Nr. 34. Dienstag am 20. März 1877. Pränumerati jns-Bedinflunaen. Zar tftUi: Stftettel lästig 6*lkjibri* . 4ka4id|iU . l.A« Z.« 7.»a Mit Post-«rrfrnbuitfl: ?tkrlllj<>dl,g . , t.l« follmik . . > 4.5SU GouUlitzrig . . . ».«» Erscheint jeden Im»»« 3»ft,lnn« U'< tut. Viuzelur Hummern 8 kr. Lminwg, DirnNng und Donnerstag Morgen«. Inserate werden angenommen >» Ocr SrlKtKtKiii »n ..Oüfli« >«!»»,", Hn-H». ( i"thiih>r»i}fTfi MB Z»»a>>» Mataf4). »taua 3iftr» {Bin. „»» aflm »>d<»»c»»»» K«ä»tn>»»« Z»s. «1e». reich >» «>»j fl. Cwiif »»« M«tt» k <««». ir Bim, A. Willi«, S-ü,,,«. ix y«Lkach. Mit Rücksicht auf den geftrigen Friertag konnt, die heutige Rum-aus technischen Gründen wer nur in der Stärke eine« halben Bogens hergestellt werden. Durch alle Länder. e i l l i. so. Mär,. Die Eonferenzter Verfassung«« Partei, in welcher vvrgesiern stbrr den Vorschlag de« Abgeordneten Dr. Sturm: „(S« möge im Parlament der AntiPfi ank Aufhe -Hebung der Delegationen eingebracht und die Regierung angewirsrn werben, eine b.treffende Vorlage noch im i txm jungen Eh«mann mit einem widerlich sreundlichen Grinsen entgegen, und ihm die Hand bietend srug sie: „Wo ist Wanda. Ihre liebe Arau> mein bester Herr Müller?" „Sie ist oben in ihren Ge»>äch«n>, gnädige Frau; so>! ich sie vielleicht herabrusen lassen?" „Nein, nein, es ist nicht nöthig. ich werde selbst hinausgehen." „Tann erlauben Sie mir, daß ich Sie be gleite ?" „Nicht doch; lassen Sie sich nicht stören! Ich will ganz allein >u ihr; ich — ich bring« ihr gule Nach-Nachrichten?" Tabei lächelte sie aus eine ganz abscheulich« Weis« und «ntblötzt« eine Reihe langer gelber äähne. so daß sie einer nach Blut dürstenden Hyäne aus «in Haar glich. Tem Hausmann wurde dabei ganz unheimlich zu Muili«! «r entgegnere jedoch : „Sie wünschen Krau Baronin; das Tienft-midchen wird Ihnen den Weg zeigen. Ich werde Ihnen sür jede gut« Nachricht von Herren dankbar sein Die arme Wanda bedars wirtlich des Troste«: das Zrrwürs-tiiji mit ihrer Familie lastet schwer aus ihr!" „Wirtlich ? die Aermste! Nun. ich will sie wieder lustig mach«»! Adieu, Herr Müller — adieu!" Damit eilte sie hinaus und er schaute ihr halb b« unruhig! »ach. Ihr Grinsen, als sie sagte: „Ich will sie wieder lustig machen" war geratxzu satanisch: aber «r beruhigte sich allmählig und suchte sich zu überreden, seine Abneigung gegen diese Fra» lasie ihn so schwarz sehen. Er beugte sich also wieder über seine Büch«r — als plötzlich «in schriller W«h«rus, «in Schr«i, s» entsetz-lich, so wild, daß ihm das Mut in den Adern erstarr!« durch da« Hau« scholl. Ein«n Augenblick macht« rhn der Schreck jeder Beioegung »»fähig; er ertannte Wanda s Stimme! Tann eilte er halbtodt vor Ausr«gung hienaus. Ta bot sich ihm ein ents«tzlich«r Anblick! Wanda wälzt« sich in convulsivischen Aramps«« am Boden und slirß von Z«it zu Z«il j«n« schrecklich«» Web« rufe au«; neben ihr stand die Baronin Wallhosen und blickte lalt aus die zu ihren Füßen sich Wind«nd«. „Was haben Sie gethan, Weib ?' schrie der «aus-mann halb wahnsinnig. Tie Mägär« gringste hunnisch und entgegnete: „Was ich gethan habe? den letzten Fluch ihres Baler« gebracht, der vor dr«i Tagen an grdroch«n«m Herzen gestorben ist der mit einer Verwünschung sür sein Amd und d«ss«n verruchten Versützrer gestorben ist 1" Die unglückliche Frau von Boden erneuerte bei diese« mit abjch«ulicher Bosheit herausgestoßen^i Äorl»n ihr Iammergeschrri. l Forts«tzung solgt.) hauSbibliothek übertragen worbtn sei, ferner daß feine Beschäftigung fortan in Zeichnen und Malen destetz« werde, endlich daß er die Absicht geäußert habcij soll, feine Strafe in Einzelhaft abzubüßen, und für den Fall, al« dieselbe sich für ihn unerträglich gestalten sollte, nach Ablauf der halben Strafzeit ein Gnadengesuch einbringen zu wollen. Diese Mittheilungen beruhen auf Unrichtig« keilen. Nach § 2 und 3 bei Gesetze« vom 2. April 1872, dann nach § 8 1!» bis 21 der Dienstvorschrift für die k. k. Münnerstrafanstalt Earlau wird jeder dahin zur Abbüßung der Freiheitsstrafe eingelieferte Sträfling sofort nach feiner Ankunft in die Aofnahmszelle gebrockt, wo er bis zur nächsten Beamten-Conferenz verbleibt, welcher er sodann vorgestellt wird. D i c B e a m t e n-E onferenz bestimmt nach Anhörung de« Director«, v» der Sträfling in die Einzeln- oder Gemeinschaftehaft einzutheilen fei und nach § 3 de« citirten Gesetze» und § 23 der Hausordnung ist der in Einzelhaft angehaltene Sträfling nach dem Befunde ter Be-amttn-Eonferenz, welcher auch der Hausarzt ange-hört, — in die Gemeinschaftshaft oder in da« Spital zu versetzen, sobald die Einzelnhaft wegen körperlicher Gebrechen de« Sträfling« oder sonst zu besorgender Nachtheile für seine leibliche ober geistige Gesundheit bedenklich erscheint. Weiter« wird nach § 11 bet Hausordnung jedem gesunden Sträfling eine Beschäftigung zugewiesen, welcher er sich unweigerlich zu unterziehen hat, unb ist bei ber Arbeit«-Zuweisung auf die BerufSstellung, Arbeitsfähigkeit unb bisherige Befchäftigung«weise dc« Sträfling« t h u n l i ch st Rücksicht zu nehmen. Mit genauer Beobachtung dieser für alle Sträs-linge ohne Ausnahme bestehenden Vorschriften erf»lgte am 3. b. M. in ber k. k. Strafanstalt Earlau bie Uebernahme be« Sträflings Friebrich Branbstetter, welcher nach Beschluß ber Beamten-Eonferenz, unb lediglich nach berenErmessen au« ber A u f n a h m « z e l l e in die E i n z e l-haft unter Zuweisung einer angemessenen Zellen-deschäftigung überstellt wurde, durch welche Vcr-fügung die Verwendung de» genannten Sträflings als Bibliothekar ausgeschlossen ist, Ebenso wirb nachBeschlußberBeamte n-E onferenz die Versetzung be« Sträfling« in bie Gemeinschaft«-haft erfolgen, wenn bessen körperlicher ober geistiger Zustand bie weitere AnHaltung in der Emzelnhaft unzulässig machen sollte. St. k. Staatsanwaltschaft Graz am 17. März 1877. Der k. k. Staat«anwalt unb Haus-Eommisiär ber Earlaucr Strafanstalt: Pich«. (Tod durch übermäßigen Brant- weingenuß i Der Au«zügler Josef Ber«-n i k au« St. Ricolai ist am 1. d. M. im Wirth«-hause in Tiroßeg eine« plötzlichen Tode« gestorben. Die gepflogenen Erhebungen haben ergeben, daß Versnik ein leidenschaftlicher Branntweintrinker war, sich im Genusse desselben nicht mäßigen konnte, und in Folge dessen so berauscht wurde, daß er beim Tische einschlummerte, später zu Boden sank, und vom Schlage getroffen, plötz-lich starb. (Schadenfeuer.» Au« Mahrenberg wird bericht«, daß am I I. d. M- im Wohnhause de» Grundbesitzer» Etesan jkreu ch in Lberseifing angeblich da-durch Feuer au«q«brochen ist, weil sich da» zum Lsen zum Trocknen gelegte Holz entzündet hat, wodurch da» mit Schindeln gedeckte und gezimmerte Wohnhaus sammt einigen Einrichtungsstücken und Leben»mitteln cinqe-äschert wurde. Der Schaden belauft sich, wie man der „Ar. Z." berichte«, angeblich aus 800 di» 1090 fl. Der Beschädigte war asiecurirt. Aus dem Kerichtsiaale. sHauptverhandlungeu von IS. bis Stl. d M> Mittwoch am Zl. d M- im l Senat: L G.R-Sajiz.) Maria Küster und Consorten torpl. Beschädigung ; Anton Jraltnik und Consorten, lötpl. Beschädigung ; Franz Ribilsch, t&rpl. Beschädigung: Martin Cvelko, Tiebstahl: Anton Mertschnit, Diedslahl. Im II Senat: (Bors. L--G. R. Jordan.) Apollonia B«r^i>, Dieb-stahl! Bincenz Pscheib und Consorten, Diebftabl; Jtntrn Tschreschner, Ifirpl. Beschädigung; Math. Schalter, gesährl. Drohung! Joses Ltuarnil, öfs. Bewaltthätigkeit. Donnerstag den 22. d. M., (Bors. L--B.-R. Garjarolli): Mathias Bratschek. törpL Beschädigung! Franz Jann-chitz und Konsorten, lörpl. Beschädigung: Joses Mlaker und Consorten, körpl. Beschädigung: Franz Opin, Sff. Gewaltthätigkeit; Alb in Schotlei, körpl. Beschädigung. Samstag den 24. d. M, I. Senat (Bors. L. - G. - R Pesan?): Martin Hanschekovitz, körpl. Beschädigung! Georg Zug. körpl. Beschädigung; Theodor Govianz, Diebsiahl: Eduard Stahr, körpl. Beschädigung: Georg Lach und, Consorten, körpl. Beschädigung - Joses Krämer, 8 !!.?.'> St.-G. H. Senat (Bors. L -G -R. Sajiz). Franz Sorko und 4 Genossen, körpl. Beschädigung: Johann Krainz und 4 Genossen, öffent. Gewaltthätigkeit. Außer-dem finden Donnerstag am 22. d. M 14 Apell-Verhand lungen statt. AKeater Kunst und Literatur. (Concert Walter-Riedel.) Wie nicht anders zu erwarten war, hatte da« Künstlerpaar, welche« wir am letzten Sonntage hier zu hören Gelegenheit fanden, nicht nur ein sehr zahlreiches, fondern auch ein höchst gewählte« Publikum in unsere freundlichen Easino-Localitäten gelockt und wir glauben nicht zu viel zu sagen, wenn wir be Häupten, daß auch nicht ein Einziger der Anwe senden den Saal ohne da« Gefühl vollster Befrie digung unb ohne da« Bewußtsein einen herrlichen Kunstgenuß gehabt zu haben, verlasse» hat. Wie sich wol von selbst versteht, hat ber Hofopern- und Kammersänger, Herr Walter den Löwenantheil de« Applause« davongetragen, wenn wir auch Herrn Riedel, der hier nicht wenig mit der Unge-siigigkeit eine« keineswegs vorzüglichen Instrumentes zu kämpfen hatte, ein wesentliche« Verdienst um das vollkommene Gelingen des Abends zuerkennen müssen. Herr Riedel ist ein perfekter Pianist und hätten wir auch beim Vortrage der Beethoven schen (sogenannten Walbstein-)Sonate etwas wenige Eoqueterle gewünscht, so kam biese bem jungen Künstler bei ben Pieren von Schubert unb namentlich bei ben süßlichen unb tändelnden Weisen Chopin« trefflich zu statten. Herr Riedel erntete auch für seine schöne Leistungen lebhafte und wolverdiente Anerkennung. Herr Walter wurde gleich bei feinem ersten Erscheinen mit einer BeisallSsalve begrüßt und nahm alsbald durch seine brillante Vortrag«weise so wie insbesondre durch die gewissen ihm eigenen und zum Herzen sprechenden Töne da« Audito-rinm gefangen. E« läßt sich nicht leugnen, daß ber unnachsichtige Zahn ber Zeit in den hohen Stimmlagen auch an dem Organe Walter« schon zu nagen begonnen, doch ist die« ein Faktum, da« ben trefflichen Sänger allenfalls in ber Oper, aber noch lange nicht im Eoncertsaale beenge» wird. Jedes einzelne der von ihm gesungenen Lieder rief einen Sturm von Applaus hervor und um sich unserem Publikum auch auf seinem Lieblingsgebiete, al« Schuberisänger, zu Präsenliren, gab un« Walter als Zugabe zum Pro-gramm ein Schubm'sche« Lied, da« sogenannte Shakespeare" Stündchen, zum Besten. Rubinstein'« „Persisches Lied" und Gounob'« „Frühlingslieb" riefen so frenetischen Jubel hervor, baß Walter auch noch am Schlüsse sich zu einer Zugabe ent-schließen mußte. Und so hoffen wir, baß der treff-liehe Sänger mit dem Resultate beS AdenbS nicht miuber zufrieben gewesen, art bie Zuhörer es waren. (Aus Marburg) wirb un« geschrieben: Sonntag ben 18. b. M. trat Fräulein Gabriele L i ch t e ii t g g t r al« Agalhe in Weber'« „Frei-schütz" im hiesigen Sladttheater aus. E« war die» da« erste Debüt der jugendlichen Sängeria in einer größeren Opcrnpartie und freut es mich, den durchschlagenden Erfolg Ihrer Landsmännin constatiren zu können. Das Hau« war bis zur Decke gefüllt und das Publikum begrüßte feinen Gast mit lebhafter Acclamalion, die wol der prächtigen Erscheinung gegolten. Kaum hatte Frl. Vichtenegger die erste Arie gesungen, al« es Jedem klar war, fraß bie Debütantin eine recht brave Sän-geria sei. Die glockenreine, sichere Intonation, bie sym -patische, völlig anSgegiichene Stimme, sowie nicht min-ber schöne Vortrag errangen ihr rasch bie Sym. palhien der Zuhörer, welche sich von Scene zu Scene steigerten unb am Schlüsse zu einem wahre» Beifallsstürme gestalteten. Frl. Lichtenegger singt in Marburg noch zweimal die Agathe, um bann am Ostermontag in Graz in Gounob « „Mar-garelhe (Faust)" in der Titelpartie aufzutreten. E« läßt sich heute schon voraussagen, daß die junge Sängerin die schönsten, in ihr Talent uuo ihren Fleiß gesetzten Hoffnungen sicherlich in p»' m Maße rechtfertigen und sich in kürzester Zeit einer vollendeten Künstlerin heranbilden wird. lAmalie Haizinger,) die aUaeme», beliebe komisch« Alle d«S Wiener Hosburgtheater», hal bekam-üich seit einiger Zeit »en B ettern. die ihr, wie vielleicht keinem andern Mimen, die ganze Welt bedeuteten Lebe-wohl sagen müssen Da» prächtige Portrait der allen Dame und die warmempsundenen Wone über ihr Leben und Strebe» in der neuesten Nummer der Jlkuftrinen Frauen Zeitung sind sür die unzähligen Verehrer der genialen Künstlerin gewiß von hohem Interesse. der. selben Stummer finden wir «ine Studie de» berühmten Landschaftsmaler» Ernst Körner von besten ae-zuv-tischer Reise, die Mamelukengräber bei Kairo darstellend, mit au» eigener Anschauung hervorgegangener Be-schreibung von L. Pretsch, «in große» Bild von dem Franzosen Stenevier. „Dame in der Verbannung im Kloster »veUana", an das sich «in kur er Ltbensab rifc diese, größten italienischen Dichter» von dem in Pis» lebenden deutschen Gelehrlen Reinhold Merzdorf anschließt. ?c. ic. Auch Jlurebin Aga vcrräth wieder neue Geheimnisse au» de« Treiben der türkischen Harem», diesmal den meist harmlosen, oft aber auch harmvollen Zeitvertreib derselben erzählend. Die r»rl»cr gegangene Moden Nummer (!>) desselben Blaue» ist diesmal besonder» reichhaltig in Novitäten bet Wäsche Conseclion, di« bekanntlich in Form und Suspuy der Mod« nicht weniger unterworfen ist, al» Kleider, Hüll und Mäntel. Telegramme der „CillierJcitun*}." Wien, 19. März. Im « b ge o r d n e t e n< hause würbe deute das die Wahl ber vom Reichrathe zu entsendenden R eg n i k o l ar lands und der Türkei einzulcitenbe A b r ü st - n g beziehen würde, wird versiche-.t. daß da« . ro tocoll keine solche Stipulation rut» Halle. — Der Friede zwischen der Türkei un» Montenegro ist noch nicht perfect und soll der W a f f e n st i l l st a » b stillschweigend verläii gcrt werden, indem den beiderseitigen Truppen der Befehl zugeht, in der D^'enfi'X zu ver-Hairen. Gourse der Wiener Aörse vom I». Mär; 1877 Goldrente ^...........77.3s, Einheillicht Staatsschuld in Roten . . 64.80 „ „in Silber . <>8.7 s» 18<>0er Staat» A»lehen»lose .... 1 lu.75 Bankacticn...........>»29.— Erebltaeteii ..........Iöi5.— London............120.90 Silber............109.10 Rapvleond'or.......... 9.st6,/t Ä. k. Münzducaten........ ö.70 100 Reichsmark....... . 59.55 Sehr gute Grundstücke «imi sogleich O lici Herrn Q Wenzel Jelenek § in € «III U zu verpachten. Heiiingnisse sind da-selbst einzusehen. 152—2 H»r*Qk(*ber und ▼•mtwortiieher iUdacteur Wilh*liu Goldmann. BuchJrackcrei roti Johann Kakusch in l'illi.