PrS«m»erati»«s - Preise: Kür Laibach: Ganzjährig . . 8 fl. 40 kr. Halbjährig . . 4 „ 20 „ VierteljShrig . 2 „ 10 „ Monatlich . . . - „ 70 „ Mtt der Post Ganzjährig................12 fl. HalbjShrig................ 6 „ vierteljährig............. 3 „ Kür Zustellung int Hau» viertelj. 25 kr., monatl. 9 kr. •tejelne Nummern 6 kr. Laibacher TJ Logblntt. Anonyme Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Redaktion: Bahnhosgaffe Nr. 15. ExpedttionS- * Inserate»-Vureau: «ougreßplatz Nr. 2 (Buch-handlung von Jg. v. Klei«, mayr & Fed. Bamberg.) JvIertionSvreife: Kür dir einspaltige Petitzeile ä 4 kr , bei wiederholter @n-schaltung ä 8 kr. Anzeigen 6(8 5 Zeilen 20 kr Bei größeren Jnserad öfterer Einschaltung chender Rabat! Kür complicierten Tal dere Vergütung.' Nr. 115. Dienstag, 22. Mai 1877. Morgen: Desiderius. 10. Jahrgang. Ein neuer Staatsstreich. Rach den Tagen von Sedan, nach dem Sturze de« Arrangeurs des ersten Staatsstreiches, des Gründer- der modernen Nationalitäten-Politik, vollzog sich in Frankrei ch die Geburt der Republik, eine freie konstitutionelle RegierungSform bürgerle sich >m Lande, wo der feurige, perlende Champagner blüht, rin, die Republik machte sich mit Klugheit und Mäßigkeit breit, die volkswirthschaflliche Krise, die üblen Folgen eines kurzen, aber beträchtliche Menschen- und Geldopfer fordernden Krieges wurden durch fleißige Arbeit und rillige Selbsterkenntnis beseitiget, alles verlief in den Grenzen der Ordnung, man besänftigte die Geister des rochen Republikanis-mufl, man kühlte die Leidenschaften des Neides und des Haffes, man lebte mit dem früheren Todfeinde, mit Deutschland, in Frieden, man wies die Prätensionen der verschiedenen Kronkandidaten zurück. Aber dieser Friede sollte nicht lange dauern, Frankreich ist ein Reich, das periodischen Gestaltsünderungen huldigt, Unzufriedenheit mit der republikanischen Regierung-« form gab sich sofort in ultramontan en Kreisen kund, und wieder war es die Klerisei, die den Keim des Umsturzes auch in französische Erde legte. $3ie. in vielen Ländern Europa'-, wuchs auch in Frankreich den Ultramontanen von neuem der Kamm, die Stimme der „Gesalbten des H-rrn" fand in allen Gauen Frankreichs tausendfaches Echo. Die Pfaffenherrschaft gelangte auch in Frankreich zu schwerwiegender Geltung, und Frank ,reich konnte diese« Joches sich nicht mehr entledigen, die Republik hatte von den Tagen ihrer Geburt bi« heute mit dem KlerikaliSmu» zu kämpfen, die Regierung der Republik gestattete der Klerisei unbeschränkte Freiheit, wodurch Aberglaube, Wunderund Wallfahrer-Schwindel in Blüte stehen. Mit diesen Mitteln will der jesuitische Uliramontanis-mus die BolkSsouveränität in Frankreich zu Grabe tragen I Die französische Regierung der Republik trat in reaktionäre Bahnen, sie zeigte sich dem Klerikalismus freundlicher gesinnt, als jene zur Zeit des Kaiserreiches, der Ultramontanismus erklärte der Republik den Krieg, die Klerisei übernahm die Leitung der politischen Bühne, die Klerisei theilte die Rollen au«, die Klerisei führte das Scenarium und dehnte ihre Regie selbst über den Präsidenten-stuhl Mac MahonS aus, die Klerisei gewann von Tag zu Tag die Oberherrschaft im Lande, die Republikaner geriethen immer tiefer und tiefer in den geistigen Sumpf, sie verwickelten sich in die Netze der Klerisei. Die Klerisei umfing Hoch und Nieder, der Präsident der Republik lieh den Führern der ultra, montanen Partei geneigtes Ohr, die Sache der Reaktion gedieh endlich so weit, daß Mac Ma hon seine Minister nach Hause schickte und der Volksvertretung einen einmonatlichen Hausarrest dictierte. Der über dem Gesetze stehende Präsident der französischen Re> publik wählte sich ein neue« Ministerium, Männer von echtem ultramontanen Schrott und Korn, würdig, am 27. d. im Vatican zum Pantoffelkusse zugelafsen zu werden, Männer von reinstem ultramontanen Weihwasser, womit die Bevölkerung Frankreichs jetzt eingcspmigt werden soll. Der Präsident der französischen Republik fetzte einen zweiten Staatsstreich in Szene, die Reaktion triumphiert, die Klerisei, mit und ohne Jnful dekoriert, ertheilt dem Allgewaltigen in Paris den Segen der Kirche, eine Reform ein-schneidender Natur soll sich nun in Frankreich vollziehen, in dem Präsidenten der Republik erblickt Frankreich, ja ganz Europa, den Vorkämpfer der, Wiedergeburt des monarchischen Regierung«, sistems in Frankreich. Mac Mahon beabsichtigt nicht« Geringere«, al« da» gesummte Beamtenlhum von republikanischen Elementen zu säubern und einen BureaukratiSmu» zu installieren, der den Eid auf den Syllabu« und die Encyklika geleistet hat. Mac Mahon wünscht die Constiluierung einer klerikal gesinnten Kammer, er will da« Erforderliche zur Wiedergeburt der Monarchie in Frankreich vorbereittn; Mac Mahon gibt sich, bekleidet mit dem Marschallshute und der Kutte, dem Gelächter der Welt preis, die ultra« montane Partei stützt ihre Hoffnungen auf die ultra-montane Gesinnung Mac Mahon«, der den Kreuzzug gegen da» liberale einige Italien anführen soll. Mac Mahon wolle sich nur nicht täuschen lassen, er dürfte die Rechnung ohne Wirth machen; bereit« werden au« allen Theilen Frankreich« Proteste erhoben gegen die Gewaltakte Mac Mahon», Frankreich will nicht ven der Kutte regiert fein, ein innerer Brand droht bereit« hoch auflodernd auszubrechen, der gesunde Sinn der Bevölkerung Frankreich» erwacht, die neu eröffnete Aera der Verwirrung, Erbitterung und Feuilleton. Die Erbin von Thorncombe. Roman nach dem Englischen, frei bearbeitet von Hermine Frankenstein. (Fortsetzung.) "°chte einen Schritt gegen die Aqute zu. «bet Diana sprang wild und entsetzt auf und versperrte ihm den Weg. . 2.rV rief sie; „nein, nein! „Ich Diana!" -jetzt nicht, nie rotebn !" „Oh Papa, ich bin so elend," rief sie janv raernd. ..Ich kann Sir Hugh nicht sehen." «Rus° ih" m d-in Studierzimmer, Papa. Sage ihm, daß ich krank bin ~ daß ich meine Heirat bereue — wo« immer, so daß er ruhia fortgeht und mich hier allein in Frieden läßt." .Und da« alle«, weil du dir einbildest, zwischen einem dieser wandernden Musikanten dort und dem tobten Verbrecher eine Ähnlichkeit gefunden zu hoben — Aber beim Himmel," rief Mr. Poulet, ich will diesen Skandal nicht haben. Ich will Sir Hugh Redmond auf diese Weise nicht öffentlich vor der ganzen Grafschaft beleibigen lassen, indem feine junge Braut ihn an feinem Hochzeitstage entläßt, als ob er ein unverschämter Diener wäre. Du hast Sir Hugh geheiratet, und beim Himmel, ich sage dir, du sollst bei ihm auSharren, ober ich will den Grund deiner Weigerung erfahren!“ ES tag nuf Diana’« Zunge, bie Geschichte ihrer verhängnisvollen ersten Heirat zu gestehen, aber sie wagte e« nicht. Sein Zorn war schrecklich an« zusehen, unb sie lauerte sich entsetzt vor ihm zusammen. „Ich habe versucht, bein Glück zu begründen," sagte er, „und das ist mein Lohn 1 Wenn du mit jetzt nicht gehorchst, verstoße ich dich für immer. Ich will dein Gesicht nie wieder sehen!" „Papa, kann ein Vater sich fo von seinem Kinde abroenden?" „Ein Vater? Ich bin nicht bein Vater! Ich wollte nicht, daß du e« je erfahren solltest, aber bu hast mir bie Wahrheit gewaltsam entrissen." „Du bist nicht mein Vater?" sprach Diana in hohlem Flüstertöne. „Nein, ich bin nicht dein Vater," wiederholte Mr. Pauket, bie Thür versperrend unb in höchster Aufregung hin- und hergehend. „Kein Tropfen meine« Blute« fließt in deinen Adern. Miß Edgely weiß eS nicht; — niemand von den Dienstleuten im Hause hat eine Ahnung baoon; aber bie Thatsache bleibt." „Wer bin ich benn also?" «Wer bu bist?" rief Mr. Paulet mit höhnischem Lachen. „Möchtest bu e« wo! wissen? Höre mich an. Nachbem ich bir so viel gesagt habe, kann ich dir rool alle« sagen. Ehe ich diese« Gut kaufte, waren wir — meine Frau und ich — sehr viel auf Reisen. Sie beschäftigte fich gern mit wol-thätigm Werken. Sie hatte ein weiche« Herz und e« war ein großer Kummer ihre« Leben«, daß wir keine Kinder hatten.“ Er hielt einen Augenblick inne. — Diana'« entsetzensstarre Blicke beunruhigten ihn. Sein Zorn kühlte sich ab. Aber er fuhr fort: „Eine« Tage» — ich will bie Geschichte kurz erzählen — machten meine Frau unb ich eine Spa« zierfahrt nach Hybe-Park, unb als wir durch eine schmale Straße zurückfuhren, hätte unser Wagen ein armes, auf der Straße spielendes Kind bald überfahren " (Fortsetzung felgt.) Vergewaltigung dürfte mit einem Fissco des Prä- Eine Proclamation des Sultans an die nach fid^ atschaftsprogrammes stbschlreßen, Frankreich wird! dem Kaukasus entsendeten Truppen überträgt den-tfufj der Störung des kaum errungenen äußeren und selben die Mission, ihre tscherkessischen Glaubens-ir.inertn Friedens mit vereinten Kräften widersetzen genossen von der russischen Herrschaft zu befreien, 'und wird der Ausführung eines neuen Staatsstreiches zu begegnen wissen. Die Klerisei will bei der Wiedergeburt des Imperialismus Gevatter stehen, will den geliebten SprSßling über das Taufbecken halten. Frankreich wird so viel Macht entfalten, dem Treiben der Klerisei und dem Protektor des Wunderschwindels ein Ziel zu fetzen. Reichsrath. 258. Sitzung des Abgeordnetenhauses. . Das Haus beschäftigte sich mit der Berathung des Gesetzentwurfes, betreffend die Schaffung von Abhilfe wider unredliche Vorgänge bei Kredits-gefchästen (Wuchergefstz), und nahm das Gesetz nach dem «uSschußantrage in dritter Kesung an. Der Abg. Pfeifer beantragte die Ausdehnung der Wirksamkeit dieses für Galizien und die Bukowina gilligen Gesetzes auf das Herzoglhum Krain, welcher Antrag jedoch nach einer vom Juftizminister abgegebenen Erklärung zurückgezogen wurde. Hierauf wurde die Sitzung geschloffen. Nächste Sitzung: Dienstag den 29. Mai. Vom Kriegsschauplätze. Ardahan wurde mit 82 Geschützen und großen Vorräthen genommen. Nachdem am 16. Mai zwei Borwerke weggenommen worden, schritt Ge neral Loris.Melikoff am 17. Mai zum An griffe auf den Platz selbst. Die russische Artillerie erschütterte die VertheidigungSwerke, und als die Truppen zum Sturm schritten, ergriff der Feind die Flucht, trotz der einbrechenden Nacht von der Kavallerie verfolgt. Die russische 32. Infanterie-Division Aller des 11. Armeecorp» hat zwischen Braila und Ma. tfchin die Donau überschritten und beherrscht mit ihren Geschützpositionen den Donau-Arm von Matschin. Das „fliegende Corps" recognosciert bereits seit einigen Tagen in der Dobrudscha. Die von rumänischer, also russischer Seite stammende Nachricht, daß die Russen bereits die Donau überschritten hären, wird von Konstantinopel aus offiziell dementiert. Kaiser Alexander beabsichtigt innerhalb acht Tagen in Bukarest einzutreffen. Es findet eine rasche Concenkration der ruf fischen ArmeecorpS zwischen Kalarafch und JSlaS statt. Man schätzt die Menge dieser Truppen auf 60,000 Mann. Das russische Hauptquartier wurde am 20. Mai nach Kotrotscheni verlegt. Großfürst Nikolaus beabsichtigt, die ruffi scheu Truppen über Krajowa hinaus, sogar bis Turn» Severin, vorzuschieben. Mit Rücksicht au frühere Erklärungen Gortfchakoffs, wornach die russische Armee sich den Grenzen der Monarchie nicht über den Alutafluß hinaus nähern werde, wurde Novikoff beauftragt, den Vorgang mit unerläßlichen militärischen Dispositionen zu motivieren und zu versichern, die Russen würden sich sofort über die Aluta zurückziehen, sobald die militärische Situation dies gestatte. Die Russen «ollen von der kleinen Walache au« durch Serbien die Operationslinir auf Sophia gewinnen, um mit ihrem rechten Flügel den linken Flügel der Türken in der Flanke zu faffep. In vier Distrikten von Grüften, Armenien und Katdistwt ist bereitst die ru^sf i fche Verwaltung r# eingeführi. . , i-.t j«c -Lliii n, i Bei ffars herrscht seit zwei Tagen Ruhe, die Russen behaupten ihre Stellung. Mussa Pascha -ist mit Tsche*ttisen in Erzerum ein getroffen. - . Da« „Mömqrial Diplomatique" erfährt, da i englische militärische Instrukteurs sich nai Konstantinopel und Kars begeben werden. Politische Rundschau. Laibach, 22. Mai. Juland. Am 19. d. fand in Wien ein großer Ministerrath wegen des Ausgleichs und der Orientfrage statt. Der ungarische Ministerpräsident T isza ist nur zu dem Zwecke nach Wien gekommen, um Sr. Majestät dem Kaiser einen Bericht über die ruffenseindliche Stimmung Un-a r n s zu unterbreiten, mit der man bei den nächten Regierungsmaßnahmen werde rechnen müssen. Wie man in dip'.omatischen Kreisen wisse» will, hat auch das cisleithanische Kabinett dem Kaiser einen Bericht über die Stimmung der Majorität der Bevölkerung Cisleithaniens erstattet, der mit dem TiSza'schen fast vollständig übereinstimmen soll. Der Minister des Innern, Freiherr v. L a s s e r, wird Ende dieses Monates einen mehrwöchentlichen Irlaub antreten. Der Minister würde erst zurückehren, bis die Ausgleichsgesetze vor da« Pltmitn des Abgeordnetenhauses gelangen, was keinesfalls vor dem Monat September statlfinden dürfte. Die Regnicolar-Deputationen werden am 28. d. zu ihrer ersten gemeinsamen Sitzung in Wien zusammentreten, zu welchem Behuse die Mitglieder der ungarischen Deputation sich am 27. d. nach Wien begeben. Die Ausgleichs-Campagne soll, wieder P. Lloyd" aus Wien erfährt, erst im späten Herbst «endet werden. Der Reichsrath will nur noch den Monat Juni den Ausgleichsverhandlungen widmen, dann sich jedenfalls, wenigstens auf zwei Monate, sammt allen Ausschüssen und der Regnicolar-Deputation vertagen. Die Regierung ist nicht imstande, dieS zu hindern. Im Schöße der Ausschüsse und der Regnicolardeputation werden wesentliche Modifikationen öfterreichischerseitS an den Ausgleichsvorlagen vorgenommen werden; ohne Vorlage des deutschen Handelsvertrages und des Zolltarifs will der Zollausschuß überhaupt keine Meinung abgeben. Im besten Falle könnte die Bankfrage im Juni erledigt werden, aber die bisherigen Verhandlungen scheinen dahin zu deuten, daß die österreichische Regierung auch mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen haben werde. BloS über die Benennung „Oester-reichisch-ungarische Bankgesellschasl" wurde stundenlang debattiert, da der Ausschuß das Wort „Gesellschaft," welches auf Wunsch der ungarischen Regierung eingeschaltet wurde, nicht acceptieren will. AuSlaud. Das neue französische Kabinett ist in folgender Weise gebildet: Duc de B r o g l i e, Präsidium und Justiz; de Fourton, Inneres; Caillaux, Finanzen; Paris, öffentliche Arbeiten; Meaux, Ackerbau; Brun et, Unterricht Die Demission des Ministers de« Aeußern, Duc Decazes, und des Kriegsministers General Ber-thaut wurde nicht angenommen. DaS Marine Portefeuille wird provisorisch verwaltet. Die Kam mern werden auf einen Monat vertagt, der Mu-nicipalrath von Paris aufgelöst. Duc Decazes richtete ein Rundschreiben an die diplomatischen 3$er tretet Frankreichs, um dieselben über die Bedeutung des Kabinettswechsels zu instruieren, und gleichzeitig denselben das Schreiben des Marschalls an Duc Decazes und die in der Kammer verlesene Botschaft übermittelt. Die royalistifche Rechte des Senats hielt eine Sitzung, 'in welcher der Beschluß gefaßt wurde, gegenüber dem Kabinette vorläufig eine ab wartende Stellung zu beobachten. Die vereinigten Linken haben beschlossen, alle republikanischen Beamten aufzufordern, nicht ihre Entlassung zu nehmen und ihre Absetzung abzuwarten. Der ,,Moniteur" schreibt: Die Minister haben (n Privatgesprächen erklärt, daß fie entschlossen seien, jedes Schriftstück und jeden Act energisch zu unterdrücken, welcher geeignet wäre, das Land über die Absichten des Mar- schall« irrezuführen. Wenn man in den Journalen oder Versammlungen insinuiert, daß der Krieg »der der Staatsstreich die Folge de» Vorgehens des Marschalls Mac Mahon sei, so werde das Kabinett von den gesetzlichen Mitteln gegen diejenigen Gebrauch machen, welche die öffentliche Meinung irreleiten. In Petersburg herrscht wegen der bisherigen geringen Erfolge der Russen große Verstimmung Die Behörden treten beschwichtigend auf. • -• - Zur Tagesgeschichte. — Eisenbahnbeamten.Kongreß. Die in Mailand zusammengetretene Versammlung von Vertretern österreichischer, russischer und italienischer Bahnen hat eie' Aufgabe, die Basis eines gemeinsamen Eisenbahndienstes festzustellen. — Werbungsverbot. An sSmmtliche Beznks-hauptmannschaften Westgaliziens sind Circulare ergangen, strenge darüber zu wachen, daß keine Freiwilligenwerbungen, weder fite die Türkei noch für Rußland, staltfinden. — Adieu, Cölibatl Der katholische Geistliche und Keminardirektor £>. Schröter in Fulda wird sich binnen kurzem mit einer jungen Dame aus Breslau, mit welcher er sich bereits feit geraumer Zeit verlobt hat, verheiraten, und zwar wirb die kirchliche Trauung jedenfalls von einem alttathotifchen Geistlichen Schlesiens vollzogen werden. Das Aufgebot ist am schwarzen Brett des dortigen Standesamtes ausgehängt. — Getreide - Verfrachtungs - Geb.-üren. Der Centralausschuß des internationalen SaatenmarkteS hatte im vorigen Jahre beschlossen, sich an die Bahnen mit dem Ersuchen zu wenden, sie mögen die in neuerer Zeit getroffene Beifügung wieder ausheben, nach welcher bei Ge« treidesenbungen jeder angesangene Doppelzentner voll berechnet wird, und die SewichtSabrundung von zehn zu zehn Kilos wieder einsühren. Die österreichisch ungarischen Eise«' bahnen verhielten sich diesem Ansinnen gegenüber ablehnend dagegen empfing der Borstand der Wiener Frucht- und Mehlbörse von der Direction des Verbandes deutscher ffifen' bahnen die Zusicherung, daß in dem in nächster Zeit ein» zuführenden neuen Tartfsiftewe dem Wunsche bezüglich Ab-rundung des Gewichtes von zehn zu zehn Kilos vollständig Rechnung getragen sei, und spricht die genannte Dir«!'»" bei diesem Anlaffe die Hoffnung aus, daß sich sodann die österreichisch-ungarischen Bahnen schon im Interesse der Eon« svrmität veranlaßt sehen werden, den gleichen Berechnung-' Modus einzuführen. Lokal- und Provinzial-Angelegeuheiteu. — (Bürgermeister-Beeidigung.) Morgen in der elften Vormittagsstunde nimmt der Herr Lande-' Präsident B. Ritter v. W i d m a n n im hiesigen Gemeinde« rathssaale vor versammelter Gemeinderepräsentanz die feierliche Beeidigung des neugewählten und kaiserlich bestätigten Bürgermeisters der Landeshauptstadt Laibach, des Herrn Anton Laschan, vor. — (Sterbe fall.) Unter zahlreicher Theilnahme aller Gesellschaftskreise Laibachs fand gestern die feierliche Be' erdigung des GutSverwalter« der Deutschen Ritterordens' Tommenda Laibach, des Herrn Michael P r e g l, statt. 61 erreichte das hohe Alter von 86 Jahren, war Mitglied viele« Beteine, namentlich das älteste der hiesigen philharmonische» Gesellschaft. ' — vergnügungszüge. Mittwoch den 23. d. Streifen die ReichSrathsmitglieder, angeblich 120 -an der Zahl, mittelst ExtrazugeS von Wien nach Triest und würden na*1 mittags halb 5 Uhr die Station Laibach passieren. Ö* wir vernehmen, werden die hiesigen BeifaffungSfreunde ^ Gelegenheit nicht vorübergehen lassen, der höchsten parlam^ torischen Körperschaft beS Reiches ihre Sympathien zu 61' zeugen. Die Begrüßung am Sübbahnhofe wird durch Herrn Bürgermeister und den Gemeinbesitz erfolgen, bl» der Ausschuß des constitutionellen Vereines wird am 6^ pfange theilnehmen, unb ist zu hoffen, baß'sich auch die ü6tt' gen Mitglieber dieses Vereins zahlreich am Bahnhof« **. stoben werben. Freitag beti 25. d. M. geht ein gnügungszug mit 300 geistlichen Herren von Wien über Laibach und Triest nach Rom ab/ Das ansehnliche gent rekrutierte sich auS dem KleruS ber slavischen $toD,n* ( Oesterreichs, namentlich Galiziens unb Böhmens, unb rl einen ausgiebigen WerSpfennig in den Batican mit. Ob tie erpreßten Pfennige im eigenen Lande nicht bessere Verwendung gefunden hätten? — (Vom Tage.) Obgleich die Witterung in den ebgtlauftnen Psingstseiertagen nicht zu den günstigsten zu zählen iS. so. wurden diese Tage doch ^u Ausflügen in MH und Ferne lebhaft benützt. Den am Samstag den 19. 6. con Triest über Laibach nach Wien abgegangenen Bergnü-gungszug benützten 25 nach Laibach und Umgebung zuständige Passagiere. — An der am Pfingstsonntag von Laibach nach CBertram (RadmannSdorf-Lees) von der Betriebs-direction der RulolsSbahn arrangierten Vergnügungsfahrt betheiligten sich 100 VergnügungSzügler. Der richtige Zeitpunkt zu den nach Oberlxain abgehenden Vergnügungsfahrten dürfte erst «n der zweiten Hälfte des Juni einlreten. — Das Wiener Reijebureau des Herrn <8. Schröckl ließ am Samstag den 1H. 6. M. einen VcrgnügungSzug von Wien nach Triest abgehen, der am Pfingstsonntag um 1 Uhr mittags in der Station Laibach eintraf. Mehr als 700 Ver» gnÜgungszügler aus allen Provinzen Oesterreich-Ungarns benützten diesen Zug; in der Station Laibach wurden die fremden Waste von der Regimentskapelle Erzherzog Leopold mit Wiener Melodien begrüßt. Herr Kapellmeister Czansky ließ von 1 bis 4 Uhr nachmittags ein reiches Programm im (Batten ler Südbahnhos Restauration zur Ausführung bringen, die Anzahl der in diesem (Sorten das Mittagmahl einnehmenden fremden und einheimischen Gäste mag wol die Ziffer 1000 überstiegen haben, die fremden Säfte fühlten sich sehr gut ausgehoben, Küche und Keller de- Restaurateurs Herrn Fleischmann leisteten, wie gewöhnlich, Außerordentliches. Nach vier Uhr begaben sich die fremden Gäste theilS in die Stadt, tHeils besuchten dieselben die nahe Umgebung Laibachs, namentlich den KoSler'schen Brauhans-garten, in welchem das Kosler'sche Bier — Märzen und Export — vonseite der fremden Gäfie volles, lautes Lob erfuhr, dann das Lase Schweizerhaus im Tivoliparke, Roseneck, Rosenbach, Schischka. Leiber störte die eingetretene regnerische Witterung den längeren Aufenthalt im Freien, die (Säfte kehrten von ihren Ausflügen wieder in die Stadt zurück. Um halb 8 Uhr abends drohte Jupiter PluviuS 636 lm Kasino-Restaurationsgarten zu Ehren der Wiener Gäste arrangierte Festkonzert vereiteln zu wollen, jedoch weder die einheimischen noch die fremden Gäste ließen sich von dem Besuche des Festkonzertes abhalten, die Geduld des Restaurateur« Herrn Ehtfeld wurde aus harte Probe gt-stellt; in gewohnter Energie ließ Herr Ehrfeld den SlaSsalon und festlich dekorierten Garten beleuchten, mehr als 800 Gäste fanden sich ein, die fremden Gäste gaben über die schnelle und billige Bedienung ihre besondere Zufriedenheit laut kund, die Regimentskapelle unterhielt die Gesellschaft nahezu bis zur eils'ten Nachtstunde bestens; dem Feste gab das unter den Melodien des Kaiserliedes abgebrannte Feuerwerk patriotischen Anstrich. Auch in den übrigen Gartenlokalitäten ging es recht lebhaft zu. Gestern um 8 Uhr früh spielte die genannte Regimentsmusilkapelle im Garten der Südbahnhos-Restauration, einheimische und fremde Gäste nahmen das Frühstück ein; um 9 Uhr vormittags ging der erste und um 10 Uhr vormittags der zweite Personenzug behufs Besuches der Adetsberger Grotte nach AdelSberg ab; an eisUrm nahmen 700 fremde Gäste und am zweiten 500 einheimische VergnügungSzügler theil. *'®bel8berget Grotte) glänzte in Jo n °*m*tta9S stunden von 3 bis 6 Uhr in der 'Smcrnagen üblichen Pracht und Herrlichkeit, 5000 60°0 Pionen aus allen Ländern Europa's - 500 min T °u- Wien - mögen die weltberühmte «rotte, das erste Naturwunder Krams, in Augenschein genommen haben. Die Südbahn brachte aus Laibach 1200, Triest 700, CorrnonS 450 und Fiume 250 Grottenbesucher. Die Musikkapelle des Jnfan-letie-Reg. Erzherzog Leopold begleitete den Laibacher Zug. «m»fi„g auf dem Bahnhofe zu Adelsberg die «„kommenden «äste klingendem Spiele, spielte aus verschiedenen Plätzen m Adelsberg und sührte im großen Tanz,aale in der Grotte ■ *•*" v°n allen Grottenbesucher» mit großem Beifalle aus. genommenes. Programm au«. Die Betriebsleitung der 1 k priv. Süddahn und die Stationsleitung in Adeliberg trafen die erforderlichen. Anstalten, daß eine Störung während den Fahrten a»f den Bahnstrecken nicht vorkam-; (Aus dem Sa«;tLtsberichte.) Im Monate März 1. I. stieg die Zahl der Krankheitsfälle gegen den Vormonat, borherrschend war der entzündlich« katarrhalische Charakter. Lungenentzündungen, besonder-katarrhalische bei Kindern, gelangten sehr häufig zur Behandlung. Darmkatärrhe traten häufiger als sonst in dieser Jahreszeit ans, Verschlimmerungen der Tuberkulose gelangten häufig, oft mit letalem Ende, zur Behandlung. Unter den zymotischen Krankheiten kommen Keuchhusten und Tiphtheritis ohne epidemischen Charakter vereinzelt vor; dagegen trat die contagiüse Ohrspeichel» und Halsdrüsen-geschwulst (Mumps) mit leicht epidemischem Charakter, doch in ungefährlicher Weise, besonders unter den Schülern der Volksschulen auf. Auch die Sterblichkeit war gegen die Vormonate in entschiedener Zunahme. ES starben 91 Per-sonen (gegen 71 im Monate Februar d. I. und gegen 77 im Monate März 1876). Von diesen waren 47 männlichen und 44 weiblichen Geschlechtes, 62 Erwachsene und 29 Kinder. Der Oertlichkeit nach: im Zivilspitale 40, trn Elisabeth* Kinderspitale 2, in der Stadt 15, Petersvorstadt 3, Po-lana 5, Kapuzinervorstadt 7, Gradischa 3, 1 Ärakau und Tiruan 11, karlstädtervorstadt und Hühnerdorf 4, Moor-grund 1 Person. — Im Zivilspitale waren 683 Kranke in Verpflegung, hievon genasen 265, und starben 40; in der Irrenanstalt 110, hievon starben 4; im GarnisonSspitale 253, hievon genasen 109 und starben 1. — Pan slavistische Agitationen Die russische Regierung hat dem Vernehmen nach die Leitung der pan» slavistischen Agitation in Oesterreich dem Fürsten Tolstoj übergeben und demselben zu diesem Zwecke bedeutende Geldmittel zur Verfügung gestellt. Es sollen in den verschiedenen Prooinzen Agenten aufgestellt werden. Diese Nachricht wurde im hiesigen nationalen Lager mit Jubel ausgenommen. Es ist nicht zu zweifeln, daß in den Lokalitäten der „NLrodna tistorne“ die Agentur ihren Sitz Aufschlägen und zur ffim* pfangsnahme der russischen Rubel die Fächer des Portefeuilles geöffnet werden. — (England und die n ati0 na t• tleri* (alen Blätter.) „Nooice" schreiben:" „Die Wiener Türken und die Magyaren hoffen ein Einschreiten Englands zugunsten der Türkei, aber der englische Leopard zieht den Schweif ein lind verkriecht sich in einen Winkel. Wie kann sich England auch gegen das riesige Rußland wagen? England ist es nur um das „Geschäft" zu thun; vielleicht lesen wir bald, daß es Rußland ein Darlehen gibt. Die Engländer sind Krämer ohne Gewissen ! Der Krieg wird also lokalisiert bleiben, wenn Oesterreich nicht Bosnien und die Herzegowina besetzt, was alle österreichischen Slaven wünschen!" „Slovenec" sagt: „England hat jetzt die Entscheidung über die Frage, ob ein europäischer Krieg entstehe oder nicht, in Händen. Tritt England feindlich gegen Rußland auf, fe kann es Indien verlieren, und ohne Indien wäre England — nichts. Es fei Rußland ein leichtes, den Engländern Indien auf den HalS zu hetzen, England würde sich dann noch lange Zeit darauf erinnern, wann es der Verbündete der Türkei gegen die Slaven gewesen." — Unsere nationalen Organe sind von prosetischem Geiste erleuchtet, sie wissen schon heute, daß der Leoparde im blutigen Kampfe mit dem (Eisbär unterliegen wird; sie versäumen keinen Tag, um für die Annexion Bosniens und der Herzegowina vonseite Oesterreichs, d. h. für die Constituiernnz des großen süd» slavischen Reiche« Propaganda zu machen. — (Für daS Grün-Denkmal) ging infolge der vonseite des Bürgermeisteramtes in der Stadt Laibach eingeleiteten Sammlung ein Betrag von 179 st. ein, welcher bereits an das Wiener Somitf abgeführt wurde. — (Aus den nachbarlichen Bädern.) Bis zum 18. d. sind im Kaiser Franz Josefsbeb in Tüsf er 12 Kurgäste eingetroffen. — (Neue Telegrafen statidnen) wurden in Mürzsteg, Tobelbad, Boitsberg, Köflach und Bad Neuhaus mit beschränktem Tagdienste errichtet. Der telegrafische Dienst in der Station Römerbad wurde für die Dauer der Bade» Saison wieder eröffnet. — (Landschaftliches Theater.) Die „Gesellschaft der Jungeü/ bestehend aus 16 Sängern, 2 Sängerinnen (jedes Mitglied dieser italienischen Gesellschaft nicht über 16 Jahre alt) und 1 Bafso.Buffo, 1 Ballettänzer, und 1 Ballettänzerin, gab gestern die erste Vorstellung. Zur Aufführung gelangte die komische italienische Oper: „LriSpino eia Samara." DaS.Orchester besteht ans 3 Violinen, 1 Baßgeige, 1 Posaune und 1 Pianino. Die Aufführung ging ohne Störung und ohne Souffleur in Kostümen vor stch. Dirigent Herr L. Becher in i kann,das Verdienst in Anspruch nehmen, seine junge Operngesellschast recht gut geschult zu haben, die „Jungen" treten präcise upd mit loben«* werthem Feuer aus; leider erfreuen sich nur zwei dieser „Jungen" woltlingenter Stimme. Der den komischen Theil besorgende Basso-Busso scheint niemals Stimmittel besessen zu haben, bringt jedoch eine lebendige Komik und ein prächtiges Spiel zum Ausdruck. Die ^Tänzer stehen aus nicht gewöhnlicher Höhe. Die GesellfchaftSleitung übersah es, das hiesige Theaterpublikuni zum Besuche der projektierten drei Vorstellungen durch Annoncen und Programmaussendung rechtzeitig zu verständigen. Logen, Fauteuils, Sperrsitze und Gallerte waren nur schwach besetzt, die Zöglinge der HandelS» Lehranstalt Mahr, hervorragend der italienischen Zunge angehörig, retteten die Kaffe vor Schiffbruch und spendeten nach jedem Actschluffe immensen Beifall. Die Eintrittspreise wurden theils irrig, theils zu hoch, überbies ber Beginn der Vorstellung zu spät angesetzt, indem die Vorstellung erst um 11 Uhr endet und diese Stunde die allgemeine Hausordnung stört. — Zur Aufführung gelangen heute: „Die Tochter der Madame Singet," und morgen: „Don Shecco," beide Vorstellungen mit Tanzpiecenbeigabe. Wir machen hierdurch auf die im heutigen Blatte siebende Annonce der Herren Kaufmann & Simon in Hamburg besonders aufmerksam. Es handelt sich hier um Originallose zu einer so reichlich mit Hauptgewinnen aus* gestatteten Verlosung, baß sich auch in unserer Gegend eine sehr lebhafte Beteiligung voraussetzen läßt. Dieses Unternehmen verdient das volle Vertrauen, indem die besten Staatsgarantien geboten sind und auch vorbenanntes Haus durch em stets streng reelles Handeln und Auszahlung vkhlreicher Gewinne allseits bekannt ist. Witterung. Laibach, 22. Mai. Sonniger Morgen, seit 11 Uhr vormittags vorüberziehende Gewitterwolken, abwechselnd Regen, schwacher SW. Wärme: morgens 7 Uhr + 10'2°, nachmittags 2 Uhr + 15 6» C. (1876 + 18 6°! 1875 + 26 3« C.) Barometer im Steigen, 734 94 mm. Das TageSmittel der Wärme/im 19. d. + 16-7°, am 20. d. + 13 8° und am 21. 6. +■ 12-3«; beziehungsweise um 19® über, 0 9° unb 2 8 unter dem Normale; der Niederschlag am 19. und 20. d. je 0 50 mm., der gestrige 4 70 mm. Regen. Angekommene Fremde am 22. Mai. t- Ootcl «tobt Wien. Kobler, Beamter, Fiume. -- Hagemann. Winterhaller, Kementzi, Sturmthal, Kstte. 1 Weil unb Brandt, Wien — Streit u. Czechak, fl fite., Prunn. — Schinta, Geschäftsmann, Sa gor. — Spitzer, Agram. Hotel Elefant, öbwe, Linz, 7-, Meiner, Oberlieutenant, Oberburg. — Bock, Lieutenant, Villach. — Taviar, Pfarrer, Commenda. — Susnik, Gailitz. -t- Dr. Hein u. Kellner fammt Frau, Wien. — Jantooic, Fünftircben. — Rosen-berg, Agram. — Hohe nt Hai, Villach. — Alberti, Verona. — Heibavar, Triest. Hotel Eurovo. ’ Mühlbach, Wien. — Ascher, W.-Feistiiz. -t- Dar, Drachenburg. — Freih. v. Wittenbach, k. k. Kämmerer, Burgstall. — Badl und Lösebing, Harburg. — Baron Egg mit Familie, Graz. — Dr. Achatschinegg, Pe-trina. -r- Malier, Stofotf. — Ritter von Födransberg, Adjunct, Wien. - Jelenz und Mad. Mikik,. Karlstadt. — Jabatte, Siffek. — Richart, Schott, Kalister und Me« nazzi, Triest. Bairischer Hof. Kaviit, Obetkrain. — «rünwald, Wien. Pipp, Vorbernberg. Mohren. Zveglii, Untersteier. — Muley, Drachenburg. — Dr. Breznik, Graz. Lebensmittel-Preise in Laibach am 19. Mai. Weizen 11 ft. 37 tr., Korn 8 'st. 12 kr., Gerste 5 fl. — kr., Hafer 4 fl. 40 tr., Buchweizen 6 fl. 8ü tr., Hirse 5 fl. 20 kr., Kukurutz 7 fl. 20 kr. pr. Hektoliter; Erdapfel 6 fl. 25 fr. pr. 100;.Kilogramm; Fisolen 8 fl. — kr. per Hektoliter; Rindschmalz 96 tr., Schweinfett 85 tr., Speck, frischer, 78 tr., Speck, geselchter, 75 tr., Butter 84 kr. per Kilogramm; Eier l1/, kr. per Stück; Milch 7 tr. per Liter; Rindfleisch 50 tr., Kalbfleisch 48 tr., Schweinfleisch 64 kr. per Kilogramm; Heu 2 fl. 67 Ir,, Stroh 2 fl. 95 tr. per 100 Kilogramm; hartes Holz 6 fl. 50 Ir , weiches Holz 4 fl. 50 kr. pr. vier, C.-Meter;>W«n, rother 24 fl., weißer 20 fl. pr. 100 Liter. - Telegramme. Wie», 2V. Mai. Das Kvrrespondenz-Bureau erfährt positiv, die Regierung de« Fürsten Karl habe gestern die Unabhängigkeit Rumäniens proclamiert und der Türkei den Krieg erklärt. Die Rollr der rumänischen Armee, welche sich vollständig in der kleinen Walachei conrentriert habe, werde dennoch rein defensiv bleiben. Ronftanrtnopct, 20. Mai. Eine Escadre von neun Schiffen mit 10,000 Mann, 5 Batterien und 50,000 Gewehren ist nach Suchumkale abgegangen. Zahlreiche TscherKssen wurden in Konstantinopel eingeschifft. Fazli Pascha übernahm daS Kommando der Expedition. Der Scheikh-ul-Jslam proclamierte den heiligen Krieg gegen Rußland. Telegrafischer Kursbericht am 22. Mai. Papier-Rente 58.35. — Silber-Rente 64 25. — @olb-Rente 70 40 — 1860er Staati-Anlehen 107 75. — Bankaktien 769. — Krebitactien 135—. — London 12875. — Silber 113 —. — fl. k. Münzdukaten 6.11. — 20-Francs Stücke 10-32*/,. — 100 Reichsmark 63 30. Verstorbene. Den 18. M a i. Wilbelmine Edle v. Vikari, Private, 83 I.. Rathhausplatz Nr. 11, Altersschwäche. — Primus Lautezar, Londucteur, 56 I.. givilspital, infolge zufällig erlittener Verletzungen. — Aloisia fllebel, Bürgerswitwe und Hebamme, 85 Jahre, Rathhaurplatz Nr. 29, Lungenlähmung. Den 19. M a i. Johann MeSutar, Schlosser. 23 I., Zivilspital, Lungentuberkulose. — Andrea- Jakopin, Bettler, bO I., Zivilspital, Altersschwäche. — Anna 9iovat, Lokomotivheizers flind, 7 Mon., Wienerstrabe Nr. 35, Fraisen. — Michael Pregl, Verwalter des Deutschen Ritter-Ordens, 86 I., Deutsche Gasse Nr. 18, Behirnlähmung. — Fran-zi«ka Jevc, Inwohnerin, 62 I., Zivilspital, Darmkatarrh. Den 20. Mai. Johann Merluzzi, Zuckerbäckers und Hausbesitzers flind, 10 Mon., Schneidergaffe Nr. 6, Darmentzündung. — N. 5t., eine unbekannte Mannsperson, gegen 40 I., Zivilspital, Hirnschlagfluß. — Anten Va-lentik, Zwängling. 45 I., Zwangsardeitshaus, Darmkatarrh. Den 21. Mai. Joses Bernbacher, Privatbeamter und gewesener Handelsmann, 68 I., Franz JosesSstraße Nr. 9, brightische Nierenentartung. Tiefgebeugten Herzens geben die Gefertigten die betrübende Nachricht, daß es (Bott dem Allmäch' tigen gefallen hat, ihren so innig geliebten Vater, beziehungsweise Sroßvater und Schwiegervater, den Herrn Mickaek Dregk, Verwalter der Deutschen Ritter-Ord.-Commenda Laibach, Besitzer de» goldenen BerdienstkeuzcS, Ehrenbürger der Stadt Laibach, Ehrenmitglied der k. t. Landwirthschast«-Gesellschast für Krain ic. ic., nach kurzem Leiden, versehen mit den heiligen Sterbesakramenten, heute nachmittags 5*/* Uhr im 86. Lebensjahre in ein beffereS Jenseits abzuberufen. Die Ueberführung der irdischen Hülle wird Pfingstmontag den 21. d. M. nachmittags halb 6 Uhr anS der Deutschen Ritter-Ordens-Kirche in Laibach nach dem Friedhofe zu St. Lhristvs statt-finden. Die beiligen Seelenmessen werden in der Deutschen Ritter-Ordens- und in mehreren anderen Kirchen gelesen werden. Der theure Verblichene wird dem frommen und liebevollen Andenken empfohlen. Laibach am 19. Mai 1877. Nina, Charlstte und Sofie Pregl, als Töchter. Friedrich Pregl, Enkel. Friederike Pregl, geb. Schlacker, Schwiegertochter. Danksagung. Für die vielen Beweise innigster Theilnahme während der kurzen Krankheit und für die so ehrende zahlreiche Betheiligung an dem Leichenbegängnisse unseres geliebten unvergeßlichen Vaters, des Herrn Michael Pregl, Verwalters der Deutschen Riiter-OrdenS-Lom» menda Laibach, sprechen den tiefgefühlten Dank auS die trauernd Hinterbliebenen. Laibach, 22. Mai 1877. Trockenes, 6 Zoll hohes, eichenes SMelSter, Eidstäm für den Schiffbau und Einzäunungen billigst zum Verkaufe vorräthig: Bnrgftallgaffe Rr. 16 oder «radische Nr. 41 (üwayer'sches HnuS). (269) 3-1 Ich fühle mich verpflichtet, meinen P. T. Gästen für den freundlichen ivesuch der hiesigen Citalnl ca-Lokali -tllten während der Zeit meiner Äeschäflsinhabung hiemit den wärmsten Dank auSzudrücken, und erlaube mir, unter einem ergebenst anzuzeigen. daß ich vom 20. 6. M. an die hiesige (Petersstraße) übernommen habe. Ich lade das geehrte P. T. Publikum zum zahlreiten Besuche dieser Bierballe, des daielbst befindlichen Gastgartens und zur lebhaften Benützung der Kegelbahn höflichst ein. Serviert werden : Frühstück, Mittag- urw Abendmahl, echtes Tchreiner Märzenbier, auf Eis gekühlt, gute weiße und rothe Tischweine und auch feine Bouteillen-Weine. Ich werde bemüht sein, durch ausmerlsame «Seschästsleitung. solide und prompte Bedienung zu den billigten Preisen die andauernde Zufriedenheit meiner P. T. geehrten Gäste zu erwerben. Einem recht zahlreichen Besuche empfiehlt sich achtungsvoll (263) 2-2 IvKllNN TtlNÜo. PILEPSIE (Fallsucht) heilt brieflich der Spezialarzt Dr. Killisch, Neustadt, Dresden (Sachsen). Bereits über 8000 mit Erfolg behandelt. (46) 17 W 272ste Hamburger Geld-Lotterie, genehmigt und gnrnntlrt durch die Regierung. Die Haupttreffer betragen ev.: 375.000 250.000 125.000 80,000 60,000 50,000 Reichsmark etc. etc. Zusammen enthält die Lotterte 42,000 Gewinne im Retrage von 7 Million 476,180 Reichsmark, welche in 7 Wlicilungen unter Control« de» »tunten entschieden werden. Der kleinste Gewinn.ist bedeutend größer wie der Ankaufspreis eines Looses. Laut osfic. Ziehungsprogramm lostet 1 ganzes Orlglnal-Loos o.W.fl. 3.50 1 halbes > » > > 1.75 1 viertel » » > » — 88 (gegen Einsendung beS Betrage? in Banknoten. Coupons ic. JC., auch gegen Postanweisung ober gegen Poftnachnayme versendet unter, zeichnete Firma die Crieinalloofc rechtzeitig für die erste Ziehung nach allen Plätzen. Ausführliche amtliche ®erl00fung8bläne werden jedem «riefe beigelegt und nach Ziehung die Ziehungsliste fofort jugefanbt. — Ucbcr die gewonnenen «elber kann sofort diSponirt werden. Für He erste Ziehung werden Bestellungen bi» 30. Mai d. J« entgegengenommen von dem Bankhaufe JSENTHAL & Co., von der Herzog!. Direktion ««gestellte Hsuptiletiteure d. Biaunechw. n. Hamb. Lotterie. Hamburg. F. 8. Wir danken hierdurch für das uns seither geB0**fer Vertrauen, und indem wir bei Beginn der neuen losung zur Betheiligung einladen, werden wir u? fernerhin bestreben, durch stets prompte nn -mH* Bedienung die rolle Zufriedenheit unserer £ g Interessenten zu erlangen. Druck von Jg. v. Äleinmatir & geb. Bamberg. Lerlegcr: Cttowar Bamberg. Für die Redaktion verantwortlich: Franz Müller.