a i s ® [g SJ §} ES a l§3 © ES ra !§ ® m ©, © 4? v^3o m © s $ M E E m m ta © g} Uieruntöreißigskr Jahresbericht der deutschen lllltS*! in Triest. Veröffentlicht am Schlüsse des Schuljahres $ cit n i c TRIEST. Im Selbstverläge der k. k. Stiuits-Oberrcnlsckule. 1904. £SJ © m m © 1 © © © l s © s a © © ©©©©©©©©■©©©©©©©©•©©©©©©©© f§> © © I $3 f DierunMreißicjsier Jahresbericht der deutschen Staats-Oberrealschule in Triest, veröffentlicht am Schlüsse des Schuljahres 1905-1904. INHALT : Morphogenetischc Skizzen aus Istrien von Dr. Norbert Krebs. Scliulnuchrichten vom Direktor Justus Hendrych, k. k. Schulrat. TRIEST. Iin Selbstvorlage der k. k. Staats-Oborreal schult*. 1004. INHALT. Seito Morphogenetische Skizzen aus Istrien, von Dr. Norbert Krebs ... I ]. Der Lehrkörper und die Lehrfacherverteilung....................1 II. Die Lehrverfassung.................................................4 III. Verzeichnis der Lehrbücher (für 1904-1905)....................... 18 IV. Schriftliche Aufgaben aus der Unterrichtssprache für die oberen Klassen...............................................21 V. Die Lehrmittelsammlungen..........................................28 VI. Unterstützungswesen...............................................28 VII. Maturitätspiüfung............................................... 30 VIII. Die wichtigsten Verfügungen der Vorgesetzten Behörden . . 32 IX. Chronik der Schule................................................34 X. Kundmachung bezüglich des nächsten Schuljahres....................41 XI. Statistische Notizen..............................................48 ’ -14 XII. Verzeichnis der Schüler...........................................46 f niorphoqenetische Skizzen aus Istrien. Von XDr. Norbert KreTos. Einleitung: Abriß der geologischen Geschichte des Landes. Die Halbinsel Istrien bildet ein Glied des dinarischen Systenies; ihre geologische Struktur und ihre Oberflächenform stimmt mit der der größeren Einheit überein. Die Gesteine, die im Lande herrschen, gehören teils der Kreide-, teils der älteren Tertiärzeit an und zerfallen petrographisch blol.i in zwei, allerdings sehr verschiedene Arten, den meist lichten, durchlässigen und darum karstbildenden Kalk und die graublauen, in der Verwitterung gelb und braun werdenden Sandsteine und Mergel, die kein Wasser durchlassen. Herrschen dort auf dem nackten, starren Poden Karren, Dolinen und Grotten, so linden sich da- zwischen sanft geböschten Höhen unzählige Gräben und Rinnen. Hier rauschen nach Regengüssen viel hundert Bächlein, dort verschlingt der durstige Boden alles Wasser und schafft es nach längeren und kürzeren unterirdischen Wegen am Fuß der Plateaus, oft angesichts des Meeres, in gewaltigen Quellen zutage. Nur wo die Verwitterung weiter vorgeschritten ist, sammelt sich über den Karrenfurchen die rote Dammerde, die das Einsickern des atmosphärischen Wassers erschwert. Darauf beruht die Einteilung des Landes in ein weißes, graues und rotes Istrien. Nicht immer war das Land so beschaffen wie heute. In einem Zeitraum, der sich nicht mit irdischen Jahren messen läßt, entwickelte sich allmählich seine Gestalt aus anderen, längst verschwundenen Formen. Wie sicli nun die Geschichte eines Staates aus seinen gegenwärtigen Verhältnissen und mancherlei Urkunden ermitteln läßt, so gibt es auch Zeugen und Anhaltspunkte für die geologische Vergangenheit eines Landes. Wenn auch nicht jedes Detail, lassen sich doch die markantesten Epochen dieser erdgeschichtlichen Entwicklung feststellen. In einem seichten, von Tieren und Pflanzen reich’belebten Meere wurde der Kalkschlamm und späterhin der Sand aufgehäuft-, der jetzt — zu hartem Fels gestaltet — unsere Berge bildet. Versteinerte Reste von Algen, Muscheln und Schnecken weisen auf den einstigen Urzustand hin. Damals lag eine Schicht flach über der anderen und jede höhere war zugleich jünger. Gebirgsbildende Bewegungen haben aber dann diese ruhige Lagerung gestört, die Gesteine in groJ.Se und kleine Falten gelegt, gepreßt, verdrückt und aufeinander geschoben. Wie ein gekneteter Teig liegen nunmehr die harten Felsbänke über- und ineinander und nicht selten kann man beobachten, daß die ältesten Schichten zu oberst liegen und die jüngeren ihren Druck aushalten müssen. Eine Folge der gewaltsamen Veränderungen war die allmähliche Erhebung des ganzen weiten Gebietes über das Meeresniveau; es wurde (im mittleren Tertiär) Festland und blieb es bis heute. Das fließende Wasser und der Wind, Frost und Hitze haben die Formen Istriens geschaffen und zwar zunächst eine weite Ebene, die jetzt in ziemlich großer Höhe, meist zwischen 800 und 500 Metern liegt und nur um einen kleinen Betrag von höheren Gebirgsgruppen überragt wird. Sie war ursprünglich wohl keine Hochebene, sondern eine Tiefebene und reichte noch weit über die Adriaküste westwärts; denn das Meer bestand damals noch nicht in seiner gegenwärtigen Gestalt. Allmählich hob sich aber das Land weiter über den Meeresspiegel, die Flüsse vermochten sich nicht mehr auf der Ebene zu erhalten, sondern bildeten breite Täler. Ihre Spuren erkennen wir in 50 bis 200 Meter hoch gelegenen (pliozänen ?) Terrassen. Als sich die Niveauunterschiede zwischen Land und Meer noch weiter vergrößerten, vertieften sich die Täler zu ihrer jetzigen Gestalt. Damals war das Becken der nördlichen Adria vorhanden, doch scheint der östliche Teil noch nicht vom Meere eingenommen worden zu sein. Jedenfalls haben, als das Salzwasser schon weit vorgedrungen war, die quar-nerischen und dalmatinischen Inseln noah Stücke des Festlandes gebildet. Sandvorkommnisse und die Reste großer Säugetiere auf ihnen fordern eine Land Verbindung noch während der Diluvialzeit. Zur Zeit der miozänen Ebene lag der Grundwasserspiegel knapp unter der Oberfläche, zu einer Verkarstung war kein Anlaß vorhanden. Als aber aus der Tiefebene eine Hochebene "Wurde, senkte sich der Grundwasserspiegel: im Sandsteingebiet kam es zur Ausbildung der Täler, die Kalkoberfläche erhielt ihre jetzige Gestalt. Nur starke Flüsse wie Quieto, Foiba und Arsa vermochten das Kalkplateau zu durchqueren. Wahrend der Eiszeit hatten die Täler einen längeren Lauf und waren wasserreicher als in der Gegenwart. Die tiefen Meereseinschnitte wie die Buchten von Muggia, Capodistria und Pirano, der Leme- und Arsakanal sind, wie Formen und Tiefen Verhältnisse beweisen, unter das Meeresniveau geratene Flußtäler. Daraus geht hervor, dali sich das Land, wie cs sich früher aus dem Meere erhob, nun — wenigstens an der Küste — wieder langsam senkte. Der geringen Kraft der istrischen Flüsse ist es nicht gelungen, dem Eindringen des Meeres Widerstand zu leisten; bloß der Quieto, der aus den leicht verwitternden Mergelgebieten Inneristriens kommt, arbeitet durch seine Schlammführung der Küstensenkung entgegen. Diese Senkung scheint noch bis in historische Zeit fortzugehen; zahlreiche Baureste der Römer liegen heute unter dem Meeresspiegel. Nur der Krainer Schneeberg mag, wie Karansätze und diluviale Schuttkegel wahrscheinlich machen, zur Eiszeit kleine Gletscher beherbergt haben. Die Anzeichen größerer Feuchtigkeit treten uns aber allenthalben entgegen; Schutthalden und Schuttkegel stammen von damals, ausgetrocknete Täler beweisen, daß die jüngste Zeit wasserärmer ist als die vorhergehende Periode. Auch die Gegenwart ist keine Zeit der Kuhe. Die erdgestaltenden Kräfte dauern fort, nur ist die kurze Spanne Zeit des Menschenlebens bei weitem nicht hinreichend, den steten Wechsel zu erkennen, der mit Berg und Tal, Land und Meer vor sich geht. Auf der Höhe schreitet die Verkarstung weiter, im Sandstein spült das Regenwasser die Gehänge blank, im Tale aber schleichen die Flüsse träge dahin und häufen Lehm-schicht über Lehmschicht; das eindringende Meer stavit ihren Lauf, es untergräbt die Steilufer und lagert niedrige Dünen-wällo vor die Buchten. Erdbeben gemahnen schließlich von Zeit zu Zeit, daß auch die Gewalten des Erdinneren nicht erloschen sind. In den folgenden Abschnitten soll es nun unsere Aufgabe sein, einige bemerkenswertere Gebiete Istriens vom Avissen-schaftlichen Standpunkte aus zu besprechen. Ausgewählt sind solche Regionen, die das einleitungsweise Gesagte erhärten oder sonst Belege zur Entstehungsgeschichte der Formen bringen. Für den Verfasser bilden die hier veröffentlichten Skizzen lediglich Vorstudien zu einer größeren Arbeit über die istrische Halbinsel. Dem Leser ist, da viel topographisches Detail gebracht werden muß, die Heranziehung der Spezialkarte zum Verständnis empfohlen. * I. Das Kosandratal bei Triest. ') Von Monfalcone bis zum Monte Maggiore erstreckt sich fast geradlinig der Steilabfall des Hochkarstes gegen das isti’ische Sandsteingebiet. An ein weites Plateauland, das im Westen 300, im Osten fast 800 Meter hoch ist, stößt ein stark gefurchtes Gelände, dessen Täler fast im Meeresniveau liegen und dessen Höhen 400 Meter fast nie übersteigen. Der gewaltige Abfall des Plateaus gleicht einer festen Mauer und den Basteien ähnlich erheben sich im Rosandra- und Risano-gebiet an seiner Kante dort und da Ruinen alter Burgen, von denen man weit über Land und Meer zu sehen vermag. An einer einzigen Stelle ist eine Bresche in der Mauer, gebildet durch das Rosandratal, das die istrische Staatsbahn benützt, um von Triest-St. Andrae die 500 Meter hoho Karstfläche zu erklimmen. Das in der italienischen Literatur auch Lusandra genannte Flüßchen -) mündet bei Zaule in die Bucht von Muggia. Seinen Unterlauf umschließt ein breites Tal, das sich plötzlich verengt, wo der Kalk an den Sandstein grenzt. Erst an dieser Stelle, beim Dorfe Bolliunz beginnt die Schlucht, die den Steilabfall durchbricht. Gegen oben hin gabelt sich dann der Bach in mehrere Aste, von denen der bedeutendste, Botaö, seine Quellen bis an die Flanken des Slavnikstockes zurückschiebt. Nicht die Größe, sondern seine Lage ist das auffallendste an dom Tälchen, dessen Ader in trockenen Sommern fast versiegt. Warum entstand gerade hier ein Tal quor durch den Kalk, während sonst keiner der Flüsse in den Steilabfall einzu-schneiden vermochte? Der Timavo entspringt am Rand der friaulisehen Ebene, die Quollen der Aurisina liegen hart am Meeresstrand, die Bäche um Triest greifen nicht über das Sandsteingebiet hinaus. Die istrische Reka und der Risano bilden ihr Quertal bloß im Flysch, der Oberlauf folgt der Gesteinsgrenze, dringt aber nicht in den Kalk ein; beim Risano erkennt man obendrein deutlich, dal.) er die Kalkwelle von Covedo umfließt und erst dort nach West umbiegt, wo diese tief genug untergetaucht ist. Ähnlichkeiten bestehen. Auch hier folgen die Quelltäler der Gesteinsgrenze; sie fließen jeweils am Rande einer kleinen Flyschmulde, die sich zwischen Draga und Klanec erstreckt. Da aber dieses Sandsteingebiet von der Hauptmasse fast völlig isoliert ist, blieb dem Fluß nur die Wahl, eine Schlucht durch den Kalk zu graben oder unterirdisch denselben zu queren. ') Vgl. Spezialkarto 1 : 75.000, Zono 23, Col. X. Sesana und St. Peter. 3) Vgl. B. Benussi, La regione Giulia, Parenzo 100:i, j>. 130. Daß das erstere geschah, ist wohl in den speziellen geologischen Verhältnissen begründet. Der geradlinige Verlauf des Steilabfalles erfährt hier eine Knickung, das Schichtstreichen beugt plötzlich aus südöstlicher in südsüdöstliche Richtung um und zugleich ändern sich die gesamten Lagerungs-Verhältnisse. Bei Kluč an der Straße von Triest nach Borst fällt der Kalk unter etwa 50u gegen Südwest, oberhalb Ricmanje steigert sich der Betrag bis über 80°, am Wege von Borst nach Jesero aber trifft man bereits die Überschiebung des Kalkes über den jüngeren Sandstein. Die Schichten fallen hier und in der ganzen Rosandraschlucht gegen Nordost, und weiterhin infolge des Umbeugens gegen Ostnordost. So erklärt sich die Gegenüberstellung des Triester Karstes mit steiler', aber normaler Anlagerung des Sandsteines gegenüber dem Tschitschenboden mit seinen fast schwebenden, aber überschobenen Profilen.1) Man sieht aber noch mehr als diese allmähliche Steilerstellung und Umkippung. Im letzten Teil des Durchbruchstales zwischen Gorenji Konec und Bolliunz erkennt man eine schöne Antiklinale, deren südlicher Flügel etwas steiler ist als der nördliche. Am Wege von Bolliunz nach Borst bemerkt man regelmäßiges Fallen nach allen Seiten, bei den Quellen südöstlich von Bolliunz legt sich der Kalk schon etwas über den Sandstein drüber. Auch diese erst neu auftauchende Antiklinale wird in eine liegende Falte umgestaltet. Eine größtenteils mit Schutt bedeckte Einsattelung führt vom Hügel Cote 230,-’) der größtenteils dem Südflügel der Antiklinale angehört, zu zwei anderen Hügeln, auf denen der Friedhof von Sabreseo und Schloß Mocco liegen. Bei ersterem Orte herrscht Südwest-, bei letzterem Nordostfallen. Das Schichtstreichen geht nach Südsüdost, während die Überschiebungslinie des höher gelegenen Plateaurandes hier rein östlich gerichtet ist. Die neue Antiklinale stößt also scharf von der Hauptmasse ab, sie hängt aber nicht mit ihr zusammen. Ein diagonal verlaufender, in der Natur deutlich ausgeprägter Bruch schneidet das Gewölbe ab und in der Versenkung zwischen den beiden Schollen liegt Flvsch eingekeilt, der infolge des starken Druckes fast metamorphosiert ist. Dieser arg gepreßte Sandsteinstreifen findet eine Fortsetzung im Selo-Graben zwischen Vrh Griža und dem Kamm, an dem das Kirchlein Santa Maria liegt. Mit ihm beugt er allmählich gegen Südsüdost um und verschwindet. Während der ') Vgl. G. S t a o h o : „Die Eocängebiete in Innerkrain und Istrien“, Jahrbuch d. k k. geologischen Reichsanstalt, 18ß4, p. 80. ■) Marohesetti, der von hier einen Castelliore beschreibt, nennt dio Höhe S. Michele di Bafmoli (AtLi dol niusoo civico di Storia naturale, X. Bd., p. 6(5). Streifen gegen Osten hin schmäler wird, gewinnt der nächste, der von Jesero herabzieht, größere Breite. Zuerst verläuft er am steilen Nordgehänge zwischen schroffen Kalkwänden und quert die Bahn zwischen den beiden Tunnelpaaren; seine Fortsetzung bildet die Flyschmulde von Klanec, die durch seine Vereinigung mit dem Flyschstreifen von Draga entsteht. Zwischen den beiden taucht die Kalkwelle Vk. stana unter, um erst wieder zwischen Ocisla und Klanec zu erscheinen. Hier endet das Sandsteingebiet, wie es begonnen, in zwei schmalen, fast verdrückten Streifen. So sehen wir bei stumpfwinkeliger oder bogenförmiger Änderung des ganzen Streichens einzelne Wellen untertauchen, andere sich erheben; daraus ergibt sich das ruckweise Vorspringen der kalkigen Sedimente gegen Südwest und infolge der Lagerungsänderung das Einfalten und Verdrücken der Sandsteine, die noch bei Borst vom Kalke reinlich geschieden sind. Wie wir oben sahen, blieben dabei tektonische Störungen nicht aus. Das Tal quert eine Stelle im Gebirgsbau, die am besten mit Scharungen oder Querbrüchen verglichen werden kann; sein Einschneiden ward dadurch erleichtert.1) Der Weg entspricht von Botac bis unterhalb Mocco der Senke zwischen den Faltengewölben und läuft parallel einem Flyschstreifen, der jetzt nur schmal ist, beim Beginn der Erosion aber eine größere Breite eingenommen haben dürfte. BloJ.i das unterste Stück bis Bolliunz ist typisches Quertal; für seine Bildung wäre ein epigenetischer Vorgang nicht ausgeschlossen, derart, daß ursprünglich Flysch den Anfang der Antiklinale bedeckte, dieser abgetragen wurde und das Tal sich im Kalk weiterver-tiefen mußte. Die Form des Tales ist die des Canon. Die alte Hochfläche läßt sich deutlich erkennen. Brski vrh (400 Meter), Vk. stana (442 Meter) und Vrh Griža (458 Meter) kennzeichnen iliren Rand, die Plateauflächen um Micheli (486 Mieter), Oosina (493 Meter), Petrigna (466 Meter), Klanec (480 Meter) das innerhalb gelegene Terrain. In derselben Höhe liegt die Talung von Matteria und die Mündung der kurzen Täler von Gročana und Vrchpolje; selbst das Flyschland verleugnet um Becca den Plateaucharakter nicht. Gerade in der Rosandraschlucht zeigt sich die Unabhängigkeit der Plateaufläche vom Schichtfallen. Letzteres ändert die Richtung und ist überwiegend steil geneigt. Es mag die Frage aufgeworfen werden, durch welche Kräfte die Abrasionsebene entstanden ist. Die Beantwortung ') Über die Bedeutung derselben für dio Talbildung: Diener, „Die Durchbruchstäler der nordöstlichen Kalkalpen“, Mitteilungen d. k. k. geograph. Gesellschaft Wien, 42. Bd , pag. 146. ist schwierig, da sich hier wie auch sonst auf den Karsthochflächen keine jugendlichen Ablagerungen erhalten haben. Flyschtrümmer, die man dort und da findet, sind nicht gerundet und wohl von alten und neueren Bauten verschleppt. Cvijic *) erklärt ähnliche Verebnungsflächen aus der Denudation und der Erosion durch kurze, häufig die Richtung verändernde Bäche, Penck2) ist derselben Ansicht und betont ausdrücklich, dal! nicht marine Kräfte dafür verantwortlich gemacht werden können. Das Fehlen von Gerollen mag sich, wie auch G r u n d :i) andeutete, daraus erklären, daß die spärlichen Schotter in der folgenden Verkarstungsperiode offenbar gänzlich zerstört wurden. Das gilt zunächst für Kalkschotter, trifft aber auch für das Material aus den Sandsteingebieten zu, in denen die Gewässer ihren Ursprung genommen haben müssen. Bei geringem Gefälle kommt es im heutigen Istrien nirgends zur Schotterablagerung; es häuft sich nur Lehm an. Dieser aber wird in Dolinen und Ponore hineingeschwemmt und mischt sich mit der Terra rossa. Wir würden also nach der Verkarstung der Fläche vergebens nach Flyschgeröllen suchen. Der Steilrand der aufgesetzten Berge von Basovizza über Cosina nach Podgorje ließe sich zur Annahme mariner Abrasion als ehemalige Küstenlinie verwerten; südwestlich davon ist das alte Niveau als Ebene, nordöstlich davon in Gestalt von Trockentälern erhalten. Aber es fehlen durchaus bezeichnende Küstenformen; es gibt weder Strandlinien noch Kliffs am Gebirgssaum. So spricht nichts gegen die fluviatile Entstehung. Das Gefälle der Flüsse war offenbar gering und muß gegen AVesten gerichtet gewesen sein. Die Senkung der heutigen Hochfläche ist aber dafür nicht beweiskräftig, da tektonische Störungen noch nach ihrer Bildung eingesetzt haben. Mit der Tieferlegung des Grundwasserspiegels begann die Zertalung. Sie folgte nach Kräften den Streifen weicher Gesteinsschichten und hat so aus der ebenen Oberfläche, die den verwickelten Bau kaum erraten ließ, ein vom petrogra-phischen Charakter stark abhängiges Landschaftsbild erzeugt. Der Selagraben ist das beste Beispiel dafür, daß dem weichen Sandstein sich die Talfurche anpaßte. Nahe der Gesteinsgrenze verläuft der Griža potok, der nächst Becca entspringt, aber ') „Morphologische und glaziale Studien aus Bosnien, der Herzegowina und Montenegro. II. Teil. Die Karstpoljen.“ Abhandl. d, goograph. Gesellschaft Wien, III. Bd. Nr. 2, pag. 78. 2) „ßeomorphologische Studien aus der Herzegowina“, Zeitschrift des Deutschen und Österreich. Alpenvereines 1900, pag. 33. :1) „Die Karsthydrographie, Studien aus Westbosnien.“ Geograph. Abhandlungen VII/3, pag. 62. offenbar früher ein längeres Quelltal besaß. *) Bei der Tieferlegung geriet der Bach an einer Stelle auf den unter dem Flysch anstehenden Kalk und versiegte. Ein Ponor hat den Unterlauf um sein Quellgebiet gebracht. Auch der dem Griža potok fast gegenüber mündende Bach von Draga hat seine Entwicklung durch die zutage tretenden Gesteinsfonnen erhalten. Ursprünglich war die Antiklinale der Vk. stana mehr vom Flysch bedeckt, der Bach floß um sie herum. Als aber immer mehr Kalk aufgedeckt wurde, versuchte er in das durchlässige Gestein einzuschneiden. Wie das kaskadenreiche und häufig trockenliegende Bett zeigt, ist ihm dies nur zum kleineren Teil gelungen. Das Seitental mündet mit einer Stufe und sein Wasser versiegt an der oberen Kalkgrenze. Dem Haupttal sind ebensowenig ausgereifte Formen eigen. Auf Strecken geringen Gefälles folgen Stufen und unterhalb des Weilers Bottaz bildet der Bach einen Wasserfall, genau an der Grenze von Kalk und Sandstein. Der Fall ist aber nur bei stärkerer Wasserführung in Funktion, bei Niederwasser sickert die schwache Ader durch den Fels und rieselt unterhalb im Geröll weiter. An Terrassenspuren fehlt es in der eigentlichen Schlucht fast ganz, die Gehänge sind steil und ihre Felsformen abhängig vom Schichtfallen. GeAvaltige spiegelnde Flächen ragen im Süden beim Wallfahrtskirchlein Santa Maria auf, klotzige Felsbänke mit zwischenliegenden Leisten sind der gegenüberliegenden Böschung eigentümlich. Die auffallendste Erscheinung aber ist die enorme Schutthaldenentwicklung, die im Verein mit der geringen Vegetation dem Tal das Bild eines „Wadi“ verleiht. Der Vrh Griža ist fast ganz im Schutt vergraben. Zwar besteht auch hier, wie Hettner 2) unlängst für die sächsische Schweiz nachgewiesen, der Fußhang beiweitem nicht nur aus Schutt, sondern aus anstehendem Gestein, doch zeigen die Profile bei Gorenji Konec eine gewaltige Mächtigkeit der Ablagerung. Die Annahme, daß man es mit eingestürzten Höhlengängen zu tun habe, ist trotzdem von der Hand zu weisen. Der Böschungswinkel von etwa 30° entspricht normaler Anlagerung, das Material ist zu fein und stellenweise deutlich geschichtet. Die Schutthalden sind nicht bloß Produkte der jüngsten Zeit, sondern stammen zum Teil aus einer früheren Epoche. Dafür spricht einerseits der Umstand, daß sie heute vom Bache wieder angeschnitten, also in ihren untersten Teilen zerstört werden, andererseits die feste konglomeratartige Lagerung, die gegen oben hin sich immer stärker zementiert. Die oberste, von der Sonne gebleichte Schicht ist so hart, daß sie ihre ‘) Vgl. dieso Arbeit, pag. 19. 2) Geograph. Zeitschrift, IX. Jahrgang, pag. 615. Unterlage vor weiterer Umlagerung schützt. Ihre Verfestigung mag sich wohl durch die große Verdunstung erklären; die auf der Höhe des Borges gelösten Bestandteile bilden in einer tieferen Zone das Mittel zur Zementierung. Oben, wo die Felsen in größerer Zahl herausragen, geht die Schuttbildung noch weiter; jüngeres, lockeres Geröll lagert sich auf die harte Kruste. Begünstigt ist der Prozeß durch das Material, unreinen Alveolinenkalk, der mechanischer Zerstörung mehr ausgeset.zt ist als chemischer Umwandlung. Von der eingeschwemmten Terra rossa erhält die Breccie eine rötliche Färbung. Verwittert wird dies Material, wie K. Moser x) zeigte, in Brauneisen umgewandelt. Trotz des tiefen Einschnittes, den die Rosandrascliluclit im Kalkplateau bildet, fehlt es im Tale an Quellen. Das Wasser des Flusses kommt aus dem Flysch und schwankt in seiner Menge je nach der Jahreszeit; im Sommer müssen die Mühlen bei Gorenji Konec infolge der Trockenheit feiern. Obgleich das mutmaßliche Einzugsgebiet überwiegend aus Kalkboden besteht, trägt die Rosandra Gießbachcharakter. Die schmalen Flyschstreifen verhindern eine direkte Grundwasserströmung zum Tal, die Gewässer werden abgelenkt und in die Seitenbäche geleitet. Erst dort, wo südlich des Rosandratales sich die Flyschzüge schließen, erscheinen Quellen, so in etwa 55 bis 60 Meter Höhe bei Bolliunz und etwas höher bei Dolina. Besonders die Lage der Quellen bei Bolliunz ist bezeichnend; es ist der tiefste Punkt, an dem der Kalk direkt an den Talboden stößt, etwas südlicher legt sich undurchlässiger Mergel davor. Genau so, wie es E. Curtius 2) für Südgriechenland beschrieben hat, liegen auch hier die Quellen nicht in der Talmulde, sondern an einem in die Ebene hinausspringenden Sporne. II. Foiba und Leme-Draga.:|) Zwei Erscheinungen sind in der Talentwicklung Mittelistriens besonders auffallend, die gemeinsame Ursprungsstelle der wichtigsten Flüsse und die verschiedene Höhenlage ihrer Täler. Zwischen Colmo und Lupoglava liegt der hydrographische Knotenpunkt des Landes. Im Westen greift der Quieto mit seinen mannigfaltigen Quollbächen fingerförmig ein, im Südosten sammelt die Bogliunsizza ihr Wasser, um es dem trüben čepic-See zuzuführen, im Südwesten entspringt die Foiba. ’) „ManganerzVorkommen von Kroglje bei Dolina in Istrien,“ Verhandl. d. geolog, Reichsanstalt. 1903, |>. 981. a) Der Peloponnes, Gotha 1851, I. Bd., pag. 37. ;l) Vgl. Spozialkarton Zone 24, Col. X. Pingnente, Voloska; Zone 25, Col. IX. Parenzo, Rovigno, und Zone 25, Col. X. Mitterburg, Albona. Klein und schmächtig erscheint das Gebiet dieses Flusses gegenüber den weitverzweigten Systemen seiner Nachbarn, deren Täler um 100 bis 200 Meter tiefer liegen. Nirgends tritt einem der Gegensatz in der hydrographischen Entwicklung so klar entgegen wie beim Eisenbahntunnel vor 'Boruti,o; sein Nordportal liegt 113 Meter über dem Talboden der Fiumera, das Südportal im Niveau des Foibatales selbst. Aus der relativ hohen Lage erklärt sich wohl die Beschränkung des Flußgebietes, so dal3 vornehmlich an der südöstlichen Seite die Wasserscheide knapp ans Haupttal heranreicht. Wie aber erklärt sich die hohe Lage selbst? Der Weg zum Meere ist hier allerdings weiter als an der Arsa und dem Quieto, doch reicht der Betrag nicht hin, die Unterschiede zu rechtfertigen. Nun erreicht aber heute die Foiba das Meer nicht mehr, sondern verschwindet bei Pisino in einem 128 Meter tiefen Schlund, *) der ihr den Namen gegeben hat. Da drängt sich denn eine andere Frage auf: Ist etwa die Talentwicklung durch die Schlundbildung aufgehalten worden und zeigt ihre Sohle vielleicht die Zustände, die im Quietotal herrschten, als die großen Terrassen entstanden, die sich überall verfolgen lassen? Sie finden sich im Gebiete der Bottonega in etwa 220 bis 270 Meter Höhe, also im Niveau des Foibatales zwischen Cerovglie und Pisino. Wir werden die Frage nur beantworten können, wenn wir die jetzigen Formen betrachtet haben. Bis unterhalb Novacco ist der Talboden breit und sumpfig, Terrassen begleiten ihn in größeren und geringeren Höhen, das Talprofil ist assymetrisch und zwar ist, Avie in Istrien immer, das linke, südliche Talgehänge das steilere. Bei den geringen Höhenunterschieden fehlen hier die sonst so häufigen Plaiken und Kacheln,2) die Gehänge sind mit Wald bedeckt, die Landschaft macht einen lieblichen Eindruck. Bei der Eisenbahnbrücke unweit der Cote 256 ändert sich das Bild. Die in 20 und 50 Meter Höhe vorkommenden Terrassen werden breiter und engen das Flußtal ein. Die Foiba selbst fließt rascher dahin und läßt ihren bisherigen Talboden als neue Terrasse ober sich. Es ist klar, daß hier eine Tiefenerosion einsetzt, die eben erst bis zu diesem Punkte reicht. Alle die Seitenbächlein müssen dem Hauptflusse folgen und in ihr Bett einsohneiden. So entstand nächst der Stadt Pisino eine ausgesprochene Terrassenlandschaft, die sich nur wenig über das Talbecken hinauserstreckt. >) Nach Martel, „Les Abimes“ 1894, p. 478, liegt das Höhlentor in 190 Meter Höhe. a) Vgl. des Verfassers „Wanderungen aus Istrien“ II. Teil; Viertel jahrshefte für den geographischen Unterricht, II. Bd., pag. 287. Den Boden bildet überall anstehendes Gestein, das bloß von einer mehr minder dicken Schichte zähen Lehmes überdeckt ist, in der sich lokal Blattabdrücke finden. Geröll ist nirgends zu sehen. Itn Graben zwischen Gote ‘279 und 275 NW von Pisino und oberhalb Gote 249 unterhalb der Eisenbahnbrücke erkennt man am Schichtfallen gut die abradierte Oberfläche. Mit den von Cerovglie herabkommenden Terrassen sind nicht weniger als vier zu unterscheiden, sie zeigen sich durchaus unabhängig von den harten Kalkbänken, die dem Sandstein eingelagert sind, sind aber doch dort am schönsten erhalten, wo Erosionsniveau und Kalkbank zusammenfallen. Die unterste Terrasse, die erst beim Ziegelwerk oberhalb des Weges nach Gherdosela beginnt, liegt in 227 Meter Höhe. Die nächste ist breiter und liegt etwa 240 bis 245 Meter hoch, sie bildet die Fortsetzung des breiten Talbodens von Gerovglie und in sie münden auch die Seitenbäche. Auf ihre längere Funktion weisen auch höher gelegene Höhlen in dem südöstlich verlaufenden Canon, der wohl z. T. aus Deckeneinstürzen hervorgegangen sein mag. Höher liegt dann die Terrasse der Stadt Pisino (262 Meter) und als Decke ein Niveau in 295 und' 280 Meter nordöstlich, 275 nördlich und 279 Meter nordwestlich der Stadt. Auf ihr liegt der Bahnhof. Ihre Fortsetzungen gegen oben finden sich bei Novacco und Gerovglie in über 3Ö0 Meter Höhe. Alle Terrassen senken sich zwischen Novacco und Pisino um etwa 20 Meter, die älteste etwas stärker; sie sind echte Flußterrassen und nicht gestört. Während nun alle tieferen am Höhlenschlund von Pisino plötzlich enden, setzt sich die oberste in einer wasserlosen Talfurohe fort, die sich über Vermo, Antignana, Corridico und Ganfanaro bis zum Canale di Leme verfolgen läßt. Die von der Bevölkerung als „Draga w bezeiclinete Furche hat, wie schon mehrfach festgestellt wurde,1) alle Anzeichen eines einstigen Tales. Durch den Nachweis der Terrassen oberhalb Pisinos sind wir in der glücklichen Lage, die Vermutung von einem genetischen Zusammenhang zwischen Foiba und Leme-Draga bestätigen zu können. Es gab eine Zeit, wo die Foiba in einem breiten, selbstgeschaftenen Tale quer durch die istrische Platte dem Meere zueilte. Diese Zeit ist jünger als die Einebnung der Hochfläche und deren erste Zertalung, aber älter als die Entstehung der tieferen Terrassen um Pisino, die am Höhlentore enden. *) Vgl. derartige Andeutungen boi J. Cvijic, Das Karstphänomen, Geogr. Abhandlungen Bd. V, Hett .‘5, 1893, pag. 71, E. P os p i o h a 1, Flora des Küstenlandes, 1. Bd., Einleitung pag. 35, und A. Penck, „Über das Karstphänomen“, Vorträge dos Vereines für naturwissenschaftliche Kenntnisse in Wien, Bd. XLIV, Nr. 1, 1904, pag. 22. Wie regelmäßig sich die Draga gegen das Meer senkt, beweisen die Coten im Talboden.*) Doch ist das Gefälle viel größer als im Oberlaufe und in den anderen istrischen Tälern. Am Quieto beträgt es zwischen Pinguente und S. Stefano 3.‘2°/00, in der Draga 9.5°/00, unterhalb Canfanaro in dem E -W ge-richteten Stück noch mehr als im meridionalen Lauf; die alte Terrasse Novacco - Pisino senkt sich um 4°/0l), die jüngste um 3.5%0. VtREBNüM1 -CnlBflTRl 500 2°° -pL'OZ^NEG 10 0*--------------- /X 0 Crnale m LCMt- *5flND5TÜN Übrigens ist nicht jede der Coten zur Berechnung des Gefälles geeignet, da der Talboden durch nachträgliche Verschüttungen seine Gleichförmigkeit eingebüßt hat. Mächtiger Lehmboden bedeckt die Talsohle, er hat dieselbe undurchlässig gemacht; darauf legen sich dann, vornehmlich an der Mündung der kurzen Gräben, aber auch unterhalb der steileren Prallstellen mächtige Schwemmkegel aus Terra rossa, die das heutige Bächlein zum Ausweichen zwingen. Zwei gegenüberliegende Kegel schufen den durchs Tal ziehenden Riegel von Cote 165. An ihm befindet sich die Dampfpumpe der Station Canfanaro, die das sonst in Schwemmlandponoren versiegende Wässerlein ausnützt. Dasselbe rieselt, vielfach unterbrochen aus dom Yermotale heran, wurzelt also ebenso wie die einstige Foiba im Flysch, ist aber nicht stark genug, den Weg offen zu halten. An einigen Stellen ist unter der mächtigen Lehmkruste der Kalk aufgedeckt; ein ganz schmales, verkarstetes Bett mit etwas Flyschlehm zeigt an, daß sich zur Regenzeit eine Wasserader durchzieht. Meist ist es aber trocken und empfängt erst wieder im Lehm von einem Seitenbache einen schwachen Zufluß. Der einstige Talweg zerlegt sich heute in mehrere selbständige Bachgebiete. Unterhalb der Pumpe ist das Tal völlig wasserlos, hier enden auch die Woidengebüsche, die das schmale Rinnsal bisher begleiteten. ') Coton: 279, 25f>, 25!!, 214, 181, 17G, 165, 138, 100, 42, 0. Tiefen zahlen im Canale cli Leine 0, 4, 12, 22, 27, 31, 32 Meter. Letztere Zahl •entspricht der Tiefe des offenen Meeres zwischen Orsera und Rovigno. Geschaffen hat die breite, teilweise über ‘200 Meter tiefe Furche der kleine Bach von Verino nicht. Schon die großen Mäander und die weit ausholenden Bogen der Prallstellen, wie breite Terrassen x) weisen auf einen größeren Fluß hin. Das heutige Wässerlein erscheint in dem breiten Tale wie ein abgemagerter Körper in schlotterndem Gewände. Es wird mit seinen eigenen Alluvien nicht fertig und erstickt fast im Lehme. Nach Augenzeugen soll sich der Boden des Tales beim Straßendamm unweit Vermo binnen 80 Jahren um einen halben Mete;- erhöht haben und so erklärt es sich auch, daß ältere Baumstämme rings von höherem Boden umrahmt sind. Seitentäler fehlen im Kalk. Die kurzen Gräben finden ihre Fortsetzung in flachen Dolinen des Plateaus. Eine neue Wandlung vollzieht sich mit der langgestreckten Talfurche nördlich von S. Martino di Leme. War das oberste Stück ein aktives, das mittlei'e ein außer Funktion gesetztes Tal, so bildet das unterste eine 12 Km. lange, schmale Meeresbucht, den Canale di Leme. Genetisch ist kein Unterschied; auch dies ist ein Stück Talbodens mit Prallstellen und Talspornen sowie zunehmender Tiefe gegen außen. Die steilen Wände bedecken gelegentlich Schutthalden und solche bestimmen auch das Ende der Bucht. Deutlich erkennt man hier, daß der ursprüngliche Talboden längst verschüttet ist. Draga und Lemekanal sind in einem fast ebenen Plateau von 230 bis 470 Meter Höhe eingeschnitten, es steigt gegen Nordost an und schneidet die Schichten, wo sie steiler lagern, ab. Das ist dieselbe Fastebene, dio wir an der ßosandra kennen lernton; sie läßt sich von dort bis bieher ununterbrochen verfolgen und liegt nur in Südistrien tiefer. In dieselbe ist aber hier ein Erosionsniveau eingeschnitten, das teils niedrigere Terrassen, teils Täler aus der Abrasionsfläche herausschneidet.2) Dasselbe liegt bei Sossich und Morgani in 104, resp. 18(5 Meter Höhe, während die zertalte Hochfläche ‘230 und 256 Meter hoch aufragt. Das Niveau läßt sich an der Draga bis Pisino verfolgen und erscheint wohl in den hochgelegenen Terrassen von Previs und Novacco. Es zieht sich aber auch wie die Fastebene zum Quietotal hinüber mul erscheint dort in etwa 140 Meter Höhe bei Yillanuova. Dadurch wird es möglich, dio Geschichte der beiden Täler zu parallelisieren. Gemeinsam ist beiden das Abrasionsniveau und die oberste Terrasse; doch schon diese erreicht im Foibatal größere Höhen als am Quieto. Dort wie da kam es dann zur Ausbildung der heutigen Talfurchen; die Draga und das ') Auf einer derselben liegen dio Ruinen der des Fiebers halber verlassenen Stadt „Dvie Castelli“. a) Solch ein altes Tal trennt bei S. Vincenti den Plateaurand unter Canfanaro von den Höhenzügen nordöstlich von Valle. Foibafcal sind nicht ein älteres Talsystem, sondern mit dem Quietotal gleichalterig, beide entsprechen der Zeit der größten Austiefung. Das obere Foibatal darf also nicht mit dem pliozänen (?) Terrassenniveau des Quietotales verglichen werden, sondern stammt aus dem Beginne des Diluviums. Der Zeit ist aber zugleich auch die Krustenbewegung eigentümlich, die die weiteren Unterschiede geschaffen haben mag. Dieselben erklären sich für die istrische Halbinsel und, wie uns scheinen will, auch für die übrigen österreichischen Küstenländer durch eine Schrägestellung der Oberfläche, derart, daß das Innere gehoben, die Randgebiete unter den Meeresspiegel gesenkt wurden. In beide Täler drang das Meer ein, an der Foiba aber weniger weit als am Quieto, wo die Meeresbucht nach Hilber1) fast bis Montona gereicht hat. Der Hebung im Inneren haben beide Flüsse durch stärkere Erosion entgegenzuarbeiten gesucht; dabei, geriet aber die Foiba auf Kalk und verschwand, während der Quieto im Sandstein das Tal ohne Mühe noch weiter vertiefen konnte.2) Dem tieferen Lauf des Quieto entspricht zeitlich der höher gelegene Lauf der heutigen Foiba, die am Höhlentore endet; die zwei unteren Terrassen sind jünger. Die Unterschiede liegen darin, daß das Quietotal unter allen Umständen sein Gefalle auszugleichen vermochte, die Foiba nicht. Der vielleicht noch weiter vorschreitenden Küstensenkung arbeitete die Erosion in den Höhen durch die dadurch bewirkte Schlammführung entgegen; die letztere hat am Quieto die schon bestandene Meeresbucht wieder verschüttet. In der Draga bildet das Ende des Leme-Kanales einen scharfen Grefällsknick, den ein tätiger Fluß längst ausgeglichen hätte. Hier liegt die Form vor, die die Krustenbewegung geschaffen hat und, wenn das meridionale Stück geringeres Gefälle hat als das äquatorial gerichtete, scheint das gut mit der Aufwölbung des Landes übereinzustimmen. Die Annahme vom frühdiluvialen Alter des Dragatales beruht darauf, daß sein Unterlauf bereits untergetaucht ist. Das gilt ebenso nach freundlichen Mitteilungen von Di\ Grund für die diluviale Talsohle der Narenta. Auch andere Beobachtungen in Bosnien:i) und am Isonzodelta'1) sprechen dafür. Ist ') Vgl. Hilber, „Geolog. Küstenforsohungen zwischen Grado und Pola“, Sita.-Bor. d. k. Akad. d. Wiss.; mat. natw. Kl. 98. Bd. 1889, pag. 801. -) Wo im Unterlauf Kalk auftritt, lag die Meeresbucht. a) Fr. Katze r, „Geologischer Führer duroh Bosnien und dio Herze gowina“, Sarajevo 1908, pag. 58. A. Grund, „Die Karsthydrographio“, Geograph. Abhandlungen, Bd. VII, Heft 8, betont die tiefe Lago des Grundwasserspiegels, ohne die Diluvialgeschichte weiter zu borühren. *) R. Siege r, „Die Adria und ihre geograph. Beziehungen“, Vorträge des Vereines zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse in Wien, 41. Jahrgang, 1901, Heft 10, pag. 11. die Hypothese richtig, so zeigt uns die Ausbildung der tieferen Terrassen von Pisino ein nicht zu verachtendes Stückchen von Erosionsarbeit im Quartär. Durch eine Hebung des Bodens erklärt sich das Verschwinden der Foiba bei Pisino, an der Grenze von Kalk und Flyscli, sehr leicht. Aber auf die interessanteste Frage der Gegenwart, wohin wohl jetzt die Foiba fließt und wo ihre Wasser zu Tage treten, wissen wir keine Antwort. Die Erstreckung des Canon und des Höhlenanfanges gegen Südost ist kein Beweis dafür, daß der Fluß diese Richtung beibehält. Ein steilwandiger See hindert das weitere Eindringen;2) die Wasser sinken offenbar durch Syphone rasch zum Grundwasserspiegel ab und erscheinen erst im Meere selbst als unterirdische Quellen, vermutlich gar nicht an einer Stelle, sondern gemischt mit Sickerwasser in zahlreichen Adern. III. Die blinden Täler nördlich von Mattcria. Infolge der streifenförmigen Anordnung von Flyscli- und Kalkgebiet sind die blinden Täler eine häufige Erscheinung in Istrien. Eine ganze Serie davon begleitet den Südrand Berkins von Herpelje bis zur Quelle der Racina (-Fiumara), eine andere Reihe erscheint am Nordrand des Bajenser Karstes, eine dritte zwischen Montona und Pisino, jeweils am Südende eines Sandsteingebietes. Einige Musterbeispiele seien hier beschrieben, um daraus womöglich Entwicklungsreihen ableiten zu können. Das westlichste blinde Tal in Berkin ist das von Brezovica. :1) Das Quellgebiet des Baches liegt wie im benachbarten Tal von Odolina im Flyschgehänge des Erlberges, das Ende in den regelmäßig unterlagernden Eozän- und Kreidekalken. Keinerlei tektonische Störungen haben zur Bildung der blinden Talenden beigetragen ;4) ihre Formen sind durchaus erosiver Natur. Die Kalke fallen unter 30—50° gegen Nordost; ihre einzelnen Bänke lassen sich an den Rändern der Täler und auf den dazwischen liegenden Höhen weithin ohne jede Störung verfolgen.5) ') Der Bach, dor Pisino durchfließt, quert oberirdisch den Höhlenweg des Flusses. -) E. Martel, ,5Sur ln l*'oiba de Pisino (Istrie).“ Compte Rendu d. Acc. d. Sciences, Paris, ‘28. Dez. 1896, und „Les Abimes“, Paris 1894, pag. 478. :i) Spezialkarte Zone 28, Col. X. Sesana und St. Peter. ') Über das sehr regelrniiliigo und lehrreiche Profil vgl. G. Stäche im Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt 1859, pag. 301' ■) Der Weg, dor stldlicli dos Gmainik vom Odolinatal zum Tal von Hotičina führt, läuft streckenweise geradlinig zwischen zwei Reihen von Schichtköpfen hin. Das Kalkplateau, das das Talende umschließt, befindet sieli in der Höhe von etwa 560 Metern; es ist eine stark verkarstete Abrasionsebene. Ihr entsprechen im ganzen Talgebiete Terrassen, die gegen den Kamm hin ansteigen. Es muß also eine Zeit gegeben haben, wo der Fluß über den Südrand hinausflieJjen konnte. Das jetzige Tal liegt 60 Meter tiefer und bildet zwei ebene Flächen, eine höhere trockene, die gut angebaut ist und eine niedrigere längs des Baches, die bloß Wiesengründe bildet. Diese letztere wird zur Regenzeit häufig überschwemmt. Den ganzen Boden bilden mächtige Lehmablagerungen, die dort und da auch etwas Flyschgerölle enthalten. Des Baches Lauf ist heute kein natürlicher, sondern durch Menschenhand festgelegt. Er führt unterhalb des Ortes zuerst am Westgehänge hin, dann quer durchs Tal zu einer Gruppe von Ponoren unterhalb des Tabor, stets auf einem Damm über den benachbarten Wiesen. Der ursprüngliche Lauf läßt sich aber durch einige ßideaus bestimmen; er beschrieb einen großen Bogen von West über Süd zu Ost, nahe dem Kalkrand, an dem sich die Ponore finden. Unterhalb der (auf der Karte nicht eingezeichneten) Kapelle nächst der Wegteilung nach Tublje und Matteria stößt das Bachbett zum erstenmal auf Kalk und verliert hier einen kleinen Teil seines Wassers. Am 19. Oktober 1902 floß nur bis hieher eine schwache Ader, das übrige Bett war trok-ken; am 19. März 1904 nach langer Regenzeit war aber kaum ein Wasserverlust erkennbar und der Bach floß bis zum Ostrand. Der erste Ponor liegt NNW. von der Kirche St. Georg; er dient derzeit nur dem Überfallwasser; ein schwaches Bett führt zu Felsspalten. Daneben ist ein Schwemmlandponor, der nach Regengüssen ein von Süden kommendes Wässerlein aufzunehmen pflegt. Erst von der Eisgrube an häufen sich die Ponore; sie waren am 19. März 1904 noch ganz feucht, aber doch nicht mehr in Funktion; nur die zwei größten reichen unter die Felsen hin; aber auch da ist der nördliche, in dem der Bach verschwindet, so verschlammt, daß man keinen offenen Spalt sieht. Felstoro gibt es nirgends. Das benachbarte Tal von Odolina ist kleiner, aber ähnlich gestaltet. Auch hier sind Terrassen in der Höhe des Plateaurandes. Doch ist der Bach im südlichen Teile viel mehr vertieft. Die ebene Fläche, auf der an der Ges teinsgrenze das Schloß Odolina liegt, ist zerstückt durch einen vielgewundenen, epigenetischen Tallauf, einige große Fels- und mehrere kleine Schwemmlanddolinen. Etwa 5 Meter unter dem Lehmboden steht bereits der Kalk an und in ihm bildet der Bach ein kaum 200 Meter langes, pittoreskes Tälchen. In seinem Bett mischen sich Flyschgerölle mit gewaltigen Kalktrümmern; die endgiltige Schwinde bildet ein tiefer, senkrechter Schlund, dessen Form einer großen Zisterne nicht unähnlich ist. Bei Hochwasser nehmen auch andere Fugen Wasser auf, wie Flysohgerölle in denselben beweisen. Den Südrand bildet eine Zone von Schwemmlanddolinen, die zu Ponoren für die Regenwasser des angrenzenden G-ehänges umgestaltet sind. Reicher an niederen Terrassen und auch wieder besser angebaut ist das Tal von H'oticina; morphologisch sehenswerter sind jedoch die beiden nun folgenden Täler von Slivje und Velike loče. Beide reichen nicht mehr in die Kreide, sondern bloß in die Nummulitenkalke; dem geringeren Einzugsgebiet entspricht auch eine geringere Erosionskraft. Das Tal von Slivje ist sehr eng, sein Ponor liegt am Westgehänge. Eine niedere Terrasse trägt unterhalb des Dorfes Felder. Noch höher sind wieder Terrassen und diese setzen sich noch über den Ponor hinaus in eine große halbkreisförmige Mulde fort, die mit scharfem Rand zur Plateaufläche hinaufführt. Diese Mulde reicht bis zum Verbindungsweg der beiden Straßen; sie ist ein früheres Talstück. Das beweist nicht nur ihre sackförmige Gestalt, sondern auch zahlreiches Flysohgerölle, das in der Verwitterungskrume zwischen Kalkstücken steckt und auf den Ackern der Dolinen aufgefunden wird.1) Das Tal hat sich also in mindestens drei Stadien vertieft und dabei seinen Lauf verkürzt, da das Talende flußaufwärts gerückt ist. Das Tal von Velike loče besteht aus zwei Tälern, einem kleineren westlichen und einem größeren östlichen. Bloß der breite, fast ungegliederte Talboden südlich des gleichnamigen Weilers liegt im Kalk. Beide Bäche führen hier wieder auf Dämmen; vom östlichen sind außerdem die seitlichen Zuflüsse abgesperrt, welche durch Staudämme in kleine Seen geleitet wurden. Bei meiner Anwesenheit am 19. März 1904 floß der westliche Bach schon nicht mehr; doch zeigten die Überschwemmungsspuren, daß dies noch kurz vorher der Fall gewesen sein muß. Der Südrand weist drei Felsponore neben einander auf, zwei gehören dem östlichen Bache an und waren in Tätigkeit, der dritte lag wie sein Bach trocken. Der mittlere ist der wasserreichste und größte; er ist der einzige in allen fünf Tälern, der sich ein kleines Höhlentor gebildet hat. In den meisten Fällen hindern die Lehmablagerungen oder Gerölle, zwischen denen der Bach versiegt, einen Einblick in die unterirdische Wasserzirkulation. Wo man dazu Gelegenheit hat, wie am mittleren Ponor von Velike loče und am Schlunde von Odolina, erkennt man, daß der Grundwasserspiegel im Kalke auch zur feuchten Jahreszeit sehr bedeutend ') Beobachtungen dieser Art müssen stets mit Vorsicht autge aonimen worden, da die Bauern auch Flyschlelnn samt den darin befindlichen Steinchen als Dungmittel auf schlechtem Kalkboden verwenden. Hier scheint nach der Fundstelle ähnliches ausgeschlossen zu sein. a unter dem Niveau der blinden Täler liegt. ') Wenn nun deren Flußlauf sich, wie wir es für das Tal von Brezovica zeigen konnten, mit den Jahreszeiten ändert, beruht dies nicht darauf, daß der Grundwasserspiegel gelegentlich die Talsohle erreicht, sondern erklärt sich aus der geringen Kapazität jedes einzelnen Saugers. Je mehr Wasser, um so mehr Ponore müssen in Tätigkeit treten, um so weiter wird sich der Fluß bewegen, bis auch sein letzter Rest versiegt. Die zeitweisen Überschwemmungen haben hier nichts zu tun mit den Karstwasserschwankungen und sind darum nur von kurzer Dauer. 2) Ziemlich sicher läßt sich aus der groJßen Zahl der Ponore darauf schließen, daJ.i es an großen, fortlaufenden FluJihöhlen gebricht; doch wären jeweils die letzten Ponore geeignet, auch eine größere Wassermasse abzuleiten. Auffälliger, aber weniger bekannt als die temporäre Verkürzung des Flußlaufes ist die dauernde infolge allmählicher Erosion. Wir haben sie oben vom Tal von Slivje erwähnt, sie ist aber eine allgemein wiederkehrende Erscheinung. Gute Beispiele bieten dafür das Tal von Novakraäina östlich der Bahnstation Sapjane und die ursprünglich zusammengehörigen Täler des Malinski potok und Val Pregon am Bujenser Karst. 8) Bei Novakračina liegen die Verhältnisse so:4) In 552 Meter Höhe besteht ein offenes, aber längst verkarstetes Tal, das früher der Šušak potolc benützte. Die Dolinenreihe des einstigen Tales endet mit einer Stufe oberhalb Rupa, sein Niveau ist im Oberlauf durch Terrassen gekennzeichnet. Die nachträgliche Erosion des Baches führte zur unterirdischen Entwässerung und bildete das blinde Tal. Dieses fand seinen Abschluß knapp unter der Cote 552 und war zwischen Visod und Katarinenberg ganz im Kalk eingeschnitten. Der Boden liegt etwas über 500 Meter und ist sanft zertalt, doch liegen die Flußrinnen trocken. Ein kleiner Steilrand führt zu dem unter 500 Meter gelegenen heutigen Tal, in dem sich — fast an der Gresteinsgrenze — am Nordostfuß des Katarinenberges der Ponor findet. Der südliche Teil wurde infolge der Aufdeckung neuer Klüfte aufgegeben; die weitere Erosion machte eine Terrasse daraus und das Flußtal wurde um dies Stück verkürzt. Hier beträgt der Höhenunterschied kaum 15 Meter, ') Die große Jamu, nächst der Kapelle auf der Höhe vor Brezovica enthielt bei beiden Besuchen kein Wasser auf ihrem Grunde. ■) Vgl. Grund, „Die Karsthydrographie“, Geogr. Abhandl. VII/8, pag. 182. 3) Jetzt hat jedes der letzteren seinen eigenen unteren Talschluß, darüber erhebt sich eine verkarstete Mulde, die erst in dem langen „Poje“ südlich von Cote 369 endet. *) Spezialkarte Zone 24, Col. X, Pinguente und Voloska, Nord-östl. Teil. bei Slivje ist die Erosion schon weiter fortgeschritten und damit hat die Verkarstung des einstigen Talbodens Schritt gehalten. Wir begreifen so die einzelnen Terrassen in den blinden Tälern; ihre Entwicklung hängt ab von den Ponoren. Sind keine kräftigen Sauger vorhanden, so wird die Akkumulation die Erosion überwiegen, die Lehmschichte wird höher und Ponore werden verstopft, bis dadurch der Talboden die Höhe einer größeren Spalte erreicht. Diese bringt die weitere Anschüttung zum Stillstand und vermag, wenn sie rasch nach abwärts führt, eine gewaltige Tiefenerosion hervorzurufen, die sich flußaufwärts geltend macht. Die Kalkschlucht im Tal von Odolina ist wohl vornehmlich ein Werk des gewaltigen Schlotes. Da natürlich die Fähigkeiten der Ponore in jedem Tal andere sind, ist auch die morphologische Entwicklung der Täler eine verschiedene; stark zertalte liegen neben breit aufgeschütteten. Würden die Ponore von Velike loče eine starke Erosion zur Folge haben, so würde der einheitliche Boden des blinden Tales vernichtet Averden und es entstünden drei Täler im heutigen Tale. So wie es nun zur Isolierung benachbarter Täler kommt, deren Wasser früher in Verbindung standen, mag es auch mit ganzen Talreihen sein. Ein Beispiel dieser Art bildet der Bach westlich von Ocisla, l) der einst der ßosandra tributär gewesen sein dürfte. Er bewegt sich an der Gresteinsgrenze, sein Boden ist aber noch undurchlässig. Infolge Anschneidens des Kalkes entstand ein Ponor zwischen Ocisla und Becca; das Tal zerlegte sich in zwei hydrographische Einheiten und bei Cote 381 unterhalb Becca bildete sich — auf Sandstein — eine Wasserscheide. Alle Wässerlein südlich von Becca blieben nun dem Hauptponor tributär. Durch die lebhafte Tiefenerosion wurde aber noch mehr Kalk aufgedeckt; es entstanden nördlich und südlich vom Hauptponor andere Ponore, von denen jeder sein eigenes Einzugsgebiet hat. So besitzt das von der Wasserscheide herabkommende Bächlein seine eigene Schwinde; ein mit Schottern bedecktes Feld führt von da zum zweiten Bach, dessen Ponor zugleich ein trockenes Bett von Südosten aufnimmt,ä) Hier scheint der Prozess in Vorbereitung zu sein, der in der Talung von Matteria beendet vorliegt. Einst bildeten die Bäche von Brezovica, Odolina u. s. w. die rechtsseitigen Zuflüsse einer Hauptader in der Längsrichtung SE—NW. Mit der Tieferlegung des Grundwasserspiegels vermochte sich der Fluß nicht mehr auf der Oberfläche zu erhalten. Jeder einzelne ') Spezialkarte Zone 23, Col. X, vStldwestl. Teil. 3) An diesem Ponor befindet sich eine kleine natürliche Brücke. * der Seitenbäclie versiegte für sich und bildete aus seinen eigenen Mitteln ein bald breites, bald schmales Tal mit unterirdischem Abfluß. In der Auffassung von der erosiven Entstehung der Senke von Matteria stützt uns die Tatsache, daß ihr Niveau in der Höhe der angrenzenden Fastebene liegt. Das geologische Profil spricht auch hier gegen tektonische Momente. ') Wenn auch der südliche Teil fast saigere Schichtstellung aufzuweisen hat, spricht nichts für das Vorhandensein einer Störungslinie, um so besser läßt sich die Kraft der Abrasion erkennen. Überwiegend liegt die Talung allerdings im Schichtstreichen, doch läßt sich gerade am westlichen Ende nachweisen, daß sich dieselbe über die verschiedensten Grosteinszonen erstreckt. In zwei Streifen kommen hier bituminöse sandige Dolomite vor, nur der nördliche zieht über Matteria weiter in der Richtung der Straße, der südliche erklimmt den östlichen Teil des Slavnikstockes in der Hochweide „Nivice“. IV. Die Küste zwischen Salvore nnd Cittauuova. ■) Von Triest bis zur Bucht von Pirano tritt die istrische Plyschlandschaft ans Meer heran, von da südwärts herrscht Kalk. Im Sandstein zeigt sich die Kraft der Brandung in Gestalt hoher Kliffs, die die einzelnen Vorgebirge geradlinig abschneiden, an der steileren Kalkküste wie um Pola und am quarnerischen G-estade triff't man beträchtliche Höhlen und Nischen, die wiederum schon aus der Perne die Wirkung des Meeres verraten. Nicht so im flachsten Teile der istrischen Westküste zwischen der Bucht von Pirano und der Mündung des Quieto. Die Küste verläuft vom Leuchtturm von Salvore an ohne bedeutendere Einschnitte gegen Südsüdost und erscheint vom Meere aus betrachtet ziemlich einförmig, da das Hinterland sich auf eine Entfernung von mehr als 2 Km. nirgends iibei' 50 Meter Höhe erhebt. Bloß zwischen Salvore und Zambrattia sieht man etwas bedeutendere Erhebungen, die in einzelnen Zügen gegen Südost streichen; in der Umgebung von Umago herrscht weit und breit fast ebenes Land. ') S t n c h e s Profile sehen leider von einer weiteren (Gliederung der Kreide ab. Jedenfalls können wir für die Gegend zwischen Ilerpelje und Tublje eine gonauere Gliederung nach den Hippuritenkalken und den sandigen Dolomiten einigermaßen erlangen. Sehr behilflich kann der geologischen Detailaufnahme der morphologische Charakter der Gesteine werden. Denn wenn auch Dolinen allenthalben auftreten, fehlen doch die Karren den unreineren Schichten vollends. a) Zone ‘24, Col. IX. Montona und Cittanuova. Doch ist es nirgends eine Tiefebene, sondern allenthalben von Tälern zerfurcht, freilich überwiegend von trockenen, da nur der im Sandstein entspringende Potocco das Meer erreicht. Trotz des Kalkbodens besitzt es nur streckenweise Karstcharakter, weil eine mächtige Krume roter Erde oder gelblichen Lehmes den Steinboden bedeckt und so die Möglichkeit reichen Anbaues gewährt. Wenn aiich noch keineswegs ganz in Kultur genommen und besonders im südlichen Teile noch reich an Busch- und Weideland, gehört das Gelände an dieser Küste zu den gesegnetsten Gebieten der istrischen Halbinsel. Dem höher gelegenen Teile fehlen abgeschlossene Karstmulden nicht und ihre tiefsten Stellen erfüllen gerne mancherlei Tümpel, so daß man hier zur Regenzeit ganz gewiß nicht den Eindruck des wasserlosen Karstes erlangen kann. Beispiele sind die periodischen Seeflächen von S. Lorenzo und S. Pietro bei Salvore, die uns beweisen, daß der Grundwasserspiegel während der Regenzeit schon in geringer Entfernung vom Meere 3 bis 5 Meter hoch liegt. Die rostbraunen, von zahllosen Mücken umschwärmten Lachen längs der Küste sind aber wohl die Hauptursache der Malaria, die auch die Umgebung von Umago schwer heimsucht. Der Verlauf der Küste ist das ins Horizontale übertragene Abbild des angrenzenden Landes. Jede einzelne Bucht entspricht einem Tälchen, jedes Vorgebirge und jede Untiefe einem, wenn auch noch so bescheidenen Höhenzug. Dem geringen Ausmaß der Täler entsprechen die bescheidenen räumlichen Verhältnisse der 'Buchten, deren keine mehr als l1/,, Km. Länge und 10 Meter Tiefe erreicht. Geradlinige Strecken fehlen durchaus, der Lauf der Küstenlinie entspricht dem der Cala-küste.1) Die Quietomündung hingegen ist eine Ria, die wie oben angedeutet,2) ursprünglich länger war, allmählich aber vom Fluß verschüttet wurde. Die Gleichmäßigkeit der Küstenformen an der ganzen adriatischen Ostküste bis zur Südspitze Dalmatiens beweist, daß wir es nicht, wie S t a c h ea) meint, mit lokalen Einstürzen, sondern mit einer allgemeinen Verbiegung zu tun haben, die lediglich verschieden große Werte erlangte. Für die Zeit der Senkung ist auch die Tatsache von Wert, daß die quartären Sande und Lehme bereits abgelagert waren, als die heutige Küste entstand. Am Vorgebirge von Salvore trifft man nämlich unterhalb Stanzia grande auf größere Ausdehnung hin eine 8 bis 12 Meter hohe Schichte gelben Lehmes mit vielen Landschnecken, von ') A. Peno k, Morphologie der Erdoberfläche. II Teil, pag. 569. ") Vgl. pag. 14 dieser Arbeit. 8) „Übersieht der geologischen Verhältnisse der Küstenländer von Österreich-Ungarn“, pag. 80 und 84. denen einige bekannten Lößarten angehören.1) Der Lehm lagert auf abradiertem, nordöstlich fallendem Kreidekalk und geht partiell und zwar vornehmlich am Kontakt in Terra rossa über. Nur die unterste Partie macht den Eindruck einer an Ort und Stelle verwitterten Dammerde, der weitaus größte Teil, dem die Profile zwischen Sa Ivo re und Val Piano angehören, ist verschwemmt. Die Partie nördlich des Hafens von Salvore ist offenbar die Lokalität mit den Lößschnecken, deren Lage Hilber nachträglich nicht genau bestimmen konnte. Sie erinnert in ihren Lagerungsverhältnissen stark an die Sande der Insel Sansego und der Punta Merlera, deren Tierreste ähnliche Landschnecken sind und die von den ersten Erforschern2) als lößähnliche Gebilde bezeichnet wurden. Mit Löß haben jedoch die Lehme von Salvore nur teilweise Farbe und Fauna, keineswegs aber die Struktur gemeinsam. Ihr Vorkommen verlangt hier nicht wie bei Promontore die Mitwirkung des Windes, sondern erklärt sich aus mächtiger Aufschüttung, wie sie uns in allen tieferen Regionen der istrischen Platte begegnet. Der Unterschied des Materiales — dort Roterde, hier gelber Lehm — läßt sich aus der Nähe des Sandsteingebietes erklären. Die Brandung hat dann das leicht zerstörbare Material unterwaschen und den jetzigen Abbruch geschaffen/1) Nur eine schmale Zone des zur Flutzeit überschwemmten Kalkbodens legt sich zwischen die Steilwand dieser Alluvien und das Meer. Deutlich erkennt man hier längs der ganzen Küste das Schichtfallen, das sich gegen Süden verflacht und schließlich in der Gegend zwischen Umago und S. Lorenzo schwebend wird. Der von der Brandung stets bespülte und darum völlig vegetationslose Streifen zeigt die bezeichnenden Formen der Zerstörung. Wie auf großen Treppen steigt man Platte um Platte hinab zum Meere, auf eine trocken daliegende folgt eine wenig überflutete und dann eine dritte und vierte unter dem Wasser. An allen Vorsprüngen lassen sich dieselben als Klippen und Untiefen noch ein Stück weit in die See hinein verfolgen. Die Zerstörung erfolgt von der Ober- und Unterfläche der Schichtplatte zugleich und erzeugt charakteristische Karrenfonnen. Zunächst entstehen, wohl nicht ohne Mitwirkung von Bohrmuscheln, kleine Grübchen in großer Zahl, daß die Oberfläche aussieht, als wäre Säure darüber gegossen. In den größeren hält sich ebenso wie auf den Karrengruben ‘) Hilber: „Geolog. Küstenforschungen zwischen Grado und Pola“ 1. c., pag. 29G. "• . 2) Vgl. Pr. R. v. H a u e r, Jahrbuch d. goolog. R. A. 1868, pag. 463. 3) Daß aus den am Uferrand vorkommendon marinen Gerollen nicht auf Hebungen geschlossen werden darf, hat schon Hilber (1. c. pag. 323) betont. am Land das Wasser auch während der Ebbe und man kann sich hier wie dort davon überzeugen, daJ3 dasselbe verhältnismäßig rasch mit Kalk angereichert wird. Das geht sicher nur auf chemische Lösung zurück und diese ist hier um so wirkungsvoller, als nicht erst der spärliche Regen der Verdunstung entgegenarbeitet, sondern jede neue Flut oder jeder Sturm die Schale wiederum füllt. Durch Vereinigung einzelner Grübchen entstehen gewundene Rinnen von viereckigem Querschnitt und diese gestalten sich dann zu Karrenfurchen aus. Zugleich ist von unten aus die Schichtfläche erweitert worden und es entstehen mancherlei Löcher, die die Abbröckelung vorbereiten. Sie vollzieht sich zuerst an der Karrenkluft und schafft nun der Meereswoge einen engen Kanal, in den sie gewaltsam hineindringt, dann wieder zurückweicht und so in beständigem Spiel die langsam wirkende chemische Erosion durch die gewaltigere mechanische ablöst. Die Karrenkluft erweitert und verzweigt sich, ihr Boden wird ausgemodelt, ihr Ende in typische Riesentöpfe umgewandelt.1) Mit vollem Rechte betont H i 1 b e r, daß Insel- und Festlandsränder nicht Absenkungsklüften entsprechen,-) sondern dali die Formen der Uferzerstörung der Meereswirkung zuzuschreiben sind. Dies schließt aber natürlich nicht aus, daß der Küstenverlauf durch Senkungserscheinungen vorgezeichnet ist. Zu wirklichen Kliffen oder deutlicheren Brandungskehlen kommt es an dieser flachen Küste nicht. Trotzdem steht auch hier der Erosion eine Akkumulation entgegen. Das Innere der halbkreisförmigen Buchten bilden an einigen Stellen deutliche Strandwälle, deren Höhe zAvei Meter nie übersteigt und deren seeseitige Böschung oft bis hinauf mit frischem Seetang bekleidet ist. Durch die Strandwälle werden an einigen Stellen, wie bei P.ta Caldania nördlich und bei P.ta delle vacche südlich von Umago, einstige Buchten zu kleinen Strandseen abgedämmt. So entstehen neuerdings Lachen, deren Miasmen die Luft verpesten. Südlich der P.ta Caldania steht eine fast abgeschnürte Bucht noch mit dem Meere in Verbindung; ein Steindamm, der sich au den Strandwall anlegt, verengert die Einfahrt. Besonders bezeichnend aber sind die doppelten Wälle, die eine niedrige Klippe mit dem Festland verbinden, wie man es an der P.ta Catoro und noch schöner an der Gornetta (P.ta Fineda der Spezialkarte) nördlich von S. Lorenzo beobachten kann. l) An der Flachküste sind die letzteren selten. Prächtige Beispiele davon sah die Exkursion des geographischen Institutes der Universität Wien heuer zu Ostern im Val (Jane hei Pola. Ich nehme mit Vergnügen die Gelegenheit wahr, Professor Dr. R. Sieger für die von ihm gemachten Beobachtungen zu danken, die es mir in der Diskussion ermöglichten, die Wirkungen chemischer und mechanischer Erosion zu scheiden. a) 1. c. pag. 331. Das jugendliche Alter der Strandwälle, die ganz im Bereich heutiger Sturmfluten liegen, beweisen nicht nur die häufigen Gerolle aus Ziegelstein, sondern auch der Umstand, daß an der Südseite von Punta Catoro eiu Strandwall sich im Gemäuer alter Hausreste erstreckt, die von der Brandung vernichtet wurden. Das führt uns zu der bekannten Frage nach römischen Bauresten und ihren Beziehungen zu Senkungserscheinungen in der historischen Zeit. Wir können da in voller Übereinstimmung mit H i 1 b e r erklären, daß die Formen des gegenwärtigen Küstensaumes in erster Linie der Brandung ihren Ursprung verdanken und müssen auch betonen, daß zur Römerzeit der Küstenverlauf mit dem heutigen fast übereingestimmt haben muß. Selbst wenn in Val Rotteria und Val S. Giovanni, wo antike Moli gewesen sind, bloß kleine Bootshäfen waren, sind sie nur bei einer Meerestiefe möglich, die von der heutigen im Maximum um zwei Meter absteht, denn diese Buchten erreichen meist nur drei Meter Tiefe. Hilber betont auch richtig, daß sich aus dem heutigen Zustand des antiken Molo von P.ta Catoro nicht auf seine einstige Höhe schließen läßt und dasselbe gilt nach Mitteilung ortsansässiger Bauern für die Moli bei S. Giovanni della Cor-netta, die H i 1 b e r nicht selbst gesehen hat. Es sind ihrer drei, von denen zwei den Hafen gegen außen absperren, während der dritte neben den Hausresten zum Anlegen bestimmt gewesen sein dürfte. Stürme haben sie zerstört und ihre Trümmer liegen auf dem Meeresgründe. Trotzdem lassen auch hier gewisse Anzeichen eine kleine Umgestaltung im positiven Sinne annehmen. Die Mauerreste gegenüber der Kirche von Salvore, die noch erhalten blieben, reichen mit ihrem Fuß bis zum Mittelwasserniveau, die Fundamente bei Sipar, deren Hi Iber (pag. 298) Erwähnung tut, in die Flutgrenze, die Grundmauern eines Hauses bei Umago sind überflutet, der Mosaikboden an der Punta di S. Lorenzo ist in unmittelbarem Kontakt mit dem Meere. Schiffer erzählen von antiken Funden und Bauresten unter dem Meeresspiegel. Daß alle diese Bauten in so tiefem Niveau errichtet worden wären, muß ebenso zweifelhaft erscheinen wie der Umstand, daß auf den zahlreichen Felsplatten der heutigen Küste sich keine Spuren der Moloanfänge finden. Letzteres erklärt sich natürlich, wenn die Oberfläche der Moli tiefer lag als die der heutigen Klippen. Art und Maß der Umgestaltung stimmt gut zu den von A. Gnirs genauer untersuchten Veränderungen in der Gegend von Pola.1) Die oberwähnte geographische Exkursion war so l) „Römische Wasserversorgungsalllagen im südlichen Istrien“, Jahresbericht d. k. u. k. Marine-Unterrealschule in Pola, 1901. glücklich, vereint mit den Archäologen der Wiener Universität unter Hofrat Bor mann mit Pfreimbtner und Gnirs als Führern Val Catena auf Brioni zu besuchen, das im ganzen Uferverlauf mit römischen Hafenanlagen verbaut ist. Der antike Molo an der Südseite der Bucht hat seine Oberfläche erhalten und diese liegt nach der Mitteilung Gnirs’ a/4 Meter unter dem Meere.1) Ebenso bezeichnend sind römische Mauerreste an der Nordseite, die schräge ins Meer hinauslaufen, und Kellergewölbe, deren Boden beständig unter dem Seespiegel liegt. Dabei ist zu betonen, dal.i in dieser gut geschlossenen Bucht die Wirkung der Brandung höchst unbedeutend ist.-) Gnirs nimmt nach einer persönlichen Mitteilung etwa l1/., Meter für die positive Küstenverschiebung im Gebiete von Pola an. Das stimmt auch für unsere Region. Es genügt uns, darauf hingewiesen zu haben, dali Veränderungen seit der Römerzeit stattgefunden haben, dal) dieselben aber gering sind. Von einer bedeutenden Horizontalverschiebung infolge der Brandung kann nach der Lage der Moli und der Hausreste nicht die Rede sein, die Vertikalverschiebung bleibt schon wegen der Tiefenverhältnisse in bescheidenen Grenzen. Plinius kennt zwischen dem heutigen Umago und Salvore eine Insel Sipar. Die positive Strandverschiebung mag sie erniedrigt haben und die Brandung hat sie dann wohl bis auf die heutigen Reste vernichtet. Eine Kirche stand hier noch zu Anfang des XIX. Jahrhunderts.:1) — Aber nicht alle Baureste hat das Meer verschlungen, viele wurden von den Menschen verlassen, als mit der Zunahme der Versumpfung die Malaria immer weiter um sich griff und die Küste ihr gesundes Klima verlor. Darin sehen wir trotz H i 1 b e r s (pag. 340) ablehnender Haltung eine indirekte Folge der Strandverschiebung, da mit dem Meeresniveau auch der Grandwasserspiegel steigen mußte. V. Die Saldamelager der Roveria. An einigen Stellen des südlichen Istrien findet man einen quarzreichen Sand, der für die Glasbereitung von großer Wichtigkeit ist und auch schon vor 200 Jahren von den ') Wegerers Annahme (l-8 Meter 15 Meter), die sich bei Stäche (Verhandl. d. geolog, ßeiclisanstalt 1888 pag. 264) findet, muß auf einer Messung bei Flut basieren. Hilber hat Unrecht mit der Behauptung, daß ursprüngliche Oberflächenteile fehlen, das Niveau läßt sich ringsherum verfolgen und entspricht dom Niveau der Fußböden in den angrenzenden .Räumlichkeiten. (Nach brieflicher Mitteilung von A. Gnirs.) a) Gerade diesem Umstand ist wohl die gute Erhaltung der Ufer anlagen zuzuschreiben, die zwischen Salvore und Cittanuova fast zerstört sind. :l) Vgl. Hilber, 1. c. pag. ‘298. Venetianern zu diesem Zwecke ausgenützt wurde. Die bekanntesten der Lager sind, wenn wir von dem anders gestalteten Sand von Sansego, Merlera, Promontore etc. absehen, bei Pola und nördlich von Dignano in der sogenannten „Roveria“, östlich des Weilers Bonasini und südöstlich von Cecinoviö. *) Der Sand führt bei der Bevölkerung allgemein den Namen „Saldame11. Über Lagerung und Entstehung dieser Bildung herrschen in der Literatur entschieden unklare Anschauungen, die zum Teil in der ungleichen Entwicklung des Saldame an verschiedenen Stellen beruhen. VeraMgerneineru 11 g des an einer Stelle gesehenen hat dann zu Irrtümern geführt. T. Taramelli2) brachte zuerst die Behauptung vor, die kieselerdereichen Ablagerungen entstammten vulkanischen Eruptionen nach Art der Geysirs und im selben Sinne urteilt nach ihm J. Leonar-delli.:i) K. Marchesett.i4) und G. Stäche5) sprechen bloß von kieselerdereichen heißen Quellen, die den Saldame und die istrischen „Quarzite“0) gebildet haben. T. Taramelli hat auch auf Grund der chemischen Ähnlichkeit die Saldameablagerungeu mit den viel jüngeren Sanden von Sansego, Promontore und Punta Merlera zusammengetan 7) und ihm folgt darin J. Leonard eil i, bis wieder Stäche nachweisen konnte, dal! im einen Falle die Terra rossa unter, im anderen Falle ober dem Sande liege. Je nach der ins Auge gefällten Lokalität sprach man von Zwischenlagerung,8) Transport und Überlagerung oder von taschenförmiger Ausfüllung einzelner Hohlräume. Um der Frage näher zu treten, besuchte ich die oberwähnten Sandlager der Roveria unter der gütigen Führung des Stationsvorstandes in Dignano, Herrn J. H o r n, der mit dem Besitzer der Gruben verwandt ist und die Verhältnisse sehr gut kennt. ’) Vgl. Spezialkarte Zone ‘25, Col. X. Mitterburg, Albona, und Zone 26, Col. X. Pola und Lubenizze. J) „Appunti sulla storia geologica doll’ Istria“, Atti del R. Istituto veneto Vol. III, Serie IV. Venezia 1874, pag. 19, und „Descrizione geo gnostica del margraviato d’Istria“, Milano 1878, pag. 04, 95. :!) „11 saldame, il rego e la terra di Punta Merlera in Istria“, Roma 1884, pag. 18. ') „Le Concrezioni del Saldame di Repentabor presso Trieste“, Atti del Museo Civico di Storia Naturale di Trieste. Vol. IX, 1895, pag. 261—265. r') „Neue Beobachtungen im Südabschnitt der istrischen Halbinsel“, Verhandl. d. geolog. Reichsanstalt 1888, pag. 257. °) Eigentlich kieselreiche Kalke, der in Leonard ellis Schrift .er wähnte „Rego“. !) 1. c. Appunti.... pag. 20. *) Leonar delli sagt: „il saldame si trova interoalato in strati dift'erenti d’ordine architettonico“. Es herrscht Grubenbau. So weit der Saldame erschlossen ist, zeigt sich überall die schönste Konkordanz zwischen dem überlagernden Kalke und ihm. Zu oberst findet sich eine nirgends tiefgründige Verwitterungskrume mit einigen geologischen Orgeln, die wie überall Terra rossa enthalten. Dann folgt fast wagrecht lagernder Plattenkalk, der keinerlei Metamorphose zeigt und nur hin und wieder von tieferen Klüften durchzogen ist. Der Kalk wird gegen unten porös; er bildet ein weicheres, zersetztes Grestein, das sich leicht zerreibt und von den Grubenarbeitern als „pietra di Saldame“ bezeichnet wird. Die weichsten Partien dieses Gesteines, die am leichtesten zu gewinnen sind, bilden den Saldame selbst. Im Grenzgebiet zwischen dem Kalk und dem Saldame-stein findet sich ein schmales, kaum einige Zentimeter breites Band eines gelben Tones, der sich häufig in den Gesteinsfugen des Kalkes findet und bei Triest als „Carabus“ bezeichnet wird. Es scheint nun auf den ersten Blick, daß dieser Lehm zwei völlig verschiedene Gesteinsarten trennt, doch gewinnt man beim Anklopfen der Grubendecke gar bald den Eindruck, daß die beiden Gesteinsarten in einander übergehen und der Lehm nur annähernd die Grenze mehr und weniger durchlässigen Materiales andeutet. Es finden sich nämlich im reinen Kalke kieselige Adern, die sich so vergrößern, daß der Kalk nur Fragmente im Kiesel bildet und schließlich fast ganz verschwindet. In diesem Sinne ist jedenfalls Marchesettis Metamorphose und Infiltration zu verstehen. A. Vierthalers Analysen von Saldame aus der Gegend von Pola und Großrepen1) zeigen uns, wie groß die chemischen Unterschiede sein können. Unseres Erachtens ist auch der sogenannte „rego“ — und wir stimmen hierin mit Leonardellis Auffassung2) vollkommen überein — weder petrographisch noch stratigraphisch verschieden vom Saldamestein, der nahe der Oberfläche, durch die Terra rossa verunreinigt, ebenso rot gefärbt ist.a) Wo wir diesen sogenannten „Quarzit“ zu sehen bekamen, auf der Straße von Dignano nach Marzana bei Oote 179, dann im Bosco Sevie bei Lavarigo und beim Wächterhaus 77 der Staatsbahn,4) zeigte sich immer derselbe tuffige, löcherige Stein, der auf vorgeschrittene chemische Verwitterung hinweist. Das alttertiäre Alter, das Stäche dem Rego ') „Bolletino della Societa Adriatioa di Scienze naturali in Trieste“, VI. Bd. 1881, pag. 272. 2) 1. o.; nicht so betreffs der Sande von Punta Merlera. 3) Je nach der an der Oberfläche oder an Klüften erfolgten Verunreinigung unterscheidet man in den Gruben roten, gelben und weißen Saldame; Wert besitzt nur der letztere. 4) Die letztgenannten Vorkommnisse sind auf Staches Karte (vgl. Anmerkung 1, pag. 28) nicht eingetragen, besonders im Bosco Sevie finden sich verschiedene Vorkommnisse. zuschreibt,1) läßt sich kaum l’echt beweisen, denn das Grestein ist wohl kretazisch, die Umwandlung zwar jünger, aber der Zeit nach nicht genau anzugeben. Festzuhalten ist, daß es eine lange Reihe von Ubergangsformen gibt zwischen dem reinen unzerstörten Kalke, dem bröckeligen „Quarzit“ und dem feinen Sand, der allein Nutzwert besitzt. .Je weiter die Umgestaltung vorschreitet, um so geringer wird der Kalkgehalt, um so mehr wächst perzentuell der Anteil an unlöslicher Kieselerde. Die reichhaltige Suite von Saldamesteinen, die mir Direktor Dr. Marchesetti in liebenswürdigster Weise im naturhistorischen Museum zu Triest zeigte, bestätigt den Satz wohl vollauf. Es liml.i betont werden, daß alle Saldamelager Südistriens annähernd im selben Schichtstreifen liegen, der parallel der Hauptachse zwischen Dignano und Promontore einen grollen westwärts gerichteten Bogen beschreibt.2) Es ist also eine bestimmte Schicht des Plattenkalkes zur Saldamebildung beson-dars geeignet. Auch die übrigen bekannten Vorkommnisse des Quarzsandes, wie das bei Skopo am Karst:l) von Komen und bei Großrepen unweit Triest linden sich in mittelkretazischen Horizonten, nahe dem ebenfalls sandige Zerstörungsprodukte liefernden Dolomit. Im Hippuriten- oder Nummulitenkalke sucht man vergebens nach dem Saldame. Kieselreiche Kalke sind jedenfalls die unerläßliche Bedingung zur Bildung des Quarzsandes und das beweist im Verein mit der Art der Lagerung wohl zur Genüge, daß vulkanische Phänomene bei der Bildung ausgeschlossen sind. Die Metamorphose des Kalkes geht nicht auf Eruptionen heißer Quellen zurück, sondern ist ein chemischer Verwitterungsprozess, den warmes Wasser nur beschleunigt.4) Dieser aber beschränkt sich auf bestimmte Schichten, was bei Geysirs wohl niemals Vorkommen könnte. Wir sehen in der Ansicht nur noch den letzten Rest einer von T. Taramelli seinerzeit aufgestellten Hypothese über den Ursprung der Terra rossa aus submarinem vulkanischem Schlamme.5) Diese Auffassung hat der Verfasser selbst längst aufgegeben'1) und wir ’) Die Wasserversorgung von Pola, Wien 1889, Geolog. Karte des Hafengebietes von Pola. J) ebenda pag. 24. Es sei daraufhingewiesen, daß dieser Bogen mit jenem des Albonenser Karstes harmoniert. 8) Vgl. Marchesetti 1. o., pag. ‘262. *) Wenn überhaupt warmes Wasser bei der Bildung tätig war, müßte es, wie Marchesetti (auf Grund mündlicher Mitteilung) glaubt, durch Druck erwärmt sein. Es mag sich fragen, ob nicht für sehr kiesel reiche Kalke auch die gewöhnlichen Tagwässer ausreichen. 5) 1. c. Appunti . . . pag. 18. “) „Una gita geologica in Istria“, La Rassegna nazionale, 116. Bd. (1. Dezember 1900), pag. 521. hielten es darum auch vom geographischen Standpunkte aus für unsere Pflicht, darauf hinzuweisen, daß in den Saldame-lagern des südlichen Istrien keine Zeugen endogener Kräfte vorliegen. ') Das verschieden harte Material bedingt eine unregelmäßige Ausbeutung. Wo man in den Gruben auf harten Stein trifft, läßt man ihn als Stütze stehen oder gräbt überhaupt nicht weiter. Immerhin ist die Ausräumung so weit vorgeschritten, daß die Decke die Hohlräume nicht mehr zu tragen vermochte, sondern einbrach. Gewaltige Pingen zeigen an der Oberfläche das Bereich der Gruben an. Wo dann der Sand zutage geschaffen und in Haufen geschichtet wird, bewirkt der Niederschlag eine neuerliche Zementierung in Gestalt einfacher und doppelter Knollen. Diese Konkretionen sind hier zwar nicht so häufig wie bei Großrepen, von wo sie Marchesetti beschreibt, doch fehlen sie auch in Südistrien nicht. VI. Grundwasserstände in Dignano. Im Garten des Gastwirtes Manzin in Dignano wurde 1895 durch Zufall ein enges, aber tief hinabreichendes Schlundloch aufgedeckt, in dessen Grunde man Wasser traf. Da der Besitzer sich bemühte, die beteiligten Kreise für die Anlage einer Wasserleitung zu interessieren, wurden verschiedene Messungen gemacht und ein genauer Plan aufgenommen. Der große Wert des Schachtbrunnens wäre der, daß unbedingt süßes Wasser in ausreichender Menge zutage geschöpft werden könnte, während die seewärts gelegenen Foiben, wie die „Varno“ genannte am Weg nach Fasana, nur brackisches Wasser liefern. Inwieferne durch eine Ausbeute des Grundwassers zu Dignano die anderen Brunnen, etwa jene von Pola beeinflußt würden, läßt sich natürlich nicht Voraussagen. Der Liebenswürdigkeit des Besitzers verdanken wir den Einblick in die Pläne, die uns vornehmlich wegen der hydrographischen Notizen interessierten, da es eben eine Seltenheit ist, die Schwankungen des Karstwasserspiegels ferne von den Ausflußstellen beobachten zu können. In Istrien ist dies von um so höherem Wert, da der Ausfluß vorwiegend submarin erfolgt. Der Rand des Schlotes liegt in 140 Meter Seehöhe; in 124 Meter Tiefe fand man am 14. Oktober 1895, schon nach Beginn der Herbstregen das Wasser, so daß hier der Grundwasserspiegel zur Trockenzeit bei einer Küstenentfernung von 5'6Km. nur 16 Meter über dem Meeresniveau liegt. Wäre die ') Die beiden Thermen von Monfalcone und S. Stefano liegen an bekannten Bruchlinien; in Südistrien sind solche nioht bekannt. Ausflußstelle nicht submarin, so würde sich ein Gefälle des Grundwasserniveaus von 0-29% ergeben; für jeden Fall ist es sehr unbedeutend. Ein andermal traf man zur Trockenzeit — das Datum ist leider nicht bekannt — den Wasserspiegel noch 4 Meter tiefer (+12 Meter). Vom Dezember 1899 liegt eine Messung in 122 Meter (+18 Meter) Tiefe vor, am 15. Februar und am 29. Juli 1900 stand das Wasser jeweils in 110 Meter Tiefe (+ 30 Meter). Aus der Zeit des größten Hochstandes fehlen leider wieder genaue Angaben, doch fand man bei der Untersuchung in 98 Meter Tiefe (+42 Meter) Spuren des Wassers. Gewöhnlich soll es im Frühjahr um 25 bis 30 Meter höher stehen als im Herbst. Halten wir uns hier nur an die mit Datum belegten Tatsachen, so ergibt sich eine Schwankung von 14 Metern, die Extreme bekannter Wasserstände liegen 30 Meter auseinander. Es wäre im Interesse unserer Kenntnis von der Wasserzirkulation im Karste von großem Werte, wenn an solchen Stellen wie hier in Dignano regelmäßige Beobachtungen einsetzten, die den Wasserstand etwa nach je 14 Tagen, bei Regenwetter aber auch häufiger registrieren würden. Möchte ein Sohn des Landes solchen und ähnlichen Problemen hin und wieder eine freie Stunde widmen! Sehulnaehriehten. i. Der Lehrkörper und die Verteilung der Lehrfächer und Ordinariate. 1. Periode: Vom Beginn des Schuljahres bis Ostern, 2. „ Von Ostern bis zum Jahresschlüsse. Direktor, Professoren, wirkl. und prov. Lehrer, Supplenten. Zahl Name, Titel und Charakter Periode Lehrtaeher Klassen 3 = S g Ordi- narius der Kliisse i Justus Hendrych, Schulrat, Direktor, VI. Rangsklasse. I u. II Französisch Stenographie IV b 2 Kurse 5 4 — 2 Dr. Erwin Dintzl, wirkl. Lehrer. I u. II Mathematik Physik Geometrie Ic, Ha, IIIb, V III a, b I c 21 — 3 Klemens Emptmeyer, Professor, Kustos des Kab. für Freihandzeichnen. I u. II Freihandzeichnen III a, b, IV a, b V-VII 24 — 4 Jakob Gorrilšak, Weltpri ester, Professor. I u. II bis 1. März Kath. Religion Exhorte 1 la, c, 11 a, lila |1V a, b, V-VI1 I a - VII 17 2 — 5 Leopold Häss, wirkl. Lehrer, Kustos des Kabin. I Deutsch Naturgeschichte Chemie Anal. Chemie IV b 1 b IV a, b, V, VI 2 Kurse 17 4 IV b für Chemie. II dasselbe und Geometrie IV a, b 23 +4 6 Vinzenz Hruby, Professor der VIII. Rangsklasse. I u. 11 Französisch Englisch III b, VI, VII V-VII 21 VI 7 Dr. Norbert Krebs, wirkl. Lehrer, Kustos der Lehrerbibl. und des geogr.-histor. Kabinettes. I u. II Deutsch Geographie und Geschichte I b, III b III a, IV a 19 III b 8 Friedrich Marchesani, Professor der VIII. Rangsklasse, Kustos des Kabin, für Physik. I u. II Mathematik Physik Geometrie I a, VI, VII VI, VII I a 21 VII 9 Franz Metzler, Professor der VIII. Rangsklasse, I u. II Deutsch I a, II b, VII 17 la M ■ «e 1 ^ Name, Titel und Charakter Periode Lehrfächer Klassen Wöchenti. 1 Stunden J| Ordi- narius! der Klasse 10 Dr. Hugo Mioni, Weltpriester, provisor. Lehrer. 11 seit dein 1. März Kath. Religion Exhorte fla, c, Ha, III a, \IV a, b, V-VII III a - VII 17 2 — 11 Dr. Rüdiger Sol/a, Professor der VIII. Rangsklasse, Kustos des naturhistorischen Kabinettes. I u. II Italienisch Mathematik Naturgeschichte I. II II b 1 a, c, II b, VI, »II 20 II b 12 Anton Stephanides, Professor . der VIII. Rangsklasse, I Geometrie Darst. Geometrie /11 a, b, III a, b, \1V a. b V-VII 22 — Kustos des Kabinettes für Geometrie. II Geometrie Darst. Geometrie III a, b V - VII 12 — 13 Dr. Karl Tertnik, Professor, Kustos der Schülerbibliothek. I u. 11 Deutsch Geogr. u. Gesch. Slowenisch II a 11 a, b, III b, V 1. u. 8. Kurs 21 4 II a 14 Adolf Thannabaur. Professor der VIII. Rangsklasse. I u. II Deutsch Geogr. u. Gesch. Ic, VI IV b, VI, VII 20 I c 15 Josef Thienel, Professor der VIII. Rangski., Verwalter der Georgsstiftung. I u 11 Deutsch Französisch V III a, IV a, V 17 V 16 Anton Zernitz, Prof. der VII Rangski. I u. II Italienisch III - VII 15 — 17 Rudolf Hlawaty, I Freihandzeichnen Kalligraphie J I a, b, c, II a, b 25 I b suppl. Lehrer. II dasselbe und Geometrie I a, b, c, II a, b II a, b, 23 4 18 Erich Lech/eitner, Assistent und suppl. Lehrer. I Freihandzeichnen (als Assistent) (als Supplent) j I a, b, III a, b, V II a\ b1 18 8 II ebenso ebenso 19 4-8 19 i Dr. Joseph Müller, suppl. Lehrer. I u. II Deutsch Geographie Mathematik N aturgeschichte III a I a, b, c III a II. a, V 20 lila 20 Johann Rajakowitsch, suppl. Lehrer. I u. II Deutsch Mathematik Physik Geometrie IV a I b, IV a. b IV a, a Ib — 21 Heinrich Sone, Weltpriester und Konvikts-Direktor, Aushilfslehrer. 1 u. II Kath. Religion Exhorte seit 1. Jänner I b, II b, III b I a, b, c, II a, b 6 2 Akatholische llcligionslelirer. i Zahl Name, Titel und Charakter Periode Lehrfächer Klassen C s SS Ordi- narius der Klasse i Hermann Adler, evang. Pfarrer A. B. I u. II Evangelische Religion A. B. la + ll a, IIIa+ IVn V + VI, VII 4 — 2 Josef Schalaudek, evang. Pfarrer H. B. I u. II Evangelische Religion H. B. ebenso 4 — :? Viktor Castiglioni stiidt. Professor i. R. I bis 15. November Mosaische Religion I-VII 7 — 4 Dr. Uscher Brettholz, Vize - Rabbiner. darnach bis zum Jahresschlüsse ebenso ebenso 7 — Nebenlehrer. i Dr. Johann Merhar, suppl. Lehrer am Staatsgymnasium. I u. II Slowenisch 2. Kurs 2 — 2 Karl Stolz, Volks- und Bürgerschuldirektor, VIII. Rangsklasse. I u. II Gesang 1. Kurs 2 — a Nikolaus Kobol, Direktor d. städtisch. Turnhalle. I u. II Turnen 3 Abteilungen 6 — Schuldiener: Andreas Casteliuber, Amtsdiener. — Juhunn Rudenšek, Aushilfsdiener. n. Die Lehrverfassung. a) Übersicht über die Lahrgegenstände und ihre wöchentliche Stundenzahl. Gegenstand Klasse :§ 5 3= I II III IV V VI VII Kathol. Religionslehre . . 2 2 2 2 2 2 1 13 Evang. Religionslehre A. K. H. K. Mosaische Religionslehre . 1 L 1 ebe 1 1 nso 1 1 L 1 1 1 1 4 4 7 Deutsche Sprache .... 7 6 4 4 3 3 4 31 Französische Sprache . . — — 6 5 3 3 3 20 Italienische Sprache 1 Slowenische Sprache 1 3 3 3 3 3 3 3 21 wurde in 3 Abt. & 2 St. gelehrt Englische Sprache ') . . . — — — — 3 3 3 !) Geschichte und Geogr. . . 3 4 4 4 3 3 3 24 Mathematik 3 3 3 3 5 4 5 26 Naturgeschichte 2 2 — — 2 2 3 11 Physik — — 3 2 — 4 4 13 Chemie — — — 3 3 2 — 8 Geometrieu. Geom Zeichnen 1 2 2 3 — — — 8 Darstellende Geometrie . . — — — — 3 3 2 8 Freihandzeichnen .... 4 4 4 4 3 2 3 24 Schönschreiben 1 1 — — — — — 2 Freie Gegenstände: Stenographie (2Kursea2Sfc.) 4 Analyt. Chem. (2 Kurse 4 2 St.) — — — — — — — 4 Gesang (1 Kurs) — — — — — — 2 Turnen (3 Abteilungen) a 2 St. . (J ') Italienische und slowenische Sprache sind nur für jene Schüler der 4 unteren Klassen obligat, deren Eltern oder Vormünder sich für die eine oder die andere Sprache entscheiden. Minist.-Erl. vom 7. Nov. 1870, ZI. 11436, und 4. Juni 1875, ZI. 5017. ’) Für die Schüler der 8 oberen Klassen ist Italienisch oder Englisch obligat. Minist.-Erl. vom 4. Mai 1880, ZI. 813. b) Lehrstoff nach Klassen und Lehrern. I. Klasse. Katholische Religionslehre : Die katholische Glaubens-und Sifctenlehre; die katholischen Gnadenmittel. Deutsche Sprache: Grammatik: Die Wortarten, die regelmäßigen Erscheinungen der Formenlehre, Syntax des einfachen Satzes, Elemente der Satzverbindung und des Satzgefüges. Praktische Übungen in der Orthographie mit gelegentlicher Vorführung der Hauptregeln derselben. — Lektüre: Lautrichtiges und sinngemäßes Lesen, Erklärung des Gelesenen, Besprechung und freie Wiedergabe des Gelesenen. Memorieren und Vorträgen poetischer und prosaischer Stücke. Im 1. Semester jede Woche ein Diktat, dann bis zum Schlüsse des Schuljahres alle 4 Wochen 2 Diktate, 1 Schul- und 1 Hausaufgabe. Italienische Sprache: Formenlehre des Artikels, Substantivs, Adjektivs, Pronomens und der regelmäßigen Verba. Lektüre aus den „Letture italiane“, p. I. Mündliche und schriftliche Übungen. Bis Weihnachten jeden Monat 2 Diktate; von Weihnachten bis zum Schlüsse des Schuljahres monatlich je eine Schul- und Hausarbeit. Geographie: Geographische Vor- und Grundbegriffe; die Hauptformen des Festen und Flüssigen in ihrer Verteilung auf der Erde, sowie die Lage der bedeutendsten Städte und Staaten der einzelnen Erdteile in übersichtlicher Weise. Stete Anwendung der Karten. Skizzen einfacher geographischer Objekte. Mathematik : Dekadisches Zahlensystem, metrisches System, Grundoperationen mit unbenannten und einnamigen ganzen und Dezimalzahlen, Vorübungen in einfachen Schlußrechnungen. Grundzüge der Teilbarkeit, gemeine Brüche, Rechnen mit mehrnamig benannten Zahlen. In jedem Semester 4 Schulaufgaben; außerdem von Stunde zu Stunde kleine Übungsaufgaben. Naturgeschichte : Zoologie. I. Sem. und in den ersten 6 Wochen des II. Sem.: Beschreibung der wichtigsten Arten der Säugetiere und Vögel; im Liest des II. Sem.: Beschreibung einer Anzahl von phanerogamen Pflanzen, mit Erörterung der allgemeinen Merkmale an denselben. Geometrie: Grundbegriffe der Geometrie und anschauliche Erklärung der elementaren Körperformen: Würfel, Prisma, Pyramide, Zylinder, Kegel und Kugel. Erläuterungen der wichtigsten ebenen geometrischen Gebilde und ihrer Merkmade auf dem Wege der Anschauung. Freihandzeichnen: Wöchentlich 4 Stunden. Zeichnen ebener geometrischer Ornamentformen als Vorübung für das freie Ornament. Einfache freie Ornamente; stilisierte Bliiten-formen; einfache Gefäßformen in geometrischem Aufriß Einfache Gefäße und andere Objekte zum Zeichnen nach der Natur. Material: Bleistift, Feder und Farbe. Erklärungen über die Anwendung und Bedeutung der Ornamente Schönschreiben: Im I Semester die deutsche, im H. die lateinische Schrift. II. Klasse. Katholische Religionslehre: Liturgik; die kirchlichen Orte und Gegenstände; die religiösen Zeichen und Handlungen; die kirchlichen Zeiten und Feste. Deutsche Sprache, wöchentlich 6 Stunden: Grammatik: Wiederholung des grammatischen Lehrstoffes der I Klasse; Vervollständigung der Formenlehre, Erweiterung der Lehre vom einfachen Satz; der zusammengezogene Satz, die Satzverbindung in übersichtlicher Behandlung. — Lektüre wie in der I. Klasse. Memorieren und Vortragen. — Schriftliche Arbeiten: Alle 4 Wochen ein Diktat zuin Zwecke der Einübung der Orthographie und Interpunktion, eine Schul- und eine Hausaufgabe. Etwas umfangreichere Nacherzählungen; Umbildungen einfacher Lesestücke nach gegebenen Gesichtspunkten ; verkürzende Zusammenfassung ausführlicher Erzählungen. Italienische Sprache: Formenlehre der unregelmäßigen Verba, Lektüre aus den „Letture italiane“, p. II. Monatlich je eine Schul- und eine Hausaufgabe. Geschichte und Geographie, je 2 Stunden : Übersichtliche Geschichte des Altertums. Zusammenfassende Behandlung der elementaren Begriffe der. mathematischen Geographie. Beschreibung Asiens und Afrikas in physikalischer und politischer Hinsicht; spezielle Geographie von Südeuropa und Großbritannien. Mathematik : Abgekürzte Multiplikation und Division; Schlußrechnung, Verhältnisse und Proportionen, einfache und zusammengesetzte liegeldetri, einfache Zinsrechnung und Diskontrechnung. In jedem Semester 4 Schulaufgaben; außerdem von Stunde zu Stunde kleine Übungsaufgaben. Naturgeschichte: 6 Monate Zoologie: Die wichtigsten Vertreter der übrigen Wirbeltiere und der wichtigeren Ordnungen der Wirbellosen, mit besonderer Berücksichtigung der Meeresbewohner. — 4 Monate Botanik: Beschreibung und Vergleichung einer Anzahl von Sporen- und Samenpflanzen; Besprechung der wichtigeren Familien. Bestimmungsübungen. Geometrie lind geometrisches Zeichnen: u) Geometrie: Elemente der Planimetrie bis einschließlich der Kongruenz. — b) Geometrisches Zeichnen: Übungen im Gebrauch der Reißinstrumente. Konstruktionszeichnen im Anschluß an den behandelten Lehrstoff’ und unter Berücksichtigung einfacher ornamentaler Formen. Freihandzeichnen : Perspektivisches Freihandzeichnen nach Kombinat io n smodelle 11 in Einzel- und Gruppendarstellungen ; Zeichnen einfacher Flachornamente und stilisierter pflanzlicher Motive. Zeichnen nach der Natur. Material: Bleistift, Feder und Farbe. Erklärungen: Die Grundsätze des Perspektivzeichnens nach der Anschauung. Entwicklung und Zweck der Ornamente. Schönschreiben: Die Rundschrift III. Klasse. Katholische Religionslehre: Geschichte der Offenbarung des alten Testamentes, Geographie von Palästina. Deutsche Sprache : Der zusammengesetzte Satz, Satzverbindung, Satzgefüge, die Periode. Genaues Eingehen auf die Gedankenabfolge und Gliederung prosaischer und poetischer Lesestücke. Memorieren und Vortragen (Umgestaltung kleiner epischer Gedichte in Prosa, Auszüge aus ausführlicheren Erzählungen, Beschreibungen). Alle 4 Wochen eine Schul- und eine Hausaufgabe. Französische Sprache: Einzelne Sätze, bald jedoch zusammenhängende Lesestücke; sprachliche und sachliche Erklärung derselben, anfangs nur deutsch, allmählich immer mehr französisch. Französische Fragen und Antworten über das Gelesene. Nachsprechen der vorn Lehrer vorgesprochenen Sätze. Niederschreiben derselben oder wenigstens der schwierigeren Wörter und Wortverbindungen. Grammatik gelegentlich der Lektüre, später systematisch. Im I. Semester vom 15. November an 6, im 11. 12 schriftliche Arbeiten, abwechselnd Diktate und Schularbeiten, Stoff der letzteren : Niedersohreiben eines durchgearbeiteten Stückes, Fragen und Antworten in französischer Sprache über Gelesenes. Italienische Sprache: Syntax. Lektüre aus den „Letture italiane“, p. UL Monatlich je eine Schul- und eine Hausarbeit. Geographie, 2 Stunden : Die in der II. Klasse nicht behandelten Länder Europas (mit Ausschluß der österreichisch-ungarischen Monarchie), Amerika und Australien nach denselben Gesichtspunkten wie in der II. Klasse, insbesondere auch rück-sichtlich der Erklärung der klimatischen Verhältnisse. Gesclliehte, 2 Stunden : Mittelalter. Die wichtigsten Personen und Begebenheiten mit besonderer Rücksicht auf die Geschichte der österreichisch-ungarischen Monarchie. Mathematik : Wiederholende Übungen im Rechnen mit besonderen Zahlen. Durchschnittsrechnung und Teilregel. Einübung der 4 Grund Operationen mit algebraischen Zahlen und Ausdrücken. Das Quadrieren und Kubieren, die Quadrat- und Kubikwurzel. Iu jedem Semester 4 Schulaufgaben; außerdem von Stunde zu Stunde kleine Übungsaufgaben. Physik : Allgemeine Eigenschaften der Körper, Wärmelehre, Magnetismus, Elektrizität, Statik der festen, flüssigen und gasförmigen Körper, mit besonderer Berücksichtigung der wichtigsten Anwendungen. Geometrie lind geometrisches Zeichnen: a) Geometrie : Fortsetzung und Abschluß der Planimetrie. Flächen-gleichheit und Verwandlung ebener Figuren. Flächenberechnung, Proportionalität im Einklänge mit dem bezüglichen mathematischen Lehrstoff' dieser Klasse. — b) Geometrisches Zeichnen : Ausdehnung der in der 2. Klasse begonnenen Konstruktionen auf den obigen Lehrstoff. Freihandzeichnen: Perspektivisches Freihandzeichnen nach Holzmodellen und Modellgruppen mit Bleistift und Farbe. Zeichnen nach der Natur. (Werkzeuge, und andere kunstgewerbliche Objekte). Zeichnen nach ornamentalen Gypsmo-dellen. Zeichnen und Malen von Flachornamenten der antikklassischen Kunstweisen. Blumenmalen nach Vorlagen und auch nach der Natur. Einfache Stilleben. Erklärungen in der Farbengebung und Farbenharmonie. IV. Klasse. Katholische Religionslehre: Geschichte der Offenbarung des neuen Bundes. Deutsche Sprache: Grammatik: Zusammenfassende Wiederholung der Formen- und Satzlehre. Das Wichtigste aus der Wortbildungslehre. Grundzüge der Prosodie und Metrik. — Lektüre wie in der III. Klasse. Memorieren und Vortragen.— Aufsätze: In jedem Semester acht, abwechselnd Schul- und Hausarbeiten. Stoff teilweise noch wie in der III. Klasse; außerdem Beschreibung von bestimmten Vorgängen; Schilderungen; Übungen im Herausheben der Disposition größerer Lesestücke und im Disponieren passend gewählter Stoffe. Französische Sprache. Sprachliche Erklärung der Lesestücke 1—42 des Sprech- und Lesebuches von ßechtel, Mittelstufe. Französische Fragen und Antworten über das Gelesene. Die wichstigsten unregelmäßigen Verba; Bildung des Adverbs; unregelmäßige Pluralformen; Stellung des Pronomens. Übersetzungen aus dem Deutschen ins Französische im Anschlüsse an den Lesestoff. In jedem Semester 4 Diktate, 4 Schul- und 4 Hausaufgaben. Stoff derselben: Beantwortung französischer Fragen über das Gelesene, gelegentlich auch Übersetzungen ins f ranzösische und Umformungen. Italienische Sprache: Fortgesetzte syntaktische Übungen, Lektüre aus den „Letture italiane“. p. IV. Aufsätze: In jedem Semester acht, abwechselnd Schul- und Hausarbeiten. Geographie. 2 Stunden: Lage, physische und politische Geographie der österreichisch-ungarischen Monarchie mit Ausschluß des statistischen Teiles als solchen, jedoch mit eingehender Beachtung der Produkte der Länder, der Beschäftigung, des Verkehrslebens und der Kulturverhältnisse der Völker. — Übungen im freien Entwerfen einfacher Kartenskizzen. Geschichte. 2 Stunden: Neuzeit Die wichtigsten Personen und Begebenheiten mit besonderer Rücksicht auf die Geschichte der österreichisch-ungai'ischen Monarchie. Mathematik: Wiederholung und Erweiterung der Lehre von den 4 Grundoperationen mit allgemeinen Zahlen. Maß und Vielfaches. Gemeine und Dezimalbrüche. Gleichungen des 1. Grades mit 1 und mehreren Unbekannten. Verhältnisse und Proportionen. Übungsaufgaben. 4 Schulaufgaben in jedem Semester Physik: Von der Bewegung der Körper; Akustik und Optik, mit Berücksichtigung der wichtigsten Anwendungen dieser Erscheinungen. Chemie: Experimente über Lösung und Ausscheidung der Körper, chemische Synthese und Analyse. Über Atomgewichte, Wertigkeit und chemische Formeln. Grundzüge der Krystallographie. Chemie der Metalloide und Metalle mit ihren wichtigsten gegenseitigen Verbindungen, Besprechung der hiebei in Betracht kommenden Minerale und Gesteine, sowie die besonders für Handel und Industrie bedeutendsten organischen Verbindungen. Geometrie und geometrisches Zeichnen: a) Geometrie: Grundlehren der Stereometrie. Die notwendigsten Sätze über die gegenseitige Lage von Geraden und Ebenen mit Rücksicht auf die Bedürfnisse des Unterrichtes in der Projektionslehre. — Prisma, Pyramide, Zylinder, Kegel und Kugel. Bestimmung der Oberfläche und des Rauminhaltes dieser Körper. — b) GeometrischesZeiohnen: die Kegeischnittslinien. Darstellung von Punkten, Strecken, ebenen Figuren und einfachen geometrischen Körpern mittels zweier orthogonaler Projektionsbilder auf Grund der Anschauung und im Anchlusse an den Lehrstoff der Stereometrie. Freihandzeichnen: Zeichnen und Malen von Flachornamenten der Renaissance, der orientalischen Kunstweisen und nach japanischen Vorbildern. Blumenmalen nach Vorlagen und nach der Natur. Pflege der Landschaftsmalerei (Aquarell-und Oltechnik). Figurales Zeichnen (modern). Stilleben. V. Klasse. Katholische Religion: Grundzüge der Geschichte der katholischen Kirche von ihrer Gründung bis auf unsere Zeit. Deutsche Sprache: Lektüre epischer, lyrischer und rein didaktischer Gedichte, sowie prosaischer Musterstücke, die zu dem Lehrstoff’der Klasse inhaltlich in Beziehnng stehen; charakteristische Abschnitte aus der altklassischen Literatur. Aus Beispielen abgeleitete Charakteristik der wichtigsten Formen und Arten der epischen, lyrischen und rein didaktischen, sowie der vorzüglichsten prosaischen Kunstformen. Memorieren und Vortragen — Aufsätze konkreten Inhaltes im Anschlüsse an die Lektüre oder das in den anderen Disziplinen Gelehrte. — Beginn der besonderen Anleitung zum richtigen Disponieren auf dem Wege der Analyse passender Lesestücke und bei Gelegenheit der Vorbereitung und der Rückgabe der schriftlichen Arbeiten. — In jedem Semester B Aufsätze. Französische Sprache : Sprachliche Erklärung der Lesestücke des Sprech- und Lesebuches von Bechtel, Mittelstufe. Wiedergabe des Gelesenen in französischer Sprache. Wiederholung der unregelmäßigen Verba; Artikel; Hilfsverba; Kasuslehre. In jedem Semester 4 Haus- und 4 Schularbeiten, bestehend in Beantwortung französischer Fragen, Wiedergabe gelesener Stücke und Übersetzungen aus dem Deutschen. Italienische Sprache : Dal „Giomo“ di Parini; „Sepolcri“ di U. Foscolo; daH’„Adelchi“ e dagli „Inni sacri“ di A. Man-zoni; alcune poesie di G. Leopardi. Storia letteraria del Settecento e dell’Ottocento. In jedem Semester 3 Schul- und 3 Hausarbeiten. (Siehe Abschnitt IV.) Englische Sprache: Aussprache; Formenlehre; Substan-tivum, Adjektivum, Adverb, Pronomen, regelmäßiges Verbum, starke Verba. Nach der Grammatik von Sonnenburg-Kellner. III. Aufl., Lektion 1—22. Im I. Semester von Weihnachten an bis Schluß des Semesters 3 Diktate im engsten Anschlüsse an den durchgenommenen Übungsstoff. Im II. Semester ein Diktat und 2 Schularbeiten im Monat. Geschichte und Geographie: Geschichte des Altertums, namentlich der Griechen und Römer, mit besonderer Hervorhebung der kulturhistorischen Momente und mit steter Berücksichtigung der Geographie. Mathematik: A. Algebra: Unbestimmte (diophantisclie) Gleichungen des ersten Grades. Lehre von den Potenzen und Wurzelgrößen, insbesondere das Quadrieren und Kubieren mehrgliedriger Ausdrücke, sowie das Ausziehen der zweiten und dritten Wurzel aus mehrgliedrigen Ausdrücken und aus besonderen Zahlen. Die Lehre von den Logarithmen. Das System der Brigg’schen Logarithmen. Einrichtung und Gebrauch der Logarithmen-Tafeln Gleichungen des zweiten Grades mit einer Unbekannten und leichte quadratische Gleichungen mit 2 Unbekannten. — B. Geometrie: Planimetrie. In jedem Semester 4 Schulaufgaben; außerdem von Stunde zu Stunde kleine Übungsaufgaben. Naturgeschichte: Botanik: Morphologie der Pflanzen. Grundzüge der Anatomie und Physiologie. Systematische Vorführung der wichtigeren Familien der Krypto- und Phanero-gamen mit besonderer Hervorhebung der Nutzpflanzen. Chemie: Einleitung. Chemie der Metalloide mit besonderer Berücksichtigung und Entwicklung der wichtigsten neueren chemischen Theorien. Metalle und ihre Verbindungen mit Hervorhebung der technisch wichtigen Metalle. Entwicklung des periodischen Systems. Darstellende Geometrie: Wiederholung der wichtigsten Lehrsätze über die Lagenbeziehungen zwischen Geraden und Ebenen. Systematische Durchführung und gründliche Einübung der Kundamentalaufgaben der darstellenden Geometrie über Punkte, Gerade und Ebenen unter gelegentlicher Berücksichtigung der Kreuzrißebene. — Projektion ebener Figuren und Bestimmung ihrer Schlagschatten auf die Projektionsebenen. Freihandzeichnen: Erklärung der Gestaltung des menschlichen Kopfes und Gesichtes und Übungen im Kopfzeichnen nach Wandtafeln, Vorlagen und ßeliefabgüssen. Wiederholung und Fortsetzung des Stofles aus den vorhergehenden Klassen. Blumenmalen und Landschaftsmalen nach Vorlagen. Stilleben. VI. Klasse. Katholische Religionsichre : Allgemeine Glaubenslehre. Die vorchristliche Offenbarung. Göttlicher Ursprung derselben. Die christliche Offenbarung. Urkunden derselben. Göttlicher Ursprung derselben. Jesus Christus der verheißene Messias. Jesus Christus der Sohn Gottes. Die Kirche Jesu Christi. Deren Stiftung, Sichtbarkeit und Fortdauer; deren Verfassung; deren Unterscheidungsmerkmale. Folgerungen. Deutsche Sprache: Lektüre: I. Semester: Einführung in die Kenntnis der ersten Blütezeit der deutschen Literatur auf Grund der Lektüre einer Auswahl aus dem Nibelungenliede und aus Walter von der Vogelweide und der Inhaltsangaben einiger höfischer Epen. Besprechung der grollen nationalen Sagenkreise. Die Hauptmomente aus der Geschichte der deutschen Sprache. — II. Semester: Einführung in das Verständnis der zweiten Blütezeit der deutschen Literatur auf Grund der im Lesebuche enthaltenen Stücke. Lessings „Minna von Bamhelm'1, Schillers „Jungfrau von Orleans“. Aufklärungen über den Aufbau der dramatischen Handlung. Übersicht der Literaturentwicklung in ihren Haupterscheinungen von der Reformation bis Klopstock; Lebensbilder Klopstocks und Wielands. Memorieren und Vortragen. In jedem Semester 5 Aufsätze. Französische Sprache: Übereinstimmung der Participe passe; Gebrauch der Hilfsverba und der Tempora; Moduslehre. Pronomina. Lektüre von Musterstücken erzählender Prosa. Im Anschlüsse Sprechübungen. In jedem Semester 4 Haus- und 4 Schularbeiten. Italienische Sprache: Canti scelti dali’„Orlando furioso“ di L. Ariosto e dalla „Gerusalemme liberata“ di T. Tasso. Storia letteraria del Cinquecento e del Seicento. In jedem Semester 3 Schul- und 3 Hausarbeiten. (Siehe Abschnitt IV.) Englische Sprache : Wiederholung der Formenlehre; unregelmäßige Verba; Partizip und Gerundium; Accus, cum infi-nitivo; Passivum; Anwendung der verschiedenen Zeiten. Nach der Grammatik von Sonnenburg-Kellner. Lekt. 22 bis 35. — Lektüre leichterer Stücke aus dem Lesebuche von Nader und Würzner. Im Anschlüsse Sprechübungen. In jedem Semester 4 Schul- und 4 Hausaufgaben; für letztere dann und wann eine Übersetzung aus dem Deutschen ins Englische. Geschichte und Geographie: Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum westfälischen Frieden mit spezieller Rücksicht auf die österreichisch-ungarische Monarchie und besonderer Hervorhebung der kulturgeschichtlichen Momente und Berücksichtigung der Geographie. Mathematik: A. Algebra. Logarithmische und Exponentialgleichungen. Arithmetische und Geometrische Progressionen. Zinseszinsen- und Rentenrechnung. — B. Geometrie, Goniometrie, ebene Trigonometrie, Stereometrie. 4 Schulaufgaben in jedem Semester; außerdem von Stunde zu Stunde kleine Übungsaufgaben. Physik: Allgemeine Eigenschaften der Körper. Mechanik, Wärmelehre, Wellenlehre, Akustik Chemie: Einleitung. Petroleum, Fettkörper, Verarbeitung der Fette, Kohlenhydrate, Gärung, Oyauverbindungen, aromatische Körper, ätherische Öle, Harze, einige Alkaloide, Eiweißstoffe. Unter Entwicklung der neueren chemischen Theorien wurde besonders auf technisch wichtige Produkte Rücksicht genommen. Naturgeschichte: Zoologie. Das Bemerkenswerteste über den Bau des Menschen und die Verrichtungen seiner Organe mit diätetischen Winken. Behandlung der Klassen der Wirbeltiere und der wichtigeren Gruppen der Wirbellosen auf Grund ihres äußeren und inneren Baues, mit gelegentlicher Rücksichtnahme auf entwicklungsgeschichtliche Verhältnisse und auf die lokale adriatische Fauna. Darstellende Geometrie: Darstellung von Prismen, Pyramiden, Zylindern und Kegeln. Ebene Schnitte, Netze, Parallelbeleuchtung, sowie leichtere Fälle von Durchdringungen dieser Körper. Schlagschatten auf die Innenseite von Prismen- und Pyramidenmänteln. Räumliche Erklärung, Konstruktion und Projektion der Kegelschnittslinien Elementare Entwicklung ihrer wichtigsten Eigenschaften und deren Benützungen zu Tangentenkonstruktionen. Berührungsebenen an Zylinder- und Kegelflächen. Freihandzeichnen: Zeichnen nach Köpfen in Hochrelief, nach Masken und Büsten, eventuell nach Vorlagen. Wiederholung und Fortsetzung des Stoffes aus den vorhergehenden Klassen. Aquarellmalerei, Federzeichneu und Tuschmalen. Stillleben. VII. Klasse. Katholische Religionslehre: Die kath. Sittenlehre. Der letzte Grund des sittlich Guten. Das Göttliche Gesetz. Von den Pflichten und den evangelischen Räten. Das Gewissen. Tugend und Sünde. Pflichten des Christen gegen Gott, sich selbst und den Nächsten. Der Tod des Christen. Deutsche Sprache: Lektüre: Einführung in das Verständnis der zweiten Blütezeit der deutschen Literatur (Fortsetzung) auf Grund der Lektüre prosaischer Schriftstücke und schwierigerer epischer und tyrischer Gedichte Lessings, Herders, Goethes und Schillers, sowie der Lektüre von Goethes „Hermann und Dorothea“, eines Dramas von Schiller („Wallenstein“-Privatlektüre), Goethe („Iphigenie“) und Grillparzer („Sappho“-Privatlektüre). Lektüre von Proben aus österreichischen Dichtern des XIX. Jahrhunderts. Im Anschlüsse an die Lektüre Lebensbilder der genannten Hauptvertreter der klassischen Literatur und der hervorragendsten österreichischen Dichter (mit besonderer Berücksichtigung Grillparzers). Übungen im präineditierten freien Vorträge über Stoffe, die dem Unterrichtsgebiete entnommen sind. — Aufsätze: In jedem Semester 5 Aufsätze. (Siehe Abschnitt IV.) Französische Sprache: Wiederholung des Lehrstoffes der VI. Klasse, Moduslehre, Syntax der Partizipien und des Infinitivs, Wortfolge, Negation, Stellung des Adjektivs, Gallizismen. Lektüre schwierigerer prosaischer Stücke; Bruchstücke aus der epischen, lyrischen und dramatischen Poesie. Mündliche und schriftliche Wiedergabe des Lesestoffes. In jedem Semesters 4 Haus- und 4 Schularbeiten. Italienische Sprache: Canti scelti dal 1’ „Inferno“ e dal „Purgatorio“ di Dante. Storia letteraria del Trecento e del Quattrocento. In jedem Semester 3 Schul- und 3 Hausarbeiten. (Siehe Abschnitt IV.) Englische Sprache: Englische Syntax: Artikel, Substantiv, Adjektiv, Pronomen, Präpositionen, Konjunktionen, nach der Grammatik von Sonnenburg-Kellner, Lektion 33 bis zum Schlüsse. Lektüre ausgewählter Stücke aus dem Lesebuehe von Naderund Wiirzner. Im Anschlüsse Sprechübungen. Schriftliche Nacherzählung. In jedem Semester 4 Schul- und 4 Hausaufgaben. Geschichte und Geographie: Geschichte der Neuzeit seit dem westfälischen Frieden in derselben Behandlungsweise wie in den beiden vorhergehenden Klassen und mit besonderer Rücksicht auf die österreichisch-ungarische Monarchie. Wiederholung der Geographie der österreichisch-ungarischen Monarchie mit Hinzufügung einer statistischen Übersicht der Rohproduktion, der Industrie und des Handels, wobei die entsprechenden Verhältnisse in den großen Kulturstaaten Europas zum Vergleiche herangezogen werden. Behandlung der Verfassung und Verwaltung der Monarchie, mit besonderer Berücksichtigung der österreichischen Reichshälfte. Mathematik: A. Algebra: Die Kombinationslehre; der binomische Lehrsatz; die Wahrscheinlichkeitsrechnung. B. Geometrie : Die sphärische Trigonometrie; die analytische Geometrie der Ebene. Wiederholung des gesamten Lehrstoffes der Oberklassen mittels zahlreicher Übungsaufgaben. Alle 5 Wochen eine Schulaufgabe; außerdem von Stunde zu Stunde kleine Übungsaufgaben. Physik: Astronomie, Akustik, Magnetismus, Elektrizität, Optik. Naturgeschichte: I. Semester: Mineralogie: Grundzüge der Krystallographie, Beschreibung der wichtigsten Minerale nach vorliegenden Exemplaren, mit besonderer Berücksichtigung der physikalischen und chemischen Eigenschaften, sowie ihrer Verwendung. II. Semester: Grundzüge der Geologie. Darstellende Geometrie: Darstellung der Kugelfläche; ihre ebenen Schnitte; Berührungsebenen, berührende Zylinder-und Kegelflächen an Kugeln. Entwicklung der Selbst- und Schlagschatten an die konvexe und konkave Seite an Zylinder- und Kegelmänteln sowie von Kugelkalotten. Wiederholung der wichtigsten Partien aus dem behandelten Gebiete der darstellenden Geometrie an kombinierten Aufgaben und Beispielen. Freihandzeichnen: Wiederholung und Fortsetzung des Stoffes aus den vorhergehenden Klassen unter Berücksichtigung der Begabung der einzelnen Schüler. Religionsunterricht der evangelischen und israelitischen Schüler. Evangelische Religion A. K. I. und II. Klasse. Biblische Geschichte des A. T. und des N. T. — Kirchenlied. III. und IV. Klasse. Katechismus I. und III. Hauptstück. — Kirchenlied. V. und VI Klasse. Kirchengeschichte der ältesten christlichen Zeit, der Reformationszeit und der neueren Zeit. VII. Klasse. Die Geschichte der evangelischen Kirche in Österreich. Die erste Hälfte des Johannes-Evangeliums. Evangelische Religion H. K. I. und II. Klasse. Biblische Geschichte: Von der Schöpfung der Welt bis zur Teilung des Reiches. Katechismus: 1. Artikel, von Gott dem Vater; von der Sünde. (Fr. 1-11, 26-‘28.) III. und IV. Klasse. Die Bücher des N. T., das Lukas-Evangelium im Besonderen. Katechismus: 3. Artikel, von Gott dem h. Geist, Rechtfertigungslehre, Sakramentslehre. (Fr. B3-85.) Y. und VI. Klasse. Einleitung in die h. Schrift des A. T. — Lektüre ausgewählter Stücke. VII. Klasse. Die Geschichte der christlichen Kirche mit besonderer Hervorhebung des Zeitalters der Reformation. NB. Auf allen Stufen wurden die wichtigsten der evangelischen Kirchenlieder erklärt und memoriert. Mosaische Religion. L—VII. Klasse, je I Stunde. Biblische Geschichte: Von der Schöpfung bis zur Geschichte der Israeliten in Österreich (inkl.). Hebräisch: Lesen, Grammatik, ausgewählte Bibel- stellen. Glaubens- und Pflichtenlehre: Wesen und Eigenschaften Gottes. Ritual- und Speisegesetze. Feier- und Fasttage. Pflichten gegen Gott, gegen den Nächsten, gegen sich selbst, gegen die Gemeinde und den Staat. \ Relativ obligate Gegenstände. Italienische Sprache: (Siehe bei den einzelnen Klassen). Slowenische Sprache: (8 Kurse zu 2 Stunden). I. Kurs. Orthographie. Die Formenlehre und deren praktische Anwendung nach Janežič-Sket „Slovenska slovnica“. Lektüre aus Skets „Slovenska öitanka“ I. Teil. Monatlich 1 Schulaufgabe. II. Kurs. Vervollständigung der Formenlehre. Ausführliches über das Zeitwort. Das Wichtigste aus der Satzlehre. (Nach Janežič-Sket „Slovenska slovnica“). Lektüre aus Skets „Slovenska čitanka“ III. Teil, für Mittelschulen. Monatlich 1 Schul- und 1 Hausarbeit. III. Kurs. Wiederholung der Lehre vom Zeitwort. Vervollständigung der Satzlehre. (Teilweise nach Skets slow. Sprach-und Übungsbuch, teilweise nach Janežičeva slov. slovnica). — Lektüre aus Skets „Slovenska öitanka“ IV. Teil, für Mittelschulen. Monatlich 1 Schularbeit. Freigegenstände. Stenographie. (2 Kurse zu 2 Stunden.) I. Kurs: Wort-bildungs- und Wortkürzungslehre. Diktate, bestehend aus einzelnen Wörtern oder einfachen Sätzen. II. Kurs: Satzkürzung. Diktate: Im I. Semester einzelne Sätze, im II. auch längere Abschnitte historischen und naturwissenschaftlichen Inhaltes. Analytische Chemie. (2 Kurse zu 2 Stunden.) I. Kurs: Ausführung der Reaktionen der Verbindungen der Elemente in Lösungen, deren Zusammensetzungen den Arbeitenden bekanntgegeben wurde. Untersuchung einfacher Körper, Metalle, Oxyde, Hydroxyde, Sulfide und Salze. II. Kurs: Qualitative Analyse von Gemengen mehrerer Metalle, Oxyde, Hydroxyde, Sulfide oder Salze, je nach ihrer Art in fester oder flüssiger Form, erstere auch auf trockenem Wege. Analyse einiger einfacher Mineralien. Analyse von Mineralien und Silicaten (Aufschließung). Titriermethode in ihrer Anwendung auf Acidimetrie und Alkalimetrie. Oxydationsanalyse. Wegen Zuweisung eines Arbeitsplatzes im Laboratorium müssen sich alle Schüler, sowohl jene, welche schon im Vorjahre gearbeitet haben, als auch jene, welche neu eintreten, mit Beginn des nächsten Schuljahres mit einer schriftlichen Erlaubnis ihrer Eltern bei dem Kustos anmelden. Nach Zuweisung eines Arbeitsplatzes muß die Meldung durch den Schüler bei seinem Klassenvorstande erstattet werden. Turueil: (3 Abteilungen zu 2 Stunden.) a) Freiübungen: Kopf-, Arm- und Handübungen, Rumpfbewegungen, Bein- und Fußübungen, turnerische Stellungen. Freiübungen im Gehen, Laufen und Springen. b) Ordnungsübungen: Flanken- und Stirnstellung, Abstandnehmen, Taktgehen und Taktlaufen, Aus- und Einreihen, Offnen und Schließen der Reihen und Rotten, Gegenzug, Umzug und Durchzug, Schwenkungen, Aufzüge. c) Gerüstübungen: Hoch- und Weitsprung, Schwebeübungen am Schwebebaum, Sprungübungen am Sturmlaufbrett, Kletter-, Steig- und Klimmübungen an der senkrechten Kletterstange, an der schrägen Leiter, an der senkrechten Strickleiter, am Knoten- und Sprossentau. Übungen an Barren, Reck, Bock und Pferd. d) Hantelübungen. Gesang: I. Kurs: Grundbegriffe, musikalische Zeichen Dauer und Wert der Noten. Einübung zweistimmiger Lieder III. Verzeichnis der für das nächste Schuljahr eingeführten Lehrbücher. I. Klasse. — Fischer, Katholische Religionslehre. — Dr. F. Willomitzer, Deutsche Grammatik, neueste Auflage. — Neumann Franz, Deutsches Lesebuch. I. Teil (Letzte Auflage.) — H a s s e k, Grammatica italiana. — Letture italiane, Chiopris edit. Parte I. — Dr. Eduard Richter, Lehrbuch der Geographie, 5. Auflage. — Kozenn, Geographischer Schul-Atlas in 81 Karten, 37.—39. Auflage. — Možnik-Neumann, Lehr- und Übungsbuch der Arithmetik, I. Heit. — Dr. A. N a 1 e p a, Grundriß der Naturgeschichte des Tierreiches. — Dr. G. v. Be ck, Grundriß der Naturgeschichte des Pflanzenreiches — Menger, Geometrische Formenlehre, 4. Auflage II. Klasse. — Fischer, Lehrbuch der katholischen Liturgik. — Dr. F. Willomitzer, Deutsche Grammatik. — Neumann Franz, Deutsches Lesebuch, II. Teil. — Has-s e k, Grammatica italiana. — Letture italiane, Chiopris edit. Parte II. — Dr. Ed. Richter, Lohrbuch der Geographie, 5. Auflage. — Kozonn, Geographischer Schul-Atlas in 84 Karten. — Mayer, Lehrbuch der Geschichte für die unteren Klassen der Mittelschulen, I. Teil. — Močnik-Neumann, Lehr- und Übungsbuch der Arithmetik, II Heft. — Pokorny, Illustrierte Naturgeschichte. I. Teil: des Tierreiches (25. Auflage); II. Teil: des Pflanzenreiches (‘21. Auflage). — Menger, Grundlehren der Geometrie, 7. Auflage. III. Klasse. — Fischer, Geschichte der Offenbarung des alten Bundes. — Dr. F. Willomitzer, Deutsche Grammatik. — Neumann-Franz, Deutsches Lesebuch, III. Teil. — H a s s e k, Grammatica italiana. — Letture italiane, Chiopris edit. Parte III. — Beclitel, Französisches Sprech-und Lesebuch, I. Teil, 6. Auflage.— Dr. Ed. Richter, Lehrbuch der Geographie, 6. Auflage. — Kozenn, Geographischer Schul-Atlas in 84 Karten. — Mayer, Lehrbuch der Geschichte für die unteren Klassen der Mittelschulen, II. Teil. — Moßnik-Neumann, Lehr- und Übungsbuch der Arithmetik, III. Heft. — Wallentin, Grundzüge der Naturlehre für die unteren Klassen der Realschulen. — Menger, Grundlehren der Geometrie, 6 Auflage. IV. Klasse. — Fischer, Geschichte der Offenbarung des neuen Bundes. — Dr. F. W i 11 omi t z er, Deutsche Grammatik — Neumann Franz, Deutsches Lesebuch, IV. Teil. — H a s s e k, Grammatica italiana. — Letture italiane, Chiopris edit. Parte IV. — Bachtel, Französisches Sprech- und Lesebuch, II. Teil. — Bechtel, Französische Grammatik, II. Teil. — Dr. Eduard Richter, Lehrbuch der Geographie, 5. Auflage. — Kozenn, Geograph. Schul-Atlas in 84 Karten. —Mayer, Geographie der Ost.-Ung. Monarchie von der 5. Aull, an, Ausgabe für Realschulen. — Mayer, Lehrbuch der Geschichte für die unteren Klassen, III. Teil. — Močnik, Lehrbuch der Arithmetik und Algebra für Realschulen. — Walleutin, Grundzüge der Naturlehre für die unteren Klassen der Realschulen. — Hans Huber, Lehrbuch der Chemie und Mineralogie für die IV. Klasse. — Menger, Grundlehren der Geometrie. Y. Klasse. Fischer, Kirchengeschichte. — Jauk er & Noe, Deutsches Lesebuch für die oberen Klassen der Realschulen, I. Teil, 4. Aufl. — Antologia di Poesie e Prose ita-liane. Parte I. e II. — Bechtel, Französische Grammatik, 11. Teil. — Bechtel, Übungsbuch, Oberstufe. — Bechtel, Französische Chrestomathie. — Bechtel, Sprech- und Lesebuch, Mittelstufe. — Sonnenburg-Kellner, Grammatik der englischen Sprache, III. Auflage. — Dr. Ed. Richter, Lehrbuch der Geographie. — Dr. Mayer, Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für die oberen Klassen der Realschulen, I. Teil: Altertum, 3. Aufl. — Putzgers historischer Schul-Atlas. — Moönik, Lehrbuch der Arithmetik und Algebra. — Moönik, Lehrbuch der Geometrie. — Burgerstein, Leitfaden der Botanik, 3. Aufl. — Mi tt er egg er, Lehrbuch der Chemie, I. Teil. — Barchanek, Lehr- und Übungsbuch der darstellenden Geometrie. — Hilfsbuch: Heller, Aufgaben und Beispiele aus der darstellenden Geometrie, I. Teil, 2. Aufl. VI. Klasse. — König Arthur, Lehrbuch für den katholischen Religionsunterricht in den oberen Klassen der Gymnasien und Realschulen, I. Kursus (allgemeine Glaubenslehre), 7. Aufl.— Janker & Noe, Deutsches Lesebuch für die oberen Klassen der Realschulen, II. Teil, 5. Aufl. — Antologia di Poesie e Prose italiane. Parte III. — Bechtel, Französische Grammatik, II. Teil. — Bechtel, Übungsbuch, Oberstufe. — Bechtel, Französische Chi’estomathie. — Sonnenburg-Kellner, Grammatik der englischen Sprache, III. Aufl. — Nader & Wiirzner, Englisches Lesebuch für höhere Anstalten, 4. Aufl. — Dr. Ed. Richter, Lehrbuch der Geographie. — Dr. Mayer, Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für die oberen Klassen der Realschulen, H. Teil: Mittelalter und Neuzeit. Neueste Aufl. — Putzgers historischer Schul-Atlas. — Kozenn, Geographischer Schul-Atlas in 84 Karten. — Moönik, Lehrbuch der Arithmetik und Algebra. — Moönik, Lehrbuch der Geometrie. — Rosenberg, Lehrbuch der Physik für die oberen Klassen der Mittelschulen. — Gräber, Leitfaden der Zoologie, 3. Aufl. — Mitteregger, Lehrbuch der Chemie, II. Teil. — Barchanek, Lehr- und Übungsbuch der darstellenden Geometrie. —Hilfsbuch: Heller, Aufgaben und Beispiele aus der darstellenden Geometrie, II. Teil. VII. Klasse. — König Arthur, Lehrbuch für den katholischen Religionsunterricht in den oberen Klassen der Gymnasien und Realschulen. IV. Kursus (Die Sittenlehre), 7. Aufl. — Jauk er & Noe, Deutsches Lesebuch, III. Teil, 5. Aufl. — Antologia di Poesie e Prose italiane, Parte IV. — Bechtel, Französische Grammatik, II. Teil. — Bechtel, Übungsbuch, Oberstufe. — Bechtel, Französische Chrestomathie. — Sonnenburg-Baudisch-Kellner, Grammatik der englischen Sprache. — Nader & Würzner, Englisches Lesebuch. — Dr. Mayer, Lehrbuch der Geschichte für die oberen Klassen, 3. Band. Neueste Aufl. — Putzgers historischer Schul-Atlas. — K o z e n n, Geographischer Schul-Atlas in 84 Karten. — Hannak, Österreichische Vaterlandskunde für die oberen Klassen der Mittelschulen, 13. Aufl — Močnik, Lehrbuch der Arithmetik und Algebra. — Močnik, Lehrbuch der Geometrie. — Wallentin, Lehrbuch der Physik, Ausgabe für Realschulen. — Dr. R. Scharizer, Lehrbuch der Mineralogie und Geologie, 2. Aufl. — Menger, Lehrbuch der darstellenden Geometrie. Evang. Religionslehre. — Für die I. und IT. Klasse: Müller, Biblische Geschichte. — Für die I.—IV. Klasse: Buchruoker, Dr. M. Luthers kleiner Katechismus (A. K.). Witz, der Heidelberger Katechismus (H. K.). — Liederschatz, Ausgewählte evang. Kirchenlieder. — Für die 111. und IV. Klasse: Die Bibel nach der deutschen Übersetzung Dr. Martin Luthers. — Für die V.—VII Klasse: Hagenbachs Leitfaden zum christlichen Religionsunterrichte für die oberen Klassen höherer Anstalten. Mosaische Religionslehre. — Leopold Breuer, Israelitische Glaubens- und Pflichtenlehre — Daniel Ehr mann, Biblische Geschichte. Kursus für die slowenische Sprache. 1 Kurs. — Janežič-Sket, Slov. slovnica. — Šket., Slov. čitanka, I. Teil, für Mittelschulen. 2. Kurs. — Janežič-Sket, Slov. slovnica. — Sket, Slov. čitanka, III. Teil, für Mittelschulen. 3. Kurs. — Janežič-Sket, Slov. slovnica. — Sket, Slov. čitanka, IV. Teil, für Mittelschulen. Stenographie. — Lehrbuch der Stenographie von Emil Kramsall, 1900. Analytische Chemie. — Hilfsbuch: Arche, Praktische Chemie. IV. Schriftliche Aufgaben aus der Unterrichtssprache in den oberen Klassen. Deutsche Themen. V. Klasse. — Ein Ausflug. (H.) — Die geschichtlichen Grundlagen von Uhlands Ballade „Bertran de Born“. (Sch.) — Das Meer in Sturm und Sonnenglanz (H.) — Wie heuer der Winter seinen Einzug hält. (Sch). — Hochmut kommt vor dem Falle. (Sch.) —• Morgenstunde hat Gold im Munde. (H.) — Raub und Befreiung der Gudrun. (Sch.) — Welchen Einfluß hatte das Meer auf die Geschichte und Kultur Griechenlands? (H.) — Jüngling und Mai. (Sch.) — Was lehrt uns der Spruch: „Heute rot, morgen tot“? (Sch.) VI. Klasse. — Was läßt uns Siegfrieds Tod im Nibelungenliede so tragisch erscheinen? (H.) — Das Glas im Dienste der Menschheit (Sch.) — Parzivals Schuld und Läuterung. (H.) — Die wesentlichsten Folgen der Kreuzzüge. (Sch). — Die Eisenbahnen bringen mehr Nutzen als Schaden. (H.) — Welche Vorzüge Deutschlands preist Klopstock in der Ode: „Mein Vaterland“? (Sch.) — Worauf beruht unser besonderes Interesse für Hüon? (Auf Grundlage der im Lesebuche enthaltenen Abschnitte des „Oberon“. H.) — Welche Umwandlung ruft Minnas List zunächst in Teilheim hervor? (Nach Lessings „Minna“; Sch.) — Die liechte des Menschen auf das Leben der Tiere. (H.) — Johannas schwerster Sieg in Schillers „Jungfrau von Orleans“. (Sch.) VII. Klasse. — Licht und Schatten aus meiner Vergangenheit, und meiner Zukunft goldner Traum. Eine Schilderung. (Sch.) j)er Mensch ist ein Einsamer nur im Tod; Doch Leben und Streben verbündet! (H.) Was ist Bildung? (Sch.) — Nur wahre Bildung macht den Menschen frei und mächtig. (H.) — Das Wasser im Haushalte der Natur und im Dienste des Menschen. (Sch.) — Die nahe Reifeprüfung. Dem ernsten Werk ein ernstes Wort! (Sch.) — Der I. Teil von Schillers Dichtung „Das Lied von der Glocke“ — ein Lebensdrama im kleinen! Was lehrt es uns? (H) — Die elektrische Kraft in ihrer heutigen vielseitigen, großartigen Verwertung. (Sch. 2stünd.) Italienische Themen. V. Klasse. — I personaggi (\&\V Aristodemo di Vincenzo Monti. — II di dei morti. — II filo delle idee nel primo coro * deli'Adelchi di A. Manzoni. — Dei piu utili animali domestici. — Uiia satira di Giuseppe Giusti. — L’Arco di Riceardo (Ira-dizione triestina). — I giornalisti del Setfcecento. — Le piu importanti imprese di Alessandro Magno. — La vita rustica (dal Parini). „Ogni sublime acquisto „Va col suo rischio insieme. (Metastasio). VI. Klasse. — Concilio degli dei (dalla Secchia rapita del Tassoni). — Dalla oulla alla tomba e un breve passo (Giamb. Guarini). — Dante attraversa lo Stige (Inferno c. VII ed VIII). — I viaggi di una volta e quelli di adesso. — Come Dante e Virgilio passano dal VII all’ VIII cerchio del 1’ Inferno. — Uno sguardo alla letteratura del seoolo XVII. — Breve resoconto del canto IV deli' Orlando Furioso. — Le piü importanti invenzioni fatte sulla fine del medio evo. — La casa del Sonno (Orlando Furioso, c. 14). — Gli orrori della guerra. VII. Klasse. — Gianni Fucci (Dante, Inferno, canto XXIV). — Nel primo centenario della morte di Vittorio Alfieri (1803—1908). — Catone e Casella nei primi Canti del Purgatorio. — II lavoro, fra gli altri vantaggi, ha quello di accorciare le giornate e di allungare la vita (Diderot). — L’apostrofe all’I-talia (Dante, Purgatorio, canto VI). — II libro piü istruttivo e il mondo, per chi lo sa leggere. — Di aleuni Sonetti del Petrarca. — II secolo del Rinascimento. — Nel VI centenario della nascita di Francesco Petrarca (1304—1904). Themen für die Redeübungen. Die Exposition in Goethes „Götz von Berlichingen“. — Die Steigerung in „Götz v. B.“. — Höhepunkt, trag. Moment und Beginn des Umschwungs in „Götz v. B“. — Der Umschwung in „Götz v. B.“. — Der Schlußakt in „Götz v. B.“ — Shakespeares „Othello“: Exposition. — Steigerung. — Höhepunkt, trag. Moment und Beginn des Umschwungs. — Umschwung. — Katastrophe. — Schillers „Wallenstein“: Exposition. — Steigerung. — Höhepunkt, trag. Moment und Beginn des Umschwungs. — Umschwung. — Katastrophe. — Goethes „Iphigenie auf Tauris“: Exposition. — Steigerung. — Höhepunkt, trag. Moment und Beginn des Umschwungs. — Schlußakt. — Grillparzers „Sappho“: Exposition. —• Steigerung. — Höhepunkt. Umschwung, Katastrophe. V. Die Lehrmittel I. Lehrer-Bibliothek. Kustos: wirkl. Lehrer Dr. Norbert Krebs. 1. Zuwachs durch Ankauf: Lassar-Cohn, Arbeitsmethoden für organ.-chemische Laboratorien. — Hölzel, 5 Bilder zum französischen Sprachunterricht. — Brehm’s Tierleben (3. Auflage, 10 Bde.). — Diener, Bau und Bild der Ostalpen und des Karstgebietes. — Dietlein, Aus deutschen Lesebüchern, I. Bd. (nachgeschafft). 2. Fortlaufende Lieferungswerke: Goethes Werke (Ausgabe Heinemann). — Bronn, Klassen und Ordnungen des Tierreiches. — Fehling, Neues Handwörterbuch der Chemie. 3. Zeitschriften: Österreich.-ungar. Revue. — Zeitschrift für das Realschulwesen. — Archiv für das Studium der neueren Sprachen und Literaturen. — Zeitschrift für französischen und englischen Untorricht. — Mitteilungen und Abhandlungen der k. k. geographischen Gesellschaft in Wien. — Deutsche Rundschau für Geographie und Statistik. — Geographischer Anzeiger. — Mitteilungen aus der historischen Literatur. — Naturwissenschaftliche Rundschau. — Chemische Zeitschrift. — Österreichische Blätter für Stenographie und stenographische Lesehalle. 4. Geschenke: Vom hohen k. k. Ministerium für Kultus und Unterricht: 2 Karten, enthaltend die Mittelschulen und die gewerblichen Unterrichtsanstalten in Österreich, ferner der Katalog der vorjährigen Ausstellung neuer Lehr- und Anschauungsmittel für den Unterricht an Mittelschulen — Von der k. Akademie der Wissenschaften in Wien: Anzeiger. —- Von der k. k. geologischen Reichsanstalt in Wien: Verhandlungen. — Vom k. k. astronomisch-ineteorolog. Observatorium in Triest: Rapporto animale per l’anno 1900, XVII. Bd. — Vom hydrographischen Amt der k. u. k. Kriegsmarine in Pola: Meteorologische Terminbeobachtungen in Pola, Sebeuico und Teodo 1903-04. — V om natur historische n Museum der Stadt Triest: Atti, X. Bd. — Vom Muni cipi um der Stadt Triest: Früh bauer, Cenni sommari sul censimento della popolazione a Trieste. — Verbali del Consiglio 1902. — Bol-lettino statistico mensile. — Von der Börse in Triest: Statistik der Seeschifffahrten und des Seehandels im Jahre 1902 (italienisch und deutsch).— Von der Direzione generale della publica beneficeuza: Cenni storici intorno all’Istituto generale dei Poveri in Trieste.— Seit Neujahr vom obgenannten meteorolog. Observatorium die täglichen Wetterberichte. Nach Revision der Bibliotheksbestände derzeit 1208 Ka-talog-N ummern. II. Geographisch-historische Lehrmittelsammlung. Kustos: Dr. Norbert Krebs. Zuwachs durch Ankauf: Umlauft: Schul Wandkarte der Karstländer. Haardt: Wandkarte der Alpen. Zuwachs durch Geschenk: Farbendruckbild „Das Matterhorn“ von der Sektion Küstenland des D. u. (3 s t e r r. A1 p. - V e r. Gegenwärtiger Stand: 125 Inv.-Nummern. III. Münzensammlung. Kustos: Dr. Karl Tertnik, k. k. Professor. Kein Zuwachs. Stand: 387 Münzen und Medaillen, 7 Papiernoten. IV. Schüler-Bibliothek. Kustos: Professor Dr. Karl Tertnik. A. Deutsche Abteilung. Zuwachs durch Ankauf: Piper, österr. Burgen, II. Bd. — Hoffmann, Der fliegende Holländer u. Freiherr v. Münchhausen. — Wagner, Märchen 1001 Nacht. — Bilderatlas zur Geschichte der Baukunst. — Cooper, Lederstrumpf. — Eichendorff, Aus dem Leben eines Taugenichts. — Fr au engruber, Gott erhalte (österr. Helden im Liede). — Ganghofer, EdelweilJkönig. — Gaudeamus, Blätter und Bilder f. d. studierende Jugend. 6. J. — Lauckhardt, Don Quixote, Simplicissimus u. Heldensagen des Firdusi. —Märchenschatz. — Mensch, Der Nordpolfahrer Franklin. — Mil ton, Verlorenes Paradies. — Minkwitz, Der Tempel (Mythologie). — Scheffel, Juniperus. — Schmidt Ferd., Homers Ilias, Odyssee, Reineke Fuchs. — Spamers neue Volksbücher: 1. G ü p p e r, Hermann der Cherusker. 2. Glaser, Das verschwundene Dokument. 3. Hebel, Rheinischer Hausfreund. 4. Lutter, Jermak der Eroberer Sibiriens. 5. Mo hl, Die Boers. 6. Otto, Reisen i. Finstern. 7. Passow, Die schwarzen Napoleone i. Südafrika. 8. Unter Kobolden u. Unholden. 9. Wagner, Nordisch-germ. Heldensagen. — - Tegner, Frithjofsage. — Das neue Universum ‘24. J. Gegenwärtiger Stand: 1423 Bde. B. Italienisch-französische Abteilung. Kein Zuwachs. Stand: 177 Bde. Stand beider Abteilungen zusammen: 1600 Bde. Ausgeschieden wurden (weil abgenützt): 5 Bde. Y. Kabinett für Physik. Kustos: Friedrich Marchesani, k. k. Professor. Zuwachs durch Ankauf: Einige Nebenapparate zur Elektrisiermaschine, Kondensator nach Weinhold, Konduktorkugeln, optische Scheibe nacli Hartl, Apparat zum Torricellischen Versuch, und Apparat zum Nachweis des Mariotteschen Gesetzes. Zuwachs durch Geschenke: Eine physikalische Zeittafel in Rahmen, von den Schülern Serini und Šorli (VII). 10 Porträts bedeutender Naturforscher, vom Kustos des Kabinettes; die Schüler der VII. Klasse Bude u. Šorli ließen dieselben einrahmen. Stand: 426 Nummern mit 610 Stücken. VI. Chemisches Kabinett. Kustos: wirkl. Lehrer Leopold Höss. 1. Zuwachs durch Ankauf: 12 hölzerne und 4 Glasmodelle von Kristallen. Reagentien. VII. Naturhistorisclies Kabinett. Kustos: Professor Dr. Rüdiger Solla. 1. Zuwachs durch Ankauf: Verdauungsapparat dt s Menschen (Modell). — Blütenmodelle von Primula officinalis und Pirus Malus. — Zoologische Wandtafeln von Pfurtscheller Nr. 5, 8, 9; aus Leutemann, Zoologischer Atlas, Bit. Nr. 29, 35, 3G, 47, Bl, 54; aufgezogen. — 30 Anschauungstafeln von Pilling u. Müller; aufgezogen. — Verschiedene Gestelle für ausgestopfte Tiere. 2. Durch Schenkungen, von den Herren: Direkt Schuir. J. Hendrych, Gesteinsproben aus Aßling und Garga.ro. Prof. Dr. K. Tertnik, ein Hippuritenschloß, aus Duttoule. Suppl. Dr. Jos. Müller, Aszidien von 2 Nepenthes-Arten; 1 Frucht von Martynia proboscidea; byssus von Pinna squamosa. Prof. A. Malladra (Domodossola), 4 St. gekritztes Gletschergeschiebe von Piemont. Ing. A. Bruggnaller, 1 Eichenpflock mit Bohr Würmern und Bryozoen-Ansiedlungen. Verk.-Kontr. K. Kamptn er, 1 vollständ. Hippuriten-Exemplar, aus Nabresina. Mechan. Fr. Müller, Exemplare von Tridymit von den eugan. Hügeln. Von den Schülern: R. Bude (VII.), einige 40 verschiedene Minerale und Gesteinsstücke. — D. Fried (VII.), Tropfsteine und Beispiele von Sinterbildungen. — P. Ritt. v. Wolff (VII.), mehrere Erze aus den Raibler Bergwerken. — R. Fellner (V.), 2 Blätter von Cycas revoluta. — W. Robba (III. a), Guajak-holz, ein Stammquerschnitt. — W. Robba (lt. b), Hylaviridis (lebend), Saturnia piri und kleinere Objekte. — F. To so (II. b), Bambusstöcke. — K. v. Wanniek (II. b), Nest einer Beutelmeise. — M. Zovich (II. b), eine Riesensteckmuschel. — J. Cibei (La), Kaninchenschädel. — H. Kampfer (I. a), 1 Ziegenmelker und kleinere Objekte. — A. Kollmann (I b), Embryonen von Haushuhn und Kanarienvogel. — E. Zupančič (I. c), 1 abgestreifte Oallopeltis-Haut; Skorpionen. Kleinere Gegenstände spendeten noch die Schüler : K. Lest an, F. Mar sieh, F. v. Nordis (II. b); G. Belaz, V. Fr es co, J. Funöich, J. Gerolimich, R. Levi, 0. Pü-schel (I. a), E. Orrasch (I. b) und O. Toriser (I. c). Die für den Unterricht erforderlichen frischen Pflanzen wurden teils durch die betreffenden Lehrer, teils durch nachbenannte Schüler herbeigeschafft: P. Giaconi der II. a.; F. Mar-sich, E. Mistrorigo, W. Robba der II. b.; A. Bencina, H. Kampfer, B. Möller, F. Seppele der I. a.; F. Pirjevec der I. b. VIII. Kabinett für Geometrie. Kustos: Professor Anton Stephanides. Zuwachs durch Ankauf: Modelle: Parallele Lage einer Geraden zur Ebene. — Schiefes vierseitiges Prisma zur Demonstration des Netzes. — Schiefe vierseitige Pyramide zur Demonstration des Netzes. — Durchdringung zweier dreiseitigen Pyramiden. — Durchdringung einer Kugel mit einer fünfseitigen Pyramide. — Schlagschatten zweier gekreuzten Geraden — Schlagschatten des Dreieckes. — Schattengebung eines sechsseitigen Prismas. Jetziger Stand: (180 + 8 Nr.) = 188 Nr. IX. Kabinett für Freihandzeichnen. Kustos: Professor Klemens Emptmeyer. Zuwachs durch Ankauf: Modelle der Lehrmittel Müller-Fröbelhaus für Stilleben. Serie V, 6 Gefäße, Serie VII, 5 Gefäße, Serie XX, (> Vasen. Zuwachs durch Schenkung: Ausgestopfte Käuzchen 2 Ex. zu Naturstudien, vom Vater des Sch. Pollak Karl der IV. a. Allen oben angeführten Gönnern der Lehrmittelsammlungen spricht die Direktion für ihre freundlichen Spenden den besten Dank aus. Aufwand für die Lehrmittel. Normale Dotation. Da die Anstalt in diesem Schuljahre 7 Stamm- und 5 Parallelklassen besaß, steht ihr kraft h. Minist.-Verord. vom 14. Juni 1878, ZI. 9290, als Lehrmittel-Dotation pro Solar jahr 1904 der Betrag von 1420 K zur Verfügung. Obiger Betrag wurde durch die eigenen Einnahmen der Direktion nicht nur erreicht, sondern noch ziemlich überschritten. Diese waren nämlich folgende: a) Aufnahmstaxen (ä 4.20 K) von neu aufgenom- menen Schülern, und zwar: im i. Sem. von 125 Schülern...........K 525'— in II. Sem. von 4 „ „ Iß'SO b) Lehrmittelbeiträge der neuen und der alten Schüler, und zwar: für beide Semester von 497 Schülern a 2 K „ 994’— nur für das II. Sem. „ 4 „ „ 1 „ „ 4-— c) Zeugnisduplikat-Taxen (ä 4 K) von 7 Schülern r 28' — Summe der Einnahmen K 1567'80 Gemäß der obzitierten h. Minist.-Verord. steht der Überschuß von 147’80 K gleichfalls der Anstalt zur Verfügung. VI. Unterstützungswesen. Allgemeiner Unterstützungsfond. Einnahmen: u) Rest aus dem Vorjahre: 1. 2 Staatspapierrenten ä 100 fl. (Nr. 3497 und 134229) mit Coupons vom Februar und August.................................K 400 — 2. Barrest..................................... 49-02 b) Spenden von: den Maturanden: Badessich, Heinze, Miroševic je 5, Khail, Luftschitz je 10, Buda, Urban je 2 K...............’....................... 39 — Frau Condoyanni...........................• « 10- — Prof. Jak. Gomilšak.......................„ lOO1 — Summe der Einnahmen K 614 82 Ausgaben: Dem Schüler Buranello Josef der I. a. als Unterstützung zum Zwecke der Schulgeldzahlung K 10'— Rest K 00482 Georgsstiftung. Vorbemerkung: Infolge der Konversion der mit 4-2°/0 verzinslichen einheitlichen Staatsschuld in eine mit 4% verzinsliche und infolge des 3%igen Regiekostenbeitrages, betragen vom 1. Nov. 1903 an die halbjährigen Zinsen der Georgsstiftung statt 210 K nur 190 K (Statth erl. vom 20. Oktober 1903, Z 28454/X). Einnahm en: 1. Barrest vom Vorjahre.......................K —-17 2. Zinsen vom 1. Nov. 1903 ...................„ 190*— „ „ 1. Mai 1904 ....................„ 190'— Summe der Einnahmen K 380-17 Ausgaben: Büchereinbände................................K 9- — Schulbücher von der Buchhandlung Schimpff „ 18479 Französische Wörterbücher von Thibaud 10 Ex.......................................„ 108'— Englische Wörterbücher von Thieme 10 Ex. „ 7776 Summe der Ausgaben K 379-55 Rest K —-62 Marco-Brunner-Stiftung. Einnahmen: a) Rest aus dem Vorjahre.....................K 113-60 b) Zinsen vom 1. Nov. 1903 ....................„ 40-— „ „ 1. Mai 1904....................„ 40-— Summe der Einnahmen K 193-60 Ausgaben: Zum Zwecke der Schulgeldzahlung im 1. Sem. dem Stiftsbriefe gemäß: Dem Schüler Rebek Josef der I. b . . . . K 40-— „ „ Turk Arnold der I. c . . . . „ 40 — Summe der Ausgaben K 80-— Rest K 113-60 - BO - VH. Maturitätsprüfung. Mündliche Prüfungen im Jahre 1903. Vorsitzender der Prüfungskommission: Herr Landesschulinspektor Nikolaus ßavalico. Von den auf Grund der Semestralleistungen und der schriftlichen Maturitätsprüfungen zu den mündlichen zugelassenen 20 Abiturienten wurden am G., 7. und 8. Juli 12 und am 28. September 5 als „reif“ erklärt: Badessich Alfred, Bertolo Duilius, Hiancolini Adolf, Buda Marius, Edeläl'acher Wilhelm, Heinze Hermann, Khail Wladimir, Kotier Hugo, Košir Josef, Kukanja Karl, Laurencich Johann, Luftsohitz Heinrich, Marolt Anton, Merkusha Heinrich, Miloševič Demetrius, Moi’a laugen, Urban Marzellus. Außerdem wurde im Septemberterniin der k. u. k. Seekadttt i. R. Gareis Albert zur schriftlichen und mündlichen Maturitätsprüfung zugelassen und bei derselben für „reif“ erklärt. Statistische Daten. I’rivat-Schüler 1 Zur Prüfung haben sich gemeldet Schüler 23 Während der Prüfung traten zurück 3 — Mit Auszeichnung reif — — Einfach reif 14 — Keprobiert auf ein Jahr 2 1 Zur Wiederholungsprüfung nach den Ferien zu- gelassen 4 — Die Wiederholungsprüfung bestanden 3 — Resultat: Mit Auszeichnung reif Einfach reif 17 1 Keprobiert auf 1 Jahr 2 — Lebensalter der reif Erklärten: (am 1. September). Mit 17 Jahren 1 » ,, 8 — » 1» » 4 — n 20 „ 3 :— n 21 „ 1 — „24 „ 1 Gewählter Beruf derselben : Technische Hochschule <) —I Post 2 — Eisenbahn 5 — Handel 1 — Obersthofmeisteramt — 1 Schriftliche Maturitätsprüfung im Jahre 1!)04. Sommertermin: 2. bis 7. Mai. Zur Maturitätsprüfung meldeten sich alle ‘28 ordentlichen öffentlichen Schüler der VII. Klasse (Namen im XII. Abschnitt). Alle wurden zu den schriftlichen Prüfungen und auf Grund der Ergebnisse derselben und der Semestralleistungen auch zu den mündlichen zugelassen (außer einem). Themen. Deutsche Sprache: Aufsatz: Welche Bedeutung hat das Meer für die Bewohner der Stadt Triest? Französische Sprache: u) Übersetzung aus dem Deutschen ins Französische: Aus Ploetz Übungen. Die Merowinger des VI. Jahrh. bis „Wachskerzen in der Hand“. b) Übersetzung aus dem Französischen ins Deutsche: Aus „Morceaux choisis de litterature frai^aise“ par Lebaigue, En-fance de Charles douze (Voltaire). Englische Sprache: Übersetzung aus dem Englischen ins Deutsche: The Cann’s „Letture inglesi“; „The disco-very of Galvanism“. Italienische Sprache: Aufsatz: „L’ozio conduce uomini e nazioni alla servitü, mentre il lavoro li rende forti ed indipendenti“ (M. D’Azeglio). •Mathematik: „ 1. Die Gleichung einer Ellipse ist —— -f- = 1. Die 1 10(3 04 große Halbachse werde in 3 gleiche Teile geteilt und durch die Teilungspunkte Sahnen parallel zur kleinen Achse gezogeu; man berechne die Fläche des zwischen den beiden Sehnen liegenden Ellipsenstückes. 2. In einem auf der Spitze stehenden gleichseitigen Kegel liegt eine Kugel vom Radius p = — cm. Wie viel cm:1 Wasser 2* müssen in den Kegel gegossen werden, um die Kugel gerade zu bedecken? (Dabei füllt das Wasser auch die Spitze des Kegels). — Wie hoch steht das Wasser im Kegel, wenn die Kugel herausgenommen wird? 3. Von dem Punkte eines Abhanges, der tiefer liegt als die Spitze eines am Fuße der Anhöhe stehenden Turmes, mißt man den Abhang hinab eine Standlinie a, deren Verlängerung den Fuß des Turmes treffen würde, bestimmt an ihren Endpunkten die Elevationswinkel ß und y der Turmspitze und an einem beliebigen Punkte der Standlinie den Depressionswinkel 3 des Fußes des Turmes. Wie koch ist der Turm für a = 10 m, ß = 37° 12' 415", y = 60° 8' 14", S = 72" 56' 185"? 4. Man suche 3 positive ganze Zahlen von solcher Beschaffenheit, daß, wenn man die erste mit 5, die zweite mit 13, die dritte mit 18 multipliziert, die Summe der Produkte 997 ist, wenn man aber die erste mit 11, die zweite mit 20, die dritte mit 37 multipliziert, die Summe der Produkte 1866 beträgt. Darstellende Geometrie: 1. Durch 2 Punkte a (0, 4, 1) und b (6, 7, 7) ist ein Kreis so zu legen, daß er gegen die erste Bildebene unter 60° geneigt ist und die letztere in einem Punkte berührt. Über den so gezeichneten Kreis ist ein gleichseitiger Zylinder zu errichten und in seinen Projektionen darzustellen. 2. Ein regelmäßiges Oktaeder, das mit einer Fläche auf der ersten Bildebene ruht, ist mit einer zu den Projektionsebenen geneigten Ebene zu schneiden und die wahre Größe der Schnittfigur zu ermitteln. 3. Ein oben offener, gerader und hohler Kegelstumpf ruht mit seiner kleineren Grundfläche auf der ersten Projektionsebene. In ihm befindet sich ein etwas höherer senkrechter Kegel, dessen Basis mit der kleineren Grundfläche des Stumpfes zusammenfällt. Es sind für parallel einfallende Lichtstrahlen die Schattenkonstruktionen durchzuführen. VI11. Die wichtigsten Verfügungen der Vorgesetzten Behörden. 1. Austritt während des Schuljahres: Schüler einer Mittelschule, die im Laufe des Semesters von ihrer Lehranstalt austreten, ohne — wie etwa in einem Übersiedlungsfalle der Eltern — ihre Studien noch in demselben Semester an einer anderen Lehranstalt unmittelbar fortzusetzen, treten nach den Bestimmungen der Verordnung vom 18. Oktober 1850, Z. 9134, in die Kategorie der an keiner Mittelschule eingeschriebenen Privatschüler über und können im nächstfolgenden Semester nur auf Giund einer aus allen obligaten Lehrgegen-ständen abzuhaltenden Aufnahmsprüfung und gegen. Erlag der für eine solche Aufnahmsprüfung vorgeschriebenen Prüfungstaxe von 24 K, sowie der Aufnahmstaxe zur Fortsetzung ihrer Studien an einer Mittelschule wieder aufgenommen werden. (Minist.erl. vom 6. Oktober 1878, Z. 13510.) 2. Nachmittägiger obligater Unterricht an den Volks- und Mittelschulen in Triest: Dieser Unterricht ist vom 16. Oktober bis Ende März von 2—4 Uhr, vom September bis 15. Oktober und vom 1. April bis zum Schlüsse des Schuljahres von 3—5 Uhr abzuhalten. (Statth.erl. vom 15. September '1894, Z. 16940.) 3. Weihnachts- und Faschingsferien: a) Zu Weihnachten sind die Tage vom 24. Dezember bis 1. Januar als Ferialtage zu behandeln. b) Das 1. Semester schließt am Samstag vor dem Faschingssonntag in allen jenen Fällen, in denen dieser vom 16. Februar nicht mehr als eine Woche entfernt liegt. Es bilden dann der Faschingsmontag und Dienstag zugleich die Seinestralferien; das II. Semester beginnt mit dem folgenden Mittwoch. c) In allen jenen Fällen, in denen sich der Samstag vor dem Faschingssonntag vom 16. Februar um mehr als eine Woche entfernt, schließt das I. Semester am Samstag vor dem 16. Februar, das II. Semester beginnt aber schon am folgenden Dienstag; dafür wird jedoch der Faschingsdienstag freigegeben. (Minist.erl. vom 11. Dezember 1894, Z. 27955.) 4. Lehrmitte 1 b eitrag : Vom nächsten Schuljahre an ist der Lehrmittelbeitrag von 2 auf 3 K erhöht; nur ärmere Schüler werden wie bisher 2 K zahlen. (Statth.erl. vom 11. März 1904, Z. 7016/VII.) 5. Wiederzulassung zum Schulbesuche bei Diphtheritis: Ein von der Diphtheritis geheilter Schüler kann erst drei Wochen nach Ablauf des lokalen Krankheitsprozesses unter Beibringung des ärztlichen Attestes wieder zum Schulbesuche zugelassen werden. — Einem eventuell mit einem Diphtheritiskranken zusammenwohnenden Schüler kann nach dessen Genesung und nach vollzogener Reinigung und Desinfektion der Wohnung auf Grund eines ärztlichen Zeugnisses sofort der Schulbesuch wieder gestattet werden. (Statth. erl. vom 12. April 1885, Z. 7489.) 6. Obligater katholischer Religionsunterricht in den oberen Klassen. Laut h. Minist.-Verord. vom 23. April 1898, Z. 10331, ist die kath. Religion als obligater Gegenstand in der V. und VI. Klasse in je 2 wöchentlichen Stunden, in der VII. in einer zu lehren. 7. Religionsunterricht der israelitischen Schüler. Durch Minist.erl. vom 7. Mai 1901, Z. 35149 ex 19(X), wurde angeordnet, daß derselbe wie bisher gemeinsam für das Staatsgymnasium und die Staatsrealschule, jedoch vom Schuljahre 1901/2 klassenweise in je einer wöchentlichen Stunde, und zwar nach einem von Prof. Viktor Castiglioni entworfenen Lehrpläne zu erteilen sei. 8. Neue deutsche Orthographie. Der Minist.erl. vom 24. Februar 1903, Z. 36991 ex 1901, ordnet an, daß dieselbe vom Schuljahre 1902/3 an zu lehren und in den mittleren und oberen Klassen die bisherige Schreibweise bis auf weiteres zu dulden sei, ferner daß neue Lehrbücher oder neue Auflagen der schon approbierten Lehrbücher in der neuen Orthographie gedruckt sein müssen, und daß Lehrbücher mit der bisherigen Orthographie neben denen mit der neuen höchstens während eines Übergangsstadiums von 5 Jahren gebraucht werden können. 9. Religionsunterricht der evangelischen Schüler. Durch Minist.erl. vom 19. September 1902, Z. 9796, wurde angeordnet, daß vom Schuljahre 1902/3 an der evangelische Religionsunterricht zwar gemeinsam für die Schüler des Staatsgymnasiums und der Staatsrealschule wie bisher, jedoch getrennt nach den beiden Bekenntnissen erteilt werde, falls die Schülerzahl 20 für jedes Bekenntnis erreicht wird; sonst ist derselbe für beide Bekenntnisse gemeinsam von einem Reli-gionslehrer des vorherrschenden Bekenntnisses zu erteilen. Vom 2. Sem. 1903/4 ab ist auch die evang. Religion H. B. in 4 wöchentlichen Stunden zu lehren. (Minist.erl. vom 23. Dezember 1903, Z. 38904.) 10. Zweite Exil orte. Vom 1. Jänner 1904 ab ist für die katholischen Schüler dieser Anstalt eine zweite sonntägliche Exhorte zu halten. (Min.erl. vom 17. Februar 1903, Z. 38374.) 11. Gebrauch verschiedener Lehrbücher-Auf-lagen. Der gleichzeitige Gebrauch einer älteren Auflage neben der neuesten wird gestattel, wenn dies nicht bei der Approbation der letzteren ausdrücklich als unzulässig erklärt wurde. (Min.erl. vom 20. März 1903, Z. 9098.) IX. Chronik. 1. Der dem Lehrkörper des Staatsgymnasiums in Leit-meritz angehörende und dieser Staatsrealschule zur Dienstleistung zugewiesene Prof. Johann Siegel erhielt, nachdem er zwei Jahre an der letzteren gewirkt hatte, eine Lehrstelle am Staatsgymnasium in Pola, und an seiner Stelle wurde der bisherige Supplent an der Staatsrealschule im VI. Bezirke von Wien, Dr. Erwin Dintzl als wirklicher Lehrer ernannt (Min.erl. v. 23. Juni 1903. Z. 15738). Prof. Dr. August Hofer erhielt auf sein Ansuchen eine Lehrstelle am hiesigen Staatsgym-nasium, und seine Stelle wurde dem bisherigen Prof. am Staatsgymnasium in Marburg, Franz Metzler verliehen (Min.erl. v. 27. August 1903, Z. 28007). Der Erstgenannte hatte durch 5 Schuljahre an dieser Anstalt erfolgreich gewirkt, fast 5 Jahre die Lehrerbibliothek verwaltet und durch 2 Sommer die Jugendspiele mit großem Eifer geleitet. — Die Wiederverwendung der vorjährigen Supplenten Rudolf Hlawaty, Dr. Josef Müller und Johann liaj ako w i tsch, sowie des Assistenten Erich Lechleitner wurde mit Statth.erl. v. 2. September 1903, Z. 19689/V1I, genehmigt. Letzterer unterrichtete wieder im Freihandzeichnen als selbständiger Supplent, in den Nebenabteilungen II al und II61 durch je 4 wöchentliche Stunden. — An Stelle des bisherigen Lehrers der israelitischen Religion, Prof. Viktor Castiglioni, welcher einen Ruf nach Rom annahm, wurde im Einvernehmen mit der israelitischen Kultusgemeinde der Vize-Rabbiner Dr. Useher Brettholz mit der Erteilung des genannten Unterrichtes betraut (Statth. erl. v. 18. November 1903, Z. 29992/VII). Prof. Jakob G o m i 1šak sah sich wegen eines Ruhe und Schonung erfordernden nervösen Leidens schon zu Beginn des Schuljahres veranlaßt, um seine Versetzung in den bleibenden Ruhestand anzusuchen. Dieser seiner Bitte wurde durch Allerhöchste Entschließung v. 10. Jänner 1904 entsprochen und ihm unterteilweiser Anrechnung der in der Seelsorge zugebrachten Dienstzeit ein für 22 Dienstjahre gebührender Ruhegenuß angewiesen, ferner durch Min.erl. v. 12. Februar 1904, Z. 4345 „für seine treuen und ersprießlichen Dienste“ die Anerkennung ausgesprochen. An dieser Anstalt hatte er vom 1. April 1884 bis zum Schlüsse des Schuljahres 1884 85 als Supplent und Katechet, seit dem Schuljahre 1891/92 ununterbrochen als wirklicher Lehrer und als Professor der katholischen Religion gewirkt. Ende Februar schied er in herzlicher Weise aus dem Lehrkörper, der ihm seinerseits ein liebes Andenken bewahren wird, und gedachte zugleich bei dieser Gelegenheit der armen und braven Schüler, indem er dem Direktor für den Unterstützungsfond den namhaften Betrag von 100 Kronen übergab. An seiner Stelle wurde der bisherige Katechet an der hiesigen Handels- und nautischen Akademie, Dr. ph. et th. Hugo M i o n i zum provisorischen Lehrer ernannt (Min erl. v. 13. Februar 1904, Z. 2424); dieser trat seinen Dienst am 1. März an. 2. Den Professoren Jakob Gomilšak und Dr. Karl Tertnik wurde die I. Quinquennalzulage v. 1. September 1903 ab zuerkannt (Statth.erl. v. 1. September 1903, Z. 19691/VH), dem Prof. Josef Thienel die III. v. 1. April 1904 ab (Statth. erl. v. 24. März 1904, Z. 8446/V1I). Nachdem Prof. Vinzenz Hruby durch 2 Jahre dem Direktor als Hilfskraft für administrative und Kanzleigeschäfte zur Seite gestanden, wurde v. 1. Jänner 1904 ab Prof. Dr. Rüdiger So 11a mit diesen Funktionen betraut (Statth.erl. v. 29. Dez. 1903, Z. 35877/Vi t). — Mit Allerhöchster Entschließung v. 2 Jänner 1904 wurde demselben Professor eine Personalzulage im Betrage jährlicher 400 Kronen gewährt und durch Min.erl. v. 22. Jänner 1904, Z. 274 wurde er mit der Rechtswirksamkeit v. 1. Jänner 1904 in die VIII. Rangsklasse befördert — Dem Professor Friedr. Marchesani wurde für die Einführung des Supplenten Johann Rajakowitsch in das praktische Lehramt eine Remuneration von 100 Kronen angewiesen, dem Professor Dr. August Hofer für die Leitung der Jugendspiele wie im Vorjahre ebenfalls 100 Kronen (Statth.erl. v. 13. März 1904, Z. 7255/VIT und 30. Oktober 1904, Z. 28943/VII). 3. Die Professoren Dr. August Hofer und Dr. Rüdiger Solla standen wie im Vorjahre an der hiesigen k. u. k. Infanterie-Kadettenschule als externe Lehrer in Verwendung; der letztgenannte fungierte wieder als Examinator bei den Prüfungen der Aspiranten für den Einjährig-Frei willigen-Dienst, sowie Prof. Vinz. Hruby als Mitglied der Prüfungskommission für Volks- und Bürgerschulen in Görz und Capo-distria. Letzterer gehörte auch dem Lehrkörper der nautischen Akademie als Lehrer der englischen Sprache an. Wie im Vorjahre standen auch heuer am hiesigen Staatsgymnasium als Nebenlehrer in Verwendung: die Professoren Anton Stephanides für Stenographie, Klemens Empt-meyer für Freihandzeichnen, für letzteres auch der Supplent Rudolf H1 a w a t y. 4. Die allerhöchsten Namensfeste Seiner Majestät des Kaisers und weiland Ihrer Majestät m. 1640 1240 800 1080 940 8G0 940 1200 7G0 880 740 440 11.-20 K ganzen • TT limII. „ 1040 (180 280 1080 1020 880 1010 1080 800 760 860 520 10010 „ Summe . . 2080 19-20 !(IS0 21G0 19G0 1740 1SS0 22aü 1560 1640 1600 9G0 21560 K Die iifnaliinstau 4.20 K (im I. Sem. zahlten 1 im II. „ Den I.elirmittelbeitrag 1 K {im I. Sem. zahlten (im II. „ Die Zeugnisduplikat-Taxe 4 K zahlten 47 1 5t! 1 (1) 29 41 27 85 4 1 58+1 1 2 5G 2 43 (1) 5 45 (1) 37 (3) +1 37 +1 6 40 1 27 (D 1 1 22 1 125 Sch. 4 „ 497 „ 501 „ 7 „ 9. Besuch des Unterrichtes in den relativ obligaten und in den nicht obligaten Gegenständen. Italienisch . .(jmLSem. 1 im II. „ Slowenisch. . { jml.Sem. 1 im II. „ Stenographie . j jml.Sem. ° r 1 im 11. „ Anal. Chemie . [ 1 im II. „ Gesang . . JjmLSein. ” 1 im II. „ Turnen . . . MmLSem. 1 im II. „ 28 21 8 8 4 4 21 18 Mi 18 5 8 7 5 22 18 11 10 8 2 1 8 9 9 IG IG 8 8 8 7 22 19 21 21 8 8 4 28 24 15 18 1 1 1 8 8 9 9 2 2 7 5 11 10 19 17 5 4 6 6 20 18 1 9 2 5i:* 5** 17 14 7 7 5 3 6** 4» 1 8 6 5** 5** 144 Sch. 133 „ 20 „ 17 „ 57 „ 49 „ iS ” 2G " 19 „ 131 „ 110 „ Summe im I. Sem. Summe im II. „ 51 46 50 89 24 24 49 4ö 51 48 25 22 18 IG 35 31 36 2G 84 29 15 10 5 I 5 393 Sch. 341 „ 10. Stipendien. Anzahl fiml. Sem. der Stipendisten I im II. „ Gesamtbetrag liml.Sem. der Stipendien limII. „ — 1 1 IGO IGO — — — ~ 1 100 1 1. 100 100 1 1 150 150 — 4 Sch 510 & 410 „ Summe . . — 820 100 200 800 — -II 920 K * bedeutet: mehrere zur Schulgeldzahlung verpflichtete Schüler sind rechtzeitig ausgetreten. ** bedeutet: obligat. (1) bedeutet: die Klasse, über welche das Duplikat ausgestellt wurde. XII. Verzeichnis der öffentlichen Schüler, die bis zum Jahresschlüsse verblieben sind (Die Schüler mit einem * sind Vorzugsschüler.) I. a. Azzoni Humbert Battistig Karl Belaz Georg Benčina Anton Benevol Italus Bisiak Harald Bödtker Egon Brillant Konrad Buranello Josef Cantoni Georg Castelluber Johann Černigoj Karl Čibej Josef Covatz Irenaus Covatz Sergius Crain Peter Dalbello Valerian Danek Rüdiger Emberger Johann Fenz Georg Fischer Bruno Fitz Edgar Fonzari Rüdiger Freisinger Ludwig Fresco Viktor Funcich Johann Gerolimich Johann Giurgevich Ramirus Graf Friedrich Gröbming Adolf Großmann Otto Hrast Paul i Jast Hugo Jereb Ottokar Jona Johann Kampfer Hermann Kapus Gustav Karnar Albert Levi Marius Levi Raimund Michalup Walter Möller Bruno Morgenstern Oskar Oeser Richard Piccinino Rüdiger Pozzy Karl Püschel Oskar Seppele Friedrich Seppilli Icilius Weiner Hugo I. b. Hönigmann Marzellus Kastelic Friedrich Keizar Karl Klinar Peter Kollmann Alois Kovacs Kajetan Krivec Anton Križaj Leopold Kronstorfer Emil Lazar Heinrich Lucovich Alexander Lug Paul Mally Alexius Mandelik Moriz Maraspin Orestes Mayr Otto Meeraus Anton Mihaleskul Georg Miloch Johann Muck Bruno Napoli Felix Nernez Hugo Nemeth Josef Notarangelo Guido Nussdorfer Rudolf Orraseh Eduard Paucich Franz Pelosi Josef Petris Ernst Pirjevec Franz Rauwolf Adolf Rebeck Josef Richter Friedrich Edler v. I. c. Rizzi Nikolaus Rustia Alois Saina Karl Sandrini Roman Sanzin Georg Sanzin Hermann Saul Adolf Schibrath Max Schmidt Alfred Schneider Wladimir Schocher Oskar Schromek Luzian Schussnig Bruno Sigon Karl Škrinjar Stanislaus Slajko Miroslav Spazzapan Marius Taučer Ägyd Toriser Ovid Turk Arnold Ulrich Liberus J Verhovec Marius Weiss Robert | Würschinger Franz Zanini Johann Zannini Max ! Zupančič Eduard II. a. Adamič Marius Astolfi Hugo Bazarich Alois Biček Wladimir Blomgren Max Bratož Josef Brumat Franz Bukovič Hyazinth Caligaris Oskar Caliterna Marinus Candolini Alfred Castellan Alois Cotič Julius Cruciat Albert Czerwenka Rudolf Dalla Torre Ferruzius Deanut Wladimir Dejak Camillus Dekleva Rudolf Depaulis Georg v. Drago Edmund Duodo Diego Dürr Gerhard Ehrenfeld Elias Entler Viktor Eschner Friedrich *Farfoglia Richard Fellner Silvjus Ferjančič Josef Fritsch Anton Fünsterwald Josef Giaconi Peter Giamporcaro Salvator Godnig Alfred Goriup Wilhelm Grassi Albert Gulič Viktor Ritter von Haslmayr Anton Scamperle Marius Hild Robert Schrey Leo Huttar Alfred Semsey Josef Hutter Marius *Serravalle Marius Jakončič Marius Sporer Theodor Karber Richard, E. v. Seetreu Stantig Josef Lewis Edgar Stegü Rudolf Luft Adolf Stok Anton Majonica Leo Straka Wilhelm Mizzan Rudolf Štrekelj Rudolf Müller Ulwin Svab Emil * Popara Matthias Taucer Adolf * Posch Walter Taucer Jakob Schalaudek Erich Tonello Eugen Schöffmann Fritz Toso Franz Urli Eduard Vidmar Johann II. b. Viezzoli Walter Vites Emil Vuk Rudolf Koch Johann v. Wanniek Karl Kordigel Kail Wolf Johann Kuzma Josef ' Wolf Rudolf Lautischar Oskar Würschinger Ivo Leban Hadrian Živec Karl Lestan Karl Zlabnik Leopold Lucovich Richard Zovich Marzellus Maccari Ernst Marsich Friedrich Mistrorigo Egon III. a. Mitchell Walter Müller Ludwig v. Nordis Franz Adrario Marius v. Patay Alois Argentin Johann Perhavec Jakob Biringer Karl Pernich Rudolf Calligaris Bruno Persig Alois Camerini Georg Pertot Arthur Cattelani Eugen Petutschnigg Guido Condoyanni Viktor Pinter Viktor v. Czermack Egon Pipp Viktor Danek Robert Planinec Milan Deak Anton Reichi Wilibald Fiegel Josef Repich Aurelius Fritz Walter Robba Walter Fuchs Erwin Rotta Marius Gaisberger Josef Rupnik Hermann Gasperčič Anton Sara Alexander Gayer August Germann Ferdinand Germann Leopold Gold Walter Grisi Heinrich Gruden Albert Gutmann Paul Hallbauer Heinrich Hervatin P'ranz Hlavin Rupert Hreščak Johann Karis Marius Klasing Albert Lutherer Erich Mittler Josef Opper Hermann Piesen Hugo Pollak Johann Robba Bruno Robba Wilhelm Sucker Paul III. b. Bellen Gaston Calligaris Humbert Franovich Johann Hönigmann Josef Jurcich Rudolf Kariž Josef Krainer Josef Križaj Stephan Lantschner Hermann Liendl Arnold Marko Nikolaus Michl Johann Pasquali Richard Pasutti Anton Piazza Marius Premuda Egon Razlag Paul Rovere Bruno Rovere Ferruzius Rupp Rudolf Saina Rudolf Sancin Heinrich Šček Virgil Scopinich Julius Silič Johann Silvestri Albin Simon Albert Škamperle Franz Skerk Karl Steiner Franz Strukel Johann v. Stulier Hans Truden Alexander Vitez Karl Weithaler Siegfried Zannini Aegidius Zelen Marius Zhelizh Heinrich Žigon Alois IV. a. Bayer Edmund Bergamin Cornelius Berquier Marcellus Bisogni Heinrich Bödtker Alfred Brill Aetius Brod Alfred Castellan Karl Chiste Wilhelm Cossutta Hermann Costomeni Nikolaus Danek Josef Dekleva Stanislaus Di Veroli Georg Doswald Albert Ehrenfeld Paul Faidiga Adolf Fogher Hermann Horn Friedrich Karis Josef Kersovani Johann Kohn Richard Lieblein Walter Lutherer Christian Maas Rudolf Migliorini Marius Morpurgo Adolf Negreponte Ambrosius Nussdorfer Cyrill Oblath Max Pollack Karl Popper Erich v. Reya Rudolf IV. b. Amodeo Engelbert Gajo Bruno Grazzer Wilhelm Gustinčič Anton v. Hagenauer Pyrrhus Jellouscheg Karl Jerin Wilhelm Kamptner Erwin Khail Adalbert Knaus Romanus Krajc Karl Lantschner Josef Mandelik Josef Oberst Lothar Petermann Oskar Pfeiffer Heinrich Pipan Johann Pollovich Marcellus v. Richter Franz Sablich Josef Saffaro Luzian Savini Peter Scheriau Johann Sila Edmund Sila Franz Tomasi Wilhelm Toniatti Aetius E. v. Wayer Herbert Zafred Richard Zekoll Karl Znidarsich Oskar Zupanič Gustav Zupanič Markus Zwirn Max Adamič Josef Bertolo Viktor Bizjak Gregor Černigoj Anton Costomeni Konstantin David Emius Depaulis Josef Dukič Adolf Fabianich Johann Fellner Richard Goffo Isidor Klasing Johann Klasing Rudolf Kunz Karl Liszay Nikolaus Marolt Marius Martelanc Santo Maurich Vinzenz Mayer Ferdinand Molini Ernst Miihlberger Hans Obrist Heinrich Parile Karl Scarpa Josef Skopczynski Viktor Spincich Andreas Swoboda Leo Tavolato Italus *'Frani Sebastian Tuzet Amadeus * Urban Josef Weiner Paul VI. Antulich Oskar Brandenburg Marius Brunetti Peter Caučig v. Krasnidol Konrad Curto Silvius Ferda August Gulič Guido Gutmann Viktor Hofmann v. Aspernburg Josef Kaučič Hugo Kohn Oskar Konder Richard Luftschitz Robert Mangold Adolf Marinovich Anton Mayer Alfons Mreule Paul Ratzenbeck Alexis * Richetti Max Rottenbacher Josef Slokar Jakob Weiß Ernst Zekoll Emil Zvab Viktor VII. Baldini Virgil Basch Eugen Bohinc Theodor Bude Rudolf Conrad v. Hötzendorf Kurt v. Domazetovich Klemens v. Ferra Marius Ferrari Eduard Fried Diego Jug August Kerstovich Johann Korb Friedrich Lettich Heinrich Marchig Dagobert Marchig Romeus Mohorčič Heinrich Paul Richard Pipp Franz Rismondo Alois Serini Karl Šorli Heinrich Stümpfl Bruno Unger v. Löwenberg Ludwig 'Priest, den 2. Juli 1904. Justus Hendrych, k. k. Direktor. Huchdruckerei des österreichischen Lloyd in Triest. Buchdruckerei des österr. Lloyd — Triest.