BF" 1 • n s® I Jahresbericht der i k. Staats-Olterrealschnle in Laibach für das Schuljahr 1908/1909. Veröffentlicht durch die Direktion. Laibach 1909. « Verlag der le. U:. Staats- Oberrealaohule, Buchdruckerei von lg. v. Kleinniayr & Fed. Bamberg. k Verzeichnis der in den Jahresberichten der k. k. Staals-Oberrealschule in Laibach von 1852/53 bis 1908/09 erschienenen Abhandlungen. 1852/53. Errichtung der k. k. Unterrealschule in Laibach, Andeutungen zur Vaterlandskunde von Krain. Vom prov. Direktor Mickaol Peternel. 1853/54. Georg Freiherr von Vega. Biogr. Skizze. Vom prov. Direktor Michael Peternel. 1854/55. Geographische Skizze des Herzogtums Krain. Vom prov. Direktor Michacl Peternel.. 1855/56. Geographische Skizze des Herzogtums Krain. (Fortsetzung.) Vom prov. Direktor Michael Peternel. 1856/57. Die Vegetationsverhältnisse Laibachs und der nächsten Umgebung. Vom wirkl. Lehrer Wilhelm Kukula. 1857/58. Schule und Leben, insbesondere Realschule und gewerbliches Leben. Vom prov. Direktor Michael Peternel. 1858/59. Schule und Leben. (Fortsetzung.) Vom prov. Direktor Michael Peternel. 1859/60. Der Milchsaft der Pllanze in seiner Bedeutung für den Haushalt der Menschen. Vom wirkl. Lehrer Wilhelm Kukula. 1860/61. Glasoslovje slovenskega jezika. Vom Religionslehrer Anton Lösar. 1861/62. Imena, znamnja in lastnosti kemiških pcrvin. Vom wirkl. Lehrer Michael Peternel. 1862/63. Slovenska slovnica v pregledih. Vom Religionslehrer Anton Lösar. 1863/64. 1 Ribniška dolina. Vom Religionslehrer Anton Lesar. Die Landeshauptleute von Krain bis gegen Ende des 15. Jahrhunderts. Vom suppl. Lehrer Georg Kozina. 1864/65. Raul Ritzels Idiogruphia, sive rerum memorabilium monasterii Sitticensis descriptio. Bespr. vom prov. Oberrealschullehrer Georg Kozina. 1865/66. Konstruktion der Kriimmungslinien auf gewöhnlich vorkommcndcu Flächen. Vom suppl. Lehrer Josef Opi. 1866/67. Übclstiinde der Lokalitäten der k. k. (Iberrealschule in Laibach. Vom wirkl. Lehrer Josef Opi. 1867/68. Über die Saftbewegung in den Pllanzen. Nach neueren physiologischen Arbeiten dargestellt vom wirkl. Lehrer Franz Wastler. 1868/69. Reihenfolge der Landesvizedome in Krain im Mittelalter. Vom Prof. Georg Kozina. 1869/70. Zur Wertigkeit des Fluors. Vom Professor Hugo Ritter v. Perger. 1870/71. I. Studien aus der Physik. Vom Professor Josef Finger. II. Direkte Deduktion der Begriffe der algebraischen und arithmetischen Grundoperationen aus dem Größen- und Zahlcnbegriffe. Vom Prof. Josef Finger. II. Ans dem chemischen Laboratorium. Vom Prof. Hugo Ritter v. Perger. 1871/72. MI. Studien aus der Physik. (Fortsetzung.) Vom Professor Josef Finger. II. Aus dem chemischen Laboratorium. Vom Prof. Hugo Ritter v. Perger. 1872/73. I. Direkte Deduktion der Begriffe der algebraischen und arithmetischen Grund- operationen aus dem Grollen- und Zuhlenbegriffe. (Fortsetzung.) Vom Professor Josef Finger. II. Über den geographischen Unterricht an unseren Mittelschulen. Vom Realschullehrer Dr. Alexander Georg Supan. III. Aus dem chemischen Laboratorium. Vom Prof. Hugo Rittor v. Perger. 1 Mit dom Erlasse dos k. k. Staatsministeriums vom 14. Oktober 18(J3, Z. 11.015, zu einer sechsklassigon Überrealschulo erweitert. * Mit dem Erlaaso des k. k. lyiinistoriums f. K. u. U. vom 31. Mai 1871, Z. 2181, zu einer siebenklasaigon Überrealschule erweitert. Fortsetzung 8. Umsohlag Seite 3. Jahresbericht / der k. I Staats - Oberrealschule in Laibach für das Schuljahr 1 O 8/0 Veröffentlicht durch die Direktion. Laibach 1909. Verlag der* k. k. Staats-Oberrealschule. Buchdruckerei von lg. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg. I n h a 1 t. Appenzells Befreiung. Von Walther Obrist. Schulnachrichten: I. Personalstand des Lehrkörpers und Lehrfächerverteilung...............................55 II. Lehrverfassung......................................................................58 III. Lehrbücher..........................................................................60. IV. Haus- und Schulaufgaben..............................................................62 V. Unterstützung der Schüler.............................................................65 VI. Vermehrung der Lehrmittelsammlungen..................................................69 VII. Statistik der Schüler...............................................................74 VIII. Maturitätsprüfungen..................................................................78 IX. Chronik..............................................................................79 X. Wichtigere Verfügungen der Vorgesetzten Behörden....................................81 XI. Die körperliche Ausbildung der Jugend................................................81 XII. Gewerbliche Fortbildungsschule......................................................86 Verzeichnis der Schüler..............................................................88 XIII. Kundmachung für das Schuljahr 1909/1910............................................. 93 —■*—w—i------ Appenzells Befreiung. Ein Beitrag zur Geschichte des späteren Mittelalters. Von Walther Obrist. IX. Teil. III. Der Kampf der Appenzeller mit Herzog Friedrich IY. von Österreich (1405). Streitigkeiten interner Natur hatten bisher die österreichischen Herzog© verhindert, den Ereignissen in den Bodenseeländern die gebührende Aufmerksamkeit zu schenken. Ks handelte sieh um die Aufteilung der habs-burgisehen Länder, eine Frage, die. seit dem .Jahre 1:57:5 immer wieder auf-tauehte und bei jedem Personenwechsel, der sieh in der albertinischen und leopoldinischen Linie vollzog, neue Reibungsflächen schuf. Bei dem im September 1402 in Bruck a. d. Mur zwischen Wilhelm und Leopold IV. vereinbarten Abkommen bezüglich des Länderregimentes waren die beiden jüngsten Herzoge, Ernst und Friedrich I Y., fast leer ausgegangen und dies wurde zur Quelle* abermaliger Zerwürfnisse, die im Jahre 1404 ihren Höhepunkt erreichten.1 Unter diesen Mißständen litt vor allem die äußere Politik der Herzoge, in der wir kaum eine leise Spur mehr von jener Großzügigkeit finden, welche die Regierung Rudolfs IV. ausgezeichnet und selbst; einer staats-liiännischen Größe wie Karl I Y. schwere Sorgen bereitet hatte. Es trat jetzt, hauptsächlich infolge der kleinlichen persönlichen Differenzen zwischen den herzoglichen Brüdern und Vettern, eine gewisse Zerfahrenheit an Stelle der früheren energischen und konsequenten Haltung der Habsburger in politisch wichtigen Fragen, so daß gar mancher schöne Plan, von Vater und Oheim zur Stärkung und Vergrößerung der habsburgischen Macht in Süddeutschland ersonnen und mit kluger Berechnung und mit großen Opfern an Geld und Arbeit vorbereitet, ins Stocken geriet oder epigonenhaft weitergeführt wurde. Selbstverständlich zogen die Teilungszwistigkeiten auch die finanzielle Lage der Habsburger und nicht minder ihr Ansehen bei den Untertanen arg in Mitleidenschaft. Wie sehr letzteres zu sinken begann, erkennen wir am besten aus dem damaligen Entwicklungsgang der Verhältnisse im Tiroler Lande. Dort lebte ein mächtiger und reich begüterter Adel, gewohnt; wie Ladurner2 treffend bemerkt, seinen Fürsten und Herrn fast nur als „parom inter pares“ zu betrachten; der Zwist im Herrscherhause begünstigte seine egoistischen, in erster Linie auf Schwächung der landesfürstlichen Gewalt abzielenden Bestrebungen und nährte 1 Hgger, (iesohielito Tirol« 1., S. 44(1 IV. und S. 440. - Ladurner, l)i<* Vilgte von Matsch, H., Kinleitung. jenen trotzigen Geist, der bald darauf in den großen Adelsbünden offen zutage trat und den Friedrich mit der leeren Tasche erst nach langwierigen Kämpfen zu demütigen imstande war. Auch der Bauernstand, teils noch frei, teils sich seiner früheren Freiheit gut erinnernd, begann sich zu rühren. Vom Adel bedrückt, nnd nach Tlechtsbcgriffen, die sich längst überlebt hatten, regiert, strebte er nach einem besseren Schutz seiner Interessen und nach einer menschenwürdigeren Behandlung. Allerdings zeigen sich dieser Zusammenschluß und die innere Festigung der Stände sowie die daraus entspringende Opposition nach oben hin auch anderwärts, ja, sie sind geradezu symptomatisch, zu nennen für die deutsche Geschichte des ausgehenden Mittelalters, allein in Tirol erfuhren sic durch den Hader der Herzoge untereinander noch eine wesentliche Vertiefung. So ungefähr lagen die Dinge, als die ersten Hilferufe des arg bedrängten Abtes Kuno von St. Gallen zu den ILabsburgem herüberschallten, und es darf uns nicht, wundernehmen, wenn seine Bitten migehört verklangen. Vielleicht maßen die Herzoge der ganzen Bewegung keine große Bedeutung bei, vielleicht auch dachten sic, der Abt und die Seestädte würden mit den störrischen Bauern wolil allein fertig werden, kurz, sie ließen-der Sache ihren freien Lauf. Damit aber versäumten sie den richtigen Zeitpunkt zum Eingreifen in die Appenzeller Angelegenheit; denn unstreitig hätte ein bewaffnetes Einschreiten Österreichs zugunsten Kunos im Jahre 1401 oder 1402, avo das Landrecht zwischen Schwiz und Appenzell noch nicht bestand, eine andere Wirkung gehabt, als dies späterhin der Fall war. Als nun das Treffen am Speicher mit dem Siege der Appenzeller geendigt hatte lind in der ganzen Art und Weise seiner Durchführung die Habsburger höchst unliebsam an die schweren Schicksalsschläge gemahnte, die ihr Haus vormals in der Schweiz erlitten, da schien ihnen die Sache doch etwas bedenklich zu werden. Bald, darauf, im Sommer dos .Jahres 1403, kam der Abgesandte Kunos, Laurenz von Saal, an das Hoflager Leopolds IV. nach Graz, um diesem den ganzen Ernst der Lage vor Augen zu halten und das Hilfegesuch des Abtes zu wiederholen. Kr war wahrscheinlich auch der Überbringer ähnlicher Bitten von seiten der österreichischen Landstädte im Thurgau und vielleicht auch des thurgauischen Adels.3 Schwerlich dürfte sich Leopold den Ausführungen jenes einsichtsvollen und den TIabsburgern treu ergebenen Mannes ganz verschlossen haben. Er sah vielmehr die Unhaltbarkeit und Gefährlichkeit der Zustände jenseits des Arlberges ein und entließ den Boten Kunos mit der Zusage baldiger Unterstützung. Nachdem nunmehr ein so mächtiger Bundesgenosse gewonnen war, schien eine glückliche Lösung der Appenzeller Frage unmittelbar bevorzustehen. Am 22. November 14015 schrieb der llati der Stadt * Hauser, Winterthur zur Zeit des Appenzeller Krieges, S. 14 (Auszug aus dem Orig.-Pap.im Stadtarcb.Winterthur). Badem an Winterthur: . . . Der Landvogt (Hans von Lupfen.) hat mit uns ernstlich gesprochen, daß besonders ihr und alle Städte im Thurgau und Aargau je den Schultheiß und ein Mitglied des Rates auf nächsten Montag zu Nacht nach Baden schicket; er wird mit den Räten der gnädigen Herrschaft dann auch dabei sein „und der botschaft von Grete und ander sachen, so gemeinen landen an ligint sint, gentelich und luter end geben“. Wir erwarten euch also ganz sicher, „wan die sach und botschafft nit usgericht wirt noch werden mag, uwer shultheis (nämlich Laurenz von Saal) kom dann dahin, und land uch harinne nute irren. Sendind oucli dis zwen brief gen Frouwenveldt und gen Ellgöw (Ellg im Thurgau). Uf donstag nacht nach Ottmary anno t,ert:io“.3 Wahrscheinlich wurden auf diesem Städtetage außer allgemein stäl IV. ” Krüger, a.a.O.. S. 2:52, und lieg. Nr. 4-1!). — Liehnowsky IV., lieg. Nr. 14*5!). wesentliche Begünstigung erfuhr diese Absicht dadurch, daß zwischen «len (.Trafen von \\ erdcnberg-Ileiligenberg und den Sargansern ein Streit entstand, den Österreich insgeheim geschürt zu haben scheint. Die letzteren erhoben ganz unberechtigte Krbansprüche auf einzelne Güter der ersteren; das rief eine erbitterte Fehde hervor, bei welcher Österreich als tertius gaudens den Gewinn einheimste: nach elftägiger Belagerung fiel Rheinegg in die lliinde Leopolds IV. Von nun an ging es mit den Werdenborge m jäh bergab. Ihre mehrfachen Versuche, das Verlorene zurückzugewinnen, schlugen alle fehl und brachten es schließlich so weit, „daß die Herzoge die Schuldenlast, in welche die Grafen von Werdenberg nach Verlust von Rheinegg etc. geraten waren, dazu ausniitzten, ihnen Geld zu leihen und sie dadurch auch noch mit dem Reste ihrer Besitzungen von sich abhängig zu machen.10 rriedrich IV. brachte nun diesen Eroberungsprozeß vollends zum Abschlüsse. Am 22. August 1404 beurkundet er, daß er das Schloß Werdenberg wegen einer „smacli und unzucht“, die ihm dort auf seinem Zuge in die vorderen Lande von Wilhelm von Montfort-Tettnang (an diesen hatten die Werdenberger ihre Stammburg verpfändet) angetan worden sei, eingenommen, und wie bitterer Holm klingt sein Anerbieten, diese Feste den Brüdern Rudolf I. und Hugo V. um 10.400 Ib. Heller zu lösen zu geben.11 Mit ohnmächtiger Wut sahen diese ihr Stammschloß in die Hände ihres Todfeindes übergehen, gegen den sie völlig wehrlos waren; nur Rudolf versuchte noch Widerstand zu leisten, indem er den auffallenden Schritt tat, mit den Appenzellern ein Bündnis einzugehen und an ihrer Seite gegen Österreich zu kämpfen.12 Bevor aber Friedrich daran denken konnte, die Appenzeller zu bekriegen, mußte er sich noch einen Gegner vom Halse schaffen, der weit 10 Krtiger, a.a.O., S. 248. — Die Folge davon war, daß schon am 12. Jänner 140:i die Grafen Albrecht IV., Rudolf I. und Hugo V. gegen Herzog Ijeopold IV. auf alle Rechte und Ansprüche au Feste und Stadt liheinegg, die Feste Zwingenstein, den Hof Lustenau, die Höfe Altstätten. Bernang und Marbach im Hheintile und den Bregenzer Wald verzichteten. Krüger, a.a.O., Keg. Nr. 042. 11 Krüger, a. a. ()., Keg. Nr. 040. 12 Am 28. Oktober 141)4 schwur Graf Kudolf zu den Appenzellern und diese verpflichteten sich, ihm bei der Wiedereroberung seiner Besitzungen behilflich zu sein; er mulite sich auch ihrem Landrechte mit Sclnviz unterwerfen. Vanotti, a.a.O.. S.574, und Krüger, a. a. O., lieg. Nr. 053. — Der schweizerische Geschichtschreiber J. v. Müller (Geschichte der schweizerischen ICidgenossensclmft II., 7. Haupt stück) läßt den Grafen Kudolf nach Appenzell kommen und dort vor den versammelten Hauern eine Hede halten, die mutatis mutandis einem modernen Demokratenführcr alle Ehre machen würde. Außerdem stellen er und Zellweger, Vanotti. l’upikofer, die ihm als leichtgläubige Nacherzähler folgen, das Verhältnis des Grafen zu den Bauern als ein sehr intimes dar. Daß dies alles nur Phantasie volle Schilderung ist, hat Dierauer in seiner Abhandlung: Die Schlacht am Stoß (Archiv für .Schweizer Geschichte XIN.. S. 1 11.) nachgewiesen. Aus den Quellen (Klingenberger Chronik. S. 101, und Vadian L. S. 41)7) läßt sich nur das eine als sicher feststellen, daß Graf lJudolf in der Schlacht am Stoß auf Seite der Appenzeller kämpfte. gefährlicher war als der mittellose Rheinegger Graf. Es war dies Bischof Martmann von (’lmr, ,,ein Mann, der ohne Kampf und Streit nicht leben konnte“.1" Aus hier nicht näher zu erörternden Gründen trat, er seit, kurzem wieder feindlich gegen die Habsburger auf, trotzdem er im Jahre 1302 zu denselben geschworen und ihnen bei der Beraubung der ihm verwandten W erdenberger als Bundesgenosse zur Seite gestanden hafte.14 Er war ins Vintschgau eingefallen und verwüstete das österreichische Gebiet mit Raub und Brand. Auch im Yorarlbcrgisehen kämpfte er gegen Herzog Friedrich, was diesem sehr ungelegen kam. Da gelang cs im November des Jahres 1404 dem Kammermeister des letzteren, dein Grafen Burlchart von Rabenstoin, den fehdelustigen Bischof unweit Feldkirch gefangen zu nehmen.15 Friedrich ließ ihn nach Schaffhausen bringen und hielt, ihn dort in sicherem Gewahrsam. Zwar griff er damit in ein Wespennest, denn die Verwandten und zahlreichen Anhänger Hartmanns, vor allem Graf Wilhelm von Mont-fort-Bregenz, befehdeten ob dieses Gewaltaktes Österreich; doch hielt es Friedrich nicht für rätlich, seinen Gefangenen freizugeben, solange die Angelegenheit, mit den Appenzellern in der Schwebe war.10 Erst im Oktober 1405, nachdem Hartmanu samt seinen Verwandten Urfehde geschworen und sein Bündnis mit Österreich erneuert hatte, für deren Einhaltung sich die Parteigänger und Untertanen des Bischofs verbürgen mußten, und erst nachdem die kriegerischen Operationen Friedrichs gegen Appenzell vorüber waren, wurde der Gefangene aus seiner Haft entlassen.17 Die; churischen Gotteshausloute hatten sogar versprechen müssen, dem Herzog gegen Appenzell behilflich zu sein.ls Nachdem Friedrich auf diese Weise die Position seines Hauses in Vorarlberg gestärkt und die ärgsten Hindernisse aus dem Wege geräumt 1S Jäger, Geschichte dev huulstiindischen Verfassung Tirols 11., S. 19!). — Ladurner, a.a.O., S.51 fl'. — Moor, Geschichte von Currhätien I., S. 313ff. '* Thoinnien, Urk. 11., S. 311, Nr. 3.r>!). — Ijichnowsky IV., Nr. 2403. — Krüger, Reg. Nr. 563. 1,1 Ladurner, a.a.O., S. 53. — Thommen, Urk. II., S. 404, Nr. 553. — Krüger, Reg. Nr. 051 und 054. 10 Vergeblich bewarben sich Domkapitel, Stadt und Gotteshausleute von Chur beim Herzog >un die Freilassung ihres Herrn, damit er sich gegen den Vorwurf der Verräterei verteidigen könnte: „Und erlindent sich da mit dem rehten, daz er semlieli untrew, verretri und boshait getriwen hat, daz er »ins umvirdig sftll sin zuo ainom lierren, so wer er uns unmiir zuo ainem lierren.“ (Thommen, Urk. II., S. 40(i, Nr. 558.) Vielleicht hat Friedrich dem Hischof Hartmanu gar zugetraut, er könnte mit den Appenzellem gegen ihn gemeinsame Sache machen. Doch liil.lt sich das nicht beweisen und ist schon aus dem Grunde unwahrscheinlich, weil die herrschaftlichen Rechte des Bischofs durch die bedrohliche Niilie der demokratischen Gärung gerade so gefährdet waren wie die der umwohnenden adeligen Geschlechter. 11 Thommen, Urk. II., Nr. 577, 592, 593, 594. — Lichnowsky V., Nr. 715, 7l(i, 717, 718, 724. ,8 Thommen, Urk. II., S. 142. Nr. 597. hatte, begab er sich Anfang des Jahres 1405 nach Schaffhausen (er urkundet dort zuerst am !). Jänner 140510), um von dort aus den Kriegszug nach Appenzell ins Werk zu setzen. Während der Zurüstungen bemühte er sich auch, den zwischen Appenzell und Schwiz bestellenden Bund mit 1 Lilfe der übrigen Eidgenossen zu sprengen und knüpfte daher mit den letzteren Unterhandlungen an. Wenige Wochen vor dem Ausbruche der Feindseligkeiten, am 10. März 1405, fand zu diesem Zwecke zwischen den Bevollmächtigten der Herrschaft Österreich und den Boten von Zürich, Bern, Solothurn und Luzern eine unverbindliche Besprechung statt, die den beiderseitigen Standpunkt klar kennzeichnet.20 Danach verhielten sich die Eidgenossen den Plänen Österreichs gegenüber keineswegs schroff ablehnend, sondern waren vielmehr zu mancherlei Zugeständnissen bereit. Sie machten sich erbötig, den Uabsburgern gegen jedermann, ausgenommen das Reich und diejenigen, welchen sie durch Eide verbunden waren, in einem genau umgrenzten Gebiete, das die ganze nordöstliche Schweiz umfaßte, zu helfen; dafür forderten sie von Österreich die Garantie der Unverletzlichkeit ihres Gebietes und ihrer liechte sowie das Zugeständnis, freie Leute aus den habsburgischen Ländern zu Bürgern aufnehmen zu dürfen, wozu auch in analogem Sinne die Österreicher berechtigt sein sollten. Als aber Herzog Friedrich letzteres ablehnte und außerdem noch alte Rechtstitel geltend machte und wohl auch der Familientradition und dem Ansehen seines Hauses zuliebe geltend machen mußte, welche durch den Sempacher Krieg längst illusorisch geworden waren (er verlangte z. B. die Zahlung alter Steuern in Solothurn, Luzern, Glarus, Schwiz, Einsiedeln usw.), so konnten die Eidgenossen schon aus Gründen der Selbsterhaltung nicht darauf eingelien und brachen die Verhandlungen ab. So verscherzte sich Friedrich durch seine zu Unrechter Zeit erhobenen Forderungen den Beistand derjenigen Elemente, mittelst welcher er die vollständige Isolierung der Appenzeller hätte durchführen können, und sah sich nunmehr für den bevorstehenden Waffengang auf jene Mittel beschränkt, die er aus seinen eigenen Ländern und innerhalb der gefährdeten Zone aufzubringen imstande war. Damit war es aber keineswegs so glänzend bestellt, wie Herzog Friedrich anfangs geglaubt haben mochte. Er fand von seiten derjenigen, die ihn gerufen hatten, nicht jene Unterstützung, die er als selbstverständlich vorausgesetzt hatte. Der Abt Kuno kam bei seiner eigenen Hilfsbedürftigkeit kaum ernstlich in Betracht; was ihm von seinen Gütern die siegreichen Bauern nicht weggenommen oder zerstört hatten, das hatte er versetzen oder verkaufen müssen, um die Kosten für die schwachen Widerstandsversuche seiner wenigen Getreuen bestreiten zu können. So konnte er nur ein einziges *• Thommen, Urk. 11., S. 408, Nr. 569. 20 Eidgenössische Abschiede I.. S. 35, Nr. 80. Schloß, die* Feste Iberg, dein Herzoge schimiweise überantworten.31 Ob Kuno außerdem noch andere'wertvollere Zugeständnisse an die Habsburger machen mußte, läßt sich nicht mehr teststellen, doch ist es wahrscheinlich, daß diese sich nicht umsonst dazu bereit erklärten, dem Abte die Kastanien aus dem Feuer zu holen. Eine bittere Enttäuschung sollte Friedrich mit seinem zweiten Verbündeten, dem thurgauischen Adel, erleben, auf dessen rege und uneigennützige Beteiligung am Krieg« er schon aus dem einen Grunde sicher gerechnet, hatte, weil ja die vitalsten Interessen desselben auf dem Spiele standen. Jedoch nur wenige Adelige folgten dem Beispiele der Gräfin Kunigunde von Montfort, welche am 9. Jänner 1405 gelobte, dem Herzog mit ihren Schlössern Kiburg, Spiegelberg und Tannegg gewärtig zu sein.“2 Dagegen wollte die Hauptmasse der thurgauischen. Kitterschaff nur gegen Sold dem Herzog Kriegsdienste leisten, eine Tatsache, die uns deutlich genug den argen Verfall des damaligen Rittertums vor Augen führt. So tief war es bereits gesunken, so weit hatte es sich schon von wahrhaft adeliger Gesinnung und von einem mehr als nur äußerlich zur Schau getragenen Standesbewußtsein entfernt, daß nicht einmal eine so ernstliche Gefährdung seiner Existenz, wie die» der Appenzeller Aufstand unstreitig war, es zum Aufgeben schmutziger Gewinnsucht und zum Zusammenschlüsse gegen den gemeinsamen Feind zu zwingen vermochte.8:1 Ferner mußte Herzog Friedrich zu seinem großen Bedauern sehen, daß der mächtigste Graf in der Ostschweiz, Friedrich VII. von 'Poggenburg, von dem er erwartet hatte, er werde gleich seinen Vorfahren mit Österreich gegen die Bauern zu Felde ziehen, sich streng reserviert verhielt. Dieser schlaue Dynast war sich nur zu gul der Gefahr bewußt, in welche er sein am weitesten gegen die Eidgenossen vorgeschobenes Gebiet bringen würde, wenn er sich verleiten ließe, aus seiner Neutralität herauszutreten. Er befolgt« daher die zwar unschöne, aber bei seiner Lage entschuldbare Politik, auf beiden Achseln Wasser zu tragen. Seine Untertanen hielt er in strenger Zucht und zeigte sowohl den llabslmrgern als auch den Eidgenossen ein freundliches Gesicht. Daß er sich mit den letzteren auf guten Fuß zu stellen trachtete, zeigt uns schon der Umstand, daß er am 1. Juni 1405 sein Bürgerrecht mil Zürich auf die Dauer von 18 Jahren erneuerte.84 31 Wartniann, Urk. IV., S. 752, Nr. 2337. — Lichnowsky V., Heg. Nr. 700. Thommen, Urk. 11'., S. 408, Nr. 550. .— Lichnowsky V., Reg. Nr. 074. ” Der österreichisch gesinnte Verfasser der Klingenberger Chronik hat diesem traurigen 1 lenelimen des tluirgauischen Adelt« ein eigenes Kapitel gewidmet. Kr schildert zuerst (p.158), wie derselbe in einem fort den Herzog um llilfe anging, „wan er doch des adels und des landes ain houpt wiiri", und wie er tagtäglich den österreichischen Landvöglen nachritt, „dass si mit dem hertzogen schuott'ent, dass er sieh des Kriegs an nein und inen ze hilf kämi . .„Und alsbald sich der hertzog des Kriegs understound und er darin kam, do woltend die edeln im Turgöw och all sold von im hau, söltind si im hilflich sin." ■' Wartmann, Urk. IV., S.753, Nr.2338. — ntltler, Friedrich VII., der letzte (Jraf von Toggenburg, S. 07 fl’. Kesseren Erfolg hatte Herzog Friedrich mit den Städten. Der schlichte Bürger war bereit, um der guten Sache willen und zur Herstellung geordneter Verhältnisse jene Opfer zu bringen, für welche der adelsstolze Herr mit schwerem Gelde bezahlt, sein wollte. Am 3. Jänner 1405 bestellte Friedrich die Boten seiner Stadt Freiburg im Breisgau auf den 13. Jänner nach Schaffhausen, weil er wegen der „löuff“ in den Bodenseeländern mit ihnen zu reden habe und ihrer Hilfe dringend bedürfe.20 Dann suchte er die Bodenseestädte"1’ zu gewinnen, liier galt es aber manche Schwierigkeiten zu überwinden, denn man traute den Habsburgern nicht recht! und wollte auch die Vertragspunkte mit den Appenzellern eingehalt.cn wissen; doch glückte es schließlich dem Herzog, Konstajiz auf seine Seite zu ziehen. Am (i. März 1405 schloß diese Stadt mit Österreich ein Bündnis auf fünf Jahre und verpflichtete sich ausdrücklich zur Kriegshilfe gegen Appenzell.-7 Außerdem gelobte sie noch in einem am gleichen Tage abgeschlossenen Geheimvertrage für den Fall, daß König Ruprecht die Herzoge widerrechtlich bedrängen sollte, diesem nicht zu helfen und bei einem Streite der Herzoge mit den Bundesstädten von Konstanz still zu sitzen.28 Am meisten Eifer legten aber unstreitig die thurgauischen Landstädte an den Tag. Elgg und Frauenfeld rüsteten sich,20 vor allem aber traf Winterthur unter der Führung seines Bürgermeisters Laurenz von Saal die umfassendsten Vorkehrungen für den Krieg. Das beweist die „Harnischanleite“ dieser Stadt vom 3. Juni 1405, nach welcher die Winterthurer Bürger 54 Panzer, 328 Harnische, 23 Hauben und 50 Handschuhe auf brachten/'" Schließlich zog Herzog Friedrich aus den Vorianden sowie aus der Herrschaft Feldkirch und jedenfalls auch aus Tirol31 Truppen an sich. Als Sammelpunkte des Heeres waren Arbon und Rheinegg am Bodensee bestimmt.32 JS Wartmann. Urk. IV., S. 740, Nr. 232!). — Lichnowsky V., S. (i7l. “ Nncli der glaubwürdigen Ansicht Weizsäckers, Deutsche Reichstags\kten V,, S. 750, Anm. 2, war der BodenseestUdtebund bald nach dem Unglück am Speicher in die Brüche gegangen und schlossen sich die einzelnen Glieder desselben am S. Mürz 140+ dem neu errichteten schwäbischen Hunde an (Wartmann, Urk. IV.. S. 09!), Nr. 22!)!)). ■’7 Wartmann, Urk. IV., S. 744, Nr. 2334. — Thommen, Urk. II., Nr. 580. — Licli- Howsky V., Heg. Nr. 083. 28 Wartmann, Urk. IV., S. 750. — Lichnowsky V., Nr. (>84. -1' Pupikofer. Geschichte des Thurgaus, 1.2, S. 751. 50 Hauser, a.a.O., S.21 ff., und Beilage II, 112. »' Die Wahrheit dieser Behauptung bezeugt der bei Jäger, a.a.O. 11., 241 ff., ali-gedruckte Tiroler Landtagsabschied vom 24. ,J(inner 1400, in welchem Herzog Leopold »mit Dankbarkeit und Anerkennung die Bereitwilligkeit hervorhebt, mit welcher die Laiidhcrrn. Ritter und Knechte, und das gesummte Landvolk an der titsch und im Inntal schon den Vorfahren der Herzoge mannigfache Hilfe geleistet haben und dieselbe Bereitwilligkeit au e h j ie t z t w i e d e r b e w eisen g e g e n die K e i n d e j e n s e i t s d e s A r 1 c s“. " Wegelin, Neue Beiträge, 14. 17. 1!). — Dierauer, a.a.O., S. 13. Inzwischen hatten die Appenzeller nichts verabsäumt, um die Errungenschaften ihres Sieges am Speicher auch gegen das mächtige Österreich mit Aussicht auf Erfolg verteidigen zu können. Ihr Verhältnis zu den Eidgenossen war dasselbe geblieben, d. h. die Schwizer betätigten nach wie vor ihre Vertragsbrüchigkeit gegen Österreich durch Überlassung von Söldnern an Appenzell, oder, wie der eidgenössische Chronist Justinger sich recht naiv ausdrückt, „gonden den iren zuo den Appozellern zu loufen“.33 Dazu kam noch, daß sie nunmehr an der Stadt St. Gallen einen Bundes-genosssen erhielten, der bis zum Ende des Krieges treu an ihrer Seite verharrte. Zwar vollzog sich diese Annäherung zwischen den Bürgern und Landleuten nicht sofort nach dei^ Friedensschlüsse der Bodenseestädte mit den siegreichen Bauern; im Gegenteile belästigten letztere durch kleine Überfälle und sonstige Rechtsverletzungen die St. Galler noch längere Zbit hindurch, wobei sie ihre städtischen .Parteigänger jedesmal mit guter Al>-sichfc verschonten.34 Diese an sich unbedeutenden Reibereien beschleunigten jenen Umschwung der Dinge in St. Gallen, den schon die Niederlage am Speicher vorbereitet hatte: die demokratische, mit Appenzell sympathisierende Partei kam wieder ans Ruder. Am 9. Juli 1404 wurden die zwischen Stadt und Hinterland noch bestehenden Differenzen durch schiedsrichterlichen Spruch beigelegt,35 worauf sich das gegenseitige Verhältnis sofort besserte und schließlich in ein förmliches Bündnis überging. Das war das Beste, was St. Gallen hei den obwaltenden Verhältnissen tun konnte, denn auf. den Abt und die Seestädte war für die Zukunft kaum mehr ein Verlaß; Vadian trifft das Richtige, wenn er sagt: „Als aber die von s. Gallen sich weiter in des abbtz kriegische gefar zu steken und um das, dass si ir leib und gutt bei im gelassen hattend, schlechten dank fundend, trafend si mit Appenzell einen friden und verbondend sich danach mit gemeinen landlouten; dan sie sich des pondts um den see nit wol weiter getrosten kon-dend.“36 Selbstverständlich machte das Benehmen der St. Galler im Thurgau und am Bodensee böses Blut. Der Dompropst Albrecht Blarer von Konstanz verklagte die Stadt l>eini königlichen Hofgerichte in Rottweil wegen ihres Verkehres miti den geächteten Appenzellem.37 St. Gallen verteidigte sich “ Justinger, Berner Clvvonik, 8.190. 31 „Sie (die Appenzeller) hattend gutt spech, Wen si sülten angrillen: Der lvrumb (einer ihrer Anhänger) kund hei sehlytfen, Den namentz nie här.“ Reimchronik, S. 86. “ Wartmann, Urk. IV., 8. 707 ff., a—h. — Zellvveger, Urk. 1.2, Nr. 104—169. 10 Vadian 1., S. 495 f. — Es ist wohl als sicher anzunehmen, daß schon in der zweiten Hälfte des Jahres 1404 zwischen St. Gallen und Appenzell ein (natürlich streng geheim gehaltenes) Bündnis zustande kam, wenn auch der offizielle Abschluß desselben erst am l.Juli 1405, also nach der Schlacht am Stoß, erfolgte. 37 Wartmann, Urk. TV., 8.720, Nr. 2314. durch sein Privileg, offene Achter hausen zu dürfen, und so hatte der Kläger keinen Erfolg als den einen, den Schleier, der bisher die Absichten der St. Galler verdeckt hatte, zerrissen zu haben.38 Einen weiteren Bundesgenossen gewannen die Appenzeller, wie bereits erwähnt, an dem vertriebenen Grafen Rudolf von Werdenberg. Er brachte ihnen allerdings nicht mehr mit als seine Kriegserfahrung, doch war diese immerhin nicht zu verachten, und außerdem stellte das Mittiui eines Ritters, dessen Gestalt sich scharf von dem demokratischen Hintergründe abhob, die Ungerechtigkeit iles Vorgehens der Habsburger in ein für die Appenzeller günstigeres Licht und ließ ihren Kampf gegen dieselben als einen berechtigten erscheinen. Auch mit dem Grafen Wilhelm von .Montfort-Bregenz, der damals wegen der Gefangennahme des Bischofs Hartmanu von Chur gegen Österreich feindlich auftrat, scheinen die Appenzeller in Verbindung gestanden zu sein.31' Als nun zu Beginn des Jahres 1405 alles darauf hindeutete, daß Österreich Ernst zu machen gesonnen sei, traf man in Appenzell und St. Gallen mit fieberhafter Eile alle Anstalten zur Abwehr des Angriffes. Wir können dieselben bis ins kleinste Detail verfolgen, da in den sanktgallisehen Säckelamtsbüchern von 1405 bis 1408, der sichersten Quelle über jene Zeit, alle Ausgaben für kriegerische Vorkehrungen genau verbucht sind.40 Man setzte die Stadt, in Verteidigungsstand, verstärkte die Mauern, entfernte die an letztere von außen angebauten Objekte41 und errichtete im Vorterrain Letzinen auf den Anmarschlinien des Feindes.42 Unter der Leitung des städtischen Büchsenmeisters Hermann Mok wurden Geschütze gegossen und an geeigneten Punkten aufgestellt, während ein anderer Sachverständiger, Krharf Kamber, sich mit der Pulverbereitung beschäftigte.43 Die Zahl der waffenfähigen Mannschaft erhöhte man durch angeworbene Söldner44 und ** l’up'ikofer, a.a.O., 1.*, S.751, behauptet, daß infolge dieser Anklage St.Gallen in die Acht erklärt worden sei. ICinen Beweis dafür habe ich nirgends gefunden. " In dem Widersagbriefe, den Graf Hugo von Montfort-Bregenz seinem Bruder Wilhelm am 13. Mai 1405 sandte, heißt es: „So hastn oueh ain krieg angeuangen gegen Uiinem bereu hei l zog Fridrichen ze Oesterrieh von dos biscliolTes wegen von Chur und ti ibst den krieg uss Bregentz bürg und statt und uss dem burkfrid wider min willen ... Und tust <1 z mit S w i t z e r n und Appenzellem, die d o e h löte s i n t, a 1 s man sie wol erkennt, und an iron rollten bereu und an (lem adel nit wol getan liand und unrelit, als das wol wissentlich ist.“ Hauser, a.a.O., S. 70. “ Im Auszüge herausgegeben von Wegelin, Neue Beiträge usw. n Wegelin, S. 1. 7, 17. — Wartmann, Urk. IV., S. 740. Nr. 2330. <- Solche bestanden zu Kappel bei Kronbtihl, im Riedern holz, bei Buch und bei Krüzeren. NUsclieler, a.a.O., S. 50 1. * Wegelin, S. 15 und 17. « Wegelin. S. 4 und . und 7. .Juni schrieb er von Schaffhausen aus an die Bürger der Stadt Freiburg im Rreisgau, sie möchten ihm ihren Rüchsenmeister und einen Harsch Reisiger, ferner 2000 gewöhnliche und :J00 Rrandpfeile bis zum 11. Juni nach Konstanz schicken.4“ An die Kon-stanzer ließ er die Aufforderung ergehen, auf den gleichen Tag sich mit ihrer Mannschaft bereitzuhallen.511 Dann begab er sich persönlich, nach Konstanz und traf dort die letzten Anordnungen zur Ausführung seines Angriffsplanes. Xaelt demselben sollten die Gegner auf zwei Seiten zugleich gepackt worden. Zu diesem Zwecke teilte Friedrich sein Heer, das ungefähr :»()()() bis 4000 Mann stark gewesen sein dürfte, in zwei ziemlich gleichgroße? Haufen. Der eine sollte durch das Rheintal aufwärts ziehen, Altstätten entsetzen und über den „Stoß“ ins Appenzoller Land eindringen; “ Welch geringer Sympathien sich (Ins Unternehmen Österreichs bei mehreren derselben erfreute, beweist die Nachricht, daß tfberlingeu und liuehhorn des öfteren Warnungen an St. Gallen abgehen ließen und ersteres sich überdies bereit erklilrte, mit einem Zuge zu Hilfe zu kommen. Wegelin, S. 18. “Zum 13. April finden wir folgenden Posten in der Stadtrechnung: „CI ab Hans lvuppherschmit und Swartzhans 11 Pfund 4 0. von 1(1 'tagen, als si gen Zürich und z.uo den Waldstetten geschikt wurdent, das sie uns in ir lmnd nttmint." Wegelin, S. 14. 47 Wegelin, S. 8, 14—23. Wegelin, S. 20 f. *'J Wartmann, Urk. IV., S. ?">(>, Nr. 233!) a und b. — Zellweger, Urk. I.*, S.76 ff., Nr. 172 und 173. “ Wartinann, Urk. IV., S. 757, Nr. 2340. (lov zweite hatte die Aufgalx1, St. (Julien einzuschließen und so di(> Vorbin-7. Nr.23-11, und üierauer, a.a.O. S. 38). “ lloffnmnn, Kriegsgeschichtliche Studien, S. 20. glaubt, daß das österreichische Heer eher unter 1000 als über 1000 Mann stark gewesen sei. Er bringt aber dafür keine Beweise. Die meisten Quellen schweigen darüber, nur der oben erwähnte sanktgallisehe Bericht spricht von (»000 Feinden, was jedenfalls eine Übertreibung ist, die auf Rechnung der Aufregung und Siegesfreude (1er St. (»aller geschrieben werden muß. Ich halte die Zahl H’offmanns schon deshalb für viel zu niedrig, weil ich nicht glauben kann, daß man aus der Schlacht am Speicher gar keine Lehren gezogen hat. Wenn damals ein Heer von -IKK) Mann sich von ein paar Hundert Bauern schlagen ließ, so wird man jetzt nicht mit einer weit geringeren Macht gegen einen viel besser gerüsteten Feind gezogen sein. o* Bedrohung- von der Hilfeleistung für die Appenzeller abzuhsüten, wenn auch die schon erwähnte Mitnahme von Büchsenmeistern, Brandpfeilen usw. vermuten läßt, daß man sich mit dem Gedanken trug, beim Vorfinden günstiger Verhältnisse St. Gallen zu belagern,04 Den St.' Galle,rn war der Angriff keineswegs unerwartet gekommen, sondern sie hatten sich rechtzeitig über die Pliine des Herzogs auf das genaueste informiert.55 Sofort ließen sie Eilboten an die Appenzeller abgehen, um ihre Schar, die bei der Belagerung Altstättens mitwirkte, in die bedrohte Vaterstadt zurückzurufen.r>(l Trotzdem war ihre Streitmacht, die kurz vorher durch Hilfstruppen von Lindau57 und Ravensburg™ noch einen Zuwachs erhalten hatte, viel zu schwach, um den Gegner in offenem Terrain mit Erfolg- die Spitze bieten zu können. In richtiger Erkenntnis dieser Sachlage hatten die St. Ga 11er ihre I/Ctzi bei Kappel (auch „in den Brüggen“ genannt) unverteidigt gelassen und behielten, abgesehen von kleinen Trupps, die auf den östlichen und südlichen Berghängen verteilt waren, den Großteil ihrer Macht hinter den Stadtmauern, jederzeit bereit, durch Ausfälle den Gegner zu Ixmn-ruhigen. Infolgedessen kam es zu keinem größeren Waffengange, sondern nur zu unbedeutenden Plänkeleien der Städter mit den raubenden und sengenden österreichischen Streifscharen. Eines dieser Scharmützel — an der „Leimatt“ — scheint für die letzteren einen ungünstigen Ausgang genommen zu haben.5” Erst der dritte 'Pag sollte einen schärferen Zusammenstoß bringen. Am Morgen des 17. .luni bemerkten die St.. Galler zu ihrer großen Freude, daß sich der Feind zum Abzüge nach Arbon rüstete*."" Welche Gründe den österreichischen Heerführer zu diesem auffallenden Schritte bewogen hal>en, wissen wir nicht."1 Der Rückmarsch wurde, wie; es scheint, unter vollständiger Außerachtlassung der nötigen Vorsichtsmaßregeln ins Werk gesetzt,,"2 wodurch die Sl.Gallcr die erwünscht« Gelegenheit 51 Für «in beabsichtigtes längeres Verweilen, wie es eine Itelogerting erheischt, spricht aucn das Aufschlagen von hölzernen Hütten (siehe sanktgallischer Bericht, wie oben). “ Wegelin, S. 21. “ Wegelin, S. 20, 21. »r- Wegelin, S. 17. Wegelin, S. 18. Wegelin, S. 23. — Im ganzen wurden nach dem sanktgallisc.hen Berichte (siehe oben) l>ei diesen Scharmützeln den Österreichern 15 Mann erschlagen. “ „Und als si uff die mitwochen fruvv (17. Juni) cnweg wollen ziehen, do brauten si ans uff dem berg, was wir dannocht da hatten .. . und branten ir hätten und brachen uff und zugen von uns." St. gallischer Bericht bei Wartmann, wie oben. " Daß schlimme Nachrichten vom ändern Heeresteile den Abzug veranlaß,ten, wie Dicrauer, a.a.O., S. 10, als wahrscheinlich annimmt, ist deshalb unmöglich, weil um dieselbe Stunde das Gefecht am Stoß in vollem (lange war; ein Bote hätte ater mindestens einen Tag gebraucht, weil er den Umweg über das Khcintal machen mußte. 02 „Und als sie ufbrachent, und cnweg wolten zicchen, do hieltend si sich gar unordentlich", klagt der Österreichisch gesinnte Verfasser der Klingenberger Chronik (S. 150). erhielten, für den angerichteten Schaden an ihren Bedrängern Vergeltung zu üben. Als schon ein großer 'Feil dos österreichischen Meeres die anf dein Hermarsche durchbrochene Letzi hei Kappel passiert hatte, wo sich infolge dieses Hindernisses der Zug staute, da wurde der Nachtrab plötzlich von den nachsetzenden St. G allem auf das heftigste angegriffen. Es entspann sich ein kurzes Gefecht, bei welchem die letzteren Sieger blieben und ihren Gegner mit ziemlichen Verlusten durch die Letzi warfen. Zwar ordneten daraufhin die Österreicher rasch ihre in Verwirrung geratenen Scharen und stellten sich auf der Ebene vor der Letzi in Schlachtordnung auf, ohne indessen einen Angriff auf die gut gedeckten Feinde zu wagen. Doch auch die St. Galler hüteten sich sehr, ihre gute Position preiszugeben und durch allzu großes Ungestüm den errungenen Erfolg ins Gegenteil zu verwandeln.u:! Nachdem man sich so eine Zeitlang beobachtend gegenüber gestanden war, setzten die Österreicher unter Zurücklassung ihrer Toten04 unangefochten den Marsch nach Arbon fort. l)ic Verluste Österreichs bei diesem Gefechte, das in manchen schweizerischen Geschichtsbüchern unter dem etwas hochtrabenden Titel „Schlacht am Hauptliesberg“ figuriert, waren zu unbedeutend, als daß daraus ernstere Folgen hätten erwachsen können. Sie betrugen im ganzen nach den übereinstimmenden Berichten der Quellen :$(! Mann.05 Allerdings befand sich unter den Erschlagenen mancher Träger eines stolzklingenden Namens, wie Hans von Tierstein, Hans von Klingenberg, Hermann von Landenberg usw.00 Auch das Banner der Stadt Schaffhausen ging an die St. Galler verloren.07 Immerhin war das Unternehmen des Herzogs in diesem Punkte als gescheitert zu betrachten, was im eigenen Lager demoralisierend wirken mußte, während es den Mut der Gegner hob und sie zum Beharren auf dem eingeschlagenen Wege ermunterte. In jüngster Zeit wurden diese Begebenheiten vor Sh. Gallen durch eine bei Wartmann (Urk. IV, S. 758) veröffentlichte Notiz in eine vollständig "a „Und do die honen sachent, dass die von s. (Julien und ir liciIVr inen als not tatend, do ordnotent ui sich zuo dem stiit. und hettind gern mit inen geslagen'; aber die von s. (iallen woltent nit mit den lierren fechten und woltcnt sich och nit zuo inen in die obni ian, sundein si warent uff den liergen, wan der hertzog halt einen großen Ziig von Herren, rittern und knehten und stetten.“ Klingenberger Chronik, S. 159. ,M Diese wurden am folgenden Tage von den Kt. (lallern 1km der Letzi begraben: „Gab ll.Cuontz von Beraang etc.etc. II 1.1 den., trougent die toten zesamen in den bruggan, uff Unsera heiTcn fronlichnamstag." Wegelin, S. 22. 65 St. gallischer Bericht (siehe oben). — Klingen beiger Chronik, S. 151). — Kine Eintragung im .lahrzeitenbuch von St. Laurenz vermeldet, daß 30 Österreicher und 2 St. Galler bei Kappel gefallen seien und daß zum Danke für die Befreiung von feindlicher Bedrückung eine Prozession gestiftet wurde. — .lustingers Berner Chronik kommt hier Oberhaupt nicht in Betracht, da bei ihm die Ereignisse bei St. (iallen und am Stoß miteinander verquickt sind. Klingenberger Chronik. S. I.V.!. — Sehweygor» Chronik der Stadt llall, S. 30. 117 St.gallischer Bericht (siehe oben). —• „Cab Hans lngern X ßden., braht uns der von Schafhusen baner“ (18..luni). Wegelin. S.2.1. neue Beleuchtung gerückt. Es heißt dort,, daß Herzog Friedrich im Jahre 1411), also 14 Jahre nach den kriegerischen Ereignissen, gegen den Landvogt Hans von Lupfen unter anderem folgende Anklage erhoben habe: „Item der JST. von Lupfen hat im Appeccller krieg für sannd Gallen getzogen mit unnserg herren von Österreich« volkh. und het si genöt. ln dem do ließ er sich von dem veld taidingen mit tausent guldein, die im geschenkht wurden. Darnach sterkhten si sich, widersatzten; und darumb ward unserm herresn von Österreich volkh nidergelegt, und erslagen ain große sum.“ Leider findet sich im ganzen für den Appenzeller Krieg in Betracht kommenden (Quellen-materiale keine einzige Stelle, die geeignet wäre, diese Behauptung irgendwie zu stützen, Und so bleibt sie nur eine Beschuldigung, die man glauben kann oder nicht, solange keine weiteren Belege dafür gefunden werden. Daß aber ein derartiger Verrat gar nicht unmöglich gewesen sein könnte, dafür spricht meines Erachtens der Umstand, daß der plötzliche Abzug des österreichischen Belagerungsheeres in keiner Weise motiviert ist. Selbst wenn wir annehmen, daß die Operation gegen die St. Ci aller hur das (‘ine bezweckte, ihre Aufmerksamkeit von dem 11auptangriffe abzulenken und daß dies durch eine dreitägige Bedrohung der Stadl im wesentlichen erreicht war, so müssen wir uns doch fragen: was hatte denn das österreichische Heer in Arbon Wichtiges zu tun War es nicht vor St. Gallen viel eher am richtigen Platze ? Der Angriff S.l(iO): „tJIV denselben tag hat och der vorgenant, hertzog von österlich geordnwt lii zwölf hundert mannen, ritt,er und Unecht,, und och ( außerdem??) von den Hielten, die nullend gen Appenzell z.icehcn.11 Von den übrigen Quellen macht nur der oben erwähnte sanUlgallischc ltericht eine Zahlcnangabe (4000 Mann). Den ersten Teil der Aufgabe, die Entsetzung Altstättens, erfüllte man, ohne vom Gegner auch nur eine Lanzenspitze gesehen zu haben. Die Appenzeller hatten nämlich die Belagerung abgebrochen und sich vor der horan-liahenden Übermacht, in die schützenden Berge zurückgezogen. Dazu benützten sie den Weg, welcher von Altstätten in südwestlicher Richtung ziemlich steil“" in die appenzellischeu Berge hinein nach dem Dorfe Gais und in seinem weiteren Verlaufe nach Appenzell selbst führt. Einige hundert Schritte, bevor der Straßenzug seinen höchsten Punkt erreicht, der heute noch wie damals die Benennung „am Stoß“ trägt, kreuzt die Appenzeller Landmarch den Weg. An der hier errichteten Letzi legten sich die Appenzeller ein paar hundert Schritte hinter der Verschanzung im Walde versteckt auf die Lauer. Die Örtlichkeit war mit großer Umsicht gewählt und für eine Verteidigungsstellung wie geschaffen. Denn links vom Wege (im Sinne des Anstiegs) senkt sicli das Terrain ziemlich unvermittelt zu einem wilden Tobel ab, der vom Wiedenbache durchbraust wird, während rechts davon sich die steilen Wiesen- und Waldhänge des Sommersberges erheben. Außerdem tritt gerade liier der Wald fast unmittelbar an die Straße heran und behindert den Ausblick nach oben. Das Verhältnis der Appenzeller zu der Stärke ihrer Angreifer war ungefähr dasselbe, wie zwei Jahre vorher am Speicher.'0 Außer der einheimischen waffenfähigen Mannschaft, die sich jedenfalls vollzählig versammelt hatte, waren auch Soldtruppen von Schwiz und Glarus zur Stelle.71 Wer ihr Anführer gewesen isit, wissen wir nicht. Daß Graf Rudolf von Werdenberg nicht, wie man bisher allgemein angenommen hat, diese Würde bekleidet hat, ist meines Erachtens nach den Ausführungen Dierauers ziemlich sicher. Die Appenzeller standen bisher unter der schon bewährten Oberleitung schwizerischer Mandatare und hatten keinen Grund, jetzt darin eine Änderung zugunsten eines Adeligen zu treffen. Wer weiß, <>!> die Schwizer damit einverstanden gewesen wären. Ich vermute, daß Konrad Kupferschmied, den wir schon als Landammann der Appenzeller kennen gelernt haben, ihr Hauptmann gewesen sei. Denn bald darauf tritt er tatsächlich in dieser Eigenschaft auf und fällt im Jahre 140S beim Gefechte vor Bregenz.'* "" Die Höhendifferenz zwischen Altstiitten und dem Orte des tiefeehtes betrügt auf <‘ine Strecke von rund vier Kilometer 410 Meter. — Siehe das Cro<[Uis Nr. 2 in den Kriegs-geschichtliehen Studien. 70 Die Klingenberger Chronik (S. 1(10) nennt 400 Mann. 71 Klingenberger Chronik. S. 100. — .lustinger, S. ISO. 7- Zu diesem Ereignisse linden wir folgende Notiz in Hector Miilichs Augsburger Chronik (Chroniken der deutschen Städte XXII, S..'>1): „Der Appenzeller hauptnmn hiess der Kupferschmied n. hett ritters harnasch u. klaider an, die hett er darvor in 11 i n e r n i d e r 1 e g ge \v u n n e n u. w a s a i n S c h I a n d e r s p e rgers g e w e s e n.“ Das deutet-darauf hin, daß Kupferschmied wenigstens beim Treffen am Stoß beteiligt gewesen sein muß. In den Morgenstunden des 17. .Juni rückte «las österreichische Heer von Altstätten aus, wo es einen 'Pag lang gerastet hatte, gegen den Stoß vor. Es herrschte ein regnerisches und kaltes Wetter, ein Umstand, der eigentlich den Anführer hätte bewegen sollen, den Angriff auf später zu verschieben. Es war aber jedenfalls schon von vornherein der 17. Juni zum Losschlagen bestimmt gewesen, wohl deshalb, weil man glauben mochte, die Appenzeller wären am Vorabende eines hohen Festes (tags darauf fiel Fronleichnam) auf das Erscheinen des Gegners nicht gefaßt. Voraus marschierten als Aufklärungstruppe 200 Schützen, dann folgten die Abteilungen der Städte und die Berittenen. Nach ungefähr zwei Stunden stieß der Vortrab auf die Letzi. Vom Feinde fand man keine leise Spur. Rings war es still und friedlich, kein Laut verriet die Nähe des auf den Höhen lauernden Verderbens. Um durch die Wegräumung des Hindernisses nicht zu lange aufgehalten zu werden, schlug man eine schmale, für den Augenblick genügende Bresche in den Verhau und setzte dann den Marsch fort. Aber man kam nicht weit. Noch, hatte kaum die Hälfte des Österreichischen Heeres den Verback passiert, als schon von oben herab in der rechten Flanke das gefürchtete Kriegsgeschrei des appenzellischen Stumdumfens erscholl. Wie gewöhnlich, eröffneten die Bauern den Kampf durch Abrollen von Felsblöcken und Baumstämmen, um den Gegner in Verwirrung zu bringen, und gingen ilnu dann herzhaft mit der blanken Waffe zu Leibe.78 Der unerwartete und ungestüme Angriff versetzte die Österreicher gleich anfangs in eine schlimme Lage. Zur Linken eine tiefe Schlucht, zur Rechten den steilen, durch die Nässe fast ungangbar gewordenen Berglumg, den Rückweg von den eigenen Leuten versperrt, konnten sie ihre numerische Überlegenheit nicht zur Geltung bringen. Dazu kam noch, daß die Armbrüste infolge der Feuchtigkeit völlig unbrauchbar geworden waren,7'1 gewiß ein sehr fataler Umstand. Die Appenzeller hingegen, viel praktischer ausgerüstet als ihr Feind, bewegten sich leicht und geschmeidig auf dem heimatlichen Boden (um auf dem schlüpfrigen Rasen leichter auftreten zu können, hatten sie sich die Schuhe ausgezogen7’’) und brachten nach kurzem Kampfe den Österreichern schwere Verluste bei. Ein Teil derselben wurde in den Tobel hinabgesprengt,71’ der andere auf die Letzi zuriickgeworfeii. Hier staute sich infolge der viel zu engen Öffnung die .Masse der Zurückziehenden und ballte sich zu einem unförmlichen, gänzlich bewegungslosen Klumpen zusammen, so daß die 78 „Also lufent ui (Ion borg herab mit einem grossen gesehrei gegen die hemm und wurfent mit stainen under si lind liessent och atain und anders linder si lienibloult'eii" Klingenberger Chronik, S. 100. 7* Klingenberger Chronik, wie oben. 75 Klingenberger Chronik, wie oben. 7,1 Der snnktgallisehe llerieht (siehe oben) vermeldet, dnl.l „ir vil ertrunken" seien- Hellebarden imd Streitkolben der Appenzeller gar leichte Arbeit, hatten.77 Endlich bekamen die Bedrängten, von denen schon ein großer rI'eil im Blute lag, wieder Luft, und eilten, von wilder Panik ergriffen, den Berg hinunter, nni erst hinter den Mauern Altstättens sieh vom ausgestandenen Schrecken zu erholen. Die Appenzeller aber verfolgten den fliehenden Gegner bis an die Stadttore und erschlugen ihm noch gar manchen Mann.78 So endete das Unternehmen des Herzogs mit demselben Mißerfolge, wie seinerzeit die Aktion der Bodenseestädte. Die Verluste der unterlegenen Partei waren, wenn man die Kürze des Gefechtes und die geringe Zahl der Ap]>enzeller in Betracht zieht, sehr bedeutende zu nennen. Die Angaben der zuverlässigen Quellen schwanken zwischen 350 und 400 Mann.70 Unter den Getöteten befanden sich der mutmaßliche Leiter der Expedition, Ritter Sicgmuml von Schl anders borg ab der Ftsch, und zahlreiche Adelige, von welchen die Klingenberger Chronik folgende nennt: Goswin von Ems, Ulrich von Rosenberg, Hans von Seen, Walther von Gachnang, Richertshofer von Bemang, Oswald von St. «Johann.80 Von den Städten hatte Winterthur die größte Einbuße an Mannschaft zu verzeichnen, was zu dem Schlüsse berechtigen dürfte, daß dieses Kontingent an der Spitze des Zuges eingeteilt gewesen sein muß. Nicht weniger als 95 ihrer Angehörigen, alles „erber redlich li\t, die iren harnasch truogent“, bedeckten die Walstatt, darunter der Bürgermeister Laurenz von Saal.81 Auch Feldkirch hatte die namhafte Verlustziffer von 80 Toten aufzuweisen.82 An Beute fielen den Appenzellern eine Unmenge von Panzern und Waffen sowie die Banner von Feldkirch, Winterthur und das Fähnlein des Schlandcrsbergers in die Hände.83 Die Hauptschuld an dem FehLselilagen der Unternehmung haben sich die Besiegten selbst znzuschreiben. Fürs erste hatte man die guten Lehren, die man aus dem l'reffen am Speicher hätte ziehen können, fast gar nicht berücksichtigt. Hier wie dort war der Aufklärungsdienst total vernachlässigt worden. Als die Österreicher an die Letzi kamen und dieselbe 77 „Do was inen vor ne not liinin gesin, dass si di letri nit xvit genug ufgeliowen liattent, und wart das getreng also gross, dass ir vil da umb kament in dem loch.“ Klingen-lierger Chronik, S. 100. 78 Klingenberger Chronik, 8.1H1. 70 Klingenberger Chronik (S. 1(11): :{50 Mann. — St.gallischer Bericht (siehe oben): :i(H>. — XUrclier Chronik (S.108): .'!r>0. B" Klingenberger Chronik. S. l(il. Klingenborgor Chronik, S. Ull (i)5 Mann). — Vadian I.. S. 4!>S (!•<) Mann). Mono 1., S.Ii-27 (!)2 Mann). Die Richtigkeit der Zahl beweist Hauser, a.a.O., S.22 IV., mittelst der Korrekturen in der Winterturer Harnisehanleite, wo die Namen der Uefallenen als gestrichen erscheinen. 8‘ Klingenberger Chronik, S. 101. “3 .Justingor, S. 1111. unverteidigt fanden, hätten sic schon stutzig werden müssen und erst mich genauer Absuchung des Terrains den Marsch fortsetzen dürfen. Ein /weiter Felder war der, daß man bei einem Wetter auszog, das die Waffen unbrauchbar machte und den Wert der Truppe in physischer und moralischer Beziehung sehr herunterdrücken mußte. Der Hauptfehler aber lag darin, daß man die Widerstandskraft der Bauern auch diesmal unterschätzte. Alles in ■allem genommen, bietet uns die Niee-mäclitigt und sie mit ihren immergrünen Ranken umsponnen hat. Schweizerische Chronikenschreiber des Iß., 17. und 18. Jahrhunderts haben dann noch ein übriges getan und neue aussclnniickcnde Details hinzugedichtet., die wir als unhistorisch verwerfen müssen. Da hören wir von einer dritten Schlacht, die bei Wolfhalden staftgefunden haben soll. Appenzellische Frauen treten als Heldinnen auf und schrecken den Feind. Ja sogar einen appenzell ischen „Winkelried“ hat sich die nationale Begeisterung im Laufe der Jahrhunderte beigelegt. Dierauer hat in seiner schon mehrfach erwähnten Abhandlung mit all diesem unhistorischen Beiwerk in erschöpfender Weise aufgeräumt, so daß ich mich begnüge, auf ihn zu verweisen.84 Die Folgen der kriegerischen Ereignisse ließen nicht lange auf sich warten, denn die Appenzeller nützten ihren Sieg in energischer Weise aus. Schon am 24. Juni fiel Altstätten in ihre Hände. Die Bürger dieser Stadt und die Angehörigen der rheintalischen Höfe Marbach, Altstätten und Bernang schlossen mit ihnen ein zehnjähriges Schutz- und Truty.bündnis.85 Am 1. Juli trat dann auch St. Gallen offen auf die Seite der Landlento, indem es einen ähnlichen Vertrag mit ihnen einging.8(1 Am <>. Juli erfolgte dann der Eintritt der Gräfin Elsbeth von Wordenberg-Sargans in das appen-zcllisehe Landrecht, wobei sie den Appenzellem die Feste Hollensax einantwortete.87 Außerdem sandten die Appenzeller Boten an die Leute im Wallgau und am Eschnerberg (auf dem rechten Rheinufer), um sie zum Anschluß an ihre Fahnen aufzufordern; bald sollten sie selber kommen, um ihnen die Freiheit zu bringen.88 Dierauer, Die Schlucht am Stoß, S. 20—.'14. “ Archiv für Schweizer (Jeschichte XIX., S. 30. — YVartmann, Urk. IV., S. 7i>8, Nr. 2342. “ Wartmnnn, Urk. IV., S. 7(i0, Nr. 2344. - Zcllweger 1.2, S. 7!>, Nr. 175. " Wartmann, Urk. IV., S. 7(12, Nr. 2345. — Zellweger I.», S. H3, Nr. 17«. 8S Wegelin, S. 23 ff. (Juli 21.) Diesem I reiben stand Herzog Friedrich, der sieh nach Schaffhausen zurückgezogen hatte — er schickt, von dort aus am 2(1. Juni den Freiburgern einen Dankbrief, weil sie ihm wegen des Unglücks am Stoß ihr Beileid ausgedrückt hatten*11* — völlig machtlos gegenüber. Seine Truppen waren zum großen 'Peile schon auseinander gelaufen, seine Geldmittel erschöpft. Rechnen wir noch dazu, daß der thurgauische Adel auch jetzt noch seine Forderungen nach Sold nicht verstummen ließ,1)0 so ist es erklärlich, wenn er des Krieges überdrüssig war. Er wandte sich an Zürich mit der Bitte, ihm einen Waffenstillstand zu vermitteln. Anfang August kam dann ein solcher wirklich zum Abschluß.01 Als dieser am S. September ablief, loderte die Kriegsfackel neuerdings empor; denn die Appenzeller ergriffen jetzt, von Scliwiz insgeheim geleitet, die Offensive und trugen die Fahne des Aufruhrs nach allen Seiten hin in die österreichischen Gebiete. Herzog Friedrich jedoch trat nicht mehr persönlich auf den Plan; weil er aber doch nicht so ohne weiteres das Feld räumen konnte, weil er als Herr des Rheintals, des Gasters und als Pfandinhaber der Grafschaft Sargans die Rache der Appenzeller am schwersten zu empfinden gehabt hätte und weil der Übermut der Sieger durch einen solchen Rückzug auf das höchste gestiegen wäre, so iibergab er die P iihrung dos Krieges seinem mächtigen, bisher die Rolle eines Zuschauers spielenden Nachbarn, dem Grafen Friedrich von Toggenburg, der gegen Zahlung eines täglichen Soldes damit einverstanden war.92 IV. Der Bund ob dem See (1405—1408). Bisher hatten die Appenzeller in dem Kampfe, den sie für die Verwirklichung ihrer freiheitlichen Bestrebungen führten, im großen >1111(1 ganzen eine defensive Haltung beobachtet. Ihre geringe Kopfzahl, die Unzulänglichkeit ihrer .Mittel sowie der I instand, daß das appenzellische Bergland eine natürliche, schwer zugängliche Festung bildete, wiesen von vornherein auf diese Art der Rampfesfiihruug hin. Nur dann traten die Appenzeller immer offensiv auf, wenn es der Feind wagte, sie auf dem 011g umgrenzten Raume ihrer heimatlichen Berge anzugreifen. So hatten 811 Wartmann, Urk. IV., S. 759, Nr. '2343. — Zellweger, Urk. I.*, S. 78, Nr. 174. „Und als im (i.e.der Herzog) misslang und die edlen im Turgöw und iinderscliwa ftuot wolten von im lnin u. im niemnnt dienen wolt, er lietti denn sinen sold, denen er licl> in den krieg koinen was..., do ward er unwillig u. ruw in sein grösser scluul, den l‘>' on dank enpfangen liatt, und die untriiw von den edlen.“ Klingenberger Chronik, S. 15S. ” Die Richtigkeit dieser Behauptung beweisen, abgesehen vom erhaltenen Konzept (Wartmanii, Urk. IV., S. 705. Nr. 2347), mehrere Stellen bei Wegelin (S. 31, 34, 35 und 39), "(> es u.a. heißt: ..Hug Kai st lull' nhlites gen Appenzell, wie man sieh halten wölt, als ’ler fvid ussging uff unser frowentag“ (8. September). 112 Btitler, Friedrich VII. von Toggenburg, S. 71. sie es bisher gelullten und stets ihren Vorteil dabei behauptet. Als 111111 aber das mächtigste süddeutsche Fürstenhaus mit seiner von langer Hand aus vorbereiteten Expedition gegen Appenzell kläglich Schiffbruch gelitten hatte, da änderten die siegreichen Bauern auf einmal ihre Taktik: die beiden Parteien vertauschten ihre Rollen, der Landmann wurde zum Angreifer, während die entmutigten Herren sich lange nicht zu einer halbwegs regelrechten Verteidigung emporzuschwingcn vermochten. Zu dieser Änderung bestimmte die Appenzeller wohl vor allem die Frwägung, daß ein Sieg nur dann vollständig sei, wenn man ihn auch gehörig ausniitze. Das stolze Ileer des geschlagenen Gegners war auseinander gelaufen, die österreichischen Gebiete, die an Appenzell stießen, befanden sich ohne hinreichenden Schütz, es war also eine Gelegenheit geboten, den Feind noch mehr zu demütigen, wie sie nicht besser hätte sein können. Weil aber die Appenzeller zu einer derartigen Unternehmung einerseits selbst zu schwach waren, anderseits die Haltung eines großen Söldnerheeres sie in unerschwingliche Kosten gestürzt hätte, so sahen sie sich nach Bundesgenossen um. Und diese Bundesgenossen fanden sie in dem Großteile der Landbevölkerung in den gegnerischen Besitzungen, welche durch die kriegerischen Erfolge des mutigen Bergvölkleins in eine starke und nachhaltige Erregung versetzt worden war. Meist hatten die Ap]x>nzeller dabei die gewiß nicht allzuschwere Aufgabe, unzufriedene Untertanen gegen ihre Herren aufzuwiegeln. Mehr durch Verbreitung ihrer demokratischen Ideen als durch die Macht des Schwertes warben sie sich neue Anhänger und gründeten nach dem Muster der Waldstätte im Sommer des Jahres 1405 jenen aus Landschaften und Städten bestehenden Bund, der unter dem Namen „Bund ob dem See“ alsbald große Bedeutung erlangte und sich über die ganze nordöstliche Schweiz und über Vorarlberg, ja sogar über den westlichen Teil 'Tirols ausbreitete. Daß er sich so ungemein rasch entwickeln konnte, das hat hauptsächlich seinen Grund in dem damals herrschenden Zeitgeiste. Gerade damals trat der Hang zur Verbrüderung, zum Zusammenschluß gleichartiger Elemente behufs rascher und sicherer Erreichung eines gemeinsamen Zieles besonders stark auf, ja. er isl geradezu ein Charakteristikum des ausgehenden Mittelalters, denn die in vollem Flusse befindliche Umwandlung der ganzen wirtschaftlichen Lage sowie die durch den Niedergang der Königsmacht hervorgerufene Rechtsunsicherheit wies von vornherein auf diesen Weg hin. Der „Bund ob dem See“ trug wie so viele andere Vereinigungen jener Zeit einen rein republikanischen Charakter. Vorwiegend aus demokratischen Kiemen teil zusammengesetzt, richteteer sich in erster Linie gegen die landesfürstliche Gewalt, gegen den Adel, gegen die Grundherrschaft. Sein Endzweck war, in den Bodenseeländern ähnliche Zustände zu schaffet}, wie sie in der schweizerischen Eidgenossenschaft, jener Hochburg der Volksfreiheit, bereits volle Geltung besaßen. Daß letztere, vor allem aber Schwiz, bei der Gründung des Hundes ihre lliinde im Spiele hatte, ja die Appenzeller direkt dazu angeregt haben dürfte, ist wohl kaum zu bezweifeln. Einzelne Geschichtschreiber (z. B. Zellwegcr, Pupikofer, Egger) nennen sogar den Schwizer Landammann Ital Reeling als Vater des Gedankens. Wie dem auch sein möge, das eine läßt sich als sicher feststellen, daß in Scliwiz die wichtigsten Fäden der aufständischen Bewegung zusammenliefen. Zwar hüteten sich die Schwizer, offen auf den Kampfplatz zu treten, um wenigstens 'äußerlich den zwanzigjährigen Frieden nicht (zu brechen,, womit ihre übrigen Eidgenossen keineswegs einverstanden gewesen wären; doch waren sie insgeheim die Leiter des nunmehr beginnenden Angriffes und brachten durch ihr geschickt maskiertes Intrigenspiel die habsburgische Herrschaft in den Vorlanden in die größte Gefahr. Als Geburtstag des Bundes ob dem See müssen wir den 24. Juni 1405 ansetzen, an welchem, wie bereits erwähnt, die Bürger von Altstätten und die Angehörigen der rheintalischen Gemeinden Marbach, Altstätten und Bcrnang mit den Appenzellern und der Stadt St. Gallen ein zehnjähriges Schutz- und Trutzbündnis cingingen. Damit, betrat der Fuß des Appenzeller Bauern zum erstenmal erobernd fremdes Gebiet; denn die genannten Gemeinden waren erst vor kurzer Zeit als Reichspfandschaft aus dem Besitze der Werdenberger in die Hände Ost< srreichs iibergegangen. Von seiten der genannten Gemeinden bedeutete dieser Schritt einen eklatanten Treubruch gegen ihren Herrn, fand aber einigermaßen eine Entschuldigung darin, daß sie von aller Hilfe verlassen waren. Sie verpflichteten sich durch Eidschwur, den Appenzellern und St. Gallern „gehorsam ze sinne in allen sachen, mit usgenomen, an alle Widerrede und an alle geviirde“, wofür diese ihnen ihre Hilfe und ihren Schirm zusagten gegen jedermann, der sie widerrechtlich bedrängen sollte,IK! Acht Tage später wurde dann auch das bisher geheim gehaltene Bundesverhältnis zwischen St. Gallen und den Bergleuten offiziell dokumentiert. Hiebei betonte man die gegenseitigen Verpflichtungen und den Zweck der Verbrüderung schon viel präziser als im Altstättener Vertraget. Wir finden sogar bei näherem Zuschauen, daß die in dieser Urkunde auf-geführten Stipulationen der Hauptsache nach bei jedem späteren Eintritte neuer Bundesgenossen immer wiederkehren, so daß es gerechtfertigt erscheint, wenn ich auf den Inhalt derselben ein wenig eingehe. Er lautet kurz folgendermaßen: Die Reichsstadt St. Gallen einerseits und die Gemeinden des Landes Appenzell anderseits schließen „umb des großen gebrestes und von unredlichen zuogriffen wegen, die inen anligint und zuogangen sint“, ein Bündnis, das bis zum 24. April 1415 dauern soll, und vereinbaren nachstehende Artikel: I. St. Gallen nimmt das Reich und den Städtebund um den See und im Allgäu aus, solange sein Vertrag mit dem letzteren " Wnrtmuiin, Urk. IV.. S. 7i>8, Nr. 2342. — Archiv für Schweizer Geschichte XIX., S. .'$0. noch währt, Appenzell in gleicher Weise das Reich und sein Landrecht mit, Scliwiz. II. Wird ein Teil von einem Feinde angegriffen, so hat auf seine Mahnung hin der andere auf eigene Kosten ohne Verzug mif seiner ganzen Kraft zu Hilfe zu kommen. III. Bei gemeinsamen Unternehmungen (z. 15. Belagerungen von Festen und Städten) sind die Kosten gemeinsam zu tragen, und zwar so, daß „iefcwcder tail sovil, als im gebürt nach silier marclizal und nach silier stiir ligentz und farentz guotz“ beisteuern muß. IIII. Kein Teil darf für sich allein und ohne Wissen und Willen des ändern mit den Feinden „a.in sun, frid, stallung noch rihtung ufnehmen“. V. Kein Teil darf ohne Zustimmung des ändern Bündnisse irgend welcher Art ein-gelien. VI. Streitigkeiten untereinander werden seliiodsgoritilitli«h geschlichtet, und zwar derart, daß der klagende 'Peil aus dein beklagten einen „gemainen man“ nimmt, welcher mit je zwei Schiedsrichtern beider Parteien die Angelegenheit mit Stimmenmehrheit entscheidet. VII. .Jeder 'Teil soll bei seinen herkömmlichen Rechten, Freiheiten und guten Gewohnheiten bleiben und den ändern dabei schützen. VIII. „Es sol auch deweder tail in diser puntnust dchainen vortail triben noch suochen ungcvarlich.“ IX. Sollte ein Bürger oder Landmann der Vertragschließenden sich ungehorsam zeigen, so hat jeder Teil das Recht, den ändern deswegen zu mahnen, „das iins der ungehorsam gehorsam werd“. X. Beide belialten sicli das Recht vor, an vorstehenden Artikeln übereinstimmend Änderungen vornehmen zu dürfen.5’4 Wir können diese Punkte im großen und ganzen die Satzungen des oben sich bildenden Bundes ob dem See nennen. Der Zweck desselben ist klar betont, die gegenseitigen Verpflichtungen in militärischer und rechtlicher Hinsicht sind scharf umgrenzt und auch der demokratische Charakter wird außer durch die Bestimmungen über ein streng solidarisches Vorgehen speziell noch durch den Artikel VIII gewahrt, der jedem einseitigen Streben nach Hegemonie Vorbeugen soll. Die Verträge der später hinzukommenden Städte und Landschaften lehnen sich, wie schon gesagt, ziemlich eng an diese Urkunde an, nur daß wir bald den einen, bald den ändern Punkt mehr hervorgehoben finden oder auch auf einzelne Modifikationen stoßen, wie solche etwa mit Hinsicht auf die Oharakteroigeiitümlichkeiten und die Bedeutung des Xeucintretenden, seine geographische Lage usw. gerade notwendig erschienen. Was für Absichten die Appenzeller und ihre Verbündeten hegten, sollte sich bald erweisen. Vorerst bemannten sic die in ihren Händen befindlichen Burgen im St. Galler Lande95 und verproviantierten dieselben mit dem Getreide, das sie sich in Lindau beschafft hatten.118 Dann sandten sie Boten Wartmann, Urk. IV., S. 7(i0, Nr.2344. — Zellweger, Urk. L.», S. 71), Nr. 175. " Ks waren dies die Burgen Stainaeh, YViU'tonsee, Bernliartsburg, Bernang und Kosenberg, deren Inhaber schon seit längerer Zeit mit St. Gallen verburgreehtet waren. Wegelin, S. 27—25); siehe auch Wartmann, Urk. IV., S. 7<>3, Anmerkung zu Nr. 2345, »« Wegelin, S. 30. über den Rhein, welche überall die Landbevölkerung zum Werke der Selbstr befreiung autrufen sollten, und rüsteten sieh zum Einfalle in die feindlichen (Jebiete. Noch Ende >luli eröffn eten si<' die Feindseligkeiten mit einem Zuge ins Sarganser Land, der vom Glücke begleitet war. Das Städtchen Sargans, ein österreichisches Pfand, ging damals in Flammen auf."7 Unterdessen war auch im Yorarlbergisehen die Saat des Aufruhrs mächtig in die Halme geschossen; denn die dortigen Bauern hatten schon jahrzehntelang viel zu sehr unter den selten ruhenden Fehden ihres Adels leiden müssen, als dali sie nicht mit Freuden den Aufforderungen der Appenzeller Gehör geschenkt hätten. In hellen Haufen strömten sic ihren Befreiern zu, die sich in ihrem Treiben durch den einmonatigen Waffenstillstand, den Herzog Friedrich mit Hilfe Zürichs am ü. August zustande gebracht hatte, nur wenig behindern ließen und noch während der Dauer desselben mit den Waffen in der Hand das rechte Itheinufer betraten. Denn in der Zeit vom 23. bis 30. August 140“) belagerten und eroberten die Appenzeller mit den St. Gallem Fußaeh und knüpften die erste Verbindung mit Feldkirch an.l,s Als dann am 8. September 1405 der Waffenstillstand ablief, eröffneten die Verbündeten auf der ganzen Linie den Kampf. Er begann mit der Belagerung der Burg Rhein egg, welche sieh bis in die ersten Monate des .Jahres 1400 hinauszog."" Ingefähr zu gleicher Zeit wurden Unternehmungen gegen Rorschach100 und Thal "" ins Werk gesetzt, die man rasch und glücklich zu Ende führte. Viel bedeutsamer jedoch als diese kleinen Erfolge war für die Sache Appenzells der Sturm, der nunmehr in ganz Vorarlberg losbrach. Der Eintritt Feldkirchs in den Bund mit, Appenzell und St. Gallen, welcher am 15. September 1405 erfolgte,102 gab das Signal dazu. Allerorts griff der bisher geknechtete Landmann zu den Waffen, vertrieb die Adeligen und berannte ihre Zwingburgen. Selbst Graf Albrecht von Montfort-Bludenz, der wegen seiner Milde bei seinen Untertanen beliebt war, mußte vor der elementaren Macht der entfesselten Volkswut die Flucht ergreifen.111:1 Der 117 Krüger, a.a.O., lieg.Nr.871. M In den sanktgallisclien Seckelamtsbüchern finden sich für die letzte Augustwoche folgende Posten: „Gab Hansen Brun 18 denar., fuert die 1) ii e h s s gen F u o s s a c h.“ - „Hans Bader truog ainen brief gen Henning zuo dem Spiesser, do man gen Fu 088 ach ziehen \v o 11." — „Gab Hans Hader 10 1.1. den. ze bottenbrot, do man Fuossaeh gewan und och Veit lei Ich.“ — Wegelin, S. 117. (Ich zitiere Wegelin deshalb so ausführlich, weil das Buch nicht leicht mehr zu bekommen ist.) “ Wegelin, fS. 119. '“> Und 101 Wegelin, S. 42 und 43. m Wartmann, Urk. IV., N. 7(>0, Nr. 2350. — Zellweger, Urk. I.», S. 87, Nr. 170. 103 Nach einem bei /elhveger (Urk. 1.2, S. 140, Nr. 100) abgedruckten Berichte über den Zustand des Wallgau in jener Zeit (nach 1430 verfaßt!) wollten die Blndenzer anfangs nicht in den Hund ob dem See eintreten. Als al>er die Montafoner deswegen feindselig gegen sie auftraten, da halfen sie ihrem Grafen, dal! er über den Flexenpaß ins Allgäu Hieben konnte, und schlossen sich auf seinen Rat hin — er soll sie ihres Untertaneneides entbunden haben — der Bewegung an. Bund ob dem See aber schwoll in dem unglaublich kurzen Zeiträume von kaum einem Monate gut auf das Doppelte seines bisherigen Umfanges an. Nur der nördliche Teil Vorarlbergs war noch von der Bewegung verschont geblieben und außerdem war es dem Grafen Hugo von M.on tfort-Bregenz gelungen, am 16. Oktober 1405 mit dem Bunde ein (Hiereinkommen zu treffen, welches ihm die Neutralität, seiner Feste Neuburg bei Feldkirch für (‘in Jahr garantierte. Die hierüber ausgestellte Urkunde ist deswegen von großer Wichtigkeit, weil in ihr alle jene Landschaften und Städte, die bis zu diesem Tage dem Bunde ob dem Sec beigetreten waren, namentlich aufgezählt werden. Es sind dies folgende: „Der burgermaister, der rat und all burger genieinlich der stat S a n t Gali e n , der an um u. all landleut genieinlich zu Appenzel, der aman, der rat und all burger genieinlich zu Veldkirch, die hauptleut u. all burger u. landleut gemeinlieh in dem Walgeuv, zu Bludenz und im Montavon, der aman u. all landleut genieinlich, die unter die panner gen 11 an k w e i 1 gehörent, indert u. aussert, der Clus zu G ö t z i s n. anderstwo, die hauptleut u. all burger u. landleut gemeinlich in dem R e i n t a 1 , zu II e i n eg g, zu Altstäten, zu 11 a r b a c hl, zu B o r n a n g, zu B a 1 g a, zu L u s t-n a u v und Kriesseren, der aman u. all landleut! gemeinlich an dem Esclinerberg und die enhalh Reins, Sax halb, zu in gehören, zu Gambs ü. anderstwo, u. dazu die leut all gemeinlich zu F u ß a c h und Höchst.“104 Einen so vielverheißenden Fortschritt ihrer guten Sache hätten sich die Appenzeller wenige Monate vorher wohl kaum träumen lassen. Al« praktische Leute waren sie nun auch darauf bedacht, ihr sozusagen über Nacht entstandenes Werk auch innerlich zu festigen. Zu diesem Zwecke setzten sie einmal an die Spitze der beigetretenen Landschaftion Ammänner und llauptleute.105 Außerdem scheinen sie eine Art Kriegskasse gegründet, zu haben, aus der die laufenden Kosten für Söldner, Belagerungsmaterial usw. gedeckt wurden und in welche jedenfalls ein guter Teil der Kriegsbeute geflossen sein dürfte.100 Ferner schickten sic sich an, die Bundessatzungen zu regeln und in eine für alle Mitglieder in gleicher Weise gültige Form zu bringen, worauf mir eine Notiz in den sanktgallischon Säckelamtsbiichern hinzudeuten scheint, welche lautet: „Gab dem Füror und Hans Kuppher- 1M Wartmann, Urk. IV., S. 771, Nr. 2352. — Zellwegeiy Urk. I.-, S. 00, Nr. 180. 105 So treten Frick Tiilseh als Lntulummann zu Kaukweil (Wartmann, Urk. IV., S. 77:i) und Klaus Sabett in gleicher Eigenschaft für Montafon auf; zu letzterem bemerkt der oben erwlihnte Hericht bei Zellweger (siehe oben S. 1H4 Anmerkung), „dass si sust weder vor noch nach in Muntafun nie kain aman nicht gehabt haben.“ 100 Wegelin, S. 4:!. — Mehrfach kommen daselbst „rechnungen des gemainen bundes“ vor. Ebenso finden sich einige Male Notizen, nach welchen die Hündischen bei Hinnahme eines Schlosses immer zuerst das Inventar wegfllhrten, bevor sie den Hau in Asche legten. sclimit ... 4 ungarisch guldin . . . von 5 tagen gen Veltkilch, als si zuo dem schriber und Swartzhans geschikt wurdont an dunstag nach Andree (1405 I )ec. 3.), als der bun d b r i e f g emaines bundes geordenot werden solh.“107 Schließlich suchte man Fühlung mit den Feinden des Herzogs, von denen in erster I.inie der eben seiner Haft entlassene Bischof Hartinann von Clmr und dessen Parteigänger Graf Wilhelm von Montfort-Bregenz in Betracht kamen, welch letzterer den 11 absburgem bereits den ihnen gehörigen Teil des Bregenzerwaldes und den Markt Dornbirn entrissen hatte.108 Das war zugleich deswegen ein politisch kluger Schritt, weil die beiden genannten Großen auf zwei Seiten Nachbarn des Bundes waren, deren Stellungnahme die Fortentwicklung des letzteren gar sehr hemmen oder auch fördern konnte. Schon am 4. September leitete man diesbezügliche Unterhandlungen ein, denn cs heißt in «len sauktgaltischen Seckelaintsbiichern: „Gab dem Sehriber 2 lb. 2 ß den. von (! tagen gen Schau (bei Vaduz), a 1 s m a n a i n e n bun «1 m achen w i 1 m i t d c m b i s e h o f von C u r u n d g r a f W i 1 li e 1 m , uff «len nächsten fritag vor unser frowentag ze herbst“ ('1305 Sept. 4.).100 Wirklich waren die Bemühungen der Appenzeller nicht ganz erfolglos, denn dieselbe Quelle fährt zum 7. November weiter: „Gab dem Schriller 4 Ib. 2 ß denar., jedes tag« 8 ß., von !) tagen gen Veltkilch, als er am samstag vor Martini (1405 November T.) dargescliikt ward, als dargemaut was, als wir tag laiston t, mit de m b i s c h o f von Cur und de n b u n d b r i e f o r -ilenoten't und von vil ändern sachen,“ und: „Gab H. Wamian 12 ß denar, von ainer vart gen Pludentz von des' geltes wegen, das man dem bischof von Cur sol.“110 Ihren Abschluß fand diese Angelegenheit am 7. Dezember 1405; an diesem Tage traf nämlich Bischof Hartmanu für sich, die Stadt, «lie Gotteshausleute und die Täler von Chur mit dem Bunde ein Abkommen für die nächsten zehn Jahre, demzufolge z\viseh«'ii beiden Teilen strenge Neutralität herrschen und friedlicher Handel Und Wandel aufrecht erhalten bleiben sollte; als Gegenleistung anerkannte man sein Recht, im Wallgau, wo »eine Fauiiliengüter lagen, den Blutbann ausüben zu dürfen.111 Dagegen gelang es den Biindischen nicht, den Grafen Wilhelm von Montfort zu einem ähnlichen Zugeständnisse zu bewegen; gar bald erkannte er, daß die aufständische Bewegung auch für seine Länder sehr gefährlich werden könnte, und war der erste, der sich ihr mit seiner ganzen Kraft entgegen stemmte. '« Wogelin. S. 47 f. m Wm tnmnn, Urk. IV., S. 1128. Nr. 313. 100 Wogelin, S. 38. »0 Wegelin, S.4f>. Tliommon, Urk. II., S. 444, Nr. C00. O.-R. 3 Von Abwehrmaßregeln des Herzog» und des in seiner ganzen Existenz bedrohten Adels hören wir beinahe gar nichts. Man hatte offenbar nicht erwartet, daß der Aufstand in so kurzer'Zeit so große Dimensionen annehmen würde. So kam cs, daß der losbrechende Sturm die Angegriffenen in einem Zustande völliger Ratlosigkeit und unseliger Zersplitterung traf und die mühsam aufgerichtiete habsburgische Herrschaft in Vorarlberg innerhalb weniger Wochen bis auf ganz geringe Moste hinwegfegen konnte. Graf Friedrich VII. von Toggenburg, den Herzog Friedrich zum Landvogte über die gefährdeten österreichischen Besitzungen in der Schweiz eingesetzt und gegeii Zahlung eines täglichen Soldes mit der Fortführung des Krieges betraut hatte, hätte allerdings dem Bunde ob dem See Schwierigkeiten bereiten können, denn er lag mit starker Heeresmacht im Sarganser Lande. Auffallenderweise unternahm er aber gegen die Appenzeller nur ganz unbedeutende Vorstöße, die von ihnen mit leichter Mühe zurückgewiesen wurden.11'“ Augenscheinlich Wollte es der schlaue Toggenburger mit den Appenzellern nicht ganz verderben, weil dies schlimme Rückwirkungen auf seine eigenen Untertanen hätte zur Folge haben können. Außerdem war es ihm mit. seiner Dienstwilligkeit für die Habsburger nicht besonders Ernst. Je schlimmer sich die Lage derselben gestaltete, um so eher würden sie ihm, so kalkulierte er, ihre Güter in der Schweiz verpfänden, um nicht Gefahr zu laufen, sie gänzlich einzubüßen. Schließlich hatte er für seine lässige Haltung eine gute Ausrede, weil ihm Herzog Friedrich, der sich in arger Geldnot befand, den bedungenen Sold nicht bezahlen konnte.113 Um Zeit zu gewinnen, verlegte sich Herzog Friedrich auf gütliche Unterhandlungen und wandte sich zu diesem Behufe an die Waldstätte. Zweimal, am 6. September114 und am 14. Oktober 14-05U5, hören wir von solchen Tagleistungen. Allein das Resultat war ein negatives. Die Appenzeller wollten ihren Siegeslauf nicht durch einen faulen Frieden hemmen lassen, sondern sie bereiteten vielmehr einen neuen Schlag gegen Österreich vor, der es noch empfindlicher treffen sollte als alle früheren. Diesmal ns Wegelin, Geschichte der Grafschaft 'l'oggenburg, I., S.200. — Biltler, a.a.O., K.73» Anmerkung 1, hat meines Kruchtens Unrecht, wenn er ein feindseliges Vorgehen des Grafen Friedlich gegen die Appenzeller von Sargans aus in Abrede stellt; denn in del' Klingenberger Chronik heißt es (W. 102) ausdrücklich: „Anno dui 140B lag graff F r i d e r i c h von T o g g e n bürg z e Sang a n s u. kriegt u f f d i e v o n A p p e n " zell u. nam sold von der lierschaft.“ Es liegt kein Grund vor, an der Richtigkeit dieser Angabe zu zweifeln, die außerdem noch durch Eintragungen in den sanktgallischen Seekel' anitsbüchern (Wegelin, S. 40 f.) ihre Bestätigung erführt. 1,3 Biitler, a.a.O., »S. 71 ff. Thommen, Urk. II., S. 411, Nr. 500. "* „Gab dem Jeger 4 ß ..., do er gen Swiz und gen Luzern gesehikt was mit die** von Veldkilch, als der liertzog da tag husten wolt mit den Waldstetten, an Mitwoche** vor Galli (Oct. 14.). Wegelin, S. 41. Ing' das Feld ihrer Tätigkeit westwärts von ihren heimatlichen Bergen. Am 11). Oktober gelang es ihnen nämlich, das obere Toggeiiburg (die Stadt Lichten steig und die toggenburgischen Landschaften von da bis Lütisburg, die Stadt 1 /.nach und die toggenburgischen Landschaften von dem Walensee abwärts, das St. Johanner Tal, Turtal und die Landschaften von Wildhaus bis Lichtensteig) zum Eintritte in den Bund ob dem Sec für die nächsten zehn Jahre zu bewegen.11“ Diesem folgten am 5. November die Landschaft G aster und die Stadt Wesen117 und schließlich am 14. November das untere 'Poggenburg (nämlich die Landschaften zwischen Lichtensteig, Urnäschen, Flawil und Fischingen).lls Graf Friedrich scheint nichts unternommen zu haben, um seine Untertanen von diesem Schritte abzuhalten. Was die Appenzeller damit bezweckten, das zeigt uns folgender, in den oben zitierten Urkunden fast wörtlich gleichlautender Pasus: „Och lnugent die obgenanten von Appenzell und die zuo in gehörent, in frünt-schaft durch iinser land zühen und wand len zuo iren aidgnossen, si sigent von Swiz oder wannen si sind, oder si zuo inen, als dik si wend, und die selben ir aidgnossen zuo inen in sölicher friintschaft“. Damit erhielten die Appenzeller nicht nur eine sichere und bequeme Verbindung mit Scluviz, der eigentlichen Zentrale der ganzen• Bewegung, sondern sie konnten auch jetzt einen Angriff auf jene Besitzungen, welche Österreich im Herzen der Schweiz noch behauptet hatte, ungestört ausführen. Von letzteren kam hauptsächlich die sogenannte March, die Gegend am Südende des Züricher Sees zwischen dem Wäggitale und dem Linthflusse in Betracht. Zweifelsohne von den Sclnvizern angestiftet, denen das in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft. liegende habsburgische Territorium schon längst ein Dorn im Auge war, zogen die Appenzeller in der Stärke von vierhundert Mann um die Mitte des Monates Dezember quer durch die toggenburgischen Lande, ebne auf den leisesten Widerstand zu treifen, und besetzten ohne Schwertstreich die unverteidigte March. Nachdem sie die Bewohner derselben gezwungen hatten, zu ihnen zu schwören,'schenkten sie das ganze Gebiet den Sclnvizern zum Danke für die ihnen bisher erwiesene Unterstützung bei ihrem Befreiungskämpfe und zogen hierauf auf dem Wege, den sie gekommen waren, unbeliistigf wieder heim.11” Selbstverständlich griffen die Schwizer mit beiden Händen zu, da sie* bei der ohnmächtigen Lage Österreichs eine Wiedervergeltung vorderhand nicht zu befürchten brauchten. Bitter beklagt sich der Verfasser der Klingenberger Chronik über diesen eklatanten Friedbruch der Schwizer und nicht minder über das unverzeih- 1,0 Wartinann, Urk. IV., S. 773, Nr. 2353. 117 Wartinann, Urk. IV., S. 77;*>-(‘iilturj»-, der die Appenzeller „durch sein land ziechen ließ und inen durch die finge r sah“. Daß der Verlust für Österreich ein. sehr schmerzlicher war und alte Wunden auf riß, geht aus nachfolgenden Worten desselben Gewähi’smannes'hervor: „Also kameftt die uss der mittlern rnarch ab der herschaft von Oesterrich und wurdent Switzer, die doch vor allvvegen fest und redlich an ir herrschaft vvarent u. von altem her der herschaft zuogehortent. Hi lagent och in den alten kriegen uff ainen tag wider die von Switz und Glaris u. woltent sich och. ir weren u. warent allweg fest, froni u. männlich an der herrsebaft und wurdent also on wer gewunnen.“120 Das Jahr 1406 begann für die Appenzeller und ihre Verbündeten mit neuen Erfolgen. Ende Jänner liel die Schattenburg l>oi Feldkirch in die llände der aufständischen Bürger dieser Stadt. Achtzehn Wochen lang hatte Heinrich Walther von Ramswag mit wenigen Getreuen die Feste hartnäckig verteidigt, bis die Belagerer von einem höher gelegenen Punkte aus sie erfolgreich mit großen Steinen bewarfen und ihre Übergabe erzwangen.121 Ein ähnliches Schicksal ereilte wenige Wochen später Rhein-egg.122 In der zweiten Hälfte des Februar fand dann eine größere Unternehmung der St. Ga Her gegen Bischofszell statt, welches den Bund befeindete. Nach einem kurzen Gefechte unterlagen die Bischofszeller, an deren Seite auch Konstanzer Truppen kämpften, und ergriffen unter Zurücklassung ihres Banners die Flucht.123 So brachte fast jeder Tag' dem Bunde neue Siege und neuen Ruhm. Es ist also nicht zu verwundern, wenn das Glück, das bisher ihre Waffen ununterbrochen begleitet hatte, die Bauern immer zuversichtlicher, ihre Pläne immer kühner machte und in ihnen den Gedanken reifen ließ, die Fahne der Revolution noch tiefer in die feindlichen Gebiete hineinzutragen, als es bereits geschehen war. Dieser Fall trat ein, als zu Beginn des Jahres 1406 die Herzoge allen Ernstes daran gingen, eine Aktion gegen den Bund ob dem Sec ins Werk zu setzen. Ihre Lage war in doppelter Beziehung keine rosige zu nennen. Nicht nur über dem Arlberg hingen unbeilschwangere Gewitterwolken, auch an der Siidgrenze Tirols ertönte wilder Kriegslärni und zudem gärte es gar gewaltig im Innern des Landes. Der an Stolz und 'j0 Klingenborger Chronik, S. 102. Feldkircher Chronik des Ulrich um Gralwn (lici Wcgelin, S. 50). — „Gab Swartss* hcnslin 2 lb. den..., als er an fritag vor der lieht miss (Jan. 20.) gc-s e li i k t ward gen K e 1 d k i 1 c h , d o m n n die vesti u f g a b.“ — „Gab ainen1 boten von Veldkilch 5 ß den. ze bottenbrot, das die bürg zc Veldkilcli vef br u ne n was.“ Wegelin, S. 50. Die Schlösser Grimmensteiti, Montfort und Tostei’S scheinen ebenfalls um diese Zeit zerstört worden zu sein. 122 Wegelin, S. 44. * la Wegelin, S. 53 (Kehr. 10—27.). — Valdian f., S. 500. — I’upikofer, a.a.O., 1.2, S. 7ßß> verlegt dieses Treffen irrtümlich in das vorausgehende Jahr. Gütern reiche Tiroler Adel trat schon ganz unverschämt gegen seine Herren auf und machte aus seinen auf die Zustutzung der landesfürstlichen Macht gerichteten Bestrebungen fast gar kein Hehl mehr. Die Landbevölkerung befand sich ebenfalls in einer starken Aufregung, die durch jahrzehntelange Bedrückungen von seiten des Adels und durch die großen Mängel der Rechtspflege hervorgerufen worden war. Schon schauten die Tiroler Hauern mit gespannter Aufmerksamkeit nach dem Nachbarlande im Westen hinüber, wo sich volksfreiheitliche Ideen mit unwiderstehlicher Kraft Bahn gebrochen hatten. Um durch Zugeständnisse zu rechter Zeit die Gefahr im Innern zu beschwören und auf diese Weise die nötigen Mittel für die Bekämpfung der Venetianer und Appenzeller flott zu bekommen, trafen die Herzoge Leopold IV. und Friedrich IV. am 18. Jänner in Innsbruck.ein und beriefen die ti roli sehen Stände zu einem Landtage zusammen. „Am 24. Februar 1406 sicherten die Landesfürsten feierlich allen Volksklassen der Grafschaft Tirol, des Landes an der Etsch und im Inntale den ungestörten Genuß aller hergebrachten Gnaden, Rechte und Freiheiten sowie die Aufrechterhaltung der alten Gewohnheiten zu und vermehrten sie noch durch neue Gnaden. Sic versprachen die Hauptmannschaft an der Etsch und das Burggrafenamt nur mit tindischen Landleuten an der Etsch zu besetzen, die Lehen im Lande entweder selbst oder durch einen Stellvertreter zu vergeben, die Streitsachen nicht vor auswärtige Gerichte zu ziehen, niemand zur Heirat zu nötigen, jeden Angeklagten vor einem Adelsgerichte verhören zu lassen, die Steuern, welche die Grundherren im gegenwärtigen Kriege auf ihre Zinsleute zu legen erlauben, nicht ohne ihren Willen weiter zu erheben und den Dienst der Vasallen nicht länger als auf einen Monat innerhalb der Landesgrenzen unentgeltlich zu fordern.“124 Hierauf bemühten sich die Herzoge, Bundesgenossen für den Kampf gegen die Appenzeller zti werben. Am 15. März 140(5 versprachen sie» der Stadt. Konstanz bis auf künftige Pfingsten 4000 fl. zu zahlen „von wegen des kriegs gen den Appenzellem, darinne si uns getreulich beigestendig und geholfen gewesen sein 'lud noch hinfiir süllen, als wir in des wol getrauven.“’"5 Zwei Tage später gewannen sie den Grafen Wilhelm von Moutfort-Bregenz, ihren bisherigen Gegner, zum Freunde; sie gaben ihm außer 2400 fl. den Bregenzerwald128 Und tags darauf auch den Markt Dornbirn1-7 (welchen er ihnen ohnedies 8chon abgenommen hatte) auf Lebenszeit zum Pfände, wofür er mit allen ’=‘ Kgger, Geschieht« Tirols V., S. 450. — Jäger, (ieschiclite der lamlstilmlischen Vcr-tiissung Tirols 11., S. 241. 135 Tliommen, Urk. II., S. 14(‘>, Nr. 603. — Wartmann, Urk. IV., S. 783, Nr. 2300. ,M Tliommen, Urk. H.. S. 440. Nr. 004. — Wnrtmann, Urk. IV.. S. 7S4, Nr. 2301. 'ii'linowsky V.. lieg. Nr. Ti”)7. OT Tliommen, Urk. ü., S. 447, Nr. 005. — Wartmann, Urk. IV., S. 780, Nr. 2302. — ^ichnowsky V., Reg. Nr. 77i8. seinen Leuten und Gütern ihr Rat und Diener wurde und gelobte, „mit leib und »not getreulich wider ir veind die Appenzeller und ir ungehorsamen, die sieh wider ere und treu von in geworfen und umhgeslagen liand, . . . ze helfen, ze raten und l>eigestendig ze sein“. Ein Vertrag, den die Herzoge am 5. April mit der Stadt Wangen schlossen, sollte dem Bunde ob dem See die Beschaffung von Lebensmitteln erschweren. Genannte Stadt verpflichtete sich, die Appenzeller und ihre. Helfer weder zu hausen noch zu hofen, ihnen weder Kost noch andere Notdurft zu verabreichen und ließ alle ihre Kornhändler einen Eid schwören, denselben nichts zu verkaufen.128 Außerdem verwendeten die Herzoge zur Anwerbung von Söldnern eine schöne Summe Geldes.1211 Schließlich suchten sie den drohenden Verlust ihrer Besitzungen in Ohurwalchen und am Walensee dadurch zu verhüten, daß sie am 12. Mai die Herrschaften und Schlösser Sa.rgans, Windegg, Freudenberg und Nidberg dem Grafen Friedrich von Toggenburg für 3000 fl., die sie ihm vom Solde noch schuldig waren, versetzten..180 Vorsichtigerweise hatte der Graf schon vier Tage vorher mit den Appenzellern Frieden gemacht, wodurch ihm der ruhige Besitz der genannten Pfandschaf ten gegen das Versprechen, von denselben aus den Bund während der Dauer des Krieges nicht zu befeinden, garantiert wurde.131 Mit der Oberleitung der Aktion gegen Appenzell betraute Herzog Leopold IV. abermals seinen Bruder Friedrich, indem er ihm am 14. Mai 1406 die volle .Regierungsgewalt in den Vorlanden bis zum künftigen Georgi tage übertrug.1:12 Inzwischen hatte der Rund ob dem See seine Hände nicht müßig in den Schoß gelegt. Schon am 213. März erfuhr er, daß Graf Wilhelm von Montfort-Bregenz zu den Habsburgom geschworen habe,133 und traf die nötigen Gegenmaßregeln. Den Kampf eröffnet« Graf Wilhelm, der „in dienst dos hortzogen von Oesterreich ain groß volckh zesamon gebracht“ hatte, anfangs April mit einem Angriffe auf Götzis und Feldkirch, allein er mußte sich alsbald vor der Übermacht des zu den Waffen eilenden Landvolkes nach Bregenz znriiokziehen. Selbstverständlich wandte sich jetzt der ganze Zorn der Hündischen gegen den kecken Grafen. Sie vorfolgten ihn bis an die Tore seiner Stadt und brannten ihm die Dörfer Hohenems und '•8 Thonimcn, Urk. II., S. 447, Nr. 60(i. — Wartmann, Urk. IV., S. 7HO, Nr. 2303. — Lichnowsky V., Reg. Nr. 761. 120 Sic legen im Mai und im August namhafte Betrüge für Söldner in Wil, liapperswil, Hischofszell usw. aus. Wartmann, Urk. IV., R. 794, Nr. 2367, und Thoramen, Urk. 11., S. 458, Mr. 621, 622, 623, 624, 625. 130 Liitisburger Kopialbuch, S. 132, Nr. 21. — Wartmann, Urk. IV., S. 7!)3, Nr. 2366. — Thonimcn. Urk. M., S. 44S, Nr. 600. — Lichnowsky V., Keg. Nr. 774. Wartmann, Urk. IV., S. 791, Nr. 2365. Zellwcgcr, Urk. 1.2, 8.102, Nr. 185. u" Wartmann, Urk. IV., S. 795, Nr. 2368. — Thominen, Urk. II., S. 440, Nr. 611. »a Wegelin, S. 56. Lariterach nieder.184 Ein anderer Haufe fiel in den vorderen Bregenzerwald ein, bewog innerhalb weniger Tage die dortigen Landleute zum Eintritte in den Bund und äscherte auf dem .Rückwege die Bregenzer Vorstadt ein.135 Eine dritte Schar eroberte den inneren Bregenzerwald und machte' sogar einzelne Vorstöße ins Allgäu, uni auch dort die Bauern gegen das Herren-regiinent aufzuwiegeln. Bei dieser Gelegenheit kam es zu einem „gar ritterlichen schahnutz ze Elnhofen“ (das heutige Ellhofen bei Weiler westlich von Immenstadt).136 Die Hauptmasse der Bundestruppen jedoch sammelte sich unterdessen zu Feldkirch, von wo aus der kühne Plan, einen Einfall nach Tirol zu unternehmen, bewerkstelligt werden sollte. Die erste .Nachricht hierüber ist folgende Eintragung in den sanktgallischen Soekelamtsbüollern vom 26. Mai 140(i: „Gab dem Sydler :50 ß denar, an mi'twochen vor phingsten (Mai 26.), do er die raiss wolt für Veltkilch uff, verzart er mit den phiffem und dem bannerherren, do er an den kummen (?) zoh.“187 Dann fährt dieselbe Quelle fort: „Gab 0. Iluntwiler l.i denar, ze zerung, do er mit dem Bingesser voranhin fuor gen Veltkilch, do man über Arl ziihen wolt.“ — „Gab C. 1 luntwiler 1 lb. 2 ß denar., verzartent liop'tlüt, phiffer und bannerherrn, do man über Arl ziihen wolt.“ — „Man sol Merman Mok 16 ß den., von 1 guldin, leb er dem hoptman zu Pludentz, ward verbracht mit den phiffern, d o m a n ii b e r A r 1 z o h.ul3S Jedenfalls hatten die Appenzeller ihr Unternehmen gut vorbereitet und gut erwogen. Hie dachten sieb, daß die Tiroler Bauern mit den herrschenden Zuständen ebenso unzufrieden sein müßten wie sie selber und so gelangten sie auch »anz naturgemäß zu dem Schlüsse, daß gleiches Streben, gleiches Wünschen und Hoffen auch durch die höchsten Berge nicht getrennt werden könnte. Und damit hatten sie gar nicht so unrecht, ihr Marsch von Arlberg abwärts glich einem wahren Triumphzuge. Die Bewohner des Stanzertales, des Paz-naun, der Gegend um Landeck und des obersten Lechtales schlossen sich ohne weiteres den wagemutigen Eindringlingen an. Denn gerade in diesem Teile Tirols hatten sich die Bauern noch am besten eine Erinnerung an das altgermanische Volksrecht bewahrt; infolgedessen empfanden sie die schon seit Jahrzehnten andauernde schlimme Lage ihres Standes weit stärker als ihre übrigen tirolischen Leidensgefährten und waren daher für die neuen 134 Feldkirelier ('ln’oilik des l'lrieli um Gral>en (bei Wegelin, S. .>7). ns Keldkirchor Chronik des Ulrich am Graben (bei Wegelin, S. (i4). — „Gnb(Kuodi Spanliart i> plapplmrt, als er das bottenbrot gewan, do man den Bregentzenvald gewan“ (28. April). Wegelin, S. (14. n* Wegelin, S. 63, und Vadian 1.. S. 500. >.u Wegelin, S. 65. — Der erwähnte Sydler war der Hauptmann der Expedition, iss Wegelin, S. 65 und 66. Ideen ihrer Befreier sehr empfänglich.180 Erst als die Appenzeller am 4. Juni die Brücke bei Zams überschritten hatten, stießen sie in der Gegend des heutigen Weilers Lötz140 auf Widerstand, Hier stellte sich ihnen der Landeshauptmann von Tirol141 mit einer wahrscheinlich in aller Eile zusammengerafften Schar Innsbrucker entgegen; allein vor dem Angriffe der kriegs*-gewohnten Bauern stoben die Verteidiger auseinander wie Spreu im Winde.142 Kampfesmutig setzten, hierauf die Eroberer ihren Weg den Inn abwärts fort. Vor Imst hemmte ihren Marsch ein starker Ilaufe Bewaffneter (allem Anscheine nach italienische Söldner, denn sie trugen eine Fahne mit einer Teüfelsfratze und der Aufschrift: „cento diavoli!“148 Jedoch gar rasch räumten die Hellebarden der Appenzeller auch mit diesem Hindernisse auf; nachdem sie ungefähr 80 Feinde erschlagen und ihnen die Feldzeichen entrissen hatten, lag ihnen die Straße bis insHerz des Landes offen.144 Von einem weiteren Vordringen hielt sie jedoch, wie es scheint, die Erkenntnis ab, daß die Sache am Ende doch schief gehen könnte. Zudem kam ein Bote aus der Heimat, um sie — aus was für Gründen, wissen wir nicht — zurück zu rufen.145 Ein Teil schlug den Weg über den Fernpaß ein, um sich mit. den bei Immenstadt im Allgäu operierenden Brüdern zu ver- “ Jäger, «.n. O., I., S. 584 IV., ist. durch genaue Vergleichung ilor tirolischon Wcis-tttmer zu folgendem Resultate gelangt: „Den Charakter völlig freier Gemeinden finden wir nach den bisher bekannt gewordenen Weistiiniorn nirgends Schürfer ausgeprägt als bei den Landgemeinden des höheren Oberinntales; hier haben sich von früher Zeit her Gemeinden im Besitze des Rechtes ihrer Selbstverwaltung in der Weise erhalten, daß ihnen dasselbe auch nach der Ausbreitung der von Meinhard II. gegründeten landesftirstlichen Gewalt nicht geschmälert wurde. Sie rühmen sich dieser Freiheit und legen sich mit Stolz den Titel freier Leute bei. Solche Gemeinden finden wir in Wenn®, Zams, Fließ und ganz vorzüglich in der Gerichtsgemeinde Laudeck.“ 1.0 Nach Staffier befand sich dort schon seit uralten Zeiten eine in ihren Resten noch heute erkennbare Befestigung (Letzi?), von der die Ortschaft den Namen tragen soll; vergl. auch Jäger, a.a.O., II., S. 240. 1.1 Landeshauptmann war damals wahrscheinlich Graf l’eter von Spaur. Kr wird als solcher zum letztenmal genannt am 2. Mai 140(1; am 20. September tritt wieder Heinrich von Rotenburg in dieser Eigenschaft auf. Ladurner im Archiv für Geschichte Tirols 11., S. 32. 10 Scliweygers Chronik der Stadt Hall, S. .‘10 (gerade in diesem Teile aus einem Bruchstücke einer älteren Innsbrucker Chronik bestehend), meldet: „Item die Appöoeller kamen in das ober Inntal u. gewunnen die pruckhen zu Zams am freytag in phingsten Juni 4)'; da was der hawtbman des lanndts u. die Innsprueker auch da, anno domini 140(1.“ im Wegelin, 8. (17 j die Kahne befindet sich heute noch im Archive zu Appenzell I. Rh. Keldkireher Chronik des Ulrich am Graben (bei Wegelin, S. (»(>). — Brandig, Landeshauptleute von Tirol, S. 150f. — Justinger, S. 101, sagt: „Do erslugen si vil lfiten und gewunnen fünf paner.“ 1,5 „Gab Hans Bader (1 1.1 denar., I u f I' li be r A r 1, d a s das v o I k h h c r h a i m z. u g." Wegelin, S. (17. einigen,140 während der andere, mit reicher Rente beladen,147 über den Arlberg nach Hause zurückkehrte. Der ebenso unerwartete wie erfolgreiche Einfall des Bundes ob dem See in das bisher von den Schrecken des Krieges unberührt gebliebene Land Tirol versetzte den Herzog Friedrich in große Besorgnis. Von den Verwicklungen im Süden gehemmt, von den aufrührerischen Umtrieben des einheimischen Adels und der unzufriedenen Stimmung der unteren Volksschichten beängstigt, stand er diesem neuen Streiche der Feinde fast wehrlos gegenüber und mußte befürchten, daß der über den Arlberg geschleuderte Brand leicht weitergreifen und die habsburgische Herrschaft in Tirol ernstlich gefährden könnte. Er knüpfte daher mit dem Gegner friedliche Unterhandlungen an. Andere wichtige Ereignisse politischer "Natur* wie seine Heirat mit Elisabeth, der Tochter des Königs Ruprecht und der am 11. Juli 14-0(5 erfolgte Tod seines Bruders Wilhelm, welcher die Teilungsfrage wieder aufrollte, bestärkten ihn in dem Entschlüsse, sobald als möglich und um jeden Preis einen länger dauernden Waffenstillstand mit den Appenzellern und ihren Verbündeten zustande zu bringen. Sein Schwiegerväter vermittelte ihm denselben, denn nun begann sich auch das Reichsoberhaupt um die chaotischen Verhältnisse im südlichen Schwaben zu kümmern.148 Die diesbezüglichen Unterhandlungen dürften zu Ende des Monates Juni in Borschach und Arbon ihren Anfang genommen haben.140 Unter •dem Vorsitze eines aus den königlichen Gesandten Engelbart von Weinsperg, Johann von Zimmern und Albrecht von Berwang und aus Abgeordneten der Reichsstädte Ulm, Zürich, Uberlingen, Bi her ach und Pfullendorf zusammengesetzten Ausschusses wurde dann am (>. .1 uli 1406 zu Arbon zwischen Herzog Friedlich, seinen Verbündeten und der Stadt Konstanz einerseits und den Angehörigen des Bundes ob dem See anderseits ein Waffenstillstand mit folgenden für die Dauer desselben gültigen Bestimmungen vereinbart: I. Der Waffenstillstand soll dauern ,,hinz auf sant Jorigen tag neclistkomenden und dannanhin ain ganzs iar (also bis zum 24. April 1408 !). II. Beide Parteien bleiben im Besitze dessen, was sie bisher erobert und gewonnen haben. III. Der Dompropst von Konstanz soll die Appenzeller und St. Galler usw. aus Acht und Bann tun. TV. Entstehen zwischen beiden Parteien Zerwürfnisse irgend welcher Art, so werden dieselben durch ein in Zürich zusammentretendes Schiedsgericht ausgetragen. V. Die beiderseitigen Gefangenen werden „auf zeitlich bescheiden t rostu ng“ frei gegeben; noch ausständige Lösegelder brauchen während dieser Zeit, nicht bezahlt zu worden. 140 Vadian f., S. !>00. 1,7 namend die groß gut dem dorf Saml>ß.“ Feldkireher Chronik des Ulrich nin drallen (hei Wegelin, S. (iti). '« Weizsäcker, Deutsche Reichstags»kten VI., S.fll, Nr.58. wo Wegelin, S. G7 und 08. VI. Zwischen beiden Parteien soll friedlicher Handel und Wandel herrschen. 1,10 Der Tiroler Zug und der daraus resultierende Waffenstillstand bedutet den inneren Höhepunkt in der geschichtlichen Entwicklung dos Bundes ob dem See. Mit großer Zähigkeit nnd von einem wunderbaren Kriegsglücke begleitet, hatte das Appenzeller Völklein seinen freiheitlichen Bestrebungen in einem Gebiete Eingang verschafft, das es von seinen höchsten Bergen aus kaum zu überblicken vermochte, es hatte einen Volksbund ins Leben gerufen, welcher von den Ufern des l'nns und Lochs bis an die Gestade des Ziirchersees reichte und es durch seine Schlagfertigkeit dahin brachte, daß ihm der Gegner die Anerkennung als kriegführende Macht nicht versagen konnte. Hätten nun die leitenden Faktoren desselben den Zustand der linhe dazu benützt, um durch Einführung einer strafferen Organisation ihr Werk innerlich zu kräftigen und die einzelnen ihrer historischen Vergangenheit nach oft so grundverschiedenen Teile durch einen festeren Kitt als bloß durch kurzatmige Verträge miteinander zu verbinden, wer weiß, ob dann nicht der Bund ob dem Sw die Grundlage für ein neues und entwicklungsfähiges Staatswesen geworden wäre. Doch ergriffen die Appenzeller keinerlei Maßregel in dieser Richtung; es gebrach ihnen dazu wohl auch an der nötigen Kraft. Und so müssen wir konstatieren, daß es von nun an mit dein Bunde ob dem See langsam bergab geht, wenngleich ihm noch im nächsten Jahre äußerliche Erfolge in Menge vergönnt gewesen sind. Der Waffenstillstand wurde von beiden Parteien nicht besonders ernst genommen. Die Appenzeller verurteilte er zu einer erschlaffenden Untätigkeit, die sich um so mehr fühlbar machte, als ja das Geheimnis ihrer großen Fortschritte hauptsächlich im Glücke der Waffen beruhte; den Gegnern aber bot er Zeit genug zur Sammlung und Ttiistung für den Wiedorausbruch des K rieges, ja einzelne Adelige konnten diesen Zeitpunkt kaum erwarten und suchten jetzt schon allen Abmachungen zum Trotze die erlittenen Verluste wett zu machen. Wenige Wochen nach dem Arboner Tage fiel Graf Wilhelm von Mont fort-Bregenz mit seinen Scharen in den Bregenzerwald ein und bekämpfte dort die Biindischen, was diese veranlaßte, an den herzoglichen Landvogt und an die Stadt Konstanz zu appellieren.151 Um zugleich ihren Beschwerden den nötigen Nachdruck zu geben, boten die Appenzeller 150 Wartmann, Urk. IV., S. 801, Nr. 2375. — Zellwegcr, Urk. I.*, S. 110, Nr. 188. — Zellwegcr läßt in seiner Geschichte dos appenzellschcn Volkes (len Waffenstillstand schon am 24. April 1407 zu Knde gehen und setzt dann nach dem vermeintlichen Abläufe desselben den Einfall nach Tirol irrtümlich in das Jahr 1407; schon Wegelin (S. 66) bat diesen Fehler berichtigt, den ich nicht erwähnen würde, wenn er nicht in einem neueren Geschichtswerke (Pupikofcr, a.a.O., M, H.759) abermals auftaueben würde. „lt. Spanhart trug brief zuo des liertzogcn luntvogt gen Baden v o n des Angriffs wegen, den graf Wilhelm in friden t e 11.“ — „R. Spanhart truog brief gen Costenz, do graff W. die uns cm er soh, luog iti U regen tzer -wald.“ Wegelin, S.'69. und St. Galler ihre ganze Macht, auf und zogen vor Konstanz. Die nächste Folge war, daß die Umgehung der Stadt schrecklich verwüstet wurde und das Schloß Obernberg bei Gosau in Flammen aufging.152 Dann besänftigten sich die erregten Gemüter wieder und wir hören im Jahre .140(5 nichts mehr von kriegerischen Ereignissen. Erst im Frühling des Jahres 1407 erwachte die .Kriegslust der Appenzeller und ihrer Verbündeten von neuem. Die Veranlassung hiezu boten wohl in erster Linie die umfassenden Rüstungen des schwäbischen Adels. Schon seit Beginn des Jahres 140615:i war der österreichische Landvogt im Thurgau, Graf Hermann von Sulz, eifrig bemüht, die zersplitterten adeligen Kräfte in den Vorlanden unter seiner Fahne zum Kampfe gegen die demokratische Gefahr zu vereinigen, und hatte sich zu diesem Zwecke mit einem Ililfegesuche an die Ritterschaft Südbayerns und Württembergs gewendet. Seine Mahnungen blieben nicht ohne Erfolg, denn die Exkursionen der Hündischen ins Allgäu und Lechtal hatten weite Kreise gezogen und unter der Landbevölkerung nördlich vom BodenSee und in der bayerischen Hochebene eine Erregung erzeugt, die einen Aufstand befürchten ließ. Während nun diese Ziuriistungen langsam aber stetig ihren Fortgang nahmen, eröffnete der Bund ob dem See kurz entschlossen am 24. Mai 1407 die Feindseligkeiten mit einem Zuge gegen die Burgen Alt- und Neu-Ems in Vorarlberg.154 Nach achtwöchentlicher Belagerung fielen beide in die Gewalt der Bauern und wurden von Grund aus zerstört.155 Hierauf traf der Bund Vorbereitungen zu einem Unternehmen größeren Stils.158 Es handelte sich um einen Eroberungszug ins Thurgau, denn schon zeigten sich dort mehrfach gegnerische Streifscharen,157 von denen eine sogar bis in die Nähe von St. Gallen vordrang.158 Ohne sich durch die feindliche Haltung des Grafen Friedrich von Toggenburg, der mehrmals von Süden 153 ScliAvarzhensli wird am '27..Iuli nach Feldkirch geschickt, ..dass er manott umb den zug geil Costenz“. — In dev Eeldkircher Chronik heißt es: „Darnach zogen die vom punt gen Costenz und wüsten vill lcut bei der statt u. zogen wider herauf und gewunnen ain vesti, haisst Oberberg... u. verbrannten si.“ Wegelin, S. 70. >“ Zellweger, Urk. I.s, S. 101, Nr. 184. 151 „Oie soldner gen Aemptz giengent uss an zinstag vor Urbani anno VII.“ Wegelin, S. 77. im Wegelin, S. 80. — „In dem selben jar ward Einptz gewunnen zc usgeudem höw-manot. Es was ain robhus über plmffen und laien, köfluten, liefrren u. jederman u. ward verbrant u. darnach die muren nidergraben der zwai bürgen, die da hnißent Emptz, von den s. Oallen, von Appenzell u. von Schwiz. Zürcher Chronik, S. 170. IM „Ruodi .Spanhart truog manbrief gen Walgö und gen l’ludentz und gen Rankw'il, sunnentag vor Laurenzi (August 7.), ...als man den zug anlait in das Tur-göw.“ Wegelin, S. 01. 157 Wegelin, S. 75, 7(i, 80, 88. im Wegelin, S. 80. lter ins Rheintal einfiel,180 behindern zu lassen, brach das Bundesheer in der zweiten Augustwoche in der Stärke von 1200 Mann ins Thurgau ein.1(1(1 Nach einem glücklichen Gefechte mit den Kon Stanzern zog es nach Wein-felden und von da nach Biirglen; überall verbreitete sich Furcht und Schrecken vor seinen raubenden und sengenden Scharen, die bis nach Os-singen und Andelfingen hinunter streiften. Ein Haufe wandte sich gegen das südliche Thurgau und eroberte in wenigen Tagen die Schlösser Sonnenberg, Spiegelberg, Bichelsoe, Tannegg und die dazugehörigen Ämter. Die Hauptmacht der Hündischen aber umzingelte die Städte Elgg, Wil und .Frauenfeld. Zuerst kam Elgg in ihre Gewalt, dessen Bürger nach kurzer Gegenwehr den Belagerern die Tore öffneten und in den Bund eintraten. Einen gleichen Schritt tat wenige Tage später die Stadt Wil. Damit fiel auch der Urheber des Krieges, der einst so willensstarke, jetzt aber von der Wucht der Ereignisse gänzlich zu Boden gedrückte Abt Kuno in ihre lliinde, welcher dort, auf dem letzten Reste seines Besitztums, Zuflucht gesucht hatte. Am 20. August begab er sieh mit seinem Gotteshause in den Schutz und Schirm der St. Galler und Appenzeller und wurde von diesen im Triumphe nach Hause geführt."11 Dagegen mißlang das Unternehmen des Bundes gegen Frauenfeld. Tapfer wehrte sich die kleine Stadt und schlug, obwohl sie von ihren Bedrängern durch Brandpfeile schon halb in Asche gelegt worden war, alle Angriffe mannhaft zurück, so daß sie endlich unverrichteter Dinge abziehen mußten. Als Anerkennung für ihre Tapferkeit und als etwelche Entschädigung für den erlittenen großen Brandschaden befreite Graf Hermann von Sulz am 2. September 1.407 die Stadt von allen Steuern an Österreich.162 Diese Ereignisse im Thurgau, welche den äußeren Höhepunkt in der Geschichte des Bundes ob dem See bilden, hatten zur Folge, daß die österreichische Stadt Winterthur, um einer drohenden Belagerung zu entrinnen, am 2. September 1407 ein ewiges Burgrecht mit Zürich schloß.103 Bald darauf taten Biilaeh und Regensberg ein gleiches,16'1 während Hermann Geßler, österreichischer Vogt zu Rapperswil, diese Stadt und das Amt Grüningen um 8000 Gulden an Zürich verpfändete.1ör’ So ging (ün Stück der habsburgischen Besitzungen in der Schweiz nach dem anderen an die im Wegelin, S. 87 und 91. 100 Hauser, a. a. O., S. 58 ff. 101 Wartmann, Urk. IV., fS. 817, Nr.23D8. — Zellweger, Urk. l.a, S. 11 !>, Nr. 180. — Wegelin, S. 92 ff. — Vndian I., S. 503. 102 Hauser, a.a.O., S. 59. — Lichnowsky V., Nr. 1126. 108 Wartmann, Urk. TV., S. 818, Nr.2400. — Zellweger, Urk. I.*, 8.121, Nr. 191. Hauser, a. a. O., S. 00 f. ,M „Am ersten lag des ändern lierbstinanots do wurden Imrger von Zürich die von Bülacli; uff den selben tag nam inan Kegens'perg ein.“ Zürcher Chronik, 8.1(19. *“ Klingenberger Chronik, 8. 102, Nr. 102 und 103. Eidgenossen verloren. Auch ein großer Teil des thurgauischen Adels warf sich Zürich in die Arme, nm Hab und Gut vor dem Zorn der Bauern zu retten.10" Die Appenzeller jedoch und ihre Genossen wurden durch das überaus gute Gelingen ihres Anschlages im Thurgau nur noch übermütiger, als sie es schon waren. Sie beschlossen jetzt, den Grafen Wilhelm von Montfort-Bregenz für die feindselige Haltung, die er dem Bunde gegenüber seit langem an den 'Pag legte, zu strafen und sandten eine starke Abteilung von Söldnern gegen Bregenz, welche Stadt und Burg alsbald in arge Bedrängnis brachte.167 Eine andere Schar war schon etwas früher ins Lechtal eingedrungen, wo sie im Verein mit den dortigen Bauern das für eine längere Belagerung nur unzureichend vorgesehene Schloß Ehrenberg umzingelte.108 Dadurch endlich wurde der schwäbische Adel aus seiner Lethargie aufgerüttelt. Denn Bregenz bildete den Schlüsselpunkt für die vorliegende bayrische Hochebene; wenn dieses fiel, so war die Gefahr, daß der Aufstand auch jene Gegenden ergreifen würde, in die allernächste Nähe gerückt.1,111 Ihn dies zu verhindern, sammelte sich um die Mitte des Monates Oktober ein stattliches Ritterheer in Pfullendorf170, während der Landvogt Graf Hermann von Sulz am 17. Oktober ein Aufgebot an die Stadt Frei bürg im Breisgau (und wohl auch an andere österreichische Orte in den Vorlanden) ergehen ließ, ihm hinnen 14 'Pagen „zwo glefen wolgerüst, je die glef selb ,,I)ic von Laudenberg u. die edeln in dem Turgöw wurdent all burger ze Zürich und gabent dem hertzogen sinen dienst uff... und getrawet ir kainer im selbst noch silier vestin so wol, dass er sich darinn liesso finden oder nüten; und hattent sich doch alle versorgt u. als werlich u. manlieh gestelt, als wöltint si dem römischen ricli widerstan.“ Klingenberger Chronik, S. 103. Der Zug begann am i). oder 15. Oktober. Wegelin, S. 98 und 99. "B In einem Itriefe des Heinrich von Rottenburg an Peter von Spaur und Niklas Vintler vom 21. September 1407 heißt es u.a.: „Wissent, das die burren von Appenzell aber herus in das land gezogen sint, unnd ist unns gesait, das das gesohloss Kruberg in vierzehen tagen verha u soll werden.“ Daher möchten sie mit dem Herzoge reden, „das das geschloss versehen u. besorgt werde mit cost u. mit zug, ... wan uns wol gesait ist, das nüt vil eost noch zug darilnnen seye.“ Brandis, Landeshauptleute von Tirol, S. 101 f. ,0” „Und als unser lüt von s. Gallen mit denen von Appenzell vor Breganz dem stetli u. dem schloß lagern!.. . und darin schussend u. wurfend, ward ain geschrai, dass diß Hit, sich vereingot hettind: wo in mit Breganz geliing, so weltind si durch Schwaben raisen u. niemantz verschonen.“ Vadian I., S. 503. 170 Am 12. Oktober schreibt die Stadt Villingen an die Freiburger, „daz gross volke von rittern u. knehten von wegen unsers herrn des kiinigs, dos margraufen von Wirtem-berg, der burggrafen von Nürnberg etc. auf hinaht zesament stosse ze Pfullendorf; und die mainen ze entschütenn grauf Wilhelmen von Briigenz von den Appenzellern u. die von Kmso vor der alten Clingen.“ Wartmann. Urk. IV.. S. 821, Nr. 2401, und Zellweger, Urk. I.*, S. 125. Nr. 192. dritte mit pherden“ nach Frauenfeld zu Hilfe zu schicken.171 Kr seihst aber brach mit einem starken Kriegsvolke von I Hessen hoffen aus ins Thurgau ein, um die verlorenen Besitzungen zurückzuerobern. Sogleich zogen, ihm die Appenzeller, von .Klgg aus benachrichtigt,17” entgegen und mahnten, außerdem die Schwizer um Hilfe. Wirklich kamen die letzteren, — und zwar sehr zum Unwillen Zürichs, das nach wie vor auf seinem alten Standpunkte beharrte und den Schwizern in der Appenzeller Angelegenheit jegliche Unterstützung verweigerte173 — dieser Bitte nach; sie überfielen die Herrschaft Kiburg und brachten sic in ihre Gewalt.174 Vor einer solchen Übermacht wich Graf Hermann von Sulz mit den Seinen nach einem Nachtgefechte bei Elgg17fi vorsichtig über den Rhein zurück, womit aber die Gefahr für den Bund ob dem See noch keineswegs beseitigt war. Denn schon am 27. Oktober schlossen die schwäbische Ritterschaft vom St. Georgenschilde unter Führung ihrer acht Hauptleute, die Bischöfe Albrecht von Konstanz und Eberhard von Augsburg und die Stadt Konstanz miteinander einen Defensivvertrag bis zum 24. April 1401). Derselbe war direkt gegen die Appenzeller gerichtet, denn es heißt in der Urkunde: „Und wan aber laider mit warhait sieh erfindt, das die unredlichen bösen gewält koment, ufgangen u. gewachsen sint von den Appenzellern u. denen, die; sich zu in gebunden hand, so haben wir uns . . . zu den von Costen'tz des veraint und verbunden..., dass wir in ietzo anstett zwaihundert ze rosis u. zwai-hundert ze fuss gutes wolerziiigtes volles mit arm brüsten u. spiessen ze täglichen krieg in ir statt oder andere ire schloss, wa sie der allerbest bedur-fent, schiken, legen u. senden sont uf un&ern aignen kosten, . . . iintz <1 iii sach gegen den Appenzellern . . . genzlich erobert, gericlit oder abgetiragen wirt.“170 m Wartmann, Urk. IV., S. 821, Nr. 2402, und Zellweger, Urk. 1.2, S. 12(1, Nr. 193. — Die Freiburger zeigten sich lässig und mußten am 2. Jänner 1408 noch einmal gemahnt werden (Wartmann, Urk. IV., 8.822, und Zellweger, Urk. 1.2, S. 148, Nr. 198). m Wegelin, S. 102. 1,3 Wartmann, Urk. IV., S. 822, Nr. 2403. — Zellweger, Urk. La, S. 127, Nr. 194. 174 „Am fritag nach St. Gallentag zugend die von Schwiz mir ir panner uss, von pitt wegen der von Appenzell, welche s'i kraft ires landreclits hoch ermant hatten, auch von sorgen wegen, dass inen Warnung kam, man wollte die niarch überfallen, dann es warend über die App. ausgezogen die ritterschaft aus dem tlegau u. von Swaben «. hatte sieh gross volk über Kyn hargelassen, die von Swiz mantent auch ander ir aidgenossen von Zürich, Glarus u. s. w., inen nachzuziehen, si aber zugen strax in die grafschal't. Kyburg u. namen die feste Kyburg ein an sunntag nach Galli (Okt.21.). Am abend aber zuvor... warend die feind wider über llhyn gewichen. Sie liessent also 12 mann in besatzung und zogend am zinstag vor Symonis u. Jude (Old.. 25.) wider heim.“ Goldsclimids Chronik von Winterthur (bei Hauser, a.a.O., S. (iS). i« Wegelin, S. 105. '"Wartmann, Urk. IV., S. 823, Nr. 2404. — Zellweger, Urk. La, S. 128, Nr. 195. Am 21. November 1407 schloß dieselbe Kitterschaft unter sich einen ähnlichen Vertrag (Wartmann IV., S. 820); vergl. auch Stälin, Wiirttcmbergische Geschichte III., S. 390 f. So schob sieh nun ein böses Gewitter gegen den Bund ob dem See heran, welches ihn verderben sollte. Es zeigten sich an ihm bereits die ersten Spuren des Verfalles. Einerseits stellte das Engagement auf zwei weit auseinander Hegenden Kriegsschauplätzen seine Kraft auf eine Probe, die er auf die Dauer nicht auszuhalten vermochte, und anderseits machte die Belagerung von Bregenz infolge der aufopferungsvollen Haltung der Bürgerschaft. trotz mehrfach dorthin entsendeter Verstärkungen177 keine Fortschritte. Dazu kam noch, daß ein überaus strenger Winter den Truppen das Waffenhandwerk außerordentlich erschwerte. Die Eroberung der Stadt Bischofszell, die am 15. November 1407 erfolgte,178 war die letzte glückliche Waffen tat des Bundes, kaum zwei Monate späterereilte ihn das Verhängnis. Am 13. .1 [inner 140S überfielen nämlich die Konstanzer vom See her179, die Georgsritter unter der Führung des Grafen Rudolf von Montfort-Tettnang-Seher zu Lande von Norden her180 das hündische Belagerungsheer vor Bregenz, welches zwar von der Absicht des Gegners rechtzeitig benachrichtigt worden war, aber einen Angriff bei der herrsehenden grimmigen Kälte für unwahrscheinlich hielt. Wohl setzten sich die Angegriffenen tapfer zur Wehre, allein die Übermacht, des Feindes war zu groß; als schon 80 der ihren, darunter der Hauptmann Hans Kupferschmied von Schwiz, im Blute lagen, ergriffen sie unter Zurücklassung ihres Banners und des ganzen Belagerungsmaterials die Flucht, von der sie sich erst erholten, als der Rhein in ihrem Rücken lag.181 Doch hütete sich der Adel, den geschlagenen Gegner zu verfolgen und damit seine geschlossene Ordnung preiszugeben; er war durch früheren Schaden klug geworden, und ungehört verscholl der wilde Ruf des Ritters Berengar von Landenberg: „Woluf, lönd iis inen nachziehen und ire wib und kind erschlagen, damit keine zucht noch samen mer von inen' entspringe.“182 m Wegelin, S. 109, 114. 178 Ali diesem Tilge erhält ein l$ote den Botenlohn, „als Bysclioffszell zuo uns gesworn hut“. Wegelin, S. 107. Die Konstanzer konnten jedoeli nicht landen, weil der See weit vom Ufer hinein festgefroren war. Klingenberger Chronik, S. 104. — Vadinn 1., S. 504. Daß die Appenzeller nicht überrascht wurden, bezeugen uns folgende Stellen der sanktgallischen Seckelamtsbüeher: „Man sol Haini Hberschi II I! denar., warnate die von Bregentz, als man snit, cs lüg folk zuo der langen argen u. ze Tettnang.“ — „Aber im VI U denar., truog an S. Stefanstag (Doz. 20.) 1 brief u. warnate die von Br ege nt z.“ — Ein anderer Bote „warnate den liobtman, als in die von Costenz Uberzilhcn sültin“. — „Man sol dem Bingesser 1 lb. denar, von 4 tagen gen Bregentz, a 1 s uns k u ntsc h a. f t k a in , d z m a n uns ii be r z ii heu w ö 11 u. s i h i e s s , dz s'i zuo inen selbs slihint.“ Wegelin, S. 115 und 11(8. "" Klingenberger Chronik, S. 104. — Justinger, S. 191. — Vadian I„ S. 504. — Zürcher Chronik. S. 170. — Bergmann in den Sitzungsberichten der Akademie IX.. S. 4—7. 18s 1‘upikofer, a.a.O., I.®, S. 704. So unbedeutend an sich die Schlappe bei Bregenz war, so batte sie doch unmittelbar den Zusammenbruch des Bundes ob dem See zur Folge. Er begann mit dem Abfalle der rechtsrheinischen Mitglieder, von denen einzelne schon früher in ihrer Bundestreue wankend geworden zu sein scheinen.183 In ganz Vorarlberg traten nun die vertriebenen Herren wieder in den Besitz ihrer alten Rechte,184 nur der Bregenzerwald und Feldkirch scheinen noch bis zum März, beziehungsweise Mai mit dem Bunde in Fühlung gestanden zu sein.185 Ebenso gingen bald darauf die Eroberungen des Bundes im Thurgau verloren. Dort erschien in der zweiten llälftie des März Graf Hermann von Sulz mit seinen Scharen und stellte das österreichische -Regiment fast in seinem ganzen früheren Umfange wieder hei*. Am 24. März überrumpelte er Winterthur und zwang es zum Aufgeben des Burgrechtes mit Zürich.18“ Den Bürgermeister namens tiötz Schultheiß unterm Schopf, den er für den Urheber desselben hielt, ließ er bei Andelfingen in der Thur ertränken.187 Schließlich gewann er auch noch das Amt und Schloß Kiburg zurück und nahm die dortige zwölf Mann starke schweizerische Besatzung gefangen.188 So blieb von dem ganzen umfangreichen Gebiete des Bundes nur mehr der eigentliche Kern desselben, St. Gallen und Appenzell, sowie seine erste Eroberung, die linksrheinische Gegend von Altstätten bis Rheinegg, übrig, welche die Appenzeller, weil sie leicht zu verteidigen war, noch längere Zeit behaupteten. Sein letztes Lebenszeichen gab der Bund ob dem See am 3. Mai 1408, wo er in Feldkirch seine Schlußrechnung hielt.18“ Forschen wir nach den Gründen dieses auffallend raschen Zersetzungsprozesses, so finden wir, daß der völlige Mangel an einer naturgemäßen 182 Schon am 11. Dezember 1407 heißt es mehrmals: „Gab Couni am Brand i) tag gen Veltkileh, gen l’ludentz, gen Walgöw, gen Itankwil zu den gmainden, dz sy vest wärmt u. sich nieman abwurfl.“ Wegelin, S. 112 f. 18i Schon am ‘J. Juli 1408 bestätigt Graf Albrecht von Bludenz seinen Untertanen die alten Rechte und Freiheiten (XXVH. Jahres bericht des vorarlbergisclien Musealvereins, S. 32, Nr. 11); ebenso erhielten die Bürger von Bregenz neue Freiheiten filr ihr aufopferndes Betragen während der Belagerung (XVII. Jahresbericht des vorarlberg'ischen Musealvereins, S. 30). 185 „Man sol Haintzen Warman 1111 tag in Bregentzer walt, ob sy mit uns den bund halten wellen oder mit, es was dunstag post letare (1408 Miliz 2!).). Wegelin, S. 125. — Beziehungen Feldkirchs zu den Appenzellern werden noch anfangs Mai 1408 erwähnt. Wegelin, S. 127. 18,1 Hauser a. a. (_)., S. 74 f. 18! Klingenberger Chronik, S. 103. — Vitodurana, tom.I, 37—47 (bei Hauser, a.a.O., S. 70). 188 Chronik des weißen Buches, S'. 17. 18" „Man sol dem sehriber 9 tag geil Veltkileh zuo der großen reehnung, gab im 14 ß 2 denar, an gold, wurden im und (Jossow, inventionis crucis.“ — „Man sol dem schriber !) tag gen V eltkilch zuo der reehnung, (lo die reehnung ain end num.“ Wegelin, S. 126 und 127. historischen Vorentwicklung in erster Linie den Untergang des Bundes verursachte. Er war eine abnorme, nur durch die Gunst des Augenblicks hervorgerufene Erscheinung. Ein zweiter Grund ist darin zu suchen, daß der Bund im Eifer des Sieges weit, über die Grenzen hinausgegangen war, die ihm die Natur vorgezeichnet hatte. Rechnen wir dazu noch das Fehlen einer strammen innera Organisation, welche am Ende doch für längere Zeit über die gerade erwähnten Mißstände hätte hinweghelfen können, so ist es nicht zu verwundern, wenn ein leiser Anstoß genügte, um das ganze Gebäude wie ein Kartenhaus Zusammenstürzen zu machen. Immerhin konnte der Bund ob dem See auf eine wenn auch kurze, so doch an Kriegsrulim reiche Vergangenheit; zuriickhlicken. Nahezu (10 Städte und Burgen hatte er erobert, mehr als 30 Adelssitee in Flammen aufgehen lassen.11)0 Der Adel der nordöstlichen Schweiz war bis ins tiefste Mark getroffen; er konnte sich von dem materiellen Schaden, den er durch den Krieg erlitten, nie mehr wieder erholen. V. Die Friedensverliandlungen uncl der Ausgang des Krieges. Sieben Jahre lang tobte bereits der Krieg mit allen seinen Greueln und Schrecknissen im südlichen Boden seegebiete. Furchtbar waren die Verheerungen, die er angerichtet, unermeßlich der Schaden, den die Bevölkerung im Thurgau und in Vorarlberg durch ihn erlitten hatte. Brach lagen die einst so ertragreichen Felder, denn der Bauer führte anstatt der Pflugschar die Hellebarde, dahin war der Wohlstand des Bürgers für viele .lahre, denn der Krieg hatte ihm seinen Lebensnerv, Handel und Verkehr, völlig unterbunden und die Früchte seines früheren Erwerbsfleißes auf gezehrt,101 während der landvertriebene Adel fern von seinen zerbrochenen Burgen unter Abenteuern und Entbehrungen kummervoll sein Leben fristete. Daher wurde der Wunsch, dem Zustande der Anarchie ein Ende zu bereiten und zu friedlichen Verhältnissen zurückzukehren, immer allgemeiner und nahm jetzt, da sich infolge des Treffens bei Bregenz die ganze Situation mit. einem Schlage geändert hatte, Fleisch und Blut an. Beide kriegführenden Parteien waren des Kampfes miide; es trat auf die lange Anspannung der Kräfte ganz naturgemäß die; Reaktion ein. Allerdings lagen die Appenzeller noch immer trotzig auf ihren Bergen, jederzeit bereit, dem verhaßten Feinde mit der Waffe in der Faust entgegenzutreten, wenn er es wagen sollte, in ihr Gebiet einzudringen. Allein sie gaben jetzt die Offensive endgültig auf Justingev, S. 191. — Vadian 1., S. 502 f. ziililt. dieselben ausführlich auf. Nach Hauser, a.a.O., S. 127, Beilage VI, betrugen die Schulden Winterthurs nach dem Kriege alleiik 85(15 11. an Kapital und 1200-5 II. an Zins, d. i. nach \uisereni heutigen Geldwerte 256.950 (I. an Kapital und 37.815 II. an Zins. O.-B. 4 und beschränkten sieli auf die Verteidigung' des ihnen noch verbliebenen Restes. Mit Schmerz mußten sie sehen, wie ein Bundesgenosse nach dein ändern von ihnen abfiel, wie ihr schöner Traum, einen herrenfreien Staat aufzurichten, in nichts zerfloß, und waren jetzt um so mehr zu Unterhandlungen mit dem Gegner bereit, als ihre besten Helfer, die Schwizer, seit, kurzem ebenfalls versöhnliche Töne anschlugen.11)2 Der Adel hingegen, vollauf damit zufrieden, endlich einmal einen Waffenerfolg erreicht, zu haben, sehnte sich schön nach der Zeit der Ruhe, in der er aus den Trümmern seiner zerschlagenen Herrlichkeit dasjenige retten komite, was noch zu retten war. Er hatte die Macht der unteren Klassen kennen gelernt und wußte, daß er nicht ohne Zugeständnisse die* Wiederkehr geordneter Verhältnisse realisieren könnte. An die Spitze der Friedensaktion stellte sich kein geringerer als König Ruprecht selber, und zwar aus einem zweifachen Grunde. Fürs erste bestimmte ihn seine Ilerrscherpflicht zum Eingreifen in die verwickelte Angelegenheit. Er folgte hierin nur dem Beispiele seiner Vorgänger, in deren Geschichte die Bemühungen um die Herstellung eines Landfriedens in verschiedenen Gebieten keine kleine Rolle spielten. Fürs zweite gebot ihm die Klugheit einen solchen Schritt. König Ruprecht stand damals auf dem Höhepunkte seiner Macht. Wenn auch noch keineswegs in allen Gegenden des von Parteiungen so arg zerklüfteten deutschen Reiches anerkannt, hatte er doch damals schon ganz Süddeutschland unter seinen Einfluß zu bringen vermocht. Er war am 14. November 1407 zu Aachen gekrönt worden und galt nunmehr als rechtmäßiger deutscher König.1"3 Die Appenzeller Frage bot ihm eine günstige Gelegenheit, seine Stimme als solcher laut ertönen zu lassen. Gelang es ihm, die Sache zu einem guten Abschlüsse zu bringen, so trug er damit nicht unwesentlich zur Stärkung seines Ansehens und zur Befestigung seines Thrones bei. Bereits um die Mitte des Monates Februar erschienen die Abgesandten Ruprechts in St. Gallen, um die Vorverhandlungen für den Frieden einzuleiten.l:" Er selbst erschien am 12. März in Konstanz1"15, wohin alle an dem Schiedssprüche interessierten Parteien vorgeladen worden waren. Nach dreiwöchentlichen Verhandlungen fällte er dann am 4. April 1408 folgenden Spruch: I. Das Bündnis zwischen den St. Gallern und Appen- ll“ Schon am 5. November 1407 kommt eine Stolle vor, in welcher es betreffs der Schwizer heißt, daß „man gern gesehen lmt, das wir uns hettind veraint“. Wegelin, S. 108. llütler, a. a. O., S. 361 und 307 ff. „Gab III ß denar, dem Schenken von Meinbratsliofcn, verzart an im der burger-maister und die gesellen, die des küngs bottschafft von Arbon belaiten und eiipliieng die Valentini (Febr. 14.).“ — „Aber im I Ib. Ifl ß denar., verzart der von Renekhingen, unsere heren küngs hott.“ Wegelin, S. 118 und 11!). iw verblieb dort vom 12. März bis zum 19. April 1408. Hüller, a.a.O., S. 372. zellom und denjenigen, die in der Folge zu ihnen geschworen haben, soll mit. dem heutigen Tage als der Verfassung des Reiches zuwiderlaufend aufhören, >iii(l dürfen die Genannten in Zukunft nur mit Wissen und Erlaubnis des Königs untereinander Bündnisse eingehen. 11. Die von den Appenzellem und ihren Verbündeten zerstörten Burgen dürfen nicht wieder aufgebaut werden, es sei denn mit besonderer Erlaubnis des Königs. II1. Die von beiden Parteien einander abgenommenen Leute, Güter, Gülten, Zinse usw. sollen unverweilt zuriiekerstaftet werden. 1 Y. Der durch Mord, Raub, Brand usw. entstandene Schaden soll gegenseitig vergeben, die Gefangenen sollen frei-gelassen werden und noch ausständige Lösegelder, Brandschatzungen usw. unbezahlt bleiben. V. Bezüglich der Reichsunmittelbarkeit der Appenzeller wird der König auf einem späteren Tage entscheiden, wenn der Abt von St. Gallen und die Appenzeller ihre schriftlichen Beweise beigebracht haben. VI. Der Herzog Friedrich von Österreich soll seine Untertanen, die im Bunde waren, deswegen nicht härter halten und ihnen ihre alten Gnaden, Rechte und Freiheiten bestätigen. VI1. Acht und Bann sollen mit dem heutigen Tage aufhören. VIII. Auf den Reichsstraßen soll friedlicher Handel und Wandel herrschen. IX. Bezüglich der March bleibt dem Herzoge von Österreich das Hecht Vorbehalten, die Schwizer zu belangen. Die genaue Einhaltung dieser Punkte wurde von allen am Kriege Beteiligten durch Eidschwur gelobt.190 Doch damit hatte es noch gute Wege. Die Appenzeller unterwarfen sich dem ergangenen königlichen Spruche nicht vollständig, denn sie waren damit nicht ganz zufrieden. Sie hatten außer der Zusicherung der Straflosigkeit nur das eine; Zugeständnis erreicht, daß die von ihnen zerstörten Zwingburgen nicht wieder aufgebaut werden dürften. Und das war ein sehr zweifelhaftes Geschenk, weil das Verbot mit Erlaubnis des Königs jederzeit umgangen werden konnte und auch bald darauf wirklich umgangen wurde.107 Dafür aber sollten die Appenzeller alle Eroberungen, also auch das Rheintal, herausgeben und außerdem ihre Reichsunmittelbarkeit gegen die Ansprüche des Stiftes von St. Gallen mit schriftlichen Beweisen verteidigen; und damit sah es recht windig aus. Sie hielten daher nach wie vor Altstätten und Rheinegg besetzt ud gebrauchten betreffs des zweiten Punktes dem König gegenüber Ausflüchte. Dreimal lud sie dieser zur Entscheidung über ihre Reichsunmittelbarkeit auf einen Tag nach Heidelberg vor, nämlich am 13. Dezember I M)8, am <>. .1 uni 140!) und schließlich am 25. Juli 140!). Den ersten Tag beschickten sie gar nicht, am zweiten hatten ihre Gesandten luü Wartmann, Urk. IV., S. 837, Nr. 2411. — Zellweger, Urk. I.a, S. 154, Nr. 201. m Schon am 1. Mai 1408 erlaubte König Ruprecht dem Herzog Friedrich, die Festen Jagberg, Willsch-Ramswag, Feldkirch, Montfort, Tosters und Rheinegg aufzubauen. Wartmann, Urk. IV.. S. 840, Nr. 2410. — Liehnowsky V., Nr. 1009. — Brandis, Friedrich von Oesterreich, S. 27. mir ungenügende Vollmacht und vom dritten blieben sit' abermals fern.19* Infolgedessen bestätigt«! König Ruprecht am (>. August 1409 dem Abte und Gotteshause von St. Gallon vollinhaltlich alle früheren Rechte auf die appen-zellischen Länder (nämlich die Pfandschaft über die Vogtei zu Appenzell, llundwil, Teufen, llrnäsch, Wittenbach, Engetswil und Rotmonten).1,,B Doch hatte diese Entscheidung keinen praktischen Wert, weil dem Reichsoberhaupte die Mittel zur Durchführung fehlten, und die Appenzeller trotzten derselben, sich in ihren Bergen sicher fühlend, ohne weiteres, obwohl sie mit den Schwizern wegen des zu zahlenden Soldes in Streit geraten waren200 und mit den St. Gallern ihre letzten Bundesgenossen verloren hatten; die letzteren hatten sich nämlich dem königlichen Friedensgebote gefügt und dafür am 14. Mai 1408 die Erlaubnis erhalten, sich mit den Reichsstädten um den Bodensee zu verbinden.201 Noch im Jahre 1408 scheint man ein Wiederaufleben des Krieses befürchtet zu haben, denn am 16. -Juni dieses .Jahres verband sich die Ritterschaft des Georgenschildes, der im März 1408 mich Herzog Friedrich beige! roten war,202 abermals gegen .die Appenzeller bis zum 23. April 1412, um für alle Fälle gerüstet zu sein.203 Ebenso verlängerte sic am 28. Februar 140!) ihr Bündnis mit Konstanz auf denselben Termin.204 Allein erst im Jahre 1411 kam cs noch einmal zu Feindseligkeiten. Diesmal war Österreich der angreifende. Teil. Die Appenzeller hatten zur leichteren Behauptung des von ihnen noch immer besetzten linksseitigen Rheinufers am 8. Mai 1410 mit dem Grafen Friedrich von Toggenburg208 und am 11. Dezember 1410 mit dem Grafen Hugo von Werdenberg200 Verträge geschlossen, welche beide Rechte auf dasselbe geltend machten. Um diesen im Kriege verloren gegangenen Landstrich nicht für immer einzubüßen, zog um Pfingsten 1411 Graf Hermann von Sulz im Aufträge des Herzogs mit, einer stattlichen Ritterschar vor Rheinegg. Nach kurzer Belagerung verließ die schwache appenzellische Besatzung zur Nachtzeit die Stadt, nachdem sie zuvor dieselbe in Brand gesteckt hätte.207 Hierauf zog Graf Hermann von Sulz gegen Altstätten, wo 400 Appenadler lagen. 'Protz der geringen Zahl der Vcr- Wartmann, Urk. IV., K. 890, Nr. 24.">2. — Zellweger, Urk. I.-', S. 204, Nr. 208. "* Wartmann und Zellweger, wie oben. „Die von Swiz wollen den sold lian und hatten vergessen der sehenki die niarcli, ...das sy stössig wurden und ainander liftgaben und die von Swiz die von Appezell ir lnndreehtz ledig Hessen.“ Chronik des weißen Huelies, S. 17. Wartmann, Urk. IV., S. 848, Nr. 2418. ” Wartmann, Urk. [V., S. 834, Nr. 2409. " Wartmann, Urk. IV., S. 8Ti0, Nr. 2420. — Zellwoger, Urk. I.», S. 105, Nr. 203. Wartmann, Urk. IV., S. 877, Nr. 2441. — Zellweger, Urk. I.*, S. 188, Nr. 200. 203 Wai'tmann, Urk. IV., S. 002, Nr. 2407. — Zellweger, Urk. I.a, S. 210, Nr. 209. s°» Wartmann, Urk. IV., S. 925, Nr. 2488. — Zellweger, Urk. I.a, S. 223, Nr. 211. Klingenberger Chronik, S. 100, Nr. 108. teidiger wagte er keinen Sturm, sondern wartete erst die Ankunft des Herzogs ab, der drei Wochen später mit großer Macht, eintraf.208 Weil aber Altstattcn nicht von allen Seiten eingeschlossen war — die Bauern hatten sogar einen vor der Stadt liegenden Hügel in ihrer Gewalt —, so gelang cs den Appenzellern, im Schutze der Dunkelheit unbemerkt in ihre Heimat zu entfliehen, worauf die auf diese Weise um einen sicheren Sieg betrogenen Österreicher in ihrer Erbitterung die Stadt verbrannten und wieder ab-201) zogen. Damit nahm der lange, zeitweise mit großer Erbitterung geführte Krieg, der in der Befreiungstati der dithmarsisclien Bauern ein würdiges Gegenstück flndet, ein Ende. Bald darauf — am 24. November 141.1 — schloß Appenzell mit allen eidgenössischen Orten, mit Ausnahme Berns, ein Burg- und Landrocht, es wurde* ein sogenannter zugewandter Ort.210 Am 28. Mai 1412 verlängerte dann Österreich seinen Frieden mit den Eidgenossen um weitere 50 Jahre, 'in welchen die Appenzeller auch mit inbegriffen waren.211 Ziehen wir nun zum Schlüsse das Fazit des d arges hellten Kampfes, so finden wir, daß einerseits die Zuriickdrängung der Habsburger aus deni Gebiete der heutigen Schweiz von nun an nur mehr eine Frage der Zeit •war, während anderseits das Appenzeller Land, allerdings erst nach mancher Fährlichkeit und rund ein Jahrhundert später, als 13. Ort den angestrebten Eintritt in die schweizerische Eidgenossenschaft verwirklichen konnte, die durch diese Gebietserweiterung ihre natürliche Ostgrenze, den Rheinfluß, erreichte. 208 Nach tler Klingenlicrgur Chronik, S. 166, führte er 12.000 Mann heran. Klingenberger Chronik, S. 160, Nr. 169. 210 Wartmann, Urk. TV., S. 1)46, Nr. 2508. — Eidgen. Abschiede I., S. 41, Nr. 91. — Zellweger, Urk. I.2, S. 228, Nr. 213. -ll Eidgen. Abschiede I., S. 42. Nr. 93. Schuln ach richten. I. Personalstand des Lehrkörpers; Lelirfächerverteilung. a) Veränderungen während des Schuljahres 1908/1909. Seine k. u. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 3. Dezember 1908 den Professor Albin Belar zum Landesschulinspektor, und zwar mit der Rechtswirksamkeit vom 1. Jänner 1909 angefangen, allergnädigst zu ernennen geruht. Laut Erlasses vom 23. Dezember 1908, Z. 3369, hat sich der Herr Leiter des Ministeriums für Kultus und Unterricht bestimmt gefunden, den k. k. Landesschulinspektor Albin Belar dem k. k. Landesschulrate für Krain zur Dienstleistung zuzuweisen. Gleichzeitig wurde Professor Karl Schrautzer zum Bezirksschulinspektor für die deutschen Volksschulen in Laibach, Weißenfels, Domschale, Görtschach, Josefstal sowie für die deutsche Bürgerschule in Gurkfeld ernannt. — Das k. k. Ministerium für Kultus und Unterricht hat laut Erlasses vom 6. Juni 1908, Z. 19.968 (L.-Sch.-R.-Erl. vom 6. Juli 1908, Z. 3489), den Supplenten an der Staatsrealschule in Klagenfurt Alfons Eisenberg, ferner zufolge Erlasses vom 26. Juni 1908, Z. 27.232 (L.-Sch.-R.-Erl. vom 23. Juli 1908, Z. 4068), den Supplenten an der Staatsrealschule in Laibach Dr. Heinrich Svoboda, mit dem Erlasse vom 28. Dezember 1908, Z. 36.433 (L.-Sch.-R.-Erl. vom 31. Dezember 1908, Z. 7429), den Supplenten an der Staatsrealschule in Laibach Anton Koželj und mit dem Erlasse vom 12. März 1909, Z. 8532 (L.-Sch.-R.-Erl. vom 25. März 1909, Z. 1634), den provisorischen Lehrer Justus Baroni zu wirklichen Lehrern an dieser Anstalt ernannt. Der Herr Minister für Kultus und Unterricht hat laut Erlasses vom 15. Juli 1908, Z. 29.089 (L.-Sch.-R.-Erl. vom 3. September 1908, Z. 4898), den kaiserlichen Rat und Professor Johann Franke auf eigenes Ansuchen mit Ende September 1908 in den bleibenden Ruhestand zu versetzen gefunden. Der Herr Minister für Kultus und Unterricht hat mit dem Erlasse vom 26. August 1908, Z. 34.621 (L.-Sch.-R.-Erl. vom 21. September 1908, Z. 5317), den Supplenten an der Staatsrealschule in Laibach Walther Obrist zum wirklichen Lehrer an der Staatsrealschule in Proßnitz und mit dem Erlasse vom 18. Dezember 1908, Z. 39.942 (L.-Sch.-R.-Erl. vom 29. Dezember 1908, Z. 7342), den Supplenten an der Staatsrealschule in Laibach Dr. Josef Jerše zum Religionslehrer am Staatsgymnasium mit deutscher Unterrichtssprache in Laibach ernannt. Der k. k. Landesschulrat hat behufs Einführung in das Lehramt zufolge Erlasses vom 15. Juli 1908, Z. 2882, den Lehramtskandidaten Josef Breznik dem Professor Milan Pajk, ferner zufolge Erlasses vom 1. September 1908, Z. 4861, den Lehramtskandidaten Adolf Flooh dem Professor Albin Belar, mit dem Erlasse vom 10. Oktober 1908, Z. 5856, den Lehramtskandidaten Dr. Janko Pretnar den Professoren Friedrich Juvančič und Alois Tavčar und laut Erlasses vom 30. Jänner 1909, Z. '636, den Lehramtskandidaten Alois Sodnik den Professoren Dr. Maximilian Mandl und Karl Schrautzer zugewiesen. — Es wurden der Probekandidat Josef Breznik an Stelle des beurlaubten Supplenten Dr. Vinzenz Šarabon (L.-Sch.-R.-Erl. vom 9. März 1909, Z. 1312) und der Probekandidat Adolf Flooh in Vertretung des zum Landesschulinspektor ernannten Professors Albin Belar (L.-Sch.-R.-Erl. vom 16. November 1908, Z. 6548, und vom 9. Februar 1909, Z. 337) zu Supplenten bestellt. — Der Supplent Adolf Hellmann wurde am Schlüsse des Schuljahres 1907/08 entbehrlich und hat eine weitere Verwendung am Staatsgymnasium in Villach erhalten. — Der Probekandidat Dr. Janko Pretnar ist am 7. November 1908 als Supplent an die Staatsoberrealschule in Görz versetzt worden. b) Beurlaubungen. Das k. k. Ministerium für Kultus und Unterricht hat zufolge Erlasses vom 25. August 1908, Z. 34.358 (L.-Sch.-R.-Erl. vom I. September 1908, Z. 4839), dem Professor Dr. Josef Julius Binder und mit dem Erlasse vom 2. April 1909, Z. 7669 (L.-Sch.-R.-Erl. vom 14. April 1909, Z. 2109), dem Professor Karl Schrautzer die Lehrverpflichtung ermäßigt. — Das k. k. Ministerium für Kultus und Unterricht hat laut Erlasses vom 12. Dezember 1908, Z. 45.050, und vom 11. Februar 1909, Z. 4780 (L.-Sch.-R.-Erl. vom 19. Dezember 1908, Z. 7193, und vom 9. März 1909, Z. 1312), den Supplenten Dr. Vinzenz Šarabon bis zum Schlüsse des Schuljahres 1908/09 krankheitshalber beurlaubt. c) Personalstand, am Schlüsse des Schuljahres 1908 09. Direktor. 1.) Dr. Rudolf Junowicz (VI. Rgkl.), Regierimgsrat, Mitglied des k. k. Landesschulrates, lehrte Naturgeschichte in V. a, b, wöcli. 4 St., und Stenographie als Freigegenstand, wöch. 3 St. Professoren und Lehrer. 2.) Justus Baroni, k. k. Prof., Klassenvorstand der IV. b, lehrte französische Sprache in IV. a, IV. b und italienische Sprache in V. a, VI., VII., wöch. 17 St., sowie Italienisch als Freifach, wöch. 4 St. 3.) Dr. Josef Julius Binder, k. k. Prof. (VII. Rgkl.), Kustos der Lehrerbibliothek, Leiter der deutschen Privat-Lehrerinnenbildungsanstalt, lehrte bei herabgeminderter Lehrverpflichtung Geographie und Geschichte und deutsche Sprache in VII., wöch. 7 St. 4.) Alfons Eisenberg, k. k. wirkl. Lehrer, Klassenvorstand der III. a, lehrte Französisch in III. a, VI. und deutsche Sprache in I. a, II. a, III. a, wöch. 20 St. 5.) Dr. Ludwig Gauby, k. k. wirkl. Lehrer, Klassenvorstand der III. c, lehrte deutsche Sprache in I. b, III. b, III. c, Französisch in III. b, III. c, wöch. 22 St. 6.) Friedrich Juvančič, k. k. Prof., Besitzer des kaiserl. persischen Sonnen-und Löwenordens III. Klasse, Prüfungskommissär für die französische Sprache bei der Prüfungskommission für allgemeine Volks- und Bürgerschulen, beeideter Dolmetsch der französischen Sprache beim Landesgerichte in Laibach, Klassenvorstand der II. b, lehrte französische Sprache in V. a, V. b, VII. und deutsche Sprache in II. b, II. c, wöch. 17 St. 7.) Franz Keller, k. k. Prof. (VII. Rgkl.), Kustos der Programmsammlung, Prüfungskommissär für geometrisches Zeichnen bei der Prüfungskommission für allgemeine Volks- und Bürgerschulen, Klassenvorstand der III. b, lehrte Mathematik in III. a, III. b, IV. und geometrisches Zeichnen in II. a, II. b, III. a, III. b, III. c, wöch. 20 St. 8.) Anton Koželj, k. k. Prof., lehrte Freihandzeichnen in I. a, I. b, I. c, III. b, III. c, IV. a, IV. b, VI., wöch. 30 St. 9.) Dr. Maximilian Mandl, k. k. Prof. (VIII. Rgkl.), Klassenvorstand der V. a, lehrte Mathematik in IV. a, IV. b, V. a, V. b, VII., wöch. 21 St., und Englisch als Freigegenstand, wöch. 4 St. 10.) Josef Mazi, k. k. Prof., Kustos der Lehrmittelsammlung für Geometrie, lehrte geometrisches Zeichnen in II. c, IV. a, IV. b, darstellende Geometrie in V. a, V. b, VI., VII., Schönschreiben in II. a, II. b, II. c, wöch. 22 St., und Slowenisch als Freigegenstand im II. Kurse, wöch. 3 St. 11.) Michael Opeka, k. k. Prof. (Phil, und Theol. Doktor der Gregorianischen Universität in Rom), lehrte katli. Religion in III. a, III. b, III. c, IV. a, IV. b, V. a, V. b, VI., VII. und hielt die Exhorte für die oberen Klassen ab, wöch. 17 St. 12.) Milan Pajk, k. k. Prof., Kustos der geographischen Lehrmittelsammlung, Prüfungskommissär bei der Prüfungskommission für Bewerber zum Einjährig-Freiwilligendienste, Klassenvorstand der VI., lehrte Geographie und Geschichte in I. b, II. a, II. b, II. c, IV. b, VI., wöch. 22 St. 13.) Dr. Andreas Otto Puschnig, k. k. Prof., Klassenvorstand der IV. a, lehrte deutsche Sprache in I. c, IV. a, IV. b, V. a, V. b, VI., wöch. 21 St. 14.) Karl Schrautzer, k. k. Prof., k. k. Bezirksschulinspektor für die deutschen Volksschulen in Laibach, Weißenfels, Domschale, Görtschach, Josefstal sowie für die deutsche Bürgerschule in Gurkfeld, Prüfungskommissär bei der Prüfungskommission für Bewerber zum Einjährig-Freiwilligendienste, k. k. Leutnant i. d. E. des 27. L.-I.-R. Laibach, Kustos der Lehrmittelsammlung für Physik, Klassenvorstand der VII., lehrte Physik in III. a, III. b, III. c, IV. a, IV. b, VI., VII., wöch. 21 St. 15.) Dr. Heinrich Svoboda, k. k. Prof., Kustos der Schülerbibliotliek, Korrespondent der k. k. Zentralkommission für Kunst- und historische Denkmäler, Klassenvorstand der I. a, lehrte Geographie und Geschichte in I. a, III. a, III. b, III. c, IV. a, V. a, V. b, wöch. 25 St. 16.) Alois Tavčar, k. k. Prof. (VII. Rgkl.), Kustos der slowenischen Schülerbibliothek , Klassenvorstand der II. c, lehrte slowenische Sprache in II. c, III. c, IV. b, V. b, VI., VII., wöcli. 17 St., und Slowenisch als Freigegenstand im III. Kurse, wöch. 3 St. 17.) Josef Wentzel, k. k. Prof. (VII. Rgkl.), (Phil. Doktor der Universität in Straßburg), Kustos der naturhistorischen Lehrmittelsammlung, Klassenvorstand der II. a, lehrte Naturgeschichte in I. a, I. b, I. c, II. a, II. b, II. c, VI., VII. und Arithmetik in II. a, wöch. 20 St. 18.) Karl Werner, k. k. Prof. (VIII. Rgkl.), lehrte Freihandzeichnen in II. a, II. b, II. c, III. a, V. a, V. b, VII., wöch. 25 St. 19.) Franz Brunet, k. k. Prof. (IX. Rgkl.), unterrichtete das Turnen in allen Klassen, wöch. 30 St. Supplenten. 20.) Josef Breznik, Klassenvorstand der I. c, lehrte slowenische Sprache in I. b, I. c, II. b, III b und Geographie in I. c, wöch. 17 St., und Slowenisch als Freigegenstand im I. Kurse, wöch. 3. St. 21.) Adolf Flooh, lehrte Chemie in IV. a, IV. b, V. a, V. b, VI. und analytische Chemie als Freigegenstand, wöch. 18 St. 22.) Karl Kunc, Klassenvorstand der I. b, lehrte Arithmetik in I. a, I. b, I. c, II. b, II. c, III. b und Schönschreiben in I. a, I. b, I. c, wöch. 24 St. 23.) Dr. Vinzenz Šarabon beurlaubt. Probekandidat. 24.) Alois Sodnik. Hilfslehrer. 25.) Dr. Josef Jerše, k. k. Religionsprofessor am Staatsgymnasium mit deutscher Unterrichtssprache, lehrte kath. Religion in I. a, I. b, I. c, II. a, II. b, II. c und hielt die Exhorte für die unteren Klassen ab, wöch. 12 St. 26.) Dr. Ottmar Hegemann, evangelischer Pfarrer, lehrte evangelischen Religionsunterricht als Privatunterricht in zwei Kursen zu je 2 St. Assistenten. 27.) Johann Josef Klein, Assistent beim Zeichenunterrichte in II. b, II. c, III. a. V. a, V. b, wöch. 18 St. 28.) Peter Šmitek, Assistent beim Zeichenunterrichte in I. a, I. b, I. c, II. a, IV. b, wöch. 22 St. Nebenlehrer. 29.) Josef Pavčič, Volksschullehrer, aus Gesang für Mittelschulen geprüft, lehrte Gesang als Freifach, wöch. 4 St. Dienerschaft. Schuldiener: Johann Skube und Josef Simončič; Hausmeister: Anton Bitenz. II. Lehrverfassung. a) Obligate Lehrgegenstände. Der Unterricht in den obligaten Lehrgegenständen wurde nach dem mit Ministerialverordnung vom 23. April 1898, Z. 10.331 (M. V. Bl. Nr. 14), kundgemachten Norniallelirplane erteilt; nur der Lehrplan für die französische Sprache wurde mit dem Erlasse des k. k. Landesschulrates vom 24. Februar 1899, Z. 504, für die k. k. Staats-Oberrealschule in Laibach, den hiesigen Verhältnissne angepaßt, abweichend von dem Normallehrplane, dahin abgeändert, daß mit dem Unterrichte in der französischen Sprache erst in der dritten Klasse begonnen werde. Der ausführliche Lehrplan wurde in dem Jahresberichte für das Schuljahr 1898/99 veröffentlicht. Das Slowenische wurde in dem bisherigen Stundenausmaße gelehrt. b) Freie Lehrgegenstände. 1.) Slowenische Sprache für Nicht-Slowenen. Um Schülern, für welche das Slowenische kein obligater Gegenstand ist, Gelegenheit zu bieten, sich die Kenntnis der slowenischen Sprache anzueignen, hat das k. k. Min. f. K u. U. mit dem Erlasse vom 19. September 1880, Z. 13.777, die Errichtung eines slowenischen Freikurses, bestehend aus 3 Jahrgängen mit je 3 Unterrichtsstunden wöchentlich, angeordnet und den Lehrplan genehmigt. 2.) Italienische Sprache. Das k. k. Min. f. K. u. U. hat mit dem Erlasse vom 25. Dezember 1901, Z. 33.575, genehmigt, daß für Schüler slowe- nischer Muttersprache von der IV. bis VII. Klasse ein Freikurs für den italienischen Sprachunterricht in 3 aufsteigenden Abteilungen zu je 2 wöchentlichen Stunden errichtet werde und daß die Eröffnung dieses Freikurses vom Schuljahre 1902/03 ab sukzessive zu erfolgen hat. 3.) Englische Sprache. Laut Erlaß des k. k. Min. f. K- u. U. vom 16. Oktober 1902, Z. 24.853, wurde im Schuljahre 1902/03 der Freikurs für die englische Sprache in 2 Abteilungen mit je 2 wöchentlichen Unterrichtsstunden genehmigt. 4.) Gesang. Dieser Unterricht wurde in 4 Stunden wöchentlich erteilt. Hievon entfielen 2 Stunden auf den I. Kurs, je 1 Stunde auf den II. Kurs A (Knabenchor), B (Männerchor), A und B zusammen (gemischter Chor). • 5.) Stenographie. I. Kurs: Wortbildungs- und Wortkürzungslehre, mit Lese-und Schreibübungen verbunden, in 2 Abteilungen, wöchentlich je 2 Stunden; II. Kurs: Satzkürzungslehre, wöchentlich 1 Stunde. 6.) Analytische Chemie. Infolge der Verordnung des k. k. Min. f. K. u. U. vom 19. Juli 1894, Z. 1352, werden zu diesem Unterrichte Schüler der drei letzten Klassen der Oberrealschule zugelassen. Stundenübersicht nach den genehmigten Lehrplänen für die k. k. Staats-Oberrealschule in Laibach. Wöchentliche Stundenzahl in der co Lehrgegenstiinde 1. a 1.1,,, II. a II. t>, | III. a | III. b,t IT. a | IV. b | V. a | n 1 VI. 1 VII. B e K 1 a s s e Religion 2 4 2 4 2 4 2 2 2 2 2 1 29 Deutsche Sprache 4 8 4 8 4 8 4 4 3 3 3 4 57 Slow. Sprache (obligat) . . — 8 — 8 — 4 — 2 — 3 3 3 31 Französische Sprache. . . — — — — 5 10 4 4 3 3 3 3 35 Italienische Sprache . . . — — — — — — — — 3 — 3 3 9 Geographie 3 6 2 4 2 4 2 2 — — — — 25 1 Geschichte — — 2 4 2 4 2 2 3 3 3 3 28 Mathematik 4 8 3 6 3 6 3 3 5 5 4 5 55 Darstellende Geometrie . 3 3 3 2 11 Naturgeschichte 2 4 2 4 — — — — 2 2 2 3 21 Physik — — — — 3 6 2 2 — — 4 4 21 Chemie — — — — _ 3 3 3 3 2 — 14 Geometrie und geometrisches Zeichnen 2 4 2 4 3 3 18 Freihandzeichnen 4 8 4 8 4 8 4 4 3 3 2 3 55 Schönschreiben 1 2 1 2 — — — —, — — 6 Turnen 2 4 2 4 2 4 2 2 2 2 2 2 30 Zusammen . . 1 22 52 24 56 29 62 31 33 32 32 36 36 445 III. Lehrbücher, welche mit Genehmigung des k. k. Landesschulrates vom 18. Juni 1909, Z. 3084 im Schuljahre 1909/10 beim Unterrichte benützt werden. Der Gebrauch anderer als der unten angegebenen Auflagen ist durchaus nicht gestattet. In der I. Klasse: Großer Katechismus. —Veliki katekizem. — Willomitzer, Deutsche Grammatik. 12. bis 9. Aufl. — Bauer-Jelinek-Streinz, Detsches Lesebuch, 1. Band. Sket, Janežičeva slov. slovnica. Nur 9. Aufl. — Sket, Slov. čitanka za I. razr. I. del. Nur 2. Aufl. — Heiderich, Österreichische Schulgeographie, 3. und 2. Aufl. — Gindely, Altertum. 13. bis 10. Aufl. — Kozenn, Geographischer Atlas für Mittelschulen. 41. bis 39. Aufl. — Schubert-Schmidt, Historisch-geographischer Schulatlas. — Močnik, Arithmetik für Unterrealschulen. 1. Heft. 24. bis 22. Aufl. — Menger, Geometrische Formenlehre. 5. und 4. Aufl. — Pokorny, Tierreich. 28. und 27. Aufl. — Pokorny, Pflanzenreich. 24. und 23. Aufl. ln der II. Klasse: Großer Katechismus. — Veliki katekizem. —Willomitzer, Deutsche Grammatik. 12. bis 9. Aufl. — Neumann Fr., Deutsches Lesebuch für Unterrealschulen. II. Teil. 5. und 4. Aufl. — Sket, Janežičeva slov. slovnica. Nur 9. Aufl. — Sket, Slov. čitanka za II. razr. II. del. Nur 2. Aufl. — Heidefich, Österreichische Schulgeographie, 2. Teil. Gindely, Altertum. 13. bis 10. Aufl. Kozenn, Geographischer Atlas für Mittelschulen. 41. bis 39. Aufl. — Schubert-Schmidt, Historisch-geographischer Schulatlas. Ausgabe für Realschulen. — Močnik, Arithmetik für Unterrealschulen. 2. Heft. 24. bis 22. Aufl. Menger, Grundlehre der Geometrie. 7. und 6. Aufl. Pokorny, Tierreich. 28. und 27. Aufl. — Pokorny, Pflanzenreich. 24. und 23. Aufl. In der III. Klasse: Deimel, Liturgisches Lesebuch. 2. und 1. Aufl. — Deitnel, Altes Testament. — Willomitzer, Deutsche Grammatik. 12. bis 9. Aufl. — Neumann Fr., Deutsches Lesebuch für Unterrealschulen. III. Teil. 3. und 2. Aufl. — Sket, .Janežičeva slov. slovnica. Nur 9. Aufl. — Sket, Slov. čitanka za III. razr. Nur 2. Aufl. — Boerner-Stefan, Französische Grammatik. I. Teil. — Supan, Lehrbuch der Geographie. 11. bis 9. Aufl. — Gindely, Mittelalter. 13. bis 11. Aufl. — Kozenn, Geographischer Atlas für Mittelschulen. 41. bis 39. Aufl. — Schubert-Schmidt, Historisch-geographischer Schulatlas. Ausgabe für Realschulen. — Močnik, Arithmetik für Unterrealschulen. 3. Heft. 22. bis 20. Aufl. ■— Menger, Grundlehre der Geometrie. 7. und 6. Aufl. — Mach-Habart, Grundriß der Naturlehre für die unteren Klassen der Mittelschulen. Ausgabe für Realschulen. 5. Aufl. In der IV. Klasse: Fischer, Geschichte der göttlichen Offenbarung des Neuen Bundes. 10. bis 8. Aufl. — Willomitzer, Deutsche Grammatik. 11. bis 9. Aufl. — Neumann Fr., Deutsches Lesebuch für Unterrealschulen. IV. Teil. 3. und 2. Aufl. - Sket, Janežičeva slov. slovnica. 8. Aufl. — Sket, Slov. čitanka za IV. razr. — Weitzenbück, Lehrbuch der französischen Sprache in 2 Teilen. 5. bis 2. Aufl. — Supan, Lehrbuch der Geographie. 11. bis 9. Aufl. — Gindely, Neuzeit. 11. und 10. Aufl. — Kozenn, Geographischer Atlas für Mittelschulen. 41. bis 39. Aufl. — Schubert-Schmidt, Historisch-geographischer Schulatlas. Ausgabe für Realschulen. — Gajdeczka, Arithmetik und Algebra für die oberen Klassen der Mittelschulen. N u r 7. Aufl. Gajdeczka, Übungsbuch der Arithmetik und Algebra für die oberen Klassen der Mittelschulen. 7. bis 5. Aufl. — Menger, Grundlehre der Geometrie. 7. und 6. Aufl. — Mach-Habart, Grundriß der Naturlehre für die unteren Klassen der Mittelschulen. Ausgabe für Realschulen. 5. Aufl. — Hemmelmayer und Brunner, Lehrbuch der Chemie und Mineralogie. 3. bis 1. Aufl. ln der V. Klasse: Fischer, Kirchengeschichte. 8. Aufl. — Bauer-Jelinek-Streinz, Deutsches Lesebuch. 5. Band. Ausgabe für Realschulen. — Sket, Janežičeva slov. slovnica. 8. Aufl. — Sket, Berilo za V. in VI. razr. 3. Aufl. — Weitzenböck, Lehrbuch der französischen Sprache. 2. Teil. 6. und 5. Aufl. — Plötz, Schul-grammatik der französischen Sprache. 33. und 32. Aufl., Ausgabe für Österreich. — Marchel, Italienische Grammatik. 3. Aufl. — Supan, Lehrbuch der Geographie. 11. bis 9. Aufl. — Rebhann-Zeehes Lehrbuch der Geschichte des Altertums für die oberen Klassen der Realschulen. 1. und 2. Aufl. — Kozenn, Geographischer Atlas für Mittelschulen. 41. bis 39. Aufl. — Schubert-Schmidt, Historisch-geographischer Schulatlas. Ausgabe für Realschulen. — Gajdeczka, Lehr- und Übungsbuch in der Arithmetik und Algebra wie in der IV. Klasse. — Hočevar, Lehrbuch der Geometrie für die oberen Klassen der Realschulen. N u r 2. Aufl. — Schiffner, Leitfaden für den Unterricht in der darstellenden Geometrie. 2. Aufl. — Wretschko, Vorschule der Botanik. 8. Aufl. — Hemmelmayer, Lehrbuch der anorganischen Chemie. 3. bis 1. Aufl. In der VI. Klasse: Kühnl, Lehrbuch der katholischen Religion für die oberen Klassen der Realschulen. I. Teil. Glaubenslehre. 3. bis 1. Aufl. —- Jauker und Noü, Deutsches Lesebuch. II. Teil. 6. und 5. Aufl. — Jauker und Noe, Mittelhochdeutsches Lesebuch für Oberrealschulen. 4. bis 2. Aufl. — Lessing, Emilia Galotti. — Shakespeare, Macbeth. — Sket, Janežičeva slov. slovnica. 8. Aufl. — Sket, Berilo za V. in VI. razr. 3. Aufl. — Pajk, Izbrane narodne srbske pesni z dodatkom iz „Smrti Smail-age Čengijida“. — Bechtel, Französische Chrestomathie. 5. und 4. Aufl. — Plötz, Schulgrammatik der französischen Sprache. 33. und 32. Aufl., Ausgabe für Österreich. Marche!, Italienische Grammatik. 3. Aufl. — Marchel, Letture italiane. 2. Aufl. Supan, Lehrbuch der Geographie. 10. und 9. Aufl. — Rebhann-Zeehes Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters für die oberen Klassen der Realschulen. 2. und 1. Aufl. — Kozenn, Geographischer Atlas für Mittelschulen. 4L bis 39. Aufl. — Schubert-Schmidt, Historisch-geographischer Schulatlas, Ausgabe für Realschulen. — Gaj-deczka, Lehr- und Übungsbuch der Arithmetik und Algebra wie in der IV. Klasse. — Hočevar, Lehrbuch der Geometrie wie in der V. Klasse. — Schiffner, Leitfaden für den Unterricht in der darstellenden Geometrie. 2. Aufl. — Woldfich, Zoologie. 9. und 8. Aufl. — Höfler, Naturlehre für die Oberstufe der Gymnasien, Realschulen und verwandten Lehranstalten. — Hemmelmayer, Lehrbuch der organischen Chemie. 4. bis 1. Aufl. In der VII. Klasse: Kühnl, Lehrbuch der katholischen Religion für die oberen Klassen der Realschulen. II. Teil. Sittenlehre. — Jauker und Noe, Deutsches Lesebuch, III. Teil. 6. und 5. Aufl. — Goethe, Hermann und Dorothea und Iphigenie auf Tauris. — Lessing, Laokoon. — Schiller, Maria Stuart. — Grillparzer, Wehe dem, der lügt. (Schulausgabe Graeser.) — Sket, Janežičeva slov. slovnica. 8. Aufl. — Sket, Slov. čitanka za VII. in Vlil. razr. 2. Aufl. — Bechtel, Französische Chrestomathie. 5. und 4. Aufl. — Plötz, Schulgrammatik der französischen Sprache. 33. und 32. Aufl., Ausgabe für Österreich. — Marchel, Italienische Grammatik. 2. Aufl. — Marchel, Letture italiane. 2. Aufl. — Heiderich, Geographische Vaterlandskunde für die VII. Klasse der Realschulen. — Rebhann-Zeehes Lehrbuch der Geschichte der Neuzeit für die oberen Klassen der Realschulen. 1. Aufl. — Stieler, Schulatlas. 72. und 71. Aufl. — Schubert-Schmidt, Historisch-ge&graphischer Schulatlas, Ausgabe für Realschulen. — Gajdeczka, Lehr- und Übungsbuch wie in der IV. Klasse. —- Hočevar, Lehrbuch der Geometrie wie in der V. Klasse. — Schiffner, Leitfaden für den Unterricht in der darstellenden Geometrie. 2. Aufl. — Hochstetter und Bisching, Mineralogie und Geologie. 19. bis 15. Aufl., mit Ausschluß der 16. Aufl. — Höfler, Naturlehre wie in der VI. Klasse. Für nicht obligate Lehrfächer: Lendovšek, Slowenisches Elementarbuch für deutsche Mittelschulen und Lehrerbildungsanstalten. (Für den I. und II. Kurs.) — Lendovšek-Štritof, Slowenisches Lesebuch für Deutsche an Mittelschulen und Lehrerbildungsanstalten, hiezu ein slowenisch-deutsches Wörterbuch. (Für den III. Kurs.) — Scheller, Lehr- und Lesebuch der Gabelsbergerschen Stenographie. 13. bis 7. Aufl. — Wilhelm Swoboda, Elementarbuch der englischen Sprache für Realschüler, I. Teil. School for scandal, Lustspiel von Sheridan. — Mussafia, Italienische Sprachlehre. 28. Aufl. IY. Hans- und Schulaufgaben zur schriftlichen Bearbeitung, gegeben im Verlaufe des Schuljahres 1908/1909. In deutscher Sprache. V. a Klasse. 1.) Herbst. (Tagebuchblätter.) — 2.) Griechische Helden. — 3.) Der Streit auf der Brücke. (Gemälde nach P. Heyses Novelle „Der verlorene Sohn“.) 4.) Wie lassen sich die Sprichwörter rcchtfertigen: „Erst wäge, dann wage!“ — „Wer gar zuviel bedenkt, wird wenig leisten!“ — 5.) Der seelische Kampf in Frau Helena Amthor. — 6.) Das Volksepos. (Ein Vortrag.) — 7.) Ein Lebensbild Körners aus seinen Dichtungen. 8.) Eichendorffs Lied „Auf der Wacht“. — 9.) Der Schöpfer des deutschen Volksliedes. — 10.) Frei gewählte Bilder aus Goethes „Hermann und Dorothea“. V. b Klasse. 1.) Aus grauer Vorzeit. (Nach Ilias III.) — 2.) Je ne m’ennuie jamais, on in’ ennuie. (Fürst Kaunitz.) — 3.) Griechisches Volksleben. 4.) Die weltgeschichtlichen Leistungen des Orients. — 5.) Lieder der Sappho. — 6.) Kurts Lcbensschicksale aus Heyses „Verlorenem Sohn“. — 7.) Das Weltbild in Goethes „Reineke Fuchs“. — 8.) Die Musik kommt. (Eine Straßenszene nach Lilienkrons Lied.) — 9.) In einer kleinen Stadt. — lü.) Der Gastwirt zum „Goldenen Löwen“. VI. Klasse. 1.) Völkerleben zur Zeit der germanischen Wanderung. — 2.) Siegfried und Kriemhild, zwei Frühlingskinder. — 3.) Mensch sein, heißt Kämpfer sein. (Goethe.) — 4.) Das Wanderleben Walters von der Vogelweide. — 5.) Einzelwille und Gesamtheit in der Geschichte. — 6.) Der Gedanke von A. Dürers Kupferstich „Ritter, Tod und Teufel“. — 7.) Das tragische Schicksal des Brutus in Shakespeares „Julius Cäsar“. — 8.) Naturallmacht. - 9.) Das vaterländische Gefühl in Klopstocks Oden. — 10.) Die Exposition in Lessings „Mina von Barnhelm“. VII. Klasse. 1.) Gemälde und Erzählung. (Mit Beziehung auf Lessings Laokoon.) — 2.) Die Gegenspieler in Lessings Tragödie „Emilie Galotti“. — 3.) Vom Spiegel. (Eine technologische Skizze.) — 4.) Frei atmen macht das Leben nicht allein. (Goethe, „Iphigenie“.) [Chrie.] — 5.) Die zwei Zeitalter der Neuzeit. — 6.) Die Künstler. (Nach dem Gedichte von Schiller.) — 7.) Frühlingsahnen in Natur und Menschenherz. — 8.) Welt- und Lebensweisheit, geschöpft aus der Dichtung „Hermann und Dorothea“ von Goethe. — 9.) Don Carlos und Egmont. (Eine Parallele.) 10. a) Der Vulkanismus und seine Verbreitung in Österreich-Ungarn; b) Charakterköpfe in der Idylle „Hermann und Dorothea“. — 11.) Wie schön bist du, o Vaterland ! — 12.) Reifeprüfung. Freie Vorträge. 1.) Bei dem Löwen von Aspern. (Gedächtnisrede.) [Rieger.] — 2.) Anastasius Grün als Politiker. (Knapič.) — 3.) Die Macht des Glaubens. (Schmalz.) — 4.) Die Verbreitung des Vulkanismus auf der Erde. (Glowacki.) — 5.) Klassisch und romantisch. (Legat.) — 6.) Die „Moderne“. (Dolinar.) — 7.) An der Bildsäule Andreas Hofers. (Rede, gehalten von Hoffmann.) — 8.) Das österreichische Thermopyle. (Schwegel.) — 9.) Dorf und Stadt. (Koprivec.) In slowenischer Sprache. V. b Klasse. 1.) Šiba še nobenemu ni kosti zlomila, ali marsikaterega zmodrila. (Dogodek.) 2.) Čestitka ljubemu dedu. (Slika.) — 3.) Krutost bizantinskega cesarja. — 4.) Zimska odeja dobrotnica naravi in človeku. — 5.) Čudovita moč vode življenja. — 6.) Človeške lastnosti živalij v pravljici „Vojska z volkom in psom“. — 7.) Velikomoravski boji ob Svetopolkovi smrti. — 8.) Prosto razpravljanje o baladi „Mladi Zori“. — 9.) Trdna volja in pridnost premagata vse ovire. (Razprava.) — 10.) Junaštvo Gregčeve sestre. Predavanje: Kmetske vojske. (A. Plemelj.) VI. Klasse. 1.) Pomenljivost bojev med poganstvom in krščanstvom v drugi polovici osmega stoletja. — 2. a) Samozavest Martina Krpana, b) Pomen zrakoplovstva. — 3.) Življenje na Skalarjevem gradu. — 4.) Karakteristika zdravnika Skalarja. — 5. a) Kulturni pomen križarskih vojen, b) Zvonovi, zvonite, na delo'budite! — 6.) Vse doseže, kar mu drago, — bodi slava, bodi blago. — 7. a) Pozdravlja stari te Triglav, — pozdravlja bistra Sava. (Ogovor.) b) Prosta naloga. — 8.) O, solnce, ti skrivnostni čarovnik, — ti njen (narave) spasitelj si in njen vodnik! — 9.) Nad katerim grmom srake veliko regečejo, tam mora kaj biti v njem. (Razprava.) — 10.) Ne meču, ne peresu, ampak plugu so priznali venec. VII. Klasse. 1.) Slovenski vojvodi koroški. — 2.) Polje, vinograd, gora, morjč, ruda, kupčija tebe redč. — 3.) Kamenje — življenje. — 4.) Silvestrov večer. (Govor tovarišem.) — 5.) Dalje nego v kipih in slikah živi spomin vrlih mož v plemeniti besedi. — 6. a) Razvoj in uspeh ilirske ideje, b) Vodnikove zasluge za slovensko slovstvo. — 7.) Podajam roko ti s solzami, — oh, morda zadnjikrat nocoj. — 8.) Katera umetnost mi najbolj ugaja. — 9.) Prešernov sonetni venec. — 10.) Zrelostni izpit: Bistvo, pojavi in uporaba elektrike. Prosti govori. 1.) Razvoj slovenske turistike. (Frari Legat.) — 2.) Slovensko šolstvo v prvi polovici devetnajstega stoletja. (Rudolf Knapič.) — 3.) Dijak kot turist. (Fran Legat.) — 4.) Japonska lirika. (Milan Dolinar.) — 5.) Zakaj se učimo tujih jezikov. (Rudolf Knapič.) üö V. Unterstützung der Schüler. a) Stipendien. Post-Nr. Name des Stiftlings Klasse Name der Stiftung Verleihungs- dekret Betrag in Kronen Anmerkung 1 Čop Johann I. a Kaiser Franz Josef Krain. Spark. 28. XI. 08, Z. 1 Ki 1 100— 2 Kittag Egon I. a Kaiser Franz Josef Krain. Spark. 28. XI. 08, Z. 4464 100 3 Debevec Paul II. b Kaiser Franz Josef Stadtm. Laibach 31. lil. 09, Z. 9632 100 — 4 Rebolj Ludwig II. c Kaiser Franz Josef Krain. Spark. 28. XII. 07, Z. 770 100 — 5 Bocak Karl IV. a Kaiser Franz Josef Krain. Spark. 14. XII. 06, Z. 3701 100 — 6 Drassal Hubert IV. a Kaiser Franz Josef Krain. Spark. 28. XI 08, Z. 4464 100 — 7 üozani Rene Marquis v. IV. a Felix Marquis v. Oozani K. k. Land.-Reg. 18. V. 04, Z. 8394, 140 — 8 Poltnig Heinrich IV. a Kaiser Franz Josef Krain. Spark. 6. VI. 06, Z. 792 100 — 9 Verliovec Theodor IV. a Kaiser Franz Josef Krain. Spark. 28. XII. 07, Z. 770 100 — 10 Burger Silvin IV. b Franz Knerler 6. Pl. K. k. Land.-Reg. 5. VIII. 07, Z. 16.091 200 — 11 Vidic Ignaz IV. b Johann Kallister 7. Pl. K. k. Land -Reg. 11. 111. 09, Z. 3591 504 — 12 Vremšak Emil IV. b Ad. Schuppe 1. Pl. K. k. Land.-Reg. 5. 111. 08, Z. 5387 68 — 13 Armič Leopold V. b Kaiser Franz Josef Stadtm. Laibach 31. 111. 09, Z. 9632 100 — 14 Wisiak Anton V. b Kaiser Franz Josef Stadtm. Laibach 3. IV. 08, Z. 12.479 100 — 15 Bischof Viktor VI. Kaiser Franz Josef Krain. Spark. 8. XI. 04, Z. 4091 100 — 16 Ebner Walter VI. Kaiser Franz Josef Krain. Spark. 8. XI. 04, Z. 4091 100 — 17 Marchhardt Heinr. VI. Kaiser Franz Josef Krain. Spark. 14. XII. 06, Z. 3701 100 — 18 Markelj Leopold VI. Kaiser Franz Josef Krain. Spark. 28. XII. 07, Z. 770 100-- 19 Dolgan Franz VI. Johanu Kallister 4. Pl. K. k. Land.-Reg. 18. IV. 07, Z. 3003 496 — ‘20 Pikei Gottfried VI. Josef Gorup 2. Pl. K- k. Land.-Reg. 7. II. 08, Z. 2889 500 — 21 Bukovnik Franz VII. Kaiser Franz Josef Stadtm. Laibach 3. IV. 08, Z. 12.479 100 — Summe 3408 — | o.-r. . 5 b) Lokales Unterstützungswesen. Unterstützungsverein für arme Realschüler. Dieser Verein hat die Unterstützung dürftiger, gesitteter und fleißiger Realschüler durch Beischaffung von Schulbüchern, Zeichenrequisiten, Kleidungsstücken, Bezahlung der Wohnungsmiete usw. zum Zwecke. Eine besonders segensreiche Tätigkeit entwickelte er anläßlich des sechzig-jährigen Regierungsjubiläums Seiner Majestät, indem dürftige Schüler sämtlicher Klassen am 2. Dezember 1908 mit Kleidungsstücken beschenkt wurden. Die Wirksamkeit des Vereines ist aus dem nachstehenden, der Generalversammlung vom 12. Februar 1909 vorgelegten Jahresabschlüsse zu ersehen. Nr. K h Einnahmen: 1 Kassarest aus dem Jahre 1907 . . ‘184 30 2 Geschenk der Krainischen Sparkasse 400 3 Couponerlös 88 80 4 Überschüsse beim Verkaufe von Heften 9 40 5 Strafgelder und andere Einkünfte 7 53 6 Mitgliederbeitrage 264 Summe . . 1254 03 Ausgaben: 1 Für Kleider 870 60 2 „ Schuhe 14 50 3 Wohnungsmiete 16 — 4 Lehrbücher 373 59 5 „ das Einbinden von Lehrbüchern 7 __ 6 . Zeichenrequisiten 88 73 7 „ das Einsammeln der Mitgliederbeiträge und kleinere Ausgaben 10 20 Summe . . 1380 62 Es ergibt sich somit ein Fehlbetrag von 126 K 59 h, der jedoch durch das Vereinsvermögen in den Sparkassebüchern vollkommen gedeckt erscheint. Vereinsvermögen. Sieben Fünftellose vom 1860er Anlehen ä 200 K mit Mai- und November-Coupon, und zwar: !•) Serien-Nr. 656, Gew.-Nr. 15, Abt.-Z. II, 2.) 1.972, 7, „ IV, 3.) 2.420, 12, » v, 4.) 12.108, 13, , V, 5.) 17.944, 14, I, 6.) 17.944, 14, , III, 7.) 18.452, 11, . 111. Zwei Staatsschuldverschreibungen, und zwar: 1.) Nr. 81.409 vom 1. Mai 1892 über 400 K mit Mai- und November-Coupon. 2.) Nr. 170.624 vom 1. August 1892 über 800 K mit Februar- und August-Coupon. 67 % Die Obligationen repräsentieren einen Nennwert von 2600 K. Das Sparkassebuch der Krainischen Sparkasse Nr. 305.040 enthält 950 K-Der jeweilige Kassarest befindet sich im Sparkassebuch Nr. 281.135. Außerdem verwaltet der Unterstützungsverein den gelegentlich der Feier des fünfzigjährigen Bestandes der Laibacher Realschule vom Festausschüsse zur Gründung eines Stipendiums gewidmeten Jubiläums-Stiftungsfonds im Betrage von 682 K 18 h, der im Sparkassebuch Nr. 305.041 angelegt ist. Die Obligationen sowie die Sparkassebücher Nr. 305.040 und Nr. 305.041 sind vinkuliert. Der Verein zählte am Ende des Schuljahres 1908/09 35 gründende und 68 ordentliche Mitglieder. Verzeichnis der P. T. Mitglieder des Unterstützungsvereines. Die mit * bezeichneten Mitglieder sind gründende, d. h. sie erlegten den einmaligen Betrag von 30 K- Bei denjenigen ordentlichen Mitgliedern, die mehr als den Mitgliederbeitrag von 2 K bezahlen, ist der Jahresbeitrag angegeben. Herr Acetto Jakob, Maurermeister. „ Alfons Graf Auersperg, k. u. k. Linienschiffsleutnant i. R. Der löbliche Aushilfskasseverein. Herr Baroni Giusto, k. k. Realschulprofessor. „ Belar Albin, k. k. Landesschulinspektor. „ Benedikt Josef Simon, Kaufmann und Hausbesitzer. „ Dr. Binder Josef Julius, k. k. Oberrealschulprofessor und Direktor der deutschen Privat-Lehrerinnenbildungsanstalt des Laibacher Schulkura-toriums. „ Brunet Franz, k. k. Oberrealschulprofessor. * „ Buchal Ludwig, k. k. Oberhüttenverwalter in Idria. Burdych Erwin, Apotheker in Bischoflack. “Frau Dolenc Josefine, Gutsbesitzerin in Nußdorf bei Adelsberg. Herr Ducke Edler von Niedenthal Ludwig, k. u. k. Generalmajor i. R. Eisenberg Alfons, k. k. Realschulprofessor in Laibach. „ Elbert Julius, Kaufmann (3 K). „ Engelsberger Ivan, Kaufmann in Neumarktl. * „ Engelsberger Rupert, Kaufmann in Gurkfeld. „ Englisch Oskar, Ingenieur, Bauinspektor und Bahnerhaltungs-Sektionsvor- stand der k. k. österr. Staatsbahnen, n. a. k. k. Hauptmann (5 K). „ Franke Johann, kaiserlicher Rat, k. k. Oberrealschulprofessor i. R. „ Franken Anton, Ritter von, Buchhändler in Laibach. * „ Gatsch Alois, Kaufmann, Landstraß. „ Dr. Gauby Ludwig, k. k. Oberrealschulprofessor. Löbliche Firma Gerber Matthias (4 K). „ „ Giontini (3 K). Frau Gnesda-Prossinagg Josefine, Hotelbesitzerin. *Herr Gorup Josef Edl. v. Slavinjski, Präsident der Kommerzialbank in Fiume. * „ Dr. Gregorič Vinko, Primararzt. „ Hafner Anton, Fleischhauer und Realitätenbesitzer in Bischoflack. * „ Hainrihar Franz, Holzhändler in Bischoflack. „ Hamann C. J., Kaufmann. „ Hauffen Josef, k. k. Landesgerichtsrat. * „ Graf Hoyos Ludwig, k. u. k. Rittmeister. 68 • — ----------- Herr Hribar Dragotin, Fabriksbesitzer in Laibach. Janesch Johann, Privatier (4 K). „ Jelačin Ivan, Kaufmann in Laibach. * „ Jelovšek Gabriel, Kaufmann und. Grundbesitzer in Oberlaibach. „ Jelovšek Karl, k. u. k. Hoflieferant in Oberlaibach. „ Dr. Jerše Josef, k. k. Gymnasialprofessor in Laibach. „ Regierungsrat Dr. Junowicz Rudolf, k. k. Oberrealschuldirektor. ■■■ „ Jurca Franz, Fabriksbesitzer in Adelsberg. „ Juvančič Friedrich, k. k. Oberrealschulprofessor. „ Kagnus Josef, Sparkassekassier i. R. * „ Kantz Julius, Fabriksbesitzer. * „ Kantz Viktor, Hausbesitzer in Gleinitz. Keller Franz, k. k. Oberrealschulprofessor. „ Kenda Heinrich, Kaufmann (5 K). Löbliche Firma lg. v. Kleinmayr & Fed. Hamberg (10 K). *Herr Klinar Anton, Landesbaurat. „ Lachnik Konrad, Bauunternehmer. * „ Luckmann Anton, Fabriksbesitzer. „ Mahr Arthur, Inhaber und Direktor der Handelsleliranstalt (4 K). Majdič Vinko, Dampfmiihlenbesitzer in Krainburg (4 K). * „ Mally Karl, Fabriksbesitzer in Neumarktl. „ Dr. Mandl Maximilian, k. k. Oberrealschulprofessor. ; „ Mayr Maurilius, Brauhausbesitzer in Krainburg. Mazi Josef, k. k. Oberrealschulprofessor. „ Mikusch Lorenz, Kaufmann (3 K). „ Mühleisen Arthur, Handelsmann. „ Nagy Stephan, Kaufmann. Oberwalder Jakob, Fabriksbesitzer in Domžale. ; „ Ogorelec Johann, Handelsmann. „ Opeka Michael, Doktor der Gregorianischen Universität in Rom, k. k. Oberrealschulprofessor. Pajk Milan, k. k. Oberrealschulprofessor. „ Pammer Camillo, Direktor der Krainischen Baugesellschaft (4 K). „ Dr. Papež Franz, Advokat. Petech Karl, Dampfmühlenbesitzer in Gimino (Istrien). Pirc Gustav, Direktor der Krainischen landwirtschaftlichen Gesellschaft (4 K). „ Pirker Heinrich, k. k. Oberrealschulprofessor i. R. Pleiweiß Josef, Fabriksbesitzer (3 K). Premrou Josef, Holzhändler in Fiume. Dr. Puschnig Andreas Otto, k. k. Oberrealschulprofessor. Rieger Simon, Fabriksdirektor in Ferlach. * „ Rosner Milan, Handelsmann in Laibach. Samassa Albert, Privatier (10 K). : „ Samassa Max, Fabriksbesitzer. Dr. Schoeppl Anton, Ritter von Sonnwalden, Direktor der Krainischen Sparkasse. „ Schrautzer Karl, k. k. Oberrealschulprofessor. „ Dr. Schuster Julius, Sanitätsrat. „ Simonetti Ferdinand, Hausbesitzer und Juwelier f. Frau Skaberne Adele, Kaufmannswitwe (4 K). Die löbliche Krainische Sparkasse. Die löbliche priv. Spinnfabriksgesellschaft (4 K). ■■Herr Dr. Srebre Guido, Advokat in Rann. „ Stacul Anton, Kaufmann. „ Dr. Stare Josef, Adjunkt bei der k. k. Finanzprokuratur und Hausbesitzer. Steinherz Wilhelm, Handelsmann in Laibach. Strzelba Josef, Realitätenbesitzer (5 K). „ Dr. Svoboda Heinrich, k. k. Oberrealschulprofessor. Szantner Franz, Schuhwarenfabrikant. Tavčar Alois, k. k. Oberrealschulprofessor. „ Dr. Tavčar Ivan, Advokat, Landtagsabgeordneter und Mitglied des krainischen Landesausschusses (8 K). Tittel Klemens, Generaldirektor der Papierfabrik Gratwein. „ Toman Felix, Steinmetzmeister (4 K). Löbliche Firma Tönnies Gustav (10 K). Herr Treo Wilhelm, Baumeister und Architekt. „ Valenčič Ivan, Gutsbesitzer in Dornegg. Regierungsrat Dr. Valenta Alois, Edler von Marchthurn, k. k. Professor und Direktor der Landes-Wohltätigkeitsanstalten i. R. ■ „ Velkavrh Johann, k. u. k. Oberleutnant i. R. und Hausbesitzer. Vesel Josef, Professor an der k. k. kunstgewerblichen Fachschule-. * „ Dr. Waldherr Josef, Institutsvorsteher i. R. „ Wentzel Josef, Dr. der Universität in Straßburg, k. k. Oberrealschulprofessor. Werner Karl, k. k. Oberrealschulprofessor^ Witt Jakob, Kaufmann. „ Zeschko Albert, Handelsmann (3 K). „ Zeschko Valentin, Privatier (10 K). Die löbliche Krainische Sparkasse hat auch im Jahre 1908 zur Unterstützung dürftiger Realschüler den Betrag von 400 K bewilligt. Der Vereinsausschuß besteht aus folgenden Mitgliedern: Regierungsrat Dr. Rudolf Junowicz, k. k. Oberrealschuldirektor, Obmann; Dr. Maximilian Mandl, k. k. Oberrealschulprofessor, Obmannstellvertreter und Vereinssekretär; Milan Pajk, k. k. Oberrealschulprofessor, Vereinskassier; Dr. Heinrich Svoboda, k. k. Ober-realschulprofessor, Bticherwart; Alois Tavčar, k. k. Oberrealschulprofessor; Franz Brunet, k. k. Oberrealschulprofessor; Michael Opeka, Dr. der Gregorianischen Universität in Rom, k. k. Oberrealschulprofessor. Der Ausschuß spricht im Namen der unterstützten Schüler allen Wohltätern den verbindlichsten Dank aus und erlaubt sich, den Verein allen edlen Freunden der Jugend bestens zu empfehlen. VI. Vermehrung der Lehrmittelsammlungen. Bibliothek. a) Lehrerbibliothek. Neue Anschaffungen: Zeitschriften: Verordnungsblatt für 1909. — Zeitschrift für das Realscluilwesen 1908. - Österreichische Mittelschule 1908. Literaturblatt für germanische und römische Philologie 1908. — Jagič, Archiv für slawische Philologie 1908. — Mitteilungen des Musealvereines und Izvestja muzejskega društva, 1908/09. Petermanns Mitteilungen 1908. — Petermanns Ergänzungshefte 156. — Westermanns Monatshefte 1908/09. — Ljubljanski Zvon 1907/08. — Mitteilungen der Gesellschaft für deutsche Erziehungs- und Schulgeschichte, Jahrg. 1908. — Österreichische Blätter für Stenographie 1908/09. — Letopis Slovenske Matice za leto 1908. Laibach. — Tille, Deutsche Geschichtsblätter 1908. — Belar, Erdbebenwarte 1908. — Fries und Menge, Lehrproben und Lehrgänge 1908. — Daničič, Rječnik 26. — Körper und Geist 1908. — Archiv der Mathematik und Physik 1908/09. — Zeitschrift für mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterricht 1908/09. — Österreichische Rundschau 1908/09. — Vierteljahrschrift für körperliche Erziehung 1908. — La Grande Revue 1907/08. Bücher: Knackfuß, Künstlermonographien, Bd. 86 — 95. Beau, Berechnung der Sonnen- und Mondfinsternisse. Halle a. S. 1908. — Dannemann, Aus der Werkstatt großer Forscher. Leipzig 1908. — Haupt, Die Baukunst der Germanen. Leipzig 1909. — Hinneberg, Kultur der Gegenwart, I. Jahrg., Ab. IX. Berlin 1908. — Hochheim, Aufgaben der analytischen Geometrie der Ebene. Leipzig 1904, 1906, 1908. — Ilešič, Kultura in politika. Agram 1908. — Ilnicki, Maturitätsaufgaben aus der darstellenden Geometrie. Wien 1908. — Könnecke. Deutscher Literaturatlas. Marburg 1909. — Möller, Lehrbucli der darstellenden Geometrie, I. Bd. Leipzig 1908. — Nadler, Lektionen und Lektionsentwürfe. Hannover List 1908. — Scheu, Schülerbriefe. Wien 1907. — Schönflies, Einführung in die Hauptgesetze der zeichnerischen Darstellungsmethoden. Leipzig 1908. -— Tschinkel, Grammatik der Gottscheer Mundart. Halle 1908. Geschenke: a) des k. k. Ministeriums für Kultus und Unterricht: Payer v. Thum, Chronik des Wiener Goethevereins; b) Geschenke des Fräuleins Wölfling, Lehrerin in St. Veit bei Laibach. Folgende Werke in 60 Bänden: D’Alq, La Science de la vie. Paris 1876. — D’Alq, La Science du monde. Paris 1877. — D’Alq, Le Savoir vivre. Paris 1877. — D’Annunzio, L’ innocente. — Baguer, Faute de mieux. — Belot, Les boutons de rose. — Belot, La femme de feu. —- Bourget, Mensonges. Paris 1890. — Bonniere, Jeanne Avril. — Bouvier, Une femme toute nue. Paris. — Coppö, Henriette. — Coppö, Longues et Breves. Paris. — Daudet, Tartarin sur les Alpes. Paris. — Duruy, Histoire Grecque. Paris 1881. — D’ Estoc, Les offs. — Bornier, La fille de Roland. — L’öveque d’Orlöans, La femme studieuse. — Favetti, Rime e prose. — Forgues-Dickens, Comment femme pardonne. — Fleuriot, Alix. — Gaboriau, Monsieur Lecoq. Paris. 2 Bde. — E. de Goncourt, Oeuvres. — Graven, Le Valbriant. — Greville, Aurette. — Greville, Chant de noce. Greville, Nikanor. — Greville-Piüril. — Gyp, Le coeur d’Ariane. — Gyp, Une passionnette. — Halt, Madame Frainex. — Halevy, Un Mariage d’ amour, Paris 1887. — Hervieu, Deux plaisanteries. — Landauer, Mes premiers vers. — Le Carnet d’ un Petit chatelain. — Loti, L’ exilee. — Loti, Le roman d’ un enfant. — Malot, Mondaine. Paris 1891. — Matthey, Le billet de mille. — Maupassant, Pierre et Jean. — Mirbeau, Le Calvaire. — Olinet, Dernier amour. — Ohnet, Dette de haine. — Ohnet, Les Dames de Croix-Mort. — Ohnet, Nemrod & Cie. — Prčvost, Chonchette. Paris. — Rousseau, La nouvelle Heloi'se. Paris 1850. — Saussay, La Supreme čtreinte. Paris 1900. — Stella, Raoul et Renee. — Tinseau, Maitre Gratien. — Tissot, Vienne et la vie viennölse. — Tissot, Voyage au pays des triganes. —- Willy, Claudine ä Paris. — Zola, L’Assommoir. — Ecloga per 1’anno 1886. Trieste 1886. — Caprin, I nostri nonni. Trieste 1888. — Bionide Deliaco, Versi. Trieste 1896. — Lakroma. Wien 1897. — Scherr, Germania. Stuttgart. — Schlagintweit, Indien. Leipzig 1881. Gegenwärtiger Stand der Lehrerbibliothek: 3539 Bände, 406 Hefte, 33 Blätter, 2 Bilder in Rahmen, 1 Landkarte, 1 Gedenkmünze. b) Schülerbibliothek. Neue Anschaffungen: Glaser, Sakuntala. — Ljubljanski Zvon, Jahrg. 1895. — Beck, Banjaluka-Jajce. — Das große Weltpanorama, Bd. VII. — Das neue Universum, Bd. 27 und 28. — Berdrow, Jahrbuch der Naturkunde. — Welt-jahrbuch 1908. — Gaudeamus, XI. Jahrg. — Bartsch, Die Schillschen Offiziere. — Ebers, Serapis; Homo sum; Die Schwestern; Die Nilbraut; Per aspera; Der Kaiser; Josua. — Hermann, Översee. — Tolstoj, Kazaki. — Gerstäcker, Der Schiffszimmermann. — Hebel, Geschichtenbuch. — Möller, Die bedeutendsten Kunstwerke, 1. und 2. Bd. Koledar Družbe sv. Mohorja 1909. — Lampe, Zgodbe sv. pisma, 1. und 15. zv. — Slovenske večernice, 61. zv. — Lakmayer, Umni čebelar, 2. snopič. — Gregorčič, Poezije. — Kipling, Džungla. Ruland, Habsburger Chronik. — Dom in Svet 1905. — Danica 1909. — Mayer, Do-lazak Hrvata. — Edten, Jahrbuch der Erfindungen 1908. — Berdrow, Jahrbuch der Weltreisen 1908. — Neuer deutscher Jugendfreund, Bd. 63. — Brentano, Kaiser Franz Josef 1. 1848 bis 1898. — Förderreuther und Wiirth, Aus der Geschichte der Völker. I. Bd. Altertum. — Ilešič, Zbornik, X. zv. — Štrekelj, Slovenske narodne pesmi, 12. snopič. — Zabavna knjižnica, XX. zv. — Knezova knjižnica, XV. zv. —- Nazor, Hrvatska knjižnica, sz. III. — Seidl, Kamniške Alpe, II. zv. — Goethe-Funtek, Faust. — Ilešič, Kultura in politika. — Zvonček, Jahrg. 1908. — Stevens, Reise ins Bienenland. — Auerbacher, Die sieben Schwaben. — Gerstäcker, Das Wrack. — Medved, Poezije, II. zv. — Dosto-jevskij-Levstik, Ponižani in razžaljeni. - Bourget-Kalan, Razporoka. — Champol-Levstik, Mož Simone. — Sevčenko-Abrain, Kobzar, II. del. — Mati Božja dobrega sveta. — Spillmanove povesti, 13., 14., 15. und 16. zv. — Dominicus, Narodne pripovedke, II. zv. — Malavašič, Oče naš. — Rihar, Andrej Hofer. — Aškerc, Primož Trubar. — Kosi, Zlate jagode. — Wallace-Podravski, Ben Hur. — Immermann, Der Oberhof. — Kluge, Geschichte der Literatur. — Henty, Der Löwe von St. Markus. — Schweiger-Lerchenfeld, Das Buch der Experimente. — Noeldechen, Die Stolzinger. — Löbner, Wintersonnenwende. — Dom in Svet, Jahrg. 1908. — Janowski, Über telegraphische Wetterprognosen. — Komorowicz, Quer durch Island; Feuergewalten. — Meyer, Welt der Sonnen. — Barfus, Der Buren Freiheitskampf. — Veltze, Unsere Truppen in Bosnien und Herzegowina 1878. — Gstöttner, Die letzten Kämpfe und der Heinimarsch. — Horstenau, Tuzla und Doboj. — Just, Der Friede von Schönbrunn. Gegenwärtiger Stand der Schülerbibliothek: Am Schlüsse des Schuljahres 1907,08 wies die Schülerbibliothek einen Stand von 3411 Bänden und 559 Heften auf; da sie im Schuljahre 1908/09 um 82 Bände und 15 Hefte vermehrt wurde, wogegen 5 Bände ausgeschieden wurden, beläuft sich der Stand am Schlüsse des Schuljahres 1908/09 auf 3488 Bände und 574 Hefte. Bei der Bücherausgabe unterstützte den Verwalter der Schülerbibliothek Professor Alois Tavčar, der die Entlehnung der slowenischen Bücher leitete. Die geographisch-historische Lehrmittelsammlung erhielt im Jahre 1908/09 folgenden Zuwachs an Lehrmitteln und Lehrbehelfen: a) Durch Ankauf: Ein Horizontmodell zur Erklärung der scheinbaren Sonnenbahn. — Hölzels Wandkarte von Nordamerika. Bearbeitet von Dr. Fr. Hei- derich. Maßstab 1 : 5,000.000. — Simony, Panorama des Nordkrainischen Beckens, 1858. — Umgebungskarte von Laibach. Herausgegeben vorn k. u. k. militär-geographischen Institute in Wien. Maßstab 1 : 75.000. — Hübner-Juraschek, Geographisch-statistische Tabellen für das Jahr 1908. — Zeitschrift für Schul-geographie, Jahrgang 1907/08. — Mitteilungen der k. k. Geographischen Gesellschaft in Wien, Jahrgang 1908. — Abhandlungen der k. k. Geographischen Gesellschaft in Wien, Jahrgang 1908/09. — Zeitschriften des Deutschen und Österreichischen Alpenvereines, Jahrgang 1908. — Mitteilungen des Deutschen und Österreichischen Alpenvereines, Jahrgang 1908. — Planinski Vestnik 1908. b) Durch Geschenke: Von der Lloyddirektion: Routenkarte des Österreichischen Lloyd. — Von der Firma J. Serravallo in Triest: zehn farbige Reklamebilder mit italienischen Städteansichten. — Von den Schülern: M. Tischler (II. a): Jahrgang 1902 und 1903 der Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpenvereines. — L. Rebolj (II. c): Views of New York (Album mit Ansichten von New York und eine Sammlung von 17 Alpenlandschaften (Aufnahme Photoglob Zürich). K-Kunay (IV. b): Die Reproduktion eines Bildes von Van Dyck. — Von mehreren Schülern: 40 Ansichtskarten. Die Münzensammlung wurde vermehrt durch Schenkungen eines Ungenannten (60 Stück) sowie der Schüler der VI. Kl. W. Babnik und V. Ulrich (je 1 Stück). Sie umfaßt 537 Stücke, davon 158 römische (eine silberne), sowie 21 Banknoten. Gegenwärtiger Stand der Sammlung: 151 Wandkarten, 13 Reliefkarten, 20 Atlanten, 19 Pläne, Tafeln und Handkarten, 139 historische und kunstgeschichtliche, 284 geographische Bilder, 3 Globen, 2 Tellurien, 1 Horizontmodell, 226 Bücher, 20 Hefte, 70 Ansichtskarten, 232 Stereoskopbilder, 537 Münzen, 21 Banknoten, 30 prähistorische, römische und neuere Gefäße, Waffenstücke und Schmuckgegenstände sowie eine geographische Produktensammlung mit212 Stücken. Die naturgeschichtliche Lehrmittelsammlung erhielt im Schuljahre 1908/09 durch Schenkung folgenden Zuwachs: Von Herrn Regierungsrat Dr. Rudolf Junowicz: Schmetterlinge aus Kronau; von Herrn August Maier in Karlsbad: Mineralien aus Karlsbad und Umgebung; von Herrn Anton Hohn in Podbrdo: ein Kopfskelett vom Feldhasen (Lepus timidus L.) und vom Haushund (Canis familiaris L.); von den Schülern: Josef Stöckl (V. a Kl-): einen Grottenolm (Proteus anguinus Laur.); Konstantin Kunay (IV. b Kl.): ein Wespennest (Vespa germanica Fabr.); Rudolf Unger (III. a Kl.): einen Siebenschläfer (Myoxus glis Schreb.); Richard Wenig (III. a Kl.): eine Misteldrossel (Turdus viscivorus L.); Josef Pardubsky (III. c Kl.): ein Mooshummelnest (Bombus muscorum L.); Johann Kovač (II. a Kl.): einen Dachs (Meies taxus Pall.) und einen Kiebitz (Vanellus eristatus Meyer); Josef Tekauc (II. a KI.): ein Kopfskelett vom Rebhuhn (Perdix cinerea Lath.) und ein Stück Venusfächer (Rhipidigorgia flabellum [L.] Valenc); Anton Ulm (II. a Kl.): ein Winternest der Haselmaus (Muscardinus avellanarius [L.] Wagn.); Kasimir Petrič (II. c Kl.): ein Kopfskelett vom Reh (Cervus capreolus L.); Philipp von Liebezeit (I. a Kl.): ein Kopfskelett vom Reh (Cervus capreolus L.); Josef von Gorup (I. b Kl.): einen dunkelfarbigen Sichler (Falcinellus igneus Gray); Stanislaus Hafner I. b Kl.): ein Steinhuhn (Perdix saxatilis Meyer) und einen Siebenschläfer (Myoxus glis Schreb.); Vogeleier, Konchylien, Früchte und Mineralien schenkten die Schüler: Stanislaus Arko (VII. Kl.)» Stanislaus Hofmann (VII. Kl.), Franz Legat (VII. Kl.), Rudolf Rieger (VII. Kl.), Rupert Engelsberger (VI. Kl.), Rudolf Unger (III. a Kl.), Paul Galante (II. a Kl.), Franz Schoß (II. a Kl.) und Wladimir Tomšič (II. c Kl.). Die Handbibliothek erhielt durch Ankauf: Verhandlungen der k. k. zoologischbotanischen Gesellschaft in Wien, Jahrgang 1908. — Jahrbuch und Verhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt in Wien, Jahrgang 1908. — Österreichische botanische Zeitschrift, Jahrgang 1908. — Kosmos, Handweiser für Naturfreunde, 5. Band, 1908. — Dr. L. Rabenhorst, Kryptogamenflora von Deutschland, Österreich und der Schweiz, 2. Auflage (Fortsetzung). — Spuler, die Schmetterlinge Europas, 3. Auflage (Fortsetzung). — K. Sajö, Krieg und Frieden im Ameisenstaat, Stuttgart 1908. — E. Teichmann, Die Vererbung als erhaltende Macht, Stuttgart 1908. — Jahresbericht des Vereines zur Förderung der naturwissenschaftlichen Erforschung der Adria, 2. bis 4. Jahrgang, Wien und Leipzig 1905 bis 1907. — R. H. Franc<5, Das Leben der Pflanze, 3. Band. Floristische Lebensbilder, 1. Band, Stuttgart 1908. — Wilhelm Bölsche, Tierbuch, 1. Band, Berlin 1908. — Wilhelm Bölsche, Tierbuch, 2. Band. Das Pferd und seine Geschichte. Berlin 1909. — Dr. K- Floericke, Säugetiere des deutschen Waldes, Stuttgart 1908. — R. H. Franci, Bilder aus dem Leben des Waldes, Stuttgart 1909. Gegenwärtiger Stand der Sammlung. Zoologie: Wirbeltiere 430, wirbellose Tiere 17.218, Skelette und Skelettteile, anatomische Präparate und Modelle 142. Botanik: Herbarium Plemelianum (12 Faszikel); Thuemen, Mycotheca universalis (23 Zenturien); Kerner, Flora exc. Austrio-Hungarica (20 Zenturien); Kryptogamen (6 Faszikel); Samen-, Früchte- und Drogensammlung 226; sonstige botanische Gegenstände 118. Mineralogie und Geologie: Naturstücke 1003; Edelsteinnachahmungen 31, Kristallformen 138. Abbildungen und Karten 366; Geräte 23; technologische Gegenstände 50; Bücher 1060, Hefte und Blätter 671. Die physikalische Lehrmittelsammlung. Die Handbibliothek wurde vermehrt durch Ankauf der Werke: Poske, Zeitschrift für den physikalischen und chemischen Unterricht. Hann, Meteorologische Zeitschrift. — Winkelmann, Handbuch der Physik. Die physikalische Sammlung zählt gegenwärtig 463 Nummern mit 856 Stücken, 117 Bücher, 8 Hefte. Chemische Lehrmittelsammlung. Angeschafft wurden: 23 künstliche Kristalle. — Ein hölzerner Schutzkasten für eine Wasserstrahlluftpumpe. — Ein Kippscher Apparat. Die Handbibliothek wurde vermehrt: a) Durch Geschenke: Vom k. k. Ministerium für Kultus und Unterricht: Cohn, Die chemische Industrie. Wien 1905. b) Durch Ankauf: Fischer-Wagner, Jahresbericht der chemischen Technologie, Jahrgang 1908. — Musprath, Technische Chemie (Fortsetzung). — Fresenius, Zeitschrift für analytische Chemie. Meyer, Journal für praktische Chemie. — Hollemann, Lehrbuch der anorganischen Chemie. — Rüdorff, Anleitung zur chemischen Analyse. — Hemmelmayr, Hilfsbuch für den Unterricht in den praktischen chemischen Übungen. VII. Statistik der Schüler. Die Ziffern neben dem Pluszeichen bezeichnen die Privatisten und mit * außerordentliche Schüler. o « If) cc; s Ol o ■ co »o > öS 00 CO »o !l # öS tq - 05 O M M 05 0) 1 bD^ -Sj'a S 3 OJ ^ ^ :?3 N N £ cd 3 st rfl N *2 o •-& 3 ^ fl fl fl -tl ccj -rl « ,| fl "4^ a * w tfl u rZ2 -3 o I co I CO Ol CO I I §5 I I ä I I 2.5. 1) o «co co C> 05 a> -fl 4-. o fl CO X 05 05 H L CO 1^ -rH Ol Ol 00 Ol -f- CO 03 rH co cd oi co co oi io i | O l> Ol I TH Ol tH tH Ol I I »O l'- CD iO iH aaw i i t-*;« | | »O 00 lO CO CO bo fl 3 -fl i o M +3 2 rQ rH rH | | ['- Ol 1 1 1 1 1 II 1 1 §1 53 1 1 ~ 1 Ol rH I H Ol Ol 1 gj | | | | COrHSDOCO | | | Ol Ol 1 1 1 ~ II II 1 1 1 S 1 1 1 S S 1 1 ö 1 | 1 * H ^ S m w .1 M fo rH | « | «« | j ! i | S Sill *h 00 Ol rH CO Ol JH ||! 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SS 1 d> L. «fi ® s* ^ S> a> jž bc *° —< E - gis cg .£S «© co H sq a. a> Ix ^ /. fl a> 3 - S S 5 2 ?’c t! „ o SS cd 44 a ‘E a» o ’fl § £ 3 ^ fl Ui 3 O s 2 3 rd CO o cä & A m h Q> ■+J !=J S co o s cn •r—< a s 4-> 3 £h CO ’S ’S a — <•3 "<3 Sž ) 3 ? ü.!" J <ü IJS »SS Q) -r-H • ^ C ♦j cd cd cd > u. W W “ d a> rQ a) id ÄÄAftAAÄÄ H Ol CO rt< »o CD l» CO 05 o rH Ol «HHrtriHHHrlNOlOl ++ ob CO 00 O CO T* CO L-05 00 CO CO CD 00 *' H CO iO CO lO H H CO >C5 Ol 00 CO Ol co -t Ol 00 CO CO O 00 CO 1-t 00 00 00 GO CO Ol T-t »O Ol CO CO CO : CO CO iH I Ol 00 CO CO »o co CO GC Ol 05 "* -rH 00 CO H 1^ »O CO co 00 CO T* Ol CO Ol Ü °0 o oo Ti I- 00 Ol 00 Ol o »o ^ Ol -t >o Ol co 00 00 Ol Ol CO O l I CO 00 -t co CO 05 CO CO CO bo bo Kfl © 05 bo bo .fl fl ,!q ^ fl rl ^ .2 *2 ^ fl fl fl -fl tbo bo ^5 bo ^ a> o ' = — I fl bo-! ^ ö 'S ^ ° c ■•S "" a 's 3 *> s % • r-. 4—> Qj QJ • P1 a --I ^ 'S .5? cs j ca •£ 5 o S a-2.2 ft,2ö I>Oh^ö ^5 <1 ♦ bo M bo ^ —1 ^ 03 a +-> +j W -fl rfl Jh W Jfl CO w ^ ^ ä W O <1 C/J CO l> »o -* Ol Ol >0 05 o O >OCO Ol CO Ol Ol CO 05 O 05 O 00 00 Ol 01 T-t o CO io CO Ol T* 01OOG005(Mh05C0iQOOO CO T—( T—< T—( y—1 rH T—t Ol »O Ol Ol r-t i 20 19 16 16 800 760 1560 1 36 24 3 9 3 ! 3 1 o o co CO II »ß Ol Ol —H Ol CO II 04 rH 05 ^ 2360 48 38 1 2 4 8 6 9 15 - 18 12 360 600 1 1 S; 53 |||X9||<»||WWl>t-c -t-t 1 rH rH C0 Ol 1 1 85 53 1 1 1 1 ! 1 ! 1 ro 1 | I I | 12 8 1 1 14 17 500 340 3 ’ ‘ Ol ?! 1 1 1' 1 1 i 1 1 ^ 1 1 | 1 | 16 15 1 12 11 660 600 Q co CO o: CO Ol I CO ,|||| t—H i 1 i i oi oi oi I M II I M 1 1 o o HO] | | CO O -1* CO rH r- i | Ol Ol T* -t 920 34 28 7 1 14 16 19 12 5G0 640 ! 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Košir, Wilhelm, Unterschischka. I. b 1. Ambrožič Michael, Mojstrana. 2. Avbelj Alois, Laibach. 3. Blinc Emil, Weinitz. 4. Ciber Johann, Laibach. 5. Čarman Maximilian, IJdmat hei Laibach (i. Češmiga Johann, Retje, Steiermark. 7. Dereani Paul, Zirknitz. ,S. Eilez Josef, Fiume, Ungarn. 9. Engelsberger Heinrich, Neumarktl. 10. Ferjan Ferdinand, Sava, Oberkrain. 11. Flis Wladimir, Verd. 12. Gabrič Alois, Laibach. 13. Gliha Johann, Graz. 14. Gorjanec Josef, Cermeliee. 15. Graiser Johann, St. Georg. 1 (>. Hafner Stanislaus, Bischoflack. Klasse. 24. Kottnig Viktor, Saukendorf bei St. Lo- renzen am Draufelde, Steiermark. 25. Kr öl Emil, Domschale. 2(1. Langer Karl, Brod a. <1. Save, Ungarn. 27. Liebezuit v. Burgschwert Philipp, Leit- meritz, liöhinen. 28. Lorant Richard, Laibach. 2!). Mayr Josef, Laibach. 30. Mayr Ludwig, Laibach. 31. Novotny Josef, Laibach. 32. Obcrwaldcr Albert, St. Veit in Defer- eggen, Tirol. 33. I’essiack Friedrich, Laibach. 34. Peitler Franz, Graz. 35. Pirc Anton, Wicaer-Neustadt. 3. Maver Anton, Neudegg. 7. Modic Milan, Neudorf. 8. Muren Heinrich, Aurora Illinois, Nord- amerika. !). Oset Stanislaus, Franz. 10. Petrič Albin, Laibach. 11. l’etriö .losef, Laibach. 12. Petrovčič Felix, Treffen. 13. Pipan Rudolf, Schwarzenberg. 14. Rojnik Hugo, Laibach. 15. Ručigaj Josef, Bočna, Steiermark. 1(1. Schott Rudolf, Laibach. 17. Sekula Alois, Laibach. 18. Sitar Karl, Mannsburg. li). Sotlar Heinrich, Vevče bei Laibach. 20. Srebotnjak Friedrich, Untcrscliischka. 21. Suhadolec Antön, Laibach. 22. Šircelj Heinrich, Steinbrück, Steiermark. 23. Sivie Leo, Laibach. 24. Detoni Maximilian, Wigaun bei Zirknitz. 25. Trost Vinzenz, Vodice. 2(i. Vrbič Paul, Soderscliitz. 27. Zupančič Leopold, Laibach. 28. Zagar Edler v. Sanaval Johann, Laibach. II. a Klasse. 1. Bachmann Karl Josef, Sava, Oberkrain. 2. Beltram Hugo, Laibach. 3. Benedikt Ludwig Rudolf, Laibach. 4. Denk Franz, Graz. 3. Ehinger Adolf Rudolf, Josefstadt. (1. Embncher Albin Ignaz, Böhm.-Brod. 7. Fabiani Josef, Rudolfswert. 8. Franken Heinrich Josef, llitt. v., Laibach. !). Galante Paul, Laibach. 10. Ileyß Emil Franz, Divača. 11. Hoffmanu Richard, Medgyes, Ungarn. 12. Jagodic Karl Alois, Laibach. 13. Jereb Guido Alexander, Vines, Istrien, l t. Jugg Friedrich, Villach. 15. Jurkovič Stanislaus, Untersehischka. 10. Karič Alois Viktor, Laibach. 17. Kovač Johann Emil, Laibach. 18. Kremžar Milan Johann, Laibach. 1!). Lusclmn Egon, Ritter v., Laibach. 20. Lusenberger Eugen Josef, Krems. 21. Martinčič Maximilian, Laibach. 22. Melliwa Julian Franz, Planina. 23. Mikula Johann, Graz. 24. Miinzger Karl, Marburg. 25. Ohenvalder Engelbert, Domschale. 20. Oberwalder Peter, St. Veit in Defer-eggen, Tirol. 27. Presker Eduard, Ratschach, Steiermark. 28. Rosner Wilhelm, Laibach. 2!). Rudi Franz, Laibach. 30. Rudovits Wilhelm, Abbazia. 31. Schnell Josef, Giisting, Steiermark. 32. Schoß, Kranz, Laibach. 33. Steinacker Karl, Abbazia. 34. Strzelba Otto, Grbin bei Littai. 35. Stuzz'i Viktor, Görz. 30. Tekauc Josef Laibach. 37. Tischler Michael, Wöllan, Steiermark. 38. Tomandl Josef, Wien. 39. Udy Raimund, Graz. 40. Ulm Anton, Klingenfels. II. b Klasse. 1. Babnik Jakob, Laibach. 2. Bajželj Alois, Laibaeli. 3. Beber Emil, Laibach. 4. Biber Felix, Laibach. 5. Burja Josef, Unterschischka. 0. Črne August, Gör’iach. 7. Černivec Franz, Laibach. 8. Černivec .los<>f, Laibach. 0. črnjač Josef, Verd bei Oberlaibach. 10. Dagarin Jakob, Burgstall b. Bischoflack. 11. Debevec Paul. Laibach. 12. Demšar Johann. Eisncrn. 13. Držaj Franz. Tsehernembl. 14. Dolinar Ratko, Groß-Dolina. 15. Domladiš Franz, Illyriscli-Feistritz. io. Fakin Alois, Pola. 17. Fatur Karl, Divača. 18. Frece Martin, Altendorf, Steiermark. 10. Gregorič Fedor, Laibach. 20. llanuš .laromir, Pisek, Böhmen. 21. Homan Anton Bischoflack. 22. lluß Hermann Laibach. 23. Jalen Vinzenz, Kropp. 24. Jelačin Miljutin, Laibach. 25. Jerman Otto, Rudolfswert. 2(1. Kandušer Franz, Mannsburg. 27. Keil Karl, Urfahr, Oberüsterreich. 28. Keršič Johann, Unterschischka. 1. Klinar Hermann, Laibach. 2. Knaflie Paul, St. Martin boi Littai. :i. Knez Wladimir, Loitsch. 4. Košir Maximilian, Laibach. 5. Kotlusek Johann, Laibacli. (>. Kovačič Alois, Sinerlje. 7. Kušar Johann, Laibacli. 8. I -o j k Alois, Črnuče. !). Magajna Alois, Vreme, Küstenland. 10. Mathian Theodor, Laibach. 11. Meden Anton, Hl. Kreuz, Küstenland. 13. Mešiček Hugo, Liclitenwald, Steiermark. 12. Merluir Vinzenz, Niederdorf bei Reifnitz. 14. Mikuš Franz, Bischoflack. 15. Olifčič Johann, Wocheiner Vellach. 16. Petrič Kasimir, Sittich. III. a 1. Barrier Karl, Wien. 2. Brichta Heinrich, Laibach. Uuzzolini Johann, Laibach. 4. Elbert Julius, Laibach. 5. Globotschnig Franz, Neumarktl. )i. llollegha Walter v., Cilli. 7. Jarc Jakob, Laibach. 8. Jenko Augustin, Laibach. 0. Kleinlercher Friedrich, Domschale. 10. Kreysa Rudolf Edl. v., Wien. 11. Mathias Hans, Banjaluka. 12. Oroszy Karl, Steinbrück, Steiermark. 13. Pammer Hermann, Knittelfeld, Steier- mark. III. b 1. Baran Josef, Sobeslau, Böhmen. 2. Dolenec Franz, Altlack. 3. Drašler Stanislaus, Grič bei Landstraß. 4. Fakin Milan, Pola. Ti. Firm Eduard, Töplitz-Sagor. 0. Gärtner Gottlieb, Adergaz bei Michel-stiittcn, Krain. 7. Geržina Franz, St. Peter, Krain. 8. Janež Wenzeslaus, Dermanestie, Rumä- nien. !). Junz Stanislaus, Laibach. 10. .lustin Anton, Gleinitz. 11. Kalan Josef, Zauchen bei Bischoflack. 12. Koch Dušan, Laibach. III. C 1. Pelan Stanislaus, Praßberg, Steiermark. 2. Petek Leo, Sachsenfeld, Steiermark. 3. Pfeifer Method, Kandia. 4. Planinšek Egon, Laibach, 17. Pibernik Johann, Laibach. 18. Plelmn Kasimir, Laibach. 10. I’oljanc Paul, Gurkfeld. 20. Rajšp Zoran, Friedau, Steiermark. 21. Ravnihar Anton, Laibach. 22. Rebolj Ludwig, Obergurk. 23. Samec Johann, Laibach. 24. Smola Rudolf, Ragovo. 25. Stiene Heribert, Laibach. 20. Šibenik Anton, Oberlaibach. 27. Tancig Eduard, Minkendorf. 28. Tavčar Anton, Laibach. 20. Tavčar Franz, Selzaeh. 30. Tomšič Wladimir, Illyrisch-Feistritz. 31. Valenčič Rudolf, Dornegg. 32. Vovk Josef, Neumarktl. Klasse. 14. Pečale Robert, Unterschisehka. 15. Pollak Stanislaus, Neumarktl. l(i. Richter Adolf, Zenica, Bosnien. 17. Rudeseh Alfred, Radmannsdorf. 18. Smerdu Wilhelm, .losefstal. 19. Unger Rudolf, Laibach. 20. Waibl Johann, Laibach. 21. Wenig Richard, Laibach. 22. Wollautschnigg Paul, Unterschischka. 23. W oračz Josef, Laibach. 24. Zehentner Friedrich, Abbazia. 25. Zelinka Emanuel, Triest. 26. Zhuber v. Okrog Erich, Schloß Ainödt, Krain. Klasse. 13. Koritzky Raimund, Civita veccliia. 14. Kregar Franz, Laibach. 15. Likar Boleslaus, Laibach. 10. Lindtner Paul, Laibach. 17. Del Linz, Hruševje. 18. Logar Viktor, Laibach. 10. Lončar Rudolf, Laibach. 20. Mahorčič Josef, Littai. 21. Matelič Josef, Velika Gorica, Kroatien. 22. Moljk Josef, Maunitz. 23. Nachtigal Friedrich, Franzdörf. 24. Naglas Viktor, Laibach. 25. Ogrizek Felix, Adelsberg. 20. Oražcm .los<'f, Laibach. Klasse. 5. l’ohlin Maximilian, Stein, Krain. (i. Poljane Karl, Krainburg. 7. Prcmclč Gottfried, Laibach. 8. Proft Viktor, Laibach. 9. Rainer Josef, Laibach. 10. Sire Vinzenz, Gorenja Sava. 11. Skale Johann, Laibach. 12. Skušek Franz, Reifnitz. 13. Šinkovec Friedrich, Idria. 14. Šircelj Friedrich, Laibach. 15. Šket Vinzenz, Seisenberg. 10. Steh Johann, Malivas bei Gurkfeld. IV. a 1. Arhar Franz, Weixelburg. ‘2. Auersperg Emil, Graf, Laibach. :i. Biener Friedrich, Mitrovitz, Kroatien. 4. Binder Wilhelm, Ritter v., Mülln, Salz- burg. 5. Bocak Karl, Neumarktl, Krain. 6. Drassal Hubert Johann, Laibach. 7. Engelsberger Richard, Gurkfeld. 8. Englisch Kamillo, Laibach. 9. Favai Paul, Laibach. 10. Fugina Adalbert, Laibach. 11. Gatseh Albert, Landstraß. 12. Goldstein Paul, Laibach. 13. Gozani Marquis v. Renč Georg, Laibach. 14. Hočevar Georg, Laibach. 15. Kenda Heinrich, Laibach. 1(J. Kollaritsch Franz, Graz. IV. b 1. Baraga Eugen, Adelsberg. 2. Bartl Johann, St. Martin bei Littai. :i. Bilier Josef, Laibach. 4. Bremec Franz, Laibach. 5. Buchta Theodor, Treffen. (!. Burdych Ottokar, Möttling. 7. Burger Silvin, Landstraß. 8. Burja Friedrich. Unterschischka. 9. Čretnik Viktor, Aßling. 10. čuden Anton, Laibach. 11. Ditrich Anton, Adelsberg. 12. Dolenc Alois, Laibach. 13. Dolenc Eduard, Nußdorf. 14. Dolenc Josef, Nußdorf. 15. Hacin Fridolin, Kerschstetten, Krain. 10. llieng Hermann, Rakek. 17. Kavšek Johann, Laibach. 18. Košir Franz, Laibach. 19. Kunay Konstantin, Brünn. 20. Lapa ine Wladimir, Tschernembl. 21. Lindtner Friedlich, Rašica, Krain. 22. Lindtner Leo, Laibach. 23. Lovšin Alfons. Weinitz. 24. Mušič Wladimir, Loitsch. 25. Paulin Raimund, Laibach. 20. Pehani U'opold, Seisenberg. 17. Šubic Stanislaus, Laibach. IS. Tavčar Alois, Laibach. 19. Tomšič Friedrich, Treffen. 20. Tršar Johann, Planina. 21. Vidic Johann, Dule. 22. Zalokar Karl, Strug. 23. Zupan Johann, Dolsko. Klasse. 17. Luschiitzky Anton, Franzdorf. 18. Obenvalder Heinrich, Ober-Domschale. 19. Paar Othmar, Bleiburg. 20. Poltnig Heinrich, Stein, Krain. 21. Pospischill Oskar, Thomasroith, Ober- österreich. 22. Räuber Wilhelm, Rauschengrund, Böhmen. 23. Schenk Johann, Wien. 24. Spreitzer Johann, Laibach, 25. Stampfel Karl, Laibach. 26. Škorjance Alfons, Marburg. 27. Verhovec Theodor, Laibach. 28. Waibl Hermann, Laibach. 29. Weintritt Franz, Kn tharein, Schlesien. 30. Wishiak Friedrich, Laibach. 31. Zolli Eduard, Unterschischka. Klasse. 27. Pehani Stanislaus, Seisenberg. 28. Peruzzi Stanislaus, Lipe. 29. Pokorn Franz, Marburg. 30. Premk Eduard, Lukovitz. 31. Pristovšek Blasius, Hohenegg. 32. Rogl Alfred, Stein. 33. Roš Ferdinand, Hrastnik. 34. Serše Valentin, Laibach. 35. Sigl Rudolf, Pettau. 30. Simončič Franz, Liclitcnwald, Steiermark. 37. Sitseli Franz, St. Veit bei Laibach. 38. Slejko Anton, Unfcer-Planina. 39. Špindler Raimund, Hrastje bei St. Peter. 40. Stefančič Anton, Rudolfswert. 41. Svetličič Wladimir, Rakek. 42. Šibenik Theodor, Adelsberg. 43. Sinice Ferdinand, Neumarktl. 44. Tomšič Alexander, Illyrisch-Feistritz. 45. Urbane Stanislaus. Laibach. 40. Vidic Ignaz, Petelinje. 47. Virant Ratislav, Rudolfswert. 48. Visjak Felix, Unterschischka. 49. Vrcmšak Kmil, Stein. 50. Zehner Alois, Gurkfeld. 51. Zupančič Cyrill, Laibach. 1. Aistrich Erwin, Freiberg, Mähren. 2. Czechak Paul, Laibach. 3. Eisenhut Alfred, Goriach, Kärnten. 4. Hlavaček Miloš, Laibach. 5. Klimeseh Siegmund, Prag. (i. Körbler Johann, Vordernberg, Steiermark. 7. Košir Johann, Laibach. 8. Kupfer Kar], Wien. 9. Kusold Adolf, Neumarktl. 10. Makovie Franz, St. Peter bei Laak. 11. Martinčič Albert, Triest. V. b 1. Armič Leopold, Laibach. 2. Baudek Viktor, Gurkfeld, Krain. 3. Biber Peter Felix, Laibach. 4. Bukovšek Martin, Töpl'itz-Sagor, Krain 5. črnagoj Boleslaus, St. Martin ob Groß Kahlenberg, Krain. (!. Debelak Richard, Treffen. 7. Dekleva Max, Britof, Krain. 8. Fine Franz, Laibach. 9. Geso Alois, Maunitz, Krain. 10. Gilly Alfons, Kropp. 11. Gregorič Otto, Landstraß. 12. Jarec Stephan, Dobrava, Krain. 13. Klinar Anton Hermann Heinrich, Laibach. 14. Leitgeb Albin, Tschernembl. VI. 1. Babnik Wilhelm, Rojano bei Triest. 2. Beltram Otto, Divača. 3. Bischof Viktor, Laibach. 4. Bremee Melchior, Ijftibacli. 5. Dimnik Stanislaus, Adelslierg. (i. Dolgan Franz, Ober-Košana. 7. Dollenz Heinrich, Caserina l>ei Triest. 8. Ducke Edler v. Niedentlial Ludwig, Laibach. 9. Ebner Walter, Laibach. 10. Engelsberger Rupert, Gurkfeld. 11. Ferjančič Felix, Laibach. 12. Ferlinc Bogdan, St. Martin bei Eelich stein, Steiermark. 13. Goeken Wilhelm, Neumarktl. 14. Heren Friedrich, Laibach. 15. Hofmanu Eduard, Gottschee. l(i. Hold Eugen, Prnjavor, Bosnien. 17. Jarec Johann, Laibach. 18. Jeras Felix, Laibach. 19. Kadunc Anton, Laibach. 20. Klauer Bruno, Laibach. 21. Klauer Josef, Laibach. 22. Koitus Josef, Schluckenau, Böhmen. 23. Krisper Erich, Laibach. 24. Landau Erwin, Laibaeli. 25. Lehner Josef, Laibach. 12. Mikula Anton, Graz. 13. I’ilny Karl, Laibach. 14. Rosncr Alfred, Laibach. 15. Sartory Anton, Eisenerz. 10. Schuster Hermann, Laibach. 17. Smerdu Rudolf, Laibach. 18. Soppe Norbert, Graz. 19. Stacul Johann, Laibach. 20. Stilckl Josef, Trifail. 21. Turnšek Friedrich, Trifail. 22. Wölfling Leo, Laibach. Klasse. 15. Levičnik Johann, Laibach. 1(>. Mikuž Wladimir, Laibach. 17. Pavlič Franz, Laibach. 18. Peruzzi Johann, Laibach. 19. Plemelj Alois, Veldes. 20. Rupnik Anton, Schwarzenberg. 21. Stumberger Friedrich Karl, Zadržc, Steiermark. 22. Šest Josef, Möttling, 23. .Šubic Wladimir Johann Wilhelm, Laibach. 24. Tauber Josef, Laibach. 25. Wisiak Anton, Laibach. 20. Ženko Johann, Josefstal. 27. Žitko Stanislaus, Verd bei Oberlaibach. Klasse. 20. Marchhart Heinrich, Laibach. 27. Markelj Iveopold, Ježca. 28. Mayr Mauritius, Krainlmrg. 29. Molka Viktor, Stein. 30. Oražem Jakob, Reifnitz. 31. Osole Franz, Stein. 32. Perhauz Anton, Laibach. 33. Pikei Gottfried, Adelsberg. 34. Ransunger Ignaz, Töplitz-Sagor. 35. Rauher Walther, Miihlenliausen a.d. N., Württemberg. 3(i. Schiffer Franz, Laibach. 38. Schöppl Ritter v. Sonnwailden Herbert, Laibach. 38. Skabcrnc Milan, Laibach. 39. Sonvico Rudolf, Innsbruck. 40. Stampfl Franz, Laibach. 4L Strasser Gustav, Vordernberg, Steier-mark. 42. Šircelj Karl, liraHtje. 43. Tönnies Gustav, Laibach. 44. Trost Johann, Vodice. 45. Ulrich Wladimir, Laibach. 40. Verbič Xlal ko, Dolje. 47. Wollautschnigg .liilius, Untersehischka. 48. Žebre Wilhelm, Planina, 1. Arko Stanislaus, Laibach. 2. Barbo Maria Robert, Graf, Schloß Kroisenbach (Privatist). :i. Bitenc Josef, Laibach. 4. Bukovnik Franz, Laibach. 5. Crnač Alois, Košana. (i. Dolinar Milan, Groß-Dolina. 7. Drinovč Emil, Lienz. 8. Egker Hugo, Laibach. !). Glowacki August, Dubravitza, Dalmatien. 10. Haring Raimund, Laibach. 11. Hoffmann Stanislaus, Unter-Planina. 12. Jagritsch Ernst, Laibach. 13. Juvan Cyrill, Laibach. 14. Juvančič Johann, Unterschisclika. 15. Kaudela Franz, Gablonz, Böhmen. 1 (i. Kavčič Paul, Laibach. 17. Knafcljc Leo, Volkerndorf, Kärnten. 18. ICnapit Rudolf, Reichenburg, Steiermark. li). Koprivec Franz, Laibach. 20. Krulaj Paul, Loke bei Trifail, Steier- mark. 21. Legat Franz, Lees. 22. .Lentsche Karl, Fiume. 23. Ix'vec Michael, Aich. 24. Lukan Adolf, Laibach. 25. Majdič Demeter, Krainburg. 2(1. Pikei Alois, Adelsberg. 27. Planinec Milan, Laibach. 28. Preinfalk Friedrich, Littai. 20. Recknagel Maximilian, Laibach. 30. Richter Ludwig, Zenica, Bosnien. 31. Rieger Rudolf, St. Anna, Krain. 32. Schmalz Leon, Laibach. 33. Sclnvcgel Alois, Ober-Görjach, Krain. 34. Selan Wilhelm, Pola. 35. Smerdu Franz, Triest. 3(>. Weber Alois, Steinbriick, Steiermark. XII. Kundmachung für das Schuljahr 1909/1910. Alle sich zur Aufnahme in die Realschule meldenden neuen Schüler haben in Begleitung ihrer Eltern oder deren Stellvertreter bei der Direktion zu erscheinen, den Tauf- und Geburtsschein und das Abgangszeugnis jener Schule, welche sie zuletzt besucht haben, beizubringen. Zur Aufnahme in die 1. Klasse ist erforderlich: 1.) Der Nachweis, daß der Aufzunehmende das 10. Lebensjahr vor Beginn des Schuljahres, in welchem die Aufnahme erfolgen soll, vollendet hat oder noch im Kalenderjahre, in welches der Beginn des Schuljahres füllt, vollendet; 2.) der Nachweis über den Besitz der nötigen Vorkenntnisse, welcher durch eine Aufnahmsprüfung geliefert wird. Bei dieser Prüfung wird gefordert jenes Maß von Wissen in der Religion, welches in den ersten vier Jahreskursen der Volksschule erworben werden kann; Fertigkeit im Lesen und Schreiben der deutschen Sprache; Kenntnis der Elemente aus der Formenlehre der deutschen Sprache, Fertigkeit im Analysieren einfacher bekleideter Sätze; Übung in den vier Grundrechnungsarten mit ganzen Zahlen. Überdies wird gemäß Verordnung des k. k. Ministeriums für Kultus und Unterricht vom 7. April 1878, Z. 5416, von seiten der Direktion von jedem Schüler, der aus einer öffentlichen Volksschule austritt, ein im Sinne des § 66 der Schul-und Unterrichtsordnung ausgestelltes Frequentationszeugnis oder als Ersatz desselben eine gemäß der MinisterialVerordnung vom 29. Oktober 1886, Z. 20.619, ausgefertigte Schulnachricht gefordert, welche bei der vorzunehmenden Aufnahmsprüfung als informierende Behelfe zu gelten haben. Zufolge Erlasses des k. k. Ministeriums für Kultus und Unterricht vom 27. Mai 1884, Z. 8109, können Schüler, deren Religionsnote aus dem vierten Schuljahre der Volksschule nicht geringer als „gut“ ist, von der mündlichen Prüfung aus der Religionslehre befreit werden. Für die Aufnahmsprüfungen zum Eintritt in die I. Klasse sind zwei Termine bestimmt: der erste fällt auf den 6. Juli, der zweite auf den 16. September; die Anmeldungen zur Aufnahmsprüfung in die I. Klasse werden am 5. Juli d. J., beziehungsweise am 15. September, von 8 bis 10 Uhr vormittags, entgegengenommen. Eine Wiederholung der Aufnahmsprüfung, sei es an dieser oder einer anderen Lehranstalt, ist unzulässig (Ministerial-Erlaß vom 2. Jänner 1886, Z. 85). Zur Aufnahme der Schüler und zur Vornahme der Nachtrags- und Wiederholungsprüfungen ist die Zeit vom 15. bis 18. September bestimmt. Von anderen Mittelschulen kommende Schüler müssen das Studienzeugnis vom letzten Semester mit der Entlassungsklausel sowie auch etwaige Schulgeld- befreiungs- oder Stipendiendekrete vorweisen. Schüler, welche in eine der nächst höheren Klassen dieser Anstalt aufgenommen werden sollen, haben entweder ein entsprechendes Zeugnis über die Zurücklegung der vorangehenden Klasse an einer öffentlichen Realschule der im Reichsrate vertretenen Länder und Königreiche beizubringen oder sich unter den gesetzlichen Bedingungen einer Aufnahmsprüfung zu unterziehen. Jeder neu eintretende Schüler entrichtet eine Aufnahmstaxe von 4 K 20 h und einen Betrag von 2 K für die Schülerbibliothek nebst 1 K zur Deckung der mit dem schulmäßigen Betriebe der Jugendspiele verbundenen Auslagen; den Beitrag von 3 K entrichten auch alle der Lehranstalt bereits angehörenden Schüler. Da das Slowenische zufolge des MinisterIal-Erlasses vom 3. Mai 1880, Z. 10.754, für jene Schiller ein obligater Lehr gegenständ ist, welche beim Eintritt in die Realschule von ihren Eltern als Slowenen erklärt werden, so ergibt sich für letztere die Notwendigkeit, ihre Kinder persönlich zur Aufnahme vorzuführen und im Verhinderungsfälle ihre diesbezügliche bestimmte Erklärung der Direktion schriftlich zukommen zu lassen. Im Sinne des Erlasses des k. k. Landesschulrates für Krain vom 12. Mai 1884, Z. 601, können auch Schüler nichtslowenischer Muttersprache zum obligaten slowenischen Unterrichte zugelassen werden, wenn sie die diesbezügliche Erklärung ihrer Eltern vorweisen und die erforderlichen Sprachkenntnisse besitzen, welche durch eine Aufnahnispriifung erprobt werden. Fiir solche Schüler bleibt dann das Slowenische durch alle folgenden Studienjahre an dieser Lehranstalt ein obligater Lehrgegenstand. Das Schuljahr 1909/1910 wird am 18. September mit dem heil. Geistamt in der St. Florianskirche eröffnet werden. Der regelmäßige Unterricht beginnt am 19. September. Laibach, im Juli 1909. Die Direktion. 1874/75. 1875/76. 1876/77. 1877/78. 1878/79. 1879/80. 1880/81. 1881/82. 1882/83. 1883/84. 1884/85. 1885/86. 1886/87. 1887/88. 1888/89. 1889/90. 1890/91. 1891/92. 1892/93. 1893/94. 1894/95. 1895/96. 1896/97. 1897/98. 1898/99. 1899/1900. I. Über Inhaltsberechnung (1er Fässer. Vom suppl. Lehrer Joh. Berbuč. II. Aus dem chemischen Laboratorium. Vom suppl. Lehrer Balth. Knapitsch. Der Apfelbaum (Pyrus malus L.) und seine Feinde. Vom Prof. W. Voss. Das Rechnen mit unvollst. Dcziuialhriicheu. Vom suppl. Lehrer Jos. Gruber. Die Verunreinigung des Laibacher Flußwassers bei seinem Durchlaufe durch die Stadt. Vom wirlcl. Lehrer Balthasar Knapitsch. Die Sprache iu Trabers „Matthäus“. Vom Professor Franz Levee. Etude sur le roman francais du 17'' et du 18« siecle. Vom Prof. Emanuel Ritter v. Stäuber. Die Bergwerke im römischen Staatshaushalte. Vom Prof. Dr. Josef Julius Binder. Die Bergwerke im römischen Staatshaushalte. (Fortsetzung.) Vom l’rofossor Dr. Josef Julius Binder. Bestimmung der Kriimmungslinien einiger Oberflächen. Vom Prof. Klemens 1’ r o f t. I. Les romaneiers de 1’Empire et de la Restauration. (Premifere partie.) Vom Professor Emanuel Ritter v. Stäuber. II. Kranjske šole in llabsbnržani. njihovi pospcševatelji. Vom suppl. Lehrer Johann Verhovec. Versuch einer Geschichte der Botanik in Krain (1751 bis 1888). Vom Professor Wilhelm Voss. Versuch einer Geschichte der Botanik in Krain (1754 bis 188Ü). (Fortsetzung.) Vom Professor Wilhelm Voss. Streifzüge auf dem Gebiete der Nibelungenforschung. Vom Prof. Dr. Josof Julius Binder. Stapleton. Neznanega prelagatelja evangelija preložena po Stapletonu v XVII. veku. Vom Professor Anton Raič. Stapleton. (Fortsetzung.) Vom Professor Anton Raič, Florenbilder aus den Umgebungen Laibachs. Vom Professor Wilhelm Voss. Die Einwirkung des Wassers auf Blei im allgemeinen und insbesondere die der städtischen Wasserleitung in Laibach. Vom Prof. Balthasar Knapitsch. Die Einfälle der Türken in Krain und Istrien. Vom Professor Franz Levee. Die Gewässer von Krain und ihre nutzbare Fauna. (Erläuterung zur Fischereikarte von Krain.) Vom Professor Johann Franke. Untersuchung des Säuerlings bei Steinbüchel in Krain. Vom Prof. Balthasar Knapitsch. Schillers Wallenstein als tragischer Charakter. Vom suppl. Lehrer I)r. Fr. Riedl. Laurion. Die attischen Bergwerke im Altertum. Vom Professor Dr. Josof Julius Binder. Diu Warnunge. (Die Entstehungszcil des mhd. Memento mori.) Vom suppl. Lehrer Anton Wallner. Das periodische Gesetz und das natürliche System der Elemente. Vom Realschullehrer Albin Belar. Zur Geschichte der Erdbebenbeobachtung und Einrichtung der Erdbebenwarte in Laibach. Vom Realschullehrer Albin Belar. I. Ein Beitrag zur krainischen Landesgeschichte. Vom suppl. Lehrer Heinrich Svoboda. II. Laibacher Erdbebenstudien. Vom Realschullehrer Albin Belar. I. Die ersten Dienstjahre Hans Katzianers. Vom suppl. Lehrer Fr. Komatar. II. Örtliche Erschütterungen nach Beobachtungen an der Laibacher Erdbebenwarte. Vom Professor Albin Belar. Fortsetzung s. XJmaohlag Seite 4. 1900/1901. Ein Beitrag zur Bildungsgeschichte des Tales der Neumarktler Feistritz. Vou Josef Wontzel. 1901/1902. Die Teilnahme Hans Katzianers an den Kämpfen gegen Z&polya im Jahre 1527. Von Fr. Komatar. 1902/1903. Zur Hydrographie des Krainer Karstes. Von Dr. Heinrich Svoboda. 1903/1904. Das städtische Archiv in Laibach. Von Fr. Komatar. 1904/1905. I. Deutscher Mythus in der tschechischen Ursage. Von Dr. Anton Wallnor. II. Eine Ableitung der Maxwellschen Gleichungen. Von Karl Schrautzer. 1905/190(1. Über Gallizismen in Lessings kritischen Schriften. Von Friedrich Juvančič. 1906/1907. Zur Einführung der Unendlichkeitsrechnung in die Mittelschule. Von Karl Schrautzer. 1907/1908. I. Appenzells Befreiung. Von Walther Obrist. 1908/1909. II. Appenzells Befreiung. Von Walther Obrist.