Mon Jltflrttii Sfomscfe, /fir|l-lifil)if Don lammt, bargcftcHt in seinem Leben und Wirken ÖOtl Franz Ko§ar, fürftbifcfjöfiic^cn ©onfiftorialratf; ttnb Spiritual im ^riefter-Seminar ju Harburg/ Jßer Slfinectcag tfi ;um heften See ®t. 2(iotft (®fmtnor=) Ätrdbe ju SWarburg. ISarfnrg, 1863. ®rticf üon ©buarb 3 a ti f cf) i „In m em on a aeterna erit jastns: ab auditione mala noil i me bit." (Ps. Ill, 6.) „Duplici ex causa utilius est, hominum magis memoriae lau-dem dare, quam vitae, ut illo potissimum tempore merita extollas, quando nec laudantem adulatio moveat, nec laudatum ten tet elatio." S. Maximus. ¿VOOJ) n ber Speisenfolge bcr äMfdjöfe tiott Saöont roirb ber ^ocEffelige ^ürft-bifdjof Slitton füJiarti» Spitmisef roohl für a0e 3eiten einen ber heröorragenbften spleiße einnehmen, mag man ihn betrachten ató tir-djenfürften in feinem ®evf)iiítnip gur ©iöcefe, bie et- geleitet, unb ¿ur fatljolifchen ftirctje, bie mit bem apoftolifcijen Berufe iEju betraut, — ober alé Triften in feinem ^riöatleben, — ober enblidE) in feiner gefeit fchaftlidjen (Stellung gum $olfe, bem er burd) bie ©e&urt, unb ¿um Staate, bem er ató Untertan angehörte; beim in jeber biefer Segiehun-gen fjat er Sugenben geübt unb SBerfe gefcEjaffen, meiere feinem 9iamen einen unfterblid)en 9tul)m beriefen, ben bifchßflidjen Stuhl bon Satiant mit einem unöerroelftidjen (Eljrenfranje fdjmüifen, unb beren fegenéreiche grüßte nod; ferne (Generationen ju ihrer geiiltcffen unb eroigen SSSofjifaEjrt geniefen werben. ®a er jebod) in einer Seit ju leben unb gu roirfen hatte, in melier foroofjl auf rechtlichem ató fittíicfjem ©ebiete bie Q3egriffs-öerrotrrung ben fröhepunft erreicht 31t E^aben fcEjeint, inbem nur allju häufig mannhafte cfyriftlidje Sugenb ató 'iíjorljeit öerladjt, hingegen ba§ feige ÜDiitfchroimmen mit ber Strömung be? Beitgeifteé ató Sugenb gepriefen, baS gebanfenlofe 9'(ad)beten ber Meinungen ber SOienge unb ihrer Stimm-füljrer ató f)öcf)fte SBeié^eit gerühmt, hingegen eine ehrenhafte Selbft-ftänbigfeit ber Ueberjeugung fofort ató öerbrecherifche Auflehnung gegen ba§ allgemeine SBohl gebranbmarft roirb: fo fonnte eé nicht anberg totumea, ató baB ein SJlann üon fo feltener Selbftftänbigfeit unb úíjaratter-ftärfe, roie eé ber hodjfeltge gürftbifdjof Slnton SRartin roar, in feinem Sehen unb SBirfen auf bie üerfdjtebenfte SSeife bcurtheilt rourbe, fo ba|, roährenb bie Sitten feinem tarnen (äijrcufränje roattbett, bie Slnberen eben biefen feinen 9iamen auf ben Oranger ber öffentlichen Verachtung Ijin-ftellten. — c§ ift ihm eben ergangen, roie aQen gropht 33ifd;öfett ber fatljolifchen itivdje öoit ihrer ©ritnbung an btó auf uttfere Sage; bentt 3eber, roelcher traft, 9Jiut£) unb Segeifterttng in fidj fühlte, einer ent-chriftlichten Beit in SSort unb Schrift mit beharrlichem (Srnfte entgegen-jutreten, hatte bisher ein gleichet Schiifal erfahren, 9lber anftatt burch 1* bie Skrlciumbungen unb Srotjungen feiner gcinbc ffc^ eirifcE)üd)tern ju laffen, wie eS fd)Wad)en ßfjaraFtercn eigen, crfannte er gleid) biefeu erhabenen SJorbilbertt feine? bifd)öflid)en 5lmte? alles biefe? nur al? ein tröffen-be? Seidjen, bafä er als waljrer Siinger be? f>errn fiel) bewäljrc, fjemäfj beffen $orl)cifagung: „§aben fie mid) »erfolgt, fo werben fie eud) aud) oerfolgen;" (3oan, 15, 20.) unb als ein fid)ere§ Unterpfanö ber ewigen ©eligfeit, gemiifs ber 9Serl)eifsung: „Selig iljr, wenn eud) bie SRenfdjen l)affen, unb wenn fie eud) ausfdjliefsen, fdjmcüjett, unb euren tarnen als bös üevwerfen um bes 9Jienfd)enfol)ne? willen; freuet eud) an jenem Sage unb frol)loifet; betin fielje, euer Soljn ift gtof? im Gimmel: benn fo l)aben iljre Siiter ben ^ropl)eten getl)an." (2uf. 6, 22—23.) llnb wie bie tarnen jener Ijerrlidjen 2Mfd)öfe ber Soweit, im ßeben nteiftens oielfad) üerbunfelt, in ber Siegel erft nad) bereit £obe ibren unfterblid)en ©lauj ju entfalten begannen, wnljrenb bie 9?amen i^rer ©egner fd;on liingft ber Oerbienten $ergeffenl)eit anheimfielen; fo wirb aud) — beffen finb wir gewiß — ber 9iame ©lomsef? erft nad) beffen :5obe bie öerbiente Slner-fennung finben unb ber ©tern feine? Stimme? erft über feinem ©rabe in feinem wahren ©lanje ftd) ¿eigen, gemäß ben propljetifdjen SBorten, bie einer unferer l)öd)ftgcfteliten Staatsbeamten bereit? oor 3al)ren über il)n gefprodjen: „®ie Seife ©lomsefs wirb man erft tinrf; beffen lobe gebül)-renb ju würbigen öerfteljen." SSor bem 9iid)terftul)le feiner Seit fanb er feine ©eredjtigfeit, aber wir fjoffen, baf) er fie finben werbe Oor bem 9iid)terftul)le ber ©efd)id)te. ©erabe befjl)alb gereid)t es utt? ju ganj befonberer g-reube, baf; e? gerabe uns gegönnt ift, fein tugenb- unb tl)atenreid)eS Sebeit eingel)enber ju betreiben, um burd) $^atfad;en, bie über jeben äßiberfprud) ergaben finb, ba? gcfd)id)tlid)c Urteil über' biefen tirdjenfürften tioit feltener Begabung feftjuftellcn, um feinen f^ieunbcn in i^rer frauer über biefen alljufrülien SSerluft einigen Iroft, feinen Dielen äkreljreru ein £ugenb-beifpiel jur 9tad)aljmung, aber aud) feinen ©egnern ©elegenfieit ju »er fdjaffen, i^r Urtbeil 3U 6erid)tigcn. I. ©eboren würbe Slnfoii Slomsef in ber Pfarre Ponkva (^onifl), Saüanter-®iöcefe, in ber ©emeinbe ©lom, •— wol)er aud) fein 9iame Slom äef fid) herleitet, — am 26. 9?oöember 1800. ©eine Altern waren jtemlich bemittelte Sattbleute, int S5eft^e einer über 100 3od) meffettben Realität. ®ie obgleicl) jiemlicf) beteutenbe Pfarre ^onifl hatte Dazumal nod) gar feine -Schule. Statt will fjeut 51t :iage b'em Äieruü alles« Sntereffe ttnb jebes ®erftfinbnip für bie Söcbürfniffe ber 35olfsbilbitng abfpreefjcn, aber mie in ijunbert anbern gäden, marett es aud) 51t ^ottifi bod) nur ^riefter, melden juerft bie Sermahrlofuttg bei jeglicher Silbung entbetjrenben l'attbüolfci 31t fu'rjeu ging, ttnb meldje rtidjf ttad) Slrt unferer mobernen SSolfSbeglücfer, bie attper Soften faum ein attbereS JDpfer für bie Schifahrt ber Sölfer ju bringen gewillt finb, in ebelfter ttnb uneigentiüjjigfter Selbftaufopfentng an basi SBerf ber SBolfebilbung fdjritten. @ben aU Sintoit ©lomwef für Den ©d)ulimtcrrid)t herangereift mar, führte bie gött-!id)e S>orfef)uug einen berufseifrigen ttnb für bie Solebilbuitg befonberg be-geifterten «priefter, Safob ^praznifar, in Ärain gebürtig, als? Saplatt nadj ^Jonifi, welcher in feiner eigenen iVaplanemofjnnng, bie fid) bamalei in einem itjurme ber feftimg^artigen Ätrchhoftnauer befanb, eine fleitte sJ£ott)-fd)ule errichtete. Unter ben erften 15 Sdjülertt, meldje er in btefe ©d)ttle aufnahm unb felbft unterrichtete, befanb fid) aud) Siniott Slomsef. ®rei 3a!)re erhielt er Unterricht in biefer 9iof^frf)wIe, bie bei immer junehmen-ber ©cfjiitcrjabt in bie äftefmerei ttnb enblid) in ben ^farrljof üerlegt mürbe, mo ein nod) unaußgebnuter $ract mittels SBretterberfd)aHung ¡ur 9iot()fd)n[e hergerichtet morben ift. Slomsef mar immer ber (Srftc, ttnb mürbe balb ä)lufterfd)üter unb ©ccurio. Sie erfte ^rämien-Sier^etlung mar auf SBeranlaffung bes ÄapIanS ^raznifar itt ©egenroart bes bama-¡igen Ärei^au|.itmanneg öott Gilii, üott Bierttfelb, unb attberer benachbarter Honoratioren in ber SJtitte bei ®orfe§ ^onifl unter einem nod) je$t ftel)en-ben großen 9fuf5&aume abgehalten, alimo Sfomscf alg ©rfter auch bae> erfte ^räntium erhielt. 6c mar fchon bamaB in feinem benehmen ernft unb gefegt, fo baß ein Sanbmann, ber fein SDfitfdjüler gemefen, tit fd)ltd)ter SBcife erzählte: „SBir hatten fdjot: barnafö bor iljm Dtefpeft unb mentt er mit un§ mar, gingen mir alle fdjött ruljig nad) §aufe; am liebftett jebod) ging er allein. (Stlidje Male begleitete ich itjn big nad) §aufe, mo un§ feine gute Mutter alljeit eine Saufe gab. 2lud) auf ber SBeibc am §ügel ber £>$malbi-&ird)c — (eine ®iertelftunbe Don ber spfarrfirdje entfernt) — mo er ba§ Sich feiltet ®ater§ Ijiitijcte, befud)te id) iljtt Öfterl ®ort ftellte er fid) l)ä«fig auf bic tion aupett itt ben Sljui'm füljrenbe ©tiege unb prebigte; mir übrigen §irten bilbeten fein 3lubitorium." 6r hatte niimíicí) fdjon alé Sd}iiífna6e cine befonbere. greube am ftirdjenbienft. 9tegelmäfig machte er am früíjen Sftorgcn ben ^al6ftünbigert SBeg jur ^Sforrfircfje, um bort bei ber 1)1. SOÍeffe 31t bienen; ganj öor-jägltd^ aber freute eé¡ tfjtt, wenn er bie ^riefter bei tijrett feelforglichen ©jfurfen begleiten burfte. Darum brachte er feine freie Seit — roie er felbft crjäijltc — am liebften in ber Äaplanei ju, mit fiemen unb anbern fleinen ®ien)tleiftungen befchäftigt. Den größten unb roohlthiitigften (Sinflufi auf feine religiöfe Gsrjiehung übte aber in biefer Seit feine fromme SJiutter; unb gettnjj allen ßftern unb fiubern jur 9£ad)af)mung fönnte foígenbes Gegebenheit bienen. 5IB frcE> ber flcine ©djulfnabe auf bie l)[. girmung borbereitete, fpratf; bic Butter gu ihm: „Den girmpathen foüft bu bit felber wählen, bod? befolge meinen Oíatí): mäijle bir jum Rathen jenen SJlann, melier in ber firefte beim Síuefragen ber ß^riftenieijre bie beften 5lntroorten ¿u geben roeifj." ©er Snabe nahm bie ©ad)e feijr emft. 9tm folgenben Sonntag fudjte er in ber .tirdje einen ^Jlaij auf, bon rao aué er bie Serfammlung überfein fonnte nnb l)ord)te beim Sluefragen ber ßfjriftenle^re mit alier Stufmerffamfeit. 9? ad) feiner Seurtljetíung gab bic beften Slntroorten ein ganj fdj(icf)ter, baju aud) nod) ein feijr armer fianb-mann; biefen wählte er. 5ÍI? iEjtt beim ©erteilen ber girm^ettel ber Saplan um ben Síamen beé Rathen fragte, ba ftufcte er nid)t wenig, baf, ber ©ohn eineé fo roofylfjabenben ^aufeé einen fo armen Sftann ¿um ^atfjen fid) wähle; jebocf) nací) einer furjen Ueberiegung bemerfte er: „®u fjaft gut gewählt; ber 9Í. ift jraar ein armer 2>fann, aber ein frommer unb wohlunterrichteter (ührift." 5llé ber hodjfelige gürftbifdjof bei ben unmittelbar bor feinem Sobe in ©auerbrunn abgehaltenen ^riefter-Grer-citien, über bie Sugenberjiefjung fprechenb, biefe Gegebenheit ate wie bon einem britten erjäijfte, fchiofs er: „Unb ©Ott fegnete biefen Änaben, er ftubierte, warb ^riefter unb gulejjt Sifdjof." 9iad) Sollenbung ber sponifler (§lementarfd)ule toar ©íomsef alé äiteftcr @oE)tt bon feinem Sater Starfu« ¿um fünftigen 9iad)foEger im üäterlidjen Sefi|e beftimmt, unb foüte fid; alé foldjer in ber Sauern-SBirthfcfjaft fleißig üben. Sllö er nun einmal -— fo erjagt ein anberer SKitfdjiiler — feinem Sater beim ^fíiigen alé Ddjfenleiter biente, 30g er ein ©djnlbud) au« ber Safere unb btiefte neben bern Sieh einhergeijenb immer wieber unb wieber berftoEjlener SSeife in6 Such; er tu0Ute firf) nämlich etwas in« ©ebäcfytnifs jurüefrufen. 511« e« ber Sater bemerfte, warb er berart fdjlimm, bafj er ben fnaben beinahe gejiiehtiget fyätk, inbem er fyröof): „®u wirft hier Sauer fein unb arbeiten muffen; nur @tabtE)erm tragen 23üdt»er mit jidj, bafjcr fjaft bu mir nie mehr ein Sud) jur 2lrbeit mitzunehmen." ©erabe entgegengefetster SJlcinung toar feine ©tutter. 3f)r innerer •^erjenébrang mar, biefen Änaben — obgleid) alé ñlteften ©olm — jiim ©tubieren jtt bcförbcnt, unb fo entftanb ein fampf ¿raifchen ben beibeti (Seeleuten, ltm ihren ^ßlan leichter burdpfetsen, naijm bie SHutter ihre Suflucht jum tapian ^raznifar mit ber Sitte, bem Sater íftavfué nach aller 9WögIid)feit jitjureben, bafi er ben Änabcn nad) ßitli in bie ©cf)ule fdjitfe. ^razttifar, ber baé religiÖfe ©cmütl) unb bie öorgügiidjen (Seiftet anlagen beé fttaben fannte, mar über biefe Sitte hod) erfreut unb mit ber ©futter boUfommen einöerftanben, unb rebete bemSater fo lange ju, bié¡ er enblich — obgleich nur mehr gezwungen — einrailligte. SSieberholt fprach ber Äaplan 5« ben Altern: „@uer Slnton mirb nod) einmal ein grofer §err merben." II. @o nahm benn Sínton SIomseF im 14. Sebenéjaljre 9Ibfcf)teb üon feinem älterlidjen §aufe unb trat ju Oftcrn 1814 in bie britte ííonttal dtaffe unb im §erbfte beleihen 3ahre6 in ba§ ©tjmnafium ju ßiüt ein. @r ftubierte mit (Sifer unb bem beften Erfolge. 91ad) llcberminbnng ber erften ©djraierigfeiten in ber beutfehen Sprache mar er immer einer unter ben ©rfteren unb in ber oberften lateinifdhen Siaffe bereit? ber ule öorgclefen ttnb ber Skrfaffer ©lontsef gar feljr belobt. S3alb barauf ereignete e$ fid), bafi ¿um Ijerannatjenben Sfamenäfefte eine? DJiit-^rofefforsi, Bupanoic, aie Server be? ©ttjlee, feine ©etiler aufmunterte, einige geftgebidjte 311 »erraffen. ®rci ©d)üler mürben ausgewählt, auf bafj ber (Sine ein gried)ifcf)eg, ber 2lnbere ein lateinifdjeji unb ber ©ritte ein beutfebeä ©ebid)t aufarbeite. ®er ftrebfame ©lomsef mar tief betrübt, bafi nicfit aud) er 31t biefer eljrenben Aufgabe berufen würbe, ßr befdEjiof? barunt, feinen geliebten Sefircr 3U überragen, unb ba il)tn fcfjon einmal ein floöenifcfyer Qluffaii fo gut gelungen mar, aud) ein floöenifcfyeS geft-gebiet jn fd^reiben. 91acf)bem ber Vortrag ber ermähnten brei ©ebirfjte öollenbet mar, bat ©lomsef, aud) nod) etmas üortragen ju biirfen; e$ marb i£)m geftattet. ©er SBo&lflang ber floöenifdjen Spraye, ber leiste, fiießenbc unb begeifterte Vortrag mirfte auf M)rer unb ©djiiler fo. ba§ ^rofeffor Bupancic öortretcnb bemerfte: fomrnt mir cor, ©ie 6efi|en befonbere Einlagen in ifjrer SJiutterfpradje einft nod) ©röpereef 31t leiften. 3d) ratlje 3i)nen bai)er, fid) auf biefelbe mit befonberem gleijk 31t »erlegen." ©0 üiel SBorte genügten, um in bem empfänglichen fteqeu biefeS mageren 3üngling6 ba? geuer ber SJegeifterung für feine äftutterfpradje in einer SBeife 31t entjünben, bafi fctbft ber giftigfte ©turmminb au? bem Sager feiner geinbe e8 nidjt mel)r erftiefen follte. $on biefer Seit an oerlegte fid) 3lnton ©Iomsef mit aüem Eifer barauf, fid) bie mög(id)ft um-faffenbe fientniji ber floöenifdjen Spradje unb ßiteratur 31t tierfdjaffen, moju itjm ^rofeffor Bupancic gerne alle nötigen ÜBeljelfe an bie $>attb gab. ©0 gut eS iijm jebod) in ber @d)ule erging, fo fyart unb bitter follte ftdE» fein fieben au per berfelben geftalten. (Si ift ber göttlidjen ©orfeljung eigen, SRäntter, meldje fie 31t Ijofjen ®ingen beftimmt, früfjjeitig itt bie ©cfjule bes ftreujeö ju fiteren, unb burd) admäljlige §inraegnal)mc alles beffen, was bem Sftenfdjem auf 6rben lieb uub tijeuer ift, ifjre $cr^en öon allen irbifdjen Neigungen 311 entfeffeln unb 31t befähigen, mit einem für biefe 28elt üöHig erftorbenen ©emütlje cingiij auf baS 31t tjorcljett, luas beä §errn SBiCle ift, unb unbefümmert um alle ¿ertlichen golgen an ber Surdjfütjrung beSfelben mit jenem §elbenmutl)e 3U arbeiten, ber nur in ber Äre^egfdjule gemonnen merbett fann. ©0 follte e§ aud) mit ©lomsef gefd)el)en. grü^eitig follte bie Gdjtljeit feine«* S5erufe§ fid) erproben, feine Schultern an baS Äreu3tragen fid) gewönnen, unb aud) an i^m baf biblifdjc ©ort fiel) ermal)ren: „©ut ift'« bem Planne, rnenn er getragen baS 3od) tion feiner 3ugenb an." (Serem. $1. 3, 26.) ©o lange feine gute SRutter lebte, bereit er ftetS mit ber innigften ^ietüt gebadjte unb' in traulid)er ßonöerfation fo oft mit ficf)t[id)er Otü^rung üon iijmt frommen @r^í)Iungett uitb lieblid)en i'icbent fprad), füllte er fid) in feinen ©tubien ganj glüeflid). Sitian fdjon am 2. Sänner 181G würbe fie ifjm burd) ben £ob entriffen. Sie ftarb, wie baS pfarrlid)e §obtenbud) bezeugt, erft 36 Saljve nlt, an einer acuten Äraufijeit fo unerwartet fdjneli, bajj ber ©oljn bie erfd)ütternbe 9lad)rid)t üon iijrent Sobe eríjieít, betwr er nod) wufite, baß fíe erfranft fei. Sine überaus fcfjlimme l'ebeneperiobc trat nun für ben ()nl6öerwaiften ©ol)tt citt. Der Skter für bie govtfejjung ber ©tubiett burdjauéi nid)t eingenommen, — bie nun foigettbett furdjtba-reit Jpungeréjaijre, — baí grofie ©lom oí)ne §auémntter, — 5 unmiin-bige Äiuber an ber ©cite eiltet atternben $ateré, -— Sínton alí¡ ber ältefte ©otjn gunädjft berufen, bie Saft ber 3ßirtl)fd)aft bemfelben tragen ju Reifen: lauter Umftänbe, bit fowoljí beut ®ater al»? beut ftubie-renben ©oljne Hiele bange ©tnnbett öerurfacfjten. ■— ®od) bie ftcrbenbe yjlutter oergafi ifjreé öorjüglid) geliebten Äinbeg nidjt. 9lm ©terbebette bat fie nod) in einer Sßeife, bie bett tiefften miitterlidjen Summer offenbarte, ben frommen tapian ^raznifav, er wolle if)r üerfpredjen, iljre ©teile bei il)vem 5Inton ju beitreten, auf bafi fie rut)ig fterben fönnc. Sief bewegt, öerfpraci) es il)r ber ebie ^riefter unb Ijielt and) reblid) fein SBort. ®er SBater öercl)elid)te fid) notf)gebningeu ¿um jweiten ÜDiale, aber an beffen ¿weiten grau fanb Sinton feine erfte Siutter tiid)t meljr. ©eit biefer <3eit ertjielt er nur fefjr wenig Unterftütsung mef)t Dom Uäfcrlidjen §aufe; bie §auptforge übernahm ber Kaplan ^raznifar, ber fpäter ató ^roüifor bie Pfarre $onifi öerwaltete, unb it)m alles? in allem warb. Deswegen bradjtc er aud) bie gerienjeit beinahe ausfdjließlid) bei biefem ^rieftet' ¿u, ben er bié¡ jxt feinem iiebenöenbe „feinen größten 3Bof)lti)äter auf Grbett" nannte, unb alö er in einer Goitfiberation bie ^priefter aufmunterte, fid) armer ©tubenten I)ilfreid) anjune^men, führte er fid) fclbft alé Söeifpief an, bemerfenb: „Oijne 2M)ilfe eineé foldjen eblen ^riefterö wäre and) td) nie junt ©tubiereu gefommeit, unb i)ätte mein Biel niemals erreicht." Ser wirb fid) wunbertt, bafs unter foldjett brüefenben äußeren Ser-l)ältniffen, bie mit bem Sobe ber SJtutter feine jart eften Sebcnéfrcuben üernid)teten, feilt §er¿ mel)r unb mel)r gleid)fant mit ©ewalt l)ingebrängt würbe, bei ©Ott im ©ebete Sroft unb ¿traft 311 fucfjcit, bie eitlen SBelt-freuben ju fliegen unb bie ©infamfeit ju lieben, unb mit täglid) fid) ftci- genber @ehnfudE)t nací) bem Ie|ten Siele feiner Stubien ju »erlangen, beffen Streichung «Hein if»m bie Seere feine« ^erjené ausfüllen ¿u fönnen fefjteit. 2lm liebftett mar er barum allein, unb bie öliger ruaren feine trauteften greunbe, unb gar oft fanben ihn feine Sifitfcpler — roie fie nocí) je|t erjagen — inmitten ber tirctje am 2}oben fnienb, mit gefalteten $rinben unb in tieffter 3lnbacf)t beten, maé aHerbingé in un-ferem aufgeflärten Saljrhunbert bei einem ©hmnafialfcfyüler eine ganj ungetoöhnliche ©rfc^einung ift. Siucl) in ben gerien mar bie ©nfamfeit feine füjiefte (Srljolung; am liebften erging er fid) mit einem SBudt)e in ber §anb bem £>émalbi-§ügel entlang; bann beftieg er bie Anhöhe, erbat fiel) tiom Sftepner ben Äird&enfdjlüffel, öcrrichtete in biefent frieblicfyen $ircf)Iein fein ©ebet, unb beftieg bann bie tanjel, um ficE) im ^prebigen 3U üben. Depalb mar ihm aucí) nodj alé Sifdjof biefeé tircf)Iein überaus treuer, er nannte eé ,,baé Zentrum feiner jugenblidhen (Erinnerungen" unb brang gar fehr in ben Pfarrer, eé gejiemenb ber-fteHen ju iaffen, auf ba£ er eé nod) Bor feinem Sobe confefriren fönnte. Sirflid) üergönnte im ©Ott biefe greube; nadjbem er felbft eine reietje ©abe jur SSerfdtjönerung biefer firdje beigetragen, Ijat er fie im Saljre 1856 aud) confefrirt unb alé gürftbifdjof an jenem §ügel baé Sßort ©otteé öerfünbet, an meinem er als §irtenfnabe unb ©tubent feine erften $ßrebigtproben gehalten l)atte. 3lié er baé ©gmnaftum unter folgen SB cdjfelf äffen öoffenbet hatte entfdjlofi er fidE), bie pf)ilofoi)f)ifc^en ©tubien in Saibach ju machen. 9lber je iiei^er fein §erj Don 3ai)r ¿u 3al)r für ben priefterlidjen öeruf er-glühte, befto langfamer flößen il;m bie Sage unb 3al)re unb befto unerträglicher marb ihm baé Seben in ber SBelt. @r hatte nur ein Verlangen, je el)er je lieber ^riefter ju raerben, nnb fidE) im ©ienfte ber Äirche ©Ott für immer ju meinen, feine Äunbe fonnte ihm barum angenehmer fein, alé biejenige, bie ihm in fiaibad) bei feinem Eintritte in bie Sogif 311 Dhren fam, bajj man in Beng bie fiebentc unb ad)tc uIe in einem Sahre abfolüiren fönne. OTfogleid) brach er üon Saibad) auf, um noch rechtzeitig in Seng einjutreffen, unb feierte mit einem eminenten Seugniffe bon bort guriief. 2lber raic fchmerjte eé ihn, alé er, um bie Aufnahme iné Seminar fich bemerbenb, erfuhr, ba£ biefeé Seugnifj E)icrlanbé nicht im »offen Umfange anerfannt merben fönne, unb er bie nach- zutragen hnbe. @r mufite alfo, obgleich tief betrübt, bie achte ©chule in tlagenfurt burchmachen, baé floöenif^e «Spra^ftubiumVmit um fo größerer grudjt BctreiBcnb, als er fid) in 3eng and) mit bem iliirifdjeu DiateFtc befannt gemacht Ijattc. III. 9iad)bem fein Sernf audi biefe Sßro&e beftattben trat er im 3oE>re 1821, in welchem Satire aud) fein Safer geftorben mar, in baS Seminar gu Älagenfurt ein, unb übertraf an floöenifdjer Sprad)femmttiip alte Alumnen bereit fo weit, baß er auf Slnfuchen ber ©ireftion fogar ben übrigen Sllumneit floöcnifcijen Spvad)untevricf)t crtt>eilen füllte mas er aud) mit größter greube getljan l)at. Unter feinem literarifdjen 9íad)laffe fan-ben mir nod) bie 3tebe, mit mdd)cr er biefe floDcitifche Sdjule eröffnete, roeldje mit jugenblidjer Segeifterung getrieben lift. 3ugleid) gum 5Bibliotl)efar an ber Seminaré-»ibliothef beftellt, fanb er (Gelegenheit, fid) mit ben Schriften ber firchettbätcr befannt gu madjen. ®a er felbft üon ber ftatur mit üorgüglichen Otebnergaben reich auSgeftattet mar, fo h«t ihn aud) bie rl)etorifd)e Schönheit biefer Sdjriften gang befonberS eingenommen. Die freien Stunben bradjte er barum am liebfteit in ber Sibliotljef gu, lefenb in ben Sötern unb (Sscei-pte mad)enb, um fid) für ben fünftigen Sehrberuf grünblicher unb umfaffenber üorgubereiten. ®iefe gjeerpte be-nüfte er gugleich bagu, fie feinen flobenifd)en Schülern als Aufgaben gum Iteberfetjen in'S Sloöenifd)c tiorgulegen, meld)c bann üon ihm burd)-gefeljcn unb öerbeffert, eingelernt unb itt ber ilobenifchcn £el)rftunbe münb-lid) vorgetragen mürben, fo baj? bie floüenifdje Sel)rftunbe gugleid) eine Schule ber flobeitifdjen tangelberebfamfeit mürbe. SSohlüerbient mar barum baS belobenbe Seugnip, meld)eS il)m bie ®ireftion für biefe opferwillige Shätigfeit gum SSeften ber Alumnen nad) nolieitbeten theologifchen Stubien auSgefteEt i)at. ©n anberer ©egenftanb feilte? ^ritmtfleificS mar bie unermitblidje Sefung ber heil. Sdjrift, bie er als AlumttuS nicht nur ihrem gangen Umfange nad) burchgelefcn, fottbern aud) befonberS in bereit praftifdjeren Sheilett mit ihrem Snhalte fid) moglidjft tiertraut gu machen gefudjt l)«t. Dft fprach er nod) als SBifcíjof mit freubiger 9iül)tung üon ben frönen Stunben, roeldje er bei biefer Seftüre gefunben hat uttb eben, meil er aus eigener Erfahrung ben £roft unb ben 9?u|en biefer Seftüre fattnte, eiferte er als Stfdjof gar fo fel)r, bafs bie Alumnen bie Sefung ber 1)1- Schrift mit allem ©fer betreiben follten, roie er benn aud) bie regelmäßige tag- Itcfje ßefung bcifcI6eu auf bic ©entinaré-Orbttung fcitfe, bie täglich ju lefenbcn Síbfdjnitte unb bcijufitgenbcn (Srflärungcn cigcntjiiubig bezeichnete unb non bcn SDrbinanben fid) alljeit baé öhrcnmort geben lief), ba^ fie BeitScbcné biefe fromme Hebung fortfetjeu wollen. ©o glirf) ©lomscf fd)on alé ©emittarift meljr einem herangereiften ÜOÍanne, alé einem ber Seifung noch bebiirftigen Süugliitge; er lebte einjig nur für bic tijcologifdje SSiffenfchaft unb bie floüenifdje Literatur, abgeftorben für alteé Ucbrigc in biefer SÖelt, unb eé wirb uñé bemnad) nicljt Sßunber nehmen, menn mir üon feinen Sugenbgcnoffcu hören, baß fdjou bamalé feine SJlitfdjüler bie prophetifeijc Sermutljung fid) julifpelteu, bafi baé írnupt biefeé maeferen Sllitmncn einmal nocí) bie bifdjöflidjc äftitra fdjmürFcn biirfte. Sur öerbientcit ^luéjeichmmg mürbe er fdjon nach öoUcnbctem britten M)rFurfe am 8. ©eptentber 1824 311m ^pricfter gemeil)t, unb eé innf; alé ein Bug feincé banfbareit unb fiitblidjrn §crjcné l)crüorgel)oben merben, bafi er bic ^rimij nid)t in feiner ©ebnrtépfarrc ^oniFl, fonberu in llftmj[c ¿u halten fid) entfdjlofj, allmo fein öötcrlidjcr greiinb unb Sohlthäter ^raznifar mittlermeile Pfarrer gemorben mar. ®icfer trug bic fdjmcre ©orgcnlaft aller feiner ©tubienjahre, ihm gebührte barum auch bic 61)re nnb gteube biefeé £ageé. 3n 3M)tl)eit ein gciftlicljcr Satcr, führte er nun 311m üerbienten 1'oljnc für feine üielcu Siebcéopfer biefeit hofínungé-bollen ^rieftet alé feinen geiftlid)en ©ol)n 311m hitare unb hielt aud) bic ^rimi3prebigt bemjeuigen, ber balb bic Ärone aller ^rebiger ber ®iöccfc merben follte. IV. 9fad)bcm 5lntoit ©lontsef aud) bcn üierten thco!ogifd)cn ficfjrfnré Bollcnbet hatte, mürbe er im -§crbfte 1825 alé tapian au ber Pfarre St. ßorenjen in ©izcl, unb im 3ahre 1827 in gleicher (Sigcufdjaft in Nova cerkva (iteufircheu) näd)ft ßilli nngeftellt. ©eine forgfältige Sor-bereitung auf bcn feelforglid)cn SBeritf begann alébalb ihre gefegneten griiehte 3U tragen. Surd) ©cbet unb ©tubium für feinen erhabenen Scruf gan3 begeiftert, unb bie hohe Sebeutung beéfclben fiar erfennenb, führte er ein ftrengeé, juriicfgezogeneé, aber unermübet tljatigcé Sehen, fo baß er öpn allen, felbft uon foldjen, mefebe ihn alé Sligo-riften befpöttelten, alé SDtnfter eincé frommen ^riefteré unb eifrigen ©eelforgeré anerfannt mürbe. Uebrigen? finbet tiefe Gsrfdjrinung ihre gernj natürliche (Srflärung barin, baß fein Seelforgsautritt in eine Seit fiel, wo ber SofepIjiniSmu« in unferen ©iöeefen gerabe in Ijöcltfter SBIiitlje ftanb, unb bie giftige Saat, roeldEje bie ©etteralSeminarien au?geftreut unb ber gebroniani?-mu? al? forgfanter ©ärtner groß gebogen, gerabe il)re üerberblicfjften grüebte trug, fo baß jebe Sleußerung eine? frifdjett fird)lid)ett Seben?, weldje ba? ffiaafs ber iofepljiuifdjett ©otte?bien!t<£)cbuung nur im ge-ringften überfdjritt, fofort als 9}igori?ntu?, 5>ieti?mu? unb ftaat?gefäj)r-licfye Neuerung gebranbmarft, befpöttelt unb fognr Oerfolgt mürbe. Sttan mürbe jebod) irren, toenti man meinte, Slomsef ijätte in feinem Slcußcren etwa? ginftere? ober Stbftoffenbe? gehabt, ober er wäre ben gefeliigen greuben grant gewefen. ©0113 int ©egentljeil; er liebte bie gefeliigen gratbett unb Erholungen gar fe(;r. Sibljolb großen ©efellfdjaften, ein geiub jener gefpreijten ßirfel, in betten ein fabe? Zeremoniell, wie e? eben bie ©lobe Oorfdjreibl, jebe ©eutütljlidjfeit ertöbtet, liebte er Oou Sugenb an bi? ¿um fymten 5lbenb feine? Seben? einen fleittett Ärei? guter greuube, mögen fie ^rieftet ober fromme Saien ge-wefett fein, iner üerftanb er red)t munter 311 fd)crjen, aud) freunblid) 311 neifen, woijl gar uitfcbulbige ©efellfd)aft?lieber mit feiner woljlflingenben Stimme ntit3ufingen. Sogar fein reidie? poetifiije? Salent beilüde er baju, gerabe in jener 3eit üiele foldje ©efelldjaftslieber 31t bidjtcn, bie jebodj olle berart angelegt finb, baß fie bie greuben be? Seben? nidjt itt füttbljafter 9lu?gelaffenl)eit, fonbern im frommen Slufblicf ju ©ott genießen lehren, baljer nid)t blo? erweitern, fonbern aud) fromme ©efüijle im Sänger weefen. 9Iu? eben biefem ©ruttbe liabeit bie Sicher Slomsef? burdj bie Sänge ber Seit an Seij unb Slitwertl) nicht? Oerloren, fonbern fie finb bi? auf biefc Stutibe bei Sung unb 311t beliebt geblieben, unb werben es woljl burd) ©euerationen (jin uod) bleiben; benn fie finb bereit? im üollften Sinne be? SB orte? 8k>lf?Iieber geworben. Selbft in feinen fpäteren Stellungen, ja fogar al? SSifdjof nod) l)ielt er e? iiidjt unter feiner SBürbe, foldjc Sicher Ijeiterai groljfinn? 31t fc^reiben, berechnet tljeil? für Gsrwadjfene, theil? für ftinber. Sßir mödjten fogar fagett, je weiter er in feinem Sllter fortfrfjritt, befto nteljr wußte fid) fein reine? ©emiitfj in bie ijannlofctt Sdjerje unb greuben ber Äinberwelt 3U üertiefen; benn gerabe in feinem legten Sebensjaljre berfaßte er tiod) biele, befonber? ijerjige finberlieber, weld)e er im 3n^v6itif)e „Drobtiniee 1862'' üeröffentlidjt l)at. Uebrigen? füllte er bereit? in jener Sebenetyeriobc bie traft in fid), unb feinen gefammelten Sprachicfmß reich genug, fid) auch in ^oefien höherer Sírt ju öerfudjen; beim bereits auf feiner erften Station h«t er SdjiHerS „©lotfe" metrifd) überfejjt, welche wanbernb bon §anb ju §anb oft gelefen unb abgefdjrieben, unb enbíid) itn Saijt'e 1847 auf baS äureben feiner greunbe in beit „Drobtinice*- abgebruift würbe. SIber ungleich meljr nocí), benn alé SSoIfsbiájter, bot er bereits in jener Seit als Äanjelrebuer fiá) ausgezeichnet, ©eine impotiireube ©eftalt, feine eblcn, ernftmilben nnb geiftreidjen ©efichtSjüge, fein feuriges Singe, feine leichte Icbcnbige Siction, feine umfangreiche, bolle unb filberhell Hin-genbe Stimme, fein bon jugenblidjer Begeiferung getragener Vortrag, feine bid)terifd)e ^hantafie, feine große SSelefenheit in ben SBerfen bcr größten tatijelrebner alter unb neuer Seit, feine feltene tenntniß beS Gerzens unb ©emütheS, bei' Neigungen, SSorjiige unb Schwächen bei flobenifdjen ©olieS, feine tüd)tige 3>urd)bilbung in jener Sprache, in bcr er zu reben hatte: alles biefeS bemirfte in glücflid)cc, feiten jutreffenbcr Bereinigung, baß Slomsef balb als erftcr fanzelrcbner unter bem jüngeren ÄleruS ancrfannt würbe. Sott nah' unb fern ftrömmte baS SJolf herbei, um ben feurigen, jugenblid)cn Diebner ju hören; bon feinen ^re-bigten i)ieß cS: „da tako govorijo, kakor da bi rozee sadili", baS will fagen: Seinen Suhörent fam cS bor, als luftwanbelten fie unter lauter Blumen beS gelbeS. Unb fo war eS auch; benn fein Styl war überaus bilber- nnb blumenreich; er prebigte nuS her lebhaften ^hmitafie beS flobenifdjen SSoIfeö herauS; er liebte für je, fd)arf marfirte, fdjlagenbe ©äjje, feine ^rebigten finb gnemenartig; gewiß aud) eine grudjt ber fleißigen Seftiire ber gleichfalls gnomenartig berfaßten Sel)rbüd)er beS alten SeftamenteS, bie er and) fo häufig in feinen ^rebigten jitirt hat. Y. ©oíd)' ein fittenreiner priefterlicher Sßanbel, fold)' ein ausgezeichnetes feelforglicheS SBirfen fonnte fid) ber Slufmerffamfeit feiner ®orgefe^ten nidjt entziehen; er war bereits, of)ne baß er eS wußte, ihr Siebling geworben. Unb eben fo fd)ön als wahr waren bie SBorte, welche bei feiner feierlichen 3ntrobuftion als gürftbifdjof ber Jpochwüvbigfte ©omprobft granj gribrid) in feiner Slnrebe ju ihm fprad): „Quem paterno Semper prosequebar amore", baS heißt: „®cn ich ti°K H)er mit üäteriietjer Siebe geliebt ^a&e." 511S baher im Sahre 1829 bie erlebigte Spirituals- ©teile im ©eminor 311 tlagenfurt 31t befe^cn war, wujste man für biefeS, für bie ganje ®iöeefe fo folgenreiche 5lmt feinen würbigeren unb fähigeren SJlann ju finben, als ben (Sooperator ©lomsef. ©ewijj farnt fid) fein ^riefter einen fchöneren SBirfungSfreiS wünfchen, als ben er im Slmte eine» ©pirituals finbef; bepmegen umfaßte auch ©lomSef biefen neuen, ihm geworbenen SBeruf mit ganjer ©eele, mit gan3em §er3en unb mit allen feinen Kräften: er war im üollften ©intte beS SßorteS ber Sllumnett geiftlidjer Stoter, pater spiritualis, unb mitiKed)f würbe in ber Seichen-rebe bemerft, baß fein SInbenfen unter allen feinen 3¡>glingen gefegnet bleibt. 9Jtilb unb ernft 3ugleich, wachte er mit eiferner Sonfequenj über bie 5lufrechthaltnng ber ®isciplin unb Orbnung, beftrebt, biefelbe mehr unb mehr auf echt firchliche ©runbfä^e jucilcfjufu^ren, unb bie legten Ueberrefte jener erwähnten, unb felbft in ben ©eminarien noch nicht ööEig überwunbenen jofephinifd)en S®erflachung unb neologifd)en 5lufflärerei auS-3urotten. greilid) hotte er befsl)alb mandjen horten tampf in unb aufcer bem §aufe 311 beftehen. Äinbltd) geliebt unb berehrt üon ben ©neu, war er bon ben Slnberen in 3Birflid)feit tief gehabt unb weit herum gar arg tierläumbet. 9lus feinem eigenen Sftunbe hörten wirv eS, baf einft ein üerfommener Sögling nad) einer 3ured)tweifnng eS fid) herausnahm, ihm iné Stngeficht 3U fagen: ,,3d) haffe fie", worauf ihm ber Spiritual ganj ruhig unb milb antwortete: ,,3d) aber liebe fie." 2)od), wie eS einem ©eifteSmanne gejiemt, über Sob unb Säbel ber 3Jienfd)en gleich erhaben, ging er, feinen Sölicf auf ©Ott gerichtet, ruhig unb bel)arrlid) auf bem SBege fort, ben er in feinem ©ewiffen als burch bie fircE»fict>en ßanonen fid; öorgejeidjnct erfannte, meldje einer 9?eüifion burch Slfter-politifer unb 5lfterphiIofopl)en Weber bebürfen, nod) biefelbe ertragen. 9tadj unb nach gewann er fid) bie Siebe unb Verehrung wenn nicht 2111er — fo bod) ber SJieiften. ©eine begeifterten, wo[)iburd)bachten unb in bie £iefe beé geiftlidjen SebenS eiubringenben fyjjortaüotien unb Grercitien finb in bie ^erjeit feiner banfbaren Zöglinge nod) mit unauSlöfdjlicher ©chrift eingegraben. 3n feinen Vorträgen fud)tc et in ben ^>er¿en ber Alumnen tjorjüglidj ben ©eeletteifer 3U entflammen, ihnen Steigung unb Siebe 3um Sugenbunterri^t, ber ihm alé gan3 befottberem 3ulicf)cn Sehen« über unfere ©iöccfe hingejogen ift. Ölber uid)t bloß in feinem eigentlichen Spiritual-Gerufe war er unermiibet tijätig gewefen, fonbent er fudEjtc auch aufserbem ben Sllumnen auf jebe mögliche ©eife 311 nütjeit. Gr felbft erteilte ihnen Unterricht au« bem ßhoralgefange unb bem Sirdjengefangc überhaupt, unb um hierin grünbtid)cr herfahren 31t Fönitcn, fliehte er feine Gorfenntniffe im tlabier-Spiele unb ©cneral-Gaft uod) in biefer Stellung mit grofiem (Eifer 311 bcrboÜftänbigen. Sein borjüglidje« 9Iugenmerf aber richtete er auf eine genügenbc §lu«bilbung ber Sllumnen in ber flobenifchen ffliuttcrfpradie unb in ber Äanjelberebfamfcit; benn wa« biele uod) heutigen Sage« nid)t begreifen fönnen, ba« ift il)m fdjou batnal« flar geworben, baj? tbenn irgenb Semanb, fo gewijj ein Siebner jene Sprad)e in feiner bollen ©ewalt hohen müffe, in welcher er ¿u reben hat; wie nid)t minber, bafi eilt Golf«rcbner — unb ba« ift ber ^'riefter — was bie Feinheit unb Gorrcctheit be« 9tu«brucfe« betrifft, nie in ba« üftibeau ber Umgang«fprad)e be« Golfe« ^erabftetgen barf, fonberti über bcmfelben ftehen mufs, um c« 3U fid) emporji^iehen unb 3U berebeln; noch mel)r aber, bafi bie §eiligfcit unb Grha&enljeit be« ©orte« ©otte« berlange, bafi e« aud) in einem würbigen ©efäjje unb in einem feicrlidjen ©ewanbe bem Stoffe bargeboten werbe. SBa« mürben 3. beutfdje Sanb-leute fagen, menn ber ^rebiger feinen Vortrag in it)rem Rotten unb ber-borbetten Sofalbialefte begänne? Stürben fie fid) ttidjt abgeftoffen unb fogar ihr religiöfe? ©efitiil berief füllen? Sonberbar! nur ba« flobe= riifcfje Sattbbolf foli bajtt berurtljeilt fein, nie — nid)t einmal in ber Äivcf)c _ eine feijöneve unb eblere (Sprache 31t hören, ate e« biejenige ift, meiere rohe $icl)l)irteit unter einanber rebeu. SBenn alfo ein flobenifdjer ^riefter mit allem ©fer auf bie SluSbilbung feiner Mutterfprache bringt, fo braud)t man eben fo wenig feine nationale Segeifterung 3U loben, al« ihn als nationalen ganatifer 3U Verunglimpfen, fonbern matt foU einfad) anerfennen, baf? er nur baSjenige thue, woju er fid) fraft feine« Sehrberufe« int ©ewiffen Verpflichtet fühlen irtitfs. So lange bie Sprache baei 9Jiebium ber äftittheilung ift, muffen uttb werben bie fatijolifchen ^rieftet- bei jebent 3Me itt ben Sorberreihen fteljen, menn es ben ilampf um bie fprachlidje Berechtigung beweiben gilt. ©0 üiel glaubten mir üoraue|d)icfen ju muffen, bebor mir bie ®ar-ftellttng ber nationalen ©irffantfeit bes tioctjfeligen giirftbifd)ofeS beginnen, meldje gerabe in jener Seit ihren eigentlidjen Anfang genommen unb feinen SebenSmeg in einen wahren frettjmeg umgeftaltet fjat. So wie wir erwähnten, bad)te uttb fühlte Slomsef bei SlHem, wag er im nationalen Sinne je unternommen Ijnt; attbere Sibfichten fannte er nid)t — anbete §intergebattfen hotte er nicht. Qiber eben, weil fiad)e Sldtagg-menfdien für berlei Erwägungen fein Berftänbnijs höben, würbe er fchon bamals bielfad) tiidjt berftanben itnb benuneirt: man witterte ^anflaüiS-muS unb ftaatSgcfährlidje £enben3cn, unb umgab ihn, wie er nicht einmal et'3ählte, mit fo genannten „Bertrauensmännern", melche jebeö feiner Sorte belaufchten unb jeben feiner Schritte befpähten. 5tber wa« follen • berlei lächerlid)e Sd)rccffd)üffe gegen einen fo ftählernen ©harafter, al« e« Slomsef war? (Sin SOinnn, ber mit reinem ©ewiffen bor ben Slugen ©otte« arbeitet, fülltet bie ^olijei-Slufficht bon gatt3 (Suropa nicht. Unbeirrt berfolgte barum Slomsef bett betretenen SBeg, unb e« währte nicht lange, baß er ftd) fogar ba« Vertrauen ber Regierung in befonber« ehrenber Seife erworben f)ot. ®as erfte alfo, ma« er in nationaler Dichtung tl)ftt, mar bie ärefufei-tirung ber bon ihm, als Sllumnu«, gegrünbeten, aber bann wieber ber-faUenen flobenifdjen Schule. ®er bamalige Mangel an nötljigen ©il-bungsmitteln beranlapte ihn, eine leicht fafjliche flobenifdhe Spradjleh« 2 3U fájreiben, roeít^e fidf> in feinem literarifdjen SMjlaffe im SDÍanufcripte nod) Dorfinbet. ®a für einen ^rebiger bie £eid)tigfcit unb Sicherheit im fd)riftlidjen ©ebanfen-Stuébrucf u nerton Ii d) ift, fo fud)tc er aud) hierin ben Alumnen bie möglidjfte gertigfett ju Derfchaffeu. ®ie Alumnen be? 1. unb 2. Sahrgangeé übte er im Ueberfetjen fleincrer tljeilé profatfd)er, theilé poetifd)er Stuffä^e, raeidje er, um fie $um gleiße meljr anspornen, in 5 Sammlungen Durd) ben Srucf Deröffentlidjt hat. Unter biefen (labett fid) bie ¿wei ffierfe; „Keršansko devištvo" (ber djriftlidje Jungfrauen -Staub) u«D „Življenja srečen pot za mladenče" (djriftlidjer Sßegweifer für Sünglinge) bie größte Beliebtheit erworben: erftereé erlebte bereits 7, lejtercê 4 Auflagen. ®ie Sílumnen beé 3. 3. mußten fogcnatmte Êlirien, unb jene beé 4. 3. tollftänbige ^Jrebigten arbeiten, weldje, Don itjm cor-rigirt, bann in ben floöenifd)en Seljrftunben Dorgetragen tuurben. Êr l)ielt nfimlid) beu beutfdjen Schulunterricht in ber §omiletif für ungenü geub; beim fall biefe einen großen praftifdjen 9lu|ett fdjaffen, fo muß fie bem Sd)üler bie Sîeifpiete in jener Spraye üorfüljre.it, in meldjet er einft jti reben Ijabett wirb. 5>cpíjní6 madjte er fid) baran, eine floöenifd)e ^omiletif 3« fdjreiben; ben Unterricht in biefer Derbanb er mit jenem in ber floüeiiifdjen Sprad)e. 9íod) alé ®ifchof gab er bié ¿u feinem £obe ben stimmen beé 4. 3. Sorlefungen über bie floDenifd)e Sanjelberebfam-ïcit; belferte unb feilte unaufhörlich an feiner §omiletif, bié er fie wenige SRonate Dor feinem Sobe, in bem 3ai)rbud) „Drobtinice 1862" im ®rucfe erfd)einen laffen îonnte. SBie über bie Swmiletif, eben fo bad)te ev aud) über bie ^äbagogtf, raclée aueid)Iicß[ici) für ben beutfehen Schulunterricht berechnet, für erftag?)d)ule gar nid)t erhalten, ©ollen etwa alle biefe jeglicher Bilbung entbehren unb geiftig Derfümmern? Slomše! war ein ju großer Sugenb-freiinb, unb hatte eine jn große Siebe für baé arme, geiftig fo Dernad)[äf figte fianbDotf, alé fcajš er ohne SJMeib an biefe arme, babei aber fo bilbuitgéfâljige Sugenb hätte benfen föttneir. ßr bat barnm bie Alumnen itnaufhötiid), baß fie alé kaplane fid) biefer armen Sugenb erbarmen, unb auS freiem Antrieb unb auS Siebe ju ©ott fie wenigftenê ju gewiffen SafjreSjeiten ein- ober ein paarmal in ber SBocf)e, ober wo biefeS aud) nicht thunlich märe, wenigftenS an Sonntagen, ido bie linber ohuebteß jur tirdje fommen, in einem entfprechenben Sofale öerfammeln wollten, um ihnen wenigftenS ben nothbiirftigften Unterricht im Sefen, Schreiben unb Dtechnen unb in anbern für Sanbleute unerläßlichen Äenntniffen ju ertljeilen. 3u-gleidj rieth er ihnen, itadjbem eine Erfahrung üon 50 Sahren bie gänjtidic Erfolglofigfeit ber rein beutjdjen Sanbfchulen in unferen ©egenben auf baS eüibentefte bargetljan hat, ben Unterricht auf bie floüenifdje Sïïutterfprache ju grünben, um ittit bem möglidjft geringen <3eit- unb Sraftaufwanbe ben erwunfd)ten Erfolg ju erjielen; — eine SDÎetfjobc, bie oljnebieß in alier Seit als bie einzig naturgemäße uttb barum frud)tbringenbe anerfanut tft. Er üerbanb befjljalb mit bem floüeni[djen Sprachunterrid)t aud) ben Unter-rieht in ber ^äbagogif, inbem er ben Sllumnen proftifcf) jeigte, wie fie beim floöenifdjen Sefe- unb Schreibunterrid)t ftufenweife tiorjugehen hoben. $>ie Stotate ju biefen SSorlefungen benütste er fpäter jur Verausgabe eineS eigenen päbagogifdjett SSBerfeS, weldjeS wohl bte Krone aller feiner literari-fcheit Arbeiten bilben foEte. SEMjlbegreifenb bie SBeiSheit jeneS alten SprudjeS: omne tulit punctum, qui miscuit utile dulci, lehrte er ferner bie Sllumnen, wie fie ben ermübeuben Uuterridjt in ben tedjnifdjcn ©e-genftänben burch bie ©erbinbnng mit bem ©efangSuuten'idjte öerfiifien feilten. Oft öerfammelte er barum bie fähigeren Säuger um fein -Slaoier, «m ihnen entfprechenbe Kinber-, Schul- unb ©efell|d)aft?liebcr bcijiibringrn, welche bann in ber flotienifdjen Stunbe auch mit ben Uebrigm eingeübt würben. 311S Seitfaben bei biefen defangSübitngtn biente ihm bie lieber-famntlung, welche er im 3al)re 1832 burd) ben ®nicf üeröffentlid)t hat, unb welche auch biele feiner eigenen Wertteilen 5>oefien enthält. SBillig folgten bie Alumnen in 2111cm, unb feit jener Seit beftehen in ber ganjen Siöcefe bie flooenifchen SonntagSfchulen, wcld)e nad) beut Urteile gebiegener S^iilmïnner iit 10 Salait für bie aU(jem:iue 2?jlfS-bilbung mehr geleiftet haben, als bie ¡¡Itra-beut|d)eu Schulen in 50 Sohren, ©anj borjuglidj würbe bu.d) tiefe Schulen ber ©efang öerebdt unb gehoben. ®urd) jene Sieberfammlung, gewóhnlid) „Almcrlnove pesmi" genannt, bie fo populär würbe, baß fie fdjon brei Auflagen erlebt hat, würben manche ber früheren, theile poetifd) wertl)Iofen, theil? bas äfthetifche ober wohl gar baS moralifche ©efüljl öerlejjeubeu Üiolfelieber gludiid) be-feitigt unb aUmatjiig öergeffen, ber äfthetifdje Sinn bes Voltes üerebelt unb eine gange Menge unfchulbiger, fromm crheiternber Sieber unter bem Solfe Verbreitet, bie man je&t aller Drten üon 3ung unb Alt fingen hört. SBer ba weiß, melden ©influ£ gute unb fd;tect;te Sieber auf bie ©efittung eineé SolfeS üben, Weldas ben ©efang üorjüglic^ liebt, ber luirb gerne gugeben, bafi baS Serbienft SlomsefS in biefer Segieljung un]'cf)ä|bar fei. SSSie fonttte eS anberS fontmen, als baß eine fo ebelftitnige nationale SBirffamfeit im Snttern beS §aufeS allmäljiig aitd) «ufier bemfelben bie üerbiente Anerfentumg gu fitiben begann? ®a matt SlomsefS gutes unb opferwilliges £erg allgemein fannte, wanbten fiel) balb auch ©ríeme au ihn mit ber Sitte, ihnen Unterricht in ber floüenifchen «Sprache gu ertheilen. Unb fo grünbete benn Slomsef noch einen gweiteu floüenifdjeu SehrfurS für auswärtige Buhörer, an welchem meift Suriften, welche ftd) auf bie AppellatiouS-^ritfung Vorbereiteten, nidjt feiten fogar höher geftellte Seamte Sheil nahmen; benn bie Regierung hatte ihm bieSefugnif? ertheilt, ftaatS-gültige Beugniffe über bie fenntniß ber floüenifchen Spradje auSguftedcn. Sebenft man nod) überbieß, wie Slomsef nod) in anberer 3Beife fe-genSreich gu wirfen fud)te, wie er im Seid)tftuhle unermübet war; wie er ben Seelforgern in unb aufser ber Stabt bei feelforglichen Serrichtungen befonberS als ^rebiger bereitwillig aushalf; Wie er oft gange StjfluS fowohl floüenifcher als beutfdjer «Prebigten in ben üerfd)iebetten firmen ber Stabt unb ber Umgebung hielt (einen foichen (StjfluS üon äftarien-^rebigteti, bie er am fogenannten „freugbergl" unter einem überaus großen ä)lenfd)eit-An-brangejn ber gafte beS Saíjreé 1835 üortrug, lief? er in ben „Drobtiuice" 1857 abbrucFen); fo rnufi man tuirflid) eben fo fefjr über bie ftrobuftiüi-tät feines SaleuteS als über feinen eblett Beitwucher ftauueu, wenn man hört, baß er nichtSbeftoweniger nod) Beit faub, in biefer feiner Aufteilung eineS feiner größten SSerfe, „Evaugeljska lirana" (ßtmngelifche Seelen-fpeife) betitelt, in brei Sänben heranzugehen. @S enthält §omilien über alle Sonn- unb gefttagS-Süangelien beS Kirchenjahres, bie fo gegliebert finb, baf fie eben fo als föomilien im fteengeren Sinne, wie auch als förmliche ^kebigten benüfct werben fönnett. SiefeS Söerf üoll oratorifchen SdjmucfeS, fiar unb überfichtlich unb in einem blühettben unb fließenbeti Sthle gefdjrieben, würbe üon bem floüenifdjen Klents mit einem wahren SeifatlSfturme aufgenommen, fo bafi bereits gwei ftarfe Auflagen üer-griffen finb. An ber §anb biefeS SeitfabenS hat P) Won monier junge ^rieftet gu einem tiidjtigen Äangelrebner herangebilbet; üiele ^riefter fd)on haben üerfichert, bajj beüor fie eine $rebigt gu mebitiren beginnen, fie all- ¿eit etwas aus biefem Sßerfe lefen, einzig nur batum, nm fidj tn eine begütertere Stimmung 31t bergen, unb noch lebt ein Acolín, bnrrif) Sibel unb hohe Staatsämter gleid) aussgejeieftnet, ¿war bon beutfcfjer Slbffammung aber bod) aud) ber flobenifrfjen Sprache funbig, in beffen tBibliotbe? biefeS ggerf finen befonberS eíjvenben ^iaft einnimmt unb welcher offen berfichert, baß, fo oft er an Sonntagen feine ©elegenheit finbet, eine ^rebigt p hören, er 3U feiner (Srbauung auS tiefem Buche lefe. Um bei ber Verausgabe feiner ißerfe fieberet botjugehen, biibete er mit einigen anbereit Siabiftcn ber Stabt unb Umgebung eine Strt litera-rifchen Vereins. Sin beftimmten Sagen famen fie SlbenbS in ber SBoh-nung beS waeferen Patrioten Slbaccl, bamalS ^rofefforS ber ©tathematif am Öpccum 31t Slagenfurt jufammen, lafen ftch gegenfeitig ihre literari-fdjen SluSarbettungcu bor, um bitref) freunbfchaftliche Befpredjung unb offene ftritif an ben gramatifalifcheit gormen unb bem Stijle 3U feilen, unb ihren SBerfen eine bollenbetere gorm 31t geben. Slljacel fannte nämlich Slomsef fchon als Sllumnen unb bewunberte fd)on bamals beffen SSirf-jantfeit; faum aber feljtte er als Spiritual jurixef, fo brütfte er ihm freunblid) läd)elnb bie §anb mit ber Benterfung: „Seijt werben wir baS Slobenifche wieber angehen." ßr bat ihn, alle nur irgenbwie aufjubrin-gettben flobenifchen Bud)er ¿um ©ebraud)c für bie Alumnen 31t faufen, mit bem, baß er ber 3al)ler fein werbe. SaS gegebene SSort hat er reb-!id) gehalten. Bis ¿um Sobe blieben fie intime greunbe, noch als gürftbifchof gebadete Slomsef oft mit iftiUmutg ber fchönett Slbcnbftunben im §aufe feine« geliebten greunbes, unb berewigtr nad) beffen Sobe fein Sinbenfen burch eine überaus fdjöne Biographie im Sahrbnche „Drobtinice" 1847. gitrwahr, welch' einen metfwürbigett nie geahnten Síuffdjwung in ber flobenifchen Literatur hat bie nnermübete unb begeifterte gebet Siomsefs in einer furjen Seit bon 9 3ahren hctborgebracht! Gr erjagte: als et fein erfteS 2ßerfd)en — eS war ein ©ebetbuch —- bruefen laffen wollte, fonntc er nicht einmal einen Verleger finben. „Slobenifdie Bücher fauft ja 9iiemanb", baS erhielt er jur Slntwort; er mußte eS auf eigene foften beilegen. Unb nur wenige 3al)re hergingen, fo tiffen jich bie Berleger — baS ift buchftäblid) wahr, um feine Sßerfe; betttt eine Auflage folgte ber anbern. 5iad)bem wir feine Shätigfeit währeitb beS Sd)uljahteS betrachtet, ift eS am ^latjc aud) feiner Erholungen wäl)renb ber gerienjeit 31t gebettfen. ®iefe brachte er meiftenS auf Steifen 311, bie er am liebftett ju guß machte, einmal belegen, weil greifen feiner ©efunbfjeit feE»r jutroglicb roaren, bann aber aud) barum, um ben Sroecf feiner Sieifen boüftänbiger ju erreichen. ß« mar nämlich nid)t eitle 3erftreuung«fud)t, bie ihn auf Reifen trieb, fonbern fein Serufseiter mar e«, ber ihm alljährlich ben SBanberftab in bie §anb reichte, unb bie nationale Siebe beflügelte feine Schritte. Gr roolite berfchiebene Seminarien unb S (öfter feilen, mit berfd)iebenen sßrieftern, ^rofefforen unb Semiiiareborftänben conberfiren, um barau« Sehren für fiine eigene Sßirffamfeit ¿u entnehmen; — er roolite bie borjüg(id)ften Kirchen befugen unb bie berühmteften Sanjeireb-ner hören, ohne bie ^rebigten minber begabter ^riefter ¿u öerfchmäfjen; fein ©runbfaj mar, bafe ein ^riefter nid)t nur bon guten fonbern auch bon fcf)ied)ten ^rebigern gar manche« lernen fönne; bon ben ßrfteren, roa« er nachzuahmen, bon ben Sedieren, roa« er ju bermeiben habe; fo bcftimmte ihn einmal einzig ba§ Verlangen, ben berühmten tanjel-rebner ©r. ßntanuel Geith ju hören, üfiMen in feinen Feifeplan aufzunehmen; — er roolite enblich fein Golf, bem er mit ilüem, roa« er mar unb hatte, angehörte, feine Gittert unb ©ebräu^e, feine Sprache unb feilten ©cfang, feine guten aber auch böfen ßigenichatten ftubieren, um als Sßrebiger unb Sd)riftfteller befto prattifcher auf basfelbe mirfen zu fönnen. lieber jebe Serienreife gab er feinem büteriidjen ©önner, bem hod)-roürbigften ©omprobfte granj gribrich einen umfaffenben fdjriftlichen Gericht mit roirflid) finblidjer Pietät unb Butraulichfeit, tn benen un«, roie in einem fdjöncn Spiegel, feine fdjarfe Beobachtungsgabe, fein Bienenfleiß im Sammeln praftifdjer Notizen, fein jugenbiieh frifcher ©eift unb fein poetlfdje« Salent gar lieblich oor kie Slugen treten. SSo er immer mit Siteraten, befonber« mit ^oeten zufammentrifft, ba roirb auch fein Sttil lebhafter unb feine eigene SarfteUnng f)umoL'iftifd)er unb poetifcher. ©rei foldjc 9icifeb?fd)rcibungen, bie uns gütigft zur Gemijäung übergeben mürben, liegen bor uns, au« benen mir jur Gerbollftänbigung be« ßharafterbifbe« rocnigftcus einige Stellen entnehmen roollcn. i ©ie erfte 9leifebefd)reibung auf 15 engbefdjriebenen §albbögen, umfaßt bie 3eit bom 18. Sluguft bis 30. September 1833. ßr reifte bon Slagei'furt au« über Gillach nad) Saljburg, Sinz, SBien, SDlaria-M, ©rag, SDiarburg, ¿illi.. 3m Gab ©afteiit hatte er ©elegenheit mit bem gürft-erjbi|d)of bon Salzburg unb ben GeminarSbireftoren bon Sinj unb Salzburg 511 conberfiren. ßr befuchte unter SBegc« bie berühmteften Gergmerfe. ©ie unterirbifche galjrt in § et II ein fdjilbcrt er alfo: „ffiir befamen Gergmannsfleibung, ¡eber einen grob íebernen mit Unfdjliit angeftridjenen fmnbfdjuí) unb eine 6rennenbc Äerje, unb fo au?gerüftet ftiegen mir buref) ein Sftarmortljor unter bem Stufe: ©lücf auf! in bie itntertcbifdjeu ©.inge. 9iod)bem mir bem gührer eine Stcecfe öon beiläufig 303 tlaftent naJjgegaitgen, in einem ganj eiförmig gewölbten ©ange, fanten mir jitr erfteit tuttedrbifdjen galjrt in einer ^>öije öon 40 Äiaftern. 3mei glatte Säume unter einem feí)r fleinen SBinfeí burd) ba? unterirbifche Socl) gefteílt, bienten un? jitr Schlittage. SDiit ber rechten §anb gelten mir utt? an ben Stricf unb fuhren fo Einer über ben Sínbern jum íartarn?. Soldjer galjrten maxien mir, menn id) nicht irre, 5 an ber ,3ai)I. ©urd) üerfdjieDene ©äuge, ¡n benen e? hoppelte Seitungen öon füßern unb mit S.1Í3 imprägnirtem SSaffer gibt, fumen mir ]ü bem unterirbifdjen See. Sit einem Umfange oon 3—4 großen -Seilern, unter einem tobtenfdparjen ©emölbe, bloß öon mattem Iterjenlidjíe fparfam beleudjtet in einer grauenhaften Jobíenftiíle, bie nidp al? einzelne bumpfljalíenbe S^enfdjeumorte unterbrechen, befteigt man ein fleine? gahrjeug, um über ben fünftlicf) angelegten Sthj ju fegein. 2)ian macht nnmlid) im Snnern be? Serge? an ben falj-reichten Stellen große 9ln?höluugen, unb läßt fie üoll SBaffer anlaufen unb immer itad)fülien. Sa? Salj löfet fid) im SBalfer auf, bie Geben-tíjciíe finfen ¿u ©oben unb roenn bie Saljfoljle gefdjmängert, ift, mirb fie in bie Saljfiebereicn abgeleitet. Gin foldjer unterirDifd)er ^[al} ift aud) obgenannter See, für bie gremben jur Ueberfaí)rt eingerichtet. 9tadj langen $>erumirren unb mehreren befucl)ten Sdjadjten, bie alle ihre Siamett öon hohen Sefudjent haben unb aud) mit ben h"'iiid)iten ÜOionnmenten gegiert finb, fommt man jur unierirbtfehen oft. Gin knappe erfcheint mit einem langen eitglifdjen Socf. ®ie Siebter merben au?gelöfd)t, man feljt fid) fnapp nadjeinanber unb in größter Sd)nellig?eit gebt bie gatjrt bnrcf) einen langen, in Stein gehauenen ©ang. 9htn erfdjeint iit ber bicffteit giitfterniß au? ber meiten gerne bem 3luge ba? iage?üd)i in ber ©eftalt eine? Iid)ten fünfte?, bann eine? terjenlidjte?, bann eine? anfgehettben Sterne?, bi? e? un? mit feinen mohlthätigen Strahlen begrüßte, unb mir ttn? nach einem unterirbifd)en 3lufenthalte öon 3 Stunben am guße be? foftbareit Serge? befanben." Salzburg. 3lm 24. Slug. fucfjte id) meinen 5lmt?folIegcn, ben Spiritual auf, ber mir 00m g. G. Sifcf)of angerühmt mürbe. 3di fanb an ihm einen macfern, fefjr gefäfligen SJinnn, ber aber meit ftrenger ift, al? ber Älagenfurter Spiritual..... So erfreuettb ber Slnblicf biefer SBiege bc£ EhriftenthumS, biefer geiftlid)eit ©iutter unfcver ßäitber für mid) mar, fo roebmiithig fd)eint biefe alte iWefibcn^ftabt rtad) bem Fntmmen ©tabe ju trauern. ®ie l)errlid)ften, reidjften unb mohlthätigften Stiftungen finb laute Beugen, roaS tirdjenfürften ©utei gctljan. Das Seminar ift fetjr fd)ött unb über bie ©¡äffen gut funbirt. Snbeffen finb unfere Alumnen greiberrn gegen bie ©aljbitrger; allein: „Bonum viro, cum portavit ju-gum a juventute sua." äßien. „2lm 4. Sept. la* id) bie bl. ©ieffe bei ben P. F. Stebemptoriften; eS mar mir baran gelegen, biefe fo oft in ber Siebe ftebeuben Sieligiofen fennen ju lernen. ®ie firdje mar fcbr »oll, ber ©ottcsbienft fcicrlid) begangen, bie Seid)tftül)!e befudjt, feljr biete ©feffen, aud) bon SBeltprieftern gelefen. 9lad) ber f)I. SJleffe führte mid) ein (Eonbentual in il)r floftcrge-büube. So gegiert id) bie Äirrfjc fanb, fo einfach ift ihre Wohnung. ®ic ganje Einrichtung ftreng afeetifd)____ Um einen Ueberblicf ber ganzen ©tabt ^ geminnen, beftieg id) ben berühmten ©tepi)an«[)urm bis jur möglichften $>öl)e, bei bem heftigften SBinbe____ÄRein le|ter Sefud) mar ber i. f. Surgfapette unb ber .^ofbibliothef gemibmet. Unb fo mürben bie brei üorzüglidjften |>eiligt[)ümer ber ©ienfchheit: ber Religion, ber äßiffen-fchaft unb ber Unterhaltung (fomol)l im Krater als im £hcnter) bon mir in Slugenfchein genommen." „Son Sien ging bie Steife über ßilienfelb nach ©iaria Bell. (Ein einfacher SJiantt gefeilte fich mir ju, ber mich für einen Theologen hielt, mit biefem reifte id) bie ©raj. hungrig unb bnrftig baten mir in einem ©afthaufe um ein balbigeS 9ia: bereifte ba» untere ©ailtljni. „©ieSIaöen Ijaben hier befonbere Eigenheiten, bie man fonft nirgenbs fittbef. 3n jebem ©orfe ift eine Sinbe, unter berfelbett (pod Lipoj) ift ein ©erüft für bie SMifaulen aufgerid)fet, wo bei allen geierlidjfeiten öffentliche Sänge aufgeführt werben, bie mit ben troatifcfyen toiel Slef)nlid)feif haben, unb nur in einem Birfel hentm-getaugt werben. 9?ttr 3uttgfrauen bürfett bagtt erfcheinen. ®a? ritterliche fogenannte Kitffenftedjen mit einer eifernen Stange auf ^ferben ift ob mehrmaligen Unglücf beinahe abgefommeu. Sie Leiber tragen furge Kleiber, bie Faum bie Knie erreichen unb nid)t erbaulid) fütb; bod) beharren fie fo feft auf ihrer alten Mobe, ba§ alle SSerfacEje ber ©eiftlichen fcheitern, fie auf eine anftäubigere Kleibung gu gewöhnen. §ier ift baS Sttbe ber Slaüenwelt gegen 9forbweft, nur Ortsnamen geigeu nod) wie weit fie fid) einft burd) bie üerfchiebenen Sffjäier felbft nadi Sirol unb Saient erftreeften." Schön ift bie Sefchreibuitg be« Schlöffe? gelbes (Bleskoj. „®a& Schloß ift eine fel)r hohe gelfenburg, auf ber man bie fdjönfte uub inte- — 28 — reffantcfte 9lu«ficht geniest, ©erabe gegen SBcftcn ragt ber Sriglab ali Bater aller umliegenben Berge ntit feinem grauen Raupte empor; gegen Horben ftetjen in ziemlicher Entfernung bie Äaraüanfen, an bereit guffe fid) bie fcfyönften tirdjen reihen; gegen Often bie weite Gbene gegen Unter-fteier mit Dielen ^farrbörfern uttb Sd)löffcrtt; gegen Sübweft umfpielt ben gelfen itt fdjroinbelnber liefe ber See in einem Iicblid)cn fteffel unb weiter gegen bas ©ebirge, ba« fid; bis in bie Surfet Ijittjieht, begrüpt ben SBattberer bie Sabe, au« ihrer Boljciner SBiege Ijerborftrömenb. Gben erfdjallen bie Ijerrlidjen ©locfett bon ber frettnblidjen Snfel. SSir erblicfen bom jenfeitigen Ufer ein große« Sd)iff mit bielen weiß gefleibeten ÜDtäbdjen. Gin Seidjenjug auf ber See! Ser eitrige ©oljn eine« fdjon bejahrten Bater«, ber im 9taufd)c läng« be« See« fuljr, hineiitftürjte unb ertranf, fegelte ¿um ©rabe. Gin weißer Streif ¿ieljt fid) nad) bem langfam glei-tenben ©d)iffe, bezeichnet bie burdjlaufcne Bahtt nitb berfchwinbet ol)ne ©pur. Sa« ©d)iff ffel)t ftill — unb ber Sobte wirb ¿um ©rabe getragen. Ecce sortem! — ein Bilb itnfere« Sehen«." ßaibad). „Unter allen ^rieftert)äufcrn, bie id) befudjte, ift ba« iiat-bacfjer nad) meiner 3lnfid)t ant beften eingerichtet unb cntfprid)t ber fräftigen 5lnffd)t'ift ant portale: Virtnti et Musis! — wäbrenb bielc anbete fo gewiß fafernartig au«fel)cn. 9htr 2—3 Alumnen bewohnen ein Simmer, in bem man nebft Bett unb Jifd) and) einen Betfchemmel fittbet. 91lle« ift ftille, — geeignet ¿um ©tubium, ¿um ©ebet itnb ¿ur Betrachtung..... Strn Slbenb ging id) ine Sl)cotcr, obgleid) e« inSaibad) etwa« Unerhörte« ift, einen ©eiftlidjen im Stjcafer ¿u fcl)ctt. Sa« SJterfwürbigfte, wa« id) im ganjen Strafet bemerfte ift, baß nur 2 «priefter barin waren, utib nod) biefe waren Sabanter. Sinei) id) würbe balb bemerft. Ser befannte fraine-rifche Sichter, Sr. ^rešern fctjlid) fid) herbei, grüßte mich «cht herzlich mit bem Beifa|c: „Gr werbe c« nädjften« bent Sotttherrn ty— f erjagen, ben tlagenfurter Spiritual im Sl)eater gefehen ¿u haben. Victoria!" Gr begleitete mich auf mein ©afthau« ¿um 9tad)tmal unb beehrte mid) ¿um 5lbfd)ieb mit einer bcijjenbcu Satl;re, al« ben Sctfaffcr bc«, wie e« fdjeint, il)m nid)t angenehmen „Devištvo" mit folgenben Spott-Berfen: Ker stara para zlomek „Devištva" preveč vzel, Je mlajši njega Zlotnšek Prodajat ga začel. 51m anbeten Sage würbe id) bom Somhcrnt auf SRittag gelaben, ber für Saibach ein ¿weiter Binjenj be ^aul ift. 3d) fpeifte in ®efellfd)aft beS §errn SßrofefforS bev flobenifcljen Sprache unb würbe boppelt tractirt: altopatifd) mit einer bortrepd) befehlen Safel, homöopatifd) mit einem Strom üon Slnpreifungen biefer herrlichen §eilmetl)obe. Sßiire ich Mi^t bei meiner ©efunbljeit gegen alle §eilarten fo falt unb gleich» gültig, fo hätten mich richtig bie beibeit <£>erren homöopatifd) gerebet." Sittich (ein gewefeneS Siftercienferftift.) „©er befannte Spruch: Benedictus colles, Bernardus valles, Franciscus oppida, magnas Ignatius urbes, hat fidj auch ^»ier bewährt. So großartig ber Slnblidf oon ber gerne, fo nieberfchlagenb ift bie nähere Befidjtigung ber halbverfallenen ©ebäube. SS ruhet fein Segen auf geiftlichem ©ut in weltlichen §ättbeu. ©aS StiftSgebäube ift groß, bie eine Seite toott Beamten bewohnt, bie anbere in eine Kaferne üerwanbelt. 3krlaffenl)eit unb SJtober grinfen ben SSanberer üott aEen (Scfett an. ®ie Kirdje ift fcfjön, bie Orgel groß; baS einjig SÖterfwürbige im Orte aber — ber ^farrljof in einer elenben Keufdje, bie jur Seit ber üölöndje eine ©eridjtsbiener-SBohnung ober ein öunbgftall gewefen fein muß. 2Ilfo nicht einmal bem ^riefter eine SSohnung in bem ungeheueren Kloftergebänbe! — 3d) riß mid) mit ©ewalt bom §errn Pfarrer loS, ber mich beim üötittagmale behalten woEte, boE Unwillen über ben StonbaliSmuS beS 18. SahrljuubertS, über bie ^profanirung beS §eiligtl)umS. SBäve ich allein gewefen, gerne hätte idj üom fernen §ügel auf einem Steine fi|enb im 2lngefid)te biefeS merfwürbigeu OrteS eine Seremiabe de desolatione gefungen, allein ber freunblidje Kaplan begleitete mid), fich pr 61)" redjnenb, meinen Oicifebiinbci 311 tragen unb wir gingen jur eilte halbe Stunbe entfernten öuelle, „Vir" genannt, bem gunborte ber foge= nannten Človeška ribica, bie man bisher foitft ttirgenbS gefunben hat." Srgenbwo hörte er eine «prebigt, bie ihm uid)t gefiel. <šr fagt: „Er prebigte über bie 9Serel)rttng unb gürbitte äRaricnS, unb lärmte furchtbar über bie Wallfahrten; fd)eiut jebocl) feine uufdjulbigen 3ul)örer wenig bewegt unb jiemliche Suftftreidje gemad)t 31t haben." ©em Pfarrer öott St. SBarthcImä fpenbet er großes Sob. „Seine brei Kapläne muffen unter feiner Zuleitung bie Sonutagsfdjnle in 3 2lb-theilungen halten. 9iad)bem feine ffarrfinber bie SonntagSfchule abfolüirt, befommt jebeS ein fd)öneS ©ebetbud) als Vademeciun 3um ©efdjenfe. @r hat 100 djemplare „Življenja srečen pot" für feine ^farrgemeinbe abgenommen. 3lEe Kranfen in feiner Pfarre werben Hon il)m fcerforgt; für arme alte Seute hat er im ^farrorte ein eigenes Spital; feine ©aft* freiheit ift imfianbe fprichwörtlidj geworben; fein Sprichwort ift; Več ko dam, več imam. (3e mehr icf> gebe, befto mefjr ich ^be.) Bon ihm fann gefagt werben: omnibus omnia factus." lieber Streh, §afclbad) nnb Bibern fam er an bie froatifdje ©rättje. „§ier mürbe ich baS erfte 9)ial in meinem Sehen ganj bifirirt iinb ¿war auf fteirifdjer Seite. 3d) mußte meinen Berbruß mit chriftlidjer ®emuth unterbriidfen. 3nt erfteit froatifdjen Dorfe begegnete id) einer froa tifdjen $od)jeit uitb hörte mit Slitfmcrffamfcit ber Slnrebe eines Leibes ju, bie mit aller uatürlidjen Berebfamfeit bie Botjüge ber Braut herbor-ftrich, unb beren giitale ein augebrachte« Bog živi mit Sufdj gemefett ift. Sllle« Sob berbieiten bie froatifchen ÖJäbchen; eine ©efallene ift in Kroatien eine große Seltenheit. ®a* SBeib ift ba« gactotum be« Siftanne«; fie muß iljn unb bie -Sinber fleibeti unb ernähren unb hat uid)t feiten Schläge ¿um Sol)ti. ®ie Strmuth ber Seilte ift im SlUgemeinen fefir groß; bon Brot roiffeit fie in ber Siegel .wenig; alle XRorgett hört man in ben SBohnmt-gen, wie einft bei ben Hebräern, ba« Änurreit ber §anbmüf)ie (žerme), womit fie fieh ba« 9Jlel)l für ben Sag entgegen bereiten. ®ieß ift eine feljr befd)weriid)e Slrbcit, alle böfen SBeiber merbeu baju ¿ur Strafe berurtheilt; baher ba« Sprichwort bei jenen Seilten: „Zdrav melje, boleu je." (®er ©efnnbe mahlt, ber Äranfe ißt.) Slgram. „kleine Slbficht, Daß id) Slgram fd)on ¿um bierten 2>fale befuchte, toar: bie |>eratt«geber ber „ilirske novine" nnb ber „Danica''" näher unb perföulid) fennen ¿it lernen. Sil« nämlid) bie SlJiagtyaren bor einigen Sahrett allen ungarifchen ^robinjen bie utigarifd)e Spradje auf-brangen, ba« ®efe£ erzwangen, baß fie bie Stubenten burd) öoUe 8 Sahre an allen 2el)ranftalten lernen muffen, unb ihr blinber 9iationali«mu« fie fo weit trieb, auf gauj flabifchen unb beutfd)en Seelforgftationen ungarifd) prebigeit, unb Bauern, bie fiel) barübet befdperten, baß fie ungarifd)e ^rebigten nicht berftehen, mit 15, 25, 50 Stocffchlägeu a posteriori ungarifd) lernen ¿u laffen it. bgl.: ba erhoben fid) mehrere Stimmen gegen biefe SDtagparifirung. Unter anbern erfctjicn ¿u ičarlftabt eine Sdjrift unter beut Sitel „Sollen wir ältagijaten werben?" unb fegte ba« äBiber-red)tliche be« Slufbringen« ber ungarifchen Sprache fo flar unb offen au«-einanber, baß bie ungarifchen Seloten benannte« Büchlein in ^roceffton ¿um ©algen trugen unb e« bort auf bem Balfen anfdjlugett. 3u biefer Seit bilbete fid) ein Berein bon Patrioten (domorodci) unter ben Kroaten, welche bem SDiagpariSmit« einen $amm ju fefcen fich entfdjloffen. Sin beren Spifce ftefjt ein junger, talentboller SOiann, ®r. Subwig ©aj au« Ätapina in Sagorien. Gr grünbete eine frootifctje Seitnng für Kroatien, ©labonien unb Dalmaticn unb fucfjtc fid) mit ben fjoffuunggbollften Sftännerit biefer Sänber ju bereinigen nnb fte al? SRitarbeiter inž Stite-reffe jn jieijen. ©eine 3bee ift: in bern fogenannten 3l(incit, meld)e? alle ,üblichen Slabeu begreift, Don Santa bi? ©iirj nnb bon Üattaro bi? Älagcnfurt eine allgemeine Sd)riftfprad)e 31t erzielen. Sa? erfte Serbienft feiner Unternehmung ift bie Sefeitigung ber alten Oermorrenen froatifdjett Orthographie unb bie Einführung einer ganj einfad)ett, ber böhtnifd)en ähnlichen Schrcibntethobe, bie beffer unb leidjter jum Sefen unb Sdjreiben ift. Sie Sprache ift uns Slobeneit etma? fdper trerftäitblid), inbeut fid) ber §erati?geber mehr ben Serben unb Salmatittern nähert, um biefe für fid) ,311 geminnen; eben bornm fdjeineu fte aber aud) in ^roüiitjinl-Äroatien biele ©egtter 311 finben, bie über biefe Neuerungen fd)reien. Eben mar ber ittebafteitr ®r. S. ©aj in SBien, mo er ba? $ribilegium jur Errid)tuug einer Sudjbruderei ermirfte; beim bie ¡¡Regierung fdjeinr biefe Unternehmung au? politifchen ©rünben 311 begünftigeu. 3d) begab mid) 9lbeub? in bie SBohnnng ber ¡Diebactioit unb fanb bort eine Slttjahl hoffnung?boller, blühenber, junger SJlänner oon allen ©egenbeu SHirictt?, fogar bon berfdjiebeneit Religionen beifammen, bie mid) mit bieler greube al? ben Ilir iz Koroške begrüßten unb einluben, jum Nad)tmal in bie Narodna Kavana (Natiomil-fafeehau?) 31t fonimeü. 3dj nahm bie Ein-labung an unb fant in benannte? fafeeljau?, mo Slaboitier, Salmatitier, S8ara?biner, Sagotianer, ©ried)en, Satholifen, Softorett ber 9ied)te unb ^Jrofefforen in einem eigenen Sofale berfammelt marett. SBir fpeifteu unb befpradjeti tut? über Slobenität, eine Sanbe iüfufifanten fpielte National-Strien, fogleid) mürben National-Sieber angeftimmt, auf alle Siteraten Bog živi getrunfen unb berSlbenb red)t fröl)lid) 3ugebrad)t. Um 11 Ul)r Nacht? begleitete mid) bie ganje ©efellfdjaft bi? 3U meinem ©afthaufe. So fjoff-nutig?boll biefe ©efellfdjaft ber Patrioten ift, fo fittlid) ernft id) alle ÜJlit-glieber be? Sereine? fanb, fo ift bocl) ju befürchten, baß fie in einen gemiffen greibeit?fcf)minbe( berfalleu fönnten, meint fie fiel) nid)i ber Sei-tung eine? mehr betagten unb folteren ÄRamtes anöertrauen, ber bie Sügel ihre? Streben? meife führt. 3nbeffen hoben fie feit ben 3 Sohren ihre? 3ufammentritt? in ber Silbung ihrer 9Jiutter|prad)e ungeheuere gort- fcfjritte gemacht.....Sei bem Eanonifu? S. mar id) eben 3cuge, al? ein ipräbenbar-ßanbibat bom Sanbe für eine ^frünbe fid) anempfahl. Er re-bete in 3 Sprachen auf einmal unb mußte fo elegante auž a^en 3 (Spraken jufammenjuftcllen, baß c8 unmöglich fdfjien, ihm etmač ab-jufdjlagen. 3m fünfte bev Serebfamfeit muß man beu Kroaten bie Ehre laffen, baß fie uns weit übertreffen..... 3it ber ®ontfird)c fanb id) bei ben Elitären bie ©leßglöcflein mittelft eiferner f ettdjen angcfdjmiebet; unter beffeu märe c? aud) bei uns faum, meitn man bie -Serjen aufdjmie-ben fötinte— 9iad) bem (il)oralamte fanteu aliiogleid) einige Slabiften auf mid) 311, barunter ber bifd)öflid)e Siofor $aul Sto?, ber als ®id)tcr rüE)mlid)ft befannt ift: os et calamus defuneti Episcopi, mie il)n bie Itebrigen nannten.....Gin Pfarrer fragte mid) um bie Serljältniffe be£ ftleru? in Steiermark bcrglid) fie mit feinen 8ted)ten unb ^ribilegiett unb mad)te bann gan3 jufricben ben Sd)luß: „(Š* fei in Kroatien bennod) beffer." Proficiat." „Stuf ber Sßcitcrreife nad) SSaraSbin fragte id) jmei uadjfahrenbe Säuern, ob fie gegen SBarašbin .fahren. 9iuf ihre Sejal)ung fetzte id) mich gegen ein bebungeneč £rinfgelb auf ihren SBagen. SBir fuhren mit größter Sdjnclligfcit 4 Stiinbcu weit, bann f)ie^en fie mid) abftcigeti, raeit fie bon ber (Straffe abwärts fuhren. 3d) jahltc mehr, als id) berfprad), fanb aber, baß id) ettffeijlid) angefontmen unb bott ben boshaften Sauent nur genarrt mürbe. SRci)f alo biet- Stuubett mußte id) bie befchmerlichftcn äßege burd) gelber unb SBälber gehen, um bie mal)« Straffe wieber 3U erreichen. So ift ber (iharafter gebriiefter, fflabifd) behanbelter ©teufdjen! 3l)re größte grctibc ift, wenn fie einen £>crrn irgenbmie recht fein betrügen fönnen; fiiß in ihren Stielten, fod)cn fie in ihren ^erjen Siadje unb §o()tt. 3d) aber fd)rieb mir biefe ßeftion hinter bie Of)ren mit beut: Iran — icfjait — m cm!" ©iur-3nfel. ,,3d) hatte — Sßaragbin bcrlaffettb — nur nod) 3 Stunbcn ttad) Sauritfd), um in meiner geliebten Stcierntarf 31t fein; allein mein SSunfd) mar, bett ©ebitrtčort bes hl- §ieronhuu$ 31t befuchen, um an Ort felbft mit eigenen Singen alle? 311 fel)en unb 31t unter-fudjett, wae mir immer bienlid) fein fötinte, meine ©egner 3U wiber-legett, bie meine im Sud)e „Življenja srečen pot" aufgeftellte Seljaup-tung umjuftoffen fid) erfühuen. ®er benneintlidie ©eburfgort foll ttämlid) bie Stabt Strigoba auf ber ©lnr-3nfcl fein. Sereits botit frühen ©lorgett bi§ über ©tittag auf ben gitffen, mar ich f)ungvig unb burftig 1111b flaubte Srontbeercn an ben Bannen; erinnerte mid) aber att bee hl- Satcrč §ie-ronimitg ftreugeš gaften in ber Sßüfte e^iaicis in Shrien unb gab mid) jufrieben..... ©nblid) erfah ich jmei Äird)en unb hörte bon Sorüber- gehenben, ba« fei ©trigoba. — §ier in biefem engen Äeffel foH ©tribo, ba« alte Stridon , oppidum a Gothis eversum, ber @eburt«ort be« großen Äircfjenbater« §ieront)ntu« fein?! Bereit« im 2. Saljrgange ber Geologie ergriff ich biefen ©egenftanb mit jugenblid) raarmen Sntereffe, nachbem ich in einer alten Sanbfarte geiefen: „Stridova, patria s. Hie-ronymi, ecclesise Doctoris," bann ba« nämlidje in bem großen llniber-fal-Sejifon [)erau«gegebcn ju fieipjig unb Halle 1743 behauptet fanb. @« [jeift 93b. 36. ©. 801: Sdria, tat. Sdrina, Stridon ober Stridonium, eine ©tabt unb ©raffdjaft in ®almatiett, allmo §ieronpmu« geboren, ©ie ttrnrbe burd) bie ©otl)en ruinirt, aber nachgeljenb« raieber aufgebaut. An-je|o gehört fie jur ©teiermarf unb liegt 15 Meilen unter Sftabfer«burg, ido bie gliiffe Mur unb ®rau ¿ufammer.fliefkrí." — ®ie Baterlanb«-unb Stational-Borliebe Verleitete mich, biefer Behauptung treu ju bleiben unb foldje öffentlich in ben ©chriften: „Hrana" I. ©. 29 unb „Življenja srečen pot" ©. 203 auéjufpre^en; biefem jebod) miberfprad)en mehrere gelehrte Männer. 3d) unternahm bie SReife bnf)in, um Saffen gegen meine ©egner ¿u finben; allein ber erfte Anblicf bon biefem Orte machte mich in meiner Behauptung roanfen... @« läutete eben jur Be«per unb ich ging in bie f irdje — 3n ber ©afriftei hängen öffentlid) bie Ernennung«' betrete aller Pfarrer bi« in bie ältefte Seit, ma« mir gut gefiel. ®ie spfarrfirdfje ift eine ber heften, bie ich in Kroatien faij. ®er Pfarrer nahm mid) überall« liebreich auf unb tl)at alle« @rbenflid)e, um mid) müben Sauberer ju laben unb ju ftärfen. ®ann begleitete er mkh auf meine Unterfuchung, feft überzeugt, baß er ber Pfarrer im ©eburt«orte be« Ijl, Hieronhmu« fei." „Unfer Seg ging burd) ben Marft jum „Hierontjmi Brunn". ®iefer ift am Abhänge eine« §ügel«, mit gehauenen Steinen umfaßt, hat ba« befte Saffer in ber gatijen Umgebung unb ein fefjr alte« Au«fel)en. Sir tranfen mit Suft einige frifchgcfd)öpften ©läfer in memoriam divi Hie-ronymi. — ®arauf beftiegen mir ben Hügel fclbft, roorauf eine fd)öne $ird)e mit '2 £h"tmen nach neuerem Sttile gebaut ift. ®er 1)1- Sird)en-lehret- ift im Hauptaltar al« (Earbinal inHol¿ gefci)nitjt; ober bent Altare mehrere (%onographica, ba« 2ob be« berühmten ^eiligen, al« ßattb«-manne« au«fprechettb, unb bie 3ahre«3al)Ien ber gebauten tirdje bejeid)-nenb. 3n ber firdhe fonnte ich nicht« ©emichtige« für meine Behauptung finben. Sir gingen auf ben ©ra«pla|} Por bem Haupthore, Pon bem man ben ganjen Äeffel bon ©triboba fchön überfielt, unb hier la« ich bie §luffd)rift ober bem portale: „Ecclesiam antiquissimam terrae motu dirrutam, divo Hieronymo hic loci nato Patres monachi sancti Pauli eremitse, reaedificaverunt." ®iefeS ift bcr Sinn einer längeren Stuf-fdjrift, bie ¿um SBeweife bient, bap üoit fefjr alten Seiten ijer auf biefem eine Äirdje jum ©ebäd)tnip beS ©eburtSorteS beS obbenannten ¿1. SaterS geftanben ift. Slm 30. Sept. ift eben bei biefer $ircf)c ein feljr großer ÄonfurS feit unbenftidjeu Seiten, utib bie 9iacf)barn auS Steiermark fo wie au« Kroatien iomnten bett ©ebnrtSort bei £)'■ Hieronymus (sv. Remuza) befudjen. Süblid) an bcr Äirdje ergebt fid) ein jiemlid) bober §ügel, ober beffer ein fleiner Serg, auf bem man noch Spuren einer Sd)lojmiiue finbct; auf biefer SlnijöEje foE baS Stammfchlop beS Äird)enbaterS geftanben fein. Sin bie itirdjc mar ein Mofter gebaut, eigentlich ein Hofpij bcr ^auliner, wo einftenS mehrere SHöncije wohnten. 3ejjt 'gehört eS einem Saron, ber fid) fcherjweife „Älofterprior" nennt unb welker auf unS jufommenb, mit ber freunblid)ften ©ewalt unS nöthigte, fein Älofter ¡u befudjen, in meldjem er uns mit ©eweifeu feiner ed)t ebel-männifd)en ©aftfreunbfdjaft öerfdjwenberifd) überhäufte— 9lm attbern ©Jorgen trat id) meine Sftücfreife nad) Steiermarf an. Sin ber SInhöhe blieb idj «od) einmal fielen, bliefte mit SBehmutl) ttad) bem in bcr Sicfe liegenben Striboöa (bie fianbbewohncr nennen es Strigoba), fal) ben gc-rabe mir gegenüber emporragenben itogcl an, auf bem bas große Äird)en-licht Hieronymus baS £ageSlicf)t erblicft haben feil, unb ftellte an mich bie mir wichtige grage: „SReinft bu wohl, bap i)ier ber ©ebnrtSort bei heil. Hieronymus fei?" — ©in inneres ©efül)l fd)ieit mir aber ju fagen: „®aS fönnte man nur im träumenben Suftanbc behaupten." „SaS ift alfo mit meiner öorciligen ^Behauptung jtt thun? — ©e-wiffenl)aft ju wiberrufen. Slber wie, ba biele gelehrte SJiänner für tiefen £)rt fteljen, alS: ein Salüafor in feinem ,,©1)" bee HerjogthumS ftraiu unb ber angränjenbeit Sauber", Alexius Horani de rebus Huugaricis u. bg. SJlan barf aud) nad) einer 9iiebcrlage bem geinbc baS gelb nid)t allfogleid) räumen. Set) will bie argumenta pro et coutra nochmals Per-gleidhen." „gaft alle gropen üflänner haben baS gemeinfante SooS, öon ihren Seitgenoffen üerfannt unb erft Don fpäteren ©cfchlechtern nad) Serbienft beadjtet ju werben. Sie man fid) bei ihren Sebjeiteit gar nicht um fie befümmert, fo wetteifern nad) ihrem Stöbe Sölfer, ßänber unb Stäbte um bie (Sljre, fie bie Steigen ju nennen, unb fud)en alle S^eingrünbe auf, um (ich foid) eineu SJorjug ju öinbiciren. ®arauS entfteFjen 3weifet, au« ßioeifeln Ungewißheit in einem fo hohen ©rabe, baß man gule^t gav nicht mehr weiß, wo fie geboren worben. ®aS ©leiche finbet man in ber ©e-fliehte beS großen Kirchenlehrers §ieronhmuS. ®er Ort, wo er geboren, ift noch nicht gefchidjtlich erwiefen. ®ie ©chriftfteller nennen ihn balb einen Kanonier, halb einen ®almatiner, wieber anbere ein Syrier, auch ©labonier unb Kroaten." „SBaS finbet man barüber in ben Schriften beS hl- Kirchenlehrers? @r fdjreibt üoit fich felbft de script. eccl.: „Patre Eusebio, natus ex oppido Stridonis, quod a Gothis eversum, Dalmatise confinium fuit." ®emgufolge ift er Fein ®almatiner, fonbern nur ein Angränger gewefen. S®o ift alfo baS oppidum Strido ju fudjen? Meine« SßiffenS werben nur ¿wei Orte um biefe tl)"- a. ©oregna, ©tribonium (jejjt bon ben Sewohnern ©renja genannt) in Sftrien gwifchen ^Jortoie unb ^Jiemonte unb b. ©triboba (©trigoba) auf ber fogenannten Snfel, 1 ©tunbe bon ber Mur unb 2 ©tunben unter fiuttenberg. SMdjer Ort bon beibett hat mehr ©rünbe für fid)? a. gür ben erfteren Ort fdjexnt bie 9läl)e bon Slquileja ¿u fprechen, ba er fid) bon bort au? feiner ©chwefter annahm unb ob ihrer Serfor-gung mehrere Sriefe an feine greunbe fdjrieb. — Stebftbei beweist fein längerer Aufenthalt ju Aquileja, bie innige g-reunbfehaft, in ber er mit mehreren ^rieftern jener berühmten ©tobt lebte, baß er Hon jener Umgegenb fein muß. b. ®agegen fpricht aber bie Sänber-Gsintheilung ber bamaligen Seit. Son ber 3eit beS AntoninuS ^iuS an waren bie ©rängen beS fogenannten ®almatienS fehr auSgebehnt, fogar baS ßiburnien würbe bagu gerechnet (b. i. ber öfiliche eil SftrienS mit bem ©täbtehen (Saftua unb bem jetzigen giumaner Kreife). ^JroFopiuS, ein beFannter ©djriftfteller bamaliger 3eit behauptet, baß gu feiner 3eit baS ©t)rmium gwifdjen ber ®raöa unb ©atia, fowie baS gange ©abien, ober baS fianb ber ©aba bagu gerechnet würbe. — ©chönleben fließt barauS, baß ©tribon gwifdjen ©abaria, (©tein am Singer) ^Jetobium unb ßgafaturn gelegen fein muß. — Salti afor fetjt eS 15 ungar. Meilen unter OtabFerSburg unb bann wäre eS tiiel tiefer, iDaijtfchcinlich baS 9totii ©rin, baS ehemals eine geftung war, wo bie Mur in bie ®rabe fällt, waS auch baS Oppidum s. Hieronymi anäubeuten fdjeint." „SJtan unter ben Briefen beS ht- §ieroni)tnuS auch ein (Schreiben an einen feiner Slnberwanbtcn, ber iijn 311 Bethlehem befugen wollte. ^ieronpmuS [teilt itjm bie Befdjwerben unb (gefahren foldj einer Sftcife bor unb fagt: Tu homo, animal Panonus, non times undas et mare? ©entjufolge muß ber SlnOerwanbte ein Kanonier unb bont SJceere weit entfernt getoefen fein." „®ie Srabition bei bem Bolfe, baS fid) alljährlich nad) ©tribau ató an bie ®eburtSftätte bes. heiligen £ieront)muS begibt, ift ein jiemlid) fidjerer Beuge, baß fie fid) bou fflíunb ¿u SJluttb fortgepflanzt hat. ®aß biefe ©age bie ^aulittcr erbacht hätten, um jenem Orte unb ihrem §ofpitium mehr Gclebrität 31t geben, wie ber §err ®edjant Saflitt bon ßuttenherg meint, fdjeint nur baS ®egentl)eil 31t beweifett, baß nur bie ^auliner jeneg Slofter. barum E»ittgebattt haben, um ben (Geburtsort beS 1)1- £iero-ntjmuS ju bewachen unb 3U ehren, um fo mehr, als bie alte tird)c beS hl- ÄircfienbaterS üiel früher ftaitb, als bas tlofter fclbft." „UebrigenS ift es genug, gewiß 3U fein: ber 1)1- §ierottl)ntuS gehöre einem flaüifdjen iianbe an, fei eS fd)on Sftrien ober *j>attonien, tantum-modo quod noster sit." ^Setta«. ,,©el)r freunblid) begrüßt baS füblid) gelegene 9ccuftift (Ptujska gora) ben fernen SBanberer unb erinnerte aud) mich an alle jene ©agen, bie ich als ftittb bott biefem Wallfahrtsorte hörte, ©in altes Bolfslieb, baS mir meine äJluttcr oft borgefungen, cr¿at)It bott einer fpa-nifchen tönigin, bie biefe Äirdje gebaut haben foll, loaS freilid) nur gabel ift. ©ie ftcht feit bem 3. 1230." ©t. §einrid) am Bacherer. „®egett ©üben begrüßten mid) meine heimatlid)cn §ügel, mit fo mancher fd)öttcn Äird)c gefrönt. Ätian athmet fo gewiß leid)t an ber SBiege feines BaterlaubeS, wenn man fie Don ferne erblicft. 3d) blieb in füße Betrad)tung berfuttfen auf ber einfamen Slnhöhe ftel)en. Sßonnetrunfen begrüßte mein Sluge alle bie befanuten ©egenbett meines jugenb!icf)en SebcnS, — allein bie ein&redjenbe 9lad)t hieß tueine güffe beflügeln, um mid) im Sunfcl nicht im ©ebirge ju berirren." ^Sonifl. ,,3d) machte am ü)lad)utittage einen ©pajiergang nach ©tont, betn §aufe meiner ®eburt, weldjes 1/„ ©tuttb.e füblid) bon ber alten SDiareiner ©traße liegt. ®er SSeg führte mich 3»r gilialfird)e ©t. £)SwaIb. ®iefeS freunblicf)e f ird)Iein, ber ©age nad) bon meinem lirgroß-bater ©tephan ©lomsef neu erbaut, rief meinem ©eifte fo mand)e füße Síücferinnerung ins ©ebächtniß. SllS id) ©lom ju meinen güffen erblicfte fonnte id) midj bcr Sbränen nicht enthaften. „SSie angenehme Sage hatte ich hl"' in ber SBiege meine« Scben«, an bcr Seite meiner geliebten SRutter, meine« lebcn«Flugen Bater«! — Sie finb nicht mehr in biefem Shatc; — nur frentbe ©ienfdjeit begegnen bir unb fagen bir mit fdjeucn BlicFcn, baß bu allhier ein grcntbling bift. — ©lom, bor 150 Sahren eine ©enteinbe bott 5 Befitjem, barunter bcr ."oauptbefitjer ein ^rieftet' gewefen fein foH, ift burd) einen bcrmöglidjen Sauer, Stephan 9?obaf, 3ufammengebrad)t unb jit einem Bauernhöfe bereiniget worben. Stephan Siobaf, bulgo ©lomscf hatte mehrere Söhne, barunter 2 ^riefter. ®er eigentlidje gamifien-name beraltete unb bcr Bulgar-9lame Slomsef würbe bcr gamilic feit 1700 eigen... 3d) madjtc am Slbcnb roieber jenen mir wohlbcFannten Sffieg, ben id) fo oft al« Änabc gegangen; bod) wie fcfjr hat fid) 3iHe« geiinbert; feibft bie Bäume finb nicht mehr bie alten!" „5lnt 24. Sept. war eben Sonntag. 9luf 91nfud)en bc« fierrn Pfarrer« hielt id) bie grühberrid)tung. 3d) beftieg bie Äaujel unb bie Seutc fragten cinatiber: „S®er ift biefer?" 3d) Ijielt eine Gehörte ex tempore et pro tempore. ®ie umliegenben Bauern weigern fid), ben Sebent gu geben. $llle« ift in ^roceffen. Prophet;« eoram viderunt falsa et stulta. 3d) bebauerte eine ©emeinbe, bie bon ihren Slltborbercn nicht mehr erfannt würbe, wenn fie bom Sobe erftehen würben, ©ang eigene ©efühle bemächtigten fid) meiner, in biefer fd)öitcn feicrlidjen Iird)c ju celebriren, in Oer id) aufeqogen worben bin." „sßonifl (Ponikva bon ponikniti, cinfinfen, ein Ort, wo ba« SSaffer einfinft) ift eine bcr ölteften Pfarren ber gangen Umgegenb. ®a« gange ©cfanat SRarein war einft bie Pfarre ^onifl. Bi« ju Sajfer Sofept) II. Seiten mufsten am gefte ßfjrifti Himmelfahrt alle Pfarrer fammt bem Gommiffariu« gur alten SRutterpfarrc erfch einen unb in ber ^>ro-eeffion bortreten, in welcher bcr Ortspfarrer ba« 91Uerl)ciIigftc trug. G« waren ju ^onifl einft ju 12 §ilf«priefter, bie ihre Stationen bei beftimmten firdjen hatten, wo fie al« ejcurrirenbe tapfane bie Seelforge berfahen. 3eben Samftag würben fie abgclöft; 6 farnen nad) §aufe, 6 traten ihren ®icnft an. Bon biefer Pfarre würben giterft Semberg, St. 9Jiarein unb St. ©eorgen ercinbirt; um ba« Saljr 1760 bie Pfarre Srcnnenbcrg (Dramlje) errichtet unb ju taifer 3ofepl)« Seiten bie Pfarre St. Beit creirt. So ift bie alte üDiutterpfarrc ju ihrer gegenwärtigen ttnbcbeutenb-ijeit Ijerabgefunfen. ®ie gegenwärtige $farrfird)c ift burd) ben berühmten Pfarrer SRartin Suresic erbaut unb um ba« Saljr 1757 bollenbet worben. Man hat b« 30 3af>ren i,örntt gearbeitet. ®ie alte ttrdEje mar fo Mein, bajj man fie mährenb be« Baue« in ber Mitte fteljen lief}, unb um fie herum bie neue Sitdje baute. 9iod) fannte id) ßeute, bie bei bem Baue mitarbeiteten." „Am 27. ©ept. fam id) mohlbehalten im ^riefter|aufe ju klagen-fürt an. — Stuf meiner Steife burd) 4 BMjümer lernte id) öerehren: bie ftaitbeSmäfjige ©efe|ti)eit ber ©eiftlichfeit in train; — bie ©aftfrei-tjeit ber ©eiftlichfeit in Kroatien; — ben gtohfinn ber ©eiftlid)feit in ©teiermarf; — bie gerabe Aufrichtigfeit ber ©eiftlichfeit in tarnten. 3n frain beroirthet man ben gremben im «jjfarrhofe frugal, — in troatien aber joüial; — in ©teiermarf führt ntatt ihn gerne ¿um Sßein-feller, — in Saroten ober in« 3Birth«hau«. — Mit füfiet Beruhigung legte id) meinen SBanberftab nieber, erfahren ju heben, baß e« an allen Orten etroa« ju betlagen, etma« ju beloben gibt. (,9iid)t« Bollfommene« unter ber ©onne" baüott ein beutlicher Beroei«: meine 9teifebefd)reibung." 9iad) biefer, ben Bereitern be« hod)feligen gürftbifdjofe« gemiß lieben unb mertljen Abfdjmeifung, bie un« fo manchen mohlthuenben Einblicf in fein jarte« ©emüth unb fein liebenSmürbtge« ^erg geftattete, bleibt un« au« biefer SebcnSpcriobe nur nod) ju ermähnen übrig, baß er mit feinen Möglingen auch nad) beten Eintritt in bie ©eelforge eine feljt ausgebreitete Eorrefponbenj unterhielt, um fie in ihrem teligiöfen unb literarifdjem ©treben gu leiten unb ¿u förbern. Mehr al« 100 Briefe, un« jur Benüjjung freunblicf) mitgetheilt, bie er in feinen öerfdjiebenen ©teEungen gefdjtieben, liegen tior un«. ©ie finb tl)eil« in lateiuifdjer, theil« in flotienifcher unb beutfeher ©prache berfafif; in feinen jüngeren Sahren mar er mel)t ber lateinifdjen, in feinen legieren ßeben«jahren mehr ber floPenifchen ©pradje zugeneigt. Au« ben Briefen, bie er al« ©piritual gefchrieben, entnehmen mit golgenbe«: Einem Böglinge, ber ihm über bie Bon il)m feierlich abgehaltene erfte Äinber-Eomntunion berichtete, fdjrieb er: „Solemnitas tua, quam celebrasti occasione primae communionis tuorum tenellorum, maximo gaudio me affecit. Utinam singuli animarum pastores vestigia Tua preme-rent! Cantillenas musis mihi magis faventibus emendabo, forsitan Deo adjuvante et ritum hujus solemnitatis exarabo." — 3n Beziehung auf fein eben {^ausgegebene« „Devistvo" ijeißt e« in biefem Briefe: „Libellum „deviätvo" puellis, quie scholse valedieunt, quasi Vade-mecum peiiculosse vitse dedieavi. Preciunculas autem omni aetati idoneas censeo, quia non proficua mihi videtur nimia varietaa et commutatio talium, ut successu temporis etiam mentaliter preces recitari possint. Haec est opinio inea, ust non infallibis." 1836. 3m Sluguft 1837 fenbet er einem Böglinge mehrere %empl«re feinet eben herausgegebenen „Življenja srečen pot", muntert ihn ju einer ftf)rirt-fteüerifchen Arbeit auf unb jeigt ihm feine anjutretenbe Serienreife an: „Parce amieo tuo, qui lentus in negotiis suis nee promissis stans denium Tibi respondet ad litteras percaras, a Te mihi die ... mis-sas. Opusciüum novum, pueris slovenicse originis dedicatum, ultimis diebus praeteriti mensis typis impressum in lucem prodiit; ast negotiis penitus immersus, ante hac non potui mittere numerum singulis praenumerantibus exoptatum. Accipite ergo benigno animo quasi alteram Vademeeum, pro juvenili aetate congestum, naevis quidem scatens, tarnen et utile, ut spero. Nihilominus ipsi dijudicate et approbatum juvenibus tradite; verum etiam authorem ineliora docete et emendate. — In elueubrando opere tuo .. . nullum perieulum in mora; propterea pro opportunitate labora et laborando ora, qui-bus certus sum, fore ut opus perfectum evadat. Ita neo ego libellos tuos satis perspexi, quos misisti mihi ante menses revidendos. Quam primum possibile, tiet. — — Futuro mense peregrinaturus sum per Carnioliam et Croatiam ac inferiorem Styriam, regiones slavieas mihi adhuc ignotas invisurus. Interim ter quaterque vale faveque Tuo amico Antonio." 3m 9ioOcmber beleihen SahreS gratulirt er einem s$ricfter Slnbrea« junt Namenstage: „Recte ad Vesperas solemnis diei onomastici Tui non praetermittam Tibi, amice! omnem benedictionem coelestem et terrestrem adoptare et deprecari Patrem luminum, a quo est omne bonum optimum et donum perfectum, ut tribuat Tibi apostolicam virtutem beatiAndreae in sacro munere tuo, patientiam in perferen-dis laboribus ac crucis amorem pro nomine Christi, quod non tan-tum nomine sed et revera sis Andreas beatus, gratia divina vocatus, cui optima pars reposita et calix praeclarus est destinatus; post hujus autem vitse felicem decursum pars tua sit cum s. Andrea, Slavorum apostolo, in a et era um. Amen. — Quod tua attinet pia de-sideria (Anfrage wegen einer ßompetenj), quid consilii petis a juvene ipse, ut dicis, jam maturescens? An non potius mihi fas foret consilium quaerere ex Te? Quando alta non desideramus, quid impedit, quominus minima quaeque petamus?" 3m Dftober 1838, wenige Sage bor feinem ©Reihen au« bem Seminar, fdjrieö er einem Söglinge, ber firf) hinreißen ließ, in einem ©riefe feine Serbienfte ju rühmen unb ihn mit bem hl- Sohanne? gantiu? ¿u begleichen: „Nisi noscerem Te verum Israelitam, in quo dolus credi vix potest, accusarem te utique adulationis ac fallacise in legendo ac judicando epistolam tu am, de caeteris sincerrimam. Quantum distat pauperculus Slomsek a magno Cantio! Utinam esset meus intercessor tantis in negotiis mihi concreditis, me autem ejus imi-tatorem utique exhibere cupio, in quantum preces amicorum meo-rum me adjuvabunt. — Quod successorem meum attinet, spero vi-rum me superiorem in officio spirituali esse futurum; nec Slo-venitas cadet, sed resurget in discipulis meis novo splendore, uti jam fructus patent." ®er weitere Serlauf bcs ©riefe? ift beutfch unb ber Schluß folgenber: „gjieine Slbreife ift auf ben 22. Oftober feftgefe^t. — 3d) banfe 3hnen für ihre greunbfdjaft unb Siebe, bie Sie mir al? Spiritual immer bemi-efen, entgehen Sie mir foldje auch al? fünftigem ©infiebler nid)t." VI. 9iarf)bem ber hochfelige gürftbifchof buref) 9 3ahre al? Spiritual gewirft hatte, wünfd)te er bie fdhwere Sürbe biefe? Slrnte? auf jüngere unb ftärfere Schultern ju übertragen, fich felbft aber wieber in bie See!-forge jutücfju^iefjen, für welche er bei feiner üorEjerrfc^cnb praftifdjeti ©eifte?-ric£)tung eine befonbere Sorliebe hotte unb ohne ßmeifel auch barum, um ungeftörter feinem fdjnftftellerifchen Serufe leben 3U fönnen, ba er auf biefem ©ebiete eine fa reiche ©rate heranreifen fat». Nad) ©£>rc unb Sfteid)-thum niemal? berlangenb, wie bie Sei^enrebe fo ridjtig bemerfte, bewarb er fich um bie eben erlebigte, fdjwach botirte, befdperliche unb feljr gebirgige §auptpfarre Vuzenice (Salbenhofen), welche er, im Seminar burd) ben gegenwärtigen $od)tourbigften gürftbtfdjof bon ©urf, ®r. Salentin SSiert) abgelöft, im §erbfte 1838 antrat; inbem er unter ©nem jum ®ed)ant unb Sd)ulbiftrift?auffeher im gleidjbenannten ®efanate ernannt würbe. So fdjieb er jwar bem Seibe nach au? bem Seminar, aber nidjt feinem ^er^en nach. Noch lange fonnte er feiner geliebten Sögiinge nicht bergeffen unb wollte ihrer aud) nid)t bergeffen. ®arum griff er unberjüglid) mieber ¿ur geber unb fchrieb ein Such, in welchem er aEe 6ei ben ber- fdjiebenen Iitt)urgifdf)en gunftionen benötigten Anreben, ©ebete nnb Sieber in einen frönen frattj üerffodjfen meld)eS, meil int täglichen ®e branje ber ^riefter, bie geiftige ßommunieation ^mifcfjen ben Schülern unb i i) rent einftmaligen Seljrer am mirffamften nnb bauer^afteftcn begrün-ben follte. ©S erfdjien itn 3. 1840 ttttb trug ben frönen unb jmffenbett Sitel: „Mnemosynon slavieum, suis quondam auditoribus et ainicis charissimis." AIS SchulbiftriftSauffeher lernte er auS eigener Anfdjauung unb Beobachtung baS fläglidje SSirrmarr in beit bamaligen SolfSfdjttlcn red)t eigentlid) fennett. Sie Unhaltbarfeit beS bamaligen, für bie Sinber quäl-»ollen unb bod) erfolgiofen SMfSfrihul-StjftemS, loeldieS aßen ©runbfä^en ber ^Jfychologie unb ^iibagogif gerabcjtt §ohn fprad), anerfanntc man groar fd)on allgemein, unb bemühte fid) bett llntcrridjt auf eitle leidjtere unb pft)d)ologifd)cre £'e!)rntetf)obe jurüifgufüljren, aber Dor lauter Uttgefdjiif. lidjfeit mußte man nid)t, 100 aus, mo ein. Sic glüljenbe Segeifterung für bie infeHeftuelle ur.b ftffltdje §ebung beS SolfeS trieb ben §auptyfarrer Slomšef an, auch biefer Siotl) nach Kräften ¿u begegnen. (Sr machte fich alfo baran, jenes unübertreffliche jnibagogifche SSerf ju fchreiben, bon meldjem fd)on oben bie ©rroäbnnng mar. 3n feiner Anlage burcijauS originell unb genial, beurfunbet eS ebenfo einen üollenbeten ^äbagogen, als einen fdjarffeben-' ben $fi)d)oiogcti uttb tiefen Senner ber ©ebürfniffe beS SolfeS. @S follte jroar junäd)ft nur ein Seitfaben für bie bott ihm inS Seben gerufenen floüenifd)en SonntagSfchulen fein, aber fo, baß eS jugleid) bei ber Seljanblung fämmtlid)er Sehrgegenftänbe aud) in ben SerftagSfchulen jur Orientirung bienen tonnte. @S trägt ben Sütel: „Blaže in Nežica v nedeljski šoli" (BlafiitS unb AgtteS iti ber SoitntagSfchiile); benn um eS nid)t nur für bie fiel)ter red)t praftifd), fonbern and; beim Selbftunterricht bie Sectiire beSfelbett red)t angichenb ju machen, mürbe bie bialogifdje gorat gemälzt unb bem Buche bie gönn einer ISqäljluinj gegeben. BlaftuS unb AgncS befudjen bie Soun-tagSfd)itIe, Satedjet unb Sehrer treten nach einanber auf, ju ben Kinbern fpred)enb (bod) ift ber eigentlich t«ted)ctifchc Mjrftoff auSgefdjieben). Sla-fiuS unb AgneS finb bie brabften Schüler, äJiufter beS gleißeS unb ber Sittfamfeit, meldje immer bie ridjtigften Antmorten geben unb baS in ber Sdjule Erlernte jtt §aufe ergäben, roobttrd) bie Kenntniffe ber Schule ©emeingut ber gamilie merben. Ser 3al)l ber Sonntage entfpredjenb ift baS öudh in 52 Seetionen abgetheilt, beren jeber ein beftimmteS Sftaß bet tedjnifdjett ©cgenftänbc jugcwiefen ift; auch bie beutfdhe Sprachlehre finbet eine für bie Sebürfniffc bcg Sanböolfeg gcni'tgenbc Scrücffid)tigung unb wirb ben Äinberit fehr nad)brücflid) empfohlen. 2Bag fonft nod) ben finbertt ju roiffen nü|Iid) unb 311 faffen möglich ift, 3. S. aug bei- 9ta-turgefd)ichtc: Seftimmung her bcfanntcften ^flanjcn, Shiet'e, Sögel; — SBantung bor Tierquälerei; —giftige ^flanjen, Schwämme; —roütljenbe §unbe; — aus bei4 ©eograpEjic: Einteilung bei Erboberfläche, Benennung bcr öovjüglichften Sänbcr, Nationen, Stäbtc u. f. w.; — au« bei- Slftro-nomic: Sonnen- unb -Sionbeg-ginfterniffc: — aug bcr tjifxfr Slilj, Bonner, SBinb, Stegen, Schnee, §agel, Erbbeben; ®arnuug bor ben am höufigften botfomntenbeit Strien beg Slbcrglaubeng: ejerei, ®ahrfagerei; — aus bet fmugarjneifunbc: Sehaublung bcr Erfrorenen, bont Slit} ©e-troffenen, Ertrunfencn, ErftidEtcn, Sergifteten; — tranfenpflegc; — Suhpocfen-Smpfung; — aug ben juribi|'d)en gädjern: Scncnnung bcr bcrfd)iebcncn faiferlicfjen Schörbcn, ihre Slcmter unb Titulaturen; — 9Jiilitärpflid)t fammt abfehteefenben Seifpiclen bon Flüchtlingen unb ©eferteuren; — Stempel; — Slbfaffung ber gewöhnlichen Sluffötje: Teftamente, Scf)ulb- fcheine, Quittungen, Beugniffe, Sittfdjriften u. f. w.--Behren für SBohlanftänbigfeit unb höuglid)e Sieinigfeit; Serhalten bei geuergbrünften; SBohlthat ber geiter-Serficherung; — — biefeg unb nod; bicleg Sinberc ift forgfaltig aufgenommen, Überaug faßlich unb anjiehenb bargefteüt, unb um bie Slufmerffamfeit ber tinber ju feffeln, unb bog Sehalten 311 erleichtern, bie Stoffe fo gewählt, baß fie immer halb mit ben 3ahrcg-¿citen, balb mit ben Ereigniffcu in bcr ©emeinbe u. f. ro. in Scrbinbung gebracht werben. ®rci beigegebenc Tafel* mit Slbbilbung bcr Sonnen-unb SJlonbegfinfterniffe, bcr giftigen ^flanjen unb eincg miithenben tfmnbeg follen ben Unterricht aitfdjaulich machen unb bcr ©cfang benfelben ber-fußen. Sftan muß fagen, baß biefeg Sßerf bie trone aller literarifchen 9lr> beiten Slomsef'S bilbet; unb eg ift nicht ju wunbern, baß ber Stuf biefeg äßerfeS balb über bie Sanbeggränjcn fid) bcrbreitctc unb fogar nad) bem fernen Mogfau 80 Exemplare auf einmal beftellt würben, unb baß bereits 3 Sluflagen Vergriffen finb. Silg ®ed)ant war er nicht fo fehr ein Sorgefe^ter, alg bielmehr ein theilnehmcnber greunb feiner untergebenen ©eiftlidjen, bei welchem immer eine gaftliche Aufnahme, Sroft unb guter Stath ju finben war. ®al)er waren benn auch bie Sefudje bei ihm eben fo häufig alg jahlreid). ©erne lub er bie iljn befudjenben ^rieftet ein, juerft mit ihm bog h'- Officium ¿u beten, nnb bann erft bie greuben ber ßonberfation ¿u genießen ober anbere ®efd)äfte abjuthun. Befugten ibn gute greunbe, fo fefcte er fid) gerne an fein Älaöier, unb fub fie ein, theil« religiöfe, theil« erl)citernbe ©efeEfctjaftglieber mit ibm ju fingen, ma« er and) nod) al« Bifd)of bie erftcren 3af)re nirf)t feiten getljan bat. Sil« Pfarrer mar er im üoüften Sinne ein Seelenhirt feiner ©emeinbe, 3ebermann unb ju jeber Stnnbe be« £age« jugänglid) unb immer gleich liebreich uub gebulbig beim 9tnl)ören ber oft fo Iäftigen Slnliegen feiner ©cfjäflein. fein Sebürfnif? ber Pfarre überfah er unb fein 8iebe«bienft mar ibm ju fleinlid) ober gu niebrig, ben er nid)t mit grettbc ju leiften bereit geroefen märe, unb motjl mirb faum ein arme« §äu«d)en in ber «Pfarre Salbenhofcn gefunben werben, ba« er nicht, unb meift ju öfteren gjtalen, alö tröftenber ©ngel befudjt hätte. 3ebe« Seib ber Seinigen cm-pfanb er eben fo innig, ober nod) inniger, al« fein eigene«, unb c« mar ihm ber füfjefte £roft, roenn er Sirmen helfen, Unterbräche öertheibigen, Betrübte tröffen unb Seibenben ihre Shränen trotfnen fonnte. Sie öon jeher, fo and) je|t au« ganjer Seele eifernb für bie Bilbung be« Solfe« unb fomit ¿unächft für ben Unterricht ber Sugenb befud)te er oft unb oft bie Schule, raarb fclbft jum finbe unter ben Sinbern, mit ihnen betenb unb fingenb unb burd) mandje fromm erheiternbe ©rjählung bie Sehrftunben öerfüfienb. Sil« ein Sdjulmanit ohne ©leiten ging er Sel)rern unb Katecheten immer mit 9?atl) unb Jhat liebreid) an bie frnnb. 9iod) mehr al« bie Schule lag il)m am §erjen bie &ird)e unb mol)l fonnte er bie Pfarre berlaffenb, mit®aüib fagen: „Dilexi decorem domus tuae", „bie ¿ierbe beine« §aufe« habe id) geliebt." Siffenb, roieöicl eine glän-jenbe itird)enau«ftattung unb eitt feierlicher ©otte«bicnft jur Hebung be« ©emüthe« unb jur Secfung religiöfer ©efühle beitrage, fucf)te er bie Sirdje, foroeit e« bie ärmlichen ^farrüerl)ältniffe in fo furjen Sahren geftatteten, innerlid) möglichft 3U fdjmücfen, unb roo bie Sttittel nicht au«reichten, fie menigften« möglid)ft rein 3U halten. 9iid)t leicht ereiferte er fid) über ctma« fo fehr, al« roenn fein fd)arfe« Slugc in ber firche etma« unrein ober ungeorbnet bemerfte. Sa« ber altehrroürbigen f farrfircfje aber junächft notl) tl)at, mar ein entfpredjenbe« ©eläute. Unter gropen 9Mh-feligfeiten brad)te er e« 311 Stanbc, unb im 3. 1839 mürben 3 neue ©locfen öon bent hodjmürbigften Somprobfte granj gribrid), feierlich confecrirt. Sie burd) ben fird)enfd)mucf, fud)te er aud) burd) Hebung be« Äird)engefange«, burd) ©infül)rung | religiöfer Jßereinc unb ikuberfdjaften unb buri) bic unermübete Pflege be? Bcidjtftuljlcž ben fleißigen tircfjen-befuef) ju beleben. 9Jiel)r ober noch, al? burd) alle? biefe?, 30g ©laubige Bon nah unb fern in bie Sirdje uad) Salbcnljofeu ber §auptfarrer Slom-šef al? Äanjclrebner. Obgleich ein ^raftifer in biefem gadje, wie SBettige, berfäumte er bocl) nie, uad) SDiaßgabc ber Seit auf feine Vorträge auf ba? gewiffenhaftefte fid) üorjnbcreiteu, um beut etiangclifd)en £>au?bater gleid), au? feinem rcidjen Sd)a£e balb Neue? balb Sllte? l)crbort)olcn 31t föuncn. Ein Rapier in ber iafd)e unb eine Bleiftift in ber §attb, ntebi-tirte er gerne feine Vorträge auf einfamen Spajicrgängen burd) gelber unb SBälber ber rauf^enben ®raba entlaug, feine ©ebanfen furj noti-rettb, um fie bei ber §eimfel)r enttueber 31t boUftönbigen «JJrcbigtcn 3U Berarbeiten, ober wenn e? bie ,3eit nid)t juließ, bod) regclridjtig formulirte Sfijjen, fid) jtt entwerfen. Unb fo reifte bettit in biefer Beit ein jweifadje? neue? SBerf unter feinen (pänben Ijeratt: Gilt breifad)cr Gtjflit? Don s^re-bigt-Sfi33cu, nämlich für Sonntage, geiertagc ititb bie fogenannten abgebrachten geiertage, weldje er in ben „Drobtinice" Saljrgang: 1850—1856 veröffentlichte, nnb bie fid) eben fo burd) ftrenge logifd)e Gintl)eilung, al? > burd) reiche ©cbanfcnfiiHe an?3cid)nen, — unb ein 3al)rgang Oollffaubiger Emilien über fömmtlidje Sonn- unb gefttag?-Gpifteln, „Apostoljska hrana" (tpoftolifdjc Seelenfpeife) betitelt, weld)e fonad) ber „Evangeljska hrana" ergünjettb 511c Seite ftel)t, ihr mtd) in ber Einlage gleid)t, jebod) an bogmatifd)en ©el)alt: an Sd)önl)eit ber ®iftion unb an ^räeifion bc? 9lu?brucfe? biefclbe nod) übertrifft. ®urd) biefe beiben SBerfe i)at fid) Slontšef unter ben flobenifdjen tanjelrebnern wol)l für alle Seiten einen ber [jcröorragenbften — bielleid)t fogar ben erften gcfid)ert. Seinen tapläuett gegenüber war er mehr Bater al? Borgefe^ter. Nad) altehrwürbiger -firdjenfittc fuchte er nad) £()Uttlid)fcit eine vita communis mit ihnen 311 führen. Sie barum itt leiblicher Bejiehung mit allem Nötigen weit über bie fflidjt — wahrhaft Biiterlid) berforgenb, fud)te er fie burd) einen Slufwanb aller möglid)en ßiebe?erweife ntöglid)ft an feine ©efeUfchaft 311 feffeln unb ihnen jebe inöglid)e Erheiterung 311 berfd)affeu, um ihnen $riOat-Unterl)altungcn nicht nur überflitffig fonbent auch gar nicht wünfd)en?wertl) 31t ntad)en, wa? für junge ^riefter üon fo überau? großem Belange ift. Int liebften war er in il)rer 9Jtitte; la?, ftubierte, conberfirte mit ihnen unb gab ihnen iti jeber Bejiehmtg SSinfe ttttb Behelfe, um fich in ihrem feelforglidjen Berufe fortbilben 31t föttnen. Unt fie jur einftmaligen felbftftänbigen gührung be? ^farramte? borjubereiten, benüt)te er fie bei ben Perfchiebenen Sanjlei-Sefchäften, ihnen liebreich alle« erflärenb. Eine wahre Erholung aber war es für fein Väterliche« Hcq, wenn jur beftimmten Stunbe bie taplane ntt feittent Simmer erfchiencn, um mit ihm ba« 1)1 Officium 31t beten. Seiben unb greuben theiite er gctoiffenhaft mit ihnen. 9iid)t leicht machte er einen Augflug jur Erholung, ohne einen feiner ftaplätte mitjuuehmen. Er theiite mit ihnen nicht nur bie leisteten unb angenehmeren Arbeiten ber Seelforge, fonbern auch bie fchmereren unb allerbefchmerlichftcn; ja er ging fo weit, baß er jebc britte 2ßod)c als fogenannter „Södjner" übernahm, alle einfallenben Seel-forgSarbeiten auf ba« geroiffenhaftefte beforgenb. Sein Setter war ihm ju ungeftiim, Fein ©ebirgsmeg ¿u befchmerlid) unb feine 9iad)t ju finfter, wenn in biejer SBodje ein Berfeljgang ¿u richten mar. Sßofjl bemanbert in ben Borfdjriften be« £rienter (Soitcil«, baß ber Pfarrer ber eigentliche Seelforger unb bie tapläne iljm nur jur Aushilfe gegeben fiub, mar er immer ber Erfte, menn e« galt, groben ber SelbftPerläugnung unb Aufopferung im ®ienfte ber Seelen 3U geben, buref) fein Bcifpiel aud) bie jüngeren Amtsgefährten 31t gleicher Opferfreubigfeit begeifternb. 9iod) fiub Briefe Porhanben, raeld)e feine Äapläne an ihre greunbe fchrieben, in benett fie bie HeqenSgiite ihre« bätcrlidjett Pfarrer« nicht überloben unb nicht genug banfettb barüber fidj ausfpredicu fönnen, mie wohltätig ber-felbe auf bie Eonfolibirung ihre« priefterlidjen Ehgrafter« eingemirft habe. 3m ^farrhofe mattete er al« ein umfichtiger liebreicher, aber nach Bebarf aud) ftrenger £>au«bater. Seine Augen waren überallhin gerichtet unb fein ®ienftbote fonnte feiner Beobachtung fid) entziehen. Auf jebe« befonber« fittlidje Bergehen erfolgte nad)fid)t«IoS eine ¿war licbreidje, aber auch ernfte Ermahnung, bie, menn fie ein paarmal mieberholt, nid)t« frud)tete, bie fixere Entlaffnng nach [ich 30g. ®en ®ienfiboten mar eine genaue geiftlidje Seben«orbnung üorgefdjiieben, welche beftimmte, meldje geiftliche Hebungen alle Sage, jebe 3Bod)e, jeben Monat 311 Per-richten feien. 3eben Monat waren bieSaeramente 31t empfangen, jeben Sonntag war ber Ehriftenlehre beijuwohnen, jeben Sag ba« Abenbgebet mit ber ®ewiffen«ei-forfchuug gemeinfchaftlieh 311 tierrichten. ®a« Abenbgebet betete er regelmäßig al« §au«üater felber Por, je nach ben Perfchiebenen firchlichen Seiten unb geften beftimmte Anbauten einfied)tenb, um bie ®ienftboten mit bem firchlidjett Sehen möglichft Pertraut 311 machen. 3tt ber Abpent- unb gaftenjeit betete er nod) überbie^ täglich mit ihnen ben Dtofenfranj, 3U anberen Seiten nur an Sonntagen, wo er fich bann jebe«- mal eine Stunbe bei ihnen auffielt, 11m ihnen au« einem (SrbauungS-buche öorjulefen, ober einen eittfpredjenben religiöfen Unterricht ju ertheilen. Sßie jugetijan ihm nicht nur feine eigenen ®ienftboten waren, fonbertt wie auef) frembe ®icnftboten feine licöeüoUe §auSha[titng ehrten unb in feinen ®ienft ju gelangen fid) fehnten, beweist ber Umftaitb, baß, als er giirftbifdjof geworben, feine einftigen ©ienftboten fowohl, als and) überhaupt bie braöften Süttglinge unb 3Jiäbcijen auS jenen ©cgenben auf bie 3ubringlichfte SBeife fid) bewarben, bei ihm eine Bcbienftung ju finben, unb wie fie bei feiner fpäteren llcberfiebiung nach Harburg mit Bitten unb SBeinen nicfjt nad)ließen, baß eS ihnen botf) geftattet fein möchte, ihren liebeöollcn §auSüater aud) bort[)in begleiten 31t bürfeti. So war er wirflid) als Pfarrer Stilen alleS geworben, begnügte fid) jebod) nid)t, nur für feine Beit 31t wirfen, fonbern er war beftrebt, ber Pfarre aud) für Fommenbe Seiten 31t nügen. ®eßl)alb burchforfchte er forgfältig baS *pfarr-2lrd)iö unb orbnete eS auf baS jwccFtnäßigfte, unb als er babei auf einige öerloreit gegangenen Dicdjte ber ^!frünbe Fam, rul;te er nicht, bis er fie, ber bei ber Snbeftitur befchworeneu Berpflidjtung gemäß, ber ^frfinbe wieber recuperirt hat. ®aß er babei mannen harten Strauß ju beftcljen hatte, fid) manche geinbe- an beit §alS 30g unb Oieffarfje ©e-ijäffigfeiten unb Berlenmbuttgen ju erbulbett hatte, tierfteht fid) wol)l öon felbft; bocf) ba ber einjige BeftimmuttgSgrutib feiner §attblungSweife nur baS 9led)t unb bie SOJa^rtjeit war, fo fe|te er fid) über alleS biefeS gleichgültig hinweg unb »erfolgte mit eiferner 6onfequen3 ben SBeg feiner ob-liegenben Pflichten: feine Nachfolger werben ihm bafür banFen. (Sitter feiner gewefenen Äapläne, ber an feiner Seite 3U einem gebie-genen ^rieftet fich heranbilbete, war fo freunblid), unS auf unfer Slnfuchen einige ©etailS auS beS £ochfeligen SMrFfamFeit ju Salbenhofen 3U liefern, bie »om §auptpfarrer SlomseF entworfene ftirchen- uttb £auSorbnung, fo wie bie geiftlid)e (Sonöerfation 3U fenben, für welchen Beitrag ihm bie freunblichett fiefer gewiß nicht minber banfbar fein werben, als wir felbft. ®ie Äirchettorbnung hat 10 ^unFte; wir entnehmen folgenbe: „®ie hl- Steffen finb 3U lefen um 6, 7, 8 Uhr. — Sllle feelforglichen Berrichtuttgen werben wed)felweife »errichtet. — 3n ben Beichtftuhl muß jeber unb 3U jeber Beit gehen, wenn er »erlangt wirb; an Sonn- unb geiertagen haben fogleid) nach bem erften Borlaben ber ©lodfe jene in ben Beichtftuhl ju gehen, bie bei ber angehenben Berridjtung Feinen Bortrag h«&en. — Nad) ber grühberrichtung hat ber gunftionator 1 — 1 ya ©tunbe fftaftjeit; auf ben ber jiueite ©otteSbienft fommt, hat 1 — l1/* (g tunbe jur SSorbereituug. — ®ie Nachmittags • gfjriftenic^re hält ber §auptpfarrer; bie grülj- unb ©pätberrichtung bic Kapläne. — ®ie fuvfe werben bon ben Kaplänen wechfetweife »errichtet, wenn fidj folche ber £auptpfarrcr nicht felhft borbehält. — Sie ^Jfarrbüchcr werben Dom fmuptpfarrer felbft geführt, boch in ber Siegel ber borfomntenbe Slct bon jenem eingetragen, bon welchem er borgenommen worben; nur ift für bie erforberliche Korreftheit unb 9teinlid)feit möglichft 31t forgen." ®ie §auSorbnung hat 6 fünfte, fie lauten: „Um 12 Uhr SKittagmal; Slbcnbmal bon SJlidjaeli bis ©eorgi um 7 Uhr, bon ©eorgi bis SJtichaeli um 8 Uljr. Ohne borher ober nachher angegebene Urfache ift nicht wegjubleiben. — SBenn ber Kaplan bem £auptpfarrer in ber Kanjlei fo wie auch ^er Oefonomie gutwillige SluShilfe leiftet, fo fann er auch ein warmcS grühftücf haben. 3n ^ribathäufern barf baS grühftücf nicht bereitet werben. -— ®ie SBäfcEje unb Reinigung ber ©tiefe! wirb bom §auS beforgt. — ®er Kaplan hat ju SRittag auf 1 ©ei-bei unb ¿um Slbenbtifch nur auf \ ©eibel SBein Slnfprud), weil ber §auptpfarrer feinen SSeinjehent hat. 33om 3Birtl)Shaufe ift nidht erlaubt, ®ein 3U holen. SSill ber Kaplan ju anberen ©tunben einen SBein, fo fann er ihn auS bem pfarrlichen Keller gegen eine billige Vergütung bejiei;en. — Bebienung unb Beheijuitg bon ben $auSbomeftifen. §013 hat ber Kaplan felbft 3U faufen." ®ie geiftlidje Gonberfation hat auch 6 fünfte, fie lauten: „Sllle üDiontag, SJiittwoch unb greitag wirb baS SOiatutinum gemeinfchaftlich präoeupirt. — 3wifd)en Matutinuna unb Laudes eine geiftliche Sefung nach belieben beS fiefettben. — ®aS £ifd)gebet wirb laut unb abweef)-felnb bon ben ^rieftern nach bem Srebicre gebetet. — ®ie GonberfationS-fprache ift ÜDfontag unb ©onnerStag lateinifch, ®ienStag unb greitag beutfeh, SHittwod) unb ©amStag flobenifch- ?lit ©onntagen unb bei Slnwefenheit bon Honoratioren ift bie ©pradje ber ßonberfation nach Belieben. — SSor ober nach ^em Slbenbmal wären 1 — 2 ©tunben ju einer beliebigen Unterhaltung, ©efang ober einem honetten ©piel ju berwenben. — <§S wirb bon ben Kaplänen erwartet, baß fie alle ®iS-ciplinar-SSorfchriften ber Kirche im Slllgemeinen, fo wie bie befonberen ber ®iöcefe genau beobachten, — nicht ge3wungen, fonbern auS llebe^eugung." Sn feinem Briefe bemerft ber berehrte (Sinfenber: „©eit bem £obe unfereS hochfeligen Dberljirten, meines innigftgeliebten BaterS fyabt ich feine greube mehr in meinem §erjen... ®ie beiliegenbett Orbnungen bitte ich cinaiße 9ínbenfen an bie [¿»önftett Sage meine« Sehen«, bic id) ¿u ©albenhofett beliebte, mieber jurücfjul'djicfen; nur muß ich benfelbcn einige Grgñnjimgen unb Erläuterungen beifügen. — ®ie borgejeichnete Orbnung hielt am ftrengften mohl er felbft unb ttjat ftet« mehr, al« barin fteht. ©o hielt er neben ber Ghriftenlehre aud) immer bie grühberrichtung. — 8Ba« umfonft mar, tljat er, roa« befahlt ronrbe, bic tapläne; fo 3. G. hielt er in Slbbent bie nicht bcjahlten Borate-Remter, loir hingegen bie bezahlten Sobtcitämter. — 911« id; im SBinter bei 31t)ei Gerfehgängen jebe«mal mit einem heftigen §al«Icibcit erfranfte, ging er ftatt meiner bcrfeljen, fo baß mein College einmal, ber £aupt-Pfarrer aber ¿racimal ging. Gei näd)tlid)en ©äugen gab er un«, fo oft mir wollten, feinen ©djimmel ¿um Steifen, aber auch auf gan¿e SBodjen 3UIH herumfahren, roenn bie gelbarbeiten e« ¿uliejien. SSa« mir immer begehrten, — menn e« aud) gefdjricben ftel)t: „gegen eine billige Ger-gütung", — mürbe un« ohne jegliche Sahlung bcrabrcid)t. ®ie fämmt-¡id)e Gebienung leiftete un« ein ®iener be« §aufe«. 3ebe 9£od)e gingen mir ein- ober jioeimai nad) Srofitt (ein gan3 nahe gelegener spfarrort). Sitte übrigen 9fu«flüge machten mir abmechfelnb mit ihm, fo baß nie eine Giferfudjt entfteljen tonnte. ®a ich in jeber §infid)t einer fieituug beburftc, fo leitete er mich aud) rairflid), obgleid) nur auf inbireftc Sßeij'e, fo fchonenb unb liebeboll auf ben rechten 38eg, ba£ id) tnid) nie berieft fühlen fonnte. Grft fpäter fühlte ich feine mot)ltf)ätige Ginrairfung, barum mein emiger ®anf unb mein unau«fpred)li^er ©chmerj ob feine« §in-fdjeiben«. 911« man un« einft auf einen Gatt nad) §ol)enmautheti geloben, führte er un« mirflicf), roeil er meinen meltltcf)cn ©inn nur ju gut fannte, borthin; aber halb mürbe id) geroaljr, bap er nur mir ¿ulieb bie-fe« Opfer braute, roa« mid) eben fo tief rührte al« befdjämte. 3d) merbe ¿eitteben« biefen Gorfall nie bergeffen, beFenne aber aud), ba£ id) feit jener Seit nie mehr ein Gerlaugen hatte, mid) an fold)en Gergnüguttgcn 3U ergoßen. 3d) fann nur fagen, baß ich öen §ochfeligen nie bergeffen unb ba& mein ®anf bi« ¿um ©rabe gleich marnt bleiben merbe." 9iud) in ©albenhofen feijte er feine paftorelle unb literarifchc Gorre-fponbens, bon ber in 9tr. V. @. 38 Grmäl)nung gefchal), eifrig fort, bie mir nid)t gan3 mit ©tillfdjraeigen übergehen büt'fen. 3n einem Griefe bom 14. 9iobember 1839 er3äl)lt er, er fomme gerabe bon Harburg, mo er ber Nachfeier ber £eiligfpred)ung be« l)1- gilpljonfug Siguori, beg (Stifter« ber 9tebemptoriften, beiwohnte unb pre-bigte. Stug bem Sdunbe ber Stebemptoriften aber erfuhren wir, ¡,aß ihm bamalg unter allen flobenifdjen ^rebigern bog erfte unb höchfte £ob gefpenbet würbe. 9lm 5. Sluguft 1839. „Sag foll id) ju meiner Entfdjulbigung über bag lange Stiüfchweigen borbringen? Steine Serweltlichmtg hinberte mich an ber Sollenbung ber Stebifton 3hreg äftanufcripteg... lieber Shren breifachen Serluft biefeg 3ahrcg nehme ich ben wärmften Slntheil. ©eliebte ®e)chwifter, wie Sie foldie hatten, ¿u berlieren, ift nicht anberg, alg wenn ung ein §erj au« unferem §erjen geriffen würbe. Snbeffen hat bie weife Sorfehung ©otteg burd) biefe Prüfungen aud) gewiß große Slbfichten mit 3f)nen bor, bamit Sie um fo freier, über gleifdj unb Slut erhaben, Syrern Serufe werben leben tonnen. Semper laudetur nomen Domini." Ein ^rieftet hat bei Ueberfe|ung ber Philothea einen (Stubenten roährenb ber gerien ¿u öerwenben befdjloffen. ®iefem fd)rieb er: 25. September 1845. „3ch habe eg mir ¿um ©runbfa|e gemalt, wenn anberg möglich, jeben Srief fogleich ju beantworten, barum folgt auf 3hr HebeS Schreiben... nod) in ber nämlichen Stunbe bie Antwort- — Sor allem grüße ich ben neuangeworbenen Seretjrer unb Seförberer Philothea's, unb reünfehe Shnen ju ber Anwerbung herzlich ©lücf. Seid)' ein Serbienft, hoffnunggbolle Sünglinge in bag Sntcrcffc eine« fo Ijeilfamen Serfeg ju jiehen! ©ettug; Sie berftehen bie fünft beg §eileg auf eine Slrt unb ffieife, bie ber Sater beg Sichteg ben Seifen unb hochgelehrten Derborgen, ben kleinen aber geoffenbart hat. Senn bag SSerf nur ben Sinn trifft unb ber Sefer foldjen auffaßt, fo wirb ber hl. Serfaffer mit bem Heber-fefcer jufriebett fein. Littera mortificat, spiritus viviticat. Seber ber Serfaffer noch ber lleberfe|er barf bag Sefepublifnm aug ben 3lugen laffen unb hier ber Umftanb noch weniger überfehen werben, baß ber hl- gran-jigeng für hochgebilbete franäöfifdje Samen fchrieb, währenb wir bem lieben floöenifdjen ßanbbolfe Seelenfpeife bereiten. 3ch fehe bie fchwere Slufgabe, fürchte aber nicht im SRinbeften, baß Sie ben Sinn nicht fänben.... Sötern 9lame fdjeint am Sitelblatte überflüffig ju fein, ba ich am Serie ju wenig 3lntheil habe. Si conducit — fiat..... 3ch befebäftige mich berjeit mit einem ¿weiten ST^eiie beg Navod (Slnlcitung) für eine obere Slbtljeilung ber flobenifchen Elementar SonntagSfchüler. äftein $lan ift etwa! ju weit angelegt, beßwegen bie Sollenbung erft in einigen Monaten, toenn ©ott Witt.... Eben fommt mein Stachbar, §err g..... bon ben 4 ©jercitien au« ©ra|. Ueber 150 «pricftcr waren um ihren Bifchof ber-fammelt. ©Ott fegne aud) biefe« Unternehmen mit einer immer häufigeren Stachfofge." Slm 10. gebruar 1841. „3h" lieben fatbungSbolIcn Riffeln würben mir jeberjeit fo biet geiftlichen Sroft bringen, baf id) für alle meine {leinen ©iühen übergenug belohnt fein würbe, wenn ich 3h«en einerfeit« nid)t geregte Vorwürfe über ben mir geftreuteu gefährlichen Scihraud) madjen müfste, anbererfeit« aber ich bei weitem nidjt im Stanbe bin, 3hnen für 3hr weit fegen«reid)ere« Siefen, berhältnijmiäfsig gerechnet, ba« weit größere berbiente ¿ob ¿u ¿ollen. Sie finb ber ©tücfliche, ¿u fäen unb auch fd)on ¿u ernten, wa« nur Senigen unter un« befdjitben ift..... Siud) ba« ®raöancr Bolf, obgleid) langfam, falt unb fdjwerfällig, läßt mich nid)t ohne greube. Slm füßen Siamcn Sefu-gefte fonnten wir beibe mit ben fehr jahlrcid)en ^önitenten gar nidjt ¿u ©nbe fommen; faft an allen Sagen ber Öftab gab c« mehrere Stunben ¿um Beichthören; ba« Spielen hat in meiner ©emeinbe böQig aufgehört, auch bie bieten Slerger-niffe finb größtentheil« befeitiget. SJiöcbtcn nur alle «jSriefter gleichen Stritt halten, bie Sehren mit bem eigenen Beifpiele befräftigen, ihre ©rmahnungen mit bem ©ebete begießen; wie leicht würbe bie Seit befet)rt! SHögen wir aber aud) be« ®aPibifd)cn Spruche« nie bergeffen: Non nobis — sed nomini tuo da gloriam." 91m 1. Slpril 1842. „Sie berichten mir 3h« greuben unb Seiben mit ber ©emeinbe; überall unter bem Seijen Unfraut! 9tud) id) habe fo biete« fdjon gefäubert; jene batifen mir, bie id) ¿urßrbnung genöthiget, aber gar manche« tttufi ich aud) iiberbulben, bi« ber liebe ©Ott ejequirt, wa« unferer ©ewalt wilb entwarfen ift. Sürben bie ^riefter nur alle ¿ur Seit reben, Srnft unb ßonfequenj beweifen, bie Slcrgerniffe wären nur fetten..... SJiit meinem „Blaze in Nezica" geht e« nur langfam borwärt«. ®ie ©rfranfung be« Herrn 9JI____, ber mir bie Gorrectur beforgt, hat ben ®rucf gewaltfam berjögcrt. ®ie gon3e Stufloge, 4000 (Siemplare ftarf, wirb über 1100 ff. 6. SR. foften." Slm 25. 3utii 1842. „Sieber greunb! ¿u meiner Befd)ämung mufs ich eingeftehen, baft id) burd) meine bielen weitlichen Sorgen felbft weltlid) geworben bin unb aud) träge nod) baju. 3ch fcheine mir bem Höheren böüig abgeftorben unb baljer unfähig, einem fold)en Serfe eine höhere Seihe ¿u geben. ®a inbeffen ba« Serf bod) einmal meinen Sifd) berlaffen muf, — fo reife benn glücElich ¿u bem ¿urücf, ber biet» ¿uerft flobenifd) befleibet í)ot. @r ift berMann, ber ba8 Mangelhafte an beinern bleibt leicht auSbeffern unb bid) fo auSftatten wirb, baß bu ohne Scheu mein theuereS Stammöolf befudjen. unb mit Segen unter bemfelben roirfen fömteft. — SBeil eS aber in ber Statur beS Menfdjen liegt, leichter ju ïritteln alé beffer gu machen, fo erlaube ich mir einige, wenngleich nicht untrügliche Bemerfungen gu 3£¡rer beliebigen Serücfftchtignng beizufügen. Sed noli jurare in verba magistri...... Sie ijnben 3hre spfrünben- bauten fdjon boHenbet, ich muß erft beginnen unb werbe baS ®nbe fchwer erleben, benn 5 3ahre üoller Anftrengung werben iaum hinreichen. ®od) ber baS gute SBerf angefangen, roirb eS auch öoUenben helfen." Am 23. April 1844, „ßben Fournie ich bon ber großartigen Sefun-bigfeier bon ©rag. (®iefe galt bem greifen Oberhirten bon Secfau, Vornan 3ängerle).....©erecht ift 3l)re Klage über ben fchwer gu erfe|enben SSerluft unfereS ^eüie, eines sjkiefterS nad) bem §ergen ©otteS. Ecce, quomodo moritur justus! 28ir Arme bleiben noch, um Seit gut Buße gu ha&en. @r war für ben Rimmel reif — unb empfing ben ©rofehen, ben wir erft berbienen folien. Solche ^riefter tierlieren, thut ber ®iöcefe wehe; aber eS ift ©otteS SBiHe! — Möge fein unermübeter ©eift unfere «JJriefter befeelen."----SSarum follte Pfarrer ty... gar fo gagen? 3e heißer ber Kampf, befto fchöner ber Sieg. Mein guter AnbreaS wirb boch bor bem Kreuge nicht fliehen, einem Mietlinge gleich, ber ben SBolf fommen fiel>t unb flieht. Patientia vobis necessaria est, ut reportetis promissionem. Kommt nur einmal gum neuen Oberhirten (grang Kutnar) unb 3hr Srauernben follet getröffet Werben!____ ©omljerr ßabinig ift ©uber- nialrath in Raibach geworben unb mau labet mich ein, an feine Stelle ju treten; boch fehler unb überaus fchwer entfchließe ich mich bagu. ®och wie ©ott will, — fönnte ich nur feinen heiligen SßiHen recht erfennen!" Am 8. 3uni 1844. „Meinen ®anf für 3t)re Sljeilnahme an meinem ©efehiefe; — lieber wäre mir 3hr gürgebet, worauf ich bertraue, — baß mein 3luf bon ©ott Fomme — gu ©ott führe. 3d) bin tljeilS in Salbenhofen, theilS in St. Anbrä, — überall nur Ejntè____ bie 3hnen übermittelten Hirtenbriefe foften nichts, als für unfern guten Oberhirten um SßeiSheit unb Stärfe öon Oben gu beten, ©ott mit Shnen!" — hl — VIL Ein @eelenhirt bon fo glüljenbem Eifer, ein ®echant bon fo ^oi>er Begabung unb umfaffenber ©efchäftSfenntniß, ein Sd)ulmann bon jo feltcner pčibagogifdjer ®urd)bilbung unb rühriger £i)atfraft fonnte fid) ber Slufmerffamfeit beS £)rbinariate§ nid)l entziehen unb bie Erfprießlichfeit, ihn in einem auf bic gattje ®iöcefe Einfluß nel)menben Slmte z" bermenben, mußte außer aller gragc fein, ©eßijalb mürbe ihm . im SJtai beS Sahreg 1844, al« ber bamalige ®iöcefan-Sd)ulcnoberauffeher ®r. Simon Sabinig jum ©ubernialratl; in Snibad) ernannt mürbe, noch als ®cd)ant bon Salbenhofen bie ®iöcefan ■ Schulenobcraufficht probiforifdj übertragen. Bereitwillig unterzog er fid) biefem um fo befchmerlicheren 3lmte, als eS ihm bie Berpflichtung auferlegte, alle ®ienStag ben beinahe 5 Stunben roeiten 2Beg nad) St. Slnbrä ju mad)cn, um SHittrood)S ben Eonfifiorial-Stüttgen beijumohnen, über fein gad) 3U referiren unb bie eingelaufenen Stüde jur Ausarbeitung nach §aufe mitzunehmen, bis er im Sluguft 1844 als ®omfapitular in baS Sabanter ®omfapitel berufen unb ihm bie ®iöcefan-Sd)ulen-£)berauffid)t befinitib übertragen mürbe. 3mar follte eS ihm nicht bergönnt fein, lange in biefem Slmte ju mirfen, bod) aud) biefe furje Seit genügte, baß er fid) bleibenbe Berbienfte um baS Sd)ulmefen ber ®iöeefe ermorben hat. ®er 3leil)c nad) erließ er an Sehrer unb $ated)eten freunblidje Ermahnungen unb Slntueifungcit für bic berf^iebenen Sehrfächer, eiferte mie er nur immer fonnte, für ©rüttbung neuer unb Organifirung fchon beftehenber Sdjulen, fd)rieb jmei ©ebetbüd)et (in flobenifcher unb beutfeher Spraye) für Schulfinber, ein fleinereS unter bem ¿Eitel: „Angelj molitve" (®er Engel bcS ©ebeteS; unb ein größeres, betitelt: Sveto opravilo za šolarje" (SlnbachtSübungen für Sdjiiler), in benen auf fehr finnige SBeife alle für finber miffenSmerthen ©ebetc, Sieber unb bie bem ©ebächtniß mörtlid) eiujuprägenben Seljrftücfe beS fated)iSmuS ju einem fchönen franse berflochten finb; benn bie allgemein bebauerte Erfcheinung mußte er als Sdjulen-Dberauffeljer nur nod) um fo tiefer empfinben, baß eS unter ber übergroßen ©iettge bon ©ebetbüdjent bennod) berhältnißmiißig fehr menig entfpredjenbe tinber.©cbetbüd)er gibt, ba eS überaus fchmer ift, berlei ©ebetbüdjer ju fchretben, meld)e furz ^ '«haltreich, förnig unb bod) leichtfaßlich, mürbig unb boch Finblid) abgefaßt fein follcn. ES gehört eine tiefe Äeuntniß beS ÄinberherzenS, aber aud) ein reineS, finb-iid)eS ©emüth baju, um fid) ganz 11110 9nr irt SitifchauungS- unb ©e- füpmeife ber Kinber öerfe^en uttb mit bett Kinbern auS KinbcSljerjcn beten ju föntien. ®a nun Slomsef biefe ©genfchaften im feltenen ©rabc befaß, fo warb es auch gcrabe ihm öov^ügiid) möglid), biefe fdjroiccigc Siufgabe glücflicf) 31t löfen; beibe Biidjlcin finb überaus populär gewor ben unb haben fdion biclc Sluflagett erlebt. 2Sot)l wiffenb, wie widjtig in öielfadier Beziehung bet ©efangSuntcr-rid)t in ber ®olfSfd;uIe fei unb wie wünfchenSwerth cS befonbcrS für an gel)cnbe Sel)rer fein müßte, eine Sammlung entfptcdjenber Kinberlicber fammt Strien ju beft^en, aber aud) titcfjt öergeffenb, baß bie Sanblcljrer aud) ¿ugleid) Kirchen-Drganiften finb, in weid)rr ©gcnfdjaft fie auch beit t fatholifchen Seiftc b erfaßt fein foHten. 3lnt 23. Sänner 1845 legte er fein ©efud) um Bewilligung biefeS Bereines fammt Beilage ber BereinSftatuten unb Eingabe ber Mittel ¿ur Erreichung beS BereinSjwecfeS bem iHirifchen ßanbeSgubernium ¿u fiaibad] bor. ®od) was 9iiemanb auch nur geahnt, biel weniger aber befürchtet hätte, ift ge-flehen! Sährenb ben ®eut|"chen fdjott lange ein ähnlicher Berein mit ähnlichem 3roeefe, unter bem Siamen „Mechitariftcn - Bereut" befamtt, bewilliget würbe, würbe ben ©lobenen ber gleidje Berein mit bem gleichen ßweefe mittelft StefcripteS beS illtri|d)en fianbeSpräfibiumS (ddo. 15. 2lpril 1845 3- 434) berweigert, unb ¿war bermeigert einem Spanne, beffen maiellofet 9iame allem fd)ott eine hintägliche Bürgfchaft für ba? loyale Borgehen beS BereineS hätte fein folien. Mit wahrer ©eelengröße ertrug er biefe Entfdjeibung, bie ihn ohne ßwetfel tief beriefen mußte, ba fie ja inbirect ein Mißtrauen in feine reblichen Slbfidjten inbolbirte. Er fc^wieg — unb nie unb niemals hörte man aud) nur Eine Slage, ja nicht einmal eine Steuerung über biefe 9ingelegenl;eit aus feinem Munbe. ®od) nur wehe tljun fonnte ihm biefe Entfcheibung, aber feine gottge-weihte Begeifterung ¿u erftidfen unb feinen Muth ¿u lähmen, bermochte fie nicht. ®er wahre d)riftlid)e Patriot fiel)t ja nicht barauf, welche 9lb-fichten man feinen §anblungen unterlegt, auch ^olt er fich bie 3iid)tfd)nur für biefelben nidjt auS ben wanbelbaren Meinungen beS SageS, bie mit ben herrfdjenben 'ípartEjeien herrfdjen, aber and) mit ihnen bergeben, aitc^ fud}t er weber Semanben ¿u gefallen, uoch fürchtet er Semanben ¿u mißfallen, fonbern fein Sluge auf ©Ott gerichtet, berfolgt er ruhig unb beharrlich ben Seg, ben er bor ©Ott als gerecht unb für fein Bolf einzig unb allein als Ijeilbringenb erfennt. Unb fo hat eS ber ®omherr ©lomsef eben gethan. Sene Entfchei-bung fonnte felbftöerffänblich an feiner Ueberjeugung nichts änbern, unb barum entfd)loj? er fid) benfelben Btnecf nur auf anberem Sege, wenngleid) in unbollfommnerer Seife anjuftreben, inbem er ben ^(an fapte, ein Sahr buch ju grünben, welche? ber firchlidjen, büuélidjcii unb Sd)ul Erziehung gewibmet unb alien flobemfdjett Siteraten jnr Einfenbung i^rer ©eifte?-probuete offen fielen füllte, um, ba e? il)m nicht üergönnt war, feinem geliebten Solfe ganje Stüefe oorjulegen, fie wenigften? mit fleinen Sro-famen ¿u bebienen, baljer er benn aud) biefe? Saljrbud) „Drobtinice" ju beutfd): „Srofamen" betitelte. ®em erften Saljrgange ift bie „Ginlabung unb Sitte um Unterftüljung" beigebrueft, in welcher bie eble 5lbfid)t, bie iljn bei ber Verausgabe leitete, fo fcfjön unb fiar au?gebrücft ift. Sie lautet: „®er Herausgeber wibmet Ijiermit ben erften Saljrgang feiner gemeinnützigen Sluffätje allen P. T. §erren Seelforgern, Sd)ullel)rern, Eltern Erziehern unb greunben einer »abren Soíf?bilbung für ba? 184(5 mit ber Sitte, biefe? Unternehmen burd) Seiträge guter 2luffäi}e unb burd) Serbreitung biefe? Sßerfe? theilnehmenb ¿u unterftü^en. ®er BroecE biefe? 3al)rbnd)e? ift bie gegenfeitige SRittljcilung fold)tr 3iuffä|e, Welche geeignet finb, bie religio? fittlidje Silbung be? Solfeé int SlUgemeinen unb bie Erjiehung ber Sugeitb in?befonbere gu beförbern, bie SJlenfdjen jeitlid) gliicflid) unb eroig feiig ju mad)en, fie ju wahrhaft frommen (griffen unb 31t guten Sürgern be? Staate? ()evatr,u6ilbni. Nur wenige ber P. T. §erren Seelforger, Schullehrer unb Solf?. freunbe hoben Suft unb ©clegenljeit, ganje Sitdjer ju fd)reiben, füllen aber ba? Sebitrfnif?, ifjre gemachten Erfahrungen, 9lttfid)ten unb ffiütifdje il)ren §erren Símtsbrübern mit¿uíí)ei!en, fie um fo manchen Sinti) im fo wichtigen §ad)c ber Erhebung ju fragen, giir biefe brüberlidje SRittijeilung fei biefe? 3a£)rbudj beftimmt. Sielen gelingt 3U gelegener 3eit fo mandjcr geiftreidje 5luffa|, ber al? eine ©abe ©ottes nicf)t ber Sergeffenljeit über-[offen, fonbern al? ein ©emeiitgut Slnbern mitgeteilt werben folie; fei e? eine fcfjönc ®elegcnl)cit?rcbc, bie Sefdjreibttng einer außerordentlichen -Sic-djenfeier, irgenb eine? erfreulichen ober traurigen Ereigniffe?, bie Seben?-befdjreibung eine? merfroitrbigen, um unfer Sanb befonber? öerbienten SJtamte?, eine intereffante Schulaufgabe, wohlgemeinte 3tathfd)läge über Sd)ulc unb Erziehung, populäre Slbhonblungen über borherrfd)cnbe üfffif-brauche unb loben?wert|e Solf?fitten, Parabeln, begliche Sieber jur Er. battung unb Unterhaltung. Solchen nttb bergleid)en 2iuffä£en fei biefe? Sahrbud) eröffnet. traft im 9lu?brucfe, Serftänblichfeit im Sortrage unb Sinwenbbarfeit auf ba? firchlich religiöfe Seben, auf Erziehung unb echte SoIf?biIbung bilbung möge bic für biefe« Saljrbudb beftimmtcn 9luffä|e befonber« au«-zeichnen unb eine warme ^^eiltta^me bie §erau«gabc be«felben für bic Sufunft fidjent. ®er reine Ertrag ift ¿um Seften ber ^räparanben-Sdjulc in ßifli beftimmt.*) Xftöge biefe« fleine Säumchen unfcre« t>cimatf)ltdE)cn literarifdjen Streben« eine lebenbigc S^eilnaijme unb eine belebenbe Pflege finbcn, bamit e« ¿u einem frutfjtreidjcn Saume für unfere Sugenb werbe. Dod) fommt babei Weber auf ben, ber pflanzet, nod) auf ben, ber begießt, etwa« an, fonbern nur auf ©ott, ber ba« ©ebenen gibt. — ©ott gebe baju feinen Segen!" Seit bem Saljrc 1846 erfdjeint biefe« Sud) regelmäßig unb tjnt bie Sefc-luft unb SBißbegierbc im flobenifchen Solfc in hohem ©rabe angeregt unb fd)on biete nützliche fenntniffe unter bemfclben berbreitet. ©ewöhnlid) fc^miicft e« ba« Silb irgenb einer gefd)id)tlid) befonber« merfwiirbigen Äird)e im flobenifdjcn ©ebiete, ober eine« um bic Stobenen befonber« berbienten ^eiligen, 3. S. bc« f)l- Sltobeftu« mit ber Slnfidit bon ffliaria Saat, be« jjl. Sütajimilian mit ber Slnfic^t bon EiUi be« Siftorin mit ber Slnfidjt bon $ettau, worauf ficf> bann bie gefdjidjtlidje Sefdjrci-bung ber Äircf)e ober be« heiligen anfdjließt, woburd) fid) fd)on biet fd)ä|bare« i)iftorifd)c« SOtaterial angefammelt bat. Obgleich er al« ©iidjof bic Stebaction in anberc §änbe gelegt bot, fo ift er bod) bi« ¿u feinem Tobe bie teitenbe Seele unb ber eifrigfte Silitarbeitcr geblieben unb bie meiften unb auggejcichnetftcn Seiträge finb au« feiner geber geftoffen. 2lud) in biefem 3al)rbuche tjat er at« Äaitjelrebner unb Schulmann im borjüglidjen ©rabe fid) bewährt, aber einjig in feiner Slrt fteht er ba al« Siograph, fo baß mir manchen ^riefter fchon boQ Segeifterung au«rufen hörten: „Siographieen iotl Slomsef allein fchreiben, ba fommt ihm Siiemanb gleich." ®ie Siographieen be« gelbmarfcf)all« Stabejjfh, be« gürftbifchofe« Ären, be« Staaten 3apel, be« ^rofejfor« Slfjacel, b.e« Eh^nbomherrn Cepe, be« Slrjtc« 3pabec, be« gräulein« Slmalia hagenauer (Bonaza) finb wahre SJteifterftücfe, boll Slnfchaulichfeit unb Sehen-bigfeit, reich an rebnerifdjem Sd)tnucf unb finnreich burdjwebt mit garten *) Sit fpätereti Sauren (etroa feit 1855) roibmete er ben ^Reinertrag bem ju Sla-jenfurt entftanbenen Sereine bei fj!. Hermagoras gut ferauignk guter SSüc$er; feit ber Sranilation bei bifcf)öflid)en SijjeS naä) ÜKarburg aber ber ©eminatibibliotljef. uttb ritljratben Stufanroenbungen; fic finb geeignet, alien nadjfolgenben Siograpljen ali 5Bor6ilbcr ju bienen.*) *) 2Bit geben l)tet bte lleberfidjt feinet corjuglirfjflen Sluffafce, bie ec in bicfem 3n^rbudie ueroffentlidjte, in <§ronoIogi|'djet Orbnung. 3. 1846: Povzdigovanje trupla sv. Favstina marternika pri sv. Petru pod Marburgom, 8. kim. 1844 s pridigo vred, ki so jo pri tej priliki imeli. — Petnajst naglavnih grehov pri otroški reji. — Sedem prošinj materam in očetom. — Hudobni otroci, kervava šiba slabih staršev. 3. 1847: Življenjopis Matija Ahacelna. — Novi zvonovi v stari Vuze« niči. — Zdaj še le vemo, kaj šola velja. 3. 1848: Sedem šol kerš. nauka za ottoke. — Življenjopis: Valentin Stanič in Joan Pavi Ješenak. — Kdor usmiljenje skaže, usmiljenje najde. — Usmilene sestre. — Skerbna mati v saboto večer. — Petero smertnih nevarnost deviške sramožljivosti. — Šiba novo mašo poje. — Otroci na paši brez pastiija. — Pesmi: Kdo je vse vstvaril? — Nebeške bukvice. — Pridno dete. — Dva potepena šolarja. — Pesmi: Senica. — čas. — Zvezde. — Slovencev dom. — Nebesa. 3. 1850: Sv. Miklavž. — Pridige osnovane za svetke. — Življ. Franc Ser. Smid. — Strah in groza černe vojske na Vogerskem. — Hvaležen sin in srečen vojšak. — Tudi beseda človeka ubije. — Imenitna gostija Slovencev. — Več prilik. — Živa šola za domovino. — Šola napuha. 3. 1851: Oglej, perva zibel kerš. vere za Slovence. — Katoliška botrina sv. Leopolda. — Pridige osnovane za vse nedelje celega leta. — Življ. Tomaž Kren, Ljubljanski škof. — Več prilik. — Šola srečno starost včakati. — Potrebna rajtenga, ktero malokdo stori. — Vsakdanja rajtenga. — Žganje in tobak. — Več pesem za šolarje. 3. 1852: Solnigrad, keršanstva slavni svetilnik Slovencem. — Pridige osnovane za vse nedelje (nadalje). — Rajni Juri Japel, lepa zvezda slovenske« ga slovstva. — Več basen. — Odperto pismice vsem srenjskim poglavarjem. — Pesem: Iskrenim Slovencem. 3. 1853: Keršanska beseda o bratovšini sv. Cirila in Metoda. — Ker-šanska beseda pri blagoslovu pokopališa. — Pridige osnovane za vse nedelje (nadalje). — Živi. Leopold Volkmar, slavni pesnik slovenskih goric. — Spoštuj očeta in mater. — Šiba za otroke žlahna reč. — Pričkanje pobožnega mla-denča in modrijana. — Šolarsko blago za nareke in predpise. — Obširin popis družbe od detinstva Jezusovega. 3. 1854: Pridige osnovane (sklep). — Živi. Štefan Reih, duhoven Lav. škofije. — Zlata kaplica za slabo glavo. — Mlad berač, star tat. — Bog otroke varje. — Častilakote gerda šola. — Šolarsko blago. 3. 1855: Izveličana Linhard, ubogih mila mati, Slovenka. — Sveta meša, očividno razlagana. — Pridige osnovane za godove Svetnikov. — Živi. Frančišk Ks. Lušin, svitlo ogledalo svojim slovenskim rojakom. — Turki pred Dunajem. — Srečen ni, kdor Marije ne časti. — Nedeljo posvečuj. — Dve basni. Slußerbem fucfjte er als Sd)ulreferent aud) baburd) für bic BolfS-bilbung gu urirfett, baf? er fähige ^rieftet gur Serfaffung Don 3luf|a|en ober Büdjern aufforberte unb aufmunterte. & liegen Briefe Dor uns, in benen er gange Sfiggen entwirft, nad) benen biefeS ober jenes Sßcrf ein-guridjtcn wäre, unb auS benen [)erborgel)t, wie er unauf[)örlid) mit ber 9lebifion eingefenbeter SRanufcripte befcfjäftiget unb bemüht war, ben Sdjrift' ftellern bei Beröffentlidjung iijrer SBerfe mit 9iat!) unb Sbat an bie §anb ju getjen. Bernetjmen wir©nige$ auS feiner in biefeäeitfallcnbenGlorrefponbeng. Sfm 10. SJotiember 1844. „Sc. fürftlicfjen ©naben, unfer guter Obertjirt, reiben tiod) fortmäfircnb an einem §alSübe[ unb [jaben feit 4. Oftober ööOiig bie Stimme öerloreti. 3Bir befiirdjtcn fdjlimme folgen. 3. 1856: Pridige osnovane za imeniteje sopraznike. — Živi. Tomaž Koren, nadfarmešter in dekan v Starem tergu. — Stari časi, zlati časi. — Mala basaga šols. blaga za odrašeno mladost. 3. 1857: Sedem žalost Marije (Pridige v Celovcu 1837 govorjene). — Živlp. Andrej Eeja, farmešter pri sv. Petru pod gorami. — Ječmen in zber-ljiva družina. — Jurko in božji stol. Deset dobrih svetov za šolsko blago.— Najboljši rajtenga. — Cerkveno petje nekdajno in sedajno na Stajarskem. — Pesem grešnika k devici Marii, perbežališu grešnikov. 3. 1858: Oznanilo sv. časov in praznikov cerkvenega leta. — Živlp. Jožef grof Radecki, slavni vojskovodja avstrijanski. — Pesem: Hladni večer. 3. 1859 u. 1860: Lepa beseda vsim prijatlom Drobtinic. Njih starašina. — Misijonski poduki za razne stanove. — Živlp. Oče Ožbalt Ravs, iz reda družbe Jezusove. — Sv. križ v šoli. 3. 1861: Selitev sedeža Lavantinskega škofijstva v Marburg. — Zlato ravnilo keršanskega življenja (misijonska pridiga). — Kerš. beseda za družbo sv. detinstva Jezusovega. — Kerš. beseda za Marijno družbo misijonom pomagati v srednji Afriki. — Živlp. Poldrugi den na mislinskih fužinah (gospodična Amalia Hagenauer). — Franc Ipavec, izgled keršanskega zdravnika. — Pes in mačka. Sedajnih posvetnih modrijanov izgled. — Ovčar in njegov pes. — Kratko vodilo za malo in veliko berilo: 3. 1862: Vaje cerkvene zgovornosti. — Poduk za berače. (Misijonska pridiga.) — Ogovor Slovencev. — Graja riemškutarjev. —■ Milo zdihovanje po miru. — Slava rajnim rodoljubom in vtemeliteljem našega slovstva. — Otokar V. vstanovnik žečkega samostana kartuzianskega na Slovenskem. — Tužne solze na groblji tega samostana (prelepa pesem). — Franc Cepe, dekan Jare-ninski. — Šen Petrovo 1861. Bog se skuša za čast svojih dni. — Prelepe basni v pesniški obleki: Glasni zvonček naše vesti. — Jagode in otroci. — Rožice in valovi. — Tulipa in violica. — Petero uganjk. — Solnce in veter. -— Zlata Bvatovšina, ali kako otroke dobro rediti. — Pesmi: Previdnost Božja. — Kje je ljubi Bog doma. — Juterno solnce. — Večerno solnce. — Naj boljši vince za otročiče. — Slovo Žolcpaškini planinam. Dolga bolezen gotova stnert. (Sine lange Sranfljeit ein gemiffer SEob.) Beten ©ie, baß un§ her liebe ©Ott ben guten Jperrn erhalte, ber fo biete fd)öne $läne für baS Aufblühen unferer ®iöcc|'e in petto [)at. Einer ba-Don wirb balb ben Anfang nehmen mit ben jährlichen Ela&oraten junger spriefter unter 10 Sahren in ber ©eelforgc, toelcfje Elaborate bon altern ^5rieftern fnperatbitrirt merben." Am 19. ®ejcmber 1844. „ES märe ju münfchen, baß ©ie alle Arien für bic bon Shnen gefammclten Sieber fich beschaffen, fie burd) §errn Ä____gehörig auf Orgel fe|cn uitb ben ^räparanben nach Eitli beforgen ließen. Ergo fac, ut fiat! gür ben größeren &heil fann id) Shtien bie Arien mittheilen, ©o mürbe baS SBerf gemeinnützig merben. ---2>!it bem neuen 3af)re merbe ich &en Berein jur Verausgabe guter 93 ü ifi e r in förmlichen Antrag bringen. ©Ott leite unb ijclfe unS! — Noch mehr münfehe ich ^ Entftehen einer flobenifdjen gilothea, ähnlid) jener biet gelcfcncn Beitfdjrift bon SBürjburg. SBir hätten fo biel SUaterialien bafür!____ SBinfc foU man immer berfteljen (ber Abreffat roollte um einen einflußreicheren Soften nicht competiren) unb bem allgemeinen Beften bie ^ribat-Sntereffen bereitroillig jum Opfer bringen, ©o biet für bie Bufunft. — Arbeiten, beten unb mirfen ©ie unaufhörlich auf ber gebrochenen Bahn unb erfetjen ©ie bie Bernachläffigung 3l)reS ©ie liebenben greunbeS." Am 11. gebruar 1845. „®aS fd)öne Bilb, bon 3&rem fflleßner ent-roorfen unb gezeichnet, gefiel mir gar fehr. 3d) habe eS auch ©e. fürftlichen ©naben unb ben übrigen ©omherrn gegeigt. AUe hatten ein ©ohlgefallen an bem Entmurfe unb an ber Ausführung. Einige« jebod) märe baran ju berbeffern . . .. SBarum haben ©ie mir nicht fdjon gefagt, baß ©ie einen fo talentboUeu Autobiboften ha&en? ©oDte er Suft haben, einen förmlichen SehrfurS jur meitcren AuSbiibung anzutreten, fo 6efommt er alljährlich öon mir 20 fl. jur letzteren ©ubfiftenj. 3d) mürbe ihn bei unferem Bercine feljr gut braud)en unb biclfach befdjäftigen. SBenn ©ott gibt, merben mir jährlich ju Neujahr ein Bud) herausgeben (nad) bem SJtufter bon 3. 3affch'S 3ahrbud)e für Sehrer unb Erjieljer) für unb nad) ben Bebürfniffen ber (Srjietjung unfereS BolfeS.*) — SBer mirb mohl bie fchöne unb reiche Braut „Süffcr" heimführen? 3ch münfehe fie einem ttjätigen unb mohlthätigen SHanne — aber nur feinem SRamonSbiener. llnfere ®iöcefe hat feine Anftalten unb braucht SHittel, folche ju grünben." *) ®iefet $Ian lourbe burd; bie „Drobtinice" &ermirflid)t. Am 20. Mai 1845." 3$re ©ebanfen hinfichtlich ber ^rieftet - Eier-citien finb wahr, gut unb fdjön. Auch unier gnäbigftcc Oberhirt wünfd)t biefelben, fürchtet jebod) eine ju geringe Sheilnahme. Utn §od)bemfel6en biefe ©ebanfen ju benehmen, habe ich mehrere ©edjantc aufgemuntert, eine Petition um beren Einführung bem Orbinariate borjulegen, bie ich "erfaßte. Mein ©ebanfe fanb ben freubigften Anflang unb e« ift biefe Petition t)on 5 ®efanaten bereit« angelangt, So werben bie ^rieftet über biefe heiligen Uebungeu jtd) befprechen unb burch bie ©efpredjung mit benfelben fich befannt machen, bamit fie ihnen nicht ganj neu unb fonberbar erfdjeinen, roenn ber Oberhirt mit ber Eittlabung Bor fie tritt. ®er §ocbw. §err ®r. Sd)lör hat mir bereit« jugefagt, bie erften Uebungeu ju Raiten, wenn bie erfehnte Seit fommt; — o wäre fie boch fchon ba!____ Unfer ©ücherberein ift unterbrüeft; ba« Schreiben unb Verbreiten ber ©iidjer inbeffen immer erlaubt, ba^er erfülle id) Sie um 3hre Anleitung jur erften hl. Gommunion jur Einficht____ SBa« macht ihr guter Machbar mit feiner ®ampffabrif? — mit ber SBieberijolung«- — Sonntag«fchuIe? 3d) wünfehe barüber nähere Äenntnifs ju haben." Am 8. Oftober 1845. ,,®a« beantragte Safjrbud) „Drobtinice" für ba« Sieujahr 1846 ift beifammen. E« foll ba« ©ebürfniß einer 3eitfd)rift erfetjen, rooju bie jejjt fo fehr herrfchenbe Aufregung im Sprachgebiete ben ungünftigften Seitpunft bietet..... ®ie Verausgabe ber hl- Schrift nad) AHioli wäre freilich ju wünfehen; boch müffen wir biefe« ^ro-jeft mehr reifen laffen, um e« feiner Seit ju Stanbe ju bringen, wenn un« ©Ott baju feine ©nabe gibt____Sßegen ber abergläubifchen Anbacht«- Übungen, bie auch mir in ber Seelforge Manche« ju fchaffen machten, habe ich bereit« mit unferem Eelfiffimu« gefprod)en, §ocf)Weld)er mir Per-fprochen, ein ©erbot barüber ju erlaffen. 3ch habe Por, eben in bem Sahrbucfje einen Auffatj bagegen einjufdjalten, geftüjjt auf ba« ©erbot be« g. ©. Secfauer Orbinariate«.*) Am 3. SioPetnber 1845. „3n Betreff Shrer Anbacht«übung für bi« erfte hl- Gommunion nach Anegarn will ich Shrem ©orhaben feine Ein-ftreuungen machen, aber meine Meinung au«3ufprechen, glaube ich Perpflichtet, mit bem ©eifajje, baß id) ben ©ilbungSgrab 3hre« Sefepub-lifum« nicht recht erfaffen fann, bem fie ade begleichen Ascetica in bie §anb geben wollen. 3ch bin ber Meinung, bafi eine Ueberfchwemmung *) Sief« Sluffafr ift in „Drobtinice« 1846 6. 51—59 ju lefen. üon Büchern für unfere Slobenen fein große« ©lücf wäre..... Bom 23.-26. ü. 3JÍ. war ich in Klagenfurt. würbe nach Shrern Anträge eine Ueberfe^ung ber hl. Schrift nad) StUioIi befprochen unb befcfyloffen. Sobalb ich steine Schularbeiten öoüenbe, will ich ben *ßlan entwerfen. Schlagen Sie tnir nur bie SJtitarbeiter bor, bie Sie alé tauglich fennen. SBenn fich bie Slrbcit auch 3—4 Sahre hinauSjieljt, fo fönnen wir boch burch baS Stubium ber hl- Schrift nur gewinnen.*)____ Shre Sefenfion beS SchulprobiforS ... bient mir jur Beruhigung. Beffer fein Sehrer, als ein fchled)ter; boch ift ber Sehrer nur ein SBerfjeug, ber Seelforger ift bie Seele ber Schule — ®er Secfauer gürftbifchof leibet an feEjr gefährlid)er Slbnahtne feiner Kräfte; beten Sie auch für unfern hod;würbigften ©bewirten! SBenn baS gieber fo fortbauert unb bie Schwäche fo junimmt, fo hat auch nnfere ®iöcefe baS Sraurigfte ju befürchten, ©ott erhalte uñé ben guten Bater!" 9lm 4. Sänner 1846. „®ie Entheiligung beS Sonntag« burch S«' brifen unb Stabthanbwerfer unb guhrleute u. bg. ift in unferen Sagen himmelfchreienb; eben fo fträflidE) baS Stiflfchweigen jener, bie über bie Heiligung ber Sage beS Herrn wachen foHten, nad)bem fogar baS prote-ftantifche En glaub bafür eifert. Sch muß in biefem Stücfe Shre ©runb-fä|e ganj billigen unb eS wäre höd)ft notljwenbig, tiefen ©egenftanb ber sßoftoration näher ju befprechen unb ein gleichförmiges ©erfahren für bor- fommenbe gäHe feftjufe|en..... Kinber in bie gabrifen ju geben, foll Eltern auS SanitätS- unb 9JforalitätS-0tücffichten abgerathen werben. 3u bebauern ift inbeffen jeber Seelforger, welcher mit bem COiammon fämpfen muß. Sch habe ein eigenes Sieb „Ubogo dete v fabrikah" (®aS arme Kinb in ber gabtif) in baS Sahrbud) 1846 eingerüdft**), um Shre ©e-genb auf biefeS Uebel aufmerffam ju machen." Slm 9. Slpril 1846. „Sdtj werbe mich am 23. b. 2Ji. auf meine «Pfrünbe (9lbtei (Mi) inbeftiren iaffen unb fotdje in ©otteS Namen gegen *) (Sinem fpätern Sriefe ift baS SJtamenäoerjeidjnife bet Bon iijm Borgefdjtagenen ®iöcefan-ißriefter beigelegt, in reellem mir aurfj ben Slamen unfereS gercärtigen Ijocfjroür. bigften gürftbifdjofeä ®r. Safob Stepifdjnegg aufgeführt finben, §oc^roe[tiier bamal« fürftbifi$öf[id)er §offaptan unb ©anfiftorialrat^ roar. Spät« ging man Bon biefem Sßlane ab, unb ein einiger ^rieftet unternahm bie ütrbeit, roeldjer er jebodj erlag. ®aS ©eficit ber ©ruifofteu per 500 fl. für 3 bereits erfdjienene £efte beftritt er felbft als großer-jiger SKäcenaä mit roafjrE;aft fürftlidjer SKunificenj. SRad) gepflogener Stütffpradje mit bem gürftbifdjof Bon fiaibad) inton Sitoi» SBolf, übernahm legerer bie Verausgabe ber Sibel, Bon welker im Safere 1856 ber erfte unb im Satire 1863 bet lefcte öanb tr-ftflienen ift. **) Seite 217. Enbe b. St. antreten... Se. Stajeftät haben bie Drganifation be« ®om-fapitel« bon ßaüant genehmigt... ®ie Sefe^ung ber neu creirten Stellen foH gleich nach bent Eintreffen beS neuen giirftbifchofe« ftattfinben." — 3n Siarj mar näinlid) gürfibifchof tutnar geftorben unb Slomsef mußte, als er biefen Srief fdjrieb, raoht nod) nidjt, baß nach bem Stathfchluße ©otte« er biefer neue gürfibifchof werben füllte. Sin einen Seminarborftattb fchrieb er folgenbe«: Slm 22. Sänner 1845. „Empfangen Sie meinen aufrichtigften ®anf für 3h« beliehen SBünfdje ju meinem 9tamen«tage — nur nicht für bie ju übertriebenen ßobe«erhebungen, bie mich mehr berberben, als beffern, — unb ba« wollen ©ie ja nid)t. St. 9t. machte e« eben fo, aber ben habe id) fdjon abgewöhnt. — Stich freut e«, einen fo watferen Högling an einem ^latje roirfen ^u feljett, an bem auch i<*> öiete mit ©lücf unb Stißglücf — arbeitete. Sin 3hnen, geliebter greunb! ift meine fleine Stühe nicht mißglüift. 3hre gurdjt ift ein Sewei«, baß ©ie bie äSidjtigfeit 3hrer ehtenboHen ©tellung begreifen; — 3hr anfängliche« Hägen ift bie ficherfte Sürgfchaft eine« fegenreichen Erfolge«. Fiat!" Slm 7. Stai 1845. ,,3d) banfe für bie Stittheilung über ben erfreuten Erfolg be« flobenifd)en ©prachftubium« im ©eminar. 3e mel)r junge $ rieftet ihre träfte einem nü£Iid)eit ©tubium wibmen, befto leichter betiuahren fie fich gegen Slu«artungen. Stur folle man mit ber flobenifchen Sprache bie praftifd)e Tenbenj berbinben, feinem SSolfe ¿u nü|en; nie aber ba« Stittel ¿um Bwecfe machen, wie e« manche Beloten un|erer Seit thun." Slm 14. Stai 1845. „Stein ®anf für 3hre frcunbfchaftlidje Eittla-bung jur intereffanten flobenifdjen Prüfung fommt jwar post festum, bod) immer red)t, um Sie meiner herjlidjen Theiinahmc an Shrent tljä-tigen SBirfen an ber Silbung angcljenber Solf«let)rer 3U öerfidjern. 3d) habe burd) einen Beitraum bon 13 Sohren im ^rieftet'haufe mir bie lieber-jeugutig berfdjafft, baß jeber, ber bent Stubium feiner Stutteripradje feine Stußeftunben weiht, attd) mit Entfcfjiebenheit au ber Silbung feine« Solfe« arbeitet, ohne ein ^anflabift ju feilt, währenb eitt lauer ßinguift in ber Siegel ben Stietl)ling fpielt. ®arum freue id) mich bc« Slufbliihen« unfern-Stutterfpra^e im Seminar, unb wenn ©Ott will, werbe ich im fomnten-ben Sah« gewiß &er Prüfung beiwohnen.....®aß wir mit unferer Petition um einen ffierein 3ur Verbreitung guter Sucher über 9tid)tgutad)ten be« ßaibacfjer ©ubernium« bon ber Stubien • §offommiffion abgewiefen finb, — ohne Singabc eine« ©runbei — werben ©ie bereits wiffett. Sftir ift baburd) eine [djiuere Gürbe abgenommen; leiber aber and) ber guten ©ad)e ber ©oben auigcfdjlagen. Gereinjelt reiben wir unfere Gräfte auf unb erlahmen. Sai feljen bie fcinblidjcn SDläc^te unb hintertreiben bai ©utc unter aHerhanb Gorwönben. Sod) fotl ntid) biefei nicht hinbern, für ©ottei größere (Sfjrc uitb bai §ei! jeitei Solfeé nach Kräften 3U wirfen, in beffen SRitte mich ^ie Gorfeljung geftellt hat- Unfer ©runbfa| fei: ffienig reben, — Diel tfjuti, — allei bulbeti. Regnum coelorum vim patitur..... Steinen ©ruß allen braöen ©lobenen, bie ficE» bei ber Prüfung mit Ehren benommen." VIII. ©er möd)te fid) wunbern, baß bei folgen Seiftungen bai Herj bei g-ürftbifchofei grau1, tutnar an feinem Somljerm ©lomsef mit befon-bevor Gorliebe hing? Obgleid) iljnt barttm ttidjti ermünfehter fein fonnte, ali ihn fteti an feiner ©eite 3U [jti6en, faßte er bod) ben Eittfchluß — mehr bai ©ol)l ber ®iöcefe ali feine perfon beriicffichtigenb, ihn ¿ur Sinnahme ber crlebigten Slbtei bon 3üli ¿u bermögen baß er bei ber weiten Entfernung bei bifdjöflidjen ©i£ei in ber SDiitte berfelben bei Gifdjofei redete §aub unb redjtei Sluge fein fönnte. ®er ©ille bei Oberhofen galt ihm ali ©ille ©ottei unb fo überficbelte er benu im Slpril 1846 nad) 3illi, bon ber gefammten Gebölferung mit freubiger ©ehnfudjt erwartet. Slber bemüthig wie er immer war, wollte er jeber möglichen Ehrenbejeuguttg atliweidjen, übernachtete auf einer 9iad)barpfarre unb fuhr am frühen üötorgen ganj unbermerft jur ©tabt hinein, plötzlich bei ber Gittproecffion mit bem Dfofettfranj in ber <§anb erfcheinenb -— benn ei war eben Sftarfuitag; unb fein erfter ämtlicher ©ang buref) bie ©tabt war fonad) ein feierlicher Gujjgang! »tiil)reiib fdjön ift feine Sleußcruug über ben Slntritt biefei $ofteni, bie wir einem Griefe an ein SJlitglieb bei Eonfiftoriumi entnehmen. Eilti am 26. Slpril 1846. „3ch beeile mich bon meiner gliicflichen Steife unb Slnfunft in Eilli Nadjridjt 51t geben unb ©ie jum erften sDtale aui 3hrem ©iegen-Shele ju begrüßen, bai nun, weint ©ott will, and) mein ©rab werben foll. 3d) übernachtete in ©eitenftein, fuljr am 25. b. 9JÍ. um 4% Ul)r ÜJtorgeni ab unb traf um 6% Uhr in Eilli ein, nadjbem id) wein ruljigei Sabanttljal unter Spänen berlaffen. 3d) hielt 5 fogleid) um 7 Ufjr bic ©egcnmcffe unb begleitete bie ^roccffion und) ber giliale ¿um t)l ©eift . . ." ®er ©d)luß be« Briefe« lautet: „Sann werben wir beu neuen gürftbifdjof erfahren? — Meinen ©ruß unb fuß an alle lieben §interlaffenen Don 3t)rem greunbe Slitton." Slffo um ben neuen gürftbifd)of fragt er, in feiner ®emutl) nicht ahneub, baß ©oft bereit« beut ©antttcf befohlen, gerabe ihn, ber fid) in feinen Slugen ben Unbebeutenbften biinftc, 311111 §irten feine« Bolfe« 311 falben, Einfahrcnb in bic ©tabt, bic er Doit Sugcnb an lieb gewonnen, im Begriff ein fo chretiDolle« Slmt anjutreten, benft er gleichwohl nicht an bie Ehren, ©ütcr unb greuben biefer Seit, fottbern er benft au ben £ob unb meint, er fei bereit« auf ber legten Seben«ftation angelangt — hier werbe er fein ©rab fittbeit. ®od) ber Menfd) benft unb ©ottlenft! gür Slomsef fo Ute in Eilli bc« Bleiben« nidjt feilt; 311 höheren ®ittgcn hat bie göttlidje Borfchung iljit berufen. Ein Mann, bttreh ©cift mtb £ugcnb fo au«ge3eid)tict, in ben Derfd)iebetiftcit gciftlichcu Siemtern fo wohlerfahren, ber mit feinem großen Herjett alle ©loDenen fo liebenb umfaßte unb bem Ijintuicberum alle ©loDenen mit fiitblidjer ^ietät anhingen, war würbig, auf ben Seudjtcr ber ®iöccfe gcftelit 311 werben, um feine« Bolfe« Sidjt utib guihrer 311 fein. Unb fo ift e« and) gefdjehen. ©djon am 30. Mai be«felben Saijre« ernannte ihn 8c. Emilien5 ber Earbinal unb gürftei'3bifd)of Don ©aljbttrg, griebrid) giirft Don ©d)war-jenberg, fraft be« biefer Metropolie juftehciiben Siechte«, 311m Bifcfjof Dou Sabant, auf baß er be« mittlerweile bahiitgefchiebencn gürftbifchofc« granj futnar würbiger 3iad)folger werbe, bem er 11 od) Dor feiner Slbreife Don ©t. Slnbreii bie Seichenrebe gehalten Ijntte. IX. Sctttt je, fo hat fid) bei biefer Saljl ba« alte Sprichwort bewahrheitet: „Vox populi vox Dci," be« Bolfe« Stimme ift ©otte« ©titnme; benn balb leifer balb lauter war Don ^rieftern unb Saieu nidjf nur ber heimifdjeti, fonbcrit aud) ber nad)barlichen ®iöcefcn Slosmef al« ber Mann bejeidjnet, ber Don ber Borfeljung für ba« Oberhirtenamt ber Sa-Dattter ®iöccfe au«erforcu ju fein fdjien. Sir föttncit e« tut« nidjt ber-fagen, 311m Belege beffen, ftatt Dieler anbern, nur Eine fleiite Begebenheit hier 3U erjagen. SU« ein ®iöccfan-^riefter währetib ber ©ebiSDafati3 eine Steife bttreh frain madjtc, fragte iljn ein ifjm gan3 unbefannter Pfarrer ber Saibacher ®iöcefe: „§*a6ett fie fcfion einen Bifdjof?" Sluf bie Antwort: „Nein," entgegnete jener fdjerjenb: „9Benn in Salzburg ber [)(. ©eift ju reben bat, fo faun ja fein anberer, al? ©lomsef e? wer-ben." Hub mirflid); ber Subel über feine Ernennung war fo groß unb allgemein, baß man fiel) ein erl)ebenbere? ©djaufpiel faunt benfen fann; — er war ja bttrd) feine Schriften bereit? gefannt unb geliebt bon Sung unb Sllt, foweit bie flobenifche Suttge reid)t. Unb öl? balb nach ber Ernennung mehrere ®iöeefan^>ricfter in ©r03 bie Erercitien mitmad)ten, fonnten fie nicht umhin, beim Slbfdjiebe bem giirftbifchof Roman Sängerle ihren ®anf ou?jufpred)en, baß aud) er ohne Sweifel 3U biefer glücflidjen Sßaljl beigetragen höbe, worauf ber eble firchenfürft, über biefe Rebe hocherfreut, antwortete: „Beigetragen höbe ich ¿war nicht?, aber gewiinfd)t habe id) e? wo!)l bom ganjen Herjen." EiÖi aber hat einen fo herjei'hebenben Sriuntphjug wol)l nod) faum gefeljen, al? e? jener war, wo ber 2lbt ©lontsef boit ber ©tabt 2lbfd)ieb nahm. ®ie gefammte feftlid) gefchmiicfte ©djuljugenb unb bie eblen Bewohner ber ©tabt bilbeteu eilt enggefdjloffette?, boppelt geglieberte? ©polier bon bem Simmer, au? beut er 311 fommen unb bi? ¿um SSagon, ben er an ber Eifetibobn 31t befteigen hotte. Eine übergroße ©ienfd)enmenge erfüllte, freubig bewegt, alle ^lätje, unb eine 3al)lrcid)e ^riefterfd)aft unb alle faiferlid)en unb ©tabt-Behörben gaben ihm ba? Ehrengeleite. 5lber auch hier follte fid) fein eble?, gottliebenbe? §er3 offenbaren. 5lu? ber 9lbtei herau?tretenb, buvd)brid)t er plötilid), oljite ein SBort 311 fagen, bcit Sug unb eilt, in Shränen gebabet, ber ^farrfirche 3U; fromm bewegt 6Tieft iljnt bie Bolf?meuge ttad) unb bie ^riefter folgten ihm. Nadjbem er fein §et'3 bor ©ott au?gefd)iittet unb im ©ebete fid) geftärft hotte, feilte er gottergeben feinen 38eg fort. 2ld) bielleidjt mochte er e? fchon in jener ©tunbe ahnen, baß ber friumphjug be? ^almfonntag? mit bem freu3e?3uge be? Eljarfreitag? enben fönnte! §at er boch balb nad) feiner Ernennung einer frommen, l)od)bctagten grau in tlagenfurt, mit ber er im Sriefwechfel ftanb, fid) fo bringeitb in? ©ebet empfohlen! ©0 rührenb fd)öu lauteten bie SBorte, mit betten er feiner Ernennnug erwähnte: ,,©ie werben bon bem Rufe wohl fdjott gehört hoben, ber mir fo unerwartet eine neue SBiirbe uttb Stirbe bringt." Swötf ®iöeefan-Sriefter, theif? feine Sttgcnbfreuttbe, theil? feine einft-maligett Sögliitge im ©eminar, erbaten fid) bie Ehre, ihn bi? nad) ©alj-bürg begleiten 31t bürfen, um Seugen ber Sßeihe unb Erhebung ihre? greunbe? unb Sel)rer? unb fünftigen £>berl)irten 3U fein. Er warb am 5* 2. Mi 1846 confinnirt unb am 5. 3uli eonfecrirt. Auf feiner Stücf-reife buret) flagenfurt befudjte er baS Seminar, wo mir Sabattter-Alumnen ihm borgeftellt unb jum fmnbfuffe jugelaffen mürben. Sein Anblicf, fo mitb unb boef) fo feierlich ernft, feine SSorte fo boll ©eift unb öntcrlidjer Siebe mochten auf uns ben tiefften (SinbrucF, unb hätten mir iljit nicht fdjou bor bem geliebt, in jener Stunbe hätte er ttnfer aller §erjen gewonnen. 3m 46. SebenSjaljre alfo bei boller ManneSfraft unb fefter ©efunb-heit ergriff er ben bifd)öflid)en §irtenftab unb mir alle glaubten uns ju ber Hoffnung berechtiget, baß bie ©iöcefe recht biele Söhre ber Segnungen feines £>berl)irtenamteS fid) erfreuen werbe. Sein erfter, in einem fdjönen unb ftiepeuben Satein berfaßter Hirtenbrief au ben KleruS berfünbete ben äSahlfprud), ben er fid) gewählt; eS mar jener beS 1)1- SgnatiuS unb beS bon ihm gegriinbeten iOrbenS: „Ornnia ad majorem Dei gloriam et animarum salutemAUeS gur größeren @l)re ©otteS unb jum Heile ber Seelen. "Sa fid) bie ©eifteSridjtung eitieS Mannes am leichteften auS beffen Schriften erfemten läßt, fo wollen wir gerabe auS biefem ^aftoral-Briefe einige cf)arafteriftifd)e Stellen folgen laffen, weldje berebter, als unfere eigenen SBorte, ben ©eift werben befunben fönnen, iu weichet» er feinen Klerus uttb feine ©iöcefe leiten wollte. Stebenb bon ber Selbftheiliguug beS ^JriefterS führt er als Mittel an: 1. bie SBiffenfdjaft. Aufer solis splendorem, aufer sacer-dotis scientiam, äquales sibi erunt.—Divina revelatio sit sol scientise nostrse, philosophia lunse instar lumen suum a sole reeipientis." @r bestätiget bie Anorbnttng feitteS BorgängerS rücffid)t(id) ber jährlich ju lie-fernben theologifdjen (Staborate; ernennt fic ein Snftitut, „cujus dulciores quotannis fruetus mihi gustare lieebit." 2. (Sitten flerifalen fitten-reinen Seb enS Watt bei. „Utinam aliquando de nobis quoque dica-tur, quod de S. Martino, magno Turonensium episcopo: Martinas panper et humilis, coelum dives ingreditur." Siefe Aufbietung mag Wol)l bal)er rühren, baß er als Bifdjof feinet» Saufnamen Antonius aud) nod) feinen g-irmnamen Martinus beigefügt hat. Sein bifcfwflidjeS SBir-fett mirb geigen, wie evnftlich er bemüht war, biefen großen Bifdjof nach-3Uahmen. 3. ©ie Pflege ber Anbaut. ®aS ©ebet: „Oratio sit animi nostri respiratio." — ®aS gemeinfchaftlid)e Brebiergebet. „Alternantes et antiquae Eeclesiae eonsuetudinem resuseitantes reci-tent hoc officium parochi cum suis coadjutoribus, ainici sese visitantes. — Amatissimi fratres! Magnifícate Dominum meeum et exaltemus nomen ejus in idipsum — et multiplicabit Vobis Dominus, sicut divo Antonio et Paulo, annonam. In communione Sanctorum tundatur nostra) fidei robur, virtutis nostra vis." — ®a? g e-nteinfdjaftlidjc Sifdjgcbet. „Nolite timere, vano quodamcompulsi pudore, clara voce recitare preces ad in ens am; quod etenim fidelibus inculcamus, nonne primi exercere debemns ? Felix grex, pastorem invenieiis, qui norit orare!" — ®ic ädeb i tat i on. Proh dolor! ingemiscens quaero, cur hoc sacrum exercitium tam multis, etiam egregi;e indolis sacerdotibus tere prorsus ignotum? Utinam quemvis diem perditum censeremus, cujus saltern hora quadrantem sacra; meditationi baud dicavimus! Orationis et meditationis alts spiritus noster per aerem fertur ad Patrem, qui lumen inhabitat inaccessibile. Et quamvis tales alae ponderosa; videantur oculis hominum sopore terrestri demersorum, amoena tarnen et necessaria sunt spiritus nostri quies." —®cu oftmaligen Empfang bes Büß-faframcntcS. „Oontido in dilectissimo clero dioecesis mese, neminem eo deven turum, uttunequoquepoenitentiani, secundam postnau-fragium tabnlam, querere negligat, quum peecati mortalis conscius fit; terribile etenim esset, sanetissimo officio fungi, ad altare Dei immaculatam hostiam o ff orre, expertem gratia inaneipium inferni — aliis in aedificationem et salutem, sibimet ipsi in ruinam. Sed ut teneritas quoque conscicntiaj foveatur, ut venialium quoque pecca-torum veniam exposcamus, si non omni octiduo, quo vis tarnen rnense sincera confessione sacramentali conscientiam reno-vemus, sollicite allaborantes, ut quaevis confessio gradus nobis sit, quo ad coelum propius ascendamus." — 4. ®ic jäljrUdjcn Ercr-citicn. „Omnibus diebus festivis imo saepius quoque fidelibus nos praedicamus et annuntiamus verburn salutis; quisnam nobis illud praedicat ? Quam prudens ergo sacerdos, qui ut ei quoque vigilanti verbo araentique fervore, quse ad salutem sunt necessaria, dicantur fraterno ore, amicum quaerit, quocurn de sua salute in soli-tudine confert. Qiueramus et nos quotannis talem animi recre-ationem et respirationem, in solitudinein monasterii cujusdam, in sacrum quoddam institutum, vel ad pium saltern amicum, cui Deo ser vire regnare est, per aliquot dies nosmet conl'erentes. — Fratres gústate et videte — testis mihi Deus, quod non mentior asseverans: Vos quoque, si dulcedinem talis exercitii non coacte, sed spontanee, non hominibns placentes, sed in sinceritate cordis Deum quaerentes gustaveritis, exclamaturos : O beata solitudo, tu sola beatitudo! Adjuvante Deo eonabor singulis annis hos in ununi congregare, qui invitationi, non mandato antistitis sui sunt obteinpe-raturi, ut amicabili conversatione colloquamur de his, quae nobis nostrisque serviré possnnt, ne dum aliis praedicaverimus, ipsi re-probi efficiamur." 9lebenb öott ber Heiligung ber ©liiubigen empfiehlt er ben $rieftern: 1. ®ie eifrige ©erfünbigung be« SBorteS ©otte« in ber tirdje unb ©d)ule. Hhifid)tlid; ber tircf)e fngt er unter anbe-ren : „Murorum instar supra ' firmam petram exstructorum opponitp Vos undis ingruentis moruni corruptelie, quacum fides evane.seit, ascendentibus ex corde impuro nubibus rationis lumen obtenebran-tibus imo exstinguentibus, ut veritatem, cui tides innititur, intueri baud valeat." Hinfidjtlich ber Sei) ule [jcifst e« : „Si animarum curator scholam ut pupillam oculi fovet, florent maturescuntque flores virtutis et scientise. Quapropter dil. fratres! sit {)upilla oculi Vestri schola Vestra, et sicut Jesus semper circumdatus fuit discipulis suis, et Vestri discipuli sint corona, qua semper ornamini, cohors, qua stipamini." tlnPerfi'trjt aber geben loir bie, bie floPcnifdjen ©onn-tagëfdjulen betreffettbe ©telle: „Quatuor circiter elapsa sunt lustra (alfo feit er Spiritual geworben), ex quo sic dictae scholae elementares diebixs do mi ni eis et fes ti vi s frequentari solitae in nostra dioecesi originem cepere, quarum excellenti — Deo sint laudes! •— successu, juvenes et virgines aliunde institutione carentes, vel ob nimiam domicilii distantiam scholas frequentare haud obligati, non tantum in doctrina Jesu Christi penitius erudiuntur, sed in legendi scribendique arte, quantum sufficit, instituuntur, remoti a periculis otii, prudenti informatione in rebus summopere necessariis instructi. Hisce scholis magnum omnigenae d Hum culturae incrementum nos debere, nemo inficias ibit, qui sine partium studio labores animarum curatorum eorumque fructus ex his scholis per annorum decursum perceptos considerare non renuit. En talenta nobis concredita, non ut in sudario illa abscondamns, sed ut uberrimum foenus inde percipiamus, ut qui in minimis fideles sumus, super magna constituamur. No vi equidem hocce pondus diei et sestus; propriis oculis observavi, quantas in id impenderint vires, quantopere desudarint plurimi Vestrum zelosi in Domino; perbene novi, nonnullos prandium fere ad coenam usque procras-tinasse, ut frangerent panes csurientibns, institutionem laudabiter anhelantibus. Vobiscuiu hocce jnguin portare non abhorrui, sed et dulcissimornm indo gaudiorum fructus gustavi, quibus superabun-danter Dominus benedixit curis nostris. Operarnini igitur, dum dies est, et si taedet labor, aspicite praemium." -— 2. ®ie eifrige ©penbung ber 1)1. (Sacramente. hinfidjllid) ber crften (Sommunion heißt eé¡t „Teneram juventntem omni cum industria ad prim am communionem praeparate, eamque modo juvenilem animum indelcbiliter penetrante congruenti solemnitate celebrate; prima etenim communio est anrorae instar vitae vere piae ac christianae. Docete juventntem amorem erga Jesuiii Christum, ne mundus sui amoris laqueis lllam irretire valeat."—3. ®ic Pflege frommer Vereine. „Flores etenim sunt, prognati in terra arida, et cauta indigent animarum pastoris cultura." Einbrittgfid) jebod) loarnt er tior fatf^en SInbad)tcn unb abcrglíiubifd)en ©cbctéformeln. „Quas malignns generis humani liostis ceu lolium tritico admiseuit, ut devotas animas prius falsa quadam securitate fascinet, dein vero in scrupulorum vertiginem et desperationis abyssum demergat." Uebri-gen« nennt er gute Vereine ein Vebürfntß bes* mcnjd)tid)en herjen«, welche« eben barum, wenn man ihm nid)t Siedmnng trägt, gieidjfam natur-nothmenbig bnl)iu ausartet, feine Vefriebigtmg in oerbotenen unb fd)lechtert Vereinen ju fudjen. „Junctis viribus res magnae crescunt, et insitum est humano cordi desiderrum, pietatem non in penetralibns animi recludendi, sed manifestatione ignis intus ardentis talibus sese adjungendi, qui eodem moventur pietatis studio. Si autem populo tales pias cont'oederationes ab Ecclesia approbatas prohibemus, illicitas clandestinasque inibunt, fallenturque falso, quem hoc modo reeipiunt, nummo." — Bunt ©djluffe rebet er fein ®omfnpiteI nn: „Vos ergo adjuvate antistitem Vestrum consilio maturo et suf-iicienti auxilio. Sitis os et calamus praesulis, sublevantes susténtate manus episcopi, lit quondam Aaron et Ur Moysis, ne manus mese lassentur nsque ad occasum solis praeliante populo Dei." ,8u ben ®ed)anteu gciocnbct fpridjt er: „Estote oculus et brachinm Vestri episcopi, curate, ut omnia fiant in lediticationem et secundum ordi-nem." ®en Pfarrern unb (Sooperatorcn fdjärft er nodjtnal« it)re pflidjtcn eilt unb ermahnt nodjmalé 31t einem ciitgejogeitcn frommen SBanbel mit ben fdjönen Sorten: „Diligite cellulas Vestras, Vestrum- que habitaculum ; sit vel parvum aut inajus, templum tarnen sit devotioni studioque destinatnm." lud) ber Stlum'nen bergißt er nic|t: „Nonne et Vos salutare mihi liceat, alumni et candidati cleri-ealis militiae, hortulani instar mane flores suos exultanti corde con-templantis? Nonne gaudere mihi liceat de Vobis velut de arbori-bus, quae fructum dabunt tempore suo? Vos estis gaudium, Vos expectatio mea! Nolite fallere episcopum vestrum, inventi botris Sodomie similes, pulchri quidem aspectn, sed intus horribiles." — ®aS ©c£)rei6en fchüeßt er fo rül)renb fd)ön: „Plura habens scribere, nolui per chartam et atramentum, spero enirri, me futurum apud Vos et os od os loquuturum. Salutatorias hasce Iitteras.simplices licet — quum statuerim inter Vos nil scire, nisi Jesum, et quidem hunc crucifixum — benevolo accipite animo, ut quse dixerim, cedant in Dei gloriam et animarum salutem." ®aS alfo mar baS Programm, bas er bei Befteiguttg bes bifctjöf-liehen Stuhle« aufgeteilt unb mir mußten, baß mir einen Oberhirten haben, ber hodfbegeiftert für ©laube unb Wifienfchaft, für tird)lid)eS Seben unb echte BolfSbilbung uns leiten rnirb im ©eifte ber großen Bifdjöfe ber Bo^eit. ©etroft hoffen mir, baß er am Slbenbe feines Gebens mit ^JJauluSfagen tonnte: „Cursum consummavi, fidem servavi, in reliquo reposita est mihi corona justitise." Was id) beim Beginne meiner bifcf)öflid)en Saufbahn ©ott angelobt, baS h«be ii) mit feinem Beiftanbe gehalten, fo baß id) ¿uüerfid)tlid) bie Srone beS eroigen SebenS erroarte. ®enn alles, roas er als Bifcljof fprad), fdjrieb unb tl)at,. hotte nur ben einen unb einzigen Bmecf: ®ie größere <£hve ©otteS unb baS Heil ber Seelen. Slomsef mollte ein fatl)o lifter Bifchof fein im boHften Sinne beS Wortes, unb baß er cS mar, foil bie folgenbc ®ar-fteHung feines bifd)öflid)en Wittens ¿eigen. 9fad) bem Borbilbe beS Slpoftel ^auluS hielt er fich für Oerpflidjtet, Slllen 31 lies 31t m er ben, unb hat eben barum in aEen Smeigen bes bifd)öflid)en SlmteS eine fo energifdje unb unermübete Shätigfeit entroicfelt, baß fie nicht nur alles Sob, fonbern aud) mal)re Bemunberung berbient. 5lber eben roeil fein Wirten ein fo bielfeitigeS gemefen, mollen mir eS ber Ueberfi^tlichfeit megen unter folgenben ®cfid)tSpuuften fdjilbern: Was Slomsef als gürftbifdjof für feine ®iöcefe überhaupt — roaS er inSbe-fonbere für bie Heranbilbung ber ^riefterftanbS • (Sanbibaten — für bie gortbilbung feine« Älerui — für bic Seelforge — für bic Sitcratur — unb ii&erbicp nod) für bai ©efammtmohl bor fatholifdjen Äird)e getijatt, — tmb rote beifpieliboil für feilten JUcrtti er in feinem häuslichen unb qjrtöailcbcn ba geftonben ift. X. Dag größte, ba? ©efammtmohl ber ®iöcefe betreffenbe ©erf bei gürftbifdjofei Slomsef ift rooljl bie Uebertragung bei bifd)öflid)en Stul)lei Bon 'St. Stnbreä in Äärnttjen nad) SWarburg in Unterfteiermarf. ®ie Sabanter ®iöcefe mar urfpriinglich feljr flcin, unb umfaßte laut Stiftungiurfuttbe ber Sänge nad) nur einen glädjenraum bott anbert()alb Sagreifen (unarn diaetam et dimidiam). gür biefe Gegränjitng mar adcrbingi bai parabififd) gelegene St. 9tnbrcä mie nahezu ber SRittel-punft, fo and) fonft ber paffenbftc ^ialj für ben bifd)öflid)cn Sit;. 2lls jebod) bei ber ®iöeefau Siegulirung im 3al)rc 1786 ber Sabanter ®iöeefe in ftärnttjen ber ehemalige Gölfcrmarftcr- unb in Steiermarf ber ehemalige (Mier-frcis ¿nficlen, mobitrd) bie fiiböftlid)c Kroatien berüijrenbe ®iöcefan-©ränje bii nalje an Sigram berrüeft unb ber Schmerpunft ber ®iöeefe nad) Steiermarf beilegt mürbe, cvfdjicu bai 95tif?berhältniß bifd)öflid)en Sitjei, welcher nun an bic äußeefte ©eftgränje ber ®iöee|"c ju fteljcn fant, ¿u biefer ali ein fo abnormei, baß unter ®olf unb ftlc-rui, bem bie (iommunication mit feinem £)berl)irten eben fo befd)werlid) ale ¿eitraubenb unb foftfpielig gemorben mar, bie klagen baritber gar fein Enbe mehr nehmen molltett. ©irflid) mürben ¿11 brei bcrfchiebenen ÜDtalen bic Sranslationi-ÜBer-hanblungen aufgenommen, aber immer roieber tljeili bttrd) bic ttngunft ber 3eitberl)ältniffe, tijeili -bitrd) bic Sitbolcnj ber babei beteiligten ^er-fonen abgebrochen. ®ic erfte Bcrhanblitng mürbe im 3aljrc 1785, alfo mährenb nod) bie ©rängregulirung im 3uge mar, aufgenommen, aber aud) mieber abgebrochen; bic ¿weite mürbe im Safjrc 1804, ali ci fid) um bie Suppreffion bei Seobttcr Biithumi hobelte, begonnen, gerieth aber im 3al)re 1809 itmmillcn ber eingetretenen Äricgiereigttiffe wieber ins Stocfen; — bie brittc würbe'auf faiferlidjen ©cfcljl int 3al)re .1822 eröffnet, fdjieu in ben Sahren 1826 unb 1827 bereits einen günftigen Ausgang nehmen ¿u wollen, mürbe jebod) im 3aljre 1832 mit Slflerhöchfter ßntfchließung baíjiti entfliehen, baß bcr Sitj beS BiStljumS fiaüant nod; fernerhin 31t St. Stnöreä ju Derblciben Í)n6e. *) 9íuS biefeit langjährigen aber immer fnidjtlofeu Bcrbanblttngen geht ttioíjí 311 ©enügc Ijerbor, mié überaus fdjroierig biefes Unternehmen fein mußte; unb baß ein Mann Don fo eiferner SliiSbauer unb außerorbcnt-lieber Opfermilligfeit, luxe es eben gürftbifdjof Slomsef toar, erforbert mürbe, um biefes große SBert 31t ©tanbe ju bringen, llnfer SluSfprud) mirb beftätigt burclj bie bejiiglidjc Motion bcS §od)raürbigiten Metropoliten öon Salzburg dd. 21. 3uli 1653, morin eS heißt: „®iefe Schmie-rigfeiten ftnb bcr Slrt, baß fie allerbingS ¿u ihrer glütflichett Söfuttg beS bollen tsiitbcrftänbniffcs bes giirftbifchofeS bon Sabant unb einer großen £>pferroilligfeit bon feiner Seite erheifdjen. Slber gerabe biefe ©rtinbbe-bingung, att ber theilroeifc in früheren 3a()rcn biefeS ^roject fcheitertc, ift gegenmärtig im erfrenlidjften Maffe borhemben. gürftbifchof Sinton Martin Slomsef hat mir nicht nur feine bolle Suftintmung, fonberrn aucl) ben bringenben SBunfdj ertlärt, baß enblidj bettt fd;reieiiben Bebiirfniffc abgeholfen merbe." SlHerbingS ift tiid)t ju läugnen, baß 31t ben ermähnten materiellen ©rünben ber SranSlatiou in neuefter 3eit nod) ein anberer Bemeggrunb höherer Ot'bnung unb geiftigerer 9fatur hinjutrat, ber eben barnmmitum fo intenfiberer ©eibalt jum eitblidjen 2lb|d)luffe brängte, unb 100hl baS fdjmerfte ©emidjt in bie SBagfdjale ber Entfcheibung legte, mir meinen baS loie allenthalben fo aud) unter ben Slobcncn neu ermatte nationale S e b c lt, beffen luohlberechtigtc Bebitrfniffe auf 9iiemanben einen größeren ©ittbruef machen mußten, als auf ben gi'trftbifdmf Slomsef, bem bie in-tellectuelle unb fittlidje Bilbitng feines BolfeS über alles am Herjen lag. Bei ber ®iöccfan-®räit3reguliruug in ben 1780. 3al)rcn fielen näm-lieh ber ®iöcefc Sccfatt bie am littfcn ®rau ■ Ufer roobnettben Slobcnett 311, beren 3a[)i ftd) minbeffeitS auf 200,000 mirb belaufen hoben, ba bie eigentliche ©ermaniftrungS-s]>eriobc erft bon jener Seit Dafirt, unb nod) in ber ermähnten Motion bont Saljre 1853, 169,410 jumeift Slobcnen als an Sabant abjttgebeitb erfdjeitien, — obgleid) noch baS gatijc Seut|"d)ad)er ®efanat, nach bem neueftett Seifauer SdjcmatismuS 15,651 Bemohner jählenb, bie ¿umeift Slobcnett ftnb, unb xxocij mehrere anbere gan3 flobc- *) Siefje: Sauge!'« „Meilje öer öijcfiiife Bou fiaöctiit." S. 55—59 u. 351—353. ttifcfic Pfarren bei Sccfait 31t ücrbleiben hätten, aus bem einigen, — bic Sache unparthciifd) betrachtet, — gewiß gang Ijaftlofett ©runbc, weil fic bei ber neuen politifd)en Cinttjeilung bei bem ©rajjer treife öerbliebcn fittb. Obgleich alfo bic Sloücnen über einen ©ritttijeii ber ehemaligen Secfauec ®iöcefe ausmadjtcu, ba ber Secfauer Sdjcmatisnut? bom 3al)rc 1860 bic bciSecfau Derblicbene Seeleujabl aus bcm©raj}ertreife mit 491,994 beziffert, i.ourbe nid)t? befto weniger Weber bei ber Befeijung bes bifcfjöf-lieben Si|e? unb ber ®oml)crrnftellcn, nod) bei ber §craitbilbung ber $riefterti)um?-Cianbibatcn auf bic fprad)lid)en Scbürfniffe ber Slobeueu irgeitb eine SKücffidjt genommen, teilt Oberbirt Ocrftanb bic flobeitifdje Spradjc, nur ein einziger Slobcnc (ber gewefenc Siarburger Stabtpfarrcr tabeie) würbe in biefer langen Reibe öon Sauren in'? ©omfopitel berufen unb bei ber praftifd)cn 9lit?bi[bitrtg int Seminar eine Sulaffung bes flobenifdjen Elemente? ai? ltujmecfmäßig crad)tet, wo? ber flobenifdjc tlerne um fo ntebr beftagen mußte, ai? nach beut bamaligen Stubienplanc ber flobenifd)e ^riefter feit bcit Elementar-tlaffen bi? jur Sollcnbung feiner Stnbien nie einen flobcnifdjcn Suchftoben 311 ©efid)te befam unb nie ein flobctiifdjc? SBort 311 fdjreibcn battc unb er bod) fein Bebenlang in tird)e 1111b Sdjule flobenifd) unterrichten unb feine Stuffök flüöenifd) concipiren füllte. 9iod) leben in beu tion Scifau an Satmut abgetretenen ©egeitben ältere ^tieftet, welche tief bebotiernb bemerfen, baß fie beim Siustgtt au? bem Seminare nicht einmal ba? apoftolifebe ®lauben?befcitntniß, öicl weniger bic brei göttlichen Sugcitbcn, beu Rofcnf'ronj unb anberc normen-bige ©cbetsformcln, am allcrwenigftcn aber bic in ^rebigten unb täte-cbefen imcntbebrlidjcn tcd)nifd)cn Senninen, nidjt einmal in bem ©rabe, al? fic fid) beim SSolfe itod) trabitionell erhalten Ijaben, in flobcuifdjcr Spradje 31t eigen hotten. Sei ber Unfettntniß ber bajitmai oljnebieß geringen Sprad)ntittcl blieb ihnen nid)t? auber? übrig, ai? mit beutfd)cn Slusbrücfen, ober mit bereu, weil uttgramatifalifd) gebilbeten, oft bi? in'? Södjcrlidjc gehenben Ueberfctjungcn in ihren floOcttifchcn Vorträgen fid) 31t behelfen, wa? 3111' nafürlidjctt golge hoben mußte, baß, weil ba? Solf fid) am ebeften bic Sprache feiner Seljrer aneignet, bie c? am öfterften l)ört, in matidjeit ©egenben bic Sprache in einer ÜScife corruntpirt würbe, baß man fic gegenwärtig Weber beutfd) itod) floüenifd) nennen tann: e? ift ein floöenifdje? ©erippc mit barau l)«ngcnben bcutfd)cn Sappen. 2ßar fcEjon eine foldje fprachlid) ganj ungenügenbc Borbilbung ihrer ^riefter für bie Slobenen eine fernere Ärtinfung, fo mußte fie nidjt minber fchmerjen, bap cS ihnen nie anbcrS als - burcf) ®olmetfcf)e möglich mar, ihre ?lnlicgen unb SSünfche jur lenntniß iljreS Oberhirten unb feiner Stätlje ju bringen, unb baß eS ihnen nie üergönnt mar, bie Ermahnungen ihrer Oberhirten auf bereit BifitationS-Sieifen in iljrcr 5Dtuttcrfprad)e ¿u Bernehmen, inbettt bicfelbcn, um bem ®range ihres -fterjcnS aber and) ihrer ^flidjt ju genügen, auf ganj flobenifd)ctt Stationen beutfd)e Bor-träge hielten, bie bcrftchett modjtc, mer cS fonnte. Sßir mollen jebod) mit aOen biefen Bemerfungen teincrlei ^erfonen im entfernteften nalje treten; maren ja gcrabc bie mit ber Erziehung ber flerifer betrauten ^rieftet burd) eine lange ilte'ilje bon 3al)ren unb bis auf jefjt ©eifteSmänner erften Sanges gemefen, bie burd) SBort unb Schrift felbft in ben benachbarten ®iöcefcn fcjjr fegenSreid) mirften, unb maren inSbefonbere bie Oberhirten bon Sccfau feit langer Seit unb bis auf ben heutigen Sag mahrhaft apoftolifdjc SRänner, befeelt bon bem gli'thenbften Seeleneifer; aber meil geborene ®eutfd)e, bie nie unter Slobenen lebten, tonnten fie fid) gar nid)t in bie traurige Sage berfelben Ijineinbcnfcn unb ben Schmerj ermeffen, mcldjett bic fo gcmütl)lid)cn Slobenen empfitt-ben mußten, menn fie ihrem beutfd) rebenben Oberljirten ehrfurchtSboll ins 9lngefid)t fal)en, ohne beffen SSorte bcrftcljen ¿u fönnen. Sir erfen-nen bielmehr in allen biefen Borgängen nur einen bcflagenSmerthen Siürf-fchlag beS bamaligen poiitifdjen ©ermanifirungS - St)ftemS auf fir¿f>íid>c ©ebiete, melcheti mirfogar einen naturnothmenbigen beßljalb nennen möchten, meil bie Sirdjc bamalS nod) jeber Selbftftänbigieit entbehrte, unb baS gefantmte fird)liche öeben, fomohl bie ^eranbilbung ber Alumnen, als bie §anbhabung ber Seelforge betreffenb, burd} bie fogenannten Berorbnun-gen in publico ecclesiasticis gemaßregelt murbc. SBir glaubten aber, biefer für bie Slobenen fo traurigen Befangenheit gebenfen ¿u folien, meil eS bicßeidjt gut fein mirb, bei ben gegen-märtig fo gcmaltig gährenben nationalen tíeibcnfchaften baran bie Berncr tung ju fnüpfen, ob raoljl anbcrthalb §unbert Saufenb beutfehe ®iöccfa' nen unter ähnlidjcn ungünftigen Berhältniffcn eine eben fo auSbauernbc ©ebulb unb frieblii^e Haltung an ben Sag gelegt hätten, inbem fdjon eine fleine Anzahl berfelben mit ber großen Sturmglocfe glaubte läuten ¿u müffen, als jmei Hirtenbriefe beS feiigen gürftbiidjofes, nidjt jugleid; in beutfdjer Sprache erfdjienen? ®ir hielten fogar biefe iMcFcrinnerung für notljwenbig, unt barguthun,1 wie wirflich fo lange 3aijve ein allfeitig fdjmc-reS ©efchicF mit wahrhaft eiferner §anb auf ben Slobetten laftete; — urn ihre Schritte Behufs (Sinberleibung in bie Sabanter ®iöeefi> gu rechtfertigen unb bett Borwurf ber Unbaufharfeit, ben man ihnen machte, gu entkräften; — um gu geigen, wie ebel unb erhaben bie 3ntentionen beS feiigen gürftbifchofeS waren, Wenn er fo fchreienben Bebi'irfniffen mit bem Aufgebote aller feiner Kräfte gu begegnen fudjte, unb weld)' ein fd)wereS llnred)t man ii)m gufügt, wenn man norf) auf feinem ©rabe fortfährt, biefelbcn gu berbödjtigeu. ®amit eS jeboch nicht ben Aufchein fjabc, wir hätten bie Sadje übertrieben, fo laffen wir auS ber fd)on angegogenen Motion beS §ochwürbigften Metropoliten bon Saigburg auch gwei bie nationale Seite ber grage berührenbe, unb mit bem ebelften, bie Slobeneit gum ewigen ®anfe berpflidjtenben greimuth fich auSfprechettbe Stellen wörtlich hier folgen. 3tt Begiehung auf Saigburg heifit eS: ,,®abutd), baß bie am rechten Ufer ber ®rau gelegenen Pfarren KärntljenS unb SteiermarfS auS ben ®iöcefeu ©örg unb Soibad) auSgefd)ieben unb ben Bistümern ©urf, Sabant unb Sedfau untergeorbnet würben, erhielt jebeS biefer BiSthümer eine bebeutenbe Anjahl bon ©laubigen flabifdjer Nation. §ieburch er-wädjft aber für ben ©rgbifchof bon Saigburg bei Ausübung feiner ^prä-rogatibe, für Secfau, Sabant unb (in jebem 3. BafaturSfafle) für ©urf ben Oberfjirtcn gu beftelten, bie nicht geringe Sdjwierigfeit, jebent biefer Bifd)ofSfit)e einen Mann gu geben, welcher nebft ber beutfdjen aud) ber flobenifdjen Spraye bollfontmeit mächtig ift. SSar eS in früheren 3ahrat rnöglid), in einigen BefejjungSfällen bie bieSfällige ?Hücffid)t anberen ©rün-ben gum Opfer gu bringen, obfehon Die flobenifchen ®iöcefanen biefen ©ntgang um fo tiefer empfanben, je banfbarer fich bie ®eutfchen über ben perfönlicheit Berfehr mit ihrem Oberljirten ouSfpradjen, fo fanit boch nunmehr ein geiftlidjer BiStl)umS-6oHator ein foldjeS feelforglicheS Bebürf-nip nicht unberüeffichtiget laffen, wenn er feiner Aufgabe allfeitig genügen will. ®aS National-Bewußtfein ift lebhaft erwadjt, unb berbient um fo mehr entgegenfommenbe Bead)tung, je ruhiger eS fid) innerhalb ber ge-fetjlidjen Schranfen berl)ält. ®ie hohe f. f. Staatsverwaltung hat ben bieSfälligcn billigen ®ünfd)eu ber betriebenen Nationalitäten Stemming getragen, unb hat gerabe bei ber Arronbirung ber Äreife SteiermarfS barauf geneigte iHücffid)t genommen. ®er jeweilige ©rgbifchof bon Saig- bürg müßte alfo mit 9fed)t fürchten, bie ©laubigen ffabifdjer Bunge em-pfinblid) 311 Herlsen, wollte er ihren SBunfcf) nicht bendjten, baß aud) fte ba« SSort ©otte« au« beut Muttbe ihres Bifdjofc« Pernehmen uitb i!)iit iljre Anliegen mit Butraulidjfeit perfötilid) bortragen fönnen. Sßirb biefe Arroitbirung burd)gefül)rt, bann fautt mit Beruhigung ber ®iöccfe Secfau ein nid)t flabifdjer Btfdjof gegeben werben, unb bie biesfällige Sorge ber-bleibt nur tiod) bei Befetsung ber BiSthümer ©urf unb Sabant," Sit Beziehung auf Secfau beißt c«: „Ein großer unb fdjöner Sfjeil ber Secfau er ®iöcefe fiinbe bie Berwirfiid)ung langgenährter äMnfcf)c, ba er fid) feit ©ejennien nach einem Oberhirten fehnt, ber bie £anbe«fprad)c berfteht unb bie nationalen Sntereffen beachtet. Abftammung, Sprache, ©ebräudje berbiubeu biefeu il)eil ber Scifauer ®iöcefe innigft mit bem fteicrifdjcn Autheil ber ®iöccfe i'abaitt, unb in beu am rechten Ufer ber ®rau gelegenen ^farreu ift ba« ©efühl huubertjähriger Bufantmengehörig-feit unter beufelbcn Oberhirten nid)t erlofdjen. Binar fpridjt fid) biefer äßunfd) und) Bereinigung gegenwärtig nicht in Petitionen auf. aber es ift ba? Bertrauen um fo lobcnSiocrthcr, welche« bie bortigen priefter unb ©laubigen in bie compefcnicn Behörbeu fetien, baß fie bem anerfannten, bind) bie politifdje Einteilung Steiermark bereit« gcwiirbigtett Bebiirf-niffe abhelfen wollen, unb e« ift uid)t ju ¿weifein, baß bie ßebljaftigf eit biefe« SSunfdje« am flarften burd) OpferwiUigfeit fid) bewähren werbe, fobalb flarc Beweife ber ©eneigtheit geboten werben, ii)it 311 erfüllen. — äßirb aud) bei Durchführung biefe« platte« ber ®iöcefe Secfau ein fd)ii-ner Antheil hinibeggenommen, fo ift e« bod) nur ein Sljeil, beu fie erft in beu 1780. 3al)reu erhielt unb bie« gefd)iel)t gegen SBiebereintaufd) ber borbem 3U il)r gehörigen :Jl)cile (Seoben nämlich), währenb bie bi« baijiix bereinigten Bewohner be« rcd)teit ®ranufcr« aud) wieber bereinigt werben ..... E« ift mir nicht unbefannt, bafs gegen biefe« Abtrennung«- ^roject bie Einwenbung gemadjt 311 merben pflege, baß bie ®iöcefe Secfau gerabe au« biefem 55Ttjeile bie l)offttunge.üüU[ten utib meiften ^riefter aquirire. ®agegen biirfte jebod) bie Bemerfung nid)t unbegriinbet erfchciiten, baß biefe bor3ug«wcife SBürbigfeit tl)atfäd)lid) nid)t 3ugeftanbeu werbe, ba aud) nid)t Ein SJiitglieb be« ®omfapitel« au« bem flabifdjeu Antheile ber ®iöcefe ftammt, unb eilt Blicf in ba« Berjeidjttiß ber Böglinge be« Sna-bettfeminar« beurfuttbet, baß nur fef)r wenige berfelben au« bem Bfarbur-ger Steife geboren finb, fo baß entweber auf eine minberc Borliebe für beu ^riefterftanb bon ihrer Seite, ober auf eine größere Borliebe be« Or- binnrioteS für bie Sögtinge aus bcm ©raj)er Greife ge|d)loffen werben muß, waS fomit ber wcfentlichften ßittwenbung gegen bie fragliche Sirrott-biruttg bie BeweiSfraft nimmt." SluS biefer ©arftellung wirb erfidjtlid), baß bei alter Bereitung gegen bie geiftlidjen Oberen bettnod) ber Klent« uub bie ©laubigen beS sDiar-burger KreifeS gegrünbete llrfadjcit hatten, nad) ber Ehtberlcibttng in bie ©iöeefe Sabaitt fid) 31t fehlten. ®icfe Sc[)nfucf)t fteigerte fid) in bem ©rabe, als feit etwa 30 Sahren baS nationale Bewußtfein, burd) bie attfblühenbe Siteratnr geweeft, immer flarer im Bolfe fid) entwicfelte. SDieljr unb mehr fühlte baS Bolf baS Bcbiirfniß, geiftlidje Oberen 31t be-ftjjen, bereit Spradje eS berfteljcn unb mit betten eS münblid) unb finb-lid), wie bom Herfen 31t Hcrjett Oerfehren föttnte; unb mehr unb mehr fühlte and) ber Klents feine mangelhafte Borbilbttng für bie flobcnifdje Seelforge unb fühlte fid) gebrungcit, nad) einem Seminar fid) ¿u fehlten, in weld)ent fein Nad)Wud)S eine nationale Silbung erhielte, bie ilpt befähigen würbe, beit Kird)ctt- ttttb Sd)nlunterrid)t in einer, bem Staube ber fortfd)reitenben fprad)lid)e:t Eittwicfelung entfprechenben, ben ^riefter-ftattb ehrettben unb beS göttlidjeit Wortes würbigen Weife 31t berfehen. ®iefe Scl)nfud)t aber erreichte ben l)öd)ften ©rab, als i. 3. 1846 Slnton ©iartiu Slontšef, fd)Ott lange ber Webling ber Sloüetien, beffett Schriften itt allen Pfarreien 3a[)lreid) üerbreitet waren, ben bifd)öflid)eti Stuhl bon Sabant beftiegen hatte. 3n ihm erfannte man bett 3Jlann, ber baS §ei'3 feiiteS BolfeS fennt, beffett Bcbürfttiffe tl)eilnehmeitb mitfühlt, uub Willen uub Kraft befijjt, fie 31t befriebigen. So fant cS, baß KleruS unb Bolf immer unberhot)lencr unb lauter, balb müitblid) balb in ben SageSblättern ihre Wünfdje futib gaben, unter feinen Hirtenftab 3U gelangen. ©ine fold)e Stimmung ber ©emiitljcr fanb baS berl)ängnißbolle 3ahr 1848 bor, weld)eS wie eiiterfeitS biele guten unb erhabenen Suftitutionen bernid)tcte, fo bod) aud) onbererfeitS bieten anbern erhabenen, aber burd) äußere ©ewalt uttb irregeleitete 9ted)tSbegriffe feit 3a[)rhunbertett nieber-gehaltetien 3becn bie Bahn gebrochen uttb fie jttr ©eltung gebrad)t [>nf. 3u biefen gehört gait3 borjüglid) bie 3bee ber Nation ali tat innerhalb beftimmter ©rädelt. Sehr lebhaft würben in jenem 3al)re auch bie Stöberten SteiermarfS bon biefer 3bec ergriffen unb jwar für fie um fo cl)rettboller, als fie bie grud)t biefer 3bee auf ben Stufen beS SlltarS nieberlegten itnb bellt Sienfte ber Sieligion opferten, einzig bemüf)t, au« ber nationalen Bewegung nur für ihre religiöfen Sebürfniffe Stutjen 311 ¿ieljen. Soit bicfem ed)t djriftlid) nationalen (Seifte geleitet, richteten fle-ru« unb Solf im Siarburger trcife im Saljre 1848 wieberl)olte bringeube Petitionen an bett §odjwürbigften Oberhirten üoit fiabant, unb eine luatjr-fjaft großartige Petition aud) an ben §od)Würbigften Sietropolitcn bon Salzburg, bafi bie beiben Äircl)cnfürftcit bie fo lange unterbrochenen Ser-hanblungen l)iniid)tlid) ber ©iöcefan ■©rnnjrcgulirung in Unterfteiermarf neucrbingS einzuleiten unb mit friiftiger §attb 3U (Snbe ju führen geruhen wollten. So feljr jeboch ber §odjioürbigfte Oberl)irt bon Sabaut fdjoit ohnebiep für biefe Siegulirutig eingenommen war unb bie ©ringlidj-feit betreiben befouberS umioillen ber Errichtung eine« eigenen Siöeefan-SeminarS auerf'annte, machten eS bodj bie traurigen politifdjen SBirren jener 3al)re gerabeju unmöglid), bie ermähnten Verl)anblungett neuerbing« aufzunehmen. 9tid)tS befto weniger würbe bie 3iücffprad)e barüber mit ber hohen Sietropolie bon Salzburg gepflogen unb alle« borbereitet, um jene Serhanblungen ohne Serjug wieber 31t eröffnen, fobalb bie politi-fdjen SBirrcn fid) würben gelegt haben. Unb biefe« gefchal) i. 3. 1853. Siitt 21. 3uli befagtett SahrcS legte ber .£wcf)wütbigfle Metropolit bon Salzburg SOinrimiliait Sofeph boti Taruocjh bie Station jur Sicher-aufnahme ber erwähnten Serhanblungen ber hohen Statthaltern b,on 6)rat} bor. ®iefeS Slctenftücf offenbart eine fo ftnuneuSwertl)e ®etail-Äcnntniß aller Serhältniffe ber betreffenbeit ®iöcefen unb ift mit foldjer Umficht, forg-fältiger Slbwägung aller concurrirenbcn Sntereffen unb folcher Klarheit abgefaßt, baß eS wohl für alle Beit geeignet fein wirb, bon bcit firdjüdjen Special-§iftorifern Steiermark als umfaffenbc unb ¿uberläßigfte Quelle für bie ©efchidjte unferer Beit bcnü|t ¿u werben. Sinti aber begann für ben feiigen ft-ürftbifdjof eine Periobe fd)Werer Strbeit unb ber brücfenbften Sorgen. Slufflärungen über Slufflärungen würben abberlangt, beim eine Sdjwierigfeit bot ber anbeten bie §anb, unb wenn man fid) öfter fdjon bent Biele gaitj nalje glaubte, fal) man fid) burd) ein neu auftaudjenbeS Sebenfen wiebpr plötjlid) auf ben Sin-fang 3urücfgebräng^. Von Sorgen tief gebeugt, bemerfte oft in biefen 3ahrcn ber §od)felige: er hätff nie gebad)t, baß biefe Translation auf fo immenfe Schwierigfeifeit ftoßen werbe; bod) ba baS ffierf nun einmal begonnen fei, fo muffe eS aud) um jeben Preis 31t Enbe geführt werben. 3u micberljolten Sfialcn gefchal) cS, baß er auf feinem geliebten <£u«culum ju Sijiivit feine ®liefe über bic íjerrlidje Shalflur nnb über bie burdj ihren Slnblicf unmillfül)rlid) jur 3lnbad)t ftimmenbe Gljoratpe gleiten ließ unb bann roehmiithig bemerfte: „gür unfere ^erfonen ift bie SranSlation nur ein Opfer. ©ir roerben nicht« ©ute« erleben, bieHeid)t unfere Sind)-folger; auf uñé martert nur Süthen unb Sorgen." 2ld), tr [jat e« itrofjl crratljen! Slber foldje fleine Steuerungen erfd)licßen in fo riiljrenber SBeife fein jarte? unb tiefe« ©cmütl), wie nicht mittber feinen felfenfeften CSIja-rafter, ber üott einem al« gut erfaitnten unb einmal begonnenen Unternehmen um nicht« itt ber ©elt abzubringen mar, mag e« il)tt Opfer gefoftet haben, mcld)c e« molltc. 3f)m galt ttut bie Sadje, feine ^erfon achtete er mie nicht«; bie Sclbftberlüugnung mar für ihn eine heilige Suff unb feine Opferroilligfeit fattntc feine ©riinjen. Sicji hat fid) aud) hier erroiefen. Gr bot großartige Opfer art, aber man »erlangte immer noch größere ; benn man hat al« 9lit«gang«punft ber Gerl)attblungen ben ©ruttb-fat} angenommen, baß ber ohnebieß erfdjöpfte ftcicrmarfifdje 9icligiott«fottb möglichft ju fdjonen ttttb bie Sratt«laiioit«-fioften burd) anberroeitig 31t befchaffcnbe Littel 31t beefen feien. Unb tuic groß maren biefe! G« mar ja eine bifd)öfüd)c Slefibcttj, e« maren Somherreurool)ttungen, e« mar ein Seminar herjuftellen; and) bie Stabtpfarrfirche beburfte einer griittb-lichcn Steftauration, um ben Fang einer Somfirchc mürbig cin3Uttehmcn. Ueberbieß mar eitt Kapital bctjufc^affen, beffett Binfen-Grträgniß 3ur Sala riruttg bc« theologi|d)en fiehrförper« au«reid)en follte. Um ben ©attg ber Berl)nttblungen 31t befchleunigen, berfprad) er bctrtnad) immer meljr unb mehr; nnb erlaubte fid) Semanb bic chrcrbietl)ige ©cgenbernerfung, baß foldjc Opfer feine Äreifte überfteigen, jo läd)elte er uttb bermic« freunblid), ba& ja ber gonb ber göttlichen Gorfchung unetjd)öpf[id) fei. Sein ©otf» Oertrauen täufchte iljn nicht, ©eil feine geringen ©elbmittet bei rocitem nid)t au«reid)teu, — benn ba« Gi«tl)um ßabattt ift nur fd)ttmd) botirt — fo trat er bittenb bor ben ftleru« uttb ba« Golf. Sic Gittc eine« foId)cu Oberhirten fonnte nid)t mirfungslo« berhallctt; bott allen Seiten fam man ihm mit reiben Opfern frettbig entgegen. Sic Gommunc ber Stabt ffifarburg fubferibirte au« betn Gommunal Germögen 20,000 fl 3«'' §erfteliung einer bi|d)öflid)eti Sfefibenj, an« Eigenem fubferibirten bic Gürger ber Stabt 11,000 fl., ber flcru« be« 6 neuen Anteiles 10,000 fl., eine burd) ben §errn treiSpräfibenten im Sltarburger treife eingeleitete Subfcription ergab 4000 fl., unb eine nubere burd) ben §errn BezirfShauptmann im Bereiche ber BezirfS-hauptmaunfchaft eingeleitete Subfcription 13,000 fl. unb ber MeruS beS alten iteirifdjett Anteiles fenbcte zur Abaptirung beS Seminars im Baren 4294 fl. unb in Obligationen 1830 fl., nebft wertvollen ©aben an Büd)ern unb Seinwanb. ®er Oberf)irt felbft berpflichtete fid), jur gunbation ber theologifdjen Seljranft'alt 20,000 fl. aus feinem fribat-Bermögen beizutragen, wenn biefe Anftalt bei feinen Sebjeiten ju Stanbe fommt, unb bie Erhaltung ber sarta fecta beS Seminnre für feine SebenSbnuer auf fiel) ju nehmen. ®ie äBibmungSurfunbe über biefeS Kapital Ijat er erft fpäter unb ¿mar am 1. gebruar 1859 ausgeftetlt, aber mit ber auSbrücflidjen Elaufel, „baß wenn biefe fiehranftalt irgetib wann unb wie immer aufhören würbe, ber grudjtgenuß biefe« Kapital« ben Armen feiner ©cbui'tSpfarre St. SOtartiu in *ponifl nach ^er Beftimmung beS jeweiligen OrtSpfarrerS geljöre." Nur burd) fo große Opferwilligfeit war eS möglich, fo große, gar Bielen als unüberwinblid) erfdjeiucnbe Schwierigfeiten ju befiegen. 5Dlit-telft Erlaß beS &o£)en StaatSminifteriumS bbo. 27. Suni 1854 erflärte bie Regierung in bie Berhanblungen eingehen 31t wollen. — Am 26. Octo&er 1856 erfolgte bie Allerhöd)fte Entfd)licßung, in welcher Se. f. f. Apoftolifche SDlajeftät granz Sofeph ber I. ben Anträgen beS gürfterj-bifdjofeS bon Sol3burg wegen ber ®iöceian-Arronbirung in Steiermarf unb Kärnten bie ©enehmigung ertheilten. — Am 20. SM 1857 erfolgte 31t 3iom bie ©utheißung beS ArronbirungS-Borfd)lageS mit Ausfertigung ber betreffenben Bretten, welken aud) baS ®efret, betreffenb bie Translation beS Sabanter bifchöftidjen SigeS bon färnten uad) Harburg in Steiermarf beigefügt war. ®ie ^icht ber innigften ®anfbarfeit, bie in ben Retzen ber Slo-benen SteiermarfS nie erlösen foU, brängt unS, 1)1« nod) bie Bemer-futig beizufügen, baß ber £od)Würbigftc Metropolit bon Salzburg bei biefen Berljanblungen bie größte Energie an ben Sag gelegt ijat, beffen perfönliche Anwefenljcit in Stom im grüljlinge 1857 fo förbernb wirfte, baß il;m bereits am Sage bor beffen Abreifc bie ämtliche ßufid>erung ber Erhörung ber geftedten Bitte mitgeteilt würbe, auf baß er fie ben Ber- tretern Marburgs bei feiner ©urcfjreife gu bereu (Ermunterung befannt geben fönnte. Sogar nad) Soretto, roo ficf) bamalS ber fy. Sater eben aufhielt, fufjr ber Ijolje Metropolit, um bitrcf) feine perfönlicf) borgetragene Sitte bie Sefctjleunigung ber Serljaublungen gu erroirfen. §ier roar eS, roo ber hl. Sater bie bebeutfamen SBorte ju itjm fprad): „Sagen Sie ben Marburgern, baS SiSthum, baS Sie befommen, fei eine große ©nabe, aber Sie folien fich berfelben auch luürbig machen." @S ift erfreulich hernehmen, baß aud) bie Commune ber Stabt Marburg bie Schroierigfeiten biefeS Unternehmens unb bie großen Opfer beS gürftbifdjofeS Slomšef gebiiljrenb anerfannte, beitn in einem ®anf-fagungSfchreiben bbo. 12. gebruar 1858 an §ochbettfelben nennt fie eS auSbriicflid) ein „9t i efe n ro erf," inbem fie iljit bafiir beglücfroünfcht, „baß er baS 9tiefenroerf ber Translation gliicflid) 311 Staube gebradjt hat" unb fügt bann bei: „® i e Namen Sarnoejh unb Slomšef werben bei uns un b u n f er en Nachf o m men u nft e r b-lieh fein!" Auf biefcS Schreiben begrüßte ber Sabanter gürftbifdrof unter 14. gebruar 1858 in einer überaus lirbebolleu Bufdirift bie Bür-gerfdjaft bon Marburg mit ber Sitte, baß fie „ben mit öielen Sorgen belabenen Sifdjof" bei tiefem nod) bei weitem itid)t jit ©übe geführten „9tiefenmerfe" opferfreubig unterftüjjen, bie Sürger für bie §erfteHung ber Stefibenj unb äußere Abaptirung ber ®omfirche, bie „cblen grauen" aber für bie roürbige innere AuSichmücfung ber ®omfird)e forgett wollen. Am 4. October 1858 berfamntelte ber gürftbifdjof guttt legten Male in feiner Cftefibeng gu St. Anbreä ben SIeruS beS färnteu'fchett AiltbeileS ju einer ^aftoralconferetij, aus welcher roir gwei rührtnbe, bie SratiS-lation betreffenbe Scenen gu beridjten haben. (St- befragte bie fehr jahl-reich berfammelten ^riefter, auf toelcEje Sseife fie bei ber beborftehenben AuSfd)eibung auS bem Serbanbe ber ßabanter ®iöeefe ihre für baS Sabanter Ättabenfeminar fubferibirten Seiträge berroenbet wiffen wollen? @inmütl)ig erhoben fid) alle Anroefenben unb erflärten, baß fie auf jeben weiteren StechtSanfprud) auf jene Seiträge berjidjten unb baten ben gürft-bifchof, baß er biefe Seiträge als ein Anbeuten ber ©anfbatfeif ber färn-ten'fchen Sabanter ^riefter gang nach Belieben berwenben wolle. ©erüljrt banfte ber gürftbifchof im Namen ber ®iöcefe für biefen Beweis ber ®anfbarfeit unb liebeboHen Anl)5nglid)feit, bemerfte jebod), bjefeS @cfd;cnf TiidEjt annehmen 31t fönnen, ba ja aud) bie ©urfer ®iöcefe ein tnaben- 6* feminar bringenb benötige; unb alle fo jubringlid; Wieberholten Bitten öcrmodjtcn nicht, ihn jur Slenberung biefeg Slu6fpruche6 ju bewegen, ber einen neuen Beweis bon feiner eblen Uneigennütjigfeit unb ©erechtigfeitS-liebe liefert, ©emgemäß ließ er forgfältig bie au« bem färntcn'fchen Sin-theile für ba§ fnabenfeminar eingegangenen Beiträge au^i;ebett, welche im Betrage bon 3753 fi. 8 fr. 6. M. unter 28. Mai 1859 bem ©urfer Crbinariate übergeben würben. — 3n ber Schlußrebe ermahnte er bie sjjriefter, baß fie ihrem neuen Oberhirten bie gleiche Siebe unb ben gleichen ©eljorfam beweifen foHen, wie fie folche gegen iijn aüjeit bemiefen fjaben, unb enbete mit ben merfmürbigen Sorten: „Bergeffet auf mich, — aber auf meine Sehren bergeffet nie!" ®urd) biefe Sorte war bie ganje Berfammlung tief erfdjüftcrt; ftumm unb in Hymnen ging fie auSeinanber. Einer biefer ^rieftet befugte ben Schreiber biefer Seilen nach ber ßonfercnj an feinem Simmer unb fpradj ganj in Sljränen unb mit großer Slufregung folgenbe Sorte: „®ic legten Sorte fann ich bem giirftbifcbof nie beleihen. Sie fann er unS einen fo grau-famen Befehl geben, baß wir auf itjn üergeffen foHen? Sir fönnen unb werben ihn nie bergeffen." Slm 22. October 1858 berfammelten fich bie gürftbifd)öfe bon Sc-cfau, ©urf unbfSabant ju Salzburg, um mit bem hohen Metropoliten bie Seit unb ben MobuS ber Slu§fül;rung ber päpftiiehen Breben unb ®efrete ¿u bereinbaren. ' Sin biefem Sage würbe bie auS 6 §§. beftehenbe Convcntio Salisburgensis bon ben berfammelten firdjenfürffen gefertiget. ®er §. 1 enthält bie Seitbeftimmung. Slm 1. 3uni 1859 geht ber färnthen'fche Slnthcil ber SaPanter ®iöcefe in bie SuriSbiction beg gürft-bifchofe« bon ©urf über; unb am 1. September beSf. 3. übergehen 10 ®efanatc beg Marburger freifeS in bie SuriSbiction bcS gürftbifchofeS bon Sabant. — ®er §. 2 enthält bie © r ä n äbeftimmung. 3n biefem wirb felbft bie neue Begründung ber Sabanter ®iöcefe al« ungenügenb anerfannt, ba fid) jeboeb eine ¿Wecfmäßigere nid)t erzielen ließ, beren ßor-rection für eine fpätcre Seit borbehalten. & het^t wörtlich: „Inter dioeceses Secoviensem et Lavantinam, donec finium correetio oppor-tunior obtineri poterit, fines politici circulorum Grsecensis et Mar-burgensis valeant, atque amborum Orclinariorum erit, permutatione vinculi parochialis inter quosdam ineolas, ubi opus iuerit, ano-maliam emergentem mutuo corrigere." ®iefe Stelle besieht fid) auf bie — un^weefmäßig genug, noch bei Secfau beglichenen flobenifchen Pfarren. — ®er §. 3 enthält bie Begünftigung für bie nidt»t ftabilen ©eelforger, fid) innerhalb 6 Sauren um bie SBieberaufnaijme in iljce SJiutter-®iöeefe bewerben 31t bürfen. — ®er §. 4 enthält bie Beretnbarung l)in-fichtlich ber fatronate, fraft bereu ficf) bie Grbinatien be? Emennv.ngS-red^teö für bie üon ihnen abhängigen ^atronafSpfarren in ben geger.friü-gen ®iöeefen begeben, fo baß jeber üon ihnen fünftigijin nur in feiner ®iöeefe ba? Graennung«red)t ausüben will. — ®er §. 5 betrifft bie Än a benf emin arien unb oerorbnet, baß bie in ben gegenfeitig a^u-tretenben Sintheilen eingezahlten Beträge jener ®iöeefe zufallen, ber fie nun einverleibt werben. *) — ®er §. 6 betrifft ba§ neu 31t err i dj-tenbe SDtarburger Ä lerifal. Seminar unb üerorbnet, baß bie Seminare üon ©rat} unb Älagenfurt jene Quoten beS mobilen Snbentar« an ba? ©larburger Seminar abzuliefern haben, welche ber borthin abgu gebenben Slnjahl ber Sllumnen entfpredjen. ®ie beiberfeitigen Transport-Soften übernimmt ber gürftbifdjof üon ßaüant. „Sumtus transvehendiB suppellectilis e seminariis Klageufurtensi et Gnecensi in se suseipit Episcopus Lavantinus." 5118 auf biefe SSBeife alte nötljigen Borarbeiten ber Translation beenbet waren, würbe im grühlinge 1859 mit ber Ueberfieblung felbft begonnen unb bie Ueberführung fämmtlicher Effecten bes BiStliumö, be? ®omfapitel8, ber Ehorti'färe unb ber bifd)üflid)cn Beamten theilS a.f ber gahrftraffe, tfjeitö auf ber SSafferftraffe üon ßaüamünb au« bewcr.f.eüigef. üftit wahrhaft fürftlidjer SDiunificcng übernahm ber 'güi'ftbifd)of acermal? fämmtliche SluSlagen biefer Ueberfieblung auf eigene Rechnung. SlUein ber Transport auf ber ®rau foftete 427 fi. 31. Sftai würbe mit ber erften Befper beS gefteS ber Himmelfahrt littc aufgerichtet. Bon biefem erhabenen Si£e roirb in Sufunft bie Stimme beiner Oberhirten er-fchaHen, bon biefem ebrroürbigen Orte roerben fernerhin bie Bifchöfe bon Sabant mit bem frummen Stabe auSgieben, um bie Herbe 3efu Ehrifti ¡$u roeiben. 3Ber begreift bie SB i tätigt ei t biefeS frönen SageS ? 38er erfaßt bie Sragroeite biefeS, für unfer Baterlanb erfreulichen Er-eigniffeS? ®äS ift ber Sag, ben ©Ott gemacht. „El;re fei barum ©ott in ber Höhe," aber audj grieben ben -äftenfeben auf Erben. ©otteS größere Ehre ¿u berbreiten, grieben unter ben SJtenfchen ju ftiften unb ¿u begrünben: baS ift meine große Aufgabe, barum bin ich in eure ÜDtitte gefommen. Sott biefeS SBerf gelingen, unb biefeS wichtige Ereigniß mir unb Eud) ¿um Segen roerben, ftette ich heute brei wichtige gragen auf: I. SBaS erroartet it;r öon mir, eurem neuen Bifcbofe? II. SBaS erwarte ich öon Euch, meiner neu angetrauten ©emeinbe? III. 2BaS e rio artet ©ott Pon uñé, üou ber neu gebil-beten Siojcfe? — ®ie Antwort auf biefe 3 großen gragen fei ber 3nl)alt meiner elften $rebigt an biefem Ijcil. Orte. Diebe bu, o §err, burd) mid), beineit Äned)t; unb beine Äinber werben bidj hören! Scib bereit! I. IU«5 rrroaríet <3l)r non (ßnrern ^ift^ofe? "Sie menfchlidjen SSiinfdje uitb Erwartungen finb fo tierfchie-ben unb groß, baß foldje Siientanb unter ber Sonne gan¿ erfüllen, nodj befriebigen fann; aud) nidjt ber 23ifcf>of. „®olb unb Silber í)abe id) nicht", Euch au bringen; aber 1. Ein Bote beé griebenS will ich Eud) fein, nid)tjeneé fauleit griebenS, ben bie Seit gibt, fonbern jene« fußen heil- griebenS, ber Alles übertrifft, ben uns 3efué oom Himmel gebracht, unb bie Engel in feiner Ärippe befungen — ben unS Sefué hinterließ, als er beim Hingange jum Bater fprach: „Meinen griebeu u." 3enen foftbaren Seelen-frieben, ben 3efuS feinen Apofteín ju öerfünben befahl, er fie in bie Seit auSfanbte: „Soljin ihr immer fommt, jc." Siefen grieben will ich m't meinen ©ehilfen lehren auf ber Sanjel roie in ber Schule, — biefen grieben will ich bewahren, unb nicht fehweigen, wenn ihn ber geinb ju untergraben broljt. — lieber biefen grieben, beffen Erhaltung, Störung unb Bewahrung roill ich eud) richten im Slichterftuhle ber ©nabe, nicht um euch ju oerbammen, fonbern Eud) ju feilen unb ben üerlorcne» grieben wieber ju geben. „SB i e lieb lieh finb bie Sege berer, bie frohe Botfdjaft beS grieben« bringen!" ®arum fei mein erfter ©rufs eom Altare: Pax vobis; mein letzter Athem-¿ug: „ber griebe fei mit Euch!" 2. AuSfpenber ber höchften ©eheimniffe ©otteS wollen wir fein nach ben Sorten beS ApoftclS: „3 ebermann a cf) t e uns für ® i e n e r E h r i ft i unb AuSfpenber «."SiebaS Blut, ber Äeim beS Gebens, Pon ber Herjfammcr in alle Abern bringt, allen ©liebern, bie nicht erftorben, immer neues Seben Perleiht, fo bringt bie heiligma^enbe ©nabe in bem großen geheimnißPollen Äörper ber fath- Äirchc burch alle Mitglieber, bie mit iljr in heil- ©emeinfehaft leben, unb erfüllet wirb baS geheimnifjpolle Sort unfereS§eilanbeS: ,,3d) bin ber Seinftocf." ®aS ift baS große ©eheimniß ber ©nabe, bie euch ©laubigen in ben heil. Saframenten für ein höhereg Sehen fünftighin öon hier auS in ganzer gülle jnfließen wirb. ®ie ®otnfirche wirb nun jene geheimnißpolle Herjfammer fein, Don ber an« fidj immer neueé gciftlicheé fiebert itt bie entfernteren Steile ber ©iöjefe Berbreiten wirb. §icr werben eure $ in-ber mit bem (jl. ri f a m ju Streitern Gfjrifti gefatbt, fjicr »erben eure iefter gewcil)t, Don hier auégefanbt, um euch Qeiftt. gührcr, Sel)rer unb Sröftcr 31t fein.—Sott biefcr hl. Statte fotl fortan bic fo [iebbolle Stimme beé §errn erfcfjnllen: „Äommt Sllle ¿u mir, bie ihr leibet unb eine fernere Saft am §erjen trägt, ich will euch erquiefen. 3a Slllen wünfdjc ich SUleé ju werben, um Sllle für (S^riftum ju ge Winnen." 3. (Sin fichtbarer Sd)ut)cngcl wiinfdje ich eud) ju fein. Eben feiern wir heute baé Sd)uettgelfeft, baé uñé an bie troftreiche ßehre ttnfereé hl-©laubcné erinnert,baßfowiejeber SJlenfd),aud)jebe ©emcitibe, aud) jebe ®iüjcfe ihren bcfonberen Schutzengel habe. — ®er fichtbare StellBertreter ift ber Sifd)of ber ®iöjefe nad) ber geheimen Offenbarung, in ber El)riftué ber §err ben Sifdjof eilten Engel feiner $ird)e nennt. SSon tiefem aber fpridjt ber @eift®otteé: „Siehe, id) fenbe meinen Engel Bor btr her :c." O möge eé mir gelingen, Eud) alle ju jenem erhabenen Siele hinjuführett, ju bem utté ber breieine ©ott erfd)äffen unb berufen hat! — „9tuf bidj, o §err, habe id) Bertrauet uttb werbe nicht ju Schanben, wenn aud) SE)r, Sere()ttcfte, mirBertrauungéDolt eure fuittbe reidjet." II. lías truinrle id) als fifM non (Und)? 1. Slíé euer geiftl. SS o t er erwarte id) liebenbe tinber. Slm Slbettbe meineé Sebené Berließ id) mit meinem getreuen Somfapitel ein fchoneé ßattb, — wirBerlicpen bie Slfdjc unferer Sätcr unb üiele liebenbe §»er3en unb geift. Äinber, unb filtb aué ßiebc für Eud) in Eureäftitte gefontmen. SBaé hoffen wir bei Eud) ju fittben? — Eure Siebe; uttb haben wir wahrhaft liebenbe §erjen gefunben, fo haben wir SKíeé, waé ein Sifchof Bon feinen Siöjcfatten — einOberl)irt Boit feiner £>erbe, waé ein Sater Bon feinen geliebten Äinbem erwarten fantt. „SBo wahre ßiebe k-" End) alé Sater ¿u fegnett, Fommc id) ^u Euch; lernet burd) eure Slnl)äuglichFeit unb finblid; en ©cl)orfam biefeé Segcné Werth ju fein. Unb habt 3l)r mich über furj ober lang ju meinen Sötern begraben, fo wirb mein Saterfcgen bleibenb über Euch ruhen. 2. Euer Oberf)irt erwartet Bon Eud) geljorfamc Seh äf lein, welche bic Stimme ihre« §irtcn gern hören unb ihtnnad)folgcn. üöleine Stimme wirb Euch rufen bon ber Ännjei, euch üerfünben ben äßillen ©otte?, Eure Heiligung; — wirb Euch rufen in ben ©eidjtftufjl, — Euch ein-laben jum Tifdje be? Herrn, Euch üerfünben bie g aftt a g e b e r Sirene afö Seelenarjnei. „SBenn 3£jr meine Stimme höret, ber-härtet Eure Heiden nicht", ber Mahnung be? üBeltopoftel? einge-benf: „©ehord) et Euren Sorfteljern (Bifd)Öfen unb «Prieftern) benn fie wachen je." Niemanb berarge mir, wenn ich meine Pflicht thueje." 3d) erwarte nicht,über eud) weinen ¿umüffen, wie 3efu? einft über bie unbanfharen Bewohner Serufalem?. 3. Sil? befteHter §au8ljätter ©otte? in ber neuumgränjten ®iö-3efe erwarte id) noch ferner bon Euch opferwillige Stefanen. ®aß 3hr euerm Sifcljofe folche fein werbet, bürgen mir eure reichlich bargebrachten Opfer. 911? bii? Bolf 3?rael 3ehoba ein neue? ©egelt jur SBohnung bauen wollte, ba brachten SJlänner unb grauen ihre reidhften ©efchenfe. grauen berfertigten foftbare Seppidje unb {tieften herrlidje fi'leiber jum Sienfte be? Herrn. Ser Hen- hat befonber? einen äftantt (Beseleel) mit 3ßei?t)eit unb Berftanb au?gerüftet, um ba? fd)öne üffierf au?3uführen (2. ffltof. 35). 3ft nid)t ein 9lel)nlid)e? auch hier in En rcr Sftitte gefdjeljen? Sel)t bie herrlich gefchmücfte ®omftrd)e an! Betrachtet bie nieblidje bifd)öfiid)e SBohnung. 9lHe? biefe? ift ein äßerf eurer opferwilligen Hcr3cn — fine§ unermübet thätigen ftieftet?. — Sie Siebe hat 9111 e? biefe? gebauet. Biel Schöne? unb ©rofie? ift bereit? gefdjehen; — meinen tiefgefühlten Sanf allen SBohlthätern heute au?3ufprechen, ift meine heilige Pflicht; aber aud) Euch aufmerffam 311 machen, wie Biele? noch ttothroenbig fei, um biefe neue bifchöfiidje Refibenjftabt mit Slnftalten au?3uftatten, wie folche ihre neue SBürbe forberf, — bie neue Somfiref) c fo auSjufdmtücfen, wie e? bem erften ©otte «häufe ber gattjen Siöjefe gebührt. Nicht berlaffen werbet 3hr euren Bifdjof; e? Ijanbelt fich um einen 1)1- Ehren-fache für unS. „3 ch fuche nicht ba? Eure, fonbern Eud;." 9lHe biefe Opfer werbe ich nicht mitnehmen; fie bleiben Euch unb unfern Nachfommen. Nur Ein? ift, wa? id) einft mit3unehmen wünfdje: Eure unfter blich en Seelen, um mich mit bem ht- faulu? rühmen gu fönnen: „3 h r feib meine greube, meine trone, © e-Ii ebtefte!" III. iifts muartet ©Ott oon uns? 1. Eine glaubenSftarfe ® i ö 3 e f angem ein be, reich an cfjriftl. Sugenb unb an guten äßerfen, rein öon jenem ©auerfeige mo-berner Silbung, ber ffteligionSfcheue unb ©ottlofigfeit, freibom innern gftofte ber ©leichgiltigfeit, ber baS Marf ber Menfd)engefeHfd)aft im Keime jerftört unb jene Ohnmacht einzelner gamilien mie ganger Sölfer Der, urfad)t, an meiner bie meiften Staaten ©uropaS fr auf barniebcr, liegen. — Sa, Bereljrtefte Siöjefatten! bie Menfdjengefellfchaft- ift in unfern Sagen fehr fr auf; biefeS beroeifen ii)re 3ucfungen, ihre Unruhen, giebolutionen unb Kri e ge i m © roßen — bie häufige 3 erriffenljeit un b Unjuf rieben^ eit ber gamiiien im Klein en. Sie leibet an ©laubenS- © d) m äd)e, an Steligionslofigfeit unb 6auet ihr ©lücf auf ©anb. „SB er meine Seh r e 1) öret. n n b f o l cf) e hält — ber fyat fein §auö auf einen ffelfen gehauet." — 2. Sarum, 3hr d)riftlichcn gami I ien-Säter, bie ©oft gtt feinen HauShöltern, unb ben Angehörigen eben fo ju Sifdjöfen hefteilte, roie mich ber ga^en ©iöcefe, machet auf unb unterftii^et euren Bifd)of im fdjmerem Kampfe gegen bie immer mehr um fich greifenbe ©laubenS- unb ©ittenlofigfeit unferer öerljätigmßbollcn 3eit. — SefonberS @ud) grüße, bitte unb befcfjmöre ich, 3E>r chriftlichen gami lien-Mit tter; fteht mir mit euren liebetiollen Sehren, Sitten unb Spänen bei euren Angehörigen bei. ®er Mutter ift baS Sheuerfte beS Menfdjcn anöertrauet: bie Silbung unb Sereblung beS Herjenl 3l)r chriftl. Sehr er unb ©rjieher, an @ud) ergetjt heute meine ernfte Sitte, auf (Sud) ruht meine Hoffnung. ® er 3ugenb gehört bie 3«fünft, bie Sugenb aber ift in unfern bil-benben §änben. Der (jimrni. feien fie Sät er ber 3ugenb als ihre S ehrer —aber auch ihre Mütter als @ r gi e h er. llnb meint mir auch oft unter Sljränen auSfäen, mit Subel merben loir unfere ©arben heimtragen. „®ie jur ©e r ech tigf eit Siele untermeifen, m erben gleid) ben ©ternen glängen in ©migfeit." 3. 3hr aber nun 31t ein em Kirdjfp re.ng el bereinten Antl) eile beS fo fd)önett gefegtteten UnterfteierS, b on heute an fo llet il)r nur ein Herg unb ei n e © ce le fein, auf baß bie Sabante r ® iög efe einer fruchtbaren Diebe gleiche, bie gefegttei an ben SBänben ber fath. Kird)e prangt, reich nn blühenben ©öhn eit, bie um ben Sifch beS Herrn gleid) foftbaren £)i)If>äum enftel)en! „®iefe Ho ff nung liegt tief in meinem Sufen", unb mar mein Seitftern, ber mich eure Mitte geführt. ©roß ift uoci) unfcre Aufgabe, bielgeliebte ®iöcefauen! aber „ber baS gute SBcrf angefangen, wirb cS and) glücflidj bollenben." „E^i'c barum ©ott — griebe b en 8)? enf djett!" Schluß. Hub nun 311m ©dE)Iuffc geftattet mir nod) ¿mei Bitten, nur ¿mei äBiinfd)enod)au^u|>red)cn.—3m feicrtirfjen Bugefjabet Sljnnid) ¿utn neuen ® om e begleitet, über ein ÄleineS werbet iljr m i d) 3u © r a b e tragen. — ®od) am (Snbc biefer Sage bricht ein großer SRorgen an, an bem uns bie $ 01 a u n e ber Allmacht ¿um neuen Scbctt, aber aud) ¿um ©erid)te rufen wirb. D forget, betet mit mir, baß id) an jenem großen SntfcheibungStagc (Such alte bem allwiffenben Siebter borführen unb fprechen fann : „§ i e r fj tt b fi e 91 Ii e k. Sorget, betet mit mir, baß mir Alle aus beut SJiunbe bcS 9iid)tcrS ber ücbenbigen unb ber Sobtcu baS troftreieije ©ort ber-nehmen: „Äommt E)er0ei ihr ©efegneten meines Ba- terS____" ®ann roirb 6hre ©ott in be n § ö hcn, b ann mirb grieben ben Slicnfchcn auf emi g." Amen. 3mei ^rieftet waren mit eblem äßetteifer bemüht, ben ©efinnungen ber Bewohner bcS neuen ®iöcefan-Antl)cileS in gcftgcbidjtcn AuSbrudf ¿u beriefen. ®aS eilte gcftgcbid)t war in flobcnifdjer Spraye bou einem ®iöcefan-^rieftet berfaßt. *) ®aS ¿weite gcftgebid)t in lateinifdjer Spradjc unb metrifcher beutfdjcr Ucbcrfctjung fenbctc ein beutfdjcr Pfarrer aus ber Sccfaner ®iöcefc, ber jebod) feinen Namen berfdjroiegen miffen wollte SSir ¿itiren bie inl)altrcid)e Stelle: „Site beim Ijin, ®u im Satibe gebot'u, at6 giirft ju ber §erbe, ®ie ®id) mit finblidjcm Slitf batb 311 empfangen bereit! 3roar fieljt in ©iarburg ®ir mir ein befrfjeibencä äBofjtifjauS entgegen, finge nnb fiein, wie bic ©tabt, bic ®ir bie £l)orc crfdiliejit; 9lber ein größeres §au8, 0 giirft! luirft im ©täbtdjen ®u fittben, ®a8 nid)t au@ Siegeln gebaut, aud; nicfjt aus morfdjem ©ebiilf'-®icfeS ©cbiiubc — baS tjat gar tjerrtidj bic Siebe ber Siirgcr SDiarburg«, — it;r freutiMidjer Silin tjat c« bem 33i|d)of gebaut. 3iet;e beim ein in bieS fmuS alt etftcv S3i|(fiof in SHarüurg, ®a« — ein Set^tc^em — ®ir Icudjtct in biirftigem ©djmucf! SIbcr eS roerben gar balb 31« Strippe bie {lerjcn ®ir werben, ®eren jeg(idje8 ®ir (jimmHfrfjc ©tatte gciuü(;rt. Unb bie tuinjige ©tabt ttrirb, 0 giirff! ein s|(al[aft ®ir bunten, ®en ber attgütige ©ott ®ir an ber ®raüe gebaut. *) ©iefje Drobtinice 3. 1861. ©. XV. geft £mt bie ©Jauern im Sau Die ßiebe ber ©iirger eerfittet Unb mit ber ©otte«furtfit Scfjilb roirb et 6011 Oben gebecft, ®ann ift lebenbiger ©laub' im ©ebüu ber beftfjeibene £au6tat(j, ©en ©ir, o ebelfter gtirft! (jerjlidje (Einfalt gemeint; gerner bcn ©djlufj. beu (Ecfftciu am #au«, bcn bilbet ©ir Sener, ©er nndj bem Sötufe be« SBort'S gmnmef unb (Erbe gemadjt. SKebr nocf)! ©u finbeft bafelbjt al« ©efjilfen bie roürbigften ^rieftet, iDiänner, gar fräftig in Sffiort, Fräftig an ffiiHen unb (Seift, ®ie bei ber Saft be« Beruf'« nid)t jagen unb benen ber ffieinberg tlnferei ijimmlifrfjen §errn immer nur SBonne geroäljrt. gnbliri) erwarten ©id; bort audj Cürger üom reblidjften ©djlage, ©ie fidj aus innerem ©rang' freuen, ©ein Slntlijj ju felj'n; ©ie, ob ber ©ute beroäfjrt, unb im Stufe be« reblidjften ©anbei«, 3nnig ftcij freuen, bafi ©u längft fdjon ber Sljrige warft, ©cfjon oon ber ©ieg' an; unb ben bie flooenifdjc Sprache als SaubJmann ©leicbfam au« göttlidjer ©eil)' ifjneu jum Sifrfjof beftimmt." Seber Berg beg ©chiuß-Siftiehong enthält ba3 E&ronographifon bei Sranglationgjahreg 1859: „Tu sero, Princeps, exinde aliquando beatus Hospitium felix ingrediare Dei, „AC tanDeM CoeLI fortl Tibi teCta reserVent CaLLIs apostoLICI Dona sVpreMa probls!" 3« beutfcf): „Hub baß fie," (bie §aub ©otte«) „fpät, recfit fpät au« ber ©olinung be« irbifdjen §aufeä, ©id; in bie glticHidje Burg füljre jum §immel Eiinauf, SBo ©ir im Sietdje be« ßidjt'S beä ober^irtlidjen Schrämt« UnoerroelMic^e Äroti' eitrig umfdjliuge ©ein §auptl" XI. Siachbem mir bie großen Berbienfte, weldje ¡ich ffüvftbifdE)of ©lomsef bnrd) bie Sranilation be« bifdjöflidjen ©i£eg um bie Siöeefe im ^gemeinen erworben, gewiirbigt haben, gehen wir nun jur ®ar|iellung feiner bifdjöflichen SBirffamfeit im Befonberen über. Offenbar au erfter ©teile haben wir feinett unermübeten unb opferbolien Eifer für bie §eran bilbung eine« guten $t fertig ju befyrechen, feine Ber-bienfte um baS ®iöeefan-©eminar 311 würbigen. Unfcebenflidh »agen wir gu fegen, baß er im herrlichen franse ber Bifd)öfe feiner Seit in biefer Begehung einzig in feiner Strt baftanb. ®a«Seminar nannte er ben Augapfel ber Siöcefe, bie 9llum-neu begrüßte er gewöhnlich mit ben Sorten: „Vos estis gaudium meum !" llub baß fie mirflid) bie größte greube feincê herjen« waren, beweift luoljt ber Itmftanb am ©eften, baß er nirgenb« |'o gerne al« in ifjrer ÏÏÎitte berweilte. 211« er int 3ai)re 1846 ben btfdjöflidjeti Stul)I beftieg, evfdjiett il)m feine l)errlid)e Sicfibenj tro0 aller Sicile, mit benen fie bie Slatur fo ücrfdjroenberifrf) au«geftattct Ijotte, gleichwohl nur mie ein öbc« unb biiftere« hau«, in welchem er fid) mie einen bcrlaffenen Vater bc tradjtete, bem ein partes ®efd)icf feine finber entriffen tjat unb fie in ber grembe jurüdf^ält. ®eßljalb befugte er wenigften« einmal im Saljre ba« Seminar 31t flagcnfurt, in welchem feit bent Saljre 1811 bie Sabantcr Sllumiten, jugleid) mit beit (Surfer Sllumnen ihre geiftlidje Eqiebung erhielten, um feine geiftlidjen Söhne um fid) 31t bcrfammcln, burd) Sorte ber Siebe unb be« ©rufte« il)ren ©erufseifer 311 entflammen unb beu baju Vorbereiteten bie minberen Seihen 31t erteilen. Saljrc gefttoge aber tu a t en e« für il)n, wenn am Sd)[ttffe be« Schuljahre« bie Orbinanbcn nad) St. Slnbreä famen, um bie höheren Seihen 511 empfangen. ©er Oieferent mar unter ben ©rftett, benett er wenige Tage nad) ber îfjronbe-fteigung feine bifd)öflid)cn §änbe aufgelegt hatte. Vorbem mürbe ein Tl)cil ber Orbinanbcn immer in jiuei übrigen« gang foliben ©afthäuferu be« fleinen Stcibtd)en« einquartirt unb bort berföftet, ma« jebod) auf bie in biefen tagen fo nothmenbige ©eifte«fammlung jebeufatl« nid)t förbernb einmieten fonnte; jct)t follte e« ganj anber« merben. Sil« mir un« nad) unferer Slnfunft bent Oberljirten borftellten, bemerfte er üoll §erablaffung, baß mir mährenb ber Orbination«3eit feilte hau«- unb Sifdjgenoffen fein merben, unb tl)eilte un« bie £age«orbnung mit. Sir fanbett bereit« ben, bie rounberfchöne 9lu«fid)t auf bie Gljoralpc barbietenben gliigel ber Siefiben,3 für un« eingerichtet unb Slbenb« erfd)iencn mir fei)0tx al« ©iifte am fürftlid)en £ifd)c. ©er Oberhirt mußte immer etma« (Srl)eitcrnbe« ju er-3äl)lcn unb halb mit bem ©inen, balb mit bem Slnberett freunblid) ju fcherjen, unb mir fühlten ttn« al«balb mie Äinber an ber Seite ihre« Vater«. Vor bem Schlafengehen berfammeltcn mir un« in ber bifchöflid)cn i>au«fopelle altabcnblid) 311m 9iad)tgebet, mclchc« mit Sitetuet ttnb Segen fdjloß. Slu« Sd)üchtern[)cit magte c« feiner bon un«, ba« Scgenlieb an-juftimmen, aber plötzlich ertönte bom Oratorium herab bie filberhellc Stimme be« Oberhirten, unb freubig bemegt fielen mir in ba« „heilig, heilig" im Éhore ein. ©ie meifte Beit be« Tage« nahmen ©ebet, gcift!id)c (Soufe- renjen unb liturgifdje Uebungen in QlnfprucI). ©er Oberbirt erfcbien allzeit in unfern SRitte, betete mit un« ¿uerft einen Sbeil &e« Officium«, hielt uu« bann einen Bortrag über unfere Berufspflidjten, melier mieber mit ber Sibbetung eine« auberen Steile« be« Officium« fdjloß. Sit ber freien Seit burften roiruti« in bett biid)öfiicbcn ©arten ergeben; begegnete er un?, fo btieb er fteljen unb erflärte un« freunblid) bie Namen ber an-fidjtigen Berge, Ortfdjaftcn unb Kirdjett. Slm Borabcnbe ber cntfdjci&en-bett Weibe bc« Subbiaconate« mußten mir alle ¿um Scrutinium an feinem Simmer erfdjeinen. Gr prüfte uodjmal? unferen Beruf, ermunterte bie Sagbaften ¿um Bertrauen auf ben göttlidjeu Bciflanb, fprad) aber auch ben öeicbtfertigeren gar ernft an'« tueun bie eingelangten (Eon-buit-Siften Nügen«mertbc« entbleiten. Ein SRitfcbülcr fam nacb beut Scrutinium ¿u mir uitb ci^äljlte mir tief erfdjüttert beit Bcrmei«, ben er erhalten, mit bau Bemerfen baß er benfelbett rool)t fein ikbenlang nicht öergeffen merbe. ®ie ©emobnbeit, bie|c« Scrutinium mit ben Orbinan-ben abjuhalten, hat er bis ¿u feinem Sobe beibehalten. Sil« mir am Sdjluffe ber Drbination üom Spiritual ihm borgeftellt mürben, um iljm ¿u battfen unb um feinen bifd)öflid)en Segen ihn ¿u bitten, bänbigte er einem Sebcit Don tut? ba« ,,§onbbud) für ^rieftet" bott Sllpl). fiiguori al« ein Slttbettfen ein, in meldte« mir öon feiner ¡pattb bie Worte be« hl-spaulu« gefchrieben fanben: „„Admoneo te, ut resuscites gratiam Dei, quae est in te per inipositionem manuurn mearurn."" (2. 2itn. 1,6.) „Dilecto presbytero N. N. Antonius Martinus, Episcopus." — ,,3d) ermahne ©ich, baß ®u bie ©itabengabe ©otte« mieber ermeefeft, meldje in ®ir ift bttrd) bie Auflegung meiner §iinbe." ©och fo gut eine folche Borbereitnng auf bie 1)1- Weihen auch ge-mefen mar, fo genügte fie bod) ben Bebürfniffen ber ©iöerfe nidjt, unb eine mentt nidjt totale, fo bod) tíjeilmeife Uebertragung be« Seminar« üon Klagenfurt nací) St. 2lnbrcä ftellte fid) al« immer bringenber berau«. mußte ja beut Bifdjof unb feir.en Nöthen baran liegen, bie neu au-¿uftellenben ^riefter genau fentteit ¿n lernen, um ihre Kenntniffe unb gäljigfeiten befto ¿meefmäßiger üermenben ¿u fönttett, e« erforbertc bie bem ©otte«bienfte fehulbige Sichtung, baß bie bifchöflicben ^ontififal-Slemter mit einer mürbigen 3lffiften¿ au«geftattet feien, unb bie bi« auf brei ®e-fanate beinalje au«fcbließ[id) flotieuifche Beüölferung Der ®iöeefe hatte 7* einen gerechten Anfprud) auf ^rieftet, bie ifjm in anftänbiger Seife, uidjt aber in einem oft barbaricen Socal-Sbiome ba« ©ort ©ottc« vortrügen, unb roelche fprachlichc Bilbung um fo mehr erft im Seminare naeijgefjott merben mußte, al« Pon ben Normal-Staffen bi« jur SMenbung be« ©pm-nafium« mie mir fdjon anberSmo bemerften, bie flobenifche Spraye nidjt nur feine Berüifidjtigung fanb, fonbern ba« floüenifche Speeren fd;on an ber 3iormaIfd)ti[e förmlich Perboten rourbe, bamit bie finber ja recht fchttell ba« Senige, mas fie au« bem Satcrljaufe mitbrachten, Pergeffen unb fdjon Pott SinbeSbeinen an 30113 unb öoEftänbig germanifirt merben. So erinnert fid) ber Referent ttod) gattj mohf, baß er ató Sd)üler ber britten Síormaí-Síaffe einmal eine Strafe 31t erftehen hatte, meil er beim Heimgänge au« ber Schule au« Ucbereiluttg einige fIoöenifd)e Sorte ju einem Mitfchiiler gefprochen, weiche« Sergehen berfeibe pflidjtgemäß bent ßehrer anjeigen mußte.—®iefe fprad)lid)e ©Übung fonnte im filagenfurter Seminar int geniigenben ©rabe nid)t erjieft merben, ba gemöhnlid) ein ®ritttheil ber Alumnen »Ott beutfdjer Abftammung war, unb foEjirt fein t'heologifcher ©egenftanb in fioPenifcher Sprache tiorgetragen merben fonnte, ma« bod) ber einige Seg mar, um fid) bie nötige tl)eoIogifd)e Sermi-ttologie uttb gertigfeit in einem ebieren unb gramatifalifchercn SloPenifd) anjueignen. ®eßmegen mar fdt»on bei ber Siöcefan • Stegulirung in ben 1780. 3ai)ren bie ©tiinbung eine« eigenen Seminar« für Saüattt al« nothmen-big anerfannt unb mittet« §offanjIei-®efreteg dd. 27. gebr. 1786 bie llcberiaffung be« aufgehobenen ®ominifanerinen-S[ofter« 3U St. Anbreä 31t biefem Bmecfe bcmiüiget morben. ®ajebocf)baIb barauf ba« ©eneral-Semi-nar 3U ®ra£ für alte itmcröfterreid)ifchen ®iöcefen errichtet mürbe, fo hörten alle meiteren bießbejiiglichen Serhanblungen auf unb fonuten fpäter um fo mettiger tuieber aufgenommen toerben, al« ba« ermähnte flofter-gebäube im 3a!)rc 1812 megen Saufäiügfeit um ben Spottprei« öon 1200 fi. Perfauft mürbe. Erft ber gürftbifdjof granj 1'aPer futnar faßte neuerbing« bett $ian, menigffen« beu 4. theologifchen Saljrgang nach St. Anbreä 3U Perlegen; leiber mährte feine fcgen«reid)e Sirffamfeit eine 31t furje Seit (Pom Märj 1844 bis 3um Märj 1846), al« baß e« iíjm Pergönnt gemefett märe, biefett pian au«jufül)ren. Sieberum mar bem gitrftbifchof SlomSef bie große Mühe aber aud) greube Porbehalten, biefe« Serf 3U Staube 3U bringen. SDtittelft Eurrenbe Oberljirten ftoffaplanSbienfte ju nerfeljeu uttb an Sotttt unb geiertagen wäljrenb berfelben bem ©ienftpcrfonale bett Stofenfrang unb attbere ©cbete flobe nifd) oorjubeteu uttb flobenifdje Sieber mit il)neu ju fingen. Sind) baS 9iad)tgebet für bie Sienftbotcn hatten bie Sllunttten allabcnblid) üorju-bcteti. lint bie Sllttmncn aud) in baS für einen ^rieftet1 unerläßlidie innere ©ebet gehörig einjttfchulen, luttrbett nicht nur 31t Slnfang bcS SdjuljahreS ¿roeitägige, in ber ßl)orwod)e unb öor ber Orbinatiott aber breitägige ¿lercitien üorgefchriebcn, fonbern bie Sllutnnen hotten aud) taglid) eine halbftünbige Mebitation Don öy2 — 6 llhr Morgens ju holten unb öor bem Mittagmahle eine Siertelftunbe in ber Slnbctung bcS heiligften SlltarSfacramenteS -gujubringen, tueldje mit beut particular-bramen abju-fchließen mar. SSar er attberS ttid)t gehinbert, fo wohnte er loährenb ber ©crcitien allen Beti'adjtungen unb aud) anbeten Hebungen mit bett Sllttmncn bei, unb hielt, ein eittjigcS Mal ausgenommen, alljeit felbft bie bnbei üblidjett (Sonfiberationen. 98äl)rcnb ber Orbinationsgeit berfammelte er nocí) 31t öfteren Malen bie Drbittanbcn um fid), betete mit ihnen in ber Kapelle baS Srcbier uttb beftieg bann bie Kanjel, nnt fie mit roahr l)aft üäterlid)cu ©orten not bett ©cfal)rcu beS felbftftänbigcn feelforglichctt SebettS 31t warnen, aber aud) rcd)t cinbtinglid) fie ju lehren, wie fie nur butd) ein ftrenggeregelteS priefterlicheS Seben ein bauernbeS ÖebenSglücf fid) begrünben fönnett. i ®antit bett Sllnmuctt ber Ucbergaitg in baS freiere, felbftftänbigcre Scclfotgslebett ttid)t allju gefährlich werbe, würbe ihnen als Ouartiaticru bereits mel)t greil)eit gegönnt. Sic hatten feine eigentlidjc (ilaufur unb eS ftanb ihnen 311 jeber Seit frei, in bett weit auSgcbcljnten 6ifd)öflid)ett ©arten fid) 31t ergehen unb bort ihre Stubierftunben 31t halten. Uebri gens blieb biefe freiere Selbftbeftimmung nid)t ol)ne Sluffid)t. 3iid)t nur unter Sage« fonbern oft nodj in fpätcr Abenbftunbe Ejörte man ben Dberiiirten feine Sunbe im Srafte ber Alumnen madjen, wie er nid)t ntinber mit bäterlid) beforgtem Blicfe baS Benehmen berfelben in ben ©arten unb auf ben Spaziergängen überwachte; unb je größer baS in bie Alumnen gefegte Vertrauen War, befto ftrenger war bie Aljitbung eines jeben SKißbraudjes ber greiheit. Seit ber Referent baS Amt eine? SpiritualS üerfal), ift nur ein einiges 5D?al eine bebeutenbere Statuten-Verlegung üorgefommett, weld)e wohl ber £)berljirt i:id;t aber bie Sireftion bemerfte. Unüerziiglid) erhielten ber ®ireftor unb Spiritual einen ernften, Don ihm eigenl)iinbig gefchriebeiten SerwetS, über ben Alumnus aber murte bie Strafe ber Erclufion auSgefprochen. AIS wir für bett gel)lcttben um ©naöe flehten, erhielten wir bie ganj richtige Antwort: „SBenn er fid) fchoit im §aufe feine« BifchofS eine folche llnorbttung erlaubt, waS fann man erwarten, wenn er bloß unter ber Aufficht eines Pfarrers flehen wirb ?" Nur buref) üieleS unb oft wieberljoltcS Bitten öermod)ten wir eine Sinberung ber Strafe ¿u erwirfen; eS wirfte aber auch bie|"e gattje ^rocebur auf ben nur aus jugenblichem Seichtfinu fefj-lenbcn, übrigens ganz tabellofen Alumnus fo erfd)ütternb, baß er Ooit jener Stunbe an ein SJfufter flerifalen ErnftcS würbe unb noch auf ben heutigen Sag mit bem auferbaulichften Eifer in ber Seelforge wirft. ®a bie fromme 5ßfarrSgemeinbe wohl mit ber herjlichften Siebe an uns ^rieftem l;ittg, aber auch bie Alumnen überaus lieb hotte, fo erfolgten gar häufig jubringlidje Einlabungen frommer ^farrSinfaffen an bie ®ireftion, auf Spaziergängen mit ben Alumnen bei ihnen zuzufprechen unb eine Erfrifchung einzunehmen. ®cr gürftbifdjof fafj eS nicht uugerne, inbem er bemerfte, baß auf biefe SSeife bie Alumnen unter ben Augen ihrer ®ireftoren lernen föunctt, wie fie bereinft auch mit Seltleuten auf auferbaulid)c SBeife fonöerfiren unb heiter unb fdjulbloS aud) in ihrer äftitte fid) unterhalten föttucn. Alle äJlonate war ihnen eilt EjcurS auf baS eine Stunbe entlegene bifdjöfliche Sommerfd)loß „Shürn" geftattet, wo fie fid) unfchulbig unterhalten unb in ben ©ärten auch in ber Dbft-baumjud)t üben fonnten. Nod) tragen öiele Bäume eblc grüßte, welche bic Alumnen oculirt hotten. Sebent würben fie aus ber bifdjöjiichen tüdje unb bem bifd)öflid)en Seiler freigebig bewirket, ©evtte pflegte bei folchen Anläffen ber Dberhirt ihnen nadhgufahren, um fid) im Greife feiner Sieben felbft zu erheitern. ©o War giirftbifchof ©iomsef im üollften ©inne be« Sorte« feinen Sllumtten Sel)rer, grjietjer unb Bater jugleidj, unb e§ ift Si)atfacf)e, baß ficf> bie Sllumnen in flagenfurt immer fdjon nach bent 4. Sahrgangc feinten, unb baß alle, weldje ba« ©lücf hatten, ihr letzte« ©titbieujahr in ©t. Slnbreä jujubringeit, nie anbere« al? mit freuhiger Führung jener fchönen Sage gebenfen, weld)c,.fie bie glüeflicbften ihre« öebeit« nennen unb banfenb anerfennen, baß fte ba« Bcfte unb $Jiü£lichfte, loa« fie al« Theologen gelernt, au« bem Munbe ihre« Oberhirten üernommen haben. Mußte fdjon biefe« fleine ©emiitar ol« ba« Morgenroth einer beffe-ren «Bufunft für bie ^eranbilbung eine« tüchtigen Meru« anertannt wer-ben, fo blieb bod) bie Sahrl)eit flehen, baß bie ©rünbung eine« bollfom-menen, alle Sahrgänge umfaffeuben ©emiitar« eilt unabmei«lid)e« ®iöcc-fan-Bebürfniß fei. roir'o aud) bieftr Sijatiadje in jener Motion be* §od)Würbigften Metropoliten Don ©aljbitrg bie bollfommcnfte Sürbigung ¿u £heil, »ibem e« heißt: ift Don unbeftreitbarer Sichtigfeit, baß $riefierftanb«canbibaten unter Den Siugen ihre« Bifdpfe« für ihren Beruf herangebilbet werben. Sar bie ®iöccfe SaDattt feit ihrem Beftanbe bie«-bejüglid) an bie öerfchiebenartigften unb unöottfommenften 9iotl}bei)elfc an- gewiefen,.....fo märe e« gemiß etiblid) an ber -Seit, aud] biefer nicht un- bebeutenbett ®iöcefe ihre eigene theologifdje BilbuttgSanftalt ;u Derfchaffen. 6« mürbe hierburd) ¿ugleich einem anbern bead)ten«merthen Bebürfniffe abgeholfett, — nämlich, beu fähigeren ®iöcefan-^rieftcru ©elcgenheit geboten, im tljeologifchen Mehrfache ihren Mitbiöcefanen nüijlid) jit merbett, fid) felbft aber immer grünblicher auSjubilben. Slllerbing« merbett jttr ©rünbung be« ©eminar« unb ber ßehranftalt ©elbfräfte erforbert. Sin biefer flippe fo Ute jebod) ein fo wichtiger ©egettftanb um fo weniger fdjei-iern, je leidjter £}ier eilte ©chonung biefer fräfte burd) Pereinte« Bufant-menmirfen eintreten fann." Unb fo war e« aud). ®ie größten ©chwierigfeiten tientrfadjtc unb bie größten Opfer erforberie bie Slbaptirung bc« neuen ©eminar« unb bie ©rünbung ber neuen tijeologifchcn ßehranftalt in Marburg, wie baDou fchou in 91r. X. bie Siebe war. 3ur Unterbringung be« Sllumnate« würbe ba« bem ©tubieitfonbe eigentümliche, nun an beu 3ieligiott«fonb abgetretene unb au bie Oftfront ber ©t. Sllotfr-Sir^e angebaute ©¡.-jefutten- ©ebäubc, unb für bic gottc«bicnftlichcn Hebungen bic St. Slloifi-tirdjc beftimmt, in melrfjcr jnglcid) bcr ®hmnafial-®otte«bicnft abgehalten wirb. Scibc jebod) beburfteu einer eben fo miihfamcn alé foftfpieligcn Slbap-tirung. Tbeils nm biefe gehörig würbigen 31t fönnett, tbcil« nnt einige hifto-rifchen, gewiß Sebcrmann intcreffantcn 9ioti;en bor Sergeffenheit ju bewahren unb 3ur allgemeinen ftenntniß 31t bringen, fei es uns erlaubt, hier einige ©aten au« ber ©efd)id)tc biefer jmei ©ebäubc beizufügen, welche wir theils aus bent fd)ä^enswcrthen „geftprogramm" bes Marburger ©pmuafiinns Horn Sahre 1858, in welchem 3al;rc es fein lOOjiihrigcs 3ubiiäum feierte, tljeil« au« ber mühcboUcn ©urd)fid)t aller bejüglidjcit im Gonfiftorial-Strchib unb bei bcr ginanj-ScjirFsüerwaftung beponirten Siefen, theil« "au« bent „©iarium" bc« Marburger ©hmnafiutns gefam-mclt unb mit möglid)ftcr 2lu«fül)rlichfcit in bent „Libermemorabilium" ttnferc« priefterhoufe« aufgcjeidjnet h«&cn. ©er um bie Gsrjtchutig unb Silbung bcr Sitgenb hod)Oerbicntc unb 311 SMcit im 3al)rc 1744 beworbene Sefuitcn-Orbcnspricftcr p. 91 b albert, au« bent auch '» Steiermarf begüterten ®efd)lcd]te bcr ©rafen Purgftall, fdjenfte feine beträchtliche (Srbfdjaft ber Societät mit berSlbfidjt, „baß fclbe zur Errichtung eilte« Domicilii Societatis Jesu, an einem itt Steiermarf liegenben Orte, wo c« 3ur Söeförberung bcr Gljrc ©ottes unb bereit Seelenheil am meiften crfdjeinetc, berwenbet würbe." Ilm langwierige proccffc 3tt bermeiben, bot fid) bic Societät mit ber gräflidjen gamilic um bic Summe bou 45,000 fl. abgefunben. ©er ^Sroöinjial bcr öftcrrci-d)ifd)cn Orben«probinj p. Paul 3etlad)cr erwirfte im 3al)rc 1757 bon bcr taiferin Maria íherefia bie Bewilligung jur Errichtung einer Siefibcttj in Marburg mittels Serwenbung obiger Summe, beftimmt für 8 Mitglieber: 1 Superiorem, 1 Spiritualem, 4 Missionarios, 2 Ma-gistros docentes, ©er Metropolit boit Saljburg gab feinerfeit« aud) bic Bewilligung, jebod) mit bcr weifen ßlaüfcl, bafs unter ben Miffionären wenigften« 2 bcr flobcnifdjeit Sprad)c mädjtig fein follten. 9tm 10. Octobcr 1757 würben bic Scfuitcn feierlid) bitrcl) ben Magiftrat cingc führt unb fd)on am 7. Suli 1758 eröffneten fie bic Iateinifd)cn Sdjulcn. 3m 3al)re 1767 legte bic Societät beit ©runbftcin 31t ber fdjöncn ttttb geräumigen St. 9lloififird)c, wcld)c mit §ilfc einer bcbcutcnbcn frommen Schenfuttg bcr grau Slttna §crriu bon Stubenburg imSahrc 1769 unter betit Nector 1p. Ipctrus Hollot) ¿ur BoUcnbting gebrad)t mürbe. Bei ber Einmeiljuni] ber Kirche prebigte — mie bie Nofter ^farrdjronit be-merft — ber §err Kranid) mit fold)em Beifall, bap ihm ber Nector iß. Petrus Hollot), ein feijr gelehrter ÄRaun, btefe« befonbere Sob öffentlid), im Beifein üoit fielen Seilten, ,511t' Sanfbarfeit fagte: „Ilnfere fanjel mar bi«l)er norf) uid)t bergolbet, aber Euer Hochmürben !)nben bicfelbe bitrd) ifjre iprebigt bergolbet." 5lle im 3al)re 1773 ber Sefuiten-Drben aufgehoben mürbe, gelangte bas Nefibenj- uitb Sdjulgcbäube fammt ber St. Slloifi-Kirche an ben Stnbienfonb, melier |d)ort im Saljre 1776 bie Nefibenj unb -Sirdje beut SRilitär-Slcrar jtiu Beniitsttiig iibeiliep. 91m 25. Sftai 1783 mürbe bie 8t. 3lloifiKird)c atigeblid) menigftenS au« SJtangel an Erhaltung«-Mitteln gefperrt; fogar bie Stabtpfarre bermeigerte aus biefrm ©runbe beren projeftirte Einberleibung (8. SRai 1783). Sa« Kirchen -Snben-tar mürbe eleublid) berfdjlcppt. Ein 311 tar laut iit bie ^farrfirche nad) Koftribnica, mo er jept al« Hauptaltar bunt. Sa er jebod) für bie bor-tige s|5farrfird)c biel 31t l)od) mar, fo mürbe er berftümmelt unb bie Säu-len um fo biel abgefdptitten, baß er in ber Slltar ■ Nifdjc untergebracht merbeit tonnte. Sa« lluberhältnipmnfiige in feinen Simenfionen läßt all-fogleid) auf eine angetl)anc ©emalt fd)licßen. Sclbft ba« fdjönc Kirdjen-pflafter, au« meißent unb fdjiuarjcm SJlarmor beftel)enb, mürbe aufgeriffen unb üerfchleubert; ber Borfaal be« KreiSamt«-©ebäube« ift nun bamit gepflaftert, unb aud) in einigen anberen ©ebiiuben ift es nod) 311 fel)en. Sie Kirdje felbft mürbe in ein ÄRilifär- IRagajin umgemanbelt, melclje«, mie bie Irabition erzählt, jur ¿eit ber fraitjöfifchen 3nbafion«Eriege fo überfüllt mar, baß barin gezimmerte Etagen angebracht maren, um mel)r Bor-riithe anzunehmen. Nur jmei Bilber, ben 1)1- Ignatius unb granjisfu« Saöcrius borftellenb, mal)rfd)einlid) bie Slltarbilber jmeier Seitenaltäre, mußten nod) buvd) längere Seit iit ber Kirche berbiieben fein, meint folgenbe Sage auf Wahrheit beruht, gaftifd) meift ba« SgnatiuS-Bilb 120 fleitte Söd)er, in ber ©rößc uttb gönn eines Sdjrottforn« auf, bie nur rüifmärt« mit einer Seinmattb berflebt am Bilbe felbft nod) ju fel)en fittb. Nun erjäl)lt matt, jnr Seit jener Snbafion fei ein afatljolifcher Offijier in ba« SRagajiit gefommen unb als er ba« Bilb be« 1)1- Sgnatiu«, biefe« ben s$roteftanten fo belaßten Stifters be« 3efuiten-0rben« erblictte, erfaßte ihn ein fo biabolifd)cr Sngrimm, bap er fein mit einem Sd)rottfd)uß gelabe- ne« ©ciücljf oDer piftol auf baifelbe loSbrücfte. Aber fieheba« Sunber! SBeber bag §auptbilD bes 3gnatiu«, noch bas ober bemfeibeit fdjwcbenbe Heinere Bilb ber göttlichen Mutter mit bem Sefufinb lein erlitt biegcringfte Berletjmig, nur bie große Sehe bes MuttergotteS-Bilbc« traf ein ©chrott-forn, unmillfitljrlid) au jene« göttliche prophetifd)e Sort eriunernb: ,,3d) will geinbfchaft fefteu ¿mifc^cn bir unb beut Seibe. uub jwifdjen beinern Samen unb ii)rem ©amen: fie wirb beincn topf jertreten, unb bn wirft ihrer gerfe nachfteEen." (®en. 3, 15.) 3ft biefe Begebenheit wahr, fo muß fie mit jener franjöfifdjeit Snbafion jufammenhängert, welcher bat* ®pmnafial-®iarium in folgenber Seife erwähnt: „1797. 26. Aprilis. Pri-vnum agmen 11,000 advenit, altero die commorabatur et 29. dia-cessit. — 29. Apr. Tertium agmen 14,000 advenerat, altero die substitit et !. Maji disccssit." Sieüeidjt war biefe? erfchiitternbe (Srcig-niß bie Beratilaffung, baü man biefe Bilber, um fernere ^rofanationen ju üerhüten, in bie ©tabtpfarrfirdje übertrug, Pon wo fie erft unmittelbar üor ber Translation be« Bifchofsfi|e« in bie Aloifi-Sirche gurüeffameu. 3et)t fdjmiicfen fie bie ©eitenwänbc bes Bre«bhterium«, um ben llrfprung biefer Sirdje aud) nodj fernen ©cnerationen als einer Sefuiten-tirchc 311 Permitteln. Sie fchmerglich eine fo gräuliche profanation biefer fo fchönen Hoffnungen bered)tigenben Sirdje bie ©jjefniten-Patre« berühren mußte, welche auch nach Aufhebung bei? Orben« am ©pmttafium jur allgemeinen Sufrie-benheit überaus fegenSreich wirften, wie bas angejogene geftprogramm in anerfenuenswerther Seife aftenmäßig es bartljut •— ber lejjte bcrfelben, B. Sofeplj ©rimm, rejtgnirte erft im 3ahre 1812 auf ba« Amt eine« ©pmnafial-Präfeften: ■— geht wol)l am heften au« bem Hmftanbe ijeröor, baß ba« „Diarium", welche« fouft bie fleinften £age«begebenheiten forgfäl-tig Perjcid)net enthält, ber fdjmadWollen (iaffatiou unb profanation ber Aloifi-Strche aud) nicht mit einer ©ilbe erwähnt. ®emiß; bie geber ber frommen Säfcr fträubte fid), einen foldjen gotteslästerlichen Sanbali«mu« tioll trojjenber ©otte«Petad)tnng mebcrjufdjrciben unb burch Bezeichnung einer fo gräulichen, bie gange Sehranftalt entmiirbigenben unb Perun-glimpfenben Sljat ba« „Diarium" berfelben 3U entweihen. Uebrigen« baß nicht bie Armutlj ber Sirdje beren ©perrung Perfdjul-bete, fonbern baß ber mit bem greimaurerthum Perbünbete Sofephinismus, bem bie in biefer Sirdje beftanbenen Marianifchen ©tubenten - ßougre- gationen mit beren frommen Hebungen ein ©räuel maren, fykv feinen böfen ©puef trieb, bemeift ha« „®iacium" fefbft ju ©einige. 91 tu 25. gtoüember 1783, al« ant gefte ber 1)1. Eatharina, meldje bie Stariattifd)c ßongregation af« Qiatrouiu ber Sßiffenfdjaft burd) eine fird)lid)e geier mit ©etteral-Eommuttion alljährlich bereiste, heißt e«: „Schola nulla; hora 8. sacrum; communio nulla; communiones enim statutis tem-poribus obiri sollte, decreto Csesareo sublatse sunt. Totum hoc negotium parocho, parentibus eornmque vices tenentibus committitur; commendari tarnen ab Exhortatoribus catecheticis frequens sacra-mentorum usus studios» jnventuti ssepius per annum debet." 21ud) unterblieben fcfjon in biefem 3al)re bie Oj'ter-Ejerciticn, nicht einmal einer gemeinfchaftlichcn Oftercommunion gefdjieljt Ermahnung, fottbern es heißt nur beim Stittmod) in ber ßharrooche.* „Marie post sacrum usque ad horam 9. quilibet professor suis (diseipulis) cateeheticam instruc-tionem, i,n qua ex decreto Cajsareo juvenes adfesturu paschale con-digne celebrandum intlammentur, proponit."—-3m Saljre 1784 aber heißt e« nur allein: „Exhortatio catechetica et adliortatio ad commu-nionem paschalern." Sllfo bloß eine Ermahnung! — Erft im 3ai)re 1805 fommen itt ben erften Sagen ber Ehartoodje lieber bic „recollec-tiones spirituales per dimidiam horam" unb bie „communio pascha-lis publica" bor, meldje recollectiones im 3ahrel809 tuieber mit ihrem alten Stamen „Exercitia" aufgeführt werben. Sluf bie ©tabtgemeinbe muß biefer 3Sanbali«mu« einen fehr üblen EittbrucF gemacht unb biefelbe im 3utereffc ber fiubietettbcu Sugenb ba-gegen cnergifd) remonftrirt ^aben, meil ein Sefret bont 11. ©eptember 1783 folgenben 3nhalte« borliegt: „E« hat bie ehemalige 3efuiten-Äirchc s, Aloisii 3U Starburg aud) fernerhin, uttb um fo mehr gefperrt 311 bleiben al« fcitte«roeg« nöthig befuttben rairb, für bie minberen ©djnlett in einem ©täbtdjen, mic Starburg ift, eine eigene tirdje ju halten unb be«-megen 50 ff. bei bem ©titbiettfonbe aujttroeifett."—3m 3. 1790 machte ba« Starburger freiSamt nodjmaf« ba« 9infitrf)ett, „baß bic ©t. Slfoifi-tivdje mieber eröffnet, uttb bic roinbifrfje Pfarre au« ber ehemaligen 31t flcinen iiapujiner-Äirdjc borthin berlegt mürbe," raomit fid) ba« ©etfauer Orbinariat um fo mel)r einberftmtben erflärte, ,,al« hieburd) bic Geiroof)-ttung be« pfarrlicl)eu ©otte«bienfte« bem mtnbifd)eit ^fart'«bolfe, fo ohnehin alle ©ottn- unb geiertage in bie ©tabt 31t gehen pflegt, nicht im min- heften erfdjroeret, ben bis auf 3500 angeroadjfenen Sfabtbemohnern ungemein erleidjtert märe. Ser meitere Eintrag, baß für biefen galt in ber St. Ubalriei-Sirdje (je|t SJlilitärfpital in ber ©ratjer Sorftabt) burcfj einen Benefieioten bie grit()meffc gelefen uttb baS Güattgclium ausgelegt mürbe, gereicht ben mit häuslicher Sirbeit befcijäftigteu Sienftleuten nidjt nur jur befonberen Bequcmlicbfeit, fonbern aud) jum großen Scelcttuitijett uub üerbient eben bavurn bie Horjügiidjfte Rücffid)t." Sie weiteren Slcteu biefer Berl)aiiblung fehlen, jebenfallS ift iie ohne Erfolg geblieben. 910er mol)l Niemanb hätte int 1790 ahnen föttnen, baß biefe frommen unb gerechten SSiinfche beS flobenifdjeit Sheilei ber Stabtbetiölferuug, namentlich ber bienenbett Haffe burd) ben int 3. 1859 ttad) üöiarburg überfiebelten gürftbifd)of Slomsef unb jmar gerabe in ber St. Slloifi-Sirdje fid) erfüllen follten. — Sind) ber im 3. 1811 gefaßte ^lan, baS ©timnafimn ben Benebiftinern üon St. |*aul ju übergeben, mährenb fid) bie Stabtgemeiube Oerpflichtete, bie St. 5lloifi-Sird)e herjuftellen, blieb ohne SluSfithntug, ba bie Benebiftiiter üon St. %'attl mittlerrceile baS ©hmnaftunt ju Slagenfurt übernahmen. Gr|"t im 3. 1831 nahte für bie Slloift-Sirdje bie GrlöfungSftunbe. 9luf bie tl)ätigfte Serroenbung beS bamaligen SreiSl)auptmanneS unb beS ©pmuafial-^räfeften mürbe biefelbe ihrer urfpritnglidjett Beftimntung mieber jurüefgegeben uttb junt 2l)eil attf Soften beS ReligionSfonbeS, größtenteils aber burd) milbe Beiträge ber Siirgerfdjaft allerbittgS nur attf baS nothbürftigfte abaptirt. GS ftanb itt ber Sirdje fonft ttid)tS als eine Mensa mit einem Sobernafel oljne SSertf) uub ©efdjntad, hinter bemfelben ragte ein fdjotieS Grucifir Ijcrüor, unb an bie 2ßattb mar ber 1)1. SlloifiuS mit SSafferfarben gemalt, fo baß im 3. 1859 fchon faum etroaS mehr, als ber fdjmarje Solar 31t fehen mar. 9lm 24. October 1831 mürbe bie Sirclje burd) ben gürftbifdjof Roman Seb. Sängerle reeoneilirt unb ber @t)mnafiaI-@otteSbienft in berfelben mieber begonnen. 3n bent Sefuiten-Refibenjgebäube mar etma feit beut 3. 1815 ein 3nftitut für Diilitär-Gi'jiehungSfnaben untergebrad)t. SluS biefer Sarftellung mirb erfichtlid), meld)e üftülje uttb roelcher foftettauftuaub erforbert mürbe, um §auS unb Sirdje itt einen, bem Se-minarSätoecfe entfprechenben unb mürbigen Suftanb gu üerfeljen. SaS fmuS bcburfte im Stineren einer gánjlidjcii Umgeftaltitug? wie einer gang neuen Einteilung, welche um fo forgfältigcr getroffen werben mußte, als für bic bebeutenbe, für uufere Siöcefe auf 62 fiftemifirfe 2llumnen=2lnjahl ber möglid)ftc Saum ju gewinnen war. Selber tonnte nur für l)öd)ftett« 46 Alumnen eine Untertunft ermittelt werben tutb es ift nié eine befott-bere ©uttff ber göttlichen Borfeljuttg 311 betrauten, bnfj im 3. 1861 ein anftoffettbes §aus jum Bct'faufe faut, welche« um bot ^rci« üott 10,000 fi. attgefauft würbe, weldjer Betrag jeboch cinftwcilcn nur twfdjußwcife mit anbeten ©elbcm ausbejaljlt würbe, bis e« beut lieben ©ott gefallen wirb, neue SBohltljäter unferem Snftitute 31t fdjeufen. Sie Pflicht ber Sauf-barfeit aber brängt ntts, bett Namen jene« SDiatme« 0icr öffentlich ¿u nennen, ber fid) um uitfer Seminar eitt uufterblidjeS Berbicnft erworben, beffen Anbeuten in ber banfbar frommen Erinnerung ber Alumnen nie erlöfdjen barf uttb wirb, ber aber auch bett gegrünbetften Anfprucl) auf bie Sattfbarfeit ber ganjeit ©iöcefe fid) erworben [jat ttnb Hon meinem ber hodjfclige giirftbifdjof fo oft bemerfte, baf? ohne feine gränjeniofe Selbftaufopferung ba« SBerf ber Translation gcwiji nicht in fo fuvjer Seit, üicllcidjt aber and) nie 31t Stanbc gefotmueu wäre. Siefer SJlanit ift ber §od)Wiirbigfte Ehrettbomherr ©larftt« ©lafcr, Pfarrer tiott St. $eter näd)ft SJlarburg, meld)cr fid), obgleid) öielfad) üerfannt, beunod) mit bem unüerbroffcnbftett ttnb au«baucrnbften Eifer jahrelangen 5üiüi)en ttnb Sorgen, bcfd)merlid)en SBegen ttnb Seifen bis 3111' Erfd)öpfung feiner Gräfte hingegeben hat, um alle für bie Translation nottjwenbigeu Bor-fchruugen 3U treffen, eben weil ihm nur bie Ehre ©ottcS ttnb ba« §>eil ber Seelen, in feiner äßeife aber ba« Sob ber Sftcnfdjen am §»erjen lag. Sut Namen uttb mit ber Bollmacht bc« gürftbifchofc« leitete er fämuitlidje Baulid)feitcti bei ber bifd)öflid)en Scfibenj, bei ber Sontfirdjc uttb bem Seminar oft unter beit allcrmiplidjfteu Berhältniffen ttttb brachte betntod) alle« glüeflid) ttttb nucí) möglid)ft jwccfmiifng 31t Staube. Ser Obcrl)irt wußte ihm nid)t attber« feine Sanfbarfeit jtt beweifett, al« baß er il)it im 1859 311m Ehrenbomhcrrn bc« Saöanter Somfapitel« Dorfdjlug ttnb ait ber ^farrfirdjc 3U St. ^Seter fclbft inüeftirte. Au« ber Attrcbc, bie er bei biefer ©elcgcnheit an bie jahlreidje Berfammlung hielt, geben wir ba« fd)öne Erorbium in bcutfdjer tteberfcjjung : „Schon öfter« befud)te id) bett frcunblidjen §iigel üott St. ^eter balb in trauriger, balb in fröhlicher Stimmung; aber ein b reif a cher Befud) wirb mir ftet« itt befonberer Erinnerung bleiben. 3um erften Mide Befugte ich im 3. 1831 euern feiigen Pfarrer §avman, unb machte mit tiefem meinen lieben greunbe Befanntfcbaft.*) 6« waren fi'tß e S tunben f r eu nb f cf>af t lief; e r © efe lligf c it. ;3um ¿weiten Male gefcf)iil) C0, al« id) im 3. 1844 mit eud) bie feftlidje Slnfunft unb ®r-bebung beS Ijl. Seibe« be« Margret'« gauftinu« feierte unb ¿um elften Male alt biefer hl. Stätte prebtgte.**) @8 waren fj»il ige ©tunben Jjimmlifdjer 91 n b a d) t. ®amal« reichte mir euer §od)ii)iirbiger §err Pfarrer ¿um erften Male ba« rotl)e Barr et be« feiigen Pfarrer« §erman bar, auf baß id) e« ¿um erften Male auf biefe Äaujel bor eudj bringe.***) 38ol)ll)ätte id) bamal« nicht gebad)t,baß id) il)m beute biefe Gljre erwiebern füllte. ®arum ift ber beutige t ritte Befud) für mid) ein Sag ber innigften greube, benn id) fornme, um eueren §od)rn. Herrn Pfarrer ¿ur fird) liehen äßürbc eine« @ f) r e n b o nt-l)errn ¿u erbeben unb burd) il)n aud) eud) ¿u el)ren; benn wie gute $farr«leute bie greube unb Ärone ihre« Hirten ~ c&ftl ift aud) ein l)od)gcad)teter Pfarrer ber S)iul)m unb bie © E) r e feiner Pfarre. •— ®arum Sob unb (Sl)re © o tt, bem He«'«, für einen folgen Hirten, ber fd)on 15 Safjre fo milbc unb weife eud) leitet. Sob unb ©l)re einem fo giiicflidjen unb treuen Hirten, ber mit eud) fo biel Schlimme« glüeflid) überftanben, fo biel Sd)öne« forgfam gefd)affeit. Sob unb ©l)re aber auch eud), bie il)r il)m fo fdjön gefolgt unb fo treu geholfen. Sehet: ®a« ift berSag, ben ber Herr un« allen ¿ur greube gemad)t, auf baß wir un« feiner erfreuen unb rcd)t fröhlich feien." „®odj, wer fid) rühmt, ber rühme fid) im Hevrn; benn nid)t, wer fich felbft lobt, ift bewährt, fonbern ber, ben ©Ott lobt," (2. (Sor. 10,17-18.) fpridjt ber Slpoftel $aulu«; 3efu« aber fagt: „(Sin Seber, ber fich felbft erhöhet, wirb erniebriget werben, unb wer fid) entiebrigef, wirb erhöhet werben." ®arum werbe aud) id) nicht loben bie widrigen SBfrfe eure« Pfarrer«, id) werbe nicht erzählen bie großen Berbienfte, burch weld)e er biefe h"ije *) Sgl. e. 25. **) Sie Betreibung biefer geiertidjfeit fammt ber $rebigt ueröffentiidjte er in Drobt. 1846. B. 110—125. ***) ©lomsef mar iwmiicf) einige Jage üor jener geieriidjfeit jum ®omf)errn er-nnimt rootben. @hre berbicnt, auch eud^ werbe id) nid)t loben, — nur ©oft will ich loben für alles, endEj aber jwei fef)r beachtenSmertlje SBege jeigen: *ererfte fu^rt ben Menfdjen in Sdjmad) unb Sdiattbe — ber ¿weite fiUjrt itjn ju wahrer @h" unb ©röße. ©latt ift ber #eg ber Sd)anbe unb hat 6 Stationen, — rauh ift ber Sßcg ber (^re unb hat aud) G Stationen." „holtet ihr ber Sdjanbe entgehen — uno bor ©Ott unb allen recht-fchaffenen Menfdjen eud) Gljve erwerben, fo höret mich aufmerffam ju, roaS gu thun fei. ©ott ftche bei mir unb eud)!" Noch größere Opfer, als baS Seminará ©eböube »erlangten bie naef-ten unb faljíett Sffiänbe ber itirdje. ®ie allemöthigften paramente unb hl. ©efäße erlaubte ber Oberhirt au« ber bifdjöflidjen groffirdje Maria-fioretto ju St. Anbtea mitzunehmen, in Beziehung auf alles anbere mar baS Seminar auf ben unerfd)öpflidjen gonb ber göttlichen Borfcbung an-gewiefeu. SBcnn je, fo hat hier bie Kraft beS ©ebetcS fid) erroiefen. Man trug ben Alumnen auf gu beten unb fam überein, batí eS fortan für alle Seit eine fromme ©emohnheit beS Ssnufces bleiben foll, aüeSatn-ftage ben Id- Diofenfranj für bie ©oljlfhäter beS SnftitufeS aufzuopfern. Unb flehe ba! bie 3al)l ber ©ohlthäter, befannter unb unbefaiuiter melirte fich mit jebem Sage, fo baß in furger Seit fo Diel unb mehr gefchehm fonnte, als man je ju hoffen fid) getraut hätte. Auf ein Bittgefud) an Seine Apoftolifche Majeftät, Äaifer gerbinanb I., Allerhöehft melcher fchon fo biele arme Kirchen unferer ®iöcefe mit großen Almofen unterftüjjt hat, langte gerabc am gefte beS 1)1- AloifiuS im 3. 1860 ber großmüthige Betrag bon 800 fl. an. Obgleich ber ©iocefan-KleruS fdjon fo große Opfer für bie Translation gebracht, fubicribirte berfelbe bennod) neuerbiugS auf eine bon ber SeminnrS-Sirrftion gcftellte Bitte für bie (Einrichtung ber Kirche 2254 fl. unb 3 Nat.-Anl.-Obligationen ä 50 fl., meldjer Betrag borgüglid) für ein Oftcnforium im äBertbc bon 500 fl. unb jur ©rridjtung beS §>od)aItar§ berwenbet würbe, welchen eben beßhalbfolgenbe Auffdjriftmit bemßhronographicum beS 3at)reS 1861 jiert: PraesVLe Antonio Martlno CLerVs LaVantlnVs VIrlbVs Vnltls DIVo ALoIsIo ereXIt. Bmei un« felbft unbefanntc SSo^lt&ater opferten jur @rrid)tung eine« ÄreujroegeS 1200 ff. (meld)er bont ®ireftor ber giirft Efterljaft)'fd)cn Silbergalerie in SBien, $errn 3. fragmau mcifterfjaft aufgeführt fammt SÜahmen auf 1723 fl. ju fielen fntn); eine ungenannt bleiben moHcnbe Sffiol)ltbäterin opferte jur Errichtung beS Maricn-StltarS 500 fl.; — größere unb fleinere Sllmofett anberer äßohlthäter betrugen mobl an 1600 fl., mand)e febr roertbboUc ©efdjenfc an tirdjenmäfdje finb gleichfalls mit ®anf ju ermähnen; eine einzige fromme Snngfrau bradjte ber tirdje ein Opfer bon Sird)enroäfche, bie moljl über 100 fl. racrtl) gemcfcu, unb bie fie felbft bcrfertigte; fehr bieleS tönten nod) nacbträglid) einzelne priefter, mie benn aud) ber Oberhirt felbft jmei, in ber Meiftcr-Schule beS bcr-ftorbencit Äuppelmicfer ganj funftgerecht gemalte Silber ber beißen ®iö-ccfan-Märthrer beS hl- Maximilian unb bes 1)1. Siftorin mit bcr Sin ficht bon SiHi unb pettau, als Slltarblätter ju ¿roei Seitcnaltärcn im SBertlje bon 400 fl. bcr firche jum Opfer bradjte; fo baß man tagen muß, baß in ber furjen Beit bon brei. 3ahren mcnigftenS 11,000 fl. auf (Sinridjtuttg ber firche unb Scifdhaffung bon Paramenten unb hl- ©efäßen benoenbet morben finb. Obgleich aber bie 2lloifi-fird)c nach bem einftimmigen Urtheile Silier, mas einen frcunblicfjen, mit fünfter ©emalt jur Slnbadit hinreißenben Ein-bruef anbelangt, allen übrigen firdjen ber Stabt ben SKang bereits abgelaufen hat, fo muß man bennod) fegen, baß mohl "od) über bie Hälfte jener ©umme erforbert mürbe, um bie innere SluSftattung berfelbeu mür-big jtt bollcnben; beS fehlenbcn TljurutcS mit ben ©locfeu gar nicht ju gebettfen. Ueberhaupt meiß man nid)t, ob bie -firdjc je einen Thurm gehabt habe, menigfteuS fehlt bariiber jegliche Sfufjeichuung unb Trabition, obglcid) an jmei Stellen jietnlid) ronf)tfcheinlichc Spuren jur Sermutbung berechtigen, baß man ben fpäteren Bubau eitieS Thunes im Sinne hatte, mie nicht minber baé ©emölbc ganj ätoeifellofe Slnjeidjcn barbietet, baß man auch auf eine fpätere Slufführuug einer Äuppel gcbad)t habe, burd) melche aud) mirflich bie im romanifdjen Sttjl gebaute tirdje erft ihre SoHenbung erhielte. ®a aber bie göttlidje Sorfcl)ung nun itt fo augenfälliger SBeife übet biefer fo fehr entehrten firdje ju machen fdjeint, fo geben mir bie 3ubcrficf)tlicbe §offnuug nicht auf, baß mit ber Beit auch noch biefcS alles mit hilfc bon ©Ott ¿u fo heiligen SBerfcn begeifterter üBohlthäter merbe erreicht merben; mie es jubem gemiß ift, baß bie Stabt Marburg feineS SchmucfeS fo fehr entbehre, als jenes mehrerer (djöner Jbürme. ÜBcfauntlid) befiel fic nur einen einjigcn Shurm, ber mirflicb l'cfjüit unb biefc« Namen« roürbig ift, ton« aber ju ihrer fo rafd) nach allen Seiten bi» junebmenben 3luebebnung unb ju ber fc^önen Bufunft, bie il)r ba« bon allen Seiten fte umipinnenbe Gifcnbabn-Nc|j ju bereiten fcbeint, in gar feinem Berbältniffe fteljt, uttb au« ber gerne tuobl nicht« einer Stabt einen erljebettberen unb feicvlidEjeien 2lnblicf ¿u üerleii)en üer-inag, al« oiele hoch Ijcrboriageube 3li)üime. ®ie mit allem Gifer betriebenen SSorfeljrungen in $>au« unb Äirdje matten e« möglich, baß bie Sllumnen am 10. Cetobcr 1859 Da? 5emi. nar belieben unb am 11. Nachmittag« bie Ejcrcition beginnen fonn;en. ®er Oberlprt felbft ftimmte feierlich ba« „Veui Creator Spiritus" an unb moljnte bann mit allen tbeologifcben ^rofejforen ber Einleitung?-®{ebitation bei. 3n bett jtuei EonfiDerafiotien ber folgenben Sage la« er felbft bie Seminar«-Statuten ben 2llumnen bor, bie cinjelnen *ßara-grapbe bcrfelbcn erflärenb mit ber ernüen Borbcmerfung: „3ch lefe eud) felbft bie Statuten bor, Damit iE)r miffet, baß fie in allen ihren einzelnen Beftimmungen ber Slnefluß meine« Willen« finb, unb baß if>r fie al« meine Slitorbttungrn ju beobod)ten habet." (®tife Hebung bat er aud) bie beibeit tiadjfolgcnbett 3al)re beibehalten.) 91m 14. er|d)icn er nach ber Sdjlußbetracbtung abermal« in unfercr äJlitte, um bie Ejercitien feierlich ju befcbließen. NadjDetn er mäbrenb ber hl. SJieife ben Sllumnen bie hl. Gommuition bargereicht, beflieg er abeimal« Die tanjel, unb hielt an bie berfammelten ®ireftorcn, iptofefforen unb Sllumnen eine fo mürbe-bolle unb biefent feierlichen ©iomente fo anpaffenbe Nebe, baß mir un« ifldjt enthalten fönnett, fic ihrem Hollen Wortlaute nach folgen ju laffen. Nad) biefer Slnrebe nahm er bie Weihe be« §aufc« bor, itibem er bon allen Berfammelten gefolgt, Halmen mit ihnen fingenb, alle Näumlicb-feiten be« §aufe« burchfchritt, um fie bem Nitual gemäß mit Weihroaffer ju befprengen unb mit Weihtauch ¿u beräudjern. Inauguration be« Priefter-Seminarg unb ber SaPonter theologifchen Sehranftalt ju Marburg 1859. Neque qui plantat est aliquid, neque qui rig-at, sed qui incre-mentum dat Deus. — Nisi Dnus aedificaverit domum...Ps. 12, 6. Venerabiles fratres ac filii in Christo ! I. ®rei piätjc finb mir bie iie6ften unb foftbarften im gangen Um-trcife unferer Sänber, an beneit mein §erg mit Borliebe ^ftngt, bie auch ber Augapfel ihrer Siebe unb (Sorgfalt fein foQen: 1. baS alte Aquileja, biefe SBiege beg ßhriftcntbume für unfere Sauber; 2. baS altehrmürbige Saig bürg, biefe reiche Pftangfdmle apoftolifdjer Männer; unb 3. bag neuerftanbene Marburg, bag nun in Suf'unft Diepflang-ftätte apoftolifdjtr Arbeiter für ben foftbaren SBeinberg bei §errn, — für bie fdjöne ®iöccfe SaPant fein folle. ®ie erfte pflangftätte bcg GhriftenthumS bat ber tjeil. Mareug gegriinbet unb haben bie beiben Blutjeugen $>etmagorag unb gortunatus mit fo Bielen Bifcfyöfen unb Prieftern gepflegt. ®ie gmeite pflang-fdjule üerbanfen mir bem großen 1)1. 3t up er tu«, beffen unermübete Nachfolger, ein Birgiliug, Arno, Abalmin unb Gsberharb II. unS Brie-fter utib Bifdjöfe gefenbet, bie aug ber fittlidjen SBüfte unfereg Baterlan-öeg einen blüfjenben ©arten ©otteg gemalt. — ®ie 3. unb neuefte Stebenfdju le ift unS antiertrauet, bamit mir foldje für Sa^rljunberte — menti ©Ott gibt, für Saljrtaufenbe grün ben, unb einen fo fruchtbaren ©runb legen, baß ung ob ihrer grüßte ©efchledjter unb ®efd;led)tcr fegncn merben. Aquileja mar öor Sahi'hunberten, unter bem f>eit. Bifdjofe (EromatiuS eine Schule gelehrter, f) o dt) e r leuchtete r Sehe er, aug ber ein heil- |>icrontjmug, Balerian unb hervor- gegangen finb, melche gleid) ©rnnitfäulen gegen bie brohenben 3rr-thümer ber erften chriftlichen Seit baftanben, unb gleidE) glängenben Sternen bie einreißenbett ginfterniffe ihrer Seit Perfcheudjten. — Sa lg bürg mar unter bem gelehrten unb crleud)teten Bifchofe Birgiliug nicht nur eine gelehrte p r i eft e r = Sel)r- unb ©rgiehungganftalt, aug ber apoftolifche gurftcn nnb priefter, alg ein Majoran unb MobeftuS herPorgegangen, Saigburg mar für jene Seit auch eine Schule firdjlicher Äun'ft, aug ber bie erften Äünftier unb Bauleute gefommen, melche in unfern gönbern bie erftcit Schulen unb ©otteSbäufer erbaueten. 2BaS Slquileja unb Saigburg feiner Beit — b a S folie Harburg in unfern unb in ben fontmenben Tagen für utifere Sftutlerbiöcefe werben; eine blüfjenbe acf)er 93eIi eb ggf au beber fie| nach *>em Bcitgeifiti- breht, nur Ramend) riften bilbct, uub beu sprieftcr ¿um Eljarlatan ma d)t; —fonbern jener ftarfc ©laube, ber Serge bcrje|f, für* ben unfere batcrlänbifd)en Sifchöfc äNnjimilian unb Sictorin bai Sieben gegeben unb mit ihrem Slute jenen Soben geheiliget, ber uñé 311m Saue angewiefen ift; biefer folie jener fcfte gellen fein, auf bem wir unfer ©ibäubc aufführen wollen. Scgeiftcrt für bieten heiligen, römifchfati)olifdjen ©lauben folien aus biefer ©djulc ebangelifdje Arbeiter herborgel)cn, bie mit ber hellleuchtenbcn gacfcl ber lebenbtgen fatlj. fi c [j r e alle cinreipenben ginfterniffe bei 3rr- unb llnglaubené üerfcheuchen unb bie baé Depositum fidei mit fo treuer geftigfeit 3U bewahren ent|d)loffen finb, bap fie lieber 911 Icé/ auch bai Sehen hingeben, alé ben ©lauben in einem feiner Sheile ber-laffcn. gerne fei bai)cr in ber ©ogmatif jebe ©cidjthcit ur.b Dberfläd) lid) feit; fcfte ©rünblidjfcit in ollen ©laubcnélel)ren wirb in unjern lagen mehr alé je borher grforbevt, weil cé gerabc am wahren, feften ©lauben beim mobernen ©efd)lel ¿u filtern lebenbigen ©lauben fo folie eitte wohígeorbnete Ascese ber prafíifcfjett Moral, ber ^ríefter-Sugenb einen w ü r b i g e n 51 u « b r u cf geben, folie bie fefte Stüt)e nnferer Bollfommenheit fein. ®aé Sustine unb Abstine bleibe un? eine £)'• Sebengregel, bamit roir un« angewöhnen bie 33efcbwerben be« ^Jriefter- unb Scelforgftanbeg ftanbhaft ju ertragen—bamit wir ¿eitlicfj genug entbehren lernen, wa« ber ®iener be? Altare« nidjt Oerlangen batf, nod) haben fann, wohl bewußt, baß ber geiftliche Stanb ein Stanb ber (Sntbehrung unb ber Aufopferung fein folie, nicht ein Stanb be« bloßen ©entiffe« unb ber feilen Sclbftfucht, auf baß e« nidjt hieße bon un«, wie einft bou ben ©chriftgelehrten ber alten Seit t ,,Alligant onera gravia et importabilia et imponunt in humeris hotninuni; digito autern suo nolunt ea movere. Matth. 23. Heilig fei uní barttm bie ® igc ipíin ber .firdic in Beobachtung ihrer ©chote, befonberg beg gafteng; tjeifig fei uní bie ®i«ciplin beg ^Sr ieft e rh aufe g in Beobachtung ihrer Statuten; bamit wir fo an ber liebenb forgfamen fnmb ber Äird)e heranwad)fen in viros perfectos, in pleuitudinem Christi al« S i á) t ber SBelt, al« S a ! ¿ ber (Srbe. ®a« fülle bie Aufgabe — biefe« ber Snbegriff be« Moral-ftubium* fein. 3. Militia est vita hominis super terram : jagt ber fromme ®ul-ber Sob. 7, 1. ein immetwäbrenber Äampf ift ba« So« ber ftreitenben Strdje auf (Erben tadlitantis ecclesiae.) Sit iefter finb ítrieger (Shrifti, ad praelianda praelia Domini, um bie Seran6ilbet. Eja ergo, milites Christi! ®a« ift ber ^rofpectu« be« neuen ©ebäubeS, biefe finb bie 4 f> au pt faulen mit ihren Ne bentl)eilen, auf betten ber erhabene Bau unferer tl)eologiid)en ßel)ranftalt ru^cn, bieß fei ber ©eift, in bem ber Neubau gebeil)rn foHe. Nur feine tobte gorfdiung oon Seite ber Sehrer — feine ertöbtenbe bloße ©ebäd)tnißfaci)e Don Seite ber Sdjüler, fonbern ein lebenbige« fierren unb fiemen fei bie Seele unferer jungen fieljranftalt, belebt mit bitterlichem Erttfte unb mütterlicher fiiebe bon Seite ber Sehrer unb Erjieher, erleichtert unb berfüßt burd) finbliche« Ber-trauen unb Ergebenheit bon Seite ber Schüler unb Böglinge. ©leid) einer faitffen SJlorgenrö t l)c umgebe unfer ^riefier-Semittar bie ©eif)c ber Sei ig ion. Sugcnb unb ©iffenfd)aft fei ber Sd)ilb unfere« §aufe«. So werben bie Söhne ber Hirrije heran&lüljen gleich jungen Delbäumen im §aufe beé §errn unb bie neue bifd)öfitd)e Stabt ■Dtarburg wirb ein junge« Aquileja — ein ¿weite« Salzburg werben. Reposita est haec spes mea in sinu meo. Job. 19. 27. III. a) Unb nun übergebe id) heute in biefer feierlichen Stunbe meinen foftbarfteu ©arten uttferer gateen Siöcefe ihrer Sorge unb Pflege, §od)würbige §erren Sireftoren unb ^rofefforen biefer mit bie-Ien Siühen unb Opfern gegrünbeten Anftalt, auf baß fíe werbe eine $ßflanj|d)ule ber íugenb unb ©iffenfehaft für bie freunblid)e Sdutter-®iöcefe Sabant, bie unfere ganje Siebe unb bolle Aufopferung berbient. ®ie glücflichc ßöfung biefer honett unb mistigen Aufgabe ift eine ©ftvcttfadje für Sehrer unb Schüler, bamit uttfere Nadf) ba rn nicht E>öt;nenb fagen werben: Coeperunt aedificare, et non possunt con-summare. Neimen Sie forgfam unb umfichtig ba« äßing ernte ff er jttr §anb, um alte milbett triebe ber Unart unb ber ©eltfitte, um alle böfen Neigungen int Keime unb früh genug abäufdjneiben, bie fief) mit beut geheiligten Gljarafter eine« ®iener« Ehrifti nidjt »ertragen, sßflanjen Sic unermübet auf ba« foftbare Erbrcich biefer hoffnuttg«-Böllen Sugenb ben Samen ber SSMffenfdjaft be« §eileS, moblbered)net auf Her3 unb SScrftnnb; begießen Sic aber auch eben fo fleißig bie foftbare Saat mit bem £haue ber Slnbacht, ftet« eingebenf be« apoftoli-fchen SBorte«: Neque qui plantat est aliquid, neque qui rigat, sed qui incrementum dat Deus, unb menn ber §err bn« ^au« nicht bauet, fo arbeiten bie Bauleute »ergeben«. b) Erfaffet aber auch 30r, geliebte Söglinge bie ganjc ©röße euerer fchönen Nufgabe: bie erften Bauftcinc biefer neuen Slnftalt — bie ÜB lütt) e biefer jungen geiftlicfjen Nebeufchule ju fein. £) täufebet bie fchönen Erwartungen nicht, unb roerbet bie greubc — bie Krone biefer neuen ^riefterfcfyule — ein bonus odor Christi für bie iiaöanter Siöcefe. c) Noch in ben fpäteften Seiten wirb man in ben Slnualen biefer Slnftalt ihre Nomen lefen, al« bie erften ®ireftoren, ^rofefforen, Schüler unb Söglinge biefe« ^riefter-Seminar«, greifen merben fie noch bie fom-menben ©cfchledjter al« bie Begri'tnber biefer fegen«reicben, geiftlid)en $flanjf(i)itle. Weich' ein unBerbicnte« ©litcf — roelche Eh" für Sie! — Verumtamen in hoc nolite gaudere; — gaudete autem, quod nomina vestra scripta sint in coelis. Luc. 10, 21. Qui enim docti fuerint, fulgebunt quasi splendor firmamenti et qui ad justitiam erudiunt mul-tos, quasi stellae in perpetuas aeternitates. Dan. 12, 3. ®aju gebe ©Ott feinen Segen! Slmen! Slmen! So alfo begann — für un« alle unöergeßlich — ba« erfte Sdjul-jähr in Harburg. ®ic Ucbungen blieben nahezu biefelben, roie in St. Slnbreä, »om Oberhirten eben fo Bäterlici) tote ernft Übermacht, al« broben. Wohl Berging feine SBoche, roenn er anber« ¿u §aufe mar, baß er nicht ¿u ¿roeimal unb breimal ober mohl noch öfter ba« Seminar befudjt hätte, um ftunbenlang barin gu berroeilen, balb bie Alumnen unterrichten^ balb mit ben ®ireftorcn bic Angelegenheiten beS HaufeS bcfpredjcnb, balb am Gb°rc ber firchc ber Anbaut fief) bingebenb. Oft betete er am ©E)ore, oljne baß Semanb im Haufe cS mußte, balb bor balb nad) ben Kollegien, bie er gab; nur mie gufiiüig bemerftc man ihn bann unb mann. Bu anberen Malen crfdjien er roieber mit bcn Alumnen 311m nachmittägigen ©egen, laut mit ihnen betenb unb fiugenb. Bieber 311 anberer Beit fal) mau ihn im ©d)iff ber Sirdje mit bem gläubigen Solfc bic <§.^rifienleörc anhören unb bie ßitanei mit ihnen beten. (Sei befuchen ja unfere Äird)c meift nur ®ienftbotcn unb arme Seilte — unb gleich Ghriftuei bem §errn, bermeiltc aud) er am liebften unter bcn Armen unb fiebrigen; burch ihre innige Anbad)t unb iljrcn begeifterten, alle Släume ber Äirche evfüllenben ©efang fühlte er auch fiel) felbft am meiften in ber Anbaut gehoben. Buförberft lagen il)m bie religiöfen Uebungen ber Alumnen am Herjen. Äeinc @{ercitien mürben in biefen 3 Salden gehalten, bei betten er nicht, obgleich bon ©efdjäftcn fo fehr überhäuft unb bereits an einet cfjronifchen, ben Vortrag feljr erfdjmerenben HalS-Affection leibenb, mit-gemirft unb roenigftenS bie ßonfiberationen gehalten hätte. SBäjjrenb ber Orbittation bcrfammelte et aber bic Orbinanben noch öfter um fidj, mit ihnen baS Vrebier betenb unb feilte geiftlichen Gonferenjcn fortfetjenb. ■Oft Ijörte ich nm biefe Seit baS SBort auS feinem Munbe: ,,3d) habe ihnen noch f° äu fagen." Unb mirflid); mie ein beforgter Vater, ber feinen ©ohn in bie grembe entlaffen foll, berboppcltc er in biefen Sagen feinen Gifer, um fic nochmals, befonberS burch Vorführung er-munternber unb abfehreefenber Veifpiele guter unb böfer priefter auf bic ©efaljren beS freieren ©eelforgcrlebenS aufmerffaut ju machen unb jtttn eifrigen ©ebraueb ber nothmenbigen Mittel jur Bel)arrlid)feit, befonberS beS ©ebeteS, beS ©tubiumS unb einer guten SageSorbnung (auf biefe Pergaß er nie) eiitbringlich aufzumuntern. SÖaS feinen Vorträgen einen befonberen Sieij Perlieh, maren bic originellen unb genialen ©ntheilungen unb überrafchenbett Sßenbungen. ®aS eine Mal 3. V. entrollte er itt frifdjen garben gcjeichnct, bor ben Augen ber Alumnen bie Silber ber 3 Apoftcl: SubaS, beS Verräter«, — petruS, beS befristen ©ünberS — SohamteS, ber liebenben Unfchnlb. (Sin anbete« Mal zeigte er bie wicfjtigften Stationen be« Seben«: ber ©eburt — ber Stanbc«wal)I — bc« Tobe«. Sie glüdflidje ober un-glücfliche SoHenbung ber britten hänge jumeift bon ber Stiftung ab, bie man wohlüberlegt ober leichtfinnig auf ber ¿weiten Station eingebogen. SSieber ein anbere« Mal war ba« Ttjema: ®er arbeitenbc — ber betrübe — ber opfernbe ober geopferte ^ricfter.*) „Sein ^riefter entgeht bent Opfer; weit pricftertl)um unb Opfer unzertrennlich finb. I. Erfaßt er feine erhabene SebenSbeftinnnung, fid) ganj ber Verherrlichung ©otte« unb bcm Meitfd)enheile ju weihen, bringt er feinem Berufe feine Seelen- unb Sörperfräfte ja aud) fein Sehen ¿um Opfer, bann ift er ber Opfernbe fein Sebeniang unb fein Sebcn«glüif ift gegrünbet. Eine befetigenbe §ar-moitie h«rfdjt jwifdien bein SBillen ©otte« unb feinen SBünfchen, burd) welche iljm ba« Bitterfte fiifj unb ba« Sefchioerlichftc leid)t wirb. Seilet ift ihm ba« Opfer be« ©ehorfam« — ber Selbfttoerlängnung — ber Enthattfamfeit." — Seim ©ehorfam heißt e«: „Er erfennt in ber Seitimmung ber Obern ben Diuf ©otte«. SSäre bic Station nodj fo befdjwerlid), bie ©egenb noch fo rauh, bie Seelforge nod) fo anftren-genb: e« ift ©otte« SBille unb folglich aud) fein SBillc. ®arum geht er mit Ergebung bi« an bie ©ränjen ber Erbe; — er bringt ein Opfer unb ift gufrieben, weil er feine 3 ufrieb enheit mit fid) trägt, unb nicht erft bort fucht, wo er angeftellt wirb." — II. „SB ehe aber bem geopferten ^Jriefter. 3ft feine StanbeSmnl)l nid)t frei, fonbern erzwungen öon eigennützigen Serwanbten ober Don ber Sioth, — ift fie unbebaut unb leichtfinnig, — ober au« un reiner 9lbfid)t, bann wirb ber arme ^riefter jum Opfer: bem Ehrgeize — bem ©elbgeije — ber glet fd)e « I uft — ber Saune mit ihren §auptfiinbcn .... beren Sdjweftern bie Unzufriebenljeit unb Unöerträ g lid) f eit, beren Enbe ba« Sid)f'el bftauf geben , — wegwerfen — tierzweifeln — fid) erträn fen in beraufdjenbett ©e-tränfen. ®a« Unglücf eine« fo geopferten ^rieftet ift aber himmelweit größer, al« eine« Sahen mit gleichen Saftern .... ber Sricfterfünber ift für fich ein Srrftern, ber bon feinem ßentrum, bott ©Ott abgewichen ift,— • er ift für anbere ein berpefteter Seichnam, ber Mober unb Sittenfäulniß *) Sei btefet <£onftberation uermenbete et eine frfjöne ätbijanblung aui ®t. Srunner'i „Bo^er raoljin?" um (ich berbreitet, ben man je eher, je bcffer entfernen muß.---©eich ein f)imme(roeiter llnterfcEjieb alfo ätoifdien bem Opfer bringen . . . . unb Opfer roerben.... SBer fi'd; 3 u nt Opfer bringt, (jat in fich ben grieben, utib genießt fdjon Ijier ben Sorgefdjmacf bei Rimmels; roer hingegen ber ©clt unb ihren ©elüften ¿um Opfer roirb, trägt in fid) ben fcharfen Stachel eine« fdjulbbelabenen ©croiffeni unb hat fcfson hier ben SSorgefdjmacE ber §ölle. — 9t od) liegt beibei bor eud), bai roeiße unb bai fdjioarje Soi. SBählet — roählet frei unb roohlüberlegt, auf baß tud) bie SSaht bei ^riefterftaubei in Groigfcit nicht gereuen möge." GoHinhaltlich aber möge noch folgenbe uubergleid)lid) fdf)öne Gonfibe-ration hier ftehen/bie er im 3al)rc 1861 ben Sllumnen gehalten, bon ber mir roünfdjen, baß fie ben 9llumnen aller fommenben Seiten ben ©eift be-funbe, tueldjen ber erfte Gifchof bon Starburg feinem «Seminar einzuflößen bemüht roar, unb fie für unb für an bie ^flidjt erinnere, biefen ©eift ali bai theuerfte Germächtniß bei Begrünberi unferer Slnftalt fteti rein unb lebenbig ju beroahren. Die Öceifadje Gieße Öes guten prieiters. „Hoc est praeeeptum meum, ut diligatis vos invicem." „Qui non diligit, manet in morte." I. Joan. I. (Sin jungei §erj muß lieben, unb fatttt ohne Siebe nicht fein; ei muß lieben; benn Siebe ift fein Sehen. Siebt ei nidjt feinen ©Ott — Sefunt, bai 9lbbilb bei SSateri, — fo (iebt ei bie SBelt, unb roai in ber 3Mt ift — Concupiscentiam carnis — oculorum et superbiam — unb ge()t mit ber Seit ju ©runbe. — Gin wichtige« -fapitcl für bie liebe — theure Sugenb. 3iud) Sie finb jung an Sahren — ali ^riefter — hn&en ein §erj, bai Siebe fudjt. 9llle« hängt babon ab, wem Sie bai §erz fdjen-fen — bai Äoftbarftc, bai Sie haben. Fili, praebe mihi cor: fo fpridjt ©ott •— aber and) bie SBelt. Steine greunbe! Sie finb am wichtigen, gefahrbollen Sch ei bewege — befonberi in ben 3 Gnt-fcheibungi-Sahren ihrer erften Seelforge: Videte Fratres ut caute ambuletis; dies enim mali sunt. 3d) fenne einen ^riefter, ber fich ben fd)önen Spruch bei hl- 3o-hannei ali SSorfpruch jur Vorbereitung jur hl- Mefie gewählt: Deus caritas est; qui mauet in caritate in Deo manet, et Deus manet in eo. SSaljrlid)! tote ift eS möglich, baß ein ^riefter ©Ott nicht lieben folie — ber ihn beöor — fo feljr geliebt! — Uttb bod) tefjrt bie tf kaíl). ilirdje, bie Braut Ebrifti — unfere SRutter. „Qui non diligit Jesum Christum, anathema sit", fagt ber hl. Slpofte! ^aulué; id) aber fage: mie fann ein ^rieftet' Sefttm lieben, ber gegen feine Äirdje folt — gleichgültig ober gar fcinb-fei ig ift? „Filioli mei non diligamus verbo, ñeque lingua, sed opere et veritate." Joan. 3. 18. 1- ®ie Siebe gur beil. fcitfj. fircbe bemeift ber *ßriefter burd) eifrige Beförberung ber fo tí). SOiiffionen. ©iefefinb breifad): a. ®ie Ueber-feeifdjenin Elften, 9lf rifa unb Stmcrifa. gür biefe mirft er burcb Unterftüt-gung ber SRiffionäre mit ©ebet unb Sllmofett — burd) Beförberung beé Seopolbinen- SRarien-Sitibheit Sefu-BereineS, ber Sammlungen für baé heil- ©röb; bot ja bocb fchon ber beil. ^aulué gefammelt für nothleibenbe Ebriften gu Serufalem. Er fei felbft ein SRitglieb foldjer Bereine unb unterftüjje bie SRiffionäre, roeil er nicht felbft in ^erfon hineilen ^ fann, ben Berlaffenen, qui sedent in umbra mortis, bie frohe Botfchaft ju bringen — er ermuntere feine geiftl. Sinber auf ber Äanjel, inbem er alle Saljre eine sjjrebigt über ben frönen Swecf — bie Berbienfflicb-feit biefer 23ruberfcbaften m arm fpridjt, — im Seidjtftuble fie anempfiehlt. ®er bratie S'atcchet fängt fdjon in ber Schule an SRiffionäre ju hüben, unb führt ben gemütlichen Berein ber göttl. t in b h ei t 3efu ein. @o Wirb ba« Sieid) ©otte« tierbreitet b i« an bie SBeitgrenje. b. ®a« Sicid) ©otte« fomnte auch 3» un$ bttrch Abhaltung ber Miffionen, bie ein große« Beitbebürfniß nub für unfer glauben«-fdjroadhe« fittenfranfe« ©efchledjt. ©ewöljnlicber Uuterridjt, gewöhnliche Sieligiott«übungen frud)ten nicht mehr — mau braucht eine außerorbentlid)e, bie ©emüther ergrei-fenbe Arjnei b. i. bie SR i ff i o n. ®er junge ^riefter ift ¿war nicht in ber Sage eine SRiffion halfen 31t laffcn; aber er freut fid) foldje ju be-förbern, mitjumirfen — fie anzuempfehlen. c. 3a, er haltet auch felbft SRiffion btttd) ©tan b c « u n ter-weifungen, ober Einführung ber Bruberfdjaften; benn bieBrubcr-fünften fitib SRiffionen für bie gamilieit unb §äufer, in bie oft bie öffentlichen SRiffionen nicht gelangen. 2Bie üiel ©ute« ftiftet ein molji-georbneter unb gut geleiteter grauen ober Sungfraucn-Berein! ®ocb l eich teran fan gen al« erhalten. Coepit aedificare etnon potuit consummare. 2. ®er feine SRutter, bie l)rif. fath- firdje liebt, ber Perth ei bigt fie — immer bereit für ihre Sel)re, Siechte unb ©ebräucfje eitijuftehen unb bem geinbe bie ©pi|)e 31t bieten. Er bcrfolgt bie geinbe mit fcharfen Augen, bereitet fid) Por, bie borherrfdjenben 3rrtl)ümer mit Entfd)iebenl)cit 311 befämpfen. 0 wie Piel ©elegenheit gibt un« ba« Eoncorbat, bie weltlidie §errfd)aft be« Zapfte« —■ wo felbft tatho-lifen mitbellen. — 0 feit liebeube @öl)ne ber fall). Sirdje — feine fchlafcnben 3Säd)tev — ftummen §unbe — Berrätl)er. 3. SBer feine SRutter bie fatholifche Kirche liebt, — ehret unb liebt auch ba« böd)ffe Oberhaupt, ben Bater ber ©laubigen, ben ^Japft — fud)t Ehrfurdht unb Siebe gegen ben oberften ©tellPertreter ©otte« fd)on bei ben Äittbern eingupflanjen. „Omnes boni pastores in uno sunt, unum sunt. Nam et ipsum Petrum, cui commendabat oves suas, quasi alter alteri, unum secum facere volebat, ut sie ei oves com-mendaret,utesset ille caput." S.Aug. „Gloriantur pastores; sed qui gloriatur in Domino glorietur. Hoc est Christo pascere, hoc est in Christo pascere et cum Christo pascere, praeter Christum sibi non pascere." Seber bou unS folie mit ben Sötern bee Const. Cond. IV. fpredjen. Sequentes in omnibus ap. sedem et observantes ejus omnia constituía, ut in una omnium eommunione, quam sedes apostólica praedicat, esse mereamur, in qua est integra et vera chri-stianae religionis soliditas. 2Ber am ©runbftein rüttelt, — mirb bon itjm gcrmalmt werben. II. £iebrt Me fd)Öne i'auantíi Btijjífc. 1. 68 gibt Priefter, bie in ber benachbarten Siöjefe AHeS toben — in ber eigenen AHeS fabeln. Apud vos non sie. Bona mixta malis aud) bei uns. ©id) beS ©ufen aufrichtig erfreuen — baS Unangenehme — willig ertragen, wenn man eS nicht änbern fann, baS ift beS guten ®iöjefanen ®cnf- unb $anbiung8toeife. ®ie ®iöjefe mad)t fcfjön — nid)t — bie ©egenb — fonbern baS Solf, ber KlcruS. ®aher roer feine ©iojefe liebt, hilft am Aufblühen ber rcligipfen ®iöj efan-An ft alten. SSie mar einft Sabant unb maS ift eS jc|t, in feinem ©eminar — in feinen ein!)eimifd)en ^Heftern! Sßer l)flt aOeS biefeS ©rojje getljan? ®ie Siebe beS guten Sab anter KleruS. — ®aS ©i)mnafium ju ßiKi 1809 — baS PriefterhauS ju Klagenfurt 1810 — ju ©t. Anbred 1850 — enblicf) gu Marburg 1859 : — lauter Monumente eitteé opferwilligen Klerus. 2. ©orgt für einen guten Nachwuchs feiner Mitarbeiter, unterrichtet, unterftüjjet brabe ©tubenten, nimmt Autheil an ben gortfdjritten einer geiftboüen, ftubierenben Sugenb. SBer bat nnfer Maj:imi[ianum 9e" grünbet, arme Sauern-Knaben emporgebradjt ? — Auch idj märe nie priefter geworben, ohne ber Satcrl)anb eines Kaplans — ber mir mehr als Sater war. ©ehe [jitt, unb tEjue bcSgleidjen. 3. Achtet feinen Sifchof, wenn er il)it etma nid)t lieben fann. — Sil rebe hier nicht als (Sicero pro domo sua — mein ©eilen unb SBanbeln unter (Sud) bauert nur mehr furje Seit; aber ewig bleibt wahr, was ber große Slutgeuge Ig. ad Tral. unb Magnes. gefdjricben: „Quot-quot Dei et J. Christi sunt, hi sunt cum episcopo. Cum episcopo subjecti sitis, ut Jesu Christo, videmini mihi non secundum hominem vivere, sed secundum J. Christum. In honorem illius, qui amat nos, decet obedire sine ulla hypoerisi, quia non solum episcopum hunc viaibilem quia faliit, sed invisibilem decipere conatur. — Unb an einer attbern Stelle fpridit er fo fd)ön: ,,®ie 1)}riefter foUen mit ihrem -Bifdjofe ftimmett, raie bie ©aiten an ber Situer." SId) bie größte Urfadje ber häufigen Miß ft immun g ift eine boppelte — weil ber Bifchof nicht Silier SB ünfche erfüllen fanu -—- lueil bie ^rieftet ju oiel fich felhft —ju roenig bie ©ad)e 3efu tSijrifti fudjen. Hinc illae lacrimae! Sapienti pauca! III. fifkt riter Dalerlitni», ba« euere Wiege mar, euer ©rab fein loirb. Wer a6er fein Baterlanb lieht, ber liebt aud) fein Bolf, feine Sprache, feine Regierung unb feine Slnftalten — boch nur nad) bem Beifpiele 3efu unb feiner ^eiligen — non sicut e t h u i c i. 1. ®ie liebe Mutterfpr ad)e, ba« Erbtheil utiferer Eltern, ba« theure Vade mecurn utiferer geliebten Mutter. — ®och öergeffet nie, baê fie nur Mittel — fein ©elbftjroecf fei — unb jiehet nie am Soche jener Ultra'«, bie Sitte« — fogar ben ©lauben für bie Spradje auf« Spiel fegen — Stile«, Sllle« feinbeit unb Oerachten, loa« nicht ihre Bunge fpridit. ©0 eiu Ultraniêmuê bringt un« eine neue Menfrihetifreffc re i — uub bereitet une beit furdjtbarften Vertilgung«-Weg. ®ie Ertreme berühren fich uub bringen nie ©ute«. Unfere Stufgabe ift nicht, anbere Sprachen 311 bertilgen; — fonbern unfere Mut-terfpradje 3U Ehren 311 bringen. Hoc est raeum eonsilium; puto autem, me spiritum in bac re habere. 2. ®ie oaterlänbifd)en 3nftitutionen. Wa« haben bie einfügen Miffionäre für bie Kultur unfere« fchönen Baterlanbe« getljan; toie biel tl)ut für Storbamerifa je£t ein einsiger Miffionär Ißirc. Seber Seelforger bleibt ein Miffionär unb foll auch ba« jeitliche Wohl—Bil-bung be« ©eifte« — Berfchöneruiig be« Baterlanbe« — be« mütterlichen Boben« nach Kräften beförbern, ohne ganj Bauer — ober ©elbforger ju roerben. ß. B. 3n S t. Martin im 9to f enthale finb biefchönften grucht-bäume gepflanjt bon eine« ^riefter« §anb. — ®er Branbner, ber befte Wein, ift bon geiftlidjen §änben. Berioahrlofung be« Slnbertrauten ift Sünbe. (Wohl3umerfen bei Eompetenjen um Wirthfchaft«pfrünben.) — ®er ^priefter foll fein irbifdje« Baterlanb lieben — aber ba« eroige nicht bergeffen. 3. ®en SanbeSfürften unb feine ©teÜDertreter. ®iefer $unft ift in unfever Seit ein wichtiger aber fc^ro ever — ja gefo^röoUer spunft für ^riefter, — weil bie SBelt unb ihre lit i f ein gefa^r-DolleS unfid) ere8 SÄeer geworben, auf bem bie BöllerfcEjiffen, ohne ju roiffen, wohin? Nur einige Sßinfe als Seitfterne: a) Time Deum fili mi, et regem (honora) et cum detractoribus non commiscearis, quoniam repente consurget perditio eorum, et ruinam utriusque quis novit? Prov. 24, 21. Ehre ben taifer — San-bedürften — fei aber ferne Don jenen ©freiem unb ©peidjelleciera, bie heute ohne ®iaß vivat — über fuq aber pereat rufen. Sind) Seifet unb Könige erfahren eS: Donec eris fei ix, multos numerabis amicos, tempora si fuerint nubila, solus eris. äßir lieben unfern SanbeSfürften öon © o 11 e S © n a b e n, ast non verbo et lingua, sed opere. b) Date, quae sunt Caesaris, Caesari, etquae suntDei, Deo. Rlat. 22, 21. ®er ^riefter gehe tnit einem guten Seifpiele Doran. — ®en Untertanen aber geige er baS ©ute, baS mir öon einer georbneten Regierung E)nben, — et si bona aeeepimus .... c) golge bem Beifpiele Ehrifti — unb bleibe ferne öon ber mobernen $ o l i t i f. ®ie Erfahrung beS SahreS 1848 lehrt, baß bie spriefter auf biefem gelbe tein ©lücf gemacht. EhriftuS entfloh, als man ihn jum Könige mad)en wollte. „Meum regnum non est de hoc mundo." — tommen aber fdjwere Prüfungen, bann feft für ©Ott — Sirdje — Baterlanb unb SanbeSfürften. „Vse za Boga i za domo-vino" — usque ad vineula et carcerero. AUeS für ©Ott unb Bater-lanb bis auf Banbe unb Serfer. SBie erhaben flehen bie braDen Bifdjöfe in Stalien — wie groß unb hehr ein Elem. 9lug. ®rcfte; wie elenb bie polit. Parteigänger in Stalten — Ungarn — aud) bei unS! Nur feine ©chwinbelföpfe. — ®ie SeDo-lution ift eine morfdje Brütfe, bie ihre Erbauer begräbt — ihre eigenen Sinber frießt — fie fei ferne Don uns. „Nunc autem manet fides, spes et Caritas, tria haec; sed major eoruui Caritas." Nod) ben religiöfen Uebungen war fein DorjüglidheS 5lugenmerf auf bie ©tubien gerichtet. ®ie ©tubien-Drbnung war bie, bei ber bifdjöfli- dien Gonfereng gu Sien im 3. 1856 bereinbarte. 3ebod) mar ec ein abgefagter geinb aller unfruchtbaren Theorien, bei betten man oft reiche @chä|c ber ©elehrfamfeit in feinem ©ebächtniffe auffpeidEject, ohne bie Art unb Seife gu berfteljen, mit benfelbett ber Mit ober Nachwelt gu nüjjen, fo baß gar nicht feiten ein feljr umfaffenbe« Siffcn gelehrter Männer ohne jegliche« Binfenerträgniß für bie Menfchheit nutslo« in ihrem Snneren tierborgen bleibt. Mit aller Gutfd)iebenheit neigte er fiel) ber praftifchen Dichtung gu, unb e« gab nicht wenige, bie in«befonber« bie feltene ©abe att ihm beitmnberten, alle«, tea« er je gelefen, gehört ober ftubirt, mit ©lücf, Seichtigfcit unb Anmuth in feinem priefterlichen Berufe praftifcf) gu Permerthen. ®iefe praftifche 0licf)titng fuchte er ber Beljanblung aller tljeologifcheu ®i«ciplinen gu geben, wie folche« fchon bie 3nauguration«-9tebe be« Seminar« beutlich erroiefen; in bie praftifche Dichtung fuchte er auch fel&ft-thätig bie Alumnen möglichft eingufchulen. Sahrfd^einlich fd)on al« SEtjeoiog begann er an feinem großen tljeo-logifchen (gunächft Prebigt-) Dtepertorium gu arbeiten, beffen Bereicherung er mit nie ermübenbem Gifer bi« gu feinem Sobe forifetjte. Ob er ftubirte ober — auch nur Beitungen — la«, hatte er fein Siepertorium immer gur £anb, in welchem er fleißig notirte, loa« iljm praftifd) ber-toenbbar fchien. Bei Serfen feiner eigenen Bibliotljcf notirte er nur beren Site! unb betreffenbe Seitengahl; au« frembett Serfen hingegen machte er ausführliche Gjcerpte. Man ftaunt, loentt man ben großen Stoß Pon Schriften betrachtet, meldje ben Anhang gu feinem Stepertorium bilben. „Gin foldje« Sftepertorium foHte jeber Seelforger haben," fprach er gar oft in feinen Gonfiberationen unb Goüegieit gu ben Alumnen. Gr brachte ihnen au«gefülltc Probebögen geigte unb erflärtc bie Bietljobe ber Anlegung unb trug auch ber ®ireftion auf, biefen ©cgenftanb öfter« ben Sllumnen an« §erj gu legen. Seine Grmahttungen blieben nicht frudjtlo«; benn ber Gifer bafür nahm fo gu, baß nach einer bom paftoral-profeffor abgearbeiteten forgfältigen Nomenclatur fogar Blanquetten für Stcper-torien gebrueft werben fonnten, mit bereu Att«fü!litng wol)l fdjon bie meiften Alumnen begonnen haben. Auf biefe Seife fudjte er e« 3U bewirten, baß feine Priefter jenem ebangelifchen §au«bater gleidjen mödjten, ber — je nach Bebürfniß, balb Alte« balb Neue« att« feinem Sdjajje hertiorholt. ©ibt eS aber für ben ©eelforger borjüglid) 3 (Stätten, an benen et fein theologifcfjeS Sßtffen nutjbringenb machen foll: bie fanget, ben Beicfjtftuhl, bie ©djule; fo bemühte fid; gürft&ifohof ©iomšcf mit allem Eifer gerate bafür, feine Sllumnen ¿u guten prebigern, Beicht-bätern unb Äntedjeten herangnbilbcn. SaS baS Prebigtamt betrifft, fo blieb er bis ju feinem Tobe Sehrer ber flobenifchen f angelbcrebfümfeit, unb bamit er im ©tanbe märe, jebe homiletifdje Siegel unb jebc ©attung fird)lid)er Vorträge mit ent-fpredjenben Beifpielen ju beleuchten, arbeitete er unermübet an bem 3ahr-buche „Drobtinice", um in jeben neuen 3alji'gang irgenb eine anbete ©attung bon Sehrborträgen einfchalten gu fönnen. Sinn mirb mirflid) iaum nod) eine Verattlaffung nahmljaft machen fönnen, bei ber ein ^rieftet gu reben hätte, bie in ben bisherigen Sahrgängen nod) nid)t Berücf-fichtigung gefunben hätte. Von ben Eljfiitenlehren, §omilien unb Pre-bigten für bie berfd)iebenften Slnläffe angefangen, berüdffidjtigte er alle ©acramentS-Spenbungen •— bie erfte t)l. ßommunion ift befonbcrS reich bebaetit, aber auch bie „golbene hodjgeit" nicht bergeffen, — mie nicht minber alle gebräuchlichen SBeihungen, bon beu michtigften: .firdjenmeihe ©locfcnmeihe u. f. m. — bis gu ben geringften 3. V. ber SBeilje beS SohanneS-SBeineS ober eineS gelbfreugeS. ®ic häufigen Eitate biefcS SahrbucheS in feiner floüenifdjen §omiletif, bon meld)er 14 bie Siebe mar, bemeifen eben fo fehr ben mol)!butd)bad)ten plan, ben er bei biefem 3ahrbud)e hatte, mie nidjt minber feinen tiefen praftifcljett Vlicf unb einen mähren Bienenfleiß beS allereiftigfteu Sammlers. Unb ber Siefercnt erinnert fid) noch gang gut, als bor einigen Sahren bic biblifd)en Prebigten beS Sefuiten p. ginetti erfdjienen, geigte er fie il)m hocherfreut über biefe originelle Verarbeitung beS biblifd)eit StoffcS gu f angel-borträgen mit bem Bewerfen; „ES märe fehr gu miinfd)en, mennSemanb nach biefem Stuftet auch einige flobenifd)en Prebigten für bie „Drobtinice" ausarbeiten molite, bamit bie Sllumnen Stuftet hätten, auch in ben biblifdjen Prebigten mit ©lücf fid) gu berfud)en." SBohlmiffenb aber, baß, um ein guter Siebner gu merben, eS langer unb mol)lgeleiteter llebungeu bebarf, orbnete er überbieß an, baß ber Sub-bireftor bereits mit ben Sllumnen beS erften 3ahreS bie rethorifdjen Hebungen beginnen unb fie burd) brei 3al)re fortfetjen Jolle, in benen ftufen-meife rethorifdjeS fielen, rethorifcher Vortrag eingelernter Slbhanblungen unb bai Slbfaffen fleinerer unb größerer Vorträge borjunehmcn märe. Unb um ben Uebergang in« öffentliche flehramt naturgemäßer ¿u ¡vermitteln, orbnete er in ber Slloifi-tirche einen förmlichen öffentlichen ©otteS-bienft mit flobenifcher frebigt unb Ghriftenlchre an allen Sonn- unb geiertagen an, bei welchen ber Subbireftor unb Spiritual mit Sermen-bung ber Sllumnen be« 4. unb 3. 3ahre« bie Sandel ¿u berfehen Ratten unb ¿mar in ber Sßeife, baß mit Slu«nahme ber ?ßrüfung§monate im 1. Semefter bie Sllumnen be« 4. 3. prebigen, im 2. Semefter aber bie Sllumnen be« 3. 3. prebigen, jene be« 4. 3. hingegen bie ©hriftenlehre halten füllten. ®aburcf) foEte ben Sllumnen (Gelegenheit geboten werben, unter ber Slufficljt unb Anleitung ihrer ®ireftoren bie erften öffentlichen Serfudje ¿tt machen unb alle« mitanjufcljauen unb mitguöerfuchen, roa« ein Seelforger ba« Saht hinburch ju ben berfchiebenen firchlidjen Seiten mit feiner ©emcinbe ¿u thun, ihr ¿tt berfünben, mit il)r ¿u beten unb fie ju lehren Ijat. Unb nie tuar bie SBitterung fo fchlerfjt, baß er nicht — unb ¿mar immer ¿u guß—¿u ben probeprebigten erfdjienen märe, wie er noch außerbem oft bie lirche befuchte, um bie Vorträge ber Sllumnen anzuhören. SBa« ben Seichtftuhl betrifft, erteilte er gleichfall« bi« ¿u feinem Üe6en«enbe einen befonberen möglichft praftifdhen unb in cafuiftifcher gorm gefaßten Unterricht. (Sergl. S. 124.) Unb enblich bie Schule anlangenb, berorbnete er, baß bie SUumnen be« 4. 3., ¿meimal in ber SSoche bie Elementarf^ule ber Sorftabt-pfarrc .Äftagbalena befuchen follen, um bort unter ben Slugen unb Einleitung be« ^rofeffor« ber Äatechetif ba« in ber Schule gelernte praftifch auszuüben unb ben tinbcrn ben $atechi«mu« ¿u erflären unb ba« Vorgetragene abzufragen. SSie in St. Sinbreä blieb er auch in Harburg ein liebenber Sater ber SUumnen. Gr fah e« gerne, roenn bie ®ireftion manchmal im 3ahre eine Unterhaltung für biefelben beranftaltete; bann unb mann fenbete er felbft baju einige Grfrifchungen au« feinem teEer. Sunt heiteren ©Ejrift-baumfeft erfchien er aber immer perfönlich, bon feinen ®omfapitularen umgeben, unb man fal) e« ihm rool)l an, meldte greube e« ihm gemährte, menn er bie SUumnen ba« Sob be« göttlichen Äinblein« oft in 10 unb noch mehreren begebenen Sprachen in Stehe unb ßieb berfünben hörte unb ber munteren ßofuttg um bie ßijriftbaum-®efohenfe ¿ufah, für welche aud) er immer ein Bebeutenbeé Beitrug, ©nige ÜÖtale itj jebem Sabre bat er auch in Harburg bie Alumnen gu feinem, eine ^aí6c Stunbe Bon ber Stabt entlegenen Steingarten geíaben unb fie aué feiner £üd)e unb feinem íMer gaftfrei bewirket. Sar eé if)tn anberé tbunlicb, fo crfcfjien er immer aud) feibft in iijrer SJtitte, an ber munteren gröblicbfeit ber Sugenb unb iljren begeifterten Oeffingen fidj erfreuenb. Uñé allen aber wirb eé für immer uttbergeßlich bleiben, alé einmal bie Alumnen ein alteé fíoüenifdjeé Boíféíieb, weldjeé bie greuben ber Seinlefe befingt unb eine befonberé gemütblidje SRelobie tjot, unb weldjeé er nod) alé Kaplan in eine fdjönere gorm gebracht Ejatfc, gu fingen begannen, wie et bon einer freubigen Bewegung fo Ijingeriffen würbe unb ficb in bie frönen Tage feiner Sugenb fo lebenbig gurücfberfetjt füllte, baß er feibft baé Sieb mitgufingen begann unb eé gu unferer unauéfprcd)licben greube bié gum Snbe mit uñé mitfang. Obgleich eé aber fein borberrfcbenber @rgiebungé-@runbfa| war, ben Seg ber Siebe unb ÜDlilbe mit ber Sugenb gu geben, überwachte er nicht« befto weniger mit Qsrnft unb Strenge bie ¿tucfjt unb Orbnung unb bie Seiftungen beé §aufeé. Regelmäßig erfebien er bei ben Scbuleonferengen, um bie gortfd)ritte ber eingelnett Alumnen gu erfahren; mehrmals in jebent Saljre bofpitirte er in ben berfebiebenen Kollegien, um eben fowobl bie Borträge ber «ßrofefforen gu hören, alé bie Antworten ber Schüler gu hernehmen; ben Schulprüfungen wohnte er bon ber erften bié gut' legten Stunbc unermübet bei unb etfebien öfter« im Sabre gang unber-mutljet in ben berfebiebenen Stubirftunben balb in biefen balb in jenen Bimmern, um ficb gu übergeugen, ob in ben Sobngimmern alleé rein unb in Orbnung fei unb bie Stubirgeit fleißig benü£t werbe. Sogar währenb beé Gffené erfebiett er einige Sítale im Speifefaal, ohne baß bie übliche Sefnng unterbrochen werben burfte, um fid) auch über bie Art unb Seife ber Berpflegung ber Böglinge gu unterrichten. Sllit einem Sorte: er wollte eine gang unberfälfdjte unb barum perfönlicbe Ginftcht in alle Berhältniffe beé Snftituteé gewinnen, unb jebeé bemerfte ©ebrechen rügte er gang freimütig aber aüegeit liebreich ebenfo bei ben Borgefejjten alé ben Untergebenen. Sir alle trugen unb tragen bie Uebergeugung in uñé, baß fein §crg mit ber garteften Baterliebe an unferem Snftitute hing; ©ott wolle ihm bafiir Vergelten in alle (Swigfeit. So gweitnäßig aber ein Ilerifal-Sctninar aud) eingerichtet fein mag, fo febien eé boch bem gürftbifebof SlomSef gur $eranbilbung eine« guten Sleru« befonber« in itttferer Beit nidjt 31t genügen, fonbern nach feinem ®afürhaiten ber Borfdjule eine« f nabelt feminar« bringenb ¿u bebürfen, wenn es feine Beftimmung adfeitig erteilen fotl. ®eßwegen faßte er ben ^lan, ber ®iöcefe auch ein Suabenfcminar ju geben; unb war e« ihm auch nicht tiergönnt, bie BoIIenbung biefe« Snftitute« ju erleben, fo hat er bod) ben ©runb ¿u bemfelben gelegt nid)t nur burch feine Bemühung, fonbern audh bitrd) fein großmütige« Opfer; hat auch &ie größten ©chwierigfeiten bereit« überrounben, fo baß ihn bie Siöcefc fort-währenb al« ©rünber beêfeben tierehren wirb. 11m mit Steinen ¿u beginnen unb burch bie erhielten Erfolge bie ®iöcefanen 3U ftet« größeren Opfern aufzumuntern, würbe • über feine Anregung juerft ein ©tu b enteu-II nterftü |ung « 0 er ein im 3. 1847 in« Seben gerufen, an meinem er felbft mit bem jährlichen Beitrage tion 100 fl. fich betheiligte. ®ie Beiträge follten junädjft bagu tiermcnbct werben, ben armen ©tubirenben 3U befferen Ouartiereu 3U tierhelfen, in benen ihre Unfdjulb unb ©ittlichfeit möglichft geborgen wäre. äßie alljeit fam auch hier ber Sleru« feinem bittenben Oberhirten mit reichen Opfern entgegen, nicht beadjtenb bie eigene burch bie Ercigniffe be« 3. 1848 fo mißlich geworbene finanzielle Sage. ®ie Beiträge floffen fo reichlich, baß bereit« mit Beginn be« ©djuljahre« 1851 ¡2 ein fieine« Snftitut mit 16 Böglingeu eröffnet werben tonnte, über weldjc« ein Seligion«lehrer bie Auffid)t führte. ®a« Sefultat mar ein fo günftige«, baß ber Oberhirt bereit« bem 9technung«abfchluß eben biefe« 3af)re« bie Bcmerfung beifügen tonnte: „®ie ©tubenten-Unterftütjung hat bi«her überhaupt einen mohItI)ätigcn Einfluß auf ba« fittliche Bcrhalten unb ben ©tubireifer bei ber ftubirenbcn Sugenb geübt unb ihre Anhänglichfeit an bie ©ciftlidjcn auf einen ©rab gefteigert, roelcher nach Behauptung tion Urteilsfähigen an anberen ©timnafien nicht 3U finben fein foH . . ." 3n«befonber« „hat fich aber ba« Snabeninftitut ben Beifall allerBerein«;nitglicber ermorben, welche ©elegcnheit hatten, e« ju befuchen." ®a nun gegrünbete Auêficht auf Erfolg tiorhanben mar, erließ er' im 3. 1853 bie Einlabung jur ©rünbung eine« förmlichen Snabenfemittar«, au« welcher mir einige ©teilen entnehmen mollen, bc fie fein bcgeifterte«, opferfreubige« §erz gar fo fd)ön djarafterifircn: „©ute ^riefter werben nidjt geboren — fie müßen erzogen merben, woju aber bie furje Beit tion 4 Sahren im Alumnate faurn genügt, unb fommt leiber häufig gu fpät! ®ol)(tuci|e orbriet bantm bie Fatbolifdje Kirche mit mütterlid)er Sorgfalt bie (Errichtung ber Knaben-Seminariett in Conc. Trid. Sess. XXIII. cap. 18. an. — Siefen Hont ©otteS Weifte ben berfammeiten Bätern ber Kirch e eingehauchten SBorten etwas beifügen, hieße fte entfräftigen, benn wie pofannctt-Schall werfen fie 93ifct>öfe, prä-Iaten unb ^riefter, Knabenfemittarien gu errichten unb babttrd) für ben 9lachwud)S etneS glaubenSfiarfctt gutunterri^teten unb wohlgebilbeten Kle-ruS gu forgen, wie ihn uttfere eben fo glaubenSarme als bielbewegte Seit braucht. Si sal evanuerit in quo salietur? Ilm gute ^rieftet itt unfern-Seit heranjubilben, hat man eine hoppelte große Aufgabe 31t löfert: bie unberborbene ftubierenbe Sugenb bor Abwegen, bie fid) ihr befonberS m Stäbten am häufigftcit eröffnen, ju bewahren unb ihrer wiffenfdjaftli djen Bilbung eine religiöfe ©runblage 31t geben, ittbem nur ber Firdjlidjc ©laube bie Surjel unb Krone aller SBiffenfchaften ift; biefes itt nttferen Tagen gu bewirfen ermöglichet aber nur ein gut eingerichtetes Knabettfe-minar, in welchem bie ftubierenbe 3ugenb in baS firchlich-religiöfe Seben eingeführt, nnb in baSfelbc nicht fo biel eingelehrt als eingeübt wirb. Adoslescens autem juxta viam suam, etiarn cum senuerit, non rece-det ab ea. (Prov. 22, 6) UnS jur Stechten unb ßinfen haben eifrige Oberhirten bom opferwilligen Siöjefatt-KleruS unterftii^t, bereits Knaben-Seminare gegrünbet, auch wir befi|en ein Knaben-Snftitut . . . Aber eS mangeln bemfelben bettnod) jwei wcfentliche Stüde, Damit nnfere greube boHfommen werbe: Sie Sicherung beS gortbeftan-unb bie erf 0 rberlich e AttSbeljnung beSfelben, mit einem 3Borte bie förmliche ©rünbung eines fird)Iid)en Knaben-f e m i n a r S, baS wir 9)t a j i m i I i a n u m nennen wollen. 3u biefer ©rünbung alfo labe ich ®«d) ein. — SSoher werben wir aber fobiel SSrob hernehmen, bamit biefe effen, werbet ihr fragen? Gin gonb bon 40 bis 60 Taufenb ©ulben würbe faum hinreichen, um biefe Koften gu beefen. — SBiebiel wohl unfere Siöjefe 31t einem fo gottfeligen SBerfe leiften werbe? Sie Beantwortung biefer grage fei ihrer thätigen Siebe überlaffen, meine üJlitbrüber, mit ber Serficherung, baß id) als BifdEjof nad) meinen, wenn auch geringen Kräften beijutragen nicht ermangeln werbe. — 3u biefem frönen SBerfe haben bereits brei Sßohlthäter einen Bettrag bon 6000 fl. als Stammfapital beponirt unb mit biefer gun-batton ben jährlichen Unterhalt für 3 Böglinge ermöglicht, ©ewiß werben fich in ber Siöjefe nodh mehrere SBohlthäter finben unb gleite Stiftung«- plfijje grünben, foroic in ihren le^troilligen Anorbnungcn unfereS ®iöjefan-3nftituteS nicht bergeffen. Auf bicfc Art werben nud) in unferer $iö-jefc bie beibeti Haupturfachen beS brohenben PrieftermangelS bcfeitigt: ®ie ®ürftigfeit ber ©Itern, roeldje fo biete falentöoUe Siinglinge hinbert, bic Sanfbahn ber Stubien ju betreten unb bie bcrfehrteStid)-tung bes Bcitgeifte«, meldjefo biete unb fo hoffnungsvolle Söhne beut geiftlichen Staube entioeber gang entfrembet, ober nicht feiten bereit« bei'-borben bemfelben juführt. (Srwägen mir bie bieten ©efahren, benett bie ftubierenbe 3ugenb ohne gehörige Seitung unb Ueberwad)ung ferne bort ben beforgten filtern auSgefe|t ift, roelchc oft burch Armuth gezwungen ihre Söljne feilen Mietlingen boll fünbhafter ©elüftc jur Beherbergung überlaffen muffen —• bebenfen mir fetner, meld)' große gorberung unfere Beit in Betreff ber Sffiiffenfchaft unb Sngenb an ben Elcrit« macht, meld)' grünbliche unb bielfeitige Bilbung bent Priefter in unferen Sagen nothwenbig fei, fo roerben mir bic tirchlichc ©rünbung eine« SnftituteS mit greuben begrüßen, baS eine pffanjichulc fittenreiner, ausgezeichneter Seelforger fein foll. unb ich bin überzeugt, baß (Sud) biefc meine liebebolle iinlabung nicht befd)werlid), fonbern um fo erfreulidjer fommen unb @c-hörung fiitbcn merbe, als iljr biefelbc fchon lange erraartet. BMrb bielleid)t Semattb anS (Sud) bei biefem meinem Aufrufe mit bem opferwilligen PetruS fragen: Quid ergo erit nobis? Brüber! meutt unS einft am Abenbe unfereS £agewevfcS ber Herr burd) feinen Schaffner aus feinem 2Beinbergc rufen mirb, um ben ©rofd)en bon ihm ju empfangen, ba roerben unS nicht lad)cnbc (Srben baS Sterben berfüßen, fonbern roohlerjogene Priefter, beneij mir unfere §erbe als unferen Nachfolgern im Amte getroft überlaffen, biefe roerben uitS ben SobeSfchroeiß mit ihren Bufprücfjen troetnen unb unS fanft bie Augen fdjließen. — Meine Brüber! roenn mir an ber Sobtenbahre hingeftreeft mit ben 3n-fignien unfereS heil- AmteS angethan, ber eroigen Stube entgegenharren, bann roirb unS eine Anzahl berbriefter Schulbfchcinc ober eine Sammlung bon Sparfaffa-Bücheln feinen Sroft geben; benn fie roerben nur zu balb unb zn leicht ein Staub jener, benen fie nicht gehören; unfere guten SBerfe roerben bei ©Ott unfere gürfpecher fein. — Meine ehrroürbigen Brüber! roenn roir über furz 'anB int füllen Schooße ber Muttererbe ruhen unb bem großen AuferftehungSmorgen entgegenreifen roerben, bann roirb über unferem ©rabeShügel als baS fdjönfte Monument unfer gegrünbete« Marimilianum mit ber unbergänglichen Sluffdjrift glänjen: Beati mortui, qui in Domino moriuntur; opera enim illorum sequun-tur illos (Apoc. 14, 13); unb ber £err wirb an un« fein gegebene« SSort erfüllen: Amen dico vobis: centuplum accipietis et vitarn aeter-nam possidebitis." (Matth. 19, 28—29.) Eine fo liebebolle unb einbringlidje Einlabung tonnte feinen anberen als ben günftigffen Erfolg hoben. ®er gürftbifchof raie er besprochen, trat juerft an ben Opferaltar unb roibmete ju biefem frommen Stuecfe 10,000 fl. in StaatSobligationen, bie er fpäter noch um 2000 ff. Oermehrte. 3l)m folgte bereitwillig fein tleru«; bon betr ®omfapitularen abwärt« bt« jum ärmften Kaplan beeilte fidj jeber je nad) feinem Vermögen fein ©dE>ärf[ein beizutragen; fo baß, obgleich im Snaben-Snftitut fort-wäbrenb 26 Söglinge unterhalten würben, bennod) ba« Stammfapital biß ju biefem 3ahre auf 40,000 fl. jumeift in Staat«obligationen ange-wachfen ift. 911« bie 2ran«lation be« 6ifcE)öfXic^en Si£e« nach Marburg erfolgte, bad)te er auch hier Begehung auf ba« Marburger ©^mnafium eine ähnliche Bufluchtftätte,. wie in Eilli, für arme unb talentbollc Stubierenbe ju eröffnen unb ein fleinere« tnabenfeminarium ju grünben, welche« er Bictorinum nennen wollte. Bnr ©rünbung be«felben wollte er außer bem bon Secfau überfommenen Kapital (Siehe S. 85) bie OpferwiHig-feit be« tleru« be« neuen ®iöjefan-9lntheile« in 9lnfpruch nehmen. 9luch biefe Bitte blieb nicht erfolglo«; bettn obgleid) bie betreffenben ^riefter f^on bei ber ©rünbung be« ©rajer tnabenfeminar« fehr freigebig beitrugen, folgten fie bennoch opferfreubig auch biefem Stufe. Bereit« fonnte ein §au« um 10,000 fl. angefauft werben, welche« freilich borläufig ju Smecfen be« tlerifal-Seminar« berwenbet wirb, (Siehe S. 111) währenb nod) beiläufig 14,000 fl. in Staat«obIigationen al« Stammfapital erliegen, obfehon feit 3 Sahren ju 10 Sögtinge im fogenannten Bictorinum ihre Berpflegung erhalten, ba« er in einem bem Bi«thum eigenthümlichen ©ebäube unterbrachte unb bie Berföftung au« ber bifchöflichen Äüche gegen ein fehr geringe« Entgelt berabreichen ließ. ©ewohnt, jebe« michtige Unternehmen reiflich 3« überlegen unb mo Möglich e« auf ben ©runb mehrjähriger Erfahrungen ju bafiren, fonnte er auch hier noch ju feinem befinitiben Entfchluffe gelangen, ob er beibe Snftitute in Ein -Snabenfeminar bereinigen, unb fo biefe« gefchähe, ob er e« in Marburg ober Eilli unterbringen foHte. ©djien ficE) bie Berfchmel-jung beiber Snftitute in Eine« roegen Verringerung ber Negiefoften unb roegen ber ©leichförmigfeit ber Seitung, bie Wahl Marburg'« aber roegen ber leichteren 9lu«roal)[ geeigneter ®ireftoren ju empfehlen, fo mattete ba-gegen bocf) ba« berechtigte Bebenfen ob, ob nicht burch bie Entziehung einer bebeutenben Slnjahl ©tubierenber bom EiUier ©pmnafium jule|t ber gortbeftanb be« bortigeit Obcr-@pmnafium« gefährbet mürbe, unb ihm boch an bemfelben megen be« bi« zur ©tunbe noch bort herrfdjcnben guten ©eifte« unter ber ftubierenben Sugenb fo biel gelegen mar. Uebri-gen« glaubte er, fei ber Beitpunft herangefommen, um ein förmliche« Knabenfeminar ju grünben, .unb menige Wochen bor feinem Sobe hat er bei ber Regierung um bie politifche ©enehmigung nachgefucht, ohne bie Nefolution berfclben ju erleben. ©o roollte ihn ©ott roohl bie Mühen unb Befchroerben biefe« Unternehmen« tragen [äffen, ohne ihm ben Sroft ju gemähren, an ben grüßten beSfelben fia« ungenü|te Eifen »erroftet unb ein ftehenbe« Waffer roirb zur Ipfü^e." — Um biefe gort-bilbung 3U erreichen bebiente er fich ¿Weier Mittel; Da« eine hat er bon feinem Borgänger überfommen, ba« anbere hat er felbft gefdjaffen. Bereit« fein Borgänger hat bie jährlichen fo genannten t h e 0 10 g i-fchen Ausarbeitungen eingeführt (©ielje ©. 61), traft roelcher jeber nodj nicht felbftftänbige ©eelforger jährlich mehrere theologifche gra- gen fdjriftlid) auszuarbeiten, bie felbftftänbigen Seelforger biefe Glaborate ju cenfuriren, bie Diäti^c bei Sifdjof« utib fonft bon ifjtn baju Berufene bie Ginborate unb Genfuren gu beurteilen Ratten, nad) bereu ®utad)ten bann öom Oberdieten beu Giaboranten unb Genforen bie ®efretc mit ben nötigen GemerFungen bei ßobe« ober Säbel« ausfertiget würben. — ®iefe« für bie görberuitg miffcnfdjafttidjer Stubicn fo [jeilfamc 3n-ftitut pflegte nun gürftbifdjof Sitttott Startin auf ba« forgfamfte, unb wir miiffen wahrheitsgetreu fagen, fogar mit einiger Strenge, bie Standern etwa« wehe tljat, bei für aber feinem Gifer für bie fcientififdje Gilbung feine« Älern« Gljre machte; unb erft im borgten £eben«jahre ließ er ftch bewegen, ju ©unftett älterer priefter einige Grleichterungen eintreten ju laffen. ®ie jährlichen fragen ftellte er immer felbft; utib Ejatte er ¿war bie praFtifdjen Gcbürfniffe ber Seelforge babei borjüglid) im Sluge, fo ftcEte er boch alljährlid) and) eine ftrengwi||en)d)aftlid)e grage, jebod) am liebften fo, baß bie Giaboranten gezwungen waren, nad^ubenfen, wie ba« betreffenbe iviffenfdjafttidie iRcfuitat auch in her Seelforge nu^britt-getib 31t machen fei. ®ie heften ber homiletifd)en Elaborate, welche in flobenifdjer ober beutfdEjer Sprache auszuarbeiten, ben Giaboranten freiftanb, ließ er bttrd) bie „Drobtinice" bcröffcntlid)eu, woburch fich ber Gifer talcntboller ^rieftet- nur noch mcl)r angefpornt fül)lett mußte. — ®ie (Gutachten ber Obercenforen la« er immer felbft unb fehr forgfältig; war ba« Urt()eil etwa« hart/ fo burdjla« er immer ba« betreffenbe Glaborat au« Geforgniß, baß Semanben ein Unrecht gefchehen Fönnte, unb fattb auch er bie Ötüge wohlhegrünbet, fo braute er boch gewöl)nlid) einige Gorrecturen an, um wenigften« bie Sdjärfe beS SluSbrucfe« ¿u linbern, ba e« feiner §eräen«gitte eigen war, möglichft fdjonenb mit Sebermantt ¿u herfahren. Slußerbem übernahm er alljährlich fogar felbft bie Ober-Genfur über ein oft fogar über jwei ©efanate. Seine ftritifen waren furj uttb fchlagenb, im 9iu«brucF jebod) fo milb, al« immer nur möglich- ®iefem fo bortrefflichen Stittel jur görberung be« tleru« tn ber wiffenfchaftlichen Gilbnttg fügte er noch felöft ein Sweite« bei, welche« eben fo fehr betoie«, wie gut er ben ©eift unb bie Gebütfniffe unferer Seit berftanb, al« auch lt>ie crnftlid) er beftrebt war, im ed)t firdjlichen ©eifte feine ®iöcefe ¿u leiten; wir meinen bie^Jaftoral-Gonferen^en. G« h"t blöbfidjtige Stenfchen gegeben, bie au« einigen Hirtenbriefen, in benen er bie Stipbräud)e unb wi llf üh r Ii ch e n Uebergriffe be« Eonftitutionali«mu« auf ba« ©ebiet firdjlicijev Slutonomie etwa« fdjarf geißelte, ober mit anbeten ©orten: in betten er ben politifdjen heitfünftlern freimiittjig ba« alte ©pridjwort in« ©ebächtniß rief: Sutor ne ultra crepidaui! einen finfteren mittelalterlichen ©eift unb eine geinb-feiigfeit gegen bie conftitutionclle 3tegierung«form 3« finben meinten, ©onbetbar! E« foll alfo jebem itodj fo obfcurett gabrifanten bon Sei-tung«artifeln frei fielen, über £t)atfad)en bc« öffentlichen Sehen« frei feine Meinung 31t äußern, nur einem fatl) oí i fdj en S3ifc£)of foll e« al« Verbrechen angerechnet werben, feine fatholifche üeberjeuguttg frei au«3uf|>rechen? ©oll etwa barin bie gepriefene Siebe- unb preß frei-heit befteljen, baß bloß bie liberale Partei reben barf unb bie fa-thofifche munbtobt gemacht wirb? Beinahe fdjeint cS bahin gef'om men! 9íad) unferer Ucbcqeugutig wirb man un« nid)t leidjt einen Sifdjof nennen fönnett, Weldjer ba«, wa« au bem öonftitutionali«mu« unb Parlamentari«mu« gefuttbe« uttb heilbringenbe« ift, nämlich bie ge-meinfame Beljanblung genteinfamer Sntereffen, int ijötjeren ©rabe geehrt uub gepflegt hätte, alé eS gitrfibifdjof ©lomsef gethan &af-Sticht nur gab er in Bejiehung auf bie Seitung ber ©iöcefe ber fo genannten ©remial-Síegieruttgéform bor allen anberen ben Voqug, inbem er ohne Bcijieljung feiner Siäthe feinen 9lft bott SBichtigfeit bolljiehen wollte unb wo er nid)t entfehiebene ©rünbe hatte, auf feiner perfönlidjen Slnfidjt 311 beharren, gar gerne ber Meinung feiner -Käthe fid) anfdjloß; fonbern er wollte aud) bem nieberen Äleru« ©elcgenheit beschaffen, ja bttrd) borgelegte gragen benfetben glcichfam brängen, über bie berfchiebenen ©iöcefan-Slngelegenheiten feine Meinungen unb S8ünfd)e frei unb offen in ben pa ftor aí-Eonfe re n ¿en auSjufpredjen. Stach feiner 8lnfid)t follten biefelben ba« firdjliche ßeben im fleru« lebenbiger anregen, bie Begeiferung für ba« SBoljl ber Siöteje fteigern, ben ©eift ber ©emeinfamfeit unb Srüberltd)feit nähren unb ba« wtffen-fd)aftlid)e ©tubium im gluße erhalten, weil bie grünblidje Erörterung ber borgelegten gragen ein bielfeitige« ©tubium befonber« be« Sirchenrechte« unb ber Moral erforberte. ©ie follten ferner ba« Banb be« Vertrauen« 3Wifd)en beÄi Oberhirten unb feinem Sleru« enger unb fefter fnüpfen unb ben bifdwfíidjen Sínorbnungen, bie gumeift auf ©runblage ber Éonferenj-Protofolle erfloßen, eine wirffamere ©anetion berleihen, ba fie eigentlich nur al« ber StuSbrucf ber Meinung itnb be« Stilen« be« Sleru« erfchienen, bem ber Oberhirt nur fein bifd)öflicheä ptacet beigefügt, unb bavum fdjon bon bornljeran eine? miHigen ©eborfamS gewärtig fein fonnten. ES ift ein fteljenber Terminus in ben ©cblußprotofollen, welche für bie ®iöcefe als 3ted)t Squellen angefetjen werben muffen: „®ie Stehrgabl ber Eonferengftationen hat fid) über tiefen ©egenftanb alfo auSgefprodjen, waS foijin in Bufunft als Norm gu gelten bat." Enblid) foHten fie, wie er ficb oft auSgefprodjen bat, für ben k leruS eine Bor-febule für bie ®iöeefatt-©hnoben fein, beren Einführung er fo fcljnlicb herbeiwünfchte aber leiber nicht erlebte, inbem er in ben Eonfe-rengen mehr unb mehr in einen leibenfdiaftSlofen unb echt firdt) tid^en Parlamentarismus eingeübt werben follte. Bereits für bie im Sabre 1862 ab-gubaltenben Eonferengen bot er unter anberen bie grage gefteHt: „Selche ©egenftänbe wünfcbt ber Klerus bei einer allenfalls einguberufenben ®iöce-fan-©pnobe erörtert gu feben?" SDBie febr er alle biefe Bwecfe burcb bie ^aftoral-Eouferengen gu erreichen fucbte, gebt am fidjerften auS ber „Anorbnung" berfelben berbor, bie er im Sabre 1847 ergeben lief), auS welcher wir folgenbeS entnehmen: „Unfere eigene Erfahrung lehret unS, baß eS für einen ©eelforger nicht genüge, in ben ©djulen bie geforberten Borfenntniffe erhalten gu ha^tn unb im $ßriefter-©eminarium gurn Empfange ber heiligen Seihen borbereitet worben gu fein. ®ie geiftlidje Bilbung muß aud) in ber ©eel-forge fortgefejjt werben. ®iefe unumgänglich notljwenbige gortbilbung bei meinem geliebten ®iöcefan-t!eruS möglidjft allgemein gu machen, habe ich befcbloffen, nach bem Borbilbe bieler anberen ®iöcefen nebft ben geiftlicben Ejercitien gur Secfung cineS ed)t religiöfen flerifalifchcn ©eifteS aud) ^aftoral-Eonferengen gur Belebung unb Erhöhung ber notb-wenbigen wiffenfcbaftlicben Bilbung unb gleichförmigen Ausübung ber ©eelforge anguorbnen, unb erwarte bon meinen ®iöeefatien bie wärmfte Tbeilnahme unb SDtitwirfung. ®ie sjiaftoral-Eonferengen folien freunbfchaftlicbe Stittb eilungen unb Berathungen über ©egenftänbe ber ©eel for ge, über Ergiebuug unb ©chulé fein, um in möglidjfter Uebereinftim-mung an ber wahren Bilbung ber unS anbertrauten £>erbe ©otteS gu wirfen. SnSbefonbere foE burcb biefe Eonferengen bie tbeologifebe Bilbung beS jüngeren ÄleruS burdj SJlittheilung ber am beften gelungenen teologicen Ausarbeitungen beförbert unb burcb gemeinfchaftliche Be- ftiredjimg über üorgüglidie ^JaftovaI-©egenftä«be jüngere ^ri efter jur gleidj-mäßigen Beljanblung ber 'Seelforge angeleitet werben. Sie ©egenftänbe biefec freunbfchaftlidjen Beratungen finb teologifctje Elaborate, üon meldjen bie bcften entmeber abgefürjt ober ergänzt üorgelefen unb ber Siöcefan-©ciftlichfeit ¿ur Senntniß gebraut werben; — eine ge genfei tige Mittheilung jener Ergeb-niffe unb Erfahrungen, bie man am Sranfenbette, in ber ©cfjule ober in einem anbeten Smeige ber ©eelforge erlebt hat; — Anfragen über befonbere gälte, fiöfung üorfomntenbcr Sweifel u. bgl." Sie gange Siöcefe würbe in 7 Eonferenj-Stationen eingeteilt; unb bie babei einguhaltenbc Crbnung folgenber Maßen feftgefejjt: „1. Um 8 Uhr Morgens üerfammeln frei) bie Herren Eonferentiften im beftimmten Sofale unter bem Borfi|e be« §crrn OrtSbedjanteS. Er-fdjeint ein DrbinariatS-Eommiffär bagu, fo hat biefec bie Eonferenj ju leiten. Suerft wirb bie £erg gemeinfdjaftlid) gebetet. 2. Sic üom Drbinariate gegebeneu Aufgaben unb Etläffe werben burch ben betreffenben ßrtäbedjant üorgelefen nnb nötigen galleS erläutert. 3. Bon einem jüngeren ^riefter werben eine ober gwei ber beften thcologifchen Aufarbeitungen, wie foldje Dom Orbinariate bagu beftimmt unb gugefenbet werben, üorgelefen. Ser §err ©rtSbedjant hat baS Manu-feript bem Sector gur Borbereitung früh genug gugufertigen. 4. Nach biefem wirb bie ©ejt gebetet. 5. §ernad) werben fraiubfchaftlicbe Mitteilungen auS ber ©eelforge nach ber üom §errn DrtSbedjante beftimmten Drbnung üon ben §erren Eonferentiften entweber fcfjriftlid) ober münblich üorgetragen unb allfällige Aufarbeitungen bem §errn Sedjante gur weiteren Borloge an baS Drbi. nariat überreicht. Auch neu erfdjienene theologifdje SBerfe fotten befannt gegeben unb befprodjen werben. Sur Einhaltung ber nothwenbigen Orb-nung ha&en fid) jene beim §errn Sedjante gu melben, bie Etwas üor-gutragen wünfehen. ©pi$finDigteiten, leibenfdjaftliche Ausfälle,~ fo roie alle ber ©eelforge frembe ©egenftänbe finb üon ben ^aftoral-Eonferengen auSgefchloffen. 6. Allfällige Anftänbe bei Ausübung ber ©eelforge, obmaltenbe Sweifel u. bgl. werben üon ben Sheilnehmern üorgcbradjt unb bie not- wenbigen Anfragen geftellt. SBürbett biefe nicht genügenb aufgeiöft wer-, ben, fo hat ber Herr OrtSbedjant Sematibeu bon ben gegenwärtigen Sprie-ftem aufjuforbern, über ben fraglichen ©egenftanb bie ¡Queren uachju-fdjlagen unb ba« Dtefultat ber gorfcbung bei ber nächften Konferenz bor-zutragen. ©einigt ber Erfolg nidjt, fo ift barüber bie Anfrage an Da« SDrbinariat ju ftellen. Bum Sdjluße werben bie für bie nächfte Eonfereitj beftimmten ©e-genftänbe bom Herrn OrtSbechante befannt gegeben, mit ber Aufforberung barüber ju refleftiren; mornach Sie Non mit ber Antiphona tinalis gebetet wirb. Sollte c« Einer ber betreffenben Herren ®ed)a«te für auferbau-licher.finbcn, biefe Eonferenjen mit einer feierlichen heil. ÜOieffe unb bem Veni s. Spiritus anzufangen, mit bem Te Deum aber ¿u begießen, fo wirb foldjc« mit Wohlgefallen bernommen; nur follen babei auffallenbe Sonberbarfeiten bermieben werben. $cr bie ^Jaftoral-Eonferenj leitenbe Herr ®ed)ant hat einen jüngeren, fähigen ^riefter al« Eo nf er ettj • o t ä r 311 beftimmen, ber bie porfotn-meiiben ©egenftänbe aufzeichnen folle. 9lad) ber abgehaltenen Eonferenj hat ber Herr ®cd)ant ein furze« fummarifdjes ^rotofoll zu ber-faffen, in welchem bie Sheünebmer mit Manien aufgeführt, bie befprodjenen ©egenftänbe fammt ber Sdjlußmeinung angemerft unb bie für bie nächfte Eotiferenz beftimmten ©egenftänbe bezeichnet werben. ®iefe« ^rotofoll fammt ben allfälligen Beilagen ift binnen 14 Sagen an ba« Orbi-nariat einzufenbeu, mit einem Bcrjeiihniffe ber Herren Sheilnehmer, bie beherberget unb bewirthet worben finb, wofür bem Herrn ®ed)ante bie Auslagen bom Bifchofe (wozu id) mid) für meine Sebjeiten berbinbe) ber-gütet werben. 3n einem SSivt^eljaufc zu Reifen, wirb au«brücflich berboteu. Auch wirb fehr gewünfeht, baß bei jeber Eonferenz-Station unter ber ©eift-lichfeit ein 'Sefezirfel errichtet würbe, um fich eine bewährte theologifebe Beitfchrift zu halten unb gute theologifchc äßerfe mitzutheilen. Obfchon fein Seelforger zum Befuche biefer ^aftoral-Eonferenzen gezwungen fein foHe, fo wirb boeb bon ben Herren taplänen unb jüngeren Pfarrern erwartet, baß fie an biefen freunbfchaftlidhen Berathungen über bie wichtigften ©egenftänbe ber Seelforge mit Eifer Sheil nehmen werben. Ars artium est regimen animarum, fpricht ber heil. ^Sapft ©regor ber ©roße, unb nie fönnen Bü^er bem jungen Seelforger ba« leiften, wa« ihm bie Erfahrung alterprobter Mitbrüber gibt; unb biefe Mitteilung erfahrner Scelforger an bic jüngeren folie burd) biefe angeorbneten Paftoral-ßonfcrenjeit erzielet roerben. Obsecro autem vos fratres per nomen Domini nostri Jesu Obristi, ut idipsum dicatis omnes, et non sint in vobis schismata; sitis autem perfecti in eodem sensu, et in eadem sententia. I. Cor. 1, 10." Nachträglich lourbc nod) im tmffcnfdjoftlidjen Sntcreffe nngeorbnet, baß ber Gonferenj-Präfe« jebe ber tiom Orbittariate Porijelegten fragen je jroeien ber Eonferenj-Mitglieber jur fchriftlichen Ausarbeitung juju-weifen habe, meldje ©labórate bei ber nächften Gonferenj guerft üotjulefen feien, bamit auf biefer ©runblage cine befto grünblichere Stócuffioti ftatt-fitiben föunc. ®er Oberljirt freute feine Opfer unb feine Mühen, um biefe eben fo firchliche als jcitgemäjie Snftitution einer fteté größeren Bollfommcnheit jujuführen. SBa« bic Opfer betrifft, fo h«t er feinem Besprechen ge-map ben ®ed)anten bic Auslagen ber 23emirthung ber Gonferenten alljeit bergütet, Don bencnjeboch Diele biefe (Sntfdjäbigung ju anberen mohlthäti-gen ®iöcefan=3toecfen penoenbet toiffen roollten. ®ie brei nächftgelegencn Sefanate hatten il;re Sufammcnfunft immer in ber bi|d)öftid)cn Nefibenj unter feinem perfönlichen ^räfibium, unb mürben bie Eonferenten an ber bifd)öflid)en Safel bcroirtljet. ©at oft entfenbctc er auf feine toften ®om-fapitularen als Orbinariats-iSommiffäie auf betriebene Stationen, um bei ben Eonferenjen ba« Präfibium ju führen unb ihn über ben gort-gung berfelbcn befto genauer ju informiren. Nicht feiten aber machte er felbft bebeutenb rocite Dieifcn, um balb bei biefer balb bei jener Gonferenj 3U präfibiren; roie er benn auch feine girmunggreifen alfo einzurichten pflegte, baß eé il)m möglid) mürbe, auf bcnfelben einer ober aud) mehreren Sonfercnjen beijumohnen. Man muß fagen, baß er im hohen ©rabe bie ©abe befaß, mit SBürbe unb Umficht bie Berathungen 31t leiten, ben Verlauf ber Erörterungen ju beleben unb and) furchtfamere Mitglieber burch freunblichen Bufprud) 31t ermuntern, ihre Meinungen ungefdjeut aussprechen. SBo er immer bei ber Eonferenj erfdjien, hat er allzeit felbft roie ein Bater feinen tinbern bie betreffenben Sagjeiten Porgebetet. SBaé feine Mühen betrifft fo erftreeften fie fich Porjüglid) auf bie Sßahl ber ¿u bcratljenben ©egenftänbe unb auf bie Abfaffung ber Schluß-ptotofoUe. ®ie 3U berathenben ©egenftänbe mahlte er immer felbft, unb 10 bemitS bei biefer ©al)l, toic genau er feinen Kletus fnnnte unb wie fehr eS i§m baran lag, bie lejjten Uebertefie bes jofe^t)tnifd)eti Schienbrians unb Subjettibismus auszurotten unb bie feelforglidje ©irffamfeit auf bie unüerrücfbaren pofitiben firchlidjen Normen guriicfguführeu, — roie forg-fältig et als ©ächtet Siotts bie Seichen ber Seit beobachtete unb roie reiflich er bie Stellung bes SeelforgSFleruS ben Seitbebürfniffen gegenüber erwog, — roie ernftlid) er enblid) jebe politifd)e Agitation bon feinem Klerus ferne Riffen loollte unb gerabc im ©egeutl)eile bemüht mar, einen glühenben unb opferwilligen Patriotismus im Klerus gu begrünben. linieren AuSfprucf) möge bie Aushebung einiger ber oorgelegten fragen erhärten. 1. „Sie fogenaunten Segettmeffen werben au Sonn unb gefttageu, tote nicht tnittber an ©erftagen an einigen Orten gu häufig abgehalten, ©eiche ©otteSbienft-Orbnuug wäre bießbegiiglich mit Berütffichtiguttg ber 8tubrifen geeignet, ben frommen ©ünfehen ber ©emeinben gu entjprechen, aber auch bem Mißbrauche gu fteuern ?" 1850. ,,©ie finb (Sheberlöbniffe bon Seite ber Seelfotget gleichmäßig gu behanbelti? — nad) welchen ©rmtbfägen ift beten ©iltigfeit gu beurthei-len unb ob auf eine görmlichfeit bei Schließung betfelhcn gu feheu fei?" 1857. „©eiche ©runbfäjse hat ber Beichtbatet bei ber ©eftattuug ber öfteren (monatlichen, wöchentlichen ober noch öfteren, etwa gar täglichen) hl (Sommunion gu beobachten?" 1861. •i. ,,©as fönnen unb follen Seelfotget tljuit, um ber Betbreitung fdilechter, fchäblicher Bücher entgegen gu tuirfeti?" 1848. ,,©ie mären bie ©anfahrten unb iogenannten Kirchtage gu beljan-beln, bamit fie ber Religion nüjjlid) unb bem Seelenheile Bieter nicht fo nachteilig mären?" 1850. „Sie Erfahrung lehrt, baß baS männlidje ©efchlecht in ben üHeli-gionSübungett faft allgemein gu lau, falt unb nadjläßtg; baS weibliche hingegen nicht feiten gu überfpannt uttb ejcentrifcf) ift. ©oljer tommt biefeS Mißberljältniß in ber Seelforge? ©ie fönnte biefem Uebelftanbe abgeholfen roerben?" 1849. ,,©ie märe bem fühlbaren Mangel an tauglichen Schilehrern ab- jufjeffeu? Wae föitncu unb follen ©eelforger tijuti, um befonber« für ¿anbfcbulen brauchbare Üef)rinbitiibuen beraujubübeti?" 1853. „Stuf welche 31 tt unb Seife haben bie ©eelforger auf bie cf)riftlid)e fünft bei Kircbenbautcn uub Shisfdjmiicfung berfelben Einfluß ju nehmen, bamit ein befferer ©cfdjmarf uub Kunftfinn bei unferem gläubigen, opferwilligen Volfe geweift werbe?" 1855. „Stuf welche 3lrt unb Weife wäre in Bufunft Das Kird)ent>ei'tnögen ¿u öerwalten, um nid)t ohne 9iotl) bei' Kirdienöorftehung bie §änbe ju biii'oen, aber aud) Veruntreuungen 511 öerhiitben? Worüber Borfcbläge ju madien finb." 1849. „Weldie ©egenftänbe bat ber ©eelforger nad) ben bermaligen Beit-bebürfniffen in feinen ftanjeloortiiigen öftere ju bebaubelu?" 1861. •'1 „Welchen Einfluß bot ber ©eelforger auf bie Wahlen ber ®e-meinbe-Borftänbe 11. bgl. 311 nehmen ? Kommt es ibm ju, bei öffentlichen politifdjen Verhanblnngen ben Nebner ju machen?" 1848. „Es finb bie Mittel 511 beratbeti, bitrd) welche bie ©eelforger auf bie Beruhigung ber ©emiifber eiitjuwirfen, bie ©emeinbeu ¿ur Sichtung gegen ©efep unb Ordnung anzuleiten, bie SSrrthümer ber Seit ¿u befäm-pfeit unb unter bem Bolfe eine belfere ©einmütig üorherrfcheub zu inad)en hätten?" 1849. „3ft bie Seitfrage in reifliche Ueberlegung ju nehmen, ob fidt) bie ^flid)ten eines ©emeinbe Borftanbes mit ben Pflichten eine« ©eelforger« Hereinbaten laffen unb ob ber ©eelforger bie etwa auf ihn gefallene Wahl eines ©emeiube-Vürgermeifters, Richters ober ©emeinbe-Natbe« annehmen föntte uttb folle?" 1850. „Wie bat fid) ber ©eelforger bei Verlautbarung nidjt in ben Bereich ber »ieligion unb Kirche gehöriger ©egenftänbe ju benehmen, um einer-feite bie Kanzel nicht 511 mißbraudjeu, anbererfeit? aber auch gegen bie it)eltlid)en Behörben itidjt bienftunfreunblid) ju erfdjeinetr?" 1851. „Woher fommt es, baß fid) tvotj ber Bermehruug uttferer Bolfs-fcbulett bie ©laubeitslofigfeit Unfittlichfeit, Bcrad)tuug jeber Slutorität, fo wie ber §ang zur Empörung unter bem Bolfe uerme[)rt? Wie wären befoubers bie Wieberboluttgsfcbulen beffer einzurichten?" 1858. Wahrhaft bewunberuitgswürbig aber ift bie Mühe, bie er fid) bei 31 b f a f f u n g ber © d) l u ß p ro 10 f 011 e genommen hat. ®ie Eonfe- 10* rcnj am bifchöflidjen ©itje mürbe immer julefct abgehalten, unb bei bie-fer jtiefjt nur über bie eigentlidjen Gonferen^egenftünbe berfjanbelt, fon-bern aud) über bie bieten Slnfragen biSfutirt, bie an betriebenen Gonfe-rcnj-anblanger im Seinberge beé §errn ntadjen." —■ Einer feiner gemefenen Böglinge flagte iljm, mie rafd) auf citianbcr folgenbe Unglücfé- unb Sterbfälle in ber Berroanbfcfjaft fein iperj gar tief betrüben. ®grauf mürbe ermiebert: „Seien mir überzeugt, (Sott laffe foldje Hcimfud)ungcn gerabe über uñé Priefter fo häufig fönt-men, um bie Siebe unfereé Hcrjené 31t läutern, unfere Neigung ¿u gleifd) unb Blut jtt ertöbten unb uñé gatij unb gar für fid) 31t geminnen." — Ein junger ^rieftet faßte ben Eittfd)lnß, in bie Eongregation beé 1)1. Bincenj einzutreten. ®er Oberbirt antmortete: „3br Entfdjluß, ber Eongregation ber SDüffionspriefter beé 1)1. Bineenj öon paula beitreten ju mollen, bot mid) febr erfreut; benn id) balte Sie baju ganj geeignet, mettn nur Stire ©cfunbljeit burd) bie Orbené-®iéciplin nicht gefäbrbet mürbe; benn id) böte, baß Sic öfter leibenb finb uttb biellcidjt aué biEifer 3b« ©efunbbeit ju menig fd)onen . . . Bor Offcrtt (1851) faun bie Abreife auf feinen gall gefcbel)ett; aud) müffett mir noif» abmarten, wcldjcn Auégang bie politifdjcn Sirren in granfreid) nebmen merben.— 3ft 3br Entfd)luß feft, fo märe eé gut, baß Sie bei gelegener 3eit mit ber ftanjöfifdjcu Spröde fid) befannt machen mürben; übrigené aber aud) 3U beten, auf baß ber liebe ©ott unfer Borbaben befräftigen unb fegnen molle. 3l)rc einfad)ett Habfeligfeiten fud)en Sic an einem fieberen Orte aufzubewahren. Bieleé merben fie, roenn ©ott mil, nad) 31)rcr Rücffunft in ber Eongregation gut braueben; baé llebrige fönnen Sie bann an Mann bringen. Befonbers ben jdjönen ©lobus geben Sic ja nicht weg; bie Sagariften leiten Snaben-Seminaricn unb brauchen begleichen ^ra Hofen. — Snbeffen werbe ber beiligfte unb allwcifc ©ille ©ottes gelobt in allen Dingen! — Seh erwarte Sic gewiß nad) €>ftern. Felix Alle-luja üon Sljrem Sie liebenbcit Bifdjofe Anton Martin." ©ie burd) Sßviüatbriefe auf einzelne ^riefter, fc htdjte er burd) Hirtenbriefe auf ben gefammten flerus gu wirfen. Es War fein geiftlidjeS Bebürfniß, baß er überfeinen, fein Summer, für welchen er nicht ein ©ort beS SrofteS, ferne fehwierige Sage, für weiche er nicht ein ©ort ber Belehrung gehabt hätte; unb je fd)Wieriger fid) bie Seitüerbältniffc geftalteten unb je zahlreicher unb grimmiger bie geinbc bes fatl). Slerus üon Sag gu Sag würben, befto lauter unb mächtiger erhob er feine war-nenbe Stimme, bie ^rieftet möchten würbig ihre? Berufe? wanbeln, auf baß felbft iljre ärgften ©iberfacfier — nach ben ©orten bes Apoftels — feine Urfache hätten, Bofes über fie gu reben. (Sit. 2, 8.) Als Bei-fpiel möge Ejier ein Hirtenbrief aus bem 3ahre 1848 einen finben- „paftoral-Borfchriften übet geitgemäßeS Behalten bes Diöcefan-ftlerus." „Bernehmet. tbeuerftc Mitbrüber im Sturme einer bochbewcgten 3eit bie Stimme Eueres ©berl)irteu; fie fei ein ©ort gur rechten Seit. Alf es unter ber Sonne ift tiorübergcljenb unb üeränberlid), wie uns bic ©c-fchichtc unferer Sage geiget. Königsthrone unb íttegierungéformen, bic Menfchen burd) 3ai)rl)unberte für Sahrtaufenbc gebaut, finb in wenigen Sagen, in einigen Stunben gu Srümmern geworben. Nur untere heil, fatholifche Sirdje, üor 18 Soijr^unberten auf einen gclfen gebaut, fteht unerfd)ütterlid) feft, Dies ift unfer Sroft. Hoch fchlagen bie ©eilen an, bic Stürme brohen bas Schifflein unfereS ßebenS gu üerfd)lingen; unb abermals wirb es fülle gut redeten Seit. Dies ift ber Aufer unferer Hoffnung. Auf ihn wollen mir feft üertfaueu unb werben nicht gu Sdjanbeu werben. Euer Herj betrübe fid) nid)t unb fürchte fid) nid)t. Die Schiffer im Sturme bürfen feine müßigen Sufdjauer bleiben, eben fo wenig bürfen wir in biefen Sagen beS UrnffurgeS unb einer böl-ligen Umftaltung focialer Berhältniffc unthätig fein. Seher öon uns fei begeiftert für baS allgemeine ©ohl unb bienc mit ber ©abe, wie er fie üon ©Ott erhalten hat. AuS ben Seitcreigniffen für uufere unS Anüertrau-ten ben beftmöglichftcn Nutjen gu fdjöpfen unb Nichts gu üerfäitmen, ift unfer Beruf. 9iid)t gegen ben Strom fdjmimmen, ober benfelben aufhalten wollen, fonbern burcb befonnenc« SSanbeln unb fcfte« Bufommenbalten ben @trom in bie Saufbalm ber Religion unb ©efeflirfjfeit nací) unieren Gräften meife einleiten z« helfen, bamit er fegnenb feinen ©ang nehme, ift unfere hohe Slufgabc. 3eber bott im« traebte baber feine Stellung mobl ¿u begreifen unb fäörc bas fftuber mit traft, aber aud) mit Seiébeit «nb ebangelifdicr flugbeit. — ©erne mürbe icb End) in ben tagen ber ©efabr für uns unb uniere §erbc mit 9tatb unb tbat nad) meinen geringen Gräften beiftehen, allein ber immermäljrenbc ®ed)fel ber Seit unb uitferer Serhäftniffe, ber faft mit jebern tage efma« Sleue« eräugt, mad?t eine allgemeine feftc Siegel im 3ufäHigen meber rätblid) nod) möglich- Ber-nehmet baber nur einige Siinfd)c unb Sinfc Euere« beforgten Oberf)trtett, einige Sorte bes tröffe«. 1) Seien mir greunbe bes gortfd) ritte«, aber nur greunbe be« gortfchritte« ¿um ©uten. llnferftußen mir mit chrifflicöet Siebe unb SereitmiUigfeit bie Beftrebungen einer neuen 3eit gut Begriinbung einer zeitgemäßeren Siegierung«form unb mirfen mir fo mit, baß un« un» unfereu SÜnbertrauten bie erweiterte bürgerliche Freiheit ¿um Segen roerbe. Saget barum bei jcber ©elegenheit ben ©läubigen bie für unfere 3eü fo inhaltsfchmere Sahrheit: 3 c größer unfere Freiheit, befto größer ift aud) unfere Beca n t mo r t ung bor ©ott. ■2) Seien mir flug in ber Beurtheilung ber Bciter etg-niffe nnb hüten mir un« »or jeber tlebereilung im Sieben unb hanbein, um nid)t ju tabetu unb ju bewerfen, loa« fid) al« gut bemäi)ren fann, noch öorlaut anjupreifen, mos erft bic Bett al« bortheilhaft begrünben muß. Sie tinber ber Seit erheben in ihrer Seibenfcbaft nur allzuoft heute ba« zum §immel, ma« fíe morgen in ben Soff) treten. Bielen mir nicht om gleichen 3od)c, bamit unfer heilige« 9lmt nicht betastet merbe. Ma d)en mir bal)er bei Politiken Berhanblungeit feinen Solférebner; unfere Sanjel ift in ber tirchc unb Schule. Mengen mir uns nie in politice Borgänge ein, außer über einen höh"" Stuf trag, um nicht bur^ eine ¡inzeitige un« nidft zuftehenbc Slgitation unfer Slnfcheit bei bem Bolfe ju berlicren. Sagegen zur Berbeffcrung ber Bolf«zuftänbc ba« Unfere beizutragen, bie Saften be« Staate« burcb freimütige Opfer nach tröffen ¿u erleichtern, fei für un« eine eben fo füßc ai« heilige Pflicht*, beten Erfüllung ©ott unb ba« Baterlanb bon un« forbert. Sluch folie man nicht öerfäumen (bod^ ohne birefte Einmengung ober Bezeichnung ber «perfönen) unfer Solf gcitlidt» genug aufmerffant jumadjen, baß c« bei benSBa&lcn ber Abgeorbncten 3 um allgemeinen 91 ei dt» S-tage rool)Ibebacht unb gemiffenhaft bie Stimmen abgebe unb Männer wähle, bie ©Ott fürdjten unb ba« Soli wahrhaft lieben, bie mit ber traft bon Oben au«gcrüftet für ba« Befte be« Saterlanbc« ftimmen unb fprcchen, aber and) auf bie tirdje, ba« 9teid) ©otte« auf Erben, nicht betreffen follen. Machet bie äßäfjlcr aufmerffam, baß üon einer fd)led)ten Sabl and) ein fd)led)ter Erfolg abljänge unb auf il)r ©eioiffen zuriief-falle, gorbert aber and) Euere «Pflegebefohlenen 31ml anl)altenbcn ©e-bete auf; benn raenn ber §ert ba« §aus nicht baut, fo arbeiten bie Sauleute bergeben«. ®ic neue 9iegierung«form bringt neuen Segen, aber aud) neue ©c-fahren ber Scrfübrung, bor mcld)cn ber gute §irt feine Sdjüflein warnen foll. ®ie geinbe unferer beil. Religion unb ftirdje finb unermübet tl;ätig; bamm foUen bie Säd)ter Sion« noeb tbätiger fein unb beit ©egnern un-fere« §eiltgtl)um« um feinen — ja ttid)t um ben «preis bes SebenS ba« gelb räumen. Senn mir aud) fallen, fo werben mir fiegen. Sit fönneu berleumbet, berfolgt auch getöbtet, ober nicht befiegt merben im heiligen tampfe für ba« 9leid) ©otte«, ba« ein 9ieid) ber Sahrheit, be« fechte«, ber Einigfeit, be« ßid)teS, ber Siebe, ber Sugcnb, ber allein mal)rcn grei-heit unb Seligfeit ift. ®ic Sal)ri)eii muß fiegen, unb nur bie Sahrheit macht un« frei, gebiet e« aber 3 cm an ben au« ettd) an SeiSheit, ber erbitte fic bon ©Ott, meld) er Allen reichlich gibt; unb fie roirb if)m gegeben. 3) Seien mir ¿u Opfern bereit, mclche bie Seitberhältniffe unerbittlich bon un« forbern, um mit bem heil- ^paulu« 311 unfern ©cmcin-benumfo leidster fprechen3U fönnett: Sir fuchen nid)t ba« Eurigc, fonbern Euch. E« ift borau«3ufel)en, baß bie Staat«reformen ba« 3citlid)e Einfom-men be« tleru« nicht mel)rett, fonbern minbern bitrftett. Sal)rcn mir jmar unfere Siechte, aber mit Mäßigung unb Siebe. Unb leiben mir Unbillige«, fo beugen mir un« in ®entutl) unter ber gemaltigen §atib ©otte«, auf baß er un« erhöhe 3ur rechten 3eit. Alle« fann un« genommen merben ma« bie Seit gibt; -bie ©ütcr bon Oben: Sal)rl)eit, ©nabc ttttb Sugenb finb frei. Serben mir ärmer an zeitlichen — fo merben mir um fo reifer an emigett ©ütem rnerben. gerne fei barutit jebe fcinbfelige ©efinnung öon uns, menn eS fid) um eine roatjre Bcrbefferung ber BoIfS-juftänbe banbelt; einen frenbigen ©eber liebt ©ott. (Seien mir nid)t angftlid) nnb fagen mir nidjt: roaS rnerben mir effen ober momit rnerben mir uñé befteiben? II n f er Bat er lue iß ja, baß mir alles beffen bebiirfen. §aben mir bie §erjen unferer ©emeinben; bann mirb eS uns aud) nid)t an bem 9íotí)roenbigen fehlen, ffientt mir treu bem Altare bienen, fo merbeit mir aud) Dom Altare leben. 4. ©adjen mir bor Allem übet unS felbft unb geben mir bem Bolfe ja feine Blößen, fonbetn beftteben mir ttttS für bie ©laubigen ein Borbilb ¿tt fein im ©erfe, im ©anbei, in Siebe, im ©lauben, in Keufd)l)eit. (Ein tabellofer SebeuSmanbel fei baS Sid)t, mit bem mir bent Bolfe borlcudjten mollett. ®ie größere politifdje greiljcit bergrößert unferc pflidjt, butd) unfere Selbftöereblung für jene l)öl)ere fittlicfjc greiljeit 31t forgeu, bie eine greil)eit ber Kinber ©otteS ift. Saffet unS jugleicf) bei bem allgemeinen gortfdjritte in unferer wiffenfcl)nftlid)en Bilbu'ng fleißiger unb grünblidjer als je fortfdjrciten, bamit an unS nidjt erfüllet merbe, maS ber §err burd) ben Munb feine? prometen brol)ct: „Mein Bolf mirb jttnt Sdjroeigen gebracht, meil eS feine (Srfenntniß l)at: weil bu bie ©iffenfdjaft bermirfft, bermerfe id) bid) aud), baß bu nid)t mel)r mein Priefter feieft." (OfeaS. c. 4.) Sitemanben folien mir irgenb einen Anftoß geben, bamit unfer Amt nid)t geläftert merbe, fonbern une in allen Singen alé ®ieuer ©otteS ermeifen burd) große ©cbulb in Sritbfa-leu unb Nöthen, mit Sang mit tl) unb gre unb lid) feit unb unge-l)eud)elter Siebe, bei (EI)re unb Sd)mad). ®ic Seit ber Oeffentlidjfeit ift aud) bie "Seit unferer ftrengeu Prüfung. Aller Augen finb auf ben Klerus gcrid)fet. ®ie geinbe fudjen Mängel 311 ftnben, um fie auSjupofaunen, aus einem Splitter einen Balten ju jimmern, um unS um unfer Slnfeljett unb ben (Einfluß ju bringen; bie greunbe ber Religion uttb Kirchefudjen Troft unb Stärfe bei unS. Mit einer 11 n3e guten BeifpielcS werben mir rneljr nü|en, als mit einem ßentner fd)öner ©orte. 5. ©ad)en mir aber aud) mitberboppelter Sorgfalt über bie uns anbertraute § erbe, betttt unfere ©iberfacljer gel)ett l)erum gleidj brül- lenben ßöwen, unb fuchcn, lueit ftcberfd^Iittgen butcf) faIfd)c 5ftc ben unb fd) l echte S djri f ten. Süge unb ©cwalttbat, bie beibeti 2öd)ter Eines böfen Boter« Bereinigen fidj, um bas Solf auf bie fdjlüpfrigc Bahn einer falfcfjeit greil)eit gu bringen, fict) gegen bic rechtmäßige geiftlidjc unb roeltlicbc Obrigfeit aufzulehnen, göttliche unb meitfd)(ichc ©efcjje ju üerfwhncn. burch Swietradjt unb Partcifäntpfc Sanb unb Sott ins Berberben ju ftitrjen. SSeljc uns in unferen Sagen, menn mir mit ben Büngern bes Herrn fdjlafen, mährenb 3uba« mit feinem Anhange macht! Böfc Wen jeben ftreuen auch in unfern ©emeinben ben Sauten be« Aufruhres unb eines jügeUofen tlngel)or|am« aus. -Kommen mir ihnen juoor mit einer zeitgemäßen SSarnung unb Beiehrung, glichen mir nid)t Bot beut geinbe als feige Mietlinge, fonbern ergreifen mir ben Scbilb be« ©lau-ben«, mit meinem mir alle feurigen Pfeile bes Söfcmid)-te« an« löfeben tonnen, unb nehmen mir ben Helm bc« Heile« unb ba« Schwert be« ©eiftes, welche* ba« SB o r l ©ottc« ift. Machen mir ben ©laubigen mit coangclifchcr Sanftmut!) begreiflich, baß e« nad) ©otte« allmeifer Anorbnung ©brigfeiten unb Untertanen geben müße; baß mo fein Regent ift, ba« Bolf fallen roerbc, baß man hienieben ohne Saften nicht fein fönttc; nnb mer fidj ber Anorbnung ©ottc« miberfe^t, ben mirb ©ott ftrafen; er labet fid) felbft ba« ©crid)t auf. Sßieberholen mir ihnen öfter bie himmlifch-f^öncn, tröftlichen SBorte 3efu: „©udjet üor Allem ba« 9lcid) ©ottes unb feine ©ered)-tigfeit, fo mirb cuch alle«llebrigc baju gegeben merben. Sßas nüfcct e« bem Menfchen, menn er bic ganje sJSelt gewinnt aber an feiner Seele Schaben leibet." Bemühen mir un«, bem Bolfe mit Sßoif unb Bcifpicl eine befferc lautere ©efinnung beizubringen, al« fid) )~old)e in ber bemegten Seit offenbaret unb un« ben traurigen Semei« liefert, baß unfer Bolt in ber mähren chriftlichen Bilbung nod) meit juriief ftche. ®ohI ift je£t getont-men jene Seit, ba man Bielfeitig biegcfunbe ß c 1;rc nid> t erträgt, fonbern nad) feinen ©eliiften Seljrer forbert, mcl che bie Obren fitjeln, ba man Bon ber SSahrheit ba« © e-hör ab —unb ju gabeln l) i u g c m e nb c t; aber eben barum laffet un« b a« SBort ber ewigen S5s a I) r [; c i t um fo anbaf-tenber prebigen, fei e« gelegen ober ungelegen; laffet )tnS überweifen, bitten, [trafen mit aller ©cbulbunb Sehr-itjci«l)cit unb erfüllen unfer heiliges 9lmt. 6. Bielen meiner bielgelicbtcu Mitarbeiter finb bereits unberbiente Ktänfungeu ju Slicil geworben, Biete biirften folebe nodj treffen; bereiten mir mts Darauf unb feien mir gefaßt. »icdjnen mir uns jur Ehre, um b e s Namen« 3 efu uub feiner heiligen ©a d)e m e-<^en Sehnt ad) j u leiben, folgen mir mit Ergebung uttferm Herrn unb Meiftcr nicht nur auf ben Sabin- ber Bcrflärung unb in Den Spei-fefaal ttad) Serufalcm, fonbern aud) in ben ©arten ®etl)femane unb auf ©olgotlja. Saß uns fdimere Prüfungen uod) ermatten, ift borausjufehett; mos nod) über uns fommett merbe, bas miffen mir nicht, aber Da« miffett mir, baß benen, bie ©Ott wahrhaft lieben, alle Singe jum Be-ften gereichen, glichen mir Spaltungen als bie Ouelle ber Uebel; feien mir einig — alle mie ein Mann — für ©ott, für feine heil- Kirche unb für ba« Baterlanb, für bie geheiligten Oberhäupter ber Kirche unb bes Staate«. 3 d) bitte E u d), B r ü b e r, b u r d) bciifatncn unfer« Herrn 3 cf 11 El) rifti, b aß i h r alle e inerlei ©p r a che führet, tut b fei 11 e S pal tu n gen u 111 e r En d) fei cn; baß ihr ö ic Intel) r bollfommen Eine« Sinnes unb einer Meinung feiet, ©ott wolle uns bor jebem Sd)i«ma bewahren! Sehen mir ¿u, geliebte Brüber, wie mir borfichtig manbeln, nid)t wie Unwcife, fonbern wie Weife, unb erfattfen wir bie Seit, bentt bie Sage finb böfc. Wir follen barnnt wohl berftchcn, roa« ber Wille ©ottes ift. Unb hoben mir ba« gethan, bann werfen mir alle unfere Sorgen auf ©0 tt; c r f 0 rget für uns. sJcod) Biele« hätte ich Eud) ju fagett, gemiß aud) 3l)t' mid) über Manches ju fragen; bie ©nabc uub Erleuchtung bon Oben wolle uns ein flößen, loa« bei unborhergefehenen Borfällen 311m mahren Heile, ber ©läubigett bient. Siefes aber höbe id) Eud) gefchrieben, bamit 3f)r End) erinnert, baß id) e« Eud) gefagt höbe." 911« ba« borjüglidjfte Mittel, bie aeeetifdjc Bilbung be« Klerus ¿u förbern unb ben ©eift bc« Berufes immer mieber unb mieber in bemfelben ¿u erneuern, erfannte er aber bie geiftlidjcn Hebungen ober Ejerciticn. Wir erfahen )d)on aus einem Briefe, mcld)cn er als Somhert- fdjricb (Bergl. S. 62) baß er es war, wcld)er bie Einführung ber Efercitien fdjon 6ci bem gürftbifdjof graitj Äutnar bringenb befür-Wortete, beßhalb mar er auch gleid) ttad) Uebcrnahme bei £>berl)irten-Stmtei bemüht, biefe fromme Ucbung unter feinem fttcrui einzuführen. Gernehmen mir bie fdjöuc Einlabung, bie er am 11. Stpril 1847 bießbe-jüglid) erlaffen hat. „Einführung geiftlieher ©¿crcitien für ben ®iöcefan-Stlerui." „Nur Sinei ift n ott) wc nb ig" — fprad) unfer §err unb Mci-fter einft zu ber gefehäftigen Martha. „Maria hat ben beftcnSheil ermählt, ber ihr nicht mirb genommen m er ben." Suc. 10, 4. ®iefc große SSahrljeit finbet in unferen Sagen auf uni, Eljrwürbige Grüber! eine befonbere Stnmenbung, bjc roohl beherziget zu werben berbient. ©ir haben bielteidjt Saljre unb Monate mit ber fleißigen Martha uni um fchr biete zeitliche ®inge befümmert, für bai §eil Stnberer gearbeitet unb nur zu teidjt auf uni fclbft bergeffen; laffet uni nun aud) mit ber frommen Maria bei ben güßen 3efu über bai Eine Nothwenbige unferei eigenen §eilei ernfttid) nachbcnfcit unb uni im ©eiftc erneuern» auf baß mir nidjt ctloa, nad)bcm mir Slnbern geprebiget haben, fetbft b e r m o rfen werben. 1. Cor. 9. 27. ®ai Gebürfniß ber Seit — fo Wie bai fchöne Gorbitb fo bicler un-ferer Mitbrüber forbert uni auf, uni burd) fromme gciftlichc Ucbungen ju heiligen unb für bie Sadje ©ottei neu zu beleben, benn bie Seiten finb böfe, häufig ber Srrtljum, unb bie Goiheit ber ©iberfadjer unfercr heiligen Religion ift groß. Gon ber §öl)c jenei gelfeni, auf ben 3efui Ehriftui ttnfere heilige &M)e erbauet, hat ber neue (Statthalter ©ottei, ípiui IX. bie bieten ©c-fahren, fo wie bie mand)crlci geinbe unfercr Seit tief übcrblicft, feine Stimme erhoben unb folche in bem apoftolifdjcn Schreiben bon 9. No-bemher 1846 feinen Grübern, ben Gifd)öfcn mitgetheilt unb ihnen an bai ípei'z gelegt, ben gottgeweit)ten Slcriti mehr unb mehr 31t heiligen, bamit an feinem ©lauben unb an feinem auferbaulidjen Geifpielc aud) ber ©taube bei Goltei belebt, in ber Sugenb befeftiget, rcid) an guten ©críen werbe. Nur ein tlerui bont 1)1. Eifer befeelt unb bom tabellofen ßebeniwanbel, ein im ©lauben ftarfei unb in ben Sitten reinei fatholi-fchei Golf ift jene uniibcrwinblidje Sd)u£maucr gegen alle bie feinblii^en Stürme ber Seit, bie unfern ©lauben unb unfere Sugcnb bebroljen. Sur fortgcfetjten Gilbung bei Älerui empfahl ber 1)1- Gater befonberi eine genaue Beobachtung bcr firdjemBorfchriften, ftete geiftige Erneuerung burch geiftlidje Hebungen ober Erereitien, unb bie Erfüllung beg öorge-fdjriebenen firehlidjen ©ebeteg — jur Bilbung beg' Bolfeg aber einen Oer hoppelten Eifer beé Unterrichtet in ben ©laubeng- unb Sittenlehren, foroie bie fleißige Augfpenbung bcr 'hl. ©aframente. ®iefeti heilbringenben Anfang 3U madjen hielt ^iug IX. felbftjuerft bie großen ©eifteg-llebungen mit feinem ÄleruS unb mit feinem Solfe ju [Rom. Taufenbe tion feinen Söhnen tierfantmelten fid) gemeinfchaftlich mit bem heiligen Bater tion ben Äarbinälen big jum legten tirdjenbiener ju ben giißen beg §errn, um fich in Betrachtung ewiger SSahrheiten tion ben SJiafeln ber Siinbe ju reinigen unb bog ©oft gemachte Besprechen heiliger Treue 31t erneuern. Unb roie ber ©ott gemente tlerug — l;at fich auch ^a? fatljolifche Bolf mit feinem Seelenheile ernftlich befdjäftiget. Sag in ber §auptftabt ber fatholifdjen Seit für bog Seelenheil gefdjah, folie fich nach bem Sunfche beg heiligen Baterg in ber gangen Ehriftenljeit mieberholen. ®ie §erjen aller ©laubigen folien burch bag Saframent ber Buße gereiniget unb burch bag Banb ber Siebe am Tifd)e beg §errn Oereiniget ein neueg Seben in ©ott beginnen. ®iefem tiäter-lidjett Sunfche gemäß haben mir bie ©nabe^eit in unferer ®iöeefe (Subiläum 1847) —ich hoffe eg tion ©ott — jutn großen Seelennutien beg gläubigen Bolfeg mit Segen tioHenbet. Sollen mir Priefter, bie mir Sie Saft unb beg Tageg tragen, feine befonbere ©nabeit3eit hoben? Venite Vene-rabiles Fratres! et requiescite pusillum. Marc. 6; 31. ííomme beifeitg, geliebte SUitarbeiter! ich lobe Euch jur heiligen ©eifteé-Berfammt Iung — 3u geiftlidjen Ejercitien ein, tion ben täglidjen ©efchäften ein wenig ougjuruhen, ben Staub ber Seit unb ihrer Begierben tiom^ergen abjufdjütteln unb mit äftaria bei ben güßeit beg §errn über bog Eine Jtothmenbige unferer eigenen Heiligung recht ernftlich nachgubenfen. ®iefe frommen ©eifiegiibungen, tion unferer heiligen fatholifchen Äirdje fo oft anempfohlen, nací) bem Beifpicle Sefu unb feiner Apoftel tion allen apoftolifchen SRännern geübt unb in Siefen benachbarten ®iöeefen mit bem fchönften Erfolge gefrönt, merbeti aud) bei ung — mentt nicht Allen nothmenbig, bod) gemiß 5lllen nützlich fein, um ung nach ber SMjnung beg Apoftelg im ©eifte unfereg ©emütheg gu erneuern unb ben neuen SÖtenfehen anjugiehen, ber nach ©ott gefchaffen ift in ©erechtigfeit unb mahrhafter §eiligfett. Eph- 4, 23. „SaS uüjjet ei auch, bie naiijc Seit zu retten — )'agt ber f)I. gvatij i'ober, menu if)v eud) felbft ücritadjläffxgct, unb bamit bas eigene Heil üerlierct?" „Die geiftliijeit Hebungen machen, baß mir beu göttlidjen Sil-leti fudjen unb erfennen; unb fobalb mir ihn crfentien, im? betnfelbcn unterwerfen, uns barnnd) riebten unb mit iljm bereinigen; und) öcr djrift-lidjen Sollfommcnheit ftreben unb fie enblid) erreichen." S. Vincentius a Paula." lieber 30 Söhre fjabe id) Sj>t)iIofopl)ie unb Xbcologie gelernt Uni) gelehrt, unb Doch Ijabe id) 51t meinem 9inf)en niemals fo biet gelernt, als auS biefen ©eiftesübungen in menigen lagen." ®r. Bartl). XorreS. iiad)bem mehrere ^riefter ber Sabanter SDiöcefe an biefen frommen ©eiftesübungen 311 ©tu} Autbeil genommen unb bas Soljltbätige ber-felberi auS eigener Erfahrung gelernt haben, ift bas Bedangen nach geift-liehen Erercitieu bei einem großen Xheile beS SaPanter flerus erroadjt, unb ber Sunfd) bereits bem gürftbifebofe grau3 3taOer feligeu Anbeuten?, bittmeife befaitut gegeben morben; banim f'ann unb barf id) nicht langer fätitneii, biefem gerechten Bedangen nad) träftcu 311 entfprcdjen. *) To uns an einem geeigneten ßofalc öa^u in Der ®iöcefe mangelt, fo h^be id) meine Slefibenj 311 2t. Anbreü jur Abhaltung ber Erercitien für bie ®cfanate beS tlagenfurtcr unb für bie näheren $efanate be? Eillier reifes beftimmt, unb labe alle jene «priefter ein, bie unbefd)abet ber Seetforgc 00511 erfdjeineit fönnen. ®iefe allgemeinen Erercitien merbeit in Der bifd)öflicheu Sohnung üotn 13. September AbcnbS bis 17. eben DeSfelben grül) abgebalten, uitb 0011 einem alibefanntcn unb Perehrteu ©eifteSmanne ber Secfauer ©iöcefe geleitet merbeit. Sie Herrn Xljeilneh-mer an biefen heiligen liebungen haben fid) burd) baS betreffenbe ®efanal-amt bis 15. Auguft 311 melben, Damit für l)inlänglid)e llnterfuuft geforgt loerben föttne, unb am 13. September Nachmittags bi? 4 llfjr im Xalar 31t erfcheitten unb baS Brebier mitzubringen. Um jenen ©iöeefan-^rieftern, bie rnegen 311 meiter Entfernung ben Ejereitien iu ber bifd)öftichen Dtefibenz itid)t beiioohneu fönnen, bie 3>tög-lid)fcit 311 beschaffen, an biefem üorjüglidjen Sugenbmittel Antheil 31t nehmen, hat fid) baS H"i)ibürbigftc g, B. Orbinariat Secfau auf mein Erfuchen ebenjfo 3UPorfontmenb als bereittoillig erflärt, alle jene Saban-ter ®iöcefan-«|>riefter gaftfreuttblid) aufzunehmen, bie ben allgemeinen *) SBetfll. 62. ptiefter-ßrercitien 311 ©rag, welche in ber zweiten .^»älfte De« Monate« September abgehalten werben, beiwohnen wollen; nur hn&eu P) ie,le ^rieftet bie 15. Sluguft l. 3. bei bem hierortigen Orbitiariate fchriftlieh 311 melben, bamit man fid) geitgere^t um bie Unterbringung bei bem benachbarten Drbiuariate üerwenbett fönne.*) lleberbie« wirb öou jenen prieftern erwartet, bie fid) bei beti allgemeinen (jrcrcitien burd) 9lmt«ge)d)äftc ober anbere bringenbe Umftänbe gehinbert nicht einfinben fönnen, ober nicht wollen, bap fie 311 einer an-beren angemeffeneu 3eit in irgenb einem geiftlidjen §aufe unter ber Sei-tung eine« erfahrenen Seelenfreunbe« biefe zur (Srwecfiiug unb Befeftigung be« flerifalifchen ®eifte« nothwenbigeu unb heilfameu Hebungen einzeln oornehmen werben. ©cliebte, tfjeuere Mitbrüber! mein •'Oer; fehnt fiel) fe[)r, tsud) balb um inid) öerfammelt 3U fehen, um mid) mit Euch al« Bifchof über ba« eigene wie aud) über ba« §eil unferer un« anöertrauten ©erbe 3U befpre-djen, unb meiner oberljirtlidjen Pflid)t uacbjufommen, für unfere gegen-feitige Heiligung 311 forgen, ber ich einft nid)t nur für mid), fonbern auch für (Sud) ftrenge sJtecf)enfd)aft werbe geben muffen. ®al)er id) 11 i d) t aufhöre in meinen ©ebeten Euer 311 gebettfen, bap ber Sater ber §e rrIichfeit un« geben wolle ben ©ei ft b er SB ei«l)eit, Gpl). 1. 16—17. uu« fei 6 ft unb jene, bie 1111« hören, feiig 311 machen. 1. £im. 4, 16." ®ie erften Erercitien in ber ßaüantcr Siöcefe, welche im September 1847 3U St. Slubreä abgehalten würben, leitete ber rühmlichft befannte ®eifte«mann ®r. Slloi« Sd)lör, Spiritual im ftlerifalfeminar 3U ®ra3. Seit jenem 3al)re würben bie # Erercitien mit SIu«nahme be« 3ahre« 1848 alljäl)rlid) 311 St. Slnbreä, unb aujjerbem im 3. 1851 aud) im granjiSfancr-tlofter 31t iliann, feit bem 3. 1853 alljährlich auch an ben furorte Sauerbrunn, feit ber llebertragung be« bifd)öflid)en Si£e« und) Marburg aber nur 3U Sauerbnitin abgehalten. Sei beu Ererciticn am bifd)öflicf)cn Sijjc bethciligte er fid) immer im ooltften Sinne be« SBorte«, inbem er üon frühem Morgen bi« 3um *) SereitS im 3. 1847 tiaben 20 ^riefter oon biefer angebotenen ®nabe ©ebraud) gemaetjt. fpäten Abenb an ollen Hebungen £l)eil nal)in; aber aud) bei ben an einent gweitcit Orte ftattfinbenben Hebungen evfcfjien er gewöl)nlid) unb mar er burd) Seifen ober ©efd)äftc ücrljinbert, fo fchicfte er allgeit unb groar auf feine Soften au« bem ©remiuut beS SomfapitclS einen bifd)öf-licfjen ©ommiffäc borthin ab. gür bie am bifd)ofIid)en ©itje abgehaltenen ßrereitien beitritt er fämintlid)c Auslagen, bie menn man bie fonft übliche SerpflegStare gut-©runblage nimmt, mot)l jebergeit über 500 fl. betragen haben mochten. ©Smmtlidjc Shc'lnehmer fpeiften an feinem bifdjöfiidjen Sifdje, bic meiften berfelben mohntett aud) in feiner Scfibeng, mährenb er fid) felbft nur auf fein fleineS 2Bol)njimmcr befdjränfte. Sind) bie Auslagen für bie an einem gweiten Orte abgehaltenen {Sfereitien mollte er felbft beftreiten; ber SleruS wiberfetste fich jebod) biefer bic Äräfte beS Oberhirten beinahe überfteigen-ben SJixtttificenj unb bat um bic Erlaubnis, wenigftcnS bie SSerföftung gahlcn gu biirfen, waS er enblid), obgleich ungern unb nur unter ber Bebingung gefd)el)cn ließ, baß Nicmanb gur Sahlung Oerhalten werbe, ba er ja mußte, roie ärmere ^riefter fd)on bic Auslagen einer oft meiten Seife fdjroer beftreiten, unb er boeb münfdjte, baß alle ohne Ausnahme ber ©naben ber Ejercitien fich theilljaftig machen mürben. <3o oft er bei ben Srercitien antuefenb mar, hielt er alljeit bie (Sin-leitungS- unb ©d)lußrebe unb bis auf gang menige 2luSnal)mcn aud) bie (üonfiberationen, in benen er in lebenbigen, mahrhaft großartigen Silbern ben jeweiligen Suftanb ber Sirchc barguftellcn unb barauS bie Segeln für baS Verhalten feines SleruS abgulcitcu pflegte. Er rebete mit apoftolifcher traft, mit Mutl) unb Offenheit, alle äßunbeu mürben fdjonutigSloS aufgebeeft unb fein gel)ler blieb ungerügt, nichts befto weniger waren feine Sßorte getragen öon bem mohlthuenbftcn Mitgefühl mit ben gehlen-ben, unb auS jebem <8a|e leuchtete feine tmterlidje Siebe gu feinem SleruS herüor; wir wußten, er öcrwunbc nur, um gu heilen. (SS h"t unS immer gefreut, wenn wir bemerkten, wie felbft bie Gsrercitien-Seiter biefe für fic faft eingige @rl)oIungSftunbe fid) üerfagten, um mit oller Aufmcrf-famfeit jebem feiner SBortc gu laufdjen; unb wir waren tief gerührt, als einer ber berül)mteften (Srercitiengührer auS ber ©efeEfd)aft Sefu am <3d)luße ber geiftlidjeti Uebungen gu unS fprach: „®anfen fie ©Ott, baß fie einen folgen S8ifd)of haben; er ift ein wahrhaft apoftolifcher — ein heiliger Mann." — lüi — 3n feinem literarifchen Nadjlaffe finben mir einen großen unb gar foftbaren Sdjats foletjer Vorträge, bereu angeftrebte mettigftenS tljeüroeife Beröffentlid)iing ganz bcfonberS geeignet märe, nicht nur feinem Namen neuen ©lanj 511 Oerleihcn. fonberu aud) feine Behren noch für ferne Seiten jum Erbgut beS SaPanter ÄleruS ju machen. (SS fei uns erlaubt, als probe, in welchem ©eifie er biefe feine Vorträge gehalten, au? Den läonfiberationen ber legten im 3. 1858 ju 8t. Slnbrea abgehaltenen Erereitien einen fleinen Auszug hier beizufügen. Sheina: Die g e i ft l i d) e 1t h r. I. öonfiberation: Das 3 i ff er bl att.-—Der Beruf beS PriefterS, „Filioli, novissima bora est!" tinblein, eS ift bie lejjte Stunbe, fchreibt ber lj!. Joanne«, ber greife Apoftel in feinem erften Seitbfd)reiben feinen geliebten Süngcrn; — ruft iu biefen 1)1- ©eifteSübungen ihr altern-ber Bifd)of feinen geliebten Söhnen, bie id) großenteils im ©eifte herangezogen, bind) bie Prieftermeihe geboren unb burd) 12 3al)re geleitet; --ruft ber Bifdjof feinen theucreu Mitarbeitern im SSeinberge beS §crrn, mit benen id) burd) 34 Saljre gearbeitet habe. Novissima bora est! (SS fiub bie legten Priefter-Ejercitien, bie id) in biefem Haufe — in bie-fem Sanbe mit iljuen mache. Sie finb mir ju lieb utib ju tl)euer, als baß ich ihnen zum Slbfd)ieb nid)t ein fleineS Anbenfen hinter-laffen follte, beffen 9111b lief Sie erinnern möge an alle bie Seinen, bie id) ihnen als Bifdjof burd) 12 3al)re felbft unter £f)ränen ertheilte; bamit fic rnid) als Bifdjof jmar Pcrgeffett, fobalb fie einem anberen Hirten-ftabe jugemiefen fein merben, aber meiner Se 1)te 11 nie Pergeffcn; fie finb 11 id)t mein, fonberu beffen, ber mich gefenbet, ber mid) zu ihrem Bifdjofc beftellt hat. Diefes fleine Anbenfcn fei: Eine ge ift Ii che Ul)r; beult unter ben priitiofeit ift bie Uhr baS größte Sleinob. Die Stunbenuhr hat 3 mefentlid)e % heile: Da« Biffer-blatt, bas @ef)emerf unb ben Pen bei. Diefc 3 Haupttljeile feien bie 3 Hauptgeb anteit unferer 3 Ermägungen, bie id) ihnen als 2ehernohl 511 hinterlaffen miinfd)e. „Perfecti estote, quia Pater coelestis perfectus est." Seib »oll-fomuien, mie euer Bater im Himmel Pollfommen ift. Das ift baS große, erhabene Biel, baS Ehriftus ber Herv ätoov allen Meufd)cn, aber 11 borerft ben Prieftern, ben Seelforgern, feinen 9Jiacf)t^a6cru unb Stell-bertretern borgeftellt l)at: 3 nt in e r n a d) größerer B o 11 f o m m e ti-(jeit 3u ft rebett, fid) nie mit bem gegenwärtigen Buftanbe ¿u begnügen, anbeten Mctifchen 311m Sftufter unb jur Nadjeiferung. llnfet Mufter, ber himmiifdje Bat er ift ba§ unerreichbare Siel, baS immer äljn-I i d) e r werben b etil f e l b en ift unfer erhabener Beruf. 3mmer boll-fontmener unb in eben bem ©rabe immer feiiger ju werben, baS ift unfere Beftimmung, baé ift bas Bifferblatt att ber ju betradjtenben geiftlidhen Ul)r, auf bae wir unaufhörlich aufmerfjam hinblicfett unb iit ber täglichen ©ew if fette er forfdjuttg fleißig überlegen folien, ob ibir am ©ege borwärt« gcljen ober ftille fielen, ober gar riicfroärts fchrei tett . . . . genügt nicht für einen priefter, fid) barauf 31t befchräufen, bie einfachen ©ebote ©otteé ttttb ber ftirdje 51t Raiten; es genügt nicht für einen ©eiftlichen, fid) mit einer fiebeusweife jufrieben ju ftellen, bie für einen fiaien [jinvetdjenb befnttbeu würbe, bas; „SB e int bu 3itm fichen eingehen willft, halle bie ©ebote," war nur ber erfte ©rab, ben ber Herr allen Meufchett ató Bebingttiß jur Seligfeit im Slllgemeinen fetzte, gi'tr feine ap o ftoli f d)e 9tad) folge fetjte er beut heilsbegierigen Sünglinge unb in ¡hm allen prieftern einen höheren ©rab ber Bollfommenheit feft: „©enit bu boll-foramen fein willft, gehe hin, berfaufe alles, waé bu 1) a ft, unb gib eS ben Slrmeu unb fomm' unb fo Ige m ir nad)." Borerft t)at unfer Herr unb Meifter für une bas große SBort gefprodjen: „©er meinSdjüler fein will, berläugne fid) felbft, nehme täglich fein Kreug auf fid) uttb folge mir uad)." llite priefter aber-trifft aud) ba« bebeutung«bolle ©ort beé göttlidjett fiebrer« : „<§« gibt Berf chtiit tc tt e, bie fid) fe l bft berfchtti tt en 0 a b e n um beé Himmelreiche« willen." 3tt biefen brei ©orten l)at uns ber Herr bie brei eb a ngel i f d)c n >Hätt)c gegeben, bie wir ©eltpriefter nur mit geringem Unterfdjiebe mit bett Orbensleuten auf uns genommen. ®iefe brei ebangelifchen 9tätl)e fittb bie brei Beiger au bem Bifferblatte unferer ftanbesmäßigen Bollfommenheit, bie eine fort-mährettbe ®arftettung beé fieben« ßhrifti in feinem mt)ftifd)en fieibe, ber 1)1. Kirche fein folie. (Ein berberblidjer 3rrtl)um wäre bie Meinung; bie ebangelifchctt 9tätl)e 31t beobachten wären nur Drbcneleuie berpflid)tet; bem ©eltprie-fter ift bie gewiffenl)afte Beobad)tuug ber ebaitgelifdjen 9tätl)e, biefer Qlügel ber f)öf)ercn Vollfommenbeit, biefer 3 Seiger ber ©rabe unfere« gortfcbrei• teil« nocf) weit notbwenbiger .... (Sin Weltpriefter oljne Vorliebe jur eüangelifcben Slrmutl) — oljne geroi|fenl)nfte Bewahrung ber jung-fraulichen Keufdjijeit, oljne opferwillige Beobad)tung be« ©eborfam«, ben er feinem Oberbirten gefebworen, wüte ein Sifferblatt ohne Seiger, eine ftille ftebenbe Ul)r oEjtte 9lu£en .... ®cr S tnnbenjeiger ift bie ebangeli fd)c 9lrmutb, bie bei ber elften Sonfur unfere Braut geworben .... ®er Vierte I3 eiger ift ba« ©eliibbe ber ewigen Keufebbeit, meldje« wir burd) bie Uebernaljme ber Weibe be« Subbi afonate 8 be-fiegelt hoben. Europa gleid)t einem üom Strome ber U it 3 u c£( t über-fdjwemmten Sanbe, ba* üou ben fünften biefe« uerberblicben unb fd)änb< lid)fteii Saften? uou allen Seiten nmnadjtet ben Weg be« feufdjeu djriftlidjen Wanbel« üerloren bat. 3n biefe'hi üerbängnijsbollen ®unfel fittlidjer Blinbljcit foll ber geiftlidje Staub ein Seud)ttt)urm — wir «P rieft er bie brennenben Siebter ber Selbftberläugnung, ber §errf^aft über ben fiunlidjen Slbatn, ba« l e b en b i g e V e i f p i e l eine« fittenreinen feufdjetr Wanbel« fein .... ®er Minutenzeiger ift ba« ©eliibbe be« fanonifdjen © e-Ijorfam«, ba« wir bei ber Ipr i e ft er we i [je burd) ba« inljaltfcbroere Wort P r 0 m i 110, id) gelobe, bem Bifdjof feierlid) in bie §änbe gelegt baben. ®iefe ©Ott bargebraebten ©elübbe finb bie 3 Heilmittel für bie 3 ©runbübel unferer Seit: ben craffen Materialismus, bie un-bänbige © e n n p f n d) t unb ben flogen 3t a t i 0 11 a I i«tn u«, ober bie Selbftbergöttcrung. ®iefent breiföpfigeu ©ruubübel entgegenzutreten be-fonber« in unferer Seit, ift ¿war je ber E1) r ift berpfliebtet, aber allen üoranzugebcu in einen Kampf auf Seben unb £ob, mit oollfommencr Gntfcbiebenljeit finb wir ^ rieft er berufen baburd), bap wir ba« ©e-lübbe ber Keufebbeit ber gl eifdjeelu ff, ba« ©elübbe ber Slnnutl), infoweit es Weltpriefter binbet, ber Slugenluft unb ©ieibe ju baben, unb ba«'©elü b b e be« ©eborf am« ber§offart be« Seben«, ber Sucht, unbefebränft nad) Belieben gebieten ¿u fönnen, entgegen-halten .... II. Eonfiberation. ®a« ©ebewerf—bie Wirffamfeit be« ißriefter«. Kommt ba« gläubige Bolf jur Kircbe, fo blieft e« ¿uerft nacb ber $ b u r m u b r unb fiebt, wie biel bie Seiger am Sifferblatte ¿eigen. — 11* ©ie balb bleiben aber bie Beiger fielen, fommen in Unorbnung unb machen Gerroirrung, wenn bai innere Sriebmerf ber Uljr fchled)t, mit Staub unb Sd)mut) belegt, ben richtigen ©ang ber Utjr berhinbert. Der ganje ©otteibienft fommt in Gerroirrung. Sie geiftlicf)e Uhr bei gläubigen Golfei finb mir ^riefter. Unb ift bai Bifferblatt biefer geiftlichen Ul)r mit ihren Beigem bie Geob-adjtung ber brei e b an g el i fch e n Dt ä 11; e; fo ftttb bie brei ittne-ren Sriebräber unferer ©irffamfeit nad) Stuften, ohne roelche all unier ©irfen ein leerer gifchfattg märe, bai ©ebet, bai Geifpiel unb bie Sühne. Ser ^rieftet' folt ein Staun bei ©ebetei, fein ©anbei eiu helle» Sicht ber Sugenb, fein §erj ein Sühtiopfer-Silfar für bie Sünben bei GolfeS feitt. 1. ©ebet. Sie ?ui'3fid)tige, in ben craffen Staterialiimui Oerfun-fetie ©elt, pflegt nicht feiten 3U fragen: „SB03« finb bie $ rieft er?" Sai aufgeflärte Beitalter roilt att ^rieftern nur S e h r e r hoben unb I)at aus ihnen nur $räceptoreu gemacht, bie ebelfte Seite ihre« ©irfeni aber djnen ¿u nehmen gefugt: bai ©cbet, roelchei allein bem Sehramte höhere ©eilje unb Segen gibt. Stit 9led>t flogt bie große hl- Xljeiefia: „©ürben bie $riefter mehr beten, fo mürben fie aud) mel)r rairfen----" Sai fortmahrenbe ©ebet ift bai Sttfjemholen ber Seele bei ^rieftet«. Oratio sit animi respiratio. Gleibt ber Slthem auf. fo ftirbt ber Seih, unb bleibt bei betn ^riefter bai Gefeit aui, fo ftirbt bei ^riefteri Seele, (ein ©irfen ift tobt, — ohne grud)t unb Segen für feine ©emeinbe. ,,©ir treten alle Sage mit ben ©äffen unferei ©ebetei in eine Schlad)! orbnung gegen bie geinbe ber $ird)e," fagt 3bo bon ßhnrtrei. Ser ^rieftcr, roeld)er fein fanottifchei ©ebet bernad)läffiget, läßt eine berberbliche Siicfe in ber Steitje feiner geiftlichen tampfgenoffen unb trägt nicht feiten bie Sd)ulb bei fittlidjen Gerberbeni, bai über bie Triften-gemeinbe hereinbricht . . . Ser mahre, gotterleuchtete Sßriefter, ber ein Staun bei ©ebetei ift, bereitet fiel) aber aud) eine Stcferbe-31 rtnee an frommen ©ebeti-bereiuen unb Gruberfd)aften, an bie er fid) nad) bem Stufter ber größten StSnner ber Äird)c in feinem feelforglidhen ©irfen anlehnt unb feine Gemühungen utiterftü^en läßt. So mar ber große Ijl- 311 h a n 01 i u i tin SKann ber Tbot im wütbenbften -Stampfe mit bem ArianiSmué; allein fein mächtiger ©ebilfe mar ber 1)1. Antonius, ber SJÍann beS ©ebeteS mit feiner geiftlicben ©enoffenfebaft, bem er fid) fteté anempfahl . ■ • • 2. 3)aé Seifpiel . . . . ®ie eraffe Selbftfud)t laftet mie etn brüefenber Alp auf bem SJienfcbengefd)led)te nttb bie ©enußfuebt bat felbft bie nieberften Staffen in einer Seife burd)brungen, alé märe baé Ede, bibe, lude; post mortem nulla voluptas, baé oberfte Bebenéprineip, weil il)m bie Bebrer beé Solfeé tiulbigen. Ad) meine geliebten iUtitbrü-ber! id) mill Niemanben rid)ten nod) berbammen, quia et ego homo sum, et nihil hnmani a me alienum puto, aber eud) ju bitten unb ju befebwören ift meine Pflicht: „Nemini dantes ullam offensionem, ut non vituperetur ministerium nostrum." Sir priefter finb ba* 9lugc be» gläubigen Solfeé. Sic baé Auge, fo ber ganjc Öeib . . . . Aller Augen finb auf uñé Priefter gerichtet .... Diefer 3eitrid)tung finb mir priefter üerpflid)tet, baé Seifpiel allfcitiger Sc Ib ft berl öu g-nung entgegenjufteHen. Nur in bem Siege über uñé felbft, liegt ber Sieg über bic im Argen liegenbc Seit. SDiit geheimer unmiberftehlicher traft wirft baé Seifpiel. Exempla trahunt. 3. $ i c Sühn c. Saé Beben SC^rtfti bon ber Siege bié ¿um ©tobe war ein fortwobrcnbeé Opfer jur Tilgung ber Sünbenfcbulb ber fflienfehen .... 3eber priefter, jeber Seelforgcr foH ein getreueé Abbilb feines göttlichen SReifteré, ein treuer Nachahmer feineé Dp f erlebenS 311t Sühne für bie nielen Sünben feineé Solfeé fein .... ®aé bon Europa ber Beuchter beé allein feligma^enben ©laubetté nod) nicht bin weggeriieft ift, haben wir ben Sühnopfer Altären einjelner Priefter unb frommer Seelen, fo wie gonjer geiftlidjer ©enoffenfebaften 311 banfen bie burd) ihr bußfertiges Beben unb Sirfen im Stillen unaufl)örlid) ihre §onbe unb §ergen 31t ©Ott erheben. ®er Seil)raud) ber Süljne fteigt bou biefen Opferaltären empor unb ©otteS Erbarmungen ftrömen hernieber. ®iefeé tapitel ber echt fatljolifcben Seelforge fjat man uns, geliebte Smtarbeiter im Seinberge beé §errn! 31t wenig gelehrt, — in biefes gebeimnifwolle gad) unfereé Seelforger Amtes hat man uñé 3U wenig ober gar nicht eingeübt; bal)er haben wir Tage unb Nädjte gearbeitet unb nichts gefangen .... «SMHft hu, o ^tieftet! bie SBelt befehren unb bic Menfchen beffern, fo barfft bu nicfjt bic SBcit unb ifjrc Sebenéroeife nachahmen. Ego elegi vos de mundo. SBer biefen ©runbfalj außer Ad)t läßt, bem mangelt ber Sompaß feiner ©eelforge; er arbeitet, o&nc baß er eé bebenft, für baé Seid) bcé Antidjrift unb lebt in feinem Heerlager .... 'Der roñare ^rieftcr foll brennen tior Serlangen, mit feinem Herrn unb Meifíer gu büßen, gu leiben unb fid) für feine üerbleubeten Mitbrüber gu opfern. Die ftönigin unter ben ^rieftertugenben ift bie llnfdjulb mit bem k ränge ber Supe; bann nur ift S^riftuö in uñé unb mirft burd) uñé ... . III. feonfiberation. ®er c n b c l — bte Sebenéorbnung beé ^riefte«. Der roid)tigftc Sheil einer Uljr ift ber ^cubcl, ber ben ©ang regelt unb bie Beiger raie bic Söbcr in Orbnung erhält. 3ft ber pen-bel gu l c i d) t, bemegt fid) berfelbe nid)t g l e i d) m ä ß i g, bann ge£)t bic Itljr balb gu früh balb gu langfam, ober eé bleibt biefelbc gar fielen. — 2Baé ber ^enbel einer Uhr, baé ift cine meife, feftgefetjte fi e b e n é o r N n u n g für ¡eben Sriefter, für ben ©eelforger inébefonberé. (Sine meife íebcnéorbnnng glcid)t einer braöcn a u ^ m u 11 c r, bie für alle Sebürfniffc iljreé §aufe« forgt, ©lücf unb ©egen in ibrem mütterlidjen ©d>ooßc trägt, tíc&enégufriebenheit unb greuben oi>nc Baíjl ifjretn §aufe bereitet. Mangelt bem .§>anfe bic Mutter, fo mangelt baé Befte; cé fdjminbet grohfinn unb ©fiirf. — $at fiel) ber ^rieffer, ber ©eelforger feine feinen ik&cnéüer&altniffen angemeffene £> r b n u n g gefdjaffen, fidj biefelbc nicht gur Segel gemacht unb angewöhnt; fo finb feine ©tubien ohne ©cljalt, feine Anbadjt ohne 9Beit»c, feine äugen b ohne geftigfeif, fein Sebenéglücf ift auf ©anb gebaut. Ordo dux est ad Deum et quae a Deo sunt, ordinata sunt, lehrt ber hl- Auguftin .... Seber finge ©eclforger theilt fich feine Menéorbnung in brc i fünfte ab: in bic Sag eé orbnun g, bic er fid) felbft öorfchreibt, — in bie Amtéorbnung, bie ¡hm fein Beruf biftirt, — in bie o In- nung, bic ber Anftanb öon iljm forbert. Servate ordinem et ordo servabit vos .... Aber bie Uhr braudjt gum ©ehen aud] baé ©e mich t ober eine ftarfc gebet, bie fic im ©ange erhält. Auch biefeé Ufjrgemicbt tüoüetv mir un§ tief in bas §erjen fenfen, o eS ift gewichtig, eS ift benn 100,000 Zentner feiner — eS ift bie Ewigfeit! Negotium, rle quo contendimus, aeternitas est, ®aS ©efchäft, um bns es fid) hanbelt, ift bic Ewtgfeii. Socft uns bie Seit mit ihren gteuben nnb ©etiüßen, gebenfen wir ber Ewigfeit. „®ie Sßelt üergebt uub itjre Suft, mer aber beit Sitten ©ottes tljui, ber bleibt in Emigfeit." L. 3oh~ Verfugt uns Der teufet mit feiner breifadjen Suft: ber litgen, beS glei|d)cS, ber §offart, üer-geffen mir in fold)en ©tunben ber Em i gf ei t nicht. Memorare novis-sima tua et in aeternnm non peccabis. ©ebenfe beincr legten Singe, unb bu wirft nicht fünbigen in Emigfeit. — ©elüftet uns nad) eitlen Eh^en, titeln, Crbeusgei djen unb ©teilen, fragen mir unS mit bent hl. SlloifiuS: Quid hoc ad aeternitatem V SaS hilft bas für bic Ewigfeit? Sich non wie Vielen miri) eS heißen an ber Pforte ber Emtgfeit: Jam reeeperunt mereedem suam. ©ic [jaben ihren Sohn fdjon empfangen. — Sirb unS bie genaue Beobachtung unferer feftgefe^ten Orbnung befchmerlich, fangt uns baS Sachen unb Beten an, läftig ju werben, gebenfen wir unb fprechen wir ju uns felbft: ES bauert |a nur noch eine furje Seit' unb eine furje 3 c 11 ift nid)t lang; felbft baS Sange bauert nicht ewig, aber üon ber getreuen Beobachtung einer guten SebenSorbnung hängt bie ganjc Ewigfeit ab. „Certum sibi vitae genus constituere, tanti momenti esse dueo," lehrt ber hl- ©regor öon 9iaj. „ut totius vitae vel reete vel male tra ducendae fundamentum in eo positum esse putem." — 3a meine theuerften Brübcr uub Mitarbeiter! mit benen id) fo öiele Sahre mit gteuben, unb wenn ©Ott gibt, nicht oljne Siutsen im Seinberge beS §errn gearbeitet habe, nehmet tief ¿u §erjeti baS große, inhaltfchwere Sott: Negotium, de quo contendimus, aeternitas est. — Servate ordinem et ordo servabit vos. Siefc geiftlidjc Uhr habe id) biSljcr alljährlich mit euch 3U vicf)tcn unb ¿u belfern gefud)t bttreh unferc gemeinfdjaftli^en priefter-Ejercitien. Salb fommt bie Seit, mo id) foldjes mit Bielen aus euch ju thun,nid)t mehr berufen fein raerbe. 3d) bitte — id) befchmörc čud), meine Brübcr! unterloffet eS nie; am tobtenbettc wirb biefeS euer ©eclentroft fein. — Negotium, de quo contendimus, aeternitas est." Bernehmen wir nod) einige ©teilen aus ber ri'threnben ©djlu&rebe eben biefer Ejetcitien. „3n bctt Seminorien für bic überfeeifchen Millionen in granfreicf) fjerrfcfjt 6eim Abfdjiebe bcr angeljenbcn Miffionäre eine ritbrenbc Sitte. Sinb bic neuen ©lauben«boten für Oftinbien, für ba« weite ©bina u. f. w. mit Allem au«gerüftet, im Begriff, Baterlanb, Bcrwanbte unb Alle« ju berlaffen unb fommt bic Stunbe bcr Abreifc bcran, ba Perfammeht ficb noch einmal bic Borg efe fiten be« Seminar? unb bic 8 e l) r e r ber jungen Miffionäre mit ihnen in ber Capelle. ®ie Mif-fionäre fteben reifefertig, unter bem Arm ba« Brebier, ba« ft'reuj in ber einen unb ben SÄeifeftab in bcr anbern $anb mitten in ber feierli-rf)en Berfammlung. E« wirb ba« Ebattgelium tiorgelefen, in welkem Ef)riftu« ben Apofteln ben Auftrag erteilt: „©chet in bic ganze Seit unb prebigt ba« Eöangelium jeglicher treatur." (Marc. 16.) Man fingt bie Antiphone au« bem Propheten 3fai. 52. 7.: „Quam speciosi pedes evangelizantium pacem, evangelizantium bona." „Sie fd)ön finb bie güße berer, weldje ben grieben. öerfi'tnben, welche öerfiinben ba« ©ute." Bei biefem fdjöneu ©ruße werfen fid) bie Borfteljer be« Seminar« bor bie neuen ©laubeu«boten nieber unb füffen ihnen bic giipe. Ebrwitrbige Brüber! etwa« ähnliche« wieberljolt fich in biefcr Stunbe hier in unferer feierlichen Berfammlung. Biele au« eud) fehc id) ¿um le|ten Male um mich Perfammelt, jum legten Male fpredje ich Bi fchof ju Pielen au« Eud), unb tief bewegt ift mein §erz bei bem ©c-banfen, bofi nun ber ernfte Augenblick gefommen, wo ich ti°n i" fielen geliebten Brübern unb geiftlichen Söhnen A b f d) i e b nehmen foll, um eud) nicht früher wieberjufehen, al« wie ich hoffe, im §aufe be« htmmli-fdjen Batet«. Ertaubet mir barum, bap id) im ©eifte Por cttch hittfniec unb euere giipc euch füffe, &ebor wir un« trennen, beöor ihr, meinen legten Segen empfangettb, wieber hineilet über Berg unb Sbal, um eueren Sd)äflein bie Botfchaft be« Eoangelium« 3U bringen. Senn man aber Semanben auf bie Steife fdjicft, fo mup man ihm auch ein Steifcgelb auf ben Seg mitgeben. — Ehriftu« gab feinen Apo-fteln feine zeitlichen Schäfie, wohl aber Ijimmtifcfie ©üter mit. Auch habe ihnen jum Abfchieb weber ©olb noch Silber mitzugeben; nehmen fie brei Ebelfteine al« Vade mecum hin; fie feien ber £oli«man 3f)re« Sirfen« unb Seben«. ®er erfte Ebelftein fei ber golbettc Sprud) be« heil. Sgnotiu«: O nenia ad majorem Dei gloriam et animarum salutem. Alle« jur größeren Ehre ©otte« unb zum §eitc ber Seelen. — Der jweitc ©elftem fei bei apoftolifcbc ©prud) bcé thatfröftigen SaBanter Bifchofeg ©eorg ©tobäuS, beit er fid) auf fein ©rab in Stein fcf)reiben ließ aud) ttng jur Belehrung: Noli vinci a malo, sed vince in bono mal um. Saß bid) nid)t üom SBöfeit übermitt-ben, fonbern burd) bos ©ute überminbc bu bog Böfe. 3n beu Sagen beg Bifd)ofes ©tobäuS brofjre bie Äe^crei unfer Baterlanb, ja ganj Oeiterreid) ju überfluten; (einem ©eifte, feiner Entfehiebenljeit haben mit e« zu Bethanien, baß bie SaBanter ©iöccfe, baß Snnctöfter reich fatholifd) geblieben. — $>er britte (Sbelftein fei bas fraftBoUc Sroftmort beg §e!benbifd)ofeé Bon Saibad) Shomaé tren, ber glcid)fallS in jener 3eit Oberl)irt eine« großen Sljcileg unferer Satmntcr Siöcefe mar, ber für Ärain unb zum Sheiie aud) für ©teiermart ben ©lauben gerettet. 2ßir finben feinen ®ahlfprttd) auf ben gelbfreujen, bie er errichtet, auf ben ©ebäu ben, bie er aufgeführt: Si- taedet labor, aspice praemium. Betbneßt bid) bie Arbeit, fo bliefe hin auf ben Sohn. — 3a [äffet ung mir ten, fo lange eg noch £ag ift, ruhen merben mir im ©rabe, bort oben abec bie grüdjte unferer Mühen unb Arbeiten genießen. Unb nun Berehrtefte! unferc ©tunbc fdjlägt. 2ßas foll idj eud) noch Zum Abfchiebe fagen? Nur bie SBorte beg §errn mili ich Allen raiebet-holen: Vigilate et orate! ®ad)et unb betet, — bann ift cg genug; quia promisit Dominus coronam vigilautibns, meil ben Sßachenben ber §err bie frone üerljeißen hat. gür jene aber, benen id) als Bifdjof bie legten Cg¿ercitiett geljalien, füge id) noch folgeube Söortc bei: ßg ift ber Sßille bes Herrn, baß über cud> Hirten unb über euere #erben in ßutunft ein Anberer ben Oberhirtenftab führe; unb gemiß eg ift gut für mid) unb für eud), baß id) hingehe, giir mich, meil ich baburd) ben SBillen ©otteS erfülle, ber mir burd) meine Oberen einen neuen SSirfunggfreig anmeifet. ®amit eg aber aud) für euch gut fei, fo ift meine hoppelte Bitte: 1, Behaltet bas ©ute, baS il;r in ber ©eelforge habet, unb baS bigher alg gut fich bemähret, menn eg auch in ber ®iöcefe nid)t l)crrfd)t, ber ihr angehören roerbet; nehmet aber aud) bag ©ute jener Siöcefc banfbar an, menn cg auch ctma in biefer Siöcefe nicht üblich 'Bar. Quod bogum est, tenete. 2. Unterlaufet nie alte bie Ijeil. Hebungen, an meiere eueb ju gewöhnen, irf) unabläßig bemübt mar, wenn fie auch in ber anberen ®iöeefe oielleicbt niebt borgefchrieben fein füllten; benn fie finb bon ber fatt). Äircbe gutgeheißen unb anempfohlen. Um fo tiefer würbet ibr fallen, je mehr ibr bisher Littel gehabt unb beniibt, euch unb bie eurigen 311 heiligen. — Silier Augen werben auf Surf) gerichtet fein; — auch leb werbe Euerer nicht bergeffen, bie ich tbeile al? Vorgelebter erlogen, tbeilS als Sifd)of ¿u prieftern geweiht habe. Agite igitnr, baß trf> mich mit bem Sßeltapoftcl rühmen fönnc: Fratres mei charissimi et desidera-tissimi, gaudium raeum et Corona mea, sie State in Domino, charissimi! (Fil. 4, 1.) ®cS öifcbofeS Sronc ift ein braöer, fittenreiner SleruS. ES tommt einft — unb nur ju balb bie Stutibc, wo uns feine ©iöcefangrenjc mehr trennen wirb. ®ann wünfebe ich nur ben Troff ju haben, bem Herrn fagen 31t fönnen: „Als ich bei ihnen war, bewahrte id) fie in beinern Nomen. Die bn mir gegeben l)aft, habe ich bewahrt, und Seiner Oon iljnen ift berlorcn gegangen." (3ol). 17, 12) ®aß boeb Niemanb bon euch burch meine ©cfjulb berloren geben würbe! ®ie ©nabc ©ottcS fei mit Allen, welche unferen Herrn Sefum Ehri-ftum unmanbelbar lieben. Amen. Oremus. 1. gür alle ©naben unb öcelenfreuben, bie mir in btefem §aufe bei ben gciftlidjen Hebungen genoffen. 2. $ür alle Ejercitien-ßeiter unb Tljeilncbmcr, bie feit biefen Sahren' im Herrn cntfdjlafen. 3. gür unfere abwefenben SBrüber. Sit nomen... •— Adjutorium nost. — Henedicat vos. — Et haec benedictio descendat super vos et maneat semper." XIII. Sann jwar ein Oberhirt fdjon mit großer Beruhigung auf feine Diöcefe hinblicfeit, wenn er in einer foldjcn ®eife ihr Hirten ju eijiel;en unb biefelbcn 31t leiten bemüht ift. wie eS §ürftbtfd)of Anton Martin gewefen war, fo barf ihm gleichwohl felbft biefeS nicht genügen. Nach ber Seh« ber ©chrift unb bei Eoncili bon Orient finb bie Sifchöfe ge^aitcn, niit nur burdj anbere, fonbern burd) fich felbft bie ©chäflein ju lehren unb fonft auf jebe mögliche Seife für ihre geiftlichen Gebftrfniffe jit for-gen; ober mit anbeten ©orten, bie Pflicht bei ©eelforgeramtei obliegt and) ihnen in eigener Nerton. Man wirb nicht leicht einen Oberhirten nennen fönnen, ber im auigebchntccen Maße bemüht gcroefen märe, and) biefer Pflicht mit größter ©eroiffenhaftigfeit nachjufommcn, als es roieberunt gürftbifchof Stntou Martin getljan hat; unb fein Urtheil über benfelben fdjicn uni präcifer unb wahrer 311 fein, als bas eines Domherrn einer Nadjbarbiöcefc, roelcher jprad); „Euer Sifdjof fommt mir bor roic ber oberfte Pfarrer ber Diöcefe;" ober rote ci ber Äarmeliten ^Jrobinjial P. Dominicui ©artori nach ben Erercitien, bic er im 3ahrc 1850 31t ©I. Slnbreä abgehalten, bon bei Gifdjofs ©irffamfeit ganz begeiftert, auSgcfprocbcn : „Euer 3Si-fdjof erfcheint mir luie ber ©citerai-Pfarrer ber Diöcefe." ©ic fel)r er ei toirflich geiuefcn ift unb ¿roar im erhabenften ©inne bei ©ortei, foll nun in biefer Nummer jur Darftellung fommen. Bunächft hatte ftd) feine SÄefibenjftabt, namentlid) bie Dom-pfarre ber ©cgnungen feiner fcelforglid)en ©irffamfeit im boltften Maße ju erfreuen. Ei roar fein Broeig ber ©eelforge, bem er nicht feine Slufmerffamfeit geroibmet, an bem er fich nicht felbftthätig betheiliget hätte. Gor allem nahm er bic bifd)öflid)c Pflicht bei ebigtamtei fo ernft, baß roenn er nur wenige ©ochen bie Sanjel nicht mehr beftiegen, fein ©eroiffen fdjon ängftlid) rourbe. „©er prebigt am nächften ©onntag?" fragte er barum häufig feine Sifdjgenoffen. „Ei ift fchon lange, baß id) nicht mehr geprebigt, fagett fie bem N. N., baß id) il)n am nächftcn ©onntag fnppliren merbe." Ermieberte man il)m, baß er fich bod) fdjotten möd)te, fo antmortete er mit ganj ernfter Miene: „Ei ift bei iöifdjofi Pflicht, nicht bloß burd) anbere, fonbern burd) fid) felhft bai ©ort ®ot-tei zu berfünbigen." §örte er zufällig erzählen, baß einer ber ^rehiger erfranft fei ober berreifen molle unb einen ©upplenten fud)e, fo pflegte er alibafb freunblid) lädjelnb ¿u bemerfen: „©agen ©ie bem N. N. baß id) ihn fuppliren merbe;" baljer il)n bettti aud) bic jüngeren ^riefter fcherjroeife ben „allgemeinen ©upplenten" jn nennen pflegten. Doch aud) burch ein fo Ijäufigci ^rebigen glaubte er, feine Pflicht noch nidjt erfüllt gu haben, -ftnitc er barunt etwaS befonbereS am Hergen, |"o hielt er allgeit mehrere gufammenhängenbe Borträge, unb gab ben prebigern gu wiffen, baß er felbft bitreh fo uub |"o tiiel Sonntage bie Spätprebigt halten werbe. (Gewöhnlich wählte er hiegu bie Abüent- ober gaftengeit. 9?id)t unpaffenb Dergleichen bie geiftlichen Sehtet ba? prebigt uttb B cid)tb ateramt mit einer Sagb. ®ie Prebiger gleiten ben 1 reibern, melchc bie Sitnbet auffudjen, auffcfjvecfcn unb burd) Stad)elung ihre? ©ewiffenS üot fid) l)in unb ben Sägern gutreiben. Sic Beid)toäter finb bie Säger, welche auf ihren poften ftehcnb, bie Siinbct ermarten, um mit ben Pfeilen ber göttlichen Siebe ihre Hergen gu treffen unb bauernb für ®ott gu gewinnen, ffiaS bie Sange! anbahnt, öollenbet ber Seid)tfful)l; in ber prebigt nimmt bie Befel)rnug be* SünbetS ihren Anfang, im Bußgericht finbet fie ihren Abfdjluß. Seßljalb legte aud) giirft-bifdjof Slomsef auf ben Beid)tftuhl baß größte ©ewicfjt unb fein un-abläffigeS Streben ging bal)in, ben häufigen (Smpfang ber I)'- Safra-mente in ber Sompfarre einguführen unb auf jebe Seife gu förbern. Sein ebleS Beftreben würbe aud) tion einem fo außerorbentlid)en (Erfolge gefrönt, baß b.'e 3al)l ber Beid)tfinber tion Sal)r gu Saht in einer SBcife fid) mehrte, baß in ben leiteten 3af)rcn, obgleich bie Sompfarre nur 3400 Seelen gählte, unb allfonntäglid) 8 bis 10 Beid)ttiäter befdjäftigct waren, ber Anbrang git ben Beidjfftühlen fo groß würbe, baß an gar manchem Sonn- unb geiertag nid)t alle ihre Anbad)t »errichten fonnten. ffiieberum war ber ftets bereitwillige Supplcnt für ben Beid)tftul)l ber gürftbifchof felbft. SBenn nämlid) bie guten Saublente bie Bcid)tftül)le bereits allgu befe|tfanben, fo fanbten fie ohne weitere burd) bie befanntc Scmutbunb Seutfeligfeit beS Oberhirten ermutigt, eine Scputation gu bem bifchöfli-rfjcn Bebienten mit bem Anliegen: fie laffen ben gürftbifchof bitten, in in ben BeichtftuE)! gu fommeti. 3m Augenblicfc mar et am Oratorium feiner 9tefibengfapelle erfchienen unb hörte bann unerntübet Beicht, bis aud) ber Seilte befriebiget mar. äßaren aber befonbere Anbachten ober StanbeSbeidjten, mo bann fein Oratorium ohnebieß immer mit Beicht leuten bid^t umlagert mar, fo erfdjien er unmittelbar nad) gelefencr Meffe im Beichtftuhl, um gleid) allen übrigen prieftern bie Saft unb H'|s TageS gu tragen. 2Bie ber Serlauf biefet SebenSbefchreibung geigte, war unb blieb aber ber Augapfel feiner Seelforgc immer bie liebe Schuljugenb; benn mic eine tiielbemöhrte Erfahrung bie Seelforgcr lehrt, laffen fid) öon ben dvumchfenen, welche Die Bahn ber Sugenb berloren, wohl einjelite retten, loill mau aber eine Pfarre im ©anjen unb ©roßeu regeneriren, fo müße ber Anfang mit ber nod) unöerborbenen 3ugenb gemacht werben. Er befugte bavum öfter« wäl)renb be« 3af)te« bie $farrfcf)ule, um Setjrer unb Äinber ju erfreuen unb burd) fmtnblidje Anfpradjen 311 ermutigen unb wohnte, fo er nur ju Haufe war, ben Semeftralprüfungen al^eit bei. ®ie täte-d)eteit le^rie er, wie fie bie Kinberbeicht unb Eommunion auf eine an^ie-henbe unb crgreifeube Weife üorneljmen folleti, beftimmte für bie betfdjie benen Wochentage beu Wed)fel be« ©efaitge« unb ©ebete« bei ber heil. Melle, brang ftreng barauf, bap bie SonntagSchriftcnlehren in bollf'om-men fatedjctifdjer gönn abgehalten unb bie Sonntag«fcf)ü[cr abgefragt würben, unb nicht (eicht ließ er fich baran hinbern, uadjbem er unmittelbar öorher ber bon ben Alumnen gehaltenen fiobenifchen Cifjiiftenlc^re in feiner Stefibenjfnpelle (Bergt. S. 103) beigewohnt, auch nod) wenigften« einem Sheile biefer Ehrifteulehre beisuwohnen, fo bap e« fel)r häufig gefdjal), baß er an einem Sonntage 3wei ißrebigteu unb jroei E[)riftetilel)ren anhörte. And) in Marburg erfdjien er unbermerft balb in biefer halb in jener Kirdje, um einer Iprebigt ober Ehrifteulehre unb bem übrigen ©ot-te«bienfte atijuwol)nen. Sobiel lag ihm baran, burd) eigene Anfd)auung fich 311 überzeuget!, ob unb in welcher Weife §irten unb Sd)äfietn ihre Pflichten erfüllen, um überall bäterlich nachjuhelfen, wo eine Nachhilfe uothwenbig war. Seber Seelforger aber weiß, baß allein burd) bie allgemeine unb öffentliche Seelforge, wie fie in Sird)e unb Schule geübt wirb, ber Bwecf ber Seelenführung uidjt bollfommen 311 erreichen fei, fonbern baß ber allgemeinen and) bie $ßri bat-Seelforge jur Seite gehen, fie unterftü|en unb bielfach ergäitjen tnüße, unb baß nid)t feiten mancher fd)öne Erfolg burd) bie ijJribat-Seelforge ehielt werbe, ber fich burch bie allgemeine in feiner Weife ergielen ließ. ®arum bergaß gürftbifchof Slomsef auch auf tiefen Bweig ber Seelforge nid)t. Er war Sebermann unb 3U jeher Stunbe 3U-ganglid). Aubienjftunben gab e« bei ihm feine, er war bom Morgen bi« jum Abenb immer 31t fpredjen, immer bereit Sroft unb 9tatf) jebem 31t fpenben, ber fich ihm nahete. Er war beßhalb bou feelforglichen Befugen gar feljr in Anfprud) genommen; ^erfonen ber üerfd)iebeuften Stäube famen mit beu berfdjiebenften Anliegen bott nah unb fern 311 ihm, utib gar mandjer Fjeifle unb obiofe ©egenftaub würbe auf biefem Wege gütlich beglichen, ber im ämtlichen Wege bielleid)t eine gan3 anbere Wenbung genommen hätte. — Sogar alter«fchwad)e unb fraitfe Seute blieben Pott feiner gürforgc nid)t auSgefchloffen. ©eine pflegte er feine Spaziergänge fo einzurichten, bap er halb in biefern batí in jenem Haufe fid) melten tonnte, um Sroft unb greube in baéfelbe zu bringen, ober einem Äranfen feinen Segen ju erthcilcn. Senn bie Strebe in innerem unb äußerem grieben ruhig ihrem Siete juftrebt, bann genügt für ben .Seetforger wohl bie Atiwenbung ber gewöhnlichen Heilmittel, um feine Sdjäfiein zu ihrer Beftimmnng zu führen, wenn aber heftige Stürme über bic ftirdje hereinbrechen, innere unb äußere geinbe fie bebrängen unb ganz ungewöhnliche Bebürfniffe zu Sage treten, für weldje bie gewöbnlid)eit ^aftoratmittet nidjt genügen, bann entfteht für ben Seetforger bic unabmeiélidje Bflid)t, zu außerordentlichen Mitteln Zu greifen, um foldjett außerorbenttidjen Bcbürfniffeti zu begegnen. 91t? eine fotebe, für ba? Seelenheil bcr djriftlichen ©etncinbeit in Pietfacbcr Be-Ziehung gefal)röolle Seit erfaunte gürftbifdjof SlotnSef bie Satjre oott 1848 angefangen. ®ic politifdjcit Umwälzungen übten ihren Sftücffchlag and) auf fird)lid)e ©ebiete; ber allgemeine ©rang nací) jügeüofev greiheit loderte Uieifad) auch bic Banbe be« Firdjlidjcn ©el)orfameS in ben ©emeitt-ben; bie freigegebene, aber al?balb oon ftrd)cttfeittblid)en Mächten in Solb genommene treffe ließ einen förmlid)eu Sturm ber Berfolguug gegen bie .Uirche Io« uttb übcrflutljetc ba« Sanb mit S^mähfchriftcn auf bie ííirdje, ihre Snftitutionen uub ®ieiter; bic (Souftitntioii hat bic 9lu?mittclung bcr 9iecht«fphärcn für bie einzelnen ©efcllfdjaften ben Barlamenteu über-wiefen, uttb fohin fahen fid) auch bie Satl)olifen genötigt, iljrc firdjlidjen Siechte auf parlamentarifdjcit Segc fid) 311 erringen unb bie errungenen 3U öertbeibigen. $a? Bolf, beut nicht nur bie neuen Snftitntionen, fon-bem fogar ihre Slamen ganj unbefannte ©ittge waren, ftanb ba wie betäubt oon aliebem, 10a« e« fal) unb hörte. mußte für bie neue Slera erft er¿ogen werben, fall? cS nid)t eine Beute falfd)er Seljrer toerben follte, bie in Schaffellen einl)ergingen, innerlich aber veißenbc Sölfe waren; bie ©efat)r lag nahe, baß bie neue greiheit für ba?felbe eine ähnliche golge hätte,, al« ein fdjarfgefchltffenc« Meffer in ber Hßnb eine? unerfahrenen fiitbeS, — fie tonnte für baSfelbc eine Saffe be? Selbft-morbe« werben. ®ie feelforglichen Mittel, welche gürftbifdjof Slomsef zur Befchwö-rung fo großer ©efahren für unerläßlich erfannte, waren religiöfe Ber- eine, ben Bebürfniffen ber Sicujcit entfprechenb, Pfarrbibliotjjefen jur Vermittelung einer jeitgemäßcn Bilbung, Miffionen unb Ejerci-tieu jur Säuterung ber Sitten unb jur Begeisterung für ben heiligen ©tauben. Sie 3eitgem«ßl)eit unb SSirfuitg biefer Mittel wollte er juerft nn ber Sompfarre erproben. ©leid) im 3al)rc 1848 grünbete er iit 8t. Slnbreä einen tatljoli. f en-Vereitt, null fagen einen Berein Don Männern, toeId)e entfchloffen finb, aus ihrer fatl). Lleberjeuguttg nie unb nirgenb« ein §eljl ju machen unb für bie Öicdjtc ber tircljc immer unb überall mit Slnroenbung aller gefct)lid)en Mittel einjuftel)en. Sem Bereine waren regelmäßige 6 o nf er e njen borgefchrieben, in benen bie (Sreigniffc bes Sage« Dom d)riftlid)en Stanbpunfte au? befpro-d)en, bic ©efal)ren uub Hoffnungen ber tirdje erwogen unb bie Mit-glieber bnrd) Borlefen paffenber Srofd)itren unb 3eitung«artifel nad) bem Beitbebürfniffe aufgeflärt itttb unterrichtet unb für bie Sntereffen unferer 1)1. Religion begeiftert werben foHten. 3u bem Enbeforgte er bafiir, baß eine Ber c in 6 bi b Ii ot hef, — jugleid) pfarrsbibliotl)ef — errichtet rourbe, 311 welcher er felbft ba« Mcifte beigetragen hat. Sie ßeitung be« Vereine« übergab er jioar einem anbeten priefter, bod) ba« eigetttlid) lei-tenbe prineip besfelben blieb er felbft. Sollte aber biefer Männer ü e r ein feinen SwecE erreichen, fo erfebien es ttotl)wenbig, baß ihm nod) anbere Stanbe«bünbniffe unterftü|cnb ¿ur Seite ftiinben. Balb folgte bemnad) bem Männerbereine and) ein grauen- ein jintgling«- uttb ein Sun gfrauenberein. ®er Siingling«Perein follte einen £ antut bilben gegen bierol)en unb wilben 9lusfd)reitungcn be« jttgenblid)cu Ilebermuthes, weld)c in jener fd)Winbel[)afteu grcibeitSperiobe immer allgemeiner unb berberblicher 31t werben brohtcu. -— ©er Sun gfrauenberein follte in einer 3eit, wo bie rohefte finnlid)c ©enußfucht mit ber d)riftlid)cn Moral unt die Ober-l)errfd)aft ftritt, in ebler Sclbftberläugnung unb ftiller 3urücfge3ogenl)eit für bie d)riftlid)e Sitte unb 8djnml)nftigf'cii ciuftehcu. — Sem grauen-ber ein aber ift ber fdjönfte Beruf zugefallen, bie Hebung ber d)riftlid)cu 6l)arita« in ber ©emeinbe 31t übernehmen, für bie Pflege armer trauten unb für bie Erziehung berlaffener itinber gu forgen. SBie er benn bou jcljcr baS jartfühlcubfie Saterhei'3 für bic Sugcnb hatte, hat er auch bieß-mal bem grauettbereine itt einem ber bi«tl)ümlid)en §äufer (Spitall)au«) einen gangen Sract großmütig angeboten, um bie ©rünbung einer Ar-beitSfdjule für Mäbdjen gu ermöglichen. ®iefe Schule tuar ihm überaus theuer; oft befuchte er biefelbc, unterhielt bic ftittber mit ßrjäl)lung lehrreicher ©cfd)id)td)en unb half alljährlich mit fürftlicher greigebigfeit gur würbigen Ausftattung öes lilinftbauiues, beffen ©efchente er felbft unter Anorbnung einer finnigen geicr unter bie tinbcr üertheiltc. Sur gunbi-rutig eines StammtapitalS mibmete er bem grauenüereine noch überbicß ein ihm geworbenes ©efchent üon 200 fl. AIS nach Sahren bie politifdjen ©irren in georbnctere Buftänbe fiel) löften unb jene bringenben Beitbebürfniffe mehr in ben -Spintergrunb traten, bachie er baran, biefen StanbeSbüubttiffcn eine Serfaffung gu geben, baß fie ein anbauernber Segen für bie ©emeinbe bleiben unb ben Mit gliebern gum Sohne für ihren Eifer bie reichfteu ©nabenfd)ätje gu £l)eil locrbcn tonnten. GsS erfchien ihm am gwedmäßigften, bie 4 StanbeS-bünbniffe in bie Marianifdje Kongregation aufgulöfen, was in Siom im 3. 1857 über fein Anfuchett bereitwillig gewährt würbe. 3n ber Soretto-Sirdjc war bie Sapelle üon ber uttbeffeeften Kmpfängniß als SereinStapclle beftimmt unb cntfprecbenb eingerichtet unb ber Altar mit einem neuen Silbe de Immaculata auS ber Schule f ttppelwiefcr'S gefchmücft, gu welchem aud) er 100 fl. beitrug. ®ie Seitung ber Kongregation übergab er brei sprieftern. Kinen ®omhcrrn beftimmte er gum Seiter ber Männer- unb grauen-Kongregation, währenb bie beiben atibcren priefter bic SünglingS- unb Sungfrauen-Kongregation gu leiten hatten. 3ebe Kon-gregation hatte ihre monatlidje Konfereng in ber BereinSfapeHe mit ent fpredjenben AnbachtSübungen. Ungemein üiel lag iljm an bem Aufblühen biefer Kongregation unb er tl)at allcS, waS in feinen Sräften ftanb, um fie emporgubringen. An allen größeren BereinSaubad)ten betheiligte er fich felbft, namentlich fpenbete er immer felbft bic ©eneral-Kommunion; oft behielt er fid) ben Konfereng-Bortrag balb in biefer balb in jener Abtheilung üor, wie er benn überhaupt aud) hier ber „allgemeine Sup-plent" war; benn fo oft ein Seitcr erfranfte ober üerreifte, war er ftetS bereit, für bie einfaEenbe ßonfereng fich als Supplentcn angutragen. Maria, bie SereinS-^atronin, gewährte bafür bem für ihre Serehrung fo eiferüollen Oberhirten aud) ben Sroft, üon 3al)r gu 3ahr an einem immer größeren Auffchwungc biefer Kongregation fid) erfreuen gu tonnen, bie herrlichften Sugenbbeifpiele in ber ©emeinbe waljrgunehmett unb namentlich grequeng im Empfange ber 1)1- Saframente in einer ©eife gu- nehmen ju fehen, bie fnnm ctroa? z« münfchen übrig lief, ©arum fonnte er nucf) in Marburg tiefer Kongregation nicht bcrgcffen; gerne fprach er über biefcn troftbollen ©egcnftanb; fettbefe bem grauenbereine alljä^rlid^ ein Almofen boti 100 fi. nnb ermie? ihm noch im Teftamente bie @f)re, it)m bie unberredhtiete Binfenbertheilung eine? Segate? boit 2000 fi. infolange anjiiDei'trauen, bi? c? feine befinitibe Berroenbung finben merbe. Bemüht, neue Bereine nad) bem Bebürfniffe ber Seit einzuführen bernadjläffigfe er bie bereit? beftehenben nicht. ©eine Paftoral-Anficht mar: c? fei leicht, rcligiöfe Bereine einzuführen, aber ferner, biefeiben gut ju leiten, um fie eben fo bor Ueberfpannung al? bor Grlauung ju be-mähren; unb es fei beffer, eine Pfarre befi^e menige unb gut geleitete, als biete, aber ohne Seitung fid) felbft iiberlaffenc Bereine. ®a nun im «abantthalc bie Bruberfehafteu bom heiligften AltarSfafra-ment unb bom lebenbigen Rofcnfranj borjüglich berbreitet roaren, übertrug er bie Seitung ber erfteren abermal? einem Priefter, melier ju-gleid) bie Bebürfniffe ber (grjbruberjchoft bom heiligften §ergen 3efu, - unb bic Seifung ber le|tcren einem anberen Priefter, meldjer Zugleich bic Bebürfniffe ber grjbrubcrfchaft bom Ijl- § er gen Mariä 311 berücffidjtigcn hotte. Auch biefe beiben Seiter hatten burd) regelmäßige (Konferenzen ben ©eift ber Bruberfdjaften 311 nähren. ©ut geleitete Bercinc finb allerbiitg? eine große 9Bohltl)at für eine pfarrSgemeinbe, fie mirfen burd) ihr ©ebet belebenb unb bureb ihr Bei-fptet erlcuchtenb unb anziehenb auf biefclbe. Aber e? gibt aud) in jeber Pfarre in ber Siiubc berhärtete ober in ben irbifchen Sinn tief berfutt-fene ©emüther, melchc uaehbem fie faftifdj mit ber tirdjc gebrochen, auch folchcn Bcifjjielcn ihre Augen berfchließen unb ben Einfprechungen ber ©nabe hartnäefig miberftehen. Ein Mittel, bo? fdjon fo oft felbft auf foldje ©emiither fjeiffnm gemirft hat, finb bie Miffionen unb Gsyer-ci tien. ©arum mollte ber gürftbifdjof ©lomsef auch biefe? Mittel nicht unbcrfucht laffen. Bu Pfingften im 3. 1850 berief er p. p. Rcbemptoriften zur Abhaltung einer Miffiou in ber Soretto-Sirdje, melche für bie ©ompfarre unb beren Umgebung berechnet mar. Alle Unfoftcn ber Miffion trug er felbft, beherbergte bic Mifftomire iu feiner eigenen Refibeng, bie öffentliche Berhöhnmtg einer gebungenen Schaar ertrug er fchmcigcttb mit beroun-berung?mürbiger Seelcngröße unb gleich tem einfad)ften Priefter ergab er 12 fid) bom früljeften Morgengrauen bis jum fpäten Abenb alien Anftren-gungen beS BeidjtfhihleS. ©roß mar ber Einbrucf biefer Miffion! Socf) alé erfahrener (Seelenführer mußte es ber Oberhirt nur ju mol)i, mie leicht bie guten unb heften Borfä|e roieber gebrochen merbett unb mie feiten bie Sugenb ber Beharrlichfeit fei. Sarum beranftaltcte er im 3. 1852 eine Stenobation ber Miffion, bie er felbft nach einem bott iljnt entroor-fenen plane mit einigen auscrlefenen Siöcefan-pricftern abhielt. Sie meifte Arbeit behielt er fid) felbft bor; beim nicht nur mar er im Beid)t-ftul)le abermals unermübet unb fpcnbete felbft alle ©eneral-ßommuniouen fonbern auch bie größere 3ahl ber Borträge, als: bie EinleitungS- unb Schlußrebe, fo mie fämmtliche StanbeSuntermeifungen ijat er als eine toahrhaft große Bi'trbe auf fid) gelabett. 3n melchem Berhältniß bei ber Boben-fultur ber Pflug unb bie ' Egge ftel)en, in eben biefem Berhältniß ftehen bei ber §erjenS-Äultur bie Miffion unb bie Ejercitieti. Sie Miffion ift ber geiftlid)e Pflug, melier fdjarf unb tief einfdjneibenb baS berl)ärtete Erbreidj ber §erjen aufmüljlt unb auflodert, auf baß eS im Stanbe fei, ben Samen beS gött-lid)en ©orteS aufzunehmen, — bie Ejercitien finb bie ge ift Ii die Egge, roeld)e mit fanfterer ©eioalt über bie §erjen fjittfa^venb bie legten 3tefte beS UnfrauteS auSreutet, bie fleinften Unebenheiten bcgleid)t unb ben auSgeftreuten Samen beS göttlichen 2BorteS tiefer legt unb ber-hüllt, auf baß nad) ben Korten 3efu nicht bie Bogel beS Rimmels fom-meti, um ihn aufjujehven. Sarum moHtc auch gürftbifchof Slomsef bas äßerf ber geiftigen SBiebergeburt ber Sompfarrc nidjt unbollenbct laffen, fonbern bebor er für immer boti St. Slnbieä fd)ieb, burch Abhaltung bon BolfS-Ejercitien il)m bie frone ber BoQenbung geben. Ser Ab-bent beS 3al)reS 1858 mürbe für biefe Anbadjt beftimmt. 3n jeber ber 4 Abbent-SBocheit machte ein Staub feine hl- Hebungen. Sie Jungfrauen begannen, ihnen folgten bie Ehefrauen, biefen bie Ehemänner unb biefeu bie Sünglinge. Sie Seitung übertrug er bießmal einem anberen Priefter, er felbft rooUte nur Mitarbeiter fein, inbent er mit ben übrigen Prieftern, bie fid) ju biefem frommen SBerfe bereit erflärten — eS roaren 2 Som-berrn unb 4 anbere Priefler — gleichmäßig bie Saft ber Borträge unb beS BeidjtftuhleS trug. SSiv aüe, bie mir baS ©liicf hotten, an biefen Ejercitien unS ju betheiligen, ftimmen in bem Urteile überein, baß mir noch nie im fieben einen größeren Seelentroft unb reine ©eifteSfreuben in reicherem Maße genoffen haben, als in jenen unbergeßlichen Sagen. gille Stänbe gaben ficf) utiS l)iu mit ber ungeheudjeltften Siebe, mit bem üollftcn Vertrauen uttb ber opferfreubigften AuSbauer. Sie §erjen ber ßuflöver fcfjienen wie gefchmoljeneS SBacfjé, ibeld)e« bereit mar, unter ber £anb beS Beidjtbater« jebe beliebige gönn anzunehmen. (ES mar eine ginmüthigfeit unb Siebefeligfeit jroifchen ben Prieftern unb ber ©emeinbe, an mcldjer fid) bie (Engel im §immel erfreuen mochten. Sie Erinnerung cm biefe (Erercitien bleibt uns allen eine« ber fünften, bielleidjt aud) ba? fdjönfte Blatt im Buche unfere« Sehen«. Möge ©Ott bie grüßte ber-felben erhalten immerbar! ©ine befonberS mid)tige grueljt biefer (Erercitien, auf toeIerjcn ber heutigen, in ben fraffeften Materialismus ganj üofunfenen Menfd)en üielleid)t burch Darlegung fo troftreicher 2Bnl)theitett ncuerbingS ben Schauten an bic Kwigfeit unb bie Sehnfud)t nach ^öi»ern, einig bauernben ©ütern gu weefen. Die Shätigfeit beS SleruS im Öeichtftul) l fuchtc er burch Konferenzen ju regeln unb ju heben unb bebauerte oft, baS er feinen paffen-ben pla^ auSfinben fönnc, um auch für fid) einen Ü3eichtftul)l aufjuridjten; bod) pflegte er fich bei befonbercu Anbachten gerne in einen Beichtftuhl ju fejjen, beffen Snhaber gerabe mit einer anbeten Arbeit occupirt war. Den Schulen wibmete er fteiS feine üiitcrlid)c Zuneigung unb gürforge. Salb befuchtc er bic ©ine, balb bic Anbete, nal)tn gerne An-theil an ben religiöfen Hebungen berfelbeu unb tl)at namentlich üiclcS gut Hebung beS SehrfurfcS für ^räparanbeu ber Solfsfd)ulcn. DaS Schuljahr 1859/60 eröffnete er für bie ©t;mnaftal-3ugenb in eigener perfon mit Hochamt unb ^rebigt. Die Erflärung beS neu aufgehellten Aloifi-SilbeS *) war baS Shema biefer aud) burd) ben Drttcf üeröffentlichten prebigt, auS welcher wir einige Stellen cntncl)meu wollen: „Der ftubirenbc Süngling legt mit jebem Sahrc einen ©ruubftein ¿um großen ©ebäube feiner Silbung, feines jeitlidjen unb ewigen ©liicfeS. DiefeS ©ebäube einer allfeitigen Silbung beruhet auf üier Hnuptföu-len, welche bie Srägerineu ber wahren Sugenb unb äSiffenfcf)aft finb: Die Seligion, bie fhilofophie, bie Naturwiffenfchaft unb bic Sed)t?futtbe. Sehet, wie finnreich fie fid) ju ben güfjcti beS 1)1- AloifiuS grup-piren! ffion Engeln werben bie Sinnbilber biefec bicr Hn"ptwiffen- *) ©emalt Bon 3. 2-unner, ©ireftor ber SBitber-Satlerie in @raj, mit einer fünft-sollen unb für bie ftub. Sugeub feljt lefjtreicfjen @t)mbolif. (Sgl. ©. 86.) fünften getragen, unč anjub cuten, baß alle« SBiffen bon Oben fontntc unb nad) Oben führen follc. Sllle« SSiffen ohne ©Ott ift Sir-ntutt) unb 9lotf). 1. Sit ber Mitte be« finnreidjcn Silbe« am e'rften piajjc fd)mebt ber Enget mit bem teld)c, mit bem erhabenen ©hmbole ber Religion: Sic Religion, bie mabre Erfentttniß ©otte«, ba« lebenbige Sünbniß mit ©ott, ift ber Mittelpunft alter Siffenfcljaft, fo raic ©ott ber Urquell alle« ©uten unb ©djönen ift . . . . Sic Religion tft ba« Siroma, meldjc« bic 38 i f f en f d) af t borgäulniß beroa^rt. 0 Religion, bn l)ei)rc tod)ter be§ §immel«! loa« märe ber arme Erbenpilger ol)nc bid) — ma« wirb ein ftubirenber Süngling ohne Religion? Ein bcrlorner ©oi)it, ber feinen ©eift mit träbern nährt .... ©eliebte ©öl)ne! t)üti)et eud) bor brci Slbgrünben nnferer berhängnißbolten 3eit: a) Sor ber ©Iaubcn«l ofigteit, bic fo gerne in ben ©djulflaffen roudiert; fo baß mau mit jebem3al)rc weniger glaubt unb ohne ©lauben bic ©d)ulc berläßt. Ein Menfd) ohne ©lauben ift ein ©d)iff ol)nc Äompaß. bj fmthet eud) bor ber ©lauben«-g l e i d) g i 11 i g f e i t (3nbifferenti«mu«), bem mobernen Seliebtglauben .... c) .£mtl)ct eud) bor ber Religion« fchcue, fie ift ber Roft unferer ©ecle, ber bie ebelften talente bernichtet .... 2. Ser Religion jur S in f en fchmebt ber Engel mit bem ©hm-bole ber P h i I o f o p h ie. ©ein Sluge ift auf bic Religion gerichtet; nur bon ihr erhält bic Pbüofophic ba« notl)menbigc fiid)t, um nicht auf Srrmegc ju getanen. Sic Phüofophic öon ber Offenbarung ©otte« erleuchtet gleicht einem lieblichen hellen Morgenfterne, ber un« gu ©ott führt; bie pl)ilofopl)ie ohne göttliche Offenbarung ift einer glimmenben Saterne gleid), bic bei heülicf)tem tage ftett Sicht nur Sunft unb Raud) oerbreitet. Emig mal)r bleibt ber allbefanntc ©prnd): „Philosophia obiter gnstata abducit a Deo; penitus hausta adducit ad Deum." Ser ©chutjgcift ber 3Bci«l)cit hält un« jroei ©hntbolc bor, ba« offene Sud), ba« ©innbilb be« fleißigen ©tubium« unb ben hellen © p i c g c l, ba« Slnjcidjcit ber ©elbfterfenntniß. Sic inhaltfchmcr finb bie beiben Silber für jeben ftubirenben Süngling. 3cbcr tag ber foftbaren ©tubienjeit ift ein Slatt im großen Suche be? Sehen«, be|'d)rieben mit einer guten ober böfen that. Sa« bn immer lernft ober berfäumft, loa« bu immer thuft ober unterläßt, ba« Meé geichnct genau bein Sd)u|gcift in ba« Bud) be« fieben« ein, unb bu wirft e« über furg ober lang, aber gewiß unb ei)er, alé bu e« meinft, am Sage be« ©cridjtc« aufgcgcidjnct iefen. * Bergeffe aber neben beinen Stubien nicht, alle Sage fleißig im Buche beinc« ©ewiffen« 31t lefen, c« ift ber Spiegel b eine r Seele, — bie fiare Quelle ber Selbftfenntniß, ber notf)Wen-bigften aller Siffenfchaften ber Seit. Ohne Selbftfenntniß ift ber größte Seitweife ein Sljor .... Befd)ließc feinen beiner Sage, ol)tte im Buche beine« ©ewiffen« 3U lefen, bir ben Spiegel beinc« ¿eben« bor-jubalten, beine gortfdjritte im ©uten ober Bolen 3U erforfdjen. — §aft bu ben Sag ijiitburc^ bie flaffifcf) cn Stubien betrieben, frage biet) am Abenbe, ob nicht bie ©öfter ©riechenlanb« unb Satiunt« bie d)riftlicf)e Anfdjauung au« beinern §erjen berbrängt unb bu nur 5U leicht ein §eibe geworben, ohne e« 3U wiffen nod) gu wollen. §aft bu beinen gleiß ber laturmiffenfchaft gewibmet .... frage bich: ob bein §crj Don ber mobernen Abgötterei ber Natur-Anbetung noch rein geblieben ift? ober ob bu bir nidjt einen Altar ber Selhftbergöttcrung gebauet? — Ad) bie Selb ftüberfd)ä|ung unferer Seit ift eine gefährliche tlippe, an ber taufenbe Stubirenber fcheiteru! ®ieSclbft-erfenntniß hingegen führt gut ®emutl) unb B e f d) e i b cn 1} c i t, bie ber Siffenfchaft ben ©lang, ber ftubirenben Sugenb aber jene ©ragte gibt, um mit bem «pfalmiften in glütflidjcu Sagen 311 fprechen t „Nid)t uní, 0 §err! nicht un«, fonbern beinern Namen gib bie S[)re;" (*Pf. 114,1.) aber aud) am Sage fernerer Prüfung ergeben 31t fagen: ,,©ut ift'« mir. baß id) gebemüthiget toar, bamit .id) lerne beinc Satzungen." ($f. 118, 71.) — ®a« fleißige Stubium unb ba« ©ebet finb bie beißen glügel, mit benen fid) ber ftubirenbe Süngling 3111- wahren Sei«l)eit emporhebt. ®ie Erfcnntniß ©otfe« unb feiner felbfi mit ber gurd)t bes Herrn finb ba« heilige Kleeblatt wahrer Sei«t)eit .... 3. ®er Religion 3111- 91 echten erhebt fid) bie Natur wiffe nfd) aft 3um Himmel, mit bem Shmbole ber Scltfugel, mit ben Millionen Sternen am Himmel, mit ber heilcnbcn Blume in ber Hau0, al« An-geichen ber unüberfel)baren «ßflangcnwclt, bie utt« alle cinlaben, in ben großen 3ubeId)or aller ©efd)öpfe einguftimmen: „Sobet ©Ott. Sonne unb SHonb — il)r Berge unb Hügel, ihr grud)tbäume unb (Sebent. ®cnu @r fprach, unb fíe finb geworben; @r befahl unb fie waren gefd)affen." — 3a, meine grcmtbe! ein große«, aufgefchiagene« Vud) iff bie Natur, in bem mir nicht genug lefen unb forfdjen fönnen; aber nicht wie bie mobcrnen Reiben, bie üor lauter Naturftubium ben Sdjöpfer ber Natur uber|ei)cn unb au« Matcrialiftcit gottüergeffene Naturanbetcr werben. Sffield)' eine troftloje ßetjre märe ba«! ®a« SBud) ber Natur, mit bem ging er ber Allmad)t ©otte« gefdjrieben, oerftinbiget un« feit mehr al« 6 3ol)rtau|cnbcn ben allmäd)tigcn, aümeifen unb allgütigen SBcrf-meifter ber SBelt, ber mit feinem allmädjtigen Sßinfc: ,,ß« roerbe!" Millionen unb Millionen SSelten fdjuf unb forterljält, tion benett jebe« ber ©efd)öpfc un« laut juruft: Stcrblid)cr! |infe nieber unb bete an; „benn bie mmel erjäljlen bie .£errli d)f ei t ©otte« unb bie äßerfe feiner §änbe üerfünbet ba« girmament. Ein Sag bringt bem anbern bie futtbe unb eine Nad)t melbet e« ber anbern." "(Pf- 18, 3.) So mancher mobeine Natur-forfdier aber loüljlt mie ein Maulwurf in beit Eingemeiben ber Natur unb erfennt mit feinem Maulwurf«auge ben Schöpfer nicht. 4. Am Unterften fcfjwebt ober ber Erbe ber Engel ber © e r e dj-tigfeit mit ber ©olbwage ber Vergeltung. Ein Engel hält ein offene« Vud) mit ben golbcnen ©orten: „Beati mundo corde, quo-niam ipsi Deum videbunt." „Selig bie eine« reinen Herjen« finb; benn fie 10 erben ©ott anfdjauen." (Matth- 5, 8.) --So fchön fo el)renooll ift bie §er3en«reinheit unb bod) fo feiten auch bei ber ftubirenben Sugenb 31t finben. Sie Feinheit be« $crjen« ift ein großer Schaß; bie Vewadjung berfelben t'oftet einen fchweren Äantpf; barum reidjt ein fchwebenber Engel ben ßorbcrfranj be« Siege« bemjenigen, ber feine llnfdjttlb treu beiualjrt im fortmährenben fampfe gegen bie innern böfen Neigungen be« gleifche«, wie aud) gegen bie Verführungen öon Außen, bie nur ¿u balb unb 311 gerne bie blühcnbe Sugenb umftriefen. £> Sitnglingc! tuaet)ct unb betet, auf baß il)t in berVerfudjuug nicht fallet, ber ©eift ift 31001-willig, aber ba« glcifd) ift |d)road)." (Matt). 26, 41.) ttnfd)ulb ift euere fd)önfte 3icrbc, N einig feit euer größter S cf)a bie Sd) am-haftigfeit ift bie Vormauer gegen allcSünben. ®ie Sünbcn ber Sugcnb finb unheilbare SBunben im Alter. Unfchulb unb ber-lorne 3eit fcljren nie wieber in Ewigfcit. ®a« ift bie Schluß lehre biefe« hcrrlidjen finnreichett Vilbe«; unb feine ftronc eine weiße liilie in ber -öanb be«v engelreiuen 1)1- Aloifiu«, ben bie heil- Sieche ber ffubi- renbett Sugenb gunt Sorbilbc ber Nachahmung unb gum ©cbu^patrone gegeben l;at. Unb nun fei gefegnet biefe Sffieii)eftunbe, gefegnet atie ©tunben unb Tage beS nun beginnenben ©djuIjabrcS! ©efegnet alle ©ebete unb fi c 1) r e n in ber tirrfje unb ©d)ule, gefegnet euer (Eingang unb Ausgang. An ©ottcS ©egen ift aud) bei ben ©tubien aileS geiegen. ©arum fegne ber allmädjtigc breicinige ©ott Bater, ©ol)n unb t)ei(. ©eift ßctjt'er unb ©d)üler, unb biefer l)iimn!ifd)c ©egeit fomme reichlich, über eud) unb bleibe immer bei eud)! Amen." Mit ben gemöbnlidjen Mitteln ber ©eelforge Oerbanb et aud) bie aufjergemöbnlicben. ©inb Miffionen l)eut ju Tage fdjon in fianbge-meinbett ein Bebürfnijj, um ' mie Oiel meljr finb fie eS in ben ©täbten, mo ber glaubcnSfcin blieb c Beitgeift uttgleid) meljr Mittel unb SSegc bat, Eingang in bic §ergett ber Mcnfd)cn gu fttiben, fie burd) feine öerberblicben ©runbfä|c gu Oergiften ttnb burd) bic ©djaufteHung aller möglichen ©egenffänbc, mcld)c im ©tanbc finb, bie breifadjc GoncupiSccng ber Augenluft, ber gl c ifdjcSluft unb ber §offart beS fiebenS gu reigen, fie itt gättglid)e ©ottöergeffenbeit unb ben fraffeften Materialismus gu ftürgen. Eine Miffion i;iett barum gürftbifebof ©lomscf aud) in Marburg für ein briitgenbeS Scbürfitiß unb bad)te gleid) nad) feiner Anfunft auf biefelbc. ®ic gaftengeit bcS 3al)reS 1860 mürbe bagu auSerfeben. ©er Oberbirt berief 4 Bäter nuS ber ©efcllfdjaft 3efu gur Abhaltung einer bcutfdjcn Miffion in ber ®omfird)c, mäl)renb er einige ©iöcefan-priefter um fieb ücrfammeltc, bic unter feiner ßeitung glcicbgeitig eine floüenif^e Miffion in ber ©t. Aloifi-f ird)e abhielten. Am 3. Märg Nachmittags führte ber ö&erljirt bic Miffionäre in feierlicher progeffion guerft in bie ©omfird)c, unb naebbem er ben beutfd)en Miffionären bic ®om-pfarrc übergeben unb fie gefegnet, fegte er mit ben flobenifdjcn Miffionären unb ber flobcnifdjen Beüölferung ben Rofenfrang tiorbetenb bie pro* geffion in bie ©t. Aloififircbe fort, mofelbft er nach Anrufung beS heil. ©eifteS bie Sange! beftieg unb bic EinleitungSrcbe hielt. An benfolgenbcn Tagen hielt er felbft alle ©tanbeSuntermeifungcn, führte bic eingelnen ©tänbc in Progeffion aus ber ffoücnifchen Borftabtpfarrc in bic ©t. Aloififircbe gur ©eneial-Eommunioti, bic er immer felbft erteilte, unb befchloß am 14. Märg bie Miffion mit ber SSeiCje beS MiffionSfreugeS in ber Aloififirdjc, Oor meinem ein Altar errichtet mürbe (jeijt Sreugaltar genannt), unb mit einet überaus falbuugStiollen prebigt, in welcher et jur Erinnerung an bie Miffiott an bie öiet @nben beS MiffionSfrenzeS bie bebeutungStiolIen äßorte fd)rieb: SS ad)et — betet — fliehet — fommet. Am 18. SRärj fdjloß er bie beutfdje Miffion auf eben fo feierliche SSeife. .@ämmtlid)e feilt bebeutenbe Auslagen ber beiben Miffi-onen trug er felbft, beroirtl)ete fämnitlid)c Miffiottäre unb frembe Beichtväter bie gange Seit hinburd) an feinem eigenen Tifdje unb beherbergte aud) bie meiften berfelben, fid) felbft einf^ränfenb, in feiner Mcfibenj. ®ie Theilnahme an ben beiben Miffionen mar groß, bie Haltung ber Theünehmer auferbaulid), unb bleiben and) bie größten unb beften grüd)te einer Miffion unfid)tbnr unb nur ©ott befannt, fo umreit bod) aud) bie fid)tbaren fchon geeignet, baS f>et'3 beS Oberijirtcn ¿u erfreuen, ©ar mandjeS laue .£>erj ermärmte fid) unb gar mancher ber Kirdjc tiöllig Entfrembete menbete fid) abermals liebenb berfelben ¿u; bie fdjönfte fidjt-bare grucht aber mar bie Entftebung beS f a t h oli f dt>ett grauen ber-eineS ber mer!t[)ätigcn 9iäd)ften liebe. Der £)berl)irt hielt baS Buftanbefommen ähnlicher Bereine, roie er fie ju @t. Anbreö eingeführt, in Marburg ttod) für ein meit bringenbereS Sebürfniß; namentlid) erbarmten, iljm bie Bielen ööllig tiermahrloften ©affenfinber beiberlei ©efdjicchfeS, bie jebeS religiöfen unb ted)nifchen Unterrichtes bar unb allen ©cfahrett ber fittlicl)en (Korruption preisgegeben, mie in ollen ©täbten, fo aud) ijiet ein furchtbares Proletariat gu bilben brol)en. Der geeignetfte Bcitpuuft, biefen ©cgenftanb in Anregung ju bringen, erfd)ien il)m ber ©d)Iuß ber Miffion. AIS bal)er bie Deputation ber grauett bor il)m crfchicn, um il)tn für bie ©nabe ber Miffion 31t banfen, eröffnete er il)iien fein Anliegen unb feine Bitte, fid) burd) Errichtung eineS granenbereineS ber tiermahrloften meiblid)en Sugettb gu erbarmen, mit ber auSgefprochenen §offnttng, baß burd) baS Beifpiel bicfeS BereineS ol)ne Bmcifel in nid)t gar ferner Seit auch ^ie Männer fich aufgemuntert fühlen rnerben, fid) burd) Errichtung eineS fatholifdjen MännerbereineS aud) ber tiermahrloften mönnlid)cn Sugenb anzunehmen, ben grauen aber merbe bie aud) tior ©Ott probehältige Ehre beS SortrittcS unb guten BeifpieleS bleiben. Ehre ben grauen Marburgs! Diefe bätcrlidjen ©orte beS Oberhirten fanben in ihren §ergen ben lau-teften 3Bieberl)afl, freubig fagten fie jebe mögliche Unterftü^ung gu, unb fchon in mettigen Tagen folgte feine fdjriftliche Einlabung, bie er unter bett grauen bcr ©tabt cirfuliren ließ, mit 320 Unterfdjriften bcbeit zu-rücF, worunter bie atleradjtbarften Namen aué allen ©tänben jidj befan-ben. 9lnt 7. Stpril 1860 bcrfammclten fid) bie graueu im ©aale bcr bi-fd)öf(id)en Kcfibenj, um bcu Verein ju eonftituiren. Ser 2Baf)l ber Vor-ftehung ging eine Slnrcbe bei ©berhirten boraué, weldje berbient in weiteren Greifen gelefcn unb betjerjigt ju werben, bafjcr wir fie Ijier bolt-infjnltlid; folgen Iaffen. §od)berehrtc grauen! „(Sine große greube war für rnid) ber freunMicíje Empfang, alé ich meinen neuen bifcfjöflidjen ©i| angetreten, um mit ben Vewot)-tiern biefer ©tabt greuben unb Seiben ju tljcilen; er lieferte mir ben Veweié, baß icf) liebenbe §erjen gefunben, unb wo d)riftlid)e Öie6e fjerrfdjt, bort ift gut zu wohnen. Nod} eine größere greube für ntid) alé Oberhirten war bie aué-ge^cidjrtcte £hciinal)mc an bcr SRiffion, wobei bie grauen borangegangen; fie war mir ein tröftlidjcr Veweié, baß ich ein guíeé Erbreich gefunben, unb baß baé El;riftenti)um in biefer ©tobt betonberé gute grüßte tragen werbe, nadjbcm bie frolje 53otfd)aft bcé Ebangeliumé mit fold)er greube aufgenommen würbe. % §eute aber, Verehrtefte! ift meine greube boHfommeit, im Greife einer fo jal)lreidjen Verfammlung bon grauen ber werfthätigen d)rifi[id)en Siebe ¿u fein, bie einanber freunblid) bie .§änbe reiben zu einem V c r-ein, ber jum Srofte ber ©tabt — ein Ieudjtenber ©tern einer befferen Sufunft fein foll. 3Bo aber Siebe ljerrfd)t, bort wirft fie ©roßeö; iljrc jal)lreid)e Verfammlung ift mir Vürgc bafiir. SBcr auf d)riftlid)e grauenherzen baut, baut nicht auf ©anb. Unfere Aufgabe, Verehrtefte! fei eine zweifache: Vor Slrmutlj bie Sugcnb z« bewahren, — baé 3lltcr bon Notf) unb Elenb nach unfern Gräften ju retten, unb zwar mit bereinten Äräften; bereinte Äräfte wirfen ©roßci unb Vleibenbcé; benn „wo zwei ober brei in meinem Namen berfammclt finb," fagt Eljriftué, „bin ich in ihrer Sftitte." I. „Slrme werbet ihr immer unter eud) (j a b en," fagt Ehri-finé, feit bem unb fo lange bie Seit fteljt. ©ott gab bie Slrmuth ber d)riftlid)en Siebe gur Pflege ; je größer bie Siebe, um fo fleiner bie Not h- — ®od) ift eine gweifadje Armut wohl gu unterfcheiben : bie geiftlicfje uub bie leiblidje. ®ic ieib!id)c Armut[) fann nie bet)oben werben, wo bie geiftlid)e briieft; benn biefe ift bie llrfadj'e ber erfteren. Itnjer §nuptaugenmerf joli barum fein, bor Allem ber geiftlidjcn fi ttlidj en Armut £) borgubeugen, burd) eine religiöfe Ergieljung fo bieler berwalirlofter finber biefer ©tabt. 3d) begegne jo bieten Äinbern auf unferett ©aßen unb Straßen, bie müßig umljcrfd)lcnbern unb baS Proletariat unferer ©tabt bcrmeljren. Sie tbad)fen ohne Seligion, oljne Arbeit, b. i. ol)ite Srgiehung auf unb werben piagegeiffer für bie Bufunft. Müßigang ift aller Safter Anfang. gür foldje arme berwal)rlofte Äinber ift eine Ar bei t Sfd) ut e baS Settungsmittel ; bie Arbeit mit ber Seligion ift für bie Armutl) in ber Sugcnb bie eingige Argnei. AuS tinbern ift bnret) eine gweefmäßige religiöfe Ergiehuttg alleSgumadjen; — unb ein weit größeres SSerbienft ift eS, ber Armutl) borgubeugen, als auSber ©utbe beS ElenbeS l)erauSguI)eben. — ®agu brauchen wir aber Mutter-Au g en, weldje bie Sott) weit frül)er bemerfen, als wir Männer, — Mutter-Bergen, bie weit beffer gu l)elfen berfteljett, als wir Amts- unb ®efd)äftSmänner. ®ic Siebe guter d)riftlid)er grauen ift finnreid)er, als bie ber Männer, befonberS in ber tinbcrroelt. ®arum fpridjt ber §eilanb: ®aS Sßeib l)«t biele ©chmergen, aber aud) biele greube, wenn ein Menfcf) geboren wirb. SBeldje greube für ©ie, meine berel)rten grauen ! Wenn fie burd) eine foldje Sinber-Set-tungSanftalt nü^lidje Mitglieber ber menfd)lid)en ©efeiifdjaft, bem ©taate unb ber Kirche — ja bem §immel wiebergeben, bie aufonft bcrloren gegangen wären. „2ßal)rlicf) fage ich," fprid)t 3efuS, „wer ein foldje S t i n b aufnimmt, nimmt mi d) auf. ® a S i h r bem tleinften auS ihnen getl)an, baS habt il)r mir getl)an." IL „Arme werbet ihr immer unter eud) h oben;" allein jene finb nicht bie be bü rf tigft e n, bie am g ub r i n g Iid) ft e n an ihrer Shüre fiopfett — bie §auS«rmen finb bie ärmften, welche ©cham ober tranlljeit l)i"bert, bom Hanfe gu Haufe Hilfe gu fueijen. Arm unb elenb fein ift fdjwer, aberboppeltfchwer, Niemaubengu haben, ber baS Elenb mitfühlt. ®agu finb abermals chnftlidje grauen berufen. Sein Mann bemerft fofdmell, wo mangelt, feinNodjbar weiß fo gut, wie ju helfen, eine Pte Nachbarin; barum fagt bie heil. Schrift: „Wo feine §au Smutter, bort feufjt ber Arme." Viele au« ihnen leiften ®roßeS unb Erfreuliche« für bie Armen, werben aber nur ju oft ge tauf cht, ihre Wohltaten mißbraucht. Viele au« ihnen fenneti bie große 9totl) fo mancher bcrarmter gamilien, fo bieler §auSarmen; iijvc Mittel langen aber nicht au«, um nachhaltige §ilfe ju leiften. ®iefem Bebürfniffe entfprid)t nur ein chriftlicher grauen-berein ber werftl)ätigen Siebe, wo fiel) Nachbarinen freunblich bie §änbe reichen unb mit Nath unb &hat fräftig unterftü|en. — ®ie gemeinfame Unterftütjung einzelner berlaffener £>auSarmcn — fei bie ¿weite fchöne Aufgabe uufereS wohltl)ätigen grauenbereineS. Wie loh neu b ift baS Vewußtfein, ber Armutl) geholfen, — wie tröftlich im £obe ber ®ebanfe, Menfdjen gerettet 311 haben. ®iefeS, meine grauen! ift ber größte 91eicf)t[)um für bie Eiuigfeit. „Itnfere Werfe folgen utiS nad)." ®ie Spänen ber Annen an unferem ®rabe finb baS fchönfte Monument. / III. Soll aber unfer Werf gelingen, fo muß ber Segen bon oben fommen; barum erlaube ich mir üevefjrte grauen! beim Beginne unfereS fdjönen Vereines eine breifache Bitte: 1. Unfer Eifer fei rein, wie baS Sonnenlicht, baS Wärme unb Seben in allen Steifen öerbreitet; — auch «ufere Abficht fei unb bleibe rein ohne Beimifdjung menfd)lid)er 9tücffid)ten; fie ift baS ®olb unferer §anblungen, 2. Unfer Verein fei einig unb alle SIeiulichfeiten befeitigt, bie fo leicht enfjweien. ®urd) liebeüolle Nachfidjt, burch fchwefterlidje Einigfeit wirb ®roßeS gefchehett, wäl)renb burd^i Swietradjt bie größten Werfe 31t ®runbe gehen. 3. Rechnen wir nicht auf Men fch e nlob noch M en fd) ettbanf, biefe wären bei einem d)riftlicf)en Vereine nur falfdje Mützen. ES ift ein Aug e, baS aEeS fieht — ein ^aS alleS aufmerft — ein §err,' ber alles lohnt. Ein ©laSWaffer, bem Armen gereicht, finbet eiuft feinen reiflichen Sohn. ®iefe« feien bie 3 Seitfterne unfere« üeveinten Sirfen«; bann lüirb es an ©otte« Segen nicht festen nnb an biefem ift Stile« gelegen. Sei mir barum gefegnet biefe erfte Stunbe in ihrem öere^rten Sreife; — gefegnet in ber bifdjöflicfjen Refibeujftabt Marburg unfere erfte Verfamntlung; noch unfere Siacf)fommen mögen fegnett nach bieten Sahren unfere heutige erfte Beratung; benu nidjt leere Sorte, fonbern bteibenbe Seife edjter chriftticher Siebe feien ba« Monument, beffen ©runbftein mir heute legen loollen burdj bie Eonftituirung be« grauenbereine«, bie mir nun unter ©otte« Beiftanb bornehmett motten." Seitbent mirft ber Verein nun fdjon brei Sahre in feinem fchönen Berufe, unb mie mir hoffen, nidjt ohne Stufen. Er befdjäftigt in einer Stricffdjule an 80 fieine uub in einer Diciijfchule 17 größere Mäbdjen, loefche alle Mittag« auch unentgeltlich berföftet werben. Stud) ift bereit« ein fieine« Saifen-Snftitut gegrünbef, in welchem 7 jener größeren Mab-djen ihre boHe Verpflegung unb Erziehung finben. Sluch befitjt ber Verein bereit« eine fd)öne, ben ßeitbebürfniffen entfpredjenbe Bibliothef, bic burch befonbere mitbe ©aben errid)tet mürbe unb einen Serth öoit wenig-ffen« 500 fi. hat- ®ie fieitung be« Vereine« übergab ber Oberhirt jwar einem anbern ^rieftet, aber fo baß er felbft fortwährenb ba« Stuge unb ba« $er3 unb bic erfte materielle Stütje be«felben blieb, ßur gunbirung eine« Stammfapital« wibtnete er 105 ff., leiftete einen jährlichen Beitrag bon 200 fl., trug jur ©rünbung ber Vibliothef 100 ff. unb biele feijr Werthbolle Bücher bei unb bebaute nod) im teftamente ben Berein mit einem ßegate bon 1000 fl — ©cbe ©ott, baß ber Sunfd) be« Ber-ewigtcn fid) erfülle, unb bem graucnbereine auch red)t balb fdjon ein Münnerberein mit ber gleiten humanen Beftimmung nachfolge! Sa« ben Oberhirten beim Beginne feiner Sirfamfeit in Marburg noch fcfymerjtc, war ber nicht cntfpredjenbc Suftanb ber nteiften Sirchen ber Sfabt unb ber Vorftäbte. ®ie Renobirung uub SluSfchmiicfuttg ber-felben fdjien ihm nidjt ben geringfteu ferneren Stuffdjub ertragen ,;u föttuen. Er hörte barum nid}t auf, ju bitten, ju ermahnen unb an3utreiben, unb jwar nidjt ohne grudjt; benn in biefer furjen 3eit haben alleSirchen ihr Singe ficht berjüngt, ba? Sutcreffe für Sircfjenfdjmucf ift gewecff, unb e« fteht 3U hoffen, baß e« aud) fürberljin nidjt erfalten werbe. Ser 3renciu« fct»rci6t in Begieljung auf bic römifcfjc Kirdje (adv. haer. III. 3.) „G« ift nothwenbig, baß alle fiirdjen mit biefer Kirdje übereinftimmen wegen ihre« tnäijtigen BorrangeS." Sa« 9tom in Begietjuug auf bie gange fathoIifd)c SBcIt, bog foll bie Sompfarre in Begiehung auf bic gange Siöcefe fein. Segen ihre« mächtigen Bor-ränge« foll fie ein Borbilb ber Bollfommenheit für alle anbern Pfarren barftcllen, nnb ihre feelforgliche Seitung bie le6enbige paftoral für alle ©eelforgcr ber Siöcefe fein. ©o bachte auch gürftbifchof Slomsef. Sarunt wollte er guerft bie Sompfarre in einen Buftanb üerfejjen unb mit Snftituten au«ftatten, bap er fie getroft allen übrigen Pfarren al« Mufterbilb ber Nad)al)mung hätte i)inftellcn fönneit. Unb wir werben nun ft'hen, Wie er alle« ba«, wa« er au ber Sompfarre getl)an, and) in weiteren Greifen im gangen Umfange ber Siöcefe burchguführeti bemül)t war. Sir hörten fdjon, wie fchwer ihm bie bifd)öflid)e Pflicht be« Prebigt am te« am §ergen lag. Sie an ber Sompfarre burd) ba« lebeubige SB ort, fo fud)tc er iijr in ber weiten Siöcefe burd) Hirtenbriefe gu genügen. 3n Sal)rl)eit ein treuer Sachter ©ion« ftaub er unermübet auf ber apoftoiifd)en Sarte, um jebe Bewegung ber geinbe feiner Herbe gu beobad)ten, fie unbergüglid) burd) einen Hirtenbrief feinen Sd)äflein gu fignalifirett unb ihnen Saffen gur Abwehr ober gum Angriff in bie §anb gu geben. 3e fdjwieriger fid) bie politifchen unb fird)lid)cn Berl)ältniffc geftalteten, befto häufiger ließ er feine überörtliche Stimme burch bie Siöcefe erfchallett unb fpvad) mit bent Gruft eine« Bater« unb mit bem Mutl)e eine« Apoftel« felbft über bie Ejciflict>fteti ©egenftänbe unb 3War gu einer Seit, wo biete anberc nid)t einmal ben Namen biefer Singe au«gufpred)en wagten. Bur Sürbigung feiner Hirtenbriefe geben wir nur ein Beifpiel. Gin gewiß feljr belifater ©egenftanb im 3. 1848 war bic ©runb-enttaftung. „Nicht« geben" unb „nicht« gal)len" ba« war ba« grei-heit«-Güangelium, welche« falfd)e Propheten in jenem 3ahre in ben Sanb-gemeinben prebigten, um fie gum |>aßc ihrer ©runbljemt unb gum Aufruhr gegen bie Dbrigfeit gu ftad)eln. An mehreren Orten, jebod) außer unferer Siöcefe, finb bereit« gräulid)e ©cenen ber Botf«wutl) borgefallen. 3n einer folchen Beit wilb tobenber Seibenfehaften bie gereigte Menge mit ernften Sorten an ihre Gntfchöbigung«pflid)t gu erinnern unb il)r mit marquirter Sprache ben gähuenben Abgrunb beS Berberbeng 31t fdjifbern, ber Dor ihren güßett fid) öffnet, jd)ien fel&ft für einen Bifchof gewagt, ober bod) minbeftenS erfolglos 311 fein. Anberg bactjte gürftbifdjof Slomsef. Er meinte, gegen ©ott unb beit Äaifer fid) 311 Derfünbigen, roenn er fdjwiege. ®atum erlief; er am 2. April einen Hirtenbrief, ber auSfchlieplid) bie grage ber ©rnnbentlaftung 311m Borwurfe hatte. 3tt einigen ©emeinben, meld)e fogenannte BolfSbeglüeFer fd)on tiid)tig burdjmiiijlt hatten, bradjte er mirflid) einen förmlichen Sturm herbor. ®a er ber Sänge megen oon Dielen Pfarrern am Ofterfonntag unb Montag Dorgelefen mürbe, cv|d)iettcn au mehreren Orten erbofte Bauern bor beut Pfarrer, um fid) baS meitere Sefen biefeS Hirtenbriefes 311 Derbieten; an einem Orte brol)te mau fogar bem Pfarrer mit bei- -Wa|enmufif, toenn er fortfahren würbe, 3U lefen. ®od) ber Bifdjof hat gefprochen — unb 3mar ein Bifdiof, ben fie bis bortl)in fo f'inblich liebten, au beffen aufopfernber Siebe 31! ihnen fie nie gweifeln tonnten, unb barum hafteten feine Sorte gleid) einem Siberljaifen in ihren Herdcu< bei' befto tiefer Oermunbete, je mehr fie fich burd) allerlei Sophismen bemühten, ihn heraufziehen. Allmälig fel)rte bie nüchterne Ueberlegung 3iirücf; „ber Bifdjof bat bod) Recht," fo hieß es fdjoii und) wenigen Sod)eu. Sir alle waren überjeugt, bap bie gute Haltung unfern- ®iöcefanen in jener fd)wierigen Beit borjüglid)- bie-fem Hirtenbriefe ¿wgufdjreiben mar. Bernehmen mir einige Stellen aus biefem nterfwürbigett Hirtenbriefe, obgleid) mir aufridjtig befennen, bap mir in ber Ueberfetmug bie traft unb pioftif beS flobenifdjeit AuSbrucfeS 311 erreichen nicht im Staube finb. „Seit Dielen Sahren habt il)r Sanbleute es gewünfeht, bie Abgaben möchten eud) abgeänbert unb erleichtert werben. Shr habt gehört unb Dielleidjt aud) gelefen, bap ntifer erlauchter -ftaifer be-fchloffen hat, uns eine neue StootsDerfaffung, E 0 n ft i t u t i 0 u genannt, 311 geben, um aud) eud) fo Diel möglid) bie Sage 311 erleichtern. Aber anftatt ©ott, roie es fid) für Ehriften ge3iemt, 31t bauten unb nod) Art Derftänbiger Männer ruhig ab3umarten, bis fid) bie Verheißung erfülle, benehmen fid) bie Seute in matid)en ©egenbeu auf wahrhaft abfdjeulidje Seife, betrogenen finbein gleid), welche baS alte illeib jerreipeu unb mit güpen treten, fobalb ihnen ber Bater ein neues Äleib beschaffen Der-fprid)t. Sft bas recht? — 3l)1' werbet fragen: Sas ift benn gefc()el)en? Euer ©liief, wenn ifjr es noch nicht wiffet, wie einige Bewohner länge- 13 ber ®raüe, Bergler unb Mörftler (aud) Don einigen Sanbleuten au« Srain hört man bie gleiche traurige Sunbe) auf bie frofjc Fniferlidje Botfchaft in ben @cf)[öffern getobt unb gemütfjct, gebroi)t unb ihre Herr-fdjaften nach 9iäuberatt mißbanbett fjobctt. — ©o pflegen ungejogene Sinber ju tf)un, welche bie arme Mutter bei ben §aaren reißen, wenn fie fie guredjtroeifen will, fo ber Bater mit ber 8ud)trutbe nid)t natje ift. 3ft ba« red)t? ®a« ift Weber cf)rifttidj nod) eine« gebiibeten Menfcben würbig, fo tjanbetn nur Stänber ober aber Menfdjen, bie Pom böfen ©eifte befeffen finb. ®aPor betjüttje un« ©ott! ®a« ift ja fdjon bie furchtbare Empörung, ber blutige Aufruhr, Empörern aber ift e« nod) nie unb wirb e« nie gut ergeben." Hierauf werben bie gewöt)ttlid)en rol)en Einwürfe übelgefinuter Saubleute wiberlegt: „® i e Herrf Soften fdjinbeu un«—" „®ie §errfd)aften betrügen un« unb tl)un un« unrecht." ©cwiß gibt e« aucb unter ben Herrenleuten Betrüger wie unter ben Bauern. Sar unter ben jwölf Apoftelu 3uba« uid)t aud) ein ®ieb unb Berra-tber? E« fatin fein, baß biefer ober jener euch gefdjuuben l)at, aber gefreujigt bot eud) bod) nod) Niemanb. Unfern lieben ^eiianb ober t)at ein -ungerechter ©ewalthabcr an« Ärcuj gefd)Iageu. ®od) er fd) alt nid)t unb brobte nicht, fonbern war gehorfam bi« jumSobe unb 3war bi« 3um £ob e am íí r e u 3 e. Unb feljet! gerabe burd) feinen ©ehorfam t)at Etjriftu« bie Seit erlöft .... „91 0 baten wollen wir n id) t" . . . .„Sebent entrichten wollen wir 11 i d) t." Bicle Seljentgottungen hoben jdjon aufgehört, unb aud) bie nod) bcfteben-bett bürften in Äürje aufhören, wie e« fcheint. Ob aber nach Aufhebung be« 3el)enten eure Saft fleiner unb euer ©fücf größer fein wirb, ba« weiß nur ©ott. Eine« aber ift gewiß: E« wirb eud) feinen ©egcn bringen, wenn euere «ßriefter Hun3er leiben, fo ihr ihnen ben Scheuten Perweigert, bePor ber Äaifer il)n abgeboten unb in anberer Seife für ben Unterhalt ber «JJriefter unb anberer Berechtigten gefolgt hat. Sa« bu bem «priefter Derwcigerft, wirft bu bem Sehrmann geben; unb erhalten wirb ber gigfug, beffen beraubt wirb 3efu« Ehriftu«. ®arum ©ebulb, bi« bie faifer-liehe Obrigfeit euch bie Saft abnimmt! Ser fidj aber felbft fein Siecht fchafft, ber ift ein 9tiiuber ober ein ®ieb. ®aüor bel)ütl)e un« ©ott!" „Aber werbet ihr fagen: ,,„®er Bifd)of hat leicht reben, er fitjt bei wohlbefetjter Safel, fahrt in ber futfdje, unb weiß nicht, wie e« im« armen öanbleuten geht."" £> ©eliebtefte! wenn ihr fo beutet, fo feilut itir midi), euern Bifd)of nicht. Aud) mich hat eine Bauernmutter geboren uub auf Stroh gebettet. Vi« 311m 13. Jahre mar ich ein armer ipii'teufnabe. ju fdjiuad) um ben pflüg 31t führen, teufte ich beim pflügen ba« ©efpann; id) brofd) uub mähte unb af; fdmmrje« Brob, mie ihv. Aber ich fage eud), bafi id) bamal« gefünber uub fröhlicher mar, al« jejjt, wo id) am bifd)öf!id)ett Stuhle fitje. 3d) feinte genau euere Reiben aber aud) bie meinigen. 3Bol)l fahre id) mit jmei pferbeti; bod) nicht fo fehr um meinet al« eurer willen, baji id) nicht 31t balb erlahme unb eud) leidjter befudje, ba id) eud) gar oiele 31t befudjeu habe. Hub füllte id) feine pferbe mehr haben, fo werbe id) 311 eud) fomnten auf ben SBauber-ftab geftüijt, fo lange ich fanit; uub fantt id) nid)t mehr gehen, fo werbet il)r mid) abholen fommeit unb Pou pfarre 31t Pfarre tragen. ®abor alfo fiird)te id) nicht. — ffiot)l habe id) einen §errcntifd), aber ttid)f allein fiir mich, foitbern noch Dicimeljr für atibere, bie mir helfen utib mid) be-fnd)en, unb bie gevabe fo und) ihrem Stanbe leben follen, wie i()r nach bem eitrigen. Unb berliere id) aud) ba« unb foll ich nberntalfdiroarjc« Stob effen, wie il)r, fo fiird)tc id) aud) biefe« nid)t, aber Eine« fürchte i d) über alle Mafien: bafi Oiele meiner Sdjäflein berloren gehen fönnten, befotiber« in biefer gefahrvollen Seit, mo ber böfe ©eift feine reiche Ernte hält. So Oiele Menfdjen erfenuen ihre £>brig-feit nid)t mehr, fo Diele Ehriften glauben ihren Seelenl)irten nicht mehr. ®ie Bölfer empören fid), unb bie Bauern bergreifen fid) au ihrer eigenen Obrigfeit. ®a« fann nie ein gute« Enbe nehmen. Habt il)f fchon gehört ba« traurige E 11 b e g 01 tl ofer "Em p ör er?" „3m 3al)re 1515 empören fid) iu Unterfteiermarf über 80,000 fianb-leute, fic belagern bie Stabt SÄantt, morben bie ©brigfeit, Permitften Schlöffet', uerfd)oneu felbft bie firdjeit nid)t uub miithen gleich milben Spieren. ®cr "faifet entfeitbet feine flieget; Diele Empörer merbett erfchlagen, biete gefangen genommen unb gel)enff. — 58 3al)te fpäter erheben fid) um flaiijcc unb pobfofeb in froatieu unb bei Bijel in Steietmarf an '20,000 Bauern. ®ie ©otttofen erwählen fid) fogor einen ©egenfaifer mit Namen Elia«. ®er Herzog farl II. entfenbet feine Struppen unb Perjagt bie Empörer, ber Afterfaifer Elia« mürbe 311 Agram auf einem glül)eiibcn Stul)le mit einer glühenben frone getöbtet. — 62 Jahre fpäter erheben fid) bie Bauern um Eilli, Marburg unb NnbferS-bürg, permüfteu biele Schlöffer, berbieunen Neuflofter unb tobten fogor 13* ben ^fairer üoti St. ©eorgen, weil er lehrte: ©ebet betn faifer, mag be« Kaifer« ift. ®ie faiferlichen Solbateu fomrnen unb bernidjten fie. Auch jur Seit be« Saifer Seopolb erheben fid) bie Bauern in ttnterfrain unb Unterfteiermarf; aber nod; größere« Unglücf fam über fie. Sie Bauern berarmten unb fanien um ihren Befi£, unb gar Diele Eljemeiber finb Wittwen unb nod) mehr finber finb Waifen geworben. Sabor behüthe un« ©Ott." „© erechtigt eit muß aber fein." 3a wohl; nur muß fie bon ®ott burch bie gefe^liche Obrigfeit fommen .... Darf fid) jeber felbft fein Siecht fd)affen, fo wirb über nicht lange aud) ber Sol)n feinen Bater über bie Shürfd^weHe werfen unb ber Knecht feinen f»errn au« bem £aufe »erjagen. Wäre ba« ©ered)tigfett? Sod) bie ä>tenfd)en bebenfen nicht, wa« furchtbare« fie thun . . . ." „Aber noch ein große« Unglücf befürchte id) in biefer Dfterjeit bei euch- Katholifche ©fjrifteu gehen ju Oftern jur Beidjt unb l)t. Kommunion, begleichen ba« Unrecht, entfagen ben geinbfchaften, berföl)nen fid) mit ©Ott unb halten fröhlidje Dftern mit El)riftu« bem §errn. Wie wirb e« benn heuer mit jenen fein, bie ihre Obrigfeit geflucht, befchimpft ober gar mißhanbelt haben? — mit jenen, bie wie bom böfeit ®eifte befeffen, fich Weber warnen tiod) belehren laffen? — Werben biefe Wüthrid)e aud) jur Beicht gehen? — werben fie fid) iljrer ®räueltl)aten anflogen?— werben fie bie Beichtbater lo«fpred)eit fönneu, wenn fie fid) nicht be]feru, mit Oer beleibigten ©brigfeit nid)t berföhnen unb il)r Unrecht nicht auggleichen ? Wenn fie fid) aber beffen nicht anflogen, mit einem beflecften §erjen unb böfen ©emiffen ben Seib be« ¡perrn empfangen, ift e« nicht ju fünften, e« werbe il)nen ergehen, al« wie bem Suba« 3«fariotl) beim legten Abenbmal, in welchen ber Satan gefahren ift, fobalb er ben Biffen genommen hatte? .... Unb gerabe biefe« Unglücf fürd)te id) aud) bei euch gar fo feljr! Unau«fpied)lich fdjmerjt ee mein §erj, wenn ich in biefer fo gefahrbollen Seit eurer gebenfe. Nicht ba« Gurige fud)e i ch, f o n b e r n e u d). Wenn id) eure Seelen berliere, fo ift für mich unb für eud) alles berloren." „©eliebte Schäflein! fröhliche Dftern wünfche id) euch, um ber 5 Wunben 3efu willen bitte ich euch, nur in brei Sfücfen erl)öret mich, unb il)r werbet glücflich fein: ©ebulbet . , . . Ertraget . . . . Saßt eud) nicht berführen .... Sa« finb meine brei Bitten an cutí). 3dj, euer Oberhirt bitte euch, weine Schäflein, weil ich um eud) beforgt bin. Nod) einmal bitte ich eud), höret meine Stimme, ©er hl. ©eift hat ttni Gifdjöfe gefeit, bamit mir lehren unb ermahnen unb bie Äirdjc ©otteé regieren. 95er uñé hört, h°rt ©hrtftum, roer uñé beradjtet, beradjtet Ehriftum." „£> djriftlidje Seelen' höret euere ¡¡fürten unb folget ihnen gerne, bann wirb fid) euer freuen ber liebe ©ott, freuen wirb fid) euer ber erlaubte ,fiaifer, freuen werbe mich euer aud) id). Unfere Stauer wirb fid) in greube berwanbeln, uttb unfere greube tuirb Niemanb oon uñé nehmen. ®aé mün|"d)e ich eud) bont ganzen Herfen alé ein fröhliches SlUeluja." ®äl)rcnb er burd) Hirtenbriefe bei ben Erwachsenen fortwährenb alé tíeí)rei' tl)ätig ju fein fid) bemühte, fonntc er um fo weniger feiner befon-beren iíieblingc — ber finber bergeffeti. Man muß fagen, baß er auch in allen Schulen ber ©iöcefe fomol)! alé ted)nifchcr Sehtet wie auch alé tatedjet ununterbrochen tljätig war unb ¿war auf zweifache SSeife: Einmal burd) Gerfaffung. paffenber Schulbücher, waé in ber folgenben Nummer jur SarfteHung fommen foU, bann burd) bie Bielen päbagogifchen Slnweifungen, bie er feinem ÄleruS gegeben hat. Gernehmen wir nur aué einer im 3. 1853 erfloffenen Slnwcifung einige Stellen: „®ie Schule, eine £od)ter ber ftirche, ift nach biefer bie wid)tigfte Sehr- unb Erjiehungéanftalt beé Menfd)engefd)led)teS, bie alle unfere 9luf-merffamfeit unb Aufopferung üerbient, bamit fie gebeihe unb bie wohltätige Stiicfwirlung übe auf Sirdjc unb Staat, inbem fie beiben treue unb würbige Mitglicbcr ersieht, ®a¿u benötigt bie Schule bon ber •Sirdje bie religiöfc ffieihe, bom Staate ben äußern Schit£, bon ben Seel-forgern aber bie ihr gebüf)renbe Gead)tnng unb forgfame Pflege. ®ie Schulc foU bent Seelforger bcr Augapfel — biefer ber Schule bie Seele fein, auf baß fie ¿um Segen werbe. Gor allem haben bie Seelforger unb Sd)ullcl)rer fict» ben hoppelten Bwccf ber Schule fteté bor Slugen ¿u halten, bie Scfjuljugenb juerft für ben H'tnmel, ju glaubenéftarten frommen El)riftett, ttnb bann für ben zeitlichen Geruf, zu nützlichen Menfdjen unb biaben Staatsbürgern burd) Unterricht unb Erziehung fierattjubilben. ©arum haben: 1. ©ic Seelforger außer ber borgefchriehenen Schulprebigt .... öfter über bie chtiftlidje finbeterziehung, fo wie über ben Sßerth eineé guten Schulunterridjtc«, tiorzüglid) aber über Bie Pflid)t ber Eltern mit ber Schule mitjumirien, Vorträge 51t halten, um biefelben jur Einfidjt 31t bringen, baß üott einer cbriftlichen Erziehung il)r unb ihrer Äinber zeitliche« unb ewige« äBolji abhänge; beim eben baran t;at es in unfern tagen befonber« 9?otl). 2. Samit bic 8d)uljugcnb djriftlid) erzogen werbe, barf bic Sdjnl-meffe nicht unterbleiben, wobei bic Sdjulfinber abwcd)felnb ju fingen unb laut ju beten ljn6en. nad) Stnweifung ber 2iubad)tsübuitgen für bic Schul-jugeitb. *) 3Bo feine tägliche Sdjulmeffe juläffig wäre, ift fold)e wenig-ften« an ein paar tagen in ber SBodjc ju holten, wann uub wo auch biefe« nicht möglich ift, Ijabm bic §crrcu 8d)itllel)rcr wenigften« zweimal wödjentlid), als etwa am Mittmod) unb Samftag bie Scfjuljugenb in bie Äirdje zu führen, unb nad) Sinweifuttg obgenanntcr 9lnbacht?büd)lein für Eltern unb 3Bot)ltI)äter z« beten, unb fomit bie derzeit ber 3ugcno für grömmigfeit unb Siebe ju 3efu, bem göttlichen ftinbcrfrettitbe, fo wie eine zarte 3lnbad)t zur jungfräulichen Mutter Maria zu beleben. 3. ®ic Schuljugenb ift öfter, jum wenigften mcrntal im 3al)re zur hl. Beicht unb Eommuniott zu führen unb aud) bic SMeberholungsfchiiler finb baju zu »erhalten, bic hl. Saframente mit ben ©erftagsfd)ülern zu empfangen, wobei bic Herren 8d)iillel)rer unb (Schilfen cingelaben unb erinnert werben, mit bent eigenen guten Seifpicle ber Schuljugenb üor-Znleuchten unb bie Pfarr«gemcinbc 311 erbauen. 3c feierlicher bic erfte hl. Eomntunion abgehalten wirb, bcflo fegen«reid)cr unb nad)l)altiger werben beren SBirfnngen fein. **) Einer befonbern '£>irtcnforgc werben bie fo häufig Dernactjläffigten Slinber lebiger pcrfoucn, ¿Mebfinbcr. Siel)-hüter, ®ienftfnnben unb Mäbchen anempfohlen, um fic oor Beiwilberung ZU ücrwnhren, unb ihnen möglid)ft eine d)riftlid)c Erziehung z» Oerfd;nffen. 4. Sicbft einer praftifdjen, ine Sehen greifenben Sehnubluug ber ©lauben«- unb Sittenlehre follen ber Schuljugenb al« Borbercitung auf bie fontmenben Sirdjenfeftc bei ber Etiatigclicn-Erfiärung aud) bie Suchen-gebräuche auf eine angemeffenc Sfficifc erflärt, unb fo bic Sinbec in bas fird)lid)c Sebcn eingeführt werben. Ucbcrbiep laffc man bie Sinbcr furje Ijerglidje ©ebetc unb Sernfpriichc einüben, um foidjc ins Sebcn mit$undj- *) 3tt flobeitif^et utib beutfdjet 6ptarfje Bon ifjm felbft »erfafit. (Stoßt. S. 52.) **) 3m 3afjr6itrf)e Drobtinice lief er mehrere gormitlare Ijteju ctftfjeinen. men, unb immer bor ®ott gu roanbeln. §iebet ift e? für Katecheten unb £'eE)ter eine eben fo grope Aufgabe als l) ei [ige Pflicht, auch ¡n Befianb-lung ber fogenannten tediiiifdjen ®egenftänbe Alle? auf ®ott gu begieljen unb bie Sugenb anguleiten, im Siebte be? ®Iauben? gu roanbeln, um baburd) ber Schule ben AbelSbrief ber Kird)lid)feit gu geben. Sarum fott in feiner Schule ba? Bilbniß be? ©efrengigten fehlen, unb jeber ®ang gur Sdjttle foil für bic Kinber ein ®ang gn Sefu fein. 5. Einen großen Einfluß übt ber ©efang auf bie ©efittung be? Bolfe? au?, unb barf in ber Schule nicht unbeachtet bleiben. E? ift barutn mein fetmlichfter SBunfd), baß bie Sd)uljugenb in fittlich reinen, erljebenben ©efängen, meldje Begeifterung für Sieligion, für Wahrheit unb Tugenb, Siebe gunt Baterlanbe unb gum Siegenten athmen, fleißig geübt, unb burd) fie ber BolfS- unb Kircbengefang berebelt unb gehoben merbe. Sur Aufmunterung für Sel)rer unb Schüler beftimmc id) auf ¿0 Sahre alljährlich 100 ff., alfo für jebe? Sefanat ber Sabanter Siöcefe 5 fl. 6. M. al? Prämie für jene Schule be? Scfanate?, melche fid) im ©efange am beften au?geid)net. Sie Schulbiftrift?auffid)t hat barunt in bem alljährlichen Sdjulbcrid)ie and) ben ©efang gu berühren unb jene Schule gu begeid)-nen, mctd)c bic auSgefejjte Prämie berbient, bie mit ber BeridjtSerlebigung entmeber bem Schulleiter als ein fleine? Honorar ober gum Anlaufe ber prämieu-Büdjlein für bie Schüler gugefithrt rnerben mirb. Ii. gitr ba? garte Kinbe?alter fehr angemeffen unb für ba? folgenbe rcligiöfe Sehen ber Sugenb feljr fegen?reich ift ber fchöne Berein ber hl. Kinbheit 3efu, beffen Beftimmutig c? ift, ben frommen Sinn im Einblicken Alter gu pflegen unb burd) ©ebet unb llnterftüjung bon Seite ber Kleinen für bie Rettung ber f>eibenfinber befonber? in Ghina gu forgen.... Sa er in bielen Siöeefen Oefterreid)? eine fo gute Aufnahme gefunben, fo mirb er and) in unferer Siöcefe fein falte?, unfruchtbare? Erbreid) finben, mo er eingeführt mirb .... Berein?bilber finb bei bem Orbi-nariate grati? gu haben .... Sd)ließlidi merben alle Sugenblehrer unb Ergieher auf ihre 1)1. Pflicht im Herrn erinnert, bei ber Sdjuljugenb auf bic Angewöhnung einer djrift* lid) honeten SebenSart in ber Kirdje unb Sdjule fo wie außer ber Schule gu forgen, fid) um bereit Aufführung fleißig gu befümmertt,. fie bor fd)fechten ©efeflfehaften fo wie bor bem Beftidjc ber Tangböben gu marr.en unb barauf gu fc()cn, baß bie Kinber rein geroafdjen unb gefleibet erfcheinen, mogtt ihnen bic neuen ©djitibücfiei' bie crforbcrlidjc Anleitung geben, öamit bic Schule nicht nur eine Mjr- fottbern mit ber ©nabe (Sötte® nuet) eine cfjriftlic^c Ergiebungs-Anftalt beffercr ©cfct)Iecf)ter merbe, mogu ©Ott leinen Segen gebe!" ®ie et bic Dompfarre mit 3eitgemäßen religiösen Ser. einen ausguftatten bemüht mar, eben fo ging fein platt bnbin, baS Neb biefer Sereitte allmälig über bie gange Diöcefc auSgubebnen, um iie als einen gemaltigen Damm ber g[aubenSfeinb[id)cn Scitftrömung ent gegenguftellcn. Abermals [)at er im gangen Umfreifc ber Diöeefe in bic Leitung biefer Vereine felbfttbiitig eingegriffen, teils bttrd) bic beit pafto-ral-ßonfercngen lvieberfyolt oorgefegten fragen, it>eld)c bic Notbmcnbigfeit unb gührung berfeiben betrafen, teils burd) beutle ttnb ffoücnifcbe Sro-feburen, bie er über berlei Vereine |d)ricb, auf eigene Soften ücrlcgtc unb in ber Diöcefc »erteilen ließ, teils burd) Silber, bie bei tut immer gratis begogen merben fonnten, teils bttreb münblid;e itui fd)riftlid)c Untermcifungen, bie er einzelnen Seelforgcrn auf ibre Anfragen erteilte, rooüon mehrere uns üorliegenbc Briefe 3eugniß geben. Sernebmen mir einen Hirtenbrief, melden er am 6. Sepl. J849 an (einen Klerus erließ, als eben bic fieggefröntc Armee unferer tieferfebüt-terten Monarchie bic griebenspalmc mieber errungen tjattc, in melcbem er bie Bilbitng foldter Sercinc ben Seelforgcrn anS ¡p(xg legte. „Der, bem bie SMnbc unb baS Meer gehorchen, gebot, unb bic ge-maltigen Stürme, meldje baS [jnlbc Europa, befonbers unfer geliebtes Oefterreid) fo beftig erfd)üttertcn unb au ben ifianb bcS Unterganges brad)-ten, babett fieb gelegt, ttnb mieber ift es ftillc gemorbett. Der AUerbnrnter bat unfer ©ebet erhört; ber §aud) bes griebens 10ef)et mieber über Oefterreicbs meitc ©efilDe. Nun foll unfern erbörten Sitten auch unfer Danf folgen bem uttetiblid) ©ütigen, uon bem jebe gute ©abe fommt, für bett unbefiegten SJlutt) unb bie unerfebiitterte Irene unferer fiegreidjen Armee, für bic in Italien erfämpften Siege, für ben griebens-abfchluß mit Sarbinien, für bic llntermerfung Senebigs, für bic Unter britefung ber Empörung in Ungarn, mie in ben übrigen Sönbcrtt Euro paS. — ©roß unb brohettb mar bie ©cfahr, groß foll auch unfer Danf gegen ben Herrn ber .^cerf^anven fein; unb jeber Deftcrreichcr, ber es mit feinem Baterlanbe ehrlich meint, wirb froh in ba« ¡Danflieb einftim-mcn unb ba« Opfer bc« ®attfe« auf bem Altare ber Steligton unb be« geretteten Baterlanbe« barbringen." Nacbbcm ba« ©anffeft für ben errungenen Sieg, ber Srauer-©otteS-bienft für bic gefallenen trieger unb bic Sammlung für bie Bermunbetcn angeorbnet wirb, beißt cS in Beziehung auf bie Vereine: „Sie Pflicht ber ®anfbarfeit ift aber mit biefer Porjunebmenben An-bad)t unb milben Sammlung nod) triebt erfüllt; mir tjaben beut un« oott ©ott miebergefebettften tbeuren grieben eine fefte ©runblage 31t bauen, unb jene ©efabren ju befeitigett, bie unfer Baterlanb an bett Siaub be« Berberben« gebracht. 3ft find) ber Sononcnbottner eine« blutigen Bürger-friege« üerftummt, ber Bringipiettfampf bauert fort; nur ein furger SBaf-fenftiUftanb ift jmifdjen be« ®eiffeS fcinblidjen Mächten errungen morben. ®ic Äanonen unb Bajonette haben ¿mar bie milb abgebrochenen flammen be« Aufruhres gebämpft, ber gunfe ber Empörung unb ber bor-hertfehenben Seibenfcbaft glimmt aber unter ber Afdje fort, bereit bei jebem Sturme abermal« in bellen glammen abzubrechen, menn nid)t Religion unb eine ehriftlidje Erhebung ba« milbe geuer entfeffelter Seibenfehaft erlöfehen macht, unb an beffen Stelle ein mot)lthäfige«, nid)t jer-ftörenbe«, fonbern belebetibe« geuer echter Baterlanb«liebe in ben §erjett ber Bölfer anfacht. SSohlait, meine geliebten Brüber unb Mitarbeiter im Sßeinberge ©otte«, nun fommt bie !M)e ait uns in bie Schranfen ju treten, einen gemaltigen Santpf ju führen ttid)t allein miber gleifch unb Blut, fo febr and) bie materiellen Sntereffen in unfern Sagen am meiften ba« Sl;un unb Soffen ber Mettfchen beftimmen, fonbern miber bic Bcherrfcher ber SBclt in biefer ginfternifj, miber bie ©eifter ber Bosheit. Ergreifen mir barttm bie Lüftung ©otte«, bamit mir beftehen in einer b Öfen Seit unb in Allen PoIIfom-m e n a u « h a 11 e n f ö n tt c n. Mit ber 3ß a h r h e i t umgürtet, mit bem Bonner ber Unbefch oltenheit angethan, mit bem Schübe bc« ©tauben« uttb mit bem Schmerle be« ©eifte« bewaffnet, follett mir a u f b e m Sampfp lafie ftcl)en, ba« Eüangelium bes griebens ju Perfünben. (Ephef. 6. 11—17) 9Sir hoben ber armen ¿ertiffenen Menfdjengefellfdjaft einen grieben jü bringen unb ¿ubegrünten, meieren bie SBelt nicfjt geben fontt. ben ber §etlanb ber Seit bom Himmel gebracht unb feinen treuen Se-tennern binterlaffcn bot. Unfere beilige Miffion fo LI eine SRiffion bcö griebeng fein. Unb mie fd)ön finb bie ®cgc berer, bie ben giiebett ber-fi'tnbcn, bie froljc Sotfdjaft bom ©uten bringen. (Rom. 10. 15.) AIS in ben Tagen bcö Saifers AuguftuS ber Tempel bcö SrtegS-gotteg gefcbloffen mar, ba ertönte bog Sieb bc? griebeng an ber Stippe beg Heilanbeg bon Engeln gefungeu: „Etjre ©ott in ben Höben, unb grieben ben 9Jlenfd)en auf Erben, bic eineg guten Sillens finb." Aud) in unfernt Dcfterrcid) rutjet nun bag Schmert beg triegeS in feiner Sd)cibc mieber; um fo eifriger Ijo'ben toir iieijrcr unb Erjieber beg SolfeS unfer ^ciligcö Amt fortgufc^cn; benn nur ben treuen Sriegetn unb ben pfliditbefliffcnen Scelenbirten tft eg bocbebalten, Europa bor ber Barbarei, bic 99ienfd)engefellfcbaft bor einer bölligcn Auflöfttng 51t retten. Treu boben bic Stieger (ber Sebrftanb) il)rc Pflicht getban, aud) mir (ber Sebrftanb) motten unfere Aufgabe mit ber ©ttabe bon Oben getreulich löfen. Unb toic heißt benn unfere Aufgabe? ®ic fo biclfad) bon ©ott abgefallenen SJtcnfcbettfinber mieber burd) Sefum 31t ©ott zuführen, fie au? ihrer fittlid)en Serfunfcnl)cit mieber jitm Scroußtfciti ihrer erhabenen Seftimmitng 3U bringen, fie bag ©tiief ber befcligettbcit fatbolifchen Religion, fo mie ben (Segen ber gefetjlidjcn Drbnung fül)len 311 mad)cn, — bic fatholifche tirdjc unb iljre heiligen Snftitutionen 3U lieben, bett Staat unb feine ©efe|e 3U ad)tctt, bie Pflichten eineg mal)ren Satholifen unb eines getreuen Untergang gemiffenbaft erfüllen 3U lehren, bie SJicn-feben 3U über3eugen, baß biefc Sffielt feitt SleeacEer beg bloßen ©enuffeg, fonbern eine BorbcreitungSfd)ulc für ein beffereg SenfeitS fei. SiefeS, meine Srüber! ift nun borjugSmeife boS michtigc Thema, bon beffen glücflidjcr ßöfung bleibenbcr griebe unb bie Rettung ber MenfcbetigefeUfcbaft bor bem Abgruttbe eines mobetnen HeitentbumS unb beS graßlieben Eommu-niSmuS, ber in ben Stäbten, fo mie am ßanbc tiefe Surjeln 31t faffen brol;ct. abhängt. Sioci ©runbfcfteu ber mcnfd)Iid)cn ©efellfchaft Ijoöen bie Stimmfübrer beS UrnfturgeS crfdjüttert: ben ©lauben an ©oit, an eine Belohnung ober Strafe im Senfeits, bann baS Red)t beS Eigenthums. Man E;at fid) eine ©laubenSlc[)re nach ben ©elüften eine« öerborbenen §erjenS gebilbet, aber eben baburd) eine Sage bereitet, wie fie ein Oer-borbeneS §erj öerbient. Seit man fo lebt, baß man ben.Gimmel jenfeitS nid)t hoffen fann unb nur bie §ölle fiirdjten muß, fo liiugnct man Gimmel unb f>ölle, unb fudjet fid) feinen §immel auf Erben bem Siliere ähnlid) in ber Befriebigung niebriger Sriebe. ©enießen, roaS uns gelüftet, unb jebe Autorität üeradjten, bie uns am ©enuffe binbert, bieß finb bie mobernen ©runbfätje, rocldje bie Erbe jit einer !pöllc madjeit muffen, meun bie Mcnfdjen in ber 8d)ulc ber Sieligion nicht lweber baS Entbehren lernen, auf baß ber Arme feine ipanb nicht nad) bem feemben Eigentljume auSftrecfe, bagegen ber Bermöglid)c mit d)t'iftlid)et Siebe feine milbc §anb aufthue unb üon feinem Iteberftuße ben Nott)bürftigen un-terftü|e, — roenn bie Menfdjen nicht mieber lernen, jebe gefe|lid)e Autorität, jebe rechtmäßige Obrigfeit als eine ©tellöertteterin ©otteS finblid) jn Der-ehren. ®er herrfchenbc SuruS unter ben Vornehmen unb bie ungeregelte Sebcnsrocife ber Befitjlofeu (Oes fogenannten Proletariates) finb bie trüben Duellen unferer foeiaten Hebet, bereu Mutter eine uncbrifilidjc Erjteljung ber Sinber ift. Wer fann, wer foH alle biefe tiefen Wunben heilen, bie ein arger ©eift ber Seit ber menfd)lid)en ©efeUfdjaft gefchlagen? Weber neue iHegierungsformen, fo gut fie fein mögen, nod) errungene Freiheiten, fon-bern nur Die Stcligion unb Kirche allein, burd) bie Belebung beS ©lau-benS unb einer merftfjätigen d)riftlid)en Siebe. An unS ^rieftet unb ®iener beS §errn, bie mir baS Sicht ber Welt unb baS Salj ber Erbe fein follen, ergeht nun baS Wort: ,,3d) höbe Eud) auscrmäl)lt, unb Eud) gefc|t, auf baß ihr l)ingel)t, grüdjtc bringet, unb Eure grud)t bleibe." (3ol). 15. 16.) ®ae mir mit ben gemöbnlidjcn Mitteln in einer außerorbentlicheu Seit nicht mehr auslangen, l)ot uns bie traurige Erfahrung iu ben jüng-ften Sagen gelehrt; ltnferc geiube, bie ©enoffen ber Umflurjpartei begegnen unS in gefdjloffencn Leihen. Außergeroöl)nlichc Bebürfniffe erforbern aud) außerorbentlid)c Mittel. Bon jeher mar bie fatholifebe Kird)c on reli-giöfen Anftalten reid) unb immer bereit, jebem Beitbcbürfniffe miitterlid) ju begegnen. 3um Bemeife beffen bienen unS bie üielen Bruberffaftcn unb djriftlichen Bereine in allen 3al)rl)unbcrtcn. Nun fcheitten in unfern Sagen bie fat[)olifd)cn Bereine ein Seitbcbürfniß unb ein üott ©Ott bargebotencS Mittel ju fein, bie focialcn Uebel ju heilen. Mid) über bic Sortheile unb über ben Erfolg biefer Sereine näher auêjufprechen Çaitc id; für überpßig, nachbem ba« SBefen berfelben mit allen Bebeitflichfciten in ben £age«blättern genug befproetjen mürbe. (Siehe ba« Saibadjcr SBodjenblatt Seit unb Eroigfeit b. 3. Nr. 35.36. Zgodnja Danica Nr. 11. 15. 18.) Sittb auch bie Bebürfniffc unfercr Siöcefc Pon befonberer Art, fo ift bod) ba« Bebürfniß eine« forool)ltl)ätigcn Sereine« nicht minber fühlbar; nur muß bic Einrichtung be« fatt)oli|d)cn Sereine« bei un« üon anberen Set-einen unterfchiebeu unb ben obmaltenbeu Scri)ältniffcu angemeffen fein. Sein Smecf fei ein boppeltcr: Sie Belebung be« ©la üben«, um nnfer Soif jum iatholifchen Scmußtfein ju bringen, unb ber werft Ijäti-gen dt» r i ft I i c£) e n Siebe burd) Ausübung bec geiftlidjcit unb leiblichen SBerfe ber Barmherjigfeit, — bann bie erforbcrlidjc Belehrung über bic Neu g eftalt u n g ber Singe im Saterlanbe, unb ma« bcßhalb 311 tljun nothmenbig fei. Ein große« Uebel unferer Seit, an bem ba« Soli überhaupt, in«be-fonbere aber ber fogenanntc intelligente Stanb leibet, ift bic © Ici ch gültigfeit unb teilte gegen bic Sieligion unb i I) t c Uebttn gen, gegen bie fath- firchc unb ihre Snftitutioncn, ber fo fichtbarc Mangel be« fatfjolifcheu Bemußtfein«. §abeu nicht tiiclc gantilien eine ganj hcibnifdje Seben«meifc angenommen? 3ft nicht in feljr Pielcn §äufern, bie fid) tiod) chriftlid) nennen, bie glammc ber häu«lid)en An-badjt am gamilienherbc ööllig erlofchcn? Sittb nicht üielc gamilienglieber geiftlich fo fehr Perarmt, baß fie bie fieben [)• Saframentc nid)t meljr üerftehen, ja nicht feiten ba« „Bater unfer" mehr miffen? — Sicfc SÄe-ligion«fd)eue unb ©Icichgültigfcit ift ein töbtenber Sioft für ben ©lauben unb bie djriftliche Sitte. Siefer gciftlichen Serfommenheit fann meber ber Unterricht in ber Sd)ule abhelfen — benn biefem finb fold)e cntmachfcn — noch ber öffentliche Unterridjt in ber f irchc, benn biefe befuchen foldje nicht; nur ein fntfjolifcher Bereitt ift int Staube, bem um fid) greifenbeu religiöfen 3nbiffcrenti«mu« roirffam entgegen 311 treten burd) brüberlichc Ermahnungen unb ttod) mehr burd) ba« gute Beifpiel, inbem fid) bic Serein«mitgliebcr befonber« Ocrpfiid)ten, ba« ©ebot be« Herrn in ben 9}eIigion«übungen gemiffenljaft 31t erfüllen: „So laffet euer Sicht le ud)te tt 0 0 r b e n M en f ch en, auf baß fie eure guten SKcrfc feljcn unb (burd? euer Beifpiel angeregt) euren Bater loben, ber im §i mittel ift (Matt;. 5, 16); eingeben!*,, baß, toer ntid) bor ben SJtenfdjen bcriiiugnet, and) ich ¡hH bor meinem Sater berläugnen werbe." (Statt). 10, 33.) SSie notfjroenbig ift in einer ©emeinbe bie brüberlidje 3ured)t-meifung, unb wie fdjroer für ben Seelforger befonberi bei einer großen Seelenjal)!! ©roßentljeili unterbleibt foldje, ober fie fommt 3U fpät ober gur unrechten Seit, roeii ei bem Seelenhirten fo oft an bcr fenntnip ber ©emeinbe unb an einer fd)icflid)en ©etegenl)eit mangelt, fotd)e borjuneh-mcn. ®iefe ßiebeipflid)t nach Vorfd)rift bei Ebangcliumi (Stattl). 18, 15.) ju üben, folt ein befonberer ©egenftanb ber Vereinithätigfeit fein. Ueber bicp gibt ei in jeber ©emeinbe ber leiblichen Armut!) fo biet, baß lbeber ber spriefter noch ber Armenborftanb im Staube ift, ¿ur rcdjten Seit bie erfpricßliche Abhilfe 311 teiften, ati: berlaffene SBaifen, ju berforgen, bie bielen unei)lid)en Äinber bei d)riftlid)en Seuten ju unterbringen u. f. ib. ffiai einjelne gute Stenfdjen nid)t betmögen, bai bewirft ein Verein, bcr fid) aui reiner Siebe 31t ©ott jur täglichen Aufgabe mad)t, bie geiftlichen unb Iei&Iirfjen SBerfe ber Varmherjigfeit auijuiiben. äßai in ber crften Vlütl)e bei E[)riftent[)umi bie ©iafonen unb Sia-foniffinen fo fchön geübt, loai ber ht. Sin^enj bon 5)>aula burd) feine gasreichen Vereine mit einem fo gefegneten Erfolge bewirft, roai ber iuol)lthätige grauenberein — ein fegenrcid)er Sweig bei Äathotifen-Vereinei — in SBicn, ju ©rag unb an anberu Orten berrounbeten Kriegern unb ben Armen überhaupt ©utci ttjut, foU uni im fatholifd)en Vereine jut Aufmunterung unb 9iad)al)mung bienen, um ber geiftlichen unb leiblid)eti Armut!) lüirffam 311 fteuern, ba eben biefe bie §auptquelle unferer focialen Uebcl ift. Unfere S t a ati reform c n unb ©emein be ber häl tniffe machen für ben gemeinen Stann, bcr großenteils gar nid)t tefen fann, folt er für bie 3ufunft nid)t ein Spielball böiiuittiger Stenden bleiben, einen befonberen Unterricht unumgänglich no tl) tuen bi g, eine Belehrung, bie ihm webet bie gewöhnliche Sd)ule nod) bai ©ottei-t)aui geben fann. ®iefer Unterricht über bie neue ©eftaltung bei Staati-unb ©emeiubetuefenS in einem conftitutioncllen Staate muß aber eine chriftlid)e ©runblage haben, unb bom fatt)oli|d)en Stanbpunfte auiget)en bamit nicht ber geinb unter ben SEßeigen Unfraut auiftreue, loie ei leiber im borigen Saljre mit einem fo fdjrecflidjctt Erfolge gefdjal;, ati bie fat- |rf)en BolfSbeglücfer mit einer Art gannti«mu« in ben ©chaufhäufern i()ren Unglauben unb bie ©ittenlofigfeit unter ba« nrglofe Bolf au«ge-breitet. Sie fegenreid) faitn ber fatholifdje Ber ein in bicfem gadje wirfen, wenn er ein bewährte« Bolfeblatt (g. B. bie Saibadjer Zgodnja Danica, Novice; ben öfterr. BolfSfreunb, wenn biefe Blätter im gleichen ©elfte fortgefetjt werben) hält, bie wiffen«wcrtl)cn Artifct ben Mitgliebcru Oor-lefen, bie nothmenbigcn Erklärungen machen, unb barauf ba« Erforberlidje befdjließen läßt. Sie Leitung bc« Berein« foll einem tierftänbigen, rechtfdjaffenen, firdjlid) unb politifd) gutgefinnten Manne unter fteter Auf-fid)t be« Ort«feelforger«, ber ben Berein gu überwachen t>at, bamit er fid) immer auf firdjlidjem Boben bewege, antiertraut toerben. Sic Saht be«-felben i)at über Borfchlag be« Priefter« burch bie Mitgtieber gu gefche[)cn Auf glcidje Seife ift aud) für ben grauen- ober Seiber-Berein eine Borftehcnn gu wählen, ©liicflicb jene ©emeinbe, beren ©cbulmeifter (BoIFSfchuliebrcr) ber Mann ift, ben fatholifdjen Berein gu leiten. And) ba« ©d)ulgimmcr bürfte ba« geeignete Sofale für bie Berfammlung fein. Sic werfthätige Siebe ber Berein«mitglieber foll ba« tägliche ©ebet unte rftü j)en; ba e« ja nid)t auf ben anfommt, ber ba pflan-get, noch auf ben, ber begießet, fonbcrn tior 31 [lern auf ©ott, ber ba« ©ebeihen gibt. Sebe« Mitglieb foll täglid) ein Bater unfer, einen englifchen ©ruß( einen ©tauben mit bem: Ehre fei ©Ott u. f. w. für bie Erhöhung unferer h'- Mutter ber Fatholifdjen Kird)c beten, unb ba« heil. Sreug, ba« ©innbilb unfere« hl- ©tauben« unb unfere« ©iege«, befonber« tierehren. Sene Berein«mitglieber aber, bie bereit« einer anberen Bruberfchaft ein. tierleibt finb, mögen nicht mit neuen täglichen ©ebeten überhäuft werben, um ihr ©ewiffen nid)t gu befdjweren. Aud) gu beftimmten Satzungen möge man bic Berein«mitgtieber in ber Siegel nid)t tierpflichten; benn folcfje fetjeuen bie Seute am meifteu unb heilten fie tiom Beitritte ab. — giir bie Berein«bebürfniffe, fo wie für außergewöhnliche Unterftü|ungen follen ©ammlungen tiorgenommen werben. Sie Sermöglichern werben mel)r beifteuern, bie Acrmercu mögen mehr beten, bie Eifrigen nad) ihren Kräften Beibe« thun, unb ©ott wolle feinen ©egen geben. Sa« djriftlidje Männer burd) ben fatholifcheit Berein begrünben, ba« follen chriftliche grauen unb Seiber tiollenben, wenn e« in irgenb einer Pfarr«gemeinbe al« räthlid) erfcheint, aud) einen grauen-Berein gu ftiften. 3tt jeher «PfarrSgemeinbe toirb eS fromme EüobioS, eifrige StmtpcbeS geben, («Philipp. 4, 2) unb eine« umfidjtigen Seelforger« ©ad^e foll eS fein, fie im Hanfe irgenb einer lüotjltfjätigen iiibin (Apoftelgefchid)tc IG, 11.—) ju BereiuSzmecfcn gu Perfammeltt, fie 311 Engeln bc« Srofte« unb ber d)riftlid)ett Siebe für feine ©cmeinbc bcranjubilben. ®ic Seele be« fatljo-lifdjen Vereine« folien unb Fönnett in ber Siegel nur Fluge unb eifrige Seelforger fein, bie benfelben burd) ihre loarme Sbcilnabme beleben unb leiten im ©eifte be« 1)1. Binjeng Pon «paula. Viel beffer aber Fein Verein, al« ol)ne Scitung unb gegen ben SBiUen be« OrtSfeelforger«; e« mürbe il)m bic Seele unb bie SBeilje ber tircbe mangeln, unb fonad) berfelbe balb abfterben, ober nur böfe grüßte tragen. Da aber bic ®abcn ber Seelenl)irten eben fo, mie bie Verböltniffe einzelner ©emeinben üerfd)ieben finb, 1111b nieijt feiten ba«, 10a« an einem Orte jmeefbienlid) ift, auf einem zweiten fdjäblid) fein Fann, fo überlaffc ich bie Einführung ber im Allgemeinen für unfere Seit fel)r uotl)menbigen fatl)olifd)cn Vereine bem Flügen Ermeffen ber Herrn Seelforger (Praecep-tum quidem non habeo, consilium autem do), überzeugt, baß meine geliebten Mitarbeiter im Sßeinberge be« Herrn fem Opfer unb Feine Mül)e febeueti merben, aud) bem leifefien SBunfc^e be« ©berl)irten ju folgen, menn e« fid) um ba« zeitliche 2Bol)l unb um ba« einige Seelenheil ber anPertrauten He1''30 hanbelt. 3d) Perpflidjte mich au jebem elften Sage be« Monate« ba« 1)1- Meßopfer ©ott bem Allmächtigen für ba« ©ebcif)en biefe« Vereine« borjubringen, eifrige opfermillige «priefter merben fid) frenbig mit mir Perbinben, unb ber Segen toirb Pon Oben f'ommeit. Söo ber Verein jn Staube fommen follte, foll ber 1)1- Anbrea« unfer ®iöcefanpatron aud) al« Sdjutj patrón be« fath- Vereine« ge-mählt, ba« geft aller Heiligen al« Verein«feft, alle fogenannten Apoftel-tage unb jeder erfte Sonntag im Monate jur VereinSfijjung beftimmt merben. ®ic nähere Organifiruhg mirb folgen, menn ba« projef-tirte SBcrf einen guten gortgang nimmt. Alle firmen- unb ftaat« feinblichen Seitbenjeu haben bem fatbolifdjeu Vereine fremb ju bleiben. Seber Seelforger möge beurtheilen, ob in feiner ©emeinbe ba« gute äßerf SBurgel faffen unb bie gemünfd)tett grüd)te tragen fönne. Veffer ift es nicht anzufangen, al« am halben SSege fielen zu bleiben, unb ben ©egtiern jum ©efpötte ju merben. (Suf. 14, 30.) ®a bie gegetimärtigeu 3eitDerl)ältniffe eine Abhaltung Pon VolfS- Miffioncu nocí) nic^t gulaffen, eine genauere Erfüllung ber StanbeSpflid)ten aber öon fo hoher SBichtigfeit ift, fo wirb ftatt ber benannten allerbingS feljr nützlichen ScligionSanftalt an ge orbnet, in ber heil. Abüent- unb gaftengeit S t a n b e S I e h r e n 3 u halten, fogeftaltig, baß am erften Sonntage bie Pflichten ber §aué¡- unb gamilienüäter, ant gweitett jene ber Mütter, am britten jene ber Säuglinge, Mäbdjen, bann ber Sienft-boten u. f. w., befonberS in bem Kirchenb ortrage beljanbelt, bic borljerr-fchenben gehler gegeigt unb babor mit SSürbe unb Nad)brmf gewarnt werbe. Schließlich wirb ber Unterricht für K i nber 11 ach 3$ 0 r-fdjrift beá ErlaffeS bom 2. Sänner 1847, Nr. 13, allen Herren Seelforgcrn nochmals an baS Her3 gelegt unb eine angemeffene g c i e r I i d) f c i t für bie e r ft e heil. K 0 m-mutilon anempfohlen, (gür flobenifdje Seelforgftationen finb in bem Sahrbudje Drotinice bic geeigneten Atirebcn uttb ©ebete 31t finben.) Unferc eigene Erfahrung lehrt uns ja, wie bleibenb bie religiöfcn Einbriicfe ber Sugenb finb, unb Welt einen gefeguetett Einfluß biefelbcn auf baS gange Sebcn beS Mcnfchen ausüben. Saffet, meine geliebten Mitarbeiter, bie Kleinen recht häufig 3U Euch fotnmen; ift ja bod) ihrer baS Himmelreich. Euer Unterricht fei ihres ©eifteS Morgenlicht; unb bie Siele in ber ©eredjtigf e i t unterweifen, werben wieSteme glän-gen immer uttb ewig. (Söm. 12, 3.) ©eliebtefte Mitbritberl Sie Ernte ift groß in unferen Sagen, ber Arbeiter nad) bem HerJcn ©otteS aber (geftehentoir eS in Semuth ein) finb Sßenige. Sitten wir baher auch ben Herrn &fr Ernte, baß er Arbeiter in feine Ernte fenbe. (Matth- 9. 37—38.) „Sem Könige ber Ewigfeit, bem llnft erbl idjen, bem Uitfich tb aren, bem alleinigen ©oft fei Ehre unb Herrlichfeit in alle Ewigfeit!" Amen. (I. Sim. 1, 17.)" Ein anbereS bringenbeS Siöcefanbebürfniß fdjienen ihm bte Miffio-nen, bon benen im eben angegogenen Hirtenbriefe bereits Erwähnung gefdjicht. Nachbem er bic fegenSreichen SSirfuttgen berfclben an ber Som-pfarre fennen gelernt (Sergl. S. 177 u. 186), war er für biefelben not mehr begeiftert, unb fparte Weber Miilje ttod) Auslagen, um auch Solf unb KlernS im weiten Umfange ber Siöcefe für biefelbcn cittgunehmen. Er e(tlpfaE)[ nämlich biefe Slnbacht nicht nur feinem SleruS fonbern er warb felbft in eigener Perfoii jurn Miffionär, inbem er mit bem MifftonS-frcuje in ber §anb — ein wahrer 21p oft et ber Slowenen — j,ie Siöcefe üon einem Enbe bis jum anberti burchjog, unb — ben (ufthöflichen Sil; mitgerechnet — an 14 öerfchiebenen Orten bas MiffionS-freuj aufpflanzte unb mit eigener ©anb weihte. Er beioarh fich ju bem Etibe hei bem 1)1- Stuhle um bie Erlaubnis im ß'anjen Umfange feiner Siöcefe bie Miffionen fei es in eigener per-|0tl) fei es burd) anbere mit allen jenen PriOilegien abhalten ju bürfeu,. welche ben mit bem Miffiotisberufe betrauten Orben (]. B. ber ©efelt-fchäft 3efu) üerliehen finb, ioeld)e ihm bcreitioilligft gewahrt wuttie. Sann umgab er fid) mit einer Stiijahl tljeil» ¡)eimifd)er tl)eilS ans ben benachbarten Siöcefen requirirter priefter, bie er für biefen Beruf für tauglich erachtete. Bon biefen berief er ju jeber einzelnen Miffion je nach Be-biirfnifs bie uött)igc 2luzal)l immer burd) eigenl)änbigc Briefe, in benen er ihnen bie auSzuarbeitenben ihemata unb anbere Officien jumieei. Seu gjiifiionsplan eutworf er meiftens felbft ober reüibirte iljn bod). Sid) felbft behielt er immer bie Eingangs- unb ©d)lußiebe unb fämmtliche gtanbesunrermeifuugen bor, als: für ilinber — Sünglinge — 3ung-flauen — Männer — SBeiber — unb Bettler, ©ewöbulid) jeboch hielt er noch ein paar anbere Borträge, betin fein fehnlicher äßunfd) war, nach unb uad) ben ganzen Miffions-EtjfluS aufzuarbeiten; leiber erlebte er bie Dtealifirung beSfelben nicht. Siefe StnnbeSuntcrweifungen, welche ben fern unb baS Matf jeber Miffion bilbeten, Oerbienen eine eitigel)enbere Befprechung. ,8ur llnterweifung für Sin ber würben alle beichtfähigen Sin-ber bi« zum 1C- Lebensjahre berufen. Siefe war in ftreng fatechetifcher gönn gehalten. Der Bifdjof fragte unb bie finber antworteten. 3uerft erforfd)te er mit bett Äinbern baS ©ewiffen nad) ben 10 ©eboten ©otteS, bann würben bie 5 Stiicfc ber Buße unb bie Borbereitung auf bie hl. ßotnmunion burchgenommen. Sarauf folgte ein feierliches ©elöbniß ber SÖcfferung, welche« bie Sinber bem Bifchofe SBort für SBort nachfprachen. ®er Unterricht fdjlof; mit Sltigabc ber BerljaltungSregeln für ben 2tbenb unb ben fommenbeu Morgen. Sarin heißt eS unter Slnbern: „Set-morgige lag ift für euch ein greubentag. 3Safd)et eud) rein unb fleibet euch fefttäglid) an. 3h'" M ä b d) e n bittet, baß man euch einen 14 Blumenfrang auf ba? Haupt befeftige •, if)v tnaben nehmet einen grünen 3to?maringweig in bie §anb. Sefu, euerem bimmlifdjen Bräutigam ge[)t i§r entgegen, — Aber Gine? hätte ich beinahe bcrgeffen. So fd)öu gf! giert, bebor ihr Dom §oufe gehet, füffet bem Bater unb ber Mutter bie §anb unb fpred)et: „ßieber Bater, liebe Mutter! inftänbig bitte ich euch, bergeihet mir, tooburef) id) euch je beteibigt. Sd) will e? niemehr thun. — SSerbet ihr ba? thun? — Morgen loerbe id) eud) barüber fragen, unb wer eS nicht gethan, ber barf nicht in bie Ptoceffion." Bei biefem Bortrage hat er fid) fo red)t al? Meifter in ber täte-djetif erwiefen. Man hätte glauben follen, bic ungewöhnliche Grfd)eiuung eine? Bifd)ofe? werbe bic tinber au? ber gaffutig bringen unb ihnen ben Muth benehmen, gu antworten, ©od) c? faub ba? gerabc ©egen-theil ftatt. Sn einem Augetibliif wußte er fiel) ba? Bntrauen ber tinber in einer Seife gu gewinnen, baß fie ihm fo gutraulid), laut unb muth-Boll antworteten, al? hätten fie ihren längft fd)on befannten Äafedjeteit bor fid). Gin fel)r gewanbter Miffionär au? ber ®efeHfd)aft 3efu, ber einft biefem Bortrage guhord)te, fprach nachher Poll Berwunberung golgcnbe? gu un?: „Sd) berftcl)e gwar fein SSort flobenifd), unb bod) fom e? mir bor, id) habe au? ber Befd)affenl)eit ber Stimme, ber ©eftifulation unb Aftion be? ©bewirten, fo wie au? bem Benehmen ber tinber alle? er-rathen, wo? berhanbelt würbe. G? ift mir unbegreiflid), wie man fid) fo plö|lid) ba? Butraucn ber Äinberin einem fo hohen ©rabe erwerben fann." Sie Unterweifung für Sünglinge unb lebige Maunsper-fönen hatte folgenbe fünfte: 1. be? Süngling? Abel. „G? gibt nichts Sd)önere? unter ber Sonne, al? ihr e? feib, waefere Sünglinge, fo lange ihr brab unb red)tfd)affeu berbleibet; im Morgenroth 1)1- Unfdjulb feib il)r bie Gbelfteine euerer gamilie, bie greubc eurer Gltern, bie Pfeiler be? Baterlanbe?. So befdjaffen war ber junge Tobia? . . . . Nach Art be? greifen Tobia? möd)te aud) id) eud) belehren, eud) bie §anb reichen, eud) ben red)ten pfab geigen am gcfal)rbollen Sd)eibewege unb euch eurem Sd)ut)engel übergeben. Sarum höret mich. II. ®e? Süngling? Pflichten. III. ®e? Süngling? ©efahren. Babemecum für Sünglinge. — geierliche? ©elöbniß. — An weifung für ben Abenb unb fommenbett Morgen. „Tretet morgen l)ergl)aft unb muthig unter bie gobne Gbrifti. Solbateu Gl)rifti feib ihr, nid)t Bunbe?genoffen ber §öüe unb ber berführerifchen Seif." Unterteilung für Jungfrauen unb lebige grauenSperfonett. I. Ser Jungfrau fdjaft Ehre unb 81 bei. „®ott hat auf biefer ©elt einen frönen ©arten gcpflanjt — bic ijl. fatl). tirche; bie Slunten feib iljr Jungfrauen, ber firdjc Stiiti)etifd)mucf, bie Sämmlein ber Herbe Jefu. — ©oft tjat fid) einen herrlichen Sempel gebaut, biete Siebter brennen barin; bie bell leuebteubeu Sampen feib ihr, weife Jungfrauen. (Matth-25.) —■ (Einen golbenen Sabcrnaf'el hat ber Heitanb gebaut, in welchem er 31t mohneii bedangt, unb biefer Sabernafel, 0 Jungfrauen, feib ihr. Euer reitte« iungfcäulidje« Hcrj ift ber geiueihte Stjcan Jefu, be« l)imm-lifchen fönig« .... Aber je größer euer Abel, bejto größer aud) bie ©efai)r für eud) .... ©iirbe [jente bie pofatme be« ©eltgerid)te« er-fdjallen, unb bie Enget bie reinen Jungfrauen auf bie rechte unb bie ©efallctten uub Sünbbeflecftctt auf bie linfe Seite ftellen, mie biete bon euch würben wot)l jur Siechten ftehen, mit bem Juttgfrauenfranje am Haupte, mit ber weißen Silie in ber Hanb? Ad) mein Hei'3 bebt! ©ol)l gibt es biete berufene, aber wenige treu befunbene Jungfrauen in unferen Sagen, unb id) weiß nicht, f0IX id) heute 31t ben Unfchulbigett fpre-d)en, mie fie ii)re Jungfriiulid)feit bewahren, ober 31t ben Unglücken ©efaliencn, mie fie fid) befehlen foHen nnd) beut Beifpielc ber 1)1-Maria Magbatena? 3u jebem Sheile roill id) ein ©ort fprechen; ba« erfte ©ort jebod) gelte eud) eljrfame Jungfrauen. II. ©er Jungfräulichfeit f i e b e u S 0 b f e i tt b e. III. S e r J u 11 g f r ä u l i ch f e i t a d) t f a d) c g r c u b e. — geierliche« ©elöbniß. IV. Ein ©ort ben ©efalieuen. „Salb hätte id) auf euch betreffen, if)r armen gefallenen Sünberineu! betten bie meiße Silie ^eiliger Steinig-feit berborrt, bie ihr ba« Srautfleib beflccft burd) fünbljafte ©erfe unb jerriffen ber Unfd)ulb jungfräulichen f ranj. — Seichter fönnte id) für eud) meinen, al« eud) lehren. Sic Serge werben wieber grünen, aber euer guter Stuf fei;rt nid)t wieber; bie Blumen werben wieber blühen, aber bie S turne eurer Juugfräulidjfeit wirb ttid)t wieber blühen in alle Emigfeit. So jung feib it)r uod), unb fdjon fo große Süttberinen! — Auf ber breiten Straße ber unlauteren Sünbc treibt eud) ber böfe ©eift einher an ber fette fünb[)after Siebe, unb euer Sd)iit)enget folgt eud) meiuenb ttad). Siele au« eud) ahmen nach Magbalena, bie Sünberin; aber feiten roirb eine gefunben, melche fid) aufrid)tig bcfel)rt, um Magbalena, ber Siißerin nachzufolgen. — Umfonft Oerberget ihr euer fünbhafte« Seben bor ber 14* Weif; Sugenb uub Softer [teilt betn Menfdjett «tu ©eficbte geblieben. So fcbött bie 1)1. Steinigfeit gleitet, [o häßlich 3eigt [ii) früher ober fpüter bie Unlauterfeit. Euer ©ewiffen wirft eud) üor, wa«' il)r getban, utib quälen wirb e« eud) o[)ue Unterlaß g(eid) beut Wurme, ber nie ftirbt; uub brennen gfeid) beut gener, ba« nie eriö[d)t. ©titbenbe Stjriinen werbet .ihr meinen, bod) nid)t abmafdjeu eure Sdjmod) unb nid)t au«lö[d)en bae [urdjtbare geuer, bas [cfjou für eud) brennt, wenn i()r eud) nidjt jd)ne!l befeljret unb wahrhaft beffert .... ©en Weg ber llnfdjulb Ijabt ihr üerlocen; nur ein einjiger Weg ¿um Gimmel i[t eud) nod) offen: ber Weg ern[ter Buße. — Eud) Beflagen«rocrfben ben Weg ber Buße 311 ¿eigen, üertueife id) eud) auf ba« Beifpiel ber l)(. Büßerin Maria Don Aegypten .... ©leid) biefer, fnieet aud) ii)v beute nod) nieber üor ein Bilb Marien?; [ie i[t bie Buftndjt bec Süttber, [ie bie iröftevin ber Betrübten; aud) eud) wirb bie Mutter ber Barmberjigfeit in fo' großer 9lotl) nid)t üerlaffen. Beweinet in Bitterfeit eure Süuben, ¿erreißet uod) l)eute alle [ünbljaften Banbe uub eilet l)in ¿um Bußgericbtc .... Anroeifuttg: „Nod) üor ber Beid)t l)ev-unter Don ben gingern bie fünbbefleiften Ninge! — Unb beöor ihr eud) fd)lafen leget, fetjaffet weg [eben ©egenftanb, rocldjer eud) in ber Neue beirren unb Erinnerungen be« frühem fünbEjaften ßebeit« in eitd) eiwrcfeu fönnte .... ©et» Batet; ber Mutter füffet bie £anb, bittet [ie um Betreibung, fpred)etib: Bater, Mutter Beleihet mir, auf baß mir und) ©Ott oerjeibe. — Mäbdjeti folgen überall gerne, id) bin überjeugt, bap aud) ibr mir folgen werbet." Utiterweifung für Ehemänner uub Witimer. I. ©e« Manne« Et)te uttb ©ewalt: „©er Mann ift ba« §aupt. 3ftba«$aupt fd)mad), leibet ber ganje Körper, ift ba« $aupt fräftig, gebeiljen alle ©lieber . . . ." II. ®e« Manne« «JJflid)ten. „Bu Männern brauche id) nicht Biel ¿u reben; — tu 13 aber gut will id) eud) fünf waefere Männer üor Augen [teilen, al« fünf glänjenbe Beifpiele männlichen :£!)«»* «nb Benehmen«. 1. ©er fromme Noe ¿eigt eud), wie man ©Ott bietteu [oll.,. 2. ©er gebulbige 3ob lehrt eud) bie $ f l i d) t en gegen ba« Weib,.. 3. ©er greife Dobias ift eud) ein Borbilb ber Kitt be re r 3 iehung ... 4. ©er ebangelifdje Hauptmann lehrt bie £>au«üüter bie s^flid)teu gegen ©ienftboten .., 5. ©er gerechte Abraham legt euch bies)5flid)- fett ber Nachbar liebEeit Mi Herg... Unfere Nad)barfd)aft aber ift aud) ber gange Staat, ift bas Vaterlanb, itt betn mir leben. 3ft bie-fei glücflid), fo jittb ee> aud) mir; ift ber Staat uttglücflid), leiben mit ihm auch olle Bürger. Manner! bergeffet bie pflichten gegen bai Batet-iattb ttidil. a) Gliref ben faifer... b) ©el)ord)et ber 0 btigfeit..-c) öütl)et eud) bor Verführern unb Aufwieglern. ffier bei fiai-feri ¿Ijron umfturgt, untergrabt fein eigene* Hau?, ffier ber Obrigfeit md)t h'ift, haßt fid) fefbft... 7. Sie Stattbeit reue enblich ift bei Manne? Himmclifd)lit)fel. Ser fromme -Sfofterbruber 3obnniieS bon Soto, bon frofeffion ein Sd)iteiber, lief? fid) am Sterbebett bie Nabel bringen, bieff fte hoch empor unb rief freubig aui': „Sehet, bai ift mem Himmelifchlitffel!" Gr fpradi's unb ftarb tnt füßen grieben. — So mirb aud) bie Art, bcr ci6 ciitnor gu ©off. Alle l'cibcu bei Gheftanbei, bie ©oft Gba angebroljt, empfittbef ilir, jo baß il)t mir off erbarmet. Gute H'Ifc ift bei ©oft .... Sic grauen haben ben Sd)füffel gum göttlichen Hergett: bai ©cbet ... . Iffiai ein braber Safriftatt bei bcr tird)c, fei eitt cbriftlidjcs S8eib bei bent Haufe; (ic forge für bai ©ebet unb beit Gmpfang bcr Saframcntc bei ben fin-bertt ttnb bem ©efinbe. grauen! bor einem gmeifachen Unglücf bemahtet euer .fmué: tror bei- Siinbc — unb bem geltet . . . ." 2. Sie eheliche Siebe. „Scr Mann ift ba? ^aupi, ba« Weib ba« Hcl'g r'fr ©he; beibe aber ftrtb ein Seib . . . ." 3. Sic eheliche Irene. -1. Sic £i enftfertigfeit. 5. Sic Muttcrforgc für Kinber unb Sienft boten. „Sie bie Siebe, fo bic Trauben, mic ber Baum, fo bic grucht .... Ser Mutter Unterricht ift be« KinbcS Morgcnlicht . . . . 3n einem Haufe, roo c« Kinber gibt, finb groci Stüde itotlimenbig: ba« ©rucift£ an ber Wanb unb bic ¡Rutile int Winfcldjcn; bie !)iutl)c 'jebod) fei eine Slrgnei aber nidjt bic 2liltagsfoft. Sa« Suüicl unb Snrocuig ift fdjäblid) .... 5. Sic liebe Cintrad) t mit ber ?iad)barfd)nft. „®utc Nachbarinen finb ®olbeS locrtí); fie helfen in Seibcu unb greubcti, roie Maria ben Brautleuten auf ber Hoheit gu Kann. Sei e« ein (Saftmal, fei e« ein Tobtenmal, bie Nachbarin ftcl)t ber Nachbarin l)üfreid) gut Seite, roaS fie t^at, ba« gibt fie. •— ©ine böfe Nachbarin aber ift eine Schlinge bes Senfel«; fie hejjt, ftiftet Smietracht unb erbittert bie Männer; roaS ber Satan allein nicht Oermag, führt er aus burd) ein böfe« Weib. Bor foldjen bel)ütl)e uns ©ott!" 6. Sie greigebigfeit gegen Slrmc. 7. Sic -Orbnungslicbc. „Was bie Uhr bei ber Kird)e, fei bic grau im §>aufc, fie forge, bap alles in guter Orbnung gefchieht. a) Orbnung für ben Wochentag . . . . b) Orbnung für ben Sonntag . . . . c) gür bic Neinlid)feit ift fie mehr beforgt. al« für bas ®elb. 9ln ber 9icinlid)feit erfennt mau bic Ho^frcm, bas Hrtu« ift ihr Spiegel. WaS ber ©tbc baS Sonncnlid)t, ift bic grau bem Haufe." — III. Babemecum für ©l)cfrauen. „Bor Seiten trugen ©l)cfrauen ben ©ürtel ber 1)1- Monica, ich glaube barum, bap fie il)re Nad)al)merinen mürben in ber Sorge für il)r, beS Mannes unb ber Kinber Seelenheil. 3ft baS möglid)? Seit Maria ber Sd)laitge ben Kopf gertreten, öcrmögeit ©hefrauen ÄlleS. 3j)r befi^et eine breifadje mädjtigc Waffe: 1. Sie Bitte .... 2. Sic Thränen . . . . 3. SaS ©cbet. Betet für ben gottlofen Mann, für bic üerlorcncn Kinber, nicht einmal ober grocimal, fonbern unaufhörlich, mie bic 1)1- Monica. Bittet aud) eure greunbinen, baß fie eud) beten helfen. Tretet oft gum Iifd)e beS Herrn, flöget bem lieben 3efuS, maS eud) am Hergen brüeft, unb ihr merbet erl)ört rnerben. So merbet ihr Mann unb Kinber auf eigenen Schultern in ben Gimmel tragen. Siefe« ©elöbnip mollen mir jefct fnicenb erneuern .." Slnmeifung. „Betror ihr morgen ben Weg gur l)'- ©ommunion antretet, rcid)et bem Manne bic Hanb uni) fpredjet: Nichts für ungut, liebet Mann!" Uutermeifung für Bettler. 1. Set Armen Beruf. „Ser gute @0tt ttnb l)tmmlifd)c tönig tjat in biefer Bforrc 91 ba« große gciftlidEjc gaftnirtt ber h I. Miffion bereitet. — Sa aber Biete nicht tommen »ollen, bat er ttn« aufgetragen, eud) herbeizurufen, bamit ihr bie «piäjje ¡rerfelbcn ausfüllet. ©cl)et eilenb« an bie Banne . . . . fo fprach er ¿u 3b1' feib aber aud) in Wahrheit eine« befonbern Unterrichte« be-bürftig. Siele au« eud) miffen gar nicht, marum fte auf ber Welt fjnb; Siele haben fcfjon lange, öicllcidjt noch nicmal« recht gewichtet. Sa« tleib ber Seele ift bei eud) üieUcicht noch fchmu|tger unb jerriffener, al« jene« bc« Seibe«. 3cfit ift bie Seit, baß mir eud) ba« ,i)Ochjeit«Flcib ber hciligmachenben ©nabe miebergeben, bamit ihr euch mit gljrcn bei bent l)immlifd)en ©aftmal cinfinben fönnet. Ein lebenbige« sgeifpicl für eud) ift ber 1)L Bettler Serbiilu« .... Warum hat nun ©Ott bie Atmen erraffen? a) Samit fte 3efum nachahmen . . . . b) leichter in ben Himmel fommen . . . . c) ben deichen in ben Himmel Reifen .... Wie fommt c« aber, baß bie Bettler, roäl)renb fie anbern in ben Himmel helfen, felbft fo feiten in ben Himmel fommen? — ©eil fie il)re Pflichten nid)t fennen unb erfüllen unb für ba« Hochzeit«-fleib feine ¡Sorge tragen. II. Sic Bf listen ber Bettler. „Sie chriftlichc Armuth ift auf 3ix>ei Schultern ju tragen; bie erftc ift bie ©ottfeligfei t, bie jroeitc ift bic ©cbitlb. gehlen bir beibe, ober fehlt bir auch nur Eine, fo fommft bit nicht in ben Himmel, mer.tt bit audi ein armer Bettler bift. Selig finb bie Armen int ©eifte, roeldje ©oft bienen unb gcbitlbig leiben. Sic Pflichten ber Armen finb groß: 1. Bufrie-ben hei t mit feinem armfeligen Staube. Sorbilb ber heil, tfejin«. 2. Bttfri eben 1)eit mit ben ©oben. Sorbilb ber blinbe Sobia«. 3. ©ebet für bic W ot) Itjjäter. „Ser Bettler ©elb ift: Mergelt« ©Ott! bafür aber mußt bu ©Ott bitten, bamit bit nidjt ©chulbner bleibft; bann mirb ©Ott für bid) ber Sohlet fein." 4. Mit ©e-bulb bic Armuth, tranfl)cit oberBeradjfutig leiben. Sorbilb ber arme Sajaru«. 5. Sorge für bic f e l i g m ach e nb e ©nabc. „£l)uft bu ba«, fo wirft bit jufrieben Icbctt unb reich in ben Himmel eingehen, mie ber heil. Alexius, bem bic ©locfett üon felbft läuteten, meil er ben Meß-»er mit nicht« 31t ¿ol)len hatte, Werbet aud) iljr fo glücflid) fein? Adjid) fiircl)tc für eud)! Siele finb berufen aber Wenige au«ermählt; benn öiele Settler haben nicht fieben, fonbern ad)t Hauptfünben." III. Acht Hnuptfünben ber Bettier. Sonber6ar unb botft wahr:- bie Armen ijaben ein befonberes Borrecbt auf ben Gimmel, helfen fogar anbern in beit Himmel, fid) felbft aber in bie Hölle. Der Seufel bebient fid) ber Bettler am licbften ¿um Böfeti, bap fit Sri- unb Aberglauben nnt« bie Menjcljen ftreuen, erlogene ©unber ergälilen, aber-gläubifd)e Mittel anraten, gegen bie geiftlidje unb weltliche Obrigfeit lje|en, bie Seute berleumben unb Siinben begehen ¿um (Srfdjrecfm. Der Bettler .fmwptfünben finb: 1. • ©eij. 2. Neib. 3. Söllern. 4. Unbonfbar-feit. 5. ¿üge unb Betrug. 6. Diebftabl. 7. iieiblidje, H. geiftlidje iriighcit. IV. Babetneeum für Bettler. „Hobt ihr gehört ber Bettler ad)t Hauptfünben? Noch heute entfaget bent böfen ©eiftc unb fanget au, ©ott ¿u bienen, bamit ihr nicht in bie Hölle fomniet. ©as foll aber ba-Bettler tl)un? 1. Eure erfte unb töglidje Arbeit fei bas Webet . . . Sefii ©orte: „Betet ohne Unterlaß", finb borjüglid) eud) gefprodjen. 2. Sebcn Sonn- unb geiertag bcfud)et ben ©otteSbieuft. — 3. Scbe Ouatembet empfanget bie heil- Sacramente.— 4. Alle Oftern erfdjeinet bor euerem Pfarrer jur Ofterausfrage, bamit er bod) einmal im Saljre fein Sebüflein febe; ohne ©iffen eurer geiftlichen unb weltlichen Obrigfeit fcbleidjet nid)t in ber ©elt herum, bamit ihr eud) nicht bcrlieret. Sie mup miffen, wo ihr feib. Nur bann feit ihr eljrlidje Bettler. 5. Nod) etwas. — Meine jelige Mutter lehrte mich, tiiglid) ein „Bater unfer" ju Ctl)ren Sefu, Maria unb 3ofef 31t beten für eine glücffelige Sterbeftunbe, ba? ©lcid)e empfehle id) eud). Möget ihr bann fterben in einer Sd)euue. in einem Stalle ober hinter einem Saune, aller metifd)Iid)cu -v>ilfc beraubt, fo werben euch bod) SefuS, Maria unb Sofef beifteheu unb euere Seele begleiten ins Himmelreid). 6. Nun aber nur cilcub? um ba? Hodjjeitsfleib; morgen feib ihr ¿um föniglidjen ©aftmal geloben. Der König felbft wirb font-men, feine ©äfte gu befdjauen; gebet ad)t, bap er nid)t irgenb Seman-ben fage: „greunb mie bift bu ba b«eingefommen, ba bu fein hochzeitliches fleib anhaft?" Aber mein ©Ott, merbet ihr fagen, mie fann id) armer Bettler mir ein Hoehjeitsfleib beifd)affenV ©atig leicht. Er l)at eud) gute Beidjtbäter gefenbet; biefe merben eud) rein mafd)cn im Sa-eramente ber Buße unb eud) befleiben mit bem ©emanbe ber ©nabe. Bielleicht hobt ihr nod) nie recht gebeid)tet! — Sc^t ift bie fdjönfte ©elc-genheit; fnieen mir alfo nieber unb rufen mir 311 ©ott um Beiftanb." Bon biefer „Bettlerprebigt", melcbe immer ein ©egenftanb bcrjciljlt-d)er Neugierbe für Biele war unb einem Orbeni-Miffionär in beittfdier Uebetfe|ung weithin nadjgefc^icft rocrbcn mußte, ift noef) einige? 31t bc-merfen. — '¡Der Anblicf biefer Bcrfammluttg mar roirflid) ein riibrenber — erfdjutternber. — 2Bol)iit mau immer bas Auge roenben modjte, überall trat Einem baS Silb ber Armut!), bes ÖlenbS, ber ticrfd)icbenftcn förperlidjeit Seiben, bes Blöbfiuns, aber auch ber tieften fittlidjen Ber-fomnienljeit entgegen. Unb in ber Mitte biefer Berfantntlung, bie gewöhnlich bic 3al)l 80—100 betrug, bei ber Miffion in Sölfcrmatft aber bic 3al)l 300 überftieg, ftanb ber Oberljirt auf ber Sandel, mit ber ÜHMtrbe eines Sifcbofs, mit ber Milbe eines Baters. Salb fprad) er mit ernfter, ja broljenber Stimme bic tiefcinfd)tteibenbftcn Sorte, um aud) bic Ocrl)fir-tetfteu Herjcn ju cr|d)üttern, balb loieber mit ber inuigften ll)cilual)tnc unb [jerjgemiuucnbften Milbe, um aud) bic Unglücfliebften 31t tröften unb 311 ermutigen. Dabei öergaß er nidjt, baß er fo Diele Slöbfinnigc oor nd) bebe, bic toum etwas 31t fallen im Staube fiitb; er naljm alfo alles ju §ilfc: AEtion, ©cftifulation, Mobulation ber Stimme, fomic bie allereinfaebftc Reberoeifc, um bas Btrftänbniß ber .spcilSmabrljcitcn felbft biefen llnglücflid)cn nal)e 31t legen. Nach bent Untcrricbtc gönnte er fid) nur eine turje Ruft, bann Derfiigtc er fid) in ben Seid)tftubl, 100 er mit aller Siebe unb ©cbulb biefc Unglücflicben aufnahm. Daun unb mann ging er aud) in ben boju beftimmten cinfamen Scid)tftul)l, mol)in bie meljr ober minber Rauben unb Slöbfinnigen angemiefeu maren, bereu Bebanblung bic Seid)tOoter mol)l mit sJlcd)t 31t ben allerfdjmicrigften Arbeiten 3iil)ten. &l)ciltc er bic Kommunion an bic Annen felbft aus, mic 3. S. bei ber Miffion in Eilli, fo mar ber Anblirf itod) rüljrenbcr; beim bann bemühten fid) bic p rieft er, bic preßbaften, bic Sabmen unb bic Btinbcu 311m unb mieberoom Spei-, fegittcr roeg 311 führen, um bem ©bewirten bic Darreid)ung ber (¿omtntt-nion 3U erleichtern. Da cS ibm jebod) nicht unbefannt mar, baß Bettler bei berlci geicrl iiebfeiten mol)I jablrcid) 3U crfd)cinen pflegen, aber nid)t um an ber Air , bad)t TIkü 31t nehmen, fottbern nur um il)r (Semerbe ju treiben, fo bebienti j er fid) aud) ber fogenannten „menfd)Iid)en Mittel", mit aud) fic für biil Miffion 3U geminnen. ©leid) beim Beginne ber Miffion tjnt er es bornn felbft oerfünbet, baß gegen Gnbc bcrfelbett ein befonberrr Unterricht uni, eine ©cnerol-Gomtnumon für Bettler ftattfiubcn merbe, unb alle, meldje fiel; barau bctbciligen ein Almofen erhalten; bas Almofen gab er felbft. DieferBe wcggrunb wirftc mächtig. Alle Sage gefd)al) c« un« bann, baß Bettler mit ber grage auf un« jugingen; „®o wirb beult g'tljeilt?" — Mit biefem leiblichen Almofcn üerbanb er jebod) aud) uod) ein gciftlichce. — Sebent Bettler tu urbe nad) ber Gomntunion eine geweihte Mutter-©otte«-Mcíuiillc an einer Sri]nur um ben Hai« gehängt, auf weldjc ©cforatioit fie fief) nicht wenig 51t (Sute thateu mtb oft uod) am attbcin läge mit berfelbcn gefd)mücft an bcit ©aßen ttnb Straßen 31t feljen toaren. Sttrd) bie Millionen fudjtc er übrigen« nid)t blo« auf ba« Bolf fonbern auch auf bie priefter 31t luirfen. Oft fprad) er im Bcrtrauen 31t feiner Umgebung: ,,3d) l;aDc bei bett Miffiottcn nid)t fo feljr ba« Bolf, al« oiclmchr bie Priefter im Singe. 3d) habe gerne, locttn fie recht jal)!-reief) gut Miffion crfdjeincit. Sic fcl)cn biefe Anbad)t, geminnen fie lieb unb bcfonintcn fclbft bie Sel)nfud)t, auch in ihren Pfarreien Miffionen ober bod) Bolf«-Grerciticti abhalten 31t laffen. Auel) loirb bitrd) bie Sl)eil-naljnte an ber Miffion ber SeclforgScifer in ihnen belebt, ttnb fie 311 einer peitgemäßen Bchattbluttg ber ©lauben«- ttitb Sittenlehren auf ber fanjel, aber aud) 311 einer gleichförmigeren ttnb fruchtbringcnberen Hebung bc« Seid)tgefd)äfte« angeleitet." Scßhalb ging beut Beginne ber Staube«-beichten aUjeit eine Gonferenj über bett Beid)tftuljl Porau«. Nur Priefter, welche fid) ait biefer Gonferenj beteiligten, burften tuäljrcnb ber Miffion :ÍBcid)t hören, anbere nicht. ©crabe um biefe SBirfitng ber Miffionen auf bic Scelforgcr 311 erzielet!, orbnctc er biefclbcn auf ücrfd)iebencn Punftcn ber Siöcefc att, im ntöglichft biclcn Prieftern ©clegenhcit 31t berfdjaffen, fid) baran 31t letheiligen. Um jebod) ben Ortspfarrern burd) Miffionen nid)t läftig 31t Bücrben, trug er immer fclbft bie Att«lagen berfelbcn cnftoeber gatt3 ober M jitm größten Sljcilc, welche allcrbing«- oft fel)r bebentenb maren. So rinnert fid) ber Dieferent, baß il)n bie Soppel-Miffion 31t Bölfcrmarft, u welcher beutfdjc Orben«-Miffionärc oon weitem h« beftellt würben, loch über 800 fl. gefoftet ljat. So gar ba« Miffion«freuz hat er in ber iegcl auf eigene Soften beftellt unb aufrichten laffen.*) *) Sßit geben (;iet bie Iteberficfjt ber unter feiner TOnnrfung unb auf feine linkten abgehaltenen ©tiffioneit: 3m 3. 1850 jn et. 3t 11 tircti bitrdj bic f. Stebcmp-triften. — 3m 3. 1851 311 f onift. — 3m 3. 1853 311 ©t. Seonljarb im Ober-.atianttljrtlc buedj bic SRiffionSprieftcr bc$ Ijt. £8injeiij uoit Killt; — im September bes-ilbcn 3af)rc« 511 ?tt teumarft. — 3m 3. 1854 311 93 ei teufte in. — 3m 3. 1855 1 9ta 1111. — 3m 3. 1857 311 äßinbifdj.gciftrijj. — 3m 3. 1858 im ®iörj 31t 2Sic bic wohltätige Wirfuitg bcc Miffionen auf ba« Volf nirgenb« ausblieb, üielmchr alljeit aud) in bctt Nach&arpfarrcu ba« Verlangen nach {,cnfel6eit fid) 311 offenbaren begann, eben fo fal) ber Dbcrhirt itjre bcab-fjdjtigte Wirfung auf ben Kterue; mit greube fid) erfüllen. Mcljr ttnb mcl)r begannen bic Pfarrer bie Nüjjlidjfcit, ja bic 9M)Wenbigfcit ber sgiiffionen jur geiftigen Gcncttcntng il)rcr Pfarreien citt¿ufcl)cn ttnb ttad) ihnen ju bedangen; ttnb aufgemuntert burd) ba« Veifpicl ihre« großmütigen unb opferfreubigett Obcrl)irten freuten fíe aud) eigene materielle Opfer nidjt, um üon ihren ©emeinben unterftütjt, bic Wohltaten ber gjtiffion ober ber (Sjcrciticn aud) il)rcn Pfarrfprengcln ¿ttjuwctiben. Aber iuol)cr wirb man Brot ncl)mcn für fo biele? woher Miffionäre betommcti, um bem Wunfdjc fo üiclcr 31t genügen? Sicfc ©ebanten bc-fchäftigten gar oft unb ernft ben fcelencifrigcn 23ifd)of unb madjten feinem §er¿cn feinen geringen Kummer. Gr fal) ein, baß eine Kongregation üon MiffionSpricftcrn unter bett Slowenen eilt bringenbcS Bcitbcbürfuiß fei. 9lber woher bic Mittel neunten, eine fold)e ju funbiren? ®od) ©Ott, ber ba« Verlangen ber il)tt Sudjcnbcu fo gerne erfüllt, l)at aud) l)ier gan¿ unerwartet geholfen. Man trug fid) in einer aubern ©iöccfc eben mit bem platte herum, jitm 3wccfe ber Volfémiffioncn ein MiffionéhauS für bic «Söhne bc« heil. Vinjenj üon ípaul ¿u griinben. G« fanben fid) aud) balb Wohltäter, für bie G()t'c ©ottc« unb ba« §cil ber Seelen begeifterte gamilictt, welche ¿u biefem Siuecfc bcbcutcnbc Opfer ¿u bringen bereit waren; unter biefen ftanb in erfter fiinic baé Grlaud)tefte faiferpaar „gerbinanb I. ber ©i'ttige ttnb Maria 91 tt n a, bic wahrhaft gute unb fro'mmc faifcrliche grau." — Aber MiffionSpriefter au« granfreid) berufen, benn ¿u aparté ift ba« Gentralhau« ber ßajariften, — ift biefer plan mohl ¿eitgemöß? wirb er bei ber Regierung unb werben bie fremben Pricftcr bei beut Volfc eine gute Aufnahme finben? An foldjen Vebcnfcn erlahmte ber Mut!) in biefer unb aud) in einer ¿weiten Siöccfe, baS Atterbieten ber Wof)ltl)äter anzunehmen unb §attb an« Werf ¿ti legen. Salbenfjofen — im 3uiii Jioppelmiffion ju SBölfermarft (bie beutfdje buvd; Öte-bemptoriften) — im Sept. ©oppetmiffion ^u ßitti, (bie bcutfJjc biircfi SRiffionäte auä ber (BefeQföaft Sefn.) — 3m 3. 18(30 ©oppelmiffion 311 »iarburg (bic beutfcfjc burd) SRiffienörc nuS ber ©efettfd^aft Sefu.) Sttbitcfj würbe bcv 21ntrag bem gürftbifdjof bon fiabant geftcHt, ob nicht er bereit märe, ber erwähnten (Kongregation in feiner Siöcefe ein frennblichc« 2lfi)l ju gewähren? ®ic eine greubcnbotfd)aft be« Gimmel« fam biefer unerwartete Stiitrag bem Obcrfjirfen, ber mittlerweile burd) bie Sollmacht be« opoftolifd)ett Stuhles bereit« felbft ¿um Miffionär geworben war. Sattfbar naljm er ben Antrag an unb ergriff ilju mit ber ifjm botgitglid) eigenen geftigfeif be? SBillen«, bie fid) burd) fciticrlei Be-benfen unb funberniffe brcd)en lieft. 21bcr was follen beutfd)e Miffion«-priefter in einer f loben ifetjen Siöcefe; beim wol)l hatte fd)on bie Saga-riftett (Kongregation Oielc beutfd)c Mitglicber, aber uod) feinen einigen Slobenen? Sin nichtige« Bebenfcn für einen Mann bes ©laubens! Sollte benn ©ott, weldjer aus Steinen bem 2lbroham Söhne erweefen fann, nicht aud) bem heil. Siitgeng unter ben Slowenen gciftiidjc Söhne erweefen fömten? So bad)te ber glauben«ftarfc gürftbifd)of Slomscf unb fein ©ottbertraucn täufd)te il)n nicht. Saunt würbe es befannt, bap eine Slie-berlaffung ber Miffionspriefter in Ciilli gegriinbet werben foll, al« fid) icbon gwei floöenifd)c priefter um bie 2lufttal)mc in bie (Kongregation bewarben, welchen nach unb uad) noch mehrere folgten. Sie fd)önc unb geräumige unb weithin beliebte Sird)c jum 1)1- Sofef niichft (Killi, auf einem fel)r anmutl)igen Hügel gelegen, welcher bic Stabt unb bas gange Santttl)ol beherrfdjt, würbe gttr Miffion«firche beftimmt, unb ba« anftofeenbc Scnefijiateubaus folltc bergröpert unb ¿um MiffionS-häufe abapfirt werben. Scr gürftbifdwf fpartc webet Mühe uod) ©elb, um ba« Unternehmen gii'tcflid) gn bollcnbcn. Unter Leitung unb fielen eigenen Opfern bc« um unfere Siöcefe fo Ijod) berbienten (Sl)tcnboml)errn Marctie ©iafer (Bergt. S. 111) ging bie Slbaptirung fdfjticil unb gliicf-lid) gu @nbe. 21m 26. September 1852 führte ber giirftbifd)of felbft bic neue (Kongregation au« 4 Mitglicbern beftebenb, in fcftlid)er progeffion aus ber Slbtci in (Killi in ba« Miffiott«l)att« gu St. 3ofef. Sort angelangt ftelltc er fie feinem ¿atjireirt) berfammelten Sleru« unb Solle bor. 21it bic MiffionSpriejter unb ben Sleru« hielt er eine beutfehe 2lnrebe bor bent 2iltarc unb unmittelbar borauf eine flobenifchc Prebigf bott ber Sange! an bas Bolf. Möge wenigften« bic bctttfd)c ?lnrebe l)ier einen piafi finben, bic einen neuen Beleg liefert, wie richtig er bic Sroufbcitcn ber $eit aber aud; bereu Heilmittel crfaitttfe. e g r it ß « n [] Jet' üttlfione-pvieltfr bei St. 3oS>f nädifl Cilli am 26. September 1852. I. ©öttlid) groß mar bic Miffion ober Senbung bes eittgebornen Sohne« ©otte«, ba« bevlome Menfcheitgefchled)! geitlid) glücfiich unb etuig feiig ju machen, Nicht mittber groß mar bie Million, bie ber ^»eilaitb ber Seit feinen Apofteln gab, inbem er fpraef): „Sie mich ber Bat er gefanbt hat, fo fenbe ich euch. Berlütibet ba« Eüangelium allen Kreaturen. Ser ba glaubt unb getauft roirb, ber tuirb felig; mer nicht glaubt, mirb üerbammt." 3u biefer großen Miffion, bie er feinen Nachfolgern gab, benötigte er aud) geni't genbe Kräfte; bnrum feufjte er uad) tiid)tigen Arbeitern, inbem erfprad): „®ie Ernte ift groß, ber Arbeiter aber meuige. Bittet barum ben Herrn ber Ernte, baß er Arbeiter in feine Er n te fe n be." Eine gleidje Miffion trug ber §>err aud) ben Bifd)öfen auf, bie ber hl. ©eift eingefeljet, bie Kird)e ©otte« gu regieren. — Seit 30 3ai)ten ift bie Stabt Eilli eine pflangfd)ule apoftolifdier Arbeiter für ben fiaüanter Kirchenfprengel gemorben; — ®ant fei ©Ott, bem allerhöchften SanbeSbater. ben bieberen Bemohnent biefer Stabt, fo toie allen großmütigen Sohlthätern bc« Sattbes. ®od) mangelte eS bisher biefer anfonft fo fchönen Siöeefe au einer Eongregcrtion ebangelifcher Arbeiter für außerorbetitliehe Bebiirfniffe, bie ftet« bereit mären, auf ben Sitif be« Oberhirten ntib feiner Organe bort Hilfe 31t leifteti, mo bie Noth am größten ift. Oft habe id) ttad)gebad)t biefem Bebürfniße abguhelfett, al« mir eine • eble, nur für ©otte« größere Eljre unb ba6 <§eil ber Menfchett Do tu hl. Eifer befeelte gamilie freunblid) bie §attb bot gttr ©rüttbuttg eines Miffiou«haufes für bie geiftlichen Söhne bes 1)1. Bingens bon Paul, biefe« großen bemunberuttgsmürbigcit Apoftel« ber d)riftlichen Siebe, biefe« retteuben Engels für bie leibenbe Menfdjljeit. Hub eben heute begrüßen mir fie gum erfteu SDiafe in biefem 1)1- §aufe unb heißen fie hevglid) miHfommett. Möge ba« leiste Sort iliteS hl. Stifters att biefer neuen pflangung erfüllet werben: „®er baS gute 38er f angefangen bat, möge eS aud) bollführen." II. 26 o3u eine foldje Kongregation? 3u welchem Bwecfe ein MiffionS-l)auS in KiHi? [)öre icf> bielfeitig fragen. ®em Herrn fei eö gebanft: ®er Sabanter KleruS ftefjt etjrenüoU in ber Seif)e feiner 9iad)barn. Allein eine neue berhängnißbolle Beit hat unS neue Bebürfniffe gebraut, benen bie SBeltpriefter beim heften SBitlen unb ber größten Anftrengung faittn mel)r genügen, ©egen bie brei §auptübel ber Seit ¿u fämpfen ift beS KleruS eben fo große als fdjwere Aufgabe: ©egen ben Unglauben, gegen ben SoeialiSmuS unb gegen bie Sebolution. Nur in gefdjloffenen $eil)cn liegt unfere Kraft, laut bem frönen 3Bal)Ifpruche uufereS Ijocbljerjigeu KaiferS: Unitis viribus, mit Vereinten Kräften, burd) gegenfeitige Unterftiitjung. 1. ®er immer meljr um fiel) greifenbe Unglaube ift ber erfte geiub, ift ber faule glecf ber geiftlid) franfen ©efeüfchaft; ber Unglaube ift ber nagenbe 38urm am Stamme alles maljren ©lüd'eS. 2Bo bie Sieligion unb ©otteSfurdjt mit güßen getreten mirb, bort ift bie ©efellfcfjaft nid)t mehr 31t retten außer burci) eine bottf'ommene 9iücffel)r 31t ©Ott. ©egen baS Hebel beS Unglaubens unb beS SnbifferentiSmuS auf ber Kanjel, im Beid)tftuhle, in ben Spitälern roie am Kranfenbette im apoftolifd)en ©eifte eineS 1)1. Binjenj bon Paul 3U roirfen ift, meine l)od)t)ere!)rten MiffionSpriefter! Shre große Aufgabe. ®ie Söl)ne beS ^eil. Siingen^ bon Paul hoben granfreidj ben ©lauben gerettet, werben ihn and) unter unS blühen mad)en — im frönen Bereine mit unS. 2. ®aS 3tt>eite brol)eube Ungeheuer unfevev Beit ift ber feine Soti-aliSmuS, bie Ausgeburt einer genußfüdjtigen — fo tuie fein BmillingS-bruber ber grobe Kommunismus, ein Kinb einer arbeitfd)euen ©tenfd)enflaffe. ©0 man alle ©otteS- unb 3JJenfchenred)te berad)tet, wo man ohne ©efet)e theilen, ol)ne Arbeit unb Serbienft nur genießen will, bort ift bie SJlenftengefeEfdjaft ihrer Auflöfung nalje. ©egen biefeS ber-berbliehe BwillingSpaar fiegreich 3U ftreiten im brüberlidjen Bereine mit unS, ift ihr fcfjöner Beruf, mel)r als burd) SBorte, mit iljrem Befpiele einer ebangelifdjen Armutlj nach bem ■ frönen AuSfprud)e unfereS göttlichen ÜDteifterS: „SBillft bu bollfommen fein, fo beriaufe, waS bu Ijaft itttb gib ei beu Armen, bann wirft bu einen Sdjajj im Himmel Ijaben-, bann fomme unb folge mir nach" ■— Siub wir and) nidjt Alle gur Nadjfolgc einer foldjen ebangelifd)en Armufl) berufen, fo folien wir bod) Alle gwci für bai ©liiif aller Abamifinber unentbehrliche Stüde lernen: ®ai Ertragen beffen, wai man nid)t änbern — unb bai Entbehren beffen, bai man nidjtl)abenfann. Ser9teid)e — Vermögliche foll entbehren lernen, um fo mehr betn Armen gu reichen —■ ber Arme foH ertragen lernen, um bem Vefijenben reblidj ®ienfte gu leiften. Nur fo fann bie Menfdjengefellfchaft gufrieben unb glüeflid; fein, nur fo gerettet werben, aber burd) feine jügeEofe greiljcit unb ©leid)-heit — biefei unglitcffelige Sofungiwort gefallener Engel. O geigen fie, chrwürbigc Vrüber! burd) bie £hat, baß ei nodj immer in ber fatholifdjeu tiraje Männer gibt, weld)e lern Stathe bei §eilanbe§ folgenb mit bem hl. ^etrui fagen fönnen: Siehe, wir ha&ett A II ei ü c vi äffen unb finb bir nachgefolgt!" ®ai fd)öne Seifpiel einer [)elbenmüti)igen, einer üollftänbigen Hingabe für ©oft unb feine hl- Sad)e wirb auch uni Allen neue Kräfte geben, bie ©ebote bei Herrn treu gu erfüllen, ba ja bie Ergreifung unb lebenbige ®arfteUung ber ebangclifd)en 9iätl)e bie ©ruttblage für bie Erfüllung ber ©ebote ©ottei ift. 3. ®ai britte ^auptü&e l, bai am ©lüde ber ©efeHfd)aft ger-ftörenb naget, ift bie Eebolution — biefei Ungeheuer, baß bai Mar! ber Völler öergehret unb feine eigenen Kinber öerfchlingt. 3hr Vater ift ber Ungel)orfam, ihre Mutter bie Uugufricbeuf)eit, ihre tinber finb allgemeine Verarmung, Elenb unb Notl). ®ai wirffamfte Mittel gegen bie 9rcbolutiou ift bai lebenbige Vorbilb bei freiwilligen ©el)orfami, bai ©elübbe Sfjrer ©cnoffenfd)aft. — Siegreid) haben bie ruhmgefrönten Krieger Defterreichi bai Ungeheuer ber 9icüoIntion niebergeworfen; ei gu erftiefen, ift, meine eljrwürbigen Siruber! unfere Aufgabe, unb eben barum auch h°t)c Seit, ben Eltern fo wie ber Pon ©ott beftelltcn Obrigfeit mit frifchem Eifer unter bie Arme gu greifen, gu heilen mit ber ©nabe bou Oben ben tief angefreffenen Stamm ber ©efelifdjaft, gu retten bie Men-fd)en boit ber inneren Sflaüerei ber Siinbe; benn mit glammenfdjrift lefeit wir in ber ©efd)id)tc aller Völler bie ewige SBahvheit gefdjrieben: übi Spiritus Domini, ibi libertas. Nur wo ©ottei ©eift waltet, bort ift greiljeit, Segen unb He'f- III. SOcnu fagt: ® i c SB c(t i ft alt geworben , bie enfcf)en^e?eUfcf)aft fei perforen, e« nalje für Europa ba« Enbe. — 3a, loeuu man ba« Menfchengefchledjt feinem natürlichen ©auge, feiner Perberblichen Dichtung überläßt; — nein, wenn fiel) bie traft Pon Oben, welche in ber Religion 3efu, in feiner 1)1. tirdje ruhet, wieber in alle tlaffen ber Metifcbett-gefellfdjaft ergießt unb fie befeelet. „©ieße beinen ©eift au«, o Herr! unb bie SSölfer werben umfd)affeu, unb ba« Ange-f ich t. ber Erbe wirb fid) P e r j ii ng en." — «So war e« einften«, nadjbent bie Engel bie Htjmne be« grieben« an ber trippe be« Selten-Heilanbe« gefungen: „Ehre fei ©ott in ber Höhe unb g-vieben beu Menfchen auf Erben;" al« 12 arme gifdjer eine fittenPerborbene Seit beut treuje Ebrifti erobert; — fo war e« einft nach ber großen B ölferwattberung, alé apoftolifehe Boten be« Epangelium« ba« Eljao« ber alten Seit wieber georbnct, grieben unb Segen ben mi'iben Sölfcrtt wieber gebradjt. — So war c« im PerfjängnißPofien 16. 3ahr-hunberte, als ber [)'• SSingettg Pon «paul, biefer große Apoftet ber Siebe, für alle Sunben ber in feinen Sagen fo tief erfchütterten Menfchen-gefellfehaft bie wirffamften Mittel gefunben, feine Söhne, bie Miffion«-priefter auf bie Sdjladjtfelber, in bie Spitäler unb auf bie ©aleeren gefenbet, um beu Armen, ft raufen unb Sterbenben Seelentroft unb leibliche ,f)ilfe ju fpenben. Seine Siebe umfaßte bie ginblinge an ben ©a-ßen unb Straßen, feine Siebe fliehte bie Perlaffenen Armen unb tranfeu auf. E« war fein Bebürfniß, ba« er nidjt ju ftillen gewußt. ®urd) bie beiben ©enoffenfehaften ber bar mh er 3 igen S eh weft er n unb ber Mi ff ion «p ri c ft e r ift ber heil- Sitijenj and) für unfere Sänber unb Seiten ein rettenber Engel geworben. — So folie e« abermal« werben burd) eine gleiche Senbung im gleichen ©eifte be« heil. Sinjenj Pon «Paul. Sarum heiße id) fíe willfommen, hodjgeeljrte Söhne eine« großen geiftliehen Safer«, ber fo arm an ¿ertlichen ©üfern, aber an ©otte«- unb Menfdjetiliebe reid), fo große Sunber ber djriftlichett Siebe gewirft, unb fo ba« Augefid)t feine« Saterlanbe«, ja feit meljr al« jWei Sahríjunberten in allen bekannten Selttheilen ba« Angefidjt ber Erbe Perji'tngf. Erhaben unb fdjwer ift ihre Senbung; fie Werben foldje gliieflid) löfen mit ber Hilfe Pon Oben unitis viribus, im innigften Sunbe mit un«. Nur wo bie priefter mit bem Bifchofe Pereint gleidj ben Saiten einer Sitljer ftimmen nur boit gibt bcr §crr fein ©ebenen. Sirb e? bem §erm ber Ernte gefallen, birfe neue Pflanjfdjule mit apoftolifdjen Arbeitern für unfer Saterlanb reichlich 31t fegnen, batin möge St. Sofef ein Miffion?hou? auch für bie fernen Sauber unb Sölfer über bem weiten £>cean werben, wo bereit? §unbcrte ihrer ©ruber fo fegenreid) Wirten. VI. Senn id) Sie aber ai? Bifdiof in ben Seinberg be? Herrn fenbe, weichen Sohn fanit id) 3fjneit Oerfpredjen, Wa? gebe ich Shneit al? Reife^hrung mit auf ben Seg? ©olb uub Silber Ejabe id) nicht, aud) feine ©üter, um 3l)t 9Jîiffion?hau? jtt funbiren. ®ie Sa terforge ©otte? fei Sljre gunbation, bie freiwillige Armutl) ihr ganser Reich-thum, bie Siebe ber Menfdjen ifjï Erebit, unb ber Bürge für Sie 3ener, ber fein planen ijatte, um fein niübe? §oupt ttiebergulegen. Auch er fdjiefte bie Seinen au? ol)ne Reife !afcf)c, unb bod) ijat e? ihnen und) ihrem eigenen ©eftänbniffe nie an Etwa? gemangelt. 3ft ja bcr Arbeiter feine? Sollte? Werth- ©er liebe ©otf, ber 3l)nen ¿ur ©rünbung biefe?Miffion?haufc? einAlIcrljöchfte? taiferpaar gerbinanb,ben ©ütiger, unb Maria Anna, bie wahrhaft gute unb fromme faiferlidje grau, fo wie eine eble gomilie nl? groptnüfliige Soi)it[)üter gefenbet, wirb feine treuen ®iener auch ferner nicht Dergeffen, befonber? hier im Haufe be? hl-Sater? Sofef, beffett ©Ott geweihte? Hnilê eine 3ufluehtftätte ber Setrübteu, ein Hau? be? Srofte? unb ber ©nabe für bie weite Umgebung fein foHe. — 3d) empfehle fie ber Siebe unb Meufdjenfreunblidjfeit oder ebleti Sewohuer biefer altehrwiirbigen Stabt unb bem frcunblid)en Entgegenfommen meine? geliebten ©iöeefau-tleru?. Serben Sie bem Solfe bie ©üter be? Himmel? reidjlid) fpenben, fo wirb e? Sljnen aud) nid)t am Beiflidjen mangeln. Ha&en ^^ Nahrung unb Äleibung, bann fittb wir jufrieben. Seien Sie tut? gerabe in 3l)rer eönngelifdien Armutt) Ijerjlid) willfotnmen. — griebe barum biefem Hauie Allen, biebarin woljnen werben. Amen!" ®er hl- grattj oott Sole? fpricht in feinen Schriften bie Anfidjt au?, baß jebe Reformation be? Meufdjen öon innen beginnen müffe. ®iefem ®ninbfa|e treu [jaf giirftbifdjof Slomsef aud) bie Reformation feiner ®iöeefe oou innen begonnen, inbem er mie mir bi?l)er gefehen, ju-ncidjft burch Unterricht unb häufigen Empfang ber Sacramcute feine 15 ©djäflein 311 erneuern fudjte Sabei üergaß er jebod) nicht, und) ber SBeifung be« (SoncilS Don Orient, aud) burd) äußere fromme Einbri'tcfe bie innere Erneuerung vorzubereiten unb bic ergicltc gu bewahren. Sie an ber Sompfarre, eiferte er barum aud) im gangen Umfreife ber Siöcefe für eine mitrbige geier be« ®otte«bienftc« unb einen 10ür-bigen &i rdjenfehmu cf. ©oll ber ®ottc«bienft tuürbig gefeiert toerbett, fo ntüffett gunädjft bie priefter bie tittmrgifdjen Vor[d)riften genau fentten unb beobachten. 3n biefer Sßcgiehuttg [)a6en mir fefton gefetjen, wie befonber« ftretig er ben Unterricht au« ber Sitljurgif unb bem El)oralgefangc bei ben Sllumnen überwadjfe, unb wie häufig er ben paftoral-Eonferengen tithurgifche fragen üorlegte, welche in ben ©djlußprotofollcu weitläufige Erörterungen fattbeti. Seldje Sid)figfeit er aber biefem ©egeuftanbe gufchrieb, gebt befonber« barau« ijerbov, baß er bei ben Eoncur«prüfungen ba« Ejatnen au« ber £itl)urgif allgeit fid) felbft öorbehietf. iimfonft aber bemüht fid) ber Priefter am Siltare ben ®otte«bienj't auferbaulid) gu madjett, wenn ber Organift atn ©t)ore feine ©chulbig-feit nii¡t erfüllt, wa« nun teiber gar oft nicht gefd)ichf. Ser ift bentt nid)t fd)on oft unb oft burd) eilte fd)led)te Sirdjenmufif nnb einen wiber-lidjen ©efang itt feiner Sirtbadjf mehr geftört at« geförbert, mehr geärgert al« auferbaut worben? Sem wären bie Mißftänbc unb ärgerlichen ©cenen unbefannf, bie fid) nur gu häufig auf ben El)örett ber Sanbfir-d)cn ereignen? gürftbifchof ©lomscf war gu fcl)r ein greunb ber Mufif unb be« ©efange«, al« bap er biefen geiftföbtenben ©djlenbrtan glcidj-gültig hätte anfehen fönnen. Sir hörten fchon, wie er auf 10 3al)re Prämien für beujettigett £el)rer eine« jebett Sefanafe« auffegte, welcher fid) im Orgelfpiel am ineiften wirb heruorgethau fja&cn. (Sgl. ©. 199) Siud) ba« würbe fcl)on bewerft, wie er bi« gu feinem tobe fortfuhr, iird)en[iebcr uttb Strien gu fantmein, gu fixten, gu Oerbeffern, nicht fd)eu-enb weber Mühen ttod) Soften. (Vgl. 8. 54.) 9tod) aber muß bemerft werben, baß er Remunerationen jenen Sei)rem Uerfprad), weld)e tauglidje Sünglittge für ben präparanbenfur« öor&creitelen unb im £)rgelfptele übten. Hub nid)t mit ©tiHfdjweigen bürfen wir einen Hirtenbrief üotn 3. 185-4 übergehen, in welchem er fid) in gerechter Ettfrüfiung über öie ärgerlichen Mißftänbe an ben El)ören ereifert unb fold)e mit allem Sin-fehen feiner bifdjöfticben Sürbe gu beben l'udjt: „Gin traurige« ßridjeu ber tief verfallenen firchenjucht unb Orbnung, bie bon ber fircije in alten Beiten fo ftrenge aufregt erhalten tourbe, ift an bieten Orten iit ben Stäbten tbie am fianbe ber untunliche ©ebrautf», baß im ©otteétjaufe bie beibeit ©ef^tectjter unter einanber bermengt bem ©otte«bienfte beiwohnen; — noch berberblicher ift jene fctiamlofe Sitte, baß ©cibSperfonen auf bie Emporfirchen (Mufifdjöre unb Oratorien) fteigen unb bort mit MannSperfonen neben unb im ©ebräuge unter einanber berweilett, ja uidjt fetten llngebütjrlic^feiten berüben, bic ber ©emeinbe jum Stergemiffe toerben. E« wirb baljer angeorbuet: 1. Strenge barauf ju bringen, baß Mann«- unb ©eib«perfonett in ber Sirdje itjre abgefonberten ptäije einnehmen. Solltcu eljrfame Pfarr«. infaffineu auf ber ©eiberfeite wegen ihrer größern 2lnjat)t nicht genug piäjje bcfommen, fo weife man ihnen an ber Männerfeite nad) Bebürf-niß am fchiiflicheti Orte eine ober mehrere Banfe an, bulbe aber nie, baß ©eiber bie Sik itjrcr Männer einnehmen. 2. ®cn ©eib«perfonett wirb i)iemit auf ba« ftrengfte berboten, auf Eljöre, Oratorien ober gar auf bie Ifanjet wätjrettb bc« ®otte«bienfte« ju fteigeit, mit 9tu«nahme fotdjer biftinguirter pcrfotten, bie in einem Oratorium einen eigenen plolj beftfjett. 3. ®en Äirchenfängerinen loeife man im Sdjiffe ber tirche einen fdjiiilichett pta| an; fitib fotdje ont ßljore unumgänglich nothioenbig, fo werbe ihnen ber pla£ mittelft einer Bretterwanb bon ben Mnnr.Sperfonen abgefonbert. Erwachfette, fchamlofe, eitle Sättgerinea bulbe man nicht, ba fie weber gur wahren 2lnbad)t uod; jur Sluferbanung bienen. ,,©ie furdjtbar ift biefer Ort! $\ev ift ©ottc«[)au« unb bie Pforte be« Rimmel«." „§eilig ift ber Ort, an bem ber Priefter (ber böchfte priefter Sefu« Etjviftu« felbft für un«) betet;" unb wie häufig wirb er jur Höhle ber Sd;amlofigfeit gemacht! — ®icfer Stuftrag ift baher ber berfammelten ©emeinbe im Namen be« Bifchofe« borjulefen uttb auf bie Erfüllung beffen mit gewiffenhafter Strenge 3U bringen." ©a« er aber in Sejiehung auf bett ird)cngefang am meiften wiinfehte unb Verlangte, war bie Einführung be« ad gerne in en tirchengefange«, 16* baf)ev er beim aud) überall, wo er bem ©otteébienfte pribat beiwohnte, nicfjt nur mit bem Solfe laut mitbetete, fonbern aud) in aller Semutl) unb Hergcnseinfalt mitfang. 9tid)té tl)at il)m fo wehe, alé wenn bie tirdje währenb bes ©otteSbicnfteS, befonberé aber währenb beS Segett-unb PrebigtliebeS gang ftumm loar, uitb uid)tS tonnte il)tt fo |*et)r erfreuen, alé roenn bie gange Kird)c in freubiger Begeifteruug in baS i?ob beS §errtt einftimmte. So erinnert fid) ber Referent nod) gang wohl, wie ber §od)felige an einem Marienfefte in bie @eminaráfird)e gur Sefper tarn, alé gerabe, waé er itiebt encártete, bie öerfammelte Menge mit alter Kraft unb fiebenbigteit bie lauretauifdje Sitanei mit bem priefter unb ben Alumnen fang, ©ang feelenüergnügt unb freunblid) lädjcltib tarn er aus ber £ird)e Ijeraué unb belobte baé SSolf gar fef)t; utib mir erinnern uñé nidjt, il)n oft in einer fo weisen unb fröhlichen Hergenéftimmiing gefehen gu Ejaöen, alé bantalé. Sin anberer überaus wichtiger Beftanbtljeií beS öffentlichen ©otteé-bienfteé ift baé g em einfd) aftli d) c ©ebet. (Sin gebanfenlofcr Med)a-niémué, ber fid) nur gu leicht cinfd)leid)t, berftößt eben fo gegen bie ©ürbe bcé ©otteébienfteé, alé gegen bie ©ott fd)ulbige Eht'furdjt. Eben biefer ©ebeté-Mcchaniémué fdjmergte aud) beit gürftbifdjof ©lornset innner tief in bie Seele, too unb bei ¡nein immer er il)it antraf. 3» folchen gallen tonnte er fid) fdjarfer Bemertungen üoll geredeten Unwillens faum jemalé enthalten. Seßtjalb hatte bie Pricftcri)auS-Sirettion ben Auftrag, fd)on bie Alumnen ber gmei höheren Saljrgiinge bas Morgengebet unb beu Sofcntrang bon ber Kangel auS bem öerfammelte» Solfe öfters borbefen gu laffen, bamit fie fid) unter ihrer Aufficht unb Anleitung an ein würbe-bolIeS unb aufet'baulidjeS Sorbeten gewöhnen. Sie begiiglidjcn Mißbräuche rügte er in bem oben angegogenen Hirtenbriefe auf gar ernfte ©eife unb fudjte, fo gut er tonnte, benfelben abgreifen. Es heißt: „Sie wichtigfte SoppelpfIid)t bcé Menfdjen unb El)riften begeichuen bie beiben furgett aber inhaltbollen ©orte: Setc unb Arbeite! Son ber Art unb ©eife ber Erfüllung biefer beiben pflichten hängt uitfer geitlid)eé ©ol)l unb eraigeS §cil ab. Saß bie Arbeit gut gerietet merbe, gwingt ben Menfdjen bie Notij; baranf flauet ber Sauer wie ber §err, wenn auch nur bom geitltdjen, bergänglidjen Sntcreffe geleitet. Saß DaS@ebet im ©eifte unb in ©ahrheir berriditet werbe, baiüber gu wachen unb barauf gu bringen habe» wir, bie ber ijl. ©eift eiitgefegct, bte Kirdje ©ot- teS, biefe ficfjtbare ©emeinfchaft ber Heiligen auf geben, ju leiten unb anguiceifen, bafe ber Name ©otteS geheiltget werbe, wie int Himmel oIfo and) auf Erben, 3u meinem großen Seibwefen aber habe irf) mir bie betriibenbe Ueberjcngung öerfc^afft, baß an fefjr Bielen Orten baS beiligfie ©cfdjäft beS ©ebetes entheiliget unb auf eine fo fd)icuberifd)e Seife oolljogen roerbe, baß bie Sorte beS Herrn "" foldjen Betern bud)ftäbiich in Erfüllung geljeu; ,,©icß Bolf ehret mich mit ben Sippen; ihr Herz aber ift roeit öon mir." Der auffaöenbfte gehler bei unferm ©ebete ift bie Eilf ertigfeit, roenn ficb ^riefter unb Soff feine Seit ¿um Beten laffen, unb lieber mehr, aber fd)led)t, al« weniger, aber bas gut beten. 3ft baS langfame, aiifmerffamc unb anbädjtige HerzenSgebet eine Sprache ©ottes, fo rft baS eilfertige, unbeutlidje, Sorte beifdjlingenbe ©ebet nur ein Spott; ©Ott laßt aber feiner nidjt fpotten. „Serflucht ift, ber baS Serf bes Herin betrüglich ber richtet." (Jer. 48, 10.) Seiber roirb bas Eilen bei bem öffentlidjen lauten ©ebete Bielen Pricftern unb ganjcn ©emeinbcn fo ¿ur ©croohnljeit, baß fie faft nicht mehr recht unb an. ftanbig beten fönnen, rocnn fie aud) ein ober baS anbere Mal e§ wollten. ©iefem Uebclftanbe bei ber öffentlichen Anbaut abzuhelfen, wirb hie- mit angeorbneh 1. ®aß ber 1)1 Diofenfranj wedjfelweife gebetet werbe, roiefoldjeS bei ben meiften PfarrSgemeinben Kärntens ¿ur beffern Auferbauung bereits in ©eroohnheit ift unb ¿mar fo, baß ber erfte Abfatj bom ^riefter unb bon ben Affiftenien ober Miniftranten zufammen, ber zweite Slbfatj aber bon ber üerfammeltcn ©emeinbe bor-, bon bem anbern Sljeile aber nach-gebetet roerbe. Um bem müßigen unb fittenberberblichen Stehen bor ber Kirche, fo ibie bem Berfäumen bcS ©otteSbicnfteS borjubeugen, ift bie Sitte einzuführen, b.iß fid) eine Siertelftunbe bor bem Beginne bcS h'-SReßopferS auf ein ©locfenzeichen bie bereits ©egenwärtigen in ber Kirche bcrfammcln unb fid) burd) baS Abbetcn beS 1)1- SiofenfranjeS auf ben gemeinfchaftlichcn ©otteSbienft würbig borbereiten, ©ewiß werben fid) in jeber pfarrsgenieinbe einige frommen Männer finben, bie ben heil. [Hofen-franz anbächtig bor- unb baS Bolf ihnen wedjfclweife nachbeten Wirb. 2. Bor ber S rebigt ift bie in bieten Siöcefett gebräuchliche Sitte auch bei uns einzuführen, baß bie ©läubigeti z«c Anrufung beS göttlichen ©eifteS baS ganje Vater unfer urtb baS ©egrüßet feift bu Maria laut unb anbädjtig beten. ®er ^rebigct bat barunt nur ¿u fagen: „Saffet uñé' ben \)l. ©eift um feinen Beiftanb anrufen" u. bgl. unb bann mit bem gläubigen Volfe nicber ¿u fttieen. Dergleichen ift auch nad) ber $rebigt ¿u beobachten unb eS hat ber Sßriefter nur bie Meinung anjufagen, auf bie, ober für wen ober roa? gebetet «erben foHte.; 3. SB. 1. Bu ©breit ber beiligftcn ©reifaltigfcit, jur Sanffagung für alle empfangenen ©nabett; 2. für alle tranfen unb §auSbüti)er, bie fich ttnferm giirgebete anempfehlen, 3. für bie Seelen aller öerftorbenen Gbriftgläubigen u. bgl.; worauf bie ©emeitibe baS ganjc Vater unfer unb Aoe Maria laut ¿u beten bat. 3. ®ie an manchen Orten üblichen Bitten (Preces) für Verdorbene befonberS att Ouatember-Sonntagen finb in ber Art jn üerridjten, baß Dom SjJriefter mehrere 3U 3—5—10 Namen gufammen öorgelefen, unb barauf üotn Volte baS Bater unfer u. f. tu. üerridjtet Werbe; auf baß bie Anbadjt nicht ungewöhnlich fich etie, ttid)t ¿um Serberben ber mit bern foftbaren Slutc 3efu erfauftcn ©celen. „®cr ©ott ber ©ebulb unb bei SrofteS aber gebe Eud), baß Sl)r einerlei ©efinnuttgen unter ein an ber höbet, 3 e fu E lj t i ft 0 g e m ä ß." (9töm. 15, 5.)" Aber ttod) ungleich eittiDÜrbigenbef für ben fatf). ©otteSbieuft ift es, luettn man Giften öffentlicher ©ottcSberehrung ober moljl gar bem Neubau bou Capellen unb Sirchen liiige, Betrug unb Aberglauben ju ©runbe legen mili. And) fold)c Prüfungen mußte gürftbifebof ©lontsef mäbretib feines Oberhirfenanttc? erfahren. 3n ber Pfarre äßeitenftein, unroeit- Eilli, erbid)teten geminitfüd)tige Metifchett im 3. 1851. Erfcheiuuttgett ber Mutter ©otteS auf einem gid)-tenbaume in einem feljr einfamett SBalbe. ©clbgierige Srämer beuteten biefe Süge aus, balb lottrbeu Silber biefeS neuen Wallfahrtsortes unb gebrutftc ©ebetleiti mit ber äßuubergefd)id)te üott ©emeiube 311 ©emeinbe feil geboten unb Neugierbc uitb ©unberfudjt trieb gar balb leichtgläubige Men-fd)cn ott, baß fie in immer zahlreicheren ©choarett bie „heil, gid)te" bejud)-ten. grudjtloS bemühten fid) bie ©eelforger nad) ber SBeifung beS Sifd)o-fcS ihre ©chäflein ju belehren; frud)tloS mar aud) baS ettcrgifdje (Sin-fchrciten ber politifdjen Obrigfeit; frud)tlos mar fogar bie an Ort tittb ©teile angeroenbetc ©emolt, inbcin man bie gidjte bor ber berfamntelten Menge umhieb unb biefe auSeittanber trieb; fo lange nid)t ber Sifchof feine Oberhirtenftiinme erhoben ijot. Um feiner enblichen ©ntfeheibung mehr ©eroidjl ¿u »erleben, ließ er bie geroiffenhaftefte Prüfung unb Unterfuchung Vorangehen, unb öerfünbete bann in einem eigenen umfangreichen Hirtenbriefe feierlich fein Urthcil mit Anbrobung fernerer Kirdjenftrafen gegen ©aioibet'hanbelnbc; unb fielje — ber ©unberort ftaub plötzlich wie öermaift, alle« ©allfahrten ijat aufgehört, benn ber Bifcf)of hol gefprodjen. Bernehmen mir auch au« biefem Hirtenbriefe einige ©teilen: „©eliebtefte! ©in 3ai)t ift borüber feit fid) ber Stuf berhreitet, Maria, bie göttliche Mutter, fei in ber ©eitenfteiner Pfarre jibcieti Mab-dien auf einem gidjtenbaume erfchicnen unb l)o6c ihnen, ich weiß nicht Iba«, aufgetragen. ®ie Kirche leljrt ¿mar, baß fid) ©ott oft btird) ©unber offenbaret . . . Allein bic heil, ©chrift unb bie Iird)engefd)id)te bejeugen, baß aud) ber böfe ©eift gor oft bie Menfdjen mit Blenbmerfen berüift, um fie in Aberglauben 31t berftriefen unb jur Berttad)läffigung be« gebotenen ©otte«bienfte« ju herleiten, auf baß fie ihre ©eelenhirten berlaffenb auf Abwege fid) berlaufen unb jerftreuten ©chofen gleich bem I)öllifd)ett ffiolfe jur Beute werben. Uttb leibet- gelingt c« nur jn oft, wie einft ba« erfte ©eib ©ba, fo and) Ejeitt 3U Sage befottber« perfonen bc« weiblichen ©efd)!ed)teS 31t bet'blenben unb biele, nicht nur auSgelaffene, fonbertt auch gute aber leid)tgläubigc Menfd)ett itt feine gallftricfc 311 fangen, bafs fie bic ©timmc ihrer giriert nicht mel)r hören, fonbertt auf eigenen Wegen wanbeln, bie leibet' feine Himmeföroegc, fonbern bie breite ©traße be« Berberben« finb. ©unber haben Bifchöfe 311 unterfuchen, Wallfahrtsorte nur fie 31t erlauben . . . Aber fold)c finb bem böfen ©eifte nid)t ttad) ©iUett. Darum erfinnt er balb eine Sift, baut neben ©ott geweihten Altären fleine Altärchen irbifdjen ©ötjen, unb 3eigt neben ©otte«häufern öerborgene -Orte, bunfle ©älber unb Bäume, um leid)tgliiubige Menden botn ©otte«bienftc ab3Ujiel)en unb 3U betrügen. Balb finb e« lügenhafte blöbfinnige Kinbcr, meld)e erbid)tete ©rfcheittutigen ergä^ico, bettn bie Siige ift be« Teufel« eigenfte« ©erf. Balb finb e« hodjmütfjigc, habfüdjtige Menfchcn, tuelche ben ¡¡Huf neuer ©unber erheben, bie nirgettb« al« nur in ihrem berrücf-ten ©ehirne uub böfen Hei'3en ej'iftiren. Balb finb e« berfotttmenc Bettler, Taugenid)tfe unb Sanbftreid)er, bie weit herum bic erlogene ©unbernad)-rieht berbreiten unb bie Seilte locfen, fich an Ort unb ©teile bon ber Wahrheit ju überjeugen. ;3u biefer teuflifdjen ©ippfchaft gefeUen fid) enblid) eigennützige Sirtbc utib geroinnfüchtige fttämer, meiere beriet Sun-berorfe mit bollern Munbe loben, bamit fte meljr löfen, gíeid) bem l)eib-nifdjen (Silberorbeitcr Demetrius . . . Utib gernbe fo erging eS mit ber fficitenfteiner gidjte. Die I)tibniid)en Slobenen bereí)rtcn bie Sinbe als einen heil. Saum —' bie jejjigett ober eine ped)triefenbe gäl)re ober eine fttollige gidjte, um melcbe fie fnieen, bereu abgehauenen Stamm fie befd)iteiben, bie Splitter nod) §iiu|e trogen uttb gleich Reliquien aufbewahren? 3ft ein foldjeS Serfohren nid)t gegen baS erfte ©ebot ©otteS? gegen bie gefunbe i'eijre unferer Ijeil. tirdje, meld)c ftrenge unb unter einer Sitnbe berbietet, foL-cbe Reliquien 311 bereljreit, roeldje bon ber tirdje nicht als Ijeilig aner-fonnt finb? (Trid Conc. sess. 25.] Die Sirdje berbietet Statuen uttb Silber ¿ur Bcrel)nmg au3¿ujtcllen, meiere bott ihr nid)t unterfudjt unb gutgeheißen finb; eigenfinnige Triften aber errichten oI)ue jegliche Anfrage hölzerne Hütten, in betten fte (eid)tgläubigen Mcnfdjen um eine? fchmufi-gen ©eminneS miüen bezügliche ©ebetlein berfaufen. Sft eitt foldjer ©ot-teSbienft nid)t eine Erfinbung beS SatcrS ber Sitge? Unb gelingt eS bem tíügengeift an einer ©teile, fo finbet er alfbalb Helfershelfer, ben gleiten Betrug aud) au anbetn Orten 311 berfud)en; mie eS in ben legten Sohren an mehreren Orten borfam .... (Saget eS felbft rechtgläubige Ehriften! gelten nid)t für Seiten fo tläglidjer Serroirrung ganj befonbetS Mc Sorte éhrifti: „Senn alibann Semaub ju eud; fagt: Sel)ct hier ift ßhriftuS, ober bort, (baS ©leiche gilt attd) bon Maria, ber Mutter Éhrifti) fo glaubet es tiidjt. Denn cS merbett falfdje (5-^rifti unb falfche Propheten aufftehen, uttb fie merben große 3eid;ett unb Suttber tfyun; fo baß felbft bie AuSermählten (menn eS möglid) märe) in Srrthum geführt mürben. (Siehe id) höbe eS eud) borgefagt. Senn fie eud) alfo fagen: Sieíje er ift in ber Süfte, fo gehet nicht hinaus; fiel)e er ift in ber Cammer, fo glaubet fS nid)t." (Matth. 24.) Eben biefe Sorte Seftt eud) ju mieberl)o-lett, ift in biefett gefahrbollen Seiten eueres Bifd)ofeS heilige unb crtiftc Pflicht, gemäß ber Seifung beS heil- ApoftelS SoattneS: „©eliebtefte I glaubet nicht jebem ©eifte, fonbetn prüfet bie ©eifter, ob fie ans ©Ott finb; benn biele falfche Propheten finb in bie Seit ausgegangen." (1 Soan. 4.) DiefeS apoftolifdje Sort gilt aud) bon ber Seitenfteiner gidjte uttb ihren Erfd)einungen. (Sin Sahr unb nod) barüber habe id) ruhig jugematlet, aufmerffatn betrad)tet unb 3U erforfd)en gefud)t, toaS auS biefem neuen SaUfahrtSorte Werben foH. Sd) fiabc 311 ©ott gefleht unb bcr feligftcn Smtgfrau e« an-befohlen, fie möchte tm« ju erfennen geben, ob jene Erffeinung öon ©ott unb ob e« fein Wille fei, baß biefcr Wallfahrtsort bie fird)lid)e ©eneh-migung erhalte; fo aber biefe« nicht bcr galt, baß er roiberrufen unb abgeboten werbe, bap nicht fromme feijnften auf Abwege gerathen, unfer ©laubc aber öon unfern geinben um fo nichtiger Dinge mitten nerfpottet merbe..... Um biefc Angelegenheit richtig 31t entjcbeiben, habe id) gemäß ber bei foldjen Veranlaffmtgen ublid)ett ©epflogenljeit unterer hl. Kirche ber Weitenftciner Pfarre gaffen unb ®ebete auf 3 Sage üorgefchrieben, bamit ©Ott, ber bie einige Wahrheit ift unb jebe ßüge haßt, uns ¿tt erfennen gebe, ob biefe Sad)e öon ©Ott, ober aber nur eitel Blettbmerf bes Satan« fei ... Die ©ebete mürben anbäftig oerrichtet, bie E>eil Meffe an jenen 3 Sagen auf bie Meinung gelefen, mir möchten ben Willen ©otte« erfennen, um nicht ju hinbem, wa« öon ©ott, — aber auch nicht ju unterftu|en, loa« öom böfen ©eifte fomrnt. Nadjbem biefcs gefd)ehen, habe ich firchliche dichter, berftänbige, ehrenhafte unb fromme Männer, 4 Dedjante nätnlicb abgeorbnet, mclche am 10. unb 11. Mai in meinem Namen unb in ©egenmart bcr ©emeitibe bett ganzen Ort unterfucht unb bann in Weitcnftein alle Beugen ber angeblichen ©rfdjei-uiiiig »erhört, unterfucht unb nach Wahrheit unb ©ered)tigfeit entfehieben haben. Unb 10a« bot fid) bei biefer Unterfufung herausgeftellt ? Sie hoben fid) überjeugt, baß es Wenige gibt, welche behaupten, bie ©rfd)einung bei' Mutter ©ottc« mit eigenen Augen gefehen ¿u hoben... Sclbft jene, weldjc foldjes behaupten, erjählen alle« fo Huflar unb öermirrt, baß man nift« göttliche« barau« entnehmen fann . . . Nirgenb« auch nur leifefte Spur einer göttl. Offen bar 11 tig ober eine« Wunber«. Man fann feinen (Sinnigen nennen, ber an biefem Orte eine befonbere ©nabe erlangt, feinen Stmber, ber fid) augenfällig befehrt unb gebeffert; bei ben Wallfahrern ift feine befoitbere SInbaft unb Vertrauen, öielntehr eine auffaUcnbe Serftreuung be« ©emiithe« unb Kälte be« ^erjen« 311 bcnterfcii. „An ben grüdjten, jagt SefuS, merbet iljr beu Saunt erfennen." Wäre biefc (Srfdjeinung in Wahrheit öon ©ott, baitu mären bie Seilte gar wunberbar für alle« £>ei-lige unb ©öttliche begeiftert worben. Auch bie Nachbarn, welchc ¿uerft bie Erffeinung gefehett ju tinben behaupten, haben feinen gültigen Beugen. ®aS Mäbchen, meldjeS fie guerft gefehen haben .will, ift crfid)tlid)cr Maßen gum Betrug unb gut Süge ab-gerichtet, inbcm ihre Slnberwanbten auf ©ewitttt fpeculiren. Siele fd)ämett fid) gu geftehcn, fie haben nid)tS gefehcn; weil man behauptet, wer nid)tS ficht, fei nid)t in ber ©ttabe ©otteS. Selten befud)t Scmanb biefen Ort gum gweiten Male, ©ie bei ber fird)lid)cn Uuterfuchung anwefenbcn Seilte, bei 1000 au ber Bahl, offenbarten gar feine Begeiferung für biefen Ort, baten aud) nid)t um bie Beftöttigutig, fonbem fnl)en gu unb erwarteten gang falt bie rid)terlid)c Entfdjeißuttg, ber|'pred)enb, fid) willig unb gehör-fam allem 311 unterwerfen, was ber Bifdjof int Siatnen ber Sirdje be-fd)ließen werbe. Slus allenbem ergibt fid): 1. ES läßt fid) auf ber paef gu SBciten-ftein eine wirflidje Erfdjeinung ber Mutter ©otteS nid)t erweifen. 2. ©et Sefud) ber gid)te ift fein ©Ott gefälliger äSalifaljrtSgnitg, fonbern eine Berfuchuttg Ieid)tgläubiger Meitfchen. 3. SBer biefeu Ort befttd)t, erlangt fein Berbienft, feinen SIblaß. 4. Es Hißt fid) ber SSille ©otteS nid)t erfett-tten, baß an biefem eine Sitdjc ober Sapelle gebaut werbe, öielmehr fei biefer Ort gu berlaffett, befielt Verehrung auS Siigc unb Betrug entfpringt unb unferen 1)1- ©lauben fd)änbet. So haben alle biet bom Bifdjof ent-fenbeteu Stid)ter entfliehen, unb ihren Vefchluß finbc aud) id) gu be-ftättigen. ES laffe fid) bemnad) fein rechtgläubiger ßhrift »nb feine (£i;riftin in Bufunft herführen, an biefen Ort gu wallfahrten. 3eber aber, ber fid) unb anberu gut will, foll biefe Slnorbnung aud) feinen Stachbarn mitthei-len unb fie üor berlei SBallfahrten warnen. Böswillige, eigenfinnige 1111b ungehorfante Menfd)cit, welche biefeS Berbot bermeffen unb hatSftärrig tabeln unb anbere gu biefem Wallfahrtsorte loefen werben, Werben aber auS ber fird)lid)ett ©emeinfdjaft auSgefd)loffen werben uttb begehen eine Sünbe, bereu 2oSfpred)ung id) mir als Bifd)of oorbcl)alte. Es ift Siecht unb Pflicht, Maria gu bereiten, aber tiid)t burd) Süge unb Srrthum, fonbern burd) Nachahmung ihrer Sugenöeit unb Befolgung ihrer Sel)ren. Maria aber fprid)t gu ihren Verehrern unb Verehrerinen: „Stiles, waS eud) mein 8ol)ii fagen wirb, bas tl)uet." 31)1' Sol)tt aber fagt: „Sßer eud), meine Steilbertreter,l)öct, ber höret mid). ®er aber bie Sirdje nidjt hört, ber fei bic wie ein £>eibe unb öffentlicher Sütiber." ®aS geliebte Seelen unb Sdjaflein Etjrifti, ift bie Stimme Sefu unb Moria an eudj. ©cfdjrieben unb gejagt habe icf) ei eud), al« euer ¡Dbet'hirt unb gerettet meine Seele. ©ute Sd)äflcin werben bie Stimme il)re« §irten hören; bie §aleftiirrigen wirb ©Ott richten. ©er §err fei mit eud; uttb mit meinem ©eifte. Slrnen." 3$>a« cttblid) ben Sir d) ett fdjmuif anbelangt, eiferte er burd) Hirtenbriefe, fo wie in ben Eonfiberationcn bei Erercitien, wie tiicf>t min-ber auf Bifitafioncn für benfelbeu berart, baß Scelforger unb ©emeittben wofjl wußten, fie fönnen bem Oberl)irfcn nid)t leidjt eine größere grettbe bereiten, al« wenn fie für bie fünftige Bifitation iljre ftirdjen mit braut-lid)ct)t Sdjmucfe auSftatten. SBar eine ©enteittbe taub gegen feine Ermahnungen unb inbofent für bie ßierbe bc« ©otte«i)aufc«, fo b:ol)ete er mit ber Sperrung ber Kirdje, bie er aud) einige Male wirflid) berhängte. Hatte hingegen eine ©emeinbe einen guten BMüen, aber 31t wettig Energie, ba wußte er ein anbere« Mittel, welche« bie SBirfung nie öerfehlte. Salb berfpract) er einen ©elbbeitrag (3. B. in St. Slnbreä, in ^otricfl u. f. w.); halb ein foftbarc« Slltarbilb (3. 23. 31t St. Martin in Dtofcnthal tt. f. w.) balb ein Meßfleib, wenn ba« Unternehmen wirtlich ¿n Staube fommt. Keine gunftion gewährte il)m eine größere greube, al« bie Eonfe-eration einer neuen Kirdje, fo anftrengenb fie aud) ift. 9?id)t« bermodjte il)n 3urücf3ul)alten, nid)t nur ^farrfirdjett, fonbern fogar gilialfircfjen felbft auf ben fteilften Bergen 31t confecriren, wenn er barum augcfud)t würbe. SU« er wenige 2ßocl)ni bor feinem £obc gebeten würbe, in ber Pfarre Sßeißwaffer bie fo mühfam unb prad)tooIl gan3 neu gebaute 9BalIfal)rt«-firdje 311m heil- Srettj auf einem fel)r hohen unb (teilen Berge 311 confecriren, brattg feine Umgebung mit ben 3ubrittglichftett Bitten in il)n, er tnöd)tc bod) feiner fränfiid)fcit eingebettf fein unb fein Sehen fd)onctt. Stber olle Bitten unb Borfiellungen blieben crfolglo«; er eilte l)iu, wo eine fromme utib licbettbe ©emeinbe mit finblid)cr Pietät nad) feiner Sin-fünft fid) fel)ttte. Sein Sehen galt il)nt ja nicht«, wenn er nur feinen Schäfleitt irgettbwic bienen uttb fie im Herrn erfreuen tonnte. Nach boll-enbeter gunftion ließ er fid) ba« pfarrlichc ©ebenfbud) bringen, unb am anbern Sage fanb mau ein rührenbe« ©ebidjt al« legten Slbfchieb bon biefer geheiligten Stätte. Bicllcidjt nur wenigen Bifd)öfett wirb ber Sroft bergönnt fein, ben er al« berbienten Sohn feine« Eifer« für bie Ehre ©otteS erlebte, in ber furgen Beit bon 16 Satiren 20 ttjeilê gang neu gebaute tl)eilS böllig reftaurirte Kirnen eonfeeriren gu tonnen.*) 3u ben größten unb fcfjwerften Pflichten eine® iöifdE)ofs in Begteljung auf bie ©celforge gehört enblid) bie fanonifdje Sifitation, wie ba§ Eoncilitttn bon Srient in ber 24. ©i£ung (c. 3. de reform.) foldje fo ernft ben Sifdjöfen borfjält unb iEinen babei jenen gleiß anguwenben auS §erg legt, meieren eine fo wichtige $anblung erheifcht. „Studeant cum debita diligentia visitationem persolvere." Unb fürwahr; ein ©ärtner tonnte fid) nicht rühmen, feine Pflicht erfüllt gu haben, wenn er gwar im grühlingc feinen ©arten forgfältig bepfTanjete, ii)n aber fpäter feinem @d)icffale überließe, ohne je nachgufel)en, weldje §inberniffe bes 3Bad)SthumS gu entfernen unb weiche Sebiugttugen eiiteS fröhlichen ©e-beil)enS ber auffproffenben Pflaitgung gu üerfchaffen wären. Ecft in ber unermübeten fleißigen 2tuffid)t geigt fich ber Eifer beS ©ätlnerS. Ein foldjer ©ärtner in bem ihm bon ©ott anbertrauten ©arten feiner Siöcefe war gürftbifdjof ©lotnäef, wie er fid) aud) felbft in feinem erften Hirtenbrief an feinen Klents mit einem ©ärtner bergleicht, ber am frühen Morgen fdjon mit frohlod'enbem Hergett feine Blumen betrachtet. (Sgl. ©. 72.) SBaS feinen Eifer für Erfüllung biefer Pflicht betrifft, fo bürfen wir il)n wohl mit 9ted)t einen getreuen 9iad)al)mer beS l)i- f^ennj bon ©aleS nennen. Sott biefem großen Sifchofe ergäl)lt bie ®efd)icf)te, baß er oft bon rauhen SüBegcn wunbe güße befam, fo baß er mehrere Sage nicht mehr auf beit güßen fteljen fonnte. Manchmal mußte er auf ©treu *) SBir gebeu i)iet bas ©erjeidjniji berfetbeu. Su Sa tut en: §(. Sreitj bei llnter-$rauburg (eine grope Sffiatlfa^rtsfirdje). ©t. Sartljelmâ ain Slictjberg (giliale bon ©t. fflîictiaet bei 2Bolf'sberg). — ©t. ÎSeter nnb *)$aut am Stcisbcrg (giliale oon ©t. 3»a-rein. — ffarrfirdje ©t. Sotjann am gorft. — ©ctjtojifapetle in SffioIfSberg. — ©t. Statuatina (giiiaifirdje uon ©t. SXirfjnei bei 23ieiburg.) — 3n ©teiermarf. fff. ®aria #imtnelf. iit ®ot>eriia, 15. 5tug. 1846. — fff. ©t. 3of)aim in Maj&orje 24. 3nni 1849. — $ff. ©t. ®artiit am ©acheter, 24. September 1849. — s|5ft. t)l. 2»a-via in toftrionica, 4. October 1849. — >]îff. 1)1. ©eift in «rtice 1854. — gitiatfr. ©t. Oêroatb bei fonifi (mit 2 confc. Stttâren), 1857. — fff- ©t- Martin im 9tofeii-ttjat, 1858. — gitiatf. ©t. Urban bei ©aniê, 1860. — fff. ©t. ^eter im ©annttiale, 28. October 1860. — gitiatf. ©t. Diifotauê nâd)ft îkapberg, 28. Sum 1861. — gi-liait. 1)1 Sffaria in Smotnif bei »îaft, 28. October 1861. — ©cfjlopfapetle I)t. ffliaria in ©djleiniji bei SKarburg, 30. 3uli 1862. — Satlfaljrtêfr. [jt. Sreuj bei SBeipnmffer, 8. Stug. 1862. — gitiatfr. t)t. Sîofalia bei toftreiniij, 21. September 1862. — ®ie §oct)aitrire : in ber ©omfircfje ju SDÎarburg, 1862; — in ber âïorftabtpfarrfitctje t)t. fflîaria in Warburg, 1861; — in ber 2Kiffionêfircf;e 311 ©t. Sofef bei Sitti, 11. Stug. 1862. fdjlofen unb menn man ihn bat, fein fiebert nid)t ber ©efaljr att^ufe|en, antwortete er: lt3d) muß nicht nothwettbig leben, aber ba« ift tiotl) wenbig, baß id) meine pflid)t erfiiOe." — AehnlidjeS luieberljofte fid) öfter« bei ben Bifitationen be« feligen Bifdjof« Anton Martin. Nie war it)m eilt Berg ju fteil, nie ein Weg 311 befd)iuerlid), nie eine Wohnung 3U ärtnlid) unb 31t beengt. Sie Armutf) mar i[)in bieitnefjr eine gar liebe ®efäl)rtin, mäl)renb il)it bie Einquartiruttg in ein lurariö« eingerichtete« Bimmer aüjeit berftimmte. AI« er einmal in einem baufälligen Pfarrhof Ecine Unterfunft finben fonnte, begnügte er fid) fammt feinem Begleiter in einer fel)r beengten Kapianei 311 iibernadjten. Er fonnte e« auch nid)t ertragen, baß fid) bic Pfarrer um feiner perfott mitten bebeutenbe Auslagen öerurfad)en follten. . Saum Bifdjof gemorben erließ er fd)on ein Eircttlare an feinen Kleru« mit ber ernfteu Mahnung, ihm alljeit nur eilt gan3 einfache« Mal)l, meld)e« au« 3 l)öd)ften« 4 Speifeit beftel)en barf, borjufejjcn. Unb um 31t 3cigen, baß e« ihm mit biefer Anorbnung Ernft fei, fpeifte et bie erftereu 3al)re allein au feinem Bimmer, 100 ihm nicht mehr als bie beftimmte Angal)! Spcifeu borgefe^t merben burftc; fpäter crfd)ictt er mol)l au ber Tafel, um feine priefter 31t efjreu unb ju erfreuen, ol)tte jebod) eine Speife mel)f 31t berühren. AI« er jebod) fal), baß fein Klent« biefe Abfonberung feine« Obei'hirteii fdjtocr ertrage, fiegte itt fpäterer Beit bie fiiebe ju feilten Prieftent über bic Strenge gegen feine Pcrfon. Er fpeiSte bann moljl immer gemeinfdjaftlid), ftanb jebod) gar häufig fd)ott nach einigen Speifett auf, um au far.em Bimmer 3U arbeiten, ober feine Steife fortjufejien, um für bie ttädjfie Station mehr Beit 311t- Arbeit 31t geminnen. Wir muffen fogar fagen, baß je mel)t fein fieben bem (Snbe fid) ju-ueigte, befto mci)r fein Eifer für bie fanottifdje Bifitation fid) erhöhte. Kaum int £>erbfte 1859 nad) Marburg überfiebelt unb bon fo öielctt noch unetlebigten Tran«lation«-Arbciten überhäuft, begann et gleid)ibol)l tioti feiner guneljmenben Schwäche im grithjahr 1860 bie aitgeftrengtefte Bifitation, itibcnt et im neuen Anteile allein 7 Sefattate bifitirte, ohne eine eii^ige Pfarre 31t übergehen, um fid) möglid)ft jdmell eine bollftänbige Einfid)t itt alle feelforglidjen Berhältniffe ju eriuerbett. Unb al« in feinem legten SebettSjahre feine Kräfte fo nterflid) 311 fiufen begannen, er aber nicht« befto weniger in einem ber allerbcfd)merlid)ften titib gebirgigften Scfanate, Titffer nämlid), bie Bifitation attfagen wollte, brang man bon allen Seiten in il)n, bod) um ©otte« Willen biefen ©ebanfen aufjugeben; allein er meinte wie grätig bon SaleS, eS fei nicht notbwenbig, baß er lebe, tüoljl aber, baß er feine «Pflicht erfülle. ®reimal gwang ihn fein ßeiben unter WegeS fid) gu Bette gu legen, unb bort) ließ er nicht ab, trojj ber ungünftigften Witterung bie Bifitation meift 3U guß gu boHem ben. AIS er bei einem heftigen Stegen unb beut fdjledjteften Wege bom Berge St. Nif'olat ttad) Süffer fam, unb iljn bie faiferlidjett Beamten unb ©emeinbeborftönbe fd)on erwarteten, lächelte et freunblid) unb fagte fcfjergenb : „Einen fo fotbigen Bifd)of werben Sie roofjl ltod) nicht gefeljen haben." WaS aber fotlen wir erft Don bent gleiße fagett, mit weichern er bie Bifitationen fclbft abhielt? ©ewöhnlid) traf er gegen Abcnb auf ber Station ein. Wo ilju bie «proceffion erwartete, ftieg er Pom Wagen uttb betete ben Stofenfrattg bis gut- ftrd)c bor. Nadjbcm er ben Segen mit bem hoehwiirbigften ©ute empfangen, begab et fid) unmittelbar itt bie Schule, um ber «Prüfung ber tinber anguwohneti. ®ie Äatechefe nahm er gum größten Sheile mit ben Äinbcrn fetbft bor, biftirte auch gerne ben Siftanbo-Satj, ober gog ein Sctteldjett aus feiner Safdje, auf weld)cm ein foldjer Sa| gefdjrieben ftanb, unb ließ ihn burd) einen anbern iprie-fter biftiren. Niemals müßig, benütjte er nämlid) bie Seit auf foldjen Reifen äud) bagu, unter WegeS fdjöne ©if'tanbo-Säfie gu erfinnen, bie in einer redjt herglidjcn gorm eine fdjötte Sefjre für Äinber enthielten, unb fie eben fo erfreuen als belehren füllten. Einen Srar.g folget ©iftanbo-Sä|e ließ er im Sabrbitdje Drobtinice 1853 (S. 225) abbruefen;. benn eS entging ihm nicht, wie Wenige nur bie ©abe beftfien, mit finbern finblid) umgügehen uttb gu fpredjen, unb wie häufig man gerabe ©iftanbo-Säjjc itt Schulen böten muß, bie in ungefälliger gorm einen gang unpaffenben unb ben finbern unPerftänblichen Snljalt barbieten. Am anbern Sage, fo eS ein Sonn- ober geieriag war, begab erfidj fchon am frühen Morgen in ben nädjft beften Beichtftuhl; unb war ba wenig gu tljun, fo beifügte er fid) in einen firdjenftuhl, um bem grüh-gotteSbienfte beiguwohnett unb mit bem Solle gu beten, ober aud) baS Solf in ber Äirdje, ben Sehrcr am Eljore unb ben «priefter am Altäre unb auf ber Langel gu beobachten unb fidj gu übergeugcit, ob unb wie ferne alle Sheile ihre «pfiid)tcn erfüllen. Wahrgenommene gehler rügte er att* fogleich, boch fo fchonenb als möglich, oft nur in gorm eines wohltuen-ben SchergeS. AIS einft ein Bfarre,:/ &er ehemals fein befonberS geliebter 16 Sögling gewefen toar, bie Sandel betretenb, bett Söifci)of gerabe berfelben gegenüber in einem Äirfenftuhle erblidte, fam er fo au« ber gaffung, baß er, obgleich ein gewanbter Slobene, ben Vortrag mit einem fpraf-lifen getjler begann: „Ker nas je dones sreča zadela . . . ." „Weil uñé heute baé ©lücf getroffen . . . ." Nad) ber Verrichtung fpraf ber Vifchof: „Gin fo guter Slobene unb folfe geljler auf ber fanjel! Eé ift unrichtig 31t fagen: Saé ©li'tcf t>at uñé getroffen. -- Saé Unglücf trifft uñé — baé ©lücf wirb uñé 3 u £ i) e i I. (Nesreča nas zadene, sreča nam dojde.)" Vor ber girmung toar bie Kirfen-Kated)efe. ©ewöhnlif ließ er ben heimiff en tatrf eten nur toettige fragen ftellen, bann übernahm bie Aué-frage er felbft. 3n ber Äirfe auf- unb abgchenb fegte er biefelbe oft ju anbertljalb ©timben fort, prüfte gleifmäßig Suitge toie 2llte, Mige toie Verehlifte, unb aud) tjiev trat bie ff ott bei ben Miffionett ermähnte nterf-toürbige Erffeinuiig ju Sage, baß er fid) augcnblicflid) baé bollfte 3u-trauen ber Menge erwarb. AHeé brängte fid) an ben Viff of ^erati, tuett-eifernb um bie (Sí)«/ fon bemfelbeit befragt ju toerbett unb il)in eine Antwort ju geben. Nad) ber Meffe folgte bie elfte fürjere Anrebe an baé Volt, in welcher er pafljen, girmlinge unb bereit Eltern über bie Erhabenheit beé Sacratnetttcé ber ()l. givmung, über ihre allfeitigen Pfliften unb eine würbige geier biefeé Sageé belehrte unb bor Mißbräuchen warnte. Grft nad) ber girmuug unb borffrift«mäßigen Vifitation in ber Sird)e folgte bie eigetitlife oft lange Attrcbe an baé Volf, in weifer er mit apoftoliff em greimutl) unb Ernft fein Urteil über ben religio«-fittlifen Suftaab ber Pfarre auéfprach, mochte eé ffon auf Snfriebett-heit ober Unjufriebenheit lauten. Um fif jebod) toeber bttrf ju große Strenge, nof bttrd) 3U große Naf fift hiebei ju berfel)len, hatten bie Seelforger bie Weifung, ihm ffon an ber näd)ft boi'hergehenbett Station ein „Pro memoria" einzeln ju überreifen, in weifem alle ßift- unb Sdjattenfeitcn ber Pfarre aufju-führen waren, bamit er aufmerffatn würbe, auf weife ©egenftänbe er bei ber Vifitation ein befottbereé Augenmert ju riften, weife ©ebrefen er in feiner Anrebe befonberé 51t rügen, ober weife Vorzüge er ju erwähnen habe. War cé ¿war feinem guten §erjen weit tnel)r eigen, 31t loben alé ¡ju tabeln, fo tonnte er nifté befto weniger auf reft ffarf unb bitter werben, befonberé bann, wenn baé Volf bie Prüfung aué ber g^riftcnlehre fd)led)t beftanb, ober wenn er beim ©otte«bienfte oHfeitige, gfluigfcit ober in ber Sirene tlnorbnung, <3d)mu| unb Berwaljrlofuttg betnerfte. ©eine Begleiter ergäben, baß er einige Male bei folgen ©ele-gefeiten feinen Eifer, bie traft feiner Rebe unb bie ©djärfc be« Slu«-bntefe« 6i« gu einem ©rabe fteigerte, baß bie Seilte in ber Sirene wie wrfteinert baftanben. Sie freien Slugenblicfe nach ber Sifitation fei e« bor ober nach tifcb benüfte er bn^u, aEfogleidj bie Sifitation«-ErIebigung gu febreiben, unb jtoar auf bent ©runbe, weit bie Einbriicfe bantal« noch gang frifd) bor feiner ©eele ftanben, bamit er nicht« i'tberfef)e unb nichts übergebe, tarn er nach beenbigter Bifitationfreife nad) §aufe, fo gelangte ba« Elaborat unbcrgüglid) gum Mitnbiren in bic Jfanglei, unb in wenigen tagen hatten bie ©eelforger bic Erlebigung fdjon in§änben.*) äßa« in ber Eonbcrfation mit bem hodjfeligen gürftbifdjof befonber« angenehm anfprad), war fein reger Sinn für alle« ©efd)ichtltd)e, fchon gar, tuenn e« unfer Batertanb ober unfere Siöccfe betraf. Er wußte bie ©e-fcf)ichte eingelner tirchen unb Pfarren oft bi« in bie fteinften Setail« gu ergäben, wa« ftch wohl nur burd) fein borgiiglid) treue« ©ebächtniß er-tlären läßt. Oft bebauerte er e« tief, baß fo bielSenfwürbige« in unferer Siöcefe bertoren gegangen fei unb nod) immer berioren gehe, weit man bie an bieten Orten bor alter Seit begonnenen „®ebenfbüd)er" fort- *) Ueberfidjt ber Dom prftbijdpf Siomšef abgehaltenen fanonifdjen SSifitationen. 3m ehemaligen f ä r ntfjen'fdjen ©iöcefan-Stnttjeite. 3m Setanate: St. Stnbreä 1847, 1850, 1854. — Pliberg (Sleiburg) 1848, 1854. — Doberla ves (gbernborf) 1848, 18 5 5. — fieonljarb 1847, 1853. — Yelkovec (SBöttermarEt) 1848, 1854. — ffiotfsberg 1850, 1854. 3m alten fteirifdjen ®iöcefan-5tntf)eile. Sni Sefanate: Bistrica (Säüinb. geiftrijä) 1850, 1857. — Brastovče (grajan) 1849, 1856. Gorni grad (ßberburg) i848, 1854, 1861. Konjice (©onobife) 1846, 1851, 1857. Kozje (®racf)enbnrg) 1847, 1854, 1860. Laško (Süffer) 1849, 1854, 1862. Nova cerkva (SKeufirctjen) 1846, 1851, 1857. Bogateč (9to()itf^) 1846, 1858, 1860. Skale (SfaKi) 1848, 1855, 1862. — Šmarje (St. SOfarein) 1846, 1851, 1858. Šmartm (®t. SBfartin b. SB. ©raj) 1846, 1853, 1859. Videm 1847, 1854, 1861. Yuzenica (Salbenhofen) 1849, 1857. Celie (3iQi) 1847, 1852, 1858. J 3m neuen fteirifcfien ©iöcefan-Stntbeite. 3m Setanate: SKarbiirg 1860. Fram (»tMfjeim) 1860. Hoče (Jtötfdj) 1860. Jarenina (Snring) 1860. Šent-Jur (@t. ©e-«flen an b. ©tainj) 1861. Sent-Lenart (St. Seouljarb) 1861. Hamberg 1850. Ptuj (ftttau) 1861. Velika nedelja (©ropfomitag) 1860. Zaverče (©auritfeti) 1360. Zuführen aufgehört habe. Gr meinte, baß bie Seelforge fetbft burdj biefe SSernadjläffigung einen Nachteil erteibe, inbem ber neu eintretenbe ir finb im gleiten Maße berpflichtet, ¡,je f^atenreidje ®e|chid)te unferer Sage unfern Nactjfommen aufguberoah-teit burd) Grridjtung unb fleißige gortfetjung gefdjichtlidjer ©ebenfbücher ¡peiner Seelforgftationen, bereit fieitung un« anbertraut ift. Mit Ber-gtiiigcn entfprid)f bnrutn baê Drbinnriat Sabant bem SBunfclje be« löbli-¿jeu ijiftorifdjen Sereine« für Stciermarf ddo. 27. Ociober t. 3. 3.1634, btc Herren Seelforger angumeifen, ®cbenfbüd)er gu eröffnen, welche alle« £)ettf- unb Sef)cn«ibürbige iljrer Seelforgftationen enthalten, fo wie eine fortlaufcnbe Aufgeidjnung aller merfioürbigeit Begebenheiten fortfe^en foUen, um fo mefjr, al« berglcicheu sj$farr«djronifcu (libri memorabilium) in ben ©iöeefen Böhmen«, in ber äBiener Erjbiöcefe, fotoie in ber Nachbar-biöcefe ©urf fdjon feit Sohren beftei)en, im MetropoIitan-Sird)fprengeI ©Osburg in neuefter Seit attgeorbnet mürben, unb au bielen Orten unferer ®iöcefe, al« gu ßilli, Siiffer, Neufirdjen, Salbenhofen, Altenmarft unb Ebernborf berglcidjen ®ebenfbüd)er mel)r ober minber boHftönbig bor-[janben finb. Su einer förmlichen jmeefmäßigen Einrichtung eben gebadjter ©enficher finb bie ^farr-Ard)ibe unb arr-3teg ift ra t u ren bie unerläßliche ®rttnblage. 2Bic biefe beiben Smeige einer orbentlidjen Pfarramt«-fiiljrung gu errieten unb fortgufct)en finb, enthält Reifert« geiftlidjer ©e-fdjäft«fthl S. 370—374 eine genitgenbe Snftruftion mit ben erforberlichen $ormuIarien, worauf fiiemit hingemiefen mirb, mit bem Auftrage, mit ber Errichtung bc« B farr=Ard)ibe« unb ber Bfarr-9tcgiftratur an alleit Seelforgêftationcn, roo foldje entmeber gar nicht, ober in feiner groecFmüßi-gra gorm noch Orbnung borhanben finb, mit bem Beginne bc« Solar-jähre« 1856 ben Anfang 51t mad)en. ®ic erforberlichen Ard)ib- unb SRcgiftratur-Säften finb au« bem Sirdjenbermögen beigufdjaffen unb biefe 8Iu«lage borfdjriftmäßig 31t bcrrcd)ncn, bie Säften aber in ba« betreffenbe Snbetitar aufjunehmen. SBa« bie Errichtung ber $farr-@ebenfbüdjer in Sonberheit anbelangt, fo ift ein Sud) au« 150—200 Bogen guten Rapier« in einem feften Èinbanbc bon fteifen Secfcln, mit lebernen Siücfcit unb Spieen, beftehenb itt golio, luenn ba« gormat flein, ober in Ouart, wenn ba« gormat pß ift, auf Soften ber Äird)e anjufc^nffcn. ®ie Seiten finb gu pagi-niten unb mit guter fchibarger Sinte beutlich 3u fchreiben, an äußeren unb an unteren Stänbcn ift bei 3—4 ginget Breite ein leerer Staunt ¿u laffen, bie ganje Abfaffung aber nach bent bortrefflidjen SOtufter ber genug befannten Celjska Kronika bom §errn Pfarrer Sgnaj ©rofchcn einjuiei, ten unb fortzuführen. Sie in baS ©ebenfbud) aufjuneijmenben ©egenftänbe finb guerfir .eine möglich grünbItdE)c BufammenfteHung ber Borgefchidjte ber betreffe«, ben ©celforgSftation, unb jwar: 1. Sie ©efdjichte beS PfarrgotteShaufeS, bejiehungStoeife ber pfarre, bann ihrer gilialen, eine allfällige ErreftionSurfunbe Sheilungen ober Vergrößerungen ber Pfarren, Erhebung j. B. einer güj. ale ober Äuratie zur Pfarre. Bei ben Urfunben ift, wenn nidjt, was bei befonberS wichtigen Sofumenten ber gall, bie Abdrift beS SBort-lauteS, bod) ein richtiger Aufzug, mit Angabe bes SatumS unb ber Unterfchriften unb Bezeichnung beS Ortes ber Steponirung im Pfarr-Archibe anzugeben. 2. Sie ^Reihenfolge ber Pfarrer, Probiforen, unb wo fapläne finb, auch berfelben, entnommen nuS ben SRnirifelbüd)ern ober Sefreten u. f. ro. 3. Befdjreibung ber Pfarrfirdje, bie Angabe beS beiläufigen Alters berfelben, bie Art ifjreS ©tpIeS, ihrer Subauten, Shürme, ©afriftei, u. b. gl., Angabe ber Altäre, iijres Alters, ber Bilbntffe unb ©tatuen Betreff beS ©egenftanbeS, ben fie borfteüen, ihreS bielleicht auf-finbbaren BteifterS unb Alters, ber ©locfen fammt ben Snfdjriften, unb bon wem angefchafft, ber fonftig in ber tirche bcfinblichen merfwürbigen ©egenftänbe, 3. B. beS SaufffeineS, £id)thäuSd)enS 2c. gerner gehören hieher bie vasa sacra, paramente, bon wem fie angefchafft, gemacht; ber Steliquien jc. Aud) wäre eS fehr zibecfntäßig bie in unb außer ber Strebe befinblidjen ©rabfteine 31t fopieren unb anzugeben, ob fid) ©rüftc in ber Sirdje befinben unb wem fie zuftehen. SaS ©leiche gelte bon ben gili alen. 4. Befd)reibung beS PfarrhofeS unb feiner Subauten. beS Sugehörigen, beS Alters, bon wem erbauet, renobirt, berfchönerf. Angabe ber baju gehörigen Realitäten, Stedjte, AblöfungSfapitalien, für je Be-fchteibung berpfrünbe fammt ihren Berpflichtungen; Anführung ber Saufch-, BerfaufS- ober AnfaufSutfunben, wie oben sub Nr. 1. 3n- gleichen b et t aplan ei en, Worin ihre Bezüge nnb Berpflid)tungen beftehen. 5. Angabe ber Stiftungen, refpeftibe ber baranf fich begie-henben Urfunben, ihre anfälligen Beränberungen, Stebuftion u. b. gl wie sub Nr. 1. 6. Angabe ber B e r r i dj tu n g e n b. i. ber eingeführten ©otteébienft-Orbmtng fowol)l in ber Pfarrfirdje, alé in ben gilialeti mit Berufung auf bie biepfäüigen Orbinariaté-Sei'orbnungett, Der jährlich gewöhnlichen progeffionen, Anbauten, SSeifjungen je. wie sub Nr. 1. 7. Denfwürbigfeiten g eéftlid)e. Alé Angabe, unb wenn thunlich, Beitreibung ber ftattgefunbenen Eonfefrationen, Sßeihungen, Bifitationen.. ©efnnbijeti, Primijen u. b. gl. geierlidjfeiten. 8. ® enfwitrb ig fei f en weltliche, ober Angabe froher unb Wibri-ger in ber Pfarre fich zugetragener Begebenheiten; ober audj bou SBelt-ober Sanbeéereigniffen, welche auf bie Pfarrgemcinbe einen befonberen ©inbrucf machten : Kriege, grieben, Elementar-Ereigniffe, Erbbeben, Meteore, Ueberfchwemmungen, geuerébrünfte, befonberé gute ober fcfjlechte Ernten, f riegéereigniffe ober Aufregungen im Orte ober in ber Nähe, fich ergeben-be Kranfheiten, fonftige UnglücféfaUe, Berbredjen alé SBarnungen, benf-würbige ®urd;reifen großer perfonen. Politifdje ober gerichtliche Ber-änberungen mit Bejug auf bie ©emeinbe; ihr erwiefene SBohlthaten, Errid)tungen unb Anftalten. perfotten aué ber ©emeinbe, bie até ©elehrte, tünftler, SBittbenträger ihr Ehre machen mit biographiften ®aten. Eine befonbere Erforfchnng unb Bormerfung berbienen bie Iofalen Sa g en, weil fie bie einftige ®cnfitngéart beé Bolfeé ahfpiegeln. ®ie erfte §auptciuelle jur Auéfüllung ber obgenannten Subrifen finb Urfunben, Berorbnungen, Proiofoflc u. b. gl. Oft befinben fid) in pfarrlidjen ober firdjlichen Archiben unb Kirchenlaben pergamentene Briefe ober Urfunben, bie wenn fie bem gührer beé ©ebenfbucheé nicht leébar fein folien, bon Kunbigen beé bipiomatifdjen gadjeé entziffert werben fönnen. Sollten foldje in ber Nähe fich nicht finbett, fönnen fie behufé beffen an baé Orbinariat eingefenbet werben. Oft waren unb finb folche Pergamente unb fonftige, befonberé bie Kirdjen unb Stiftungen betreffenbe Urfunben bei ben borigen Bogteiljerrfchaften borftnbig, baher bon bort [ich gu üetjd)offen. Viele fiub im Sohotincum ju ©raj Dorfinbig, itnb (offen fid; Don bort in Abfchrift erhalten, wozu ber löbl. AuSfdjuß beS hiftorifchen Vereine« auf Verlangen bienftfrcunblid) bie nötfjige Ausfunft ju erteilen öerfpridjt. Sie Errichtung unb orbentliche Einrichtung beS Pfarramtes foE mit ber pfarrbefchreibuitg mit ber Regiftratur unb bem Bfarr-Ard)iüe §onb in §onb geben, unb boS ©ebenfbud) ein Stibej ber erfteren fein. — Sie ¿weite Quelle beS ©cbenfbudjeS ift ber Augenfchein bei ber Rubrif über bie Bauten, lltrnfilien, Monumente, ^jJammeute :c. Sie britte Quelle ift ettblid) bie Srabition. Sie ift ¿mar nicbt gang üerläpIidE), aber fie gibt bod) einen gingerzeig, füllt bie Süden ber Urfunbett auS, unb befommt burcb biefe einen §alt. VefonberS ift bie Srabition bei Nachbolung ber früheren «ßfarrgefchichte unentbebriid). 3ft bie Vorgerichte jufammengefteHt, unb nach ben obigen Rubrifen gehörig eingetragen, fo ift barauf baS ©ebenfbueh nach ben angegebenen Materien in chronologifdjer Drbnung, bie noch ber Seitfolge bie natürliche ift, fleißig fortzuführen, wogu bie crfchienette Eillicr Eljronif eine foftbore Vorarbeit unb ein Sdjcma für Attbere liefert. Urfunben fiub nur baitn in ejtenfo aufzunehmen, wenn man fich folche Don anberswoljer Derfdjaffen unb rücfftellcn muß — feberjeit aber richtig zu ejtraljiren. Sie Neugeftaltung fo mancher firchlidjen unb öfonomifchett 33er-hältniffe forbert itt unferer fritifchen Seit Don ben fird)en- unb ^forrS-Dorfteljern eine genauere Aufzeichnung unb Aufbewahrung mistiger Urfunben unb gcfdjichtlicher Säten, um bie Rechte ber firdjen unb Bfrünben für fommenbe Seiten ju fiebern, waS btttch bie Errichtung orbentlicher BfarrS-ArdjiDc unb Regiftraturen erzielet werben folle. SaS ©ebenfbueh möge unfern Nachfolgern im Amte eine leichte Ueberficht ber AmtSgegenftänbc Derfdjaffen, unb fie mit ber ©efchidjte il)rcS SBirfungSfreifcS näher befonnt machen. Sa bie ©abe einer grünblichen ©efchichfSforfchung nicht Sebent eigen ift, fo wirb jenen ^rieftern Don Seite beS OrbinariateS eine befonbere Anerfennung ju »oeldje fid) in freien Stunbcn mit bem Sammeln gefchtehtlidjer Säten uttb alter Sofumente mit befonberer Vorliebe be faffen, unb bie Vorgerichte fowohl ihrer ^farrSftation zufammenfteEen, als auch i&ren Nachbarn baju Derhilflich fein werben. E« wirb baljer angeorbuet, baß ber Ehronift überall angemerft unb bejeifnet werbe, weife ^eriobe biefer ober jener bearbeitet l)at. (Siehe ba« Nähere im Reifert« geijtlichen ©effäftgfthie Seite 307 bi« 569). Sa bie Buftanbebringung einer grünblifen umfangreichen Arbeit bcbeutenbe Beit erforbert, fo wirb erwartet, baß an beit einzelnen Sta-tionen cheften« ba« ©ebenfbuf beftellt, Bormerfungen errichtet, unb fonaf bei gelegener 3"t bie fuccefibe Eintragung borgenommen werbe. Bei ©elegenheit ber Sefanat«- fo wie ber bifföflifen Bifitationen ift ba« ©ebenfbuf, ober beffen Borarbeiten borjulegen. Sie §erren Sefante hohen in ihren alljäljrlif en Bifitation«beriften befonber« ju bemecten, ob ba« Pfarr-Arf ib -mit ber Negiftratur bei ben unterftehenben SecIforg«ftationen t»crgerid;tct, unb wie weit ba« ©ebenfbuf fortgeff rit-ten fei." XIV. Neben ben eigentlifen feelforglifen Bebürfniffen hot ber gürftbiff of Slontsef aber auf noch bringenbe Bebitrfniffe aitbcrer Art in feiner Siöeefe borgefnnben, benen er jwar ff on in feinen früheren SteEungen mit aller Energie feine« Willen« ju begegnen fufte, weifen abzuhelfen er fif aber al« Biff of um fo mehr berpflif tet glaubte, al« e« ihm ja nif t entgehen tonnte, baß bie Autorität feine« erhabenen Berufe« nunmehr jebein feiner Worte unb Werfe ein hoppelte« ©ewift beriefen werbe. Siefe Bebürfniffe belogen fif auf bie i n teilet tu e lle Bilbung feiner flobeniffen Siöcefanen. Sarum fuhr er auf in feiner bifföfli-fen Würbe fort, al« üiiterat für fein Bolf ¿u wirfen, unb eben feine unff ä^baren Berbienftc um bie flobeniff e Siteratur haben wir in biefer Nummer batjufteEen. Sein größte« Berbicnft hat er in biefer Beziehung wohl um ba« flobeniffe Bo lf«ff ulw efen fif erworben. Wir geftehen offen, baß obgleif un« fein bießbejüglif e« Wirfen im ©anzen fefjv wohl befannt war, wir nift« befto weniger erft je£t feine Berbienfte um bie Bolf«-ffule boEfommcn ju würbigen im Staube fitib, nafbem wir bie ämt-lifen Aftctt über biefen ©egenftanb bnrfgegangen haben, bie un« gütigft Zur Benützung mitgeteilt worbeit fiitb. Wir freuen un«, baß bie naf-folgenbe Sarfteflung nift nur bei ben greuuben, fonbern felbft bei ben ©egnern be« hof feiigen giirftbiff ofe« eben beßljalb um fo mehr ©lauben finben werbe, alé wir nun in ber angenehmen Sage finb, gerabe bei bie-fem fünfte ganz aftenmäßig borgehen ¿u fönnen. ®er flägliehe Suftanb ber VolfSfchulcn unter ben ©lobenen bor bent 3. 1848 ift unferen Sefern aus ber bisherigen SarfteHung bereits fattfam befannt, wie nicht minber, was ©lomsef ais Spiritual — als §aupt-Pfarrer -— unb als Stocefan-Scbulenoberauffeher fiir Hebung beS ©djul-wefcnS gethan hat. ®od) entfdheibenb einzugreifen bcrmod)te er erft als Vifchof; — baS Saht 1848 hat bie ©elegenfjeit baju geboten. taurn war bie nationale ©leid)bcred)tigung in Defterreid) auSgefprodjcn unb wenigftenS im principe anerfannt worben, als auch fdjon baS fchreienbe Unrecht offen 31t Sage trat, baS man burch bie bis-hinige ©ermanifirungSfudjt in ben VolfSfchulcn an ben ©lobenen beriibt hatte. ®ic Regierung felbft anerfannte bie Nothwenbigfeit einer burch-gängigen Reform ber VolfSfdjule auf mehr nationaler ©runblage, war auch bereit, in eine folche einzugehen; ober wo folite man ben Mann finben, ber mit ©achfenntniß, Erfahrung unb patriotifeber Hingabe ber Regierung mit Rath "nb Sljot zur ©eite ftunbe? Einen folgen Mann glaubte ber Minifter £hun in bem Sabanter gürftbifchof ©lomsef finben ju fönnen —unb fanb ihn auch. Unb fo entfpann fid) eine eben fo rege, als Oertrauliche unb freimütige Eorre-fponbenz zwifchen biefen beiben Männern, welctjc fid) burd) Polle 4 3ahre hinburdijog, unb in weldjer fid) unS jwei männliche Eljaraftece Pon fei-tenem Abel erfchließen, gleich begeiftert unb opferfreubig für bie erhabene 3bee einer allgemeinen VoIfSbilbung. 3l)ven äßerth anerfannte bie Mitwelt nicht, aber bie Nadjwclt wirb ihn fid)er zu würbigen wiffen, unb haben fie auch nid)t immer baS Richtigfte getroffen, fo hoben fie bod) immer mit bem reblichften ffiillen nad) bem Veften geftrebt, unb man barf nicht Pergeffen, baß eS eben galt, ein ganz neueS Sehrfhftem einzuführen, welches erft burch längere Hebung feiner Vollfontmenbeit näher geführt inerben fonnte, unb baß intmenfe ©djwicrigfciten zu überwinben waren, um tief eingewurzelte Vorurteile unb feparatiftifche ©elüfte zu überwinben unb ztbifchen bem Ultra-©ermaniSmuS unb Ultra-©labiSmuS bie wahre Mittelftraße zu finben. Vom Minifter bèS Unterrid)teS eingelabett, feine äßohlmeinung über bie Reorganifation ber VolfSfchuIen abzugeben, welcher berfichert, „inbiefer ©ad)e feine Verfügung treffen ju wollen, ohne ben Rath beS gürft- bifchofeS eingeholt ju haben," bietet er freubig feine Sienfte an, „inbem er eS als feine hl. Pflicht anfieht, an bem Aufblühen einer wahren BoIFS-bilbung nad) feinen Gräften mitguwirfen." Er berpflichtet fid), bie Rebi-fion fämmtlidher Seljrbücbcr ju übernehmen unb bie Ausarbeitung noth-menbig erfdheinenber neuer Bücher ju beforgen. Um in einer fo hocfjwidjtigen ©ad)e grünblicher borgehen ju fönnen, erfuehte er bie heften Sehrer ber Diöcefe, ihm ihr ©utadjten über bie beftehenben, tjjre SBünfdie über neu einguführenbe Sehrbüdjer, fo wie Antworten über ganj betaiiirte gragen borjulegcn.— 2Bir finben bogeniange ©fi^en über plan unb Anlage einzelner Sehrbüdjer, bie er bem SDlini-fterium unterbreitet. — @S liegt unS eine mutl)boHe Bertljeibigung ber flobe-nifdj-beutfchen ©chulen für folcf)e Orte bor, wo bie Senntniß berbeutfehen Sprache als nothweitbig fid) herauSftellt. Er felbft fchrieb für biefe ge-mifdjten ©chulen eine bergleichenbe flobenifch-bcutfche Sprachlehre. Sur Ausarbeitung ber neuen Schulbücher fuchte er bie gewanbteften Sehrer ju gewinnen, benen er fcEjr betaiiirte ©fijjen fammt ben nötigen Sehelfen ¿umittelt unb bann wieberum alle eingefenbeten Sftanufcripte felbft rebt-birt unb berbeffert. ©o würben ber Reihe nach alle BoIfSfdjnlbücher bon ber ©lernen-tar-itlaffe bis jur SieberhoIungSf^ule borbereitet unb borgelegt; bem Sehrbuche für bie äBieberl)o(ungSfd)uIe (Ponovilo) jebod) wibmete er feine befonbere ©orgfalt. „ES war mein Bemühen, bie beften Äräfte meiner Umgebung jur Abfaffung biefeS SehrbucheS gu gewinnen, benfelben ben ©toff wie aud) bie gorm anjujeigen, bie gelieferten Auffä|e mit Aufmerf-jamteit burcljjufeEien unb auSjufcheiben. Demnach bürfte biefeS Ponovilo nicht nur eine üffiieberholuug beS Schulunterrichtes in einem für baS bor-geriieftere Alter paffenbeu Maßftabe, fonbern aud) ein brauchbares §auS-bud) für bie ber ©chulc cntwachfene Sttgcnb mit einer entfd)iebenen Richtung auf baS praftifchc Seben werben." SGBirflicf» ift biefeS Buch mit fo großem gleiße unb fo tiefer ©ad)fenntniß ausgearbeitet, baß man faum etwaS für biefeS SebenSalter 3BiffenSwertl)eS nnb gaßbarcS barin ber-miffen wirb. Auch ber SJiinifter fpenbet biefem Buche befonbereS Sob, „welches nicht nur ben BMeberholungS-Untcrricht auf eine höchft erfprieß-liehe SSeife ^cben, fonbern aud) bem flobenifcben Saubbolfc für baS praf-, tifche Seben wcfentlidje Bortheile bieten, ben religiöfcn ©inn förbern unb" oerberblichen Tenbengen mit Erfolg entgegen treten werbe." Sil« fich 06er nadj Satiren ber gürftbifdjof zu feinem Seibwefen überjeugte, baß e« gar mattdje Setjrer gebe, bie biefe« treffliche Sefebud) nid)t ju gebraudjen berftetjen, bcröffentlid)te er nod) am Abenbe feine« Sehen« in bem 3al)rbud)e „Drobtinice" 1861 (S. 275) eine ganj tref-fenbe praftifche Anleitung junt ©cbraudie begfelben unter bem Titel: „Kratko vodilo za malo in veliko berilo. Uciteljem dober svet." Kurze Anleitung für ba« fleine unb große Sefebud). ©in guter Statt) für brabe Sehrer. Serbient loaren barum bie bielfeitigen Anerfennungen feiner Berbienfte um ba« Sdjulfad). ®cr gürftbifdjof bon Sccfau, 3of. Ottjm. Staufdjer (1850) anerfeunt „Die bolle Swecfmäßigfeit berfetben, welche gugleid) bie tiefe Einfidjt unb wahre grömmigfeit be« Berfaffer« befunben." — Unb Stubma§, ber Sdjulrath bon Kärnten, nennt fie „Balfam für bie flaffenbe Wunbel" berfidjert, „fie werben an allen flobenifdjen Orten Kärnten« einen reißenben Abgang finben," unb er roiffe „fein anbere« Heilmittel für un-feie Bolffdjulen," al« toeid)e« l)ier geboten werbe; benn „Schulen, wo bie Slobenen gar nicht benotet, ober al« !)alb Scutjche beljanbelt werben, ift nicht zu Reifen. ®ie Erfahrung l)abe iljnen zwar fdjon lange ba« tlrtf)eil gebrochen, aber nod) nicht für alle Welt berncl)tntich genug. ®ic Mutter-fpräche muß zur ©runblage einer zweiten Sprache bienen, wenn bie lefc tere mit einiger grud)t, unb nidjt auf Koften ber Bilbung betrieben werben fort. Bleibt e« auf bem Sanbe bei beit bi«l)er üblid)ctt ultra-beutfehen Siid)ern, fo werben aud) bie grüd)te bie bisherigen bleiben." — 3n einem Minifterial-Stefcriptc aber heißt e«: „man fd)ä|e fid) gliicflid), in feiner ^erfon einen Mann gefunben ju tjaben, welcher Beruf, Autorität, Wiffenfdjaft unb Erfahrung auf eine foldjc Weife bereinigt, baß ba« Unternehmen, um weld)e« c« fich ¿um Beften ber Sd)utfinbcr t)anbelt, ba-burch einem guten ©rfolge mit Sicherheit zugeführt wirb." Au« biefer l)öd)ft intereffanteu öierjährigen ßorrefponbenz, welche bei einer gefchichtlichen ®arftelluug unfere« BolfSfcljulwefen« nie wirb unbe-riicffichtigt bleiben bürfen, unb welche jugleid) in fo glänjenber Weife bar-tl)ut, wie treu unb opfcrbolt gürftbifdjof SlomM ber Stegierung allzeit Zur Seite ftanb, fo oft fie fich feiner Sienfte bebienen wollte, geht herbor, baß gürftbifchof Stomsef eine hoppelte 9teil)e bon , Schulbüchern »erfaßte: bie eine für ganz flobenifche, bie Anbere für ftobcnifch-beutfdhe Spulen. Man ficht barau«, wie ferne ber gürftbifd)of jeber Ueberfpnnntljeit im fünfte ber Nationalität mar unb tüte bereitwillig er ber beutf^en Sprache jebc Berechtigung in ben Spulen an folgen Orten einräumte, tuo nadt) ben Socalberl)ältniffcn bic Senntniß ber beutfdjen Sprache ben ©djiilcrit einen mirflidjen Nutien bringen fonnte — ober ihnen mo[)l gar nothtoenbig mar. ©crabc er mar c«, ber für biefc gemifeh-ten ©d)uiett feine Sange einlegte unb mit feiner Slnfidjt aud) burdjbrnng, unbefümmert um ben ©pott unb §ol)n, ben man in uttra-nationalen Greifen unb Beitungen auf ihn häufte. Srgenbmo fang man über ihn ba« Miserere, al« märe er üon ber nationalen @ad)e abgefaEen —- für fte geftorben; in einer Beitung aber la« man bie ©teile: „Man hörte ba« Raufd)cn ber giftige, al« ber Engel oottt §immcl fiel;" baruitter mar aber er gemeint, ©oldje unb ähnliche Verhöhnungen tonnten ihm nur ein mitleibige« Sä-rijeln abgemintten, uub er bebiente fid) biefer SSorte öfter«, um in greitn-bc«freifett ju fdjergeu. §at fid) näntlid) Scmanb in feiner ©cgenmart gegen ultra-nationale 2Iu«fd)rcitungen au«gefprod)cn, fo bemerftc er gerne läd)elnb: „©eben ©ic nur Sicht, baß ©ic nicht aud) unter bie gefallenen Engel fommett." Nur in Einem fünfte mar er entfd)ieben gegen ben ©ebraucf) ber beutfd)en ©prachc in ber VoIf«fd)ule, ttämlid) beim Re[igion«unterrid)t; bettn nad) bem alten ©hftem mürbe fogar ber Äatecf)i«mu« unb ba« Eöangcliumbud) al« Mittel gur Erlernung ber beutfehen Sprache miß-braudjt, obgleid) bie Äittbcr gcitleben« nur floticnifche Prebigten unb Et)riftenlel)ren hören füllten. ®cnt Referenten ift e« in feiner Sanbfeel-forge begegnet, baß beim Ofter-Eramcn ein erioadjfener Süngling, ber bic 10 ©ebote ©ottc« flobcnifd) nidjt beten fonnte, fich cntfd)ulbigtc: er habe fie nur beutfd) gelernt. Stuf bie Vctnerfuug, er follc fie bentnach beutfd) beten, jebod) al«balb fteefen blieb, fich aber mieberum entfdjulDigte: ,,®eutfd) habe id) fie fd)on Oergeffen." ©egen biefen Unfug trat ber gürftbifcf)of Slomsef mit Entfdjiebenljcit auf, unb in einer Einlage an ba« Unt-Minifterium üom 15. Suni 1852 lefen mir: „baß bie 3icligion«lel)re nicht al« Mittel gum Sprachftubium, mic c« leiber nur gu häufig bi«her ge-fcfjah, gu mißbraudjen fei, fonbern bic Schuld)riften[el)ren in jener Sprache gu bchattbeln feien, in ber bie Vorträge in ber £ird)c 31t gcfd)ei)en pflegen; e« erfcheine fonach eine Sicberauftage ber bi«her iiblid)cn floöenifdj-beutfchen Siated)i«mcn gang iiberfiüffig," für bic Verfaffung fioüenifctjer fatedjiSmen aber merbe er Sorge tragen. Neben ber Seorganifirung ber BoIfSfchulen wirfte er für bie nationale Literatur aud) fonft noch tl)eiiS als ©chriftfteller, tljeilS alé großmütiger MecenaS unb unwichtiger Sattjgeber anberer @d)riftfteller. Unfere auf ©eite 59—60 gegebene [iterarifctje Ucberfidjt geigt, wie biel unb wie unennübet er für baS 3al)rbud) Drobtinice aud) als Bifchof nod) arbeitete. 3e näher er feinem Sobe tam, befto reicher floß feine geber; er ahnte eS, baß feine Sage gegäljit feien, unb bod) lag ihm noch fo bieleS am §ergctt. was er feinem Bolfe, baS er fo innig liebte, gu fagen wünfd)te. Mand)e Arbeiten, bie er alé ©djutreferent begonnen, brachte er alé Bifd)of erft gur SoDenbung. (Sgl. 54.) ©in neues umfangreiches SBerf, baS er im 3. 1854 a(S Bifchof feinem Bolfe gab, war eine für- bie Bebürfniffe beS SanbbolfeS berechnete „f> eiligen-ßegenbe" (Življenje Svetnikov), Er entwarf felbft ben pian unb bie Methobe ber Behanblung, fdjieb forgfältig foldje ßegenben auS, welche für Sanbleutc unb §anbwerfer baS meifte Sntereffe unb prafiifdje Anwenbbarfeit haben tonnten; bearbeite felbft feljr biete Segenben, bie ihn aud) ohne NameuSunterfchrift gar fchnell als Berfaffer berrathen. Nod) mehr; baS gange, gwei große Bänbe itmfaffcnbe Mauufcript laS er felber burd) unb rebibirte eS. 3a fogar bie ßorrcctur beforgte er gum größten Sheile felbft, unb ba ihm bagu feine anberc Seit erübrigte, als bie er fich bom (Schlafe abbrat, hat er fich burd) eben biefe Arbeit fein fonft fdj'atfeS Auge fo gejd)Wäd)t, baß er bie leiteten SebenSjahre nur noch mittels einer Brille unb fogar ba noch nur mit Bcfd)werbe gu lefen ber-mochte. ©er immer eine fchriftftellevifdje Arbeit borhatte, wanbte fich gerne um guten Statt) an ihn; ber immer liebe- unb umfichtSboH gegeben würbe; fogar auS fremben ©iöccfen würben ihm häufig Bücher gur ®urd)-ficht unb Approbation eingcfdjicft. G'S genügte, baß nur fein Name am Sitelblatte eines BudjeS ftanb, fo war eS einer guten Aufnahme fdion gewiß. Mit befonberer greube aber begrüßte er ben gu Älagenfurt im 3. 1851 entftanbenen §ermago ra S-Ber ein gur Verausgabe guter SolfS-bücher, gu beffen Begrünbung er 500 fl. offerirte. ®er erfte SereinS-PräfcS, ©chulrath Nubmaš, banft in einem Briefe bom 6. Oftober 1851 „für tiefen Schluß- unb ©runbftein beS beabfichtigten BereineS" unb jeidjnet fid) a(é¡ bc« giirftbifchofe« „treuergebenften Verehrer." gort unb fort ging er tiefem Vereine mit Dintt) unb Sl)at an bie §anb, beforgte für benfelben bie §erauigabe ber biblifdjeit ©efchidjte bei alten- unb neuen Vttnbe« unb erroirfte e« beim Unterrid)t«-Minifter, baß bie Stahlftidje baju burd) bie Sdmlbüdjer-Verfchleißabminiftration beforgt merben burften. Mehrere Saljre tvibmete er bemfelben ben Steinertrag ber Drobtinice (Vgl. 8. 56), unb bei feiner Sibreife oou Kärnten gemährte e« ihm einen befonbem Stoff, baß ber §ochmürbigfte Oberhirt Don ®utf ben Verein unter fein ^rotectorat genommen hat. Man muß fagen, baß felbft feine flobenifdjen Hirtenbriefe feinen geringen Einfluß auf bie Entmicfclung unferer Sitcratur übten. — Einmal geraden fie fdjon burd; ihre formelle Voüenbung unferer Sitera-tur jur befonberen Sterbe unb finb gang au« bem ©eifle unferc« Volte« unb für bie Vebitrfniffe beleihen gefdjrieben. E« ift SL^atfadje, baß fchott fein erfter Hirtenbrief eine unglaubliche freubige Senfation in allen flobc-nifchen Siöccfett ^eröorrief, bettn ein foldjer flobenifdjer Hirtenbrief ejiftirte bi« bortljin mol)l tiod) uidjt. Sogar eine profane Seitung (No-vice) bat um bie Erlaubniß bei Nachbrucfc«. ®attu aber benütste er bie Hirtenbriefe aud) baju, neu erfdjieitene gute VolfSfdjriften ben Seuten alt-¿ucmpfchlen unb ihren Eifer für Schule unb maljre Gilbuttg 3u beleben. ©Ohl alle Seelforger merben bi'e Erfahrung gemacht hoben, baß bie «PfarrSleute fdjon immer mit Sehnfucht ber Seit entgegenfahen, in ber fie einen neuen Hirtenbrief crmarten ¿u bi'trfen meinten. Auch bie nationalen Se i ff ehr i f ten, mochten fie religiöfen ober profanen Snljaltá gemefen feitt, fo fie nur für roahre Volfóbiíbuttg mirften, fanbett an ihm einen opferfreubigen ©önner unb tljätigen Mitarbeiter. Aus feinem Vriefmed)fel merben mir erfetjen, mie fehr er ba« Suftanbefomtncn 3eitgemäßer Sage«blätter roünfd)te unb feinen Klerus gur Sljeilnahme aneiferte. Sene ^riefter maren feines befottbern Sßohlmotten« gerniß, meldje al« Mitarbeiter an folgen Sagesblättern für bie VolfSbil-bung mirften. ®aßeraber ben religiöfen Seiffdjriftenfeine befonbereSlufmerf-famfeit mibmete, ift moljl felbftberftänblicE). ES gemährte ihm barum einen großen Sroft, als im 3. 1848, raäljrenb er gerabe felbft mit bem ®e-banfen umging, in feiner ©iöcefc eine religiöfe Seitfchrift 31t begrünben, oon Saibach bie froh* Kunbe fant, baß bort eine flobenifche firchlicije Seitfd)rift „Zgodnja Danica" (ber Morgenftern) unb ein beutfche« fird)-1 liehe« Statt „Shcologifdjc Scitfchrift" ju erff einen beginnen merben. 3m 3at)re 1849 ift nod; eine jweitc beutfche religiöfe Scitfchrift „Seit unb Ewigfett" tjinjugefommen.*) Sin allen breien beseitigte er ficf) a(« eifriger Mitarbeiter, ©eine ftobcnifd^n Auflage waren mit bcr Ehiffre »Mi-roljub" (ber gricbliebenbe), bie beutfchen aber mit ber Ehiffre „ber Auf-uierffame" gejeidjnet. Nütjreub aber mar e«, al« er wenige Sage bor feinem Sobe bei ben Erercitieit in ©auerbrunn, über bie Notl)Wenbigfett einer jeitgemäßen Aufflärung be« Volfe« unb über bie pftidjt ber ©eel-forger fprcd) enb, fd;tef ten Seitungen mit beftruftiucu Senbenjen ben Eingang in ihre ©emciuben jtt wehren, bafür aber für bie Verbreitung wahrhaft bilbeubcr Sägeblätter ju forgen, mit feicrlidjem Ernfte bie Worte bei-feilte: „Es ift mein Wunfd), baß in jeber Pfarre wcnigften« ein Ejetu-ptar ber „Zgodnja Danica" gehalten werben; foüte ber ©eetforger unb auch fonft Nicmaub in bcr Pfarre in ber Sage fein, biefe Auslage für ba« (Gemeinwohl ju mod)en, fo foil auf meine Unfcften ein Eremplar be-fteHt unb al« ©etneingut beljanbelt werben." Mit biffent wäre uttfere ©arfteHung bcr nationalen Sgirffamfett be« gürftbij'chofc« ©lontsef crfd)öpft. E« fei un« nun bie gragc erlaubt: Srägt nicht jebe« einjclite feiner nationalen Werfe ba« Abel«-jeidjen ber hiugebenbftcH §irtenliebe unb be« opferfreu-bigften Patriotismus? Woraus foll man fid; alfo bie Erfdjeinung erflären, baß man gerabe bem gürftbifdjofe ©lomsef, beffen §erj fein an-bereS ©efitljl, al« baS bcr allumf äffe üben Siebe fanute, in feinem legten Seben«jahre ©el)äffigfeit gegen bie beutfdje Nationalität jum Vorwurfe mochte unb fogar feinen Patriotismus in grage ju fteHen wagte, obgleich gerabe er fo glänjenbe Verocife be«felben gegeben l;at? 3n ber Shat; nur Uuöerftanb ober VöSwilligfeit fonnte ju folgen Verbächtigungen führen. Kann ein Bifchof, ber in feiner f loben iff en ®iöcefe nur eine fleine Anjatjl beutfeher ©iöcefanen hat, feine unpar-theiifche Baterliebc glänjeuber beweifen, al« wenn erber beutfdjen *) ®ie beibeit beittfcfjeu 3eitfc$riften fiabcn ttarf; ein paar 3af;ren rnieber aufgehört ; bie „Zgodnja Danica" aber beftcljt nod) fort unb erfreut ficE) oon 3a[>r ju Sa^r immer größeren OtuffdjnnmgeS. Min b e r 3 a ljl fogav größere Opfer bringt, als bei* floPeni-tfttn SRehrjahl? Unb baS bat gürftbifdjof ©lomsef getljan. Bio« erintternb an feine muthoolle Sertl)eibigung ber floPenifd)-beutfd)en Schulen, ¡,je mir aftenmäßig eonftatirt haben, ermahnen mir hier noch einmal ber sjjliffionen unb Hirtenbriefe. War am Orte ber SRiffion ober in ber Umgebung aud) nur eine fleine Anjal)! ©eutfdjer, fo forgte er bafür, baß für fie ein abgefonberter ggcluS Pon äRiffionSprcbigten gehalten werben mußte, fo 3. B. bei ber sjjliffion in Winbifch-geiftrij) unb in Altcnmarft. ®ie Einrebe, baß ein fotehe? Opfer für eine fo fleine Sufjorerjabl benn boch 3U groß fei, wie« er mit bem Semcrfcn jnrütf, baß ein f'athot. Br>eftcr AHen alleS werben fofle. War aber bie Anjaljl ber ©eutfcfjen bebeutenber, fo requirirte er bentfehe SRiffionäre auf eigene Soften au« weiter gerne, auf baß bann eine ¿oppelmijfion ftattfanb. ©0 gefehal) es in Sölfcrmarft, in Eilli, in Horburg. Sei ber ÜÜRiffion in Sölfcrmarft ift noch bcfonberS beS Um-ftanbeS 311 erwähnen, baß er für bie fleine beutfehe SRiffion bie große gtabtpfarrfirdje überließ, währenb er mit feinen (Mjilfm bie große flo-üenifche SRiffion in ber eine Siertelftunbe entlegenen Piel fleineren ©f. fuprechtSfirche abhielt, wohin er felbft ben Weg immer 3U guß machte, um feine Vorträge 3U halten. (Sgl. ©. 218) WaS bie Hirtenbriefe anbelangt, fo hat er felbft nad) ber Heber-fieblung nach SRarburg, obgleich bie 3al)l foldjer ©eutfdjen, bie baS Slo-üenifdje gar nicht Perftünben, bereits feljr flcin geworben war, bennod) alle Hirtenbriefe bis auf jwei in bei ben Spradjen üerfaßt. Wir fragen; Hatten fid) Porbcm bie ©loüenen, obgleid) fie 11 ®efanate bewohnten, einer ähnlid)en Serücffid)tigung ur.b ©leid)bcted)tigung 311 erfreuen'? Unb felbft baß jene gwei Hirtenbriefe bei (Gelegenheit ber Römerreife nicht jugleid) in beutfd)cr Sprache erfdjienen waren, ift ber ©runb ganj wo anberS, aber gewiß nicht in einer Abneigung gegen bie beutfdjen ®iöce-fanen 3U fucEjen. ©eine Umgebung weiß eS, baß bie Reife und) Rom nur wenige Sage Por beren Antritt erft befinitip befdjloffen würbe. 3m ®range ber ©efdjäfte fcEjvieb er in Eile ben floPenifchen Hirtenbrief, einen ¡Domherrn erfudEjenö, ihn forgfältig burchgulefcn, betör er gum ©ruefe gelange. ®en beutfdjen Hirtenbrief bejd)loß er buvd) einen munb liehen Abfchieb ju erfefien, waS er aud) bei einer SRai'Setrad)tung in fo ^erglicher Weife get£»an hat, baß man fiel) eine rührenbere Abfchiebsfeene 17 wohl nicht leicht benfen fann. Bon Rom faum Ijeimgefclji't befteigt et al?balb bie beutfcbe Äanjel miebec, obgleid) fo erfchöpft unb angegriffen baß ihm bie Stimme währenb be? Bortrage? berfagte — um feine beutfdjen Diöeefanen ntünblid) ju begrüßen, toährenb er ben Slobenen feinen fdjriftlichen ©ruß entboten hat. Sil? man il)tt inftänbig bat, feine angegriffene ©efunbheit ju fdjonen, bcmcrfte er auSbriicflich, baß er ben Mangel be? beutfdhen Hirtenbriefe? burd) eine prebigt erfe^en müffe.*) Nie fprad) ober fdjrieb er ein einzige? SBort gegen bie Deutfdjen; wohl aber werben un? in feinem Briefwedjfel biele Stellen überzeugen mit welcher Snbignation ihn feber Uebergriff auf Seite ber Slobenen erfüllte. — Sein Säbel traf nie bie Deutfchen, fottbern nur jene Slobenen, bie fich al? Deutfdje gericen unb bie Durchführung ber bont San-beSfürften proelamirten ©leichberedjtigung ber flobenifchen Spradje in Amt unb Schule burd) allerlei Umtriebe aufhalten uüb hintertreiben wollen, unb bie man hierlattb? Nemskutarji (Deutfd)thümlcr) ju nennen pflegt. @? war ihm ja nidjt unbefannf, baß mau feinen einzigen Mann Weber au? bem Beamten-ttod)au? bem fieljrcrftanbe nennen Fötttte, welch er ber flobenifchen Scf)ri f tfpr a d) e bollfommcn mächtig unb boch ein ©egner ber Durchführung ber fprad)lidjen ©leichberechtigung wäre; bielmehr liegt e? ja am Sage, baß bie partei ber Nemskutarji nur au? Menfdjen beftelje, welche ber flobenifchen Sdjriftfprache nicht mächtig, babei aber ju bequem unb ju träge finb, fich biefelbe anzueignen; bie, um ihre fchmad)bolle Bequemlid)feit?liebc zu bemänteln, fortwährenb über bie Unfähigfeit ber flobenifdjen Schriftfpradjc zu Äanjtei- unb Schul-Zweien beclamiren, weil fie biefelbe nicht fettnen, unb bie fich «Hein als aufrichtige greunbc ber Regierung geberben, bie für bie Durd)führung ber ©leichberedjtigung Stehenben aber fofori al? ftaat?gefä[jr[id)e Agitatoren proelamiren. Diefe erbärmliche Mcnfdjenflaffe, welcher iljr eigene? 3d) höher gilt, al? bie 2Boi)ifahrt be? Bolfe?, berbient wahrhaftig feine Schonung, unb nur biefe traf fein fdjarfer Säbel, wie er il)tt befonber? in bem Artifel ber Drobtinice 1862 (S. 59) „Graja nemskutarjev" (Säbel ber Deutfchthümler) au?gefprod)en Ijot. Aber unmittelbar auf b'iefen Ar-tifel folgt ein anbercr hochpoctifcher Auffatj mit ber Auffdjrift: „Zdiho-varije po miru" (Seufzer nach bem grieben), in welchem er in wehmü- *) äkrgl. Beilage jum „aiaterianb" Sir. 210 3. 1862 tfjigftev Seife Sage beé griebené unb allgemeiner Bruberliebe ^i'öei-wünfdjt. Selbft im Seminar alé mehrere profefforcn ií)re gäd)er iu ber Mutterfprache borjutragen wítnfd)ten, unb er im principe woI)l felbft bafür mar, beforgte er gleichwohl, baß bitrd) eine ju Poreilige Antocnbung ber SJtutterfprache auf fo tranécenbentale ©cgcnftänbe ber .§auptjmecf ber tl)eologifd)en Stubien leiben fönnte. @r IjoSpitirte bcmnad) öfter alé fonft in ben betreffcitbeit Kollegien, um ben Bortrag ber Brofefforen unb bie Antworten ber Schüler ju Pernehmen unb fid) 31t übeqeugen, 06 nid)t einerfeité bie ©ritnblidjfeit ber Behatiblung leibe, anbererjeité aber ber floPenifd)e Ausbrucf ben Sd)ülern 31t große Sdjwicrigfcit bereite. Unb erft alé er fid) aud) hier auf ebibente Seife überzeugt hatte, roie leer unb nichtig alle Seclamatiouen ber ©egner über bie nodj nidjt genügenbe Bilbuttg unferer Mutterfpradje 311 Schuljwecfeti feien, gab er fid) gitfric-ben.*) Aué allebem wirb fiar, baß ihm am allerwenigften bie Nationalität baé golbene falb mar, welchem bie ntobernen Reiben über ben Sriimmern aller 9ted)tá- unb Religionépflidjtcn Altäre bauen, um eé alé ben foeialeu SJleffiaé beé neunjehnten Sahríjunberté anju6eten. Sl)m galt bie Nationalität nur alé Sftagb, welche gattj befdjeiben unb bemüthig 31t bem hoppelten (Snbjwccf alleé ©reatürlichen bienen foll: 3ur größeren Shec ©otteé unb junt §eile ber Seelen. ®aß feinen nationalen Begebungen anbere Btotibe lueber unterlegt werben fötitten nod) bürfen, babott geben ßeugniß alle Bücher, bie er ge-fdjriebcn, aEe Auflage, bie er in bcrfchiebenen periobifdjeu Blättern ber-öffentlich, alle feine Hirtenbriefe, befeubers jene aus bem bcrl)ängnißbol-len Satire 1848, alle feine Reben, bie er je in ben Berfammlungcn feiner priefter ober bor ben Theologen, ober in feinem legten £cbensjal)re aud) im flobenifchen Sefebereine gehalten hat. £>ier war cé ja gerate, wo er eé *) ©egenroärtig werben folgenbe Üe[;i'gegenftatibe iu floüemfcfjet ©pradje uorgetra-gen: 3m 1. Saljrgange bie firflärung ber SBulgata beS alten SeftnmenteS unb bie bräifcfje ©pradjlebre. — Sin 2. Saljrgange bie ßrflärung ber SBulgata beä neuen Sie-ftamentcä. — 3m 4. 3at)tgangc bie faftorat, ftated)etif unb ßitl)urgif. — tujierbcm liegt audj bem praftifcfjen Unterrichte in ber ftooenifdjen fianjelberebfamfeit in allen 4 Satjrgäugcu bie fIooenifd;e ©pracfje 3U ©runbe, roie uidjt miubec bie täglichen SÄebita-tionen unb jäljtlic&en fijercitien 111 ftoDenifc^er Spraye abgehalten reerben. für notljwenbig hielt, burch fein bifdjöflicheS Attfeljen bem cntfieheitben Vereine jene äMjn oorjugeidmen, bie er allein als redjtlid) utib fittlid) gut, unb folglich für ba« Boll I;eil6iingenb erfannte, inbem er fich feinen Augenblicf bie ©efaljrcn Oerhehlte, tucldje eine irregeleitete Nationalität unausweichlich nad) fich äie^en muß. 3n brei Anreben ift er mit gar ernften unb fdjarfen Sorten gegen eine heibnifche Auffaffung unb AuS-heutung ber Nationalität ju gelbe gezogen unb £)at bereu Siberfpruct) mit ben Prinzipien be© EhriftenthumS, als ber gottgefettfen Scltreligiou, bie alle SSölfcr in Eine gamilie zu Oerfammeln berufen ift, fchlagenb nad)-geroiefen. ®ie Sftanufcripte werben im BercittS-Slrdjibe aufbewahrt bleiben, um auch fünftighin jebermann nach ©ebiihr jurechtweifen jn fönnen, bem eS noch je beifallen follte, feinen macfellofen Eharafter in nationaler Hinficht anzugreifen, ober feinen öfterreidjifdjen Patriotismus zu ber-bädjtigen. Unb weil eS gewiß für einen iöifcfjof feinen feierlicheren Anlaß zu rcben gibt, als wenn er am Sdjluße ber Pricfter-Ejerciticn, nad)bem er gleich ihnen im 5Bußgerid;te fein ©ewiffcu bot ©oft, bem Allmiffenben gerichtet unb baS göttlidje Mahl ber Siebe mit iljnen genoffen, bie San-3el befteigt, um Sorte beS AbfdjicbS au fie zu rd)ten: fo wollen mir auS ber Sdjlußrebe, bie er bei b'cn pricfter-Greraiicit zu Sauerbrunn ft Sage bor feinem Sobe gehalten Ijat, einige ©teilen anführen; fie mcrben am beutlidjften zeigen, wie rein unb lauter fein Patriotismus gewefen, unb wie er bie Nationalitäts-Sbec ber höheren Staats-Sbee unterzuorbnen berftanben unb ein ©IcidjeS auch feinen KleruS zu tijuu gelcljret ijat. ®ie Seit war barnacb angethan, baß er fich nufgeforbert fühlen mußte, z«nx ©egenftanbe biefer Diebe ben Kampf 311 wählen, ber an allen punften Europas gegen bie fatl). Kirche im allgemeinen unb gegen ben fatljol KleruS im befonbern entbrannt ift, um als Sifdjof feinen KleruS in biefem Kampfe zu Orientiren; eS war ja gcrabe einige Sodjen borher eine wahre glutl; ber gemeinften Sdjmähutigen unb Scrleumbungen fogar gegen feine eigene Perfott in Ijochgehenbeu Sogen herangebrauft, unb bie lange einzeln plänfelnben geinbe berbanben fid), bitrd) bcS KleruS Schweigen ermuthiget, zu einer förmlidjen, enggeglieberten galanr. ®er Eingang unb Schluß ber Siebe mar in flobcnifdjer, bieAhhanb-lung felbft in beutfdjer Sprache, benn er liebte eS befonberS in feinen legten SebenSjahren, in einer unb berfelbcn Anfprache an ben Klerus fich 6eiber Sprachen ¿u bebiencn, um ihn burch fein eigene« Veifpiel ju [ehren, wie ihm hcibe Sprachen, al« gleiche ©aben ©otte«, namentlich in Cefferreich gleidjfam al« tödjier Eine« frnufe« lieb unb tijcucr fein l'oCcn. 2ln« bent Eingange überfein mir folgenbe Steile: „®a«üet-fioifene Sahr mar ein Satjr fortwährcnben [iiitigcn Streite«; ihr habt ge-(cfen unb auch gehört, mehr al« nothwenbig mar, wie in unferer lieben •f)eimat ®eutfche unb Sloücnen geftritten unb gerungen haben, — ihr habt gehört unb gelefeit, wie abfd)culid) unfere ©egner nn« — am ärg-ften aber bie Scelforggpriefter üerfchmärgt unb öcrleumbet haben, Sob unb Ehre Euch; feib geftanben, fottiel mir bcfannt, männlich unb ritterlich. 3hr Ijabt gefdjwiegen, a!« ba« SBort unnöthig unb ba« Reben ohne Nu|en mar, ihr habt aber auch"euere Stimme erhoben, al« ba« Sdjmeigcn jur Siinbe gemorben märe. — ©ehe un« ©Ott in Bu-fünft be« lieben griebcit« un« gu erfreuen, in füßer Ruhe ©Ott ju bie-nen unb in griebcit für unferen Weinberg ¿u forgen: ba« roünfcht mein Herj fidh fetöft unb Euch, ift aber auch tief befümmert, mie mir in Bu-fünft für Redjt unb Wahrheit ftreiten foUen. Darum mieberhole ich 5um 5lbfd)ieb bie Worte be« hl- Paulu«: „Sehet ju Vrüber! roie ihr öor fid)tig manbelt, benn bi e £0 ge fin b b ö f e." Stod) ift nicht ba« Enbe unfere« hl- Kampfe«; tienerbing« mirb er entbrennen; e« roädjft bie Bahl unferer geiitbe — ber geheimen mie ber offenen. Söffet un« ihnen recht in« Slngeficht fehenunb befprechen roirun« furg unb gut über biefen unferen Äampf, auf baß mir jeber an feinem Pla|e ftehen mögen al« Männer: al« unüberroinblidje -Äatijolifen — al« treue £)e ff er reich er — aber and) S l a 0 cn. ®a« fei bie breifache Sebifc be« Weinberge« unferer Siöcefe, an biefem breifachen Merfjeichen erfenne man bie Arbeiter beSfelben, ihnen gemäß mögen fie fid) benehmen." 3m erften thcile ber Slbhanbtung fdiilberte er bie mobernen geinbe ber firdje unb djriftlichen ©cfeüfchaft unb ihre Waffen, im ¿weiten entwarf er in 7 fünften ba« „Sampf-Reglement" für feine flerifale Strei-terfdjaar. Mit Uebcrgeljung ber 4 erffen fünfte geben mir nur bie brei le|ten, weil ben Patriotismus unb bie Nationalitätsfrage betreffenb. E« heißt alfo 5. „3u unferem fatlj. Äampfe laffet un« ba« Vertrauen auf unferen Saifer granj 3ofef nicht oerlieren, baßunfer Monarch ber ©efchii^er ber fatt). tirche bleiben werbe, roie er e« 6eroie-fen, baß er e« fein wolle. ®a« §au« Habsburg wirb feine Srabitionen nid)t berlöugnen, roirb bai Beifpiel eine« Dtubolpb I gerbinanb II. nid)t bergeffen: „haec spes mea reposita est in sinn rneo." Som Anbeginne mar ber Katholiciimui £)efterreicf)i Scf)u|geiff. SBitrbc biefer Schuf?-gcift ©efterreid) berlaffen, batitt märe ei mit 0efterreid) aui. --6. Soffen mit uni ju feinem 0 o t f cf> n el le n Urttieile übet bie be-ffehcnben Buftänbe hinreißen, ober gar ju einem S erb a m m un g i urteile über unfere ßonftitution «nb ihregolgm Herleiten unb burd) unfet Benehmen bie Serbäcbtigungen, Anflogen unb Befchulbigungen unferer geinbe rechtfertigen. Omnia probate, quod bonum est, tene-t e. ®ie nun in ©cfe^cifroft befteljenbe Berfaffung erteilt ben Staat«-bürgern — bie finb auch mir ^rieftet — 3ted)te unb greitjeiten, auf biefe geftü^t rooEen mir bie ^eiligften 3ntereffen ber fathof Religion nnb Kirche raabren unb fd)ü|en mit ©ort unb Sbat. Hic Rho dus, hic salta. Dai ift nunmehr in Oefterreich ber eonftitutioneEe Beben, auf bem mir un« bewegen müßen! — 7. Nebft biefem aEgemeinen Kampfe hat fid) feit Saht unb Sag ein anberer ungiütflicbet Kampf in unferer Siöcefe mehr ali irgenbmo entroiefeft: ber Spracben-unb in beren ©efolge auch ber moberne nicht frommenbe 91 a t i o n o-iitäten-Kampf, ber ben Sabanter Klertti überhaupt unb mid) ali Siöeefan-Sifchof inibefonberi nidjt angenehm berührt. — Seit Menfd)en-gebenfen föchte bai beutfdje Blut in Stciermarf in ben Abem einiger (Syaltaboi bei Deutfchtbumi, bie beutfeh finb entmeber burd) ihre Abftam-mung ober Apoftafie, noch nicht in bem ©rabe, ali int 3. 1862; ei fcheint, afi fönnen fie bai Aufleben ber Siobenen in Sprache unb Bil-bung nimmermehr ertragen; unb meit bai allmäligc Abfterbcn unferei nationalen 6t)arafteri unb unferer Sprache nicht mehr mic feit Sahrhun-berten bormärti geht fo möchten fie beren Aufblühen mit allen ©äffen ber Süge unb Bcrbäd)iigung mit ©eroalt unterbrüefen — 3ch berabfeheue bai 3boI ber Ijeibnifcfjen Nationalität, roie man ihm heut ju Sage in Stalien, Ungarn — ja auch in manchem Sla-bentanbe bie heiligftett Sntereffcn junt Opfer bringt; id) ehre aber bie natürlichen ßharafte rgüge jebei Bolfei, ali eine ©abe ©oft ei, fomit auch &ie Mufterfp r a d) e jebei Bolfei, afi bai erfte Mittel feiner Bifbuttg. ®ie © r u n b l a ge jeber naturgemäßen Boffibifbung ift bie K u I f u r ber Boffifprache; ohne biefe bleibt jebei Soff in ber ©iege feiner Sil-bung. ®en augenfdjeinlidjen Bemeii bafür liefert uni bie ©efchidjte unferer Bolfifdjule feit 50 unb mehr Sahren. Darum begrüßt jebet billig be ufen be Mann baé Aufblühen unferer Muttersprache nnb nationalen Silbung mit greube, um fo meljr ber (nti). Priefter. Ser fann uns baé oerargen? — Sed ne quid fljmis! Alle Ejtrctnc fmb beé ©uten gcinb; auch eine gu große Sor-[je5e unferer SolféfpradEje, infoferne fie fich auf ©eringfehä^ung ober gernacbiäffigung anberer, in einem Sanbe notljwenbigen «Spraken, ¡,fi uns ber beutfdjen fußt. — Saffet uñé barum jene ©rengen weife eínÉjalten, bie uñé Klugheit, Sortheil ober eine relatibe Nothwenbig f(it borfchreiben. Sicfe finb: 1. Sie M ut ter fpr a d) e fei unfere (Cd)te §anb bei ber Silbung unfereé floüenifchen Solfeé; fie gu bitten unb fo 31t Ehren gu bringen, baß fie auch grembe achten unb gerne lernen, fei unfer Scftreben. Sit unferen Solféfchulen fei bie M u t-ttrfprache bie untcrrid)tenbe M ut t e rftimme, wie in ber Kirche, — wohin würbe eé anfonft mit unferem Aubitoriumiommen? Entgichen fich nicht fchon jejjt fo Oicle ben ^rebigten unter bem Sorwanbe, baß fie nicht flooenifd) Oerftchen? 2£ie bie Sd)önl)eit feiner Braut preife unb empfehle man bic Sch önheit feiner M utferf pr ad) e.— 2. SIber gum guten unb befferen gortfommen ift aud) bie linfe §anb, roenn nid)t Stilen unumgänglid) nothweubig, fo bod) nützlich, — ja für manche ©efdjäfte eine conditio, sine qua non; eben fo in unferem Sanbe biegweite Sanbesfpradje — bicbeutfdje. Ser Serfehr mit fo Bielen Nationen burd) bie trielen in unferer Siöcefe fidj freugenben Hafenbahnen; bie öielen Kurort c, gab rifen unb B erg werfe Un-terfteiermarfé, wo fo oiele Sloücncn ihr beffereé gortfommen finben, machen bie Kenntniß ber beutfdben Sprache gum Sebensbebi'trfniß; fie aué ben Solfsfd)uIen üecbantien — wäre fo üiel, alé unferer 3u-genb bie linfe §anb abfcblagcn. Quod absit! 3. Sie Bewolt-ner llnterftciermarfé an ber Spradjcngrcnge fühlen nur gu feljr baS ©ebitrfniß ber beutfehen Sprache aué eigener Erfahrung. Sie aué ben Sd)iilen gu Oerbonnen, wäre bic nächfte Seranlaffung, ittté bie ©emiither beé Solfeé gu entgicl)cn unb ben mobernen Semofraten in bic §änbe gu arbeiten, bie eben biefen Xtmftanb mit beiben §änben ergreifen würben, utié $riefter ber ßeititng ber Solféfchulen gu berauben. Quidquid agis, prudenter agas, et respice fi-nern. Sie flobenifche Sprache fei unfere rechte — aber auch biebeutfehe unfere linfe §aub; beibe wollen wir nach ©e&ühr achten unb pflegen. Sapienti pauca. Man befchulbiget un?, mir Regelt fübflaDifchc ober gar pan-flabiftifdje Senb enge n. 2>d) Fenne foldje ttiií)t unb mürbe fie bei meinem SIeru? nie buiben. Man fchiebt un? eine für Oefterreid) gc. fäi)rli d) e politif in bie @d)ulje. SBir finb unb bleiben fatf). Pt'it. fter—O efter r cid) er — unb ©lo Denen. Uitfere gange politif befteht in folgettben brei @ä|en be? EöangeliumS: a. Quod tibi non visfieri, alteri ne feeeris. ®icfe? gilt für Alle. ©leidje Rechte, gleite Pflichten für ©eutfdje wie für ©[0. Denen. — b. Estote prudentes, sicut serpentes, et si®. plices, sicut columbae. ©ijauen mir, mem mir trauen.__ c. Simundusvos odit, scitote, quoniammepriorern vobis odio habuit. SSer bie 3Bal)rheit lehrt unb ba? Stecht for-bert, Fann ohne geinbe nicht fein. Discipulus non est supra magistrum. — ©ollte e? aber gu arg merben unb reicht unfere gange Politif be? EDangelium? Ghrifti nicht au?, bann bleibt un? noch ein allgemeinau?reichenber ©runbfafj übrig: Pro nomine Jesu con-tumeliam pati, ben Ap oftein ähnlich, qui gaudentes ibaiit a conspectu concilii, quoniam digni habiti sunt, pro nomine Jesu contumeliam pati. — ®icfe? miire bie hoffte Ehre für un? — unb ba§ ijötfifte ©lütf, quia merces nostra magna erit in coelo. ®agu haben «n? in biefen h- Ejercita gerüftet. ©eliebfe Brüber! biefe? höbe ich eud) beutfeh gefagt, bamit ihr e? alle Derftehet; unb ich freue mich, End) biefe? gefagt gu hoben, bamit ihr Eud) erinnert, baß ich — euer Bifchof e? eud) gefagt ijabe." ©emiß'; ilarer unb beutlicher aber auch glaubmürbiger — meil bei einem fo feierlich ernften Anlaffe gefprodjen — Fonntc er fein politifd)-nationale? Programm nidjt barfteHen, al? er e? in biefer feiner legten Anfprache an feinen Sleru? getljan hat. ®iefe? Programm geigt, nach raeldjen meifen unb Derföhncnben ©ruubfätscn er auch in 3u-fünft in Bereinigung mit feinem Äleru? auf nationalem ©ebiete üorgehen moHte, menn ihm bie Sorfeljung noch länger ba? Seben gefriftef hätte; e? bemeift, mie mahr mir oben bemerffeit, baß ihm bie Nationalität fein Sbol ber Abgötterei, fonbern nur ein Mittel gur gebeiljlidjeren görberung ber höheren Sntereffen unferer heil. Religion gemefen mar; e? bemeift, mie fehr er bie Nationalitäts-Sbee ber höheren ©taatg-3bec unterguorbnen Derftanben hatte; e? bemeift, baß ihm auch bei allen feinen nationalen Be- ftrebungen eingig unb allein nur bie ®urd)füljrung feine« bifchöflidjen WahffprucheS am Herjen gelegen mar: Omnia ad majorem Dei glori-am et animaruin salntem. Siber eben, weil feine ©egner, burebgehenbs nur Siberale ttad) bem beibnifcben Sufcfmitt unferer glaubenSlofen Seit — benn nie ift eS üorgefommen, baß il)m ein Satbolif, ber treu an feiner tird)e öärtßi unb im ßeben al« foldjeu fid) bewähret, gegenüber geftanben märe — nid)t einmal bie gäljigfeit hatten, feinen bifcf)öflid)en Wnl)l|prud) gu Oer-ftcljen, nod) Siel Weniger gu begreifen, ma« ein fathoitfd}er Bifd)of ift unb fein foll: eben beßhalb fjabeit fie alle feine Werfe falfd) gebeutet, fchled)te MotiPe il)m untcrfchoben, ol)ne fie-aud) nur ein e inj ige« Mal b e-weifen gu tonnen unb ben lopaiften Mann al« „Politiker Umtriebe" Perbädjtig unb ftaat«gcfäbtlich benuncat 5ln ihnen l)at fic£> ba« Wort be« Weltapoftel« fattfam bewahrheitet: „®er irbifcfje Menfcb ö erfleht nid)t, wa« be« ©eifteS ift." Ober wa« fönnten einem mo-bernen Siberalen, weldjer ber f irdje im Seben gang entfrembet ift unb fie nur nod) bann betritt, wenn e« eine polififche ©emonftrotion gilt, bie 3luS-brüefe „©otte« Ehre" unb „Heil ber ©eelen" noch bebeuten? ®iefe aber unb nur biefe wollte ©lomsef al« Bifdjof; jeber politif war er gäng-ltd) fremb, ober wie fein Nefrolog im „Saterlanb" (Nr. 242, 1862) fo fehön bemerfte: „Er war ein Mann ber tirdje, feine politif faßte fich furg in Irene gu Saifer unb Saterlaitb gufammen, in allen ®etailfrogen be« Sage«, wie überhaupt in rein weltlichen Singen war er barmlo« wie ein Sinb." Uebcrbaupt finb mir ber Uebergeugung, baf5 um ben Patriotismus eine« Manne« abjufdjäiien, bagu nicht foldjc Seiten angethan feien, mo berfclbe Ehren, Würben unb Orben trägt, mohl aber Seiten, wo man unt feiner patriotifchen ©efinnung willen §ohn unb ©pott gu ertragen, — mo man bem Saterlanbe Opfer gu bringen hat. Unb ein Mann, beffeti Patriotismus aud) biefe Feuerprobe beftanben, war gürft-bifchof ©lomsef. Er hotte ben Mutl), in ber ftürmifdjeften Seit ber Saljre 1848 unb 1849 mit ber größten Entfd)iebenheit für ben SanbeSfürften unb ben ihm fd)ulbigen ©cl)orfam einguftehen, unbefümmert um ben Hohn, ben alle rabicalen Blätter auf il)n häuften. Er ergäljltceS felbft, baß ihm bieRebac-tionen folcher Seitungen, auf bie er nie abonuirte, gcrabe biejenigen Nu- tnern fre« Statte« einfanbten, bie mit Verhöhnungen feiner Perjon angefüllt waren. — A(S man aber fah, baß fetbft bie giftigften Pfeile be« ,|§ohne« gegen feinen Patriotismus nicht« bermof ten, fnfte man ihn ¡,bnrf Drohungen einjuff üftern unb ba« SSolf ju feiner gcroaltfamcn Entfernung aufgureijen. ©o fa« man in bem ©rajcr „Urf riftenfhum" 'einen Artifet mit ber öejeifnenben Urberffrift: „©lomsef noch immer SBiffof in Sabant?" Aber auch biefe Drohungen überwanben iljn nift ©lomSef ftanb einem gelfen gleich wogenber Branbung — treu feinem ¡©Ott unb Kaifer! Der auf ©eite 193 gegebene Hirtenbrief beroeiff, baß er fif bie ©e-fahren nicht üertjehtte, bie eine noE) länger anbauernbe Steboiution für 'feine Perfon hätte fiabcn formen, unb baß er bereit mar, eher jebe« Un-'grmaf 31t ertragen, als aufzuhören, feine Diöcefanen jur getreuen Erfüllung ihrer patriotiifen Pflichten mit allem Nafbrucf 3U ermahnen unb [fie auf felbft ju erfüllen. Die glühenbfte BaterlanbSiiebe athmen auf bie Hirtenbriefe, bie et bei ber Shronbefteigung unferes nUergnäbigften KaiferS granj Sofeph I-(bb. 15. Dec. 1848) — bann nach bem Attentate auf bie geheiligte Perfon unfereS SanbeSöatcrS (bb. Palmfonntag 1853) — wie aud) beim Beginne be« legten italienifchen gelbjugeS (bbo. 22. Mai 1859) erlaffen hat. ©tatt aller aber möge wenigften« jener Hirtenbrief hier einen plats ftnbcn, beu er bei ©etegenheit ber ausgeff »ebenen (Staatsanleihe im 3. 185-1 am 15. 3uli an feinen Klerus geffrieben hat. ©eliebtefte Mitbrüber! Eine gute Mutter fucht ihre legten ©parpfennige auf, wenn eS ftf um ba« Wohl it)"« §aufe« honbett. Wirb fie aud) berfannt, ihre Siebe erfaltet nicht unb ift erfinberifd), in ber Noth Mittel 31t fd)nffen; ihr ift fein Opfer 3U groß, ihre Kinber unb Hou«genoffeu wahrhaft gli'teflich 311 mafen. Wa« tljut bie Mutterliebe nidjt! — WnS eine gute Mutter ihrem Haufe tl)ui, ba« hat 311 alten Seiten aud) unfere Mutter — bie fatholifd)e Kirf e — bem ©taate getl)an unb ihre legten Erfparniffe bem geopfert, ber ihr feinen ffütjenben Arm reift, um im grieben ihrem Herrn unb ©Ott mit befto größerer greube ungeftört bienen ju fönnen. gorffeit wir in ben Annalen ber©effifte, fflagen wir bie Ehronifen ber Klöfter naf, fie werben un« fagen, baß bie tirdjen, f [öfter, Pfrünbcn xttib alle geiftlidjen Kommunitäten off einen roefentiidjen theit tí)"« ®efammtüermögen«, fogar ihrer Prätiofen unb tird)engefäßc bem Vaterlanb geopfert, um bem ßanbe«fürftcn bie erforber-licijen Mittel ¿u öerfdjaffen, bie Religion unb Äirdje gegen äußere unb in nere geinbe jtt fdjirmen unb fie in Verbreitung unb Kräftigung be« Rei-d)e« ®otfe« auf Erben mit traft 311 unterftiifcen. Eine fotcfje 3eit ift aud) für uñé, geliebte Mitbrüber, in bem 2lugen-blief gefommen, até ®e. f. f. 2tpoftotifct)e Majeftät granj Sofeph I. unfer §err unb Äaifer mit bem allerf)öd)ften Patente Dom 26. Suni t. 3. ein ©taatéantet)en fon 350 bi« 500 Millionen auf bem Wege einer frei willigen ©ubfeription anjuorbnen geruhet, um mit tiefen ©clbmittcln einerfeit« bie £anbe«roähntng auf Metaliioäbntng jurücfgufiihren, anbererfeit« aber aud) bie außerorbentliefjen SluSgaben bamit ju beefen, roclche bie ©e-genroart forbert. ®en 3roecf, bie Urfadjen, bie Vortheile, fo roie bie Slrt unb SBeife biefer ©taat«anleil)c l)abet 31)r, ®eliebtefte, in bem Slufrufe an bie Bewohner ber betreffenben fronlänber, roie aud) in ben tageSblätfcrn gele-fen, biefe« ju roieberholeu roäre l)ier überfliiffig; aber ein Wort jur ridjti-gen Sluffaffung be« Sroecfe« biefer 2lnlcil)e, über beren 9iotl)ioer.bigfeit, über bie roobltljätigett folgen be« ©elingen«, roie auch ü&er öie nad)ti)eili-gen Wirfungen eine« Mißlingen« biefe« ©faat«anleben« ¿ur rechten 3eit, am rechten Orte, unb 31t jenen perfoneu, bie im ©tanbe finb ba« ju thun, roa« ba« Wohl bc« Satertanbe« Don ihnen forbert, ju reben, biefe« lege ich Eud), theuerfte Mitbrüber, nicht nur al« Ehrenfache, fonbern auch al« Pflid)t roarm an'« §erj unb jroeifle nicht an Eurer fo oft er probten treuen Pflichterfüllung. Unterftütjet bie Organe ber öffentlichen ©taat«oerroaltung in ihren Bemühungen, fläret minber Einfidjtéüollen ben ©egenftpnb richtig auf, geltet ben Rall)Iofen mit eigenem Scifpiele ber ©ubfeription nach Möglidjfcit boran unb geiget e« in ber tl)at, baß 3l)r nicht blo« opferwillige ©öl)ue be« feuern Saterlanbe«, fonbern auch Priefter einer Kirche feib, bie mit Wort unb tljat gu lehren nicht unterläßt: „Sehet bem taifer, roa« bc« taifer« ift," unb jróar freiroiHig unb nid)t mit traurigfeit, ober au« 3roang; einen freubigen@eberhat ber § er r lieb. (II. Gor. 9, 7.) Wann, roo, unb auf tueiche Weife 3hr biefer heiligen Pflicht ttachfonr men fottet, roirb Eurem ftugen Eifer überfaffen, loeil ftdj für fpecieUe gälle allgemeine Vorgriffen nicht immer eignen, tiod) mit Erfolg ausführen raffen. ®aé SBeifpiel unfere« göttlichen Meifteré (Matth. 17, 23—26.) fei unfer Mufter, fein göttliche« ©ort (Matt). 10, 16.) biene uns auch in biefem Stüdfe alé Seitftern. Unfer EittFommen ift ¿wat großenteils burch bie Ereigutffe ber letjt-tterftoffenen 3ai)te eben fo zufammengefdimoljen, ioie fid) unfere Auslagen Oermehrt; allein ber £err, uon bem jebe gute ©abe fommt, wirb auch Heine, unferm Vermögen anpaffenbe Opfer an ben Altar beé theuren Vatcrlanbeé gelegt, mie einft ber armen ©iftwe (Marf. 12, 41—4.4.) feg-nen. ©äl)renb mir aber nach unfern ifräfien felbft fubferibiren, werben mit audh Porljanbene bifponible Varfdjaften ber unferer Obforge anüerfratiten Sirchen unb frommen Stiftungen biefer fo wichtigen Staatsanleihe bereitwillig juwenben, im feften Vertrauen auf bie tiäterlidjc Vorforge tmfeteé aitergnäbigffen Monarchen, Attethödjftweldjer aud) ber Religion unb Äird)e geben unb bcfd)ii|en wirb, waé ber Air die unb ber Armen beiligeé Eigenthum ift. ©a« unfer uñé oon ©ott ge)enbeterSai|et ber Sirdje gethau, ift weit-befannt unb mit tiefgefühltem Sanfe erfennt eé jeber wahre Satholif, um fo mehr jeber fatholifche ^riefter an. 3tun ift eé an ber Seit, unfern Sanf aud) in ber Sljat ju ¿eigen, unb baé befonbetc Vertrauen, baé ber AHer höd)fte Sanbeéfürft in ben Slerué fe^t, babutd) ju redjtfertigen, baß wir burch unfere eigene Subfcription Vertrauen beweifen unb unferen ©emein-ben burd) unfer ©ort unb Shat Vertrauen einflößen, unb biefeé um fo mehr, alé ein fo große«, folgenreidjeé ©etf nur bttrd) ücreinte Sräfte Aller, bic unter bem Schule beé Staateé ihre Einfunfte beziehen unb genießen, gelingen famt ©ol)lan, geliebte Mitbrüber! baé Vertrauen unferé AHergnäbigften fianbeéüateré foH nicht getäufcht werben; bie ©elt foll es erfennen, baß wir unfer Vaterlanb unb unfern Saifer nid)t mit ©orten noch mit ber Sunge lieben, fonbern in Shat unb ©ahrl)cit." ©ahrhaftig; ein Mann, ber feinen Sanbeéfiirften unb fein Vaterlanb fo liebt, wie gürftbifchof Slomsef, — ber für baé ©ohl feineé Volteé jo ©ro|e6 wirft unb foldje Opfer bringt, wie er: — ein foldjer Mann berbient, baß ein patriotifdjeS Monument feinen Namen öeremige; unb mir groeifeln nicht, baß iEjin fein banfbareS Solf ein foldjeS auch fe|en werbe.*) XV. „So bie Siebe ift. ba mirft fie ©roßeS, unb menn fie ©roßeS nicht wirft, ift fie Feine Siebe." (S. ©reg. Mag.) Senn mir bie bisherige Sat-fteiluug beS thatenreidjen unb opferbollen Sebens beS gürflbifcfwfS Anton Martin überbliefen, fo halten mir uns moljl für berechtiget, biefe fd)ö:ten Softe beS [)[. papfteS ©tegoriuS beS ©roßen auf ihn anmenben gu bür fen: ©roß muß feine Siebe gemefen fein, meil fie fo ©roßeS bolIörad;t t)at, ES ift aber ber Siebe eigen, nie — „&4 ift genug" — gu fagen, fonbent itad) ftetS größeren Theten unb Opfern gu bedangen, ©erabe fo mar eS beim gürftbifdjof Slomsef. Alle bie gahlreidjen Serfe, bie mir bisher angeführt, Vermochten nicht ben Surft feines liebenben §>ergenS nach ber Verherrlichung ©otteS unb nad) bem§cilc ber Seelen gu ftiHen. Sie engen ©rengen feiner Siöccfe unb feine« SolfSftammeS gemährten feinem iji. Sbatenburfte feinen genügenben SirfungSfreiS; feine Siebe breitete ihre fetjnfiichtigen Arme auch über biefe ©rängen hinaus, um für ©otteS Ehre unb ber Seelen §eii 31t mirfen. Sie SattlttS, hielt er fidj für ben Schufb-ncr Aller, um Alle für bie GhriftuS 3U geminnen. Unb gerabe biefe fei^e Sirffamfeit, bie er im allgemeinen 3n-tereffe ber f att) 0 lifdjen Kirche entfaltet f)at, haben roic in biefer Numer noch barguftellcn, unb brei Unternehmungen gu ermähnen, bie bon ©Ott um fo reichlicher gefegnet mürben, je reiner unb erhabener ihr Seroeggrunb gemefen mar: Sie Einführung bcrSrub erf djaft beS hl. EprilluS unb MethobiuS -- bie Klofter-Sifitation — unb bie 3t öm err eife. gut ihn, ber fein Bolf nur in ©oft unb für ©oft liebte, ber tief ubergeugt mar, baß aller nationale gortfdjritt, ja bie ijöchfte nationale Slütlje einer Nation menig nü|e, menn fie nicht mit gleichem Eifer audj auf ber Sahn gut emigeu ffieftimmung bormärts fdjreitet, fonnte eS natürlich feinen größeren Sdjmerg geben, als gu feljctt, mie ber bei meitern grö- *) SDer entfdjiufj baju ift unter beu ¡Patrioten bereits gefajst, nur öie 3trt unb Söeife Ser Stuifii^ruiig ift ncK$ nicfjt oereinbart. | ere Sbeil ber flabifdjett Nation son bem Mutterbergen ber allein feligmachenben fatf). firdje íoigeriffen unb in bie bcrberbíichen Vanbe bei ©djiima, ber §ärefie unb bei Ungtaubetii berftridt, geifíig unb materiell berfiimmert. Siefcr 3 el) m erg mud)i, ioettn er bebadjte, baß man bei bem unter allen ©laben-©tämmen neu erroadjeitben National-©efül)le bemtod) bielfad) bergeffe, bie nationalen Vcftrebungcn auf bas l)5d)fte benfbare 3iel — nämlich auf bie Vereinigung aller ©laben in Einem ©tauben unb in Einer Siebe — [)inguleiten. ®iefer ©djmerj mußte aber boltenbi ben f)öd>-fien ©rab erreichen, ali ©tymptome 311 Sage traten, baß mand)e patrio, ten in falfdjer Auffaffung bei Nationaliimui fogar bereit mären, bie f)öd)-ften©üter bei fatl)olifd)en ©laubeniunb ber fatl)olifd)en Einheit gu opfern, um 31t ber bon ihnen ali hödjftei 3iel erfeljnten Einheit in ber ©d)rift-fpraetie u. bgl. 3U gelangen; roie er biefen feinen ©djmerg in ben Vorträgen an bie Alumnen unb ^riefter 31t mieberljolten Malen anifprad). (Vergl. ©. 129 u. 216) Um bor fold)cit berberbtictien Abwegen bie ©lobenen 3U beroabren, unb um iljrem nationalen ©treben bai geuerfiegel ber fatl). Siebe aufgu-brüefeu, faßte er ben erhabenen ^lan, einen eigenen ©ebetib ere in unter Anrufung ber 1)1- ©labenapoftet Ehritlui unb MetEjo-biui 3ur SBieberbereiniguitg aller ©laben in bem t)t- f011). ©tauben 311 grünben. Sein mahrer Patriot formte fid) ein leidjterei unb füßerei Mittel roünfdjen, tagtäglich für bai mal)re SBol)l ber flabifchen Nation auf bie fruchtbringenbfte ÜJSeifc gu mirfen, ali melchei ihm biefer ©e-hetiberein barbot. üffiie er Allei fo flug unb finnreich 311 beranftalten mußte, faßte er auch bi" ben s^lan, bei ben im grangiifaner Ätofter guStann im 3. 1851 ab3ul)attenbcn ^rieftcr-Ercrcitien feinen f lerui mit ber Einlabung 3U biefem Vereine 311 überrafdjen. ®od) ©Ott fügte ei anberi. Auf bem SBege ba-hin, ben er über Saibod) mad)te, erfranfte er plöjjlid) fo gefährlich, baß er in Eilli fid) 3U Vette legen mußte unb mehrere Sage gmifchenSob unb Sehen fdjmanfte. Ei blieb itjm nichts anberei übrig, ali bem Ejcrcitien-Seiter (bantali ©erapion ©enget Earm. Drbeni) jene Einlabung mit-gugeben, um fie bem Klerui mit3utl)eilen. ©emiß motlte ©ott, beffen ©eiil)eit allei fo mächtig unb lieblich an orbnet, audj burd) biefe Erfrattfung einen hoppelten michtigen Bmecf erraten. §üri Erfte follte ber £)berl)ivt bei Sroftei entbehren, ben ihm bie begeifterte Aufnahme tiefer Einlabung Bätte gewähren muffen, bamit ihm bei' gange Sohn biefeé großen SBerfeé bei ©Ott auf&chfllten bliebe, weldjeé beftimmt fein foHte, um fo herrlichere grüßte gu tragen, ein je fdjwererei Opfer ©ott non beffen Bcgritnber berlangte. gitré Sweite aber foüten bie §ergcn ber ^riefter gu einer um fo willfährigeren Aufnahme tiefet* Einla-bung borbereitet werben, alé fie boit einem Oberhirten fant, ber fo gu fa-gen bom Sfatibe beé ©rabeé gu ihnen fpradj. SBirflid) horchten wir in tiefe Srauer betjetift unb eljrfurchtéboll ber Sefttng biefer iiberrafchcnben Eittfabtttig, unb fo wir uñé redjt erinnern, fo finb wohl alle £ teilnehmet' att ben ©eifteéiibungcn aKfoglcid) biefent Vereine beigetreten. Durch biefe günftigc Aufnahme aufgemuntert, berwettbete fich ber gürft. bifchof im folgcttben Sabrc bei bem päpftlichen ©tuhle um bie Erhebung beéfclben gu einer förmlichen firdjlidjen Sobalität. Alé feine Sitte bereitwillig erhört unb ber Berein mit fird)lid)en ©nabenfchäjen auégeriiftet war, erließ er eitle wieberljolte Einlabung mit Sefanntgebuttg biefeé er-freulidjen Ereigniffeé, welche hier alé eine befonbcre Sterbe feineé apofíoíi-fd)ctt Eifcré folgen foH. „Mitteilung ber päpftlichen Approbation beé ©cbeté^ bereineé unter Anrufung beé hl- Etn'iH unb MethobjäBie bereinlabung gutn Seitritt." Alé ber heil. Slutgeuge petrué bott Alejanbcien beé ©lau-: bené wegen im Kerfer fcbmachtete unb bem Martertobc entgegen fab, er-fchien il)m 3efué mit einem glängenben fdjneeweiBeu Socfc angethan, ber bon oben bis unten gerriffen war. Entfetjt barüber fragte bett £>errn ber heil. Sifchof: „£err! waé bebeutet baé? 38er "bat bir baé] tleib gerriffen? EfjnftuS gab ihmgurAntwort: „Daé hat Ariué gethan, inbem er burd) feine 3 r r l e l; r e meine Kird)e theilé fchon getrennt, tbcilé noch ärger trennen wirb." — SßoS ber hochmütige Ariué im 4. Sahrhunberte ber Kirche ©otteé gethan, baé wieberholte ber ftolge photiué im 9. — baé bollenbete ber cljrgeigige, fdjlaue Michael Eerulariué im Ii. Sahrhunberte: fie gerriffen baé foft-i bare Srautfleib Sefu ßhrifti — feine Kirche in gwei große Shcile, unb ftifteten baé bebaucrungéwiirbige ©d)iéma gwifchen ber abenblänbifchcn (römiften) unb mcrgenlanbiften (griechifch nichtunirten) Kirche, welche traurige Spaltung jeber gläubige Eljrift feit 800 Sahren fchmerjlich be- meint, menn et bebenft, baß eben biefe? ©d)i?ma baitptfcicblicb bem 3?lam ' bie Sljove in 3 Selttbeile geöffnet, Millionen gttrn Abfalle gebracht, bie ; blübenbfien djriftlicben ©emeinben beröbet unb bie Siege be? Gijriften-. t[)um? gut Süfte gemadjt. Siefe traurige Sircben-Spattimg bat inbeß feinem Solfe Europa? tiefere Sunbett gefdjlogen al? ben ©laben, bie im 9. Saljrbunberte burd) bie beiben beil. Apoftelbrüber 6t) rill uub Metbob bem ©fjriften-tbutnc gemotttten nnb mit ber !)eil. römifd)-fatbolifd)cn Äirdje bereint, burd) bie unglücffelige tirdjcnfpaltung be? 11. Saljrbunberte? aber gerriffen, nun 22,349.000 Satbolifen, 51,011.000 ©d)i?matifer, 1,531.000 protiftanten unb 800.000 Mad)omebaner gäblen. 3n ben Abgrunb ber Sircbenfpaltung ging ben ©laben ber fdjöne Stent djriftlidjer Eibilifotion unter, ber ibnett int 9. Saljrbunberte burd) Einführung einer gemeinfa-men burcb ba? Ebriftentbum geheiligten ©cbriftfpracbe fo gliingenb aufgegangen mar; in biefe gemaltfame itluft berfanf ben ©laoen bie Mor-gettrötbc einer gemeinfamen Literatur. Sa? §erg be? SolfeS, bie Religion rouvbe iljm gerriffen, mit jebem Sabrbunberte entftanb gmifdjeu ben beiben Parteien eine größere Sluft, alle Beijudje ber Sieberbercinigung blieben mit menigen 9lu?i?abmen erfolglo?, unb 6h ri fi u? geigt nod) beut gu Tage ba? mehr al? je gerriffene tleib feiner tj i. Sircbe in?befonber? unter ben zahlreichen ©tämmeit ber anfonft fo gern ü tl)li eben, reiche gab t en © la b e nb ölf er, bie einanber fo ttalje — unb bodj fo ferne fteljen. Bon biefent ©ebanfen ergriffen uttb bOtt bem Sunfcbe befeelt, ba§ jene? ©ebet unfer? liebebollen Erlöfer? balb an un? erfüllet merbe, ba? er auf bem Eingänge gn feinem Safer fo iiebemarm berrid)tete, un? alle mit bem Sanbe ber SBaljrfjcit unb Siebe gu bereinigen, inbem nur baratt bie Seit erfennen folle, bnß mir feine Siiitger finb — bon biefem ©ebanfen geleitet fprad) id) im Ictjtberfloffenen Saljre bei@elegenheit uttfeter ge meinfamen Priefterejergitien ben Sutifd) au?, unter Anrufung ber gött Iidjen Mutter Maria unb ber beiben 1)1- ©labennpoftel Epriil unb Metl)ob einen ©cbetSberein (ferne bo'tt jeber politifdjen gärbung, jebem ©on-berintereffe fremb) gur Sereinigung 'ber nidjtunirten ©riechen überhaupt unb in?befonbere ber fd)i?matifd)en ©laben gu er rieten, mit ber Serpf Ii djtung, täglid) 1 Sater unfer unb 1 Aöe mit bem Beifa$e: §1. Ebrill unb Metbob, bittet für uñé! gu beten, am gefte ber beiben Schutzheiligen beé herein« (9. Märg) alé Briefter baé b Meßopfer gu ü er-d) t e n, a l é 8 a i e aber e n t w e b e r am gefte felbft ober in ber Dctaüe baé 1)1. Sacrament b er SS u b e unb beé Altaré auf biefe Meinung gu empfangen, unb fo niel ©Ott gibt, £fje iln earner für biefe n Verein git g ein innen. Mit freubiger Buftimmung mürbe meine Einlabnng begrüßt; nidjt nur Piele meiner Siöcefanen fitib biefem Vereine beigetreten, fonbern aud) in ben benachbarten ®iöcefen, in Ungarn unb ©alligien fanb unfer ©e-betéPerein ben erfreulid)ftcn Beifall. Saufenbe gläubiger priefter unb Saien beben bereits mit uñé §änbe unb §ergen 311m Vater ber Einen 2Bal)rbeit unb Siebe empor, auf baß eé unter uñé Ehriften feine Spaltungen gebe, (1. Cor. 1, 10.) baß mir Pielmeljr üollfommen eineé Sin-nté unb Einer Meinung feien, wie ber Vater mit bem Sohne Eins finb, auf boß bie SBelt glaube, baß er ií)n aefanbt hat, (Joan. 17, 21—22) unb halb Ein §irt unb Eine §erbe wie im Himmel alfo aud) auf Erben raerbe. (Joan. 10, 16.) 9tad)bem für bie Sdücffetjr Rußlanbö fo wie für bie ©ieberpereini-gung ber griechifd)en unb römifdjen Sirche in einem großen Íheile granf-reidjé eifrig gebetet mirb, fdjeint ber liebe ©Ott in neuefter Beit auch utifer Unternehmen mit bem erfreulidjften Erfolge gu tröffen unb gu ermutl)igen; benn im Verlaufe biefeé Sahreé i ft bie gürftin Naracfi, eine nahe Anüer-wanbte beé taiferé Pon Rußlanb — finb im traffoer Comitate gwei gange ©emeinben mit 6000 Seelen fammt ihren Brieftern — ift in ber Seeftabt Bufari unlängft ©eorg iöaforic Pom Schiéma in ben Schooß ber fatl)olifcben tird)e mit ber tröftlidjen Hoffnung gurücfgefel)rt, baß in nächfter Beit Piele anbere ihrem Beifpiele folgen werben. ®iefem ©ebetéPereine bie ©utl)eißung beé allgemeinen Vaters ber Ehriftgläubigen gu Pcrfdjaffen unb it)m ben mütterlichen Segen ber ftirdje ju erbitten, legte id) benfelben gu ben güßeti Se. §eiligfeit piué IX. mit ber finblid)en Bitte, ben frommen Sheitnehmcrn einige Abi äffe gu fpenben unb fo bem Bereine ben Ebaraftcr einer wahrhaft fatl)oIifd)en Sobalität gu geben. Mit gewohnter Vaterliebe bat ber Statthalter Ehrifti auf Erben meine Bitte erl)ört unb folgenbe gwei BrePen erlaffcn, bie id) eud) geliebte Mitbrüber gu Eurem Srofte wortgetreu mittheile: (golgen bie BrePen.) Snbem id) biefe« fite ben ©ebetSberein erfreuliche Ereigniß aUeti Mitgliebem eröffne, labe id) roieberliolt alle ^rieftet unb ©laubigen, Söl)ne unb Södjtet ber Einen geliebten unb [iebettben Mutter — fogar alle wol)lwolIcnbcn getrennten Brüber unb Sdjwcftern, bie Befcnner ber nidjtunirten gried)ifd)en Kird)e, in«befonbcr« aber bie Stoben ein, fif int ©elfte wahrer Demut!) unb d)riftlidjer Siebe jum ©ebete für bie Wieber-bercittigung uns anschließen, juttt Vater be« Sichte« unb ber Erbarmungen mit einem aufridjfrgctt, ficbeioarmcn §erjcn an halten & unb bertrau-ung«boH ju flehen, auf baß "er bie Sa'ge ber traurigen Kirfenfpaltung abfiirje, ba« Ei« eine« fanatifdjen §affc« an ber Sonne wahrer djrij'ilicher Siebe fdjmcljen [äffe, bie gewaltige Sd)eibewanb be« Sdjisma« bon un« entferne, bie wir alle feine geliebten Kinber unb Miterben 3cfu Sljrifti finb. 3e größer unfer ©ebct«berein, befto gewaltiger wirb ba« §eer ber Streiter El)rifti für bie Einigfeit be« Neidjc« ©otte« unter ben Böl-fern ber Erbe fein, Unfere Waffen, bie ©ebete unb guten Werfe, oerbun-ben mit einem auferbaulidjen ßebcnswanbel, fchlagen feine Wunben, fon-bem heilen fie; überwinben alle §inberniffe, befiegen bie grimmigften gciitbe, gewinnen Bölfer unb Ncid)e, bleiben unüberwinblid) unb finb un« Bürge eine« gewiffen Siege« auch ü6er ba« eiéfalte Sd)i«ma; „beim biel öermag ba« beharrliche ©ebet be« ©ered)ten." (Jac. ö. 16.) „'Darum ermahne ich Euch bor alten ®ittgcn, baß Bitten, gürbitten, Sanffagungen gefdjehen für alte Mcuffcn," (I. Tim. 11. 1) in Sottberl)eit aber für unfere getrennten Brüber. Unb ftcht es un« aud) nid)t ju, 3eit ober Stunbe ju Wiffen, weldje ber Batet in feiner Macht 311t Wiebeitereinigung feftgefe^t t;at (Slpoftelgefd). 1, 7.), fo werben wir bod) bie Kraft be« üer-einten ©ebete« fetjen unb Beugen ber wunberbarften Befehruttgett fein; benn ©Ott will, baß alle Menfdjen fclig werben, feiig burf bie eine, feine wahre Kirche. „3br miffet aber meine Brüber, baß, wenn Setnaub unter un« bott ber Wal)rt)eit abgewichen ift, unb 3emattb ihn befcl)ret, et beffen Seele bom Sobe errettet unb bie Menge ber Süttben bebccfet." (Jac. 5, 18—20.) 3l)r höbet bielleicht für bie Belehrung unb Wieberbeteinigung ber nidjtuuirten Kirche im Namen 3efu noch nift gebeten. Bittet, fo werbet il)t empfangen, auf baß Eure -greube bodfommen werbe. (Joan. 16, 24). Hat ©ott bie ©ebete für Englanb,. für Deutfchlaub mit fo jaí)íreid)cn unb fo gliinjenbeif Befehrungen belohnt fo Wirb er bie Sonne feiner Erbarmuttgen aud) über bic weiten .Ei«felber be« morgenlänbifchen Schi«mas aufgel)eu unb unfere getrennten Btitber aud) im Norben unb ¡.íníiii sid Offen füllen laffen, wie gut unb lieblid) e« fei, wenn Brüber in brr Einen wahren Sirdje mitfammen wohnen. Senn bntjin fenbet ber Hcrr Segen unb fieben bi« in Etoigfcif. (Psalm. 132, 1.-3.) Sil« Bereinefirclje wirb nad) beut Snijnlte b<« popftlidjrn Brrbc« borläufig bie f irche St. Sofef niiiift CS í LI i beftimmt, wo &cu beiben Sdjujj-[jeiligen biefe« ©cbctibercine« ein 9lltac erridjtet unb am g.fte felbft ober in ber Octabe ein feierliche« ^»odiamt für bie lebcnben — wie aud) für bie öerftoebenen tbeilnel)merunbSBol)Itl)ätcr ein Seelenatnt abgebalten werben wirb. 3cnen Saöantcr Siöcefanen, weldje biefe Vereiuefirdie uidjt befugen wollen ober fönnen, ift ihre eigene Pfarrfirdje für bie Vcrein«-2lnbad)t«-Übungen angewiefen. Sen jTOciínetjmern in freinbcn Siöccfcn (infoferne ber eigene Bifdjof bie Einführung biefe« ©ebet«bereine« geftattet unb bieß-fall« Feine beftimmte ßird;e anweifet) ift bie 2Bat;( ber ju befuchenben tirche freigeftellt. 5tüe Herren Seelforger, bie ftd) an biefem fatljolif^en @ebet«bereine bethätigen, werben im Herrn erfudjt, ba« Namen«ber5eid)tiiß ber aufgenommenen SJiitglieber alljährlich junt Vercin«fcfte an ba« Orbinariat Saüant eingufenben, bon wo au« barnadj eine Ueberfidjt be« ©ebenen« biefer Sobalität ben Sh"inehmern burch fattjolifche Blätter befannt gegeben wirb." Bi« ju feinem Sobe wibmete er bem Vereine feine jarteftc STufmerf-famfeit. Bei St. Sofef nächft EiHi forgte er für bie Errichtung eine« Vercin«altarc« ju Ehren ber beiben Slabenapoffcl. Siufmerffam notirte er ba« Saht hinburch alle Säten au« ben Seitungen, bie über Befehrungen ber Sd)i«matifer benoteten, um alljährlich bei ber ©ieberfeljr be« gefte« biefer Slpoftel ben SRitglicbern über ben Stanb be« Vereine« unb ben Erfolg feiner ©ebete in ber „Zgodnja Dánica" Beridjt ju erftatten, beffen Bearbeitung für eine beutfehe ßeitung er aUgeit beforgen ließ. Verein«bilber waren bei ihm immer grati« ju haben. Er hatte ben troff, nidjt nur in flabifdjen, fonbern auch in beutfehen Siöcefen ben Verein fo rafd) ftd) ausbreiten ju fehen, baß bi« ju feinem tobe wohl an anberthalb hnnbert taufenb äRitglieber bemfelbcn beigetreten finb. SBer feine Nation in biefer SBcife liebt unb für fie wirft, beffen nationale« Streben fann wahrhaft Don feinem bernünftigen Menfchcn bean-ftänbet werben. GS ift ©oft eigen, ©eelett, bie er befottberS lieb hat, ftetö neue ©e-iegentjeiten barjubieten, recf)t Diel für feine Gt)re ju arbeiten unb ju leiben. Saum hatte gürftbifdjof ©lomšef burd) Einführung beS fo zeitgemäßen unb hochfinnigen ©ebetSbereineS gur Sieberbereinigung aller ©laben int ©chooße ber fatlj. Sirdje, bie ihn beinahe baS Opfer feitteS Sehen« gefoftel hätte, feine Siebe ¿ur fatlj. Sirdje fo glättzenb betbiefen, als ©ott aud) ihm unberjüglid) eine neue ©elegent)eit barbot, burd) ein toeit fdjtoiecigere« unb unfäglidje Opfer berlangenbeS Serf feine ©egeifterung für baS Sohl ber hl- Sirdje an Den Sag ju legen; mir meinen bie S h ei In ahme au ber bott ©e. §eiligfeit papft piu« IX. unter 25. 3uni 1852 für Oefter-reich angeorbneten apofto fifdjen f lofter-Vifitation. Am 16. October 1852 erljielt er bott ©e. Eminenz bem Garbinal unb gürfterjbifchof bott Prag, gürft gviebrid) bon Schwarzenberg, §odj-toeld)er jum apoftolifchett Vifitator aller ntännlidjen Orben in ben öfter-reichifchen Erblattben beftellt luurbe, ben Auftrag, über bett Buftanb ber tlöfter feiner Siöcefe ÜBeridjt zu erftatten. 3n feinem Antwortfehreiben botn 18. Nobember fagt er: „Mit greuben begrüße id) bie Suttbe ... unb bin bereit nad) meinen Sräften zu einem erwünfehteu Erfolge- beizutragen, ©ehe ©ott feinen ©egen!..... Snbettt id) biefe eben- fo nothwenbige als erfolgreidje Unternehmung mit meinen heften Sünfchett begleiten unb mit meinem ©ebete unterftü^en will, zeichne ich • • ■" Ser gute Oberljirt ahnte nid)t, welchen Einbrutf biefe flüchten Sorte auf ben gürft-Erzbifchof ausüben unb toeld)eS fd)Were Sreuz fie iljm auferlegen foüten. Allein fdjon am 31. Sezember wirb er bom apo-ftolifchen Sifitator angelegentlid) erfud)t, baS Amt eine» Gonbifi-tatorS für ben Orben beS Iji- Senebift ju übernehmen. Sürbig eines SüngerS Eljrifti ift bie am 10. Säuner 1853 bom \)od) feligett gürftbifchof gegebene Antwort: „Sie liebebolle Einlabung baS Amt eines EonbifitatorS ju übernehmen, bat mir einen fchweren Sampf berurfadjt. Sa« ©efühl meiner 1)1- Pflicht, für baS Sohl ber Sirdje als SBifdjof Alles, aud) mein Sehen z« opfern, mahnet mich betu Rufe willig Ztt folgen; bas ©efüljl meiner gebrochenenStaft läßt ntid) befürchten, biefe eben fo wid)tige als frfjtueie Aufgabe nid)t löfen ¿u föunen, ja bie Seen-Digung berfelben uidjt zu eclehett; beutt meine llnterleibSbefchwerben*) ljtn- *) Ii,tii ¿um iobe permanent gebliebenes Reiben ali gulge jener $obetfiantl)eit uoni 3af)te 1851. (»ßl. 270) oern mich an jcbcr anhalfenben Slnftrengung «nb erfcfjweren mir meine geroöfjnlicfye pfltd)tevfülluttg. — ®a« Stefnltat biefeö Kampfe« iflt Fiat voluntas Dei! Können S". Eminenz biefe große Slufgobe befferen Kräften anbertraucn, fo werbe ich für biefe Schonung ju banfen wiffen; glauben aber fwchbiefclbcn biefe« ©efchäft mir anoertrauen zu follen, fo bin ich bereit ¿u folgen unb jebe« Opfer ¿u bringen, weil id) in §odhbero Be-jchluffe ben SBillen ®otte« bereh«, in welchem festerem galle ich mir bie nähern bießbejüglichen Mobalitäten erbitte. — Möge e« bem Bater beS Sichte« unb ber Stärfe gefallen, ba« neue Sahr mit einem glücflichm Erfolge biefe« für bic &ird)e in Oefterreid) fo wichtigen Unternehmen« jtt fegnen! ®a« ber aufrichtige SSunfd) be« E. E. banffchulbigen . . ." ®iefe« Anerbieten wirb bom apoftolifdjen Bifitator al« ein Act „wahrhaft heroifdjer Opferwilligfeit" anerfannt, bod) au« ®ewiffen«pflicht für bamal« nicht angenommen. 3ll«jebod) nach 3 Sahren ba« gleiche An-juchen wieberholt würbe, mährenb welcher Seit fidf> ber apoft. Bifitator ber Regelung ber flöfterlidjen Berljältniffe anberer Orben wibmete, unterzog fid) ber gürftbifdjof Slontsef bereitwillig unb feine Kränflichfeit nicht beachtenb biefer ihm geworbenen fo fdjwercn Slufgabe unb boHenbete in etwa« mehr al« einem Sah« bie befdjwerlichc Bereifung bon 15 Sibteien.*) *) llebevficfjt ber Pom giirftbifdjof Stomsef Difitirten 15 Seitebiftiner Sibteien: 1856. 3n ber maftnfcfjeu SirdjenproDinj. Stift Statgern oon 10. — 14. 2Kai. Sn ber Satjburger ÄirdienptoDiiij. Stift Muri bei ©rieS in Siroi Dom 20. — 23. Siuguft. „ iKarienberg „ Dom 24. — 27. Siuguft. „ gieefit „ Bom 29. Siuguft — 2. September. „ fiambrecljt iit ©ieiermarf Dorrt 13,— 15. September unb in bem bentfeiben ineorporirten Superiorat ju Staria Bell Bom 23. — 25. September. „ Slbmont in Steiermart Dom 17. — 21. September. „ St. feter in Salzburg Dom 30. Dcfober — 2. Siobember unb bann reicher Dom 7. — 13. SJtobember. „ 9)tief)aelbeuern naefift Saljbutg Dom 3. — 7. SÄoDember. „ St. 5)3auf in Dörnten Dom 26. — 29. StoBember. 1857. 3n ber $ r it g e r ÄirijetiproDinj: Stift SBrauuau Dorn 17. — 21. Siuguft. „ St. äXargaretfjen Dom 22. — 25. Siuguft. „ emnui in $rag Dom 26. — 29. Siuguft, Nit* 31t 6efc£)rei6ctt ftttb bic förderlichen Seftmerben, roelte ihm bie Klofter-Gifitation berurfatte, bn ihm hei feinen Unterleib?leiben nicht« fo befchroerlidh unb nadjttjeilig mar, al« ba6 biete unb anholtenbe ©i£en. Erwägt man nun bie bieten nnb fo weiten Steifen, befonber« bie anftrengcnben ©ebirg«rcifen nach ©atgburg unb Sirol bei geitroeife fe[)t ungünftiger SBitterung, — bann bie Gifitation felbft, bei welcher et gleit nach gelefener Steife eine Eonfiberation ^ieit, bann bcn galten Sag Ijin-burch, mit Aufnahme ber Effen^eit unb einer futjen barauf fotgenben Sftaft ba« ©crutinium fortfc^te, welche« er am Abenbe wiebcr mit einer eine ©tunbe bauernben Eonfiberation ftloß unb erft nach font Abenb-tifch fein Officium betete: fo wirb man feine förderliche Anftrengung einiget Stoßen beurteilen fönnen. ©rößer aber waren noch bie geiftigen Geftmerben. E« galt ja, mit ihm gang fremben Berföntichfeiten bon bem berfchiebenften Alter, Na-tureü, fcientififchcn unb religiöfen ©chatte über bie ernfteften Angelegenheiten 3U fonberfiren, — e« galt, in ein paar Sagen ein möglichft boltftänbigc« unb treue« Gilb aEer Ort«- §au«- unb «perfonal-Gerbältniffe 3U gcwin-ncnunbbie matcrieEe, fcientififche unb afcetifche ©eite be« Stifte« gehörig aufgufaffen. ®enn aEe« biefc« war ihm nothwenbig, um feine Eonfibera-tionen praftift unb fruchtbtingenb machen ju fönnen, nod) mehr aber, um in bem Gifitationeberitte, bcffen Abfaffung immer ber leiste unb ange-ftrengtefte Sag gewibmet war, alle jene Dteformborftläge machen 31t fönnen, bie er bor ©ott unb feinem ©ewiffen für nothwenbig unb heilbrin-gtnb erfannte. Et wußte e« ja, baß er ein für Sitte unb ©taat gleich folgenfehwere« Amt aufhabe, bei welchem gu große Stilbe unb ©tienge gleit berberblich wäre, unb wette« ihm eine ftwere Verantwortung bor ©Ott borhereite. Er that ade«, wa« er fonnte, um fein Amt würbig unb im ©eifte ber Äirche gu berwalten. Gebor er bie Gifitation antrat, bertiefte et fit burt längere Seit in ba« ©tubium ber heil. Orben«regel unb anbetet Gehelfe, unb fammclte aut mährenb ber Gifitation in ben eingehen Käufern felbft bie fleinften Nötigen, bie il;m bienlit ju fein ftienen, in 3n ber SS ten er Sitdjenptotritij: ©tift Ärem8münfter 60m 27. October — 8. Slooember. , Sambach Dom 3. — 5. Siooember. „ 3u ben ©Rotten in Sßieit Dom 7. — 11, SloDem&er. ben Seift biefeé OrbenS tiefer einzubringen. Serfcf)iebene Nótate, bie fit unter feinen papieren borfinben, bemcifen biefeé jtt ©enüge, mie rtic^t ntinber bie flüchtigen Sfigjen gu ben berfdjiebetten Ansprachen, bie er offenbar nur jur NachfSjeit mit Abbruch bes Schlafes eoneipiren tonnte. Obgleich aber förperlich unb geiftig fo angeftrengt, mar er bocf) nach ber AuSfagc feiner Begleiter immer Reiter unb fröhlich- Scfjmeigenb unb gottergeben trug er baS fernere Kreitz, baS er fief) fe!6ft jur größeren @hre ©ottcö unb zur Verherrlichung feiner Kirche aufgelaben, unb mohl-bemußt, baß bie A6töbtung baS Saig Z" ¡ebem ©ott mohlgefäHigen Opfer fei, micS er jebe iljm mit noch fo freunblichcr Bubringlidjfeit bargebotene Erleichterung zuriicP. Er beftanb barauf, baß er mit ben Eonbentualen an einem Jifche fpeife, baß ihm feine anberen, als bie gemöhnlichcn ©eridhte borgcfc^t merben, unb mo er bie altehrmürbige $ifd)lefung nidjt borfanb, mußte fie allfogleid) beginnen, fo baß er fein Mahl immer im hl. Siten' Hum unb in Ermägung ber emigen SSahrhciten ju ftdj nahm. AuS biefer Darfteilung mirb erfichtlicb, in mie hohem ©rabe er ben Beinamen: „thätigfter Beförberej ber apoftolif^en Bifita-tion" tierbient habe, melden ihm ber apoftolifchc Bifitator in einer Bu-fdjrift. ertheilt, unb baß mir zutierfid)tlich hoffett bürfen, er (jabe gerabe burd) biefe müljeboHc Arbeit red)t öicle „Diamanten in jene Krone fid) gefegt, bie il)n jetifeits ermarte", mie ber Bifitator in einer anbern ,3u-fdiriff fich auSbritcft. Damit aber uttferc Sefer and) ben ©eift ber Milbe unb ber Siebe fettneu lernen, itt meld)em er bie apoftolifd)e Bifitation üornahm, fügen mir hier bie EingangSrebc bei, melchc er bei ber Bifitation bes Stiftes St. Beter in Saläburg gehalten hat. ©ruß an b i e Kl oft er gemeinbe. Laudetur Jesus Christus! I. „ES roaren bie erften £age beS Monates Suli 1846, als ich mich im Bcnebiftiner Eonbeute ¡« Maria piain*) auf bie Eonfefration bor- *) «Diaria Sßtain i|"t eine unroeit SaljEmtg gelegene, bem Stifte ©t. ißeter ittcot-porirte Pfarre. Bereitete. — Sei) cetrachtete eine Steide tion Bilbmffen f)\ OrbenSmänner beS Benebift: eine? [)[. Rupert, Bonifag, filian. 3d) bcmutiberte alle bie ©roßthaten biefer Zeitigen OrbenSmänncr, — überblicfte bie ©cfchid)tc tion mehr als 13 Sa^rEjunberten, — überfal) üon biejer lieblichen Anhöhe ben Segen, ben ber Orben über bie ©tabt ©algburg unb ihre Umgebung tierbreitet unb rief mit 6t. BernarbuS: „Quis det mihi videre decorem ordinis s. Benedicti, sicut diebns antiquisV" SamalS bc-fcfjioß td), geftörft unb aufgemuntert burd) bte Betrachtung ber apoftolifchen Sirffamfeit ihrer OrbenSheiligeit, mich felbft als Bifd)of gang unb gar bem apoftolifchen Berufe gu meihen, für il)n gu leben unb gu fterben. Eben heute gibt mir bie göttliche Sorfehuttg eine neue fchöne ©c-legenheit, ben bamalS gefaßten Borfatj gu bethätigen, inbem fie mich in einer außerorbentlicf)en apoftolifchen Miffion in ihr £auS führt unb mir bie angenehme Beranlaffung barbietet, ihnen ehrmürbige Bäter, burd) ein Serf bei- Siebe jene ©aftfreunbfehaft gu tiergelten, bie ©ie mir bamalS fo freunblid) angeboten. AIS 3efuS feine Apoftel auSfanbte, fprad) er gu ihnen: „In quameum-que domum intraveritis, primum dicite: Pax huic domui !" (Sue. 10, 5.) So ihr immer in ein §auS fommet, ba faget: Ser griebe fei mit biefem Haufe! Auch mein Äommcn gu Sljnen ift ein frieblicheS, unb barum aud) mein erfter ©ruß an ©ie: Pax vobis! Ser griebe fei mit Gmh ! Aber merbetShr tiielleicht mit ben Sorten beS heil. Bernarbus mich fragen: „Ad quid venisti?" Sogu bift bu beim eigentlich gefönt-men? Sic Antmort foH ihnen im folgenben ©leichniffe merben. II. 1. „Mein ©eliebter hatte einen Seinberg auf einem fetten Hügel. Gr umgäunte ihn, fud)te bie ©teine heraus bepflangte il)n mit eblen Reben, baute einen Thurm in feiner Mitte, machte eine Äelter barein unb martete, baß er Trauben brad)te." (Isai. 5, 1—2.) Bcrftehen ©ie meine Herren! ben ©inn biefeS erhabenen BilbeS? ©ott ift ber geliebte Scingärtner, fein theurer Seinberg ift biefeS oltehrmürbige Benebiftiner-©tift, ben ber Herr im 3. 582 ge-pflangt auf beut fetten Hügel feiner heil. Sirdje. Mit bem Saune ber heil. OrbenS regel hat er ihn tierfehen, ben Sachttfjurm ber hl- Orbenébtécipltn barin errichtet, bie .Reiter feinet ©nabe butcb ben ©cbraucb ber íjeií. ©aframente unb bet übrigen religiöfen Uebungen in bemfelben erbauet, fo maitcbe ©feine beé Slnftoffeé, fo biele §inber-niffe beé Heileé, bie beit Soien bebroben, aué bemfelben entfernt unb SlQeé getban, toaé baé ¿ertliche Wol)l unb einige Heil biefeé geiftlichen Haufeé förbern fönnte. * 2. Unb nun urt heilet 3l)t Scroobnet biefeé getftlieben Haufeé: Waé I)ätte ©oft biefem Weinberge nod) tl)un folien, baé er nid)t ge-tl)an? — ©o Diele onbere einft blübenbe flöffer ließ er gut Wiifte toer-ben ... . unb biefeé ©Ott gcroeiíjte Hflué íteht noeb, feiner erhabenen Seftimmung erhalten. Nod) ift ©t. Peter ber Weinberg beé Herrn ber •f>cerfd)aren, unb bie ©tiftémitglieber finb bie Pflanzung feiner greube. 3. Nun fommt ber §ert biefeé Weinberges in bieferSifitation, nicht um bie foftbare Pflanjung gu gerftören, fonbern um allfällige ©teine ¿u befeitigen, ben Baun \)l Orbenéobfetbanj gu befeftigen, grüd)te ber grömmigfeit unb Wiffenfcljaft ¿u fueren unb bie borge-funbenen ¿u begießen, aufjufrifchen unb gu fegnen. ®aé ift bie b ft dt» t jener bon ©e. ^eiligfeit piué IX. angeorbne-ten Sifitation unb anfälligen Reformation ber tlöfter im allgemeinen unb beé alteí)troürbigen Scnebiftincr Drber.é inébefonbere, roeld)eé berantiuort-Ifct»c 9lmf mir anbertraut tuorben ift, unb bem ich mich aué bobct Ser-ebrung gegen einen Orben unterzogen, ber feit bem 3. 450 24 Päpfte, 200 Earbinälc, über 1000 Erjbifchöfe unb 3500 Bifthöfe, mehr alé 5000 ^eilige unb unzählbare ©ehriftftetler jählt, bem ganj borjüglid) ®eutfd)lanb feine Euftur, — ihrem SRutterftifte aber noch inébefonberé mein Saterlanb bie d)riftlid)e Religion unb Bilbung berbanft. Wo ift ein Orben biefem gleich? III. ®rei Worte habe id) 3hnen, ^oe^ro. Safer! alé apoftolifcher Eon-bifitator ju fagett: 1. ©inb fie in bet &hat< 'baé fie fein folien: baé © a I j ber Erbe — baé Sicht bet Welt, bann rufe id) 3j)nen ju: Constantes estote, feib ftonbhaft, unb roanbclt unermübet bornmrté am betretenen Wege ohne ©tillftanb — ohne am halben Wege ftehen ¿u bleiben. „Nemo poneng manurn ad aratrum et respiciens retro aptus est regno coe lornm." — Semper tibi displiceat, quod es, si vis ad id pervenire, quod liondum es. Quando tibi placuisti, remansisti, et tibi dixisti: snfficit — periisti." S. Aug. 2. Sinb (Sie norf) nicht, wa« Sie fein follen, bann rufe td) Shnen mit ber apoftolifd)ett fofaune ¿u: „Reformamini in uovitate sensus vestri," nunc dies salutis. 3n ben tif. Erereitien ift — id) ijoffe e« — ber © e i ft ber fjeif. ©rben«regel nett angefacht worben, in ber Vifitation wirb nun um fo feister ber 1)1. ©bferbang bie geijöri^c gorm gegeben. Sa« ift ba« Sefen ber Orben §-Siefnritt at ion. 3. „Nisi efficiamini sicut parvuli, non intrabitis in regnum eoelornm." Ein fittbliche« ©emütlj ift bie Bierbe be« ^ricfter«, Semuth unb ©efchei benl) eit ift ber foft6arfte Schumi be« Dt-b entmanne«. @elbftu6erf^ä^ung ift bie Mutter ber Verblenbung, ber §od)mutb ift ber Vater ber ©otte«bergeffenl)eit unb Verwerfung Mögen fie ferne bleiben biefe Dämonen unferer Seit. Nisi efficiamini sicut parvuli, non intrabitis in regnutn eoelornm. IV. Soll aber mein Vefud) 31)iten unb mir ¿um Segen werben, fo benötigen Wir brei gactoren: bie ©nabe bon oben unb bie gewiffen-hafte Pflichterfüllung bon meiner unb SEjrer Seite. 1. Sie ©nabe bon oben. „Senn weber berjenige, ber pftanji, noch ber, weld)cr begießt, ift etwa«, fonbern ©Ott, ber ba« ©ebeiben gibt." (1. Cor. 3, 7.) Saffet un« barum in biefen Sagen ber gnabenrcichen £>eimfud)ung ©otte« unfere §ergeti ¿um Vatcr^be« Sichte« erheben, bon bem jebe gute ©abe fontmt, er möge utt« fcitbett beu ©eift ber Er-f e n n t ni fs, ut cognoscamns, qnae sit voluntas Dei saneta et bene-placens; — ben ©eift be« guten Ratt)e«, um ba« ¿u ergreifen unb fefouhalten, wa« ¿um Sohle be« Stifte« unb feiner ©lieber führt. — Sarum meine erfte Vitte: Oremus pro invieem, ut salvemur. 2. Meine Aufgabe ift eine hoppelte: a. Shnen im Namen unferer hf- Mutter, ber fath- Kirche ¿u f a g e n, wa« fie bon 3()nen al« Orben«mättnern forbert unb für bie Bufunft erwartet; — b. aber auch ¿u fragen unb ¿u erheben, ob nnb woran e« fehlen bürfte im geiftlidjen Orbcn«Ieben be« Stifte« im allgemeinen, wie bei ben einzelnen OrbenS-mitglicbern. Sie erfte Aufgabe werbe it gu löfen futen burt unfere ©on fib er at i oiien, bie gweite buret) bas borgunehmenbe Scruti-ni um. Sarum meine gweite Sitte: Ut quisque me existimet ut mi-nistrnm Christi et dispensatorem misteriorum Dei. — Verba, quae loquar vobis, non sunt mea, sed ejus, qui misit me, Patris. 3. 3h Aufgabe ift audj eine hoppelte: Erftcn« eine aufrichtige @e w i f f en« e rf o r f t ung unb Orben«be¡tt. Senfen Sie nach, woran e« fehle, — wa« gum ®otjte be« gangen Stifte«, fowie gum Seften feiner ©lieber führen tonnte. — Sott bie Sieform E>eitbringettb werben, fo barf fie nicht bon außen Shnen aufgebrnngen werben — fonbern fie muß au« 3 h n e n h«au« tommen, in 3i)rem <§ergen SBurgel faffen. — Regnum Dei intra vos est. Bweiten« f i n b I i t e Offenheit. E« ift anfonft bie löbliche Sitte alter braben Orben«männer, bie Orben«geheimniffe für fich gu behalten, um bie Ehre be« Orben« gu wahren. Sie anfonft toben«werthe ©epflo-genheit wäre hier nicht am pla£e — wäre nid)t Pflichterfüllung, fonbern Bftitt-Berlefmng; benn al« apoftolifcher Eonbifitator 3l)re« Orben«-Stifte« bin ich gewiffermaßcit 3l)r SJlitbruber, ja 3hr Sater in Ehrifto geworben unb erwarte Offenheit unb um fo mehr Sertrauen, al« id) unb mein Sccretär ad strictissimum secretum berpflittet finb. Sprechen Sie barnm offen unb frei, bod) ftet« cingebenf eonditionis vestrae, baß Sie ^riefter — Orben«pricfter — Söhne be« 1)1- Senebift finb. — Sa« Scrutinium foil für mich ber Spiegel fein, in welchem ich ba« Gilb be« gangen Stifte« fd)auen fann; — e« ift bie $auptbebingung eine« günfti-gen Erfolge« meiner apoftolifchen SÖtiffion. Sa« ift bie breifadje Aufgabe, bie wir in biefen Sagen mitfammen gu lofen haben. Agite igitur fratres! et pax Domini erit vobiscum. Soffen fie un« barum gleich in biefer erften Stunbe mit §erg unb Munb unfere Bufludjt nehmen gum ht- Sater Senebitt. Suffragia. . . ." Am Abenbe feine« Sehen« foHte fit ii)tn not eine ©elegenheit barbieten, feine Siebe gur fatlj. Äirte unb feinen opferboEen Eifer für bic Serherrtitung berfelben an ben Sag gu legen. Se. ¿petligfett Papft piué IX. gat 311 ber für bie Pftngftfeiettage bei 3. 1862 anberaumten §eiligfpreci)ung ber 27 ¡apanefifd)cn Martprer alle Vifd)öfe ber fatt). Äircf)e freunblid) eingelaben. Aud) beit gürftbifcbof Slom-gef 30g bie Sebnfucbt feine? §erjen« mächtiger heim fonft, ju ben ©rä-bern ber Apoftelfürften nad) Ñom. Alterbing* [d)ien bie Ma[fe aufgehäufter Arbeiten, roeldjc bie 93iett)umei • íranélatioit herbeigeführt, noch mehr aber bie immer häufiger unb heftiger fieb einfiel!enbett Utiterleibéleiben mächtig bagegen 311 [preeben, bod) er horchte nicht auf bie Stimme bon gteifch uub Vlut, fonbern einzig nur auf ba? gewaltige Drängen [einer opoftolifd)en Siebe. SBirftich mußte uñé alte«, roñé er bor feiner Ab reife borfehrte unb ¿um Abfd)iebe fprad), in bem ©ebatifen beftärfen, er l;eeje bie fefte Ueberjeugung, baß er ben 9teifcbefd)wcrben erliegen unb nicht mel)t tjeimfeliren werbe, Nun — er hat ja nur um wenige 3Bod)cu fid) berrechnet! Sorgfältig orbnete er feine ämtlichen papiere unb traf tioeh mehrere wtebtige Diépofitionen für ben Sobeéfall, bie alle unmittelbar bor feiner Abreife batirt waren. Von bem Domfapitel unb bem Stabtfleru« nahm er einen ¿war freunblidjen Abfcbieb jeboch mit ganj ernfter unb refignirter Miene; er erfchien im Seminar, um fid) aud) bon ben Alumnen 31t ber abfd)ieben unb beren ©ebete 31t empfehlen; er beftieg bie Äanjel, um bon feiner geliebten Stabtgemeinbe Abfcbieb 31t nehmen unb fich unb biefelbe bem Schule ber göttlichen Mutter 31t empfehlen (Vgl. S. 257) unb ffrieb noch in ben legten Stutiben feinen Diöcefanen 311m Abfcbieb einen überaué rübrenben Hirtenbrief, ber jeboch aud) boíl Sobeégebanfen ift. Vernehmen wir einige Stellen: „©eliebtefte! eine breifache Neife obliegt allen fatt». Vifföfen, welche fie nicht berfäumen unb bergeffen bürfen, fo lange bie Sonne ber göttlichen ©nabe ihnen leuchtet: Die erfte Neife ift ber fleißige Sefucb il)rer geliebten Sfäflein auf Vergeu unb in Sbälern; bie ¿raeite Neife ift ber Vefud) ber ebrwürbigen ©räber ber 1)1- Apoftel pe-trué unb ^aulué unb beé Si£eé beé oberften Stellbertreteré ßl)rifti 311 SKom; bie britte Neife ift ber Heimgang in bie Ewigfeit 3ur feft-gefegten 3eit, um bon fid) unb feinen geliebten Scbäflein bor bem göttlichen Nidjterftuble Necbenfdjaft ju geben. So ift unfer gan3eé Seben eine pilgerfebaft, mag man ein $ifd)of ober ein armer Vettter fein; 0 möchte fie bod) nur recht glüeflif fein! Meine erfte Steife fj«be biö^er ©Ott fei San!! glücflich fortfefjen fönnen, Diele Pfarren meiner Diöcefe ija.6e id) gu breimal, bie meiften gu gtveimal befucht, nub es gibt iti ber gangen Sabanter Diöcefe feine noch fo fleine Pfariv, baß id) nid)t in ihrer pfarrfird)e ba« ©aframent ber girmung gefpenbet unb bie ©laubigen in bem hl. fatl). ©lauben geftärft hätte. .'.'... Wann mich ©Ott auf bie britle unb le^te Steife in bie enb-lofe Ewigfeit berufen toirb, bamit ich über 400,000 ©läubige ber . L'abanter Diöcefe Sted)cufd)aft gebe, baß toeiß nur ©Ott, ber unfere Tage gejohlt. . . . Da« aber loeiß id) luoljl, baß meine ©tunbe nahe ift, 100 id) bie furchtbare ©timme bernehmeu werbe: ,,©ib Sted)enfd)aft üon beiner Haushaltung!" Darum thut c« uoth, eine gute Borbereitung gu treffen. Die giueite Steife gum ap ofto l i f d) en © tul) I e in Siom, wel d)er ber Pfeiler ber ©ai)vl)eit unb ber Mittelpynft ber fatl). tircf)e ift — habe id) lauge — lange aufgehoben. Damit mid) ber Tob nicht über-rafdjt unb ein nod) höhere« Alter übereilt, hübe ich fo eben bcfdjloffeti, biefe lange unb gefährliche Steife angutreten unb nehme nun bor ber Abreife Abfchieb bon euch, inbetn id) eud) gugleid) fage, loa« id) befonber« widjti-gee in Stom gu tfju» habe. — (Srgählen werbe id) beul l)'- Bater, baß ber t»l.©iaubtn unterben ©lobenen rein unb ba« Unfraut ber 3rrlel)re unter bem ©eigen bisher nicht gu finbeu fei; — wie ihr für bieBi erbe berÄirdjen forget, ben 1)1 ©efang liebet, Maria gerne Der ehret, fromme B ruber fd)af-I e n pfleget, häufig bie ©aframente empfanget. — Beloben werbe ich eud), wie freigebig ihr bie Miffion«bereine unterftüt)et, wie freubig ben pe-ter«pfennig barreid)et unb für ben hl- Bater betet. — Bitten werbe ich ben 1)1- Bater, baß er fegne unfere Diöcefe, auf baß ber fatl). ©laube aud) fernerhin unter ben ©lobenen rein unb unbei-fälfd)t bleibe . . fegne unferen allergnäbigften Saifer grang Sofeph, auf baß il)ui ©Ott weife unb treue Stätl)e gebe unb unferen Steidjsratl) erleuchte, . . . fegne bie b erfd)iebeueu Nationen ainfere« großen faiferreiche«, hefottber« aber un« ©lobenen, bamit nicht ein Bolf ba« anbere haße, ber Nachbar ben Nadjbar unterbriiefe, ber Bruber bem Bru ber Utued)t tl)ue, unb unfere Nationalität in Unorbnung unb Berioitrung au«arte, wie e« leiber ©Ott heut gu Tage fo oft gefd)iel)t, inbern fid) ber böfe ©cift unnufhörlid) bemüht, baž öfterrcicf)ifd)e Saiferthum mittel« ber tmidjicbcnen Spradjcn unb Nationalitäten in eine babilonifdje Verwirrung tjineinjuiiejjen, auf baß unfer mächtige« ©efterreid) erlaljme, raoVor un« ber gütige ©ott bemal)«! ©ir finb Äinber eine« Vater«, tuimlid) ©otte«; mir finb Vcüber Scfu ßljrifti; e« ift fein llnterfdjicb jmifeben ben Deut-fdjen unb StoVcnen im §intmclreid); e« fei aud) feiner im öfterreidjifdjeu Saiferreid). Nur ßintracht, Ginigfeit unb d)riftiid)e Siebe madjt un« glücf-lid) unb ftarf. ©oljrhcit unb ©ercd)tigfeit ift ©Ott unb allen red)tfd)affenen Menfdjen lieb; biefe beiben finb bie tljeuem Mütter be« lieben grieben«, bei maljren ©lüde« unb Rutjmc«. ©ott fdjenfe fie un«. 3d) habe aber auch über manche« bem 1)1. Vater ju flogen, (©erben bie §auptfünbcn unferer Seit aufgezählt.) Sehet ba« ift bie beil. Ab-fid)t meiner pilgerreife uad) Rom . . . ©a« aber raerbet iljr iitjmifdjeu für mid), euern pilgernben Vifdjof tljun? 3d) Vertraue auf eitere Siebe, baß ihr eure« Oberdieten autf) in ber grembc iitcfjt Pcrgcffen, öielmeljr meine ©djritte unterftü^en raerbet, baß id) meine Reife glüeflid) Vollenbe. ®ie erften ßfjriften Ijobcn ben 1)1. Pattin« fogar nad) Rom begleitet; ba« Verlange id) Von eudj nidjt. ©er ©eg ift ločit, foftfpiclig uub gefäljdid). Jeber au« eud) road)e auf bem Poften, auf meldjen iljti ©ott gefegt [jat ... Sie erften Gljriften ^aben bie Apo-ftel auf iljren Reifen aud) bebient, ba« Reifegelb iljueti Verforgt. — Aud) euer ©elb Verlange id) nidjt; für bie Notdurft bat mir ©ott gegeben. Äöttttif iljr etioa« erübrigen, fo fenbet e« bem beil. Vater, ber in fo großer Vebröngniß ift. Statt beffen bitte idj eud), fo fdjött al« ich Vermag, unt brei Dinge: §ütljet eud) vor ber Sünbe . . vor bem Aergerniße uub ben Verführern . . . unb betet für mid) . . . Auch ich mißt am ©rabe ber Ijl. Apoftelfürfteu für eud) beten. . . . 3ft e« aber ber ©ilie ©otte«, baß ich nidjt nteljr ju euch jurueffehre, bann hoffe ich, merbe i dE? im §immel beten für eud; . . ." Am Abcnbe Vor feiner Abreife empfing et noch ba« Ijl- Saframent ber Vußc unb überbradjie fclbft ber ©eminar«-Sireftion ba« Manufcript Jener Prebigten über ben £>immel, bie er im AbPent Porher gehalten (Vgl. ©. 182.), unb me!d)c er, obgleich er fie beutfeh Porgetragen, bennod) flovenifd) coneipirt hotte, roeil er beten Veröffentlichung burch bie Drobtinice beobfichtigte. Mit ruhigem Graft fpradj er: „3ch überbringe Such biefe ?ßrebigten, bcrntit menn id) nidjt mehr jurüdffe^re, fte ja gemiß nicht üerloren gehen, fonberti gum Srucfe gelangen. tomme id) aber mieber guruef, fo merbe ich fte mir gurüeferbitfen, bamit ich «od) baran bciTcrn unb feiten fattn." ©irflid) faum beintgefe[)vt, »erlangte er baS Manufcript mieber, leiber fanb er nicht mehr Seit, bie geroünfchte ReOifion öorgunelj-men; mir fanben baS Sacfet uad) feinem Tobe nod) uneröffnet.*) Man fieht aud) Daraus, baß er im legten 3al)rc ein gang beftimmtcS Sorgefühl oon ber Nähe beS ¡tobe'S hotte unb mit feinen ©cbanfen fdjott weit mel;r in ber Ewigfeit, als in biefem irbifchen fiebett mar. Ein geinb aHeS äußerlidjen ©epröngeS, fobaib feine Petfon baburch irgenbmie geehrt erfdjeinen foUte, trat er feine Reife gang im Stillen nur öon feinem Schienten begleitet am 10. Mai an. Er reifte incognito als „Stabtpfarrer üon Marburg." Sie Reiferoute naljm er über Sien, Mündjen, Sürid), Solothurn, ©enf, Stjon, Aüigtion, Mavfcille unb bann — weil auf beut Sampffdiiff fein plat* mehr übrig mar — mittelft Se-gclfdjiff über ©enua, Spifa unb Sioorno nach Rom, mofelbft er am 31. Mai SlbenbS glücflicf) aufam. lieber feine Reife liegen uns nur wenige Siotate Por, Einen fet;r weh-muthigen Einbrucf matten auf ihn bie proteftantifchen Bctl)äufer, bereu er einige befud)te, bcfonbcrS bann, wenn fte ehemals fatholifdje tirdjen waren. Sdjlagenb ift folgenbe angemerftc Reflerion; „3I)r troftlofer Suftanb oerfünbet cS laut, baß ber §auSl)etr ausgesogen." — Sluf bem Schiffe, baS erbenüjjte, befanben fich aud) biete frangöfifche priefter. Siefen würbe er öom SdjiffSfopitän Perrathen, baß er ein Bifd)of fei. Saum fe|te fich bas Sd)iff in Bewegung, als eilte Seputation berfelben in feiner Eajüte erfchien, inftänbig in ihn bringenb, er möchte om Serbccfe erfcheinen unb gu El)ren ber§immclSfönigin für eine glücfliche Seereife baS „Ave maris Stella" (MecreSftern fei gegrüßt!) intoniren. Er willfahrte unb mit rül) renber Stnbadjt fang ber große Priefterdjor baS Maricnlieb bis gum Enbe unb refponbirte ihm gu ben übrigen üblichen ©ebeten. — Er fpradj fid) über bas eble Benehmen unb bie religiöfc Segeifterung biefer ^rieftet gu wieberholten Malen fel)t' lobenb aus. 3tt Rom nahm et' fein Ouartiee im £ofpig all' anima, in welchem gugleid) mit ihm 3 Ergbifd)öfc unb 12 Sifchöfe wohnten. *) Steie fKiigteii wette« im &eu«tjeii äaiirgange Der Drobtinice ereilten. Beim í)l Batee erbat er ftd) eine Pribat-Aubienz, um für bie bewilligte translation beS Sabanter bifdjöflichett ©tuhleS ju banfen. ©ie mährte über eine Siertelftunbe. ®er hl- Batcr zeigte fid) in ber translations-Angelegenheit attffallenb gut unterrichtet. AIS ber Oberfyirt über ben gläubigen ©inn feiner ®iöcefaneit referirte, äußerte ber t)l Bater eine große greube, unb als er beS neu entftanbenen grauenbereineS ber werfthätigen Nächfteuliebe ju Marburg ermähnte unb für benfelben um einen befonbern ©egen bat, erhob ber 1)1- Bater freubig bewegt feine §änbe jum ©egeti, fügte jebod} alSbalb bie grage bei, ob bie Saöanter ®iöcefe welche reli-giöfen Snftitute für bie 3u gen b erjie l;u n g befi$e? AIS ber Dberhirt berneinettb antwortete unb bemerfte, er wünfdje eS wohl fchon lange, leiber höbe bisher bie ©rünbung eines eigenen Klerifal- unb KnabenfentinarS alle feine unb fcineS KleruS finanziellen Kräfte in Aufbruch genommen, gab fid) ber h'- SSnter ¿war jufrieben, fügte jebod) beti Üffiunfd; bei, ber Dberhirt möchte, wenn biefeS SBerf einmal boDenbet, aud) nod) mit religiöfen ErjiehungSinftituten feine Siöcefe auSftatten. ®er Oberljirt berfprad) eS, fobalb bie erfte Möglichfeit fid) barbietet. Ausgezeichnet als ,,¿í) r o naff i ft en t ©r. päpftlichen heilig-feit unb Bürger ber ©tabt Sont," machte er feine Sücfreife auf bem gleichen Sßege. 3u SBiett fpradj er in ©efettfehaft einiger guter greunbe, wie ber Nefrologift beS „Baterlanb" bemerft, „mit liebenSwürbig heiterer Sul)e unb Ergebenheit: ,,3d) war in Sont unb werbe jetstfterben." ®iefe ihm bis jur ©ewißheit geworbene Ahnung braute aber in feinem Benehmen tiidjt bie minbefte Beränbernng herbor." Am 20. 3uni fam er rnieber ganz im ©tilien, ol)tte baß eS auch nur ein Menfdj wußte, mit bem Morgentrain in Marburg att, machte ben SBeg bom Bahnhof bis jur Seftbeng ju guß, unb laS gegen 10 Uljr bie hl- Meffe in ber ®om-firche jur ®attffagung für bie glüdfliche Seife. @d)on am folgenben Sage erfchien er wieber im ©eminar, utn feine geliebten Alumnen zu begrüßen unb bie unterbrochenen Borlefungen über ben Beid)tftuhl wieber zu beginnen. Am gefte ber hl- Apoftcl pMruS unb Paulus pontificirte er unb begrüßte unmittelbar bor bem Amte in einer feljr herzlichen Anfprache feine geliebte ©tabtgemeinbe unb erteilte ihr ben erbetenen jiäpftlichen ©egen (Bgl. ©. 258). ®ie flobenifchen ®iöcefancn begrüßte er wieber mit einem Hirtenbriefe, weld)em folgenbeS Shema ju ©runbe liegt: „3hr werbet mich fragen: SBaS ^aft bw in Som gefehen? BkS wirft bu uns bom heil- Bater erzählen?" Am Vorabenbe be« gefte« be« % Sinjenj Dort Paul begrüßte er noch in einer befonberen Anrebe ben grauenberein, um ibm jenen ©egen ¿u ertbeilen, ben er bom 1)1. Sater fpecied für biefen Verein erbeten. 3n biefer Anrebe offenbarte er ¿ugleid) ben berfammelten grauen benSunfd) be« 1)1. Vater« ttad) einem religiöfen ErjiebungSinftitute für bie meibtid)e 3ugenb, mit bem Vemerfen, er bertroue bcfonber« auf ben granenberein, baß er iljm jur gehörigen Seit bei biefem Serfe an bie §anb geben luerbe. Unb mir fönueu mit greube unb ¿ur @bre be« Vereine« be-merfen, baß, al« mir faum ben ©arg be« hoben Vegriinber« be« Vereine« in bie (Srbc fenften, berfelbe fd)on barait ju benfen begann, biefen legten SButifd) be« Oberhirten in Au«fü£)rung ¿u bringen, ma«, mie mir hoffen, burd) bie Berufung ber ©djulfdjroeftem jurüeitung ber Ve rein«-@rji el)u n g« i n ftitute noch in biefem 3ahre ge-flehen mirb. ©onach mirb aud) bie erfte religiöfe Kongregation für 3ugenberjiel)ung in ber Sabanter ®iöcefe al« ein Serf be« gürflbifdjofe« ©fomsef betrad)tet merben müffen, unb gerniß ba« fd)önfte, für ihn nod) in ber ©migfeit troftreichfte Monument auf feinem ©rabe'fein, ba« ihm ber banf6are grauenberein fe|en mirb. XVI. , „Sitte Herrlidjfeit ber Äönig«tochtcr ift bon innen; golben ift ihr ©aum, bunt ift ihr ©emanb." (Pf. 44, 14.) Diefe Sorte be« fönig-lidjett ©änger« müffen fich an jeber gottliebenben ©eele ermobren, menn ihre Sugenb al« probehältig befunben merben foll. Mag if)r Sirfett nach Außen noch fo glänjenb fein, glcid) mie eilt gotbener ©aum; mögen ihre guten Scrfe bor ber Seit nod) fo gasreich unb berfdjicbett-artig fein, gleich mie ein bunte« ©emanb: fo fehlt ihr bod) nod) bie eigentliche unb mefentlidhe, folglich °üe §errlid)feit bor ©ott, menn ihr innere« unb berborgene« ßeben tiid)f motjlgeorbnet ift. Alle Herrlich-feit ber Sönig«tod)ter ift bon innen. Senn mir auf bie bi«berige SarfteHung be« Seben« unb Sirfen« be« gürftbifchofe« ©lomsef jurücfblicfen, fo müffen mir befennen: fein Sirfen nach mar ein glcingenbc«, unb feine bifchöflidje Sirffamfeit umfaßt in Sohrheit ein go Ibener ©aum. ©eine Serfe jur @t)re ©otte« unb für ba« Heil ber ©eelen roaren fo zahlreich unb berfdjieben-artig, Faß fie mal)rhoftig mie ein bunte« ©emanb feine erhabene 19 perfon ummallen. ©leidjfoofol fntitt biefeS allein ihm feinen Werth üov ©oft beriefen, wenn ben äußeren Werfen fein innere« bor ber Weit ber- borgene« Sehen ba« Sieget ber ©ottgefätligfeit nirfjt aufbrücft; benn atte #errlicf)feit ber König«tod;ter ift bon innen. Unb fo erübrigt un« nur nod), baß mir ben gürftbifdjof Slontsef in feinem Pribatleben betrad)ten, ibn glcidjfam in feinem einfamen Kämmerlein belauften unb befchauen. Slud) hierin mirb er fid) un«, bem WiEen unfere« göttlichen Meifter« gemäß, barfteEen al« ein 2 i cht, nicht nur für feine Umgebung fonbern für bie ganje Siöcefe, nicht nur für feine Beit fonbern auch für aEe fommenbeti Seiten. Wie ernft er bie Pftidjt ber Selbftheiligung nahm, mag folgenbe Begebenheit lehren. Sein ©eburt«tag mar ihm immer ein heiliger hoch-michtiger Sag, ben er gerne in ftjEer Slbgefchiebenheit jubradjte, einzig nur mit feinem Seelenheile befdjäftigt. Bon Marburg au« berfügte er fid) an biefem Sage entmeber in ba« MiffionShau« ber Sajariften nad) ßiEt ober in feine ©eburt«pfarre ponift, um in jener Kirche bie 1)1- Meffe ju lefen, in roeldjer er bie hl- Saufe empfing. SU« er nod) in St. Sin-breä refibirte, ging er fdjon am Borabettbe — meift ¿u guß — auf fein Sommerfchloß Shürn. §ier mar e« nun, too einmal fein Begleiter eben jenen Banb ber Moral be« 1)1- Silphon« bon Sig. jur Seetüre mithatte, morin aud) bie Pflichten ber Bifchöfe abgeljanbclt werben, roa« mährenb ber Éonberfation ¿ur Sprache fam. Sltn Borabenb nun erfchien ber Bifd)of an feinem Bimmer unb fprad): „Seihen Sie mir für heute unb morgen ihren Banb ber Moral, roeil er aud) bie bifdjöflichen Pflichten enthält; ba« mirb mohl ber paffenbfte ©egenftanb für meine morgige grühbetrachtung fein." Wir fehen barau«, mie gemiffenhaft er biefen Sag baju bermenbete, um bon ftch felbft sJiedjenfd;aft ¿u »erlangen, ob unb inmieferne er im betroffenen Saljrc feine Pflidjten erfüllt unb melche Borfätje er für ba« neue Seben«jal)r ju faffen i;abe, ba« ihm bie Bor-fehung noch fchenfen ju moflen fchien. Bu öfteren Malen lehrte er bie Sllumnett, baß fie befonber« eifrig bie Segenben hl- Priefter lefett unb jeber au« ihnen fich jenen hl- Priefter jur befonbern Berehrung unb Nachahmung auswählen folie, ju beffeti Sugenbbeifpiel er ftch nad) feinen befonberett Sinlagen unb Neigungen am meiften hingegen fühlt. Wa« er bie Sllumnen lehrte, ba« that er felbft. Sein ßie6ling$fjei!iger war ber hl. Bifdjof granj bon Sale«. ©orooijl in St. Anbreä al« auch in Marburg fanb man auf bem Oratorium ber Domfirche, in roeldjem er feine täglichen Anbetungen ju ber-rieten pflegte, immer neben ben Gefucbungen be« t)I. Alphonfu« auch bie $E)ilothea be« hl- grang bon Sale«; unb mir erfehen barau«, meldje« SBuch il)m 31t feinen täglidjen frommen Sefungett biente unb mo er bie-felben Oerridjtete. Die AuSfprüdje biefe« ^eiligen galten ihm überaus i)0anbelte e« fid) um ben Neubau ober bie Rcftauration bon Kirchen, um bic Berl)errlid)ung be« ©ottcSbienfte«, um priefter-Ei'ercitim unb Bolf«miffioncn, um Einführung zeitgemäßer Bereine unb Erziehung«-inftitute, um §crnnbilbung tüchtiger priefter unb Sel)rcr, fo burfte er um einen Beitrag nicht erft angefudjt toerben, fonbern er hat benfelben angetragen — häufig fogar aufgebrungen. — Nicht jum ©eben burfte er aufgeforbert, moflí aber öfters ehrerbietig gemahnt luerbeti, feinet Sßolji-tbätigfeit Sd)ranfen 31t fe£en, bie feine finonjieDen Kräfte 311 überfteigen fchien. Mit Siecht hemerft barum ber Nefrotog im „Vaterlanb": „Er würbe, fo 311 fagen, 311m 3®nnberfi;äter, benn bie fefjr befdjränften Mittel beé fiaüanter Siétljumé fchienen fid) öon felhft 31t üermel)reti, fo jablreid) inoren bie ®erfe, bie Anton Martin bamit 311m §eife feiner ©läubigcit ins Sehen rief." ©er Sd)lüffel ¿um SScrftänbniß biefeé ©ebeimniffeé aber liegt barin, baß er ffreng unb fparfam gegen feine eigene ^erfon mar, aber nidjté befto roeniger arm leben nnb arm fterben mofltc. SBaé er gemünzt, baé bat er erreicht: jur Ehre ®otteé unb 3unt Heile ber Seelen. Arm hat er gelebt nnb arm i ff er geftorben; alé Ärmer mottte er aufgebahrt, alé Ärmer aud) 3111- Erbe beftaftet merben, mié eé fein Seftament uñé barthun mirb. So mürbe er ein getreuer Nachahmer feitteé girmpa-troné, beé hl- Martinué, üoit melchem bie Kirche fingt: „Martinus, hic pauper et humilis, coelum dives ingreditur." Martin, hier arm unb bemüthig, ¿ie^t reid) in ben Himmel ein. SBie fein Steblingéheiliger mar auch er ein Mann ber £bat. SBenn in feiner Scichenrebe hemerft mürbe, baß ihn nie Semanb müßig gefehen, fo mar baé öotle Sßabrhcif. Stühe fannte er feine, unb Erholung gönnte er fid) nur aué ^flidjt; unb felhft auf Spajiergängen trug er immer Rapier unb Sleiftift bei fid), um feine ©ebanfen ju neuen fd>rift-ftellerifchen Arbeiten ju notiren. ®ie meiften feiner ^oefien maren bic grudjt einfamer Spa3iergänge, maé mir aué feinem eigenen Mutibe roiffen. Sangte ber Sag ¿ur Arbeit nicht aué, fo mürbe bie Nad)t ju Hilfe genommen unb bie Sdjlafjeit abgcfitrjt. Nod) alé er Hauptpfarrer ju Salbenhofen mar — fo fdjreibt uñé einer feiner gemefenen Kapläne, bemerftc man oft um 11 Uhr Nadjté baé Sicht au feinem Bimmer. unb um 3 Ul)r früh brannte fdjon abermalé bie Sampc au feinem Stubirtifche, Eé mirb auch nur fo erflärlid), mie er bei feinem Seelforgéeifer in jenen menigen Sahren fo Diele nnb umfaffenbe Söerfc fchreiben fonnte. Eben biefen eifernen gleiß hat er alé Bifchof beibehalten. Einer feiner Bebien-ten erjäfilte, baß ihn bie Erfüllung feineé Gefehleé eine größere Ueber-minbung foftete, até menn er ihn, ttadjbem er iljit noch fpät in ber Nacht arbeiten get;ört hafte, bennod) um 4 Uhr abermafé aué fiißem Schlafe meefen mußte. Erft nad) jener Sobcéfianfljeit im Söhre 1851 hat er bie Schreit bié 5 Uhr bertängert. Eé hat uñé mof)lgetban, alé au feinem Begröbnißtage Semanb, ber gerabe nid)t 3U feinen greunben 3äl)lte, offen fícf) äußerte; „Mag man fcfion über il)n bertfen, mie mau motte, ¡ebenfalls mar er ein entfdjiebener, tba tf räftiger unb opferwilliger Mann." Sie fein SieblingSbeiliger, mar nticfj er ein Mann beS ©cbctc?. ®ie ®emutb treibt ja ihrer Natur und) gum ©ebet, unb baS ©ebet felber roaS anberS ift eS, alé bie fcfjönftc Hebung ber ®emutb? Ser fici» felbft feine firaft gum ©uten gutraut, fudjt notbmenbig feine' Hilfe bei ©ott. Nad)bem er um 6 tlfjr bie beil. Meffe gelefen, auf bie er fiel) burd) baS tnnere ©ebet borbereitet, unb barauf bie fleinen Hören gebetet, motmte er menn eS anberS fein fonnte, um 8 Ut)r bem Gboraiamte bei, befudjte um 11% Ubr baS Allerbeiligftc mit ben Alumnen unb üerriebtete fein ^ar-ticuIar-Gjamen, Am Nachmittag erfdjien er häufig mieber gur Gboral-beSper an feinem Oratorium, betete gegen Abcnb feine Matutin, erfd)ieu unmittelbar nad) bem Abenbtifd) in Mitte feiner ®icnfiboten ¿um Nad)t-gebet unb gur ©croiffcnSerforfcbnng, unb betete bann nod), ait fein Simmer guriiefgefebrt, auf- unb abgebenb ben 1)'- Rofcnfrang. ®aS <£ifd)gebet mürbe immer gemeinfdjoftlid) ttad) bem Brebier berricbtet unb bom H°f-faplan borgebetet, bie BenebictionSformel fprad) er felbft. Au ©onn- unb geiertagen mobnte er überbieß gor gerne bem öffentlichen bor- unb nad)-mittägigen ©otteSbienfte bei. ®ie heil- ©otramente empfing er häufig, gemiß aud) aUgeit, bebor er irgenb eine Reife antrat. Aud) auf Reifen pflegte er oft gu beichten, unb eS mar ihm nicht ferner, tor jebent beliebigen ^rieftet uiebergufnieen, um ihm in ©emuib fein ©emiffen gu er-jd)ließen. BefonberS gart aber mar feine Bereitung gut göttlichen Mutter, Maria. Ober feinem Bette hing eine Mater dolorosa, gu ber er eine befonbere ®ebotion hatte. Sar il)m etmaS ant §ergen, auf biefeS Bilb bliefte er bin, ücrlicß er feine Soijnung, biefem Bilbc galt fein fester Blicf, trat er aber feine Reife an, fo menbete er fich "ft au ber 3:t)ürfd}roeUe nod) abermals um, um noch einige Augenblicfc im Attblicfe biefeS BilbeS fich gu erfreuen unb gu ftärfen. And) in feiner legten Ärnnfbeit fonitte man es mabrnehmen, baß ihm ber ftete Anblicf biefeS BilbeS befonbern £roft gemäbre. Sie bic Sohnung beS hl- grang "O" wor aud) feine Rcfi-beng ba« Better hau S aller ®iöeefan-Priefter, baS ihnen jebergeit gaft-lid)e Aufnahme gemährte. Ser ba fam, mar il)m millfommen; je mehr Priefter er um fid) fal), befto bergnügter mar er. Sebcr ^riefter mar fein ©oft am £ifI§ Bifdjof nod) in eben fo herablaffenber unb 3utraulid)er Seife, mic borbent, mit feinen greunben unterhielt, fügen mir folgeitben feine religiöfe Begeiferung unb feine reine nationale Siebe höchft ehrenboU djarafterifirenben AuSgug bei. ©algburg, 4. 3uli 1846. „3d) beeile mich, Shnen funb 3U thun, baß id) auf meiner Stiicfreife am 12. b. St. bie Ordines minores ben ßabanter Alumnen 31t ertheilen gebenfe, IU03U ©ie biefel6en gehörig borbereiten roolleu. 3d) mill bie ®rtl)eilung nur al« eine Au«3eid)nung atigefehen Reiben, baljer bie annod) ©chtoanfenben nicht jitjulaffen finb. ©ben finb bie groölf Apoftel au« ©teiermarf angefommen, — bie ®ed)ante Sorcn, Uref, ¿uza unb©aluf; §ptpf. Nobaf, Direftor Bobusef, bie Pfarrer Prebobnif, piebnif, Nobaf Sine., Bbobsef, perfo unb Sifar pia«fatu — um morgen meiner ©onfecration beijumohuen, roeldje ©e. ©minenj unter Affiftenj: be« Siffofe« üott fiinj unb bc« WefbiffofeS üon Salzburg üornehmen werben." 21« einen ®efant, ber ob ff roerer Verantwortung jagte. 2im 17. Not). 1846. „lieber Sljre 2Imtiruug ift nof feine Veffroerbe borge-fommen, bielmehr ffäljt man Sljren gleiß unb ffenft 3hncn ba« ganje Vertrauen. — ®ie §erren ®efante folleii nift« über ba« Knie brefen, fif nift übereilen, aber auf nift crmüben ju roafeu, 31t ermahnen, 311 bitten unb nötigen galt« bem Viffofe anjugeigen. Et qui faciunt Ijaec, pax super illos! Nur roer geljorf en gelernt, roeiß ju regieren; ergo ex ore tuo te judico, serve bone et fidelis! Et si taedetlabor, aspice praemium. ®en Serift über bie ®efanat«bifitation müffen Sie ol)ne weiter«, wenigften« fuwmariff maf en, exeeptiones sunt vulnera legum. 2luf if bin ein Anfänger unb barf mit Au«nahtnen nift beu Anfang mafeti. Sie fönneit aber folfc menda übergeben üon benen Sie glauben, baß fie burf 3l)re Anorbnung jureft gebraft werben fönnen." Am 26. ®ej. 1846. (Au einen Seminar«borftanb.) „Erhalten fjiemit meinen ®auf für 3l)ve liebeüoflen Erinnerungen mit beut Sßuttffe, baß Sie ber liebe ©ott auf im neuen 3af)re jum Wohle jweier ®iöcefen mit feiner ©nabe ftärfen woEe, auf baß Sie unfern jungen Kleru« für ba« Neif ©otte« befeelen unb un« würbige Streiter für feine hl- Äirfe heran, bilben mögen. ®em Sfcologen N. geben Sie bie gebetenen 20 fl., info ferne feine im beillegenben Sf reiben twrgebraf ten ©riinbe waljr unb er ein hoffnuitg«boEer Sögling ift; benn an Unwürbige Wohltaten 31t berff wen-ben, halte if für eine Sünbe . . . SoEten Sie einen Theologen in großer Not!) wiffen, fo fönnen Sie ihn gegen meine Vergeltung unterftüfen." Am 27. Auguft 1847. ,,E« wirb gerebet, baß N. für bie geier... außerorbentlife Anftalten mafe, eine ungewöhnlife, Auffeljcn erregenbe Nationaltrad)t etwa bie AltiEiriffe babei ¿ur Sfau ju tragen beabfif tige, u. bgl. ®erlei Oftentationen finb einerfeit« läferlid), anbererfeit« aber in unfern' Seit aufreijenb, bei Vielen Verbaft erregenb, unb mögen um fo mehr unterbleiben, als eine . . . geier mehr auferbaueu al« 3er ftreuen, — ein Sfaufpiel ber Engel, aber feine fomöbie be« Seitgcifte« unb feiner Trabanten fein foE.--Auf meiner Vifitation«reife habe if im . . . ®efanate Diel Sroffreife« erfahren, unb muß ber ©eiftliffeit aEe§ ßob fprefen, benn fie lehrt nift nur mit Worten, fonbern wa« mehr ift, aud) mit einem auferbaulichen Beifyiele. 3m . . . Defauate ftoffe id) bagegen auf einige Steine, bie id) nid)t wegmäljen fann; fie finb 3U tief gelegt unb 311 bereitet. ®ed)ante! feib barum umfidjtige 3Bäd)ter unb bauet bem Hebel bor, auf baß unfere ®iöcefe nid)t gebranbmarft raerbe-" 81m 1. Sänncr 1848. (An einen SeminarS-Borffanb.) „(Sott-erhöre unfere gegenfeitigen ffiünfdje, bie mir befottberS für baS Priefterl)auS hegen unb fegne 3i)re Bemühungen unb mein ©ebet. AIS NeujaljrSgahe erhalten Sie 5 Stiicf ber neueften Slovnica für ben fiobenifchen Sefe-berein . . . gür ben näd)ften 3at)rgang ber Drobtinice münfehe id) ben heil. MobeftuS mit ber Anficht bon Maria Saal ju haben, unb erfud)e Sie, gelegenl)eitlid) ju erheben, ob nicht ein Bilb bom 1)1- MobeftuS in Maria Saal ju finben fei. ®anti münfehe ich eine fur^c ©efchid)te ber ßhrifti-anifirung Kärntens, moriti aud) bie ©efd)td)te beS obgettauttten SlabenapoftelS unb bcS älteftcn OrteS Maria Saal ein geflochten märe, mie itn 3al)rgange .1848 bie ©cfd)id)te pcttauS bel)anbelt erfdjeint. §err Barott . . mürbe im leiteten ©egenftattbe am Jbeften Sati) 5U fefiaffen miffen. *) . . . Sollte fid) irgenb ein armer ßjternift in Notl) unb Elenb befinben, fo fommen Sie bemfelbett 31t §ilfe unb jieijen Sie bom fommeuben ¡Quartale bie BerauSgabung ab." Arn 26. gebiuar 1848. (An einen Sechattt, ioeld)er reftgitiren unb eine einfache ßuratie antreten molite.) „3l)ren äßünfd)en, eine einfache Pfritnbe 31t haben, fann id) feinen Beifall geben. Dieß hieße feilt Salent ' bergraben. 3eber Staub mit feinen Saften ift eine ©abe ©ottcS. — ®er Solbat muß jenen Soften bdjaupten, ber i hm angemiefen ift. Dergleichen ©ebanfen finb Berfudjttitgeu. Absint." Am 19. Märj 1848. „3ch mün|"d)e 3l)neu ein recht fröhliches Allelujal); beim mahrlid)! traurige Seiten haben mir erlebt utib merben noch fd)Iimmere erfahren, menit bie Bermirrung unb üngered)tigfeit aud) in unfere ©egeubeu hereingebrochen fein mirb. 3etjt ift erft ber Atifang — 3n ©ras man bie armen Sefuiten berjagt unb beabfidjtigt biefer *) liefet ituffa^ ttmrbe nacfigefjen&S 0011 unjerem gegenwärtigen £o$roiirbigften gürftbifdjof 3afob SÄajtmilian geliefert unb ift 'in Drobtinice 1849 ©. V. ju lefen. Sagen ü6er bie noch ärntern Sarmclifer unb Äarmeliterinen loSjugehen. es ift Nicmanb, ber fie fcfjiifile unb bertl)cibigte. ®ie §ölle (jat ihre milbe Sogb. Nad) beut Regular-fflcruS wirb man über unS ijevfallert, bebor ober baS SSolf unt ben fyl ©lonbcn ¿u bringen fud)ett. ©djon rnndjeit bic Ultra-Rabifaleit in ©raj Berfudje, ben SieruS um bie allgemeine Achtung ¿n bringen, ©ie wollen eine Brodjüre brücken [äffen, weiche alle ©chanbthateu beS .ftleruS ber Seit preisgeben foH. Senn je fo ift jefit ber ©eclenhirtcn Pflicht, ¿u wachen unb ¿u beten. Adjutorium nostrum in nomine Domini. — eine religiöfe Beitfchrift, fei eS ein Sodjeublott ober ein Monatheft, wirb Bebürfttiß werben. Sd) habe bieß-bezüglich an §errn Abten bon Silli baS Anftnnen gemad)t, ollein er Weiß 311t Seit nod) feinen Rebacteur. Bielleicht bringen bie fiaibad)er ein fol' d)eS Blatt su ©tanbe, ba§ nothwenbiger unb nü|lid)er wäre, als ein flobenifdjeS politifdjeS Blatt. — Auch einen Bücherberein für baS Bolf muffen wir ftiften, um ben fd)led)tcn Büchern ben Seg abjufehneiben. bie man unter baS Bolf einjufchmtiggeln berfuehen wirb. Bor böfen Men-fdjen unb fchled)tett Büchern bitte ich ^e arglofcn f tuber beS SanbcS bor-¿üglid) ¿u warnen. — ®aS überfpannte Srciben beS N. erregt hier in Kärnten allgemeine Snbignation; eS nimmt bon unS Niemanb Anteil au biefer Agitation. Sir wollen oft erreich i i eh e @ lobe nen bleiben, obne ¿um granffurtcr ®eutfd)thum ober ¿um Äroatenthum ¿u gehören. llnfere Petionen wollen wir ¿u einer gelegeneren Seit machen." Am 6. NoPember 1848. „®em franfen Priefter N.....wollen ©ie angefchloffen 10 fl. auf eine Meßintention pro clero Lavantino ein-hönbigett. — Ser gute p. läßt fich biel Mühe unb Reifen foften, um feine theol. Blätter am Sebeu ¿u erhalten. Aud) wir follen feine Mühe fparen, ihti nad) Gräften ¿11 untcrftüjjen. ©chmujjblätter broljen unS baS Bolf ganj ¿u berpeften. ES werben gaitje Pacfete ¿ur unentgelblichen Bertl)eilung an bie Poftämter berfenbet. ®ie fiiiiber biefer Seit finb biel thätiger unb opferwilliger, als wir. S äffet unS wad)eti unb wirfen. — ®ie Einführung cineS Safholifeit-BereineS (Družba sv. Križa) ift uitb wirb immer mel)r auch für unfere ©egenben eine SebenSfrage. 3d) erfuche ©ie, mir 3f)re Anfidjten, Pläne unb Sünfd)e mitjutheilen (quia homo Dei es!) unb eingebenf ¿u fein 3f)teS AntonS." Am 2G. gebruar 1849. „empfangen ©ie meinen ®anf für 3bre Sünfche, ben größten ®anf aber für 3l)r, mir gütig Perfprod)eiieS gürge-bet. Man f&hft mit jebem Sage feine eigene Untauglichfeit unb hat als 2roft nur bie §ilfe öon oben. Sie Welt icheint ftdj in einen immer größeren Strubel 31t ftiirjen; glüdflid), ber tiidjt mitgeriffeu wirb, unb fein Sdjiffleiu Weife burd) bie Branbung ju leiten öerfteijt. Sod) ßjjriftu? ift mit un«, wenn nur oud) wir mit iljm wären! — Nun ift bie foge-nannte „berfcljrtc Seit" eingetroffen: ber Bauer ift plöjjlidj §err, — ber £>err nur 311 häufig junt Bettler geworben; bie Kapläne finb an ben meiften Stationen heften« — bie Pfarrer an allen alten Pfarren am fdjledjtcften baran. Wer unb wann wirb int Stanbe fein, biefen gorbifdjen Knotten 3U löfen? — 3m Sefanate N. foll eS biete Uitra-Siobenen ge-ben. Man will plojjlid) üoit einem Gittern itt« aitbere; benft unb han-belt leibenfdjaftlid); bie Scibcnfdjaft aber ift bliitb. Sir fönnen unb bür-fen ba« Seutfdje au« ben Sdjulen nidjt au«merjeti. Sie äufunft ift noch, bunfel unb jebe Spradje ein Kapital.--Säre ba« Klofter ... geeignet, baß mau Seltpricftcrn anraten föunte, bort pripat-ß'i'ercitien 3U mad;en ?" Sim 20. 9lpril 1851. „21m 28. b. M. üerreife i:f) nad) Saljburg jur ßonfecration unfere« hohen Metropoliten (3ofep!) Maximilian Sarnoejh). Begleiten Sie mit einem frommen Memento ihren treuen greunb 2lnton Martin." Sin Pfarrer — fein befonberer greunb — war mit bem ihm bei-gegebenen Kaplan unjufricbcn. Sicfent fdjrieb er feljr tjumoriftifd) tljeil« in floüenifdjer tljcil« in beutfcijec Spradje im 3änner 1851. „Mein Befter! warum burdjfeihen Sie Miicfen, unb fangen fliegen, loie Maifäfer groß unb ba« 3Wiic im Sinter? Biel fiärmen« um ein fleine« Sing! Sie reben Pott Strafen; worin befteljen Tic benn? Bin bemt id) ein Strafbi-fdjof? „Nec putetis, gratis esse nialos in hoc mundo aut nihil boni agere Deum de illis. Omnis malus aut ideo vivit, ut eorrigatur aut ideo vivit, 11t per illum bonus exerceatur." S. Aug. lieber- bieß ift N. nicht fo böie, al« bie böfe Seit ihn fehilbert.....Sie werben übrigen« bem ©eneral in ber Kirche ©otte« üerjei^en, bet oft Serfejjungett mad)en muß, bie nidjt allen gefallen, oft 3U Bitten taube Ohren macht, weil er foidje nicht erfüllen fentt, ohne ba« allgemeine Befte bemjenigett Singtluer 31t opfern. Parce mihi Do-mine! — Sie rebett Bon ihrer brüefenben Sage, ©erne glaube ich Shnen; fühle id) fie bod) felbft nur 0II3U häufig. Nicht« befto weniger würbe id) gerne mit weldjem §unberter aushelfen, wollten Sie in ber 20 sftotf) aud) nur ein ©örtleiu mir mclben. Sehen Sie, fo fdjreibt 3 b neu einen furzen aber guten Brief 3l)r grettnb Anton." Am 1. 3uli 185t. „®er flofterborftehung banfe ich für beu Antrag, bie ßrercitanten ju beherbergen . . . ©elbip merben aud) Strobfäcfe öoit ■jenen nicht berfdjmäht loerben, welche ber Bußgeift baju führt, ßaffen Sie foldje auf- meine 3led)iiung anfertigen, weil id) hoffe, baß mir fic öfter braudjen Dürften." Am 17. gebruar 1852. „Bis dat, qui cito dat. 3d) i'tberfenbe an-gefchloffene 100 fl. aber nur al« eine fleine Grgöt)lid)fcit. Ei ftcl)t ge-fdjriebcn: Vinum laetificat cor liominis; in unfern gelbarmeit lagen aber müßte man fagen: Nervus rerum gerendarum exhilarescit aui-mam." Am 1. 3uli 1852. „Auf bni liebe Sdjreibett folgen nugefdjloffen 100 fl. al? eine ruttbe Summe, bie Sie fd)ou ju bermenbeu miffett mev-bett, bebor bie Dliiefftättbe flüpig merben. ift bitter, burd) unberfchuibete Mipficitibe in feinem Sinfontmcn behinbert 31t merben. ©irb aber pEöij-lid) bie fo lange juriicfgcl)altcue ©elbquellc flüpig merben, bann ift für Sie große ©efal)r, in ben ©eilen bei 9ieid)tf)nmi unterzugehen. Bereiten fic fid) barum nur gut bor. 3l)re Äapläne üerbienen megen 3l)rei l)'-©ferS mäl)renb bei 3ubiläumS eine Belobung. Snbeffen möge fold)e int Bud)c bei ikbeni aufgezeidjnet fritt, bamit ei itidjt heiße: Jam aeeeperunt inercedem suatn. (Sttblid) ift unfer ©ebetiberein unter Anrufung bei 1)1-(it)till unb Metl)ob Dom Bater gutgeheißen unb mit Abltißen ait^gc-ftattet morben. Nächfteni foutmt eine mieberholte (Sittlabung mit beut An-fd)luß ber Sercinibilber. (Sbett laffe id) in Maria ©infiebeltt Heinere unb billigere Bilber anfertigen. Mit Siebe 3()t Anton." Am 1. ©ejetnber 1852. „®ai liebe ®anffd)reiben . . . glaube id) am bcjtett batüit ju beantmorten, meutt id) ihnen abermals eine Sorbilfe bon 100 fl. i'tberfenbe, mit meld)cr Summe fic ctma theilmeife 3l)re®iettft-boten juttt neuen 3al)re bezahlen mögen. Sollten Sie ober bamit nid)t auilangen, fo f^reiben Sie mir. — ©lücffelige ©cibnacf)ten unb ein freu-benboüei tteuei 3al)r münfeht 3f)itcn 3l)r greunb Anton." Am 31. ®ezember 1853. „Gttbiich fittb mir mit bettt Manufcripte ber „fteiligen-Segenbe" fertig gemorben; aud) ber Srucf bei 2. Banbei ift bereiti bei bem 25. Bogen. 3d) banfe für 3t»re Mitarbeit; nur Sdjabe, baß Sie nift mehrere Gegenben aufzuarbeiten Muße hatten. Stuf §err 91. ift brat), nur hält er fif jubiel au ben beutffen Sufftaben." Slm 20. Sluguft 1855. „Sollte bie Sljolera bi« Ettbe September fortwähren, fo wirb bie Sifitation in 3l)rem Defanate unterbleiben, nift gerate wegen meiner perfon; ber Sob fann mif auf z« §aufe finben, fonbern wegen ber Seclforger, bie att ihren poftcn bereit ftel)en follen, unb batjec Weber ben Siff of begleiten nof bie Kinber gehörig borbereiten fönnen. — @« ift mir lieb, wenn Sie bie Ncbaction be« Saljrbuf e« „Drobtinice" übernehmen, if werbe Sie naf Kräften unterftüjjen.--Sehr inter- effant wären geffiftlife Nötigen über Kirfen, Klöfter, 3ßallfahrt«örter unfere« Satcrlaube«. Die Sitclbilber follen fiinftighin bon ^eiligen, bie in unferen ©cgcnben befoitber« befannt finb, genommen werben." Slm 27. September 1855. „Sie erhalten fierr Nebacteur! bon mir brei ausgearbeitete Prebigten unb zwar auf ba« geft be« heil. Seonharb: „bon ben Sitnbenbanben," auf ba« geft be« heil- Johanne« be« Säufer«: „bon ber Klciberpraf t," auf ba« geft be« heil, gtorian: „über ben gc-fäljrlifen Mißbrauf bc« Sabacfe«;" außerbcm 12 Prebigtffijzen." — 3f wünffe, baß Sie in bie Paftoral-Slbtheilung nur anßerorbentlif e Sijemate aufnehmen, wie j- bie 3 obengenannten, ober folfe Prebig-teu, bie fid) burf eine neue gorm au«zeifnen, aber aud) Kafefefeit unb Homilien, bie man nl« Mufter gebraufen fönnte; prebigtcn de communi haben wir ohne bieö zu fiel. •—• ©Ott fei gelobt, bie tEljoIera hat unfcre Diöcefc berlaffen, mödjte un« nur bie fittlife Eljolera anftecfenber Slerger-niffe berlaffen!" 4 Slm 17. Dezember 1855. „3f habe bie eingefenbeten Sluffäfje burf ■ gefeljen, muß jebof einige« beanftänben . . . Sf münffe, baß fif am ,,Sd)u!fad)" unfere Seljrer fleißig betheiligen mürben. §ier überfenbe id) ein SBerf, weife« Material zu mattfeu guten Sf ulauffä|en liefern fönnte. — ■— Dem §erru ... mit bent meinen ©ruß, baß ber Sorfflag bereit« an bie Statthaltern abgegangen fei, unb feine Ernennung hoffentlif nof in biefem Monat erfolgen werbe. Möge ber liebe ©ott fein Fiat mit einer gelinben äßinterreife belohnen." Slm 7. Dezember 1857. (flobeniff). „Sic finb ja ganz öerftummt unb fein SterbcnSwörtfen hört man weber bon Sijuen nof bon 3l)ven Drobtinice? Oft reben wir bei Siff: 2$a« maf t Herr 9t.'? Wollen ihm 20* etwa bie Drobtinice einfdjlafen? — Sinb fic noch nicht eingefdjlafen, fo fenbc aud) id) 3l)iten ein flcineS Stücflciti: Oznanilo cerkevnega leta^. Berfünbigung beS ÄirchenjahreS — oon welker id) roünidjtc, baß fie ettua jcbeS gmeite 3al)r oon bei- Langel möchte borgenommen ¡oerbeu, um baS Bolf mit bem ©eifte beS SirdjenjahreS befonnt gu madjen unb eS gu lehren, bie iird)Iid)en gelte anbüd)tig gu begehen. Sollen Sie bie Arbeit burdhfeljen, üerbeffeen unb ergangen, mie eS 3hnen beliebt. 3d) rnill bann Abbrücfe für jebe pfarre beforgen laffen unb fie berfenben. Möchte meine Arbeit etwas baju beitragen, ben echten fird)lichcn ©eift itt unserem Solfe gu Wccfcn! — — 3d) weiß gmor,-baß Sie reich finb unb unferer Brofamen nid)t bebürfen; aber ber arme gabrifant muß feine Probufte antragen, menn fein Säufer fid) melbet; ber Ääufer aber hat baS Redjt, ouSgufu-d)en, unb gerate fo auch Sie, als Rebacteur ber berühmten Drobtinice. Sinb Sie aber nid)t Sillens gu foufert, fo fehiefen Sie mir bie Saare gurücE unb bergeffen Sie nicht 3l)reS alten greunbeS Anton." Am4.3än. 1857. (flobenifch) „(äntfdjulbigen Sie, baß mir Sie fo lange aufhalten. GS gel)t uns, mie bem ßanbmanne, toelcher bor lauter Arbeit nid)t meiß, waS er angreifen foH; mittlermeile aber fid) in ben Schatten legt, bamit ihm bie Seit bergeljt. UebrigenS ftnb meine Arbeiten auch faunt mertl), fie 31)nen eingufenben. ®ie geber bewegt fid) immer langfamer unb aud) bie Rebe fließt nicht mehr fo boll unb fräftig bahiu, als es bor Seiten ber gall mar. 3dj fchriftftellere nur noch, nm mietj ber geber nidjt gang gu entmöhnen unb baS gegebene Sort gu löfen. Serbeifern unb glätten Sie barum, maS gu edig ift, unb maS 3l)nen nicht taugt, werfen Sie in ben Popierforb; baS ift baS Recht eines RebacteurS, ber nidjt auf bie Perfon beS SchriftftcHerS, fonbern eingig nur auf bie ©ute ber Arbeit gu fefjcn hat." AuS ben Briefen an einen nun bereits in ©Ott ruhenben SJUtmif» fionör entnehmen mir folgenbeS: Am IG. April 1851. „®aß SolfSmilfioncu ein Seitbebürfniß geworben, ift 3hncn fo mie mir gewiß einlcudjtenb unb flar; allein woher follcn wir bcfonberS für unfere flobenifdien ©egenben Arbeiter befemmen? — Um bod) gu einem Siele gu gelangen, habe ich bor, einen Berein bon MiffionSpricfteru anS ber eigenen ©iöccfe gu bilben, unb münfd)e aud) Sic bagu.*) ©ott hat 3hncn auSgegcid)nete Rebnergaben, einen guten *) SJjjl. e. £0?. 2BiHen unb aud) förperlidje fr Ufte gegeben, fo bnß Sie Sfrapajnt Icidjt ertragen unb foldje jur ©otteéchre unb jum Scelcnhcile aud) nidjt fdjeuen. Sollten Sie fetefem Vereine beitreten wollen, fo bitte id) um Sijre Grfiä-rung. 3dj werbe bie Statuten P er f äffen, bie ttjemata entwerfen unb bic Vorträge Oerfheilcn, nad)bcm ich eine Anja!)I con 5—6 Miffionépriefícrti ^be, ®ie Sdiffioncn folien nur im gritl)jnl)r unb im Späthcrbfte ftatt-finbcn unb beé Sahrcé nur an 2—3 Stationen gehalten werben. S5>cun mir auch feine Sßunber Wirten, fo toerben wir bod) unfere Bflid)t tljiin." Am 26. April 1855. „Unfer Sc6cn fjicnicben ift eine Prüfung; bie genflänbe berfelben finb Perfd)icben, fo wie bie Sage, an beneti wir cor-genommen werben. ®iefeé Ejarnen ift wahrlid) für f «nen bem irbifdjett SSefcn nach angenehm, unb wir beibe, wie Alle, fühlen ben Sntcf bc3 Sodjeé Abanté. „Aber glücffclig ber Mann, welcher bie Vcrfitdiuug aui» hält." ®cr SBedjfcI uttfercr Stellung bringt nur eine zeitweilige Erleid)-ttrung. ®arum unfer fortwäbrenbc« Sehnen nad) Acnberung — Iciber oft ohne ©runb — barum auch ohne Erfüllung unfercr Erwartungen, 9iur baé Bewußtfcin, ©uteé gctl)an unb feine Pflichten erfüllt jtt haben, lohnt, unb bie Verfudjung, alé gefdjclje cö nicht boltfommen, möge uní nicht entmutigen. Sufficicntia nostra ex Deo est. Unfer ©enitgen ift aus ©oft. -®aé ift ber 3nbegriff meiner Sebenéerfaljrung unb wirb cS auch ber Shrigen fein." ,,©ott hat 3hnen bie Rebnergabe gegeben, Sie haben bie $crjcn ber G. erobert, unb ich 3I)nen für bie 23ieberbcle6ung beé rcligtofcit Stnneé fchr ¿um ©ante Verpflichtet; unb barum mein Sunfd), baß Sic noch eine furje Seit an bem Poften wirfen, wo ber Segen crfidjflidj ift. Sßirb 3l)ncn bie Sage unerträglich, bann competircn Sie nur; Sic werben nicht ju Piel forbern unb eé wirb Shnen Shren träften Angcmcffc-neé ju Jbe'I werben." „Um in unferer Seelforge wieber ein intercffanteé Sntcrmcjjo ju machen, wollen wir, wenn ©Ott gibt, in ber Seit fon 9. bi» 18. Suttt cine Volfémiffion in ber Stabt Siann abhalten, wojuSie hiemit cittgcla-ben werben, mit ber Bitte, bie in ber Beilage bcjcidjncten Vorträge mit gewohnter SMenftfreunblidjfcit ju übernehmen. 3n ber Srcujprcbigt wüit-fche ich bie Bchanblung ber „Beharrlichfeit", woju baé Sreu^, baé Glitt-nerung«jeid)ett — baé BiotiP — unb unfere SBaffe fein möge je. — — Eé fönnte bie Notljwenbigfcit eintreten, itt jwei Sirdjcn juglcid) Vor. träge 31t Ijnlten; für biefen gaH fetjen 6ie fid) bor auf jene Borträge, bie ©ie fd)on in ben borigen Miffionen gehalten. Caetera oretenus. 3()t Anton Martin." Am 25. April 1857. „3m grühjalire ¿0gen bie tönige Sfraels 311m triege au«; mir mollen ihrem Bcifpiete folgen ltnb haben bom 23. Mai bi§ 2. 3uni Sinbifch-geiftri£ 3um tampfplatje gewählt. @S märe gefehlt, roenn @ie in biefer Seit mit Sabib 311 fmttfc blieben; baher labe id) Sic jur Miffion mit folgenben Borträgen ein." (Serben 4 betttfehe unb 4 flobenifehe Borträge gugemiefen.) — „lieber gorm unb Sänge ber Borträge braucht ein alter taftfefter Miffionär feine neue Anmcifung, nur foHte id) Sljnen für bie flobenifdjen Borträge bieneueftc ©ramatif fehiefen, leiber befi|e ich foldje nicht.*) Mit ©ruß 3hr Mitmiffionär Anton Martin." 3n ben legten SebenSjaljren berfiegt bie Oueile bee bertraulidjen (Sot-refponbenj mehr unb mehr. Sohl liegen uns aud) aus biefer Seit manche Briefe bor, aber fie enthalten nur in gebrängtefter Kürje baS rein ge-fd)äftlid)e, raaS für ben Smecf einer Biographie bott feinem Belange ift. ®aS Uebertnaß ber Arbeiten, bie gebrochene traft, bie immer büfterer fid) geftaltenben äußeren Berhältniffe roerben eS berfchulbet hoben, baß bie HerjenSfprache in ben Briefen immer minber herbortritt. XVII. „toftbar in ben Augen ©otteS ift ber Tob feiner ^eiligen." (Pf. 11-5 15.) @S mar borauSjufehett, baß ein fo fd)öneS, tugenbreicfieS unb ganj unb gar beut ®ienfte ©otteS unb feiner 1)1. Äirche gemeihteS Sehen auch mit einem fchönen unb glücffcligen Tobe merbe gefrönt merben; eS mar 3U erroarten, baß ein Bifchof, ber ganj unb immer nur „aus bem ©lauben lebte" (£ebr, 10, 38.), auch feinem Tobe nod) groß im ©tauben erfcheinen unb ein fchöueS Beifpiel ber Nadjahmung ber Mit- unb Nacfjmelt geben merbe. Unb mirflich maren alle llmftänbe, meiere feinem Tobe borangingen unb benfetben b eg le it e t e u, ber Art, baß fie als eine befonbere ©unftbejeugung beS Rimmels angefefjen merben *) Sine fdjerjijafte Sinfyieiung auf bie minbere gramatifaiifänbe feines Schöpfers ausgehaucht. (Sin lauteS Weinen unb Weltlagen erfüllte nun baS Sterbegimmer; alle brängten fid) an fein Sterbebett, um noch einmal jene erftarrten Jpänbe gu fiiffen, bie fie fo oft gefegnet; ber Somprobft aber trat l)ingu, um ihm — bereits bem britten Bifdjof— bie Augen fanft gu fd)ließen. Unb fdjön unb troftreid) bemerftc fein Bebiente: „6r ftarb gerabe um jene Seit, bie et allabenblid) mit feinen §auSgenoffen in ber Capelle beim Abcnbgebet gubrad)te." geierlid) unb großartig mar fein erftcr ©ittgug in bie ©atf)ebrale bon Marburg, bod) nod) feierlicher unb großartiger mar fein le|tcr AuSgug auS berfelben. ©ne bid)t gebrängte Menfchenmenge erfüllte alle ©aßen, burd) welche fich ber Seidfengug bewegte, lieber 200 priefter auS ber heimifchen unb ben benad)barten^£>iöcefen begleiteten ben Stauer-gug; obfdjou ungleich mehrere bebauerten, baß fie — bie Begräbniß fattb am Samftag ftatt — wegen ber SönntagSfunftionen il)ut bie lejjte <Šl)" nift erweifen tonnten. ®ie ßiebe unb Verehrung junt Hoffeligen 6e< ftimmte nucí) ju unferem großen Seelentrofte brei Nafbar-gürftbifföfc: bon Secfau, ©urf unb ßaibaf, fif an ber ßeif enfeier ju beteiligen, bei weifet ber gürftbiff of bon Secfau pontifieirte, ber ßabanter Sombef nnt — ber gegenwärtige §ofwürbigfte gürftbiifof 3afob Majimilian o6er bie fieifemebe i)ielt. ®a er feiner lefjtwilligcn Anorbnung gemäß nm griebhof unter feinen Sfäflein begraben ju werben bcrlangte, fo würbe in Eile in ber griebhof-Äapelle eine ©ruft angebracht, unb jwei Sänger-före: jener be« beutffen ©efangbereine« unb jenerbe« floöeniffen ßcfebercine« wetteiferten im ffönen Sruberbunbe ihm ba« legte Sebewoljl an feinem ©rabe ju fingen. Wenn Ehriftu« ber $err fagt: „Seib bereit, benn t^r mtffct weber ben Sag nof bie Stunbe;" (Mati). 25,13.) fo hat ber hof-felige gürftbiff of auf biefe Weifung feine« §errn unb Meifter« getreulif erfüllt. Er orbnete feine jeitlifen Serhältniffe ffon lange beöor, nl« ber Nuf an ihn erging: „Sit biefer Naft wirb man beine Seele üon bir for ber n." (Suc. 12, 20.) §11« man fein Sefiamcnt eröffnete, fanb man e« batirt bom 26. 9?obember 1861, — unb ba« war fein le|ter ©eburtêtag, weifen er, wie wir ffon anber«wo bemerften (Sgl. S. 290) ftet« baju berwenbete, fif ungetheüt feinem Seeicnheile ju wib-men, ben er aber bnmals, gewiß burf innere Einfpref ungen ber ©nabe beftimmt, mit ber fifem Ueber¿eugung gefeiert ju fyaben ffeint, baß er iein Iejjte« ßebcn«jahr beginne. Wie in Allem groß unb ebel, jeigt er auf in feinem Seftamente feine feltene Seelengröße, weife« allen Prie-fterit al« ein würbige« Mufter pr Nafaljmung hier folgen foH % t p a nt c n t. Son mir Anton Martin Slomšef, gürfibiff ofe bon ßabant naf reifer Ueberlegung bei gefunbeu Kräften unb au« freiem Willen gemaft, unb eigenhänbig geffiieben, auf baß naf meinem Sobe mein geringe« Serlaßbermögen in folgenber Weife berweubet werbe: §. 1. Meine unfterblife Seele empfehle if ©ott unb bem frommen Attbenfen meiner greunbe unb Diöcefanen, meinen fterblifen Seib ber Mutter — Erbe, inbem if au«Jirüdflif anorbne, baß meine irbiffe §üHe in einen einfachen Sarg bom unpolitirten weifen §olj gelegt, unb in jenem gricbljofe begraben werbe, in beffen pfnnSbejirfe if fterbe. §. 2. Meine §intertaffenfd)aft, befteljenb in einigen ^rätiofcn, Ein-ricf)tung«ftücfen, in tobten unb lebenben gai)rttiffen, bann Kircbenparamenten fammt Büchern, beimache id) meinem rechtmäßigen 9?ad)folger im Bi«-tlmme Sabant, unb fetje benfeI6en nl« meinen Uniberfaterben ein, weil id) meine §abfeligfeiten nur bon beut Biethume [jabe, unb um bett Ait«faQ 31t bergüten. bett ba« berbältnißmäßig nur gering boticte Bi«tl)um Sabant burd) bie Uebertragung bes bifcböflichen Si$e« ttad) Marburg an feiner Dotation erlitten hätte. §. 3. 9tad) Befriebigung aller an meinen Verlaß rechtlich gemalten Anfprüclje, fittb au« meiner Gerlafienfdjaft folgenbe Scgate ju berichtigen, al«: 1 — 3. Legate für bie Kinber feiner brei Sd)ti>eftern im Betrage oott 2500 fl. £>e. S®. „Meine übrigen Blutsbermanbten finb öon mir bei Sebjeiten bebadjt tuorbett." 4. ®em Armeninftitute ¿u St. Attbrcä in Kärnten, wo borbin ber Sip be« Üabattter Bifcbofe« mar, hermache id) Smeitaufenb ©ulbeit itt ©e. SS. uttb jrnar ¿um Attfaufe eine« Armettljaufe«. Snfolange biefer Kauf nicht 311 Stanbe fommt, fittb bie Sntereffen bon biefetn Kapitale ben grauen ber Stabt St. Anbreä jur freien unberredjneten Unterftü^ung ber Armen, bon ber Armeninftitut«-Sorftebung etttjul)änbigen. 5. ®ett Armen jener Pfarre, itt ber id) fterbe unb begraben toerbe, legire id) al« Stammfapital (Stntaufenb ©ulben De. SB. Auch finb ben gegenwärtigen Armen jur Seit meines Begräbttiffe« breihunbert ©ulben in Ce. SB. 31t bertheilen. 6. Sur Aufheiterung ber bei bem Bi«t()ume Sabant beftehenbett Spital-Stiftung für bie alte, bi«tl)ümlid)e ®icnerfcbaft beftimme ich «u« meinem Berlaffe Smeitaufenb ©ulben in Oe. SB. gegen bem, baß bie Hälfte ber Sntereffen biefe« Kapital« bem einfügen Maier bon Shunt unb nunmehrigen Schafer 311 Marburg Sofef Sberharb, fo lange er lebt, auibejahlrt, ber übrige Steft aber jur Unterftüjjung ber bi«il)ümlid)en Spital«pfrunbner berroenbet toerbe. 7. Meinem ©iettftperfonale jur Seit meine« Abfterbett«, 00m Stent-meifter an bi« juv legten Magb, ift au« meinem Berlaffe nebft bem etroa noch rüctftänbigen Sieblohne, unb ¿mar jenen, bie unter fünf Salden itt meinen Sienften waren, ber gan3e SahreSloljn, jenen aber bie über fünf 3a(jrc mir bienteu, ba« Doppelte be« So^rcölo^neei au« meinem Serlaß-Permögen 311 bejahen. 8. Meinem §errtt §offaptane jur Seit meine« §infd)eiben« Permache id) giinfbunbert ©ulben in £>e. SB., bann eine Itijr, bie er fid) au« meinem Berta ff e wählen faitn; jenem prieftei' aber, ber mir in meiner £obe«ftunbe bciftet)t, beftimmc id) al« Aubenfen glcidjfall« eine Uijr unb ba« mir eigentümliche Eeliquiarium. 13. Meinem Setbbicncr oermache id) über bie oben fub 9h'. 7 iljm jufommenben Segate nodj für bic Seit meiner allföüigcn fdjmeren ilvauf-tjeit für bie ©artung für jebeu Sag fünf ©ulben in De. SB.; finb bei meiner pflege bereu jiuei, fo gebührt bic gleidje Belohnung aud) bem jiueitcn, wie ba« gleidje aud) ber SBirtt)fd)afterin ober tödjiu jene« §au-fe«, in bem id) front liege ober fterbe. Meine Seibe«wäfche unb Äleibuttg mit Ausnahme ber bifd)öflid)eu SleibimgSftitcfe, finb Pom f>crrn Stabt-Pfarrer 311 Marburg nad) Belieben 311 »erteilen. 10. Gublid) teftire id) au« meinem Bermögen bem grauen-Sereine 3U Marburg "Gintaufcub ©ulben in £*e. SB. unb beut ©efcflcu-Sereine fünfhunbert ©ulben in Oe. SB. infoferne biefe Bereine jur Seit meine« Abfterben« noch beftel)en. §. 4. Alle gefcldidjeu ©rbitljreu unb Saren, bie obige Segate bou Sir. 1 —10 treffen, finb au« meinem Berlaffe 3U berichtigen, unb bie Legate au bie Betreffenbcu Pollftäubig ausbezahlen. §. 5. Sunt Seftament«-Grefutor ernenne ich ba« Ejoctjmücbige Dom-fapitel ooit Saöant in ©remio, mit ber Bitte, bafür Sorge 311 tragen, baß foinohl ba« bi«tl)ümlid)e SteIlung«-3uPentar, fowie mein Serntäcbtniß möglid)ft oollftüribig meinem Nachfolger eingeantwortet werbe; bafür legire id) bemfetbeu 3iucitaufenb ©ulben in De. SB. gegen bem, baß mit ben oon biefent Kapitale entfotlcnben 3ntereffett bie alljährlichen Sarta t^cta an ben üou mir tljeil« angefauften, lt)eil« ueugebouteu Doml)erru-SBol)-uutigen beforgt werben, unb bem Bi«ttjume Saöant burch bie Grljattung biefer ©ebäitbe feine größere Saft aufgebiirbet werbe. Möge ber Sater be« Sid)te«, üou bem jebe gute ©abe fomrnt, biefe meine le^twilligc Slnorbnuug befräftigen, fegnen meinen Siad)foIger mit ber gonjen lieben SaPanter Diöcefe nnb ihre Anftalten, tnir aber bie !)öd)fte nnb legte ©nnbc ermcifeu, bicjer ®iöcefc bor feinem Stjrone burd) meine giirbitte nüglidj 31t fein. Amen! Marburg am 26. Robembcr 1361. Anton Martin Slomsef, m./p. gürftbifcfjuf 0011 Saüanf. Wenn mir mm jurüeFbliefeu auf alle Uutftänbe, meld)e feinem £obe boraugingen unb benfelben begleiteten, finben mir niebt in troftreidjer Weife beftätigt bie Worte beS Pfatmiften: „Softbar in bett Augen ©ottes ift ber lob feiner ^eiligen?" Sann fid) ein 93ifd)of einen feiigeren £ot> münfdjen, als il)tt bie göttliche Vorfcl)ung bem gürftbifdjof Slomsef ber-lieb? Am leisten ©eburtSfage fein Seftament ju fdjreiben — ein leftament, bas bott ber erfteu bis jur legten Beile lauter Werfe ber erbabenfteu Hirtenliebe entbält, — im legten SebenSjaljre bie gna benreic^e Pilger reife 311 ben ©räberu ber Ijl. Apoftclfürften ttad) 9iont jn unternehmen, — int legten Scb enStno na tc einer angeftrengten VifitatiouSreife fid) ju unterbieten, — in ber legten SebeuS-mod)e bie geiftlidjen Ejercitieu 311 utadjeit unb eine Wallfahrt 3 u r Mutter © 0 f t e S 311 unternehmen, — am © t e r b t a g e mit fo riil)renber Ergebung in ben göttlichen Willen bie Sterbfa eram en te 311 Oerlangen unb fo aubad)tSboll 311 empfangen, — bis jum legten A u g e 11 b 1 i cf e im © e b e t e 311 beiljarren unb mit bem Seuf ■ 3er 3U Maria: Ora pro nobis! feine Reife in bie Emigfeit anzutreten — meld)er prieftcr, meld)er iöifdjof fönnfe ein feligereS Enbe fid) münfd)en? „Sic ntoritur justus." ©0 ftirbt ber ©eredjte, unb mahrlieh foftbar in ben Augen ©ottes ift ber Sob feiner Heiligen. Saum mürbe fein Scbett auf ber Wage ber göttlid)eu ©erechtigfeit geioogen, unb mie mir 3iiberfid)llid) Ijoffen, bollgemichtig für bie ewige Vergeltung befuuben, als aud) fd)on bie Wage ber menfd)!icheu ©ered)-tigfeit 311 feinen ©unften fid) 31! neigen begann. ES mar nur Eine ©timme: Er mar ein ebler unb biebeccr Mann, ein frommer priefier, ein unermübeter Arbeiter im Weinberge beS Herrn, ein Vifdjof boll auf-opfernber Siebe. ES trauerte im namenlofen Schmerze fein ® i oeefa n - Sie r u S ; bie älteren priefter Perloren in ihm ihren ebelften Stubien-@enoffen, — jene beS mittleren Alters ihren bielgeliebten Selker unb Erzieher, — bie jungem iEjrcn gciftlichen Snter, — alle aber ihren wohlrooHcnbftcn grctinb, beu ©cgenftaitb ihrer iunigjten Verehrung unb Siebe. Eben backten fie ja batan, burcí; irgenb ein äußeres Seiten ihrem geliebten Oberbirten i^ren ®anf für feine §irtenliebe unb Satcrforge auSjubrüifen. 3wei Mitgfiebet bes SontfapitelS tarnen auf ben gewiß fdjönen ©e-bauten, baß ber banfbareu Siebe bes tleruS für alte fomntcnbcn Seiten nidjts einen roürbigeren Slusbrucf ju geben üermödjte, ai« ein foftbarer § i r t e n ft a b, gemibmet einem 23ifd)of, ber in ber Sljat als ber „treuefte $irt," wie ber Nefrolog im „Satertanb" ihn nennt, Sag unb Nad)t über feine §erbe wachte. ES war befchloffcn, ihn au feinem 62. ©eburtstage, am 26. Noöember 1862 mit biefem Slitbetifett 31t über-rafdjen. ®od) atiberS finb bie ©ebanfen ©ottes als bie ©ebanfen ber Mcnfdjen! ®er Oberhirt ruhte bereits in fühler ©ruft, als ber meiftcr-l)aft ausgearbeitete §irtcnftab anfam. So wollte il)tt ©Ott aud) feie greube unb ben Sroft nidjt erleben laffen, welchen ihm biefeS Slubcnfctt oljne Sioeifcl gewährt hätte, bamit feine tjimnxlifdje troue um fo glatt-jetiber ftraljle, je weniger greubeu unb je mehr Sittcrfeitcn er auf Erben genoffen. Damals fouitte ber Stublicf beS §irtenftabes nur baju bietten, bie SBunbe uitfereS «^ergenS nur nod) tiefer unb qualüoller aufzuwühlen: ftumm unb in Shrätieu betrachtete Sebweber ben herrlidjcn ^irtenftab, beu Slnton's §anb nidjt mehr führen follte. 3u oberft in ber Euioe, weldje eine fd)öne Krone gleich einem Balbaajin überbeeft, ift baS Bilbniß ber Mutter ©ottes mit bem Sejufinblein, welches ¿wei ßljcrubim tnicenb anbeten, unter ber Eurüe fielen unter oier gotbifdjen Balbadjinen üier Heiligen-Statuetten : ber hl. SlntouiuS uttb MartinuS, bie patrone beS §ochfeligeu, ber 1)1- 31 n b r e a S , unfer ®iöceian-patrou unb ber hl. 3ol;anneS ber Säufer, ber patron ber ®omfird)e- Um ben unterften Knopf aber ift bie SBibmung eingraoirt: „Antonio Martino, Principi Episcopo Lavantino, Pastori vigilant! clerus diöcesanus in tesseram profuudae reverentiae et grati aniini. 1862.*) Ein ßorrefpouöent in bei „zgodnja daniea" (Nr. 1. 1863) faßte mit Redjt: „Siefer £irtenftab gereicht glcidjermaffen 311m Ruhme beS £;ocE)felißen gürftbifchofS, wie 3ur Ehre feines tlerüS, ber ihn fo liebte, baß er ihn meljr nidjt lieben tonnte. Bleiben wirb er für alle Seit ber foftbarfte ¡Schmucf unfern *) ííuí jcfiiijrt rcurbe bie ®îeifterarbeit burd; ben Solbarbeiter 8ta i 11 ei in SSicti, SPer £>irtenftab, gatij auâ ©Uber unb reich »ergolbet, l;at ein (Seroidjt oou 805 Sotty unb einen SBcrth »ou 1380 ft. Somfirdje, ber toutefte Beuge öon bern golbenen Beitalte'r, meiere« unfere Siöcefe unter ber Regierung Anton Martin'« gehabt hat." Eé trauerte in unbefchreiblicher ÜSkfimuti) bie berma tft e Si ö c cfa n-®e mein be einen Birten beríoren ju haben, ber )'o ganj ber ihrige, — bet in ber ebetften Bebeutung ein Mann beé Solfeé mar. Alé bie Seelforger iíjren ©enteiitben bie ganj uuermartete Sranerfunbe bon feinem -fnnfd)eiben mittheilten, erhob fidj in bielen Kirchen ein fo lautcé unb flägliche? Seinen, bap bie Ptebigcr ihre Vorträge unterbrechen mußten. 9iod) jur Stunbc barf man feinen Namen auf ber tanjel nur irgenbmie nennen, unb bie Augen ber Bnhörer füllen fid) mit thränen. — Auch bie Sruberfchaft beé h'- t." DiefeS Budj erhält ungewöfjnlidjer Weife ftatt ber Borrebe nur eine Nachfchrift. Der ©runb ift biefer. lieber bielfeitige Aufforberung hat fich ber ©efertigte entfdjloffeit, eine SebcttSffijje beS ho^feligen gürft-bifdjofeS Anton Martin ju fchreiben, in beffen nadjfter Umgebung er beinahe fieben Sabre gu berieben baS unfehlbare ©lücf hatte, unb in beffen Perfon er feinen größten Wohltäter bereljrte. Die AuSbelmung berfelben war jebod) urfprünglid) nur auf wenige Drucfbogen berechnet, unb ber Drucf begann— um bem frommen Drängen ber Bereljrer beS §ocf)feiigen el;er ju genügen — bebor nod) bie Arbeit jur f>älfte bollenbet war. Allein je mehr er über ben erhabenen ©egenftanb feiner DarfteHung nachbaute, befto mehr erweiterte fid) fein ©efid)tSfreiS; unb je bereitwilliger ihm bon allen ©eiten bie Hilfsquellen geboten würben, bie ihm bei feiner Arbeit bienlid) fein fonnten, befto mef;r häufte fich ber ©toff. @r änberte alfo feinen plan unb faßte ben ©ntfchluß, eine möglichft erfchöpfenbe Dar- *) @«Ijb. Äir^enWatt Sir. 4. 1863. fteßung feine« Sehen« unb Siefen« — 6efonbev« ai« Bifdjof« — ju Per-fudjen. ©o aber entftanb au« ber angetragenen Brofdjüre ein förmliche« Buch, bei beffen AuSbeljnung wof|l manche formelle unb ttjpographifche Abänberungen erwünfcbt geroefen wären, um bie Ueberficht ju erleichtern, bie fid) jebod) füglid) im Verlaufe be« Serfe« nicht mehr anbringen ließen. ®iefe unb gewiß ttod) Piele anbete Mängel wollen barum bie geneigten Scfer gütigft entfdjulbigen; bie Ueberficht aber foll ba« folgenbe möglichft PoEftänbige ©adtregifter thunlichft erleichtern. Mittlerweile ift e« utt« auch möglich geworben, mit einem Bilbniß be« §ochfeligen ba« Buch ¿u fcbntitcfen. $)en £odjwürbigen Mitbriibern, welche bie Briefe be« §ochfeligen fo bereitwillig jur Benützung cinfanbten, — gattj Porjüglid) aber bem §od)-würbigften ®omfapitel, welche« fo juPorfoinmenb jebe nötige Aufflärung ertheilte unb bie (iinfid)t in alle betreffenbett ämtlichen Aften geftattete, fei hiemit ber innigfte ®anf au«gefprochen. Sirb biefe« Serf ettoa« baju beitragen, bie Pielen Betehrer be« gürftbifchofe« Anton Martin nah' unb fern ju erfreuen unb ju tröffen, unb feinem glän^enben Sttgenbbeifpiele recht Piele Nachahmer unter Brie-ftern unb ©läubigen 31t getoittnen, fo wirb er fid) für feine Mühe reichlich belohnt fühlen; benn ba« nur fuchte — ba« nur wollte er. Omnia ad majorem Dei gloriam et animarum salutem. Marburg, am gefte be« hl- Aloifiu« 1863. Der i)erfa(]>r. JI n I) a 11. ©cite (hnleitung ........ 3 I. ®eS giirftbifdjofeS Slnton SBiartin ©lomšef ®eburt nub 3ugenb]a(;re 4 II. ©eine ©tubienjaljre ...... 7 III. ©lomšef a[8 ©eminarift unb Secret bet f[ot>enifd)en Sprache . 11 IV. ©lomšef als SluSijilfSpmfter ..... 12 V. ©lomšef als Spiritual im ©eminat ju Jtlagenfurt ... 14 ©cine fpiritueüe Sßirffamfeit ..... 15 ©eine national-Iiteräre SBSirffnmfeit . . . • . I6 ©eine gerien-äleifen . . . ■ • • 21 ©ein ©tiefwed^fel ...... 38 VI. ©lomšef als ®edjant unb §nuptpfnrrer ju ©albenfjofen . 40 ©eine literate ffiirffamfeit . . . . 41 ©ein aSert)ältnijj jn ben Änplänen; Äircijenorbtuing, §anSotbniing unb (Sonöerfation . . . . . • • 44 ©ein Scieftt>ecf)fel ....... 48 VII. ©lomšef als ®omf>err unb Simlen-Oberauffeljet ... 52 ©eine (iterate SBitffamfeit ...... 52 ©eine feelforglidje SBirffamfeit ..... 54 ©rünbung beS SaljrbucfjeS „Drobtinice" .... 57 ©ein Briefroedjfet ....... 60 VIII. ©lomšef als infulirter 916t uon ßilli .... 65 IX. ©lomšef roirb jum ^ürftbtftfjof oon Saöant ernannt . . 66 ©ein etftcr Hirtenbrief an ben Siems .... 68 X. ®eS gürftbifd)ofeS Slnton äKartin SSerbienfte um bie ®iöcefe überhaupt; Siöcefau-Slrronbiruug ...... 73 SBerungliidte SBerfudje berfelben in früherer Seit ... 73 Srljö^ete 9totf»oenbigfeit betfelben ..... 74 ©utidjfe be« ©emi- nar«.@ebäube« unb ber Slloifi.SHrdfie . . . 105 Slbaptirung be« Seminar« unb ber Slloifi.fttrdje 110 3nauguration be« Seminar« unb ber t^eotogifd^cn fieljranftalt ju ®?atbutg 116 Seine Sjjeilnafjme nn ber aScetifd^en unb fcientififcfjcn MuSbifbiing ber Silumtieit; groben feiner Eonfiberationen . . . 122 ®timbung beS Snabenfeminor«: Maximilianum — Victorinum . 184 XII. ®e« g. 53. Sinion SMartin SSerbienfte um bie gortbübung br« ffteniS 139 3n ttuffenfdjaftlitfiet fiuficfjt: Sljeelogifclje Elaborate ...... 139 ^aftoral-Sonferenjen ...... 140 3n nSeetif^er 'funfieijt: ^ritmt- unb Hirtenbriefe ...... 148 sf?riefter-®jercitien ....... 155 XIII. ®e« g. S. Sitifon Martin SBerbienfte um bte ©eelfotge . . 170 @etn feelforglicfieä Sffiirfen ju ©t. Stnbrea .... 171 ©ein feelforgliefje« Sßirten jtt Stfarbitrg . .180 ©ein feelforglidje« SBtrfen im gaujen Umfang bet ®toce(e . 192 §itlenbticfe; ein Seifpiel berfetben .... 192 Sefonbere ©orgfnlt fiir bie Scfjutjugenb ... 197 SReligiöfe Vereine ...... 200 SWiffionen ....... 208 ßinfiitiriing ber Kongregation ber $?iffton«|)riefter bei f)I. SSittcitij Bon ißaul ....... 219 SSerbefferung ber ©otteSbienft-Drbnung .... 226 Untevbrfttfung abergläubifcfjer Slnbadjten . . . 283 ©ein 6ifer für ftitcf>eiifc^mnct unb ben Sau neuer Sirenen . 238 Sanonifdje ffiifitation ...... 239 fitinfüfjrung ber ipfatt-Sebenfbüdjer .... 243 XIV. ®e« g. 8. Slnton SKartin SSerbienfie um bie ftottentfcfjc ßiteratur . 249 ®ie Steorganifation ber äSo[f«fdjulen .... 249 Slnton SWartin ©djriftftefier, SKecena« unb Statfjgeber anbetet ©djnftfteüer 254 ©eteudjtung feine« eerbä^tigten Patriotismus . . . 256 XV. ®e« g. SB. Stiiton SKartin SSerbienfte um bie Eatijolifefje ftircfje iiber^ttupt 269 6infüf)ning be« ©ebenerem« be« 1)1. KgriHu« unb SKetljobi« . 269 SEtjiilnofjine an ber apoftolifrijen Sifitatiou ber Seiiebittiiier-Slbteieu Defterreid)« ....... 276 Stömerreife ....... 283 XVI. ®e« g. 58. Sinton ©tartin auferbaulidje« «ßrioatteben . . 289 XVII. ®e« %. 93. Sinton «Btaitin gtiirffetiger Job ... 310 Sta^ fdjrift ....... 325 «3n Cirmmifftott bti /riebrif £ci)ier in JSarbnrg knez in vladika Lavautinski prisednik apostoljskega pristola sv. Očeta, meščan Rimski. Njih življenje in apostolsko delovanje, % Popisa! Fran* Košar knezo-škofijski konzistorialui svetovavec in spiritual v Mariborskem semenišu. (Drugi posneti natis iz Drobtinic leta 1863.) ——uuvwv/.v V Mariboru, Natisnil Eduard Janžič. ,V večnem spominu bo pravični, ne bo se bal hudega oznanila." (Ps. 111, 7.) s HSIveto pa britko dolžnost imajo dopolniti letošnje „Drobtinice", ter zapisati v liste svoje smert tistega, ki jim je dal življenje, in postaviti častit spominek „starasinu" svojemu, ki bi pričal slovenskemu narodu „Drobtinic" pobožno hvaležnost, shranjeval naj dražjo svetinjo, ki je bila Drobtinicam kedaj izročena, in bil Slovencem visok svetilnik, ki bi jim stezo kazal k boljši in lepši narodovi prihodnosti, in jih s svojo žarno svitlobo ogreval in naduševal v vojski za naroda blagor in pravice. Dragi Slovenci! na čelu Drobtinic vidite podobo v Bogu po-čivajočega kneza in vladika Lavantinskega Antona Martina Slom-šeka, kteri so leta 1846 Drobtinice zbudili, jim bili prav do smerti naj močnejša podpora, naj boljši oče, tako da so se v uvodu leti nika 1859)60 po vsi pravici podpisati zamogli: „Drobtinicam stara-Šina." Vsakkratni pogled tc častite podobe naj Vam pred oči postavi Njih čednosti visoke, da jili posnemate, Njih nauke prelepe, da se po njih ravnate, Njih mnogo terplenje in žertvovanje za blagor naroda, da sad Njih del in trudov s hvaležuo zvestobo hranite. In da se hote Njih čednost visokih, Njih naukov prelepih ložej spominali, zaslišite in berite pazljivo Njih življenje pobožno, Njih rodoljubje goreče, Njih smert presrečno. Dokler bo duh vladika Antona Martina SlomšeJca Slovence navdajal, dokler bomo nebeške cvetlice pobožnega rodoljubja, ki so jih oni sadili, s solzami hvaležnosti zalivali, dokler steze ne zgrešimo, ki so nam jo oni odkazali: tako dolgo si bodimo svesti, bo oko božje z dopadenjeni na nas gledalo, in bo božji blagoslov spremljal naše prizadevanje za blagor naroda. I. Antona Martina rojstvo in perva mladost. Rojeni so bili Anton Martin na prijaznem griču Ponkovske fare, ki se Slom imenuje, in od kodar se tudi Njih ime Slomšek izpeljuje, 26. Novembra 1800. Njih starši so bili kmečkega stana, precej premožni pa še bolj pobožni, njih posestvo je merilo nad 100 oralov, oče so opravljali ob enem tudi usnjarsko rokodeljstvo. — Se najdejo otroci ošabni in nehvaležni, kteri ako v visi stan pridejo, se svojega nizkega rojstva sramujejo, pogosto še očeta in matere, bratov in sester poznati več nočejo. Gerda ošabnost je to ! Tode pokojni Vladika niso tako storili. Kaj radi so še kakor škof očitno na prižuici svoj nizki stan v misel jemali in večkrat ponovili : da jih je mati na slamo povila. Velika Ponkovska fara še takrat svoje šole ni imela. Ali previdnost božja, ktera za vsakega človeka posebej očetovsko skerbi, je pripeljala ravno takrat, ko so Anton Slomšek za šolo dorastii, tjekej pobožnega za podučenje mladosti silno vnetega kaplana, z imenom Pražnikarja, iz Krajnskega doma, kteri so naj poprej 15 otrok v svoji mali kaplanii podučevati zaceli, med kterimi so bili tudi Anton Slomšek. Ker je pa število otrok od dne do dne nara-šalo, so se s svojo šolo v mežnarijo, poslednič v dubovnišnico (farovž) preselili. Anton so bili vedno naj boljši učenec in za varha cez druge postavljeni. Pervo šolsko skušnjo vpričo mnoge gospode so imeli pod velikim orehom, ki v sredi vasi še stoji, in Anton so kakor pervi tudi pervo darilo prejeli. Njih še živi součenci pripovedujejo, da so bili Anton že kakor mali fantič nad svoje leta resnobni in mirni, zlasti pa pobožni. Eden njih soueencev nam je pisal: „Že takrat smo jilt vsi otroci spoštovali, in ako so oni z nami šli, smo vsi mirni v šolo in iz šole hodili. Nar rajši pa so vender hodili sami. Včasi sem jih spremljal tje do doma, in dobra mati so nama vselej južine dali. Tudi na griču sv. Ožbalta — podružnica blizo farne cerkve — kjer so eedo očetovo pasli, sem jih večkrat obiskal; tamkaj so se radi na stopnice, ki od zvunaj v zvonik peljejo, vstopili in pridigo vali, mi drugi pastirje smo bili njih poslnšavci." Čez vse so jih namreč že takrat cerkvena služba in duhovne opravila veselile. Redoma so vsak den pol ure hoda v cerkev na vse zgodaj storili, da bi gospod farmeštru in kaplanu pri sv. meči stregli; naj veče veselje pa so takrat imeli, kadar so smeli gospod kaplana k podružnicam ali pa k bolnikom spremljati. Sploh so že takrat rajši v kaplani), kakor (loma prebivali, in kakor so sami pravili, prosti čas v to rabili, da so se ali učili, ali kaplanu stregli, obleko snažili itd. — Tako se prerado že v pen'i mladosti kaže, kam človeka previdnost božja kliče; oj da bi pač starši in otroci pervega glasa božjega nikdar ne preslišali ! Nae ;njenje do dubovskih opravil je pobožno mater čez vse veselilo iu skerbno ga je gojila, bolje kakor je vedila in znala. Vsem materam v posneino bi utegnila naslednja prigodba služiti. Ko so se mladi Anton na sv. birmo pripravljali, jim je mati djala: „Ljubi Tončc! botra (kumeja) si sam izvoli: vendar ubogaj me in izvoli si tistega moža, ktcri pri keršanskem nauku v cerkvi naj bolje odgovaijati ve." Tonče je to stvar silno resno vzel. Vstopi se na kraj, kjer je zamogel pri keršanskem nauku vso cerkvo pregledati. Neki priprosti in verli tega še tudi ubožni kmetic je po njegovem mnenji naj bolje odgovarjal; tega za kumeja izvoli. Ko gospod kaplan pri izpraševanji Toneeta za knmejevo ime poprašajo, se sila začudijo, da si sin tako premožne hiše tako ubožnega kumeja zvoli. Pa po kratkem pomiselku odgovorijo: „Tonče! ti si prav izvolil; tvoj kumej je sicer ubožen, pa pobožen in dobro podučen mož." Ko so pokojni knez to prigodbo v neki pridigi kakor od koga drugega pravili, so pristavili: „In Bog je blagoslovil fantiča, on se je šolal, je postal mešnik in poslednjič škof." — Oj matere in očetje! ki pri kumejih svojih otrok večidel le gledate na bogastvo in imenitno,st, učite se od malega fantiča modrosti, da kumeju je pred vsem treba pobožnosti in keršanske modrosti; takošni kumeji bojo prinesli vam iu otrokom srečo in blagoslov. Ko so Ponkovsko šolo doveršili, jih je odločil oče Marko za kmetjistvo doma, in zgodaj so se morali, kakor so v nekem pastir- skem listu pisali, težkega dela lotiti. Takole so pisali: „Tudi mene je kmetjiska mati povila in na slamo položila. Do trinajstega leta sem ubogi hlapčič bil. Prešibek za plužiti, sem oraču gonil, sem mlatil in kosil, ter sem si, kakor vi, zmesnega kruha užil." Kavno pri oranji se je nekdaj prigodilo, da so kakor gonjač skrivaje knjižico iz žepa potegnili in vseskozi v njo pogledali. Ko oče to zagleda, se je tako razjesil, da bi bil tantiča skoraj topel iu ves serdit nad njim zabrusi: „Kmet boš tukaj in delal boš; le mestni gospodje bukve seboj nosijo: nikdar več mi nemaš tedaj bukev nadelo v eti." — Oj šolarji in šolarice male! ki le preradi dragi čas nepridno tratite iu po dokončani šoli za šolske bukve več ne po-rajtate, od malega Tončeta se učite, zlati čas mladosti pridno rabiti in nikdar pozabiti preresnične prisloviee: „Nedolžnost in ura zgubi Ijena — nazaj več ne pride nobena." Vso drugače, kakor oče Marko, je mislila pobožna mati. Njene naj serčniše želje so bile, fantiča v više šole poslati. Zato nastane hud boj med očetom in materjo. Pobožna mati se zateče v hudi sili zopet k gospod kaplanu, naj bi vender očeta nagovarjali, da bi si odjenjal in fantiča v Celjsko šolo dal. Bolj prisiljen, kakor po lastni volji, se poslednji« oče Marko vda; kaplan pa rečejo: „Ljub starši! verujte mi, vaš Tonče bo še enkrat velik gospod." II. Anton Martin v latinskih in modroslovskih Šolah. Tako vzamejo Anton Slomšek v štirnajstem letu svoje starosti od očeta in matere slovo, ter stopijo o Veliki noči 1. 1«14 v tretji razred nemških v jeseni pa v pervi razred latinskih šol v Celji. Nemški jezik jim je delal od začetka nekolike težave, vender ker so vedili resnični prigovor: „Kolikor jezikov znaš, — za toliko ljudi veljaš" si niso odjenjali, da so se ga do dobrega naučili, in potem so bili vedno med pervimi, in v šesti šoli že celo naj pervi med vsemi. V latinskih šolah je tudi bilo, da se je ljubezen do. materinskega slovenskega jezika pervokrat v njih sercu zbudila. Bi- stroumen in pobožen učitelj Zupančič, kterega pokojni knez nikdar niso prehvaliti mogli, je večkrat govoril učencem, daje sramota za omikanega človeka, ako od materinskega jezika več ne ve, kakor neotesani pastirji po goral), ki šole nikdar vidili niso, in jihjenago-varjal, da naj šolske naloge včasi tudi v slovenskem jeziku pišejo. Nihče ni modrega učitelja rajši ubogal, kakor Slomšek, kteri so se že z maternim mlekom ljubezni do naroda navzeli. Večkrat so namreč še v svoji starosti z veseljem pravili, kako jim je pobožna mati svete pesmi pevala in pobožne narodne povesti pravila, kterih veliko so Se na pamet vedili. Ko so enkrat šolsko nalogo lepo slovensko spisali, so bili od učitelja javno v šoli pohvaljeni, kar jih je za slovenski jezik še bolje navdušilo. Ko se je tedaj drugopot pripetilo, da je o godu nekega učitelja, Zupančič tri dijake odbral, da bi v greškem, latinskem in nemškem jeziku mu pesmi za vezilo napravili, so bili Slomšek močno žalostni, da tudi njim ta častna naloga ni bila izročena. Sklenejo tedaj natihonia slovensko pesem zložiti in ljubljene učitelje nenadno razveseliti. Ko na godov-no oni trije dijaki svoje pesmi pripovejo, prosijo Slomšek dovoljenja, še tudi nekaj spregovoriti. Lepo gladko, milo in ganljivo jim teče slovenska beseda, tako da se nad krasoto slovenskega jezika čudijo učitelji in učenci; in ves osupnjen reče Zupančič: „Zdi se mi, da imate poseben dar od Boga, v slovenskem jeziku kedaj še kaj večega storiti; zato vam svetujem, da se s posebno marljivostjo njega poprimete." Toliko besed je bilo zadosti, v sercu Slomšekovem narodno zavest zbuditi, in ogenj ljubezni do materinskega jezika tako vneti, da ga tudi naj hujši vihar sovražnih napadov ugasiti ni več zaiuogel. Od te dobe so se Slomšek z vso marljivostjo slovenščine prijeli, in dober učitelj jih je kaj rad s potrebnimi knjigami zalagal. Mi pa se iz tega učimo, koliko zamore učitelj pri učencih, kteri si ve ljubezen iu veljavo pri njih pridobiti, kteri je pravičen na vse strani in samostalen v prepričanji svojem, kteri se ne uklanja minljivim menitvam oseb in časa, ktere veter pripiha in zopet odpiha, temuč čversto koraka po stezi naprej, ktero spozna pred Bogom za edino pravično in dostojno v blagor sebi izročene mladeži. Daj nam Bog: takih učiteljskih zuačajev veliko! Pa kakor dobro se jim je v šoli godilo, tako težavno je bilo njih življenje zvunaj šole. Bogu je namreč lastno, može, ktere za visoke namene odloči, že zgodaj v šolo zatajevanja in križ?, peljati, jim polagoma vse vzeti, kar zamore človeku na tem svetu ljubo in drago biti, da bi tako njih serca vseh posvetnih nagnjenj očistil, ediuo za sebe pridobil, in jih s tisto nadušenostjo in pogumnostjo napolnil, ktera se da edino le v šoli križa pridobiti. Tako je sklenila previdnost božja tudi z mladini Slomšekom ravnati; zgodaj naj bi se njih poklic za duhovski stan v ognji hudih poskušen j očistil in utcrdil, zgodaj naj bi se njih rame navadile, križ Kristusov po-terpežljivo nositi, in tudi nad njimi naj bi se dopolnile besede sv. Duha: „Dobro je možu, ako jarm nosi od mladih nog." (Jer. žal. 3, 26.) Dokler je dobra mati živela, so bili Anton z vsim lepo pre-skerbljeni; ali že 2. Januarija 1. 1816 jim jo je nemila smert vzela. Umerla ja na hudi bolezni tako naglo, da so Slomšek prežalostno novico od materne smerti zaslišali, preden so še zvedili, da je zbolela. In zdaj so začele za pridnega dijaka kaj žalostne ure, kaj hude leta! — Očetu, kakor vemo, že poprej ni bilo ljubo, da se je Anton, kakor naj starši sin, v šolo podal, — nastopile so zdaj hude leta strašne lakote, — veliko posestvo na Slomu je bilo brez gospodinje, — 5 malih otročioev okoli očeta že postaranega, — Anton pa, pred vsimi poklican, očetu pomagati težko butaro gospodarstva nositi, v šoli: gotovo same okolišine, ki so očetu in sinu veliko britkih ur prizadjale. Vender dobra mati še na smertni postelji ni pozabila svojega čez vse ljubljenega sina. Z britkimi solzami in povzdignjenimi rokami je prosila gospod kaplana, naj ji obljubijo, da bojo materno skerb za Toneta prevzeli, da bo zamogla mirno umreti. Globoko gin-jeni kaplan materi slovesno obljubijo, kar je prosila, in bili so mož beseda. Oče Marko od preobilnih skerbi prisiljen, se drugič oženi, ali v nja drugi ženi Anton ne najdejo več perve skerbljive matere. Le malo pomoči so od te dobe od doma prejemali; poglavitno skerb so prevzeli kaplan Pražnikar, kteri so jim bili, kakor so v neki pridigi rekli: „več kakor oče in mati." Zato so jih tudi tjc do sraerti svojega naj večega dobrotnika na svetu imenovali, so v šolskih praznikih vedno pri njih stanovali, in ko so enkrat kakor škof duhovne prosili, da naj nadepolne dijake radi podpirajo, očitno rekli: „Brez pomoči takega blagodušnega mešnika bi tudi jaz nikdar ne bil v šole prišel, nikdar svoj cil dosegel." — Pač zares, silno imenitno dobro delo pred Bogom je, ubožne pa pobožne dijake podpirati, zlasti kteri se za duhovski stan pripravljajo; vsega dobrega, kar bodo enkrat kakor duhovni v čast božjo in duš zveličanje storili, bodo tudi njih dobrotniki deležni in z njimi vred stoterno plačilo prejeli. Kdo bi se čudil, da so v tako žalostnih zvunajnih okolišinah mladi Anton tako rekoč prisiljeni bili, tolažbe in pomoči le v molitvi pri Bogu iskati, da jim je vse posvetno dalje bolj merzelo, da so z vedno večimi željami po duhovskem stanu hrepeneli, ktera sreča bi edina njih otožno serce zopet oživiti in razveseliti zamogla. Zato so bili naj rajše sami in knjige njih naj ljubše prijateljice, cerkva pa njih naj slajše počivališe. Še zdaj pripovedujejo njih součenci, kolikokrat so jih našli vsred cerkve na golih tleh klečati, in s povzdignjenimi rokami z naj serčniši pobožnostjo moliti. Tudi v šolskih praznikih jim je bila samota čez vse ljuba; bukve v rokah so se naj rajši sprehajali po griču sv. Ožbalta, so prosili cerkovnika za cerkveni ključ, opravili v tihi cerkvici svojo molitvo in šli potem na prižnico, ter se vadili v cerkvenem govorništvu. Zavolj tega jim je bila ta cerkvica še kakor škofu posebno ljnba; imenovali so jo „naj dražji spomin svoje mladosti," so farmeštra nagovarjali, jo popraviti, da bi jo še pred smertjo posvetiti zamogli. In Bog jim je tudi dal učakati tega veselja. Potem ko so sami obilni dar k popravilu vložili, so to prijazno cerkvico in v njej dva oltaija (velikega in stranski oltar Matere božje) leta 1856 posvetili in kakor knez in škof na ravno tistem griču besedo božjo oznanovali, na kterem so se nekdaj kakor pastirček in dijak v pridigovanji vadili. Po dokončanih latinskih šolah so se v Ljubljano v modro-slovske podali; ali bolje kakor seje v molitvi njih serce za duhovski poklic vnemalo, bolje počasi so jim tekli dnevi in leta, bolj težavno jim je postajalo življenje med svetom. Nihče bi jim tedaj ne bil mogel kaj prijetnejšega povedati, kakor kar so v Ljubljano prišedši zvedili, da se namreč v Senji na Dalmatinskem sedma in osma šola v enem letu dokončati zamore. Brez odloga zapustijo Ljubljano, in se v zaupanji na božjo previdnost v tako daljni kraj podajo, od kodar so čez leto z naj izverstniši šolsko spričbo nazaj prišli. Ali kako jih je serce zabolelo, ko so za sprejetje v dubovšnico prosili, pa zvedili, da ta spričba v naših krajih ne more popolne veljavnosti imeti; ampak da morajo osmo šolo vnovič dostati. Kar se spremeniti ne da, mora človek poterpežljivo na se vzeti; tako so tudi oni storili in se v osmo šolo v Celovec podali, kamor jih je serce menda zato vleklo, ker je tačas Lavan-tinska škofija tamkaj svoje bogoslovske šole imela. Blagor dijaku, kteri se v duhovski stan peklicanega čuti in se tako marljivo in pobožno nanj pripravlja, kakor pokojni škof Anton Slomšek! Njemu se ni treba bati, da bi zgubil gnado du-hovskega poklica; on skoz prave vrata gre v svetiše cerkveno. Ali kako žalostno je viditi toliko dijakov, kteri z duhovskim poklicem šole nastopijo, pa tega bisera ceniti ne vejo. V molitvi pešajo, sv. zakramente zanemarjajo, v slabe tovaršije zahajajo, hudih želj svojega serca ne berzdajo, in od zapeljivih sladnost tega sveta omamljeni, široko pot razvujzclan®ga življenja nastopijo, ter ne rastejo po zgledu Jezusovem od leta do leta na modrosti in ljubezni pri Bogu in ljudeh, ampak le na neveri in grešnih razvadah. Oj koliko jih je že po tej poti duhovski poklic za vselej zgubilo; koliko drugih še le po mnogih britkih skušnjah ga zopet našlo. Mladenči! ki to berete, ne uterdite svojih sere, ampak skerbno čujte, da steze nedolžnosti ne zgrešite! III. Anton Martin v bogoslovskih Šolah. Ko so Anton Slomšek vse te skušnje, s kterimi je Bog njih duhovski poklic skušal in čistil, možko prestali, so leta 1821 duhovšnico stopili, kterega leta je tudi njih oče Marko umeri. Še bolj kakor poprej so se zdaj vsega Bogu vdali in le edino za svoj {»oklic živeli. Marljivi in vestni, kar šolske nauke zadeva, so tudi prosti čas kaj umno za svoj poklic rabili. Branje sv. pisma jih je čez vse veselilo, od perve do poslednje verste so ga prebrali in še kakor škof so radi pravili od sladkih ur, ki so jih v tem branji našli. Memo sv. pisma so pridno brali tudi spise cerkvenih očakov, zlasti njih pridige; zakaj govorniška lepota teh spisov je bila za nje toliko bolj mikavna, kolikor veči nagnjenje do pridgarskega poklica in kolikor lepši lastnosti za ta poklic so sami imeli. Veliko so si iz njih zapisali in prepisali, kar bi rabiti zamogli v poznejših letih. Kar jim je časa še ostalo, so ga obernili za svoj ljubi materinski slovenski jezik; in ker so v slovenšiui vse svoje verstnike daleč daleč prekosili, so na prošnjo predpostavljenih celo verstnike v slovenskem jeziku podučevati začeli, ter bili še bogoslovec pervi učitelj slovenskega jezika v dubovšnici. Gotovo, dobro zasluženo je bilo tedaj pohvalno pismo, ki so jim ga po dokončanih šolah za toliko gorečnost predpostavljeni dali. Iz tega se vidi, da so bili pokojni škof že kakor bogoslovee bolj podobni dozorjenemu možu, kakor mladenču; živeli so, kakor njih verstniki terdijo, le edino za bogoslovsko učenost in za slovensko slovstvo, za vse posvetno jim mar ni bilo, in no bomo se čudili, da se je že takrat med verstniki preroška govorica slišala, da utegne bistro glavo tega verlega bogoslovca še kinčati kedaj škofovska kapa. Zares so po tem takem zaslužili čast, da so bili žc po do-veršenem tretjem letu 8. Septembra 1824 mešnik posvečeni, in zopet se nam lepo pokaže njih hvaležno serce, da niso hotli v rojstni fari nove meše brati, ampak v Ulimji, ker so njih dobrotnik Praž-nikar med tem farmešter postali. Na njih ramah je slonela vsa teža mnogih skerbi in stroškov ves čas šolskih let Slomšekovih, njim je šla tudi čast in veselje tega dneva. Zares duhovski oče so peljali v zasluženo plačilo svojih trudov tega nadepolnega mešnika k oltarju, in so pri novi meši pridigo tistemu govorili, kteri bi imel v kratkih letih krona pridgarjev cele škofije postati. IV. Anton Martin duhovni pomočnik. Po dokončanih bogoslovskih šolah so bili v jeseni 1. 1825 za kaplana k sv. Lorencu na Bizelskem in 1. 1827 k Novi cerkvi prestavljeni. Sad njih modre priprave za duhovski stan se je zdajci pokazal. Vsi navdušeni za svoj poklic skoz molitev in doveršeno bogo-slovsko učenost, so živeli le edino za čast božjo in zveličanje duš. Njih življenje je bili resno, ojstro, samotno in brez prenehanja delavno; in brez izjeme so jih duhovni in verniki kakor zgled pobožnega duhovna in pravega dušnega pastirja spoštovali. Ako pa rečemo, da je bilo njih življenje ojstro in samotno, vender nikakor ni bilo odljudno ali čmerno, temuč kakor je prava pobožnost vselej, priljudno in veselo. Radi so obiskovali dobre prijatelje, se med njimi radi nedolžno razveseljevali in s svojim kakor srebro. čistim in lepim glasom kratkočasne pesmi prepevali. Kako visoko so oni nedolžno veselje cenili, so te čas zlasti s tem pokazali, da so sami veliko takih nedolžnih pesem zložili, ali stare pesmi popravili, kakor postavim tisto znano narodno pesem: „En hribček bom kupil — bom terte sadil." Iz te dobe je tudi veči del tistih njihovih pesem, ki so v zberki, pod imenom „Ahacelnovih pesem" znani, natisnjene; postavim: „Boštjan goljfan" zložena na Bizelskem; — „Glejte že solnce zahaja," zložena pri Novi cerkvi, ktera se je veliko let v Savinski dolini slišala pevati od pasterjev in pasteric za vsakim germičem. Pač zares si tisti duhoven naj ložej serce ljudstva pridobi, kteri resnično pobožen se vender vedno vesel in vedrega lica ljudstvu prikazuje. Zato so bili tudi pokojni Anton povsod ljublenec svojih faranov. Vsakdo jih je rad vidil pa se rajši poslušal, kadar so besedo božjo oznanovali. Se še pripoveduje na obeh imenovanih farah, kako so ljudje od vsih krajev skupaj hiteli, pridige Slom-šekove poslušat, zakaj od njih se je reklo, „da tako govorijo, kakor da bi rožice sadili." "V. Anton Martin špiritu al v Celovškem semeniŠu. Tako čisto in pobožno življenje in taka gorečnost v duhovski službi ni mogla brez daljnega slovesa ostati. Ime Slomšekovo se je s pohvalo imenovalo že tudi pri škofovskem sedežu v šent-An-dreji in postali so ljubljenec svojih predpostavljenih, brez da so vedili ali iskali tega. Zato jim je bila 1. 1829 imenitna služba du-hovskcga voditelja ali Špirituala v Celovški duhovšnici izročena. Zares si ne more duhovnik lepšega polja za svojo delavnost želeti, kakor ga najde v službi špiritu alo vi; zato so se tudi oklenili Anton Slomšek tega prelepega poklica s celo dušo, s celim sercem in z vsemi močmi: bili so, kakor ime naznamva, v resnici duhovni oče mladih duhovnov. Dobri in ojstri ob enem, kakor je bila potreba, so vestno čuli, da so se mladenči v duhu pobožnosti za svoj sveti poklic pripravljali. Se pomnijo njih učenci s hvaležnim sercem prelepih naukov, ktere so den na den iz njih ust prejemali. Zlasti so si v svojih govorih prizadevali, v sercu mladih duhovnov gorečnost za duš zveličanje obuditi, jih za neutrudeno delavnost v spovednici in za podučenje mladosti v šoli navdušiti. Priporočali so jim skerb za pobožne družbe in sv. bratovšine, zlasti za bratovšino sv. Leopolda v pomoč Amerikanskiiu misjonom, ki je bila ravno takrat vpeljana. Tudi oni so to bratovšino med bogoslovci vpeljali, večkrat navdušeno govorili, kako imenitno dobro delo je, za sv. misjone skerbeti, in so tudi več bukvic v prid te bratovšine v nemškem in slovenskem jeziku natisniti dali. Seme svetih čednost pa, ki so ga njih besede sadile, je zaljivala njih molitva, je zorilo solnce njih prelepega zgleda — Neutrudeno so delali noč in den, radi vsakemu postregli, kdor jih je prosil dobrega sveta ali druge pomoči. Veliko so spo-vedovali pa še več pridigovali v raznih cerkvah v mestu in zvunaj mesta. Tudi prelepe pridige v čast 7 žalost Matere božje, v Drobtinicah 1. 1357 natisnjene so kakor špiritual v cerkvici sv. križa poleg Celovca govorili, pri kterih je taka gnječa bila, da je moral že ob dveh popoldne priti, kdor je hotel za pridigo, ki je ob štirih začela, še prostora dobiti; skoraj ves griček je bil ljudstva natlačen ktero tako milo slovensko govoriti še nikdar ni slišalo. Sami za sebe so živeli ojstro in njih zatajevanje je bilo zares podobno življenju svetnikov. Spali so malo, ležali le na slamnici, posteljo si sami posteljah, zajtcrka malokedaj vzeli, vina malo, kave pa nikdar pili. Več časa so se tudi večerje zderžali in jo ubogim dijakom prepušali. Njih obleka je bila sicer spodobna vender ubožna; kar so si prihranili, so razdali ali med uboge dijake ali za tiskanje pobožnih, Slovencem koristnih knjig. Poleg poglavitne duhovske službe pa so si zlasti prizadevali za omiko slovenskega jezika, za povzdigo slovenskega slovstva, in za keršansko izobraženje slovenskega ljudstva. Za Slovence so bili takrat pač zares prav žalostni časi. Ni bilo dobiti slovenske knjige, razun nekoliko nedostojno tiskanih molitevskih knjig in evangcljev. Ni bilo skoraj omikanega človeka, kteri bi bil znal lepo slovensko govoriti še manj pa pisati. Pa tudi ni bilo nikjer šol, v kterih bi se bil kdo slovenskega jezika pravilno govoriti in pisati naučiti zamogel. Šole yo deželi so bile vse nemške. Otroci so se z nemšino grozovitno mučili, pa malo nemških besed, ki so si jih v glavo vbili, so v kratkih letih zopet pozabili; tako da, akoravno so otroci po 6 let v šolo hodili, vender ko so odrastili, niso znali ne nemško ne slovensko ne pisati ne brati: nemško ne, ker so pozabili, slovensko ne, ker se niso nikdar učili. Nihče tedaj ni mogel s pobožnim branjem si kratek čas delati in serce žlahtniti, nihče s po-dučljivim branjem si um bistriti in se kaj koristnega za časno srečo "heiti. Tako daleč so prišli ubogi Slovenci, da že naj potrebniših molitev več znali niso, akoravno so dolgo leta v ponemčene šole hodili. Ko sem še za kaplana na deželi služil, sem odrašenemu mladenču pri velikonočnem izpraševanji veljeval, da naj 10 zapoved moli. Začne pa hitro omolkne ter se izgovarja, da se jih je le po nemško v šoli učil. Ko mu rečem, da naj jih tedaj po nemško moli, zopet začne ali tudi zopet obtiči, pa sc vnovič izgovarja rekoč: „Po nemško sem jih že pozabil." Še bolj kakor v šolah na deželi je bila slovenšina v viših šolah po mestih preganjana. Že v nemških šolah se je otrokom naravnost prepovedalo, da ne smejo slovensko, ampak le nemško govoriti; kdor je to postavo prelomil, je bil kaznovan. Tako so otroci v kratkem še to betvice slovenšiue pozabili, kar jih je mati doma naučila, so sc začeli svojega jezika sramovati, in svojo narodnost zatajevati. In ker v vseh viših šolah ni bilo nikdar ne slovenske besede v šoli slišati, ne slovenske čerke pisati ali brati, se je zgodilo, da so se izšolali duhovniki in uradniki, kterih poklic je bil Slovencem služiti, kteri pa niso ali celo nič ali le silno malo od slovenskega razumeli. Ubogi Slovenec je bil tedaj zapušena sirota, ali je stopil v uradnijo (kauciijo), kjer so ga uradniki le na pol razumeli, v tem ko on njih nemških pisem celo umeti zamo-gel ni, ali če je stopil v šolo ali cerkvo, ker so tudi duhovni in šolski učitelji le težavno in tedaj neradi slovensko z njim govorili. Zares neprecenljiva je tedaj zasluga tistega moža, kteri je pervi te nevredni iu žalostni stan našega ljudstva spoznal, pervi zapu-šenih Slovencev se usmilil, pervi zato poskerbel, da bi vsaj duhovni in šolski učitelji v slovenšini dobro izurjeni z veseljem iu pridom svoj poklic dopolnovati zamogli, kteri je pervi začel za Slovence lepe knjige pisati, pervi se v vojsko z vsemi našimi nasprotniki podal in v prid Slovencev vse žertvoval: denar, počitek, dobro ime in vse karkoli je človeku ljubo iu drago. Iu te mož za Štajerske Slovence so bili pokojni škof Anton Martin in kakor špiritual v Celovci so pričeli izverstno svojo narodno delavnost. Pred vsim so si prizadevali bogoslovccm žlahno mladiko ro-doljubja prav globoko v serce vcepiti in jih v slovenšini dobro podučiti, da bi zamogli kakor pridgarji besedo božjo v lepi slovenšini z dostojno besedo oznanovati; zakaj dobro so vedili, da bo le tisti pridigar svojim poslušavcem do serca segel in serce presunil, kteri ima njih jezik v popolni oblasti in je sam ves vdomačen v njih mišljenji in čutenji; dobro so tudi spoznali, da tirja svetost in visokost besede božje, da se v lepi posodi čistega jezika vernemu ljudstvu podaja. Zato so nar poprej slovensko šolo, ktero so kakor bogoslovec vtenielili, zopet zbudili in prenovili. Vsak tjeden dvakrat so bogoslovcem slovenski jezik razlagali, jih vadili slovensko čisto govoriti in pisati in jih za slovenske pridige pripravljali. Na koncu šolskega leta so napravili slovesen izpit, k kteremu so vse bližnje rodoljube povabili in ga sklenili z veselim petjem slovenskih pesem. Drugo kar jim je pri sercu bilo, so biie šole po deželi, kte-rih žalostni stan smo poprej popisali. Zdaj se ve da vsak moder človek, Slovenec kakor Nemec, spozna, da se da vsak narod le na podlogi materinskega jezika omikati, ali takrat so bili možje le redki, kterim bi bila ta resnica jasna postala. Eden teh bistroumnih možev so bili Slomšek, kteri so dobro previdili, da morajo Slovenci tako dolgo v temi nevednosti ostati, dokler se njih omika na narodni podlogi ne začne. Ker pa kakor špiritual čez šole nobene oblasti imeli niso, so hotli vsaj skoz mlade duhovne po moči jih zboljšati. Izmislili so si v te namen krasno osnovo nedeljskih slovenskih Sol. Namen teh šol je bil, zberati v njih vse tiste otroke, kterim šolo ob delavnikih obiskovati okolišine ne dopuste, pa tudi odrašene, kteri v mladosti prilike imeli niso, šolo obiskovati. V teh šolah tedaj naj bi se slovenski jezik v podlogo vsega učenja postavil, da bi se zamoglo v kratkem času veliko doseči. Prosili so tedaj bogoslovce, da naj ob nedeljah zberajo take otroke v nedeljski šoli, in jih iz ljubezni do Boga in brez vsega posvetnega plačila učijo brati, pisati in številiti in kar je še kmečkemu človeku vediti treba; niso jih pa kar prosili, ampak jim djansko v slovenski šoli kazali, kako se naj pri tem učenji obnašajo. Prepričani so bili, da bo po tej poti modrejši ueba tudi v šolo ob delavnikih pot si našla, kar se je tudi zgodilo; zakaj marsiktere nadepolne slovenske cvetlice so se že tudi v vsakdeuski šoli prikazale, preden je še v poznejših letih šolska osnova spre- minjeria bila. Da bi bilo pa učenje za otroke toliko mičniši, so vadili tudi bogoslovce v petji nedolžnih otroških in kratkočasnih pesmic; za vodilo so jim služile „Ahacelnove pesmi." In tako so bili zopet Slomšek tisti mož, kteri so nauk v petji v šole na deželi vpeljali. Zlasti po Njih učencih in po nedeljskih šolah so bile „Ahacelnove pesmi" med Slovenci na Štajerskem in Koroškem razširjene, mnoge poprejšnih nedostojnih, ali v jeziku popačenih ali sramožljivost žaljivih pesem je bilo s tem srečno spodrinjenih, in boljši in čistejši kus je bil ljudstvu vcepljen. Zares Slomšeka nova zasluga silno velika! Oj da bi hotli le tudi vsi slovenski pesniki sedanjih in prihodnjih časov skerbno čuti, da bi se nekdanja ljulika pohušljivih pesem po očišenih slovenskih livadah zopet ne zasijala! Njih tretja skerb jc bila, dati slovenskemu ljudstvu dostojnih knjig, pobožnih, podučljivih pa tudi kratkočasnih. Kaj bi namreč pomagalo, mladost brati učiti, ako bi po dokončani šoli brati kaj ne imela? Mične in podučljive povcstice, ktere so bogoslovci za slovensko šolo prestavljati morali, so tedaj natisniti dali. Pet takih zberk je na svet prišlo s pristavkom: „Spisali mladi duhovni." Med njimi sluje zlasti dvojno izverstno delo: „Keršansko devištvo" že sedemkrat, in „Življenja srečen pot" že trikrat natisnjeno. Kakor špiritual so tudi na svetlo dali tako imenovane „Ahacelnove pesmi," med kterimi se znajde tudi veliko njih lastnih pesmi. Naj imenitniši delo te dobe pa je „Evangeljska hrana," ktera obsega pridige za vse nedelje in praznike celega leta, in ktera knjiga, že tudi dvakrat natisnjena, je naj poprej slavo Slomšekovega imena po vsem Slovenskem raznesla. V njej se znajdejo zlasti pridige, ktere so kakor kaplan govorili, in razvidimo iz te knjige, kako skerbno so se na svoj pridgarski poklic pripravljali. Zares čudežno spremembo v slovenskem slovstvu je pero Slomšekovo v tej dobi napravilo! Sami so pravili: Ko so pervo knjižico — bile so „moli-tevske bukvice" — v natis dati hotli, še založnika najti mogli niso. „Slovenskih knjig nihče ne kupuje," tako se jim je odgovorilo. Na lastne stroške so jo morali natisniti dati. Ali prodaja te knjižice je šla tako izverstno, da ko nov rokopis prinesejo, ga založnik že z veseljem prevzame in zanaprej so se knjigoteržci le kar pipali za njih dela. 2 Njih četerto imenitno narodno delo je bila slovenska šola za zvunajne poslušavce. Takrat se je namreč v Celovcu veliko mladih uradnikov shajalo, delat Umikaj poslednje izpite za sodniške službe, kteri vsi so morali se ve da vsaj koliko toliko slovenskega jezika znati. Ker je dobro scrce Slomšekovo že tudi po mestu slovelo, jih je visi sodna vradnija prosila, da bi hotli tudi za uradnike posebno slovensko šolo osnovati, in vlada jim je dala dovoljenje, veljavne spričbe za slovenšino dajati. Kaj radi so si Slomšek tudi to novo butaro naložili in v djanji pokazali, da prav deržavljan je tisti, kteri z zatajevanjem samega sebe vse svoje moči v prid domovine daruje. Prav katolišk duhoven ne pozna počitka in ga tudi poznati ne sme. Zgled takega duhovna nam dajejo špi ritual Slomšek. Ako so celo leto delali, bi menil kdo, da so vsaj o šolskih praznikih si počili. Vender temu ni tako. So položili na koncu šolskega leta pero iz roke, so vzeli romarsko palico v roko, in se podali večidel peš v tuje kraje in dežele. Ima sicer gospoda sploh navado, da rada potuje v razne kraje, večidel le zato, da se kratkočasi. Vender drugač so potovali špirituul Slomšek. Ni jih peljala v tuje kraje prazna radovednost, ampak visoki in imenitni namen, da bi obiskali razne duliovšnice, kloštre in cerkve, da bi se pogovorili z raznimi predniki cerkvenih zavodov in posneli za sebe lepih naukov; — da bi razne slovanske plemena, njih jezik in šege, njih dobre in slabe lastnosti bolj spoznali, in kar so se na potovanjih naučili, v svojih knjigah v prid Slovencev obernili. Svoje potovanja so veselej lepo popisali in iz njih razvidimo, da so obhodili te leta vso Koroško, Štajersko, Krajnsko in Goriško, — pa tudi velik del Sohiograškega, Avstrijanskega in Hervaškega. Poslušajte dragi Slovenci vsaj poslednje besede, s kterimi popis enega teh potovanj sklenejo: 1. „Povsod na sveti, ki ga solnce rodovitno obseva, živijo ljudje srečno in zadovoljno s tem, kar imajo, dokler kaj boljšega ne poznajo. Srečen tedaj le tisti je, kteri malo potreb ima, in od mladih nog v zatajevanji se vadil je. — Imeniten nauk za vse rednike." 2. »Bolj rodovitna ko je zemlja, bolj leni so njeni prebivavci. Ni dobro za človeka, ako si zamore z malim trudom veliko pridobili. Nema ne čednost ne obertnija v prerodovituih krajih svojega mesta, ako ji ga cerkva in deržava ne postavi in ne ohrani." 3. „Kakoršni so predpostavljeni, taki so podložni; in učitelj se spozna po svojem učenci. Vse je na tem ležeče: izrediti pridne duhovne, pa tudi samemu pridnemu biti. Naj boljši je še vedno v tisti deželi, v tisti hiši prebivati, kjer je vera ¡jospodinja. In preklet naj bo sedajni nauk, ki terdi: Verzava ne potrebuje vere." 4. „Povsod zamore človek donui bili, — prav veliko je na navadi ležeče; je pa kdo vajen ljudstva, ali dežele, ali kraja, naj bo tam zadovoljen; zakaj če tudi povsod dobro, vender doma naj boljše. Ljubo doma, kdor ga ima." VI. Anton Martin nadfarmeŠter v Vnzenici. Potem ke so že i) let težko butaro špiritualove službe tako krepko nosili 111 sme se reči, prenovili obličje Celovškega semeniša in v mnogem obziru tudi obličje škofije, so želeli to breme na mlajše rame preložiti, sami pa zopet nazaj v dušno pastirstvo stopiti. Po časti in bogastvu nikdar hrepeneči, kakor je bilo v grobnem nagovoru resnično rečeno, so prosili za Vuzcmško nadfaro gorato in težavno in le s pičlimi dohodki prevideno. Prejeli so jo leta 1838 in bili so ob enem tudi za dekana in nadzornika ljudskih i šol postavljeni. Tako so sicer po telesu od semeniša slovo vzeli, ali Njih serce še dolgo ljubljenih učencev pozabiti ni moglo in jih tudi ni hotlo. Njim v spomin in da bi bila vez ljubezni med učiteljem in učenci vekovita, so začeli brez odloga spisovati novo knjigo, v kteri so vse nagovore, ki jih zamore duhovnik pri raznih cerkvenih opravilih vpotrebovati, v lepi venec povili in jo 1. 1840 na svitlo dali pod naslovom: „Mnemosynon slavicum" to se pravi: „Spomin slovenski svojim nekdajnim poslušavcem in predragim prijateljem." Kakor šolski nadzornik so še le pravo priložnost imeli, ob-jokanja vredni stan šol na deželi spoznati. Vsi goreči za omiko svojih dragih Slovencev osnujejo tedaj knjigo, naj poprej sicer za nedeljske šole namenjeno, pa tudi za vsakdenske šole skoz in skoz rabljivo, ktera je pod imenom „Blaže in Neži ca" vsirn Slovencem dobro znana. Ta knjiga je gotovo krona vsih njihovih del, v njej se skažejo pravi mojster v šolskem poduku in čez vse bistroumni rednih mladeži, in ni se čuditi, da je ta knjiga v kratkem tudi čez slovenske meje sloveti začela, celo Rusom se prikupila in že v tretje natisnjena se zopet razprodala. Kakor dekan so bili bolj prijatelj kakor sprednik podložnih duhovnov; za ktere so vselej dober svet in tolažbo imeli. Zato so jih tudi duhovni kaj radi in pogosto obiskovali. Radi so jih povabili, poprej z njimi „duhovne ure" moliti, potem še le potrebne opravila opraviti in se nedolžno razveseliti. Ako so bili dobri prijatelji, so se tudi radi vsedli k svqjenm glasoviru, in z njimi kako veselo pesem zapeli, kar so še celo kakor škof perve leta večkrat storili. Kakor farmešter so bili v resnici dušen pastir po zgledu Kristusovem. Za vsakega in vsako uro dneva doma so bili vedno enako ljubeznjivi in poterpljivi, naj so jih 'faraui s še tako sitnimi opravki nadlegovali. Nobene duhovne ali telesne potrebe svoje fare niso prezerli, ni bilo prijaznosti ne tako male ne tako velike, da bi je ne bili z veseljem skazali ubogemu kakor bogatemu, in ni menda hišice v Vuzeuiški fari tako male in borne, da bi je ne bili kakor angelj tolažbe večkrat obiskali. Vsako terplenje svojih ovčič so čutili tako ali še bolj, kakor svoje lastno, in njih naj slajša tolažba je bila, ubogim pomagati, po krivem zatirane krepko zagovarjati, žalostne tolažiti in terpečim brisati solze. Prijatelj mladosti so radi obiskovali šolo, se z otroci po otroško veselili, z njimi peli in jim mične povestice pravili, pa tudi učiteljem prijazno kazali, kako z otroci spretno in koristno se obnašati gre. Se bolj kakor šola jim je pri sercu bila farna cerkva. Kdo ne ve, koliko snažna in lepo okinčana cerkva serce razveseljuje in ga v molitvi povzdiguje. Ožaljšali so tedaj cerkvo, kolikor je bilo pri sirovšini fare naj bolj mogoče, in kjer se popraviti ni dalo, so vsaj za snažnost skerbeli. Ni jih lahko kaj tako užalilo, kakor če so nesnago in vnemarnost v cerkvi zapazili. Pred vsim pa je Vuzeniška cerkva pogrešala dostojnega zvonenja. Tudi tega, ako ravno z mnogimi težavami, so ji preskerbeli in leta 1839 nove tri zvonove posvetiti dali. Bolj pa še kakor kinč cerkveni povzdiguje pobožnost lepo vredjena služba božja. Zato so povzdignili cerkveno petje, vpeljali več pobožnih bratovšin in so bili uevtrudeni v spovednici. Več kakor so imeli dela v spovednici, bolj so bili veseli. Da bi za-mogli vsem lepo postreči, so poseben red vpeljali, po kterem so oni in njih kaplani ob nedeljah in praznikih v spovednico hodili. So že zavolj lepe prilike, dobro spoved opraviti, ne kar domači ampak tudi tuji kaj radi v Vuzenico hodili, so vendar nadfar-mešter Slomšek še bolj kakor pridigar dalječ okrog sloveli in veliko veliko tujcev v cerkvo privabili. Akoravno pridgarstva tako privajeni, kakor malo kdo, so se vendar vestno na vsako pridigo pripravljali, in jo ali celo spisali ali si vsaj osnovo napravili. In tako se je zgodilo, da so v tej svoji službi zopet dvojno delo do-veršili. Pervo je: „a po s t oljska hrana" ki obsega pridige čez liste vseh nedelj in praznikov celega leta, in zastran lepote govora in visokih misel „evangeljsko hrano" še presega, v tem ko jo po zapopadku doveršuje. Drugo delo pa so „osnove" za pridige celega leta, ktere so v Drobtinicah od 1. 1850 do 1. 1856 priobčili. — Iz njih listov zvemo, ki so jih raznim prijateljem pisali, kako pridno in skerbno so svojo službo opravljali. Tako postavim v nekem pismu pišejo: „Tudi Podravci, če tudi počasni, merzli iu težavni, me ne pustijo brez veselja. Na praznik sladkega imena Jezusovega nisva oba vsili spovedencev odpraviti mogla; tudi skoz osmino je bilo vsak den več ur dela v spovednici. Igranje je v moji fari celo nehalo; tudi veči del pohujšljivih zgledov je odstranjen. Veliko sem že posnažil, in hvaležni so mi, kteri so me ubogali ; pa mnogo še moram tudi preterpeti, dokler božja šiba tistih ne poniža, kteri se moji oblasti ošabno ustavljajo. Ako bi vsi mešniki o pravem času govorili, resnobo in stanovitnost kazali, pohujšanja bi bilo le malo. In ako bi vsi dušni pastirji enako ravnali, nauke svoje z lastnim zgledom poterjevali, opomine svoje pa z molitvo zalivali, kako lehko bi se dal svet spreoberniti!" Svojim kaplanom so bili bolj oče, kakor predpostavljen; so jih pa tudi vsi kaplani kakor očeta ljubili in jih še zdaj pozabiti ne morejo. Kar rajši so bili med njimi; kakor oče so se z njimi pogovarjali, kakor prijatelj se z njimi radovali in razveseljevali, kakor duhoven brat z njimi sv. bukve brali in duhovne ure molili kakor starejši jih v vsem potrebnem za duhovsko pastirstvo podu-čevali. Vse cerkvene opravila, ne kar lehke in vesele, ampak tudi britke in težavne so po vesti z njimi delili, celo v visoke planine na spoved hodili, kadar je versta na nje prišla; ni jih nazaj deržala ne temna noč, ne mraz ne vročina, ne hudo vreme, ne slabe steze. Z všim potrebnim so zares po očetovsko kaplane preskerbeli, družina je imela povelje, z vso priljudnostjo jim v vsem postreči; imeli so posebnega možkega strežeja, kteri je njim in kaplanom v izbi strežbo opravljal. Zato so tudi zlasti njih nekdanji kaplani za njimi po njih smerti toliko žalovali; eden zmed njih nam piše: „Po smerti rajnega kneza in škofa, mojega preljubega očeta, nemam nobenega veselja več v svojem sercu. Dnevi, ki sem jih v Vuzenici preživel, so naj lepši mojega življenj a.—Red, ki so nam ga za cerkev in dom predpisali, so naj ojstrejši sami deržali. Tako so razun keršanskega nauka tudi zjutranje opravilo sami imeli. Kar je bilo zastonj, so oni, kar je bilo plačanega, smo mi opravljali. Tako postavim so imeli v adventu oni neplačane zorne meše (svitance), mi pa plačane černe meše. Ko sem po zimi na poti k bolenikom dvakrat zbolel, so oni namesto mene hodili, tako da je moj tovarš enkrat šel, oni pa dvakrat. Pri ponočnih potih k bolnikom so nam dali svojega konja za jahati, pa tudi včasi za cele tjedne za voziti se, kadar so domače opravila dopustile. Karkoli smo želeli, — če je bilo tudi v hišnem redu zapisano : „Za permerjeno plačilo", se nam je zastonj dalo. Vso postrežbo nam jc njih sfrežej opravljal. Vsak tjeden smo šli enkrat ali dvakrat v Trebonje (sosedna fara) na obiskovanje. Pri vseh drugih kratkoeasnih potih sva se s tovaršem verstila, tako da so enkrat enega, drugokrat drugega seboj vzeli, tako da ni mogel zavid med nama vstati. Se le pozneje sem spoznal, kako dobrega očeta sem imel, zato moja večna zahvala, zato moja nepopisljiva bolečina po njih smerti. Jaz zamorem le reči: da rajnih škofa nikdar pozabil ue bom, in da bo moja zahvala tje do groba vedno enaka ostala." V hiši so bili previden, ljube/njiv, po potrebi tudi ojster hišni oče svoje družine. Njih oči so vse spremljale in nihče se jim ni mogel odtegniti. Za vsak pogrešek zoper spodobno keršansko obnašanje so družinčeta ljubeznjivo, vender pa tudi resno posvarili, in če po dva ali trikrat ponovljenem svarjenji ni bilo poboljšanja, je moral služebnik hišo zapustiti. Tudi družini je bil natanjčen hišen red predpisan, kteri jim je kazal, kakošne pobožne vaje se imajo vsak den, vsak tjeden, vsak mesec opravljati. Vsak mesec so se morali sv. zakramenti prejeti, — vsako nedeljo keršanski nauk poslušati, — vsak den večerna molitva z izpraševanjem vesti od vse družine skupno opraviti. Večerno molitvo so nadfarmešter, kakor hišni oče, družini navadno sami molili. V adventu in v postu so tudi sv. roženkranc vsak den, — druge letne čase pa le ob nedeljah in praznikih z njo molili. Take svete dni so še več kakor eno celo uro pri družini se mudili isi ji ali iz kakih pobožnih bukev kaj brali, ?.li ji kake sv. resnice razlagali. Kako jih je ravno zavolj tega keršanskega hišnega reda družina ljubila, se pa zlasti iz tega vidi, da ko so škof postali, so naj pobožniši mla-denči in dekleta iz tistih krajev jim tako dolgo nadlego delali, da so jih morali v službo vzeti, kakor tudi potem, ko so se v Maribor preselili, ni bilo joka in prošinj ne konca ne kraja, da bi jih smela družina tudi tjekej spremiti. — Oj da bi Lotli vsi hišni gospodarji in vse hišne gospodinje nadfarmeštra Slomšeka v njih sveti gorečnosti za zveličanje podložnih posnemati in enaki red v svojih hišah vpeljati; pač bi imeli manj spridene, pa več poštene družine, ktera bi tudi gospodarju toliko zvestejši služila, kolikor pobožniši Bogu služi; božji blagoslov bi bil nad takimi hišami, in pač lehko bi enkrat gospodarji in gospodinje od svojih podložnih odgovor dajali! Zakaj zapiiano je : „Bodite pokorni svojim sprcdnikom in bodite jim podložni; zakaj oni čujejo kakor taki, ktcri bodo zavašetluše odgovor dajali, da z veseljem to delajo in ne zdihovaje." — „Ako pa kdo za svoje, zlasti za domače néma skerbi, je vero zatajil in je liujši od nevernika." (Hebr. 13, 17. —1 Tim. 5, 8.) VII. Anton Martin visi nadzornih ljudskih šol. Farmešter toliko goreč za blagor duš, — dekan tako znajden v vseh duhovskih opravilih in pisavah, — šolski ogleda v vseh šolskih znanostih, kakor le malokdo, zveden in izurjen so bili nad-farmešter Anton Slomšek pač zares vredni, v viši službo postavljeni biti, v kteri bi zamogli vsi škofii s svojo učenostjo in gorečnostjo koristiti. In tako se je tudi zgodilo. Mesca Maja 1. 1844 je bila služba višega šolskega ogleda cele škofije in korarja stolne cerkve izpraznjena, in oni povabljeni, to službo nastopiti. Zares če kdo v škofii, so bili gotovo oni za to službo sposobni ; in vendar so se v svoji ponižnosti za nezmožnega in take časti nevrednega obrajtali. Nekemu prijatelju so pisali: „Vabijo me za korarja v šent-Andrej; pa le težko in silno težko se k temu razsklenem. Vender kakor Bog hoče, — da bi zamogel le njegovo sveto voljo prav spoznati, da moj poklic od Boga pride in k Bogu pelje." Ko so se volji svojih predpostavljenih vdali, so brez odloga delo nove službe prevzeli, akoravno so še do mesca Avgusta v Vuzenici ostali, kterega mesca so bili za korarja pri stolni cerkvi vinesteni. Z vso močjo svojega za omiko mladosti toliko gorečega serca so se poprijeli novega težavnega poklica, in akoravno jim je previdnost božja le malo časa za to službo odločila, so vender tudi v tem kratkem času za šole silno veliko storili. Po versti so spisali veliko lepih podučenj za učitelje, kako se jim pri raznih predmetih obnašati gré; silno so si prizadevali, slabe šole vrediti in povzdigniti, in nove vpeljati; spisali so dve molitevski knjigi za otroke: „Angelj molitve" in „Sveto opravilo za šolarje", kteri obe ste se otrokom močno prikupile in bile že večkrat natisnjeni. Zlasti pa so milo prosili gospode dekane, da naj se nobenega truda ne ustrašijo, stan naših šol zboljšati. Tako postavim pišejo nekemu prijatelju, ki je ravno dekan postal: „Bog daj, da bi ljubo solnce milosti božje sijalo in rodilo žlahten sad v velikem vinogradu Gospodovem tvoje široke dekanije. Imaš voljo, imaš moč, rast bo mili Bože dajal. Prizadevaj si in skerbi, da iz šol svoje dekanije tisto bresmiselno učbo (mehanizem) iztrebiš, ktera kakor rja vse dobro razjeda in dela, da so naše šole le v kvar. Vdahni svojim šolam duha in življenje. Obiši nenadoma zdaj to zdaj uno šolo. Ukaži izpraševati, izprašuj sam in ne hodi memo nobene šole, da bi je ne obiskal." Znano je, da otrokom težavnih šolskih naukov nobena stvar tako ne polajša, kakor milo petje, ki ga otroci zlasti ljubijo. Zato so sklenili, lepo zberko šolskih pesem napraviti, in so učitelje prosili, zberati po vsi škofii pripravnih pesem. To delo so še le kakor škof (1. 1853J doveršili, in dobro znana je ta zberka vsim pridnim šolarjem pod naslovom: „Šola vesela lepega petja za pridne šolarje." Še bolj kakor zberka šolskih pesem pa je bila učiteljem na deželi, kteri so ob enem tudi cerkveni organisti, potrebna zberka cerkvenih pesem. Vsi namreč dobro vemo in občutimo, kako veselo in pobožno se da v cerkvi moliti, ako vsa cerkva z organistom vred krepko, veselo in soglasno poje; zdi se človeku, da je v nebesih. Nasprot pa tudi vsi občutimo, kako žalostno, otožno in mertvo je vse po cerkvi, kjer je splošno petje omolknilo in le sam organist na kora orglja in poje; ne more se skoraj človek nevolje zderžati. Splošno petje po vsi škofii vpeljati in vpeljauo ohraniti pa zamore le zberka cerkvenih pesem. Zato so ukazali šolskim učiteljem, da naj jim pošlejo vse v njih krajih navadne cerkvene pesmi in napeve. Ali tudi to težavno delo so še le kakor škof delomo dognali. Še predposlednje leto svojega življenja so popravljali in vredvali pesmi za „pri žegnu", kakor so se v Drobtinicah 1. 1861 brale. Mesne pesmi pa bojo po njih volji od nekega umetnega učitelja vredjene, ako Bog da, v kratkem svet zagledale. Tako vneti so bili za šolski poklic, da ko je enkrat katehet v šent-Andreji obolel, so sami celo polovico leta v vsih razredih službo kateheta opravljali, in še ne morejo tačasni učenci dopovedati, kako so se vselej korarja Slomšeka v šolo veselili in kako lepo so jih učili, kako prijazno z njimi ravnali in koliko lepih bukric med nje razdelili. Skerbe za otroke pa odrašenih niso pozabili. Bolj kakor so se z ljudstvom pečali, bolj jih je pri sercu bolelo pomanjkanje za ljudsko izobraženje pripravnih knjig, od kterega smo že govorili. Dobro pa so vedili, da eden edini človek ne more vsim potrebam zadostiti. Zato so izmislili pač kaj krasno napravo v prid ukaželj-nim Slovencem. Hotli so namreč „družtvo za izdavauje dobrih slovenskih bukev" osnovati. Ali kdo bi si mislil! V tem ko so Nemci že zdavnej enako družtvo imeli, je bila Slovencem prošnja za enako dobroto odrečena, in sicer odreeena možu, kterega edino ime je poroštva dovolj bilo, da bo družtvo v čistem keršanskem duhu postopalo. Se ve da jih je morala taka odločba močno pri sercu boleti; vender tiho in ponižno so to žalenje prenesli in nikdar nismo slišali le ene pritožbo iz njih ust. Le v dveh listih do dveh posebno dobrih prijateljev smo našli male opoinbice, ki jasno kažejo njih bogoljubni namen. Enemu prijatelju pišejo: „Daje naša prošnja za družtvo k izda vanju dobrih knjig overžena, in sicer brez da se je vzrok povedal: zakaj? bote že vedili. Meni je skoz to težko breme odvzeto, pa tudi dobri stvari dno izbito. Posamesni preženemo svoje moči in onemoremo. To vidijo sovražne moči in ustavljajo vse dobro z domišlijami vsake baže. Vender me to nikakor ne bo zaderževalo, delati v viši čast božjo in v blagor listega ljudstva, med kterega me je previdnost postavila. Naše vodilo bodi: Malo govoriti, — veliko delati, — vse . terpeti." Kar so v tem listu pisali, so tudi v djanji storili. Niso se dali skoz to odločbo ne ustrašiti, ne na nastopljenem potu ustaviti, temoč kakor prav keršansk rodoljub, ki ne iše ne hvale ne dobička na tem svetu, so še bolj napeli svoje moči ljubemu slovenskemu narodu v prid. Komej jim je bilo družtvo odrejeno, so si izmislili drugo krasno osnovo slovenskega letnika namreč, to je knjige, ki bi vsako leto enkrat izhajala, in v ktero bi slovenski pisatelji svoje izdeljke shranjevati zamogli. Tako so hotli dragim Slovencem, ker jim ni bilo dovoljeno, jim celih kosov podajati, vsaj z malimi Drobtinicami postreči in so ravno zato te letnik „Drobtinice" imenovali, ktere so zadosti slavno znane vsakemu omikanemu Slovencu. Izhajajo redoma od 1. 1846, in akoravno so kakor škof vredništro v drnge roke izročili, so vender prav de sinerti njih duša in poglavitni pisatelj ostali. Naj več in naj izverstniših so-stavkov je iz njih peresa; posebno pa so se mojster skazali, kar zadeva duhovsko pastirstvo, življenjopise pokojnih rodoljubov in šolo. Zares bi bilo misliti, da je tolika delavnost za slovensko šolstvo in slovstvo vse njih moči vpotrebovala. In veder ni bilo tako. Gorečnost za dušno pastirstvo so tudi v to novo službo seboj prinesli in ohranili, ter vsako prosto uro porabili, da so na duši pomagali, komur so mogli. Radi so spovedovali, radi bolnike obiskovali, radi pri podružnicah keršanske nauke imeli, in ni jim mogel kdo večega veselja storiti, kakor če jih je prosil, besedo božjo oznanovati. Velikokrat so torej v šent-Andreji pridigovali, in v kratkem ljubljenec vseh postali; tudi je bilo ravno pri neki pridigi, da so viši škof Solnograški, ki so ravno v šent-Andreji bili, korarja Slomšeka bolj spoznali in ceniti začeli. VIII. Anton Martin opat v Celji. Kdo bi se tedaj čudil, da so Slomšek pri tako izverstnem obnašanji posebni ljubljenec svojega škofa bili, kteri so jih čez vse radi na svoji strani imeli. Pa mož po volji božji, kakor so škof Franc Kutnar bili, niso gledali na nagnjenje svojega serca, ampak na potrebe škofije. Zato so rajši svojemu sereu silo storili in korarja Slomšeka nagovarjali, da bi Celjsko opatijo prevzeli, ki je ravno takrat izpraznjena bila, da ker so sami hudo bolehali, bi bili, Slomšek v sredi škofije njim v podporo njih desno oko in desna roka. Volja višega pastirja jim je bila volja božja, in tako so se mesca Aprila 1840 v Celje preselili, potem ko so, kakor nekemu prijatelju pišejo, s solznimi očmi mirno Lavantinsko dolino zapustili. Pa ponižni, kakor so vselej bili, so se hotli vsakemu častnemu sprejetju zogniti, so na bližni Vitanjski fari prenočili in zgodaj na jutro, da nihče ni vedel, v mesto se pripeljali. Njih perva pot je bila v cerkvo, kjer so sv. mešo brali in potem z roženkran-cem v roki se pri procesii prikazali; — bil je namreč ravno god sv. Marka, in tako je bila njih perva uradna hoja skoz mesto spokorna procesija. V omenjenem prijateljskem listu pravijo: „Srečno sem prišel v Celje, kjer bo, ako Bog tako hoče, tudi nekdaj moj grob." K sklepu še vprašajo: „Kdaj bomo novega škofe z vedi li?" Tako tedaj po novem škofu prašajo, ker si v svoji ponižnosti še misliti ne morejo, da je Bog že Samuelu ukazal, ravno njih, ki so se za naj bolj nevrednega obrajtali, v višega pastirja svojega ljudstva poma-ziliti. Grede v mesto, njim priljubljeno od mladih nog, nastopivši službo tako častito vender ne mislijo ne na čast ne na dobrote tega sveta, ampak oni mislijo na sinert, ter menijo, da so že na poslednjo postajo svojega življenja dospeli, — da tukaj bodo enkrat v grobu počivali. Vender človek obrača, Bog paoberne! Za Slom-šeka v Celji obstanka ni bilo, v viši službo jih je Bog poklical. Mož, na daleko glasovit zavolj svoje učenosti in pobožnosti in v raznih duhovskih službah tako izverstno izurjen in skušen, — mož, kteri je v svojem velikodušnem sercu nosil ves slovenski narod kterega ime so pa tudi vsi Slovenci kakor drago svetinjo V svojem sercu nosili, je bil vreden, povzdignjen in postavljen biti na svečnik škofije, ter postati Slovencem luč, voditelj in hramba. In tako se je tudi zgodilo. Že konca mesca Maja ravno tistega leta so bili od Solnograškega nadškofa Friderika kneza Švarcenberg po posebni pravici te nadškofovske stolice, Škof Lavantinski izvoljeni, da bi postali umerlega Kntnarja vreden naslednik, kteremu so še pred svojim odhodom iz šent-Andreja mertvaško besedo pri pogrebu govorili. 1X1. Anton Martin izvoljen knez in Škof Lavantinski. Če keclaj, se je pri tej izvolitvi dopolnil stari resnični prigovor: „Glas ljudstva je glas božji." Komcj so namreč škof Kutnar oči zatisnili, so duhovni in verniki ne kar po domači, ampak tudi po sosednih slovenskih škofijah od začetka bolj tiho, pa dalje bolj glasno svojo željo izrekovati začeli, da je Slomšek tisti mož, kte-rega je prividnost božja za Lavantiuskega škofa odločila. Ko so se neki farinešter naše škofije ravno tečas po Kranjskem vozili, jih vpraša neki duhoven: „Ali že imate škofa?" „Ne", je bil odgovor. Na to odgovori šaljivo: „Ako ima v Solnogradu sv. Duh kaj govoriti, vsaj ne more nihče drugi biti, kakor Slomšek." In zares; kakor dalječ sega slovenska beseda, tako dalječ in še dalje se je razlegalo veselje in radovanje nad novico, da so Anton Slomšek, ljubljenec Slovencev, izvoljen škof Lavantinski. Celjsko mesto pa tako častitega sprevoda še ni vidilo, kakor tisti deti, ko so opat Slomšek slovo jemali. Od izbinih vrat tje do kolodvora je stala praznično oblečena in na dve strani dvojnoverstno rastsvljena procesija, ljudstva brez števila je napolnjevalo vse prostore in veliko duhovnov in vsi cesarski in mestni uradniki so bili njih častito spremstvo. Pa tudi tukaj se je pokazalo njih bogoljubno serce. Komaj stopijo k opatije in se farni cerkvi približajo, ko verste ljudstva prederejo, brez da bi besedico pregovorili, in vsi v solze vtopljeni v cerkvo hitijo. Globoko ginjeno gleda ljudstvo za njimi, duhovni pa jih spremljajo. Ko so si presunjeuo serce pred sv. resnim Telesom polajšali in v molitvi pokrepčali, so nadaljevali Bogu vdani svojo pot. Oj morebit je že v tistej uri njih razsvit-ljcna duša v prihodnost gledala in britko čutila, da bo kakor za Gospoda in Zveličarja našega tudi za nje slavna procesija cvetne nedelje s križevo potjo enkrat končala! Vsaj so se komej postali škof (ako ganljivo neki stari pobožni gospej v Celovcu, kteri so več pobožnih pisem pisali, v iuolitvo priporočili, od svoje volitve rekoč: „Od slovesa ste že gotovo sližali, kteri mi tako nenadno novo čast pa tudi novo breme prinese." Dvanajst duhovnov, nekaj njih posebnih prijateljev, nekaj njih nekdajnih součeneev, si je izprosilo čast, jih spremljati do Sol-nograda, da bi vesele priče bili blagoslovljenja iu povzdignjenja •svojega prijatelja, učitelja in prihodnjega škofa. Na nekem prijaznem griču blizo Solnograda stoji benediktinski samostan s cerkvijo Matere božje, ki ga Nemci „Marin Plain" imenujejo. V Solnograd prišedši, so sc brez odloga v te samostan podali, da bi se skoz duhovske vaje na škofovo posvečcnje pripravljali. Od teh srečnih dni rečejo v neki pridigi: „Bili so pervi dnevi mesca Julija 1846, ko sem se v benediktinskem samostanu Maria Plain na posvečenje pripravljal. — Pregledoval sem versto podob sv. redovnikov, sinov sv. Benedikta, kakor: sv. Rnperta, Bonifacija in Kilijana. Občudoval sem imenitne dela teh sv. redovnikov in pregledoval z prijaznega griča blagoslov, ki ga je te red čez Solnograd in nja okolico razširil. Takrat sem sklenil, pokrepčan in zbu-jen po premišljevanji apostoljskih del teh svetnikov, se tudi sam sebe kakor škof čisto in celo apostoljskemu poklicu darovati, zanj živeti in umreti." Skoz molitvo in sv. premišljevanje tako po ter j eni, so bili 5. Julija škof posvečeni. Nazaj grede so v Celovški duhovšnici nekte-rim bogoslovcem niži sv. rede podelili, vsi pa smo bili pred nje postavljeni, da bi jim skoz poljubljenje perstana svojo vdanost na znanje dali. Njih obličje tako milo in vender tako resno in častito, njih besede tako polne apostoljske moči in sv. Duha so nas silno globoko ganile in ako bi jih ne bili že poprej ljubili, v tisti uri bi si bili nas vseh serca pridobili. V 46. letu svoje starosti so tedaj s krepko roko in pri prav terdnem zdravji za škofijsko veslo prijeli in vsi smo se nadjali, da se bo škofija prav veliko srečnih let višega pastirstva veselila. Ročno pri nastopu so spisali dva pastirska lista: latinskega za du-hovstvo, slovenskega pa za ljudstvo. V latinskem so duhovnom na znanje dali, da jim bodo geslo njih škofovske službe besede sv. Ignacija: „Vse v veČi Čast božjo in duš zveličanje", in jih povabili, da bi jim te besede vresničiti pomagali. V slovenskem pa so pripodobili skotijo vinski gorici, vernike pa vinskim tertam in so povabili zopet vse predpostavljene, posebno očete in matere, da bi jim pridno pomagali te vinograd obdelovati, sami pa so slovesno obljubili, da hočejo zvest vinogradnik biti svoji škofii, in vse, tudi življenje dati za ovčicc svoje. Oba lista, zlasti pa slovenski sta bila s silnim navdušenjem sprejeta, zakaj tako še do tistih mal nobeni slovenski škof slovensko ni pisal ne govoril. Kar so v teh listih obljubili so deržali vse svoje žive dni, in zaupamo, da so na koncu svojega življenja veselo s sv. Pavlom govoriti zamogli: „Tek sem dokončal, vero sem ohranil; zato menim, da mi je krona pravičnosti pripravljena." V duhu sv. apostolov so hotli biti prav katolišk škof svoji škofii, in da so to bili, bo kazalo naslednje popisovanje njih škofovskih del, akoravno le ob kratkem naj pogla-vitniše dela omeniti zamorejo. ZSZ. Škofa Antona Martina zasluge, za Škofijo sploh. Ako se na škofijo poprek ozremo, moramo spoznati, da njih naj imenitneji delo za njeni blagor je bila preselitva Škofijskega sedeža iz Šeut-Andreja na Koroškem v Maribor na Štajerskem. Lavantinska škofija, 1. 1228 vtemeljena, je bila od začetka celo mala in obsegala je na dolgost le komaj poldrugi den hoda; nje veči del je bila Lavantinska zgornja in spodnja dolina na Koroškem. Tečas se ve da je bilo mestice šent-Andrej v sredi prelepe Lavantinske doline ležeče zares naj pripravniši kraj za škofovi sedež. Ali ko je pozneje 1. 1786 naša škofija veliki kos spodnjega Štajerskega pridobila, je postal šent-Andrej za Štajerce silno odročni kraj, in za verne in za škofa je bilo težavno, se med seboj obiskovati. Zato je bila že zdavnej želja, sedež Lavantinskcga žkofijstva na Štajersko preseliti, in večkrat že se je delo začelo, pa zavolj prevelikih težav zopet zaostalo, kakor so pokojni knez sami v Drobtinicah 1.1861 vse to popisali. Iz tega pa se vidi, kako težavno je moralo to delo biti, ker je toliko škofov pri njem opešalo, in koliko zahvalo je škofija pokojnemu knezu dolžna, da so ga brez ozira na vse zaderžke z močno roko izpeljali. Res je sicer, da je v novi dobi ta preselitva še veliko potreb-niši postala, kakor svoje dni. Kakih 30 let sem se je narodno življenje med Slovenci jako zbudilo, in bolj ko se je to godilo, bolj britko so občutili slovenski verniki in duhovni Sekovskc škofije škodo, ki so jo zaslran jezika tudi v verskih zadevah terpeli. Akoravno je tretjina nekdaj ne Sekovske škofije slovenska bila, vender nijen Sekovski škof slovenskega jezika znali niso, tudi med korarji ni bilo Slovenca, in tudi v semenišu niso prejemali bogo-slovci nikakega poduka v slovenšini. Kako je moralo pobožne Slovence boleti, da niso nikdar božje besede v svojem jeziku zaslišali iz škofovih ust, in da niso nikdar zamogli ustmeno s škofom govoriti, in jim zauplijivo kakor otroci očetu svojih težav potožiti in svojih potreb razodeti. Kako težavno je moralo tudi biti za učitelje v šoli iu za mešnike v cerkvi govoriti in učiti v slovenskem jeziku, kterega se nikdar vadili niso. Še živijo stareji duhovni v teh krajih, kteri z obžalovanjem pripove-dajo, da še roženkranca, treh božjih čednost iu drugih navadnih molitvic slovensko moliti znali niso, ko so v dušno pastirstvo stopili. Kdo bi tedaj hotel za zlo vzeti Slovencem Sekovske škofije, da so vedno bolj glasno in glasno željo razodevali, pridruženi biti Lavantinski škofii: verniki, da bi imeli slovenskega škofa, kterega besedo bi razumeli, duhovniki pa, da bi imeli semeniše, v kterem bi se zamogli na podlogi slovenskega jezika za pastirski poklic ined Slovenci pripravljati. Ta pobožna želja pa je naj visi stopnjo dosegla, ko so Anton Martin Slomšek škof postali; v njih so spoznali Sekovski Slovenci moža, kteri očetovsko serce za Slovence imajo' njih potrebe in težave milo občutijo, in kterim je moč in volja, jim pomagati. Komaj je tedaj leto 1848 napočilo in narodom priliko dalo, svoje želje in potrebe vsaj v prošnjah razodevati, ko so tudi Se-kovski Slovenci Lavantinskega škofa in Solnograškega nadškofa z vedno ponavljanimi prošnjami nadlegovati začeli, da bi se dela preselitve Lavantinskega škofijstva še enkrat lotiti in ga dognati blagovolili. Kaj radi so Anton Martin te prošnje zaslišali, ali takratni viharni časi za take dela niso bili ugodni. Še le leta 1853 se je pisanje in pripravljanje začelo, ki je terpelo celih 6 let in je pokojnemu škoju dela in terplenja čez mero uzročilo. Večkrat tiste leta smo slišali besede iz njih ust: „Ne bil bi verjel, da bo preselitva toliko težav imela, pa ker se je delo enkrat začelo, se mora tudi do konca dognati. Za nas je preselitva le žertva. Mi ne bomo nič dobrega doživeli; morebit naši nasledniki; na nas čakajo le skerbi in terplenje." Oj in le preresnično so prerokovali! Z letom i859, ko se je preselitva zgodila, so minili za nje zlati časi blagega mira; kar jim je bilo po tem še živeti, je bila le grenkost in terplenje. Kako težko pa da so jih koroški duhovni zgubili, nam pokaže naslednja prigodba. Ko so mesca oktobra l. 1858 poslednjokrat koroške duhovne k posvetovanju v šent Andreji zbrali, so rekli k sklepu: „Pozabite na mene, pa na moje nauke ne pozabite nikdar." Te besede slovo jemljejočega škofa so vse tako presunile, da so solzni in molče od bolečine izbo zapustili. Eden zmed njih pa pride ves objokan k nant in reče: „Poslednjih besed ne morem škofu nikdar odpustiti. Kako nam zamorejo tako neusmiljeno povelje dati, da bi jih pozabili! Mi jih ne moremo in jih ne bomo nikdar pozabili." Koliko so za preselitvo delali in se trudili, je le Bogu znano, in le tudi on ve, koliko dnarnih stroškov jim je prizadjalo, zakaj od takih reči niso radi govorili, in njih levica ni smela vediti, kaj je desnica dala. Povemo le, kar zapisano najdemo. Vse stroške za svojo in vsih svojih duhovnov preselitvo so sami plačali. Nekaj so dali zvoziti po cesti, nekaj pa po Dravi, in edina vožnja po Dravi je stala 427 goldinarjev. Za vtemeljenje duhovšnice v Mariboru pa so dvajset tavžent. goldinarjev darovali. Bodi jim za vse to večna hvala in zahvala! XI. Škofa Antona Martina očetovska skerb za svoje duhovstvo. Ne zastonj pravi prerok: „Udari pastirja in ovee se bodo razkropile." (Cah. 13, 7.) Sakaj resnično je: cvetela bo vera in sv. pobožnost v vsaki škofii,ktera pobožne in goreče dušne pastirje ima; mora pa tudi povsod in vselej sv. pobožnost pojemati, kjer so svetilniee farnih cerkev-—in to so dušni pastirje — tema postale. Perva skerb vsakega škofa mora tedaj biti, si dobrih in gorečih duhovnov izpodrediti. In to je bila tudi res perva skerb škofa Antona Martina. Semeniše so imenovali punčico očesa cele škofije in bogo-slovce so naj raji pozdravljali z besedami sv. Pavla: „Vi ste moje veseljeIn da so bogoslovci zares njih naj veče veselje bili, to pričuje, da so naj rajši med njimi bili. Ko so tedaj leta 1846 škof postali, se jim je njih prelepi škofovski dvor z vso krasoto in lepoto, ki ga je od vseh strani obdajala, vender le dozdeval kakor samotna pušava, v kterej so kakor zapušen oče prebivali, kteremu je nemila osoda otroke vzela in jih na tuji zemlji zaderžuje, da oče njih obličja viditi ne more. Lavantiuski bogoslovci so namreč tečas svoje šole še v Celovcu imeli. Bili so tedaj za nje dnevi naj večega veselja, kadar so vsako leto doveršeni bogoslovci v šent-Andrej k posvečenju prišli. — Ta, ki to piše, je bil med pervimi, ktere je njih škofovska roka posvetila. Ko smo tedaj pred nje stopili, je bilo pervo pozdravljenje: „Te dni bote v moji hiši prebivali in pri moji mizi obedovali." Potem so nam povedali hišni in dnevni red; skoraj ves čas je bil razdeljen med nauke in molitve. Pri mizi so vedili vedno kaj kratkočasnega povedati, in če so nas v vertu srečali, so nam prijazno imena krajev, gor in cerkev razlagali. Vse molitve so z nami opravljali in med molitve lepe nauke za prihodno življenje vpletali. Na večer smo imeli v njih kapelici večerno molitvo, ki je z litanijami in sv. žegnom končala. Ko se pri žegnu mi nismo upali pesmi zapeti, zadoni nenadoma iz kora doli čisti in mili glas škofovi in vsi ginjeni smo radostno za njimi peli „Sveto, sveto." Za slovo so nam vsakemu lepe bukve za spomin dali, na ktere so z lastno roke zapisali: „Preljubemu mešniku J. Anton Martin, škof. — Opominjam te, da obujuješ gnado božjo, ktera je v tebi skoz pokladanje mojih rok." (2 Tim. 1, 6.) Pa kakor dobra je tudi ta priprava za duhovski stan bila, njih sercu le ni zadostila. Niso si poprej miru dali, kakor da so 1. 1850 vsaj poslednji razred bogoslovskih šol v šent-Andrej preselili. Razun nekolike pomoči duhovnov po škofii so zopet vse druge potroške na se vzeli. V njih dvoru so bogoslovci prebivali, po njih vertu se sprehajali, v njih kuhinji se jim je jed pripravljala, v njih kapelici in z njimi so molili, od njih so nauke za poklic pridgarja in spovednika v šoli prejemali. Da bi se za pastirski poklic še bolje pripravili, so morali vsako nedeljo in praznik družini v škofovi kapelici slovensko pridigo in keršanski nauk imeti, ji pri meši roženkranc in druge molitve moliti in sv. pesmi z njo peti, pri kterih opravilih so škof skoraj vselej pričujoči bili. Da bi pa mladim gospodom nauke poslajšali, so jim dovolili, da se smejo enkrat na mesec na njih grajšino — uro hoda od šent-Andreja — sprehajat iti. Tamkaj so bili vselej iz škofove kuhinje in kleti lepo pogostovani, so se po lepih vertih in gričih radovali, mlade drevesca cepiti se učili, kterih mnoge še dnešni den lep sad rodijo; in če so škof le čas imeli, so se kaj radi za bogoslovci tje peljali, da bi se tudi sami med njimi, kakor oče med otroci razveselili. V resnici bili so mladenčem učitelj, prijatelj, oče in naj lepši zgled pravega duhovskega življenja, in radi bomo tedaj verjeli, da so se bogoslovci že v Celovcu na*poslednje leto v šent-Andreji veselili, in da vsi, ki so tako srečni bili, četerto leto v šent-Andreji biti, te čas naj lepši celega svojega življenja imenujejo. Pri vsem tem pa je ostala vender resnica, da je bila za našo škofijo silna potreba, da bi svoje popolno lastno semeniše imela, in to je bil poglavitni vzrok, da so se toliko trudili za pre-selitvo škofijskega sedeža na Štajersko. In tudi resnica je, da so se v Mariboru za dobro vred bo duhovšnice veliko bolj trudili, kakor za svoj lastui škofovski dvor. In menda ena naj veselejših ur je bila, ko so po dokončanih pripravah duhovšnico blagoslovili, ter spremljani od vsili bogoslovcev in njih učiteljev in predstojnikov vse mostovže psalme pevaje obhodili in jih z žegnano vodo poškropili in sv. kadilom pokadili. Tudi tukaj so ostali tje do smerti učencem učitelj in naj ljubeznjivši oče. Ni pretekel tjeden, da bi ne bili po dva ali trikrat ali tudi še večkrat semeuiša obiskali, in ali bogoslovce učili ali s predstojniki zastran hišnih potreb se pogovarjali. Pa ne kar k resnim opravkom so radi hodili, temoč tudi, če so bogoslovci kako veselico imeli, so se radi pridružili, zlasti kadar so o božiči božje Dete v jaslicih v mnogo-verstnih jezikih hvalili in v pesmih slavili. Kakor semeniše, jim je bila tudi draga semeniška cerkva sv. Alojzija, ktero so Jezuiti pred sto letmi sozidali, ktera je bila pa pozneje opušena, celo izropana in v vojaško shrambo spreminjena. Kaj veseli so gledali, kako se ta cerkva s pomočjo duhovnov iii pobožnih vernih lepša in kinči, tudi sami so dve lepi podobi 400 gold. vredni ji darovali, in v tej cerkvi posebno radi molili. Večkrat so na koru molili, da nihče za nje ni vedel, ali preden so v šolo šli ali po šoli. Večkrat so pa med ljudstvo v cerkvo se podali, z njim vred kerš. nauk poslušali, molili in peli. Vsaj hodijo v to cerkvo večidel le družina iz mesta in ubogi ljudje, in ker so po zgledu Kristusovem naj rajši med ubogimi bili, menda ravno zato so tudi to cerkvo naj rajši obiskovali. Zares velika sreča za škofijo je semeniše dobro vredjeno, v kterem sv. učenost in pobožnost v lepi zavezi cvetite; žlahten vert je, kteri s svojim lepim duhom vso škofijo napolnuje. Ali le težko in pretežko doseže semeniše sedajne dni svoj visoki namen, ker dijaki v prejšnih šolah v tolikih dušnih nevarnostih med popačenim svetom živeti morajo, kjer le prelehko pobožnost zgube. O koliko nedolžnih mladenčev pošlejo dobri starši v solo — ali kako na duši in sercu popačene jih prejmejo po dokončanih šolah nazaj ! Popačene mladenče pa še le v semenišu spreobračati in jih k tisti pobožnosti in popolnosti peljati, ki jo tirja toliko sveti duhovski stan, oj kako težko jc to, zakaj navada je železna srajca ! Ce tedaj že starši naj veči dolžnost imajo, svojim sinom po mestih stanovanja pri pobožnih ljudeh poiskati, da jih pohujšanja ovar-jejo; koliko veči more še le dolžnost škofov in duhovnov biti, da si mladenče, ki se v duhovski stan poklicane čutijo, v nedolžnosti in pobožnosti ohraniti prizadevajo. V te namen tudi zares sv. cerkva škofom dolžnost nalaga, da naj napravijo v svojih škofijah hiše, v ktere naj že male dijake sprejemajo, da brez dušnih nevarnost v pobožnih vajah svoje svetne šole doveršiti zamorejo. Ravno zavolj tega si tudi pokojni škof niso dali mira in pokoja, da bi skotijo še tudi s tako duhovsko mladenšnico preskerbeli. Z milimi besedami so povabili duhovne jim pomagati, pa so tudi sami z lepim zgledom naprej svetili in dvanajst tavžent goldinarjev v te namen darovali. Napravili so malo mladenšnico v Celji, ktero so Celjskemu mučeniku sv. Maksimilijanu, in drugo v Mariboru, ktero so Ptujskemu mučeniku sv. Viktorinu posvetili. Delo od njih začeto se bo dalo zdaj z božjo pomočjo lehko doveršiti, ako božja previdnost še le nekoliko dobrotnikov za blago napravo navduši. V tem pa, ko so za izrejo dobrih duhovnov toliko skerbeli, dušnih pastirjev po vsi škofii razkropljenih niso pozabili, ampak njih serce je vedno premišljevalo, kako bi tudi nje v dobrem duhu ohranili., jih časno in večno srečne storili. Zato so poskerbeli, da so se duhovni vsako leto na več krajih shajali, da bi se čez to posvetovali, kar bi njim in njih ovči-cani v prid in zveličanjc bilo. Če je bilo le mogoče, so tudi oni več takih zborov obiskali, in z apostol j »ko modrostjo in očetovsko ljubeznjo svoje duhovne učili, tolažili in za njih težavni poklic navduševali. Vse stroške takih zborov so zopet sami na se vzeli. Vpeljali so tudi duhovne vaje ali eksercicije za duhovne, ktere so se rerlno vsako leto pri sedežu škofijstva ali na kterem drugem kraju, večidel pa na obeh obhajale. Enih eksercicij so se vselej, pogosto pa obojnih vdeležili, ter od jutra do večera vse pobožne vaje s svojimi duhovni opravljali, ob enem pa tudi s prekrasnimi pridigami zbrane duhovne učili in krepčali. Celo du-hovski voditelji eksercicij so njih besede ukaželjni poslušali, in še nas veseli, kadarkoli se spomnimo, kako je učen Jezuit pri sklepu eksercicij nam govoril: „Zahvalite Boga, da imate takega škofa; oni so zares apostoljsk — svet mož." So pa duhovne v obče lepo učili in tolažili, tudi posameznih niso pozabili; velikoveč še nagovarjali so jih, da naj jim le pišejo, kadarkoli kaj na sereu imajo. In zares veliko listov so od vseh strani dobivali in na vse ljubeznjivo odgovarjali. V zgled povemo le nekoliko. Neki boleni duhoven jim je potožil, da bolj kakor bolezen sama, mu misel težavo dela, da za sv. cerkvo kaj delati ne more. Na to so odgovorili: „Svojo bolezen morete vedno z očmi vere gledati in ne bo vam tolažbe nikoli manjkalo. Vsaj ludi vi terpite in molite za sv. eerkvo, in tudi to je veliko in več vredno, kakor navaden težak v vinogradu Gospodovem biti." Drugi duhovnik se jim je pritožil, da njegovo žlahto toliko nesreč zadeva in mu smert naj ljubše zmed nje pobira. Na to ga potolažijo rekoč: „Bodimo prepričani, da Bog take obiskovanja zlasti nam duhovnom rad pošilja, da bi ljubezen našega serca očistil, naše nagnjenje do mesa in kervi zaterl in nas celo in popolnoma za sebe pridobil." XII. Skof Anton Martin peni duhu pastir svoje škofije. Kako lepo so pokojni škof svoje duhovne vodili in učili, smo slišali, — kako skerbno so pa tudi svoje ljubljene ovčice po ško-fii pasli, bomo zdaj premišljevali. Spoznali bomo, da je resnica, kar je neki imenitni duhovnik govoril: „Vas škof se mi zdijo kakor naj viši farmešter škofije," Sv. Irenej pravi, da bi se morale vse cerkve po rimski verkvi ravnati zavolj njene mogočne prednosti. Kar je tukaj od rimske cerkve rečeno, velja za vsako škofijo tudi od škofijske cerkve. Spodobi sc, da bi se znašla vsaka stolna fara v takem stanu, da bi zauiogla vsem drugim fararn po deželi v zgled biti. Te misli so bili tudi pokojni knez in so vse moči napeli, da bi naj poprej stolno faro na tako stopinjo popolnosti povzdignili, da bi bila luč in voditeljica vsem drugim faram. Ni bilo pastirskega dela, kterega bi se ne bili kakor škof « vso gorečnostjo vdeležili drugim duhovnom v zgled in posnemo. Pridigovali so silno radi, še celo na starost, ko so že telesne moči jako pešale. Ce nekoliko tjednov že več pridigovali niso, jih je vest težila in radi so pri mizi vprašali: „Kdo pridiguje prihodnjo nedeljo? Je že dolgo, da nisem pridigoval, povejte gospodu, da jih bom jaz prihodnjo nedeljo namestoval." Ako smo jih prosili, da naj si odjenjajo zavolj slabega zdravja, so resno odgovorili: „Dolžnost škofova je, da ne le po drugih, ampak sam po sebi besedo božjo oznanujc." Je kteri duhovnik zbolel ali od doma šel, so se urno za namestnika ponudili. Pa tudi to jim ni bilo zadosti; pogosto so celi advcut ali celi post sami pridige imeli, kakor so to večkrat v šent-Andreji pa tudi v Mariboru storili. Kakor prižnica je bila tudi spoved niča njih veselje. Vedili so, da ne moro pobožnost v nobeni fari cvcteti, kjer verni pogosto sv. zakramentov ne prejemajo. Zato so kaj radi spove-dovali, in ker so ljudje to vedili, so tudi kaj radi k njim k spovedi hodili. Cc so bile tedaj druge spovcdnicc preobložene, so brez ovinkov strožeja k škofu poslali rekoč: „Prosijo jih, naj bi v spovednico prišli, kjer drugod na versto priti ne morejo," Zdajci so prišli in tako dolgo spovedovali, da je bil tudi poslednji odpravljen. Če so bili pa visoki prazniki ali posebne pobožnosti, so pa ročno po meši v spovednico se vcsedli, in vse težave tega dela z drugimi duhovni do konca delili. In naj bolj jih jc v Mariboru to bolelo, da niso mogli nikjer več v stolni cerkvi prostora najti, da bi bili še za sebe posebno spovednico postavili. Kakor vsak dušni pastir vsako uro za svoje ovčice pripravljen biti mora, so bili tudi oni od jutra do večera vsak čas pripravljeni, vsakega sprejeti, vsakega potolažiti, kdorkoli se jim je bližal. Z enako ljubeznivostjo so sprejeli kmeta in ubožca, kakor gospoda in bogatina. Še bolenikov niso pozabili. Radi so si pri sprehajanji tako pot izvolili, da so grede kakega bolnika obiskali, ga potolažili in mu svoj žegen dali. Od nekdaj prijatelj mladosti, so jim bili tudi kakor škofu otroci vedno še ljubi in dragi. Kadi so obiskovali farno šolo in se z otroci pogovarjali; sami so napravili red za šolsko mešo in odkazalt, ktere dni in kaj naj se poje ali moli; sami so večkrat imeli keršanski nauk in otročiče izpraševali, da bi duhovne za šolsko mladost še bolj vneli. Kadar je cerkva v zvnnanjein in znotranjem miru, zainore dušni pastir shajati z navadnimi sredstvi, ktere smo zdaj omenili, da svoje ovčiče k nebesom pelje. Ako pa zvunanji in znotranji sovražniki nad cerkvo planejo, potuhnjeni zapeljivci v ovčjih kožah okoli lazijo in ljudi motijo, takrat je treba, da poskusi dušni pastir tudi nenavadne pomočke, da svoje ovčice pogibeli olme. Taki časi so nastopili z letom 1848, ko so strašni punti po vseh deželah divjati začeli, ter vse vezi pokoršine do deželske in cerkvene oblasti razrušiti in namesti sv. pobožnosti vsako prostost mesene razvuj-zdanosti vpeljati žugali. Tudi v naših krajih se je začelo tu in tam ljudem hudo po glavi verteti in škof in duhovni in z njimi vsi pobožni verniki so britko zdihovali, kam da bo to vse še peljalo! Zuper take, do tistih dob še neznane nevarnosti je bilo treba iskati novih pomečkov, in jih skušati z vso darežljivostjo in poter-pežljivostjo. Poslušajtno, kaj so pokojni knez tisti čas delali. Ker so se hudobni in cerkvi sovražni ljudje v družtva zberali, da bi po zedinjenji svojih moči toliko močnejši postali, so si mislili Anton. Martin, da se morajo tudi pobožni kristjani z združenimi močmi sovražnikom nasprot postaviti. Vpeljali so tedaj pri stolni fari tako imenovano katoliško družbo, v kteri so se zberali možje krepkega in neboječega serca, pripravljeni, se svoje sv. vere nikjer in nikoli sramovati, ampak jo povsod in vselej z vsemi postavnimi sredstvi zagovarjati in braniti. Da bi družbani potrebe in nevarnosti nove dobe bolj spoznavali, so napravili farno buk-vamico, kjer naj bi se shranjevale pripravne knjige in dobri časopisi za podučenje, in so vpeljali shocle, v kterih so se družbani zberali, se med seboj pogovarjali, ter imeli mešnika za svojega voditelja, ki so jih podučevali, da bi jih krivi preroki premotiti ne mogli. Dali so sami natisniti lepili podučljivih knjižic, kakor postavim tisto: „Kaj delajo sv. Oče Piji IX. V" in še druge. Osker-beli so lepe kipe za družtvo z dvojno podobo: ena je predstavila kriz, ker so to družbo imenovali družbo sv. križa, zakaj vojska je šla za čast sv. križa, druga pa sv. Andreja, patrona škofije; večkrat so to družbo sami obiskali in kakor oče družbane učili, svarili in tolažili. Da bi pa ta družba svoj namen doseči zainogla, je bilo treba, da jo še druge družbe podpirajo, in zato so vpeljali tudi družbo mladenčev, devic in žen. Družba mladenčev naj bi bila jez zuper divjo in sirovo razvuj-zdanost mladosti, ki je takrat povsod razsajala in nam vso mladost popačiti žugala. •— Družba devic naj bi bila varhinja sv. sramožljivosti in čistosti v času, ki je križanega Boga zavergel in meso in nja poželenje za svojega malika izvolil. — Družba žen pa naj bi ob času sebičnosti in terdoserčnosti verdevala sv. ljubezen, vseh čednost kraljico, ter kakor pobožna Marta stregla ubogim in zapušenini, in kakor usmiljeni Samarijan iskala bolenike in jim hladivno olje ljubezni v njih rane vlivala. Družbi žen so sami v eni škofijskih hiš lepo stanovanje darovali, da je zamogla šolo za uboge otroke napraviti. Te uboge otročiče so večkrat obiskali, jim lepe povestice za kratek čas pravili, vsake božične praznike jim lepih darov poslali in k temeljni vlogi tudi sami 200 g), priložili. Še v Mariboru te družbe niso mogli pozabiti; vsako leto so ji poslali 100 gl., v testamentu pa ji 2000 gl. darovali. Tako družbo so tudi v Mariboru vpeljali, ktera zdaj v svoji ubožni šoii že nad 100 otrok preskerbuje in v delu podučuje. Tudi tej družbi so bili ves čas dober oče; za nje vtemeljenje so podarili 100 gl.; vsako leto so vložili 200 gl.; za njeno bukvarnico so pomagali s 100 gl.; in v testamentu ji še podarili 1000 gl. Pri vpeljanji novih družb pa starih sv. bratovšin niso pozabili. Vsaki bratovšini so dali duhovna za voditelja, kteri so v večkratnih zborih družbane podučevati morali. Pa tudi sami so se radi ponudili, in zdaj v tej zdaj v oni družbi nauk prevzeli. Zares; bratov,šine in pobožne družbe so lepa in dobra ree, so dišeče nebeške rožice v vertu vsake tare; pa kaj da se le pobožni farani jim pridružvajo! Najdejo se pa tudi v vsaki fari zastarani in oterpnjeni grešniki, kterim vse bratovšine merze, iu kteri so merzli in mertvi za vse, kar je božjega. Kaj naj poskusi dušni pastir, da bi tudi te nesrečneže rešil V Misjoni so po stoletnih skušnjah naj boljši pomoček, zdramiti tudi take, ki terdo spe v spanji srnertuega greha. Tromba sv. misjona je kakor mogočno gromenje s pod neba, ki stresa in pretresa tudi naj bolj oterp-njene serca in nehote zbuja tudi naj terje spijoče grešnike. Hotli so tedaj pokojni knez tudi te pomoček pri stolni cerkvi poskusiti. Leta 1850 o binkoštih so poklicali misjonarje iz družbe sv. Alfonza Liguorija, so jih v svojem lastnem dvoru prenočili in preživili, vse stroške misjona sami plačali, in od juternega do večernega mraka v spovednici se trudili. Ker so pa dobro vedili, kako slab je človek in kako lehko tudi naj boljših sklepov pozabi in jih prelomi, so 1. 1852 sv. misjon zopet obnovili. Poklicali so skupivj nekaj domačih duhovnov, veči del pridig pa so vender sami imeli in se zopet kakor vsak drug duhoven celi den v spovednici trudili. In komej so se 1. 1850 v jeseni v Maribor preselili, jim žalostni pogled tolike dušne merzlote po mestu tudi tukaj ni dal več počitka, ampak že spomladi 1. 18G0 so napravili ob enem dva misjona: nemškega v stolni cerkvi, — slovenskega pa v cerkvi sv. Alojzija; poslednjega so sami vodili iu stroške obeh misjonov sami nosili. Da se sad misjona gotovši obrani, pa zlasti pripomorejo sv. eksercicije ali duhovne vaje. Kakor brana na polji še tiste koreninice gerde zeli, ki jih je oralo zgrešilo, izrujc, in dobro seme, ki ga je kmetic vsejal, lepo zakrije, da ložej rodi: ravno tako tudi eksercicije, ki so bolj rahlo in mirno tekoča pobožnost, še tiste korenine grešnih navad najdejo in izrujejo, ki jih je oralo sv. misiona zgrešilo, in misjonske nauke globokoje v serce zagernejo, da po besedah Jezusovih ptice nebá ne pridejo in dobrega semena ne odnesejo. Zato so hotli tudi pokojni knez misjonom začeto delo z duhovnimi vajami končati, preden od šent-Andreja za vselej slovo vzamejo. Odločili so za to sv. opravilo adventni čas 1. 1858. Vsak tjeden je eden stan svoje vaje obhajal, in pri vseh so sami pomagali s pridigami in spovedovanjem. — Povemo resnico, da takega sada še nikdar pri nobeni pobožnosti nismo vidili, kakor pri teh eksercicijah. Kakor ovčike za pastirjem, tako vdano so verni za nami in k nam hodili. Za vse so bili pripravljeni, karkoli smo od njih terjali; njih ginjene serca so se nam zdele kakor mehek vosek, s kterim je zamogel spovednik storiti, kar je hotel. Bili so zares sveti dnevi občnega radovanja in naj serč-niše medsebojne ljubezni. Ostanejo nam za vselej nepozabljivi!. Memo tolikega duhovnega dobička pa so te eksercicije še neki posebni sad imele, na kterega sicer nihče zmed nas ni mislil. Bližej ko je prihajal čas, da bodo škof slovo vzeli, britkejše je bilo ljudem per sercu; zakaj dobro so spoznali, kakšen zaklad so nad .škofom Antonom Martinom imeli in kakošna zguba da jim žuga. Ljubezen poprejšna se je hotla pri mnogih v nevoljo in serd spremeniti. „Zdaj vidimo, da nas škof vender odkritoserčno ne ljubijo, ker nas zapustiti hočejo", tako so marskteri godernjali. Ali tc eksercicije so zopet vse poravnale, zakaj preglasno so spriče-vale škofovo ljubezen in skerb. „Kes jc, takega dara nam škof niso bili dolžni. V resnici nas ljubijo, zares so naš oče!" tako je zdaj vse govorilo. In zares vsi stanovi so hiteli, škofu se zahvalit za toliko dobroto. Ženina družba pa je hotla še več storiti. Ker so eksercicije ravno o božiču nehale, so podarile žene škofu prav lepega Ježuška, ktero podobo so kakor prijazen spominek še v Maribor seboj vzeli in jo v svoji kapelici v počešenje postavili. Ker je bistveni del človeka neumerjo&a dum, se mora vsak dušni pastir, se ve da pred vsim duhovskih pomočkov pošlužiti v njeno zveličanje, med kterimi sta oznanovanje besede božje in deljenje sv. zakramentov naj poglavitnejša. Ali ker ima človek tudi telo, tako da duša svoje vtise in svojo hrano po telesnih po-čutkih prejema, sc zastopi, da dušni pastir tudi telesne strani človekove ne sme zanemariti. In zares; kdo zmed nas bi še ne bil občutil, kako se njegova duša v sv. mislih in veselih občutkih k nebesom vzdiguje, kadar v snažno in lepo okinčano cerkvo stopi in lepo petje sliši; nasprot pa kako mu serce vpade, ako je prisiljen v vmazani, zanemarjeni cerkvi moliti. Zato mora druga skerb za vsakega dušnega pastirja biti, cerkve dostojno okinčati in za dostojno obhajanje božje službe skerbeti. Če kdo, so zarnogli pokojni knez na smertni posteli veselo z Davidom reči: „Lepoto tvoje hiše sem ljubil" (Ps. 25, 3.); zakaj veliko so se trudili za olepšanje cerkev. Silno jih je pri nastopu škofovske službe bolelo, da je bila škofovska cerkva vsa zapušena. Ročuo so podelili 1000 gl. da bi se vsaj naj potrebniše reči popravile : drugih 1000 gl. so dali za obnovljenje škofovskega ornata; tretjih 1000 gl. za novo zvonenje pri cerkvi Matere božje Lavre-tanske- V Mariboru so sicer le 3 leta delali, pa tudi v tem kratkem času so cerkve v mestu in v predmestjih svoje obličje po njih prizadevanji prenovile. — Tudi nepristojni red božje službe so mnogo prenaredili, nje obiskovanje pa zlasti skoz to povzdignili, da so sami kaj pogosto jo opravljali, ali pa z drugimi vred jo obiskovali in z njimi molili in peli. Zlasti v šent-Andreji so cerkveno petje tako povzdignili, da menda ne bo lehko cerkve najti, kjer bi se bolj splošno in bolj veselo prepevalo. Povejte zdaj sami dragi bravci! ali niso bili pokojni knez naj boljši in naj skerbniši dušni pastir stolne fare ? ali niso bili svetla luč za dušne paštirje cele škofije? Zares brez ošabnosti bi bili zamogli vsem dušnim pastirjem reči s sv. apostolom Pavlom: „Bodite moji posneinavci, kakor sem jaz Kristusov." (1 Kor. 11, t.) In to je bila ravno njih želja in to njih prizadevanje prav do smerti, da bi po zgledu stolne fare vse fare cele škofije se ravnale in obnavljale svoje obličje. Kar so storili in vpeljali pri stolni cerkvi, to so si prizadevali delati in vpeljati po vsi škofii. Pri stolni cerkvi so ustmeno oznanovali besedo božjo, po škofii pa skoz pastirske liste. Vsaj še pomnite dragi bravci! kako ste se vselej tistih časov in praznikov veselili, kadar ste novega pastirskega lista se nadjali, in kako nadležno ste dušne pastirje prosili, da bi pastirske liste med vas delili ali vam jili vsaj pogojevali. Ali se zamorete spomniti, da je bila kedaj kaka huda sila ali nevarnost, da bi vas škof s pastirskim listom ne bili obiskali in kakor oče potolažili? Kdo še ne pomni, v kakošnem stanu so bile Šole pri nastopu njih škofovske službe, in v kakošnem pri njih smerti? Oni so se za nje vojskovali, jim pridobiti naradno podlogo slovenskega jezika, oni so za nje bukve pisali, oni dokaj lepih podučcnj in postav učiteljem dali, da bi imele šole dober vspeh. Kakor so stolno faro s pobožnimi družbami oskerbeli, tako so želeli mrežo sv. bratovšin po vsi škofii razpeti. Ali ni bil veči del pobožuih bratovšin za čas njih višega pastirstva vpeljan? Ali še ne pomnimo, kolikokrat so se male bukvice po škofii delile, ki so jih oni za razne bratovšine spisali, zlasti za družbo sv. križa ali od detinstva Jezusovega? In koliko bratovskih podob je bilo po škofii razdeljenih med odrašene in med otroke! In vse to smo brez plačila prejemali iz njih radodarnih rok. Kakor so skoz sv. misjon stolno faro prenovili, tako so želeli s časom vse kraje in fare cele škofije skoz misjone preroditi. Ker naša škofija nobenega reda za sv. misjone ni imela, so sklenili sami misjonar postati. Prav apostol Slovencev, so se obdali z nekterimi duhovni in romali od kraja do kraja ter z njimi sv. misjone obhajali. „Ce tudi ne bomo čudežev delali, bomo vsaj svojo dolžnost storili," so rekli. Kdo jih je vidil in slišal kedaj pri misjonu pridigovati in razne stanove podučevati in bi ne bil občudoval njih apostoljske gorečnosti? Kdo jih je vidil in slišal kedaj med sto in sto berači in ubožci, kraljevimi in slepimi na prižnici stati in jih tako poterpežljivo učiti, in bi ne bil občudoval njih očetovske ljubezni, ter priznal, da so prav posnemavec svojega mojstra Jezusa Kristusa ? Kdo bo zaslišal, da so vse te misjone na svoje lastne stroške obhajali, in ne bo občudoval njih velikodušne radodarnosti ? Komu se bo povedalo, da so pri mis-jonih kakor vsak drugi duhoven od jutra do mraka učili, spove-dovali in se trudili, in bi ne občudoval njih junaškega zatajevanja? — Kar zadeva podučenje beračev je še posebej opomniti, kako dobro so oni te ljudi poznali. Kdo namreč ne ve, da berači na shode radi hodijo, pa ne zato, da bi molili, ampak da bi beračili? Kaj si tedaj izmislijo Anton Martin? Ročno od začetka sv. misjona so oznanili, da bo proti koncu misjona poseben nauk za berače, in vsi, kolikorkoli jih bo pri nauku in pri obhajilu, bodo lep dar prejeli. To je pomagalo. Od vseli strani so skupej lazili in neprenehoma nas popraševali: „Kje pa talajo" (delijo)? To milošnjo so vselej iz lastnega dali, pa s telesno tudi duhovno sklenili. Svetinje Matere božje namreč so bile na pisanih trakih beračem po obhajilu okoli vrata obešene, s kterimi kakor z znamnji posebne časti okinčane smo večkrat še drugi den po cestah in ulicah vidili. Devet misjonov so sami obhajali in vodili, pervega 1. 1851 na Ponkvi, poslednjega 1. 1860 v Mariboru. Zastopi se, da jim ni bilo mogoče, samim po vsi škofii misjonov obhajati, ali njih namen je bil, vsaj željo po misjonih po vsi škofii med duhovnimi in med ljudstvom zbuditi. In to so tudi obilno dosegli. Komej so oni na enem kraji misjon opravili, so že sosednje fare za misjone ali vsaj eksercicije prositi začele. Pa kje se bodo misjonarje vzeli, da bi vsem prošnjam zadostili? To ravno je bilo, kar je škofu velikokrat britke ure delalo. Pa temu, ki v Boga zaupa, previdnost božja vselej pomaga. Nenadoma jim razodene pobožna in imenitna rodovina željo, da bi hotla veliko storiti, ako bi družbo misjonarjev sv. Vincencija v svoji škofii vpeljali. Celo poprejšni cesar Ferdinand in njih pobožna žena Maria Ana sta pomoč obljubila. Kaj bi bili pobožni škof rajši zaslišali, kakor to? Lepa in prostorna cerkva sv. Jožefa poleg Celja je bila za misjonsko cerkvo, in hišica poleg nje za stanovanje misjonarjev odločena. Urno so za to delo prijeli, hiša je bila razširjena in povikšana in 26, Septembra 1852 so imeli veselje, štiri misjonarje sv. Vincencija v kaj lepi procesii iz Celjskega mesta k sv. Jožefu peljati. Tako gre tedaj tudi njim zasluženje za vse dobro, kar so ti možje po misjonih in eksereieijab doma in po tujih krajih storili. Slišali smo, kako so skerbeli pri stolni cerkvi za dostojni kivS pa tudi vemo, koliko so se trudili in dušne pastirje in verne priganjali, da bi cerkve popravljali in lepšali. In kakor povsod silno modri, so vedili tudi v tej reči vselej pravo pot najti, da bi namen dosegli. Ako so bili farani zanikarni in svojoglavni, so jim žugali, da bojo cerkvo zaperii in službo božjo prepovedali, kar so enkrat tudi res storili. So bili farani sicer voljni pa preboječi, so jim sami za cerkvo kaj obljubili, ako se popravila lotijo. Zdaj so obljubili kak lep kip za oltar, postavim v Smartnu v rožni dolini, v Seelandn na Koroškem i. t. d., zdaj dnarno pomoč, kakor v šent-Andreji ali na Ponkvi; zdaj so zopet obljubili, da hočejo te in te čas sami priti, cerkvo blagoslovit, ako bo do tistih mal do-gotovljena. In akoravno je posvečenje cerkve silno dolgo in težavno opravilo, menda vendar jih ni lehko ^aj tako veselilo, kakor ravno ono. Ni jim bila ne gora presterma, ne vročina prevelika, ne zdravje preslabo, da bi ne bili z veseljem hiteli, ako so jih farani prosili. In blagoslovljali so ne samo farne cerkve ampak tudi podružnice. Kavno šest tjednov pred smertjo so bili pro-šeni, naj bi blagoslovili novo cerkvo sv. kriza., Belovoško podružnico. Vse jih je prosilo, da naj se zavolj svoje bolehnosti na tako težavno pot ne podajo; pa vse je bilo zastonj. Vsaj za svoje zdravje in življenje niso kaj porajtali, ako so le kaj dobrega storiti in svoje ovčice razveseliti zamogli. Da bi Belovoške farane še bolj razveselili, so tisto noč pred blagoslovom še lepo pesem v čast sv. križa zložili in jo z lastno roko v spomenik farne cerkve zapisali. Dal jim je pa tudi Bog nenavadno srečo, da so v 16 letih svojega višega pastirstva 20 celo novih ali vsaj celo obnovljenih cerkev posvetiti zamogli. Naj veči pa tudi naj težavniši dolžnost škofa pa je obiskovanje Škofije. In zares; kaj bi pomagalo vertnarju, ako bi svoj vert na spomlad še tako lepo oskerbel in zasadil, ako bi ga potem nikdar ne obiskal in ne pregledal, da bi zadeže snažil, zalival in v rasti jim pomagal? Kaj bi tudi pomagalo škofu, ako bi še tako lepe postave dajali, pa nikdar po škotii ne pogledali, kako jib duhovniki in verniki spolnujejo? Zvestoba škofa se zlasti kaže v pridnem obiskovanji škofije. Tudi v tej dolžnosti so posnemali rajni škof naj veče in sve-tejše škofe naše cerkve. Od sv. škofa Frančiška Salezija beremo, da so mu od hudih potov noge tako obolele, da po več dni na nje stopiti mogel ni. Večkrat je moral na slami ležati, in če so ga prosili, da naj svojega življenja nikar v nevarnost ne stavi, je odgovoril: „Ni potreba, da živim, potrebno pa je, da svojo dolžnost dopolnujem." Smemo reči, da so enako ravnali tudi pokojni knez. Ni bilo tako goratih far, da bi jih tudi pri naj slabšem vremenu in zdravji ne bili obiskali. Ko so tri tjedne pred svojo smertjo Laško dekanijo obiskovali, so bili tako bolehni, da so se morali na treh farah v posteljo podati, ali akoravno je bilo vreme silno deževno in steze tako slabe, ko malokdaj, vunder niso jenjali peš hoditi od gore do gore in nadaljevati apostoljsko delo. Ko so pri naj hujšem deževji od šent-Miklavža na Laško prišli, kjer so jih že ljudje in cesarski uradniki v procesii čakali, so smeblaje rekli: „Tako blatnega škofa še menda niste vidili." — Pa tudi ni bilo farovža tako ubogega, da bi ne bili radi v njem prenočili; vsaj jim je bilo nbožtvo ljubši tovarš, kakor mehkužno bogastvo. Ko se enkrat v nekem podertem farovžu prenočiti ni dalo, so v mali kaplanovi izbici za dobro vzeli. In da bi njih prihod tudi naj ubožnišemu farmeštru nadležen ne bil, so ročno od začetka povelje dali, da se jim ne smejo več kakor tri ali k večemu štiri jedi na mizo postaviti. In da bi pokazali, da je to njih resnična volja, so perve leta sami za sebe obedovali, in ni se jim smelo več jedi na mizo postaviti. Oe so tudi pozneje goste pri obedu obiskali, se vendar niso več nobene jedi dotaknili. V poznejših letih ,«o sicer z drugimi duhovni obedovali, ker so jih nadležno za to prosili, ali pogosto so že med jedjo vstali in šli na delo, da bi trohice časa nenidoma ne potratili. In s koliko pridnostjo in natanjčnostjo so to delo opravljali! Otroke v šoli in odrašene v cerkvi so večidel sami izpraševali; ob nedeljah zgodaj v jutro se že v spovednico podali in vselej dvakrat : pred in po birmi pridigovali. Jim je bilo sicer lastno, rajši hvaliti kakor grajati, so vender včasi tako ojstro govorili, da so bili ljudje kakor okameneli po cerkvi, in to zlasti takrat, kadar ali kerš. nauka znali niso, ali ako je bila cerkva nesnažna in zapušena. XIII. Škof Anton Martin steber slovenskega slovstva. Razun cerkvenih potreb so škof Anton Martin še pa tudi potrebe druge verste v svoji škotii zapazili, in te so zadevale omiko slovenskega ljudstva. Smo že slišali, koliko so že tudi v poprejšnih službah za omiko Slovencev delali, ali kakor škof so se dolžni spoznali, se še krepkejše dela prijeti, ker si niso mogli tajiti, da bo veljavnost njih škofovega imena vsaki njihovih besed veliko veči moč in krepost dala. Naj večo hvalo so jim dolžne ljudske šole po deželi. V kakšnem žalostnem stanu so šole na deželi poprej bile, smo že slišali in tudi zvedili, kako so se Anton Martin že kakor špiritual, — nadfarmešter — in viši ogleda šol za njih povzdigo trudili. Pa do korenine seči in jih bistveno prevstariti so zamogli še le kakor škof ter zaslužili, da jih steber slovenskega slovstva imenujemo. Leto 1848 jim je priložnost naklonilo. Komaj je bila tisto leto enakopravnost vsih narodov in jezikov v Avstrii kakor volja cesarjeva in podloga nove vlade razglašena, se je že tudi ko solnce jasno pokazalo, kolika krivica se je Slovencem dosihmal v skoz in skoz ponemčenih šolah godila. Vlada sama je priznala potrebo, da se morajo ljudske šole na narodni podlogi celo prenarediti. Pa kje bi našla moža, kteremu bi bile vse okolišine naših šol popolnoma znane, in kteri bi veselje in moč imel, vladi v tej težavni reči pomagati? Takratni minister tika, grof Leo Tnn, je sodil, da tak mož bi ne utegnil nihče drug biti, kakor Lavantinski škof Anton Martin, in ni se motil. Prosi jih za pomoč, ter jim piše, da kar prena-redbo šol tiče, „ničesar brez njih sveta storiti noče." Mende ljubše prošnje še niso zaslišali. Z veseljem vsako pomoč obljubijo, rekoč: „da za svojo sv. dolžnost spoznajo, k povzdigi prave ljudske omike po svoji moči pomagati." Obljubijo tudi ministru, da hočejo oni popravo prejšnih in napravo novih potrebnih šolskih bukev pre-skerbeti. In tako sta si začela ta dva izverstna moža dopisovati, in štiri celo leta je hodilo pismo za pismo iz Beča v šent-Andrej in naproti. V teh listih se nam pokažeta dva značaja nenavadne plemenitosti, oba enako velikodušna, oba enako goreča za srečo in omiko naroda. Iz teh listov zvemo, da so škof osnovo vsih šolskih knjig napravili, sami več knjig spisali, druge pa naj izverstnejšim učiteljem spisati naročili; da so zopet vse spise sami pregledali in popravili. — Tako so bile po versti vse šolske knjige pod njih vodstvom izdelane in od vlade poterjene. Izdelali so pa dvojno versto šolskih knjig: eno za celó slovenske šole, drugo pa za slo-venskonemske šole na takih krajih, kjer je znanje nemškega jezika otrokom zares koristno ali celó potrebno. Zaslužena je bila tedaj pohvala, ktera se jim je od vseh strani dajala. Sekovski škof so jim pisali: da te knjige „za šole celó pripravne, ob enem učenost in resnično pobožnost pisatelja lepo spričujejo." — Koroški šolski svetovavec Rudmaš jih imenuje „zdravilo za skelečo rano", ter pristavi, „da tudi on ne ve drugega zdravila za naše šole, kakor ktero se tukaj podaja. Šolam, v kte-rih se na Slovence celó ne porajta, ali kakor z napol Nemci z njimi ravna, se ne da pomagati. Skušnja jih je sicer že zdavnej obsodila, ali ves svet tega glasa še ni razumel. Materni jezik mora biti podloga drugega jezika, ako hočemo, da bo njegovo učenje sad rodilo in ne bo omiki v kvar. Ako na deželi presileno nemške bukve v rabi ostanejo, bo ostal tudi dosihmalni sad." — Minister pa jih pohvali rekoč: „Vlada se srečna šteje, da je v njih osebi moža našla, kteri poklic, veljavnost, učenost in skušnjo v sebi tako zedinva, da bo početje, šolskim otrokom v prid, gotovo k srečnemu koneu peljano." Druga slovstvena zasluga jim gre kakor pisatelju slovenskemu. Naj več so pisali za ljube Drobtinice in niso poprej peresa odložili, dokler jim ga ni smert iz rok vzela. V adventu 1. 1861 in še po božiču so pridigovali sedemkrat od nebes v stolni cerkvi v nemškem jeziku, pisali so pridige pa v sloveskem jeziku, ker so jih za Drobtinice namenili. Ko so se štiri mesce pred smertjo v Rim podali, so nam prinesli te pridige rekoč: „Prinesem vam te pridige, da se kje ne zgubijo, ako več iz Rima ne pridem; zakaj moja želja je, da bi bile v prihodnih Drobtinicah natisnjene. Ako pa nazaj pridem, mi jih bote zopet dali, da jih še bolj popravim in popilim." In res komaj so prišli iz Rima, so jih že terjali nazaj, ali smert jih je prehitela, prej kakor so še časa našli, jih v roke vzeti. Našli smo jih po smrti še tako zavite, kakor smo jim jih dali. Dragi bravci! v letošnjih Drobtinicah najdete natisnjene, berite jih toliko pazljivši iu pobožniši, ker so tako rekoč slovo vašega očeta Antona Martina. Mnoge dela, ki so jih že v popre j snih službah začeli, so še le kakor škof doveršili, postavim „šolo veselega petja" in popravo cerkvenih pesem. Njih naj obširniši delo pa je „Djanje Svetnikov", pri kterem so zlasti na to gledali, da so kolikor mogoče take svetnike izvolili, da bi bili kmetom in rokodelcem v zgled. Veliko življenjopisov so sami zložili, vse druge pa prebrali in popravili. In ker po dnevu časa niso imeli, so si spanja pritergovali, ter si ravno pri tem delu oči toko pokvarili, da so zadnje leta z očali še komaj težavno brati in pisati zamogli. Razun tega so pridno pisali tudi za bogoslovne časnike nemške kakor slovenske. Čez vse draga pa jim je bila „Zgodnja Danica", ki v Ljubljani izhaja, toliko lepega branja donaša, pa, je, žalibog! med Slovenci še vse premalo razširjena. Še pri poslednjih duhovnih vajah na Slatini malo dni pred smertjo so jo duhovnom živo priporočali ter rekli: „Moja želja je, da bi vsaka fara vsaj eno 4* „Zgodnjo Danico" imela; ako dušni pastir in tudi nihče drug ne zmore jo naročiti, naj se naroči na moje stroške, da bo za občno rabo." Njih tretja zasluga pa jim gre kakor2)odpomiku in svetovavcu drugih pisateljev. Kdorkoli je kaj slovenskega pisal, jih je rad za svet poprašal, ki so ga tudi vselej radi dali. Še celo iz tujih škofij so jim spise pošiljali s prošnjo, da bi jih pregledali, popravili in priporočili. In zares, zadostilo je, da je le njih ime na bukvah natisnjeno bilo, da so Slovenci z veseljem po njih segli. Zlasti pa jih je veselilo, ko se je 1. 1851 družtvo sv. Mohorja v Celovcu osnovalo, z namenom, dobre in podučljive knjige za Slovence izdavati, zakaj kar se je njim nekdaj odreklo, so vidili zdaj vres-ničeno. Ročno so priložili k vtemeljenju družtva 500 gl., ktere nja predstojnik v zahvalnem listu „vogelni kamen družtva" imenuje; pozneje so mu skoz več let ves čisti znesek Drobtinic v pomoč podarili, ter mu ostali do smerti dober prijatelj. Slovenci! povejte zdaj sami, ali ne smemo škofa Antona Martina po pravici steber slovenskega slovstva imenovati? — Mož, kteri svoj narod tako ljubi in tako za nja blagor dela, zasluži, da mu narod častit spominek hvaležnosti postavi; zaupamo, da tudi Slovenci to svojo dolžnost dopolnili bodo! XIV. v Skof Anton Martin zvezda katoliške cerkve. Ljubezen ima to posebno, da nikdar ne reče : zadosti je; temoč če je še toliko za tistega delala in terpela, kterega ljubi, želi ven-der še vedno več in več zanj delati in terpeti. Taka je bila ljubezen pokojnega Škota do Boga in bližnjega. Vse imenitne in težavne dela, ki smo jih dosihnial premišljevali, niso zadostile njih goreči ljubezni; meje škofije in drage slovenske domačije so bile za njo pretesne. Daleč čez te meje je razprostirala perutnice svojega svetega hrepenenja; ker so vse ljubili, so želeli vse zveličati: oni so zares zvezda katoliške cerkve. Pervo delo, ki daleč preseže škofijske meje, je vstanovljenje bratovsine sv. Cirila in Metoda. \ Njih serce, ki je narod le zavolj Boga in v Bogu ljubilo, je ravno to čez vse bolelo, da so Slovani, nekdaj po sv. bratih Cirilu in Metodu v edino pravi katoliški veri zedinjeni, vendar zdaj ravno v veri tako razcepljeni, da je joj! Prav radoljub je tisti, kteregata nesreča čez vse boli, in kteri si po vsi moči prizadeva, to rano zaceliti. Da bi nam vsem stezo pravega rodoljub j a pokazali, so osnovali nam vsem dobro znano bratovšino sv. Cirila in Metoda, ktera moli za poedinjenje vsili Slovanov v katoliški veri. Ravno smo duhovniki eksercicijc v frančiškanskem samostanu v Brežeih 1. 1851 obhajali, ko so nas hotli sami priti v to bratovšino povabit. Ali smertna bolezen, pervi vzrok njih prerane smerti, jih je v Celji na smertno posteljo položila. Toliko bolj pazljivo smo branje tega povabila poslušali; zakaj zdelo se nam je, da poslednjo voljo svojega očeta poslušamo. Blczo vsi smo ročno takrat se v to bratovšino zapisali. Škofu pa menda Bog zato ni dal veselja, ki bi ga bili v tisti uri med nami imeli, da njim je bilo plačilo v nebesih še veče prihranjeno. Ko je poterjenje bratovsine iz Rima dospelo, so pisali dušnim pastirjem prelep list, da naj tudi verne v to bratovšino povabijo. Zaslišimo le nektere besede: „Ko je sv. mučenik Peter Aleksandrijski zavolj vere v ječi bil, se mu prikaže Kristus v svitlem, snežno belem oblačilu, ki je pa bilo od zgor do zdol raztergano. Prestrašeni škof vpraša Gospoda: „„Gospod, kaj pomeni to? Kdo ti je oblačilo raztergal?"" Kristus odgovori: „„To je storil Arij, kteri je skoz svojo krivo vero mojo cerkvo že raztergal in jo bo še bolj raztergal.""—• Kar je začel Arij v 4. stoletji, so doveršili hudobni zapeljivci v poznejših stoletjih . . . Cerkva je na dva velika kosa razcepljena in ta nesreča je zlasti britko Slovane zadela. Več ko dve tretjini ste odcepljeni od debla katoliške cerkve. V prepadu cerkvenega raz-kolništva je utonila Slovanom zvezda keršanskega izobraženja, ki jim je v devetem stoletji po splošnem skoz keršanstvo posvečenem pismenskem jeziku tako veličastno zasijala; v tem globokem breznu e zginila Slovanom juternja zarja vzajemnega slovstva. Serce naroda, sv. vera namreč, je bilo raztergano, in Kristus nam kaže še dnešni den bolj kakor kedaj raztergano oblačilo sv. cerkve posebno med Slovani, kteri si med seboj stoje tako blizo — in ven-der tudi tako daleko! . . . Povabim tedaj vse duhovnike in vernike, celo naše odločene brate in sestre v to družtvo molitve . . . Veče kakor bo naše družtvo, močnejša bo vojska vojšakov Kristusovih za kraljestvo božje na zemlji. Naše orožje: molitva in dobre dela, ne seka nobenih ran, temuč jih celi, potere vse zaderžke, zmaga naj serditiše sovražnike, pridobi narode in kraljestva, je vselej nepremagljivo in nam je porok gotove zmage tudi nad ledenim razkolništvom ; zakaj „veliko zamore stanovitna molitev pravičnega." (Jak. 5, 16.) In če nam tudi ni dano časa in ure vediti, ki jo je Oče v svoji mogočnosti za poedinjenje odločil, bomo vender moč zedinjene molitve vidili in bomo priče naj čudovitiših spreobernjenj : „Veste pa moji bratje, da če je kdo od resnice zašel in ga kdo spreoberne, njegovo dušo smerti reši in obilnost grehov zakrije." (Jak. 5, 18 — 24.) Morebiti še niste nikoli za spreobernjenj e ra-zkolnikov „v imenu Jezusovem prosili. Prosite in bote prejeli, da bo vaše veselje popolnoma." (Joan. 16, 24.) Za družtveno cerkvo so odločili cerkvo sv. Jožefa v Celji ter skerbeli, da se je v njej lep oltar v čast sv. bratov Cirila in Metoda postavil. Celo leto so pridno izpisovali iz časnikov, karkoli to bratovšino zadeva iu o godu sv. apostolov vsako leto lepo pismo vsim družbanom po „Zgodnji Danici" pisali, da bi njih gorečnost, še bolj vneli. In zares, ne kar po slovenskih ampak tudi po nemških škofijah je bila ta bratovšina preveselo sprejeta, ter šteje do-sihmal menda že nad poldrug sto tisuč družbanov. Kakor lepa juternja zvezda sveti ta bratovšina na obnebji katoliške cerkve in ji obeta lepšo prihodnost; in pobožnorodoljubje škofa Antona Martina jo je na nebo pripelo. Drugo delo od pervega težavniši, ki so ga v slavo katol. cerkve prevzeli, je pomoč pri obnovljenji svetih redov v Avstrii. Kakor hudi duh povsod po sveti svojo luliko trosi, tudi samostanom (kloštrom) ne prizanaša; le temveč si prizadeva, ravno v kloštre, ki so tabori kat. cerkve, raznega smetja mlačnosti in drugih razvad zasijati. Kakor dobra mati večkrat hišo posnaži, skerbijo sv. Oče, rimski Papež, tudi zato, da se od časa do časa kloštri natanj-čuiši pregledajo, da se popravi, kar je popravljanja potrebno. Ravno leta 1852 so sv. Oče tudi za naše cesarstvo tako apostoljsko obi-skavo samostanov naročili, jo Praškemu kardinalu in nadškofu izročili, kteri so pa zopet pokojnega Antona Martina prosili, da bi jim kar red sv. Benedikta zadeva, ljubeznjiv pomočnik bili. Akoravno bolehni, so radi pomoč obljubili, zakaj v volji nad-škofovi so voljo božjo spoznali, kakor so rekli. Čez visoke gore, po slabih cestah, pri mrazu in vročini so obhodili v nekoliko več kakor enem letu: Moravsko, Češko, Avstrijansko, zgornjo Štajarsko, Koroško, Solnograško in Tirolsko deželo, obiskali petnajst opatij in doveršili slavno svoje delo, ki jih je toliko truda stalo. Zakaj dvakrat na den, v jutro in na večer so v pobožnih govorih sine sv. Benedikta učili, celi den pa s posameznimi se pogovarjali in njih stan preiskavali, ter si spanja pritergovati morali, da so svoje dolžne molitve opravljali. Pri vsem tem vender keršanskega zatajevanja niso pozabili in si nobenega polajšanja dovolili. Hotli so z ininihi pri navadni mizi obedovati in niso terpeli, da bi se jim bolje postreglo; in kjer sv. branja med jedjo niso našli, so ga hitro vpeljali, tako da so jed vselej molče in v poslušanji pobožnega branja zavživali. Zaslužili so tedaj lepo ime: „Naj pridniši pomočnik apostoljske obiskave" ki jim ga Pražki kardinal v nekem dopisu dajo, in smemo zaupati, da jim je ravno to težavno delo ,,veliko biserov v tisto krono vpletlo, kijih je unkraj groba čakala", kakor so jim kardinal v drugem listu pisali. Ko je že solnce njih življenja zahajalo, jim je hotel Bog priliko nakloniti, še tretje delo izpeljati, s kterim so zopet svojo ljubezen do kat. cerkve lepo naznanili, pa se tudi presrečno na bližno smert pripravili. Mi menimo njih romarsko potovanje v Rim k grobom sv. apostolov Petra in Pavla, s kterim so silno imenitni odpustki sklenjeni. Za binkoštne praznike lanskega leta 1862 so namreč sklenili sv. Oče 27 mučenikov, ki so v azijaškem cesarstvu Japanu slavno smert za vero Jezusovo prestali, razglasiti svetnike ter so pisali vsim škofom celega sveta, da bi bila za nje posebna tolažba, ako bi jih k tej slovesnosti v Rim prišlo, kolikor bi bilo naj več mogoče. Akoravno bi bila mogla starost in bolehnost pokojnega škofa pred to dolgo in nevarno potjo strašiti, je vender zmagala ljubezen do sv. Očeta, da so se serčno na pot podali. Vender vse, kar so pred odhodom še storili in govorili, nas je moralo v misli poterditi, da za gotovo menijo, da ne bodo več domu prišli! Oj vsaj so se le za malo tjednov prerajtali 1 Skerbno so vredili vse svoje pisma in vse tako naročili, kakor je navada le na smertni postelji. Od svojih korarjev in duhovnov so vzeli prijazno pa tudi resno slovo. Po slovo so prišli tudi v duhovšnico in se bogoslovcem v molitvo priporočili. Slovo so vzeli tudi od mestnih prebivavcev, ker so pri ¿mamicah, ki so se ravno obhajale, na prižnico stopili in kaj ganljivo sebe in po-slušavee Marii priporočili. Na večer pred odhodom so še spoved opravili in ponižni, kakor vselej, celo na tihem le od svojega stre-žeja spremljani, pot nastopili. Prelepo pa je bilo slovo, ki so ga v posebnem pastirskem listu od škofije vzeli, kteri se je bral pri njih odhodu po vseh cerkvah škofije. Potovali so čez Bavarsko, Švicarsko, Francozko in potem čez morje v Rim. Na poti jih je zlasti serce bolelo, viditi toliko lute-ranskih cerkev, ki so nekdaj katoliške bile, ktere zdaj vse prazne in otožne žalujejo. „Njih otožni stan oznanuje glasno, da jih je domači gospod zapustil", so pisali. Na barki, na kteri se je tudi veliko Franeozkih duhovnov peljalo, so pa imeli neko posebno veselje. Ti so jih namreč prosili, da bi jim blagovolili naglasiti pesem „Zdrava morska zvezda" v čast Matere božje za srečno pot čez morje. Radi so jim dovolili in lepo so celo pesem speli fran-cozki duhovni in jim odgovarjali pri navadnih molitvah za potujoče. . V Rimu so v zavodu za nemške učence s tremi nadškofi in z dvanajst škofi prebivali. Pri sv. Očetu so si izprosili poseben pogovor, da bi se jim dostojno zahvalili za dovoljeno preselitvo Lavantinskega škofijstva. Nad četertinko ure je terpel pogovor, in z velikim veseljem so poslušali sv. Oče, kar so jim škof od pobožnega serca Slovencev pripovedovali, ter jim iz globočine serca sv. blagoslov za vso škofijo podelili. Od sv. Očeta k posebni časti po vzdignjeni, so prišli domu kakor ,,prisednik apostoljskega sedeža njih Svetosti" in ,,meŠSan rimskiter so v Beeu nekterim prijateljem celo mirno rekli: „Bil sem v Rimu in zdaj bom umeri." 20. Junia so prišli zopet cel6 na tihem domu; pot od kolodvora so peš opravili, in okoli 10 ure v stolni cerkvi tiho sv. mešo brali, da bi se Bogu za srečno pot dostojno zahvalili. Na praznik sv. apostolov Petra in Pavla so v kaj serčnem nagovoru pozdravili verno ljudstvo in tako navdušeno govorili, da jim je poslednjič beseda opešala, — vernim po škofii pa so zopet prelep list pisali in jim papeževi žegen podelili. Tako so bili pokojni škof ves čas svojega višega pastirstva pobožno vdan sin sv. cerkve, podpornik njenih visokih namenov, nepremagljiv vojskovavec za njeno slavo in pravice, v resnici zvezda katoliške cerkve; zakaj »kteri jih veliko podučujejo k pravičnosti, se bodo svetili kakor zvezde vse večne čase." (Dan. 12, 3.) Škof Anton Martin zgled visoke kersanske čednosti. Veliko si je sv. apostol Pavi prizadeval za zveličanje duš, ali dobro je vedil, da to za zveličanje njegove lastne duše še ni zadosti. Poln skerbi za lastno dušo piše: „Strahujem svoje telo in ga v sužnost devam, da v tem, ko drugim pridigujem, sam pogubljen ne bom." (t Kor. 9, 27.) Zares skoraj nad človeško moč veliko so delali tudi pokojni knez za zveličanje duš, ali pri vsem tem zavolj lastnega zveličanja še niso bili brez straha: temoč z veliko gorečnostjo so si prizadevali, svoje lastno serce posvetiti in po stezi vednega zatajevanja priti v nebeško kraljestvo. Koliko jih je lastno zveličanje skerbelo, bo pričala naslednja zgodbica. Svoj rojstni den so radi v samoti in v pobožnih vajah preživeli. Ko so še v šent-Andrej i bili, so že predni večer večidel peš se podali na svojo ljubo grajšinico, Tiirn imenovano. Prigodi se, da je enkrat njih spremljevavec ravno bukve sv. Alfonza pri sebi imel, v kterih je bilo od dolžnost škofovih govorjenje. Ko to zvejo, grejo na večer k njemu, rekoč: „Posodite mi to knjigo za dnes in jutre, ker dolžnosti škofove zapopada; ta predmet bo gotovo naj pripravniši za premišljevanje juteršnjega dneva." Tukaj vidimo, kako resno so te den v to obernili, da bi sami od sebe rajtengo tirjali, ali so pretočeno leto svoje dolžnosli dopolnili ali ne, in premišljevali, kakošne sklepe bi za novo leto naredili, ki jim ga utegne previdnost božja podariti. Večkrat so opominali bogoslovce, da naj radi berejo življenje svetih mešnikov in naj si ovega svetnika v svoje posebno počešenje in v zgled izvolijo, do kterega vsakega zmed njih serce naj bolj nagiba. Kar so bogoslovce učili, so tudi sami storili. Svetnik, kterega so oni s posebno pobožnostjo častili, je bil sv. Škof FrančiŠk Salezijan. V šent-Andreji in v Maribora smo našli v njih molitvarnici v stolni cerkvi, kjer so svoje vsakdeuje obiskovanja sv. resnega Telesa opravljali, poleg obiskovanj sv. Alfonza tudi Filotejo sv. Frančiška Salezijana, tako da vemo, ktera knjiga jim je služila za vsakdenje pobožno branje. Kakor so v vladanji škofije tega sv. škofa posnemali, ravno tako tudi v svojem znotranjem življenji. Kakor te sv. škof so bili tudi oni sovražnik vseh zvunanjih posebnost, ki se tolikokrat najdejo tudi pri sicer pobožnih osebah; vsaj pravi sv. pismo, da „je vsa lepota kraljeve Mere, od znotraj", — ta kraljeva hčer pa je naša duša. Nihče ni zapazil kedaj kaj posebnega v njih zvunanjem živlenji, bodi si v tej ali oni čednosti. Med ljudmi so bili prijazni pa tudi resni, vselej pa častitljivi, ali smo jih Yidili pri oltarji, ali pri delu v njih sobi, ali v prijazni to- varšii. Vsak jih je zamogel ljubiti, vsak pa jih je moral spoštovati. Kakor te sv. škof so bili tudi oni po naturi nagle jeze, ktero zmagati so imeli hudo vojsko zuper samih sebe tje do smerti, in velikokrat so v britkosti svojega serea obžalovali, če jih je te sovražnik v še tako mali stvarci premagal. Pa kakor se pravemu vojšaku Kristusovemu spodobi, so si prizadevali vsako zgubo nadomestiti s toliko slavniši zmago skoz to, da so pregrešek urno popravili, kakor hitro so zapazili, da so morebit- koga s ktero preojstro besedo razžalili. Ko so še špiritual bili, jim je neki sicer pridni pogoslovec, ki je pa tudi nagle jeze bil, odgovor dal, ki je zuper spoštovanje, ki gre predpostavljenim. To je tudi njih speklo in odpravili so ga s precej ojstrimi besedami. Pa le malo minut je preteklo, so ga že nazaj poklicali, in s kaj nulim obličjem mu neke bukve podali rekoč: „Oba imava enaki pogrešek, da sva prenagla. Sprejmite to knjigo v spomin, kakor znamnje moje ljubezni do vas." — Ko so enkrat že škof enemu svojih koraijev v nekem sitnem poslu nekoliko ojstro odgovorili, akoravno so besede le samo reč, nikakor pa osebo zadevale, jim je že vest toliki ne-pokoj delala, da so ročno popoldne tistega korarja poiskali, in prijazno smehljaje se, se mu bližali rekoč: „Se moreva zopet spraviti, zakaj pisano je : „Solnce naj ne zajde nad vašo jezo.'' Večkrat so močno žalostni svojim prijateljem tožili, da so se pri tem ali onem svarjenji zopet prenaglili in nektere preojstre besede govorili, kar pogosto pa še res ni bilo. In vidilo se je, da je pri takih priložnostih njih sercu dobro djalo, ako so se jim nektere tolažljive besede povedale. Menda ravno strah, se zopet skoz naglo jezo pregrešiti, je bil kriv, da so včasi zares predobri in preveč prizanesljivi bili. Ako jim je kdo oporekel, da taka prizanesljivost je vcnder prevelika, so djali: „Jaz pa se deržim besed sv. Frančiška Salezjana, da je ležej od prevelike mehkote kakor od prevelike ojstrosti odgovor dati." Menda ravno to je bil tudi vzrok, da so tega svetnika posebno ljubili, ker je tudi on veliko let hudo vojsko imel, svojo naglo naturo premagati, Kakor sv. Frančišk so si tudi oni memo pohlevnosti naj bolj prizadevali za sv. ponižnost. Vsaj ste oni dvojčkini sestri, ki se ločiti nikdar ne daste; ste čednosti, brez kterih nihče učenec Kristusov biti ne more, kakor sam pravi : „Učite se od mene, zakaj jaz sem pohleven in iz serca ponižen." (Mat. 11, 29.) Prijatelj prave ponižnosti pa so močno sovražili tisto spako ponižnosti, ki se na videz globoko priklanja, in v ponižnih besedah se ponižuje, pa skoz vse to le čast ponižnosti iše, ker hoče za ponižnost spoznana biti. Imenovali so jo ,,sloko ponižnost", pred ktero, kakor pred naj geršo ošabnostjo so mlade duhovne pogosto svarili. Po njih misli je bila prava ponižnost: nikjer se naprej siliti, služb ne iskati pa se jih tudi ne braniti, ampak se celo predpostavljenim v roke dati, da naj z nami storijo, kar hočejo, — zaničevanje in obrekovanje pa tiho in z veselim sercem prenašati. In v tej ponižnosti so nam zares zgled velike popolnosti zapustili. Nikdar niso oni časti in visokih služb, ompak vselej je čast in so visoke službe njih iskale. Pa tudi nikdar se niso nobene službe ne ustrašili, ne branili, če so jim jo predpostavljeni izročiti sklenili. Vsaj ponižni človek ve, da nihče sam iz sebe kaj dobrega ne zamore, ampak da volja in moč od Boga pride, kteri zamore pa tudi skoz naj slabšega človeka naj veče dela storiti, ravno ker je vsemogočen. In ravno ker so pri vseh delih le v Boga, nikdar pa sami v sebe zaupali, se tudi niso nobenih zaderžkov ustrašili, ker so vedili, da kar Bog hoče, ljudje ubraniti ne morejo. Ravno njih ponižnost pri vseh delih, taka je naša misel, je storila, da jim ji vse tako po sreči izteklo in da je bil božji blagoslov vidno nad njimi. Če se je potem zgodilo, in takih britkost je pač veliko čez nje prišlo, da so se njih delom slabi nameni podtikali, se nam je zdelo, da imajo kamnito serce, tako malo jih je vse to zadelo. „Ljudem se mora pustiti govoriti, sami pa moramo storiti, kar je prav", so rekli. Tožko so bili pregovoriti, da bi bili časnik brali, v kterem je bilo od njih osebe govorjenje, bodi si že pohvala ali graja. Pa vender so se Iežej še razsklenili, da so svojo grajo brali, kakor pa svojo pohvalo. „Tako hvaljenje nič ne koristi, ampak le popači človeka", so djali. Ko je neki mešnik večkrat v časnike pisal, koliko se trudijo in koliko dobrega storijo po mis-jonih, so od začetka le pohlevno rekli, morebit bi bilo boljše, od takih reči ne govoriti. Pozneje pa so naravnost djali: „Jaz vam prepovem, čez misjone še kaj pisati; ta vedna hvala bo storila, da nam bo Bog vzel svoj žegen." •— Naj težji skušnja za njih poniž-nist pa je bila, ako jih je kdo podložnih razžalil. Če so ga hotli kakor škof kaznovati, so se bali kakor kristjan zuper ponižnost se pregrešiti, ktera osebno žaljenje tiho prenašati veljeva. Le težko so se dali pregovoriti, da bi kakor škof kaznovali, rajši so kakor kristjan molčali in odpustili; tako da si je zamogel vsak, kteri jih je razžalil, njih posebne prizanesljivosti in dobrotljivosti zvest biti. Zares le v življenji svetnikov se berejo taki zgledi ponižnosti, kakor so nam pri naslednji priložnosti enega dali. Pride enkrat nekoliko kmetov jih prosit, da bi njih podružnico v faro povzdignili, kar se pa nikakor ni moglo zgoditi. Ko vse prošnje niso nič pomagale, se je eden zmed njih tako razserdil, da jim v svoji sirovosti v lice reče: „Niso vredni, da so škof." Kdo bi se čudil, ako jim je pri teh besedah morebiti hudo pri sercu pogorelo. Pa kaj so storili, da bi jezo zadušili in ponižnost ohranili? Eden teh kmetov je pozneje sam svojemu farmeštru takole pravil: „Pri teh besedah so križec, ki jim je na zlati verižici na persih visel, v roko vzeli in precej dolgo britko martro gledali. Niso na to besede odgovorili, ampak cel6 mirno nam rekli, da smemo iti. Pa ne dolgo so ravno tistega, ki jih je tako hudo razžalil, nazaj poklicali, ter rekli: „„Ker vam nisem mogel dovoliti, za kar ste me prosili, bi vam vsaj rad stroške potovanja povernil. Nate tole za popotnico."" In pri teh besedah so mu bankovec za 10 gl. v roko potisnili." Kakor sv. Frančišk so bili tudi oni mož zatajevanja samega sebe, ki iz ponižnosti izvira in jo podpira. Od sv. Frančiška se bere, da je v svojem velikem dvoru vender vedno le v celo mali hišici prebival, tudi Anton Martin so zlasti v Mariboru veči del časa v mali izbici prebili, ki ni veliko veča od miniške hišice. — Sv. Frenčišk je imel vsak tjeden svoje posebne poste, tudi Anton Martin so jih imeli. Dvakrat na tjeden so si zajterk pritergali in eden post za svoje, drugega pa za grehe svojih ovčie Bogu da-varoli. In če so si poslednje leta te post nekoliko zlajšali, da so nekoliko toplega v jutro vzeli, so to le storili od svoje bolehnosti prisiljeni. — Sv. Frančišku je bilo pri mizi vedno zatajevanje za tovarša, brez razločka je jedel tudi prav neokusne celó neslane jedi, in škof Anton so si prizadevali, ga posnemati. Naj veča težava za njih družino je namreč bila, da ni nikdar vedila, ktere jedi ljubijo in ktere ne. Celó če so boleni bili, niso nikoli v kuhinjo vedenja dali. Jedi, ki bi jim utegnile škodovati so memo pustili, pa ne rekli besedice. Vselej brez in celó zuper njih voljo so mogli domači gospodje potrebno naravnati, če so pri škofu kako bolenje zapazili. Kakor sv. Salezjan so bili tudi oni mož ubožtva. Ubožno je bilo njih stanovanje, imeli so pohišje, ki bi ga prosti meščan sedanje dni ne hotel rad terpeti. Sedeli so vedno na terdem, nepo-litiranem stolecu, ki si so ga še kaplan omislili, in ki jim je pri molitvi tudi za poklekniti služil; pred očmi pa so imeli britko martro. — Ubožna je bila njih obleka; naj rajši so nosili talarje iz sukna, ki se je za bogoslovce kupovalo, in le težko jih je bilo pregovoriti, da so se pri posebnih priložnostih dražjih' oblačil posluževali. Ubožna je bila njih postrežba, pa le ker so sami tako hotli. Postreči so si pustili le vpričo drugih zavoljo visokosti svojega stana, na skrivnem so si odrekali tudi naj potrebniši postrežbo. Kakor so bili od nekdaj vajeni, so si tudi še kakor škof posteljo vsak den sami postiljali, le zadnji čas se jim je strežej tako dolgo vsiloval, da so mu poslednjič to delo prepustili. — Na misjonih so hotli še bolj ubožno živeti. Niso hotli nobene prednosti pred drugimi duhovni imeti. Še svojemu kaplanu, če jim je hotel kaj postreči, so rekli: „Ni treba, vsaj si to lehko sam storim, zadosti je, da mi pri sv. meši strežete." Ni pa bil njih namen, da bi si zaklade zberali s tem, kar so sebi skoz zatajevanje in ubožtvo pritergali; temuč da bi toliko več premogli za čast božjo in duš zveličanje — bili so mož dar itve. Za Boga in za blagor duš so dali in darovali vse, kar so imeli in kolikor so imeli, tako da jim je pogosto le še za potrebo ostalo. Večkrat se je prigodilo, da jih je kteri njih duhovnov v kak dober namen za pomoč prosil, ali odgovorili so: „Zdaj vam nemam kaj dati, pa opomnite me drugokrat, kadar zopet kak dnar dobim," Veasi so veči znesek obljubili, pa le nekoliko dali, ter rekli: „Za zdaj ne morem več dati, pa opomnite me za ostalo o pravem času, da ne pozabim." Včasi tisti, ki je dobroto prejel, še njih imena ni vediti smel. Tako beremo v nekem listu od leta 1847: „Plačajte za Gospoda J. 100 gl. in jim pišite, da dobrotnik noče imenovan biti." Ta radodarnost pa pri njih ni bila le naturna mehkost in darežljivost, ampak prepričanje, da je dolžnost škofova, kakor sv. Pavi piše: „Škof mora biti radodaren." (Tit. 1.) Zato so nevredne berače ojstro imeli in cestna beračija jim je bila prav v dušo zuperna. Zuper to beračijo so pogosto celo pridigo vali in ljudi opominali, da naj bodo dobrotljivi do domačih ubožcev, bolj ko morejo, pa naj ne zapravljajo svojih darov pri beračih, kterih potreb in vrednosti ne poznajo. Enkrat po taki pridigi so silno žaljiv list prejeli, v kterem jim je neki neznani cestni potepin hudo maščevanje žugal, ako se še enkrat prederznejo, zuper berače pridigovati. —■ Njih domači kaplan je bil milošnjar za skrivne berače boljših stanov, njih stara teta pa milošnjarica za cestne barače. Njej je bila dvojna milošnja predpisana. Veči znesek je smela dati čedno oblečenim beračem, manjšega pa umazanim in razter-ganim. Taki ljudje se ve da, ki hočejo le lenobo pasti in na stroške drugih dobro živeti, so jih potem okoli ogovarjali, da so terdoserčni, neusmiljeni, lakomni. Vedili so to, ali molče so prenašali. Vzrok takega obnašanja je bil namreč ta, da enkrat niso hotli cestne beračije množiti s svojimi dari, — drugič pa, ker so vedili, da na premoženje škofovo ima pravico cela Škofija, in da so duhovne potrebe po škofii pervi in naj viši cilj in konec rado-darnosti škofove. In zares, kar to zadeva, ni imela njih radodar- nost ne konca ne kraja. Je šlo za popravilo in lepšanje cerkev, za povzdigujenje službe božje, za eksercicije in misjone, za izrejo dobrih duhovnov ali učiteljev, za tisk in širjenje dobrih knjig, takrat jih ni bilo še le treba za pomoč prositi, ampak sami so jo ponudili — pogosto celo vsilili. Resnica je, kar je nekdo po njih smerti v nekem Bečkem časniku pisal: „Oni so pastali čudodeljnik, zakaj zdelo se je, kakor da bi se pičli dohodki Lavantinskega ško-fijstva množili sami od sebe, tako mnoge so bile dela, ki so jih Anton Martin storili v zveličanje svojih ovčic." Ta skrivnost se da le takrat razumeti, ako pomislimo, da so sami sebi malo dovolili in vender ubožno živeti in umreti hotli. Kar so želeli, so tudi dosegli Bogu čast in v blagor škofije. Ubožno so živeli, ubožni so umerli, kakor ubožec so hotli tudi pokopani biti, česar nas bo njih oporoka prepričala. Tako so posnemali svojega birmskega patrona sv. Martina, od kterega cerkva poje: Martin, tukaj ubog in ponižen, bogat v nebesa gre. Kakor sv. Frančišk so bili tudi oni mož neutruclene delavnosti. V pridigi pri njih pogrebu je bilo rečeno, da jih ni nikdo kedaj brez dela vidil, in to je popolna resnica. Praznovanja niso poznali in počitek so si le v oziru na svojo bolehnost dali; še celo, ako so se sprehajali, so popil- in svinčnik seboj nosili, da bi si dobre misli zaznamovali, ki so jih čez to ali ono reč imeli. Veči del svojih lepih pesem so osnovali na svojih samotnih sprehodih. Ako jim je bil den za delo prekratek, so noč dostavili in si spanja pritergali. Še ko so nadfarmešter v Vuzenici bili, so vidili kaplani gostokrat še ob ednajstih po noči luč v njih sobi in ob treh čez polnoči so že zopet vstali in pisali. Le tako se da tudi razumeti, kako so v tistih kratkih letih toliko obširnih knjig spisati zamogli. To neutrudljivo delavnost so tudi kakor škof ohranili. Eden njih strežejev je pravil, da mu je naj težje povelje bilo, jih zjutraj ob štirih zbujati, potem ko jih je še pozno po noči delati slišal. Še le po tisti hudi bolezni 1. 1851 so počitek do petih zjutraj podaljšali. Kakor sv. Frančišk so bili tudi oni mož molitve. Ob šestih zjutraj so sv. mešo služili, na ktero so se skoz znotrajno molitvo pripravljali in po kteri so duhovne ure molili. Ako je količkaj čas dopustil, so prišli oh osmih zopet k korski meši. Cetertinko pred polduevom so obiskovali z bogoslovei sv. rešuo Telo in opravljali posebno izpraševanje vesti. Popoldne so radi ob treh hodili k kor-skim večernieam, in v Mariboru, ako jih le kaj zaderževalo ni, vsak den tudi k litanijam, kterim so tukaj obiskovanje sv. rešnega Telesa dodajali. Proti večeru so zopet molili duhovne ure, po večerji pa v sredi svoje družine večerno molitvo s splošnim izpraševanjem vesti opravljali. Mizna molitev se je vselej na glas molila; domač kaplan jo je molil, blagoslov pa so sami govorili in dajali. Ob nedeljah in praznikih so radi obiskovali tudi predpol-denske in popoldeusko službo božjo. Sv. spoved so pogosto opravljali, gotovo vselej, preden so se na kako pot podali. Pa tudi na potih so radi pogosto k spovedi hodili in kaj radi pred vsakega mešnika brez razločka pokleknili, da bi v vsi ponižnosti od svoje vesti rajtengo dali. — S posebno gorečnostjo pa so Marijo, mater božjo častili in vsak večer preden so spat šli, njej v čast sv. ro-ženkranc molili. Zlasti pa so v žalostno Mater božjo svoje zaupanje stavili, ktere podoba je nad njih posteljo visela. Karkoli jim je bilo na sercu, na to podobo so pogledali, — kadarkoli so od doma šli, na to podobo so se ozefli in večkrat še med vratmi postali ter se z ozirom na to podobo Marii priporočili. Tudi v poslednji bolezni smo lahko spoznali, da jih je pogled te podobe posebno tolažil. Kakor hiša sv. Frančiška je bil tudi njih dvor očetovska hiša vsih mešnikov. Kdorkoli je prišel, jim je bil ljub in drag; in več mešnikov ko so okoli sebe imeli, bolj so bili veseli. Vse mešnike so k mizi vabili, kolikor mogoče in zlasti starejše gospode tudi prenočevali. Celo svoj voz so jim radi ponudili, in jih povabili, da bi se za kratek čas na njih grajšinico peljali, kamur so jih radi sami spremili, ako jim je čas dopustil. Radi so tudi bolene mešnike vabili, da naj pridejo k njim zrak spremenit in zdravje okrepčat. Njih domač kaplan pa je imel povelje, gostom kratek čas delati in skerbeti, da bi jim kaj ne manjkalo. Pogosto so še sami pogledat prišli, ali so z vsi m lepo prevideni. — Kdo bi se tedaj čudil, da so jih mešnikl tako radi obiskat hodili, vsaj so se v njih hiši tako domači čutili, kakor otroci v hiši svojega Očeta. Po zgledu sv. Frančiška so bili slednjič ljubeznjiv oče svoje družine, ktero so ljubili kakor svoje otroke, ktera je pa tudi njih kakor očeta ljubila. Njih velika ponižnost in prijaznost je bila kriva, da je vsak brez straha k njim šel in jim potožil, kar mu je bilo na sercu; poterpežljivo so poslušali in tolažili in pomagali kakor so zamogli. Oni, ki so svoje duhovne učili, da naj lep red v svojih hišah imajo, so tudi sami kaj lepo vse v redu imeli. Lepo se je verstilo delo, molitva in druge pobožne vaje; tako da so mnogokrat gostje vsi osupnjeni djali: v njih hiši je kakor v klo-štru. Večerno molitvo so vselej z družino opravljali, ktero so med letom bogoslovci , v šolskih praznikih pa sami, v Mariboru pa skoz celo leto sami naprej molili. Da le ni bilo presilnega dela, je smela družina vsak den k sv. meši iti, v postu pa ji je bilo zapovedano. V postu so ji vsak den po meši tudi sv. evangelj in še druge molitve brali, ko se je pa velikonočna spoved približala, so sv. evangeliu tudi kerš. nauk od zakramenta pokore in sv. rešnega Telesa pridajali, da bi zamogla družina velikonočno spoved toliko pobožniši opraviti. Po zimi ob nedeljah smo jih ob ve-čerkih večkrat vidili z bukvami v rokah se v veliko družinsko izbo podati, kjer so se po celo uro ponmdili in družini kaj lepega brali in razlagali. — Je zbolel hlapec ali dekla, so jih pridno obiskovali in tolažili: je pa kdo na starost onemogel, je bila posebna hiša odločena, kjer je stanovanje in pomoč našel. Še v svoji oporoki nekdanje družine niso pozabili. Ni moglo tedaj drugače biti, kakor da jim je bila družina iz celega scrca vdana. Kadar so škof od doma šli, je bil za družino vselej den žalosti, in m&rsktero oko se je razsolzilo, če so vedili, da jih več tjeduov vidili ne bodo. Nasprot je zopet vse oživelo, ako se je den prihoda približal. Vse je k vozu hitelo, vse za sv. žegen prosilo, in vsak je bil srečen, ako je le besedico iz njib ust zaslišal. Kdorkoli je le nekoliko dni v njih dvoru prebival, je moral občutiti in spoznati, da v tej hiši prebiva in vlada katolišk škof— pobožen meŠnik — keršansk gospodar. zxrvi. Škofa Antona Martina blažena smert. Starodaven in resničen prigovor pravi: Kakoršno življenje takšna smert; sv. Dnh pa govori: „Dragocena v očeh božjih je smert njegovih svetnikov." (Ps. 115, 15.) Nadjati se je bilo, da škof, ki so vsi v Bogu in za Boga živeli, bodo tudi sladki) in srečno v Bogu zaspali in da bodo viši pastir, ki so v življenji toliko lepih zgledov svojim ovčicam dali, tudi v smerti še lep zgled nam zapustili. In zares vse, kar se je pred njih smertjo — pri njih smerti — in po njih smerti godilo, je bilo tako spodbudljivo in tolažljivo, da moramo reči: ako je bilo njih življenje v očeh božjih dragoceno, je bila njih smert še dragocenejša. Hotel jim je Bog tako blaženo smert podeliti, da bi tudi nas toliko močnejši k posnemanju njih čednost spodbudil ter nam prav jasno pokazal, da ako hočemo tako srečno umreti kakor oni, moramo tudi tako pobožno živeti, kakor oni, zakaj: kakoršno življenje takšna smert Smertna bolezen od 1. 1851, od ktere smo že govorili, je poderla njih poprej takó terdno zdravje in pervo želo njih prerane smerti jim v oserčje zasadila. Drobovina je po tisti bolezni tako oslabela, da je neki umetni zdravitelj že takrat rekel, da k vecemu še 10 let jim bo življenje zderžati zamogla, In res od leta do leta bolj pogosto in bolj nevarno so se ponavljale hude bolečine v drobovini. Veliko in pogosto so terpeli, pa nikdar toževiili; ali na njih licu smo lehko brali, koliko so na skrivnem prestati morali. Ko so mesca Junia 1. 1862 iz Rima prišli, so šli za nekoliko dni na Slatino, tamkaj nekoliko svoje zdravje uterdit za težavno obiskovanje gorate Laške dekanije, na ktero so se mislili podati. Pa ravno tisto noč, preden so menili drugo jutro pot nastopiti, jih je stara bolezen zopet hudo napadla. Zjutraj so bili vsi bledi in prepadeni in vse se je balo za njih življenje in jih prosilo, da naj to težavno pot preložijo. Ali po zgledu Kristusovem pripravljeni tudi življenje dati za svoje ovčice niso porajtali ne bolečin ne nevarnosti, ampak so serčno in pogumno pot nastopili. Že na pervo faro k sv. Rupertu so se morali po silno slabih goratih stezah peljati, vse druge fare so peš obhodili in akoravno jih je bolezen trikrat v posteljo posilila, vendar niso odjenjali, dokler ni bilo težavno delo končano. Le malo dni so si potem doma počili, zakaj že 14. Septembra so se zopet na Slatino podali in duhovne vaje s svojimi duhovni obhajali. Na videz zdravi so od jutra do večera vse pobožne vaje z nami opravljali in vsak den tudi govorico imeli. Vidili smo, kako živo jim je smert že pred očmi stala in'kako prepričani so bili, da njih ura je blizo. Takole so začeli: „Solnce mojega življenja in mnogih zmed vas se je nagnilo, občutim, da moje bivanje med vami ne bo več dolgo terpelo; skoraj bo Gospod vinograda svoji hišnji, smerti namreč zapovedal, da nas na odgovor pokliče. — Zato je zadnji čas, da se po vinogradu ozremo, ki je naši skerbi izročen, da kar smo zamudili, nadomestimo, kar smo pregrešili, popravimo, preden nam hišni oče vinograd odvzame in drugim delavcem izroči, ki mu bodo boljši sad prinesli. Vse je ležeče na zvestobi našega stana. Kaj namreč bi nas na smertni postelji za-moglo bolj tolažiti, kakor zavest zvestobe v poklicu — oj da bi nas le ne ukanila! — in kaj bi nam zamoglo smert bolj poslaj-čati, kakor klic Gospodovi: „Blagor tebi dobri in zvesti hlapec! pojdi v veselje svojega Gospoda." Tako so govorili ves čas resno in preganljivo, bolj so bile njih misli že v večnosti, kakor na svetu. Na koncu duhovnih vaj so še tri očenaše v treh jezikih molili, da bi nam pokazali, kako pri Bogu ni razločka jezikov, in da smo vsi med seboj bratje in sestre v Kristusu, bodimo si Nemci ali Slovenci. Pervi očenas so molili po latinsko v zahvalo za vse prejete gnade; — drugega so molili po nemško za vse nepričujoče brate; — tretjega so molili po slovensko za tistega zmed nas, ki bo pervi umeri. Oj pač gotovo nihče ni mislil, ne mi, ne oni, da preden bo tjedm obtekel, bo zaslttženje tega očenaša ravno njih duša že potrebovala ' Duhovne vaje so končale v petek. V sabot^ so šli še na božjo pot k Materi božji na Ptujski gori. Na večer so se peljali v Kostrivnico, kjer so za nedeljo posvccenje podružue cerkve sv. Eozalijc napovedali. Pri večerji so bili nenavadno veseli in šaljivi in čez navado dolgo so med duhovni posedeli, oj vsaj je bilo, brez da so na to mislili, poslednjokrat! V nedeljo večer so domu prišli, v pondeljok popoldne so se sli s predstojniki semeniša sprehajat do svoje gorice blizo mesta, kjer so bili sicer veseli, vender le celo malo zavžili, tako da se nam je dozdevalo, da se dobro ne počutijo. - V torek popoldne, brez da bi bili kaj položili ali komu le besedico povedali, so se v posteljo vlegli. K sreči se per-meri, da ima ravno eden njih uradnikov nekaj pri njih opraviti, kteri kar odreveni, ko jih v postelji zagleda in v hudih bolečinah ječati zasliši. Zopet jih je njih stara bolezen napadla in smert koso na korenino njih življenja nastavila. Vedno hujše in hujše prihaja in noč je bila polna hudih bolečin. Proti jutru je nekoliko preleglo. V sredo zjutraj ob petih pošljejo po svojega spovednika. Ko on k njih postelji stopi, m kako se počutijo, vpraša, so zamogli le s britkiiu ječanjem odgovoriti: „Ali jc žc mertud v drobovini nastopil ali pa bo. Želim spoved opraviti, da zamorete brez skerbi biti vi i« jaz." Do osme ure so bili potem sami v molitvi. Ko proti osmi stolni farmešter sv. resno Telo prinesejo, ktero so vsi korarje s lučmi v rokah spremljali, se vzdignjejo škof pri vseh bolečinah iz postelje, si sami talar oblečejo in na tla pokleknejo z povzdignjenimi rokami, da bi v vsi ponižnosti svojega nebeškega Gospoda prejeli. Potem se zopet sami slečejo in vležejo, odgovarjajo pobožno pri litanijah pred poslednjim oljem, kakor tudi pri mazilenji in prejmejo tudi papeževi žegen. Do poldne so bili šc precej mirni, ali ročno popoldne se jim jame hujšati in ko ob tn:li spovednik zopet k postelji stopi, rečejo vsi vdani v voljo božjo po latinsko: „Orate pro me, videtur esse ultima bora;" to se pravi: Molite za mene, zdi se mi, daje poslednja ura. — Proti petim stopita dva brata iri grofa Brandis k postelji. Pri slovesu reče starejši: „Zaupam da Vašo milost jutre že terdnejih tfhjdem." Na to škof resno odgovorijo: „Škof nema kaj dobrega na tem svetu." In ko ndajši grof pristavi: „Pa Škofija jih potrebuje, če tudi sami umreti želijo, rečejo ponižno : „Vsaj na enem človeku ni ležeče." Znamnja so se prikazale, da se smert odverniti več ne da. Njih posebni prijatelj, častni korar Marko Glazer jih prosi, da bi smel čez noč pri njih ostati; ali niso mu dovolili, ter rekli, da bojo sicer umerli, vender to noč še menda ne, da ga tedej še viditi upajo. Tudi korarje in druge duhovne so prosili, da naj se k počitku podajo, le ko jih spovednik prosi, da bi smel ostati, so molčali in tako dovolili. Od šeste do sedme ure je bila v stolni cerkvi za nje molitevna ura. Spovednik jim pove to, kar jih je močno potolažilo. Zdaj kakor eeli den so imeli naj rajši svoje oči obernjeue na podobo žalostne Matere božje nad posteljo, kakor je bilo že govorjenje. Po molitevni uri stopi se nekoliko duhovnov k postelji, ktere so posebno ljubili. Prijazno jih pogledajo in poslednjokrat ljubeznjivo se nasniejajo, po slovensko rekoč: „Ste po slovo prišli i" Potem so zopet omolknili. O poli devetih reče zdravitelj, ko žilo potipa: Smert je blizo. Spovednik pristopi in jih vpraša, ali bi jim bilo ljubo, da bi jim kaj molili V Na to odgovorijo : „Da." Zdajci pokleknejo okoli postelje vsi korarji in se drugi duhovni in vsa družina. Začnemo naj poprej moliti Lavre-tanske litanije. Enčas še zastopno odgovarjajo: „Ora pro nobis", to je: „Prosi za nas." Na enkrat izostane odgovor, in zdravitelj nam pošepta : da umirajo. Začnemo urno molitve za umirajoče, ali preden smo jih še dokončali, so mirno in sladko že svojo dušo izdihnili v roke svojega Stvarnika. Glasen jok in prebritko žalovanje napolni zdaj vso dvorano; vse se gnjete k postelji, da bi vsi še enkrat tiste roke poljubili, ktere so jih tolikokrat blagoslovile; stolni prošt pa so pristopili, da bi jim — že tretjemu škofu — rahlo oči zatisnili. In kaj to- lažljivo je opomnil njih strežcj: „Umerli so ravno tisti čas, ko so vsak deii s svojo družino večerno molitvo opravljali." Veličasten je bil njih pervi vhod v stolno cerkvo, pa še ve-ličastniši je bil njih poslednji izhod. Ljudstva natlačene so bile vse ulice, po kterih je sprevod šel. Nad 200 mešnikov iz domače in iz ptujih škofij je spremljalo preblagega očeta; ali še velikoveč jih je obžalovalo, da zavolj nedeljskih opravil od doma mogli niso; pokop je bil namreč v soboto. V .našo tolažbo so prišli tudi trije sosedni škofje: Kerški, Graški in Ljubljanski k pogrebu. Sprevod vodili in mcrtvaško mešo peli so Graški škof mertvaško govorico (v „Zgodnji Danici" 1. 1862 natisnjeno) pa so govorili stolni dekan, naš sedanji milostljivi knez in škof Jakob Maksimilian. Ker so hotlf po oporoki na pokopališu tiste fare ležali, kjer bodo umerli, so jim v naglici v mali kapelici mestnega pokopališa rako napravili, pri kteri so jim pevci nemške pevske družbe in p<5vci slovenske, čitavnicc v lepi bratovski slogi poslednjo slovo peli. Ako Kristus pravi: ,,Bodite pripravljeni, zakaj ne veste ne ure ne dneva", (Mat. 25, 13.) se bomo zdaj prepričali, da so pokojni škof tudi to povelje Kristusovo zvesto dopolnili. Že dolgo poprej, ko je Gospod zaklical. „To noč bojo tvojo dušo od tebe tirjali", (Luk. 12, 20,1 so vse časno lepo vravnali. Ko so namreč njih oporoko odpečatili, so našli, da je bila spisana 26. Novembra 1861, tedaj ravno njih poslednji rojstni d,en, kterega so vselej, kakor smo slišali, posebno za svojo dušno zveličanje obernili. Svoj poslednji rojstni d en pa so po tem takem, gotovo od Boga posebno razsvetljeni, s tim gotovim prepričanjem obhajali, da poslednjo leto svojega življenja nastopijo. Tudi oporoka jih razodeva pravega moža božjega, zato jo tukaj pristavimo. Oporok, a. „Od mene Antona Martina Slomšeka, kneza in Škota Lavan-tinskega, po dobrem premiselku pri zdravi moči in po prosti volji narejena in z lastno roko pisana, da naj se po moji smerti moja mala zapuščina takole oberne: §. 1. Svojo neumerjočo dušo izročam Bogu in pobožnemu spominu svojih prijateljev in svojih ovčic — svoje umerljivo telo pa materi — zemlji, ter naravnost zapovedani, da naj se moje telo v priprosto trugo iz nepolitiranega mehkega lesa položi in na po-kopališi tiste fare pokople, kjer bom umeri. §. 2. Svojo zapuščino, obstoječo iz nekterih dragocenost, po-hišja, nepremakljivega in premakljivega blaga, tudi cerkvenega oblačila in knjig zapuščam svojemu pravnemu nasledniku v ško-fijstvu, ter ga postavljam poglavitnega dediča, ker vse, kar gleštam od škofijstva imam, in da nadomestim škodo, ki jo je utegnilo Lavantinsko škofijstvo, ki po primeri le slabe dohodke ima, po preselitvi škofovskega sedeža v Maribor na dohodkih terpeti. §. 3. Potem ko se bo vse poravnalo, kar ima kdo po pravici iz moje zapuščine tirjati, naj se izplačajo naslednji spoiočki: 1—3. So sporočki za otroke treh sester, ki znesejo 2500 gl. „Druga moja kervna žlahtna je že pri mojem življenji obdarovana bila." 4. Zavodu za uboge v šent-Andreji na Koroškem, kjer je bil poprej sedež Lavantinskega škofijstva, sporočam 2000 gl, da se kupi hiša za uboge. Dokler se ne kupi, naj se obresti te istinc ženam (to je družbi žen j v šent Andreji v podporo ubogih izroče, brez da bi morale od tega rajtengo dajati. 5. Ubogim tiste fare, kjer bom umeri in pokopan, izročam kakor temeljno istino 1000 gl. Pričujočim ubožcem pa naj se na den mojega pogreba razdeli 300 gl. 6. V zboljšanje zavoda za onemoglo škofovo družino sporočam 2000 gl. 7. Moji družini ob času moje smerti, od oskerbnika do poslednje dekle, naj se iz moje zapuščine razun zaostalega zaslužka, in sicer onim, ki še niso pet let v moji službi, celo letno plačilo, onim pa, ki mi že čez pet let služijo, dvojno letno plačilo izplača. 8. Svojemu domačemu gospod kaplanu ob času moje smerti sporočam 500 gold., in uro, ktero naj si sam iz moje zapuščine izbere; tistemu mešniku pa, kteri mi bo ob smertni uri na strani stal, odločim za slovo tudi uro in meni lastni križ s svetinjami. 9. Svojemu strežeju sporočam razun zgoraj št. 7 njemu odločenega sporočka za čas moje lehko da hude bolezni za postrežbo 5 gl. na den; mi strežeta pa dva, gre drugemu enako povračilo, ravno toliko pa tudi hišni ali kuharici tiste hiše, kjer bom boleti ležal ali umeri. Mojo pertnino iti obleko, razun škofovskih oblačil, naj razdeli stolni fatmešfer v Mariboru po svoji volji. tO. Slednjič sporočam gospejski družbi v Mariboru 1000 gl. in družbi rokodeljskih pomočnikov 500 gl., ako te družbi za čas moje smerti še obstojite. §. 4. Vsi postavni davki teh sporočkov naj se poravnajo iz moje zapuščine in sporočki naj se brez prikratenja izplačajo. §. 5. Izpeljavca oporoke imenujem zbor prečastitega stolnega kapitola v Mariboru, ter ga prosim, naj poskerbi, da se škotijstveni inventar in moja zapuščina mojemu nasledniku čisto in popolnoma izroči; zato mu pa sporočam 2000 gl. z namenom, da korarske hiše z obresti te istinc v dobrem stanu ohrani, in škofijstvu ohranitev teh poslopij nobenih večih stroškov ne dela. Oče luči pa, od kterega vsak dober dar pride, naj poterdi to moje poslednje sporočilo, naj blagoslovi mojega naslednika in vso ljubo Lavantinsko skotijo, meni pa naj dodeli naj višoin poslednjo milost, da bi zamogel tej škotii pred njegovim tronom s svojo priprošnjo koristen biti. Amen! V Mariboru 26. Novembra 1861. Anton Martin S i o m Še k l. r., knez in škof Lavantineki. Ako na vse okolišine pred snicrtjo in pri smerti pogledamo, ali ne najdemo lepo dopolnjenih besed Davidovih: „Dragocena v očeh Gospodovih je smert njegovih svetnikov?" Si li zamore škof srečnejše smerti želeti, kakor jo smert Antona Martina bila V Poslednji rojstni den so oporoko pisali polno duhovnih in telesnih dobrih del, — poslednjo leto so romali v Rim k grobu sv. aposto- lov, --■ poslednji mesec so doveršili toliko težavno Škofovsko obiskovanje; poslednji tjeden so opravili duhovne vaje in božjo pot k Materi božji, — poslednji den so s toliko vdanostjo v voljo božjo sv. zakramente poželeli in tako pobožno prejeli, — prav do poslednjih trenutkov so v molitvi zderžali in z zdihlejern k Marii : „Prosi za nas!" pot v večnost nastopili: zares, kteri mešnik, kteri škof bi si zamogel srečnejše smerti želeti ? Glejte, tako umerje pravični, in zares dragocena v očeh Gospodovih je smert njegovih svetnikov. Komej je bilo njih življenje tehtano na tehtnici božje pravice in kakor zaupamo, večnega povračila vredno spoznano, se je tudi tehtnica človeške sodbe v njih slavo nagibati začela. Le eden glas je bil: da so bili pošten, velikodušen mož, pobožen mešnik, neutruden pastir, škof polu darežljive ljubezni. Žalovalo je v nepopisljivi žalosti duhovstvo cele Škofje. Starši duhovni so zgubili naj častitljivšega součenca — duhovni srednje starosti svojega ljubljenega učitelja in voditelja, mlajši duhovni pa svojega duhovnega očeta, vsi pa naj boljšega prijatelja, svetli zgled naj lepših mešniških čednost. Kavno so jim hotii vidno znamnje svoje ljubezni dali. Omislili so za njih 62. rojstni den prelepo škofovsko palico, ki je čisto iz srebra in bogato pozlačena iu tehta 305 lotov in velja 1330 gl. Zgoraj \ sločini je Marija, nebeška kraljica z malim Ježuškom v naročji, spodaj pa pod go-tiškimi baldahini štiri svetniki: sv. Anton in Martin, patrona po kojuega škofa, sv. Andrej potron škofije in sv. Joanez kerstnik patron stolne cerkve. Okoli znožnja pa je napis: „Antonu Martinu, knezu in škofu Lavantinskemu, pastirju čuječemu škofijsko duhovstvo v spomin globokega počešenja in hvaležnega serca. 1862." Tode že so v grobu počivali, ko je palica došla in rano našega serca Je še hujše obnovila. „Ta patica", je pisal nekdo v Danico (št. 1. 1863.) „služi enako v slavo pokojnega kneza, kakor v čast njih duhovstva, ki jih je tako ljubilo, da jih bolj ljubiti ni moglo. Ostala bo vse čase naj dražji kine naše stolne cerkve, naj glasnejša priča zlate dobe, ki jo je naša žkolija pod vodstvom Antona Martina imela. Žalovala in v brezštevilnih solzah se je solzila zapušena Seda Lavantinska, ktera je bila škofu z vso dušo in s celim sercem vdana. Ko so pridgarji njih srncrt oznanili, se je začel v nekterih cerkvah tak glasen jok in tako žalovanje, da so pridgarjc med govorom prenehati morali. Se zdaj, ako se na takih krajih, kjer so jih ljudje bolj poznali in večkrat vidili, njih ime v pridigi le imenuje, se zdajci ljudje po cerkvi razsolzijo. Tudi bralovšina sv. Cirila in Metoda se je, kakor draga zapuščina pokojnega škofa, še le po njih smerti ljudem prav priljubila in razširjati začela. Zdelo se je ljudem, da so bližej tistemu, kterega so zgubili, ako v bra-tovšino stopijo. Žaloval je ves narod slovenski, ktcremu so bili voditelj naj modrejši, ■— branite/j naj pogumriiši, — pisatelj naj glasovitneji. Po vsih slovenskih časnikih se je razlegal glas žalosti, prepevala njih slava. Slovenske čitavnice v Mariboru, Celji in v Ljubljani so napravile njim v čast slovesne besede, in pri natlačenih prostorih so poslušali družbani slavo njih del in njih življenja z milim po-češenjem, tako da se je mnogo oko solzilo. Prav primerno si je izvolila Mariborska čitavnica za tisti večer lepo pesem: „Preljubo veselje oj kje si doma", ktero so oni kakor špiritual zložili, in v kteri duša povsod po svetu veselja iše, pa ga nikjer ne najde, dokler poslednjič svoje oči proti nebesom oberne in poje: „Le tamkaj je pravo veselje doma." Žalovala jc za njimi avstrijanska uasa domovina, ktere zagovornik in branitelj z močjo besede in djanja so bili v naj vihar-nišili časih. Predsednik deželnega Graškega zbora je rekel: „Bili so mož na duhu mogočni, kteri so gorko serce imeli za narod in si vedno prizadevali, med njim širiti omiko in pobožnost." Bečki časopis „Vaterland" pa imenuje njih „delavnost tako, ktera ne kar po imenu na delavnost opostolov spominja." Dalje pravi: „Bili so škof v duhu apostolov, zvest podložnik svojega cesarja, prijatelj svojih duhovnov, oče svojih ovčic." Žalovali so za njiuii vsi sosedni Škofje in njih duhovni, kteri so jih med naj perve škofe naše dobe šteli. Neki nadškof jih imenujejo „zvestega, gorečega in neutrudnega pastirja" in želijo škofii naslednika, ki hi bil „mož enake gorečnosti in enako čiste volje." Drugi škof imenujejo njih smert „zgubo veliko za katoliško cerkvo." Tretji škof pišejo „da jih še ni lehko kedaj ktera novica tako pretresila, kakor žalostni glas njih smerti." Dalje pravijo: „Le malokdaj sem bil tako srečen z njimi skupaj priti, pa kadarkoli se je zgodilo., sem od njih slovo vzel z globokejšim počešenjem in terdno prepričan, da ima Lavantinska škofija višega pastirja, kteri je poln apostoljskega duha. To je spričevala njih globoka učenost, njih resnoba in pobožnosl, njih ncutrndena delavnost in milota, kteri se tudi nehote vsako serce uklone. Lehko si mislim, koliko nad za osiroteno škofijo je z njimi vred pokopanih." — Neki korar sosednje škofije pa piše: „Vaš veliki in sveti škof, apostol Slovencev, naše veselje in naša ljubezen so tedaj umerli, da bi prejeli zasluženo plačilo! Kar je nekdaj rekel velik papež Benedikt XIV. o smerti zveličanega Lenarta (a porto M.), to tolaži tudi nas: „„Veliko smo zgubili, pa mogočnega priprošnika pri Bogu pridobili."" To so bile moje misli, pa tudi mnogih drugih duhovnov, ko smo pervokrat po smerti pri sv. meši za nje molili: Škof ne potrebujejo naših molitev; pa mi potrebujemo njih prošinj. Dva lista, ki so mi jih to poletje pisali in ktera zdaj kakor dve svetinji shranjujem, so sklenili z besedami: „„Pridite v Maribor, preden umerjeni."" Zguba je za cerkvo je za Slovenec nenamest-ljiva. Anton Martin so bili eden naj večih škofov našega cesarstva — to je naše prepričanje." Žalovala pa je pred vsim Solnograška nadškofovska cerkva, duhovna mati naše škofije, ktera jih je pred 17 letmi s pastirsko palico poslala, da bi njeno hčerko, Lavantinsko škofijo vodili in vladali. Kavno v tisti uri, ko so nadškof našega sedanjega kneza in škofa posvečevali, so tudi pokojnega kneza z serčnim omilova-njem v misel vzeli in med drugim rekli: „Zguba za Lavantinsko škofijo je čez vse britka, ker je tako izverstnega pastirja zgubila — in ta zguba, kdo bi bil mislil, da je tako blizo ! . . Nam tedaj ne ostane drugega, kakor presladki spomin tega moža in hvaležno serce za vse dobrote, ktere je skazal svojemu duhovstvu in 1 j ud stvu, pa tudi za prelepi zgled čednosti, kterega je nam, svojim bratom dajal, dokler je živel. Ne mogel bi sc pa njegovemu spominu bolj hvaležen skazati, kakor ako bi mi bilo mogoče najti moža, dediča nja apostoljske gorečnosti in njegovih čednost, kterega bi na njegovo mesto in nja sedež postavi), da bi tolažil žalostno ljudstvo in hodivši po stopinjah prednikovih v pravem cerkvenem duhu apostoljsko službo opravljal." Ako se pa čast in slava Antona Martina glasi od škofije do škofije in od dežele do dežele, aH ne bomo tudi mi iz celega serca Bogu čast in hvalo dajali, da nam jih je ako le tudi za malo let podaril? Ali ne bomo spoznali svoje svete dolžnosti, da njih nauke zvesto ohranimo, njih dela pogumno nadaljujemo, njih lepe zglede pa posnemamo ? Naj bo in ostane tedaj spomin pervega kneza in škofa Mariborskega, — kteri so kakor naš božji Učitelj, ,,dobrote delivsi med nami hodili" — blagoslovljen v tem mestu za vselej! — Naj prebiva njih duh nad naša škofijo na veke, kteri so vse, kar so bili in imeli, darovali! — Naj sveti vse čase zvezda njih čednost pastirjem in ovčicam po stezi zveličanja in naj jih ogreva in navdušuje za enake dela v čast božjo in duš zveličanje!—Naj bodo pa tudi oni, kakor so si v oporoki želeli, priprošnik našega ljudstva pred božjim tronom in kar so nar rajše delali na zemlji, naj nadaljujejo tudi v nebesih ter prosijo: da božji blagoslov vselej čez nas pride in pri nas ostane! S p ®»ti na grobu vladika Antona Martina. (Iz zgodnje Danice. 1862. 1. 29. Spisal Anton Urnek.) Puhte dišave blage čez ledine, Iz nježnih bilk poganja pisan evet; Potoki bistri močijo ravnine, Sprehaja se po njih slovenski svet. Vverstim se radosten med zveste sine, Zagledam tamno versto prešlih let. Radnjemo se zornega že svita, Sviti oba solnčna je očem še skrita. Med množico je hrabre mož postave, Cversto na tlaku zvikšanem stoji. Blišči se zlati venec mu znad glave, In jezik Ijubeznjivo govori. Od vsih razlegajo se klici slave, Ko mili glas njegovih strun doni; Vse ljudstvo se krog njega zbira rado, Odpira serce staro mu in mlado. Al glej 1 izmed oblakov ga obsije Se enkrat— zadnjič jasni solnčni žar; Svitloba jasna naglo spet se skrije, Povzdigne temen se za njo vihar. In oh — naj blažje serce več ne bije, Obmolkne strun srebernih rajski dar: Zgubi naj lepša Žena zaročnika, Zgubi očeta ljudstvo in vodnika. — Razumeš glas, predraga domovina, Ki ranil ti globoko je serce? Gomila krije verlega Martina, K počitku sklenjene so mu roke. Ne boš, pokojnik blagi! brez spomina, Za vekovitost dela govore! Al drago bilo Tvoje je življenje, Od blagih sere pa težko je ločenje! Korakal si, kot zvezda čez višino, Iz proste verste na visoko čast, Iskreno ljubil rod in domovino, Njej v blagor višo si imel oblast. Kot spomladansko solnce na rastlino Razliva žarke, pospešuje rast, Tako si vedil Ti svoj rod buditi, In serca blažiti mn, um vedriti. Slovencem komaj se je razdanilo, Razlegal že se je Tvoj sladki glas! Ko se nebo je lepše razvedrilo, Ko jasniši je nam prihajal čas, Oveseljen si slavec pel bolj milo, Zapustil pa prezgodaj si Parnas. Prezgodaj vtihnile so Tvoje strune, Prezgodaj glas molči, ki rod presuae! — Počivaj mirno, ljubi naš Martine! Pokojno spavaj, dragi, in sladko. Saj v krilu si slovenske domovine, Ki ljubil si jo tolikanj gorko. Izpred oči naj duh ji Tvoj ne zgine, Da srečna bode, pomni naj zvesto Serca preblagega goreče želje, Besede Tvoje, sveto nam povelje: „Ne zabite, slovenski sini zali! Edino prava je resnice pot. Zastonj bi sreče si brez nje iskali, Zagazili bi v mrežo hudih zmot. Zato glasovi vaši kot kristali Naj čisti bojo vedno in povsod: Plamenov zračnih se le naglo skrije, Zar zvezd nebeških pa na veke sije." — „Tedaj zatiraj berž peklenske zmaje, Če v dom ti sili kdaj neverski hrum. Prihodnost brani ti cveteče mlaje, Daravno jutro je, imej pogum. Za solncem tvojega sveta tečaje Naj suče blago serce, bister um: Potem bo srečna tvoja očetnjava, Slovenski rod, in večna tvoja slava!"