenbeute, stebbnikb Bienenkeller, ulijanikb Bienen- stand und medb Honig. Der allgemeine Ausdruck ftir Fiscli ryba ist haufig in Orts¬ namen, seltener sind die speciellen Ausdriicke: jesetrb Štor, karasb Karauscbe, krapb Karpfe, pbstragb Forelle, vyzb Ilausen. Icli fiige daran rakb Krebs, piskorb Scblamm- beisser, pijavica Egel und žaba Froscli, der in den Ortsnamen bei den Slaven eine baufigere Anwendung gefunden bat als bei den Deutscben. Von den andern Tbieren merke man kaža und zmij Scblange, vevera Eichhomcben, mysb Maus, štakorb Batte, gušterb Eidecbse, pr^gb Heuscbrecke, mravij Ameise und komarb Mucke. Man vgl. die griecliischen Ortsnamen: p^vsta, aipooaaa, dpztoiv opoc, šXayovv/)aoc, tspemov vvjaoc, pspdvsta, Xd yooaa, brp tooaaa, uopoOc, i/pooc neben poooc u. s. w. V. Von den Farben ist die weisse belb von sebr baufiger Anwendung: sie tritt audi als steliendes Epitheton in der Volksepik am baufigsten auf. Daneben findet man ci - bnb scbwarz, črbvenb und Srbmbnb, rbd^štb rotb, zelenb griin; ferner modrb blau, mrbkb dunkel, plavb weiss, das jedocli von gleicblautenden Tbemen scbvver zu sebeiden ist; žlbtb gelb; endlicb pisanb und šarb bunt; garb sebeint schwarz zu bedeuten. VI. Orte baben oft ihre Namen vom Einbegen oder Umzaunen der Grundstiicke. Hieber gelibrt vor allem seiner urspriingliclien Bedeutung naeli gradb, das jedocli in den Ortsnamen meist die Bedeutung eines befestigten Ortes baben diirfte. Die Umzau- nung bezeichnen gromača, kotarb, obora, ograda, zagrada, plotb, oplotb, stoborb, wol auch obrovb; tynb, das, aus dem Deutscben entlebnt, dadurch interessant ist, dass es niclit auf der uns erbaltenen bocbdeutscben Form zun berulit, indem es im Anlaut ein t darbietet. Forstem. 81 ; stena ist AVand, Mauer. Denselben Begriff, wol in der Verstar- kung zur Befestigung bezeichnen vvahrscheinlich die mit der Praeposition o, obb zusam- mengesetzten Ausdrucke obodb, obrabb, okopb, osekb, ostrogb; ebenso vielleicht poseka, zakopb und zar^bb, und die entlebnten AVorter šanbcb, valb und turen. Zum Aufenthalte von Menscben dienen dvorb Hof, hramb Haus, k^,sta Zelt, Haus; pojata, dessen Bedeutung allerdings mannigfaltig ist; staja, stanb; zambkb, germanisierend Scliloss, castellum; ferner 14 Franz Miklosich. die entlelinten AVorter bajta; buda Bude, buta Hlitte, chata; katuni Sennbtitte; koliba und chalupa; kosteli aus dem lat. castellum, in einigen Sprachen Kirche; polača und das magy. salaš. Tlieile der AVohnung sind isfc&ba Zimmer, aus dem deutscben s tuba. Forstem. 88; stliba Stiege; komora Kammer; veža Yorbaus; protesi scbeint mit pol. przecios Unterlage eines holzernen Gebaudes zusammenzuhangen. Der allgemeine Ausdruck ftir AVobnung ist das selten vorkommende bydlo, das an ascli. bodi villa erinnert; die mit der ,sitzen‘ bedeutenden AVurzel sed zusarnmenhangenden AVorter driicken eine Ver- einigung menscblicber AVohnungen aus: selo, das auch Zelt und Acker bezeichnet und wie seliste, gleich den analogen deutscben Ortsnamen, Forstem. 105, die Vorstellung des sich Niederlassens und des Ansassigseins in sicb fasst; osada; endlicb vbsb. Dem Auf- enthalte der Hausthiere dienen hlevi, košara, tori., trilo, ahd. pferricb, sweiga. Forstem. 83. x\n diese Ausdrucke scbliessen sich an dvBri, vrata und hrama, brana Tbitr und Thor, pragi Schwelle, bmvino, gr§da, klada, sirqbi, slennj, soba, rasoba, seki; proboj Pfosten und podi. Speciellen Zwecken dienen gumBno Tenne, saseki Cisterne, Meldkasten, stodola Scbeune, žri>ny, eigentlicli Miiblstein, Handmitble; ferner pristava Meierhof, pivB- nica Keller und kričima Schenke; stqpa Stampfe, AValke, fužine und bamr. Ebenso straža und vigla AVarte. Forstem. 91. Dem Gottesdienste dienen criky, kosteli, kapela. Das Kloster heisst, nach Verscbiedenheit der Kircben, klošter aus Ivloster claustrum und monastyrB (JiovaoT^ptov, deutscb Kloster und Mtinster. Man fuge binzu die entlehnten AVorter kriŽB und k ris ti Kreuz. Auf lin in eri weisen podri ti und razdnti. VII. Eine nicbt geringe Anzabl von Orten haben ibre Namen von den Beschaf- tigungen ihrer Bevvobner erhalten. Diese Ortsnamen diirften wenigstens zuin Tbeile auf den Verpflicbtungen der Dorfbewobner gegen Kloster und andere Grundherrn beruhen. In einer Urkunde K. A r ratislavs vom Jabre 1088 finden sicb folgende Ministeriales des Klosters Vyšebrad angefiibrt: pistor, scutellarius, piscator, figulus, eocus, vinitor, ministeriales qui vulgariter dicuntur rudnici, tornarius, ministeriales qui dicuntur porniči (d. i. pomyjci ablutores vestium), campanarius, picarii qui dicuntur pkelnici, suinarib terra cum por- cario qui slavice dicitur suinar, caliciarii qui slavice dicuntur casnici (d. i. čašinici), plaustrifices, ferrarius cum filiis qui solvunt lerramenta quater in anno, faber, caldarius, sutor, custos, cerevisiarius. Codex diplomaticus Moraviae. Olomucii. 1836. I. 179. In einem ungrisclien Kloster finden wir jobagyones equestres, udvornici, coci, equestres servientes, pelliparii, tornatores, tavernici, praecones, pistores, sutores, qui parant marcium, alias braxatores dieti (richtig mulsi coctores), fabri, carpentarii, stratores, jobagyones liberi, agazones, curriferi, buckari, vinitores, pulsatores, pastores ovium, libertini, piscatores, subulci, venatores. A. F. Kollar, Flistoriae iurisque puhlici regni Ilungariae amoenitates 2. 166. Bei Kosegarten 1. 30. werden angeliihrt pistores, coci, agazones, lagenarii, carpentarii, hospites, milites. — BidnarB Botticher klruss. pol.; biSvari čech.; cajnarB Korbflechter nsl.: vgl. abd. zeinarin. Forstem. 197; grinBŽarB Topfer nsl. serb. u. s. w.; hritiniki, etwa Aufseber der AVindhunde čecb.; iglari Nadler aserb.; kladari kroat ; kladorqbi> serb. klruss. čech.; kolari AVagner kroat. serb.; kolodej AVagner čech. pol.; konj ari Pferdeknecbt serb. poln.; konjuhi Pferdeknecht serb. čech. poln.; kobyliniki čech.; kobyljubi klruss.; kovačB Schmied nsl. serb. čech. u. s. w.; kovali pol.; kovan čech.; kozari Ziegenhirt nsl. kroat.; kuhan Koch čech.; kuznici Schmied russ.; loničan Topfer kroat. serb.; Iovbcb Jager serb. klruss.; linari, etwa der den Lein pflegt čech.; mageri Koch kroat. serb. klruss.; magjupipB Back er serb.; medari kroat.; mlynari Miiller nsl. Die slavischen Ortsnamen aus Appellativen. I. 15 kroat. čech.; mytart Zollner, Mautner pol.; ovBČarB Schafer serb. russ. čech.; pa u dart, etwa AVeingartenhiiter serb.; pekari, Backer pol.; porBtarB Pfbrtner serb.; pBsarB Ilunde- warter kroat. čech. pol. u. s. w.; rataj, ratarB Ackersmann kroat. čecli. serb.; rešetarb Reitermacher kroat. pol.; rudarb, rudbnikt Bergmann serb. čecli.; rybak:6, rybarb, rybištB, rybitvB Fisclier nsl. kroat. serb. čecli. pol.; sedlarb Sattler kroat. serb.; skomraliB Gaukler ki russ.; sokolbniku Falkner serb. klruss.; stadbnik Hirt pol.; stelmacli AVagner pol.; strelbCB Scliiitze nsl. kroat. klruss. pol.; strbgarb nsl. kroat. čech.; stbkljarb Glaser serb. klruss. čecli.; svinijarb Schweinehirt kroat. serb. čecli. pol.; Seflar Schafer nsl. pol.; štitarb Scliildmaclier kroat. serb. čecli.; štitBnikB pol.; šbvbcb Scliuster; ševčyky klruss.; teneteniku, etwa Jager klruss.; tesarb Zimmermann klruss.; tT>kalbCb AVeber kroat.; vinart AVinzer nsl. kroat. serb. čecli. pol.; vintnikT, klruss.; vozBnikB Fulirmann pol.; vratarb Thorhtiter serb.; zlatarb kroat. serb.; zlatBnikB klruss.; žrnnosčku Mtililsteinliauer čecli. Man fuge liinzu ^gljarB čecli.; ^glsnilcb pol.; brodbniku serb.; brBtBnikB klruss. čecli. pol.; bbbrovbnilcB klruss. čecli. pol.; bsčelbnikt čech.; crBkvarr, kroat.; degBtarB čecli.; drevBnilcB čech.; gov^ždarB serb.; kopijarb serb.; krBČBmarB serb.; kurbnikn klruss.; lagars nsl.; lesbnikn klruss.; medonosn čech.; m§kynarb kroat.; m^sarb serb.; mostarb kroat.; popelbnikt pol.; pBtičarB serb.; rakarb serb.; skotbniks pol.; smrekarb kroat.; staparb kroat.; strutarb, wahrscheinlich baiulus serb.; studenbČarb kroat.; o vos tari ca kroat.; zaj^čarB serb.; železBniki nsl. Mit den angefiihrten Namen vergleiche man ahd. mutarun Zollner; huotarn AVachter; chuopharen Kiifer; sciltarun scutarii; goldarun Goldarbeiter; frumarun Diener; satalarun Sattler; winzurn AVinzer. Fbrstem. 197. YIII. In manchen Ortsnamen kommen Benennungen von AVerkzeugen und AVaffen vor, deren Beziehung zu Orten mir dunkel ist: kladivo Hammer; lcyj Keule; lopata Scliaufel; plugB Pflug; prčslopB, das vielleicht mit russ. slopecB, pol. slopiec (stopice albo slopce) eine Art Falle, die slovak. schlopec lieissen soli, zusammenhangt; ratište Lanze; sekyra Axt; strela Pfeil; štitB Schild; teneto Netz; topom Axt. IX. Die Volkernamen in den Ortsnamen haben historische Bedeutung; ich fiihre sie hier nach den einzelnen slavischen Volkern an. Nsl. žjgrinB hungarus, zweifelliaft; brank der Franke (brankovci); hrvat, nemški rot; sloven gradeč AVindischgraz; slovenska vas AVindischdorf. Kroat. Ugrin; bošnjaci; Čiče; hrvat; madjari; nemci; sasi Sachsen. Serb. ugrin; bošnjak; cigan; hrvat; kumani; kumanja glava; madžari; pečeno ge die Petschenegen; rumska; sasinB; crBkva šaša Sachsenldrchen; srpci; vlaška. Klruss. uhryn; Čech; jatvjah; kozak; lačh; Iytvyn; pečenižyn; polovči; pomorjany; prusy; rusyn; saska; sasy; tatary; varjaž; volocliy. Russ. ljachi; varjag. Cech. ulier; čech; charvat; litvin; nčmče; sasov; srby Syrb; srbskd (slovanski) kamenice AVindisch-Kamnitz. Pol. w. 2. jt. 3. ije. 4. ija. 5. tkt und tki). 6. i>ko. 7. tka. 8. ikt. 9. akt. 10. jakt. 11. 12. iha und uha. 13. Bskt. 14. ištB. 15. iško. 16. iste. 17. bcb. 18. Bce. 19. Bca. 20. ica. 21. aj. aja. oj. uja. 22. icB. 23. acB. ača. 24. eŽB. eža. eŽB. užb. 25. esB. iŠB. ošb. ušb. uša. 26. arB. 27. att. 28. Bnt. 29. BnB. 30. anB. 31. ent. 32. int. 33. ina. 34. janint. 35. ynB. ynja. 36. ovt. 37. ava. b) durch Composition. I. Abhangigkeitscomposita. II. Deter- minative composita: a) das erste Glied ist ein Adjectiv; p) das erste Glied ist eine Praposition. 1. meždu. 2. na. 3. nadt. 4. obt, o. 5. po. 6. podt. 7. predt. 8. preko. 9. raz*. 10. sa. 11. sredA 12. u. 13. vrtlit. 14. vtzt. 15. za. VI. Accent. L Numerus. Die Ortsnamen stehen theils im Sing., theils im Plur. Der Plur. findet sich regelmassig bei den durch janint gebildeten, eigentlich Bewohner bezeichnenden Ortsnamen, ferner bei den von den Beschaftigungen und den Volkernamen hergenommc- nen. Nsl. dGb, dobe und dobje collect. Kroat. Ugrini, rešetari. Pol. konary, piekary, rzeszotary u. s. w. II. Casus. Es ist bekannt, dass die meisten slavisclien Sprachen auch im masculi- n nm entiveder bei allen Substantiven oder nur bei bestimmten Classen derselben, narnent- lich bei den Unbelebtes oder Unpersonliches bezeichnenden den plural nominativ durch den plural accusativ ersetzen. In’ l einigen Sprachen geschieht dies bei den Volkernamen, wenn diese zur Bezcichnung der Lander angewandt werden. Vergleichende Grammatik 3. 375. Daher čech. Vlachy, eigentlich plur. acc., Italia und vlasi, vlasi, eigentlich plur. nom., Itali; pol. w!ochy Italia und ivlosi Itali. Diese Ersetzung des plur. nom. durch den plur. acc. ist nicht sehr alt, indem sich in den alteren Denkmalern nocli die wahren Nominativformen finden. Vergl. die Ortsnamen pol. wagielnicy, bobrownicy, zlotnicv. Klruss. olsany ist ein wahrer plur. acc.; horožane ist nicht etwa der asi., nach der consonantischen Declination gebildete plur. nom. graždane, sondern minder richtige Schreibung ftir horožany. So sind auch čech. sedlčany, bečvary, svinary, sklare und novosedly zu beurtheilen; nicht anders pol. d§biany, bednary, bednarze. Mit diesen Die slavischen Ortsnamen aus Appellativen. i. 17 Bildungen, welche man im Cechischen und Polnischen falschlich als feminina auffasst, hangen die Deminutivformen auf ka zusammen: klruss. bilanka, berežanka, hvozdjanka; denn es ist wahrscheinlich, dass jenen scheinbaren weiblicben Pluralformen auch die Singularformen horožana, mšana, olsana ihr Dasein verdanken. Darnach beurtheile ich auch die Deminutivformen čech. dolanky, hajanky, hražanky, becvarky und pol. brzežanka. Anders zu erklaren sind nsl. brode, kribljane, lome, mlinare, nemške rute, Železnike; kroat. lučane, vrbovljane; serb. dubljane, gložane. In allen diesen Ortsnamen ist der plur. acc. nur missbrauchlich eingetreten, weil in der gewbhnlichen Rede der wahre nom. der Orts¬ namen ziemlich selten vorkommt und weil nsl., kroat. und serb. den wahren plur. nom. in vielen Ortsnamen bewahren: kroat. graboštani, meljani, vrhovljani; serb. selboani, topličani. Daran ist nieht zu denken, dass aserb. zaborane dem asi. plur. nom. auf ane gleich sei. Der Auslaut ach jener deutschen Ortsnamen, die aus dem Slovenischen stammen, hat einen verschiedenen Ursprung. Am lehrreichsten ist jenes ach, welches einem asi. jaht statt des gewohnlichen janeht aus Substantiven auf janimb entspricht. Diese nicht auf Zusammenziehung, sondern auf einer besondern Pluralbildung beruhenden Formen sind nachweisbar im aruss. und im aserb.: poljahi bei Nestor, komorahb Danic. 1. Riti. neben dem Dativ dubrovbčamb ftir poljaneht, komorjanehb und dubrovbčanemb. Vergl. Grammatik 3. 173. Dass auch im nsl. alterer Zeit diese Bildung im plur. Local vor- handen war, lehren die germanisierten Ortsnamen: belani ftir beljani, Vellach aus beljaht ftir beljanebi. aus beljanint. blačane, blače Flatschach ftir asi. blaštahn aus blaštanini. borljani, borovljani, borovlje I'orlach. (brančani) branče Frantscliach. (cerkovljani) Cerklje Zirklach. (dobrjani) dobrje Dobriach, ein asi. dabrjahi> aus dabrjanim. voraussetzend. (drevljani) drevlje Dreulach, bei Nestor drevljaehb. (gacani) gače Gatschach. (glinjani) glinje Gleinach. gorjani, gorje Goriach. (gradčani) gradče Gratscliach. (humcani) humče Gumtschach. (hraščani) lirašče Ivratschach. (jamljani) jamlje Amlach. (javorjani) javorje Afriach. klečani, kleče Kletschach. krajani Kraj ach. ločani, loče Latschach. (lažani) laže Vassach. lešani, lese Lesach. liplje (liple) Leiplach. melani ftir meljani Mellach. poličane ftir poljičane aus poljice, dem in. von polje, Poltschach. (porečani) poreče Portschach. replje, (reple) Replach. (trnovljani) trnovlje Terlach. višprijani, višprije Weispriach: asi. vysprb. Das nur deutsch nachweisbare Rietschach setzt rečane, rečahs vora\is. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass in blaČe, gače, glinje u. s. w. auslautendes e ftir a steht, da noch jetzt in Unterkrain veže, duše, volje ftir včža, duša, volja gesprochen wird. In andern Fallen ist ach nicht auf diesem Umwege entstanden, sondern unmittel- bar aus dem Thema: blate ftir blata Flattach aus blatelm borovje "VVoroujach. breze Friesach aus brezaht. dole Dollach neben Doliech aus dolehai. gaje Gajach aus gailii,. kotiče Kotschach. kozje Kosiach. lazi Lazach. loke Lokach. ladine (l(jdiny) Ladinacli. luže Lausach. osoje Ossiach. na polje Nampolach. dobro polje Dobrulach. ravne Raunach. rove Roach, Roracli. vrovca (vrelbca) Weruzach. vesele Vesirlach: vergl. na vselili Frolaeh. Žiri Sairach. In einigen Fallen endlich scheint die Endung ach in der Vorliebe des Deutschen ftir diesen Ausgang bei Ortsnamen ihren Grund zu haben, welche Vorliebe im Norden sich dem a zuwendet; daher in Kiirnten und Krain: beričevo Fortschach. brezje Bresiaeh. moriČe Mbrtschach. olšje Olsach. vresje Heidach: vres Heidekraut. visoko Waisach. Dagegen in der Lausitz Bocka bukov. Drehna dfonov. Gosda gozd. Luga Juh u. s. w., obwol man auch" in Karnten die deutschen Ortsnamen Brucka, Farcha, Pirka findet. 18 Franz Miklosich. Im Cechisclien liat sich fUr ach die altere Endung as erhalten; dieselbe Endung as scheint ehedem im Nsl. vorlianden gewesen zu sein. Vergl. Grammatik 3. 374. Auf dieses ds ist wol der Auslaut as, es mancher germanisierten Ortsnamen zuriickzufuhren: čech. turany Turas aus turas; zahražany Saras aus zahražas; borovany Forbes aus borovds ; milovany Milbes aus milovds; svojanov Svoyes aus svojas von svojane. Man vergl. vrskmany Wurzmes; zahorany, zahori Selirles und javory Olrrnes. Dem nsl. naklo steht deutsch Naklas gegeniiber: man beachte Pletrias bei Valvasor 1. 176, jetzt pleterje Pleteriaeh und pudlas Pudlacb Karnt., wol aus podoljane, podolje; endlicb skale, deutsch Skallis Steierm. Der Gebrauch des slavisclien Locals in den deutschen Ortsnamen hat fiir das Nsl. seinen Grund darin, dass auf die Frage, wie ein Ort heisse, meist mit dem Loeal ge- antwortet wird: Temu kraju se pravi v Seleach, v Gorjah, v Mošnah u. s. w., daher deutsch Selzach, Gorjach, Moschnach u. s. w., daher auch cirminah (črEmbnjalrs), dem der deutsche Dativ Rottenmannum 1048 gegeniibersteht; ocroglach (okr^glaht) 1249. Man fuge hinzu čech. cachy Achen, entstanden aus zachen u. s. w. Auf demselben Grunde beruhen auf der Peutingerschen Tafel die Ortsnamen in Alpe Julia, Longatico, Nauporto, Gabromagi u. s. w. und die Plural Dative Franken, Sachsen, Scliwaben. Endlich gehort liieher Stambul ste nr]V Tcohtv; nezero, nizvoro sind aus sv und jezero, izvor entstanden; Pott, Personennamen 385, erklart navarin aus šv und javorina. III. G en us. Adjectiva liaben als Ortsnamen in den meisten Fallen das Genus femi- ninum, seltener das neutrum, am seltensten das masculinum. a) Nsl. bela. bistra Bach. črna. Serb. bobova, gesta, vrbovska. Cech. blatna, čermna. hajska u. s. w. b) Nsl. bčlo. Čech. borovno. mokrsko. Pol. bansko, c) Serb. novyj. Klruss. bilsk. hlynsk. lučk. Russ. kuznecktB. Pol. bielsk. Hier muss darauf aufmerksam gemacht werden, dass Substantiva neutra im Plural manchmal die Endungen des femininum annehmen. Nsl. blate (blato). Čecli. blaty. blatečky. humny. močidly. želizy. Diese Erseheinung ist in dialektischen Eigenthiimlichkeiten gegriindet. IV. Nominale und zusammengesetzte Adjectivform. Die Adjectiva nehmen bald die nominale, bald die zusammengesetzte Form an. Klruss. hlynsk. lučk; biloje, bile. dubrovoje. javorovskoje. Russ. kuzneekt; belaja. berezovaja. dolgaja. Čech. bilsko. borovno. lipovsko; bile. bliske, borova. Pol. bansko. Oserb. Bela, gen. beleje. V. Bildung der Ortsnamen a) durcli Ableitung. 1. Das Suffix i> tritt in Ortsnamen auch ausserhalb der Composition als secundares Suffix auf, was sonst ausser zlate aureus von zlato aurum vielleicht nicht der Fali ist. Bopp 988. Die durch 'h gebildeten Worter sind Adjectiva, meist Feminina, und folgen regelmassig der zusammengesetzten Declination: d^bt&, džibo, dt^ba aus dtibu-i), d^bi>-o, d%bi>-a und daraus dabyj, d^boje, dohaja. Vergl. griech. aty7), otvr; u. s. w. Petters, Beitrage 2. 393. Nsl. zaspo, minder richtig zasp, gen. zaspega (zastpt). serb. duba (di^bi). klruss. duba. javora (javora). Čech. brna (brno). duba. u jabloneho Gabel. Jungmann. jedld (jedla). kobyld, kobyle (kobyla). lukč (laka), leska (lčska). lipa gen. z lipe, spater z lipeho (lipa). rokyta (rokyta). tisa (tisu). Im slovak. turi luka (uri pratum) und in stani turd (v starej turej) hat turd deutlich adjectivische Geltung. pol. d§by, gen. d§bego; d§ba Bach. Hieher ziehe ich auch niedžwiada aus medvčdB-i. oserb. duby, dubo, gen. duboho. kupa, gen. kupeje Schmal. 13. leska, gen. 1’eskeje. lipa, gen. lipeje. ruda, gen. rudeje. Aus den Genetiven kameneje und rudeje sind die Nominative kahienej, rudej entstanden; ebenso ist DlE SLAVISCHEN OrTSNAJIEN AUS AprELLATIVEN. I. 19 lipoj zu erklaren. nserb. dube, gen. dubego. javora, gen. javoreje. leska, gen. 1’eskeje. lipe, gen. lipego. Yergl. mokšoj aus mokšoje. 2. Das Suffix bildet einige Ortsnamen, die urspriinglich Adjectiva possessiva zu sein scheinen. Mehrere hier angefiihrte Formen sind dunkel. n sl. jastroble fiir jastroblje (jastrob). Vergl. trebea in trebea vas (trebi>ct). trnovee (trBnovBCB). vrabce (vrabBCB). kroat. moravce. trepca fiir trebea. vrance (vranBCb). serb. bukovče (bukovBCB). bukovča. crnča (črimBCB). drenBČa. grbavca, jelenea. trebBČa. trnovee. trnovca. vinča. ki rus s. hnyl'če. ivla. kobyla. kryvč je. krvvča. lypja (pol. lipie). 1’utča. medvižje. medveža. plavca. roz- horbe. strilčje. telače. terepča: vergl. terebovla. zastavke, zubrja. zubrače (z%br§t-). čech. nčmče. nedvčz. nedvezi. sokolče slovak. pol. jastrzebia. ruszcza. siereza. trzepeza. turza. Mit den angefiihrten Formen mbgen folgende verglichen werden: nsl. volče (vl^čij). kroat. hrašča. serb. gušteriče. krivelj. židBČi*. klruss. bilohoršče. bi!okernyče. 3. Das Suffix*ije bildet Collectiva, tritt daher regelmassig an substantivische, selten an adjectivische Themen. t , vor ije geht haufig in ov iiber, welches, als Bestandtbeil des Suffixes angesehen, au'ch bei auf a auslautenden Themen dem ije vortritt. nsl. borje und borovje, borovlje (borb), brezje (breza), bukovje (bukob). bzovje (bBzt). cerje (eer&). dobje (dabft). griblje (gribii). groblje (grobi), grušovje neben grušovlje (gruša). hrastje und hrastovlje (hvrasti). kladje (klada), lipje (lipa), orožje und orehovlje (orehi), replje (repa), snožeče (senož^tb). slivje (sliva), smerečje (smereka). vrbičje (vrbica), vrbovje, vrhovlje (vrihi). žabje (žaba). Ebenso sušje (suhi), kroat. bobovje (bobi), bezje. Celje (bičela). dolje (doli), hrastje und hrašče. Iješče (lšska). liplje. rakovje (raki), sviblje (svibi). virje (viri), srakovlje (svraka). serb. brusje (brusi), bučije (buki). grmovlje (grimi). lestije alt, lješte (leska). ravinije (ravBni). klruss. pnovje (pBn&). čech. bFezi. buCl. bukovi, bzf. doubi (dabi). javori (javori), kozi (koza), krovi (kirb). turi (turi), veveri (vevera). zubri (zabri). žernovi (žriny). pol. brzešcie (bresti), brzezie. bukoAvie. leszcze (Ičska). wydrze (vydra). 4. Das Suffix ija ist selten: nsl. trebija. serb. prosečija. klruss. polomyja (polomi). 5. Das Suffix iki und iki tritt an Substantiva und Adjectiva: im ersteren Falle ist seine Function die Bildung von Deminutiva; im letzteren Falle hat man die Wahl zAvischen der Bildung von Deminutiva und der Substantivierung der Adjectiva. Von den folgenden Suffixen Bko und ika ist dieses nur durch das Genus unterschieden. I. kroat. borki, drenak. serb. borBki. klruss. berestok. berežok (brggi). brodok. dubky. žoJobok. čech. borek. brodek. doubek. dubček. javorniček. mlyneček. rybniček. tjmeček. veprek. žlibek, žlabek. pol. boreezek, d^bki. ostrowek. tarnoAvek. zakrzowek. oserb. borek. nserb. jazork Jehserigk, jazory dagegen Gross-Jaser. II. kroat. crnek. klruss. hlubočok. 6. Das Suffix Bko tritt an Substantiva und an Adjectiva: im ersteren Falle ist seine Function die Bildung von Deminutiva ; im letzteren Falle hat man auch hier die AVahl zwischen der Bildung von Deminutiva und der Substantivierung der Adjectiva. I. nsl. gradiško (gradišče), čech. blatečky aus blatBce mit Veranderung des Genus. hradištko (hradište). javoričko (javorije, javorijce). jezirko. korytko. mestečko (mestBce). sedlečko (sedlo, sedlBce). sedlištky ftir sedlište malč. t^nišfko. z&horičko (zagorije, zagorijce). pol. piekielko. siolko (siolo). II. klruss. dubehko. kryvenke. porudenko (porudno). 7. Das Suffix uka tritt an Substantiva und an Adjectiva: im ersteren Falle ist seine Function die Bildung von Deminutiva; im letzteren Falle hat man hier ebenfalls die AVahl ZAvischen der Bildung von Deminutiva und der Substantivierung der Adjectiva. 20 Franz Miklosich. I. klruss. bukovynka. bzjanlca von einern unnachweisbaren bzjana. dubravka. jablonka. lulcavka. sadžavlca. 2 e eh. blezka. borovka. brezinka. bukovinka. doubravka. bystrička. včelnička. dubovka. doubravička. hlohovičlcy. jabltmka. mohelka. rečička. studenka. tepli- člca. vrbka. pol. brzezinka. lipinka. kamionka. vergl. woliczka, krzemionka. oserb. dubravka. lipinky Leipchen, dagegen lipiny Lippen. nserb. dlužanki. gorahki Glorenclien. javorka Klein Jauer, dagegen javora Jauer. kaihenki Ivaminchen. II. nsl. gabrovka (gabrova). ilovica, lcroat. jelovlca. topolovke. klruss. bilka, borovka. berestovka. berezovlca. dubrovka (dubrova aus d^brb). dolžlca (dolha). hrabovka. lcryvka. Iyp6vka. lozovka. lozovatlca. rudenka (rudna), turo vica. vysočka. vyšenka. rus s. dubenka (dubna). kuznecovlca (lcuzne- cova). ljachovka. čech. borovka. bukovka. dubenky. dubovka. klenovka. pol. debovlca. oserb. bukovka. 8. Das Suffix ikb tritt an Substantiva und an Adjectiva. Seine Funetion ist im ersteren Falle bei den Namen von Baurnen, vielleicht bei den Namen von Pflanzen tiber- haupt, die der Bildung von Collectiva; bei den Namen anderer Gegenstande vielleicht die der Bildung von Deminutiva. I. nsl. klenik, klenovik. lcroat. borik, borovilc. brestik. brezik. bukvik. dubovik. jasenilc. lipik. serb. bobovik. brestovilc. bukovik. bzovilc. dubo- vikb. jablanovikb. jelovikb. jelbševikb. leskovikb. lozovik. slivovilcb. vrbbovikb. russ. berezovilca,. 2ech. brezovllc. bzilc. bzovilc slovalc. chmelllc. jesenllc; doch auch hlinile. II. klruss. bobryk. zubryk. 8ech. hamrlk. kostellk. vorllk. pol. wroblik. Man ftige hinzu klruss. ol’chovčyk (olchoveč). orichovSyk (orichovec). orjavčyk. ostrovčyk (ostrovec). poTan2ylc. ralcovčyk. verbovcyk. Sech. slovalc. hrabovcllc. pol. wišniowczyk und bemerke, dass im serb. topolilc neben topol jak Pappelwald vorlcommt. Die Funetion des Sufhxes ilco, ist bei den Adjectiven die zu substantivieren. Die Themen sind gebildet durch bno,, eno,, emb, K, 'h u. s. w. nsl. blatnik, brebrovnilc. jel- ševnilc. motnik (m%tb). trstenilc (trbstenb); vergl. vrhnika. lcroat. brusnik. cerovnilc. ilovik. ježevik. ledenik, golile, sušik; vergl. pustike. serb. bresnilc (bresta,), drvnilc. lcupinbnikb. lclenovbnikb. topolivbnikb. šarenik. drevenilcb. trbstenikb. toplikb; vergl. zelenika, klruss. žuravnylcy. zal’iš8yky. russ. elovatikb. c e cli. blatnik, borovnlk. bukovnlk. beznllc. javornllc. lipnlk. melnlk. olcrouhllk. svetilk. 9. Das Suffix alc^ tritt an Adjectiva. Seine Funetion ist die zu substantivieren. nsl. borovalc. govejelc fiir govejalc (gov^ždb). jastrobljelc fiir jastrobljalc (jastrebih), kačjalc (kačji), medvejelc ftir medvejak (medveždb). ribjelc fiir ribjak (ribij). srnjak, sraČak. žabjak. lcroat. dolnjaki (dolbnb). golubinjak (golubinb). gornjaci (gorbnb). jelenjak. lcobiljak. kravljalc. med- vedjalc. orljalc. sovjalc. vuejalc und vučalc. vranjalc. žabjak und zabijale, serb. byvoljakb. sovljalc. srednjak. turjake. vlbčijalcb, vuejalc und vučak. volujalc. 10. Das Suflix jakoi tritt an Adjectiva und an Substantiva. Im ersteren Falle ist seine Funetion die zu substantivieren. Die Scheidung zwischen ako, und jako, ist in vielen Fallen unsicher. I. nsl. kozlovščak (IcozlovbslcT,). trnovčalc fiir trnovšeak. kroat. bukovščak. dubravščak. gomelščak. gorščaki. grabršeak. ilovčak fiir ilovščalc. jelenščalc. lcozinščalc. lipovščalc. orehovčak. selščak. vrhovčak. Ebenso koritnjak. lipovjak. okrugljak. osojnjak und osojnilc. skrobutnjak. slivnjak. vodenjak. vidrnjak. serb. debeljak. meljak. zmijnjak. klruss. dubhaky. II. kroat. kamenjale, korenjak. 11. Das Suffix egt findet sich nur in wenig zahlreiehen Spuren. Vergl. klruss. bidnaha, brodaha, sermjaha Osad. 188. klruss. berezhahy. Iypnahy. sto!pjahy; vergl. senahovka. russ. lipjagi. Die slavischen Ortsnamen aus Appellativen. I. 21 Die Suffixe iha und icha treten an Substantiva und an Adjeetiva. I. russ. losicha. žuravlicha. serb. topliclia. russ. grjaznucha. želtuclia. II. klruss. meducha. 13. Das Suffix bsIcb bildet Adjeetiva aus Substantiva und aus Adjeetiva. nsl. belsko, kroat. gorički (gorica), sredičko (sredica), strelečko. volovska, serb. banjška, bukovska. vrbovska. klruss. bilsk. bukovsko. dolsko. hlynsk. javorovskoje. lučk (laka). 2ypsko. 1’acko (l§hb). sorocko (svraka). vysocko. čecli. bilsko. bliske, blansko. blanske. borovsko. dubslco. dubecko. dvorecko. hofensko. horecko. hribsko. jistebsko. hlinske. mostecke. kamenicka. loucka. lipovsko, mokrsko. volovska slovak. vranovsko. pol. bansko, bielsk. bloclco. cz erwen.sk . dabsko. lansk. lacko (laka). obrzycko (rčka). smolsko. oserb. glinsk. lazk. lomsk. lusk (luža), nserb. debsk (dbbrb). tarnojsk fiir trbnovbskb. 14. Das Suffix ištb bildet meist Deminutiva. nsl. dolič. dobric Berg. gradič, studen- čiČi (studenbCb). tržič Neumarktel. kroat. cerič. ceroviči. dabrič (dbbn>). grabrič. gradiči, svibič. turnič. serb. dobrič. golubič. grabovič. gričič. ratič (rbtb). turič. vlašič. vrbič. klruss. hrabyč. lirybovyčy. jastrubyčy. plotyč. russ. dubroviči. žuraviči. 15. Das Su£fix iško tritt meist an Substantiva und bat als urspriingliche Bedeutung die Augmentation, selten Humiliation: klruss. bahnysko, derevysko, konysko Osad. 188. Čecli. hubisko, oČisko neben kravisko schlechte Kuh. Dobrovski Lebrgeb. 41. Institutt. 305. pol. chlopisko, kobiecisko, miešcisko. Malecki 214. Yergl. das Suffix iste. klruss. dvorysko. borodysko. liumnyska. hutyslco. chmelyska. kamenysko. l’utovyska. makovysko. mlynyska. mostyska. rožyska. stril’čyska. torbovyska. tynatyska. voločyska. zmyjevyska. žornyska. čecli. dvorisko. hradislco. fepislco. sedlisko. skalisko slovak. stražisko. pol. grocbowiska. izbiska. karezmiska. koscielisko. laziska. mlynczysko. mokrzyska. opalenisko. stawisko. trzebowisko. targowisko. Man fiige binzu grodzisk und cblewisk. 16. Das Suffix iste wird meist an Substantiva gefiigt und hat wie iško, aus dem es hervorgegangen, als urspriingliche Bedeutung die Augmentation, daber klruss. bahnysko und bahnyšČe, chlopčysko und chlopčyšče, ohnysko und ohnyšče gleichbedeutend sind. Osad. 192. Aus der Augmentation mag sich die in den Ortsnamen geltende Bedeutung des Ortes entwickelt haben: asi. ^zilište carcer. klruss. šidalyšče. čecli. žitnište. pol. mrowisko. Vergl. das Suffix iško. nsl. cerkviše: še fiir sče. gradišče, grobiše. bleviše. kališče. mlinšeftirmlinišče. ržišče. staniše. Stražišče, tenetiše. tržiše. žirovše. kroat. bobovišče. drenišče. dvorišče, gajišče, grahovište. jezerišče. kučišče. križišče, mlinišče. rovišče. subotište. sta- nište. taborišče, trgovišče. turnišče. žirovišče. serb. gnilišta. gumnište. rastiste (bvrasti)). kalište. katunište. košarišta. malcovište. mlačište. mostište. rečište. rudničište. rujište. sjeništa. klruss. horodyšče. kutyšče. korytyšče. kropyvyšče. potočyšče. žornyšče. čech. uhlistč. brevnište. dvofište. hlinovište. lu-achovište mit dem plur. hrachovišfata. cbmelište. clira- mište. jemnište. jilovište. kalište. kalnište slovak. kamenište slovak. konopište. kostelište. lučište. lnište und lenovište. mlynište. mostište. mravište. oborište. plotište. stanovište. stražište. sedlište. trebište. t^niŠte. poln. grodziszeze. požarzyscze. Pol. Appellativa auf iszcze sind aus dem klruss. entlehnt: rzeczyszcze, uroczyszcze. Malecki 214. nserb. fepišča. 17. Das Suffix bci. tritt an Substantiva und an Adjeetiva. Im ersteren Falle demi- nuiert, im letzteren substantiviert es regelmassig. In einigen Fallen bezeichnet tet den Bewohner des durcli das Thema bezeichneten Ortes. I. nsl. brežce. krivoglavce. kroat. borčec. brodac. dolec. drenčec. gradčac. križevčec. ponorac. Man merke jezerac. Plur. dubravci. golobrdci. gajci. jelence. podgajci. podgorci. vinogradci. serb. borBct. golu- 22 Franz Miklosich. bBCB. rbtBCb. tržac. Plur. resavci. srbbavbci. klruss. berezeč. chorosteč. Plur. uherce. bilavči. hrebenči. kutči. krasnoselei. Jypči. mežyhorči. podborči. podberezči. podolči. pohorči. seredpolči. tarnavči. zabolotči. zabolotovei. rus s. plur. novogorodci. putivlbci. rostovci incolae urbis Novgoroda. Putivlb. Rostovt. Čech. brodeč, dubec. dvorec, hvozdec. koste- lec. lipec. lomeč. mlynec. podolec. vepree. pol. w§grzec. cisiec. oserb. dubc. nserb. bagenc (bagno). II. n sl. bezgovec, črnec, lipovec, ojstrc. žeravinee. Plur. trnovci. kroat. belec, bobovec, borkovec. brezovec. brdovec. bistrac. korenitec. modrovec. nemčevec. zdenac. Plur. borovci, brezovci. drenovci. grahovci, križevci. vranovci. vrbovci, vrhovci. serb. ugljarevac. bobovBCB. borkovac. črešnjevBCB. golubovac. kyjevBCB. loznac. volujac. zverinac. Plur. borovci, lipovci, virovci. klruss. berestoveč. bystreč. kryveč. laboveč. , eža; §žb; užb sind selten. I. nsl. gradež. trebež. kroat. goleža. trebež. II. klruss. verbiž aus verbjaž. pol. werbiaž. III. klruss. jahluž (jagla). Vergl. čech. kremyž, kremže. 25. Dasselbe gilt von den Suffixen ešb, išb, ošb, ušb, uša. I. kroat. goleši. kostreši. rudeš. serb. mekynešb. čecb. dfeveš. tfebeš. II. serb. toplišb. pol. kalisz. III. serb. belošb. IY. kroat. blatuša. vrataruša. serb. črbnušb. goluš. goruša Bach. konjuša. koza- ruša Bach. smoluša Bach. klruss. kohuša. 26. Das Suffix arb scheint den Bewohner bezeichnende Worte zu bilden. kroat. dolari. ponikvari. serb. medjare. zvizdar. Vergl. žabari. 27. Das Suffix ate bildet Adjectiva. serb. grbmovata. klruss. bahnovate. 1’iskovate. lomovatoje. mochnate. rozsochate. 28. Das Suffix bMi bildet Adjectiva. nsl. cirlcno. kroat. brezno, dubno. serb. brezbna. bročno. seona. klruss. uhelna. bukovna. cerkovna. očeretna. vapenne. russ. borovna. dubna. čech. borovno. brezno, brodečno. brocno. bukovno. debrno. blatna, včelna. dubna. tfemešnd. chmelištna. leštna. rnutna. pol. borowna. trzemeszno. 29. Dasselbe gilt vom Suffix bnb. nsl. repnje. svibenj und sviben. kroat. brotnja. serb. jagodnje. klruss. bolotha. čeremošha. javorha. jemelna. krapyvha. rybeh. tereben. russ. ivnja. čecb. busna. nserb. gribovba. 30. Das Suffix anb tritt sovvol an Substantiva als aucb an Adjectiva. kroat. javoranj. serb. krupanj. lozanj. mutanj. ostružanj. rtanj und rtan Berg. vodanj. vrbanj. klruss. berezan. 31. Das Suffix'čn r b bildet Adjectiva. kroat. trsten Teicb. trsteno. serb. pesbčana. klruss. kremjana. Vergl. asi. kamlnb. čecb. blinena. 32. Das Suffix inb bildet ursprtinglicb Adjectiva. klruss. horošyn. kozyn. Iebedyn. Iypyn. Iošatyn. robatyn. smoiyn. so!yna. žuravyn. čech. banin. holubin. kozin, zaječin. pol. g^sino. gogolin. gol^bino. I%czyn. žabino. 33. Das Suffix ina tritt an Substantiva und an Adjectiva. I. nsl. krtina, kroat. brežine, bebrina. bezovina. dražina (draga), drenčina (drenek). krčevine, lazine. vrhovina. serb. borina. grabovina. krajina, lučina. stubline. trničina. klruss. berezyna. bučyna. l’iščyna. izna ftir ina: novyczyzna (novikb). stavčyzna (stavbkb). čecb. blatina. borovina. breziny. buČina. bukovina, dubina. dubičina. babfina. leština. pol. brzezina. mrcina, oserb. bukojna fiir bukovina, nserb. liugliny. II. kroat. konjsčina. plemenščina. sloboština. klruss. ka!ynovščyna. koze!ščyna. vološčyna. čecb. pustina. pol. morawszczyzna. 34. Das Suffix janinb, das im Plural ini> abwirft, bezeichnet den Bewohner des durch das Tbema ausgedriickten Ortes und dient im Plural, selten im Singular, als Ortsname. Vergl. lit. enas: užupenai, eig. die jenseit des Flusses Wohnenden; platupenai die am breiten Flusse Wohnenden; tarpupenai die zwischen Flussen Wohnenden; trakenai Trakehnen, die auf einer durcb Ausbrennen urbar gemachten Ileideflache — trakas — Woh- nenden. nsl. črešnjani. liribljane. lipljene fiir lipljane. kroat. borovljani. borovčani. breštane. brezovljane. brušane. brdjani. bukovčani. cerovljani. dubrovčani. doljani. dolčani. glavičani. gredjani. linčani’ (hkbmbčane). hraščani. jančani wol fiir jamičani. kraljevčani. križovljane. 24 Franz Miklosich. luSane. lještani. lipovljani. lipovSani. meljani. sredjani. trnjane. vrbovljane. vrhovljani. — crkovljan. SreSan. dubravSan. goricam hrastovljan. križovljan. vrhovljan. serb. ugljane. bošnjani. dubljane.gložane. gorjani. hraštani. krbstbSani. labljane. lestani. novoseljane. orbljani. seltčani. studenbSani. toplicam, zaborane. klruss. berežany. berestjany. bystrySany. dubl’any. dobrjany. doly/iany. derevxiany. hlyhany. horožane. kalužany. olsany. potoSany. reSySany. stavSany. verbjany. rus s. alt. kurjane, kyjane, pinjane, smolnjane von kurbskb, kyjevi> u. s. w. Sedi. borovany. borSany. brahany. brežany. breštany. brozany. buSany. bukovany. bystrany. bžany. dubany. dubSany. dubnanj. dubovany. doubravany. doubraviSany. dobrany. dolany. habrovany. liajauy. holany. horany. hrazany. hradSany. hradištany. lirobiSany. humnany. bvoždany. clilumSany. jivany. kleiiany. kozlany. loukovany. lešany. lipany. lipnany. olšany. olšovany. sedlSany. vršany. pol. bielany. brzežany. brzešciany. debiany. podolany. 35. Das Suffix ynb, ynja sclieint Adjectiva zu bilden. serb. dobrinja. klruss. uhryA. boryna. ho und daraus borovlje: 1 drelach, hdilach. breze Fresacli, Friesach, Fresen: die beiden ersten Formen entsprechen dem plur. loc. brčzahfc; aus dem collectivum brezje ist Bresiach entstanden. brde ftii bi da W ci da und Wurdach (bradelra); brdce Ferk, worin k fitr c. buče fur bučje Fautsch. bvStra Ulstra; bystrica Feistritz. cerldje Zirklacb. dobrje Dobriach, Dobriach. dole Dollach, Dellach; dolič Dolitsch; črezdol Schresthal; zadole Sadolach, Sallacli. drjiga:. sodražava Zedross. poddravlje Federlach. gaj e Gajacb. glinje Gleinach; glinice Gleinitz. goijani, vravon ein plur. loc. gorjalra, Gbriacli (Karaten, Gdriachwinkel Lungau). gorica Gorz, Goritzen- dorf, Horzendorf; goričane (goričalra) Gdrtschach; nagorice Aggoritsch, Aggoiitschach. gradeč Grades, Gradenegg; gradče' (gradbcane, gradtčalns, gradtce) Gratscliach, giadiSe Gradisch. gozdičHostitsch; gozdniceGosnitz. holmKulm; liumKulmberg; holmec Kolnntz; homec Kumitz; humče (hKmtčane, hkbm&čahs, hh»mče) Gumtschach; zahomec Achomitz: vergl. Achalm vielleicht aus zahKmt. hrastovica Krastowitz; h rase e (hraStane, hraštaht, hraste) Kratschach. horvače Krobatsch. jamlje Amlach. j avorje Atriach; javornik Jauerburg; javorce Auerling. jazbina Jaswein. jesenice Assling. knczice Knaasweg. koprivna Koprein. kostrivnica Kostreinitz. krajani Krajach. Vergl. spodnji kiaj Untc) aigen. krasnica Krassnitz. laze Laase; lazi Lasach; laznica Lassnitz; Lassnitzgraben im Lungau. log Lag; loži Lang mit Bewahrung des Nasals: l^gE. loka Laak, Lack; loke Lokach; ločani, loče Latschach. les j e Lesach; Lessiaclnvinkel im Lungau, lesnik Liesing. ladine Lieding: asi. lediny. lipnica Leibnitz mit b fur p vor n: vergl. !’ott, Personennamen 389. lubno Laufen. luže Lausach; lužnice Lussnitz.. mala gora Malgern. motnik Mottnig. melani (meljane, meljahT>) Mellach. m e k i n e Minkendoif. medgoijc Magern, Mieger. močile fiir močila Matschiedel, das auf mocidlo hinweist. meglice fiir mogylice Mochling; gomilica Gamlitz. mokrije Mokriaoh. morava Mrauen, moiavce Morautsch. naklo Naklas. na plazu Naplas. olšje Olsach. osoj e Ossiach: vergl. osojnica Sattnitz. o vsi še fur ovsiše Auschische. pečani Peckau; v pečali Pockau. pleša Plieschen. podgorje Podgier: vergl. medgorje Mieger. podpeče Pulpitsch; podpečo Unterpetzen. poličane (poljičalra von poljice, deminut. von polje) Poltschach. podpolje Poppichl. poljana Pollain; poljane Polland. ponikle fiir ponikve Penk. poreče (porečanc, pore- čalra) Portschach. požarnica Pusarnitz. prekop Krekap, ICregab. pustrica Pustntz. Vero-1. Pusterthal, das in einer Urlainde von 973 pustrussa, spiiter pustns heisst. reka Rieg. rov (rovelra) Rowech. ruda Ruden, ribno Reifen;. ribnica Reifnitz. rdeči kal Erdetschkal, Rothenkal. rtič Artitsch. ržno Irsclien. sedlice Zedlitzdorf; šele fur sela Zeli; selce Selzach; selnica Zellnitz; .selčane neben selče Seltschach, ehedem sedel- sach, woraus sich ein slov. sedKčalra von sedlbčane ergibt. semca Ziemtz. (slan) Zlan; slanica Schlanitzen. slap Zlapp. slivnica Schleinitz, ehedem scliumtz. (smola)^ Zmuln, Zmoln. (sopot) Zoppothof. (struga) Strau. suha Zauchen. svinica Zweinitz. scaAnii ,i Stainz. travna Traundorf; travnice Trabenig. trebno Treffen; trebovlje Trifail; trebliče Trefling. trnja ves Tcrndorf; trnovlje Terlach. tinje Tainach. vetrovo Fedraun. Vinica Weinitz; zgornje vinare Obernarrach fiir Oberwinarrach. visprijani, višpiije AVeispi iacli, Weisspriachwinkel im Lungau; AVeinsberg in Kiirnten liiess ehedem wizbriaeh. zabrdce 28 Franz Miklošiču. Afritz, wofiir von Andern lcobrca angegeben wird. zagorjc Sagor; Zagorica Sagritz. zaspo Asp. žabnica Saifnitz. Žiri Sairacli. Čech. babi most Bomst Sembera 139. blatce Blatzen. branany Prohn. brežany Pressern. brežina Briesen, Friese; brezno Priesen; brezno Bries slovak.; breznice Priss- nitz. brloli Berlau, Bierloeh. brtniee Pirnitz. bystfice Wistritz, AVistersitz, AAusternitz, Feistritz. bobrova Bobrau. bzenec Bisenz. tremešne Zemsclien; tfemisko Tscbimiscliel. doubice Daubitz. deekta/fe Deehtem. dolany Deklau. dvorce AVurzen. debrno Ddberle. hlinsko Linz. zliorec Hurz. kradište Katsck; kradec Gratz. cliraštany Grosckum, Krosckau. clirbice Korbitz. ckribskd Kreibitz. chvojno mal6 Klein-Halm. jablonnd Gablenz; jablonec Gablonz. javory Okren, Mokren. javori' Gaberle; javornik Jaberlich; javorska Jobern. jemnice Gamnitz. jesen Gossen, Gesseln, Gessing; jesenice Jechnitz. kladruby Kladrau, Kladern. knežpole Ivniespol. kfivec Krips. krty Gerten. kyjov Khaa. laz Loosen; lazniky Lasnik; lažany Loosan. lipenec Lippenz. lomnice Lobnik, Lanz. lysa Leissen. lliota Elhotten, AVelhota, AVellhotten, AVellhtitten, AVelbtita, lbotsko Hutzke. lnište Elnisebt. melnik Melk. mlinec Lenzel; mlince Linz, mlynište Leiniscb. morava Mohrau. mšcno AVemscken. naklov Nagles. obora, AVobern. olešna Ulischen; olešnice ) Dohlen, Delilen, dimkov Drakna, Drekna. kuslca Gaussig. klina Gleine. kora Gukra; kčrlca Gurig; korlci Dorice, krodžiščo Grčiditz. klioJm, kkolmc Kolini, kkojnica Kunitz. klirost Kroste, Krostau. ji 1 oc ( y Lulowitz. jablokc Gablenz. jamno Jalimen. jatlob Jetscheba. javora Jauer; javornik Jauernik. jelca (aus jedlica) Jidlitz; jedlov Godlau. jemjelica Jamlitz. jezov Jesau. jitlc (jutro) Eutrick. kamena und kamenej, gen. kamenej e Kamenau; kamene Jvamenz; kamenca Ivemnitz; kameniea Chemnitz, kozaf cy Kaseritz. kozlov Kosel, Ivasslau. k ruš vi ca Krusekwitz, Krausche. kupa Kaupe. kislica, Kiselk, Geisslitz. Jaz Lolisa; lazlc Laske. 1’ [Ull Luga. 1’eslca Lieslce. Dijs slavischen Oktsnamen aus Appellativen. I. 29 lipa, gen. lipeje Leipe; lipoj, gen. lipoje Leipe; lipiny Lippen; lipinky Leipchen, Leibchen. lomsk Lomsk. lusk (luža) Lauske. nivica Nievvitz. volšina Olsa; volešnica Olsa. vopalen, vopalena Oppeln. votrov (ostrovb) Ostro. rakojdy Rakek rovno Rauno. zafeč, zaryč Saritsch. ruda und rudej, gen. rudeje Rauden. s up o v Suppo. stenica, ščedca Steinitz. svodca, svidnica Schweidnitz. cisov, tisova, gen. tiso vej e Zeissholz; tisk Zeisig. tfebin Terbendorf. vujezd Uhyst; vuježk AVuiscbke. verbno Werben. vysoka AVeissig. zahof Sagar. zubornica Saubernitz. Nserb. bugliny Ogeln. bobov Babe. boryd Bakren. braze plur. Briesen; bfa- zina Briesen; bfazki Brieske. b’ukovka Biickchen. bezkov (btzft) Beskov. cerkvica Zerkwitz. Carny gozd Zscliornegosde. dubrava Dubrau; dubravka Dubrauke. dube, gen. dubego Duben; dublice Teuplitz; dubojce Daubendorf. dlugi plur. Dluge; dlusk Bolzig. d o b r y'd m. llobern. dfonov I)rebnow. dfovk Drebkau. debsk (drdm>) Debrik. gogolov Gaglow. g 6 r a Gohre; gorka Gurkau; gorki Gohrigk ; gofanki Gorenchen; gorov Guhrow. gozd Gosda. grabice Grabitz; grabkov Grabkow. groebov Groclie. chomc, cbanc (hk&rnLCt) Gollmitz. chmelov Schmellwitz. vilov (ilb) Eulo. jamice Jilmlitz; jamno Jamno; jamnice Janmitz. javora, gen. javoreje Gross-Jauer; javorka Klein-Jauer. jelence Gellnitz. jemelnica Jemlitz. jasen Jessen; vergl. jaserna Jessen und jaserd f. Jessern. jazory Gross-Jaser; jazork Jehserigk. kamenki Kaminchen. kotlov Katlow. kozlOjV Kas el ; kozle, gen. kozlego Ivasel. kšušvica Krausnik. kfe plur. Sakrow. laz Laso; lazk Laske, Leske, lukov Luckau; lukajca Luckaitz. 1’eska, gen. Teskeje Lieslce. leda plur. Lebde; l’ežiny Laschen. lipe, gen. lipego Leipe; lipna, gen. lipneje Leipe. mlože plur. Mlode. mochov Machow. mokre Mokro; mokšoja, gen. mokšoje Mokro, mrocna Bretscben. myšyd Miscben. nivica Niewitz. vo!šynka Elsnig. vorlice Horlitz. votšov Ostro, Oster, paprotna Paprot. psilug Preilag. repišča plur. Reppist. rogov Ragow. rudna Reuden. sedlo Zeddel. soje aus sovje Saue. scene, cede Steinitz. stobrice Stobritz. tšavnica Tranitz. tfebejce Trebendorf. torgov Torgau. tarnojsk Tornitz. verchovnaAVerche. vusoka, busoka Weissack. vaška Weske. zelezna Sellessen. žar no v serski AVendisch-Sorno; bavorski žarnov Deutsch-Sorno. 2. Der slavisclie Name wird in einer dem Deutscben bedeutungsvollen Form auf- genommen. Nsl. gabre, babre Haber, Idaberberg: gaber Weissbucbe. golnik Gallenfels: golš nackt, wol baumlos. ojster vrh Osterberg fur Scbarfenberg. p od bo m (podshlsms) Bucbbalm, Bucbheim ftir Unterbergen. šele ftir sela Zeli. skocidol Gottestbal. zgornje vinare Obernarracb. vratna vas Rattendorf. visprijane AVeinsberg und AVeisbriach. Čech. blatno Platten. borek Burg. brloh Bierloch. doubravice Tauberwitz. dra- liomyšl Dreiamscbeln: eigentlich der Ort des dragomysk&. drmaly Durrmaul. babry Habern; habrina Habern. homoly Hummeln. bora Horn. hradištany Radelstein. brdlovka Herrlicb. cbvojno male Klein-Hahn. jilove Eulau. jablonne Gabel. lcravafe Grabern. Ihota Mehlhtittel, Mahlhtitten, Ohlhtitten. morava Mobrau. neznabohy Niesen- bahn: neznabob qui deum non novit Heide. oploty Oblat, podhodi Podhorn ftir Unter¬ bergen. ratibof Rothvvurst: eigentlich der Ort des ratibors. rokytnice Rottigel. roky- cany Roclczabn. rozpouti Rossboden, eigentlich der Oi"t, wo sicb AVege trennen. slatina, slatenice Latein. sucbolirdli Zuckerbandl, eigentlich etwa siccae angustiae. trsti, ti-tl, trti AVetterstein. oublislavice Auslauf, eigentlich der Ort, wo die Nacb- 30 Franz Miklošiču. kommen des ubislavt wohnen. višhove AVischenau. vrbice Fiirwitz. vysodany AVische- zahn, eigentlicb die Bewobner von vysokd. Pol. grab owno Graben. ji!ow Eulau. jemielnica Himmelwitz. oJobok Miililbock. Mosback III. Oserb. ji!ocy EulOwitz. niža ves Niesendorf. stfožiščo Strohschiitz, Strohschitz, eigentlicb die Warte. zahon Sauhahn Schmaler 4: Meži zahon das herrschaftliche Feldstiick. Nserb. dubojce Daubendorf. dobry votšov Doberstroh, eigentlicb die gute Insel. 3. D er slaviscbe Ortsname wird iibersetzt. Die Ubersetzung ist nicbt selten unrichtig. Nsl. bela ped Weissenfels. borovlje Farchern; borovnide Fabrendorf aus Fohren- dorf. bršg Rain, Randorf, Hart; brežce Raan. breza Pirk; brezova reber Birkenleiten; breževje, Hollern, Iloldern steht wol ftir beževje, bzovje von btzTi. brdo Egg, Eggen. bukovje Buebbolz, dann Buchbrunn; bukova draga Buchberg. cirkno Kirchbach. desnice Iverschdorf, Kerstetten. drnelo mit dro&mBnas zusammenzustellen Rotenbiihel. drno Schwarzenbach. dobrava Hart, Forst. dobje Aicb, Aicliberg, Aicbholz, Aichwald; od obje Pernaich; dobja meja Aicbleiten. dolga brv Langsteg. dole Tbolern. dvorce Hoflein. globodol Tiefenthal. gorica Btichel; gorice Biiclilern; goridane Pichlern. gumno Stadelhofen, Stallhofen. gojzd Wald. bmelnik Hopfenbacb. brib Biihel, Berg. hrušica Birnbaum. hudo Bosendorf; budi kraj Bosenort; budi vrb Bosenberg. hrast Hart. ivnica Eibiswald. jama Gruben; jamnica Leimgrube. jelena vas Ilirisgruben. jezero Seeland 5 na jezeri AViirth. kamna gorica Steinbiihel. kot AVinkel. kneza Gra- fenbacb. kobilni dol Mercbenthal. korito Trogern. kovada vas Scbmieddorf. kozjak Gaisberg. križka reber Ivreuzberg. krdanje Greutschacb d. i. das Gereute. kurja vas Hilhnerdorf. lačni brdg Ilungerrain. laze Gehag, Reuter, Gereutb. log Auen; loga ves Augsdorf. loka AIoos. lepi dob Schonaich. ldskovica Haselbacb. lipa Lind. madkova vas Katzendorf. mlaka AIoos. malni Milili en 5 mlinare Milllnern. modirje Alossern, AIoos- wald. mokronog Nassenfuss. moste Briicklein; na mostidu Brucki, nemške rute Deutschrut. njiva knežja Grafenacker. navselib aus nova sela Neusass. olšje Erlach. otok Worth. ovdjak Schoflein. pisek Sand; pešdenik Sandberg. planina Alpen, Alben. polšnik Billichberg; polhov gradeč Billicbgraz. podhosta Untergebag. polje Felldorf aus Feld- dorf. potok Bach. praprode, praprade Farrendorf; poprade Fabrendorf. pušava Einode. pekel Holldorf ftir Pecbdorf. ravne Ebenfeld. reber Leiten. ribidi Fischern. ribnik Fischbach. rdedi kal Rothenkal: nur rdedi ist tibersetzt. sedlo Sattl, eigentlicb Ansie- delung. sdndni kraj Schattenberg. skalovje Koflern. slovdn gradeč AAhndischgraz; slovenska vas AVindischdorf. smole Kranabet, Kranabetich; smolena vas Pechdorf. smrld- njak Feucbtbuhel d. i. Fichtenbtibel. srebrnde Silberdorf. sredgora AIittenwald; srddnji log Mittelbretb: ital. bretto sterile. stari grad Altenhausen. strelac Schutzendorf; strodja (streldja) ves Schutzendorf. studeno Kaltenfeld, Brunnsee; studenec Brunn, Brtinndl. suha Dornbacb (ftir Dtirrnbacb); sušica Dirnbacb; subvrb Diirrngupf. svetli potok Lichtenbach. svinc Eberstein. širokoset Breitensaat. škofi dvor Piscbldorf aus Bischofsdorf. tolsti vrh Fettengupf, Grosseneg. travnik Grasberg. tržid Neumarktel. trnje Dorn. turjak Auersberg. trdnja ves Hortendorf ftir Hartendorf. valpcja vas Amtsmannsdorf; vabda ves aus valpcja ves Waltendorf aus AValtbotendorf. voglje AVinklern. vogle Kohldorf. vinje AVeinthal; vinare Weinzerl. višnje AVeichsel.* voldje Wolfsbach; ovdja (ftir voleja) ves AVolfsbach. vranja ped Rabenberg. vrata Thorl; vratno Thorl. Die SLAVISCKEN OBTSNAMEN aus Appellativen. I. 31 vres j e Heidack. vrba Felbern, Velden. vrli Gupf; Vrhpolje Oberfeld. visoka llobe vescaDorfl. zagorje Hinterberg. zagozdac Unterwaldl, eigentlicli Hmterwald. zelezn Eisendorf. želtznike Eisnern. Klruss. opoka, opaka Felsendorl. _ . . v Čech. bela: mala bela Kleinweisel; bSlidlo Bleiclie. breziny Birkigt; Birkicht. tertkv d til Geiersgraben, worin der Geier an die Stolic es eu e s ri . doubi Aicha; dubi Eichvvald; dubitina Eicht. klina Lam; klina bila A eisslenn; h mo- vište Leimgruben. hobzi (tur kvozdi) stare Althart. krusky Birnbaum. juj unec ^ derhaid ftir Apfalterkaid. jalove dvory Galdenliof: gald lili’ golt. je^tie )i ftir Habicktstein. javory Okrnes; javor n A Okorn lur Aliorn. jed lova lami or . niče Gereutkern. klade'ruby Holzkauer. knežpole Ilerzogsdorl. kiušec . kyj e Keule. lažište fiir lazište Neuwiesen. louka AViese; lučka Wiescken slovak. iednicc Eisgrub. 1 e s n a AValddorf slovak. lomek Ilaidl. louže: cerne louze Schwarzp iitz. ic c Stift, Neustift. novoplaii Neurode. novosady Neudorfel. novosedly Neusatte , eigent neue Ansiedelung. obora Thiergarten. osykov Aspendorl. osti c Neulan . oves e Haberles. peklo Iibll, eigentlicli Pech. pisetnA Sehreibersdorf, eigent ic 1 amin ruda Eisenberg; rudkov Erzberg. sadek Baumgarten. sasov Sachsenthal. stare sedlo Altsattel, eigentlicli alte Ansiedelung. sidlo: nov6 sidlo Neusiedl. stiedo e si B ® wald. srbska vysoka Hocksickel; srbska nizska Niedersichel, eigentlicli An id le, ie rung der Serben. vesela Frohlicksdorf. veveH Aychorns d. i. Eickkorncken. vinar c A\ einern. visne Weixeln. vrbny Fellern. vyhne Eisenback. ^ Oserb. bela Weisswasser. boršt: mala boršt Kleinfdrstclien; Aiya boisi vion dis chen fvir Krummforstcken. btez a Birke, bukojna Buckwalde. katk leiclia. lic jama Grube. jezor Dorf See. kij Keule, Keula. luka: nova luka Neuwiese. iiemcy Dorgen- (d. i. Thiiringen-) liausen. pisany mlyn Scheckmiihle. sokula koia a ven erg. stroža AVartka. . . Nserb. brozov Birkenberge. brody Ptdrten tur i ur ten. dvoi ) iin i° en. ( urr sekeint aus dvor entstanden. kamenna Steinkircken. no v as d. i. nova vas ltziieu 01 pfavoz Fahre, Fekro. rogov Horno. slona boršt Salzenforst. sueln go/a mina* e, sucky kamek Ddrstein. ~ 4. In manchen Fallen findet zwischen dem slaviscken und dem deutseken Ortsnamen lcein Zusammenliang statt. ,, , £ .. Nsl. draga Sucken, letzteres aus sulit. jama Luegg. na sedle Sattendorf wol ur Satteldorf, indem sedlo als Sattel aufgefasst wird. podsreda Horberg. soteska Einoi . srdište Polstrau. strmnica Krainberg. trg Feldldrclien. turje -Neukaus. turjanci Siebeneiclien. zalog Breitenau. zavrk Barentkal. Nserb. bukovmka Peitzendort. dluzanki ^iossoo fe i , , i v • v / n i i„ i i ...k n Mittenwalde. komorov ocnttciibcig. /divi oj c wenbere. grožišeo Sonnenwalde. chudovma juuionvvctiuo AVadelsdorf. fieva Zauche. rogozna AVilmersdorf. 5. Dcmselben slaviscken Ortsnamen stelien lieutzuge versekiedene deutsclie gegenu er. Ober- und nserb. Biela, Bele, Belile, Belilo, Below, Bielo Bililo: bela. /sc urne, Tsckirnau, Tzsckorno, Zsckorne, Zsckerna: torna, čar na. l)renow, Drekno, Dreline, Dreknaii, Drekna: dtonov. Gline, Gleine, Gleina, Glein: kliny, glio\. * 01 j°’ lU1 v< b Gukrig, Giirick: horka, gorka. GrBditsch, GrSdisch, GrBteoh: grods.seo Ivammona, Kamminau: kamenna. Loks, Lokse, Boksa, Lalise, Laaso, Laasoiv. a z. J brr> divri; dbbrbca divritsa; glogova glogova; granica granitsa; grebent greveno; vielleiclit gr&movBeane germoutsani; kamenica kamenitsa; kostanica kastanitsa; kopanica kopanitsa; kravari kravari; kri vicane kryvitsani; kunina kuni na; lagb longos; laka longa; ledina lendina; nivica nivitsa; poljana poliana; poljane poliani. e) Tur kis eh. A as die von den Ttirken aufgenommenen slavischen Ortsnamen anlangt, so sind dieselben zahlreich; da jedoch die slaviselie Form derselben in vielen Fallen nicht fest steht, so kann ich in eine genauere Darlegung der an denselben eingetretenen Verande- rungen nicht eingelien; als die wichtigsten diirften sich jedoch enveisen a) die Ersetzung des iea durch idža und des ae (asi. beb) durch dža: dubica dubidseha, dupnica dupin- dscha, gorica koridsehe, kostajniea kostanidseha, kostanica kostendsehe, ostrovica ostro- vidscha, podgorica posehgoridscha; bregovac berkofdscha, kragujevac karagiofdscha, leskovac leskofdscha, lovac lofdsclia, požarevac deutsch Passarowiz posorofdscha; ahnlich jajec jaidseha; b) die Losung der doppelten Consonanz im Anlaute durch Einschaltung von \ očalen: ključ kulutsch, prespa persepe, prilip prilipa, prizren perserin; anders zvornik izvornik. Auslautendes o geht in a liber: novo brdo nova berda. Viertess Oapitel. „ Ertrag : Čech. bečvary, ovčary, svinary neben hrnčfre, svinafe; pol. bednary neben bednarze, lconary, piekary, rzeszotary. Man vergleiche mit diesen Formen asi. plur. instr. svetitely sup. 179. 29; čech. plur. gen. prdtel, acc. prately, instr. prately; pol. plur. nom. przyjacio!y, gen. przyjaeioI, dat. przyjacio!om, instr. przyjacio!ami, loc. przyjaciolach. Vergl. Gram- matik 3. §. 12. 708. 804, welche Nomina — sv