AnITHOR’S KeISEBUCUKu. AMTHOK 'JABORNKCiU, IH AUM.AGi'. \j a- « of.r; :.!(>. :, v m: Im Verlage der Amthor’schen Verlagsbuelihandlung in Augsburg sind erschienen: Amtlior Dr. Eduard, Fiihrer durch Tirol, das bayerische Hochland, Salzburg und Vorarlberg unter Berucksichtigung der angrenzenden Gebietstheile der Schweiz, von. Oberitalien und Karnten, nebst einer Beschreibung von Miinclien, Verona und Venedig. Sechste Auflage, 52 Bogen Text init 27 Karton, Panoramen und Planem Bearbeitet von Kep. Zivickli. Eleg. geb. Preis M. 7.50. Amtlior und Jaborneggs Kartnerfiihrer. Reisehandbuch fiir Karnten unter Berucksichtigung der angrenzenden Gebietstheile von Steyermark, Krain, Gorz, Tirol und Salzburg. III. vieltacli erweiterte und ganzlich neube- arbeitete Auflage 1887. Mit einer Uebersichtskarte. eiuem Stadtplan von Klagenfurt und je einer Umgebungskarte des AVorther- und des Milstšitter-Sees. Eleg. geb. M. 4.— Henrer, Fiihrer durch die Dolomiten. IV. Aufl. Ausgabe 1887, wesentlich verbessert und neubearbeitet von J. lleurer, Prasident des Oesterr. Alpenclub in Wien. 14 Bog. Text mit 2 Karten. Eleg. geb. M. 3.— Zivickli, Fiihrer durch das Bayerisclie Hochland unter Berucksichtigung der angrenzenden Gebietstheile des Salzkammerguts und Nordtirols. 11 Bog. Text mit einer Uebersichtskarte, einem grossen Plan von Miinclien und melireren Panoramen, sowie mit einem 2 Bogen starken Anliang. Be¬ schreibung der Schlosser Herrenchiemsee, Neusclnvanstein und Linder- hof. Eleg. geb. M. 3.— Zivickli, Herrenchiemsee, Nensclnvanstein, Linderliof und Berg nebst den Reiserouten dahin, zwei Ausgaben. — Ausgabe A in Karton-Uinschlag mit 1 Lichtdruck, 3 Vollbildern, 4 Pliinen und 1 Routenkartchen. Preis IM. Ausgabe B in Reisebiiclier-Einband mit 2 Lielitdrucken, 1 Panorama von Neusclnvanstein, 4Vollbildern, 3 Textbildern, 6 Planen und 1 Routen kartclien. Preis 2 M. Zivickli, Fiihrer durch die Octztlialer-Alpen und das Gebiet zwischen Ober- inn-, Etsch- und Wippthal mit Bi-enner und Arlbergbalm nebst den Ein- trittsrouten dahin; mit 2 Karten des Oetz- und Stubaithals und melireren Panoramen, elegant geb. M. 3.— Amtlior, Dr. Eduard, Bozen-Ories und Cmgebung. Epi Fiihrer durch die Stadt Božen, den Kurort Gries und auf kleineren und grosseren Aus- flugen fiir Fremde und Einheimisčhe. Mit Umgebungskarte (1: 100000), Stadtplan von Božen und Plan von GrieS. III. Aufl., in rothem Calico geb. Preis M. 2.— Daimer, Taufers und Umgebung. 9 Bogen Text. Eleg. brochirt M. 1.50. Zohrer, Ob der Enns. Natur-, Reise- und Lebensbilder aus Ober-OesteiTeich. lVj ‘2 Bogen Octav. In rothem Calico gebunden M. 2.— Fiebig, Haus- und lleisearzt. Eine Anleitung zur ersten Hilfe in dringenden und zur Selbsthilfe in leichten Kranklieitsfallen nebst Angabe der Zu- sammenstellung einer Hausapotlieke. Preis elegant brochirt M. 1.— Bartli, H. v., Aus den niirdliclien Kalkalpen. Ersteigungen und Erlebnisse in den Gebirgen Berchtesgadens, des Allgau, des Innthales, des Isar- Quellengebietes, und des "SVetterstein. Mit lithographirten Gebirgspro- fllen und Horizontal-Projektionen, nach Originalskizzen des Verfassers. 1874. Octav. Cartonnirt 16 Mark. Lowl, Ferd., Aus dem Zillerthaler Hocligebirge. 28 Bogen Octav. Elegant geheftet 3 Mark. Panorama des (Jaisbergs bei Salzburg, nebst einer Beschreibung der Zalui- radbahn auf denselben. In eleg. Karton 50 Pf. Panorama des Kellerjochs bei Sclnvaz in Tirol. In rothem Calico gebunden. Preis 2 Mark. Panorama vom Matrei - Kaiser Thorl. In rothem Calico gebunden. Preis 2 Mark. Karntnerfuhrer. Reisehandbuch furKamten unter Berucksichtignng iler atigrenzcndcn (Jekictstheilc von Steiermark, Krain, Gorz, Tirol, Salzburg und Italien, verfasst von Dr. Eduard Amthor, Director der Handelsschule und kaufmannischen Hochschule zu Gera, Ritter (les Herzogi. Sachsen-Ernestinischen Verdienstkreuzes, Inhaber des Fflrstl. Renssischen Ehrenkreuzes, Verfasser des „Tirolerfiihrers“. Neubearbeitet von Markuš Freih. v. Jabornegg-Gamsenegg, Director der Landeskanzlei in Klagenfurt, correspondirendes Mitglied der k. k. Osterr. Central-Commission zur Erforschung undErhaltnng derKunst- und Bandenkmale, Verfasser von „Kdrnten und Klagenfurt 14 , und des Ftihrers „von St. Michael nach Udine“ etc. Dritte durchaus verbesserte und vermehrte Auflage. Mit i karteli und 1 Plane. AUGSBURG A m t h o r ’ s c h e Verlagsbuchhandlung 1887. Alle Rechte vorbehalten. :=I / ZoSoitiii Des Karntners Vaterland ,Da, wo Tirol an Salzburg grenzt, Des Gloekners Eisgefilde glanzt; Wo aus dem Kranz, der es umschliesst, Der Leiter reine Quelle fliesst, Laut tosend langs der Berge Band — Beginnt mein tlieures Vaterland. Wo durch der Matten herrlich’ Griin Des Dravestromes Fluten zieh’11: Vom Eisenbut, wo Sebnee bedeckt Sicli Nordgau’s Alpenkette streckt, Bis zur Karwanken Felsenwand — Delmt sich meln freundlich Vaterland. Wo von der Alpenluft umwelit Pomonens schoner Tempel stelit? Wo sich durch Ufer, reich mubliiht, Der Lavant Welle.rauschend zieht; Im griinen Kleid ein Silberband — Schliesst sich mein lieblich Vaterland." — J. Rittcr v. (lallenstein, MŠii f'i i i ■ n 'tr«. sl . . ■ VI 1 u lin It. Seite I. n. Klagenfurt. I. 5. A. Von Klagenfurt ins Rosmthal und liber den Loiblpass nach Krainburg .82 1. 5. A. 1. Ins Barenthal.81 1. 5. A. 2. Ins Bodenthal.87 I. 5. A. 8. Partien aus dem Loibltlial.90 1. 5. A. 4. Ins Zellerthal.93 I. o. B. Von Klagenfurt nach Glandorf (St. Veit) .97 l. 6. Velden.100 I. 7. Villach.• . . 102 II. Friesach — Villacli .Ul II. 1. Friesach .114 II. 2 . Hirt und ins Gurkthal.118 U. 3. Treibach und ttber Althofen nach Mosel im Giirt- schitzthal.123 [I. 4. Launsdorf und ins Gortschitzthal .124 II. 5. St. Veit .130 II. 6. Glanegg .132 II. 7. Feldkirchen und in die Reichenau (Turrach) ... 133 Zweite Abtheilung. OBERKARNTEN.m III. Lienz — Villach .145 III. 1. Dolsacb.148 III. 2 . Nikolsdorf.149 III. 3. Oberdrauburg.149 Ul. 4 . Dellach.151 III. 5. Greifenburg.152 IU. 6. Kleblach-Lind.155 III. 7. Sachsenburg und das Mollthal.157 III. 8. Spital.187 III. 8. A. Durch das Lieserthal nach Gmiind .189 111. 8. A. 1. Das Maltathal.191 III. 8. A. 2. Das obere Lieserthal.199 III. 8. B. Von Spital liber Millstatt nach Villach u. in die Reichenau 203 Inlialt. VII Seite III 9. Feistritz-Paternion.20fi IV. l)as Kanalthal (Villach—Tarvis—Weissenfels—Raibl. Pontafel).207 IV. 1. Amoldstein.217 IV. 2. Thorl.219 IV. 3. Tarvis.220 IV. 4. Von Tarvis nach Weissenfels.222 IV. 5. Von Tarvis ins Raiblerthal .224 IV. 6. Von Tarvis ins WolfsbachtbaI.234 IV. 7. Uggovritz .237 IV. 8. Malborget.238 IV. 9. Lussnitz.239 IV. 10 . Pontafel .239 V. Das Gailthal (Villach bezw. Thorl-Kotschach-Luggau) . 244 Routen zum Eintritt in Karnten. A. Aus Steiermark. A. 1. Von Graz .261 A. 1. a. Graz-Koflach-Wies-Lavantthal .261 A. 1. b. Graz-Bruck a. d. Mur-Leoben-Friesach.262 A. 1. c. G r az-M ar b u rg-Un t erdrau b u rg.265 A. 2. Von Cilli .266 A. 2. a. Cilli-Sulzbach-Kappel.266 A. 2. b. Cilli-Schbnstein-Schwarzenbach.266 A. 2. c. CillVvVindischgratz-Unterdrauburg.267 B. Aus Krain: Laibach-Tarvis .267 C. Aus Gorz: Ueber den Predil nach Tarvis .268 D. Aus Tirol : Franzensfeste-Lienz (Pusterthal).269 F. Aus Salzburg : Das Salzachthal aufwarts nach Bischofs¬ hofen u. von dort 1. durch die Tauernthaler nach Karnten, 2. iiber Radstadt. 270 E. 1. Das Salzachthal aufvvarts und durch dic Tauernthaler nach Karnten.271 E. 2. Von Bischofshofen nach Selzthal.273 E. 3. Ueber den Kadstadter Tauern nach Karnten (Gmiind) . . 274 Vlil Inhalt. Seite F. Ans Oberosterreich :.275 F. 1. Scharding-Attnang-Steuiacb-Selzthal.275 F. 2. Linz-St. Valentin-St. Michael . 277 (;. A us Italien (Udine-Pontebba-Pontafel, bezw. Stazione per la Carma-Tolmezzo-Pleken-Kotcbach).278 Anliang- I. Naheres iiber die Mineralquellen Karntens.280 (Prablau, Vellach, Romerquelle, Carinthia, Ebriach, Tillaoh, St. Leonhard, Lussnitz.) II. Verzeichniss der Sagen aus Karnten, zusammengestellt und theils neu erzahlt von Prof. J. Rap- pold, Augsburg 1887 287 Einleitendes. A. Karnten als Gebirgsland. Rings von machtigen Gebirgsmassen der Ostalpen um- schlossen liegt das Karntnerland an den sttdl. Grenzmarken deutschen Gebietes u. erstreckt sich vom 30° 19' bis 32° 45' osti. Lange u. vom 46° 21' bis 47° 8' nbrdl. Breite, mit einem Flachcninhalt von 188,46 QM. = 10.327,63 QKm. Es ist ein Tkeil des grossen Langenthales der Ost¬ alpen, dessen tiefste Durehschnittslinie vom Thahvege der Drau gebildet wird, welche fast durclrvveg die beiden grossen Alpen- ziige des Landes, die Urgebirgs- u. Kalkalpen von einander seheidet. In zwei grossen Zugen zieken diese, machtige Wiederlagen in das Land sendend, an dessen Nord- u. Siidgrenze hin. Von den aus krystallinischen Gesteinsniassen aufgebauten Central¬ ni p e n geboren ihnen die Sildgehange der Hohen Tauern u. das steiermarkisch-karntnerische Orenzgebirge an; von den aus Kalk bestehenden Siidalpen die Karnischen, die nijrdl. Gaitthaler Alpe,n, die Karaicanken u. Steiner (Sulzbacker, Sannthaler) Alpen. I. Die Central-Alpen. 1) Die Hohen Tauern. Von dieser iiber 100 QM. be- deekenden Gebirgsgrnppe ist der kleinere sttdostl. Theil karnt- nerisohen Gebiets, wahrend der grossere u. machtigere theils in Tirol, theils in Salzburg liegt. Den zwei siidwarts gerichteten Thalern der Tauem auf karntnerischem Boden, namlioh dem Moll- u. Maltathale, ent- sprechen nordwarts die salzburgischen: das Kapruner-, Fuscher-, Rauriser-, Gasteiner- u. Grossarlthal. In Karnten mit dem Grossglockner, 3797 m, in der Nalie der dreifachen Grenze von Amthor-Jabornegg KS.rntnerfflbrer. 3. Auil. 1 Karaten als Gebirgslaml. Karaten, Tirol u. Salzburg beginnend, ziehen sich die Tauern mit grossartiger Eisbedeckung uber die Hafnerspitze, 3061 m, an deren Ostseite sich der letzte Gletscher dieser Ge- birgskette im hintersten Katsch (Polla-) Thale befindet, bis zum Katsclibergsattel, 1641 m, hin. Das siidl. von diesem, Salzburg und Karaten scheidenden eigentlichen Hohentauemzuge bis zur Drau reichende Areal zerfallt in Nebengruppen oder vielmelir Gebirgsaste: a) die Nebenkette zivischen dem Moll-, dem tirolischen DeuanttUale u. der Drau: mit AemPetsek 3279.7 m, zwisclien Moll- u. Devantthal u. dem Hochkreuz, 2650 m, u. Kreutsek, 2697.4 m zwischen dem Moll- u. Drauthal, erstere die Petzek- oder Schobergruppe, letztere gewohnlich Kreutzekgruppe ge- nannt. Eisbedeckung nur zwischen Moll- u. Devantthal; b) die Gruppe zwischen dem Moll- u. Mallnitzthale mit dem 2846.6 m hohen Stellkopf bei Dollach (Stellkopfgruppe); c) Die Hochalpenspitzgruppe, die doppelastige Gruppe zvdschen dem Moll- u. Lieserthale, welche von NW. nach SO. in einer Ausdehnung von 11 St. vom Maltathale durchzogen wird. Hochste Erhebung sfidl. des Maltathals die Hochalpen- spitse, 3360.6 m, nordl. zwischen Malta- u. Katschthal der Sonnblick, 3025.2 m. Eisbedeckung vorziiglich um die Hochalpenspitze u. am Knotenpunkte im kleinen u. grossen Elend, am Ankogel etc. 2) Das steiermarkisch-karntnerische Grenzge- b i r g e, der viel vcrzweigte Gebirgszug, -vvelcher, vom Sattel des Katschbergs, 1645.8 m, beginnend, zwischen Karaten u. Steyer- mark hinzieht, an der Ostgrenze des erstem mit der Koralpe, nach S. biegt u. mit semen Auslaufern den ganzen nordl. Theil Unterkamtens u. einen kleinen Theil Oberkarntens bedeckt, aber selbst mit seinen liochsten Erhebungen nicht mehr die Schnee- region erreicht. Hochste Hohen im Hauptzuge: Karlnock oder Kdnigsstuhl , 2331.1 m, Eisenhut bei Turrach in Steiermark. 2440.5 m, Torreralpe in Karaten, 2397 m, Zirbitzkogel siidl. von Judenburg, 2379 m, Koralpe im Lavantthale an der steier- markischen Grenze, 2141 m. Die davon ausgehenden Neben¬ gruppen sind: a) die zwischen dem Lieser-, Gurkflusse u. Ossiachersee, mit der liochsten Erhebung im Rosenik, nordl. von Kanning, 2433.5 m. b) Die zivischen dem Gurk- u. Metnitzthale. Hochste Er¬ hebung: der Lassenberg, 1766.6 m. c) das k&rntnerische Mittelgebirge, welches sich nicht mehr zu Alpenhohe erhett, zwischen der Drau, dem Gurkflusse u. Karaten als Gebirgsland. 8 dem Ossiachersee liegt u. im Schneebauerberg bei Sorg im Glanthale nur 1335.8 m erreicht; d) die langgestreckte SaUalpe, 2081 m, mit ihren Aus- liiufern zwischen dem Gurk- u. Lavantflusse. II. Die Sudalpen. Fast parallel mit der mittleren Kette der Ostalpen streichen im S. des Landes die Kalkalpen als natiirliche Grenzmarken gegen Venetien, das Kiistenland u. Krain. Sie zerfallen in die Karnisohen Alpen, die Karawanken u. die Steiner Alpen: 1) Die Karnisohen Alpen. Sie heginnen bei Toblach in Tirol, zielien sioh an der Grenze Karntens gegen das Konigreich Italien hin, verlassen am Predilpass das Land und lelrnen sicli an die machtige Gruppe des Terglou, die julischen Alpen. Hochste Erhebung im westl. Theile der Hochweissstein (Motite Peralba) 2685.7 m, die Kellerwand, 2799 m, n. der Gollinkofel, siidostl. von Mauthen, 2810 m., im osti. Theile der Wischberg bei Raibl, 2661.7 m. Parallel laufend zweigt sioh davon am Motite Silvella in Tirol ein Arm nach N., rvendet sioh bald ostwarts u. streioht, gleich bei seinem Beginne die imposante Kreuzkofelgruppe bei Linz bildend, in die Flussgabel der Drau u. Gail. Dieser Zug, welcher mit dem Dobratsch, 2153.8 m, bei Villach endet, bildet die nor dl. Gailthaleralpen, mit der hochsten Erhebung auf karntnerisohem Boden in der Leisacherspitze, nordl. von Luokau, 2685.7 m., u. zerfallt wieder in vier ziemlioh markirt getrennte Gruppen : a) die Kreuzkofelgruppe bis zum Gailbergpass, nordl. von Kotschach, b) die Beisskofelgruppe bis zum Kreuzbergpass, siidostl. von Greifenburg, c) die Staffberggruppe zwischen Weissensee u. dem Kreutz- nerthal, d) die Dobratschgruppe bis in die Villacher Gegend. 2) Die Karawanken. Diese mussen als eine nordostl. Fortsetzung der Karnisohen Alpen angesehen werden u. sind von diesen auch nur durch die tiefe Furohe des Gailitzbaches ge- schieden. Sie ziehen an der Grenze zwischen Karnten u. Krain nach O. u. erreichen im Stou, zwischen Baren- u. Bodenthale, 2248.9 m ihren hochsten Gipfel. Interessante, aber kurze enge Thaler: der Bosenbachgraben, das Bdrenthal, Bodenthal, Loibl-, Weictisch-, Kappler- u. Missthal. 3) Die Steiner- Alpen, auch Sulzbaclier- u. Sann- tlialer- genannt. Von den Karawanken nur durch den tiefen Kankerpass u. Seebergsattel, 1226.7 m., getrennt, erlieben sicli 4 Landschaftlicher Cliarakter Karntens. diese im SO. Karntens an der Grenze von Krain u. Steiermark zu einer machtigen Gebirgsmasse, deren Gipfel die Hohe von 2500 m iiberschreiten. Hlichste Erhebung Grintouz, 2555.8 m. Vorziiglichste Thaler derselben in Karnten: Vellach u. Seelancl; in Krain: Kanker- u. Steiner■(Feistritz-)Thal; in Steiermark: Sulzbacherthal. B. Landschaftlicher Charakter Karntens. Wahrend alle Hohen, die sich nordlich des Draustromes vom Grossglookner bis zur Hafnerspitze u. sildl. des Maltathales bis zum Sauleck hinziehen, mit ewigem Schnee bedeckt u. von machtigen Eis- u. Firnlagern eingeschlossen sind u. das steier- markisch-karntnerische Grenzgebirge in langgedehntem Zuge mit den herrlichsten Alpemveiden bedeckt ist, finden wir in den Kalk- alpen an der siidlichen Grenze des Landes gegen das Konigreich Italien, die Provinz Gorz, Krain u. Steiermark, das vollendetste Gegentheil. Selbst dem gewohnlichen Touristen, der sich um den geognostischen Aufbau, um die Pflanzen- u. Thiemvelt der durch- wanderten Gegenden -vvenig kiimmert, muss dieser Gegensatz auf- fallen, welcher ihm in den meisten Langenthalern der Alpen Karntens zwischen den Kalkbergen siidl. u. den krystallinischen u. Schieferbergen nordl. des Draustroms entgegentritt. Wonn man von den, zumeist dem Thalgelande verborgen bleibenden eisbedeckten Hochgebirgsmassen des oberen Moll-, Mallnitz- u. Maltathals absieht, so bilden diekrystallinischen Alpen bis im die Grenze Karntens lange Reihen sanft geformter, dunkelfarbiger Schiefer- u. Gneisberge, deren sanft aufsteigende Gehange am Fusse mit ausgedehnten Nadelwaldungen bewachsen sind, wahrend ikre durch wellenformige Linien ausgezeichneten langgezogenen Rticken u. abgerundeten Kuppen \veithin mit grilnen, von zahlreichen Quellen durchrieselten Alpenmatten iiberzogen erscheinen. Tiof eingeschnittene, lange, kulturreiche Seitenthaler, aus deren Hintergrunde stellenweise blinkende Schneefelder her- vorschimmern, durchfurchen dieselben u. fiihren der Drau ihre reichen Wasser zu. Ganz anders gestaltet sich der Kalkalpenzug im S. des Landes. Mit fast jahem Abfall stellt sich da eine lange kolossale Kalkmauer dem Beobachter entgegen, die nur auf kleine Strecken scharfgi-atige Kamme erkennen lasst, vielmehr allwarts in un- zahlige, starr aufragende kahle Spitzen, schroffe, zerborstene nackte Wande u. isolirte Felsenzacken zerkliiftet erscheint, wah- rend von ihrer Basis sich endlose Gerollhalden als trostlose Stein- Landscliaftliclier Cliarakter Karntens. wiisten zu den Thalern zielien. Nur stellenweises Mittelgebirge, sowie sanfter geneigte Gehange der mittleren Alpenhohen zeigen dort Wald- u. Wiesenland, alle hoheren Joche u. Spitzen hin- gegen Mičken fast pflanzenleer, mit Meichen, schrecklich oden Kalkmauem zur Tiefe hinab. Nur hin u. wieder schmiegen sich auf den Gesimsen u: kleinen Terrassen der Felsivande schmale, oft sehr iippige pflanzenreiche Grasstreifen mit zahilosen Sternen Edelweiss oder dunkle Bander zwerghaftes Krunnnbolz u. hell- rothbluhende Alpenrosengebiische an, noch seltener nimmt aber eine frische Quelle aus dem grauen Gemauer ihren Ursprung, u. es siedelt sich dann langs ihrem versickernden Rinnsale friscbes belebendes Griin fest. Gerade in diesem, dnrch die g escbilderten Ge- birgsziige u. ihr Colorit bedingten Contrast liegt der Hauptreiz Karntens. Er verleiht ihm jenen eigenen Cliarakter der Schonheit, die vom Lieblichen und Reizenden alle Abstufungen des i-eichsten Wechsels bis zu der kiihnen Abson- derung einsamer, nackter, schnee- u. eisbedeckter Hocbgipfel zeigt. Da herrsclit denn nirgends Monotonie oder flache Ein- formigkeit, ja selbst die grosste Ebene des Landes, das Klagen- furter Feld, gewahrt einen solchen Reiz der Abwechslung, dass auch niclit ein Punkt derselben genannt werden konnte, der das Interesse des Reisenden nicht auf irgend eine Weise mit Recht in Ansprucli nehmen konnte. Vorzugsweise aber giebt sicb der Charakter der Mannigfaltigkeit in den fester geformten Land- schaften Unterkarntens kund, wo eine Wanderung an den Ufern des Wdrthersees oder zum Klopeinersee, durch das Wolf- nitz- u. Keutschacherthal, durch die Gegenden von Griffen u. Trixen, durch das Gortsclutzthal u. Krappfeld, das Jaun-, Mies- u. Rosenthal, iiber das klassische Zollfeld, durch das historisch reiche Glanthal , und endlich durch das Gurk- u. Metnitz-, soivie das paradiesische LavanttJial das Gesagte zur Geniige bestatigen wird. Wenn Oberkarnten in seinen Hocligebirgslandschaften vollends den Charakter der Grossartigkeit an sich tragt, so ist es das karntnerische Unterland, wo sich nicht minder Erhabenes mit Mildem paart und hierdurch reichen wohlthuenden Wechsel bringt. Das kleine Land Karnten zeigt sich jedoch in seiner grossten Schonheit, \venn wir seine Hohen ersteigen nnd von dort aus das Land mit einem Blicke umfassen, wie dies z. B. am bequemsten u. weitaus vortheilhaftesten vom Gipfel der Villacher Alpe (Dobratsch) gesckehen kann. — Zur Charakteristik des Landes tragen ubrigens auch nicht minder seine reichen Gewasser bei. Neben den zahlreichen Alpenfliissen, wie die Dreni, Moll, Lieser, Gali, Gurk, Lavant, Mies, vielen Nebenfliissen u. leider auch gefilrchteten Giessbachen, 6 Landscliaftlicher Charakter Karntens. sind es vorziiglich die Wasserfalle u. Seen, welche bei der Bildung der Naturschonheiten Karntens gewetteifert haben. Es giebt da nicht nur grossere Seen des Tief- u. B e r g 1 a n d e s, sondern auch zahlreiche Hochalpen- u. Gletscherseen von imvergleichlicher Lage u. Umgebung. Der grosste ist der Worthersee bei Klagenfurt, in zwei Becken getheilt, 16.5 km. lang u. weohselnd bis 1700 m breit mit einem Flachenmaasse von 6223 ha., ihm zunaelist kommen der Millstdtter-, Ossiacher- u. der hochgelegene Weissensee. Der stille Ernst, der noch vor nicht gar langer Zeit auf diesen Seen lag, musste allerdings jenem frohlichen Treiben \veichen, das sich von Jahr zu Jahr steigernd an seinen Ufern zur Sommerszeit entfaltet. Die dunklen Walder, welche meist ihre bergigen Ufer in ununterbrochenen Bestanden umsaumten, sie sind gelichtet und schone Villen und freundliche Landhauser blicken aus Wald u. Flur hernieder zu den klaren von Dampfbooten u. zahllosen Kahnen durchfurchten Fluthen. Trotz allem dem liegt aber immerliin noch ein schones Stuck Natur in der Umrahinung dieser herrlichen Wasserspiegel, das sich am Ossiachersee beinahe zur Schvvermuth neigt, wenn nicht heller Sonnenschein auf den griinen Alpenmatten der „Giir- litzen" liegt, oder gar Nebelstreifen durch die dunkeln Forste der Steilgehange des Tauernberges ziehen, in deren diisterer Umgebung die uralte Abtei Ossiach den Wanderer melancholisch anmuthet mit ihren Erinnerungen an den stummen koniglichen Biisser, — im Millstatter See aber bezaubemde Aipenbilder u. reiches Culturland webt. Am grossten der karntnerischen Berg- seen, dem Weissensee, zwischen dem Drau- u. Gailthale gelegen, ist die Breite im Verhaltnisse zur Lange wenig entwickelt, seine blaue Wasserfliiche aber, inmitten hoher, steil abfallender Felsberge, ist in ihrer Einsamkeit u. Grosse tief ergreifend, ja furchtbar erhaben, wenn ein Weststurm die Fluthen zu schaumenden Wogen aufwiihlt u. sie tosend gegen die Felswande jagt. Unvergleichlich grossartig ist der Baiblersee, 2 St. vonTarvisentfernt, anderStrasse nach Gorz, mit seiner prachtvollen Umgebung aus den vor- zuglichsten Erhebungen in den karnischen Alpen. — An- ziehend, jeder in seiner Art, sind auch der Faker-, Afritser-, Brenn-, Forst-. Lang- und Klopeinersee. — Von den Alpen- seen endlich, deren Karnten so viele hat, ist der Turracher- see, an der Grenze Steiermarks nicht nur der grosste, sondern Iiberhaupt einer der eigenthiimJichsten u, schonsten. Abweichend vom heiTSchenden Typus der Hochalpenseen, liegt er nicht in einem engen Ursprungskessel, von Steilgehangen "uberragt und der Umgebung entruckt; ganz massige Hiigel halten ihn vielmehr umfangen, auf der Ostseite felsig oder mit lichten Arven-(Zirben-) Wald iiberkleidet, auf der Westseite flach ansteigendes Alpen- Praktische AVinke fiir lEeisemle in Karnten. 7 wiesen- u. Weideland. Erst durch zwei oder drei dieser baum- besetzten Htigelstufen vermittelt, tritt bei ibm in einzelnen massig iibergriinten Kuppen das Ilochgebirge auf, aber machtig u. gross- artig, fern u. nah. Nach N. u. S. namlich blickt man dureh die Thalausschnitte Turrach u. Reichenau, dort auf ein Segment der steiermarkischen Tauern, hier auf den Zug der Karawanken und die machtig aufsteigende Terglou- (Triglav-)Gruppe. Umrakmt von diesen Bildern liegt das tiefblaue, stattliche, schon gebuch- tete Wasserbecken, u. alles zusammen biklet eine so eigenthiim- liche anziehende Landschaft, dass man dabei in Gedanken auf Rennthier- u. Polarlander gerathen, mehr aber noch an die Schil- derungen der schottischen Hoclilandseen erinnert werden mochte. So ist das kleine nun schon sehr bekannt gewordene Karnt- nerland! — Sehon duroli die zum blauen Aether emporstarrenden eis- u. schneebedeckten Riesen u. die phantastisch geformten Kalkberge mit ihren Auelfach verzweigten Thiilern u. Seen lockt es zu lohnendem Besuche; aber auch die Stiidte, Kirchen, Burgen des Landes sind der Beachtung Averth, an die sich so manche liebliche Sage oder ruhmvolle Tliat der Vorzeit kniipft, die dunlden Schachte u. Stollen, in denen der Bergmann sein nhilievolles Tagwerk vollbringt, die riesigen Oefen, aus welchen gliihend Eisen u. Blei quillt, u. jene Werkstatten, in denen diese niitzlichen Metalle zum Gebrauche der Menschen verarbeitet werden etc. C. Praktische Winke f. Reisende in Karnten. I. Reisezeit. *) Die beste Zeit zur Reise nach Karnten bilden im Allgemeinen die Monate Juni bis Oktober. Fiir die siidl. Kalkalpen sind un- bedingt die Monate Juni u. Juli zu empfehlen, da gerade in diesen Monaten die Alpomriesen ihr schonstes Grlin und die Felsen- regionen ihre Vegetation im reichsten Sclimucke entfalten, um diese Zeit auch beinahe auf allen Hohen noch Wasser zu finden ist. Die hohen Tauern seli man nicht vor August besuchen, in- dem dann erst die Passe schneefrei Averden, und das Eis der Gletscher ohne Dečke sein schbnes Blau enthullt. Das wiesen- reiche steiermarkisch-karntnerische Grenzgebirge entfaltet seine schonste und reichste Flora zwischen Mitte Juli und Mitte *) Dieselben sind miter Anivendung auf Kiirnten zim grossten Tlieil nus -Aiiithurs Ftihrer durch Tirol“ entnonunen. 8 Praktisclie IVinke fiir Reisemle in Karnten. August; es muss dalier sein Besuch besonders in dieser Zeit empfohlen tverden. Kleinere Bergtouren in Unterkarnten kiinnen noch bis spat im Oktober u. oft gerade in dieser Zeit bei ganz vorziiglicher Reinheit der Luft aušgefuhrt werden. Man badet ja in giinstigen Herbsten noch bis Oktober im Wbrthersee. 2. Ansriistung. 1) Pass. Pass oder Passkarte mitzunehmen ist unter allen Umstanden rathlich, obschon man weder beim Eintritte nacli Oesterreich noch im Lande selbst danach befragt wird. 2) Gel d. In Karnten gilt die osterreichische Wahrung (O. W.). nacli welcher 45 Gulden Silber auf ein Munzpfund ge- rechnet iverden; 1 Fl. = 100 Neukreuzer (Nkr.). Die im Yer- kehr verbreiteten Gulden sind Silberstiicke zu einem Gulden, femer Staats- beziehungsiveise Banknoten zu 1, 5, 10, 50, 100 u. 1000 Gulden, gegen rvelche insgesammt Gold weniger odet mehr Agio hat. Man thut daher gut, entweder ehe man nacli Karnten resp. Oesterreich reist, oder auch erst in Klagenfurt (Geldverweclislung bei J. Suppan alter Platz, J. Thaler neuer Platz, J. M. Rothauer Villacher Thor oder bei allen grosseren Gesehaftsleuten im Lande) sich mit osterreichischem Papiergeld und namentlich auch mit Silberscheidemiinze zu versehen, da man bei in Gold geleisteten kleiner^n Zalilungen riskiren wiirde, des Agios verlustig zu gehen. Als Scheidemilnzen kursiren Silberstiicke a 10 u. 20 Neukreuzer, Kupferstiicke a 4, 1 u. l / 2 Neukreuzer. Namentlich bei Wanderungen auf Alpen versehe man sich stets mit kleiner Miinze, da die Senner beinahe nie im Stande sind, auf Guldenscheine herauszugeben. 3) Literarisches. Die Literatur iiber Karnten ist gerade nicht arm zu nennen. Wirerwahnen: C. F. Hohenauer, „Das Mollthal“; J. T Vagner, „Ansichten aus Karnten' (mitText von H. Hermann); „Klagenfurt und seine Umgebung“, „Das Lavantthal im Herzogthum Karnten”, „Das Herzogthum Kiimten geograpliiscli u. historisch dargestellt”; H. Hermann, , Klagen¬ furt ivie es war und ist“; J. A. Schultes, „Glockner-Reise“; K. W. Mayer, „ Statistik u. Topographie des Herzogthums Kam- ten“ (1796); J. Wagner u. F. Hartmann, .Fuhrer durch Karnten” nebst Reise- u. Gebirgskarte; A. v. Rauschenfels, „Bilder mit Staffage aus dem Karntner Oberlande” u. „Fremdenfuhrer durch das kiirntnerische Oberland”; M. Fr. v. Jabornegg, »Karnten u. Klagenfurt, ein kurzer Fremdenfiihrer durch das Land u. seine Hauptstadt”, »Der Worthersee u. seine Umgebung”, »DasBaren-, Boden-, Loibl- u. Zellerthal”, »Der Fiihrer von St. Michael nach Vraktisehe 'Vinke fur Reisende in Karnten. » Udine“; Fr. Jager, „Das Canal-Thal“ -.Ed. Amthor, , Fiihrer durch Tirol“ u. „Alpenfreund“; Ad. Schaubach, „Die deutschen Alpen“; J. Bali, „The Eastern Alps“; C. v. Sonklar, ,Die Gebirgsgruppe der hohen Tauern“; A. v. Buthner, „Berg- u. Gletscherreisen* (Grossglocknergruppe); G. Hofmann u. J. Studi „Wanderungen in der Glocknergruppe “ — u. andere namentlich in den reich- haltigen Publikationen des „deutschen u. Ssterreichischm Alpen- Vereines“ niedergelegte Arbeiten. Historiker verweisen wir besonders auf die umfassende Geschichte von Karnten, yon Baron G. Ankershofen u. H. Hermann, sowie jene von Prof. E. Aelschker — ein reicher Schatz fur dieselben wie fiir Topographen ete. ist aueh in den Publikationen des kdrntnerischen Geschichtsvereines, der seit dem Jahre 1812 bestehenden Zeitschrift Garinthia, flir Naturhistoriker in den seit dem Jahre 1854 laufenden Jahr- buchern des kdrntnerischen naturhistorischen Mitseums nieder- gelegt, wahrend iiber die verschiedenen Miindarten A. Lexers „karntnerisehes Idiotikon“ Aufschluss gibt. — Auch auf dem Gebiete der schonen Kunste liatKarnten nichtUnerhebliches geleistet: Von Dichtern konnen \vir nennen: aus alterer Zeit (13. Jahrh.) den Minnesanger Zachatis v. Himmelberg; aus der neueren Zeit Fercher v. SteinUuand, J. Bitter v. Gallenstein, Fr. Marx, S. M. Mayer, E. Bitter v. Bauscher, P. Benn, V. Riszi u. Ad. Bitter v. Tschabuschnigg; — von Bildhauern: M. Nusspaumer, Hanns Gasser, Florian Grubler, J. Messner, Propst (Propstl) u. J.Kassin; — von Malem: J. v. Fromiller (17. u. 18. Jahrh.), Geschichts- u. Genremaler; Markuš Pernhart Berg u. Gletschermaler (Gloekner u. zahlreiche andere treffliche Panoramen), August Prinzhofer u. Barth, Portraitmaler; die beiden Briider Willroider u. E. Bitter v. Moro, Landschafts- maler; L. v. Hueber, Blumen- u. Stillleben-Maler; Schaffer v. Leonhardhof, Historienmaler. 4) Kart en: Als grossere Reisekarte kann nur die alte wie neue osterreichische Generalstabskarte empfohlen werden. Neben ihr existiren als kleinere die von Pauliny (urspriinglich fiir den Piihrer durcli Karnten von Hartmann und Wagner gearbeitet), Bager u. Kožen. Fiir das Glocknergebiet speeiell dient die treff¬ liche Hofmann- Wiedemannsche Karte. 5) Sp ra eh e. Wer Karnten bereist, muss der deutsc.hen Sprache machtig sein, da Kenntniss der franzosischen und eng- lischen in Gasthausern nur selten angetroffen wird. Aber auch Deutschen \vird es oft schwer die vielen Dialektworte namentlich in den an Steiermark grenzenden Thalem zu verstehen, vvahrend man mit gutem Hochdeutsch selten missverstanden wird. Im sudl. Karnten insbesondere jenseits der Drau ist allerdings die 10 Praktisclie Wiuke fiir Beisende in Karaten. slovenisehe Sprache vorherrschend, jedoch verstehen namentlich die jiingeren Leute selu- gut deutsch, so dass es nur in den Ge- birgsthalern der Karaivanken, wo man ofters bei grosseren Bauern zusprechen muss, nicht moglich sein diirfte, mit der deutsehen Sprache auszukommen. Uebrigens wird in Karnten so schlecht slovenisch gesprochen, dass die bauerliche slovenische Bevolkerung oft ein reines Slovenisch gar nicht versteht u. lieber so gut als moglich deutsch spricht. Um fiir alle Falle Unbe- quemlichkeiten zu verhiiten, theilen wir am Schluss unserer Einleitung ein kleines praktisches slovenisches P h rase n- verz eiehniss mit. 6)Bekleidung und Reiseutensilien. Fiir Reisende, die theils der Bequemlichkeit, theils der mangelnden physischen Krafte wegen nur Thaltouren zu machen beabsichtigen, ist eine gewohnliche Reisebekleidung mit den herkommlichen Schutzmitteln gegen kiihle Abende u. im Gebirge hiiuflg eintretenden Witterungs- ivechsel hinreichend. Wer zwar Gebirgstouren machen, sich je¬ doch den von Gletscheriibergangen und Besteigungen von Eis- spitzen unzertrennlicben Miihen und Unbequemlichkeiten nicht aussetzen will, moge sich ausser der nothigen Leibwasche, mit einer tuchenen, etwas warmeren Hose, einem bis an den Hals schliessbaren, mit herauf zu schlagendem Kragen versehen, nicht zu kurzem Tuchrock mit vielen weiten Taschen zur Unterbrin- gung von Reisehandbuch, Reisekarte, Cigarren-Etui, Notizbuch, Feuerzeug, Fernrohr, Taschenbarometer, Compass u. s. w. (am besten einer echten Gebirgsjoppe mit hohem Kragen), einem \veichen Filzhut, weichen wollenen Strilmpfen, einem Paar dick- sohliger, mit starken Nageln beschlagener, bequemer (aber ja nicht zu weiter) Schuhe, die man schon einige Tage vor Beginn der Reise tragt, um sich daran zu gewiihnen und sie auszutreten, einem dickwollenen Plaid (jedem Ueberrocke vorzuziehen), einem mit eisernem Stachel versehenen guten Gehstock, in den sich allen- falls ein Regenschirm hineingeben lasst u. einer Feldflasche mit Trinkbecher zum Umhangen versorgen. Geldtasche oder Porte- monaie tragt man dabei am besten an einem starken Seidenband um den Hals, da bei Bergtouren ein Verlieren oder Herausfallen leicht moglich ist. Als Reisetaschen sind die neuesten, von den Englandern gebrauchten Reisetornister zu empfehlen, da sie am bequemsten zu tragen sind und fiir alles Nothivendige Raum bieten; es iinden darin vier Hemden (zwei wollene, zwei leinene), funf Paar Strihnpfe, ein Paar leichte Stiefeletten, Hausschuhe, Taschentiicher u. a. kleine Utensilien, wie Scheere, Nahzeug, Kamni, Biirsten, Seife etc. Platz. Sehr bequem sind auch die mehr in Tirol gebrauchlichen Schniirsacke (Schnerfer), besonders wenn man sie durch Ueberziehen mit sogen. amerikanischer Praktische Winke fiir Keisende in Karaten. 11 Leinvrand wasserdicht gemacht tat r (in Miinchen und Innsbruck zu 27 2 u._3Fl. zu habea). Damen, \velche bei Bergpartien ihren Teint schonen wollen, sind Glycerineinreibungen zu rathen. — Wanderer, deren Zweck grossere Gebirgs- u. Gletscherpassagen, Besteigung von Eisspitzen etc. ist, liaben ausserdem nothig: 1) tiichtige Bergschulie. Man lasse sicli dieselben von ge- schabtem Rinds- oder Kuhleder, am besten jedoch von Juchten ver- fertigen, und sebe darauf, dass sie nicht zu knapp u. nicht zu tveit seien u. am Fusse festsitzen, die Sohle muss fingerdick u. an ihrem ganzen Umfange mit breiten, gut gefassten Fltigel- nageln vei-sehen sein, etwas iiber den Rand des Oberleders, namentlich vorn an der Spitze, vorragen u. keine Absatze haben; auch taugen elastische Ziige fiir solche Scbuhe nicht, sondern sie miissen zum Schniiren oder Schnallen eingericlitet sein. Sie werden nie gewichst, sondern, so oft sie trocken geivorden, mit Fett (besonders mit Thran) geschmiert. Von guten Bergsclmhen hiingt oft das Wohl und Wehe ganzer Unternehmungen ab; — 2) feste, am besten halbtuchene Hosen, die man am Knochel iiber den heraufragenden Ledertheil des Schuhes beliebig enger oder weiter machen kann, damit man nothigenfalls gegen Nasse geschiitzt ist oder beim Steigen die unten frei hangende Hose nicht von den Spitzen der Fusseisen gefasst wird; besser noch sind Gamaschen, welche das Anliegen der Hose am Bein hindern u. beim Begehen von Schneefeldern u. Gerolle das Eindrin- gen von Schnee oder kleinen Steinen in die Schuhe vermeiden; — 3) handschuhlederne oder dicke wollene Striimpfe, die man entweder unter den gewohnlichen oder auch ohne letztere tragt, indem darin der Fuss einen ungemein sanften Tritt hat u. selten Blasen bekommt; — 4) einen Bergstock. Derselbe soli wenig ? stens so hoch als die Person sein, die ihn benutzt, aus festem ziihen Holz (Haselnuss, Weissbuchen, Wachholder) bestehen und unten mit einem zwei Zoll langen, starken Eisenstachel versehen sein; — 5) Fusseisen. Zu Touren iiber Eis eignen sich am besten die landesublichen Gliedeisen mit sechs Zacken; die von Fremden aus dem Flachlande mitgebrachten, vielfach gekiinstelten Fusseisen taugen in der Regel nichts; — 6) Flanellheniden, am besten mit iiberfallendem Kragen von demselben Stoff. Die¬ selben rvirken wohlthatig auf den Korper, indem sie den Schvveiss einsaugen u. bei dem in den Hochgebirgen oft so plotzlich ein- tretenden Temperatunvechsel vor Erkaltung schiitzen; ein Paar geniigt bei einer mehrtvochentlichen Tom- vollstandig, indem man das Hemd nicht zu waschen, sondern bloss an der Sonne oder am Feuer zu trocknen braucht; — 7) dicke Handschuhe, wegen der oft sehr empfindlichen Kalte bei Hochgebirgstouren; — 8) Rauchglaser (London smokes) als Schutzmittel fiir die lž Praktisclie IVinke fiir Reisende in Karaten. Augen bei Gletscherfahrten, um schmerzhafte Augenentziindungen u. selbst Erblindung zu verhiiten, tvogegen die blauen oder griinen Seidenschleier als Athem erschwerend nicht zu rathen sind. Brillen- trager konnen im Nothfalle die gewohnlichen Brillen iiber einer Kerzenflamme anrauelien; — 9) ein weisses Tasehentucli. Bei langeren Touren iiber Sehnee u. Eis bindet man es zum Schutze der Haut liber Ohren u. Hals; — 10) etwas Schiess- p ul v er oder G ly o er in. Das Schtvarzen des Gesichtes mit einem Brei von in Sohnee aufgelostem Schiesspulver ist das beste Praservativ gegen den auf weiten Schneeflachen nur zu oft u. schmerzhaft eintretenden Sonnenbrand; doch gilt auch Einreibung mit Glycerin oder iiberliaupt mit einem weichen un- gesalzenen Fett als ein genilgend schiitzendes Mittel, welches ausserdem noch den Yorzug griisserer Reinlichkeit hat. Ein Platzchen in der Tasche eines jeden Reisenden moge ferner ein Behaltniss mit M e d i c a m e n t e n finden, deren Quantitat natiirlieh ganz von der Natur des Reisenden abhangt. Hoff- mann’sehe Tropfen gegen Magen-Indispositionen, Schwarzkirsclien- Wasser gegen Athembesckvverden und plotzliches Herzklopfen, Dower’sche Pulver oder einfaolie Opium-Tinktur (einige Tropfen auf Zucker zu nehmen) gegen Kolik und Diarrhoe, Rliabarber- Pulver mit doppeltkolilensaurem Natron gegen Verstopfung, letzteres allein auch gegen das so lastige Sodbrennen: Collodium gegen Risse, Hautabsohiirfungen u. Brandtvunden; Glycerinol als Heil- mittel bei Wundwerden etc. Aueh Arnica-Tinktur, Heftpflaster sollten nie fehlen. Gleichfalls ist zu rathen, ein Stiick Stearin- oder Wachskerze, Stahl, Stein, Sclrvvamm, eine Biiehse mit Streich- holzchen, ein festes Brodmesser mit Pfropfenzieher, einige Loth Thee, Kaffee oder Gewiirz-Chooolade u. etwas Zucker bei sich zu haben — letztere deswegen, um das Mittel in der Hand zu haben, iiberall wo man nur heisses Wasser (also fast in jeder Sennhiitte) erhalten kann, sich ein angenehmes Getrank bereiten zu konnen. Jedenfalls ist auch kalter Thee oder Kaffee, die man am Besten in der Feldflasche mit sich fiihrt, ein weit energischeres Mittel gegen den grimmigsten Feind des Alpen- steigers, gegen den Durst, und dabei beim Bergsteigen weit ermunternder als die trage machenden Spirituosen. Das proba- teste Mittel gegen Durst ist und bleibt freilich, unterwegs nie zu trinken, statt dessen zur Befeuchtung ein Stuck"Butter- brod zu essen. wie denn liberhaupt eine ausgehohlte, in der letzten Alpenhiitte mit frischer Butter gefullte Semmel, oder besser noch Brodschnitte (auch Speck) nebst harten Eiern, Fleischextract das empf e hi ens w erth e st e Nahrungsmittel fur Bergtouren ist. Praktisclie IVinke fiir Reisendc in Karaten. 13 3. Transportmittel. 1) Die Eisenbahn. Die zwei bis jetzt in Karnten im Be- trieb beflndliclien Eisenbahnen sind: a) die Linie Marburg (Steiermark)- Framenfeste (Tirol), auf karntnerisehem Boden von Unterdrauburg bis an die Tirolergrenze liinter Oberdrauburg; sie verbindet die Hauptlinie Wien-Triest der Siidbabn mit der Brennerbahn. b) Die Kronprinz-Rudolfbahn: St Valentin, resp. St. Michael (Oberosterreich u. Steiermark), Villach- Tarvis- Laibach u. Tarvis-Pontafel, auf karntnerisehem Boden von ober Friesach bis Tarvis u. Pontafel, sie verbindet die Elisabeth- westbahn mit der Siidbahn, beziehungsrveise mit der Balin Pont- ebba-Udine des oberitalischen Bahnnetzes. Die Waggons 1. u. 2. Classe auf diesen Bahnen sind bequem; aueh die 3. Classe reicht fiir kiirzere Touren aus, doch ist diese besonders an Sonn- u. Feiertagen oder Wochenmarkten ivegen der sehr oft gemischten Gesellschaft u. der von ihr ausgehenden zweifelhaften Wohl- geriiche nieht besonders zu empfehlen, es sei denn, dass man sich in ein Coupe fiir Nichtraucher begebe. Rundreise-, sowie Tom- u. Betour- Billets ermassigen die Fahrkosten bedeutend. 2) Die Post. Die Postrv a gen (Eilwagen leichterer Art and Postkutschen), welche z. B. taglich zwischen Wolfsberg — Judenberg, Tarvis — G-orz, Thorl — Oberdrauburg, u. im Sommer taglich, im Winter aber wochentlich drei Mal zwischen Spital u. Salzburg verkehren, bieten fiir Reisende ein wenn auch nicht an- genehmes, so doeh billigeres Beforderungsmittel, doch ist die Per- sonenaufnahme meist eine beschrankte. Separat-, sogen. E x t r a- posten sind fiir einzelne Personen tlieuer; gesellen sicli jedoch vier Personen zusammen, so fiihrt jede einzelne billiger als mit gewohnlicher Post. Extraposten bieten sehr viel Bequemlichkeit u. man kann dieselben an allen Poststationen erhalten; hingegen vverden in Karnten einspannige Extraposten beinahe immer ver- iveigert, da zur Besoliaffung der letzteren die Postmeister nur dann verpflichtet sind, wenn Wagen u. Pferde bereit stehen. 3) Lohnkutscher. Diese sind fast an allen Orten zu haben, nur auf dem Lande schwer iviihrend der Erntezeit. Auch ist man hier wie in den Stadten vor Uebervortheilung nicht sicher, daher man vorher iiber den Preis der Fuhre mit oder ohne Verpflegung der Pferde u. des Kutschers, mit oder ohne Einrechnung der Mauthgebiihren ins Reine kommen muss. In Klagenfurt gibt es auch Fiaker; ebenso verkehren in Klagen- furt u. theilweise auch in Villach zwischen dem Bahnhofe und den einzelnen Gasthofen Omnibusse, vier- u. zweisitzige Wagen. 4) Boote. Die Seen in Karnten werden mit Ausnahme des Worther- u. Ossiacher-Sees nur mit kleinen Booten befahren. Auf It Praktisclie iVinke fiir lieisende in Kiirnten. dem Worthersee verkehren ein grosseres (Neptun) u. ein kleineres (Venus) Dampfschiff mit regelmassiger Fahrordnung. Am Ossiachersee besorgt den Personenverkehr zwisehen der Balm- station Sattendorf u. dem Hotel Annenheim ein kleines Dampf- boot. Auf diesen beiden Seen ist der Rudersport sekr entivickelt. 5) Saum- u. Reitpferde, Tragsessel. Mit diesem Transportmittel ist es in Karaten selir schlecht bestellt. Erstere sind eine Seltenheit (fast nur in Heiligenblut u. Bleiberg gibt es deren). Eigentliche Tragsessel existiren nur in Heiligenblut. 4. Fiihrer. Riicksichtlich der Fiihrer ist in Kiirnten schon ziemlich Vorsorge getroffen, wenn auch organisirte Fiihrer-Institute noeh nicht iiberall bestehen. Es bringen dies die Verhaltnisse mit sioh. Kiirnten wird, seit es im Besitze von Eisenbahnen ist, wol bereist, allein seine prachtvollen Hochgebirge sind noch viel zu wenig dem reisenden Publikum erschlossen u. obgleich die Gruppe des Grossglockners, des Ankogels u. der Hochalpen- spitze, sowie die herrlichen Siidalpen, iveder den Sclrsreizer-, nocli Tirolergebirgen nachstehen, so ist doch noeh nicht jener Zufluss von Hoohgebirgsreisenden eingetreten, der es iviinschensiverth erscheinen liesse, iiberall Fiihrerinstitute auf die Dauer zu griinden. Man kann den Fiilirern in einzelnen weniger bereisten karnt- nerischen Hochtlialern auch nicht verargen, dass sie nicht stets den Fremden zur Verfiigung stehen; es wiire doch von diesen Leuten, deren Haupteriverb Ackerbau u. Viehzucht ist, zu viel verlangt, ivenn sie an Orten, \vo manche Woche 2—3, rnanche Woche aber gar keine Fremden passiren, tagelang ivarten und unterdessen ihre Arbeit versiiumen sollten. Was nun die Eigenschaften der Fiihrer in Kiimten im All- gemeinen betrifft, so sind die meisten derselben kraftige u. gute Steiger, meistens gutmiithig u. nicht auf Prellerei bedacht, allein es fehlt ihnen in vielen Theilen insbesondere von Unterkarnten jene grossere Begabung, jene Fiihigkeit, dem Fremden durch Aufschliisse iiber Ortsverhaltnisse, Namen von Bergspitzen, Gletscher und Uebergange, soivie durch vollstandige Kenntniss ihres Wirkungsterrains und aller nothwendigen Vorschriften, Regeln u. Gerathschaften beizustehen, u. ihreni Štande Ansehen u. Geltung zu verschatfen; es fehlt ihnen mit einem Worte jene Routine, die z. B. die Fiihrer des Berner Oberlandes so auszeichnet und ihnen das Bewusstsein der Unentbehrlichkeit verleiht. Eine ehrenwerthe Ausnahme hiervon machen, \vie schon envahnt, die Fiihrer in der Glocknergruppe, im Malta- u. Kanalthale u. aller- Praktisclie Hinke fiir Keisemle in Karnten. 15 dings einige rvenige, rvelche sich zerstreut im Lande befinden, deren am betreffenden Orte aucli gedacht werden wird. Als Norm fiir Fiihrerpreise, (wo nicht nach der karntnerisclien Bergfuhrerordnung eigene Taxen bestehen) moge im Durchschnitt. mit Ausnahme sohwieriger Touren 2 Fl. mit Verpflegung bis hochstens 3 Fl. olme Verpflegung fiir jeden Tag der Tourdauer angenommen werden. Dann u. wann kommt man auch billiger an. Man braucht auch nicht iiberall einen sogenannten Fiihrer: der erste beste Bube leistet bei ungefahrliclien Gangen oft die gleichen Dienste. Derlei Fiihrer u. Triiger sind iibrigens auch an Sonn- u. Feiertagen, an solchen oft noch leichter als an Wochentagen zu haben. 5. Grasthauser. In griisseren Orten, rvie Klagenfurt u. Villach, hat man die Wahl zwischen Gasthofen u. sogenannten Einkehrvvirthshausern. Table d’hote wird nirgends gespeist. In den kleineren Land- stadten, auf dem Lande iiberhaupt, triflft man nur Einkehrgast- hauser, welche an manchen Orten sehr gut sind, mindestens was Reinlichkeit, Aufmerksamkeit u. guten Willen gegen Fremde an- betrifft. Im siidl. Theile Unterkarntens steht es mit Wirths- hausern in einzelnen Gegenden minder gut, da man in slovenischen Dorfern oft nicht einmal einen anstandigen Trunk Wein oderBier, geschweige eine Kilche findet. In der Regel rnuss man auf dem Lande wo nicht grossere Einkehnvirthshauser bestehen, an Wochen- tagen auf Fleischspeisen verzichten, ausgenommen Gefliigel, rvelches fast iiberall zu haben ist, u. sich mit einfacher Kost (Eier, Mehlspeisen, Milch etc.) begniigen. Auch ist an Orten, wo kein Gasthaus vorhanden, im Nothfalle die Geistlichkeit nicht ungastfreundlicli. Specielle Winke fiir Fussreisende im Allgemeinen und fur Gletscherwanderer insbesondere. So lange es auf guten Thahvegen einhergeht, hat auch der aus der Ebene kommende Reisende bei seinen Gangen im Ge- birge eine weitere Schwierigkeit nicht. Mit einem Bischen Aus- dauer ist Alles gethan. Anders, wenn das eigentliche Bergsteigen beginnt: da ist Starke allein nicht ausreichend, dazu gehort Elastizitat des Gliederbaues, eine gute Brust u. vor allem Liebe zur Sache! Denn \venn irgendivo, gilt hier das Sprichwort: 16 Praktisclie IVinke fiir Keisende in Karaten. „Lust und Lieb’ zu einem Ding, macht alle Miih’ und Arbeit gering.“ Um aber auch fiir das anhaltende Bergsteigen noth- rvendige Gewandtlieit zu erlangen, muss man sich anfangs von Geiibteren schulen u. drillen lassen; ja selbst anscheinend klein- liche Regeln, z. B. bei der Haltung des Bergstockes, der nur solchem niitzt, der damit umzugelien versteht, befolgen, um einen tvahren Genuss bei Gebirgspartien zu haben. Uebung u. nur Uebung macht hier den Meister! Was die Lebensweise u. s. w. bei Gebirgswanderungen betrifft, so sind die friihesten Morgenstunden bis lO 1 /^ u. 11 Uhr Vormittags zur Reise zu vervvenden; grossere u. schivierigere Touren werden uur des Morgens, oft schon von 1 Uhr in der Nacht ab untemommen. Die Zeit von 11 Uhr Vormittags bis 4*/ 2 u. 5 Uhr Nachmittags gehort theils dem Mittagstisch, den man aber auch ofters u. manchmal besser in einen blossen Kaffeetisch verwandelt, theils der Erhohmg. Von 5 bis 8 Uhr Abends kann man allenfalls noch bis zur Nachtstation tvandem, wo man sich dann ein mog- lichst consistentes Abendbrod annektirt. Ist man stark ermiidet, so wascht man sich Waden u. Fusse mit kaltem Branntwein (auch das beste Mittel gegen Hiihneraugen, die man sich auf diese Art vollig weglauft); warme Fussbader sind zu vermeiden, weil sie die Haut weich machen, so dass sie vreniger Widerstand leistet. Jedenfalls legt man sich aber friihzeitig auf das Ohr, um sich des anderen Morgens gestarkt zum Marsche anschicken zu konnen. Ein rvarmes Friihstuck, Milch, Kaifee, Thee wirkt sehr wohlthatig u. schiitzt vor Sckvvache und Ermattung. Als Proviant fiir unterwegs, der nie fehlen solite, wahlt man am besten Butterbrod, Speck, auch wol ungesalzenes Fleisch, Fleisdh- extract; als Getrank fiillt man sich kalten Thee oder Kaffee in Seine Feldflasche. Hat man iiber einen Trager zu disponiren, so kann man sich auch mit Wein versehen, er erfrischt u. starkt, ohne Zu berauschen. Wer an den Genuss des Branntweins ge- wohnt ist, besorgt sich auch wol noch etwas Cognac oder Kirsch- geist, doch ist es nie gut, zu viel davon zu geniessen; nur in- sofem sind Spirituosen wirklich zu empfehlen, als sie das kal- teste u. kohlensaureloseste Wasser trinkbar u. unschadlich machen. Schnee u. Firneis nehme man, selbst vom brennenden Durste gequalt, nie zu sich; Heiserkeit u. Kolik sind fast unaus- bleibliche Folgen. Ebenso hiite man sich vor dem triiben Gletscherwasser. Vor allem merke man aber als Hauptregel: man nehme in nicht zu langen Pausen immer etwas zu sich, selbst wenn kein Appetit vorhanden ist, damit verhiitet man Ermattung. Gletschenvanderer, denen bei dem in Karnten schlecht organisirten Fiihrerwesen grosse Vorsicht nicht oft genug eingescharft \verden kann, mogen ausser Obigem noch PraKtisclie 'Vinke fiir Reisemle in Karaten. 17 folgende Regeln recht angelegentlich beriioksichtigen: 1) E in Reisender g e h e n i e mit einem F ti h r e r, da daraus die grossten Verlegenheiten entstehen kiinnen, sondern nehme deren zwei, wiihrend fiir zwei Reisende unter Umstanden ein Fiihrer geniigt, ztvei aber angenehm sind; — 2) man achte auf da s Wetter. Sind vor dem Aufbruche die Bergspitzen bereits um- wolkt, ist die Atmosphare anssergewohnlich warm, machen sich cinzeine Striche des Siidwindes fiihlbar, oder sind selbst siehere Anzeichen eines nahe bevorstehenden Regemvetters da, so ver- schiebe man die Partie und opfere nicht einem lacherlichen Ehr- geize seine Gesundheit. Wenn sich die hoheren Bergregionen einmal in ihren Wolken- u. Nebelschleier gehiillt haben, wenn feinkorniger Schnee oder Eisnadeln u. rasende schneidende Winde, bis aufs Mark erkaltend, ihr unbandiges Spiel zu treiben be- ginnen, u. die in dichtesten Nebel gehiillten Eisflachen in diisterer Monotonie u. tauschender gegenseitiger Aehnlichkeit ein sich Orientiren unmoglich machen, dann sinkt oft auch dem Beherzten der Muth, die natiirlich aufgeregten u. durch stunden- langes Herurnirren angespannten Krafte schwinden u. die bei schdnem Wetter in reinster herrlichster Pracht schimmernde Eiswelt wird nur zu leicht zum Verhangniss fiir den Wanderer; — 3) man sorge fiir gute Stričke. Sie sind ein wesent- liches Erforderniss zu einer langeren Gletschertour u., abgesehen von ortskundigen Fiihrern, so recht eigentlicli die Faden, an denen das Leben des "VVanderers hiingt. Man priife dieselben sorgfaltig vor dem Ausmarsche, sehe insbesondere auf gehiirige Lange, Dicke u. gute Qualitat. Fiir drei Personeu reicht eine Lange von 5 bis 6 Klafter aus. Neulinge in Gletschertouren thun gut, sich sofort beim Betreten des Gletschers anbinden zu lassen. Rout.inirte Hochtouristen thun das nur dann, wenn die Gletscherkliifte sehr breit oder verschneit sind. Das Fimfeld aber solite weder der eine noch der andere unangeseilt betreten. Das Seil, welches die verschiedenen Gletscherwanderer unter- einander verbindet, ist stets stramm zu halten, damit dadurch etivaiges Einbrechen gefahrlos voriibergehe; — 4) a n Eis- wiinden, wo Stufen gehauen werden miissen, oder wo auch Fusseisen Z ur Amvendung kommen, lasse man die Fiihrer stets vor aus, damit man von ihnen im Falle eines Sturzes geha-lteu werden kiinne. Auf schmalen Eiskammen schicke man nur den ersten Fiihrer am Stričke vorweg u. folge dann, vorn u. riickwarts am Stričke ge- halten, nach. Manchmal sind diese Fimgrate von Wind- oder Schneebretern, d. i. von iiberhangenden Schneelagern bedeckt, 'vas von unten aus leicht zu erkennen ist; es geht dann am Seile ein Fiihrer vor, um die Festigkeit dieser sclnvebenden Amtiior-Jabornegg, Karntnerfulirer. 0. Auil. 2 18 Praktisclie IVinke filr Reisende in Karaten. Briickcn zu untersuchen, u. man verkleinert die Gefahr dadurch, dass man die Abstande zwischen zwei Personen so gross als moglich nimmt, oder beide Fiihrer zuerst bis an eine sichere Stelle vorangehen lasst u. dann nachfolgt; — 5) beim Ab- ivartssteigen g e h e man vorausu. lasse sioli v o n de n Fiihrern a m Seile h alt e n. Das Abrutschen, sogen. Ab- faliren uber geneigte Eisflachen kann nur von geiibten Berg- steigern versuelit-, uberdies nie recht empfohlen werden, da eine solche Rutschpartie oft eine unangenehme Sohnelligkeit annimmt u. zu sehr unliebsamen Purzelbaumen, wenn nicht zu viel Schlim- merem Veranlassung tverden kann. — 6) Was die Ersteigung von Eisspitzen betrifft, so versuclie sie derjenige nicht, wel- cher nicht tiber ausreichende Korperkrafte, Zahigkeit, Unempiind- lichkeit gegen Witterungseinfliisse u. vollkommene Schivindel- ireiheit zu gebieten hat. Abgesehen davon, dass man durch momentanes Ermatten, ITebeibeflnden u. s. w. sich u. die Fiihrer in bedenkliche Lage versetzen kann, so hat man, wenn die Be- steigung mit Aufopferung aller geistigen u. physischen Kritfte wirk]ich gelungen ist, gewiss nicht jenen Gtenuss, dessen die oft ausserordentlichen Anstrengungen wiirdig waren. Wird derselbe doch durch Umvohlsein in Folge des verminderten Luftdruckes u. durch die grosse Kraftanstrengung selbst den besten Berg- steigern gar oft genug in etwas verbittert. Mauth. Unverdachtige Reisende werden von osterreichischen Mauth- beamten ausserst human behandelt. Giinzlich verboten ist die Einbringung von Spielkarten, Kalendern u. versiegelten Briefen. Gebrauchte Gegenstande sind frei. Von Tabak hat man zwei Loth, von Cigarren 10 Sttick frei; man kann von beiden jedoch bis zu 5 Pfund mit sich fiihren, muss dann aber das Pfund Tabak mit etwa 3 FL, desgl. die Cigarren per Hundert mit 3 Fi. versteuern. Uebrigens trifft man in Oesterreich wol kaum schlechtere Cigarren als im deutschen Reiche u. kann man zum Preise von 6 bis 10 Neukreuzer per Stiick ganz annehmbare Sorten erhalten. (Cigarren u. Tabakspecialitaten bis zu den feinsten Sorten, acht u. Imitation sind zu finden in der Tabak- Trafik am neuen Plats in Klagenfurt.) Reisekosten. Dieselben variiren natiirlicli nacli dem grosseren oder ge- ringeren Comfort, den man beansprucht; je nachdem man viel ftihrt, Trager u. Fiihrer nimmt, oder nicht. Im Allgemeinen Praktisclie IVinke fiir Reisende in Karaten. 1 !• lasst sicli jedoch annehmen, dass man in Karaten ohne bedeu- tenden Unterschied (Oberkamten etwas theurer) in allen Ge- genden ziemlich billig lebt, gewiss um die Hiilfte billiger als in der Schveiz u. den Savoyer-Alpen, vogegen man es freilicb aucli in Karaten Veniger bequem hat. Wer nicht besondere Anforderungen stellt oder Wlinsclie beriicksichtigt vissen vili, denen man Riicksicht zu tragen nicht gewohnt ist, wer im Ganzen landestiblioli lebt, isst u. trinkt vie’s Brauch ist, kann (natiirlich ausschliesslioh Fabrkosten) mit 2 bis 3 FL, inklusive Fiihrerlolme u. deren Verpflegung mit 4 1 bis 6 Fl. taglich auskommen. In den grbsseren Orten (Klagenfurt u. VilJach) vird man dabei noch ein Drittel zu- setzen mtissen. Dass durch den namentlich seit Eroffnung der Pusterthal- Bahn sicli in immer starkerem Masse nacli Kiirnten lenkenden Touristenzug die Preise allmahlich hoher gehen werden, liegt ant der Hand. Doch ist immerhin vorauszusehen, dass Karaten so gut als Tirol u. Steiermark noch auf ziemlich lange Zeit ein im Allgemeinen billiges Reiseziel bleiben, wenn davon aucli manche Gegend des Landes nach u. nach eine unriihmliche Aus- nahme machen wird. Prellereien kommen -wol nur selten vor. Trifft sich’s aber doch, dass man iibervortheilt zu werden befurchten muss, so lasse man sich’s einfach nicht gefallen u. rnache hiervon der Terlagshandlung dieses Buches Mittheilung, die dann schon den niithigen Gebrauch davon machen wird. Slovenisches Phrasenrerzeicliniss. Das Slovenisclie ist liierin Sclirift wiedergegeben, wie es g e s pr o ch en vii-ii. 1 = eden 2 = dwa 3 = tri 4 = schtiri pet 7 = sedem 8 = osem 9 : - dewet 10 — deset 11 = ednajst 6 = schest 12 = dvranajst V* = pol, % = tretjina, 1 / i — tschctert. Wo geht der Weg nach? Kam pelje pot w (na)? Rechts, links, gerade. Na le\vw, na desno, naravnost. Langs des Baches. Poleg potoka. Keber die Brucke. Tschres most. 20 = dvajset 33 -- - trideset 100 = sto lte = pervi 2te = drugi 3te = tretji ♦20 Praktisclic Winke fiir Keisende in Karnten. Auf den Berg. Na wrh (hrib). Berg auf, berg ab. Nahreber, nadol. Hinauf, hinab. Gori, doli. Kann man iiber diese Hohe hin- Ali se more priti tsches ta wrh iiber ? (hrib)? Wie weit ist es bis zur nachsten Kako daletsch je do blischne Hiitte ? (perwe) kotsche ? Wie weit ist es bis zmn nachsten Kako daletsch je do blischnega Bauernhause ? (penvega) kmeta ? Befindet sich auf dem Berge ein Ali je na tem hribu kak pastir? Hirte ? Kann man hierohneGefahr hinab- Ali se pride tukaj bres newarnosti steigen ? nawsdol ? Geht durch den Graben einWeg? Ali pelja po tem jarku kaka pot? Geht durch den Wald ein Weg? Ali pelja tsches ta gojsd kaka pot ? Wohin fiihrt dieser Fusssteig? Kam derschi ta stesa? Ist Wasser in der Nahe? Ali se dobi woda w ablischji? "VVie weit ist es nach? Stunde, Minute. Wo ist das Gasthaus? Hab en Sie etwas zu « trinken ? Ja, nein. Kako daletsch je do? Ura, minuta. Kje je kertschma? zu Ali imati kaj sa jesti, sa piti? Da, ne. Fleisch,Eier,Wurst, Butter, Brod, Meso, jajza, klobasa,surowo maslo, Salz, Wasser, Wein, Milch, kruh, sol, woda, wino, mleko, Kaffee, Zucker. Geben Sie mn - ! Loffel, Messer, Gabel. Kann man hier iibemachten? Haben Sie ein Bett? Stroh, Heu. Was kostet es? kawa, sladkor (zukar). Dajte mi! Schlico, nosch, wilize. Ali se more pri was pronotschiti ? Ali imate kako posteljo? Slama, seno. Koliko welja? Wecken Sie mich um 2, 3, 4 Uhr Sbudite me ob dweh, treh, sclitirih frlih auf. sjutraj. Habt Ihr Nadel und Faden? Imate schiwanko ni nit? Wollt Ihr mir nicht die Schuhe Ali mi boste namasali schkornje ? einfetten (einschmieren) ? Kakega kaschipota bi rad. Na, w, do. Sahwalim, hwala. Dobro jutro, dober dan. Dober wetscher, lahko notsch. Sretschno! s Bogam! Ich wiinsche einen Wegweiser. Auf, nach bis. Ich danke. Guten Morgen, guten Tag. Guten Abend, gute Nacht. Lebt wohl! Erste Abtheilung. Unterkarnten. I. Unterdrauburg — Klagenfurt — Villach. II. Friesach — Villach. I. Unterdrauburg — Klagenfurt — Villach. Eisenbalm (ein Thell der Kartnerbalm, die den Bal)neomplex Mar- bnrg — Unterdrauburg — Villach umfasst; Anschluss in Unterdrauburg an die Lavautthaler-Bahn naeli iVolfsberg, Klagenfurt u. Villach an die lvron- prinz-Rudolphsbalm, in Villach an die Pusterthaler Balin): tiiglich ein Eilzug, inehrere Personen- und Localziige, letztere insbesondere zahlreich zwischen Klagenfurt u. Villacli. Stationen: Unterdrauburg, 1. 1„ Priivali, 1. A, Blei- burg, I. ?>., Kiihiisdorf, 1. 4., Grafenstein, Klagenfurt, 1.5., Militiir-Schvvimm- scliule," Krmnpendorf, Pritschitz* Maria W0rth, Toschling* Velden, I. 6., Lind* Foderlacli, Villacli, 1. 7. Die von Marburg nach Villach fiihrende Karntnerbahn (s. (lazu Eintrittslinie A. 1. o.) erreicht bei Station Unterdrau¬ burg, 336.4 m, (I. 1.; von liier am Besten die prachtige Pavtie ins Liivaiittlial, I. 1., zu machen), nach Ueberschreiten der Brucke tiber die Mies, welche hier die Grenze ztvischen Steier- mark n. Karnten bildet, karntnerischen Boden (Bahnhof Unter¬ drauburg liegt noch in Steiermark, Markt Unterdrauburg, 10 Min. jenseits des hier ubeiUriickten Drauflusses, davon entfornt, schon in Karnten). Wahrend von Marburg bis hierher die Balm ohne langere Unterbrechung fast hart am Drauufer gelaufen war, entfernt sie sich von der Miesbrilcke an von demselben u. wendet sich gegen S. in das Miesthal. Das weite Thal der von Steiermark kom- menden Miesling (1.) gewahrt schone Einblicke auf die hochge- legenen Ivirchen St. Peter u. St. Johann u. im Hintergrunde auf Schloss Gradisch, welehes die Lage der nur 2 Stunden ent- fernten Stadt Windischgratz bezeichnet (A. 2. c.) In dem nun folgenden tiefen Engthale iiberschreitet man zwei Mal auf schbnen Gitterbriicken die rauschende Mies sowie die Strasae nach Priivali, um bald in eine liberraschende Thalweitung einzutreten, wo Schloss Gamsenegg (I. 2.), der an der Balm liegende Markt Guttenstein (I. 2.), Schloss u. Stahlliammer Streiteben (1. 2), die St. Barbarakirche u. der Ursulaberg, 1696.7 m, (I. 2.), unsere Blicke mit Interesse fesseln. *) Siiih Haltstelleh, an wclchen nur die Localžflge halten. 21 1. Uebersicht. Unterdranbnrg—Villach. Die Eisenbahn. In der nachsten Station Pravali, 415.1 m, (I. 2.), gross- artiges Eisen-Guss- und Walzwerk (I. 2.), 1. Voii da zieht die Bahn an einer steilen Berglehne des Miesthales ziemlich bergan, genussreiche Anblicke auf den gewaltigen Bergzug derPetzen, 2110.8 m, (I. 3.), bietend. Oberlialb des kleinen Dorfchens Pollan, wo die Strasse durch das Miesthal aufwarts nacli Schwarsenbacli (I. 3.) zieht, iverden in einem kleinen Seiten- graben u. an einer bden Bergflache der Kleine u. Grosse Hom- bergtunnel durchfahren, na oh welch letzterem sich das schone Jaunthal mit dem imposanten Gebirgsstocke der Petzen 1. offnet u. in wenigen Min. Station Bleiburg, 475.3 m., (I. 3.), r. erreicht ist, wo der Anblick des entfernten Schlosses u. der Stadt Bleiburg, (I. 3.), r., der Karawankm bis in die Villacher Gegend, L, der sanft gemndeten Kor- u. Saualpe , r., (im La- vantthal I. 1.), u. des mit Schlossem u. Kirchen reioh ge- schmiickten Thales ein wirklich reizender genannt werden muss. Unter merklichem Gefalle u. fortwahrendem Anblick der Kalkalpon, L, erreicht man nach Durcheilung des ausgedelinteii Dobrovaivaldes die belebte Station Kiilinsdorf, 433.0 m., (I. 4.). L, Knotenpunkt fiir die Routen liber Kappel nacli Vellach (Sulzbacher Alpen, I. 4. A.), u. iiber Volkermarkt nach St. An dr a (I. 4. B.), mit schonem Blick, L, auf die bis spat im Hochsommer beschneiten Steiner (Sulzbacher) Alp en mit der Pyramide des 2555.8 m hohen Grintouz. Die Bahnlinie tritt nun wieder in das offenere Thal der Drau. Am 1. Plussufer, also r., zeigen sich die Stadt Volker- markt (I. 4. B.), das alterthiimliche Neidenstein, das sogen. „Schwarze Schioss" (I. 4. B.), dann Schloss Hohenbergen, u. die stattliche Propstei Teinach mit hohem Spitzthurm, sikih, L, lioch auf einem ivaldigen, iiber dem malerisclien Klopeinersee (1 St. von Kiilinsdorf, I. 4.) sich erhebenden Berggipfel das Wallfahrtskirchlein St. Georgeu, 639.8 m, Stein u. im Hinter- grunde St. Leonhard in der Abtei am Abhange des 2133.9 m. hohen Obir, dessen Gipfel Obir (I. 4.), sich von hier aus mit nackten, zerrissenen W&nden steil erhebt u. uns den wilden Wildemteinergraben mit seinem Wasserfall als einen der ktirze- sten Aufstiegspunkte prasentirt. Im Anblicke des osti. Absturzes des tertiaren Mittelgebirges „Skarbin“ u. der Pfarrkirche Moch- ling iibersetzt man auf einer ansehnlichen Gitterbriicke den Draufluss gerade an der Stelle, wo die Gurk 1. in denselben miindet, u. gelangt am Pfarrdorf St. Peter voriiber zur Station Grafenstein, 409.6 m, L, so benannt nach dem nahen Fiirst- lich Rosenberg’schen Schlosse u. ziemlich grossen Pfarrdorfe an der Gurk. W eiter fort erblickt man 1. im Einschnitte der S a tt nit z Die Eisenbahn. Unterdrauburg—Villaeli. 1. Uebersiclit. (I. 5.) die Pfarre Mieger, spater die hocligelegene Propstei Gurnitz u. die zvveithilrmige Wallfahrtskirche in Ebenthal, walirend r. gegen N. die mit Ortschaften, Kirchen u. Schlossern iibersaeten Niederungen und das kamtnerische Mittelgebirge mit dem Magdalensberg (I. 5) zum steilen bewaldeten Berggehange, 1., angenehm contrastiren. Die Bahnlinie ist liier sehnurgerade an- gelegt, man iibersetzt die Gitterbriicken liber den Gurk- und Glanfluss u. fahrt dann in den stattliehen Bahnhof von Klagen- furt, 431.1 m, r., der Hauptstadt des Landes, ein (gute Bdhnhofs- restaurcction Post- u. Telegrf.-Amt am Bahnhofe, Piaker, Omnibusse in die ca. 8 Min., r., entfernte Stadt; Einmundung der von der Station Glandorf hieher abzweigenden Kronprinz-Rudolph- Zweigbahn. Beschreibung der Stadt, der kleineren und grosseren Ausfliige, I. 5., der Tour iiber den Loiblpass mit den Seitenlinien Barenthal, Bodentlial, Zellerthal I. 5. A., u. der liber Zollfeld nacli Glandorf' ins (llanttial, nach Frie- sach u. ins Gfortseliitzthal per Eisenbahn I. 5. B.) Von Klagenfurt aus durchschneidet die Bahn gleich nach Verlassen deš Stationsplatzes die liber die Karawanken (Loibl¬ pass) nach Laibach fiihrende Reichsstrasse (I. 5. A.); zur L. tritt uber wohlbestellten Fluren u. den am niederen Bergessaume, 1., liegenden Ortschaften Stein u. Viktring (I. 5.) die fiir die Klagenfurter Gegend so bezeichnende Gebirgsgruppe des Ston (I. 5. A.), 2232.8 m, hinter dem Iangen Riicken des hewaldeten Singerberges mit der listi., zersagten Ortasha, dem westl. Weinasch u. der mildergeformten Barenthaler Kotschna ins Auge, rvahrend sich zur R. nordwarts die Stadt, mit dem Ulrichsherge tl. 5.) der Saualpe u. Sirbitzalpe zum Hintergrunde, zwischen Baumen freundlich zeigt. Bald verdeckt jedoch der Viktringer- berg die schroffen westlichen Kara\vanken, rvofiir sich mehr u. mehr der imposante Absturz des Harlous (I. 5. A.) bei Unter- loibl, die nackte Kette der Koschutta u. der Matzenberg, welche friiher hinter dem Gebirgszuge der tertiaren Sattnitz verborgen lagen, iiber die tiefe Einsattlung bei Stein in ihrer ganzen Pracht hervortreten. Sind wir nun erst unter Schloss Freienthurm, r., den Felseneinschnitt durcheilend dem Schlosse Loretto (I. 5.), 1., gegeniiber bei der Haltestelle Militar-Schwimni- schule r., angelangt, so beginnt der schonste Theil der Bahn- linie Unterdrauburg-Villach seine Glanzpunkte zu entfalten. Die blau hinspielenden Gewasser des Worthersees (I. 5.), die Halbinsel mit dem aus dem Wasserspiegel emporstrebenden Schlosse Maria Loretto, die Baumgruppen u. jenseits liegenden waldigen Berge, dariiber die kahlen Hiiupter der Karawanken, alles dies gibt ein reizendes Bild, an das sich wie wetteifernd andere driingen. Hart am Gestade des Sees biegt sich die Bahn an der v. Bainerischen *2G I. Uebersielit. Unterdrauburg—Villacli. Die Eisenbalni. Mennigfabrik, r., vortiber gegen Krumpendorf, u. eben an dieser Wendung erblickt man das ganze osti. Seebecken bis zur Enge bei Maria Worth, mit diesem aber auch den dreikopfigen Mit- tagskofel (I. 6.) u. die Tillacher Alpe (I. 7.), ruckwarts des ersteren die machtigen Felsengipfel der krainerischen Skerlatizza bei Kronan. Von Station Krumpendorf, 435.8 m L, (Restauration ausserhalb des Bahnhofs ilber der Strasse'), zielit die Bahn nur wenig vom See entfernt bald zwischen Wiesen, bald zwisclien Waldchen, duroh welch letztere wir in einer breiten jenseits des Sees liegenden Buelit des Dorfchens Beifnitz, dann der auf einem Felsen erbauten Magdalenenkapelle und noch hoher gelegenen Kirche St. Anna gewahr rverden, an einem kleinen, dem Worther- see vorliegenden See vortiber, nach der Station Maria Worth (Ortschaft Portschach). Bevor wir jodoeh von Krumpendorf bis dahin die ganze Strecke passirt haben, sehen wir niiohst der Haltestelle Pritschitz r., schon am jenseitigen Gestade des sich hier einengenden Sees auf einer felsigen Erdzunge die bemoosten 5Iauem jenes uralten Kirchleins emporsehauen, welches aus- erkoren wurde, der Eisenbahnstation den Namen „Maria Wortb“ zu geben. Station Maria Worth, 438.5 m, L, (Hotel und Restauration unmittelb. ausserhalb des Stationsplatzes) eigentlicli Portschach (I. 5.), hat eine herrliche Lage, die auch zur Er- richtung eines comfortablen Bade- und Sommerfrische-Ortes Ver- anlassung gab (Portschach selbst ist im Sommer tiberftillt mit fremden Gasten). Ober dem Orte die Ruine Leomtein mit sehr schiinen Spaziergangen u. Aussichtspunkten. Von Portschach lauft die Bahn die Haltstelle Toschling r. passirend bis zur nachsten Station Velden fast durchgehends am Ufer des Sees hin, bei der„Sftag“(Messingfabrik)vorbei, u. beginnt erst eine unbedeutende Strecke vor Velden am Bergeshange em- porzusteigen, um mit dem Stationsplatze Velden, 458.2 m. L, (1. 6., im Sommer sehr belebter Badeort, schone Aussicht auf den Mittagskofel, der von hier bestiegen wird), fiir immer die \Vasserlandschaft zu verlassen, die Hohe von Lind Haltstelle L, (r. Sternberg) zu erreichen u. dann in das Gottesthal nach Station Foderlačh, 492.3 m L, (I. 6.), abzusteigon. Umveit Foderlačh, in der Nahe der Ortschaft Gottesthal, r., beschreibt der nun wieder erreichte Draufluss einen merkwiirdigen Bogen, so dass man in einem Zeitraum von wenigen Min. zwei Mal den Fluss auf schonen Gitterbriicken tibersetzt. Hier er¬ blickt man, r., hoch uber der Drau das umfangreiche Schloss Wernberg, u. bald darauf die hochinteressante Ruine Landskron, cin schones Denkmal aus der alten Geschichte Karntens und herrlich gelegen am westl. Ende des . Ossiachersles, mit der L 1. Unterdrauburg. 27 Goriitzenalpe zum Hintergnmde. Angesiclits dieser beiden Schlosser, n., nachdem wir einen Blick 1. nach den Giganten des Gandi- u. Sarethales, Bramkofel, Wischberg und Manchart gevvorfen, noch einen ziemlich langen Bahneinschnitt durcheilt, gelangen wir in die Gegend von Villach, in der wir bald bei gleichzeitiger Ein- mundung der Kronprinz-Rudolphbahn r., die schone Halle' des grossen Stationsplatzes Tillach 489.2 m. 1. u. die Stadt selbst (L 7.) erreichen, von der uns die Partien nach Oberkarnten, das llrauthal aufwarts nach Lienz (III.) ins Mollthal (III. 7.), ins Liesertlial (III. 8. A.), ins Gallthal (IV.), ins Kanalthal (V.), offen stehen. I. I. Unterdrauburg u. das Lavantthal. (Zugleicli Uebergang ins Gortscliitzthal, II. 4., u. Influenzlinie auf ilie Eintrittsrouteu Graz-Goflach-AVies, A. 1. a., u. Bruck- Lepben-Judenb urg, A. 1. b. und Cilli-VVindiscligTatz A. 2 c.) Von Unterdrauburg nacli VVoIfsberg 3!) Klin. lange Fltigel- (Staats-) bahn mit den Stationen Lavamiind I. 1. a.. Ettendovf, St. Paul 1. 1. b., St. Andra I. 1 c., St. Stefan und Wo]fsberg I. 1. d. taglicbe 2—3 Ziige, von NVolfsberg nacli Judenburg tagliche zweimal Fahrpost. — Post botc n- fahrt (Bahnhof) nach der Stadt \Vindischgratz l '/2 M., tiiglich 11 Uhr Vorm. und C Uliv Abends. Preis pro Person 75 Kr. (Es ist jecloch mir fiir 2—3 Personen Platz.) Unterdrauburg 1 , 364 m, (Post, des Anton Domanicjo, Adolf Domanigo, Gonitzer, Moser, ZaOeimuller, alhvo auch Fiihrer zu erfragen, gut) grosserer Ort 711 E., liegt am 1. Ufer der Drau u. ist vom am r. Drauufer noch auf steiermarkischem Boden geiegenen Bahnhofe gleichen Namens 8 Min., entfernt (iiber die Drau Holzbriicke). Von der nordl. geiegenen Ruine Drau- burg, 485 in, 1 / i St., schoner Thalanblick. 1) Auf den Hiihnerkogel, 1522 m, 4 St. u. z. an der Ruine Drauburg voriiber zu den 3 Kreutzen, 1045 m, Wirth Tratinek 1106 m, dann grosstentheils durch Wald zur Hbhe. (10 Min. unter derselben gegen Norden Rosshiitte Wirthshaus mit Unter- kunft) ausgedehnte lohnende Rundschau gegen Graz, Klagenfurt und Villach, Bachergebirge, Sulzbacher-Alpen und Karawanken. Abstieg vom Tratinek- Wirth iiber St. Johann am Kinnberg 981 m nach Unterdrauburg 27 2 St. Ton Unterdrauburg Hauptpartliie ins lavantthal: Unter den Thalern Karntens nimmt das Lavantthal*) wegen seiner Naturschonheiten u. Fruchtbarkeit den ersten Rang ein, daher es auch mit Recht das Para die s des L a n d e s-genannt wird. Im NO. des Landes gelegen, wird es *) Sage Nro. 6, 7, 32, 48. 75, 80, 98, 108, (Sielie das im Anhange belind- liciie Verzeiclmiss der von Professor J. Bappold zusammengestellten und thellvveise neu erziililten Sagen aus Karaten. Augsburg, Amtlior.) S I. 1. Unterdranbnrg (Lavantthal). Lavamiind. von zwei von N. nach S. auslaufenden Zweigen dea steier- markisch-kartnerisehen Grenzgebirges umschlossen, von denen der westl. den Namen Saualpe fiihrt u. bei 2079.9 m, seine hochste Erhebung findet, wahrend der osti. 2136.4 m, hohe, Koralpe genannt wird u. die Scheide zwischen Steyer- mark u. Karnten bildet. Die aussersten Auslaufer der Saualpe gegen S. hangen durch die Grutsche mit dem sogen. Langenberg zusammen, einem niederen Mitteigebirge, das, von W. nach O. streichend, das Thal im S. abschliesst u. nur bei Lavamiind unterbrochen wird wo der Hauptfluss des Thales, die aus dem Lavantsee am Zirbitskogei in Steiermark entspringende L a v a n t, in den Draustrom, 337.3 m, miindet. Wahrend das Lavantthal von Wolfsberg aufvvarts ein pit- toresker Gebirgsgraben ist, weicher sioh nur hin u. wieder thal- massig erweitert, wird der Blick 'im unteren Lavantthal, narnen- lich von Wolfsberg aluvarts gesehen, durch ein erweitertes fruchtbares Thal, das seine Kulturen hoch auf die sanften Ge- hange der Alpen zieht, auf das Angenehmste iiberrascht. Die Alpen, welche im oberen Lavantthale ihre machtigen Auslaufer eng i n einander senden, treten im unteren Lavantthale a u s - einander n. senken sich, dem Charakter der Gneisformation ent- sprechend, mit ihren wellenformigen Auslaufern sanft in das flache Thal lunah. Dem Auge begegnet hier nirgends das Kalile, Wilde der Kalkaipen, deren Gipfel nur vom femen Sfiden ins Thal hmein- blicken; die langgedehnten Hohenztige der Kor- u. Saualpe sind, selbst iiber der Waldregion, bis zu den hochsten Gipfeln mit einer ununterbrochenen Pflanzendecke geschmilckt, daher aucii allenthalben beweidet. Die Gehange selbst aber mit allen Auslaufern sind, sobald es die Rohenverhaltnisse nur irgend erlauben, bebaut, daher man hier den seltenen Anblick ge- niesst, dass von den hohen Bergriicken abwarts sich der er- giebigste Feldbau, mit Wiesen, Obstgarten u. Waldungen ab- wechselnd, iiber die Niederungen des Thales ausbreitet, wo iiberall theils in den wohlbestellten Aeckern, theils in dem frischen Grtin der Wiesen eine auffallende Ueppigkeit der Vegetation vorherrscht. Zudem vermehren zahllose Alpenbache u. Quellen, rvelche sammtlich dem durch liebliche Auen dahin- fliessenden Lavantflusse zueilen, durch die Bewasserung der gesegneten Landschaft die Pracht der Natur. — Das Lavantthal beginnt beim sogen. Dachswirth oberhalb Reichenfels im N., reicht hinab bis Lavamiind am Zusammen- ilusse der Lavant u. Drau im S., u. hat eine Bevolkerung von 40865 Seelen, fast durchaus deutscber Mundart, da nur am Ausgange des Thales bei Lavamiind auch Slovenen -vvohnen. Lavamiind. Unterdrauburg (Lavantthal). I. 1. 29 Nach seiner ortlichen Beschaffenheit zerfiillt dasselbe in das obere u. untere Lavantthal, welehe beide durch den 8 Klm. langen romantischen Tioimbergergraben (1 1 / 2 St. nordl. von Wolfsberg) gesohieden sind. Durch die Lage dieser beiden, in ihrem Umfange sehr ungleichen Theile werden auch die klimatischen Verhaltnisse u. durch diese die sonstigen Eigen- thirmlichkeiten bestimmt. Wahrend natnlich das obere Lavant¬ thal gegen NW. geoffnet u. daher allen rauhen Stiirmen jener Weltgegend hloss gestellt ist, wird die breite Ebene des unteren Thales durch die vorgeschobenen Auslaufer der beiden Alpenziige, die es nach O. u. W. begrenzen, im N. gescliutzt, u. geniesst ein bei weitem milderes Klima, daher auch steilen- weise Weinbau (Wolfsberg, Schloss Thiirn) betrieben wird, vorziiglich bliiht aber daselbst die Obstkultur, u. Obstmost (Cider) ist das beliebteste Getrank im ganzen Thale. — Zu den im Lavantthale herrschenden Sitten und G e - brauchen eigenthumlicher Art (der Lavantthaler ist bigott) gehoren die Hochzeitsfeierlichkeiten u. die Todtenmahle; eine von der Lokalitat begunstigte, einzige u. in der That auch erhebende Erscheinung sind aber die Osterfeuer, denn in der Osternacht bald nach 1 Ubr flimmern von der Sohle des Thales bis zu den baumlosen Alpenhohen Tausende von Lichtern, erzeugt durch angezundete Reisigholzstosse, welche fleissig das ganze Jahr zusammengelegt werden, um in der Osternacht bei droh- nenden Pollersalven emporzuilammen. Die Bahn verlasst den Stationsplatz von Unterdrauburg, 336.4 m., an dessen Westseite u. passirt den Miesfluss, die Grenze zwischen Steiermark und Karnten mittelst einer schbnen Eisenbriicke von 40 Meter Spannweite unweit seiner Miindung in die Drau. Jenseits des Stromes r. erblicken wir auf massiger Hiihe hingelagert den Marktflecken Unterdrauburg, iiberragt von der Schlossruine gleichen Namens u. den culturtragenden Gehangen des Hiihnerkogels, des siidlichsten Schlusssteines jenes reichbeniatteten sanfterhobenen Alpenzuges, welcher, Kamten von Steiermark scheidend, von der Mur bis zur Drau zieht und auf karntnerischem Boden zum schbnen Lavantthale abfallt. Mit einer starken Kurve wendet sich der Schienenzug nordw. zur Draubriicke, einem tiberaus schbnen und kiihnen Baue von 80 Meter Spannweite, wie solche nur bei wenigen derartigen Brucken bisher construirt wurde. Die gequaderten Briickenkopfe entsteigen dem felsigen Ufer des eingeengten Stromes, die Falir- bahn liegt auf Eisenconstructionen 19 Meter iiber dem Wasser- spiegel. Jenseits der Briicke (1. Dorf Tscherberg mit Pfarrkirche) durchzieht die Bahn einen machtigen Erddurchstich von 50,000 Cub.-Met. Aushub und lauft dann, tlieils hart am iinken Drau- 80 Cnterdrauburg— IVolfiiberjf. Lavanttlial. ufer, theils durcli Wald und Felder durch eine ziemlich mono¬ tone Gegend bis kurz vor Lavamiind. Wo umveit (L) die uralte Pfarrkirche Maria Himmelfahrt auf freiem Felde sioh erhebt, verlassen wir das Draugelande, um uns nordivestlich riickwarts u. etwas oberhalb des Marktfleckens Lavamiind der Lavant-Enge zuzuwenden. Hier befindet sich der Stationsplatz Lavamiind. r. 352.8 m. Wahrend nun die Reiohsstrasse jenseits des Lavant- fiusses tiber den steilen Wanzingberg hiniiber ins untere Lavantthal fiihrt, zieht die Balin, theils dem kahlen Gesteine abgerungen, theils mit Bekampfung der ruhelos sioh beivegenden Thonschiefer u. Mergelgeschiebe in die Grabenlehne eingefiigt durch die Enge, welche sich der Fluss gegen das tiefere Thal der Drau in urdenklichen Zeiten selbst durchbrochen hat. Eine schief zum Flusse stehende Eisenbriicke von 52.5 Meter Spanmveite iibersetzt ans reohte Ufer der Lavant, dem entlang durch machtiges Rutschgehiinge bald Haltestelle Ettendorf, 361.6 m, erreicht wird. Das Pfarrkirchdorf gleichen Namens zeigt sich r., wahrend hoch oben in den Siidivestgehangen des Brandlberges die Kirche St. Lambrechtsberg weit thalaus lugt. Die herrlich iippige Vegetation des Lavantthales, des Paradieses von Karnten, ivelche kein Fleckchen Erde ent- blosst sein lasat, beginnt sich hier aufzuthun, ein geradezu be- zaubemder Kontrast zu den dtirren sonneverbrannten Sandstein- gehiingen der Gegend zwischen Unterdrauburg und Lavamiind. Bald sind es gut bestellte Felder mit dem hochgewolbten Biffing- (Furchen) Baue, bald Wiese, Wald und Weideboden oder ge- pflegte Obstgarten, \velche die unteren Gehange des Koi'alpen- zuges bis ilber 1000 m hinauf decken, Bahn und Fluss aber winden sich nebeneinandcr durch smaragdgriinen Wiesenteppich, -vvelcher bis an die Enge von Lavamiind beim Siegelsteine reicht. Des eigentlichen Lavantthales Gemarkung naher bezeichnend. blicken schon die baumlosen Hochriicken der Kor- u. Saualpe aus der Ferne herab, wahrend der kirchengekronte 685 m. liohe schon beivaldete Josefs-Berg 1. als siidlicher Grenzstein des Lavantthales uns die Lage von St. Paul erkennen lasst, das an seinen Nordfuss hingelagert ist. Links voriiber an dem Marga- rethenkirchlein und jenem von Weinberg niihert sich die Bahn der ehrfurchtgebietenden uralten Benediktiner-Abtei St. Paul, welche 1. imponirend auf einem massig hohen Hiigel als stolzes Riesengemauer, auf' den Triimmem des alten Schlosses Lavant erbaut, sich erhebt. Wahrend die Reiohsstrasse den Stiftshiigel 1. umgeht, um den Ort St. Paul selbst zu beriihren, zieht die Bahn, in nordivestl. Richtung den grossen Obstgarten des Bene- diktiner-Stiftes durchquerend, nach dem Stationsplatze St. Paul, 379.3 m, I. 1. b. 1. mit schonem Anblicke auf die Klostergebiiude Lavantthal. Unterdrauburg—iVolfsberg. und die rucku-iirts auf freier Bergeshohe thronende St. Josefs- Kirche u. Burgruine Rabenstein. Wenn wir yon Station Lavamiind bis hielier eigentlich nur den grabenartigen Ausgang des Lavantthales kennen gelemt haben, so eroffnet sicli nun unter den Mauern der alten Abtei mit einem Male der herrliche rveite Thalboden, der sich wol am allerbesten tibersohauen liisst, wenn man zu St. Paul Rast hiilt und dann aus einem Fenster des nordlichen Stifstraktes oder wo) gar von der Hohe des Josefsberges oder Rabensleines des Thales Herrlichkeit bewundern kann. Nun lauft die Bahn nordwarts durch Feld und Aue gegen St. Andra u. ubersetzt mit einer Eisenbriieke von 35 Meter Spanmveite wieder auf das linke Ufer der Lavant. Das reizende Gesammtbild des Thales vervoll- stiindigt sieh mit jeder Spanne, durch die vvir Wolfsbery niiher kommen, namentlich entfaltet sich (r.) zu schon aufgebauten Formen die Koralpe, an ihren unteren Gehangen die Bergruine Hardneidstein und das Neuschloss Reideben tragend. Der Stationsplatz St. Andra, 406.7 m, h 1. c. r. den wir nun er- reichen, Jiegt 1 / 2 St rveit ab vom Stadtchen gleichen Namens, das uns durch JSirchen u. Gebaude des Jesuitenstiftes auf der linken Seite schon lange entgegemvinkte, r. aber liegt Jackling, in neuester Zeit oft genannt wegen eines grossen Steinkohlen- flotzes, das die ganze Gegend unterlagert u. reiche A r erwerthung verspricht. Ueber St. Andra hinaus bringt sich nun nebst der Koralpe auch der lang gedehnte Hohenzug der Saualpe zur r ollen landschaftlichen Geltung. Obschon von deren Fusse weiter entfernt als von jenem der Koralpe, liisst sich im Verlaufe der ^Veiterfahrt 1. die ganze Ostseite dieses machtigen GebirgsAValles iibersehen, dessen weitliiufige Graben dem edlen Hochwilde, das liier besonders geschont wird, zum Aufenthalte dienen. Hunderte kraftiger Alpenhirsche erfreuen das Waidmannsherz, wenn zur Spatsommerzeit auf der Sau- und Koralpe die Hirschjagden be- ginnen. Alle Gehiinge der Alpe zeigen des Menschen agrikulture und forstmannische Thiitigkeit, bis zu einer Holie von iiber 1000 m liegen die Pfarrdorfer Larnm, Polling, Eichberg, Lading, Forst und wie sie alle heissen; auch die Ruine Reissberg, eine der altesten Burgen-Ueberreste des Thales, erhebt sich iiber Schloss Thtirn, dem von Alters her rebenumrankten Sommerauf- enthalte der Bischofe von Lavant, nun ebenfalls den Jesuiten gehbrig, welche ihren Thurner-Wein hocli zu schiitzen wissen. Dort aber, wo in der nordwestl. tiefen Falte des Thales, an das Gebirge angelehnt, die Ortschaft Margarethen mit ihren weiss- getunchten Gehoften heruberschaut, da zieht sich der machtigste Gebirgsgraben des Saualpenzuges der Weissenbach stundenweit 82 Unteidrauburg—tVolfsiierg. I. 1 . A. Lavamiiud. hinan zu den lerchenbestandenen Hohen des Klippitz, uns die Richtung nach jener Gegend weisend, wo driiben der Alpe im Schoosse des Hiittenberger Erzberges Karntens Bergsegen ruht und die schnaubenden Hochofen das Material zum herrlichen Kamtner Stahl erzengen. Gegen die nachste Station St. Stefan, 432.8 m„ wird r. des Lavantthales stolzester Neubau, das im sohottischen Hoch- landsstyle erbaute graflich Henkel v. Donnersmark’sche Schloss Wolfsberg sichtbar, r. liegt Dorf St. Stefan, das Schlosschen Silberberg und das Mausoleum der verstorb. Grafin v. Henkel, u. die Umgebung erreicht den Hohepunkt landschaft- licher PraCht und Fiille, noehmals wird kurz vor der Stadt "VVolfsberg, welche r. bleibt, mittelst einer 35 m langen Gitterbriicke der Lavantfluss iiberschritten, das freundliche, hoch- thiirmige Stadtchen in weitem Bogen umkreist, bis uns der Stationsplatz, 461.5 m., aufnimmt und die bilderreiche Bahnfahrt im Lavantthal beendet ist. I. 1. A. Lavamiiud. Lavamiiud, 344 m., Bendel, Krone, Kreuzhofer , Marktllecken mit 424 E., 10 M. vom hoher gelegenen Bahnhof entfernt, am Einflusse der Lavant in die Drau, alte freistehende Pfarrkirche, einst belebter Ort an der Reiehsstrasse von Klagenfurt nach Marburg und der hier abzweigenden durch das Lavantthal nach Obersteiermark (Judenburg) fuhrenden Reiehsstrasse: 1) auf den Hitimerkogel I. 1. a. iiber den Magdalensberg (Kirche), 997 m., I 1 /., St., unter dem Jaukenkofel auf der Schneide vorbei zur Rosshiitte l 3 / 4 St. und zur Hohe 1 / i St.,— b. tiber St. Lorenzen (Kirche), 927 m., I 1 /, St. und von da nach dem Riicken aufvviirts siidlich unter dem Jaukkogel zur Rosshiitte und zur Hohe 2 St. Sclion vom Magdalenen- wie Lorenzenberge schone Thalansichten, 2) nach Lippitzbach u. z. an der Reiehsstrasse Drauauf- warts nach Eis, 2 1 j i St., und von hier weiter zur Brucke iiber den tief eingeschnittenen Tiefenbach 1 St., endlich 1. auf guter Seitenstrasse durch Wakl dahin 10 Min. Lippitzbach, (Gasthaus gut) mit grossen grafi. Nothburga Eggerschen, nun den Freiherrn von Helldorf gehorigen gross- artigen Eisenraffinirhiitten, (gegriindet durch Johann v. Kron- thal im Jahre 1794, vervollstandigt durch Max Th. v. Egger), hart im Gehange des 1. Drauufers mit Turbinen und Dampf- betrieb, Grob-, Eeinstrick- und Blechwalzwerk mit jahrl. Er- zeugung von ca. 10.000 Met. Ctr. Stabeisen u, ca. 2.000 Met. Ctr. Bleche ; — herrschaftl. Schloss mit Treibhausern, in den Felsen- hangen angebrachten Anlagen, kiinstl. Wasserfallen etc. Jenseits der Drau (grosse Ueberfuhr) Strasse nach Bleiburg, I. 3. I 1 /, St, St Paul. I. 1. b. Cnterdraulmrg (Lavantthal). 33 3) zur Haltstelle Ettendorf (mit Bahn 15 M., nach der Strasse 3 / 4 St.), nacli dem Orte Ettendorf 20 M., dann auf- warts zur Kirche am Lambrechtsberg (Wirthshaus, Bergbau), 810 m, 1 St., liber den Wiedenbauerkogel 1125 m., aufs Eck, 1800 m, 2 St. und nun abwarts in den Heistritzgraben zur ehemaligen Glasfabrik St. Vince)iz, 1095 m., (Kirche, Gast- haus), 3 / 4 St. — I. 1. B. St. Paul. St. Paul,*) 400 m, 824 E. ( Fischer, Klingbacher, Stein- hanser, Kreuzbdck, Sommerwohnungen im Kollerhof u. Maier am Hof wie auch im Orte billig. Fiihrer 1 Pl., Fahrgelegenheiten 8—4 Fl. pr. Tag) durch eine Allee mit dem Bahnhof verbunden; k. k. Bezirksgericht, Post- u.Telegraphenamt, Stifts-Untergymnasium erster grosserer Ort im Unterlavantthal, herrlich gelegen. Auf einem Htigel erhebt sich imponirend das jetzige Benediktiner- stift St. Paul, auf denTrummern des alten Schlosses Lavant; S t i f t s k i r c h e sehr mteressant, halb romanisch, halb gothisch ge- baut, im Stift selbst reiche Sammlung von Sehenswiirdigkeiten aus alterer Zeit, die mit Bereitwilligkeit gezeigt werden. Ueschiclitlielies. Zur Zeit als Siegfried Graf von Sponheim mit seinem Bruder Friedrich von den Rheinlanden in Kamten ein\vanderte, ehelichte er Richardis, die reiche Tochter des letzten Grafen von Lavant. Nocli vervvaltete er damals den Gau des Pusterthales, bald jedoch (1060) begal) er sich mit seiner Gattin in die Burg seiner lavantischen Gfiter u. legte hier den Grund zu einer dem Apostel Paulus geweihten Kirche, worauf er 4 Jalire spater eine Reise nach Palastina unternahm, von welcher er nicht mehr heimkehrte, deim er starb auf der Riickreise in Bulgarien. Sein Leichnam wurde in der Paiiluskirche beigesetzt. Bald starb auch Richardis, vvelches traurige Ereigriiss Engelbert, Siegfrieds altesten Sohn bewog, die viiterliche Burg zur Bewahrung tlieurer Erinnerangen in ein Kloster um- zuwandeln u. dasselbe den Benediktinermonchen aus Hirschau inSclrvvaben zu iibergeben. Abt \Vilhelm, beriihmt durch alle deutschen Gauen, liess 12 Ordensbriider nacli Ivamten abgehen, u. im Friihling 1091 iibergab Engel¬ bert in Gegeirvvart seiner Familie, seiner Getreuen u. vieler Edeln des Lan de s dem ersten Abte Wenzelin die Kirche n. das Kloster nebst reichen Stiftungen an Gtitern u. Unterthanen u. zwei Jalire spater weihte Thiemo, Erzbischof von Salzburg die nene Stiftskirche ein. Nacli abermals zwei Jaliren starb auch Engelbert. Als die Kunde hiervon nach Magdeburg kam, \vo sein Bruder Hartvvig den Bischofssitz iniie hatte, sandte dieser kost- bare Gefasse, Kirchenleuchter, Ge\vander etc. u. eine grosse Alizahl Biicher an den Abt \Venzelin. Auch den Leichnam Richardis liess Richard von Sponheim erheben u. nacli St. Paul bringen, um ihn hier an der Seite ihres. Gatten, seines Vaters, beizusetzen. T)ie neue kirchliche Stiftung ge- langte bald nach ihrer Griindung zu gi-ossem Reichthum u. Anselien, mehrere Aebte gingen aus den Conventvvahlen dieses Klosters hervor u. selbst der einzige Sohn des machtigen Bernbard Grafen von Sponheim, Namens Bruno, iialim daselbst die Monchskutte u. wurde St. Pauls zu eiter Abt. — Volker- markt, Schloss AVernberg, Mochling, die Herrschaft Stali in Steiermark n. v. a. gelibrten damals zur Abtei St. Paul, u. es \var nicht ganz unbe- griindet. wenn man sagte, dass die St. Pauler von Karnten bis Rom ilire *) Sage Nro. 9, 10G. (Siehe Anhang 11). A m tli or- Ja borne gg, Karntnerfubrer. 3. Aufl. 3 4 L 1. Unterdrauburg (Lavanttlial). Korali'O. eigenen Herbergen liatten. Docli der barbariscbe Geist jener Zeiten blieb liiclit ohne nacbtbeilige Kuckwirkung auf das Gltick des Stiftes. Die oft viederholten u. niclit iinmer gliickliclien Feliden mit den Nachbani, die Kriege der Uiigarn, Einfalle der Ttirken etc. liatten die Verausseruiig oder Verpfandung einer Menge voii Klostergtitern z ur Folge, \velcher Zustand bis zum Jahre 1616 dauerte, von welcher Zeit an St. Paul, nachdem es so zu sagen bis auf seine Mauern heruntergekommen ivar, unter dem Abte Hieronvmus sicli zu altem Glanze einporliob, bis Kaiser Joseph II. das Stift im Jabre 1782 aufhob. Durch 28 Jahre standen nun die \veiten Stifts- raume verodet, bis sie im Jahre 1809 nach Auflosung des berulimten Stiftes St. Blasien im Sdiwarzwalde, wieder dem Benediktinerorden, durch Ein- wanderung der St. Blasier, iibergeben \vurden, welche St. Paul nebstEbern- dorf u. Portschach nocli gegen\vartig inne haben. Besonders selienswerth ist die grosse Stiftskirche mit gotbisdiem Ge- ivolbe liber dem Prešbyterium aus dem 14. u. liber den 3 Sdiiffen aus dem 15. Jahrh., Bilder im Presbvt. u. AVinterclior von Hansen , gothisclier Fliigel- altar von Melmitzkij etc. Tor allem aber imponiren ausser den Grabdenk- malern derStifter, jene der Habsburger, welche aus St. Blasien liierher tiber- bracht wurden. Im Štifte grosses Arcbiv und eine 2000 Bande umfassende an alten kostbaren ATerken reiclie Bibliothek, darunter eine Bibel von Guttenberg, u. praclitvolle Miniaturen, reiclie numismatisclie Sammlung, prachtvolle Kirchenschatze, insbesondere an Messgewandern aus dem 12. u. 13. Jahrhundeit u. neuerer Zeit, Kreuze, Kelclie etc. etc. Ausfliig-e von St. Paul: 1) auf dem siidlich gelegenen Josephsberg 685 m, s / 4 St. und von da zur Bergruine Rabenstein 691 m, */* einem Pelseublook, der sich aus der Unterhausschlucht, von S. schwer zuganglich, erhebt, aber von N. liber einen bebauten Bergrucken auch von St. Paul aus ganz bequem erreichen lasst; vor- zugliohe Ansicht des Lavantthales: — 2) auf den siidlich gelegenen Kasbauerstein (Kaspar- stein), 841 m., u. zwar directe zur Ruine Rabenstein*) 3 / 4 St. und auf Fahrweg zur Hohe 3 / 4 St., prachtige Aussicht (die ganze Kette der Kalkalpen vom Ursulaberge bis zum Mannhait, aus dereu Mitte der Grintouz, Stou u. Terglou mdchtig emporragen, u. zu ihren Fiissen ein \veites fruehtbares Land, die Strecke von Windisch- gratz_, Unterdrauburg, Bleiburg, das Jaun- u. Hosentlial u. die Gegend bei Klagenfurt, rvelcher Anblick durch die vielen Ortsehaften u. den majestatisclien Draustrom nocli meto belebt wird; gegen N. das Lavant- thal in seiner ganzeu Prac.lit, von der Lavant durchstromt, zu beiden Seiten die sanftgeformten Alpeu, Feld an Feld nach alien Abbangen hin, im sctoieidenden Kontrast zu dem Anblicke der zerrissenen Kalkalpen im S. Cio Hirscliegger Alpen u. in ausserster Entfernung das Tannen- gebirge bei Salzburg (?) schliessen die Aussicht nach N.; — 3) links vom Bahnhof auf Feldweg nach Kollnitz V, St., Balsaltfelsen mit Ruine der Kollnitzer; 4) Ins Granitzthal und tiber den Sattel nach Eis ; 2 St. u. nach Lippitzbach I 1 A l 1 / 4 St. : _ fieslciguiig der Koralpe, 2136.4 m**), des das Lavant- *) Sage Nro. 6, 4S. (Siehe Auhang 11). “) Seltene Vorkommnisse an Miueralien: Cvauit, Turmalin; au Pflanzen: galilbruvnera paradoxa, Mohringia diversifolia, Cardamine alpina, Primulz Koralpe. rnterdraulmrg (Lavantthal) I. 1. S5 thal von Steiermark trennenden Gebirgsriickens, dessen hoch- ster Gipfel beim Landvolke „Speikkogel“ genannt tvird, von dem massensaften Vorkommen einer zu Raucherungen selir beliebten Pflanze, namlich des „Speiks“, Valeriana celtica, des Spiknard, eines einst selir gesuchten Ausfuhrartikels in die Levante u. nach Venedig. Etwas siidtvestl., etwa 10 Minuten unter dem Gipfel, neu erbautes comfortables Unterkunfts- haus. — Lohnendste Aufstiege: 1) durch das Bojaclier- feld iiber Gemersdorf (bis hierher Fahrvveg), l J / 2 St., u. die Goding theils durch Wald, theils weite AJpenwiesen u. Weiden zur Kollnitzer Schafhiitte am Ende der Waldregion, 2 1 / t St., und von da in 1 1 4 bis 1'/, St. zum Gipfel; — 2) iiber ..St. Georgen“, 1 St., voriiber an den Ruinen Steinberg, zum „Zwoberl“ (von hier interessanter Abstecher zu den Spitz- ofen, die sicb in der Alpenschluclit des Paglbaches Urkalkwande mit einer romischen Inschrift* *) befinden), in 2 1 /, St. auf di eSteiv- berger od. St. Pauler Kleinalpe u. von hier forttvahrend nordl. iiber Wiesen zuerst ab- dann aufsteigend iiber die sogen. Weg- scheide zum Speikkogel, 2 St., Aussicht grossartig, (Gegen N. iiber den n&clisten Anslaufer der Koralpe n. den Alpen des Lavanttliales zahllose Gipfel der obersfeienniirkischen und salzburgischen Alpen, die mit ihren vielgestaltigen HSrnern u. Kuppen eine eigeiitliiini- liche Gebirgsvelt darstelfen ; gegen \V. das Lavantthal, ein Hild der reielisten Fruclitbarkeit, die sicli vomTbale aus iiber die tveiten Abhiinge der gegentiber liegenden Saualpe ausbreitet: den Hihtergrund zu ilieser uuvergleicliliehen Ansiclit bilden die Alpen Oberkarntens, iiber tvelclie die Rociiatpenspitee Ilir eisbedecktes Haupt erliebt; gegen S. die Kette der Karawanken; gegen \Y. eines der frucbtbarstenu. reizendsten Striclie der Steiermark mit draz u. tjingebung, der Gegend von Wiklon u. dem ganzen Leibnitzerfeld , von der Mur durchstromt n. mit zahlreiclien Ort- scliaftenbesaet: dievveitereAussiclitvvird nach dieserKicIitungdiirckkeinen Gebirgszug begrenzt, sondern rpiclit bis iiber die ungarische Ebene hin, in der man selbst den Plattmsee erkennen will.) — Abstiege konnen erfolgen: 1) iiber die GrillitschschafhiUte (Cebergang von Deutschlcmdsberg u. Schivanberg nach Wolfsberg), l 1 / i St., ins Barenthal (Fiirsterhaus), 3 / 4 St., nach St. Maria auf der Glashiitte (Wirthshaus zum Uebernachten, gut) l 1 /* St., dann auf Gebirgsfahrvveg, wenig steil abtviirts iiber Trahutten (Wirths- haus einfach), */« St., nach Deutschlandsberg (Fritzberg, Stetzer, Treiber), l 1 /., St., mit Besuch des Schlosses 1lollenegg. Station der Eisenbahn Graz-Koflach-Wies (A. 1. a.); — 2) auf dem Rticken osti. iiber die Burgeralpe nach Schwanberg, 4 St. akitinosa, Draba Joliannis, Pbaca frigida u. australis, Pleurospennum austriacmn, Pedicularis foliosa ete. etc. *) A. S. Savano Ang. Sac. Adiutor. Et. Sečundinus. 30 I. 1. Unterdrauburg (Lavanttlial). Koralpe. (FleiscJier, Miillerioirth), Station der Eisenbahn Graz-Koflach- Wies (A. l.a.); — 3) nordwestl. auf dem Grat liber den Stein- ■schober zur Hipfelhiitte, l 1 /, St., dann auf betretenem Wege (anfanglich Fuss- dann Fahrweg) liber den Zodcrkogel (Ab- dachung zwischen Lavanthauptthal und Prdssnig-Rasinggraben, ca. 1300 m., unterwegs Wasser beim Eisen- u. Šchlogelbrunnen ) in 2 1 /, bis 3 St. nach Wolfsberg. Untervvegs bei dem sogen. Wegzeiger (Uebergang von der Rieding in die Rasing, etwa :, / 4 St. unter der HipfelMitte, nur wenige Schritte entlang des Weges in die Rasing „der Lugsteinfelsen“, Fundort der selte- nen Steinbrechart Zahlbriicknera paradoxa); — 4) unmittelbar nach W. zur Kollnitseralpe, 1 St., u. dann sehr steil abwarts nach St. Ulrich Pfarrdorf (Gasthaus des RascM), l 1 /* St., nach St. Andrd, l '/ 4 St., (s. u.) I. 1. c. St. Andra. St Andrd 431.5 m ( Dentscher, Jaggl, Post, Rossi, Taferner, Weissenberger gut), 30 M. vom Bahn- hof w. auf einer Anhohe sehr malerisch liegend. Stadt mit 1130 E., Postamt, bis zur zweiten Halfte des Jalires 1859 die Residenz der Fiirstbischofe von Lavant, derenSitz nachMarburg in Steier- mark verlegt, wahrend der karntnerische Bisthumsantheil der Diocese Gurk einverleibt wurde. Die Residenz, sowie das nahe gelegene Schloss. Thiirn sind jetzt im Besitze des Jesuitenordens; weder die Residenz noch die ehemalige Domkirche enthalten Sehenswerthes. dagegen bietet die etwas nordl. ausser dem Stadtchen gelegene Lorettokirche, von 1673—1704 im echt italienischen Style erbaut, imposanten Anblick. Seitentouren von St. Andra s ausserhalb St. Andra sildl. liber Framrach, Schonioeg und Bierbaumer (hochster Punkt 701 m, Wirthshaus), Strasse liber den Griffnerberg nach Markt Griffen, 4 1 j 2 St., Stadt Volkermarkt, St. (I. 4. B.); — liber Polling (Dorf an der Saualpe) oder Reissberg, die Kleine Saualpe, dann jenseits St. Osivald oder Mirnig nach Eber- ■stein, 8 bis 10 St. (II. 4.); nicht beschwerlich, aber bis Eber- stein schwer Fiihrer oder Trager zu bekommen, ilbrigens mit Karte bei schonem Wetter auch ohne Fiihrer ausfiihrbar; — von St. Andra Gemeindeweg am I. Lavantufer liber St. Stefan nach Wolfsberg u. iiber Jakling nach St. Paul, je 1% St. Besteignng der Koralpe I. 1 b, entweder: a) nach Maria Rojach, 438 m, l 1 /. St. u. Steinberg auf die Kleinalpe 1750 m, 3y 2 St., dann nordlich herab auf den Sattel des Jauk, 1661 m, u. den 2067 m hohen Krakaberg umgehend hinauf zum Sattel zivischen diesem und dem Speik- kogel u. zur Hohe 2 St.; — b) von Maria Rojach auf die Waldmannkitbe (Jagdhaus Unterd raubnrar (Lavanttluil) IVolfsberg. I. 1. des kgl. danisohen Kammerherrn v. Schutte, mit ausgedehntem Hochwildpark) 2 St., nordlich um den Thiergarten herum zur Fritzhutte u. auf den Jauksattel, l 1 /« St., u. dann weiter wie ad a; — o) iiber Jakling nach St. Ulrich, 559 m., I 1 /, St., dann auf steilen Wegen iiber die Goding zur Kollnitzer Schafhutte 2 1 /, St., zum Touristenhaus, l'/ 2 St., u. Gipfel 1 /, St., endlich d) iiber Eitimg, 2 St., u. iiber Hartneidstein**) (Fiihrer zn nehmen auf dem Steinschober, 3 St., Touristenhaus, 1 U St., Gipfel Y 2 St. Empfehlensiverth nur a u. b, fiir gute Fuss- ganger auch c. I. 1. D. TVolfsberg. Wolfsberg*) 461 m., (Gasthiiuser: Pfundner, Bossbacher, Schellander, Restaurationen: Bauth u. Solatli, Gasthausgarten Kaiser, Cafehauser: 'Buess u. Zintl; Reitpferde pr. Tag 6 Fl., Fahrgelegenheiten fiir 3 St. Einspanner 1 Fl. 50, Doppelspanner 3 Fl. 75, pr. Tag 4—5 Fl. bezw. 5—7 Fl.. nach St. Leonhard. Prablau, St. Paul u. Waldenstein 3 Fl. 50 bezw. 5. Fl. 50, nach Volkermarkt u. Unterdrauburg 5 Fl. 50, bez\v. 8 Fl.. nach Juden¬ burg u. Zeltweg, nur doppelspannig, 12 Fl., nach Judenburg taglich 2mal Postwagen in 5—6 St., Fahrpreis pr. Person 3 Fl. 80 u. 4 Fl. 41, diverse Auskiinfte: Verschonerungs-Verein u. Sect. des d. u. o. A.-Y. allda, autorisirte Bergfiihrer: Alex Bagger u. Albin Zangger. Stadt mit einschliesslich derVororte: 3561 E., Post- und Telegraphenamt, Bezirkshauptmannschaft u. -Gericht, Sparkasse, grafi. Henkel v. Donnersmarksches Forstamt, Volks- schule u. Fachschule fiir Holzindustrie, mehrere Aerzte, offentliche Apotheke, Schwimm- u. Vollbad, grosse Bleiweiss-, Senseu- u. JVagenfabrik, Lederindustrie etc.; liegt zu beiden Seiten des Lavantflusses reizend arn Abhange des mit dem stattlichen Graf Henkel ’schen Neuschlosse gekronten Vordergumitsch-Bergriickens, im Vollbilde des unteren Lavantthales und des langgestreckten Sauaipenzuges, wogegen von der Koralpe nur ein Theil des nord- westlichen Gehanges mit der sogenannten Landrichtenviese sicht- bar ist. Die Pfarrkirche St. Markuš mit hohem weithin sichtbarem Gallerie-Thurm, schonem romantischem Portale u. rundbogigem Kreuzgewolbe, enthalt selir alte Reliefs u. Grabdenkmale, ein Hochaltarbild „St. Markus“ von Schmid aus Krems, ein Bild, darstellend die Feuerprobe der hi. Kunigunde von Johann de BiiM 1667, am rechten 1. Seitenaltar ein den hi. Valentin dar- stellendes Bild von Mahlknecht in Miincben 1865, St. Anna- u. “) Sage Nro. 0 (Siclie Anhang II). **) Sage Nro. 98 (Sielie Anliang II.) 38 1. 1. Unterdrauburg (Lavantthal). VVolfsberg. St. Joachims-Statue in Holz geschnitzt von Knoll in Miinchen; wogegen sich in der Kapelle der schmerzhaften Maria eine Madonna wie man glaubt von Sassoferrato, 1605—1685, befindet. VonKirchengerathen sindbesondersbemerkenswertheine gothische Monstranze aus vergoldetem Silber, unter Bischof Gottfried von Bamberg 1611 angefertigt u. ein alter Reich. Wolfsberg ladet vermoge seiner vvahrhaft paradiesischen Lage und seines angenehmen Klimas zu liingerem Aufenthalte umsomehr ein, als einerseits Gasthauser gut und Bewohner ge- mtlthlich sind, anderseits aber von hier mit Bequemlichkeit die schonsten Alpentonren gemaeht vverden konnen. Kleinere Spaziergange von Wolf'sberg, h in und zu- rtick hochstens bis zu 1 Y_ 2 St.: 1) Besichtigung desdemGrafen Henkel von Donners- mark gehorigen u. von ihm erbauten Schlosses, 530 m, eines nur wenige Minuten ober der Stadt, inmitten eines Parkes -u. Ziergartens gelegenen Prachtbaues, dem nur tvenige in Oesterreich an die Seite gestellt werden konnen (Westminster Styl), daneben grossartige Reitschule, Gewachshauser ete. Schoner Ueberblick iiber die Stadt u. das ganze, so herrlich gelegene untere Lavantthal mit seinem anziehenden Wechsel von Peldern, Wiesen u. Wald, seinen zahlreichen Ortsehaften, Schlossern u. Burgruinen, die nicht nur den Grund des hier l 1 /, St. breiten Thales, sondern auch die Gehiinge der beider- seitigen Alpenziige beleben, wahrend im vveiten S. das mach- tige Massiv der Petsen n. tiberhaupt der osti. Theil der Kara- wanken bleich u. starr in dieses Bild voli lieblicher Harmonie hertiberschauen. 15 Minuten vom Schlosse siidl. entfemt u. durch guten Pahrweg verbunden, am Gehange des gleichen Bergrtickens u. nur durch den Schlossbachgraben getrennt, prachtvolles Mausoleum der verstorbenenGrafln Laura Henkel von Donnersmark, Tochter des beriihinten preussischenMinisters Graf Hardenberg, dort ebenfalls schoner Ueberblick auf das Lavantthal; — Bas Mausoleum, erbaut von Oberbanratli Stilhler, ein Quadrat von 30' zu einev Seite, vvelchem eine Vorhalle mit 27' Lange und 25' Brnite vorliegt; unter diesem Quadrate befindet sich die Gruft, aus der Vor- lialle hinab 22 Stufen. Der Fnssboden der Vorhalle selbst 14' tiber dem Brdboden. In derMitte der Vorhalle, vvelclie gegen das Thal einen offenen griecliisclieu Saulen-Porticus als Farade bat, liegt die Treppe zur Gruft, rvilhrend l. u. r. 8 Stufen in das Mausoleum fiihren. dessen Kanin vom Quadrate in ein Achteck iibergeht. Gegen die Vorhalle durch Siiulen _ getrennt, erhebt es sich kuppelformig tiber dieselbe und schliesst in sich einen in Marmor ausgeffilirten, von 6 Engelsgestalten getragenen Sarkophag, auf vvelchem in Lebensgrosse die Griifiu schlum- mernd ruht (Marmorarbeit vom bekannten Bildhauer Kiss in Berlin). Ein- lass z um Mausoleum beimWacliter desselben in einem Jagerliause nebenan. Unbedingt das Seliensvvertheste im Lavanttbale u. einzig in seiner Art ftir ganz Karnten. \Volfsberg. Untenlrsiulmrg (Lavanttliai). I. 1. 3» 2) nach Schloss Kirchbiichl, einem jenseits des Bahn- hofes idyllisch gelegenen, von reizenden Parkanlagen umgebe- nen Besitze des Herrn Herbert-Kerchnawe nur 15 Minuten nordwestl. von der unteren Stadt entfernt, mit einer werth- vollen Sannnlung von Gemalden, Kupfcrstichen, Lithographien u. Statuetten, (aus der italienischen Schide sind vertreten: Albani, Guido de Reni, Domenichino, Zuccardi, Baron Strudel, Schiavone; aus der niederlandischen: van der Yelde, Gerhard Honkorst, vanThielen, Gryf, Helmbrecker, Rembrand, Theodor van Tulden, Franz Neve, Arthur van der Neer; aus der deut- schen: Rugendas, Tammi, Fromiller etc.), welche jedem Freunde der Kunst zuganglicb gemacht sind. Fernsicht unweit des Sehlosses, am Gloriette ; dann 1 / i St. vom Schlosse \vestlich aufwarts der sogenannte Marienfels mit herrlichem Thal- Panorama bis zu den siidlichen Kalkalpen; —- 3) am slidl. Ende der Stadt durch ein nach N. abbiegen- des Gasschen, am Bergesrand entlang, voriiber an Gehoften, dem Grafenhof, Schloss Silberberg, nach St. Johann, 40 Min.,, mit alter Kirche (einstige Plarre von Wolfsberg); am ganzen AVege schone Blicke auf das Thal und gegen die Saualpe; Ruckweg kann auch auf der im Thale ziehenden Bez.-Strasse gemacht werden; — 4) von der unteren Stadt siidwestl., voriiber am Schlosse Paierhofen nach Neidau, 30 Min., ehemaliges Gestiit des Grafen Henkel von Donnersmark, nun Hengste-Depot. Halbtagspartien von AVolfsherg, Ausfliige hin u. z u r ii c k 2 u. n i c h t ii b e r 6 St.: 1) nach St. G-ertraud,*) 504 m., 1 St. (Gasthaus Schmidt •sehr empfehlenswerth, vorziigliche Kiicho und Keller, ausge- zeichnete stark besuchte Sommerfrisch - Station, Zeitschriften, Fortepiano, Kegelbahn, Schwimmbad, Jagd u. Forellenfischerei), Postarat, Pfarrkirche, Eisenhochofen zwischen hohen bewal- deten Bergriicken am Ausgange des Twimberger-Grabens, sehr windstill aber kuhi gelegen, tagl. 2malige Postverbindung mit AVolfsberg: man geht entweder durch die untere Stadt ap der Reichsstrasse gegen N. weiter, oder halt sich von der oberen Stadt, bevor man zur steinernen Brucke kommt, am L Lavantufer nijrdL, wo man durch den sogen. Lattenberg im Schatten des Buchenwaldes wieder zur Hauptstrasse bei der Ueberbrlickung des Lavantflusses gelangt (35 Min.). Hier halber Weg; dann entlang der Reichsstrasse, voriiber Frantschuch (grosse Holzstoff-Fabrik, Gasth. Hallenvirth), nach St. Ger- ') Sage Nro. 75 (Sielie Anlmng II). 40 1.1. Unterdrauburg (Lavanttlial.) Wolfsberg. traud, das man schon von fem sieht, Ton St. Gertraud durcli den Prdssing- u. Rasinggraben nach Schivanberg u. Lands- berg in Steiermark, s. Uebergange von Wolfsberg .S. u. A. 1. a.: — 2) ttber Schloss Kirchbiichl oder St. Jakob u. Pfaffen- dorf in westl Richtung nach Margarethen, 517 m, 1 St., ein beliebter Ausflugsort der Wolfsberger, grosses Pfarrdorf, 301 E. (gutes Gasth. Moser, bedeutende Kunstmiihle des Hm. Geinsberger). Hier endet der 5 St. 1. Weissenbachgraben, durch den ein Weg uber Klippilzthorl, 1636.6 m., insjenseitige Gortsčhitsthal zur Bahnstation Mossl (II. 4.) fiihrt (s. auch Uebergange von Wolfsberg S. 45); — 1 3) zur Kirche am Forst, 968 m, einen Auslaufer der Saualpe, mit sehr hiibscher Thalaussicht u. z. n. Margarethen 1 St., nnd von da aufwarts an den Bauernhofen Strobl und Grosshinterberger voruber nach dem Kamine zur Kirche. Abstiog bequemer zum Bauer Felfer, dann hinab zum Arling- bach bei Pollheim, 1 St., und von da uber Hattemlorf nach • St. Michael, y 4 St., und Wolfsberg, 1 St. ■ 4) nach St. Michael (Halbedel gut) u. Schloss Himmelau, in westl. Richtung, 1 St.; 5) in siidwestl. Richtung uber St. Thomas, 30 Min., nach St. Marein, Pfarrdorf (Gasthaus Kramer- und Strecker- wirth gut), 30 Min., mit doppelthtirmiger Kirche, in gothischem Baustyle und mit herrlichem Gelaute (4 Glocken zus. 5620 Pfd. schcver); in der Kirche gute Gemalde, Grabdenkmale der grafi. Familie Rosenberg und der Reissberger; Siegelsdorf, 474 m, V, St., Gasth. Wirth und Miinzer fiu- bescheidene Anspruche, u. Schloss Thurn, 10 Min., 526 m, einern ehemaligen Sommer- aufenthalte der Furstbischofe von Lavant, jetzt dem Jesuiten- orden gehorig. I 1 /, St. ober Thiirn liegt die Ruine des Sehlosses Beissberg*), 792 m, am Abhange der Saualpe, eine der altesten Burgen des Lavantthales mit .sehr lohnender Aussicht auf St. Andra u. Wolfsberg u. die in ihrer ganzen Machtigkeit gegentlber sich erhebende Koralpe. An der Kirchen- mauer zu St. Peter am Reissberg Romersteine. Von Reissberg ins Gortsčhitsthal (s. Uebergange S. 45); — 6) von Wolfsberg obere Stadt uber St. Johann (s. S. 39), 3 / 4 St., u. Michaeldorf, 3 / 4 St., nach Schloss Reideben, 620 m (ehemaliges Gestttt), */ 2 St., u. Ruine Hartnei ds tein, 3 / i St., am Fusse der Koralpe hoch und sehr romantisch gelegen, mit lohnender Aussicht auf das Thal und die gegenilber liegende Saualpe. ') Sage Nro. fi. Anli. 11. VVolfsberg. Unterdrauburg (Lavanttlial). I. 1. 41 Tagespartie nach dem Kurorte (Sauerbruiineii) Priib- lau, hin u. zurftck 7—8 St. Dahin fiihrt: a) die Poststrasse liber St. Oertraud (siehe Halbtagspartie von Wolfsberg 1.) und durcli den pittoresken Twimberger- graben zum Schlattivirtli, 637 m, 3 1 /, St., to sich links in einem Seitengraben eine gute Fahrstrasse abzweigt, auf lvelcher man in 1 / 2 St. Prablau erreicht. b) ein Landweg von der zrno Bahnhofe flihrenden Strasse r. abziveigend nach Atien, 1 /, St., und durch den Graben aufvvarts zum LinselmilUer (Whs., scluvhfeihaltiger Sauerling), IVa St., von to 5 Min. veiter ivieder- ein Fahrvveg r. auf- ivarts theihveise durch Wald in 3 / 4 St. ziun Dorfe Prahi*), 921 m (Gasthaus, Kirche mit Romersteinen) und dann theils durch Felder, tlieils Wald an einer Kapelle voriiber in 1 /„ St. nach Prablau fiihrt. c) an der Poststrasse oder durch den Lattenberg nach St. Gertraud, 1 St., dann liber die Lavant und durch das Eisen- werk die Erzstrasse aufwarts, sehr romantisch, durch Wald und an Felspartien voriiber zur unteren und oberen Stein- bauerlmbe, 1V 2 St., dann 1. am Wirthshaus Konrad voriiber zum Jodl am Eck, 3 / 4 St., u. ivieder 1. zuerst ab, dann aufVarts nach Orabern*'), 920 m. (einf. Gastli., alte Kirche mit dem Grabmale des im 11. Jahrhundert gestorbenen Grafen Wilh. von Friesach und Zeltschach, dem Gemalile der Griinderin des Domes in Gurk, der heiliggesprochenen Hemma, pracbt- volle Lage), 1 St., u. Prablau. 1 St., Tour a mit “VVagen, b und c nur fiir Fussganger. Kurort Prablau, Quelle 792 m, Wolmgebiiude 828 m, liegt an einem Auslaufer des 1415 m. hohen Schulterkofels, umgeben von herrlichen Voralpemvaldern, und ist mit allem Comfort ausgestattet. Torziiglicher schon Jahrhunderte bekannter Alpen-Sauerling (siehe Anhang 1), Sauerbrunnen u. Fichten- nadel - Bader, Inhalationen, Molken- und Luftkur, Quartier- bestellungen bei Badearzt Dr. Bancalari, Curzeit Mai bis Oktober, Sauerbrunnenversandt jahrl. 400,000 Flaschen unter dem Namen Prablauer Sauerbrunnen. Hiibsche Ausfliige auf den Kragler-Kofel, 975 m, 1 j 2 St., und von diesem den Kamni aufwarts weiter verfolgend auf den Schulterkofel, 1415 m, P/4 St., event, den Hohemvart, ') Sage Nro. 18. Anliang 1J. ‘) Sage Nro. 1Ž2. IV. 42 I. 1. Un ter d rau h u rg (Lavai 1 ttlial). "VVolfsberg. 1820 m, 2 St. Von Prdblcut nach St. Leonhard in I. 1. E. liber Sctaloss Wiesenau, 1 St. Bergbesteigungen von WolfsbeTg, 1— l 1 /, Tage. 1) Besteigung der Koralpe (hochste Erhebung Speikkogel'), 2136.4 m, 5—6 St. (Flihrer gerade nicht erforderlich, aber fur alle Falle besser): a) auf Fahrvveg durch den Schosbachgraben rechts zimi und durch den Katzelliof am Vordergumisch, dann weiter in den Wald und den ersten Querweg rechts aufwarts an mehreren Bauernhofen und einem Steinkreuz vorliber zum Weg- bauer und einen Graben, von welchem weg man steil aufwarts zum Bauern Haas, 2 St., gelangt. Von hier roth markirter Weg; unter dem Zoderkogel (unterwegs Wasser, Schlogel- brunri) vorliber zum Wegzeiger (Abziveigung des Weges in die Rating nach L), 1 St., und dann anfanglich nahezu eben durch prachtvollen Hochcvald, spater aber etwas steiler am Elsenbrunnen vorliber, einen Reitweg liberquerend, zur aus- gedehnten Landrichter- Wiese (bereits liber Holz), l 1 /^ St., und tinks hinauf zur Sipflhutte, 1695.6 m (Heulager), l / s St. Nun geht man liber die Landrichteriviese weglos gerade auf- warts in die Mulde zwischen Steinschober und Steinschneider, in welcher man zu einem Fahrweg gelangt, welcher ohne erheb- liche Steigung zum Touristenhaus, 1962 m (6 Schlafzimmer mit 16 Betten, a 40—60 Kr., Heulager 20 Kr., Gastwirth- schaft nach Tarif), fiihrt. Von da zum Gipfel */ 2 St. b) liber St. Johann, 3 / i St., zur Kirche auf "der Rieding, 1V 4 St., dann fort auf Fahrweg hinauf zur IVegscheide. 1 St., und iveiter wie a. c) durch den Pressinggraben, u. z. zwischen Frantschach und St. Gertraud, 1 St., rechts in den Graben nach dem Fahrwege an der Hofbaursage, 3 / 4 St., vorliber zur Zmesel, 674 m, */a S*-) dann rechts in den Rassinggraben, fort 'am Fahrivege aufwarts entlang des Baches zu einer Sage, 1271 m, 17 a St, rechts beim Teufelsthorl vorliber zur Wegscheide, 1 I„ St., und dann wie ad a. 2) auf die Grosse Saualpe*), 2079.9 m., 5—7 St. Die *) Reiche mineralisclie Vorkommnisse: Die Eklogite spielen auf der Saualpe eine besondere Rolle unter der Lokalbezeichnung „Saualpit“ und bilden z. B. die Getrusk und die kleine Saualpe, wogegen die gi*osse Sau- alpe auf ihrer liochsten Erhebung aus Gneis besteht. Die Eklogite, sclion durch die Schonheit der constituirenden Bestandtheile ausgezeichnet, sind noch viel interessanter durch die zahlreiclien mineralogischen Seltenheiten, die sie fiihren, und von denen Sphene, Titanite, Rutile, Pistazite, Epidote, .Perikline, Quarze, Cvanite, Rhatizite, Granaten, Zoisite, Hornblenden, Zirkone, Carnitine, Apatite, Pyrite und Titan-Eisen aufgezahlt zu vverden verdienen. Grosse Saualpe. Unterdrauburg (Ivaiittlial). I. 1. 4 ',i Saualpe ist ein langgedehnter Gebirgszug, zusanmienhUngend im N. durch das Klippitzthdrl, 1642 m, mit dem Hohemoart, 1820 m, der Pressneralpe, 1876 m., der Weitalpe od. Zirbits- kogel, 2897 m, \velch’ letzterer Steiermark angehort, u. nach S. allmahlich sich in die Gegend von Volkermarkt vevflachend, allenthalben reich an interessanten Mineralien, vorztiglich aber Spath- u. Brauneisensteinlagern, daher der vorziiglichste Berg- bau, namentlich auf der Westseite gegen das Gortschitzthal, dem Hauptsitze der kamtnerischen Eisenindustrie, hier zu Hause ist. Auf die Grosse Saualpe gelangt man am be- quemsten entvveder fiber St. Michael, s / 4 St., am Schloss Himmelau voriiber nach Pollhcim, */ 4 St., dann fort auf Fahr- weg (auch abkilrzende Fusswege), grosstentheils durch Wald, den Lading aufwarts zur Egidi-Kirche, 1009 m., 1 St., und von da am Kamme \veiter iiber den Jirschenkogel, 1122 m, Hofkogel, 1351 m, an der Siidlehne des MarhaUberges, 1572 m, zur Alpenregion und durch diese hinauf zur Hiihe, 3 St. (ktirzester Aufsteig), od. von Wolfsberg iiber St. Mar- garethen, 1 St., Forst (Pfarrdorf), 3100 m, 1Y 2 3t., auf die Foret- od. Kirchbergeralpe, 2 1 /, St., und dami strdi. gewendet iiber das sogen. Getrusk , 2050.4 m (Felswand nach O. ab- sturzend 1 , auf die Grosse Saualpe, V/, St., u. von der Kirch¬ bergeralpe nordl. in 3 / i St. auf den Geyerkogel, oder von Wolfsberg liber St. Martein, 3 / i St., Siegelsstorf, St., zur Ruine Reisberg, 792 m., 1 St., dann am Rucken des Reis- berges auf Fahnveg aufwarts iiber den Moserkogel, 1201 m., auf den Alpenboden und durch diesen hinauf zum Speikkogel, 1899 m., 3 St., dann rechts auf die Grosse Saualpe, 17» St., oder endlich von Wolfsberg iiber Hattendorf, 3 / 4 St., zur Sage am Ausgange des Arlinggrabem, */* St., dann auf Fahrweg am linken Bachufer zur Einmiindung des Witrabaches , 1 St., und im Hauptgraben weiter an vielen Hausmlihlen voruber zur Bachiibersetzung, iy 4 St., grah. Henkel’ schen Jagdhause, v 4 St., links durch Wald steil empor auf die Ladinger-Spitze, 2 3 /„ St., oder durch den Graben iveiter voruber an der Jakob- paiili-Schlvaig zur Hohe (letzterer Weg leicht zu fehlen). Saualpe sowol als Geyerkogel, 1912 m, bieten herrliche Aussichten iiber das ganze Lavantthal mit Wolfsberg, St. Andra u. St. Paul, den grossten Theil von ganz Unter- karnten u. auf die stidl. Kalkalpen. Wer eine forcirte Tour von V/, Tagen nicht scheut, kann den ganzen Rucken der Saualpe begehen, indem er iiber Rei-ssberg ansteigt, dort, oder auf einer der Alpenhiitten iibeniachtet, und am nachsten Tag zur Klemen Saualpe, von dieser zur Grossen steigt, den Riicken iiber Getrusk, Kirchbergeralpe bis auf den U ]. I. Pnterdrauburg (Lavantthal). Uebergiinge v. \Volfsiierg. Gegerkogel verfolgt u. von diesem entiveder durch den Ley- inaldgraben od. Klippitzgraben (beide vereinigen sich beim Sagmeister in den Weisseribačhgraben ) in den Weissenbach niedersteigt, welcher bei Margarethen in das Lavantthal aus- miindet. (Geyerkogel— Wolfsberg 4Y t St., vom Weissenbach- graben heraus Fahriveg.) — Abstiege ins Gortschitz- thal (II. 4.): a) siidl. auf den Sattel zwischen Kleiner u. Grosser Saualpe, */„ St., dann ivestl. nach St. Ostvald (von der Waldregion an Fahrweg), Vj, St., u. Eberstein (Bahn- station der Strecke Launsdorf-Huttenberg), \ l j„ St., untenvegs Ansicht der Ruine Horenburg (r.); bi von der Grossen Sau¬ alpe nordl. auf den Sattel vor der Kirchbergeralpe, 1 St., dann nordivestl. abiviirts nach Lolling, 2 St., u. von hier ent- weder nach Station Mossl, 1 St., oder liber (auch durch) den Erzberg, 1377 ni, nach Heft, 2Y S St., u. Station Huttenberg. Y 2 St.; — c) von der Grossen Saualpe entlang dem ganzen Riicken nach N. zuni Gegerkogel, 2Y 4 St., u. dann liber das KUppitzthorl (tiefste Einsattelung zivischen Gej-erkogel und Hohenwart, resp. Sau- u. Zirbitzalpenzug), 1 j,, St., nach dem Aldengehofte in der Stelsing (gutes Wirthshans), 1 /, St., u. nach Lolling, l 1 /. St., od. von Stelsing, resp. gleich vom KUppitzthorl norchvestl. unter dem Hohemoart hinab in die Mosins, l l / 2 St., u. nach Heft, 1 f 2 St. (II. 4.). Uebergiinge von Wolfsberg nach Steiermark: a) nach Eibisvvald, 11 St., u. zwar bis zimiUnterkunfts- hause unter dem Speikkogel, 5 St., von da stidwestl. zur Bodeli- huite (gute Unterkunft), l 1 /. St., dann tlieils auf Steig-, theils auf Fahrvveg fort slidivestl. nach St. Ostvald, 748 m (gutes Gasthaus. Brettersagen etc.), 2Y ? St., u. nach Eibisivald, 862 m (Fischer gut), 2 St.; von Eibisivald nach Bahnstation Wie s (Eingangslinie A. 1. a.), 1 St. Ausiliige von Eibiswald (industrieller Ort): Besuch des Possruck, osti. Auslaufers der Koralpe bis zur Mur u. Drau; — Strasse liber den Radlberg, 670 m, nach Station Mahren- berg (eigentlich Wuchern-Mahrenberg) der Bahn Marburg- Franzensfeste (Eingangslinie A. 1. c.); — lohnender Weg liber die Hcihe, u. zivar liber St. Lorenzen, Kirche u. Wirthshaus am ivestl. Punkt, 2 1 LSt., bis zum hochsten Punkte der Strasse 1 St.; — nach St. Pongratz, 900 m, (Kirche, 1 j, St. unter- halb Wirthshaus), 2 St., lohnende Aussicht auf Mittel- steyermark bis Hochschivab, Abstieg nordl. gegen Haag in der Nahe von Arnfels, V/ 2 St., od. auf dem Bergriicken iveiter, 2Y„ St. bis zur Ortschaft Kappel, 970 m, nach Heiligengeist, 985 m (Kirche mit Aussicht), 2 St., hinab nordl. nach Lent- Uebergiinge v. Wolfsberg. Unterdraulmrg (Lavanttlial). I. 1. 45 schach, siidl. nach Station Lorenzem, od. siidostl. auf dem Berg- riieken weiter iiber Heiligenkreus nach Marburg (A.l.c.); — b) nach Schwanberg, 9. St., od. Deutschlands- berg, 8 St. (Eingangslinie A. 1. a.), entvveder tiber Vorder- gumitsch zum Wegzeiger in der Rasing, 2’/ 2 St., dann durch den Hintern Rasinggraben (Alpenwirthschaft), nordostl. iiber die Hohe, l 1 /, St., ins Bčirenthal (Alpenwirthschaft, Forster- haus), 3 / 4 St„ St. Maria auf der Glashutte, l 1 / 4 St. (Wirths- haus gut), dann iiber Trahiitten (Wirthshaus) in l 1 /. St. nach Deutschlandsberg, 872 m. (Fritzberg, Stetzer, Treiber), od. von Glashtitten entlang dem Bergriicken abwarts nach Schinan- berg, 431 m. (Fleischer, Miillenvirth), 2 1 /, St.; od. 2) iiber Frantscliach, 3 /, St., durch den Prbssing-,, dann Rasing¬ graben od. Himmelreichgraben auf die Hohe, 4 St., u. weiter wie unter a; od. 3) iiber St. Gertraud, 1 St., u. den Goselberg auf die Hohe unter der Handalpe, 1851 m, 4 St., von da gerade osti. abwarts nach Maria auf der Glashutte, 1 St., u. weiter -vvie unter a. Uebergiinge von Wolfsberg ins Gfortschitzthal (II 4.): der vorziiglichste, weit bequemste u. kiirzeste fiihrt iiber das Klippitzthdrl in die Lolling u. nach Mossl od. (weiter) durch die Mosinz u. Heft nach Huttenberg. Man geht iiber St. Mafgarethen, 1 St. (zwischen hier und Klippitzhof an der 1. Bergseite am Preinis die Filial-Kirche St. Primus am Preims mit aussen eingemauerten Romorsteinen), durch den iibrigens monotonen Weissenbachgmben aufwarts zum Klippitzthdrl (1. Gegerkogel, r. Hohenwart; kurz vor dem Uebergang Ver- einigung mit der von St. Leonhard heriiberfiihrenden Kohlen- strasse), 4 St., dann entweder hinab in die Stelsing, 1 / 2 St., Lolling, 1V 2 St., Mossl (Bahnstation, II. 4.), 1 St., od. vom Klippitzthorl nordrvestJ. in die Mosinz, 1Y 2 St,, Heft, V, St., Huttenberg, */, St. (Bahnstation, II. 4.). I. 1. E. Von Wolfsberg nach St. Leonhardt und bis zur Landesgrenze. Von Wolfsberg zieht sich die Reichsstrasse weiter nordl. iiber Frantschach, grafi. Henkelsche Cellulose-Fabrik, wo im Jahre 1838 durch die Gebr. Rosthorn das erste Schienen- walzwerk in Oesterreich erbaut und in Betrieb gesetzt worden ist, 3 / 4 St., St. Gertraud, I. 1. D, (Schmidt; grafi. Henkel’- scher Eisen-Hochofen), u. den 2‘/ 2 St. langen pittoresken Twim- bergergraben (Fiuss u. Strasse hart aneinander, hoch oben an der r. Thalseite der Eisensteinbergbau Wdlch, beim Rader- ivirthf 3 / 4 St., voriiber nach Tivimberg (zerstreutes Dorf, Gast- haus), mit einer schonen Burgruine, welche am Zusammenflusse des iValdsteinerbaches u. der Lavant auf einem hohen Felsen thront u. in friiherer Zeit, wegen ihrer besonders giinstigen Lage 4 « 1 . 1 . Unterdranlrarg (I.a\aiittlnil). Uebcrg&nge v. tVolfsberg. am Vereinigungspunkte zneier Strassen, den jeiveiligen Besitzern cine wahre Zwingburg far arine u. reiehe Wanderer bot. Seitentour iiber Pack nach Koflach u. von dort iiber den Grossing nacli Obdach (in Steiermark): von der HauptstrasSe zweigt sich bei Twimberg die Strasse iiber die Pack nach Bahnstation Koflach in Steiermark ab, 8 — 9 St. Sie fiihrt entlang dem Waldensteinerbach aufwarts nach Waldenstein, 739 m (gutes Gasthaus, Eisensteinbau in unmittelbarer Niihe, Hochofen, Schloss), stidwestl. davon auf dem Berge Theissenegg *) , hiichstes Pfarrdorf im Lavant- tliale, 1140 m, 1V 2 St., dami hinauf nach Breitenegg**), 1074 m, Pfarrdorf (Wirthshaus), 1 St., auf die Grenze zum Uehergang „bei den vier Thdren“, 1166 m, 2 St., u. hinab nach dem- steiermarkischen Dorfe Pack, 1115 m (Schuster), Vi St., Edelschrott (Atthofer), 2 St., u. nach Bahnstation Kof¬ lach, 442 m, l 3 / 4 St. A. 1. a., (Brauhaus; grosser Markt, daselbst u. in dem 1 /, St. entfemten Lankoivitz Kohlengruben, Knotenpunkt mehrerer Strassen), von \vo man auf der Haupt- strasse liber Sala zur Stubalpe, 1271 m, tiefste Einsattelung des Gebirgszuges von der Brucker Hochalpe bis zum GrOssing bei Obdach, und dann abivarts nach Weisskirchen (Post, Fleischer) gelangen kann, zu Fuss nicht lohnend. Fiir den Besuch des letzteren Theiles dieses Gebirgszuges geht man iibrigens am besten von Kiiflach nach Lankoivitz, */ 2 St., zum Soldatenhaus, B 1 /, St., zum Almhaus, */ t St. (daselbst zwei einfache Wirthshauser). Langs einem Zaun am Abfalle des 1lappelkogels, 2000 m, 1V 2 St., dann zum Speikkogel, 2 St., zum Grossing, 2235 m, 2 St. (hochster Punkt dieses Zuges; Aussieht beschrankt: Theile der Sulzbacheralpen, Sau- alpe. Ankogel); nun steil hinab zur HaUerhiitte, 1 St. (Wasser), u. iiber Weisssteineben, Flecksattel, Predali 3V, St., nach Obdach (Schreiber, Post), 3 1 /, St, Bald nach Tivimberg verlasst die Strasse, stets ansteigend, den Twimberggraben u. erreicht beim Schlattwirth 3 / i St. (1. Ab- zweigung einer Seitenstrasse nach dem Alpenkurort u Sauer- brunnen Prdbel S. 41), das obere Lavantthal, u. gleichzeitig iverden auch 1. die Abhiinge der hohen Zirbitzalpe, r. die Peterer- u. Leonharderalpe sichtbar. An dem an der Berglehne liegenden Pfarrdorfe Schiefling vorliber, erblickt man bald, nur ivenige Schritte 1. von der Strasse entfernt, Schloss Wiesenau, ein in neuerer Zeit umgestaltetes Schloss, Besitz des Grafen Henkel v. Donnersmark, ivelches deshalb interessant erscheint, iveil noch IViesenau. Unterdraulmrg (Lavantthal). I. 1. 47 in den dreissiger Jahren der berlihmte Astronom der Wiener Stermvarte, Johann Tobias v on B tir g, im Familienkreise des damaligen Besitzers mehrere Jahre hier lebte u. auoh stari). Die Parisei' Akademie ertlieilte ihm ztvei Mal den Prels, u. die be- riilimtesten geiehrten Gesellschaften Europa’s tvetteiferten, den Mann, der durch seine Mondestafeln der Wissenschaft u. Schifffalirt so entschiedene Vortheile verschafft hatte, /u ilirem Mitgliede zu emennen. Er stavb 18:11 n. ruht im Friedhofe der Ivirclie St. Leonliard. Bei Wiesenau mtindet, aus dem Zirbitz-Saualpenzuge kom- mend, der Klieningergraben, dadurcli von Interesse, dass schon unter Kaiser Arnuif der Gold- u. Silberminen EnvShnung ge- schieht, die in ihm verborgen tvaren (noch vor vvenigen Inindert Jali- ren herrschte liier ein tlberans reges Leben, indem noch die Fngger von Augsburg, die bereits imBesitze derBergtverkezuSclnvaz inTirol, derGold- u. Bleigruben in Oberkarnteu, soivie zn Schemnitz in Engarn \varen, audi einen grossenTheil des Oberlavanttlialer Goldbaues tlieils pačlitiveise, theils eigenthiimlicli an sich brachten u. eben hierdurcb die oftere Amvesenheit des beriihmten Theophrastus Paracelsus, 1537, veranlassten. Die Metallschiitze sind lange schon versiecht, dafiir aber entquillt dem Klienin- gergraben ein Sauerling, tvelcher jedocb dem vom nabeliegenden Prabel naclistebt. In y 2 St. ist St. Leonliard*) (Sclilaffer, Post, Licht- negger, Tripotd), 721 m., Stadt mit 1020 E., Bezirksgericht, Steueramt, Postamt, Eisenschmelzwerk, erreioht. Ausserlialb des Ortes osti., 10 Min., am Bergesabhang die vor Kurzem zmnTheile abgebrannte aber in ilirem alten herrlichen Baue erhalten geblie- bene und renpvirte gothische Kirche zum Heiligen Leonliard mit besten Glasmalereien aus dem 15. Jahrh. u. Fliigelaltar von 1513, tvesti, iiber der Stadt die letzten Ueberreste der Burg der einstigen Herren n. Kitter von St. Leonliard, vvestlich 3 Min. ausser der Stadt an der Lavant eine Kuranstalt (Schwefelquelle von 11 G. R.) mit kalten u. warmen Badern. Seitentouren von St. leonliard: nordl. an der Haupt- strasse am Eisenlioohofen voriiber, dann r. abliegend in 3 4 St. nacli Scliloss Liechtengraben u. zur Ruine des Painhofes, dann in 3 St. auf die Leonlmrderalpe, 1941.4 m., (nicht lolmend). — Uebergang iiber die Hirscheggeralpe, 1690.4 m, nacli Hirschegg in Steiermark, 5—6 St., von dort nacli Edelsclirott. 3 St. — Uebergang ins Gortschitzthal nach Lolling auf der Kohlenstrasse (aueh zufahren 1 , u. zwar iiber Kl-ienhtg durch den Graben zum KUppitsthorl, 3 St., Stelsing, V, St.. Lolling, Vj, St. (II. 4.). Von St. Leonhard aus das Lavantthal tveiter aufwarts kommen wir am Hochofen von St. Leonhard */ 4 St. voriiber zum letzten Ort Kamtens Reichenfels, 809 m, 1 St. ( Wein■ berger, Stuckler), Markt 469 E. An s 11 ii ge von Reichenfels: auf die Petereralpc . 1836.4 m, 3 St., nicht lolmend. *) Sage Nro. 99 (Aiihang' II.) 48 4 , 1 . Untcrdraulmrg (Lavantthal). St. Leonh., I)axwirth. Von dort erreichen wir in 3 / 4 St. die Landesgrenze beim Dazinirth, 847 m. Wegen der Fortsetzung des Weges iiber O b d a c h nach Judenburg s, A. 1. b. Ausfliige vom Daxwirtli: zum Lavantsee u. auf den Zirbitzkogel (Steiermarki, 2897 m. Hinter dem Gasthaus zum Daxwirth fiihrt iiber Wiesen u. Felder duroh einzelne Bauernhofe u. Waldpartien cin ziemlich betretener Gebirgspfad r. aufwarts, anfanglich steil, in l 1 /, St. nach St. Anna, 1289 m, (zum Uebernachten), u. von da am Kamme iiber das Geis- berger-Eck, 1865 m, 1 St., zur Kaiserhiitte, 1620 m, l*/ 2 St., 1 / 2 St. weiter betritt man den Alpenboden Rothhaide, verliisst allmahlig den Kamni 1. einen Graben tiberquerend u. gelangt an einem Kreuz vorilber zum Lavant-Vah, 1 St., und Lavant- See (Ursprung der Lavant), 2046 m, */? St., iiber welchen sich der Zirbitzkegel erhebt, 1 St. (Schutzhaus), 5 M. unter- halb desselben Quelle. Der Lavantsee sowol, als der etwas siidl. durch einen Bergriicken getrennte, eben so romantisch gelegene Wildsee enthalten Salblinge.) Von der Hohe se-hr lohnende Aussicht (Gebirgsaussicht voin Schneeberg bis Hoch- golling, Kalkalpen im N. u. S., Tauerntbalansicht, namentlich Mur- und Lavanttbal, Mittelkarnten). Abstiege kann man nehmen: 1) nach Judenberg (Steiennark, A. 1. b.): auf der Schneide hinab iiber Weiden (1 unten die Lindenhiitte u. der Wildsee) zur Rothheidenhiitte. 1 St., St. Wolfgang, l x / 4 St, Juden¬ burg, 2 1 /, St.; 2) nach Neumarkt (Steiennark, A. 1. b.): entweder sanft abwarts iiber die WeiteAlpe, (Bartlhittte) nach Muhlen in Steiermark (sehensiverther Fali;, 2% St., u. von da entweder nach Neumarkt, 2 St., oder Einod (Bad, gutes Gast¬ haus, Haltestelle der Rudolphsbahn), 2 St., oder nach F r i e s a c h in Karnten. Balmstation (II. 1.), 8 St.; — 3) auf dem lang ge- zogenen Riicken der Alpe nach S. zur Pressneralpe, in Karnten (grosse Kaserei, auch Unterkunft), 2 1 / 2 —3 St., u. dann hinab iiber St. Johann am Pressen, s / 4 St., nach Heft l 1 /. St., u. Hiit- tenberg (II. 4.) Bahnstation der Launsdorf-Hiittenberger Ziveigbahn. Man kann auch von der Pressneralpe iiber den ganzen Hohenzug u. iiber die Angerlalpe, 1 St., Hohenwart, l‘/j St., hinab zum Klippitzthorl, 3 / i St., gelangen, u. von dort entweder in das Lavant- oder Gortschitzthal (II. 4,) absteigen. Pravali. Pravali. I. 2. 4H I 2. Pravali. Priivali, 427 m, Eisenbahnstation, Dorf mit 938 E. ( Post nnd Fuchs, gute Gasthauser); in dessen Niihe ( J / 4 St.) die Ort- schaft Pfarrdorf, 1525 E., vorziiglich von Eisenarbeitern und Bergleuten bevvohnt. Pravali, der alpinen Montangesellscbaft gehorig, ist das grosste der Eisen-Raffinirwerke Karntens and eines der grossten in Oesterreich, mit modernstem Hocllofen u. Bessemereibetrieb, vorziiglich selienswertli \vegen der grossartigen Reversir-Walzwerksaulage und Giesserei mit Cupol-Oefen, Drehbanken, Hobelmaschinen, Dampfhammer, des Puddlings- u. Walzwerks mit Puddelbfen, 8ehweissbfen fiir Braunkohlen-Feuerung, Siemens-Schvceiss- ofen etc., mit DampiMmmern, Dampfiuascliinen, Turbipen etc. 2 Coaks- Hochofen (erste derartige Anlage in den osterr. Alpenlandern) mit einer Erzeugungsfahigkeit von jahrbcll melir als 150,000 M. C., Produktionsfiiliig- keit des ilaffininverkes: Gusswaaren u. Maschinen jahrl. ca. 10,000 M. C., aii- Eails-, Grob-, ilittel- u. Feineisen, Maschinenstiicken, Schiffs- und Kessel- Blechen 100,000 M. C. : ‘ji St. sfldl. von Pravali im (iebirge der Bvaunkolilen- bergbau Liescha mit 814 Bergarbeitern, Produktion jiihriich ca. 700,000 M. C. Kohlen. Ausiliige von Pravali: 1) auf der Fahrstrasse iiber Pfarrdorf, 1 / i St. nach Gnttenstein 398 m., (Gasthaus Kleinlercher, Reichel, gut), 3 / 4 St., Marktflecken mit 687 E., in schoner Lage, hart an der Eisenbahn; dariiber Seliloss Oamsenegg; unweit, 1 L St., Gut (Schloss) Streiteben mit grafi. Thurnschem Stahlpuddlingsiverk (jahrl. Produktion 13,000 M. C. Rohstahl und 10,000 M. C. Brescianer- u. Federstahl); iiber dem Markt, siidl., Ursulaberg, 1696 m, von hier bequem in 3y 2 St. zu besteigen, mit lolmen- der Aussicht (Abstieg auch iiber Liescha naoh Pravali, 3 St., von tvelcher Seite der Aufstieg auch nicht beschwerlich ist). Von Guttenstein iiber Kottelach zur Rdmerquelle (s. Anz. f. Touristen), 1 St., vorziiglicher Aipensauerling u. Kurort mit guter Unterkunft und Verpflegung, schone, schattige Spazier- gange, lohnende Besteigung des Ursulaberges, 3 St. Von Guttenstein nach Windischgriitz (A. 2. c.) 3 St. Ž) auf den aussichtsreichen Ursulaberg (bequeme Tour) 4 1 /, St., u. zwar auf schoner Fahrstrasse durch den Lieschaner- Giriben hinauf nach Liescha, 552 m, 982 E., (gutes Werks- gasthaus, grossartiger, zum Werke Pravali gehiiriger Braun- kohlenbergbau), s / 4 St., und von da zuerst aufwarts, dann eine Zeit ziemlich eben voriiber an den Bauerhiifen Mottnik, 630 m. Juch 695 m, Peschnik 705 m, Mocigoj 700 m, Kottnig 698 m, zum Karbauz 805 m, wo der Weg steil den Homberg hinan zum Kreuz beim Koos 1060 m, und dann zumGodezbauer 1090 m. 2 St. fiihrt, Von hier steigt man an der Nordivestseite des Amtbor-Jabornegg, Karntnerfiihrer. 3. Aufl. 50 I. 2. 1. Bleiburg. Plavali, Bleiburg. Berges fort duroh hochstammigen Wald zu einor Wegtheilung (Pleschutsnig), 1195 m, 3 / 4 St., dann ziemlich steil auf den westl. Hauptgrat des Berges, wo bei 1480 m die Alpemveiden beginnen, 3 / 4 St., u. dann auf einer Serpentine zur Hoke, */•> St., vonwelcher sudostl. 12 m tiefer sich die grosse Wallfahrts- kirche und um weitere 14 m. tiefer das Unterkunftshaus Pleschutsnigs (Betten, auch Thee, Kafifee, Wein, Bier, stets vor- riithig, Essvvaaren jedoch sind nicht zu bekommen, daher mitzu- nehmen!!!) befmden. Herrliehe Rundschau bis zum Donati- berg bei Rohitsch u. den Tauern, vorzuglich schon Sulzbacher Alpen, Lavantthal bis St. Leonhard vollkommen sichtbar, iiber- haupt auch schone Thalanblicke. Abstieg- auch iiber Romer- quelle, 2 1 /, St., Guttenstein 1 St., nach Pravali 1 St. 3) auf guter Strasse durch das Mie s tkal aufwarts nach Mies, l 1 /,St. u. vondanach Schivarsenbach, lV 2 St. (La.) EOF - Pravali sowol, als die nachstfolgendgn Statibnen Bleiburg u. Riihnsdorf sind die karntnerisclien Ansgangspunkte fiir die Sulzbacher Alpen, den slidostl. Theil der kaniisclien Alpeu resi*, der Karawanken, \velche sich an der dreifaclien Grenze von Steiermark, Kanite n u. Krain aut- banenu. in Steiermark Sannthaler- od. Sulzbacher-, in Krain Steiner- alpen, in Karnten theils Vellacheralpen, theils Vellacher- od. Seelan- d e r k o t s c h n a heissen. \V 'aldigeVo rgebirge mit liochst interessanten Thalerji, wie das steyermarkische Logar-, das karntnerisclie Yellacher- u. See- lander-, li. das krainerische Feistritzerthal, bis iiber 2559 m holie u. schroffe Kalkspitzen, die sich oft beiuahe senkrecht vom Thalboden er- lieben, bilden den Hauptcliarakter dieses liochst interessanten Gebirgs- stockes (Ausgangspunkte fiir Bergbesteigungen in den Sulzbacheralpen von Steiermark u. Krain aus s. A. 2. a. n. B.). Im Gebiete der Sulzbacheralpen vvird ineist slovenisch gesprochen, daher man stets solclie Fiilirer nehmeii soli, die beider Sprachen machtig sind. I. 3. Bleiburg. Bleiburg', 475.3 m, Eisenbalmstation, in deren Nahe grosse Grafiich Thurnsche Bierbrauerei Sorgenclorf mit sehenswerthen Kellem; 20 M. entfemt Stadt Bleiburg (Stadt Wien, Elephant, Krone und Vlila Miihlbacher in reizender Lage vor der Stadt), 1063 E., Bezirksgericht, Steueramt, Post- und Telegraphen-Amt. Uber derselben altes Grafiich Thurn’sches Schloss mit prachtiger Aussicht von der Terrasse. Die Lage Bleiburgs ara stidostl. Ende des von N. herabziehenden grtinen, weiten sogen. Jaunthals im Angesicht des im S. 2114 m aufsteigen- den felsigen pittoresken Petzengebirges ist reizend. Ausfliige von Bleiburg: 1) auf die Petzen, 2114 m, 6 St.: am osti. Ende des Stationsplatzes Bleiburg vortiber auf dem Fahrvvege in 1 St. oder auf dem Steigwege gerade durch den Wald in 40 Min. Bleiburg. lileibnrg. I. 3 . 51 nach Feistritz, einera am Fusse der Petzen zerstreut liegen- den Orte mit 379 E. u. nahem Bleischnielzwerk, in welohem die auf der Nordseite der Petzen in einer Hiihe ztvischen 1000 u. 1800 m gewonnen werdenden Bleierze verarbeitet werden. (Gasthaus Kraut recht gut, wo aueh Fiihrer und Trager requirirt werden konnen; Fiihrer od. Trager gewohnlich 2 F). pro Tag und freie Verpflegung). Von Feistritz fiihren drei \Vege auf die aussichts- u. pflanzenreiche Petzen: einer vom Gasthause des Kraut gerade in siidl. Riehtung durch den Feistritzgraben; einer osti. iiber Wackendorf, */» St- von Feistritz, durch den Wackendorfer Graben iiber die nordwestl. Gehange; der dritte osti. iiber di e Rieschbergalpe, alle beinahe gleich im Zeitaufvvande. Man iviihlt am besten u. wegen ent- sprechenden Nachtquartiers auf dem Feistritzer Berghause am bequemsten den Anstieg dureh den Feistritzer Graben, durch welchen man, voriiber an dem Bleischnielzwerk Feistritz, 20 Min., auf allerdings schlechtem Fahriveg in 2 St. das 1484 m hoch gelegene Berghaus erreicht, womehrere gutereinliche Betten, (a 30 Kr.), Thee, Kaffee u-. Bier zu haben sind u. das letzte Wasser zu treffen ist. Von hier auf steilem Fusswege durch Wald u. Gebiisch in 1 St. zu den Alpenweiden u. iiber diese (oft lastiges Krummholz, jedoch an einer Stelle durch- treten) in l 1 /, St. zur Hochpetzen, mit herrlichem Blick auf die Steineralpen, das Jaunthal mit seinen Seen, Lavantthal bis Wolfsberg, u. bei reinem Wetter osti. bis zum Donatiberge. In den nbrdl. Gehangen Edelweiss*). Wer nicht den gleichen B li c k w e g einschlagen will, gelangt nordostl. iiber die Riesch¬ bergalpe in 4 St. zuriick nach Feistritz, od. geht liings deni Grate in l '/ 2 St. zum 2021 m hoch gelegenen Berghause am Knieps (Knepez), wo Wasser, u. allenfalls nach Besteigung des osti. Petzengipfels, 3 / 4 St., entweder iiber die 1iieschberg- cUpe nach Feistritz, 3 St., od. in siidostl. Riehtung nach Schivarzenbach, 3 St., od. westl. zur Alpe Luscha, l 1 /* St., u. durch einen Graben hinab zum Bauer Hrastotschnik 1V 4 St., dann durch den Lopeingraben hinaus nach Eisenkoppel (1.4. A.) P / 4 St. Ist, es niciit nioglicli ju Feistritz einen Fiilirer zu bekommen, so be- gebe man sicli allenfalls mit einem iveiblichen oder mannliclien Trilger zum Berghause, wo man in der Person eines Bergknappen stets einen er- triiglichen Fiihrer fiir das Hochgebirge flnden wird, das ohne Fuhrer zu besteigen namentlich.dann absolnt nicht riitlilicli ist, wenn man sich einen anderen Abstieg \viihlen wiirde. *) Von selteneren Pflauzen, an den steilen Felsenkanten des West- gehiinges Saussurea pj-gmsea, am Abfalle des Hochpetzen Chamaeorcliis alpina, in Felsenscliluchten osti. von der Spitze Biipleurinn graminitolinm, Cerastium strietnm, Saxifraga, Hohemvartii etc. Bleiburg. Petzen. I. B. 2) nach Schwarzenbach, 4 St., mit Touren in dessen Umgebung (Einspanner 4 Fl., Post im Sommer taglich Nachm. 4 1 /, Uhr, Fahrzeit 4 1 /, St., pr. Person 80 Kr.): 1. am Stations- platz voriiber, theils durch kieine Fohrenwaldchen, ganz eben u. offen bis Oberloibach, von wo sioh das kieine Tbal, in das man gelangt ist, verengt: man iibersteigt dann einen kleinen Hohenriicken um hinab in das Miesthal nach Mi e s, (Post. Caspar, Stoppar gut) 1 / i St., zu gelangen, von wo man nun an der Mies aufwarts durch den sehr romantischen M i e s- graben Schwarzenbach, 575 m, 494 E., ( Kredi gut) Postamt, Eisengewerkschaft, Holzsagen, schoner Aussichtspunkt bei Gastell, 10 m lohnend, Besuch der Pogorentsklamm zwi- schen Mies- u. Schivarzenbach etc., in l s / 4 St. erreicht. Von Schivarzenbach: a) Besteigung der Petzen, 6 St., und zwar: entweder zum Helenagraben und durch denselben aufwarts beim Bauer Writzmami voriiber zum Berghause Unterpetzen 1 3 / 4 St. u. von da durch Wald u. iiber Weiden zu den Stallungen der Bauern Satschnik u. Mirkam, l 3 / 4 St., von wo man auf Fusssteig fort iiber Almtriften zum Nieder- petzensattel u. auf die Hochpetzen gelangt, 2 1 /,, St., od. die Mies aufwarts bis zur Einmundung des Topplagrabens, 1 St., und durch diesen hinan, voriiber an kleinem Wasserfall, ’/ 2 St.. undMiihlen zum schonen Bauerhofe Konschnik, l 1 /, St., und von da entweder rechts vom Berghause Topla nach einem steilen Erzwege hinan zum Berghause Kniepz, 2 St., oder links iiber den Topta-Sattel 1412 m, zur Alpe Luscha, P/ 4 St., und auf die Hochpetzen 1 1 / i St.; — b) auf den Ursulaberg (I. 2.) 1696 m, 4—5 St., u. z. nordlich zum Jaswinagrabenausgange, 1 L St., diesen osti. aufwarts, 1 St., und dann 1. zum Bauer Karpuh s / 4 St., von wo der sogen. Wallfahrersteig zur Hohe fiihrt, 1 / 2 St.; »— c) Uebergang nach Eisenkappel (I. 4. A.) 6—7 St., u. z\var thalaufwarts zum Skrube-Wh-th, 1 St., Lippold- Wirth 836.7 m, l 1 /, St., u. iiber den Usc/lOMJa-Sattel 1363.6 m, zur Maroldalpe, 1 St., dann westlich abwarts durch den Remschinckgraben nach Eisenkappel, 2 x / 2 St., oder vom Lippold- Wirth nordlich iiber Koprein in den Luschagraben zum Bauer Hrastoischnik, 2 1 ! 2 St., u. dem Loppeingraben hinab nach Eisen-Kappel, l 3 / 4 "St.; — d) Uebergang nach Sulzbach in Steiermark (A. 2. a.) 5 St., man geht den Miesbach aufwarts an Bauernhofen vor- iiber zu einer Briicke, hinter welcher ein Steinkreuz steht, 2‘/j St., dann siidlich hinauf zur Kirche St. Jakob (auch Whs.), 3 / 4 St.> und zum Sattel (Landesgrenze) 1335 m, Petzen. Bleibnrg. I. a. 53 3 / i St., von wo man siidwestlich thalab (Fusssteig) in 3 j, St. den Bauer Stifter, und in weiteren 3 / 4 St. Sulzbach erreicht. e) Uebergang nach Schonstein in Steiermark, 6 St., auf Fahrvveg durch den Jawovianergraben auf' den Sattel u. .hinab nach St. Veit, 3 St., nach Schonstein, 3 St.; — 3) liber Lippitzbach. (I. 1. a 2.) nach St. Paul ins Lavant- thal, (I. 1. B.) lohnende Tour, 5—6 St., u. z. nordlich zur Drauliberfuhr u. hiniiber nach Lippitzbach, l’/ 2 St., u. dann ent- weder a) rechts aufwarts auf Fahrweg an die Reichsstrasse, v. St., und auf dieser in der Richtung fort nach Eis und von hier nordlich liber den Sattel zwischen Schildberg, 806 m., u. Bonciberg, 842 m, VL St., hiniiber ins Granitzthal nach St. Martin, 1 St, u. thalab nach St. Paul, 1 / 2 St., od. b) von Lippitzbach nach der Rudnerstrasse aufvviirts iiber Ruden ins Wolfnitzthal nach Lind, 1 St., und dann iiber den niederen Grutschnersattel (Fahrstrasse), 1 St., ins Granitzthal nach St. Martin, l 1 /., St., St. Paul, l /. 2 St., od. c) wie ad b von Lippitz¬ bach nach Ruden, 1 j, St., und von hier am Abhange des Ob- dacherkogels an der Ruine Weissenegg voriiber aufwarts zum Bauer Pockhiesel, 1 St., und hinab ins Granitzthal zum Brunnen- wirth, 1 St., St. Paul, :i / 4 St. ("VVill man, um nach St. Paul zu gehen, Lippitzbach nicht berlihren und die ktirzeste Route einschlagen, dann gehe man von Bleiburg nach Heiligengrab (Wallfahrtskirche), 1 / 2 St nach Aich, V 2 St., dann den Feistritz- bach abwarts zur Drauliberfuhr, 20 Min., jenseits hinauf nach Eis, 40 Min., und weiter -wie ad a.) Von Eis an der Reichs¬ strasse westlich bis Volkermarkt (I. 4. B.), 4 1 /, St., nicht lohnend. 4) iiber Schioabegg, Neuhaus (Pfarrdorf u. Schloss; etwas Weinbau) auf der Strasse u. iiber die Drauliberfuhr nach Lavam lin d, 4 St., od. fort auf der Strasse am r. Drauufer liber Leifling u. Tscherbeig (Pfarrdorfer) die Mies- u. Drau- briicke unter dem Stationsplatze nach Unterdrauburg; 5 1 /, St.; — 5) liber St. Michael, V/ 2 St., St. Stephan, s / 4 St„ auf der Bleiburger Strasse in westl. Richtung u. von hier auf Ge- meindevreg gerade siidl. nach Klabasnitz (LVeinbau, sogen. Sittersdorfer), l 1 /, St.; von Klabasnitz auch Besteigung der Petzen durch den Klabasnitzer Graben, 5 St. 54 I. 4. Kiihnsdorf. Klonoiucrsoe, Obir. I. 4. Kiihnsdorf. (Zugleicli Uebergang nacli Sulzbacli, 1. 4. A., u. Anscbluss aii die Eintrittslinie von Cilli, A. 2 . a., Laibacli B.). (Postomnibus nacli Kappel in 2 l /a St., fttr t Fl. pro Person, IsugIi- mittags 3tyj Uhr, Einspanner 3 Fl., friiber zu bestellen, nacli Tolker- markt 3 /i St. zn den Postziigen, Pust pr. Person 50 Kr., jedocli auch stets Fiaker 1 Fl., zn kaben. Kiihnsdorf, 433 m, (Wretzel u. Reiter,) Eisenbahnstation. Dorf mit Poststation, Knotenpunkt der Strasse iiber Kappel nacli Vellacli (I. 4. A.) und iiber Tblkermarkt nacli St. Andra (I. 4. B.) Herrliche Partie zu dem 1 St. sildwestl. gelegenen Klopeinersee, an dessem siidlichen Ufer sich der in jimgster Zeit beliebt gewordene sehr - schbn gelegene Sommerfrischort Klopem (Villa Martin, Gasth. Ebencein etc.) mit erfrischen- demSeebadbeflndet; auf derHiihedes Georgibergls, 639.8m, 30 Min., Wallfahrtskirche u. sehr lohnende Aussicht auf die Kalkalpen und gegen die Saualpe. I. 4. A. Kiihnsdorf, Kappel, Bad Vellacli, Seeland etc. u. in die Snlzbacher Alpen. An der osti. Seite des Stationsplatzes Kiihnsdorf fuhrt die von Volkermarkt kommende Reichsstrasse durch den Ort Kiihns- dorf u. von da nach Bb er n dorf, 496 m, 485 K., (Mertlitsch u. Tschitschmann gut), Bez.-Gericht, Post- und Telegrafenamt, Arzt; das einstige Chorherrnstift in Eberndorf gehort gegen- ivartig dem Benediktinerstifte St. Paul. Grosse Stiftsgebaude, theilweise aus dem 11. Jahrlnmdert staimnend. Einor der Priipste dieses Stift.es war der naclimalige berUhmte Erzbischof von Salzburg, Leonhard von Keutscliach (Eude des 15. und zu Anfang des 16. Jahrhunderts). Von Eberndorf nordwestl. zum Klopeinersee, 1 St., und von da auf die Hohe des Georgibergls, 1 / 2 St., (s. o.) siidostl. nach Globasnitz, 538 m, (Pacher u. Petschnigg) Post, Wein- garten ( Sittersdorfer Rothwein), 1 St., in der Nahe Schloss Sonnegg und auf St. Hemma 831 m, mit sehr lohnender Aussicht, 1 St. Von Eberndorf erreichen wir Gdsselsdorf, und entlang dem t.heihveise trockon gelegten Gosselsdorfer See Sittersdorf (Wein- bau), iy 2 St., Miklautzhof (sehr gutes Gasthaus), 503 m, Post- u. Telegrafenamt, Dampf- u. Wannenbad, verschiedene in- dustrielle Anlagen, gegriindet von Carl Pogantsch, f 1886. Besteigung des Obir, 2134 m: Von Miklautzhof iiber Rechberg in etwas siidivestl. Richtung zur Stockalpe Kappel. Kiilinsdorf. I. 4. A. 5 » (Heulager, Alpenkost), 2 l / s St., dann durch ein abgestocktes Hochthal auf die Schneide ober dem Wildensteiner Graben, 1 St., u. von hier fbrtrvahrend \vestl. zum Unterkunftshaus des osterr. T. G., (Betten, tvarine u. kalte Getranke, Conserven ete. nach Tarif, Telephon-Ye rbindung mit Eisenkappel), l */ 4 St., und auf den Gipfel 10 Min. : (siehe Obir bei den Ausfliigen von Klagenfurt. I. 5.), od. durch den etwas stidk des Recli- berges in das Hauptthal milndenden Graben zur Schoffleralpe (Bergbau), 3 St., u. von da auf den Gipfel, 2 St. Von Miklautzliof l / a St., unterhalb des mit einer neuen Strasse umgangenen Rechberges (Pfarrdorf Rechberg deutsche Ritter- ordens-Commende), gelangen wir in den engen V e 11 a c h g r a b e n und durch denselben nach Kappel. Etwa 1 / i St. vor Kappel enge, von der Strasse durchzogene Eelsenschlucht, tlber dem IVasser der senkrechte Tabrafelsen und die Tiirken- schanze, Ueberreste gewaltiger Mauern, gegen die Felsenhohen hinanziehend und historisch dadurch interessant, dass durch diese Sehutzwerke die im Jahre 1473 aus Krain durcli das Kanker- und Vellachthal vorgedrungenen Ttirken von dem wei- teren Vordringen nach Karaten abgehalten wurden. Markt Kappel,*) 550 m., 1256 E., (Niederdorfer selu- gut auch Eahrgelegenheiten, Fleischhauer und Weitzner), mit k. k. Bezirksgericht, Steueramt, Post- u. Teleg.-Amt. 5 Min. siidlich alkalischer Sauerling, Carnithia-Q uelle siehe Anhang, 2 Cement fabriken (bei der Pfarrkirche merkwilrdiger Weihwasser-Kessel imd eine schwere silberne Monstranze guter Arbeit), ist, ivie Bad Vellach, auf kartnerischer Seite derjenige Punkt, von velchem die lohnendstenBergpartien, namenthch mittelst des Ueberganges nach Sulzbach, in die Sulzliacher Alpen unternommen werden konnen. Fiihrer u. Tarife in allen Gasthausern zu erfragen. Spaziergange: Schlosswald von Hagenegg, 5 Min., Ebriecher- (Predasl) Klanim, */ 4 St., zur Teufelsbrlicke in der Klamm beim Rupitzbaner im Remschenik- graben, 1 St., Kotzelhube, ’/ 4 St., Bauer Runde, V 2 St., Tschober u. Amandenruhe, 10 Min. Kappel, obsclion gegemvartig unbedeutend, ist in den Tagen des Mittelalters von grosser IVichtigkeit gewesen. Nicht nur diesen Platz. sondern auch das Jann- und steierische Sannthal liesassen die milchtigen Grafen von Haimburg, deren Burg gegemvartig zwisehen Volkormarkt und Griffen in Trfimmern zu seben ist. Damals ging der Hauptivaarenzug von Vieh und Eisen von dem Stapelplatze Volkermarkt beinalie ausschliesslicli hier durch nach Krain, vvelches rege geschaftige Leben aber mit dem Zeit- ]iunkte aus deni Alpenthale versclnvand, als der Weg von Klagenfurt liber den Loibl nacli Krain erotfnet vvurde. 'j Sage Nro. 35. Anh. II. 56 I. 4. A. Kiilmsdorf. Bergpartien von Kappel. Bergpartien von Kappel ans: 1) am Hochobir, 2134 m., 5—6 St.; — a) nach dem Jovansteige (bequemer markirter klirzester Aufstieg) u. z. ivestlich in den Ebriachergraben zum Wirth- schaftsgebaude des Tschober, 10 Min., dann sehr steil auf- warts zum Theile ilber Wiesen oder an solchen und Wald voruber mit wiederholt schonen Anblicken auf Kappel und die umliegenden Gebirge zum roth markirten Koschfelsen (rechts davon liber den Zaun, Quelle), l 1 /.. St., Touristenruhe, Y 4 St., u. fort ivestlich anfanglieh 30 Min., fast eben, dann nicht sehr steil aufwarts iiber die grosse TFMoratgf-Alpen- iviese auf den Hochriicken zur Seealpe (kalte Quelle), 2 St., zum Touristenhause, 1 St., und auf den Gipfel 10 Min.; — b) ebenfalls markirt iiber die Fladung: ins Ebriacher- thal zur Barakke, 9 / 4 St., dann rechts fort auf Fahriveg hinan zur unteren Jamnikhube zum Fladungberghaus und Pogantschalpenhube, 2 St., auf die Seealpe zur Quelle, V/ a St., und am Hochriicken westlich iveiter ivie ad a); — c) markirt durch die Ebriacherklamm, 3 / 4 St., zum Sauerbrunnen, 1 St., dann etwas iveiter bei oiner Sage rechts hinauf zum oberen Jamnikbauer, s / 4 St., zum Fladung-Berg- haus, 1 */ 4 St., und weiter iiber die Pogantschalpenhube ivie ad b); — d) iiber die Schaffleralpe (interessanter Bergbau): an der Reichsstrasse thalaus ungefahr 1 /,, St., dann links hinauf zur Leschanzhube und zum Bergbaue auf die Schaffleralpe, 1107 m., (Tropfsteingrotte, Vanadinit-Y orkommen), 2 St„ iiber die Oberschaffleralpe zur Seealpe auf den Grat zur kalten Quelle), 2Y 2 St., und rveiter ivie ad a) (zum Abstiege, iveil ivenig steil, sehr zu empfehlen). (Andere Abstiege siehe grossere Ausfliige von Klagenfurt, Besteigung von Mililantzhof aus. 2) Auf die Oistra, 1488 m, (lohnende Aussicht), ostlich durch den Loibnikgraben iiber die Vogelhube oder den Bauer Pisch, 3 St. Abstieg nordlich nach Eberndorf in 3 St.; — 3) auf die Petzen, 2114 m., (I. 3.), 6 St., u. z. den Lopein- graben hinein zum Bauer Hrastotschnik, l 3 / 4 St., nordwestlich durch einen Seitengraben aufwarts zur Alpe „Na Luscha“, l 1 /, St., zur Halterhiitte und Quelle, 3 / 4 St., und zur Pyramide auf der Hochpetzen, l 1 /. St., eventuell zum ostlichen Gipfel, 1 St. (Abstiege siehe I. 3.); — 4) auf die Uschotca ') (Schafberg, viel Edelweiss), 1926 m, 4—5 St. u. z.: *) Sage Nr. 35. Anh. II. UebergUnge von Kappel. Kiihnsdorf. I. 4. A. 57 a) auf den westlichen Gipfel ( markirt), 1898 m., L in dem zweiten d. i. Remschenikgrabeii , 1 j. St., und Bauer Kupitz, 1 / 2 St., dann r. zur Klanim, Bauer Tmnaschitz, St. Leonhardbild, l 1 / 4 St., u. wieder 1. zur Kirche St. Leon- hard (Messner, Wein, Fiihrer), 1 / i St. Westlich weiter er- reicht man in St. den Kamni, (Grenze zwisehen Karaten und Steiermark) von wo sich schon ein sehr schdner Blick ins Logerthal bietet, und wendet sich nordostl. auftvarts zur Pototschnikhohle, 3 / 4 St., von wo man rechts iiber edelweiss- reiche Felsen zum Gipfel, 3 / 4 St. klettern muss. (Vorziiglich instruktive Aussicht auf' die Sulzbacher-Alpen, etwas unter- halb der Pototschnikhohle gelangt man (Wegzeiger) nordl. in einer Stunde (ziemlich beschwerlich) zu den interessanten Pelsengebilden der drei Thore, von wo man allerdings iiber sehr steile Gehange in den Remscheikgraben, 1 St. absteigen kann. Abstieg nach Sulzbach zuriick zum Kamni (Schneide), 1 St., und hinab zur Heiligengeistkirche, 1 / i St., zur Sann, s / 4 St., und dann entweder strdi, ins Logarthal oder nordl. nach Sulzbach. b) auf dem ostlichen Gipfel wie ad a) zum Kupitzbauev, 1 St., dann 1. zur Maroldalm, l*/ 2 St., und nun siidl. durch den Felskessel aufivarts zum Kamni, 2 1 /, St. u. Gipfel, 1 St. Uebergange von Kappel: 1) Nach Sulzbach in Steiermark (markirt) uber den St. Leonharder-Sattel, 1425 m, 5—6 St., und zwar wie bei der Besteigung des westlichen Gipfels Uschoica nach St. Leon- hard und auf den Sattel, 3 St. Hier herrliche Aussicht (sfldl. gegen Hauptstock der Steineralpen: die Oistrizsa, 2348 m, die Kkuta, 2520 m, Rinka, 2417m, den Grintouz, 2559m,die Raducha, 20G5m etc., n. in derTiefe desKessels zuerst auf einem vorgescliobenen Bergriicken i Ut s Kirclllein von Heiligengeist , bei we]cliem der tVeft' nach Sulzbach voruberfiilirt, ganz anten aber stidvv. das von aller VVelt abgescliiedene Logartlial mit den VVasserfiillen der Rinka). Ein einfaches Kreuz markirt an dem, von der sich imposant ausnehmenden Usclioiva (Schafberg) abzweigenden, das Quellengebiet der Vellach u. Scmn scheidenden Bergriicken die Grenze zvvischen Steier- lnark u. Karnten. Von hier auf steileni Pfade a,bwarts durcli den tief eingeschnittenen Graben zum Ufer der Sann, wo das Jeserathal miindet, 1 St., u. mittelst Uebersetzung des Baches aufivarts nach Sulzbacli, (Messner, Heric, Kramer, beschei densten Anspriichen geniigend), einem kleinen 670 m hoch liegenden Pfarrdorfe, mit auf einer Anhohe liegender gothischer Kirche, herrlich, unmittelbar am Fusse der Raduclia gelegen (s. auoli A. 2. a.). 8 I. 4. A. Kiilinsdorf. Snlzbach, Logarthal. Bergpartien yon Snlzbacli aus: 1) Besuch des Logarthals, der vorziiglichsten Eigenthlimlichkeit der Sulzbaeher Alpen, w i e man sie kaum in den ti brig en osterreiehischen Kalkalpen an einer zweiten Steli e finden wird, 1 St. Von Sulzbach an der Sami auftvarts gegen W. gelangt man durch eine enge Felsenschlucht, mit zahlreichen pittoresken Felspartien, an den Eingang des Logarthals, 1 St., das sich von O. nach W. ausdehnt. Das Thal ist vom Bauernhofe Logar, vom Eingange desselben an bis zu seinem Ausgange ungefahr 1 M. lang nnd durchschnittlich y s M- breit, mit einer Erhebung von ciroa 800 bis 840 m. Thalgrund be- sonders fruchtbar, griine Wiesenmatten, Aecker, Baumgruppen: ungefahr in der Mitte des Thals, 1 St., weitlaufige Gebaude des Bauernhofes Plessnig (gute Unterkunfl u. Fiihrer). Zu beiden Seiten des Thals sehr steile Gehange, im Vordergrunde znm Theil bewaldet, zum Tlieil sohroife Felswande, im Hinter- grunde als Thalsehluss die hochsten Kuppen der Sulzbaeher Alpen, Skuta, Skaria, Hinka, Brana, Mersla u. die Oistrissa. Alle diese Kuppen steigen in ausserordentlioh zerrissenen Zacken und mannigfach geformten Spitzen fast unmittelbar aus dem Thalgrunde zur Hohe von 1700 m iiber demselben empor. Hier der Plessnigfall, ahnlich dem Selileierfalle bei Gastein, u. 1 St. weiter in der westlichen Eeke des Hintergrundes der machtige Rinkawasserfali (iiber 300 m. hoher Sturz), der eigentliche Ursprung des Sannflusses, obsehon dessen Wasser in der kesselformigen Vertiefung verschwindet u. erst, naohdem es seinen Lauf durch das Logarthal unter- irdiseh fortgesetzt hat, nahe am Ausgange desselben, u. zwar in einer Starke wieder zu Tage tritt, vermoge wecher es un- mittelbar ein Miihlwerk zu treiben im Stande ist; — Bergtouren vom Logarthale aus: (Dieselben sind zum Theile markirt, jedoch Fiihrer sehr zu empfehlen); — a) auf die Oistrissa, 2348 m, 5 St., vom Plesnik- Bauer hinauf zur Klemenschek-Alpe, 1200 m, l'/ 4 St., Felsenthor Škarje, 2110 m, 2 1 / 2 St., siidlich hinab und wieder hinauf zum Gipfel 1 St.; — b) auf die Baba, 2380 m, 7 1 /, St., vom Plesnik zur Okreschelhiitte, 3 St., links zum Steinersattel, 1900 m, 2 St., zur Steineralpenhiitte, s / 4 St. und auf die Spitze 2 1 /, St.; — c) auf die Brana, 2247 m, 6 St. u. z. wie ad b) zur Okreschelhiitte u. Steinersattel, 5 St., dann auf der siidlichen (steirischen) Seite ant Schafsteig zur Schiitt, 1 j„ St. u. liber Uebej-gange v. Snlzbacli. Kiilmsdorf. I. 4. A. 59 die Schneide von SO. nach NW. durch eine Ruine zur Spitze, 7, St.; — d) auf die Hinka, 2417 m, 6Y 8 St., wie ad b) zur Okreschel- hutte, 3 St., dann r. pfadlos durch das Rinkathor beschwerlich zur Spitze, 37 4 St.; — e) auf die Skutta, 2520 m, 6—7 St. wie ad b) zur Okreschelhutte, 3 St., dann r. zur Mitterspitze, 1 St., zum Fuss der Skutta, 1 St., zur Spitze, P/ 4 St. Von hier markirter Weg ivestlich zum Grintous, 2559 m, hintiber u. z. zum Sattel hinab 7 4 St., dann auf die Sudseite iveiter u. nordostlicli Iiis zum Anstieg P/o St., u. z. Gipfel 1 St.; — f) auf die Merslagora, (Aussicht bescbrankt), 2460 m, 5 St., vom Plesnik zur Mtindung des Jeserothales, 1 St., sildlich durch dieses zum Thalschluss „Skaf“, 2 V, St., von hier zur Spitze beschwerlich und gefahrlich. Uebergiinge von Snlzbach: 1) nach Krain u. zwar a) bis zum Rinkafall, 3 St., dann sehr steil und nicht ungefahrlich iiber Felsen zum krainerischen Sattel, 1980 m, 1 St., hierauf hinab iiber die Urschitzaalpe im Feistritzthale nach Stein (Neue Welt, alte Stadt, Kirche auf einem Hiigel mit drei Kirchenraumen iiber- einander', 2 St., u. Laibach, 4 St. (B.); od. bj dem Sann- thale entlang nach Leutschdorf, unterwegs die Nadel. eine 3—4 Klafter breite Felsspalte mit Stufen (s. auch A. 2. a.). 2 St., u. von da langs des Leutschbaches aufvvarts nach St. Antoni (Wirthshaus), 2 St., bis zum Sattel (Račk) an der steiermarkisch-krainerisch Grenze, P/, St., dann abwarts durch den Tscherna in den Feistritzgraben u. durch diesen nach Stein, 3 St. 2) nach Iiarnten a) iiber Heiligengeist, den Leonhardter Sattel, Leonhardt nach Kappel, 5 St., markirt; — b) iiber den Kopreinsattel nach Schwarzenbach, 5—6 St, u. zivar iiber die Sann, dann steil aufwarts durch eine Schlucht endlich iiber Wiesen u. Felder beim Bauer Stifter, 1 St., voriiber zum Sattel, 1335 m., 37, St., hier Grenze, Aussicht r. zum Ursulaberge, 1. zur Petsen; dann am osti. Abhange der Uschoiva hinab durch den Kopreingraben nach Schimrsen- bach, (I. 3.); — c) nach Bad Vellacll u. z.: aa) iiber den Sannthalersattel, 1987 m., 10 St., sehr besclrvverlich u. z. zum Plesnik ins Logarthal, P/, St.. Okreschelhiitte, 3 St., r. zum Sannthalersattel, P/, St., und r. in die Vellacherkotschna bis hinab zum Steig, 1 St., Schaf- halterhiitte, 1 / i St., Thalboden. 1 St., und hinaus nach Bad Vellach, P/, St.; — 60 I. 4. A. Kuhnsdorf. Uebergange v. Kappel. bb) liber den PailUtsch-Sattel, 1313 m, markirt, sehr bequem, 3 St. u. z. bis zur Miindung des Jeserathals, 1 St., Bauer Tschibout und Ravnik , a / 4 St-, Paulitschsattel, 1 / 2 St. (Prachtvoller Anblick auf die Sulzbacber-Alpen), dann ab- warts zimi Paulitschbauer, 1 / 2 St., und zur Strasse beim Christof- (Haller)- Felsen, 20 Min., und nach der Strasse aufwarts nach Bad Vellach, 10 Min. Weitere Uebergange yon Kappel: 1) liber die Scheicla u. Zeli nach Ferlach (I. 5. A. 4.), 7 St. (nicht lohnend), u. z. auf Fahrweg in den Ebriacher Graben : zur Klamm, 1 St., Sauerbrunnen, s / 4 St., u. hinauf am Bauer Reschonik, voriiber zur Scheida, 1 St., dann thalab ziim Terkelbauer, 1 / 2 St., Zeli bei der Pfarre, 8 / 4 St., Weidisch, Vj i St., Ferlach, iy 4 St. 2) durch den Remschenikgraben, zur Maroldalpe und die Einsattelung der Uschoiva, 3’/ 2 St., dann entweder durch den Kopreinergraben hinaus nach Schcvarzenbach, 3 1 /, St., od. durch den Lopeingraben auf die Hohe vor Koprein, 3 St., u. liber Koprein (Pfarrdorf) hinaus nach Schwarzenbach, 3 St.; an der ganzen Strecke bis kurz vor Schwarzenbach keine Einkehrvvirthshauser, nur Bauernhofe; die Touren als Uebergange jedoch lohnend. Von Kappel (Post taglich 8 Uhr Morgens pro Person bis Vell- ach 40 Kr.) steigt die Strasse in sli dl. Richtung (r. ausserhalb Kappel Schloss Hagenegg ) entlang der Vellach gemach aufwarts, soivohl nach r. als 1. romantische Blicke gewahrend. Ungefahr nach l J / 4 St. Weges Zickzacksteigung (1. der sogen. Hallerfelsen, mit dem grossen Christof, darunter die sausende Vellach), dann wieder langsam ansteigend bis zum Badeorte Vellach, 839 m, Vo St. Hier ein Kohlensauerling, dicht am r. Ufer des Vellach- baches, aus vier nur ivenige Klafter von einander entfernten Quellen entspringend; Trink- u. Badekur, gute Zimmer und Re- stauration, etwas vor dem Bade auch Gasthaus Haller, schone Spaziergange, vorziigl. Gebirgsluft, Curzeit Juni — September. Analyse des Wassers s. Anhang. Au silil g von Vellach : in die Vellacher Kotschna, ein Thal, amphitheatralisch umgeben von den Riesen der Sulz- bacher Alpen (iihnlich dem Logarthale in Snlzbach, aber ohne Masserfalle, ohne bebauten Boden, vielmehr, weil viel hoher gelegen, 1200 m, nur mit Alpenwiesen und Gerolle); bis zum Beginn der Kotschna, 1 / 2 St , zur Schmele, 1 / 2 St., auf die Stullersche (ehemaliger Quecksilber-Bergbau) Schafalpe, 2 St. (Von der Vellacher Kotschna Uebergange: a) ins Logarthal liber den Sannthalersattel, 1987 m, 8—9 St., sehr beschiver- lich; — b) liber den Steiner-Sattel ins Feistritzthal nach Stein Kulinsdorf. I. 4. A. 61 Vellacli, Seeberg. in Krain, wenig begangene sehr beschiverliche Tour von ca. 10 St., ohne Fiihrer nicht ausfiihrbar.) Bergtoureu vom Bade Vellacli: 1) Zur Sadonikhohe, 3 St., an der Strasse thalaus zur Christian-Sage, 40 m, dann links liber den Bach zum Sadonik- bauer, J / 4 St., und liber Wiesen u. Wald zur Spitze, l s / 4 St., sehr instructiver Anblick gegen die Sulzbacher-(Steiner-) Alpen. 2) auf den Seelander -Storschitz, 1753 m (lohnende Aus- sicht), vom Gasthaus Skaler liber den Bach und links hinaul' zum Bauer Pastirk, s / 4 St., auf AValdfahrvveg zum Kamm, 1 St., und zur Spitze, 3 / 4 St. tlebergang von Vellacli ins Logartlial nach Sulzbacli: in nordostl. Richtung auf Fahnveg zum Uebergang, 1313 m., 2 St., dann durch dichten Nadelwald hinab zum Zansbauer, V, St., u. liber die Sulzbacher Almen (Bauermvirthschaften) in l J / 2 St. zum Logarbauer und 1 St. nach S ul zb a ch (S. 57). Von Vellacli fiihrt die Reichsstrasse anf die Hbhe des See- berges*), 1205 m, 1 St. (Abkiirzung durch Fussweg r. bei der Poderschnig-Keusche; r. von der Hiihe der Strasse auf einer unbedeutenden Felsenkuppe in der Niihe eines Bauernhofes pracht- voller Anblick des Grintouz u. Blick ins Seelanderthal). Aiisfliige vom Seeberg ans: 1) Besteigung des gerade niirdl. gelegenen Vellacher Stor¬ schits, 1753 m., in 2 St. (etwas steil und felsig, doch lohnend);— 2) in anfangl. vvestl., 2 St., dann nordl. Richtung (ziem- lich betretener Weg) nach Trogern, 1 St., u. dem TrSgern- graben entlang in den Ebriacher Graben, 2 St., und durch diesen nach Kappel, 2 St., oder von Trogern auf Alpenpfad unter der Koschutta (langer felsiger Gebirgszug bis zum Loibl), hinaus nach Zeli bei der Pfarre, 4 St., sehr beschiverlich und ohne Fiihrer nicht moglich (I. 5. A. 4.). Vom Seeberg in 1 /, St. hinab nach Ober-Seeland (Wirthshaus Stuller, am Fuss des Berges Poststation), Dorf in einem p r a c h t- vollbemattetenThale, am Fuske der Seelander Kot solin a. mit dem hochsten Punkte der Sulzbacher Alpen, dem Grintouz, 2559 m, dann zum Kazino (gutes Gasthaus des J. Muri, Stand- quartier fur Touristen, Fiihrer zu erfi-agen), l j 2 St. Touren von Seeland ans: 1) am Grintouz, 2559 m. (hiichste Erhebung im Gebirgs- stocke der Sulzbacher-Steiner-Alpen), 7 St. Vom Kazino zur Miindung des Suchadolnik-Gcrabms, 2 St., dann 1. zum Sucha- dolnik- Bauer, 896 m., */ 4 St., zur Alpe, 3 , St„ Frischaufhaus, 1500 m. fgut eingerichtetes Unterkunftshaus der Sect. Eisen- *) Sage Nro. 07. Anli. II. 62 I. 4. A. Kulmsdorf. Seeland. kappel des o. T. C .), und von da auf den Gipfel nicht be- scbvverlich, 2 x / 3 St. (Ein zweiter markirter Weg geht vom Kazino iiber die Stulercdpe u. oberen Kauni auf den Grintouz, dieser Nord-Anstieg ist jedoch eine reine Kletterpartie und nur bei vollstandiger Sclrvvindelfreiheit auszufiihren.) Aussicht ausserordentlich lohnend iiber ganz Karnten, Krain u. Steier- mark und insbesondere den Gebirgsstock der Sulzbaeher-Alpen. 2) auf die Skutta, 2520 m, u. z. entweder vom Gipfel des Grintouz ostlich bis zum zweiten Abstieg auf die Nord- seite, 1 St., auf der Siidseite weiter ostlich, dann nordostlich zum ietzten Sattel, l 1 /, St., Gipfel, x / 4 St. (markirt, doch reine Klettertour); — oder vom Frischaufhaus direkt zum Sattel zwischen Grintouz und Greben, 2228 m, l 1 /* St., dann ostlich durch eine Mulde zum obigen markirten Steig. 3) auf die Kosclmtta (Koschuttingthurm), 2149 m, 5 St-, leicht, Aussicht lohnend. Vom Kazino nordlich zur Strasse vom Seeberg-Sattel nach Trogern und zur Bobleckalpe, 1 St., dann auf Steig nordwestlich vom Virneg-Grintouz zur Schenkova- Alpe, 2 1 /, St. (letztes Wasser), Gipfel 2 St. 4) auf den Seelander-Storschitz, 1753 m., 2—3 St., u. z. zum Bauernhof Anko in Oberseeland, 1 / 2 St., dann langs der Wasserleitung zur Anko- Alpe, 1 St., Trogern-Strasse, x /4 St., dann rechts hinauf zur Pristonik- Alpe, 1 L St., und auf die Spitze, 1 / 2 St. 5) auf den Krainer-Slorschitz 2 2069 m, 6 St., beschwer- lich, u. z. nach der Strasse thalab bis Kanker, 1 St., dann rechts in den Podstorschitzgraben am Jagdhaus voriiber zum Baschelsattel, 3 St., Spitze 2 St. (Abstieg zuriick zum Sattel und dann siidl. iiber die Grebergaige und die Matschaner- Kotschna-Al]>ermiese, nach Hoflein, Tupalitsch u. Krainburg, 4—5 St.) Vom Kazino fiihrt die Reichsstrasse thalab in 1 1 j i St. zur Landesgrenze gegen Krain und in weiteren 5 Min. zur Gewerk- schaft und Post in Kanker,* an der Mtindung des 1. Suchodolnik- grabens, 3 / i St., voriiber zur Kirche Kanker, 3 / i St., Tupalitsch mit Schloss Obergortschach, 1 St., Stadt Krainburg (Alte Post, AVeisses Rossi) B 2 St. (DieTour von Eisenkappel bis zur Post in Kanker empfiehlt sich sehr als Fusstour von ca. 6 St.) I. 4. B. Kiilmsdorf, Vblkermarkt, St. Andra (im Lavant- thale, I. 1. c.) und Volkermarkt— St. Johanu am Brilckl (im Gortschitzthale. II. 4.) An der Ostseite des Bahnhofes Ktihnsdorf durch den Viadukt gegen N. fiihrt die hier theilweise neu umgelegte Reichsstrasse zuerst eben, dann abwarts zur Draubriicke, a /r St., dann wieder Volkermarkt. Kiihnsdorf. I. 4. A. «3 ansteigend naoh Volkermarkt, 461 m., (Gasth. Adler, Steni, Post,Ldwe), Stadt mit 1728 E., Bezirkshauptmannschaft, Bezirks- gericht, Post, Tolegraphenamt, sehenswerthe alte Kirche; sehr se h one Aussicht, vorziiglich auf die Sulzbacher Alpen, Obir und Petzen, von der Terrasse des im S. der Stadt gegen den Draugraben gelegenenkleinen Volksgartens, genanntdie ,Biirger- lust“. Nordwestl., unweit der Stadt, Kirche St. Ruprecht, alterthlimlich und sehenswerth. Nordl. von der Stadt gegen die Abhange der Saualpe int.eressante schlosserreiche Gegend. Hiervon b e- suchenswerth die Trixnersclilbsser und W a i s e n- berg, 1—2 St. nordwestl. der Stadt. Je nach ihrer Lage sind diese Schlossruinen Ober-*), Mitter- u. Nieder- Triocen benannt. Zuerst r. der Fahrstrasse liegt Niedertrizen, in der Nahe von St. Xaver, 40 Min., dann folgt 1. der Strasse Mittertrizen, 1 St., auf steil ansteigendem Pelsen, mit schoner Aussicht, und 7 4 St- weiter wieder 1. der Strasse, am Fusse des Diezberges, Obertrizen, mit noch ziemlich erhaitenen Mauerresten, Stukkatur-Oberboden etc. u. Schloss Waisen- berg. Ausser demselben sind noch die Ruinen von Unter- kulm u. Waltenau, sowie vom einstigen St. Leonhardskloster u. die noch beivohnten Schlosser Tollerberg, Frankenstein u. Reinegg sehenswerth. — Von Volkermarkt V/„ St. westl., nordwarts der Reichsstrasse, St. Georgen am Weinberg (in der Pfarrkirche Krypta, Gruft der Khevenhiiller). — Reichsstrasse von Volkermarkt nach Unterdrauburg, und zwar bis zur nachsten Poststation Eis, 4 J / 2 St. — Desgl. Reichsstrasse nach Klagenfurt, 5 St. Zuerst aufwarts zur Ruhestadt, 3 / i St., mit schoner Aussicht auf das Jaunthal u. die Karawanken, im Vordergi-und Schloss Neiden- stein; dann bis zum Gurkfluss Wald- u. Haideland, 2 3 / 4 St., hierauf bis Klagenfurt wieder hubsche Blicke auf die Um- gebung, l 1 /. St. — a) von Volkermarkt nacli St. Andrd ins Lavantthal: Von Volkermarkt fiihrt die Reichsstrasse nach St. Andra im Lavantthale, tiber den Griffnerberg in 6 St., u. zwar zuerst osti. durch den Muhlgraben, dann aufwarts etwa 3 / 4 St. auf der Reichsstrasse gegen Unterdrauburg, u. von dieser ab- zweigend in nordostl. Richtung durch Wald u. Felder (1. 1 / t _ St. entfernt Schloss Haimburg, u. nicht weit davon in einem lieb- lichen Thale, das zu den Trucner Schlossern, (s. o.) fiihrt, Schloss Thalenstein, einst cin Lieblingsaufenthalt Blumauers) in IV St. nach Griffen**) ( Raunig, Brauer, Mossmann), 480 m., Markt *) Sage Nro. 81. Anh. II. **) Sage Nro. 59, 60, 81. «4 I. 4. A. Klagenfurt. Seeland. mit 438 E., Postamt, am Fusse eines gervaltigen Kalkblockes gelegen, auf dem die alten Mauern der Zwingburg Griffen thronen. Von Griffen in siidl. Bichtung voriiber am Schloss Ehrnegg, r., und mit Kreuzung der von Volkermarkt nach Drauburg fuhrenden Reichsstrasse, guter Fahrweg nach Lippitsbach (S. 32 1 , 3 St., und von dieser Strasse, bei Lind, ostliche Ab- zweigung eines ziemlioh schlechten Weges iiber die Grutsche nach St. Paul iS. 33), 4 1 /„ St. Von Griffen fort auf der Reichsstrasse gegen St. Andra be- ginnt ungefahr nach 1 / i St. (beim Raufer) die Steigung der Strasse, welche in mehreren langen und steilen Windungen in s / 4 St. auf die Hohe (Bierbaumer), 701 m, fiihrt; hiibsche Aus- sicht nach S. ( J / 4 St. nordl. entfernt Pfarrdorf Pustritz, und von hier Besteigung der Klemen Saualpe in 4 St., nicht lohnend). Vom „Bierbaumer“ zieht die Strasse zum Wirthshaus Tabak- fastel, 474 m, ins Granitzthal hinab, 1 St., steigt dann wieder den Šchoniveger Berg hinan nach Schonweg, 525 m, u. fiihrt an Framraeh, 1 St., voriiber. unterhalb welcher Ortschaft, 1 / 4 St., sie in jene, welche das Lavantthal der Lange nach durch- zieht, einmiindet. Von dort erreicht man in 25 Min. St. Andra. I. 1. 4. b) von Volkermarkt nach St. Johann am Briickl zieht eine Landstrasse u. z. nach Mittertrixen (gut. Gsths)., schlosser- reiche Gegend, l 1 /, St., und durch einen schmalen Graben hinauf nach St. Stefan, l 1 /, St., zur Briicke iiber den Gurk- fluss, 1 / 2 St., und dann nochmals iiber diesen Fluss nach St. Johann am Briickl, 528 m (Schvraril, Werksrestauration). I. 5. Klagenfurt.*) Oasthofe : Kaiser von Oesterreich (J. Lerch), am Heiplatze, Ecke der AVienergasse, gut und nicht besonders theuer*), Zimmer von 60 Kr. auf- wart,s. — Hotel Kdrntnerhof (J. Pfalz), Kardinalsplatz, schoner Gasthof (im ersten Stocke das Casino), Zimmer von 60 Kr. an. — Gasthof Moser (v. Moser), Burggasse, gut und billig. — Sanclivirth (J. Simon), Villaclier Thor, gut und billig. — WeissesLamm, unterer alter Platz. — Golclener Bar, in der Sternallee (sammtliche Gasthbfe haben ilire Onmibusse bei Ankunft der Ztige am Bahnhof, pro Person 20 Kr.). Einkelirgastliausser : Stadt Triest (Villaclier Vorstadt), Sclmarzer Adler (Adlergasse), Geyer (Priesterliausgasse), 'Mohr (Kanalgasse), Engelivirth u. Socher (St. Veiter Vorstadt). Itestaurationen (Bierhauser): Silberegger-Bierhalle, Libardi u. alter Schlussel (grosse Scliulhausgasse), Sonne (Kanalgasse), Goldener Brunnen (Weinhaus, Ben edikti nergasse), Goldener Anker (Herrengasse), Both (Pfarr- hofgasse). Both n. Silberegger-Bierhalle aucli mit Garten. *) Sage Nro. 100, 1, 2, 108, 104, 95, 96. *) Table d’h0te wird in keinem Gastliause in Klagenfurt gespeist. jVaisenhaus ijaprne St.Veitei; Rtittchul 7 61 kennarklerMjrstad t Heuplal * Pl a It /liter CD Molž ■illaclier Vorsladl S UmAlltf / Neuer PlaU Paradeis «" Oassc Slraese Frohlid ij Froli I i c h Oass c Froli l i čit Paste ■finindc ■Sladi Ertreilcr / id i» a n ‘lili- E 3 l.aad»f/ir| lljnloll * Hudolftslra 'flaben /n^t Hau* tleiweiss Fabrik . Ilaschinm Fabrik 1 hladonfm'1 Stalion Kaufbc-uren Hans Kohler & C ler Anithor schenVerlagsbuchhafidlimg.m Augsburg Eigenthum Allgemeines. Klagenfurt. 1. 5. 65 Karte invirtlischaften: Masslgarten, schoner grosser schattiger Cia rt en (St. Veiter Vorstadt), Klein’s Bierhaus (Volkermarkttbor), Schwaben (s. Ein- kelirgasthauser), Sanchvirth, zngleicli Gasthof, schoner hochgelegener luftiger Garten (sclionstes Gartenlokal in Klagenfurt), S' 'chleppische Bierhalle (VII- lacher Tlior), Buchemualcl (Viktringer Vorstadt), Geger (Pri ester)lausgasse), Lufthof (Bahnhofstrasse), Glockenbi duer (Bahnhofstrasse), Bucheniccdd (Viktringer Ring). Kafteehiiiiser: Cafe Madner am Heiplatz, mit Garten vis a vis dem Gasthof zmn Kaiser von Oesterreich. — Cafe Schiberl in der Kanalgasse (halt die meisten politischen Journale und belletristischen Blatter). — Cafe Dover, am neuen Platz, vorziiglich Offizierskaffeeliaus. — Cafe Haderer, Ecke der Priesterhans-Kanalgasse,- vis a vis dem neuen Sparkasse-Palais. — Cafe ' Gruber, oberer alter Platz,. niichst den Museen im Landhanse. — Cafe Europa, am Kardinalsplatz. — Conditorei zngleicli Kaffeehaus Joos, am Hauptplatz. Kader: Dampf- und Wannenbad beim Villacher Tliore, AV a n n e li¬ ha d e r im Badeliause naclist dem Wispelhofe, in der St. Veiter Vorstadt, an der Strasse nacli Feldldrchen, ca. 15 Mtn. vom Hauptplatz entfernt. — Militar-Schwimmsch ule am Wbrthersee (Herren- und Damen- Schwimm-Bassin separat), zn Fusse 1. St., por \Vagen 25 Min. von der Stadt, Omnibus vom Hoiligcpigeistplatz taglicb Naclimittags um 4 und 6 Uhr, tour und reto ur mit 1 St. Badezeit 25 Neukr., Einspanner hin u. zurfick mit 1 St. Aufentlialt 1 Fl. 50 N kr.; herrliche Lage mit schonem Blick anf. die Kalkalpen, durclmittliche Warme desWassers (Jimi bis Ende Augnst) 18—19° E., stets vollkommen klar, ein Bad samnit Kammer und Wasche 20Nkr.: auf einer Anhohe ober der Schwimmschule guteRestauratioii. — Freibad, fiir Herren u. Damen separat, auf der Pa p i er nitih le a m Seeausflusskanale, nicht ganz 3 /4 St., */* St. vom Fusse der Sattnitz (s. Ansflug Nr. 5); gutes Gasthaus, sclione Lage; im Sommer Omnibustahrt mn 5 umi (! Uhr Aliends von der Silberegger Bierhalle in der Grossen Sclnil hausgasse daliin, pro Person hin u. zuriick 20 Kr. Einspanner vom alten Platz weg, mit Aufentlialt von einer Stunde, 80 Kr. bis 1 Fl. Badepreise samnit \Yasche u. Ankleidekammer 20 Kr. Postiimter: u. z. Happtpostamt am Hauptplatz, allwo aucli Aufnalnne und Abgabe von telegrapliischen Geldamveisnngen, Filial am Eisenbalm- hofe; Filialpostexpedition fiir recommandirte Briefe in der Tabak-Trafik im neuen Biirgerspitalsgebaude, in der Bahnhofstrasse, bei WiUling in der grossen Schulhausstrasse und bei Bpieler in der St. Veiter Vorstadt. Brief- einlagen an vielen Orten (im Stadtmagistratsgebaude am alten Platz, wo sicli die transparente Uhr beflndet, aucli in der Nacht). Telegrapheiiiimter: Bahnhofstrasse, neues Biirgerspitalsgebaude im ersten Stock r. Hand und beim Postanite am Bahnhofe. Buclihaiidluiigen: Heijn (Besitzer ein Norddeutsclier), Kramergasse, Rainerhof, in Reiseliteratur, Photographien, Alpenblumen, Karteli etc. reich assortirt, aucli fiir anderweitige Auskunft sehr gefjillig, Briefe konnen hierher adress j rt werden. — v. Kleiumager, alter Platz (Comptoir der Klagenfurter Zeitung, Tageblatt). — Ruunegger , Burggasse. zugjeich Kunst- und Musi- kalienhandlung, danil Leihbibliothek; grosse Auswahl von Photographien Karntens u. der angrenzenden Lander u. von Alpenblumenbildern. — Joh. Leon sen., Obstplatz (Comptoir der Sektion Klagenfurt des deutschen Alpen- vereines). Pliotographen: Beer, St. Veiter Vorstadt. — Lobemveiri, Volkermarkter Vorstadt. — Llrich, Schuttgasse. , Gelilueclisler: Johann Supjpan, alter Platz. — Thaler (Nagels Kacli folger), Rainerhof, am Neuen Platz. — ./. M. Rothauer, "\ illacher Aorstadt Packtrager u. Koten: immer zur Verfiigung und aucli als Fiilirer m ^ie nabere Umgebung zn benutzen. Fahrgelegenheiten: Fiaker nacli allen Richtungen zu jeder Zeit, naker standplatze: oberer alter Platz, Neuer Platz, Heiiplatz, untere Burggasse Fiaker nacli Taxe, ebenso in den meisten Gasthiiusern. Gewdhnlicher A m th or- Jabornegg, Karntnerfiihrer. H. Aufl. •’» 06 I. 5. Klagenfurt. Lase. Preis fiir einen Einspanner Inn u. zurilck liach Zollfeld 2 Pl. 50 Kr., Maria Saal 2 Fl., Ebenthal 1 Pl. 80 Kr., Maria Kain 2 Fl. 50 Kr., Viktring 2 Fl., Krumpendorf 2 FL. Sclrvvimmscliule 1 Fl. 50 Kr., Papiermflhle 1 Fl., Zweispii.nner circa X Drittel melir. I) r u s cli k e n in der Stadt: fiir die erste Vi St. 25 Kr., fiir die erste bo St. 40 Kr., Ilir die ganze Sturide 80 Kr. Ueber den Loibl taglich friili 8 Uhr Postbote mit Einspanner, Platz fiir 2 Personen, docli nicht ararisch, sondern privat. Von Klagenfurt nach Unterloibl 1 Pl. 20 Kr., ebeusoviel yon dort nach Neumarktl. Klagenfurt, 449.2 m, mit 803 Hausern nnd 18747 E., ist die Hauptstadt des Herzogthums Karntens, inmitten der grossten Ebene des Landes gelegen, welche sich vom bilderreichen Worthersee bis zum Draustrom unterhalb Grafenstein in einer Lange von etwas mehr als 4 St. und einer Breite von durch- schnittliob 2 St. erstreckt und als ein weites Seebecken erscbeint, welches von drei Seiten von Bei'gen eingeschlossen ist, sich aber gegen O. offnet. Griifie Wiesen u. wogende Pelder, durch- kreuzt von Alleen, umgeben die Stadt bis an die nahen Ge- hiinge des Kreutz-, Spital- und Maria -Saalerberges, zahlreiche Weiler, Miihlen n. Ortschaften in sich tragend, tvahrend die niederen Hohenrucken gegen N., namentlich auf der Seite gegen das Thal des Glanflusses mit netten Edelsitzen geschmiickt sind. Die hoheren, nordwarts gelegenen Alpen sind dem Ge- sichtskreise zu sehr entriickt, um massgebend zu erscheinen, zumal dieselben, wenn auch an 2300 m u. selbst darilber hoch, meist nur langgedehnte, grasreiche Bergrticken ins mittlere Karntnerland senden. Dest-o entschiedener fallen aber die siidl. Karawanken mit ihren iiber 2000 m hohen Zinnen, Zacken und Wanden in das landschaftliche Bild der Hauptstadt, welches ganz vorzuglich durch waldreiche, bis 1700 m hohe Torberge u. den laubholzreichen Hohenzug der Sattnitz an Reizen gewinnt. Die vorztiglichsten, in den siidl. Gesichtskreis fallenden Hohen sind bei der Rundschau vom Pfarrthurme naher bezeichnet. In Klagenfurt befindet sich die kiirntnerische Landesregierung u. Landesvertretung, die Pinanzdirektion, das Landesgericht, die Bergbehorde fiir Steiermark, Karnten, Krain u. Tirol, die kiirnt- nerische Handels- u. Getverbekammer, der Piirstbischof von Gurk und das Gurker Domkapitel, ein Obergjmnasium, eine Oberreal- schule u. Lehrerbildungsanstalt, eine hohere Tochter- u. Biirger- schule u. grosse Communal-Knaben- u. Miidchen-Volksschule u. Madchen- Klosterschule, eine theologische Leln-anstalt und mehrere, grosstentheils von Gesellschaften und Vereinen erhaltene Pachschulen, wie z. B. eine Ackerbau- u. Bergschule, dann Maschinen - Lehrwerkstatte (die erste in Oesterreich) etc. Auch befinden sich daselbst mehrere geistliche Štifte und Kloster (Benediktiner, Kapuziner, Ursulinerinnen und Elisabethinerinner u. s. tv. Klagenfurt, ein verschobenes Viereck bildend, besteht aus Seliens\v iirro Person 20 Kr. zu entrichten (Eintrittskarten heim Portier). **) Taglicli zu sehen, Eintrittsgeld 10 Kr. Klagenfurt. Aussiclit v. Stadtpfarrtluirm. 72 1. 5. gabe eines Trinkgekles an den Thiirmer reichlich lohnt. (Der Thurm ist iibrigens ganz ohne Gefahr zu besteigen; Fremden- buch bei dem Thiirmer.) Da die vier Seiten der Gallerie genau nach den Weltgegenden gerichtet sind, kann nach diesen auch die Beschreibung folgen *): 1) Aussiclit gegen AV.: Von dem Tlieile der Stadt, der liier zu imsereu Fiissen liegt, machen sicli unter den Gebauden vorziiglich das z\vei- tliiirmige staridische Landhaus, das Ursulineririneukloster mit der Heiligen- geistkirche, der Heiligegeistplatz u. die protestahtische Kirclie am Lend- kanale bemerkbar. Ueber ihnen liinaus dehnt sicli zwischen scliattigen Hiigelreihen die kleine Ebene hin, die bis an das osti. Ufer des AVorther- sees reiclit. In der Mitte derselben glanzt der Silberstreif des von der nach Villach ziehenden Eisenbahn iiberbriickten Lendkanals, der die Stadt mit dem See verbindet, u. langs desselben lauft die Poststrasse nach; Villach mit ilirer Doppelreihe Pvramiden- u. Steinpappeln, die bis zur zvveiten Kanalbriicke sicli liinzieht, von wo eiii Seitemveg zum Schlosse Loretto fiihrt, welches uns bei giinstiger Morgenbeleuchtung am Ende des Lend- kanales entgegenscliimmert. AVeiter Jiinaus gegen AV.. siclitbar bis zur Enge bei Maria-AVbrtli, liegt in ruhiger Grosse der JVortkersee. Verfolgt man die Mitte dieses Bildes, so erblickt man zwisehen den niedrigen Bergen, die liinter der Ortschaft Velden sicli zeigen u. wo der See sein westlichstes Ende flndet, anf einer miissigen Hohe die Kirclie am Steni- berge, einem prachtvollen Aussichtspunkte auf die gegentiberliegendenKalk- alpen. Den Schluss im Hintergrunde bildet der Koloss der Villacher Alpe (Dobratsch), 2153.8 m, (ler b e r ti h m t e s t e A u s s i c h t s p u n k t im I nnern Kam ten s, der Bleiberger Erzberg, 1613.3 m, u. Hohe Staff 2217.3 m, zu ilirer Rechten die deutlich ins Bild fallende Gorlitzen bei Ossiach, 1008.8 m., znr Linken der imposante dreikopfige Mittagskofel, 2115 m, u. in scli\vaclieren Conturen der Mangert, 2674.7 m, u. JVischberg, 2661.7 m. AVas sicli endlicli r. u. 1. ruckwarts der Villacher Alpe in blaulicliem Dufte an Gebirgsriicken nud Gipfeln zeigt, gehort dem Gail-, Canal- u. Drauthale an mit dem entferntesten Punkte, dem monte Gleriis in Italien. Anf den waldigen Holien am Nordgelande des Sees erblicken wir schone Baunigrappen. iippig griine AViesen u. fruchtbare Aecker mit zahlreichen Gelioften, fiber denen in gleicher Entfernung mit dem Schlosse Loretto, das Scliloss Fr den- thurn von seiner AValdholie freundlich herunter scliaut, \viihrend weiterhin u. lioher am Berge ;pis diisterem Nadelgeholze das Scliloss Hornstein, u. nocli lioher das lieiTlich gelegene Sclilosschen JDrassing, bekannt wegen seiner Fernsiclit, dem Auge gewahr werden. 2) Aussiclit nach N.: Ein ebenso seltenes als eigeiithiimliches Bild stellt sicli der Betrachtung gegen diese AVeltgegend dar. AVohin \vir nord- vvestl. gegen das Tlial der Wblfnitz blicken, fibera.ll begegnen uns liebliclie Schlosser, freundliohe Asvle landlicher Beliagliclikeit inmitten der sie uiii- gebenden Naturreize. So seli en wir zur iiussersten Linken am Abhange des Kreuzberges den sogenannten Kalvarienberg u. liartdaran das Schweizer- haus mit den Franz Josephs-Anlagen, etvvas weiter zur Rechten Scliloss Zigguln, in der Alitte des Gemaldes, am Sudabhange des Spitalberges, die Goritschitzen mit iliren Landhausern, nnd zwischen diesen u. dem vor- ervvahnten Schlosse Zigguln in der Ebene des Glanthales die Schlosser Mageregg, Ehrenhausen, Schonfeld u. auf den sanft ansteigenden Hohen des Hintergrundes Scliloss Ehrenbichel, 1. Pizzelstatten, r. Eimnersdorf; endlicli hoch liber allen tliront anf dem Rticken der niederen Bergkette das Scliloss Tentscliach, \vahrend aus der nordvvestlichen Ferne die Alpen der sogen. Gegend und des oberen Gurkthales, Kaiserburg, 1085 m, Falkert in der ) Rundschau von Klagenfurt, aufgenommen vom Stadtpfarrthurm. Nach der Natur gezeiclniet von Otto Ritter von AVolfskron, Verlag von Raunegger, u. eine im Radius auigenommene Rundschau im Verlage von J oh. Leon sen. am Obstplatze. Aussicht v. Stadtpfarrtburm. Klagenfurt. I. Reicbenau, 2300 ni, Eisenhut, 2413 m, Torreralpe, 2261 m, u. Haidnerhohe, 2074 m, mit ihren langgedelmten Hocbriicken liber die nordl. von Feld- kirchen n. Glanegg zieliende 1000—1300 m liolie Bergkette, vvelclie das ' dan- vom Gurkthale trennt, beriiberschauen. Minder reizend, aber gewiss uicht uninteressant, ist der nordostl. Theil der Ansiclit, der r. von d er nach N. gegen St. Veit zielienden Hauptštrasse liegt. AVir sehen dort in un- mittelbarer Nabe auf einem isolirt stehenden Hugel Scliloss Annabichl, n. jenseits der Strasse, am Abhange des Maria-Saaler Berges, die Schlosser s t. Georgeu am Sandhof, Pichlern, Krastoicitz etc. Den Mittelgrund ziert der 1015.3 m holie Ulrichsberg mit seiner Kircbenruine, nnd die Gegend zwisclien diesem und dem Maria-Saaler Berge ist das klassiscbe Zollfeld, in dessen Hintergrunde die Berge von St. Veit u. St. Georgeu am Langsee sicli erlieben, liber denen endlicb die triftenreiclien Rlicken der Grossen Saualpe, 2081 m, und mehr nordl. der sclion in Steiermark liegenden Zirbitzalpe, 2397 m, emporsteigen. 3) Aussicht gegen O.: AVeniger befriedigt den Freund scbdner Natur der osti. Theil der Rundschau, wegen des zu grellen Gegensatzes zwischen dem. \vas bereits gesehen worden ist u. auf der Siidseite noch zu soben sein wird. Denn viihrend im S. die vielfach geforinte Kette der Kalkalpen dahinzielit, delmt sicli hier eirie langgestreckte Ebene in die weite Ferne, bis der Horizont die Auslliufer der Saualpe, des Bachergebirges und der Koralpe, 2141 m. an der Grenze von Untersteiermarkt beriilu-t. Hier und da nur erblicken wir a us derselben zwischen AVald u. Fruclitliaumen. sowie z\vischen Aeckern u. Triften auf sanfter ErJiohung ein einzeln steliendes Scliloss od. Dorfchen, u. giebt es dort irgend einen besonderen Schmuck so sind es Kirchlein, wie z. B. jenes am 1055.7 m boben Magdalensberge, am I)iex, zu Teinach, Stein etc. 4) Aussicht nach S.: AVenn die drei besprocbenen AVeltgegenden dem Beschaner melir den lieblicben Charakter des Panoramas vorgeflibrt haben. so ist es in dem letzten Tbeile desselben die Erhabenbeit der niiber geriickten Alpennatur, die jedem Besucher gerechte Be\vunderung einfiosst. Denn dort, den slidlichen Horizont scharfer besaumend, erlieben sicli die Gipfel und AViinde der Karawanken, die ganz Unterklirnten im S. begrenzen und eine natlirlicbe Scbeide gegen Krain bilden. Freilich sind es nur die bdlieren Tbeile des Kalkalpenzuges, die wir vom Tli urni e aus zu Gesicbte bekommen, denn emestbeils haben sie selbst bis 1698 m. bobe bewaldete Vorberge, andererseits erstreckt sicli, nur 1 St. von Klagenfurt entfernt, ein langer, im Alittel an 700 m bober Conglomeratriicken. die Sattnitz ge- uannt, in grosser Ausdebriung von AV. nach O., vvelcber den uuteren Theil der jenseits der Drau gelegenen Alpen verdeckt; nur die kahlen Gipfel zerrissener AViinde u. Gerollhalden bliclcen, oft noch im Monat Juli Scluiee- felder tragend, ins Land lierein. Die besonders bezeichnenswerthen H ob en von O. nach AV. gerichtet sind: die macbtige Petzen bei Bleiburg, 2114 m, die Topi za. siidl. von Sittersdoif, 1044.3 m. die Obir, 2134 m, der Schwarze Gupf, 1698 m, der Sueiitsche Verh, 1916.4 m, die lange Mauer der Koschutta, 2092 m. in der Zeli u. derselben vorgelagert osti. der zucker- butformige Matzen, 1620.9 m, west,l. der scbroffe Harlouz bei Unterloibl, 1838.6 m, die Baba, iiber den westl. Riicken der Harlouz sicli erliebend, 1914 m, der lang gedebnte, filister bevvaldete Singerberg, 1583.6 m., liinter dessen osti. Abdacbung die Begunscliizza, 2063 m, aus Krain heriiber- schaut. Uelier dem Singerberg erlieben sicli die Selenitza, 2028 m, und Vertazha, 2186.7 m, der Stou, 2284.9 m, der 1 Veinasch, 2103 m, die Kotschna, 1963.8 m, der Matschachergupf, 1681.9 m, dami weiter folgend die Gohza, 1899.3 m, u. endlicb der Mittagskofel, 2115 m, wiihrend osti. von diesem die Skerlatizza bei Kronan, 2643 m, jenseits des Savethales sicli erhebt, AVestl. vom Mittagskogel erblicbt man nocli ziemlicb deutlicb, wie sclion oben gesagt, die Pyramide des Mangert, 2674.7 m. u. im blauen Dufte die Gipfel der halbveršch\vommenen Alpen des Kanalthales mit dem Bram- kofel, 2752 m, Malborgetlier-Mittagskofel, 2083 m, und dem Monte Gleriis jenseits Pontafel. 74 1. 5. Klagenfurt. Niihere Ausfliige. Ausfliige in (lie Umgegend ron Klagenfurt. I. Sadiste Umgehung (Zeiterforderniss bis hochstens V 2 Tag): 1) in die Franz-Josephs-Anlagen am Kreuzberg, ^.St. : Zugang dureh die Villacher Vorstadt u. iiber die Elisabeth- briioke, dann dureh das Lerchenfeld od. beim Theater vor- iiber enhveder dureh den Herbert’sehen Fabrikgrund oder neben der Waisenhauskaseme 1. zur Ausgangsallee abbiegend; nette Garten- u. Parkanlagen, Schiveizerhaus mit Restauration, holier Aussichtsthurm mit praehtvoller Aussicht auf die Karawanken u. das Klagenfurter Feld mit der Stadt, Spaziergange zu den Teichen, wochentlich 1—2 mal im Sommer Militarmusik; — 2) zum Schleppe, 35—40 Min.: entiveder beim Theater u. der Waisenhauskaserne vorbei zur Zujguln (Schloss) u.riickwarts dureh den Wald, sich immer rechts haltend od. auf der Feld- kirchner Strasse um den westl. St. Veiter Vorstadtgraben unter Zigguln voruber; grosse Bierbrauerei, Gartenwirthschaf‘t. angenehme kiiiile Lage; — 3) auf den Spitaiberg, resp Goritschitzen, J /» St.: dureh die St. Veiter Vorstadt bis iiber die Glanbriicke, dann auf der ersten Wegabziveigung 1. auf den niederen, mitFohren bewaehsenen Berg; hiibscher Blick auf die Karawanken; von hier 1 / i St. bei der Mantschemuhle voruber zum Schleppe als Riiekiveg zu empfehlen; — 4) nach Ebenthal, l*/ 4 St. (Einspanner hin u. zuriick 2 Fl., Zweispanner 3 Fl.); dureh die Volkermarkter Vorstadt hinaus lenkt am Ende derselben gleioh nachdem man die Balin ubersehritten hat eine Seiten- von der Hauptstrasse nach r. ab u. man erreicht in 10 Min. das Dorf St. Peter (gute Wirthshausgarten bei Mitsch u. Trenawitz) 1. lassend, die schone Ebenthaler Lindenallee, welche bis zum Dorfe Eben¬ thal 275 E., fiihrt, mit schonem Schloss u. Park (Zutritt offen), Kirohe (Gasthaus u. Gartemvirthschaft beim Oremus gut); Ausflug von Ebenthal a. in die Ebenthaler Sehlucht 15 M., und auf den aussiohtsreichen Predigerstuhl, 709.3 m, 1 St., b. nach Guriiitz *) u. in die Guniitzer Sehlucht : iiber die Glanfurt u. dann sildostl. an den Bergessauni an- fanglich iiber Felder, dann dureh Wald nach Gurnits (For- sterei Wirthshaus, oberhalb Probstpfarrkirehe mit schbner Aussicht), 8 /.i St.; von Gurnitz ostlich in 10 Min. in die wild- romantische Guniitzer Sehlucht**) mit kleinem Wasserfall *) Sage Nro. 41 (Auhang II.) **> Vorkommen von Subalpinen Pflanzen, wie z. B. Alpenrosen (Rhodo- dendron hirsntum), Toralpen-Nefken etc. etc. Klagenfiirt. Niiliere Ausflfge. I. 5. sehr lohnend), gerade siidlich iiber Gurnitz der aussichtsreiche Propstenkogel (Fahrweg hinauf aber steil), 1 St.; — 5) in die Sattnitz (mit diesem Namen wird der osti. Theil des im S. von Klagenfort von W. nach O. ziehenden Berg- riiekens, 650—709 m, bezeiclmet, volcher die Klagenfurter Ebene vom Drautbale solieidet, der Tertiarperiode angehort, u. scliroffe, theils mit Laub- u. Nadehvald bedeckte Nordab- hange, Felswiinde u. Rinsen enthalt, voli interessanter Natur- vorkommnisse, vorziiglieh Pflanzen u. Insekten.): man gelangt durcb die verlangerte grosse Schulhausgasse, vorliber an St. Ruprecht , 547 E., ( Eriautschnig nnd Rassin; grosser Fried- hof mit schonen Denkmalern), u. iiber den Glanfurtkanal zuin Sattnitzer Wirthshaus in 1 St., od. iiber Ebenthal in l 1 /,. St. (vom Sattnitzer nach Ebenthal Waldweg am Fusse der Sattnitz, 1 St.). Der hochste u. zur Besteigung Rvirklich empfeh- lenswerthe Punkt ist der Predigerstuhl, 709.3 m, siid- westl. von Ebenthal, von dort in 1 St. bequem erreichbar u zwar am besten auf dem Fahrweg zum Dorfe Zwanzgerberg, kaum 1 St., u. von da in 15 Min. auf das ldeine Plateau, velches mit einer steilen, fast uberhiingenden Felsenrvand zur Sattnitz abstiirzt u. einen sehr lohnenden Ueberblick auf das ganze Klagenfurter Feld, das kiimtnerische Mittelgebirge und die steiermarkisch-kamtnerischen Grenzgebirge, Eisenhut, Kre- benzen, Zirbitzen, Sau- u. Koralpe bietet (am Wege zum Pre- digerstuhle i. ein paar hundert Schritte die Ebenthalerschluclit mit Wasserfall u. an deren osti. Ausgangsseite kiirzerer Steig- weg auf Ztvanzgerberg); — 6) nach Vik t ring,*) 459 m (Gasthaus Bruck zur Tavern sehr gut, Urschitz), Dorf mit 378 E., iy 4 St. siidivestl. am Fusse des tertiaren Mittelgebirges; einstmaliges Ivloster, jetzt grosse Tuchfabrik der Gebr. v. Moro, mit herrlichem Park; in der Stiftskirche schoner Hochaltar u. Glasmalereien; lohnende Besteigung des Amerikaberges, 782 m, in l 1 /,. St. be- quem (man nehme als Begleiter irgend einen Burschen), mit sehr schoner Aussicht ins bilderreiche Rosenthal u. nach Unter- karnten und am Schrottkogel, 752.3 gelb markirt, 1 St. (von Viktrmg zum Meiernigg am Ufer des Wbrthersees */., St. Wald- 'veg, ebenso Abstieg vom Schrottkogel nordlich roth markirt zum Meiernigg 40 Min.; 7) nach Loretto u. zum Meiernigg: durch die Vilkcher 4 or- stadt langs des Lendkanales (Allee) in 1 St., mit Dampfboot 45 M. nach Loretto (Einspanner 1 Fl. 20 Kr., Zvveispiinner 2 Fl. hiu u. zuriick), einem 1652 liart am felsigen Ufer des Worthersees er- *) Sage Nro. 82, 98, 123 (Anliang II.) 76 L 5. Klagenfiirt. Niihere Ausfliige. bautem Schlosse (jetzt Restauration u. Sommeraufenthalt) in herr- licher Lage, wo Fahrzeuge (5—10 M. Fahrzeit, Taxe fiir 1 Person 10 Kr., ivenn mehrere a 5 Kr.) zur Verfiigung stehen, um liber člen See zum Me i er ni gg zu gelangen; kleine Garten- ■vvirthschaft in schoner Waldeslage, mit hiibsoben Spaziergangen u. erquickendem Seebad (die Person sammt Wasche 10 Kr.); v 4 St. westl. Villa u. Sommeraufenthalt in „Alpen" mit vorz. Trinkwasser; 8) nach Hallegg u. Seltenheim: Fusswegvom Schleppe (S. 2) weg in 1 St. unter Schloss Falkenberg durch den’Wald (Fahrweg iiber Lendorf durch das untere Wdlfnitzthal um beinahe die Halfte weiter); Halleg ist ein altes, wohlerhaltenes Schloss mit schoner Fernsicht, namentlich gegen Maria Saal. Von hier iiber den Kreuzberg, auch Steinbruch gen., entweder iiber Gurlitsck oder Drassing in l 1 / i St. zur Eisenbahnstation Krumpendorf (unweit Hallegg ist das Schloss Seltenheim, welches, von den Ttirken zerstort, erst in neuerer Zeit wieder hergestellt wurde); 9) nach Moosburg, auf der Feldkirchner Strasse, zu gehen 2 1 /,—3 St., zu fahren l 1 / 4 —l 1 /. St., od. nach Pdrtschach, 30 Min., per Bahn, dann liber den Berg auf gutem Wege in 1 v 4 St.: die gewohnl. Fahrstrasse geht beim Schleppe vorbei nach Lendorf' u. durch das W olfnitzthal unter dem Schlosse Ratzenegg 1. voruber. Moosburg, 222 E., Pfarrdorf (Lindner, Grimschits) mit altem Schloss, Wiege Kaiser Arnulfs, des letzten Karolingers, bei den Teichen die ivenigen Ueberreste der alten Moosburg als Hauptsitz der einstigen Pfalz des grossen Carantanerreiches; im gegemviirtigen Schlosse Gemalde von Kunstwerth. Von Moosburg fiihren 4 Strassen, a. eine schlechte Fahrstrasse in ca. 1 St. iiber St. Peter nach Schloss Tigr ing, u. von da in 1 St. auf den Wallfahrtsort Freudenberg, 812 m., mit schoner Aussicht; b. eine besser fahrbare, in 3 St. nach Feldkirčhen (II. 7.); c. eine dritte, bei den Teichen voriiber, in l 1 /* St. iiber den Berg nach der Eisenbahnstation Piirt- schach (eigentlich Maria Worth) am See (sehr lohnend durch Aussicht auf den See u. die Karawankenkette); d. ein vierter Weg in l 1 /,—2 St. zur Eisenbahnstation Krumpendorf, ebenfalls am See, doch iveniger lohnend als der Weg nach Portschach; 1(^ nach Karnbnrg*) am Fusse des Ulrichsberges, Eisen¬ bahnstation Maria Saal der Rudolfbahn, von Klagenfurt in 20 Min., Fahrstrasse dahin durch die St. Veiter Vorstadt iiber die Glanbrucke, voriiber dem Schlos.schen Anncibichl, dann ) Sage Nro. 1. (Anhang 11.) Maria Rain, AVorthersee. Klagenfurt. I. 5. vor Ratzendorf (zwei gute Wirthsbauser) ]. eiubiegend, 1 1 / 2 St. — Karnburg ist historisch lioch interessant als Ort, wo in Karntens Vorzeit von den Herzogen die Euldigungsfeier be- gangen worden ist (vergl. dazu I. 5. B., Ausfliige von Station Maria Saal. Von Karnburg aus Besteigung des Ulrichs- berges*) 1015.3 m, mit schoher Aussicht (vgl. dazu L 5. B., Ausfliige von Station Maria Saal); — 11) nach Maria Saal,**) Eisenbahnstation u. Dorf (von Klagenfurt per Bahn, 20 Min. Fahrzeit; Einspanner hin u. zu- riiok 2—3 FL, Zweispanner 3—4 FL), auf der Hauptstrasse l 1 /« St. bequem, od. iiber den aussichtsreichen (namentlich auf Karavranken, Glantbal, Klagenfurter Feld) Maria-Saaler Berg, 739 m (von Klagenfurt iiber St. Georgeu auf die Hohe, l s / 4 St., u. dann nacli Maria Saal, l 1 /.. St.). Ueber Dorf Maria Saal, das benaohbarte Zollfeld s. Niiheres unter 1. 5. B., Ausfliige von Station Maria.Saal: — 12) auf den Magdalensberg,***) 1055.5 m, nordbstl. von Klagenfurt: becpiemster Aufstieg von Maria Saal iiber Schloss Meiselberg u. OttmcmaČh, m 2’/ 2 St. Heri-liche Rund¬ schau, romische Ausgrabungen, landliche Erfrischungen oder nothdiirftiges Uebernachten beim Bauer GracUschnigg. Vom Magdalensberg in 2 St. nordl. ab iiber Ostenoitz nach Station Launsdorf (II. 4.); — 13) Nach Karl sb er g: bis Karnburg V/, St. u. von da durch MSderndorf 1 St., 1. beim umfangreichen Schlosse Tahzenberg voriiber nach Karlsberg, 717 m, Burgruine, im 13. Jahrhunderte im Besitze der Auffensteine, zur Zeit der Herzoge aus dem Hause Gorz-Tirol u. reich an historischen Erinnerungen; iiberraschende Ansicht des unteren Glanthales von der Galerie des alten Thurms (Besteigung des Ulrichs- berges l J / 4 St., nach Stadt St. Veit V / 2 St., nach Bahnstation Zollfeld od. Maria Saal l'/ 4 St.); — 14) nach Hollenburg u. Maria Rain, f) sehr empfeh- lenswerther Ausflug (von Klagenfurt nach Hollenburg 2 St., von Klagenfurt nach Maria Rain 2 St., von Klagenfurt iiber Hollenburg nach Maria Rain 2 3 / 4 St. ; Einspanner nacli Maria Rain hin u. zuriick 2 Fl. 50 Kr. bis 3 Fl., Zweispanner 4 Fl.): dort wo die von Klagenfurt nach Laibach (durch die Viktringer Vorstadt) fiihrende Reichsstrasse nach 9 Klm. sich vom Bergriieken abwarts zur Drau senkt, steht das Dietrich- *’) Sage Nro. 80, 84 (Anliaug II.) **) Sage Nro. 36, 80, 93, 114 (Anliang II.) *“) Sage Nro. 2G, 29 (Anliang II.) 78 L 5. Klagenfnrt. Worthersee. stein’sche Schloss Hollenburg', kiihn gebaut liber nach Siiden abstiirzenden ausgehohlten Conglomeratfelsen; gegemvartiger Ban aus dem 16. Jahrhundert; von der Altane des Schlosses die a 11 e r s c b o n s t e A u s s i c h t liber die Karawanken- kette u. das Rosenthal. Von hier auf sehr anmuthigem Wege naeh Maria Rain in ' 3 / i St., wohin iibrigens der gewohn- liclie Weg, wenn man Hollenburg nieht besueben will, von der Hauptstrasse beim sogen. Kanonenhofe links abzweigt. Maria Rain, 71 E., (Gasthaus beim RasscU unter derKirche gut), von der Altane s chone Aussicht auf das Rosenthal, westl. bis liber Maria Elend, osti. bis an den Fuss der Obir, dann die Kara\vankenkette; in der Kirche Gemalde liber dem Hochaltare von Fromiller, Apostelbilder von Steiner. Von Maria Rain Fussweg liber die Steilgehange hinab zur Drauuberfuhr */, St. u. von dort nach Ferlach s / 4 St- (I. 5. A. 3.); — 15) Ausfliige am n. um den Worthersee. Der TVortlier- see *) (so benannt nach der Jiirche Maria Worth, welche am stidl. Ufer liegt), 1 St. \vestlich von Klagenfnrt gelegen, ist der grosste des Landes, an 5 St. L, bei sehr abwechselnder Breite (am unteren osti. Ende, der breitesten Stelle, 1660 m br.), mit grosster Tiefe von 85 m. Die herrliche Lage des Sees, u. vorziiglich sein stets klar bleibendes "VVasser, das vom Juni bis September durchschnittlich eine Temperatur von 18—19 Grad R. aufzuweisen hat, ohne unangenehmen Extremen zn unterliegen, der bestandige Verkehr mit Kahnen, zweier Dampfer, •vvelche mehrere Male taglich von Klagenfurt aus die Hauptorte des Sees beriihren, u. der am nordl. Ufer dahin ziehenden Eisenbahn, haben, bei allem Ernst, der auf seinen Fluthen liegt, aus semen Ufern einen angenehmen, durch zahlreiche herrlich gelegene Villen verschonten Sommeraufenthalt geschaffen, daher auch alle am Ufer liegenden Orte, wie Knvmpendorf, Maria Worth, Portschach u. Velden, von Juni bis September von Kurgasten od. Sommerfrische suchenden Stadtern sehr zahlreich besucht sind. Touren am See: a) nach Maria Loretto u. zum Meiernigg (S. 63); — b) nach Krumpendorf (Bestaura- tion, schones Gartenlokal, vis a vis dem Bahnhofausgange, be- scheidenen Ansprlichen geniigend, im Orte Gasthaus KoUmann gut) mit Eisenbahn 20 Min., mit Wagen 40 Min., zu Fusse l 1 /.. St., u. zwar entweder langs des Lendkanals zur zweiten Ivanalbrlicke u. dann auf der Fahrstrasse fort (r. am Berge Schloss Freienthurn, 1. am See die Schwimmschule mit guter Restauration r.) zur Schrotfabrik (67 m hoher Thurm r.), Mennig- *) Sage Nro. 1, 4, 64, 76. vLAGE N FU RT DrošeMiz' *s&rp^- 'tSchtši irlscha lO-^h. 0 - 26 - a o" ienoUkn , le rum —^Mennig Fb. ' £Bt.Kmmpendorf MilUaid~~ Sehwimmsd erinsel PchelzhuUerv Ž- }§tmsch±(z | pt 1'Krotleiidm /Keuts < 4 ^ 4 . bpp. ■ Jsfechhveo: ' Cvj* rjprL •* r*r~ /~ttQ.'-*< LctL.^- '""^ 5 ^ C fiC ^isbVinlsch. /^ft^^jPlaschischen, St., bis zur Glanfurtbriicke, dann bald auf- warts (vorher r. Weg nach Dorf Stein, Viktring und Keutschach, 2 1 /, St.) iiber die niedere Einsattelung des Sattnitzgebirges, iiber Lambichel auf die Hohe, 1 St. (hier schoner Blick 1. auf das Pfarrdorf Maria Rain, die Koschutta und den felsigen Harlouz, r. hinauf ins Rosenthal bis zum Mittagskogel). Weiter, bei Schloss Hollenburg (hinauf 10 Min., Ansicht des Rosen- thales und der Karaivankenkette, unter dem Schlosse Hohlen in den Sandstein, auf dem dasselbe erbaut ist) voriiber, auf steilem Fahrvveg, 20 Min., hinab zur Draubriicke (von ltier ins liareii- thal I. 5. A. L). Ueber Kirschmtheuer, Dorf mit 255 E. (von hier ins Zellerthal, I. 5. A. 4.), nach Unterbergen am Fusse des Singerbergs, Dorf mit 266 E., 498.8 m (Brauhaus Oblasser, voi'ziigliches Bier aus Felsenkeller), s / 4 St., und in 7, St. nach Unterloibl, Dorf mit 276 E., 550 m, (Merim gut; Gewerk- schaft; malerische Lage am Fusse des Harlouz, 1838.6 m, be- ziehungsweise des Singerberges, 1572.5 m, in 1 St. Besuch der Schlucht am Harlouz, Cottla genannt, hochst romantisch, *) Sage Nro. 21b, 73, 87, 98, 107 1. 5. A. Loibl. Klagenftirt. 83 aber des vielen Gerolles wegen schlecht zu begehen; vorziigliohe Gemsjagd). *) In Unterloibl Beginn der Strassensteigung, welche sioh unter den Abhangen des felsigen Singerberges, r., u. ilber den tiefen ‘Loiblbachgraben, L, voli pittoresker Bilder, zum Kleinen Loibl, 1 gute Stunde, hinanwindot. R., bevor man abwarts schreitend, zur Sapotnitza- (Sopotnik-) Kapelic, 759.5 m, wenige Schritte von der Strassenholie, gelangt, guter Seitenweg r. nach Windischbleibsrg, 1 St., u. ins Bodenthal (die Wege laufen anfanglich zusammen, bei der Bleischmelze jedooh filhrt der r. nach Bleiberg, der 1. ins Bodenthal; Naheres iiber dasBoden¬ thal I. 5. A. 2.). Die Poststrasse fiihrt nun in mehreren Zick- zackwindungen (wildromantische Klanim) u. iiber die kiihn ge- spannte Teufelsbrucke (r. Fali des Bodenbachs) ins eigentliche Loiblthal (Nabereš iiber das Loiblthal I. 5. A. 3.) in */, St. zum Gasthaus Deutschen Peter, u. nun anfanglich grade aus u. 'venig ansteigend dem Loiblbache entlang, dann aber in vielen Windungen iiber Neu- St. -Leonhard, mit gothischer Kirche und Alt - Set. - Leonhard, 1146.1 m , (wegen der haufigen La- winen im Winter verlassen), auf die Hohe des Uebergangs, 1378.4 m, 2*/ 3 St. (von Neu-St. Leonhard bis zur Hdhe r. Blick auf die Vertazha, und vorgelagerte zackige Selenitza; oben etwas beschrankte, aber doch lohnende Aussicht nach SO. auf die Koschutta, 1., u. Begunschizza, v., und durch die von beiden gebildete Thalausgangs-Spalte auf einen kleinen Theil von Oberkrain; nordostl. auf die Berge des Loiblthals u. daruber hinaus auf die Saualpe etc.). Die auf der Hohe befindlichen Pyramiden, Denkmale der Stande von Karaten u. Krain zur Erinnerung an die Erdffnung der Reichsstrasse (1728)' iiber diese Hiihe, wobei der Felsenkamm (die friihere alte 1670—1680 er- baute Strasse ging hier durch einen Tunnel) durchbrochen werden musste. Nun steil in vielen Schlangemvindungen hmab nach St. Anna, 1035 m, (Wirthshaus), a / 4 St. (auch Steigweg, aber sehr jah), u. voriiber am Quecksilberbergbau der ill. Quecksilber-Compagnie nach N e um ar k tl, (Post, Graf Radetzkg etc. gut), 2 St., grosser industrieller krainerischer Marktflecken mit Sensen- hammern, Lederfabrikation, Schuherzeugung, Wollstrumpffabriken. (Von liier entweder iiber Vigaun, 2 1 /., St., nach Lees, Station der Bahn Laibaeh-Tarvis, 1 ’/ 4 St., gute Strasse, auch bedeutende ) In der Scliluclit des Haliouz, .jeiiseits des Baohes, 20 Min. aufwiirts Oeginnend, fiir Conchylien-Samm]er v.u flndon: im Gerolle links Pupa Kokeilii, dann tiefev darin beim ersten Wasserfall Helix Preslii n. Zioglen im Jani und Juli an heissen Tagen. Auch ist in dieser Scliluclit schon Seni* tViih ein Theil der Alpen-Flom entvvickelt. ^ 84 1. 5. A. 1. Klagenfurt. Barenthal. Abkiirzung fiir Fusstouren ins obere Savethal; bis Vigaun namentlich wegen des Blicks auf das Savethal bis Laibach selir zu empfehlen, sehr frnchtbare Umgebung — oder in 3 St. nach Krainburg B.) I. o. A. 1. Ins Barenthal.*) (Zugleich Uebergang ins Bodenthal, I. 5. A. 2., nach Oberkrain, B.) Unterhalb Hollenburg, nach Passirung der Draubrucke. zweigt sich nach r. (tvesti.) eine gute Pahrstrasse ab, tvelche durch das Rosenthal hinauf iiber Rosegg in das untere Gail- thal fiihrt. Auf dieser Strasse weiter (das Pfarrdorf Kappel 1.) iiber Weitzelsdorf und Hundsdorf nach Windischfeistritz. 2 St., 500 m, (Kraiger sehr gut; sehr tiichtiger, billiger autori- sirter Bergfiihrer vulgo „ Schuster“ besonders zu empfehlen und bei Kraiger zu erfragen.) Dorf mit 653 E., und grosser Grafi. Eggerscher bezw. Baron Helldorfscher Gevverkschaft (im Jahre 1840 gegriindetes erstes Drahtwalzwerk in Oesterreich mit einer jahrlichen Production von circa 19,000 Ctr. divefser Drahte), ani Ausgange des Barenthals (gleich oberhalb Feistritz r. auf einem aussichtsreichen Hiigel ein Eisenkreuz, Denkmal an ein im Jahre 1809 hier mit den Franzosen bestandenes Gefecht). Von hier fiihren zwei Wege ins Barenthal, einer insbe- sondere anfanglieh 1 St., gute Fahrstrasse entlang dem Wildbach durch romantische Felsengen zum Touristenhaus der Section Klagenfurt des d. u. o. A.-V., 2 St., der ziveite, an der 1. Thal- wand liber Matschach (bis hierher durch Wald und Wiesen), 1 / 3 St„ zu einem gemauerten Kreuz, 1 j,, St., u. dann theils auf gerolligem Weg, theils durch Wald (vom Gerollgraben ziemlich steil aufwarts), endlich iiber Wiesen an einem Holzkirchlein, L, voriiber zur Boauts- Hube ins obere Barenthal, 1135 m, l 1 /, St., von wo man das ganze Barenthal und die dasselbe umgebenden Hohen Kossiak, Stou, Weinasch, Kotschna (grade hinaus durchs Thal Harlouz) vor sich hat. Im Touristenhaus (Stouhutte) das von hier 20 Min. abwarts im Thalgrunde liegt, Unterkunft fiir 10 Personen, beim Boauts 2 bis 3 Betten event. Heulager, Kaffee. Bergbesteignngen: 1) Besteignng des Stou, 2248.9 m, 4—6 St.: a) fiir ge- iibte Fussganger vom Touristenhause auf ziemlich gutemWeg ») ins Barenthal gelangt man von Klagenfnrt ans auch direkt, ent- weder iiber Stein n. Viktrmg (S. 75), od. vom Kanonenhofe redit« iiber Kotlmanmclorf (2 resp. 1 St.), Niederdorfel, Feistritzer Dmuuberfuhr (tu* St.) nncli Windischfeisti itz. Barentlial, Stou. Klagenfurt. I. 5. A. 1. 85 bis unter die Matschacheralpe*) , 1 St., u. r. anfanglich iiber grobes Gestein, dann immer feiner \verdenden Grns durch die sogen. griine Riesen auf denSattel zwischen Stou n. Ti \ einasch**), 2 St., u. von da dem siidtvestl. Abhang entlang zum Gipfel, * 1 St.; — b) fiir mindere Fussgiinger der allerdings weitere Weg, u. zwar vom Touristenhaus wie yom Boautz anfanglich durch Wiesen u. Wald u. zuletzt iiber steile Alpemviesen***) und Gerollef) auf den Jauerburger Sattel „Medvedjedom“ (Barenheimat), 1G84 m, 2 St., dann durch eine tiefe Muide auf die Anhohe der Beuza (sprich Bouschza), 3 / i St., u. nun auf der Siidseite des Weinasch meist iiber Schafweiden zum Sattel ober der „grunen Biese“, 1y, St., und auf den Gipfel, 1 St. Von diesem hochsten Punkteft) der vom Loiblpasse westl. gelegenen Karawankenkette, hochst lohnende Rundsicht, bei dem Mange! nach S. liegender Vorberge (Oebersicht des ganzen Savetliales mit Veldes n. dem Veldesersee, den impozanten Triglav im Hintergrund, nach X. ein grosser Theit Mittelkiirutons, Klagenfurt u. Villacli, die Tanern n. obei‘Steiermarkischen Alpen, nacli W. u. O. der zergliederte Zug der zerkliifteten Karavranken , ndrdl. zu Fiissen jenseits mn Abhange des Kossialc die Matschacheralpe). Am ganzen Hohen- zuge keine Quelle, hiichstens bis Ende Juni Schneewasser. — Abstiege: 1) nach Karnten: a) ins Bodenthal, roth markirt steil u. beschwerlich, osti. zuerst iiber Rasen, dann einen steilen felsigen Grat hinab zur sogen. Gamsgrube am Uebergange zwischen Vertazha u. Stou, 1820 m, 2 St.; dann durch od. um diese Grabe auf den Sattel, 1 / 4 St., u. dariiber meist auf Gerolle hinab ins Bodenthal zum Bodner, 2 St., u. entvveder nach Windischbleiberg, 3 / 4 St., od. durch das Boden¬ thal hinaus auf den Klemen Loibl, V)., St., die Reichsstrasse abwarts nach Unterloibl, 1 St., u. Unterbergen, */, St.; b) die bereits bekannten Wege hinab, namentlich sehr schnell mittelst Abfahren durch die „grune Riese“ ins Barenthal zur Stouhiitte ; — 2) nach Krain: a) zuerst siidl. zu den Alpen- lratten (Jerovitza), 2 St., meist steile Rasen, von Geroll unter- *) Vorkommen der seltenen Coleopteren Pristonj-clius Jaiitliinns und Pterostichus planipennis, Hylobius alboptinctatus. Cvchrus Schmidtii, Carabus Kreitzeri n. Kircheri, im Juni das seltene Zoys’sche Veilcben Viola Zovsii, nordl. von der Alpe am Gipfel und namentlich am siiddstl. Abhange des \Volfsgnpfs (Kossiak) sehr viel und schones Edehveiss im Monate August. **) Hier der seltene Banunculus Segnieri. “) im Juli hier bliihend: Scorzonera rosea, Heracleum anstriacum, I.ilium carniolicum, Cirsium caiuiolicum; tlberhaupt reiche Alpenblumenlese. t) An den \Vanden r., sowie in den Felsen jenseits des Ueberganges 1. viel schones Edehveiss, iloch nicht ohne Gefahr zu plldcken, da das Ge¬ stein brocklig ist. rt) Im Juni u. Juli am Stou vorzllglich scliijii aucli Alyssum AVulfenianum u. Viola Zoyssii. 80 I. 5. A. 1. Klagenfurt. Biiivnthal, Kotschna. brochen, zum Berghause, 10 Min. fgutes Wasser), u. dami auf gebahntem Wege iiber Karnervellach (Pfarrdorf) naeh Station Jauerburg (Kosmatsch), 2 St., (B.); b) bis zn den Alpen Jerovitza u. naeh Most (Wirthshaus) an der Reichs- strasse, 2 1 / 2 St., Fiihrer niithig, c) auf den Vertazhasattel osti. * hinab, 2 St., u. durch den krainerischen Selenitsagraben (auf der Generalstabskarte Slavorsnitzgraben), enttveder nach Most. 37, St., od. Smokouts, 3 St., (mit der Besteigiuig cles Stou lasst sieli mit einem kleinen Zeitauftvande von t 1 /* St. aucli die der etwas melir tvesti, gelegenen Weinasch, 2103 ni, verbinden, Aussicht der des Stou iilmlicli, aber tveniger umfassend). 2) Besteigung der Kotschna, (bepeme, sehr lohnende Pa rti e, Vormittagstour, 27,—37, St.): a) von der Siidseite u. z. tvie auf den Stou (S. 84) zuerst auf den Jauerburger Uebergang, 2 St., von da nordtvestl. auf- tvarts tiber Weiden zur ersten Hiihe, 3 / 4 St., dann durch einen Graben auf das Plateau*) der Kotschna, 3 /4 St.; — b) von der Nordseite westl. aufwarts durch Wiesen u. Wald zu einem alten Kohlbarren nnd steil hinauf zur Boautz-Ahn am Sattel ztvischen Kotschna u. Matschachergupf, l 1 /* St. (hier eine kleine Quelle ostseitig), dann durch die nordl. abfallenden Gerollhalden auf Schafsteig, 1 j. i St., und iiber begraste Hiinge steil hinauf zu einem nach N. abfallenden Grat**), '/ 2 St., u. auf diesem bequem zur Hohe. 7» St. Umfassende Aus¬ sicht, ahnlich der des Stou, aber bilderreicher. — Abstiege: 1) nach Karnten: ausser den beiden genannten Aufstiegen noch jener auf dem Riicken westl. fort, hinab bis zu dem Sattel ztvischen Kotschna u. Golisa, 1617 m, (diese kann von hier in 1 St. nach dem osti. Grate aufvviirts er- klommen tverden), s / 4 St., und durch die Stvetscliacher Kotschna (sehr romantisches Pelsenthal),ehinaus nach Swet- schach, 27, St.; — 2) nach Krain, hinab zum Jauerburger- Sattel bezw. direct zur Alpenhiitte, 1 St., u. dann auf Steig; — b) tvesti, auf den Swetschacher .Sattel u. von hier sudtvestl. auf gutem Pfade zum Grubenhause, s / 4 St., u. dann auf der Erzstrasse (Pahrstrasse) iiber Heiligcnkreuz (Wirthshaus) nach Assling (Post), 2 St., in der Nf.he von Jauerburg, 1 St.; — 3) auf den Kossiak, 2027 m, u. z. vom Touristenhause anfanglich auf gutem Weg, spiiter Steig thalauf und dann 1 St, *) Selil' pflanzenreich: Gentiana pamila in prachtvollen Exemplaren, etwas friilier bliihend Eanmiculas Traunfellneri. Arabis Vocliinensis umi Viola Zoysii. ") Hier das seltene Bupleurum gramiiiifolinm in Felsenritzen. Bodentlial. Klagenfurt. I. 5. A. 2. 87 1. zrn- Matschacher-Alpe (Sennerei), 1715 m, 1 St., dann fort steil liber Wiesen zum Gipfel, 1 St., (instructiver Anblick gegen Vertasha, Sto, Weincisch u. Kotschna.) Uebergange aus (lem Barenthale: 1) ins Bodentlial: a) von Windischfeistritz an der r. Thalwand nielit sehr steil aufwarts an den Bauern Schtornik. s / 4 St., Aunik, */ 2 St., und Krischnik, J / 4 St., voriiber naeli nindischbieiberg , 1 St. (s. u.),: — b) vom Touristenbause zur Matsčhacheralpe (Alpenhiitten, Milch, Butter), 2 St. (von hier Besteigung des Kossiak, jenes von der Nordseite spitzigen Berges, wie man ihn von Windischfeistritz sieht, liber Wiesen in 1 St.), dann entvveder 1) r. unter der Bielschitza durcli fortwahrendes Steingerolle hinauf auf den hohen Vertazha- Sattel, 1824 m, V/„ St., und in nordostl. Richtung dureh Gerolle hinab ins Thal, 1 St., und dureh den Wald hinaus zum Bodenbauer, 3 / 4 St., oder 2) von der Matschacheralpe ostlich dureh ein gerolliges Thal*) auf den Sattel zwischen Kossiak u. Bielschitza, sog. Matschachersattel, 1715 m, 1 St., u. nun entweder um die osti. Felsecke dureh Geriille gegen N. herum und iiber die „Stinze“ (Stiege, sehr behutsames Steigen und Schivindelfreiheit durchaus erforderlich) hinab zur Ogrisalpe, 3 / i St., zum Bodner, 1 St., oder vom Sattel grade hinab iiber Stock und Stein (nicht gefahrlich, aber etwas mtihsam wegen der vielen Stauden) zur Vertcizhariesen (Ge- rollhalde), 1 / i St., von da hinab an das Ende der Gerollhalde, J / 2 St., und dann hinaus zum Bodner, 8 / 4 St. (s. u.); — 2) nach Krain: a) vom Kanauts od. Boautz iiber den Jauerburger Sattel nach Jauer burgtjhmg. Lin. B); — b) bequemer von Windischfeistritz iiber Swetschach auf den Sattel zwischen Kotschna u. Goliza, 3 St., und dann weit,er siehe Abstiege von der Kotschna.(S. 86). I. 5. A. 2. Ins Bodentlial. (Zugleicli Uebergang nach Krain, B.. ins Barenthal. I. 5. A. 1.. umi Loiblthal, I. 5. A. 3.) Yor der Sapotnitzakapelle am kleinen Loibl fiihrt nach r. ein guter Weg voriiber. an der Bleischmelze (r. hinauf Fahr- weg in s / 4 St. naeh Windischbleiberg, 953.6 m, kleines Pfarr- dorf, Bleibergbau jedoch wenig ergiebig) ins Bodentlial, u. z\var voriiber an der Benagliohube in Vj 2 St. zum Bodenbauer *) Keichste Fandgrube fur seitene Coleoptem: Carabus carintiacus, Cychrus Schmidtii, Abax Beckeuhauptii, Pristonichus Janthinus, Pterostichus Planipennis u. Mflklfeldii, Nebria Dalilii, brunnea, Otiorh.vnclins nobilis, Plinthus flndelii (mn die Matscliacher Alphfltten speciell mi den iVnrzeln von Euniex alpinus), Hjlobius alboguttatus etc. etc. 88 I. 5. A. 2. Klagenfurt. Bodenthal. (Bodner), 1064.9 m (leidliche Unterkunft), gefallige Leute, stets auch Fiihrer u. Trager fiir Stou und Vertazha-Besteig- ungen oder Uebergange nach Krain zu erfragen). Herrliches griin bemattetes Thal, durchsehnittlich 1100 m hoeh, zwisohen Singerberg u. Central-Karaivanken-Kette gelegen, imposanter ampliitheatraliseher Abschluss durch die mit ge- rade aufsteigenden Wanden sioh zu 2186.7 m empor- hebende Vertazha. Bergbesteigungen a us dem Bodentlial: 1) Besteigung des Stou, 2248.9 m, markirt, vom Bodner in 5—6 St. iiber die Einsaltelung der Vertazlia*) (Piihrer jedoch empfehlenswerth, der beim Bodenbaner wohl zu bekommen ist). Vom Bodner thaleinvvarts an das Gerolle unter die Vertazha, 3 / 4 St., dann r. durch die grosse steinige Mulde steil auf hohe Vertazha- Sattel, 1820 m, in l 3 / 4 St. Hier verbindet ein sehr schmaler Sattel den auslaufenden osti. Riicken des Stou (im r. Winkel auffallend) mit der Bielschitza, dessen Gerollhalden • zur Matschacher-Alpe ins Barenthal steil abfallen. Siidlich fiihrt eine schmale kurze Pelsenschlucht an ein auf der Siid- seite der Vertazha und der Stoupartie liegendes Hochplateau, durchaus mit Gerolle u. grossen Pelsenstiicken belegt, hinab, von wo die Markirung rechts aufwarts durch einen wilden Pelsentobel (dauert wohl eine Stunde, der sehr beschwerliche Anstieg) und dann iiber steinige Triften auf die Kuppe des Stou, 2 s / 4 St., fiihrt. (Das Weitere s. S. 84, ebenso die Ab- stiege.) 2) Besteigung der Vertazha, 2186.7 m, 5 — 6 St.: Auf den Vertazhasattel, wie ad 1, 2 1 /, St., nun 1. um die Gamsgrube herum iiber einen kleinen schmalen Grat zu einem ausgedehnten, sehr unwegsamen Gerollfelde, :i /i St-, iiber dieses hinan auf einen nach S. gehenden, begrasten Riicken, 1 St., auf diesen hinauf, 1 / 2 St., dann' auf der Siidseite fort iiber Rasen zur Hohe und iiber Fels zur Spitze. 3 / i St. (sehr in- structiver Ueberblick der Stougruppe, sonst Rundschau ahnlich wie vom Stou, stidl. nach Krain, jedoch viel beschrankter). — Uebergange aus dem Bodentlial: 1) nach Krain: (iiber den Vertazhasattel u. dann hinab nach Most u. Smokoutz, S. 85); — 2) ins Barenthal u. zwar: a) iiber den Vertazha- bezw. Bielschitzas&tte\ , 2V 2 St., dann r. iiber Gerolle hinab zur '*) Der Sattel der Vertazlia ist historiscli denkwiirdi£' wegen desUeber- ganges der Frauzosen mit Geschtitzen und Pferden im Jalire 1800, wodurch sie den Oesterreichern bei AVindischfeistritz in den Riicken kamen, was fiir diese zum ungliicklichen Gefechte von Windischfeistritz ftihrte. Bodenthal. Klagenfurt. 1. A. 2. 8» Matschacherolpe, 3 / 4 St., u. von hier zur Stou-Hiitte, 1 1 / 4 St., Windischfeistrits, l 1 /. St., od. b) in das liinterste Bodenthal, 1 St., dann, statt ant' den liohen Vertazhasattel, mehr r. auf den niederen Sattel zvcischen Kossiak u. Bielschiza, 1 St. (diese Spitze stelit zwischen dem hohen Vertazhasattel und diesem); dann zur Matschacherolpe, */, St., und weiter wie unter a) od. c) vom Bodner auf die Ogrisalpe, 1 y„ St., dann uber die Stinze (besehwerlich, Schvvindelfreiheit hinauf nicht erforderlich) auf den Sattel vvie bei b), 1 St., und \veiter wie unter b), od. vom Bodner zur Benaglio-Hube, */ 2 St., von dieser 1. nord- ■vvestl. durch den VVald „Rauna“ (Ebene) nach Windisch- bleiberg, 1 / 2 St., und von hier (von der Kirche weg), enttveder a) durch das Thal westl. zwischen den Bergen Verschitsch u. Brand uber die Scheide nach Struggern ins Bdrenthal, u. von Struggern unmittelbar auf Fahrvveg liber Sienach nach Windisčhfeitritz ins Rosenthal, 2 St.; od. b) von der Kirche in Bleiberg weg durch das Thal westh bis auf den Grainza- Sattel zwischen Singerberg u. H/tndsdoifergupf, 3 / 4 St., vom Sattel L auf Steigweg abwarts entlang dem nordl. Gehange des Hundsdorfergupfs zum Dorfe Sienach, 1 St., und nach Windischfeistrits, y 2 St. 3) ins Loibltlial: a) vom Bodner in den hinteren 1. Thalboden, 3 / 4 St., dann 1. vom Gerollboden der unteren Ver- tazha, auf kaum kenntlichem Pfad (Fiihrer nothig) unter der Erijautza fort durch Wald unter die Heilige Wand (Sveta petscli), 1 St. (vorzliglich gutes Wasser unter der Heiligen Wand, aus der Wand entspringend*), liber diese auf den Riicken, */ 4 St., dann hinab zur Strachalpe**), */ 4 St., zum Strach-Bauer, 3 / 4 St., u. an die Reichsstrasse, 1 / i St., zum Deutschen Peter (Gasthaus), */, St.; — b) vom Bodner zuriick heraus, bei der Benaglio-Hube, 3 / 4 St., iiber Wiesen und Felder und am Ende liber die Einzaunung bis zum Beginne des Waldes, ivo einige Schritte, nachdem man das freie Feld verlassen hat, r. der breite Fussweg durch den Wald auf- vvarts an den Sattel des- „Gasrucken“ (ateht ein holzernes Kreuz), 1 /„ St., fiihrt, von vvelchem man auf Fusssteig sehr steil abwfirts in s / 4 St. zum Deutschen Peter gelangt. *) Diese W;ukJ mit niiehster Umgebunff die vortrefflieliste Fundgruht; seltener Coleopteren, insbesondere Meligethes Kunzei und Trechus - Arteu mn Plateau der Wand. **) Reiclie Fundgnibe seltener Coleopteren: Pterostichus planipennis, Otiorhynchus nobiiis etc. 90 I. 5. A. S. Klasenfnrt. Loiblthal, Harlouz. I. 5. A. 3. Parthien ans dem Loiblthal. (Zugleich Uebergang nach Iirain, B., ins Bodenthal, I. 5. A. 2., und Zellerthal, I. 5. A. 4.) Das in allen seinen Tlieilen so romantisohe Loibltlial ist in seiner ganzen Lange von Unterloibl bis an die Loiblhohe von der Reichsstrasse Klagenfurt-Laibach durchzogen. Das Gast- liaus zum Deutschen Peter, */, St. vom Kleinen Loibl (miter der Sapotnitza-Kapelle die romantisohe Teufelsbručke mit Wasser- fall des Bodenbachs) entfemt (mit gnter Unterkunft und be- scheidener Terpflegung, sowie dort auch Fiihrer und Trager zu erfragen, meist Holzknechte). 1 St. an der Strasse fort auf- warts, Wirthshaus beim Ridolltz iveniger empfehlensvverth. Bergbesteigungen aus dem Loibltlial: 1) auf den Harlouz, 1838.6 m, mit lohnender Aussicht, aber wenig lohnendem Aufstieg, ciroa 3 St.: vom Deutschen Peter osti. auf Fahrvveg durch den Oselza-Graben bei den Bauern Perhous u. Urh vorbei an den Oselza-Sattel (Sattel- Kreuz zwischen Loibl u. Zell-Thal), iy 4 St.; von hier nordl. auf den bewaldeten Grat des Harlouz, */ 2 St., u. dann ivieder osti. fort, zuletzt selil- steil liber Rasenboden auf die Hohe, iy 4 St. Grossartige Aussicht (in den minil. Absturz des Berges u. auf Mittelkarnten, siidl. gegen den imposanten Koschuttazug, osti. auf die Obir- und Steiner-, resp. Sulzbaclieralpen, nesti. Stougruppe). — Abstiege: in osti. Richtung Fusssteig durch einen Graben zum Earlousnig-Bauer; 2 St., u. liber Wiesen u. durch Wald nach W&idisch, J /, St., Ferlach, 1 St., od. nordl. hinab (ohne Fiihrer nicht moglich u. sehr besclnverlich, stellenweise auch gefahrlich) auf den Sochterberg, u / 4 St., u. durch Wald hinab nach Unterloibl, iy 2 St., od. elienso beschwerlich westl. iiber den Grat zuruck, von wo der Aufstieg erfolgte, und dann grade nordl. nach der sog. Stange iiber die Wande hinab (nur fiir sehr geiibte, schwindelfreie Bergsteiger moglich) in den Loiblgraben, 3 / 4 .St., u. nach Unterloibl, 3 j l St. 2) auf die Baba (Koroschizza) am Loibliibergange L, 1914.8 m, sehr giinstiger Aussichtspunkt auf die-tvesti, gelegene Stougruppe, 4 1 /, St., u, zwar a) entvveder auf der Strasse auf die Loiblhohe, ‘PL, St., u. bevor man die letzte Strassemvindung ersteigt, 1. auf einem Fussweg zuerst 1 / i St. auf der Nordseite des Sattels auf die obere Toppealpe, dann hiniiber auf die Stid- seite des Sattels (etwas abwarts) zur Koroschizzaalpe, 1 St., u. auf dem steilen Siidwestgehange (in den Felsivanden Edel- weiss) zur Hohe, od. — b) ebenfalls auf die Loiblhohe u. vveiter wie unter a), jedoch von der Nordseite nicht hiniiber auf die Siidseite des Sattels, sondern von hier beinahe pfadlos durch Loiblthal, Buba, Selenitza. Klagenfurt. I. 5. A. 3. (Pl Gebilsche auf den Riicken fort u. iiber eine Ideinc Wand Schwindelfreiheit unbedingt nothig, r. und 1. tiefe senkrechte Absturze) auf den baumlosen Alpriicken, x / 2 St., u. theils iiber Rasen, theils durch Krummholz od. iiber Gestein naeh der \vestlich steil aufsteigenden Kante zur Hiihe; — c) vom Deat- schen Peter aufvvarts auf der Strasse bis zum neuen Pfarr- hofe, 1. von der Hauptstrasse abgehend u. ansteigend zum Bauer Potičk, dann weiter (Fiihrer nothig) auf den Praprotnik und siidl. tiber den Riioken auf gutem Wege fort in die Peter - od. Potiskalpe, dann am Sattel in die sohon nach Zeli abhangende Scheriaualpe, l 3 / 4 St., durch diese auf den baumlosen Riioken. 3 / 4 St., u. auf der Westkante wie unter b) zum Gipfel (etwas unter dem Riioken auf der Siid- sowie Nordseite bei einer Viehtranke Quelhvasser). Aussicht beschrankt, aber auf die Stougruppe hoohst instruktiv *). Abstiege: 1) nach Krain entweder zuriick auf die Loiblhohe u. auf der Strasse nach St, Anna, 2 1 / 2 St., und nach Neumarktl, 2 St., od. grade durch die Koroschizzaalpe siidvvestl. auf die Reichsstrasse unterhalb St. Anna, l 1 /. St., u. nach Neumarktl in Krain. l 3 / 4 St.; — 2) nach Kirm ten, ausser den ervvahnten Aufstiegen, zuerst steil gegen Nordosten hinab u. dann osti. gervendet in einen Graben zum Hanschbauer, l 3 / 4 St.. 987.8 m, u. von da durch den Graben hinaus nach Weidisch, 2 1 /, St., oder nordwestl. hinab in die Maralm (Meieralpe), 1 St., u. dann ebenfalls durch den Graben nach T Veidisch, 2'/ 2 St. 3) auf die Selenitza, 2028 m," (bester Fiihrer auf die Selenitza der Wirth Dreier. 5 Min. von der neuen St. Leon- harter Kirche entfernt gegen den Loibl zu r. an der Strasse, ein sehr verlasslicher, nicht theurer Fiihrer, bei dem man audi eine zwar mittelmassige Unterkunft, aber sehr freundliche Auf- nahme flndet), vom Deutschen Peter auf der Strasse fort zum Bidoutsmrth, 1 St., dann entweder 1) auf einem Fusswege r. aufwarts (nicht in den unteren Selenitzagraben hinein), theils durch Wiesen, theils Wald u. spater Gerolle (theilweise Stellen sehr behutsam zu passiren u. Schwindelfreiheit nothig, da der Steig stark abgesessen ist) in die Obere Selenitzaalpe, 2 St., u. von hier durch eine breite Schlucht zum Riicken, rvelche weiter ostlich den Loiblubergang bildet, 3 / 4 St., (hier im Griin- erlengebiische Wasser). Von da sehr beschwerlich nach dem zackig unterbrochenen Grate (sicli immer 1. im Gehange zu halten) auf der Sudseite der Selenitza zum Gipfel, 2 St.: '*) s. die Aussiclit, gezeiclmet von Prof. Simoni, im 1. Jalirgange der Mittheilungen eles osterr. Alpenvereiues 18G3, sowie tiberhaupt die m diesem Jalirgange beflndlicbe Abhandlung iiber die Kararvanken von A. F. Petters. 02 I. 5. A. 3. Klagenfurt. Loibltlial, Zellertlial. oder 2) vom Bidoutzwirth in den nnteren sehr romantisch ivilden Selenitzagraben auf Fahnveg bis zur letzten Kohlstatte, 3 / 4 St., auf schleehtem Steig L hinauf nach mehreren steilen Windungen nordostl. unter einem Felsenkopf vorbei, den Kopf gegen S. zu umgeliend; wo man in einen tiefen Graben u. aus diesem in wenigen Min. zu der Plesnove-Alpenhiltte gelangt, in der man auch nothdiirftig iibernachten konnte, 1 St. Von dieser Htitte geht der Aufstieg r. westl., anfanglich noch leid- lich, dann aber immer besclrvverlicher werdend (Schwindelfrei- heit u. geiibtestes Bergsteigen absolut erforderlioh)' gegen die Spitze zu 2 St. Sehr ermiidende, die Anstrengung kaum lohnende Tour; beschrankte Aussioht. Abstiege: a) wie beim Aufstiege %d 1 vvieder zum genannten Sattel u. von dort entweder zuriick ins Loibltlial liber die Obere Selenitzaalpe, od. langs dem Grate hinaus (sehr beschiverlicli u. Schwindel- freiheit an einzelnen Steilen nothig) zum Loiblstrasseniibergang, 1 St.; od. b) wie beim Aufstiege ad 2 ; endlich 3) auf der Siidseite hinab in die krainerische Selenitzaalpe, 1 / i St., und von dort entweder zur Selenitzahutte slidwestl. hinab, s / 4 St., u. duroh den Slavorsnitzgraben hinaus nach Most, 3 St., oder Smokouts, 2 '/ 2 St., od. iiber die osti. gelegene Scheide zwischen dem krainerischen Loiblthale u. den Slavorsnitzgraben (Ver- bindungsbriicken zwischen Selenitza und Begunshizza ) hinab nach St. Anna, 1 1 / 2 St., Neumarktl, 2 St., oder von St. Anna zuriick iiber den Loibliibergang zum Deutschen Peter, 3 St. 4) Durch den unteren Selenitzagraben auf die Strachalpe unAHeilige Wand (Sveta petsch), ohne Fiihrer nicht rathsam: Bis zur letzten Kohlstatte im Selenitzagraben wie ad 2, dann aber r. auf einem sehr schmalen, steilen, sich zwischen Fels- ivanden aufvvindenden Fusssteig nordwiirts in l'/ 2 S 1 , zur Strachalpenhiitte*). Etwa 200 Schritte ober der Hiitte gute Quelle; schiine Gebirgsaussicht gegen den Harlouz, die Koschutta und auf das Loibltlial. Zur Heiligen Wand (Uebergang ins Bodenthal 3 / 4 St., Abstieg siehe Uebergange vom Boden- ins Loibltlial). Uebergange aus dem Loiblthale: 1) nach Krain : a) auf der Hauptstrasse; b) iiber den niederen ostlichen Grat der Selenitza nach Most, Smokouts u. Veldes, beliebter u. guter Uebergang vom Deutscli-Peter nach Veldes in 6 Stunden. 2) ins Weidisch- u. Zellertlial: entweder mittels Bestei- *) Bei der Straclialjienhiltte seltene Kafer: Plinthus flndelii auf den AVurzein von Kumex alpiinis, dann Carabus carintiacus. Zellertlml, Oberferlacl 1 . Klagenfurt. I. 5. A. 4. 93 gung des Harlouz nacli Weidisch, od. mittels Besteigung der Baba nach Zeli im Wmkel und Weidisch, oder direkt iiber die Oselsa, 1St. (S. 95), u. dann osti. hinab iiber das Bauern- gehofte „per franzi“ durch Zeli Obenvinkel (Sverhen Kot) nach WeCdisch, 2 1 / 2 St. I. 5. A. 4. Ins Zellerthal. (Zugleich Uebergang insLoiblthal, I.5.A.3. n.nachEisenkappelI.4.A.) Von Klagenfurt nach Ferlach taglich Postbootenfahrt um S Uhr triih, pr. Person 60 Kr. Wenn man die Hollenburger Draubriicke iiberschritten und den nur wenig entfernten Ort Kirschentheuer (Raz, Fiihrer Sibitz: Fahrgelegenheiten leicht zu erhalten) erreicht hat, zweigt in der Mitte des Ortes eine gute Fahrstrasse 1. ab, \velche iiber Grdrt- scliach in 3 / 4 St. nach O berferl a c h, 544.3 m, fiihrt, Pfarrdorf mit 888 E., k. k. Bezirksgericht, Steueramt, Post-u. Telegraphen- amt, Waffenfabriken vorziiglich fiir Gewehre ( Just. Melhior, Gast- liiiuser: auch mehrere Restaurationen ; empfehlenswerthe F ii h r e r : Josef Sibitz u. Josef Ogris, sowohl fiir Touren in das Zeller-, als auch Loibl-, Boden- u. Barenthal). Von hier voriiber an dem Josephikirchlein in 1 St., angenehm schattigen Weges in der Richtung gegen Zeli zu nach Weidisch, 476 m, Pfarrdorf mit 366 E. u. Gewerkschaft (beim Venveser gutes Gasthaus; Fiihrer leicht, Fahrgelegenheit nicht zu bekonunen). Bergtouren von Oberferlach : Auf (len Matzen, 1620.9 m, (der Klagenfurt niiclist gele- gene hohere Berg, von dem man die im NW. des Landes ge- legenen Gletsclier der hohen Tauern, insbesondere die ganze Glocknerpartie sammt Nebenbergen, siidrvestl. den Trigla\-- Stock u. siidostl. die Sulzbach-Steiner-Alpen mit demGrintouz, erblicken kann, zugleich mit herrlicher Thal-Aussicht, zumal auf das Rosenthal u. das Klagenfurter Feld). Von Ferlach am Weidischer Fahrweg bei der Josephikirche voriiber in ost- licher Richtung nach Dolich, '/j St., dann auf Fahr- rveg und iiber den Weidischbach zum Jaklin-Rohrhammer (Poschniger’'sche Gewehrfabrik) u. wieder kurz durch den Wald an die frleinacherwiese, ‘/ 4 St., r. an der siidrvestl. Ecke der- selben voriiber massig ansteigend auf Falu-weg an die Rant (Bergplateau an der siidwestl. Seite des Matzen) zu den Bauern Korenjak u. Ogris, 3 / 4 St. Nun rveiter durch Wald auf gutem, nur theilrveise steilen Fusspfad zur Wallfahrtskapelle^ St. Anna, V/ 2 St., endlich iiber Fels auf den Gipfel, 20 Min. Neben der Kapelle holzeme Unterstandshiitte mit Kochherd u. notli- diirftigstem Nachtlager, SchJiissel dazu beim Bauer Ogris an SM I. 5. A. 4. I. Klagenfurt. \Veidisch. der Kant, wo man auch auf Heulager ttbernaehten kann. Es ist empfehlensvverth, die Besteigung derart einzurichten, dass man in den Abendstunden auf die Raut marschirt, beim Bauer Ogris iibernachtet und friib Morgens den lohnenden Gipfel be- steigt. Abstieg iiber die Raut u. den Bauer Outcar nacb Weidisch, 2 St., oder osti. nach Hintergupf zu den Bauern Saverschnig u. Stih, u. von da nach Seidolach an die Rosen- thal-Freibacher Bezirksstrasse, St. (nicht lohnend), oder endlicli von der Kapelle den hochsten Felsenriicken siidostl. umgehend in die Herperschnigalpe u. durch den Kozahgraben zwisehen Matzen u. Javornig nach Weidisch (sehr beschwer- lich u. vvenig lohnend). Bester Abstieg jedenfalls iiber die Raut nach Ferlach oder Weidisch. Bergtouren von Weidisch: 1) auf den vvestl. gelegenen Harlous durch Wald u. iiber Wiesen zum Bauer Harlouznig, 817.1 m, 3 /* St., u. von da theils iiber Wiesen, t.heils Stein und Geroll zum Gipfel, 2‘/ 2 St. 2) auf den osti. liegenden Matzen und zwar iiber den Bauer Outcar, 1 / 1 St., auf die Raut zum Bauer Ogris, l / 2 St. (bisher Fahnveg), dann wie von Ferlach aus (s. o.). Von AVeidiseli nach Zeli. Das Alpenthal Zeli dehnt sich nach der ganzen Liinge des Koschutta-Gebirges von W. nach O. in einer Lange von.5 St. aus, u. ist nach S. von der langen Felsenmauer der Koschutta, nach N. vom Harlous, Jauernig u. Setitsche abgeschlossen, im W. durch die Oselsa-Schneide vom Loiblthale und im O. durch die Scheida vom Ebriacher-Thale getrennt. Das Thal der Zeli hat 3 Theile: westl. Zeli TVinkel (Ober- winkel, Mitterwinkel; in der Mitte Zeli Pfarre*) (Sele na fari) u. iistl. Zeli Freibaeh (Sele na Freibach). 1 / i St. von Weidiseh laufen die von der Koschutta nordl. abfallenden Graben u. Gewasser von Zeli Winkel und Zeli Pfarre zum Weidisch- graben zusammen, daher hier die Wege beim Herperschnig- Kreuze nach Zeli Winkel u. Zeli Pfarre auseinander laufen. I. Zeli Winkel mit Obenvinkel und Mitterwinkel. a) Zell-Obenvinkel (Zugleich Uebergang ins Loiblthal): Von Weidisch zum gemauerten Herperschnig- Kreuz, 1 / i St., dann r. sogleicli bei der Macnig-S&ge vortiber, am Fahnveg langs des Winkelbachs dm-ch zwei auf einander folgende Felsenthore bis zum Einflusse des Hanschbachs in den Rib- *) Sage Nro. 98 (Anhang II). Zeli "VVinkel. Klagenfurt. I. 5. A. 4. II. 1)5 nieabach, von Oborwinkel (links Wassertrog bei starker Quelle) */ s St.; von da woiter entlang dem Ribnizabach bal d ansteigend, an der Siidseite des Harlouz bis zu den Obervvinkler Bauern (per /rami), 3 / i St., dann fort bis an die scharfe Kante der Oselza zum holzernen Sattelkreuz, 1 /„ St. Hier herrliche Uebersicht iiber das ganze Zellerthal und die dasselbe begren- zenden Hohen; von diesem Gebirgssattel zum „deutschen Peter “ ins Loiblthal, 1 St. (S. 90). (Dieses ist eine selir beliebte n. lohnende Tagesparthie von Klagenfurt aus, von wo man fr ti h nach AVeidiscli fahrt, die Rnnde liber die Oselza in das Loiblthal u. durch dasselbe heraus nach Unterbergen maclit, u. mittlerweile von AVeidiscli dorthin seine Fahrgelegenbeit bestellt, ivelclie von AVeidiscli nach Unter- berg kaum r ‘k St. braucht.) b) Zeli Mittenvinkel: Von Weidisch zur Macnig-S&ge Avie bei a) dann aber in den Hcmschgraben u. diesem am r. Bachufer entlang am Bergriioken massig ansteigend zum Bauer Hansch 987.8 m, unmittelbar unter den steil abfallenden, iiber 2000 m hohen Felswanden der Koschutta einsam gelegen (Naohtlager auf Heu, Alpenkost); von hier 1) auf die Baba, 1914.8 m, u. zivar iiber die Hansch- alpe in 2 St. (gleichzeitig Uebergang auf Fussteig in das krainische St. Anna-Thal an die iiber den Loibl fiihrende Hauptstrasse); — 2) auf die Koschutta, (Hanschthurn), 2119 m, u. zwar vom Hanschbauer quer hin in die Skarbina (eine breite Gerollriese) u., auf schmalem Pfad iiber das Geriille auf- \varts steigend, bis unter die letzte Felsvvand, dann 1. an schmalem, beschAverlichem, aber nicht gefahrlichem Felsen- steig sich durch die Zacken ivindend an die oberste Kante, 37 2 St.; freie Fernsicht nur nordAvširts, da gegen Krain. also siidl., ein selu- schmales langes Alpenthal die Koschutta von gleich hohen, sehr nahen Gebirgen trennt. Dies ist der einzige von Karnten mogliche Weg, um die Avestliche Koschutta zu besteigen, Avas von Krain aus iiber die begrasten siidl. Alpenriicken leichter geschieht. Vom Hanschbauer kann man (nur mit Fiihrer) unmittelbar unter der Koschutta durch die huda jama (bose Grube) und merslivog-Alpe in 2 St. nach Zeli Pfarre gelangen. II. Zeli Pfarre: Beim Herperschnig-Kreuz, 1 / i St., hinter Weidisch an der 1. AbzAveigung des Fahrtveges fortansteigend theilAveise durch Wald (vor sich die ganze Lange des hochst interessanten Koschuttagebirges, unter sich den tiefen Graben aus der huda jama u. die bis zur Koschutta reichende beAvaldete Hbhe), ge- langt man in l 1 /« St. nach Zeli Pfarre (Wirthshaus des «6 I. 5. A. 4. III. Klasrenfiirt. Zeli Pfarre M. Freibacli. Thomas Otip vulgo Masche ganz empfehlensvverth, die Wirthin spricht auch deutsch), 635.6 m, Haupt- Pfarrort des Zelltiials, inmitten eines mit Wiesen u. Peldern reich ausgestatteten Hoohthals gelegen. Yon hier sehr zu empfehlen: der Besueh der 1 / i St. nordwestlioh auf einem griinen Hiigel liegenden Rlitterhube, wo man unter dem Lindenbaume eine pracht- volle Aussicht gegen den ganzen Gebirgszug der Koschutta u. iiber das Thal der Zeli geniesst. Yon Zeli Pfarre Besteigung des Setitsche, 1916.4 m, und zwar vom Bauer Rabucnik od. Uschnig aus in 3 St., steil, nicht gefahrlich aber auch nicht sehr lohnend. III. Zeli Freibacli: Von Zeli Pfarre fiihrt ein angenehmer, fast ebener. gut befahrener Weg durch Wald u. tippige Bergvviesen nach Zeli Freibacli zum Terklbauer (gutes Wirthshaus, des Wirthes alterer Solin, der auch Deutsch spricht, sehr verlasslicher Fiihrer), 3 l i St., wo der Freibach, der aus dem osti. Theil der Koschutta kommt u. unterhalb der Ortschaft Abtei in die Drau miindet, das Thal in der Richtung nach N. durchfliesst. Parthien vom Terklbauer: 1) Den Bach iiberschreitend an den Berg Scheida, der das Zellerthal gegen Ebriach beim St. Pafnuzikreuz, */, St., abschliesst, von wo man, in das Ebriacher Thal abvvarts steigend, beim Ebriacher Sauerbrunnen vorbei nach Kappel gelangt 3 1 /, St.; — 2) langs des r. Bachufers thalaus nach Freibach (Gast- haus gut), 2 St., kleine Gevverkschaft, von dort nach. St. Margarethen, 1 / 2 St., u. vvieder nach Ferlach, 3 St. (ganze Tour von Ferlach durch das Zellthal nach Freibach u. nach Ferlach zuriick 7—8 St., Fahrvveg); 3) auf beschvverlichem, stellenvveise gefahrlichem Weg (Gebirgssteig, Schvvindelfreiheit nothig) am osti. Ende der Koschutta liber den Pofofc-Sattel nach Trogern, 3 1 /, St., u. von da liber den Seeberg in’s Rad Vellach 3 St.; — 4) auf die Obir, 2134 m, u. zwar liber den Freibach, osti. zum Bauer Katzmun hinauf und von hier langs der Katzmungerollrisse auf einen bequemen Steig in die Holie. Nach etwa 1 St. Steigen wird die Risse iiberschritten, und man gelangt in ’/ 2 St. auf die Alpe zum alten verlassenen Florianschitz-Bergbaue, wo sich die erste schone Aussicht auf den Grintouz offnet. Yom Bergbau steigt man in nordl. Richtung ganz bequem in 2 St. zum Touristen- haus u. von hier in 1 / t St. den Gipfel (siehe S. 81). Karnburg. Kinge nfn rt. I. 5. B. !)7 I. 5. 15. Vou Klagenfurt imeli Glandorf (St. Teit). Ziveiglinie iler Kronprinz-Ituilolfbalm; Verbindungzivischender Unter- ■dranburg-Klagenfurt-Villaclier Balin mit der Friesach-Villacher Linic (II.)- mul durcli ietztere mit Steiermark (Eingangslinie A. 1. 1).. Graz-Bruck- Leoben-Friesach). Taglicli melirore Personenziige in jeder Richtimg zlim Ariscliluss au die Hanptlinie LaibaclnTarvis, Pontafel-Villach-Leoben (Routc St. Valentin). Stationen: Haltstelle Annabiclil, Maria Sani, Haltestelle Zollfeld, AVielersdorf, Glandorf. An der Ostseite des Siidbahnhofes in Klagenfnrt biegt diese Fliigel- u. zugleieh Verbindungsbahn mittelst einer kurzen Wen- dung gegen N., passirt den Stationsplatz der Kronprinz-Rudolf- bahn, die Volkermarkter Reiehsstrasse, umgeht die Stadt an ihrer Ostseite, nnd man erblickt nach Uebersehreitung des kleinen Glanflusses zur Linken nach nnd nach das Schiveizerhaus am Kalvarienberge, die Schlosser Zigguln, Ehrenthal, Mageregg. Hornstein, Tentschach, Annabichl u. Seltenheim (S. 76); zur Rechten aber zuniichst St. Peter, Welsenegg und die deutsche Ritterordenscommende St. Georgeu am Sandhof, am Fusse des aussichtsreichen Maria-Saaler Berges. Kommt man iiber Schloss Annabichl, das hart ober der Reiehsstrasse 1. nur wenig ent- fernt von der Bahn liegt, hinaus, so sieht man 1. auf einer kleinen felsigen Hohe am Fusse des Ulrichsbergs die Kirche und den Pfarrhof von Karnburg, kurz vor Passirung eines vor dem Stationsplatze Maria Saal liegenden Waldchens aber in der Ferne (1.) Kirche u. Schlossgebaude St. Georgeu am Langsee, u. nocli vveiter am biebirge den 1143 m hoch'liegenden Wallfahrts- ort Maria Weitschach mit einer der schonsten gothischen Kirchen des Landes u. grossartiger Weitschau. A usti lige von Maria Saal: 1) nach Karnburg, i /„ St.: entvvedcr in inv. Richtung auf Steig oder auf der Reiehsstrasse ein Stiick zuriick nach Batsenderf (zwei gute Gasthauser 1. der Strasse neben einander), dann r. auf Feldweg (bei nassem Wetter oft unter Wasser gesetzt) u. iiber den Glanfluss nach Karnburg (unbedeuten- des Wirthshaus), Pfarrdorf mit 220 E., einem mr Karaten historisch interessanten Platze, wo sich noch vor Kurzom der Herzog- od. Fiirstenstein*) befand, auf welchem einst die Herren des Landes in iiblicher u. hochst eigenthiimlicher Weise die Huldigung ihrer Karntner empfingen. [Auf jenen Stein (von dem nur noch der cylindrische Sockel, das Kapital einer romischen •Situle vorlianden ist) setzto sich ein freigelassener Bauer, der diesesAmt durch Abstammung ererbt hatte. Derselbe hielt mit der einen Hami einen getleekten Stier, mit der anderen eine Stute von gleicher Farbe, beides, um dadurcli auf die Erwerbszweige der Bewolmer des Landes hinzmveiseu, die dieser Thiere am meisten bedurfteu. tlmveit voirihm *) Derselbe ist jetzt im AVappensaale des Landhauses zu Klagenfurt. aufgestellt. (S. 09.) Amthor-Jabornegg, Karntnerfiilirer. 3. Aufi. 7 I. 5. B. Klageufurt. Ulrichsberg. stanci der Fiirst mit dem Landespanier, umgeben von den Edlen und Rittern, in grauledernes Gewand gekleidet u. mit Bnndsclmhen verselien. Hatte nun der Herzog, gestiitzt auf einen Štab, dem Bauern auf dem Steinsitze sicli genahert, so fragte dieser: „AVer ist jener, der so einher- gelit?“ worauf die Umhersitzenden antcvorteten: „Er ist der LandesfurstF — Darauf fuhr jener tort: „Ist er ein gerecbter Richter, welcher des Vaterlandes Heil sucht? Ist er ein Freigeborner? Ist er ein Freund und Vertheidiger des wahren Glaubens?“ — Diese letzte Frage bezog sicli vorzugsvveise auf die Christianisirung in Karnten um 790, wo Herzog Inguo alle seine Untertlianen, Knecbte u. Freien zu sicb lud, u. wabrend er die Vornebmen vor der Til ure mit Brod speiste und ihnen den AVein mir in irdenen Gefassen vorsetzte, jene an seinen Tisch zog, sie in gol- denen und silbernen Gefassen bewirtbete, mit den AVorten: „Die treiien und einfachen Bauern seien dessen wiirdig, da sie rein und mit derTaufe gebeiligt, die Edlen bingegen unrein und mit Untreue befleckt seien/ Daber auch die feierliclie Einfuhrung des Fiirsten nicbt durcli vornehme Personen, sondern Bauern. Nachdem nun die Umstebenden auf obige Fragen des Bauern die Antwort gegeben: r Er ist es und wird es sein!* fulir dieser fort: »Mit welcbem Rechte kann er micli von diesem Sitze entfernen?* Darauf erwiderte jener: „Dn solist GOPfennige erbalten, den scheckigen Stier, das Pfercl und das Ge\vand, welcbes der Fiirst an bat, und frei wird er dein Hans inacben von jedem Tribut.* — Hierauf gab der Bauer dem Herzog einen leichten Backenstreicb, ermahnte ibn, <*in gerecbter Richter zu sein, und entfernte sich vom Sitze, indem er die Tbiere mit sicb nabm; der Fiirst aber stellte sicb auf den Stein, entblosste sein Sclnvert und scliwang es nacb den vier AVeltricbtnngen, laut gelo- bencl, Allen ein Richter zu sein nach Pfliclit u. Redit. In dieser AVeise ging die feierliclie Erhebung zum Herzoge von Karnten auf demFiirsten- steine zu Karnburg sclion lange vor dem 13. Jabrbundert vor sicli, denn der Gescbicbtsforscher Abt Johann von Viktring, der uns die Huldigungsfeier Herzog Meinhards von Tirol besclireibt, sagt ausdriicklicli, derselbe sei nach altlierkommlicber Sitte auf den Herzogsitz erlioben Nvorden. Nacb dieser uralten Ge\vohnheit liess sicb (1035) aucb Otto der krste aus dem Hanse Habsburg und (1338) Herzog Albrecht huldigen ; Herzog Ernst der Eiserne, der den fruheren Gebraucb in seiner ganzen Form emeuerte, war der Letzte, der sich am 18. Marž 1414 dem Huldi- gungsakte zu Karnburg unterzog. Kaiser Friedrich IY. entzog sich seiner kaiserlicben AViirde wegen dieses Gebrauches, erbielt clieHuldigung und vertbeilte die Leben zu St. A^eit. Erzlierzog Karl, der die Regierung im Jalire 15G4 antrat und sicb personlich nacb Karnten verfiigte, empbng den Eid der Treue bloss auf dem Herzogstuble am Zollfelde (s. u.), und aucb dessen Solin, Erzlierzog (daim Kaiser) Ferdinand, sass am 28. Jan. 1597 nur noch am Herzogstuhle. Von dieser Zeit an unterblieb dieser ersonlicbe Akt, denn Kaiser Ferdinand III. empfing die Huldigung am Zollfelde durcli Bevollmachtigte (1631), und ebenso Ferdinand IV. (1G51). Kaiser Leopold I., welcber im Jahre 16G0 personlich nach Karnten kam, liess die Huldigungsfeierličlikeit nur noch im Landhaussaale zu Klagen- furt vornebmen, ebenso Karl VI. (1728), von welcher Zeit an die Stande Karntens die Huldigung jederzeit in der Kaiserburg zu AVien dar- brachten.] 2) auf den Ulrichsberg, 1015.3 m, nach Karnburg, v 2 St., u. dann in nordwestl. Richtung auf Fussweg (1. unter- halb Schlosschen Lind) zur so g. Goesischen Alm (Maierhof an der westl. Abdachung des Gipfels), V/ 4 St.; von dort in osti. Richtung zur Hohe (verfallene Kirche), 25 Min. Prachtige Aussicht vorztiglich nach S. u. NO., ganz besonders vom nordostl. Bctbenkogel. Abs ti e g auch osti. nach Portschach Zollfeld, Herzogstulil. Klagenfurt. I. 5. B. 99 am Berg, St., von dort ilber Moderndorf (Schloss) an die Reichsstrasse, s / t St., und zuriick (r.) nach dem Stationsplatze Maria Saal, 1 / i St., oder (1.) nach Station Zollfeld, 20 Min.; — oder nordwestl. nach Zweikirchen, Pfarrdorf mit 150 E. (Wirthshaus), l 1 /, St., und nach Station Freistritz (It.) der Rudolfsbahn, etwas mehr als 1 / 2 St.; — 3) nach Maria Saal, Pfarrdorf mit 465 E. (Gasthaus Wachter, Brenner, Ramscheb), in osti. Riclitung kaum 15 Min. vom Stationsplatze entfernt, auf einer kleinen aussichtsreichen Anhohe gelegen. Prachtvoller doppelthiirmiger Dom mit grossem Haupt- und zwei kiirzeren Nebenschiffen, neuestens renovirten alten Fresken, zahlreichen Inschriftsteinen, schoner Orgel; Erbauung im 15. Jahrhundert, an der Aussenseite viele Romersteine. Daneben kleines Gebaude, „Modestistockl“ ein- stige Residenz des ersten kamtnerischen Bischofs Modestus, 754. Aelter als die Kirche ist die Kapelle am Friedhofe und die im Freien stehende Steinsaule mit ihrem Behaltniss flir das ewige Licht. Bedeutender Wallfahrtsort. (Der Maria-Saaler Dom war es, in »elclien der auf Karnburg' neu eingesetzte Herzog in seinem Bauernanzuge ging, urn dort das vom Biscbofe unter Assistenz der Prrilaten celehrirte Hochamt zu horen, wo- ranf er, fiii - stlicli angethan, zum Festmaliie sicb begab, um nach Auf- hebung de.sselben auf dem Herzogsstulil im Zolifelde Alien Redit zu spreclien und die Belelmung voizunohmen); — 4) ins Zollfeld*) u. zum Herzogstulil. Die ganze Gegend, Thal und Berggehange, von Maria Saal bis St. Dmiat, bildet das Zollfeld, den classischen Boden Kiirntens, eine reiche Fundgrube romischer Alterthiimer, welche den Beweis liefern, dass an dieser Stelle Virunum gestanden habe, die wichtigste u. alteste Stadt Noricums, ein Mittelpunkt, in welehem die nach alien Richtungan auslaufenden und noch hier u. da sicht- baren Romerstrassen sich vereinigten (die meisten Funde .im Antikenkabinette des Rudolfinums zu Klagenfurt zu sehen). Auf dem Zollfeld, 1 / 2 St. von Maria Saal auf der Poststrasse nach St. Veit zu, steht r., von einer kleinen Baumgruppe um- geben und mit Gitter abgeschlossen der Herzogstulil. - (Der arts roli bebauenen Strrirreir gefrnmte, \vahrend seines mehr rrls lOOOjriirr. Besteliens alien Witterungsemflfissen jireisgegebene, viellaclt besčhadigte u. verwitterte Herzogstuhi stellt zwei Sitze mit gemeinschaftlicher Brick- \vanrl dar. Auf ihm ertheilten die alton Herzoge von Karnten die Lehen, miriErzherzogKarl 1564, strin Solrrr Erzherzog (ilairn Kaiser-)Ferdinand 1597, Ferdinand 111, 1631 u. Ferdinand IV. 1631 liaben auf ilun tlieils selbst, tlreils durcli Bevollmachtigte die Erblrnldigung vorgenommen, ivrilrrend Kaiser Leopold I. 1660 u. Kaiser Karl VI. 1728 die Huldigting der Stairde bereits im Laudhause zu Klagenfurt empflngen) ; — 5) auf den Maria-Saaler Berg, 739 m: guter Fuss- ‘) Sage Nro. 98, 107. 100 I. 5. B.—I. 0. Telden. Stemberg. weg, 1 St.; Abstieg audi liber St. Georgen am Sandhof , 1 /, St., nach Klagenfurt, 3 /i St. Ton Station Maria Saal durchlauft die Balin im valiren Sinne des Wortes das classische Zollfeld, zur Rechten Amdorf u. Schlosschen Toltschach, zur Linken am Berge Port- schach, der Thurm von der Ruine Karlsberg und das grosse Schloss Tanzeriberg. Nacist der Haltestation Zollfeld gutes Gasthaus (1. da von durch ein kleines-Gasschen, dann iiberFelder etwa 700 Schritte entfernt r. des Weges kleine Kapelle, das sog. Prtmner-Ki-euz, an den Aussenseiten uberdeckt mit theilweise vorzuglieh erhaltenen R b m e r s t e i n e n). Von Station Zollfeld iiber Meiselberg, 1 St., Ersteigung des 1055.7 m hohen Magdal ensb ergs, 1 V, St. Von Haltestelle Zollfeld gegen Station Glandorf (St. Veit) r. die Pfarrkirche St. Michael am Zollfelde (Haltestelle Wielers- dorf, Schloss Stadlhof u. Pfarrdorf St. Donat, wo sich, falls man von Station Zollfeld nach Hoehosterwitz (l'/ 4 St.) gelien ivollte, der Weg dahin mitten im Dorfe von der Reichsstrasse r. abziveigt (in St. Donat an der Strasse r. Gasthaus Koch gut.) I. 6. Velden. (ZugleiehDebergang nacli Krain ziunAnschlussan dieEintrittslinie von Laibacli, B.)j Velden, 450 m ( Wrann [s. Anz. f. Tour.] tJlbing, Moro, Glaser, Pension Bachmager, Hotel und zahlreiche Privatwohnimgen). Post- u. Telegraphenamt, im Sommer Arzt u. Apotheke, herrlich am westl. Ende des Worthersees gelegen, Dorf mit 308 E., von Klagenfurt per Balin s / 4 St., per IVagen 2 1 / i St. entfernt. Selir besuchter Sommerfrischort (Seebader) Bahnstation 10 Min. nordl. am Berggehange. Auslliige von Velden: 1) auf den Sternberg, 720.3 m markirt, in nordwestl. Richtung auf ziemlich gutem Pahrvvege, l 1 /, St., mit gross- artiger Aussicht auf einen grossen Theil Kamtens, Klagen¬ furt u. Villach, Faaker-u. Worthersee, Karavvanken u. julische Alpen, nordl. davon die Ruine Hohenwart, gen. das schwarze Schloss, u. am Hohenzuge gegen Landskron die Ruine Aichl- berg, Stammsitz der Khevenhiiiler; — 2) auf den Kathreinkogel, 767.5 m (Wallfahrtskirche): in siidbstl. Richtung auf Fahnveg nach Augsdorf. a / i St., dann Fussweg auf die Hohe, l 1 /., St. Sehr umfassende Aussicht namentlich ins Drauthal. Unweit davon Steinkohlenbaue; — Mittagskogel. Velden. I. 6. 101 3) zum Woarstsee: auf der Strasse ostvvarts bis zur sog. Saag, 3 / 4 St., u. weiter (S. 80); — 4) nach Rosegg u. auf den Mittagskogel, 2115 m, zu- gleicli U eb er ga n g ins krainerische Savethal nach Assling iiber Roscliizzasattel, 1556.7 m, von Velden siidwestl. gute Strasse iiber den Berg ins Drauthal u. liber den Strom (Briieke) naeh Rosegg, l l / # St. (Fussweg dahin 3 / 4 St.), 477 m (Bemold) mit Bezirksgericht, Postarat, einem nur aus ivenigen Gehoften bestehenden, sehr schiin gelegenen Ort (Thiergarten, Schlossberg, Ruinen von Alt-Rosegg mit prachtvoller Aussicht und Fiirst Liechtenstein’sches Neuschloss; in der Nahe Frogg *) mit berulmiten Leichenfeldern aus der Hallstadter-Periode), von Rosegg osti. Strasse iiber St. Jakob, 2 St., Maria Elend, s / 4 St., Swetschach, 1 V, St., nach Win- dischfeistritz, 1 /, St. (S. 84): westl. liber Worautz (Briiu- liaus), 1V 8 St., Latschach ,' s / 4 St., nach Villach, 3.St. (S. 102); a) Die llesteigniig der Kalkpyramide des Mittags¬ kogel geschieht: 1) liber St. Jakob (Wirthshaus), 2 St., Bosenbach, 'I, St. (in St. Jakob oder hier Fiihrer zu nehmen, sichercr in St. Jakob), u. durch den Gradschitzagraben auf die Ferlacher Alm, 1492 m (schlechte Hiitte), 2 1 /, St., dann liber Rasen und Gerolle auf den Gipfel, 3 St., oder 2) iiber Worauts (Brauhaus), V/, St., nach Latschach, s / 4 St. (Wirthshaus bei der Kircbe, auch Fiihrer hier u. in Gereuth zu erffagen), Pfarrdorf; slidwestl. die Ruine Finkenstein. Von hier liber Gereuth, '/ 2 St., meist durch Wald auf die Jrppizzaalpe (Bertha-l liitte der Section Villach des D. u. ost. A.-V., gut eingerichtet) ain Uebergange nach Krain, 2 1 / 2 St., u. von da osti. auf der Kante, an Abgriinden vor- iiber, sehr miihsam durch Gerolle auf den Gipfel, V/, St.; direkt 3) von Worautz iiber Feistrits u. dann durch Wald zum Kleinen Mittagskofel und auf den Riicken zwischen Worauts u. Bosenbach, 2‘/ 2 St.; einige hundert Schritte slidl. hinab Ferlacheralm (Alpenhiitte), u. von hier durch den Graben, gleichvvie von Rosenbach sehr steil aufwarts iiber eine Scharte zur Hohe, 3 St. Herrliche Aussicht (auf die Terglougruppe, dio in ihrer ganzen Grossartigkeit sicli jenseits- des Savetliales erliebt, Uebersicht des ganzen Savethales vonEatschach bis in die Mili e von Krainburg; nacb IV. Einschnitt der Lukida, die zackigen Tliiirme der Skerlaiizza und des vielgestaltigen Kainmes, rvelcher den Terglou mit Manhart verbindet; durch den Kamin- einsclniitt zwi.schen Travnik u. Prinza der meist schnee-u. oisbodeekte Canin; von Manhart — Mangert r. die sebroffen. Abstiirze des Wisch- hergs u. in \veiter Ferne die Gailthaler Alpen; vesti, im Vordergrund der Dobratsch, gegen N. heriiber das Dran- u. Treffnerthal, die Gor- ) Zaldreiche Funde aus Frogg im Rudolflnum zu Klagenfurt boclisfr neliensAvertb. 102 I. 7. Villaeli. Stai It. litzen, das sanfte Mittelgebirge zivischen Ossiacher- u. AVSrtliersee, zum Hintergrunde die runden Kuppen der Stangalpengruppe, umi endlich ostiviirts der Zug der Karavjanken. Thalsicht auf die Gegend zwiscben Villach u. Klageufurt mit dem hellblatien Faaker- ti. dunklem \Yorthersee. Deutlich die Stadte Villach u. Klagenfurt). Abstieg auoh nacli Krain, steil zur Šebarte des Rosenbachgrabens u. in sildostl. Riclitung durch Almen u. Wald nach Lengen- feld, S 1 /, St. (B.); b) Ueber Roschizzasattel, nach Assling in Krain (Post), und zwar iiber St. Jakob, 2 St., nach Rosenbach, */ 2 St., und durch den Rosenbachergraben (untenvegs Hiitten) zum Sattel, 2*/ 2 St. (von hier auch Besteigung ostlich des Pefe/m-Hahnkogel, 1800 m, (viel Edelweiss), 1 St. u. Gtolitza, 1836 , 111 , 1 St. ivestlich fort nacli dem Rilcken der Roschizsa, 1716 m, von allen dreien leicht zu besteigenden Holien herrliche Aussicht), dann auf Fussweg in sildostl. Richtung nach Heiligenkreuz, 1 St. (hier kommt auch der Steig voni Sivetschacher Kotschnasattel osti. lierab), und Assling, 1V 4 St. (B.) Zur Tour auf den Mittagskogel kann auch die nachste Station von Velden, die letzte vor Villach, namlich Fdderlach (Glaser gut) benutzt werden, entweder von dort iiber Bogenfeld zum Faakersee, l 1 / i St., hiniiber, 1 / i St., u. nach Latschach, od. von Foderlach nach Petschnitzen, 1 St., Latschach, 3 / i St. Der faakersee sehr beliebter Ausflugsort. fiir Klagenfurter und Villacher; schone Parthie auf die aussichtsreiche Schlossruine Pinkenstein, 825.6 m (S. 105), Dorf Faalc r. lassend, nach Pogoriach, 1 /. 2 St., und auf steilem Pussweg hinauf, s / 4 St. I. 7. Villach. (»asthofe: Post, Temnem, Hohenberger, Mosser [s. Anz. f. Tour.], Fischer (Brauhaus mit schonem Garten), Steinhauer, Lamm. — Restanrationen: Perasso, Stadler, Wanggo\ Brauhaus Kern mit schonem Garten. — KaftVe- liiiuser: Tarman, in Verbindung mit dem Hotel, dann Hermann u. Ferbas [s. Anz. f. Tour.], auf der r. Seite des Hauptplatzes. — liucli- u. Kunst- liiindluiig: LiegVs Filiale am Hauptplatz (alpine Literatur stets vertreten). — Postamt am Hauptplatz, Telegrapliemimt in der Gasse von der Pfarr- kirche zum Hanns-Gasserplatz. — Postomnibus am Bahnhof. — Fahrge- legenlieiten auf der Post (Brandt), elegant und dem entsprechend theurer; in den anderen Gasthofen billiger, aber scliwer zu bekommen; auch einige Lohnkutschei 1 . Villach,*) 501 m, 5406 E., Stadt, liegt herrlich am Drau- strome u. im Knotenpunkte der von N. nach S. u. von W. nach O. ftihrenden Eisenbalmen (Kronprinz - Rudolf- und Siidbahn). *) Sage Nro. 3«, 37, 44, '18, 108. Stadt. • Villacli. I. 7. 103 Vom Bahnhofe in die innere Stadt tiberschreitet man die eiseme modern construirte Draubriicke, von rvelcher man stromauf- und abwarts in die prachtigsten Landschaften bliokt (vorziiglichste HOhenpunkte stromaufrvarts der Manhart, die Villacher Alpe, n. in weiter Perne die Drau- u. Mollthaler Berge, stromabvrarts die kilhne Pjramide des Mittagskogel und lange Kette der Kararvanken bis an die Ostgrenze Kiirntens). Der Haup tplatz, rvelchen man wenige Schritte naeh Passirung der Briicke betritt, mit den beiden ganz stattliehen Hauserreihen, iiber \velche der bobe gothische Thurm und die mit seblanken Spitzbogenfenstern gezierte Pfarrkirche hernieder- blicken, macht einen recht behaglichen, an das Alter Villachs erinnemden Eindruck. An den steinernen Fenster- und Tlior- getvanden, an den Erkern und Balkonen merkt. man bald, dass Villaeh einst mit Italien in regem Verkehr gestanden. Mancber Bau mahnt an jenseits der Alpen Gesehenes: so z. B. ist der Gasthof zur Post am Hauptplatz fast durch und dureh im transalpinischen Stile ausgefuhrt, nur die eigenthiimlich ge- wolbten, weiten Vorsale sind nach deutscher Art, die Bogen- stellungen der Corridore aber und die gekuppelten Rundtenster der Farade, so wie die ganze Anlage des durch den geadelten Kaufherrn der Dogenrepublik Hans Widmann erbauten Gebiiudes weist auf venetianisches Muster. Das ehemalige Graf Khe ven- huller’sohe Haus, gegenwartig Kasorne, das Ratbhaus, der ehemalige Gasthof zum Lowen (die Residenz Kaiser Ivarls Y., als er nach seiner Flucht von Innsbruck nach Kamten kam), das Scheidtenberger’sche Haus, in tvelchem Theo- phrastus Paracelsus ab Hohenheim wahrend seines mehrjahrigen Aufenthaltes in Villaeh gewohnt haben soli, sind wie einige andere in arcliitektonischer Beziehung nicht uninter- essante Baulichkeiten. Die Pfarrkirche St. Jakob ist der sehenswertheste Bau (Mitte des 15. Jahrhunderts), eine der schonsten Hallenkirchen Kamtens, mit origineller Kanzel u. zahlreichen Monumenten, tvelche jedem Historiker grosses Interesse bieten. Vom fast 100 m hohen Pfarrthurme grossartige Fer nsicht, reicli an vielgestaltigen, imposanten Hohenziigen, machtigen Schloss- ruinen und freundlich gelegenen Ortschaften, ein Punkt, der jedem Besucher Villachs unbedingt empfohlen werden muss, tvenn er iiber die mit Recht gepriesene herrliche Lage der Stadt Villaeh Umschau halten will. Schiff der Kirclie 47.72 m lang u. im Langhause 18.33 m breit; Ivanzel von rveissem Marmor aus dem Janre 1555; zunachst der Kanzel, in der obersten Seitenkapelle r. Denkmal des Grafen Sigismund von Dietrichstein, in einer Nische des rechten Seitenschiffes 2.84 m breites und 4.74 m liohes Grabdenkmal Christophs von Kbevenlruller, f 1557, in rotliem Marmor ge- arbeitet; an der 1. Seitenwand der Kirche Grabmal des Georg Leiningen zn Haudeck aus rveissem Marmor init Bildniss n. Scbrift, n. a. m.: im 104 I. 7. Villacli. Ausfliige; Gauzen 78 Denksteine, mitimter kiinstlerisclier Arbeit (darmiter 40 Sterne im Pilaster); ferner interessanter Taufstein aus dem 1.4. Jahrbundert, aclit- eckig, aus rveišsem Marmor. mit den 12 Apostein; sclione Glasmalereien; / 2 St. Von Mossl wird in 24' Min. die letzte Bahnstation der Gort-- schitzthaler Zweigbahn erreicht, namlieh Hiittenberg (Sacherer,. Hanselbock, bei ersterem hinlangliche Anzahl Zimmer, Fahrge- legenheiten, Fiihrer etc.), von welchem aus am allerbequemsten die Seitentouren zu den grossartigcn Hochofen in Heft und L o 1 1 i n g , dann sehr lohnende Bergtouren unter- nonunen werden konnen. Vom Stationsplatze (in der Niihe Gast-_ haus zur Kompagniehiitte) in den Marktflecken, y 4 St., Hiitten- berg*), 782.6 m, 862 E., ist, obgleich noch immer der be- deutendste u. lebhafteste Ort des Gortschitzthales, doch lange nicht mehr das, was er einstens gewesen. Seine Entsteliung verdankt der Ort dem Erzberge, dessen iiberreiche Eisensteiulager noch gegemvilrtig den Hauptnerv der kiimtnerischen Montana Industrie bilden, einem westl. Ansliiufer des Zirbitz-Saualpenzugs, welclier, vom Hohemvart herabstreichend, nordl. durch den Mosinzergraben, siidl. durch den Lollingergraben und tvesti. durch das Hauptthal bcgrenzt wird. Die Lage desselben begiiustigt den Einbau von 3 Seiten, wie dies audi ge, schieht, u. es wird der Eticken durch eincn Graben od. eigentlich eine von ‘) Sage Nro. <19. 128 II. 4. [.imnsilorf (Gortschitzthal). Hiittenberg, Semlacli. O. imeli IV. laufende Thalschlucht in člen eigentlichen Erzberg u. Knapgen- hetg geschieden.*) VVann der Abbau dieser machtigen Eisenquelle be- goimen babe, ist liistorisch nicht iiaclizuiveisen, doch soviel ist gewiss, dass die Komer iliren Chalvbs noricns von hier n. Eisenerz bezogen Iiaben. Das erste geschichtiiche Dokument tiber den thatsachlichen Betrieb des- selben datirt von Kaiser Arnulf (890). IVenn aber in den frtiheren Zeiten der Bergbau mir selir unvollkommen betrieben rvurde, so flnden vvir lieute prachtvoll ausgestattete kolossale Eisenschmelzrverke, wie Lolling, Treibach, uiid lleft, \veiche auf iliren Hochofen jahrlich Hunderttausende von Centnern Eoheisen und Bessemerstahl erzeilgen, dessen Absatz mehr oder minder den IVohlstand (les ganzen Landes bedingt, tvie dies auf ein ander gefolgte Krišen mir zn dentlicb gezeigt haben. Ansfliig-e von Hiittenberg': 1) Rundgang liber Heft, Gossen, Knappenberg naoh S e m la oh (Zielpunkt) u. zuriick nach Huttenberg, sammt kleinen Aufenthalten 6 St., am Besten von Morgen bis Mittag, sehr zu empfehlen wegen der Besichtigung der gross- artigen Eisenschmeizwerke, des Erzbergs und der herrlichen Aussichtspunkte — durchaus bequemer Weg; zugleich auch Uebergang nach Lolling. Von Huttenberg naoh H e f t, V, St. (Werks-Restauration), grossartige Bessemerhiitte**) u. 2 Hochofen, die bestiindig auf Graueisen fiir dieBessemerhtitte arbeiten (difekte vom Hochofen chargirte Windwarmeapparate auf hocherhitzten Wind, Gasrbstofen, 2 durch Wasser betriebene u. Dampfgeblase, dessen Kessel durchGichtgase geheizt \vird. Pro- duktionsfahigkeit ca. 130.000 M.-Ctr. Bessemerstahl u. ca. 120.000 M.-Ctr. Roheisen). Von da auf der Bremsbahn***) od. zu Fusse (Waldweg) zum Maschinenhause u.(hier beginnt der schonste Theil der Tour) tiber Gossen (Klockerwirth) , Knappenberg (Rats- mann), O b e r s e m 1 a c h (Pirker) auf den unteren Semlach, einen zwischen Lollinggraben u. Gortschitzhauptthal vorgeschobenen Bergriicken, zur Trautl vulgo Glanzerivirthin als liingerem Ruhepunkt. Schon vom Maschinenhause an bieten sich ganz prachtige Blicke auf St. Johann am Pressen, die Pressner- u. Sirbitzen- (Weit-) Alpe, Zosen u. Zosner Kogel. AmKnappen- berge interessiren die grossartigen Werkanlagen u. das uberaus freundliche Bild des Knappenbergs von der Gossenbauerkeitsche aus gesehen. Den Glanzpunkt der Rundschau geben aber *) Die Eisenstein - Ablagerungen am Htittenberger Erzberg kommen in oinem 600—800 m machtigen, stockformig in einem Glimmerschiefer- zug eingebetteten Drkalklager vor, und es erscbeint der Spatheisenstein, \velcher in den oberen Begionen in Brauueisenstein umgevvandelt ist, theils lager-, theils stock- u. linsenartig. Besonders Interessante mineralisehe Vorkommnisse des Erzberges sind: Ankerit, Arragonit, Barvt. Brauneisenerz, Kalkspath, Ldllingit, Pyrrhosiderit, Opal, Quarz, Skorodit, Spatheisenstein, Wad, Wiirfelerz. *•) Mit Becvilligung der Venvaltung der Eintritt gestattet, welclie Fremden gern ertheilt wird. ***) Die Benntzung der Bremsbahn mir gegen Beivilligimg von Seiten der Venvaltung erlaubt. Zirbitzkogel. I.:lunsiloi*f (Gortšchitztlial). II. 4. 129 erst die Aussichtspunkte arn S e ml a oh, namentlich hei der „Glanzerwirthin“, wo in der Fortsetzung der vorher besprochenen Aussicht auf die nordl. u. nordostl. gelegenen Berge nunmehr die ganze Karawankenkette von der Petzen bis zum Manhart ins Auge tritt, wiihrend das Gortschitzthal, Krappfeld, Gurk- und Glanthal, Hochosterwitz und die Umgebung von Klagen- furt, zunachst aber der ganze Lollingergraben mit seinen 3 Hochofen, dem Baron Dickmann’schen Schlosse, der Kirclie etc. zu Flissen liegen u. im Klippitzthorl, Geyerkogel und der imposanten Saualpe einen herrlichen Hintergrund als Schluss der ganzen Rundschau erhalten. Von der Glanzerwirthin empfehlenswerthester Riickweg iiber Licktegg od. Preissenhof nacb Hiittenberg, 1 St., lunah, nach Lolling 3 / 4 St.; ■— 2) auf den Zirbitzkogel (die sog. Sirbitzen), 2397 m, 7—8 St. (starke 1 1 j. 1 Tagestour, bequem in 2 Tagen). Entweder a) von Hiittenberg auf den Kalvarienberg u. iiber den sog. Schloss- ringler nach Zosen, mittelst - massiger Steigung aufs „Kerl“ (Kirchenruine), u. in ganz sanftem Anstiege weiter iiber die Schaleben zum Lossofelan u. den 7 Briinn, 372—4 St., hier am Besten Rast, und filr solche, die Morgens aufgebrochen sind, Mittagsstation. Von den 7 Briinn geht man iiber die Streitioiese ' u. jahe aufwarts zum Hbhenriicken gegen den Streitioiesenkogel, fortwahrend auf Rasen, l 1 /. St., dann zum r. unter der Hohe gelegenen, salblingreichen Wildsee, 1 St., iiber die steile Seeleiter zum Fusse des Zirbitzkogels u. auf diesen selbst, 17 2 St., an dessen Hohe sich das Touristen- haus befindet; — oder h) 1 / i St. vor Heft bei der Spitz- keusche 1. auf Fusssteig nach St. Johann am Pressen, 1 St. durch Wald in nordl. Richtung auf die Streitwiesen u. weiter \vie ad a). A b s t i e g wieder zuriick auf die Schaleben u. nach St. Johann am Pressen ( Gstettner , gutes Gasthaus), Mosinz ( Bleier ), Heft (Restauration ), nach Hiittenberg. Abstiege auch nordl. nach Judenburg, ost), ins Lavantthal od. westl. nach Miihlen u. Friesach (S. 114); — 3) auf die Pressneralpe, 1876 m (kann mit Zirbitz¬ kogel verbunden werden), grosse Kaserei: iiber Heft u. Mosinz, oder wie ad 2, b) nach St. Johann am Pressen, Vf St., auf die Pressneralpe zur Kaserei, V/ 2 St., auf die Hohe l‘/ 4 St.; — 4) auf den Hohemvart (sehr schoner Aussichtspunkt), 1783 m, 5 St., und zwar iiber Heft u. Mosinz, ivohin guter Fahnveg, zum Plagowitz, auf die Horizen u. zur Lattacher- Schwaig (hier Nachtlager, Alpenkost), 4 St., und von da auf den Gipfel, 3 /* St. Herrliche Rundschau auf das ganze Lavantthal, die Karawanken, die Gegend von Klagenfurt, das Krappfeld etc. etc. Riickweg sehr zu empfehlen rvestlich Amtbor-Jabornegg, KiVmtnerfflbrer. 3. Aufl. 9 130 II. 5. St. Veit. Glandorf. hinab liber die Seetviesen langs des Hohenriickens zur Sau- ofen-Tratten (schiiner Euhepunkt) u. zur Kronprinz-Rudolfs- lltihe (hiichster Punkt des Knappenbergs), 1269.5 m, gezierfc dureh einen Obelisk, dann iiber Knappenberg nach Hiitten- berg, 3*/,—4 St., od. iiber Stelzing nach Lolling (S. 126), od. iibers Klippizthorl ins Lavantthal (S. 45); — 5) nach Maria Weitscliacli, 1172 m, tvesti. Hohenpunkt, 1 St., auf dem Fussiveg leicht erreichbar; schone Fernsicht, alte vom Erzbischof von Salzburg, Leonhard von Keutschach, 1495—1519 erbaute Kirche (Pfarrkirche Maria Weitschach), so wie sehr sehenswerther Eisenerz - Tagbau. Abs ti e g am bequemsten auf dem Fahrvveg iiber Ebnerhof. Uebergange von Hilttenbcrg. Empfehlenswerth nur 1) der nach Lolling iiber Heft und dureh od. iiber den Knappenberg, od. wohl am schonsten iiber Semlach (S. 128), ca. 2 1 /, St.; u. 2) nach Muhlen in Steier- mark (fortivahrend Fahrstrasse), 3 St. u. zur Bahnstation Neu- markt, 2'/ 2 St. (A. 1. b.); 3) nach Friesach II 1, u. z. nach Maria Weitschach, 1 St., u. von dort iiber den Pichlbaumer, Eberhard und Pein zur Rotteinmiihle und auf den Dobritsch (Kirche), 1167 m l 3 / 4 St., und hinab nach Friesach, l‘/ 4 St. (sehr lohnende Tour). II. 5. St. Veit. Von Launsdorf wenig entfernt (18 Min. Fahrzeit) liegt Station Glandorf (wo Abztveigung der Balin nach Klagenfurt, (S. 97), u. V, St. vom Stationsplatze St. Veit*), 475 m, ( Štern- ivirth, Rossi), Haltestelle der Kronprinz-Rudolfbahn, Post, Tele- graphenamt, k. k. Bezirkshauptmannschaft, hiibsches kleines Alterthumsmuseum, Stadt mit 3080 E., am Ausgange des oberen Glantlials, die einstige Hauptstadt des Landes, deren Denkmale ihrer Glanzperiode schon lange verschwunden sind. Bemerkens-. tverth die alte, im gothischen Stile gehaltene Pfarrkirche aus dem 15. Jahrhundert (Hauptschiff mit 2 modernen Seiten- schiffen, Schutzmantelaltar, gutes Schnitzwerk), das Rathhaus, soivie die herrliche Schale des offentlichen Brunnens am Platze. Ausserlialb der Stadt nordvvestl. einige 100 Scliritte entfernt im Eri- graben die St. Vitusquelle, Zugang durcli die Miihlbacher Vorstadt und llings einer Kastanienallee voriiber am gciitumigen Badhause (Wannenbcider und kalte Douclie), dann liings eines guterhaltenen Fusspfades die Berg- lebne hinauf zur Quelle, tvelebe gemauert u. von schattigen Bilumen um- geben ist. Indifferentes kohlensaures Wasser von 8,8 Grad B. *) Sage Nro. 89 und 91. Kreugersclilosser. St. Veit. II. 5. 131 Ausfliige von St. Veit: 1) naeh Ho c h o s t er witz: entvveder mit Bahn nach Launsdorf, od. zu Fuss iiber Goggerioenig nach Reipersdorf u. zum Fusse des Berges, auf dem Hochostervvitz steht, V/, St. (S. 124); — 2) nach dem beliebten Sommerfrischorte St. Georgeu am Langsee (S. 124),: iiber Taggenbrunn (grossartige Ruine), ;i / 4 St., iiber den Berg nach St. Peter, 1 / 3 St., St. Georgeu am Langsee; — 3) auf den Magdalensberg(S. 124), iiber Launsdorf; — 4) nach Frauenstein u. zu den Krcugcrschlossern (sehr lohnende J / 2 Tag-Partie): von St. Veit durch den sog. Mulil- graben in nordwestl. Richtung nach Pfarrdorf Obermuhlbach, •/s St., u. dann thoilvveise steil aufwarts, weiter (stets Fahnveg) nach Frauenstein, * */ 3 St., altes Schloss, dessen eigenthiim- liche, im Sturm der Zeit unversehrt erhaltene Bauart sein Dasein aus dem 12. Jahrhundert beurkundet u. in dieser Art im Lande einzig dasteht. Von hier in osti. Richtung auf schattigem Fussvveg bei einem Teiche voriiber u. dann iiber eine Weide zu den Kreugerschldssern *), ‘/s St., welche zu beiden Seiton oiner dunklen Gebirgsschlucht auf hohen Felsen liegen u. einstens durch eine Wasserleitung verbunden tvaren, deren kolossale Ueberreste noch jetzt sichtbar sind. Die niedriger stehende siidostl. Ruine ist Neukreug, die hbher liegende nordwestl. u. fast unzugangliche Altkreug, heide jedoch sind herrlich . gelegen in einer erhehenden Waldesab- geschiedenheit. Der Riickweg kanu gemacht werden entweder auf Fussweg (schwer zu finden) iiber Hungerbrunn, 3 / i St., u. dann auf der Fahrstrasse nach St. Veit, 1 / 2 St., od. von den Schlossern auf die andere Seite des Thales u. dann auf Fussweg (leicht zu finden) grade siidl. iiber eine niedere Hiihe (am Wege Bauernhofe) zum Weg in den Muhlgraben, 3 / i St., u. nach St. Veit, */ 4 St.; — 5) ins Glanthal**) aufwdrts nach Liebenfels u. Pulst: zu Fuss iiber Treffelsdorf 1 St., od. mit Bahn nach Fd-stritz (Haltestelle), 1 / 4 St., u. nach Pulst, 1 / 2 St. (lohnend iiber Feistritz), u. zwar nicht direkt, sondern von Feistritz in kaum 3 / 4 St. durch eine Sclilucht (darin Hammergewerk) u. dann in ein kleines Hochthal zum Pfarrdorfe Glantschach (Gasthaus), von ivo ein Pfad nordostl. in l j.. St. zur herrlichen Ruine Liebenfels fiihrt, schiiner Blick auf das Schlosserreiche *) Sage Nro. 37 (Anli. II). *) Sage Nro. 5P, OL Anh. II. 0 132 II. 6. (»lune gg. Hoclieck, Goseberg. Glanthal u. die Karawanken. Am sildwestl. Absturze der Liebenfelser Schlossruine liegt die Malteserritterordens-Com- mende Pulst, deren Kirche und Pfarrhaus ein hohes Alter zeigen. In der Kirche schones Vesperbild von Knollers Meister- hand besonders sehenswerth. — Anf dem Weg von Pulst nach Feistritz r. das ziemlich gut erhaltene Schloss Hohenstein, ein Bau des 16. Jahrhunderts. Darili Inschriften, u. zvvar tiber einer Kerkerthtir: „improbis poena“ (Strafe d en Boshaften), am Eingange in das Scliloss „pax intrantibus“ (Friede den Eintretenden), liber einem grossen bemalten Kellertliore „utrique Baccho“, (Bacchus dem Sieger u. dem Trinker), endlich an dem Aufgangsthore „utrique Palladi“ (Pallas der Kriegerin u. der Gottin der Kunste). Wer Kunst und \Vaffen liebt, Ist willkumb hier zu Hans. Das sinnenarme G’sind, Bleibt mir viel lieber d’raus.“ Von Pulst lohnender Ausflug liber S or g, 842 m, auf die Schneebauerhohe, 1B85.8 m, 3 St. II. 6. Glanegg. ttlanegg', 494.4 m, Bahnstation (Wirthshaus auf der Mautli- briicke), den Namen fuhrend nach dem etwas nordwestl. alten, noch bewohnbar erhaltenen Schlosse Glanegg, s / i St. entfernt sildostl. Mariafeicht, alte sehenswerthe Kirche; nordl., 1 St., Pfarrdorf St. TJrban, in einem kleinen Hochthale. Touren von Glanegg aus : Besteigung des nordostl. gelegenen Hocheck, 1304.2 m, 2 1 /,, St v des osti. gelegenen Goseberg, 3517', 2 St., beide aussichtsreich.—Von Glanegg iiber St. Urban, iiber Steuerberg, 2 St., nach Feldkirch, 1 St., od. von St. Urban, 1 St., St. TJlrich, 1 St., nach Sirnitz ins Gurkthal (S. 122), 2 St.; endlich iiber Mariafeicht, 3 / 1 St., dann einen kleinen Bergriicken zimi Ueihenivirth (Wirthshaus), 3 / 4 St., u. voriiber an Pitzelstatten (Schloss r.), Y ? St., durch Lendorf nach Klagenfuri, l 1 / 2 St.; od. iiber Zweikirchen, l 1 / i St., dann hinauf nach Tentscfiach (Schloss, schone Aussicht), 3 / t St., nach Klagenfurt, l 1 /, St. Wege von Feldkirclien. Feldkirclien. II. 7. 133 II. 7. Feldkirchen und in die Reichenau (Turrach). (Zugleich UebergSng« durcb die Reiclienau nacli Turrach in Steier- mark zimi Anscliluss an die Eingangslinie. A. 1. b., ins Liserthal, III. 8. A. 2., durcli die Flattnitz ins Metnitzthal, II. i. ins Gnrk- thal, II. 2.) Feldkirchen*), 547.8 m, Rauter u. Ebervoein, bei beiden auch Fahrgelegenheiten; (nettesBadehaus), grossterMarkt- flecken Kiimtens mit 1632 B., k. k. Bezirksgericht, Post- n. Tele- grafenamt, Arzt, Apotheke ete., ausserordentlich lieblich im Mittel- gebirge gelegen, hatte wegen seiner sehr giinstigen Lage solion zu einer Zeit Bedeutung, als Klagcnfurt noch kaum dem Namen nach existirte. Einst zur Grafschaft Villach gehorig, verschenkten Kaiser Heinrieh II. u. seine Gemahlin Kunigunde Feldkirclien an das von denselben gestiftete Bisthum Bamberg, bei dem es bis 1759 blieb, u. von wo an es Staatseigenthum wurde. Der Grand fiir Feldkirchens noch gegenwartige industrielle Be¬ deutung u. bemerkenswerthen Wohlstand ist aber in einem unsclieinbaren Fliisschen, der Tiebel, zu suchen, das, unweit der Ortschaft Tiebel nordwarts bei Himmelberg entspringend, in Vereinigung mit dem kurz vor Himmelber^ einmiindenden Teuchelbache nicht nur den frucbtbaren Boden bewassert, son- dern auch durch seine Triebkraft zahlreiche Miihlen, Eisen- u. Stahlhammer, Sensen-, Pfannen-, Niigel- u. Drahtfabriken, Huf-, Hacken- u. Zeugmaschinen, Pulvermiihlen, Brettersagen, Stampfen, Farbemangen, u. zuletzt ein grossartiges Bledi- u. Railswalzwerk, namlich Buchscheiden, in Bewegung setzt. Aber auch in histori- scher Beziehung bietet Feldkirchens Umgebung manches Interes- sante. Wir flnden in slidwestl. Richtung Schloss Pregrad, die Stammburg der Paradeiser von Pregrad, sildl. die Ruine Rabens- dorf u. das alte Kirklein von Sittich, nordostl. Lang u. Grafen- dorf, u. osti. die Burgruine Dietrichstein**), die Wiege der be- rlihmten Dietrichsteine. Vor allem interessant u. eines Besuches werth die 1 St. siidwestl. entfernte, auf einem hohen Kalkfelsen gelegene Pfarrkirche Tiffen (romische Ueberreste eines Tem- pels, schone Skulpturen) mit wundervollerAussicht, sowie das 2 St. siidwestl. entfernte, am sildl. Ende des Ossiachersees gelegene Stift Ossiach. Zu besuchen auch das J / 2 St- sudlich entfernte Eisengewerk Buchscheiden, Eigenthum der Alpinen Montangesellschaft. 134 II. 7. Feldkirclien—Reichenau. Staiigalpen. In Steindorf, am Ossiaohersee, (auoh Eisenbahnhaltestelle), 1 St., Restauration Hiilders, mit Sommerquartieren, Badeanstalt am See, beliebter Ausflugsort. Yon Feldkirchen gehen zalilreiche Wege aus, u. zwar: 1) nach Klagenfurt u. Portschach: die Landes- strasse tiber Moosburg nach Klagenfurt (S. 64), 5 1 /,, St., und iiber Moosburg nach Portschach (S. 79), 37 2 St. (es giebt nach Portschach auch einen naheren Gebirgsweg iiber St. Martin am Techelsberg, doch schvver zu finden); — 2) ins Gurkthal (S. 118); a) iiber Himmelberg, l 1 /. St., nach Strnite u. Albeck (S. 122), 3 ! / 2 St.; b) iiber Poitschach, Gewerkschaft (Gasthaus), 3 / 4 St., Steuerberg (Gasthaus), l 1 /, St., nach Albeck u. Sirnits, 2 St.; c) von Steuerberg iiber den Zammelsberg , 1060.5 m, Pfarrort (Wirthshaus), 2 1 /,, St., nach Kleinglodnitz, l 1 /^ St., 'Weitensfeld, 1 1 / i St.; — 3) nach Turrach in Steiermark: Strasše iiber Himmel- berg, l 1 /^ St., Gnesau, 2 St., Margarethen, 2 St., Reichenau. l s / 4 St., Turracher Almwirth 1742.2 m, 3 St., nach Turrach, 17 . st -; - 4) nach Millstatt: auf dem Wege nach Turrach bei der Ortschaft Pattergassen statt den Lauf der Gurk verfolgend. nach W. abzweigend iiber Kleinkirchhein, 1 St, Pach (Bad- wirth oberhalb des Ortes), 1/. St., nach Radentheim, 1V 2 St., und iiber Dobriach, 1 St., entlang des nordl. Seeufers nach Millstatt, 2 St. (III. 8. B.); — 5) nach killach; iiber Himmelberg, l'/ 4 St., dann westl. durch den Teuchengraben nach Klosterle, 3 St., u. iiber Ariach u. Treffen nach Villach, 4 St, Die Wege 2, 3 u. 4 fiihren in das grosse Gebiet der Stang- alpengruppe mit deni Konigstiihl, 2331.1 m, Rinsen- nock, 2327.3 m, Eisenhut, 2440 m, (dieser schon in Steier¬ mark), Torreralpe 2261.9 m, Rodresnock, 2305 m, etc., deren Besuch schon wegen des so malerisch gelegenen Turrachersees, 1742.2 m, zn den lohnendsten gezahlt w e r d e n m u s s, ganz abgesehen von der Bequemlichkeit, mit welcher hier Berggipfel mit einer Hohe von iiber 2200 m. bestiegen \verden konnen. Die schon s ten Touren aber sind auf den Wegstrecken Feldkirchen - Margarethen, Patter- gassen-Reichenan - Turrach und Pattergassen-Raden- thein-Millstatt (III. 8. B.) zu machen. Bud St. Leonliard. Feldkirclien—Eeicliena«. 11. 1. 135 Ton Feldkirchen taglich Postomnibus nach Himmelberg, Falirzeit, l 1 /* St., ebenso von Himmelberg im Anschlnsse an tliesen Posf- omnibus nach Keichenau, Falirzeit, 5 St.; von Reiclienau zur Sommerszeit .leden ziveiten Tag Postbotenfalirt tiber die Turracherliohe nacli Turrach. 0 V 2 St., Falirzeit von Pattergassen taglich nach Ankunft des Postomnibus PoBtkutsche nach Kleinkirchlieim, Falirzeit 1 St. Von Feldkirchen fiihrt die Strasse nordwestl. iiber Pichlem in l 1 /^ St. nach Himmelberg , 665 m, Goritschnigg, industrieller Pfarrort, mit 447 E., Grafi. Lodron’sches Schloss Biberstein; unweit davon auf einem Bergkegel die Ruinen von AlthinvmeJ- berg (die Ueberreste der Burg, wo einst die Herzoge aus dem Hanse der Sponheimer ihren Hof gehalten, wo der spottreiche Zachans von Himmelberg lebte, der tiefgemiithliche Walther von der Vogelweide seine Lieder sang u. den Schmerz seiner ver- kannt-en Grosse empfand). Etvva 1 / i St. weiter, wo 1. der Teuchen- graben mtindet, beginnt die Strasse zu steigen, u. man erreicht ungefahr nach 1 St. die Hohe der Thalwand, genannt Prekober- Hbhe, wo kurz vorher r. der Weg nach B a d St. L e o n h a r d abzweigt, das von hier mittelst Passirung des Gurkgrabens in 1 St. erreicht tvird. St. Leonliard, 1118.9 m, in der Voralpenregion am stidlichen Abhange der nahe an hohen Moschelitzen gelegen. hat sich in neuester Zeit, ausgezeichnet durch frische Aljien- luft u. sein vortreffliches Wasser, 6° R. (Analys. s. im An- hang), zu einem sehr beliebten und besuchten Kurorte aufge- schvvungen. Badewirth Wanner zwar derber Natur, jedoch sonst gefallig u. nicht theuer. Bade- u. Trinkkur, gute Unter- kunft, einfache aber gute Kost [s. Anz. f. Tour.]. Der Ge- brauch des Bades od. der Trinkkur vorziiglich Nervensclnvachen. Magenleidenden, Augenkranken und ganz vorziiglich Recon- valeszenten zu empfehlen. Beste Kurzeit Juli und August. Lohnender Spaziergang nach dem 1., 2. und 3. Hinnnel, von letzterem, auch Wipfel genannt, 1197 m, einer der schonsten Aussichtspunkte im karnt. Mittelgebirge Ueber die Prekoberhohe, 968 m, im oberen Gurkthale an- gelangt, geht es nun nordvvestlich gerade nicht eben, aber auch nicht bergig fort (rechts die Abhange des Knittel, 1701 m, und theilvveise des Kruckenbergs, 1722 m, 1. die Gehange des bewaldeten Burnbaums); man erreicht liber Weissenbach (Artenoirth) in 1 St.. Gnesau (Marktl zum Unter- vvirth, sehr gut), 951 m, evangelisches u. kathol. Pfarrdorf, (als Ruhepunkt zu zahlreichen sehr bequem auszufuhrenden lohnenden Bergtouren \vie z. B. auf den Knittel t die Krilken, Diimbcium, 1766 m, Wollenernock, 2193 m, etc. zu empfehlen), dann Mat- tratten (Siegehvirth), */« st -> u - ( r - am sonnseitigen Bergesliang 136 11 . 7 . Feldkirclien—Reichenau. \Vinterthalnock, Eisenh. Zedlitzdorf) St. Margarethen in der Reichenau (Wirthshaus; Ort r. der Strasse und jenseits der Gurk), l 1 /. St. Nun dreht sit h bald bei dem Dorfe Pattergassen die Strasse hart am Fusse der slidl. Abliiinge des Rodresnock*), der Gurk entlang gegen N. in ein iippig griines, von vielen Almen umgebenes Thal, aus dessen Hintergrunde dei-vviesenbemattete Rinsennock, 2327.3 m, amUeber- gange der Turracherhohe hervorblickt. In kaum 1 St. ist der Ort Reichenau erreicht (Gasthaus des Lax, vulgo Schiestl, sehr gut,. Fuhrer zu erfragen, Fahrgelegenheiten zu haben, aufmerksame Bedienung u. nicht theuer), Pfarrdorf, 1086 m, mit 290 E., Postamt, in Mitte hoher Alpen gelegen. Ausfliige von Reichenau: 1) ins Gartenthal**) ( Reiohenauer Garten genannt), 4 St., u. von dort zum Ochsenbret, 1 St., Leistersteig, PA St., u. von da entweder auf den noch in Karnten liegenden TVinterthalnock , 2401 m, l 1 /, St., oder auf den in Steiermark liegenden Eisenhut, 2440m, 2% St.: zuerst ein Stiiok auf dem auf die Turracherhohe fiihrenden Weg bis zur Einmiindung des Saureggerbachs , 1 St., dann r. hinauf nach Saureggen, Dorf, 1350 m, 1 St., und auf Alpenweg bis zur Theilung des Alpenthales, 1 St. Nun in die 1. hohere Thalstufe (herrliches Alpenwiesenthal mit felsiger Umvvandung), 1 St., von dort sehr steil uber A.lpenwiesen auf das Ochsen¬ bret, steiniges Plateau. Aussicht nach N. zum Eisenliut und Winterthal , sttdl. Uber den jenseits des Gurktliajes liegenden Kaiserberg u. T Vollanefnock, auf' die in weiter Ferne eine riesjge Felsenmauer bil- denden Karomanken). Wer von hier aus den Eisenhut oder Win terthalno ck besteigen will, gelangt in nordostl. Rich- tung theils auf dem Weg, vvelcher von Turrach iiber die Hohe nach Karnten fiihrt, theils auf einem durch die stidostl. Felsen- gehange hinziehenden Steig, dem sog. „Leitersteig“ , auf einem breiten begrasten Sattel, iy 2 St .; dann entweder von hier gerade auf den Winterthalnock, 1 St., oder auf einem betretenen Pfad fort iiber Alpenweiden am tvesti. Abhange des Winter- thalnocks an den Fuss des Eisenhut, l I / i St. (untervvegs AVasser aber tveit u. breit keine Hiitte). Von hier unterhalb des Grates auf den Gipfel, 3 / 4 St., ziemlich steil, (Aussicht vom Eisenhut*) ist mehr ernsten Charakters, aber interessant und lehr- reicli, da der Gipfel als lidchster Punkt der Gruppe die ganzo Gegend beherrscht, dem osti. Ende der Gletschervvelt auf 6 M. gegenUbersteht, *) Die kuppenforniigen Bergspitzen der alpinen Kegion tverden in der ganzen Gebirgsgruppe „Nocks“ genannt. **) In den nach N. abfallenden Felsengehangeu nicht selir zahlreich die in den Alpen liochst selton vorkommende Saxifraga hieracifolia, eine nordisclie Pflanze, die hier getviss ihren slidlichsten Standort hat. *) s. Simonschek, Jahrbticher des osterreichischen Alpenvereins. Eisenliut. 'Feldkirchen—Reicheitau. ]I. 7. 137 u. sowohl der Zug der sogen. Niederntauern bis zum Hochzinken, als auch die lange Kette der stidl. Kalkalpen bis zum Ursuldberge zu sehen ist. Die vorziiglichste Ansiclit bietet die durch ihre Schneemassen sicli aus- zeiclmende Hochalpenspitze im Maltathale. Neben ihr erscheinen das Sauleck, der Hafner, der Sonnblick u. zahlreiche andere liber 3000 m bobe Bergspitzen. Von NO. an beginnt die lange Kette der Niederntauern, 2700—3000 m, zwar firn- u. gletscberfrei u. auf den VVestgehangen meist bemattet, jedocb in scbarf gescbnittenen Kiimmen u. Feishornern stolz aufstrebend. Doininirende Punkte sind das Weisseck am Murursprung, das Mosermannl, Weisseneck bei Tvveng, das Gurpetscheclc, der Hunds- stein, das Hocheck, der scblanke Gipfel des Kassereck-Hochgolling, das Rothhorn u. der Preber , mit dem zuriickstehenden Gipfel der boben Wild- stelle zwisclien beiden, ferner der Hochknatt, Greim, Bosenstein u. die Grnppe des Zinken. Ausser der grotesken Wand des Dachsteingebirgs mit ibren Zacken, ibrein Firnsaume, tiberragen von den ndrdlicben Kalkalpen mir einzelne Fragmente vorberrscbend aus der Hieflauer- u. Hochschwabgegend diese Tauern. Die nachste Umgebung des Eisenliut triigt den sclnver- mtitbig stillen Cbarakter einsamer Hoclithaler mit ibren Waldern und Almen. Kleine Gruppen von Sennhiitten auf frisch grtinem Anger oder irgend eine einsame Holzknechtlnitte auf abschtissiger, monotongrauer Berglebne sagen jedocb dem Fremden, dass aucli hier Menschenherzen scblagen. Von bleibenden Wolinstatten entdeckt man aber auf G und mehr Stunden Ferne ausser zerstreuten Bauerbausern im Turracber- graben oder auf sonnigen Berglelmen bei Predlitz u. Stadl nur das be- scheidene Wirthsliaus in der Flattnitz mit dessen \veissleuchtendemKircb- lein. Jenseits dieses auf einem geriiumigen Sattel des Hauptriickens 1365.7 m liocb inmitten von Almen gelegenen Weilers, setzt die Central' kette liber den Kirbisch , die Frauenalpe bei Murau, die Kuhalpe u. Kre- benzen mit zalimem Cbarakter osti. fort, bis ungefabr in 7 Meilen Ferne der Blick dem miicbtigen Querrucken der Zirbitz- u. Saualpe begegnet, welcbe inselartig von der Mur bei Judenburg bis zur Drau bei Vollcer- markt ziehend u., auf der stidl. Scbulter von der Koralpe uberi-agt, die Aussicbt nacli O. abschliesst. Der Blick in die Unterkarntner Niederung ist durch den */2 M. fernen Schivalbenkogel zum Theil verktinunert, docb siebt man einige Bergkirchen, das Scbloss Gradišek umveit Feldkirclien, u. aus der Ebene von Klagenfurt ein Stiick W6rthersee, Eberndorf etc. Oberkarnten bietet in seinem Innern ausser der Villacher Alpe, dem Beisskofel , Staff u. der sicli an die slidl. Nacbbarn des Hocbalpenspitzes anlebnenden Kreutzeckgruppe wenig markirte Bergformen u. gar keine Tiefpartien. Pracbtvoll aber ist auf der ganzen mittagigen Grenze der Ralimen des Karntnerlandes: der lange, tbeihveise wild zerbrocbene, im Dufte der Ferne verklarte Zug der stidl. Kalkalpen. Vorzuglich sind es in der binteren Eeilie das scboneMassiv der Steiner- (Sulzbacher-) Alpen, u. die ihre Nacbbarn iiberragenden Stocke u. Horner des Triglav, Man- hart, Canin u. Wischberg, die den Blick iinmer u. immer \vieder fesseln. Weit im SW. aber, perlfarbig u. weiss drapirt, abenteuerlicb, bleicli und traumliaft, stehen in ganzor Grosse die Dolomitriesen des Piavegebietes.*) Abstieg nach Turrach (Wirthshaus beim Bergmanu) liber einen nordwestl. Riicken, 3 St. nach Flattnitz (S. 121) entweder zuriick zum Leitersteig, 2 St v liber diesen^ u. dann in osti. Richtung fort auf betretenem Weg zu den Heidner- (Hadner-) Hiitten , 2 St., u. dann nord. hinab nach Flattnitz, 1 St., oder in osti. Richtung steil ab iiber Felsen u. Grasplatze *) Botanische Vorkommnisse am Eisenliut: Cochlearia grdnlandica Saxifraga cernua u. bieracifolia, Sempervivum Wulfenii, Eritricbium nanuni, Androsace Pacberi. 138 II. 7 . Feldkirclien—Reichenau. Rinsemiock. zum Diestlingsee*), lY 4 St., iiber einen niederen Hohemiicken osti. zur Bischofsberger■ (Pichelsberger■) Hiitte (gute Alpen- kost), 1V 2 St., durch Wald in die Glanackenalpe, l l / 4 St., u. meder iiber einen niederen Hbhenriicken nach Flattnitz, 1 St., (S. 121). Wer vom Ochsenbret wieder naeh Reichenau zuriiokgeht u. vielleicht den E i s e n h u t (bequemer u. kiirzer) von Turrach besteigen mil, steigt in den osti. Theil des Sauregger Alpentlmls iiber die Kaserhohe ab, s / 4 St., von hier sich 1. haltend auf Steig am Westgehange der Torreralpe (, Spitzkogel ) zur Moritzhiitte, 1Y 4 St., u. auf gutem Fussweg (untenvegs das interessante grosse Lorenzer Alpentorfmoor) naoli St. Loremen 1472.9 m, (kleines Alpenpfarrdorf (Wirths- haus sehr einfach), 1Y 4 St., u. durcb den Graben hinaus nach Reichenau, l 1 /. St., oder von St. Lorenzen osti. iiber den Sattel „bei drei Kreuz “, P/ 2 St., durch die Sonnseite Sirnitz hinab ins Gurkfhal nach Sirnitz, 2 St., Bad St. Leonhard, 1V 4 St. (S. 135); — 2) auf die Turracherhohe, 1772.9 m, zum Turrachei - - see und Besteigung des Rinsennoek (Turracher Hohe 3 St., von dort auf den Rinsenock 2 1 / 2 St.): ausserhalb Reichenau etwa Y 4 St. auf das 1. T Vinkelbachufer, dann fort bis zur Einmiindung des Saureggerbachs (tiefe Kluft), 1 / 2 St., nun ge- rade aus (1. ftihrt der Weg in den Reichenauivinkel u. zur Stangalpe) sehr steil aufwarts, meist durch lichten Wald, zu- letzt Arven (1. Abhange des steil abfallenden Rinsennocks, r. Schobernock), zur Hohe, 2 St.; dann noch einige Schritte, u. der herrliche Turracher See breitet sich r. der Fahrstrasse aus, an desser westl. Rande der Weg in 15 Min. zum Alpen- mrthsfiause (bereits auf steiermarkischem Boden, gute Unter- kunft, Wein, Kaffee u. Mehlspeisen stets zu haben; Fleisch rathsam von Reichenau mitzunehmen, da solches auf der Alpe nicht immer zu erhalten ist; auch Fiihrer u. Tragerzubekommen.) In der Nahe Steinbruch fiir Hochofensteine, Eisengruben. Ausfliige vom Turracher Alpenwirthshaus: a) auf den Schobernock, etwas nordostl., nahe 2204 m, u. zum Schw_arzsee, 2 St.: vom Wirthshaus zum Turr¬ acher See, dann 1. am Rande desselben zum Steinbruch, u. auf schlechtem Fahrvveg ansteigend wieder gegenN. zuriick auf ein kleines mooriges Plateau zum Schwarzsee (kleiner ummoorter dunkler Seespiegel), 40 Min., dann theils durch lichten Wald, meist aber Alpenrosengestriipp, auf den Hohen- riicken u. nordwarts uber Stein zumGipfel, *) der sich dann ostwarts zum Ochsenbret u. der Kaserhohe im Reichenauer *) Hier im Moose die seltene Binse Juneus castanens. Falkert. Feldkirclien—Reichenau. II. 7. ISO G ar l/m hinzieht. Aussicht (mu- auf umgebeiide Gebirge mul Karatvankeu; gerade nordostl. gegeniiber der Eisenhut, jeuseits der Turrackerhohe der Riiisennock u. die Alpen jeuseits des Pi*edlitztliales mit dem Konigsstuhl). — Abstieg nordivestl., aber sehr steil. u. Vorsicht erforderlich, zum Kleinsee, a / 4 St., u. von liier auf Weg nordtvarts zum Alpenwirthshaus, a / 4 St., od. siidtvarts iiber die Moserkdtte nach Saureggen u. Reichenau, l a / 4 St.: — b) auf den Rinsennock, 2327,3 m (sehr bequemu.lohnend); vom Wirthshause tvesti, iiber Sumpfwiesen zum unteren Alp- boden, danu ettvas nordtvestl., u. zuletzt siidl. getvendet auf den vom Rinsennook nach N. abdachenden Riicken, H/ 4 St., auf dem Rticken fort iib.kurzen Rasen zurHohe, iy 4 St. Aussicht ahnlich der des Eisenhut, sehr umfassend. Abstiege: auf den Sattel ztvischen Rinsen- u. Gregorlenock,■ s / 4 St., steil ab, u. dann nordwarts durch den 1 Verchzirm ( Predlitz- graben nach Turrach, 2 1 / s —3 St.; od. nordtvarts auf einem Steige iiber die Siidabhaflge des Rinsennock bis- zum Zu- sammenfluss vom Winkel ■ und Saureggerbache, 2 St., Rei¬ chenau, a / i St. — Man kann auc-h vom Rinsennock in tvesti. Richtung, olme ins Thal zu steigen, iiber den Gregorlenock. 2233 m, 3 St., Rothkofel, 1 St., Stangennock, 2302 m, l'/ 4 St.. auf den Konigsstuhl, 2331 m (III. 8. A. 2.), 1 St., gelangen, od. vom Gregorlenock zur Stangenscharte (ober dem Rosen- thal im hintersten Winkel Reichenau, 3 / 4 St. absteigen, von wo ein Fusssteig hinab in den Leobengraben, l 1 /. St., eiu anderer unter den Gehangen des Rotlikofels und Stangnocks , in iy 4 St. ins Karlbad (III. 8. A. 2.) flihrt; — 3) auf den F a 1 kert, 2296 m, u. Ro dresnock, 2305 m**), 4—5-St.: auf gutem Wege zuerstin siidtvestl. Richtung auftviirtš bis zu einem Gehofte, l / i St., dann nordl. fort durch den Wald u. nicht besonders steil zur Rotrastenalpe, l s / 4 St. (gegeniiber osti. die Kirche u. Dorf St. Lorenzen, etwas siidl. davon der Kruckenberg, von hier tvesti, iiber den Faden (prachtige Alpentviesen, vor sich r. den spitzen Falkert, 1. den stumpfen Rodresnock) in 1 St., zur Falhertalpe (mehrere Hiitten) U. dem daneben liegenden Falkertsee; dann r. iiber Wiesen auf den nach N. abdachenden Hiihenriicken, s / 4 St., und auf den Kamni und nun siidtviirts auf den nach S. in schroffen Wanden abstiirzenden F a 1 k e r t. Vom Falkert hinab auf einen Sattel, 1 j i St., u. tvieder sudl. hinan zum Rodresnock, *) Auf derHohe tlas seltene \vollige Homkraut, Cerastium Janatum, in den osti. grasigen Steilgehangen die schone wollige Asclienpnanze Cineraria lanata, Speik (Valeriana celtica) liier, tvie auf allen diesen Hiihen, massenhaft. **) Heimat der eben so schoneu als seltenen Scliinsselbliimenart der Androsace Pacheri, tvelche auf den lioclisten tiiicken sotort nach der Sclmeesclnnelze bliiht. HO II. 7. Feldkirchen—Reichenau. Turrach. V 2 St. Abstieg von cliesem direkt zur Falkertalpe, nordostl. bequem, 1 St. A us s i eh t lohnend, namentlich gegen die Alpen von Kanning u. iiber diese hinaus auf die beeiste Hoch- alpenspitzgruppe. Abstiege: a) vom Falkert auf das etwas nordwarts gekehrte Ilimdtifi/deck. 1 f s St., und liber dessen nordostl. abfallenden Riicken zur Schiestlalpe (Kaserei des Lax in Reichenau, l*/ 4 St., hinaus nach Reichenau, l 1 /, St., od. vom Hundsfeldeck etwas weiter westl. auf den Felsen- kamm (Steig nordseitig), etwa */ 2 St., dann nordwarts hinab zur Maierling- (Marlinger-) Alm u. durch den Graben zuriick nach Reichenau, 3 St., endlich siidwestl. iiber Weiden hinab in den Hundsfelder- und durch diesen in den Oswaldergraben, dann jenseits hinauf nach St. Osioald, 1290 m, Pfarrdorf (Wirthshaus), 2 1 /,—3 St., von St. Oswald Uebergang nach Kanning (III. 8. B.) liber das Schartl, l 1 /^ St., und durch die Langalpe hinab, l 1 /* St.; — b) vom Rodresnock durch den Obereri Dolsengraben siidwestl. hinab in den Osioaldergraben, 1V S St., u. hinauf jenseits nach St. Osivald, */ 2 St., od. grade stidl. ab durch die Ferse u. den Zirknitzergrciben nach Bad Kleinkirchheim (Badewirth sehr gut), 2 St., od. iiber die Falkertalpe, 1 St., u. durch den Seebachgraben ins Thal u. nach Reichenau zuriick, 2 1 /, St. Uebergange von Reichenau: 1) auf der Fahrstrasse liber die Turracherhohe, 3 St. IS. 138), hinab nach Turrach in Steiermark, 2 St. Von Turrach durch den Predlitzgraben hinaus nach Predlits (Steiner- icirth), 3 St., ins Murthat (A. 1. b.). Ausfliige von Turrach: a) auf den Eisenhutj 2440.5 m (S. 136), liber einen Riicken osti. fortwahrend steil aufwarts auf den Grat und iiber den kleinen Eisenhut auf den Gipfel, 4 St.; — b) zum kleinen, hochst malerisch gelegenen D i e s 11 i n g- See(S. 121) am Nordgehange des Eisenhut, u. in den hinter- sten Wildangergraben, 3 St.; — c) auf den Šclnvalbenkogel (Winterthalnock) 2362 m (S. 136), 5 St. Da dieser Berg dem Eisenhut an Hohe nur unbedeutend nachsteht, dagegen die Niederungen Karntens besser beherrscht als dieser, andererseits aber die Abstiirze des Eisenhut selbst dem Auge einen Ersatz bieten fiir das durch ihn gedeekte kleine Stiick der Tauerakette, so steht das Panorama vom Schwalbenkogel dem des Eisen¬ hut nicht nach; — d) zum Leitersteig (zugleich Uebergang nach Kamten), ein auf der Mur-Drauwasserscheide in einer Hohe von circa 2300 m in den slidostl. Felsengehangen eingeschnittener Alpen- Turracli. Felrtkirclien-Beielienan. II. 7. I« fahrweg mit hiibscher Femsicht, u. zwar von Turrach durch den Gaiseckgraben auf Fusspfad an mehreren Alpenhiitten voriiber in 3 St. Die Touren 1, 2, 8, 4 lassen sicli in Jer Reihe: Diestlingsee, S St., Eismhut, 2 St., Schicalbenkogel, ISt., Leitersteig, 2 St., imd zuriick jiuch Turrach, 3 St., od. liaeh Karnten liber die Hadnerhohe liacli Flattnitz, 1 St., od. Reichenau , 23/4 St., als allerdings sehr starke Tagestour zu- sammen machen (Proviant mitzunelanen); — e) auf den Kiinigsstuhl ( Karlnock), 2331.1 m: durch den Nesselgraben r. von der Strasse siidvvestl. hinan auf die Stangalpe, 3y 2 St. (guter Weg), ode Gegend, daselbst Bergbau, dann r. aufwarts steil in l 1 /, St. zum Gipfel. Aussicht s. III. 8. A. 2. A b s t i e g nach S W. ins Karlbad, 1 St., u. durch den Leobengraben zur Poststrasse und nach Gmiind, 4 1 /,—5 St. (III. 8. A.), od. niirdl. ah in die Bosenikalpe, 3 / t St., und durch dieselbe hinaus nach Innerkrems, 2'/„ St., Krems- brucken an die Reichsstrasse, 2 1 / 2 St. (III. 8. A. 2.); — 2) in die Flattnitz, 7 St.: enttveder iiber Saureggen od. St. Jborensen zum Leitersteig, 4 St., u. iiber die Heidner- hohe, 2 St., nach Flattnitz, 1 St. unterwegs Hiitten), od. auf St. Lorenzen, l 1 /.. St., u. durch den Gurkgraben zur Kersch- baumeralm, 2'/ 2 St., hiniiber auf die Heidner- (Hadner-)Hohe, V/, St., Flattnitz, 1 St., u. von hier enttveder ostlich iiber Oberhof, l 1 /, St., Metnits, 1V 2 St., Grades, 3 / l St., St. Sal- vator, l 1 /.. St., nach Friesach (S. 114), od. nordwarts (nicht lohnend) in 4*/ 2 St. (untertvegs Mosenvirthshaus), nach S t a d 1 (Post, Fleischer) ins Murthal u. nach Murau, 796 m, A. I. b., Brduhaus, Strobl) in 37 2 St., od. nach Predlitz, 1 St., end- lich siidtviirts liber einen kleinen Bergrucken, meist durch schonen Wald, nach Weissberg, 2'/ 2 St., Glodnitz, '/, St., dann 1. auf der osti. Thallehne nach Altenmarkt u. Weitens- feld ins Gurkthal (S. 120); — 3) ins Lieserthal, durchschnittlich 10 St.: a) zur Falkertalpe, 3 1 /, St., dann iiber "VViesen auf das Hundsfeldeck, 1 St., fort auf deni Kamni bis zum Anstiege auf den Klom- nock, 1 1 / 4 St., dann in einer Hohe von ca. 2000 m auf be- grastem Alpenboden iveiter am siidl. Gehiinge desselben (schoner Anblick des Triglav) zum Osivalderschartl, 1925 m, 3 / 4 St., nun iiber den Riicken nordwiirts auf Weg steil ab in die Grundalpe, 1610.8 m (Hiitten, vormaliges k. k. Gestiit Ossiach, jetzt verpachtet; im hintersten Theil des Grundes, vvo man von der Scharte herabsteigt, lierrliches Wasser), s / 4 St, hinaus in den Leobengraben (ins Karlbad 1 St.), ’/ 2 St., und durch denselben an die Poststrasse, 3 St., u. nach Gmiind, l*/ 2 St., od. nach Rennweg, V L St. (IH. 8. A. 2.). Diese Uebergangs- tour, allerdings die starkste, kann bei zeitigem Aufbruche 14i J]. 7. Feldkirclien—lteiclienan. Katlireinliad. dennoch an einem Tage -gemacht werden und ist iiberaus lohnend: erste Buhe etwa bei den Falkerthiitten, Mittagsruhe in der Grundalpe, dann nach Belieben im Leobengraben (andere Alpenhiitten als diese, u. anfanglich Rotrasten, werden nicht beriihrt, da alle viel tiefer in den Graben liegen); — b) iiber die Stangenscharte*), 2053 m: von Reichenau zuerst auf der Turracher Strasse, kaum s / 4 St., dann westl. an dem Reichenauer Winkelbach mahlich aufwarts (lange Zeit guter Weg, zuletzt Fusssteig) zur Alpe im Rosenthal, 3Y 4 St., dann auf die Stangenscharte (auch Schneegrube genannt), s / 4 St. Nun ent- weder grade westl. durch den Graben ab, l*/ 4 St., oder liber Karlbad, 1 St., in den Leobengraben zn einer grossen Kohlerei, :) / 4 St., u. hinaus an der Poststrasse wie unter a); — 4) ins St. Osioalderthal u. nacli Kanning (lil. 8. B., siehe a) Besteigung des Falkert u. Rodresnock (Š. 139), od. b) von der Falkertalpe auf das Osivalderschartl, 3 St., und von hier si\dwestl. hinab nach Kanning, 2 1 /, St. (III. 8. B.). Von Pattergassm, wo sicli die Hauptstrasse nordwarts nach Reichenau zieht, zweigt in westl. Richtung die Fahrstrasse ab, welche in 6 St. nach Millstatt (lil. 8. B.) fuhrt, u. zwar nach Kleinkirchheim (Maurervcirth), 1 St., 20 Min. weiter oberhalb des Dorfes Bach liegt das sogenannte Kathreinbad (Defner gut), 1073 m, seit alter Zeit als Frauenbad im Rufe grosser Heilkraft stehend. Von hier lohnende Ausfltige u. sehr bequem auszu- fiihrende Besteigungen, u. z. in das Alpendorf St. Oswald, 1290 m (Gasthaus), 1 St., mitten in herrlichen Alpen gelegen, auf den aussichtsreichen Klomnock, 2326 m, 4 St., auf den grade nord- warts gelegenen Rodresnock, 2305 m**) u. z. iiber die Dolsen- alm, 3 1 /., St., des siidl. gelegenen Kaiserburg u. des Wollaner- nock, 2136.9 m, 4 St., von wo hinab nach Afritz od. Ariach, 2*/* St. (S. 110). Von hier Uebergang iiber St. Oswald u. die Oswalderscharte nach der Grundalpe, 4 St., in Leobengraben, 1 St., durch diesen hinaus ins Lieserthal u. nach Gmiind, 5 St. Dann weiter abwarts entlang des Oswalderbaches durch die Klanim nach Radenthein (Mar -Wirth), l 1 /. St. (III. 8. B.), u. Dobriach, 1 St., dann entlang dem niirdl. Šeeufer nach Mill¬ statt, 3 St. (III. 8. B.). Bei Radenthein slidostl. Abzweigung einer Fahrstrasse iiber Feld n. Afritz (Feld- od. Brenn- u. Afritzer- See hart an der Strasse) nach V i 11 a c h, 6—7 St. (S. 102). (Ein sehr lohnender aussichtsreicher Weg von Kleinkirchheim, fiihrt auch ab- seits der Bez.-Strasse iiber St. Peter in Tioeng in 2 St. nach Feld.) *) Reiche Fundgrube fossiler Pflanzenabilriicke, reiclie Flora. **) Hundert der seltenen Androsace (Aretia) Pacheri Bgb., welclie i» einer Hohe von iiber 2000 m beginnend, jedocli sogleich nach der Sclmee- schinelze herrlicli rosaroth bliiht. Zweite Abtheilung. Oberkarnten. IH. Lienz — Villach. IV. Das Kanalthal (Villach — Tarvis — Pontafel). V. Das Gailthal (Thorl bezw. Villach — Luggau). j ‘ v .?; m III. Lienz—Villach. Eisenbahn, ein Tlieil ., Sachsenburg, III. 7., Halt- stelle Lendorf, Spital. 111. 8., Kothenthurm, Feistritz-Paternion, 111. 9., Gum- mern und Villach. Von Lienz, 664 m (s. Eingangslinie D.), beriihrt die Eisen - balin bei fortwiihrend schonem Ausbliok auf die grossartige Bergumrandung des Lienzer Thalkessels (r. Rauchkofel, Spitz- kofel, Laserzivand, Hochstadel, TJnholden, 1. Gaimberg, Isels- berg, Hochsiethen, Thonkofel etc.), in rascher Folge die noch auf tiroler Boden liegenden Stationen Dolsach, 642 m, (III. 1.), Nikolsdorf, 626 m (III. 2.), und iiberschreitet dann, unweit der Grenze, mittelst einer Gitterbriicke von 65 m Spannweite die D r a u, ivorauf man in wenigen Minuten zur ersten karnt- nerischen Bahnstation Oberdrauburg, 610.7 m (III. 3.), ge- langt, einem Marktllecken in romantischer Lage, iiber welchem sich vor 300 Jahren auf den Felswanden drči stattliche Burgen als Grenzhiiter erhoben, die jedoch schon lange in Ruinen liegen. Unterhalb Oberdrauburg iibersetzt die Bahn auf einer Gitter- briicke mit zwei Oeffnungen von je 33 m die Drau, um nun das L Ufer derselben bis "Villach nicht mehr zu verlassen. Das Thal — hier speziell Oberdrauthal genannt — beginnt sich zu ver- engen: an den nordl., theils bewaldeten, theils hoch hinauf be- bauten Berghangen zeigen sich die Ortschaften Rittersdorf und Irschen, das siidl. Kalkgebirge (vorziiglich der bleierzfiilirende ■Jauken) dagegen hat nur schmale "VValdstreifen an seinem Fusse, daruber hinaus zeigt es nichts als wilde Schroffen; das Schloss an der Felswand, welche steil in die Drau abstlirzt, "ist Schloss Stein. Die nachste Station ist Dellach, 594.9 m (III. 4.), am Ausgange des Drassnitzgrabens; nordostl. davon liegt am Fusse des Knoten die Pfarre Berg, u. bald ist auch Station Greifen¬ burg, 577 m (III. 5.), erreicht, mit dem stattlichen Schlosse Rosenberg, das auf einem Felsenhiigel, bespiilt von dem gefurch- teten Gnopnitzbache, hoch iiber dem Marktllecken thront. Amthor-Jabornegg, Karntnerfiihrer. 3. Aufl. 10 146 III. Lienz—Villach. Eisenbalni. Grossartiger Blick auf den gegen S. sicli zu 2361.8 m erhebenden Reisskofel, einen Kalkkoloss, der mit seinen IVanden u. Geroll- halden einen ganz besonderen Kontrast zu den nordwarts gele- genen iviesenreichen Urgebirgsalpen bildet, aus deren hintersten Thalern schon von Drauburg an und im weiteren Verfolge des Drauthales bis Sachsenburg die theihveise beschneiten Hoch- gipfel des Scharnik, 2809.3 m, Hochkreutz, Kreutzeck, 2697.4 m, u. Salzkofel, 2492 m, hervorschauen. Wenn wir die Karte zur Hand nehmen, so muss uns hier der nun beginnende widernatur- lielie Lauf der Drau besonders auffallen; denn statt in gerader Richtnng ffegen O. die Einsattelung zwisohen dem Nockberge u. der Grafeniveger Hohe zu durchbrechen u. fortgesetzt die Scheide- wand der Central- u. stidl. Kalkalpen im Becken des Weissen- sees u. im Weissenbachthal bis Paternion zu bleiben, hat sich die Drau, gegen N. wendend, mit der Wucht ihrer einstigen Gewasser mitten durch den Urgebirgszug der Kreuzeck- u. Stciff- berggruppe gebrochen, um erst spater, mit der Moll vereinigt. ihren ungehinderten Lauf nach O. wieder aufzunehmeh. Die Station Greifenburg, mit ihrer verwiisteten Umgebung verlassend, erblicken wir nordl. am steilen Abhange der Gnopnitzalpe die Schlossruine Rottenstein, den Radlacher Graben, u. an der hoher ziehenden Strasse das Pfarrdorf Radlach. Die Bahn beruhrt sodann den grossen Ort Steinfeld am Ausgange des wilden Graa- grabens, das zweithiirmige Schlosschen Neustein u. am \veiteren Bergeshange die Dorfer Gerlamoos u. Lengbolz, wahrend jenseits der Drau iiber ausgedehnte Moorwiesen die Ortschaften Gajach u. Reli mit dem schonen Latschurgebirge, 2230.6 m, sich be- merkbar machen. Kl.eblach-Lind, 560.1 m (III. 6.), die nachste Bahnstation, zahlt nur wenige Hauser, wogegen das grosse Pfarrdorf Lind, mit einigen Burgiiberresten, jenseits der Drau und unweit da von der Macknitzhof liegt. Von hier wendet sich die Bahn, dem Laufe der Drau folgend, gerade gegen N. (Braubug ), u. zieht an dem Dorfe Lassnig, dem Kirchlein St. Ruprecht, den Ortschaften Ober-Gottesthal u. Feistritz hin, sich' muhsam den Raum an den Felswanden erringend, welche den Fluss. in einem weiten Bogen den an der alten Reichsstrasse jenseits der Drau liegenden Markt Sachsenburg (III. 7.) zu umkreisen zwingen, vahrend Station Sachsenburg, 547.8 m. selbst sich 1 / 4 St. nordostl., unweit' der alten Kirche St. Leon- hard und der Ortschaft Mollbrucken, am Ausgange de§, allbe- kannten Mollthals (III. 7.), befindet, wo sich auch- der Mollfluss in die Drau ergiesst. Nordwestl. streift nun der Blick in das untere Mollthal, worin das Pfarrdorf Miihldorf und der wegen seines einstigen romischen Herkulestempels bekannte Daniels- berg (III. 7.) liegen. Unvreit Mollbrucken ilberschreitet die Balin Eisenljaliii. Menz—Vlllach. III. 147 den Mollfluss auf einer Gitterbriicke von zwei Oeffnungen zu je 29 m Spannweite, und von hier beginnt. das sicli nun erwei- ternde Drauthal mit seinem an Naturreizen u. historischen Er- innerungen so reiohen Lurnfelde. Diesseits der Drau zeigen sich das uralte lindenbeschattete Kirchlein St. Magdalena*) u. Schloss Drauhofen, nordl. der Bahnlinie die grosse Ortscbaft Pusarnitz, Schloss Litzlhof, die Orte Lendorf, Feichtendorf, Schloss Rojacli, die Ruine Felsberg u. zahlreiche Gehofte arn Abhange des 2587.1 m hohen Huhnersberges, endlieh hart an der Drau das auf dem Schutte der romischen Stadt Teurnia, die sich iiber das ganze Lurnfeld ausgebreitet haben soli, stehende Dorf St. Peter im Solz; jenseits des Flusses, am Fusse der Ortenburger Alpe (Guldeck, s. III. 7.), kommen die Ortschaften Gschiess, Gandorf, u. Baldramsdorf u. die Trtimmer der 1 einst so machtigen Ortenburg in Sicht. Wir erreichen den Stations- platz Spital, 534.6 m, von dem ca. 10 Min. nordostlich entfernt diesseits der Lieser, sich der Marktflecken Spital mit seinem beruhmten Schloss ganz stattlich prasentirt; (III. 8.; von hier ins Lieser- und Maltathal, III. 8. A., zum Miilstatter See, III. 8. B.). Von Spital zieht die Bahn durch vorzliglich bestellte Felder, n. wir erblicken nordl. ganz nahe am Berge die nachbarlichen Kirchen St. Sigmund u. Wolfgang } dann am Fusse des dem Millstattersee vorgelagerten niederen Hohenzuges des Hochgosch und G-lanz die Dorfer Edling, Krisselsdorf u. Eichforst, die malerisch an einem Felsvorsprung erbaute Magdalenenkapelle u. das Pfarrdorf Molzbichl; siidl. zeigen sich St. Peter an der Drau und jenseits derselben Ober- u. TJnteramlach am Fusse des Sallacherkofels. Die nachste Station ist Rothenthurm, 508.5 m (benannt nach dem nahen, schiin gelegenen Schlosse, wo einst Albrecht Graf Wallenstein bei seinem Freunde, dem letzten Grafen von Ortenburg-Salamanca, als Gast weilte, u. an welchem voruber ein anmuthiger Weg iiber den niederen Bergriicken ans 1. Ufer des Millstattersees [III 8. B.] in l 1 /.. St. fiihrt). An den Ortschaften Ollsach u. St. Paul voruber gelangen wir mm nach der Station Feistritz-Paternion, 502.6 m (III. 9), welche beiden Orte jedoch ziemlich entfernt (circa 45 Min.) jen¬ seits der Drau liegen. Die Bahn legt sich jetzt hart an die sonnseitige Berglehne, durchzieht die Dorfer Tschegritsch und T Veissenstein, wo jenseits des Flusses auf einer massigen An- hohe das Schloss Kellerberg bemerkbar wird. Nordl. bei Puch offnet sich das einsame Krassthal (durch welches man in 2'/ 2 St. nach Treffen gelangt), mit Marmorbriichen. Auf dieser Bahn *) Sage Nro. 8G (s. Anliang II). 10 * 148 III. 1. Dolsacli. Iselsberg. ■ strecke, u. auch von eler nachsten und letzten Station vor Villach, Giimmern (gegeniiber von Weissenbach, wo Cementfabriken), 490.7 m, am Fusse tles Hochpirkachberges, prasentirt sieh bereits die Villaeher Alpe (I)obratsch), S. 108, nach ihrer ganzen nordl. Liingenfront, u. nun geht es am siidl. Fusse des Wollanig- berges bald auf hohen Damnien, bald duroh Einschnitte am Drau- ufer liin, bis sich plotzlich bei Bennstein das Thal ervveitert, u. auch schon das reizend gelegene Villach mit seinem stattlichen Bahnhofe erreicht ist (S. 102). III. I. Dolsach. (Zugleich U e 1 j e r g a n g nach W in kleni im Molltliale, III. 7.) Dblsaeh, 755 m, (Gasthaus Putzenbcicher neu hergestellt, hinreichende und gute Unterkunft [s. Anz. f. Tour.], auch beim oberen Wirth gut; daselbst Pferde und Trager zu haben), malerisch am Fusse des Iselbergs gelegen, mit einer Kirche im Rundbogenstil, in welcher Altargemalde von Arnold u. Defregger’s heilige Familie. Ueber dem Ort Ruine Wallenstein. Von Dolsacli iiber den Iselsberg’ nach TVinklern, kiirzester Weg ins ob ere Moll thal vom Drauthal a u s, trefflich angelegte neue Fahrstrasse; Trager bis Winklern 1 Fl., Einspanner 3 Fl.): in grossem Bogen massig steigend u. sonnig (fortwahrend schoner Blick auf das Drauthal, be- sonders aber auf den Lienzerboden) zur Hohe des Isels- berges, 1111 m, l 1 /, St„ der tiefsten Einsenkung zwischen der Schober-Petseck- und der Kreutzeckgruppe, mit prachtigem Riickblick auf die Kreutzkofelgruppe, welche das Drau- vom obersten Gail-(Lessach-) Thal scheidet und eine Flache von 5Y 2 DM. mit ihren liber 2600 m ansteigenden, abenteuerlich geformten Zahnen, Hockern, Wanden, Gerollmassen, Almen u. Bergwaldern bedeckt; vorziiglich zeigt sich hier die gegen- iibcrstehende osti. Halfte dieser Gruppe mit dem Hochstadl, 2678 m, und dem wilden Zabratgraben. Man erreicht, nach- dem man einigo Zeit fast ebon gegangen, das Iselsberger Bad, das Gasthaus auf der Wacht an der Grenze zivischen Karnten u. Tirol, u. gelangt von dort, beinahe fortwahrend čurch Wald abwarts gehend, hinab ins Mollthal zu dem an der Umbiegung desselben nach O. hiibsch gelegenen Winkl er n, 1 St. (III. 7.). Hochstadl. Oberdrauburg. III. 2. u. B. 149 lil. 2. Nikoisdorf. Nikolsdorf, 650 m (Gasthaus zum Štern gut, auch Fiihrer auf Hochziethen, 2—2 1 /« FL, u. Hochstadl, 4—5 Fl., zu erfragen), letztes Tiroler Dorf. Bergbesteigungen ron Mkolsdorf: 1) auf den Hochziethen, 2480.3 m, 4 St., bequem: auf der Hohe grosses Plateau, schoner Biick auf die Glockner- gruppe, das gegeniiber liegende 2809.3 m hohe Scharnik der Kreutzeckgruppe, die im S. gegeniiber liegenden Unholden, Schatsbuchel, Jauken u. die imposanten Gipfel der dahinter emporstrebenden siidl. Gailthaler Alpen: Polinik, Kollinkofel, Kellenvand etc.; — 2) auf den Hochstadl, 2678 m: am besten als iy 2 Tagtour einzurichten, um am friihen Morgen auf der Spitze zu sein. Siidl. des Bahnhofes iiberschreitet man die Drau u. geht auf einem Fussweg, der sich am Fuss des Hochstadl durch Wald n. Gerolle dahinzieht, in l 1 /, St. nach Pirkach. Yon dort bis zu den Alpenhiitten (Pirkerkammern) hat man 3 St. sehr steilen Anstieges; von den Htitten, wo man leid- lich iibemachten kann (im August Heulager), gelangt man in 2 1 /, St. iiber theilweise wohl nur fiir schwindelfreie Berg- steiger passirbare Steilen zum Gipfel. Prachtvolle Fern- S i c h t (vielleiclit die sclionste aller Hiihen der ganzen Kreutzkofel- gruppe; nordl. die Riesmferner-, Venediger-, Glockner■ u. Hochalpenspitz- gruppe, siidl. die Gailthaler Alpen mit dem Paralba, Kollin, Polinigg etc., siidwestl. die Dolomite Siidtirols u. der Provinz Belluno, osti. šchweift der Biick bis an den Triglav u. die Karawanken; Fragmente des Drau- tha.les selir malerisch).*) III 3. Oberdrauburg. (Zugieieh Deborgang ins Gailtlial, V., u. Mollthal, III. 7.) Postverbindung ins Gailtlial. Oberdrauburg, 610 m, Marktflecken mit 557 E., */s St. von der tiroler Grenze, in sehr malerischer Lage (Post, Hirsch, Štern, Manhart.) 1870 fast ganz abgebrannt, seitdem tvieder *) Seltene Flora; besonders zu nennen: Bammculus Segnieri, Draba tomentosa u. D. "VVablenbergii, Audrosace Hausmanni, Carex ornithopodioides, Anthemes alpina, Taleriana supina, Saussurea alpina etc. iVorziiglicli zu empfehlen sind Botanikern, welche Anfang August den Hochstadl be- suchen, die IViesen, die sich von den Pirkerkammern zu den Felstv&nden ziehen, und die hiichsten Felsen. 150 111. Oberdrauburg. Gailberg. fcheihveise hergestellt. Im Markt die sog. „Burg“, dem Fiirsten Porcia gehorig, durch Bauart auffallend. Von den Ruinen der Burg Rosenberg iiber dem Markt u. dem nahen Kirchlein Maria Hilf herrlicher Thalblick. Schrottlhof, angenehmer Aufenthalt fur Sommergaste. Kleinere Spaziergiinge : zum Silberfall im Gailberg- graben (Silbergraben), 1 / i St., jenseits der Drau, stidl. vom Ort, Wasserfall von 6—7 Klafter Hohe, unsclrvver zuganglich; — zur Tr6gerwandhohle, etwas beschwerlich, aber sehr lohnend wegen der Ansicht des Lienzer Thalkessels; — liber den Pfliegen nach Stein, altes Schloss des Fiirsten Rosenberg. Bergtouren: 1) auf den H o.chst a dl, 2678 im, 6—7 St.: liber Oetting u. Flaschberg naeh Pirkach, 1 St. Weitereš s. o. bei Nikolsdorf; — 2) auf den Schatzbuchel, 2087.4 m, 4'/ 2 St., u. z. liber die Drau westlich naoh Flaschberg, 1 /, St., u. kurz darauf links auf Alpenweg steil aufwarts duroh Wald u. zuletzt liber Wiesen zur Postmeisteralm (Naohtlager in separater Hlitte), 2 1 / 2 St, dann ostlich zur Hohe_, 1 St.; herrliche Aussieht gegen die Gollinkofelgruppe, auf das obere Gail- u. Drau- thal. Abstieg iiber die Musenalpe *) u. Rodt nach Kotsčhach ins Gailthal V., 3 1 /,, St., liber die Musenalpe u. den Gail¬ berg nach Oberdrauburg, 4 St. 3) auf den Jauk en,**) 2244.8 m, 5—6 St.: in ar kir ter W e g bis zur Orsini-Bosenberghiitte der Sektion Villach des d. u. 6. A. V., auf der Steineralpe, 1840 m, 4 St. und zur Hohe 2 St., der hochste Punkt der Thorkofel, nur flir Schwindel- freie erreichbar). Aussieht sowohl ins Drauthal als in das Thal der Gail herrlich. Dauer der Fusspartie vom Nachmittag des einen bis zum Mittag des anderen Tages. Abstieg auch nach Kotschach gut und durchaus markirt. 4) auf den S c h a r n i k (in der Kreutzeckgruppe), 2809.3 m, liber das schon gelegene Dori' Irschen in 4 St. bis zur Reitererhutte, daselbst Naohtlager. Von da noch 3 St. bis zur Spitze. Besonders schon die Ansicht der Glocknergruppe. Uebergange: 1) liber den Gailberg, 987.4 m, gute Strasse mit Post od. zuFuss,in das Gailthal (V.) nach Kot sc ha eh, 2 1 / 2 St., und Mauthen, 1 / i St. weiter. Malerischer Anstieg durch t ') Reiche Alpentlora: Paradisia Liliastrmn und Oxitropis carnithiaca, haufig anfangs Juli. **) Sage B7 s. Anhang II. Hochkreutz. - Dellach. III. 5. 151 den Gailberggraben auf theils in Felsen gesprengten Ser- pentinen; auf der Hohe Aussicht auf die siidl. Gailthaler Alpen. Jenseits liber Laas, kleines Dorf mit gothischer Kirche vom Jahre 1535, hinab; — 2) ins Mollthal : liber Zuoickenberg , osti., in massiger Hohe unter dem Thonkofel voriiber durch den Feld- und Lainachgraben nach Lainach (III. 7.), 8 St., Fiibrer noth- ivendig; —■ 3) ins Lessachthal : liber die Drau westl. bei Pirkach vor- tiber durch den hiichst pittoresken wilden Pirkachergraben, einen Sattel, osti. vom Riegenkopf, passirend, nach Liesing im Lessachthal, 7—8 St. (V.), Fiilirer nothwendig. Beim Aufbruch am Nachmitfag bleibt man in der Pontillercdpe liber Nacht, — oder von der Gailberghohe rechts ab auf Fusssteig liber die Roth nach St. Jakob, 3 1 /, St. III. 4. Dellach. (Zugleicli Ueberg a 11 g ins Mollthal, III. 7.) Dellach*), 594.9 m, zerstrout liegendes Pfarrdorf mit 266 E., Taurer recht gut wo auch Fiihrer zu erfragen). Bergbesteiguiigen von Dellach: 1) auf den Jauke n, 2244.8 m liber Stein zur Steiner- alpe u. Rosenberg-Hiitte, 1840 m, zum Zinkbergbau bis wohin Erzstrasse, 5—6 St. (leichter als vom Gailthal aus, [V.]); — 2) auf das Hochkreutz, 2704 m, 6—7 St. (Tour von D/a Tagen, hochst lohnend u. wenig beschwerlich): von Dellach steiler Anstieg liber das Mossl bis zu den letzten Drassnitzerbauern, 1 */ 4 St., dann 1. durch die Drassnitz- schlucht bis zur Wegscheide zwischen Oberer und Unterer Drassnitealpe, 2 St.; nun 1. hinauf in die Untere Drassnitz- alpe, ca. 1800 m, 1 St. (Alpenhlitten, nothdiirftig zu iiber- nachten). Von da malerischer Aufstieg in das hohe Gusgen- thal (Pferdealpe), 1 St v dann ziemlich bequem auf das Hoch¬ kreutz, den westl. hiiheren Gipfel des in der Generalstabs- karte verzeichneten Sandfeldkopfes, l 1 /, St. (Wasser aus der oberen Gusgen mitzunehmen, auf' der Hohe nur Schnee- wasserrinnsale, welche im August trocken sind). Pracht- volle Aussicht: (Kreutseckgruppe: Nchanuk, WihlhornspUze, ’) Sage Nro. 108 (Anhang II.) 152 111. 5. Greifenburg. Hoclikreutz. Kr mize/-k, Pollinik, Hochclristen, Thonkofel, Knoten ete.; Karmcanken. Terglml, Canin, Wischberggruppe, Gailthaler Alpen und Kollinkofel, und dariiber die Dolomitriesen mis dem PiavegeUete; Rosskofel, Jauken, Schatzbiicliel n. Unholden; von NO. nach NAV. in unmittelbarer Nahe, mir (lurcli das Mollthal getrennt, die ganze Glctsclierreihe vom Glockner mit der Pasterze in ihrer ganzen Ausdehnung, Herzog Ernst, Ankogel, bis zur Hechalpenspitze). — Der Abstieg kann viel ktirzer, aber besclnverlicher duroh die Wande des Gonilom ins Rennsfeld, 2412.7 m, zur Oberen Drasšnitzhutte in 2 1 / 2 St., oder durch das Kirsčhenthal zur Oberen Drassnitzalpe genommen werden; — 3) auf die Dr is te n, 2530.6 m, ea. 7 —8 St.; zur Oberen Drassnitzalpe, ca. 4 St., von da zur Spitze, 3 St. Ruckweg von der Alpe entweder iiber den Knoten, 2208.1 m, nach Berg, 1 St. osti. von Dellach, 3 1 /, St., oder iiber die Asam- od. Mitteralpe, durch die Gnopnits in fast gleicher Zeit nach Greifenburg (S. 153); — 4) auf das Scharnik, 2809.3 m, 6 —7 St.: iiber die Untere Drassnitzalpe u. die Gusgenalpe beschwerlich. Abstieg iiber die Bennberger Alpe nach Irschen, 4y s St., welches von Oberdrauburg u. Dellach je l 1 /, St. entfernt (Fahrstrasse). Uebergiiuge von Dellacli ins Mollthal (sammtlich nicht besonders lohnend, dabei \veit u. ohne zu iibernachten, nur von vorziigliehen Gangem zuruckzulegen): iiber die Untere Drassnitzalpe durch die Gusgen (s. oben), zur Kreitzelscharte, iiber diese in den Lamitzgraben u. nach Rangersdorf, ca. 12 St., III. 7., (zu iibernachten nur in der Drassnitzalpe, daher etwa Nachmittags in Dellach aufzubrechen, auf der IJnteren Drassnitzalpe iibernachten, u. nachsten Tag ins Mollthal); — 2) unter Besteigung des Hochkreutzes (S. 151) hinab in die Stalleralpe (besch-vverlicher Abstieg) u. iiber die Untergossnitz- alpe durch den Wdllagraben nach Stali, 12—13 St.; — 3) zur Oberen Drassnitzalpe u. iiber den vom Sandfeld sich nordl. zum Kreutzeck tvendenden Kamm in die Stalleralpe (besclnver- liches Steigen auf beiden Seiten), u. durch den Wollagraben hinaus, 12 St. III. 5. Greifenburg. (Zugleicli Uebergang iiber den Kreutzberg ins Gailtlial, V., u. Ueber- gange ins Mollthal, 111. 7.) Greifenburg, 652 m, (Asam, Post gut, aut. Bergf. Math. Karner), Marktflecken mit 790 E., Post- u. Telegrafenamt, Be- zirksgericht, Steueramt, Piirstl. Rosenberg’sches Schloss, wo im Kreutzeck. Greifenburg. III. 5. 153 Jahre 1295 Herzog Meinhard von Karnten aus dem Geschlecht der Grafen von Tirol gestorben: Blick vom Markt auf den Reisskofel; Gnopnitzbach, gefiirchteter Wildbach, grosse Schutz- bauten. Borgbesteigungen von Greifenburg: 1) auf das Kreutzeck, 2697 m, Knotenpunkt der Kreutzeckgruppe, 8—10 St.; durcli die GnopnitzMar- und Ranneralm zur Feldnerhutte der Sect. Villach d. d. u. 6. A.-T. am Glanzsee, 6 St., u. von dort (beschtverlich) auf die Scheide des Kreutzeck, 2 St. Beste Uebersicbt liber die Kreutzeck¬ gruppe, grossartiger Anblick der Tauern u. der Gailthaler Alpen, doeh steht die Gesammtaussicht jener vom Hochkreutz in der Drassnttz nach; (Schliissel zur Feldnerhutte bei Asam in Greifenburg): 2) auf den Reisskofel*) 2361.8 m, sehr beschvverlich und nur fiir geiibte Bergsteiger, (Fiihrer sowohl in Greifenburg als Bgg zu erfragen) u. zwar iiber Bruggen nacb Egg, 2 St. (bis hierher Fahrstrasse), u. in die Eggeralpe (Alpenhiitte, Heulager), iy s St., von hier unmittelbarer Anstieg auf den Reisskofel iiber die sogen. Schuttkegel zur Scharte, 2 St., u. von db auf die Spitze, 1 St. Herrliche Aussicht ins Gitsch-, Gail- u. Drauthal, Tauernkette, Dolomite (s. V., bei Kirchbach); — 3) auf die Grafische-Dristen, 2530 m, u. zu den beiden salblingreichen Hochalpenseen. Ueber Gnop- nits durch den Gnopnitzgraben in der rechtsseitigen Thallehne hinauf zur Asamalpe (theils Fahrweg), 3V 2 St. (Nachtlager in Betten, auf Verlangen gute Bevvirthung), von da an den Seen voriiber auf die Holie der Dristen, 3y s St. (beschvver- licher Weg, Fischfang in den Seen frei). Aussicht auf die Tauernkette sehr lohnend, Grossglockner etc. Abstieg' auch durch den Drassnitzer Graben nacb Bellach, 4 St, (S. 151). Uebergange von Greifenburg aus: 1) ins Gailthal iiber den Kreutzberg. Ein im Allge- meinen gut eingehaltener Fahrvveg fiihrt uber den Sattel des Kreutzberges, 942.6 m, u. durch das Gitschthal iiber Weiss- briach u. St. Lorenzen nach Hermagor im Gailthal (V.). Bei Bruggen (Gasth. Funder), wird die Drau ilberschritten, bald folgt Weissach, von wo die Strasse durch einen Graben zum Kreutzer. (Gasthaus) unter der Hohe fiihrt, alhvo sich der Weg osti. zum Weissensee (s. u.) abzweigt, wahrend jener ins Gitschthal in 1 / i St. die Hohe des Ueberganges er- *) Sage Nro. 21e und 24 (Anhang II.) 154 111 . Greife nburg. Weissensee. reicht. Yon hier zieht durch das malerische Gitschthal die so ziemlioh fahrbare Strasse abivarts nach Weissbriach, 818 m, l 3 / 4 St., Pfarrdorf mit 656 E., in schoner Umgebung (Gasthaus v. Socher u. Ronnacher gut; Besteigung des Reisskofel, von hier nicht gerathen, besser von Greifenburg iiber Egg, oder von Reissach im Gailthale V.), u. von da iiber St. Lorensen nach Hermagor, ca. 3 St. Am Wege schoner Blick auf die Kalkalpen jenseits des Gailflusses, den Gartnerkofel etc., bis weit liinab gegen die Dolomitriesen des Kanalthales. Greifenburg - Weissbriach - Hermagor , nachst d er Post- strasse iiber denGailberg zwischenOberdrauburg u. Kotschach, einziger halbwegs entsprechender F a h r iv e g aus dem oberen Drau- ins Gailthal; — 2) zum Weissensee, (Techendorf am Weissensee beginnt als bescheidener vorziiglich gelegener Sommerfrischort beliebt zn iverden), u. durch das Stock enboierthal nach Pater- nion im Drauthal (III. 9.), 10—12 St., od. auch ins Gailthal nach St. Stephan od. Hermagor: auf dem Wege von Greifen¬ burg nach Hermagor ziveigt sich etivas unter der Hohe des Kreutz-Berges beim Kreutzer (s. o.) von demselben der Weg ab, ivelcher zum Weissensee, 924 m, dem grossten der karnt- nerischen Bergseen, fiihrt. Derselbe, 2 St. von Greifenburg, im Verhaltnisse zu seiner Lange in seiner Breite ivenig ent- wickelt, liegt inmitten hoher, steil abfallender Pelsen, bietet schone blaue Flache u. ist wegen seines tiefernsten Charakters jedenfalls eines Besuches von Greifenburg aus iverth. Ein Fahrweg geht am 1. Ufer desselben iiber Gat- schach, (Gastli. Essl) und Techendorf (Gasth. zur Post) nur bis etivas hinter Neusach, dann beginnt ein bloss fur Puss- giinger praktikabler Steig, der am unteren Ende des Sees voriiber nach Weissent)ach u. iveiter hinaus nach Stockenboi fiihrt. Von Weissenbach kann man librigens in l 1 /. St. zur Glashiitte von Tscherniheim u. von dort iiber die Rudniker- alpe in 3 St. nach Hermagor gelangen, auch fiihrt ein schlechter Weg von Weissenbach in 3 1 /,—4 St. nach Kreutzen, u. von Kreutsen in 2 x / 2 St. iiber" die windische Hohe (Matschidl) nach St. Stephan ins Gailthal; ein anderer aber ehenfalls in 2 1 /., St, nach Feistritz (III. 9.). Vom Dorfe Stockenboi, 859 m, 343 E. ( Fischer in TJnterberg sehr gut, auch Unterkunft) geht wieder fahrbare Strasse nach Paternion (III. 9.) ins Drauthal, 3 St., ein Weg, der gerade nicht seiner landschaftlichen Reize vvegen empfohlen iverden kann, wo! aber deswegen genannt werden muss, iveil derselbe beim sogen. Wegscheider, einem Bauernhof in Stocken- boi ( Stockenboi besteht namlich aus sehr zerstreuten Bauern- LatscMir. Klelilaeli—Lind. iil. 6. 155 hausern, welche weit von einander entfernt sind) voriiber fiihrt, von ivo aus man am besten den hochsten Punkt der Staffberg- gruppe, den Hochstaff, 2217.3 m, ersteigt, einen Hohenpunkt, der eine der giinstigsten Fernsichten in Ober- karnten bietet; Besteigung in 4 St. u. nicht beschwerlich. — A b s t i e g auch moglich ins Drauthal naeh Lind dureh den romantischen Siflitzgraben in 4—5 St. (s. u.); — Von Greifenburg gelangt man, an Badlach voriiber, in l l / 4 St. nach dem an der Reichsstrasse osti. gelegenen grossen Orte Steinfeld*), 686 E. ( Kolbitsch gut, autor. Bergf. Andr. Untenveger; Fuhrer leioht za erfragen), einem im 16. Jahrh. bedeutenden Bergort mit eigenem Berggericlit. Von hier lolinende Bergbesteigungen: 1) auf den Stagor- und Graakofel, ersterer 2279 m, letzterer an 2549 m, 7—8 St., nicht beschwerlich, zugleich Abgang ins Molit hal: u. zwar dureh den Graagraben in die Neubergalpe, 2'/ 2 St. (gute Htttten, Heulager), u. von da auf den Stagorkofel 2y 2 St. (sehr schone Rundschau). Von dieser Hohe auf dem nordwestlich hinziehenden Gebirgs- riicken fortwalirend iiber schone Almen auf den Graakofel, 2 St. (grossartiger Anblick der Tauem u. Gailthaler Alpen). Abstieg liber das sogen. Thorl dureh die Teicliel nach Naplach im Mollthal (111, 7.), 4—5 St., nicht beschvverlich: — 2) auf die Gaugenalpe, schones Alpengebiet mit Kiiserei u. s. w.: u. zwar in nordwestl. Richtung iiber Kerschbaum u. Wassertheuer, 5 St., von der leicht ersteigbaren Alpenhohe des Gcmgenbichels, 2291 m, hiibsche Rundschau. Abstieg auch dureh den Gnopnitzgraben nach Greifenburg in 2 1 /.,—3 St.; — 3) zum Weissensee (S. 154) iiber Trebelsberg (schone Bauern-Landschaft), l 1 /, St. III. 6. Kleblach-Lind. Von der Station Kleblach (im anliegenden Orte Kleblack, Gasths. Rauter), */, St. das grosse Pfarrdorf Lind, 583 m, 455 E., jenseits der Drau (Gasthaus Funder gut, wo auch Fiihrer zu haben). ISnrgbesteigungen von Lind: auf den Latschur (Land- schur), 2230.6 m, (Landschuss der Generalstabskarte), und auf' den Hochsatff, 2217.3 m, lohnende Tour von l '/ 2 Tagen (Nacht- *) Sage Nro. 108 (Anli. II.) 156 III. G. Klefolach—Lind. Latschur. quartier in der Siflitsalpe, Heulager): von Lind nordostl. zur Ausmiindung des Siflitzgrabens (Gusenbach) ins Drauthal, 1 / i St., durch den hochst pittoresken Graben (grossartige Wildbachver- bauung), auf schlechtem Weg (ofters auf Baumstammen iiber den Bach) zum Holzmeister, 1 1 j t St., dann r. auf Fusssteig hinauf zur Karalpe (schlechte Hiitten), s / 4 St., und rneist iiber Alpenboden in den Winkel des Siflitzgrabens, in die Siflitsalpe, l 1 /* St. (unterste der Hiitten am besten). Prachtvoller Thalab- schluss, gebildet durch die zu Thale gehenden Steilwande des Latschur, r., Staffberg, L, zwischen welchen sich die Grate der Eckerwand als Verbindungskamm befinden (namentlich Abend- beleuchtung imposant); von hier an kein Wasser mehr. Nun grade osti. hinan iiber Alpenboden u. Alpenrosengestriipp auf den vom Latschur sich nordwarts ziehenden Riicken, 3 / 4 St., diesem entlang theilweise iiber Fels zum Fusse, 1 / i St., und an der Kante hin (1. Abstiirze in den Siflitzgraben, r. steiniger Alpenweideboden) zur Hohe des Latschur*), l J / 4 St. Sehr lohnende Aussicht (westwiirts im Draothale bis Linz, noreli, und osti. Hohe Tauern, namentlich Hochalpenspitze, siidl. Dolomite u. Kalkalpen). Vom Gipfel iiber Gras- u. Felsboden hinab zur Eckerwand, am Felsenkamme fort (eine Stelle sehr beschwerlich u. behutsam zu passiren wegen des lockeren Gesteines) und an den Fuss des Staffbergs (HochstafF), 1?/, St., an der westl. Kante steil hinauf, 3 / 4 St. Aussicht lohnender gegen O., sonst wie vom Latschur. — Abstiege: 1) vom Latschur zuriick auf den nach N. abzweigenden Riicken, 1 /. ! St-., auf dem Riicken fort bis aufs Fondaleck, 3 / 4 St., u. nordl. grade ab (schlecht zu steigen wegen Gestriipps) ins Linderalb, 3 / 4 St., von hier Weg zuletzt durch eine schbne Schlucht nach Lind, l 1 /. St., od. vom Riicken ober der Siflitsalpe in einem grossen nach r. zu beschreibenden Bogen iiber Alpboden in die Karalpe, l J / 2 St., und wieder durch den Graben nach Lind, l 3 / 4 St.; — 2) vom Staffb erg dem Riicken siidostl. entlang iiber Alpenboden (Alpenhiitten) zum Wegscheider, 2 St., u. durch den Graben 1. nach Stockenboi, 1 St., od. nord¬ ostl. sehr steil ab in die Gusenalpe, 1 St., Siflitsgraben, y, St., dann auf Steig oberhalb des Grabens r. unter dem Guldeck hinaus zu Alpenhiitten, 1 St., hinab zum Grabeniceg, 1 f i St., u. durch den Graben hinaus nach Lind, 2 St.; — 3) (lohnend) vom Staff hinab gegen die Gusenalpe, aber nicht 1. zu den Alpen¬ hiitten, sondern am Riicken fort auf das Guldeck, (III. 8.) 2 1 /« St. (lohnende Aussicht), von der Hohe nordwaxts ab zur Karalpe, *) In ‘len Felsenzinnen beim Anfsteigen L die seltene Oxytropis carin- tiaca in Prachtexemplaren, aber schwer erreichbar; aneb sonst reiclie Alpenflora, wie Lloydia serotina, Gnaphalium carpaticum, Potentilla nitida; in den AViesenhangen siidl. vom Gipfel Primula longiflora. Salzkofel. Sacksenbnrg. III. 7. 157 3 / i St., Schweighutte, 1 / i St., auf gutem Steig unter der Ruine Ortenburg hinab an die Fahrstrasse, l'/o St., dami r. weiter u. iiber die Drau nacli Spital, 1 St. (III. .8.). Von Station Kleblach ist der Ort Steinfeld, (III. 5.), l 1 /? St. \vestlich, hingegen 1 St. ostlich voriiber am Lessinger Fali das Mineralbad Ober-GottesfeM (Gasths. Astner), entfernt. lil. 7. Sachsenburg und das Mollthal. (Zugleich Uebergange ius Maltathal, III. 8. A. 1.; u. lnfluenzlinie auf' die Eintrittslinien von Gastein, Rauris, Fusch, Kaprun, E., Kal s.) Sachsenburg, 552 m, Marktflecken mit 879 E. (Rachoi), liegt 10 Min. vom Bahnhofe Sachsenburg entfernt, der sich in der Niihe der Ortschaft Mollbrucken (Gasths. unmittelbar ausser- halb des Bahnhofes gut, dort auch Fahrgelegenheiten zu er- halten, in Sachsenburg selbst nur schwer unterzukommen), be- flndet, wo die Moll in die Drau mtindet, u. sich das bisher enge Drauthal, welches nunmehr im S. von den Auslaufem des Koch- staff, im N. vom Hiihnersberg, u. im NO. von der Millstatter Alpe, u. dem Mirnock umrandet ist, zu einem grossen Becken ausweitet, welches jedoch von der Ebene nicht ganz iiberblickt •vverden kann, indem es der vom Mirnock abzweigende Hligel- riicken in zwei Theile scheidet, wovbn den einen die Drau durchzieht, der andere etwas hoher gelegene aber die Seeland- schaft von Millstatt bildet. Die sclione Ebene zwischen Moll- briicken u. Lendorf ist das vielgenannte L u r n f e 1 d , nach der Grafschaft Lurn genannt, die in dem unter Karl dem Grossen u. seinen Nachfolgern gebildeten sogen. Chraingaue lag, u. demnach das obere Drau- u. Gail-, dann das Mollthal u. die Gegend von Gmtind u. Millstatt Umfasste. Nabere Ausfliige von Sachsenburg: 1) in das interessante Nigglairthal; — 2) auf den Salzkofel, 2492.9 m, liber die Pusarnitzei'- od. Bogneralpe, 6 St. Schiiner Blick auf das Sauleck, Reis- seck, die Staffgruppe u. das kulturreiche Lurnfeld bis weit hinab in die Molzbichlergegencl und am Millstattersee. 158 lil. 7. Saclisenburg (Mollthal). Allgem. liber Mollthal. Ton Sachsenburg, eigentlicli Mollbrueken ins Mollthal. Eiitfernungen: Mbll bnicken-Miihklorf l 1 /.!St., Kolmitz. '1 1/4 St.. Naplacli, 3/i St, Pouk, 1 2 St, Stallhofen, 3 4 St, Oliervellac.il, Va St, Groppenstein, Vi St, Flattach,' 1 St, Fragant, V 2 St, Stali, 2‘/4 St„ tViuklern, 4 St, M 01 +- schacii, l ‘/2 St, Dollacli, 1'/, St, Heiligenblut, 3 St, Strasse griisstentlieils gut, bis VVinklern mit zweispannigen, von dort mit eiuspannigen AVagen zn befaliren. — Falirgelegenheiten fast iiberall. — Titglicne Postverbindung von Saclisenburg nacli Obervellach in 2'k St.; Cariolpost bis Heiligenblut (braucht 2 Tage, in Stali wird iibernachtet). Das Mollthal,*) das grosste nordvvestl. Thal Karntens u. auch an Lange bedeutendste aller dem Gebiete der Tauern angehorigen Nebenthalern der Drau, nimmt unter dem Eise des Pastersengletschers ober Heiligenblut seinen Anfang, fallt in mehreren Stufen ab und mtindet nach zwei grossen Biegun- gen, dem Knie bei Winklern u. jenem ztvischen Flattacli u. Obervellach, bei Mollbrueken in das Lurnfeld aus. Seine Gesammtlange betragt nahe 23 St, seine Breite nur an weni- gen Stellen mehr als Vi St- Mit Ausnahme der Gegend von Mollbrueken bis Obervellach, inclusive Malnitz- thal u. der Fragant, hat eine touristische Bedeutung nur das obere Mollthal von Winklern an (sogen. Grosskircflheimerthal), vvelches auf seiner 1. Seite von dem beeisten Brennkogel, Rochnarr, der Goldzeche, Zirknitz, dem Stellkopf u. s. w, attf seiner r. Seite vom Grossglockner und der gewaltigen Hochschober-Petzeckgriqope umstanden tvird. tiefer als jedes andere Tlial in die Erhebungsmasse des Glock- nerstocks eingreift, dem grossten und prachtvollsten Eisgebilde desTauernzugs, dem Pasterzengletscher, seineEntstehung gibt und eine grosse Zalil der hochsten u. sehonsten Gipfel der Ostalpen zu den Seinen zahlt. „Bei so vielen Elementen gross- artiger Naturschonheit, an die sich in der Tiefe andere von milderem Reize u. die vielfachen Aeusserungen menschlicher und geselliger Thiitigkeit ansehliessen, darf es nieht Wunder nehmen, dass dieses Thal, auf alle die es gesehen, jene tiefe, bezaubernde Wirkung ausiibt, deren Interpretation in Topographien u. Reisevverken, in Dichtungen u. Gesangen so oft versucht worden ist. Vor Allem sind es die Umgebungen von Heiligenblut, des Grossglockners und des Pasterzengle tsch ers, die daslnteresse derNatur- freunde in besonderem Masse angeregt haben.“ (Sonklar.) Derjenige Thaltheil, welcher 8 Wegstunden lang ') Sagen Nro. 21 e, 38, 4, 49, 62, 79, 80, 83, 87, 108 (s. Anliang II.) AUgem. iiber Mollthal. Saelisenburg (Molltlial). III. 7. 159 zivischen Obervellach und der Gegend von Winklern liegt, ist dagegen so eng und von meist so beivaldeten Steil- gehangen eingeschlossen, dass alle Aussicht gehemmt rvird, und nur selten ein Hochgebirgsfragment aus einem Seiten- graben herabbliokt. Dafiir maclien sic.h aber hier die ver- wustenden Schuttmassen der Wildbache in der Thalsohle mn so breiter, versperren sogar oft den Lauf der Mol 1. ivie dies am vielberiiclitigten Klausenkofel zwischen Stali u. Fragant der Fali ist. Die Bevolkerung des Thales ist im Allgemeinen ein gedrungener, kerniger Menschenschlag, der von NW. her iiber die Tauernjoche ins Thal gekommen sein mag, wie manche Brauche u. Grervohnheiten, Anklange im Volksdialekte. besonders aber die Bauart der Hauser anzudeuten seheinen, und wie man dies im ganzen Thale von Heiligenblut bis hinab zum Danielsberge bei Kolmitz findet. DerVolkscharakter manifestirt, ivie bei allen Thalbewolmern Oberkiirntens, viel Gutmuthigkeit und Geradheit, jedocb ohne den gewissen Schliff, der dem Bauer langs der Hauptstrasse und in der Nahe griisse- rer Orte mitunter zu seinem Nachtheile eigen zu sein pflegt: der Mollthaler ist daher um ein gutes Sttick biiuriseher, als sein Kollege draussen im Drauthale, was ihm jedoch gewiss nicht zum Nachtheile gereicht, indem man sich bald an sein rauhes aber ehrliches Wesen gervohnt, wiihrend die diinne Tiinche, mit welcher der Bauer in anderen Gegenden iiberzogen ist, nicht immer Zutrauen erweckt. Nur etwas mehr Speku- lationsgeist, aber freilich auch mehr Mittel, waren den Moll- thalern zu iviinschen, dann stiinde, ahnlich ivie in der Schiveiz. wol schon an manchem herrlichen Aussichtspunkte oder haufig betretenen Uebergange ein solides 'Einkehrhaus, wšihrend gegen- rvartig oft kaum nothdurftig fiir eine Schlafstelle gesorgt ist. — In friiheren Jahrhunderten erfreute sich das Mollthal eines sehr ergiebigen Bergbaus auf Gold, Silber und Kupfer, und es stand daselbst fast bis in unsere Tage hinein die Eisenindustrie in ziemlicher Blilthe. Gegeniviirtig findet man nur noch die Spuren, und es ist recht stili geworden an dem Ufer der Moll. Dafur hat sich aber der Bewohnerschaft ein anderer Segen erschlossen, eine Hilfsquelle, die mit dem zunehmenden Yer- standnisse der Bevolkerung in Vervverthung der weiten Almen immer reichlicher zu fliessen beginnt, namlich die Viehzucht ; denn das Mollthaler Rind ist als Milchvieh sehr geschatzt im ganzen Lande und iverden auch gern nach Bayem und Ober- osterreich iiber die Tauern und auch in die ostlichen Liinder ausgefiihrt. 160 J1I. 7. Saehseuburg (MSUtlial). Reisseck. Von Mollbrucken erreichen wir, den nicht unbedeutenden Ort Pussarnitz rechts lassend, in 1 kleinen St. Muhldorf, freundlich gelegenes Pfarrdorf mit 331 E. Ausfliige yon Miilildorf: 1) durch den Muhldorfergraben zu den unter dem Richen- thorl schon gelegenen Muhldorfer Alpenseen, 4 St. (siehe unten); — Eine Stunde weiter, dort, wo aus dem zweiten Seitenthale r. der Rilcken- oder Kolmitzbach herausrauscht u. in die Moll fallt, steht das Pfarrdorf Unter-Kolmitz,*) 615 m, 128 E. (Gasthaus Meixner, Gradnitzer), dort auch Flihrer, meist Gemsjager, zu erfragen [gouolmliche Taxe von Kolmitz auf das Reiss¬ eck imel retour, 10—12 St., 5 Fl., anf das Reisseck mit Abstieg durch den Radlgraben nach Gnilimi, 10—12 St., 8 Fl., von Kolmitz od. Mtihldort' Ueber- gang in den Radlgraben, nach Gmtind, 7—8 St, 5 Fl. Alles mit Verpflegnng]). Geburtsort des Bildhauers Plorian Grlibler, von dem noch jetzt Arbeiten bevvundert vverden, tvelche sich im Garten zu Nymphen- burg befinden. Ausfliige von Kolmitz: 1) in die Riicken, zu den Riickenfiillen u. Seen u. auf das Reisseck, 2959.8 m, von dort nach Gmiind, od. durch den Muhldorfergraben zuriick. (Tour von V/, Tage, sehr lohnend, vvenn auch etwas beschvverlich, Uebernachten in den Alpenhiitten): von Kolmitz auf Fussvveg steil aufvvarts zur Ortschaft Zandlach (zerstreute Gehofte), a j i St., dann L, mittelst einer grossen Drehung nach r. (sehr sonnig) in den Riickengraben u. einer Holztrift nach (fortivahrend Weg), end- lich iiber Rasen zur Alpe (Hlitten ziemlich gut), 2 1 /, St. (prachtvolle Thalumrandung, gebildet durch iiber 2500 m hohe Berge, osti. Schoberspitz, 2566 m, ivestl. Kampleck, 2646 m, in der Mitte, mehr r., die ausgezeichnete Eelsspitze des Ried- bock, 2810 m u. aus der oberen Thalstufe herabstiirzend ein praclitvollei' Wasserfall von 60—80 m Hohe und 20—30 m Breite; (wer ein schlechtes Nachtlager in der oberen Hiitte nicht einem anstrengenderen Marsche am niichsten Tage vor- ziehen solite, miisste hier ebenfalls auf Heu Nachtquartier nehmen). Nun durch das Thal hinein und entweder 1. (viel kiirzer) auf schwindelndem Alpensteig (sogen. Gasriicken) sehr steil in l 1 /. St., od. rechts durch die Gehange am Viehweg (Troier) in die zweite Thalstufe zur oberen, sehr hoch gelege¬ nen Ochsner-Hiitte (nothdiirftiges Heulager, Milch, Butter). Von dieser 1. in ein Kar zum grossen Hochalpensee, l 1 /* St. *) Sago Nro. 21e u. 34 (Anliang II.) Saelisenburg (Mollthal). Damelsberg. III. 7. 161 (sehr schon gelegen, etwa 100 m hoher, r., der kleine See), r. aber, zuerst niclit sehr steil, iiber Alpenboden in die letzte, hochste Thalstufe, 1 St., zum Sclrvvarzsee u. von da meist liber Gestein (beschsverlich) auf den siidl. Riicken des Reiss- eck, 1 St., u. zum Gipfel 1 St. Grossartige Umgebung u. Rundschau gegen SO. u. NO. — Abstiege: a) osti. unterhalb des Grates hinab in den obersten Thalboden, 1Y 4 St., zur Halterhutte, 1 St., Rubenthaler, V/, St., u. auf Fahrvveg durch den Radlgraben (Radlbad 1 hinaus auf die Reichsstrasse, 2 1 /« St., nach Gmiind, 1 / 2 St. (III. 8. A.); — b) wieder hin¬ ab gegen den Schivarzsee, jedoch friiher schon J. hinaus drn-ch Alpenboden und zuletzt Gestein auf das Muhldorferschartl (Richenthorl der General stabskarte), V/, St.; von hier iiber sehr unvpegsame Felstriimmer steil hinab zu den schiin gelege- nen Miihldorfer Hochalpenseen, 3 / 4 St., iiber Rasen in die nachst untere Thalstufe, 1 J / 4 St. (nicht zu weit r. gehen, sondern der Felswiinde wegen, iiber die der Seebach abstiirzt, mehi' 1. halten), zu einer Alpenhiitte, dann auf Viehweg in die Muhldorferalpe, */ 4 St., u. von hier nicht durch die beschvver- lich zu begehende Thalschlucht hinaus, sondern r. auf den Steig wieder hinauf, 1 j t St., zu Bergwiesen, u. iiber dieselben 1 . hin¬ ab (Wasser) zum Weg, V 4 St., u. nun fort 1. steil hinab zur ehemaligen Gewerkschaft Muhldorf, 3 / 4 St., Ortschaft Miihl- dorf, l / 4 St., Pattendorf, 1 / i St., Mollbriicken, 1 / t St.: 2) auf den Ranielsberg, 971.6 m, 1 St., welcher von SO. gesehen, schon vom Lumfelde aus als freistehender Berg- kegel, geziert durch ein Kirchlein, die „Danielskapelle“, die Aufmerksamkeit jedes Fremden in Anspruch nimmt. Die Aus- sicht ist der Hohe entsprechend (besonders gegen O. weit- reichend; man sieht iiber Villach liinaus ein Stiick Karawankenkette in blauem Dnft verschwimmen, (las Drauthal von Mollbriicken abiviirts bis gegen Weissenbach mit seinen zahlreichen Ortscbaften u. den coulissen- artig hinter einander geschobenen Bergen, die es umsehliessen, ja man soli niit gut bewaffnetem Auge sogar die Villaclier Draubrticlie sehen; auf der entgegengesetzten Suite liegt im Vordergrund das griine Thal- gelUnde von Obervellach, u. ilaliinter erheben die Eiesen der Stellkopf- gruppe, die Fraganieralpe ihre besclinoiten Gipfel, \viihrend man im S. das wilde Teuctielthal vor sicli bat). Der Danielsberg ist liistorisch bocli interessant, besonders durcli nocll erhaltene Denkmaler, welche bevveisen, dass hier oben ein dem Herkules geiveihter Tempel stand, der nicht umvahrscheinlich im 7.Jaln- liundert in eine cliristliche Kirche verwandelt vvurde. Die Erliabenheit des Ortes, die Goldminen desThales u. in denTauern, sowie die \vannen Quellen in Gastein, mochten vereint den Romern die Veranlassung ge- geben haben, hier auf dem lichtumflossenen Gipfel diesem Gotte einen Tempel zu erbauen (reiche Fundgrube romischer Alterthiimer). Von Kolmitz gelangen wir in s / 4 St. zum alten Hammenverk Naplacli, hinter vvelchem aus einer Felsenkluft der Giessbacli Amthor-Jabornegg, K:irntnerfnhrer. 3. Anfl. 11 162 III. 7. Sachsenlmrg (Mollthai). Obervellach. hervorstiirzt, der die Gewasser des bis an das Kreuzeck reichenden Teuchelthals zum Thale ftthrt. In das Teuchelthal filkrt ein nur fiirMenschen gangbarer Pfad und klimnit zu den steilen Felsvriinden liinan, um sich in eine enge Schlucht und in das Hochthal der Teuchel zu verziehen, einer der abgelegensten Erdemvinkel, eine wahr- scheinlich von Holzknechten gegriindete Kolonie, etwa 300 Seelen beberbergend, die oft ivahrend des Winters viale Wochen ohne Verbindung mit der ubrigen Welt zubringen, aber in ihrem Reviere gut beseheid wissen. — Von Teuchel liber das Kreuzeck nach Greiferiburg durch die Gnopnitz, 10—12 St. (S. 152), beschwerlich, ebenso in gleicher Zeit uber die See- bacher u. jenseitige Hinterbergeralpe, u. durch den Graagraben nach Steinfeld (S. 155). Flihrer finden sich in der Teuchel. Eine halbe Stunde hinter Naplach liegt Penk (von wo Besteigung der Hochdristenspitze, 2925 m, durch den Zivenberger- graben, in dessen Hintergrunde in einer Schafhirtenhiitte noth- dilrftig iibernachtet werden konnte, Besteigung sehr beschwerlich, 8—9 St.), ein unbedeutendes Pfarrdorf, 166 E., nordl. davon die Sclrlossruine MblUheuer. Dann folgt in 20 Min. Gratschach, 1 / 7 St. weiter kommen wir nach Stallhofen, *) 142 E., mit niedlicher Kirche aus dem 15. Jahrhundert; an dieselbe angebaut. sehens- iverthe Begrabnisskapelle der Grafen Stampfer, eine Rotunde mit Kuppel und guten Freskogemalden vom vaterlandischen Kiinstler Fromiller aus dem Jahre 1717. Nachst Stallhofen „Der Gaisgraben” des Pfaffenberges, durch fast senkrechte Wande gebildete Felsenschlucht, aus deren Tiefe ein beinahe 100 m hoher Felsblock aufsteigt, ivelcher auf seinem Rlicken das riesige Mauervverk des liingst verfallenen Schlosses Oberfalkenstein, Stammhaus der Gorzer Ministerialen der Ritter von Falkenstein, tragt u. eines Be- suches werth ist; Entfernung 1 St. In einer weiteren 1 / 1 St. erreichen wir den grossen Markt- flecken Obervellach,**) 686 m, 660 E., ( Post u. Wenger); Fiihrer: Johann Weichslederer u. Josef Taderer, Bezirksgericht, Steueramt, Post u. Telegr.-Amt (Fahrt nach Stali, Dollach, Hei- ligenblut, u. anderseits nach Mollbrucken), in einer fleissig be- bauten Gegend gelegen, mit schonem Blick auf die umliegenden Berge. In der gothischen Pfarrkirche auf einem Seitenaltar L interessantes altes Gemalde auf Holz, nach einigen die heilige Familie, nach andern eine profane Familienscene darstellend, ein Werk des Niederlanders Schoreel, welcher sich einige Zeit hier aufgehalten hat. — 1 St. entfernt stidl. des Ortes Flattacb *) Sage Nro. 94 (Anliang II.) **) Sage Nro. 49 (Anliang II.) Maliiitz. Sachsenburg (M< »litimi). UL 7. 168 u. jenseits des Mollflusses die Ragga-Klamm, eines der herrlich- sten Naturgebilde, tveder der Lichtenstein- noch Kitzlochklamm nachstehend und durch Stiegen u. Galerien mit grossen Kosten vollkommen gefahrlos gangbar gemacht, doch Flihrer, der bei den Hiitten vor der Klanim bei der einstigen Kupfersehmelze zu haben ist, rathsam. Am Ende der Klamm, bis wohin */ s St. Fusssteig tiber den Berg herab. liergbesteigung von Obervellacli: 1) auf den Polinik, 2780.6 m, iiber die Strampferalpe bis zimi Unterkunftshause der Section Obervollach des d. u. o A. Vereins. Reitweg; 9—10 St. einer der herrlichsten Aus- sichtspunkte in Karaten mit Totalanblick der Tauemkette Fiihrertaxe 4 Fl. mit, 5 Fl. ohne Verpflegung; bequemere Besteigung s. Flattach; — 2) auf die Lonza-Spitze, 2166 m, nordl. von Obervellacli, 5 St., nicht bescliwerlich; von v. Sonklar gertihmter Aussichtspunkt (besser noch von Malnitz ab, S. 164);' — 3) auf den Oschenig u. das Boss-Eck, zum Oschenig- See u. hinab nach Fragant, 9—10 St. Fiihrertaxe 4 Fl. mit, 5 Fl. ohne Verpflegung. ITebergange von Obervellacli: 1) durch den Kaponiggraben, iiber das Kaponigthorl, 2661 m, in den Gossgraben ( Tomanbauer Alm) und ins Maltathal (lil. 8. A. 1.), 12 St., sehr besehwerlich, wenig lohnend; Fiihrertaxc mit Verpflegung 7 FL, ohne Verpflegung 8 FL; — 2) ebendahin durch das Zwenbergerthal u. iiber das Ziven- bergerthorl mit Besteigung der Dristenspitze, 11—13 St. (unter dem Thorl schon gelegen der obere Alpensee); Fiihrertaxe 7 FL mit, 8 Fl. ohne Verpflegung; —■ 3) ins Drauthal a) durch die Teuchl (S. 162) und iibers Tliorl in die Gnopnitz u. nach Greifenburg, 11—12 St., Fuhrertaxe 6 FL mit, 7 Fl. ohne Verpflegung; b) ins Raggathal (die Ragga), liber die Striderikopf- scharte aufs Kreuseck u. durch die obere Drassnitz nach Dellach, 11—13 St., Fuhrertaxe 7 Fl. mit, 8 FL ohne Ver¬ pflegung ; c) ins IVollathal iiber die Kreitzelscharte in die Gusgen, unter e Drassnitz-A! m und nach Dellach, 9—11 St., Fiihrer- taxe 6 FL mit, 7 Fl. ohne Verpflegung (S. 151), Alle Uebergange in’s Drauthal sirni zeitraubend und nicht sehr lohnend. 4) in (lie Jlalnitz, zugleich meistfrequ e ntirter, sehr bequemer u. lohnender Ho chgebi rgs-Ueber- gangvonKarntennachSalzb ur g (W i 1 dbad Gastein). II ‘ 164 III. 7. Saclisenljurg (Molltlial). Malnitz. Ein guter Fahrweg fiihrt norchvestl. durch den Ort ziem- lich steil aufwarts uncl liber den Kaponigbach zum Kalvarien- berg (schone Aussieht auf das restaurirte Schloss Groppen- stein), 1 / 2 St., dann nordl. durch Wald in */, St. nach Lassach, 908.4 m (einfaches "VVirthshaus am Wege). Nun liber den tosenden Bach u. steil aufwarts in Windungen etwas iiber 1 /, St. zu einigen Hausern „beim Rabiscli“ (nach r. Blick ins heitere Dossenthal, an dessen linksseitigem Gebirgskamm die Mardsenspitse, 2922 m, u. das Sauleck, 8080.5 m, hervor- ragen) und dann tast eben, */,, St., nach Malnitz, 1144.2 m, Biirfchen in ivahrer Alpenidylle zwischen Liskelespitze, nordl., Auernig, osti., Lomcispitze, sudl., gelegen (Gasthaus Noisternig zu den 3 Gemsen [s. Anz. f. Tour.] sehr gut u. auch fiir die Malnitzer Touren zu langerem Aufenthalte bestens geeignet). Ant. Fiihrer fiir ilie Malnitzer Gegend: Josef Gfrerer und Peter Rosskopf. F ii li r e r - T a x e : Malnitzer Tauern. Sachsenburg (Mollthal). 111 . 7 . 105 Niihere Ausfliige von >I;tluit/: 1) zum Stapitzersee u. zur Lassacheralpe, 2 1 / i St. (sehr zu empfehlen); im Orte auf das 1. Ufer des Seebachs u. fort aiif Fahrweg zum S e e, 1 St. Unterivegs praohtvoller Blick auf den Ank o gel, 3252.5 m, im Hintergrunde des L assac h e rwinkels, 1. weiter heraus der Scheinbretkogel, 2734.7 m, u. r. die Felsgehange der Marosenspitze, 2922 m. Der See, ein schoner Wasserspiegel, reich an Forellen. Yon dort nur vvenig aufvvarts, voriiber an mehreren Wasser- f ii 11 e n, zu den Hiitten, 1 1 / i St. (Kaserei eto.), von wo sich nach O. eine herrliche H och alpenumrandung (links Kalberspitze u. Hochalpenspitze, r. Šchafleck u. Sauleck eto.) prasentirt. Man kann iibrigens in den Lassachergraben auoh noch vveiter einwarts gelangen, doch wird der Weg nach 1 St. beschwerlich; — 2) auf die Lonzaspitze (Lanze), 2166 m (herrliche Fernsioht; ausnehmend reiche Flora): von Malnitz fiihren 2 Wege auf diese prachtvolle Hohe, u. zwar a)einStiick Weg auf der Strasse gegen Obervellach zuriick, dann bei der Sohmiede r. in den Wald abbiegend, welcher Seitenweg massig ansteigend langs der Jamniggerriese zur Maltsčhnigalpe und auf die Hohe fiihrt, oder : b) von Malnitz nordivestl. durch die Malnitzer- u. Wolligeralm zur Hohe, hier wie dort 2V S St. bis zur Steinpyramide, \velche den besten Aussichtspunkt be- zeiehnet. Praohtvoller Anblick des Glockner, auf Hooh- alpenspitzgruppe, D6ssenthal,Kreuzberggruppe etc.(s. auch S. 163). TJehergange von Malnitz (Fiihr. f. d. Tour. 3—6 nothvendig): 1) iiber den niedern od. Malnitzer Tauern, 2408.9 m, nach Ga st ein, bequeni in 8—9 St. (auch fiir Pferde passir- bar): in nordwestl. Richtung dem Malnitzbaohe entlang, an- fanglich, etwa 3 / i St., eben u. nur massig ansteigend, dann aufivarts, 1 / i St., durch Larchenwald u.. zuletzt V/ t St. ziemlich steil zur Manhartalpe (grosse Hiitte, Kasereien, Jiaffee, Milch, Butter) in einem von Hochgebirgen umrandeten herrlichen Alpenthale. Nun r. aufivarts, zwar steil, aber fortwahrend auf gutem Saumpfad liber Wiesen (Schneestangen als Wegweiser aufgestellt bis zum Tauernhause) zur Tauernkapelle, 1V 2 St., von dort zum Tauernhaus (vom Lande erhaltenes Unterkunfts- haus, Wein, Kalfee zu bekommen), V 4 St., und von hier zum Uebergange (Glockensignale fiir Schneesturme), 10 Min.*) *) In der Umgebung prachtvolle Flora. Von der Kapelle aufwarts Oxytropis tritlora, Thalictrum alpiniun, Eanunculus glacialis, Dianthus glacialis, Phaca australis u. astragalina, Centiana bavarica; auf (ler Hohe Savifraga Rudolfiana, Pedicularis asplenifolia, Geum reptans etc. 16G 111. 7. Sacliseiiburg (Molltbal). Grosselerid-Scliarte. Herrlicher Blick (osti. zum eisumlagerten Ankogel, westl. anf die eisigen Holien imi deli Herzog Ernst, aorti), liinaas Uit' Alpen des Gasteiner- tlials n. Theile der nordl. Kalkalpen, zu Fussen nOrdl. das tippig grilne Nassfeld, u. jenseits des Thales die Pockhartseen, siidl. der ganze almen- reiclie Ressel tles hintersten Malnitzerthales, von felsigen beschneiten Hochgebirgen umrandet, in s ud osti. Kiclitung thalaus aber die Ortschaft • Mollbrucken). Von der Hohe auf Saumweg iiber einzelne Schnee- felder nordseitig hinab ins Nassfeld, 2 St.; bis zu dessen unterem Ende 1 St.; daselbst viele Hiitten; von dort nach Bockstein (Wirthsliaus gut), l 1 /, St., Wildbad Gastein 1 St. (s. E. 1. Gasteinertbal); — 2) iiber den Korntauern, 2465.1 m, nach Gastein, 8—9 St. (Venig frequentirtor, im Sommer beschwerlicher, im Winter gut passirbarer Weg); man geht gegen den Stapitzer- See und biegt 1 / i St. vor demselben bei der Seebrucke und Mundung des Tauernbaches 1. aufwarts auf den sog. Heiden- weg od. Saumschlag ab, der hoher auf den Alpenweiden die Spuren eines 1,3 m breiten Weges einer Romerstrasse zeigt. Bis zur Hohe von der Seebrucke, 3Y 2 St., dann durch das Anlaufthal nach Gastein (E. 1.), 4 St.; — 3) iiber den Gross- u. Kleinelendgletscher nach Gastein, 18—20 St. (nur mit ganz verlasslichem Eiihrer u. bei andauernd sehonem Wetter auszufiihren, mit Uebernachten in der Elendhutte der Sektion Klagenfurt des d. u. 6. A.-V., 1665 m, welche fiir Touristen vorziiglich eingerichtet ist und nicht aus dem Wege liegt); zum Stapitzer see (S. 165) unter dem Korntauern, 1 St., dann in die Lassacheralm, 1360 m, l 1 / 2 St., von wo man am schonsten den Trambachfall iibersieht. Von der ersten Hiitte der Lassacheralm bis zu den letzten (zusaimnen 14) fiihrt derWeg 1 / i St. iiber die grasige Schontratten, wo man der Hochalpenspitze ansichtig wird. Von den letzten Almhiitten guter aber steiniger Alpenpfad dem kaskadenartigen Pleschnitzbache entlang in l 3 / 4 St. zur Ochsen- alm, wo der Pfad ailfhort. Nun aber iiber Steintrummerhiigel u. Erosionsspalten, zuletzt kurz unter der Scharte iiber das Maurach (bunt durch einander gewiirfelte Steinblocke von der Grosse eines Kopfes bis zu mehreren Kubikmetern) in 2 s / 4 St. auf die zwischen Ankogel u. Pleschnitzkopf liegende, 2673 m hohe G r o s s e 1 e n d s c h a r t e, u. mit ihr zu dem oberen Rande des Pleschnitzkeeses. Hier grossartiger Anblick der Hochgipfel u. des in dasGrosselend herabziehendenGletscher- kranzes der Hochalpenspitze,' 3360.3 m, des Ankogel, 3252.5 m, etc. Von der Scharte fiihrt der Weg iiber den unteren Theil des Pleschnitzkeeses am r. Ufer des Fallbaches in 2 St. zur Reckenbuchelhutte (III. 8. A. 1.) [Eingang zum Grosselend vom Maltathal], von wo man iiber den Kleinelendbach hinauf Grosselend-Scharte. Sachsenburg (Mollthal). III. 7. 167 zvrni Unterkunftshause in 10 Min. gelangt (man kann jedoch viel ktirzer, aber nnr bei gutem Wetter, ohne Pfad liber den sich vom Ankogel u. Schimrzhormuge terrassenformig ab- senkenden Hohenzug in 3 / 4 St. gleich zum Schivarzhornsee gelangen, von wo man liber den Reckenbuchel in l'/ 4 St. die Kleinelendhiitte erreicht). Vom Unterkunftshause geht man zum Kleinelendbach hinab und an dessen linkem Ufer theils liber Weideboden, theils Maurach u. zur Vorsieht mahnende, stark geneigte Schneeflachen in 3 1 /, St. zur vergletscherten Klein-Elend-Scharte, 2507.5 m, bei deren Ueberschreitung man sieh am zahmen Gletscher rechts zn halten hat. Etwa nach 1 / 2 St. steigt man steil abwarts (Steinmandeln als Wegweiser) zum Bach und durch gewaltige Felsblocke zur Kesselalpe, 1870 m, 2 St.; danil auf guten Steig steil durch Wald hinab zur Prossekalm, 1300 m, 1 St., und durch das Kotschach- thal in 3 St. nach Gastein (E. 1.), (lohnende, aber be- schvrerliche Tour, welche auch als Uebergang ins Malta- thal, III. 8. A. 1, benutzt \verden kann, flir ivelchen Fali man von der Reckenbuchel - od. Kleinelendhiitte dem Gross- elendbach entlang, an der Samer-, Wastelbauer-, Adambauer- u. Traxhutte voriiber iiber die Brandstatt in 8—9 St. nach G m ti n d gelangen kann); — 4) liber das Ddssenerthorl, 2661.6 m (zugleich auf' Sauleck), in den Gdssgraben des Maltathales: Man steigt von Malnitz liber das Gehoft des Eggerbauer u. Groier in 2 St. zur ersten Alpenhlitte im Dossenerivinkel, wo man den Bach tibersetzt, der vom Dossenersee herabkommt; in einer iveiteren Stunde gelangt man zur Eggeralpenhutte, wo der Pfad aufhort. Bis zum Maurach geht es hart am felsigen Ufer des Diissenerbachs in ivieder 1 St., nach dessen Umgehung man den klaren Spiegel des Dossenersees erblickt. Von da zur Scharte ist es eine Stunde des beschiverlichsten Anstieges, weil man ein machtiges Kar zu passiren hat, ivelches mit den bekannten schlimmen Steinblocken iibersaet ist und grosse Vorsieht erfordert. Am Eande der Scharte beflndet sich meist ein Schneefeld; hat man dasselbe erreicht, so ist die grosste Beschwerde iiberwunden, und man steht in einem Felsenthore, durch das man den Goss¬ graben seiner ganzen Lange nach iibersieht. (Vor der Scharte 1. steil aufwarts liber brlichiges Gestein auf das Sauleck, 3080.5 .m, 2 St., mit lohnender Aussicht auf die grossartige Umgebung des Hochalpenspitzgebietes etc.) Ueber das jen- seitige Schneefeld rutscht man in wenigen Min. ah u. gelangt ■vvieder durch ein Steinkar ( Gosskar , daselbst 5 Seen), dann liber grasreiche Abhange hinab zum Bach und diesen entlang, zum Theil durch Larchenivald, zur Tomanbauerhutte, 3 St., les ul Sacliscuburg (Molltlial;. Ankogel. von wo man an priichtigen Wasserfallen (ZmiUingsfall) an der Kohlmeieralpe und beim Gossbauer vorliber durch den Gossgraben in 4 St. nacli Koschach ins Haupttlial und auf Falinveg nacli Malta u. Mallein (III. 8. A. 1.) I 1 /* St., gelangt. 5) liber die Wurtenalpe nacli Innerfragant, 10—12 St.: Anstieg durcli den Malnitzgraben und das Nassfeld, dann ivestl. liber die Feldseescharte u. den Feldseekees arn Sild- abhange des Goiselspitzes, 2968 m, zu den Wurtenhutten, ungefahr 9 St., dann in die Inmrfragant, 2 1 /, St. (S. 170), beschwerlicher, weiter Weg, aber derAussicht ivegen lohnend; empfehlenswerther: 6) Aufstieg duroh den Malnitzgraben in die Manhartalpe (S. 165), von da am r. Bachufer entlang aufvrarts, 1 / i St., iiber Alpenwiesen, dann iiber Alpemveiden nordwestl. aufwarts zivischen Goiselspitze u. Feldseekopf (Wasserfallkopf) in die Wasserfall- oder Feldseescharte, 2200 m, 2 1 / 2 St., von der Seharte abivarts liber das Feldseekees am Siidabhange der Goiselspitze zu den Wurtenhutten, 3—4 St., u. in die Inner¬ fragant, 2‘/ 2 St. — llesteigung' des Ankogel, 3252.5 m, von Malnitz, 8 bis 9 St., entiveder: a) von Malnitz zum Stapitzersee, 1 St.; kurz vor demSee verlasst man das Seethal u. betritt den Weg zum boben Tauern ( Korntauern , S. 166); diesen verfolgt man bis zur Ilolzgrenze, wo der Weg r. auf die Lučke, ein- \viesen- u. iveidenreiehes Hochthal, fiihrt, welches zum Luckethorl an- steigt. Dahin braucbt man iveitere 3 St., von dort liber die Tromerivande bis zum Fuss des anfangs steilen aber wenig zerklufteten Ankogelgletschers , 1 St. Man uberquert denselben fast eben bis dahin an den Klemen Ankogel, wo das Gerolle mit Schnee u. Eisflecken beginnt, welches bis auf die Spitze des kleinen Ankogel reicht. Von da hat man 1 1 / 2 St. auf den selu- steilen u. schmalen Grat u. auf den Gross en Ankogel cine weitere Stunde; — b) vom Stapitzersee fiihl-t ein zweiter Weg fast eben weg zu den letzten Sennhtitten, l 1 /, St., von hier dem Pleschnitzbach entlang bis zum Kreuzl, s / 4 Št., u. dann auf dem linksseitigen Alpenpfad durch den Bogradivald zum Trotu u. zu den Tromwanden, wo man entweder zwischen diesen beiden die weitere Route ad a) einschlagt oder durch den steilen gerolligen Trom, l'/ 2 St., zum Gletscher steigt, den man sehr vorsichtig gegen die Grosselendscharte zu Iiber- schreitet. In l 1 /, St. ist die steilste Stelle desselben tiber- ivunden, und man kann entweder direkt auf den G r o s s e n Ankogel steigen, 1 St., od. durch einige Felsenriffe zum Kleinen Ankogel hiniiber klimmen, in dessen Hohe man sich bereits befindet, und dann weiter (wie unter a) iiber den Grat liroppe^stein. Sachsenburg (MoMial). III. 7. 169 zum .Grossen Ankogel empor. (Der quere Uebergang vom Pleschnitzschartl auf den Kleinen Ankogel liber den Gletscher ist ziemlicli gefahrlich.) — A u s si c h t ganz vorziiglich auf Hochalpenspitze mit dem Brunnkar u. IVinkelkees in osti., das Gross- u. Kleinelendthal u. Hafnereck in nordostl., den Glockner und seine Be- gleiter in westl. Riclitung; nach N. iiberschaut man das ganze Salzburger J.and, wahrend sudl. die Kalkalpen fesseln). — Abstieg auch dureh das Anlaufthal nach Gastein in 6—7 St. entweder 1) nord- vvestl. liber den breiten Gebirgsrlicken in die Tischelkaralpe, 1V 4 St., dann abwarts zur Radeckhiitte, l 1 / i St., langs des Anlaufbaches nach Bockstein, 2 1 /, St., Gastein 1 St.; — oder 2) iiber den Grat nach der Luckenseite bis auf den Gletscher und die nahestehende Grauleitenspitze, 2 St., von da lunah ins Anlaufthal zur Radeckh iitte, V/ 2 St., u. weiter wie a d 1. Abstieg auch ins Maltathal iibers Elencl moglich. (Verlass- liche Malnitzer Flihrer unbedingt erforderlieh.) 1 / i Stunde von Obervellach auf der Strasse in das obere Mollthal entfernt, steht da, wo wir den schaumenden Malnitz- bach liberschreiten, auf steiler Hdhe die Burg Groppensteifl, 744.4 m, vollkonnnen restaurirt. Hoher Thurm, vom Schlosse Ansicht des schonen, ganz nahe liegenden Malnitz- (Zechner)- falles; nordl. der Strasse lassen wir Sdbriach mit den Ruinen des Stammhauses der Ritter von Sobriach liegen (von da 2 St. in die Malnitz) und gelangen dureh das sich immer mehr ver engende Thal in 1 St. nach Flattach *) (Gasthaus an der Strasse links gut). Jenseits des Mollflusses 20 Min. entfernt die gross-artige Raggaklamm (siehe Obervellach). Von Flattach erreicht man in 1 /. l St. den kleinen Ort Fra- gant**), 701.1 m (gutes Wirthshaus des Grabitschitscher an- der Strasse) am Fraganterbach, der aus dem Murnigsee in der Wurten entspringt u. unter Fragant in die Moll miindet. Bii lir er fiir To ur e n von Fragant aus: Johann Weichslederer, Gems j Tiger in Innerfragant, Franz Rojacher in Fragant. 170 III. 7. Saclisenburg (Molltlial). Fragant. F ii h r e r - T a x e : Ton Fragant in die Innerfragant, 1032 m, 2 St. Touren von Innerfragant: 1) in die kleine Fragant am Fusse der Wurten (S. 168), 1 St.; zwei prachtige Wasserfalle; — 2) zum Kupferbergbau am Knappenberg, westl. unter der Sadniggspitse, 2740.4 m, 2 St.; einst bliihend, jetzt aufge- lassen; — 3) ttber das Wurtenke.es u. den Fragantertauern (Gold- bergtauern), 2764 m, nach Eauris, 13 St., nicht sehr be- scbwerlich, aber nur von Bergleuten begangen; — 4) liber das Tramerjoch, 2722 m, in die Kleine Zirknitz, 6—7 St., u. von da nach Dollach, S 1 /, St., wenig benutzt; — 5) ttber den Soh ob er (Schoberthorl), 2356 m, in die Asten, nach Sagritz u. Dollach (haufiger besucht und sehr bequem; ttbers Thorl in die blumenreiche Astner Mm, 5 St., von dort nach Dollach, 2 1 [ 2 St.): von Innerfragant hart am Wasserfalle empor in die Grossfraganteralpe, 3 St.; von da Anstieg auf die „Mark“, den UebergangspUnkt am Schober ins Astenthal (Blick bis zum Millstattersee gegen SO., auf die Albitzen, den Mochar u. Stellkopf gegen N. u. auf das wiesen- Klausenkofel. Saclisenburg (Mollthal). III. 7. 171 reiche Astenthal), nun zu den Astener Alpenhiitten, IV., St., u. nach Uebersetzung des Thals an den Lehnen tort zu einem gebahnten Weg, der iiber einen Eiicken nach Sagrits und IJollach fiihrt; am „Alles“, der letzten Hiihe auf Sagrits zu, Blick auf Glockner u. Unholden; — 6) in die untere kletne Zirknits: zur Aslen u. von dort nordwarts zwischen Mochar und Stellkopf iiber den sogen. „Waschgang“, einen verlassenen Goldbergbau mit Knappen- hause, dahin u. nach Dollach (von der Asten 5—6 St.); — 7) auf den Stellkopf, 2846.6 m (sehr leiehte Tom-), zur Aslen, 5 St., und von dort bequem auf die Spitze (Aus- sicht S. 174), 2 St. Von Fragant zielit die Fahrstrasse ziemlich steil aubvarts u. erreicht bald den beriichtigten Klausenkofel*) (grossartige Wildbachverbauungen), der mit den ihm gegeniiber fast senkrecht aufstrebenden Felswanden einen romantischen Engpass bildet. Der ungeheuere Schuttwall, der die Moll staut, so dass sie vor der niichsten Ortschaft Gossnits zwei Seen bildet, hat sich erst seit Anfang der fiinfziger Jahre durch massenhafte Absitzungen in den oberen Schluchten des Kofels aufgeliauft, die bisher bei jedem Unwetter hervorbrachen u. oft schon nach mehrstiindigem Regen die liber das Gerolle fiihrende Strasse unfahrbar gemacht haben. Wo jetzt Schutt u. Seen sind, waren noch vor 25 Jahren lachende Wiesen und Felder. Von der Strasse, gerade am Schutt, Blick auf das Hocllkreuts und den Sandfeldkopf im hintersten Wollathale. Die nachste zu passirende Ortschaft, 2Y 4 St. von Fragant, ist Stali, 812 m, 289 E. (Gasthaus des Martischnigg und Giiggenberger), wo der Postkarren, der von Heiligenblut nach Mollbrucken u. zuriick fahrt, iibernachtet; v 4 St. ober Stali Ruine Wildeck. Von Stali nach Mortschach (S. 178): in die Kol- mitzenalpe iiber das Thor, 3 St., und von dort durch das Melenthal nach Mortschach, V 2 St. Von Stali gelangt man in l*/ 4 St. nach Rangersdorf. 861 m (Post), 189 E., mit einer aus einem Haupt- u. zwei Seiten- theilen als Fliigel bestehender Kirche, darin Gemiilde auf Holz und sehr alter, eine rathselhafte Inschrift tragender, 10 Centner schweren Glocke. Durch die Ortschaft Leinach, 860.4 m (Hassler), erreicht man weiter den Fuss des Penzlhergs, der gerade vor der Strasse aufsteigt u. auf einer Terrasse seines reichbebauten Abhanges das Pfarrdorf Winklern, 951.7 m, 338 E. (Post u. *) Sage Nro. G2 (sielie Anhang II). 172 111 . 7 . Saehsenburg (Mollthal). Winklern. Telegrafenamt) tragt, 2 1 /, St. (Gasthaus Aichenegg sehr gut, Wemisch ebenfalls gut; Fahrgelegenheit en: naeh Dollach 3 FL, nach Heiligenblut 5 FL, naeh Obervellaeh 7 Fl.). Aut. Fiihrer Schober Josef vulgo Hafner Sepp, ■Johann Suntinger vulgo Stebererbauer, und Josef Suntinger vulgo Sieberer Sepp. Touren voh TVinklern: 1) in die Wangenitz en (sehr hiibsche, auch von Damen ganz bequem ausfiihrbare Partie), und zwar nach Redtenbach (Fusssteig dureh Wande ungefahrlich), l 1 /.. St., dann theils durch Wiesen, theils Larchenvvaldchen zur Wangenitzensdge, l 1 /* St., u. zur Pulsnig-Kaserhutte, 2 St. Von hier steigt der Thalboden der Wangenitzen bis tiber 2700 m Hohe an u. ist der sčhone Brittitsclmasserfall in 1 St. zu erreichen. Die letzte Hiitte ist die Passeggerhiitte, ca. 2400 m, von wo auch das Petzeck bestiegen werden kann (sehr beschvrerlich). In . der hintersten Wangenitzen hoch oben der schone grosse Wangenitzen- u. Kreutzsee, wo Uebergang ins Tiroler Debant- thal; von der Passeggerhiitte zum Joche, V/ 2 St. Von der Wangenitz6nsage gelangt man auch in 1 St. nach Mortschach an der Strasse nach Heiligenblut; - 2) auf den Alterskofel, sinil, von Winklern, 1820 m (Kšilbermaas genannt), ohne Fiihrer nicht moglich, fort- wahrend Waldfusssteig, in 3 St., herrliche Aussicht ins Drauthal u. auf die Tauern; — 3) auf den Leitenkofel, nordostl., 2451 m, und zwar hinab ins Thal u. fiber den Molllluss nach Namlach, l / 2 St., Stein, 1 St., dann durch Wald u. liber Alpenwiesen zur Hohe steil) 3 St., — od. von Namlach itber Lobersberg, meist eben zum sogenannten „Marterlan“ (Wallfahrtskirche und kleines Wirthshaus), 2 1 /, St., u. dann steil auf die Hohe, l s / 4 St., sehr lohnende Aussicht; — 4) auf die Sadniggspitze, 2740.4 m, und zwar von Winklem auf der nach Heiligenblut fiihrenden Strasse nach Mortschach, l s / 4 St., dann r. aufwarts ins Zabernitsenthal (Aicheneggalm), 3 St., zu den Zabernitsseen, 1 St., von diesen gerade auf die Hohe des.Sadnikkofels, IV, St. Grossartige Rundschau. Abstiege: a) in die Fragant, 3 St.; b) in die Kolmitzenalpe, 1 St., und von dieser entweder stidl. nach Stali , 3 St., od. westl. durch den Graben nach Mortschach , 3 St., od. tils sehr empfehlenswerthe Fortsetzung dieser schonen u. sehr bequemen Alpentour: c) von der Sadnigghohe nordl. zum Makenig (scharfe Bergspitze mit Aussicht bis Millstatt u. auf Schloss Groppenstein bei Obervellaeh), 1 St., u. vreiter zum hinteren Rudenboden (keine Alpenhtitten, "VVassermangel), Sadniggspitze, Petzeck. Saclisenlburg (Molltlml). 111. 7. 173 :, / 4 St., u. Liber diesen zum Fusse des Stellkopfs (Rothe Wand), 1 St., dann iiber den Ochsentrieb anf den Riicken des Stell¬ kopfs, 3 /r St., u. liings dem Riicken zur 2846.6 m liolien Spitze, 1 /. 2 St. Herrliche geriihmte Aussicht. Ab- stieg von diesem wieder nach dem Ochsentrieb zum Wasch- gang (Goldbergbau), 3 / 4 St., u. auf dem Bergwerkswege iiber Sagritz, 2 l / 2 St., nach Dollach, 1 /, St., an die Strasse nach Heiligenblut. Die ganze Tour von Winklern auf die Sadnigg¬ spitze, den Stellkopf u. nach Dollach l 1 /, Tagestour mit Ueber- nachten in der Aicheneggalm (Zabemitzenthal); — 5) auf das Petzeck, 3279.7 m, 8-9 St., beschwerlich iiber den Penzlberg (eine Kirche ober Winklern) auf den Pliessberg, l x / 2 St., dann auf Alpenmatten, wo mehrere Hiitten folgen, mit. bestiindig schoner Umschau, namentlich gegen die Schobergruppe, zuletzt iiber stark venvitterte Gneisfelsen zur Seescharte, 2600 m, 3 St. (Blick auf den Wangenitzensee u. Kreutzsee), nun durch eine Schlucht auf die Einsattelung zwischen Kruckelkopf, 3148 m, u. Lopethšpitze, 1 St., auf letztere 1 St.; abermals beschwerlich hinab u. iiber einen Felsgrat, der in den G-letscher iibergeht, endlich zur Hohe, 2 St. Prachtvolle Rundschau auf die Tauern u. Kalk- alpen, Thalansichten nicht besonders; Ueberblick des Gratten- gletschers. Abstieg entweder 1) wieder nach Winklem, od. 2) durch das Debantthal hinaus ins Drauthal zwischen Lienz u. Dolsach, od. 3) nach Putschal oder Dollach im Mollthal. Letzterer sebr beschwerlich u. nur fiir vollkommen geiibte Bergsteiger moglich, aber wegen des interessanten Gratten- thales lohnend ; von der Spitze ins Grattenthal an den Fuss des senkrecht aufsteigenden Petzeck, 4 St. fast bestandigen Springens und Rutschens, dann durch die Gratten, an den Putschaler Almhuttm voriiber, bald r., bald 1. des Bach- ufers in 2'/ 2 St. nach Putschal, in einer weiteren halben Stunde nach Dollach: — 6) Uebergang vonWinklern iiber den Isels- berg, 1111 m, nach Dolsach in Tirol, S. 148, 2 1 /, St., vorziigliche neu angelegte Strasse. Auf der Hohe Gasihaus zur Wacht. Herrliche Aussicht auf die Dolomiten. Abwarts Fusssteig naher. Von Winklern erreicht man zwischen den Abfallen des Geierbuchels (1.) und des Laasbiichels (r.), \velche das Thal stark einengen, Mortschach, 952.7 m, 95 E., I 1 /, St., an der Ausmiindung des Melen- u. Astenbaches. Von Mortschach durch das Melenthal nach Stali, iiber die Kolmitzeralpe u. das Thor, 5 St. (S. 171). 174 IIL 7. Sachsenlmrg (Molltlial). Zirknitz. Man gelangt nun, mehrere Thalengen nnd Thahveitungen (1. kommt das Wangenitsenthal herab, in dessen Hintergrunde der schone Wangenitzensee liegt, und aus dem man iiber das See- od. Feldschartl in das Debantthal tibersteigen kann) u. das r. auf' einer geivaltigen sturzkegelartigen, durch einen Bergbruch des Mocharkopfs entstandenen Bergmasse liegende Pfarrdorf Sagritz, 1143.3 m, 78 E., 1. tiefer, passirend, in das schmale Thalbeeken, in welchem Dollach*), l‘/ 2 St., 1048.5 m, 308 E., (Gasthaus Haritzer nnd Sauper ), an der Aus- miindung des nordostl. herabkommenden Zirknitzthales (Gross- u. Kleinzirknits) liegt. (Aut. Bergfiihrer: Karl Brugger, Joh. Zlobi). Ausfliige von Dbllacli: 1) zum 10 Min. entfernten Zirknitzfall, 150 m hoher, sehr sehenswerther, ganz bequem zuganglicher Sturz des aus dem Zirknitzthal (hier ein aus iiberhiingenden Felsen gebil- deter Schlund)'kommenden Zirknitzbachs; — 2) Besteigung des Stanziwurdi, 2704.1 m, mit schiiner von v. Sonklar geriihmter Aussicht, 4—5 St.; — 3) Besteigung des Stellkopfs, 6—7 St.; in die Astenalpe*), 4 St., u. von da auf die Spitze, 2 1 /, St., ent- weder liber den Stellriegel od. die Buder (jener osti., diese westl.). Prachtige Aussicht auf Tauern, Petzeck-Schober- gruppe, Kreutzeckgruppe, Karawanken u. liebliche Thalschau bis zum Millstattersee. Uebergange von Dollach (nur mit Fiihrer): 1) durch die Zirknitz in das Rauriserthal (B. 1.), 10 bis 12 St., beschvverlich u. theilweise nicht ungefahrlich: hinan zu dem Zirknitzerbauern, dann auf einer Holzbriicke iiber den wohl in 150 m tiefer Schlucht brausenden Bach, an- fanglich fast eben (Neunbrunnfall — 9 Quellen stiirzen r. iiber eine hohe Wand), hierauf, wieder steil ansteigend, zur ersten Alpenhiitte, 2'/ 2 St. Hier tlieilt sich das Thal in die weite \viesenreiche Grosse (1.) u. die romantische Kleine (r.) Zirk¬ nitz, durch welche beide man in das Salzburgische iiber- steigen kann. Ktirzer u. entschieden grossartiger gelangt man dahin a) durch die Kleine Zirknitz,bis zur Pušeralmkutte, 3 /, St., dann iiber beweidete Bergriicken zum Unteren od. Kegelesec , l’/ 2 St., iiber die steile, sonnenseitige Lehne zum ‘) Sage Nro. 14 (s. Anhang il.) Heiligenblut. Saclisenbnrg (Mblltlml). III. 7. 175 Oberen od. Gletschersee*), s / 4 St., von da quer liber den nicht ungefahrlicher Gletscher zur Klein-Zirknitzscharte, 2696 m, 1 St., u. tiber den Goldbergkees steil hinab zum Knappenhaus am Goldberg, 2351 m, nach Kolm Saigurn, 1609 ni, (Rojacher) in die Rauris. Ein zweiter Uebergang fuhrt b) duroh die Grosse Zirknitz iiber die Tamerscharte (10—12 St.); — 2) nach Innerfragant: a) tiber Sagritz u. die Asten (S. 170); b) liber die Kleine Zirknitz, den „Waschgang“ u. die Asten (S. 171). Ueber Putschal, ivo das kleine Dollaeher Tlialbecken schliesst (1. das schluchtenartige Grattenthal mit dem gefurchteten Grattenbach), treten wir zwischen den schroffen Felsgehangen des Fleckenkopfs (westl.) u. des Stanshourdi (osti.) in eine Klanim (sogen. Judenpalfe), iiber deren mit Felsblocken jeder Grosse bedeckte Sohle der Mollfluss schaumend und brausend dahin stiirzt (1., l J / 2 St. von Dollach, der circa 130 m. hohe, staubbachahnlich zu Thal gehende Wasserfall Jungfernsprung), u. aus dieser in eine schmale Erlenau. Bald taucht r. in der Perne der Gipfel des Brennkogel auf u. fesselt den Blick, wiih- rend sich L, hinter Baumen versteckt, die alte gothische Kirche des Dorfchens Pockhorn, 1190 m, 84 E., (l 3 / 4 St. von Dollach), durch ihren iiber das Waldchen hervorragenden Spitz- thurm bemerklich macht. Bei Pockhorn miindet das von O. herabziehende Fleiss- thal, (die sog. Fleiss), vvelches am begletscherten Hohenciar in zwei Armen (Grosse u. Kleine Fleiss) beginnt, die sich 1 St. ober Pockhorn vereinigen. Nicht im Betriebe befind- licher Goldbergbau an den Goldzechen in der Kleinen Fleiss, 2810 m, in der Grossen Fleiss, 2877 m, wohl der hochste Bergbau in Europa, Uebergang durch die Kleine Fleiss voriiber am Unterkunftshause am Seebichl der Section Klagen- furt des d. u. 6. A.-V., 2464 m, und die Goldzechscharte, 2810 m, nach Kolm-Saigurn im Rauristhal, beschwerlich, 10 St. Von Pockhorn leitet der Fahrweg im Zickzack steil auf- warts (1. fiihrt Steig von der Strasse zum beriihmten, 80 m hohen Mollfa 11, der in finsterer Kluft herabtost, u. wendet sich dann vor Heiligenblut ivieder zum Fahriveg zuriick), u. an der Stelle, wo man den Fleissbach iiberschreitet, gewahrt man urplotzlich den Konig der Ostalpen, den majestatischen G1 o c k n e r, dessen erster Anblick gewiss jeden unvergesslich bleiben wird. *) In (len Felsemvandon herrliche Alpenflora: Potentilla nivea, Gen- tiana tenella, Gaja simplex, Bdelweiss u. seliiine Edelrauten. 176 111. 7. Saclisenburg (Mollthal). Heiligenblut. Doch ist derselbe nur einen Augenblick in Sicht, da sich der Felswall von Zlapp quer ilber das Thal legt, an dem die Strasse sich empomvindet, um in das Thalbecken von Heiligenblut zu gelangen. Noch wenige Schritte, u. das beriihmte kleine Alpen- Kirchdorf s / 4 St., liegt vor uns, dariiber reichbemattete, felsen- gekronte Alpengehange, r. der Kaserockkopf, 3025 m, 1. die liber die Bedschitzwand aufragenden Gossnitz-, dahinter die drei zusammengeschobenen Leiterkopfe, u., den Hintergrund erfiillend, die Silberpyramide des 3796.1 m hohen (trossglockner u. seiner Vasallen, daran (r.) die letzte Stufe des Mijllthales. das blau- grilne eisige Getafel des Pasterzengletschers, liber welclien sich der sanft gewolbte, total vereiste Johannisberg, 3475 in. erhebt. Heilig'enblut *), 1404 m, (Gasthaus des Schober gut; in- teressantes Fremdenbuch, dessen erster Band [1818—1855] leider 1864 beim Brande des Wirthshauses verloren ging), ist „unter den osterreichischenAlpendorfern das bekannteste und wetteifert in seinem wohlerworbenen Ruf mit Zermatt, Chamounix u. Lauterbrunn in der Schweiz, obwol sich daselbst das Interesse bis in die neueste Zeit, wo man auch die librigen Schonheiten der Glocknergruppe zu wurdigen gelemt hat, fast nur an eine e i n z i g e Bergspitze u. an einen e i n z i g e n Gletscher geknlipft hatte, die aber auch einzig in ihrer Art sind.“ Sagt doch seibst der grosse Alpenkenner John Bali liber den Gross- glockner: „The exquisitely sharp cone of the Grossglockner, rising inanunbroken slope of5000'above the Pasterze glacier, is not sarpassed for grace and elegance by any in the Alps.“ Heiligenblut besitzt eine schone, 1443 erbaute Kirche im rein gothischen Stil, darin herrlicher geschnitzter Fliigelaltar von Wolfgang Haller u. 1. daneben Sanctuarium von hohem architektonischen Werth; darunter Krypta, die sogen. Briccius- kapelle (der heilige Briccius namlich, der ein Flaschchen heiliges Blut aus dem Morgenlande mitbrachte, soli bei der Briccius- kapelle, unweit der Pasterze (S. 179), umgekommen, aufgefunden u. darin beigesetzt \vorden sein, wahrend die Kirche das heilige Blut, woher der Name Heiligenblut, als ihr grosstes Heiligthum bewahrte). Fiihrer und Reitgelegenlieit von Heiligenblut. Die besten Fiihrer daselbst sincl u. ztvar Vereinsfiihrer: Tribuser Josef, beim Gugg in Winkl-Heiligenblut, Bauerl Georg, beim Preimes in Hof, Wallner Anton, beim Stofltoni in Zlapp, Assiaber Mathias, lieim Himmerl in Winki, Kramser Johann, beim Bacher in Hof, Granogger Veit, beim VVemisch in Untertauern, Dackner Anton, beim Bacher in Hof, Pichler Peter, beim Piedl in Zlapp, Lackner Georg, beim Kropf in *) Sage Nro. 108 und 118 (s. Anhang II.) Heiligenblut. Sachsenbnrg (Mollthal). III. 7. 177 Zlapp, Kelner Josef, beim Troj er in Hof, Lacku er Franz, beim Troj er in Hof, Granogger Lorenz, beim Bolieim in Fleiss. Res er v ef ti hrer: Granogger Anton, beim Preimes in Hof, Nenbauser Peter, beim Ging in AVinkl, Bern h ar d Georg, beim Redschitzer in Winkl, Picliler, Jakob, beim Stoti in Hof, Bernsteiner Josef, beim ausseren Lackner in Zlapp, Mosser. Johann, beim Riessl in Hof. Der Ftihrer bat sicli selbst zn verpflegen und darf ausser der tarif- massigen Entlolmung keine weiteren Ansprtiche erlieben. Er ist ver- ptlichtet, bis 8 Kilo Gepack des Tonristen nnentgeltlich zn tragen. Zum Gepack zabit ancb der Proviant des Tonristen. Fiir jedes Kilo Mehr- gevvicht sind per Stunde 4 Kr. zu vergtiten. Die zn einer bestinnnten Tonr nothigen Seile und Steigeisen kommeri biebei gar nicbt inBetraclit. Bekommt ein Fiihrer auf seinem directen Rftckwege einen anderen Touristen zu ftiliren, so bat er von diesem letzteren mir die Hiilfte der fiir die ganze Tonr zu entrichtenden Taxe zu beansprucben; fiir das Uebergewicht gebtihrt ilnn jedoch die volle Taxe. Bebordlicli concessionirter Tarif n. zwar I. nach To uren: 1. zum Glocknerbaus auf der Elisabethrulie, J St., 2 Fl.; 2. zum Glocknerbaus n. zuriick, 5 St.. 2 Fl. 60 Kr.; 8. zur Franz-Joset-Hohe u. zuriick, 8 St., 3 Fl.; 4. zum Glocknerbaus u. zuriick (2 Tage), 8 St., 5 Fl.; 5. nach Ferleiten liber die Franz-Josef-Hohe und Pfandelscliarte, 41 St., 7 Fl.; 6. nach Ferleiten zur Franz-Josef-Hohe u. Pfandelscharte (2 Tage), 11 St., 8 Fl.; 7. nach Ferleiten tiber die Pfandel- scharte direkt, 9 St., 6 Fl.; 8. nacli Ferleiten iibers Hocbtbor, 9 St., 5 Fl. 30 Kr.; 9. nach Ferleiten direkt iibers Hocbtbor (2 Tage), 9 St., 7 Fl.; 10. nach Kals tiber die Franz-Josef-Hohe und das Bergertborl (1 Tag), 11 St., 7 Fl. 40 Kr.; 11. nacli Kals tiber die Franz-Josef-Hohe und das Bergertborl (2 Tage), 11 St., 9 Fl.; 12. nacli Kals direct durch das Leiter- tlial tiber das Bergertborl, 8 St., 5. Fl.; 13. zur Hofmannshiitte u. zuriick (1 Tag), 10 St., 4 FL; 14. zur Hofmannsbiitte u. zuriick, (2 Tage) 10 St., 5 Fl.; 15. zur Salmshtitte im Leitertbale und zuriick, 11 St., 5 Fl.; 16. zur Johannisliiitte, Adlersruhe u. zuriick, 16 St., 8 Fl. 50 Kr.; 17. zur Spitze des Grossglockners tiber den Hofmannsweg u. zuriick, 19St., 10 Fl. 50Kr.; 18. zur Spitze des Grossglockners tiber das Leiterthal u. zur Salmshtitte, 19 St., 10 Fl.; 19. zur Spitze des Grossglockners mit Uebernachtung m der Jobannislititte u. zurtick, 19 St., 12 Fl. 50 Kr.; 20. auf die Adlersruhe mit eventueller Uebernacbtnng im Glocknerhause, in der Hofmanns- oder Salmshtitte und zurtick, 15 St., 8 Fl.; 21. wird der Abstieg bis zur Sttidl- liiitte oder bis zur Brucke im Kodnitzthal genommen, so erliolien sicb die Tarifposten Nr. 16 I>is incl. Nr. 20 um 1 Fl. 50 Kr. ; 22. wird der Abstieg bis Kals fortgesetzt, um, 18 St., 3 Fl.; 23. Wird der Abstieg bis Ferleiten an demselben Tage nocb gemacbt, so erhohen sicb genannte Posten um 24 St., 4 Fl. 50 Ivi-.; 24. auf den Brennkogel u. zurtick, 9 St. 4 Fl.-. 25. auf den Brennkogel und nacli Ferleiten, 11 St., 8 Fl.; 26. zum Hocbtbor u. zurtick, 5 St., 2 Fl.; 27. zum Tauernlmus tiber das Hoclitbor u. Leitemvinkelthal, 7 St., 4 Fl. 50 Ivr.; 28. nacli Rauris oder Bucheben tiber das Hocbtbor (1 Tag), 11 St., 7 Fl. 50 Ki'.; 29. nach Gastein tiber das Hoclitbor und tiber Bucheben, 18 St., 15 Fl.; 30. nacli Gastein tiber den Sonnblick, 16 St., 16 Fl.; 31. auf den Hoben Narr und zurtick, 13 St., 6 FL; 32. auf den Hoben Narr tiber die Riffelscliarte nacli Gastein 18 St., 16 Fl. 50 Kr.; 33. auf den Hoben Narr und zum Kobil binab, 12 St., 10FL; 34. direkt zumKolm tiber die Goldzecliscliarte, 8 St, 8 Fl.; 35. zum Kolm tiber den Sonnblick, 12 St„ 10 FL; 36. zum Sonnblick u. zurtick (1 Tag), 13 St., 6 Fl.; 37. zum Sonnblick u. zurtick (2 Tage) 17 St., 7 Fl. 50 Kr.; 38. zum Seebiclil u. zuriick (1 Tag), 8 St., 3 Fl.; 39. auf den Spielmann u. zurtick, 9 St., 4 Fl. 50 Kr.; 40. auf den Spielmann n. zum Glocknerhause 10 St., 5 FL; 41. auf den Sandkopf (3084 m) 10 St., 5 Fl.; 42. auf den Fuscherkarkopf oder auf das Sonnenvvelleck und zuriick, 14 St., 8 H.; 43. Ueber die Fuscherkarscharte oder tiber die Bockkahrscarte und den A m tli or-Ja borne gg, Karntnerftihrer. 3. Aufl. 12 178 III. 7. Saclisenburg (Molltlial). Heiligenblut. liohen Gang nach Ferleiten, 15 St., 9 Fl.; 44. auf den grossen Barenkopi u. zurtick. 17 St., 8 Fl.; 45. auf das grosse Wiesbachhorn und zuriick, 20 St.. 12 Fl.: 46. auf das grosse Wiesbachhorn u. hinab uacli Ferleiten 16 St., 14 Fl.; 47. auf das grosse Wiesbaclihorn u. hinab zur Rainerhiitte im Kaprunerthal, 16 St., 15 Fl. 50 Kr.; 48. liber das Riffelthor zur Eainer- liiitte im Kaprunerthal, 15 St., 11 FL; 49. Ueber die obere Oedemvinkel- scharte zur Rudolfhiitte im Stubachthal, 17 St., 13 Fl.; 50. auf den Jo- hannisberg und zurtick, 17 St, 8 Fl.; 51. auf den Josannisberg und liber die obere Oedemvinkelscharte zur Rudolfshiitte, 20 St., 14 Fl. 50 Kr.; 52. auf den Joluinnisberg u. liber das Riffelthor zur Rainerhiitte im Ka¬ prunerthal, 18 St., 14 Fl. 50 Kr.; 53. auf den Kreuzkopf u. zurtick, 6 St., 5 FL; 54. auf den Ochsenkopf n. zurtick, 5St, 4FL; 55. auf das Schareck ain Tauern u. zurtick, 5 St. 3 Fl.; 56. vom Sonnblick durcli das grosse Zirknitztlial nach Dollach, 4 St., 3 Fl.; 57. auf die Fleiss, IV 4 St., 40 Kr.; 58. zmn Mdllfall am Zlapp, V 2 St., 20Kr.; 59. zimi Gbsnitzfall 2St.. 60Kr.; 60. nach Dollach 4 St., 1 Fl. 50 Kr.; 61. nach Winklern, 10 St., 4 FL Ist auf einer dieser Touren eine aussergewohnliche. im Tarife nicht vorgeseliene Uebernachtung ntithig, so erholit sich der obige Tarif bei Uebernachten im Glocknerliause oder in der Johannishiitte auf der Adlers- ruhe um 2 fl., bei Uebernachtung’ in den tibrigen Touristenhtitten um 1 FL 70 Kr., vveil sich die Partie wesentlich verzogert. Wird eine Tour durcli den Touristen aus Eigenem um einen halben Tag verzogert, so er- hoht sich der Tarif um 2 FL Wird ein Fiihrer auf liingere Zeit aufge- nommen, so hat der betreffende Toruist mit dem gewahlten Fiihrer die entsprechende Vereinbarung beztiglicli Entlohnung voraus zu treffen. Im Allgemeinen \vird hieftir folgender Tarif bestimmt. II nach Ta gen. (Wircl ein Fiihrer bei dieser Vereinbarung wo anders als an seinem Wolm- orte entlassen, so ist ihm der Riickvveg nach demselben zu vergiiten.) Ftir einen gewohnlichen Tagmarsch (worunter ein Tagmarsch von 10 Marschstunden zu verstelien ist).Fl. 5.— Ftir einen halben Tagmarsch.. 3.20 Ftir einen aussergevvolmlichen Tagmarsch.. 5.50 Ftir einen Rasttag. k ... . „ 2.20 Die Zuweisung von Fiilirern an die P. T. Touristen besorgt der Heiligenbluter Fiilirerverein. Tarif ftir Reitpferde und Einspanner. Reitpferd zur Elisabethridie u. zurtick. „ auf die Franz-Josefshdhe u. zurtick. ., zum Pfandlscliartengletscher .. . zum Hoclitlior. tiber das Hoclitlior nach Bucheben u. Rauris .... Einspannige Fulire nach Dollach 3, Winklern, 5, Ob.ervellach 11, Lienz 10 Fl. Fl. 4.30 „ 5.30 ., 5.30 4.— 9.- Scliiine Standpuiikte bei Heiligenblut: der Schul- bichl, Kalvarienberg, Friedhof, das Kirchhe ime ek, jedes ca. St. Kleinere Ausfliige von Heiligenblut*): 1) auf die Fleiss, s /i St., eine osti, iiber Heiligenblut gelegene Hausergruppe mit schonster Aussicht auf die Pasterze u. den Glockner (bestens zu empfehlen nameni- G Die liier u. bei der Pasterze beschriebenen Ausfltige, Bergbestei- giuigen u. Uebergange etc. sind zum Theile „Amthor’s Fiihrer durcli TiroD (VI. Aufl.) S. 527—533 entnommen. Patser ze. Sachsenburg (Molltlial). III. 7. 179 lich ffir solche, die keine weiteren Tourenvon Heiligenblut unternehmen); — 2) zum Gossnitzfall, 3 / 4 u. Leiterfall, l 1 /^ St. von Heiligenblut. Man ubersohreitet ober Heiligenblut die Moll. L., westl., stiirzt liber die unterste Stufe des Gossnitz- thales in einer Hbhe von 100 ni der Gossnitzbach ins Thal. Eine halbe Sturide weiter im Hauptthale aufwarts, konunt auf derselben Seite des Tliales der schonste Fali des ganzen Mbllthales, der Leiterfall, nahe an 130 m hoch, herab; — 3) zum Pasterzengletscher.*) Dioser Gletscher, geivolm- lieh „Pasterze“ genannt, ist mit Riicksicht auf seine Grosse nicht bloss das bedeutendste Eisgebilde der Tauerngruppe, sondern er nimmt selbst unter den Gletschern der Ostalpen, ja unter den Gletschern des Welttheils einen hohen Rang ein; unter den grossten Gletschern Europa’s ist er der neunte, in den osti. Alpen der zweite (totale Lange der Pasterze 10.100 m), An Schonheit der Umgebung diirfte er es ab.er kflhn mit ali en aufnehmen, besonders ziert ihn die herr- liche Glocknerwand mit ihren Aufsatzen u. die Eispjramide des Glockners, die seine westliche Umrandung bilden. Da auch der Zugang zum Pasterzengletscher leicht, ja b e q u e m ist, so ist es kein Wunder, dass derselbe so zu sagen unter die Schaustiicke der Alpenwelt gerechnet u. vielfach besucht wird. Der Weg von Heiligenblut fiihrt anfanglich durch das Thal, dann liber Pelsgehiinge der letzten Thalstufe unter wechselndem Schatten des Nadelholzes am 1. Ufer der Moll zur Bricciuskapelle, 1612 m, (gegeniiber dem Leiterfall: pracKtiges Wasser), dann iiber die sogen. „B6se Platte“ (jetzt ganz ungefahrlich) an der Wolfgangshiitte voriiber, das Ochsenbret zu dem Bretboden, 2101 m, sehiine Alpenwiesen mit Edelweiss (seit dem Besuche der Kaiserin von Oesterreich Elisabethruhe genannt; hier comfortables Unterkunftshaus ,,das Glocknerhaus f< **) der Section Klagenfurt des d. u. o. *) Sage Nro. 11. (s. Anliang II.) **) Beim Glocknerliause selbstaijdige Fuhi-eraufiialime mit folgendem behprdlicli concessiouirtem Tarife: 1. auf die Spitze des Grossglockners iiber den Hofmaimsweg u. zuriick, 14 St., 9 Fl.; 2. auf die Spitze des Grossglock¬ ners durch das Belertlial mit Uebernachtimg in der Salrnsbiitte und zuriick, 16 St., 9 Fl. 50 Kr.; 3. auf die Spitze des Grossglockners mit Uebernachtung in der Johannishiitte auf der Adlersruhe, 17 St., 11 Fl. 50 Kr.: 4. bis zur Adlersruhe u. zuriick, 12 St., 6 Fl. 50 Kr.; 5. zur Johannishiitte auf der Adlersruhe mit Uebernachtung in derselben n. zuriick, 12 St., 8 Fl.; 6. wird der Abstieg bei den vorhergehenden Partien bis zur Studlhiitte od. weiter ins Kodnitzthal bis zur Brucke genommen, so erholiep sich die obigen Taxen um 1 Fl. 50 Kr.; 7. wird der Abstieg bis Kals fortgesetzt, um 3 FL: 8. zur Franz-Josef-Hbhe u. zuriick, 2 St., 1 FL; 9. nach Ferleiten iiber die Fran z-Josef-H o h e und Pfandelscharte, 7 St., 5 Fl.; 10. nacli Ferleiten direc 180 III. 7. Sacliscnburg (Mollthal). Pasterze. A.-V., 7 Einzelzimmer mit je 2 Betten, 3 gemeinschaftliche Schlafraume fiir Herren mit zusammen 20 Betten 2 far Damen mit zusammen 7 Betten, gemeinschaftliche Schlafstellen (Po- gratten fiir 20 Herren), vorztigliche Restauration, 2 Speisesale alles nach Tarif, geoffnet von Mitte Juni bis Ende September, 3 Vo St. 10 Min. weiter jenseits des Pfandesbaches die Wallnerhutte, wo der Anstieg zum Hohen Sattel (jetzt Franz- Josefshohe genannt), eine Abdachung der Frehvand beginnt (markirter. Steig). Schon vom Bretboden aus ist der Blick auf den gegeniiberliegenden Gletschersturz mit seiner grossartigen Umgebung sehr schon; weit schoner entwickelt er sich aber von der Franz-Josefshohe, von wo man den mittleren u. unteren Theil desselben mit den zwei Glocknerspitzen (Kleiner Glocji- ner u. Grossglockner), gegeniiber u. im Hintergrunde den mit Eis iibergossenen Johannisberg iiberblickt. Auf der hochsten Stelle des hier endenden Fusssteiges ist an einem Felsblocke eine weisse Marmortafel unter Verschluss angebracht, mit Inschrift: „zum Andenken u. zur Erinnerung an den kiihnen Bergsteiger, Forscher im Glocknergebiete u. um sein Vater- tiber diePfandelscharte. 5 St., 4F1. 50Kv.; 11. zur Hofmaimshiitte u. ziiriick (‘/2 Tag), 5 St., 1 Fl. 80 Kr.: 12. zur Hofmaimshiitte mit Uebernachtung und zuriick, 5 St., 3 Fl. 50 Kr.; 13. zur Salmshiitte imLeiterthale mit Ueber- iiachtung u. zuriick, 9 »St.. 5 Fl.; 14. nacli Heiligenblut, 2 1 * * * S * * * * 10 /» St., 1 Fl. 50 Kr.; 15. nach Heiligenblut und zuriick (*/2 Tag), 0 St., 2 Fl. 50 Kr.; 10. nacli Kals liber die Franz-Josef-Hohe u. das Bergertliorl, 8 St., 0 Fl.; 17. nach Kals direkt liber das Bergertliorl, 7 St., 5 Fl.; 18..auf den Fuscherkahrkopf oder auf das Sonnemvelleck u. zuriick, 9 St., 4 Fl. 50 Kr.; 19. Ueber die Fuscher- kahrscliarte od. iib. die Bockkahrscharte u. den hohen Gang zur Sclmarzen- berghiitte 8 St., 7 Fl.; 20. liber die Bockkahrscharte und den liolien Gang zur S cliw a rz en b erghii tte nach Ferleiten, 11 St., 9 Fl. 50 Kr.; 21. auf den grossen Barenkopf u. zuriick, 12 St., 7 Fl.; 22. auf das grosse AViesbachhorn und hinab nach Ferleiten, 13 St., 12 Fl.; 23. auf das grosse Wiesbachhorn und zuriick, 15 St., 10 Fl.; 24 auf das grosse Wiesbachhorn und hinab zur Rainer- hiitte im Kaprunerthal, 13 St., 14 Fl.; 25. Ueber das liiffelthor zur Rainer- hiitte im Kaprunerthal, 12 St.. 10 Fl.; 20. Ueber die obere Oedemvinkel- scharte zur Rudolfshtitte im Stubachthale, 14 St., 11 Fl.; 27. auf den Jolian- nisberg u. zuriick, 12 St., 0 Fl.; 28. auf (len Johannisberg u. tiber die obere Oedenvvinkelscharte zur Budolfshiitte im Stubachthale, 17 St., 12 Fl. 50 Kr.; 29. auf den Johannisberg und iiber das Rilfelthor zur Kainerliiitte, 15 St., 11 Fl.; 30. auf den Schneewinkelkopf u. zuriick, 14 St., 6 Fl; 31. auf den Schneevvinkelkopf u. hinab iiber das Lapervvitzkees in das Dorferthal nach Kals, 16 St., 11 Fl.; 32. auf die Pacherinn u. zuriick, 7 St., 4 Fl.; 33. auf den Spielmann und zuriick, G St., 4 Fl.; 34. auf den Spielmann nach Ferleiten, 8 V 2 St., 0F1. 50 Kr.; 35. Ueber den Gletscher (Leiterseite) nach Heiligenblut 3 St., 2 Fl.; 36. auf das Bergertliorl, 4 St., 3 Fl.; 37. iiber die Pfandelscharte bis zum Gletscherende gegen Ferleiten, 3 St. 3 Fl.; iiber das Hochthor zum Tauernhaus, 9 St., 5F1. 50 Kr.; 39. iiber das Hochthor zum Tauernhaus nach liauris oder Bucheben, 14 St., 9 Fl.; 40. auf den Sonnblick iiber Seebichl 10 St., 7 Fl. 50 Kr.; 41. iiber das Hochthor nach Ferleiten 11 St., 7 Fl. 50Kr. Erhdhter Tarif fiir aussergevvohnliche hier nicht verzeichnete Touren, sowie Tarif nachTagen, Verpflegung derFiihrer u. Traglohn wie im Tarife von Heiligenblut. Fiihrer dieselben wie in Heiligenblut. Pasterze. Sachse«Iiurg- (Miillthal). 111. 7. 181 land so hoch verdienten, 1870 bei Sedan gefallenen deutschen Helden Carl Hofmanu aus Miincheri." Wer noch weiter vordringen und den Gletscher selbst betreten will, namentlich der nach seltenen Pflanzen fahnende Botaniker, geht nocli eine gute Stunde bis znr Hofmanns- (Johannis-) Hiitte, 2438 m, (durcli G. Hofmanu aus Miinchen u. Jonann Studi aus Prag im Jahre 1870 auf eigene Kosten restaurirtres Unterkunftshaus mit Heulager, Sparherd und Holzvorrath, Premdenbuch, Sanimelbuchse zur Erhaltung der Hiitte, Ueber- nachten 50 Kr., Mitglieder des deutschen Alpenvereines die Hiilfte, Schliissel hierzu in Heiligenblut, Kals, Kaprun, Fusch, Ferleiten u. im Glocknerhause), die dem, hier iiber dem Eis der Pasterze, 1350 m, senkrecht aufragenden Glockner gegen- iiber liegt, u. die im Jahre 1853 Erzherzog Johann von Oester- reich, der grosse Alpenfreund, am unteren Ende der Gems- grube*), einer wiesenreichen Mulde am Fusse der Freivoand, erbauen Hess. Von hier kann der Gletscher (jedoch nicht ohne Fiihrer) in 1 St. iiberschritten werden. Riickweg zu empfehlen iiber die Margaritze, ein Eldorado fiir Botaniker, zum Leiterbach (2'/, St.) hinab u. nach Heiligenblut, 1 St., od. auf dem Katzensteig zu den Leiterhiitten u. nach Kals**), oder mittelst Uebernachten in der oberen Leiterhiitte (Heulager. Milchkaffee, Butter, billige Leute) ins Leiterthal u. dann iiber das Gossnitzeck in die Gossnitz, 3—4 St., u. nach Heiligen¬ blut, 2 1 / 1 St.; vom Gossnitzeck prachtvoller Blick auf den Hohenaar. 4) auf das Gossnitzeck zwischen Gossnitz- u. Leiterthal, 2700 m, 4 St., in die aussere Gossnitz, 2 l / 2 St. u. dann iiber die Wiesen ziemlich steil r. hinauf, l l / 2 St., prachtvoller An- blick gegen Wiesbachhorn u. Hochaargruppe, wie von keinem anderen so leicht zu besteigenden Punkte. Riickweg auch hinab zu der Leiterhiitte, 1 St., u. nach Heiligenblut 2 1 /., St. Jochiibergiinge von Heiligenblut aus: 1) siidwestl. durch das Gossnitzthal iiber die 2752 m hohe Hochalmscharte ins Debantthal : man geht zum Gossnitz- fall u. dann an der 1. Seite der diisteren Schlucht aufivarts, aus welcher der Bach hervorstiirzt zur 1660 m hohen Tbal- terrasse „in der Ebene“, von da in die zweite hohere Thal- stufe, die unmittelbar bis zu den felsigen Abstiegen des ■ ') Iteicli an seltenen Pflanzen, wie Bra.va alpina, leider beinahe aus- gerottet, Saxifraga Kochii, Rudolfiaiia, Arabis caerulea, Artemisia borealis, Acliillea spicata, Gentiana nana, tenella, postrata, Lomatogonium carintiacum. Seltene Schmetterlinge u. Kafer. **) S. Amthor, Fiihrer durch Tirol, VI. Aufl., S. 539. 182 111 . 7 . Sachsenburg (Molltlial). Pfaiullsclmrte. Schoberkammes reicht, u. iiber die Scharte; sehr anstrengende. theilweise gefahrliche Partie. Das Gdssnitzthal selbst ist durch hohe landschaftliche Schonheit ausgezeichnet u. verdient besonders besucht zu werden, dahin ziendich guter Weg, gute Alpenhiitten; — 2) westl. durch das Leiterthal nach Kals in Tirol (7—8 St.): (bis Kals markirt) man geht zum Leiterfatt und den wilden Schlund des Leiterthals aufwiivts entweder den Katzen- steig (fiir nicht ganz Schwindelfreie unangenehm, doch voll- kommen siclier, weil ervreitert; zu betreten), oder den weiteren Viehweg hinan zu den Leiterhutten. Nicht weit hinter den- selben miindet von S. der Peischlachbach in den Leiterbach. Von hier aus umziehen zwei Steige nach Kals den Kaarberg, der auf seiner nordlichen Seite fiihrt iiber das Bergerthdrl, 2649 m. der auf seiner siidl. liber das Peischlachthorl, 2503 m. beide Steige vereinigen sich im jenseitigen Kodnitzthale, welches nach Kals leitet. Genussreiche Detailansichten namentlich nach N. auf das Glocknergebirge. Beide Uebergange leicht. doch wird von Vielen der iiber, das Bergerthorl als der be- quemere vorgezogen; — 3) nordl. iiber das Hochthor, 2640 2 m, nach F us c h oder in die Rauris: zur sogen. Hipperkapelle ■ und dann den mit Wegweiserstangen versehenen Saumweg (sehf betreten) aufwarts zu einer Scharte des Heiligenbluter oder Rauriser Tauerns, dem Hochthor, 3 St. Von da entwedsr zum Rauriser Tauernhaus, 2 St., und durch das Rauristhal (B. 1.) nach Taxenbach. 7 St., an der Strasse von Salzburg nach Mitter- sill, od. iiber das Mittelthor (1. der Brennkogel) zum Fuscher- thorl (2 St.) u. dem Tauernhaus auf Ferleiten im Fuscherthal, 3 St.; von wo man in 5 St. Zeli ant See (B. 1.) erreicht. Der Weg in das Rauristhal bietet wenig Interessantes, desto schoner ist der Abstieg in das Fuscherthal, dessen Hintergrund hier seine ganze Schonheit entfaltet; — 4) iiber die Pfandlscharte nach Ferleiten im Fuscher- thale, 10 St. (bis zur Scharte gut markirt) man verfolgt den Weg zur Pasterze bis zur Wallnerhutte und steigt dann durch das Pfandlthal scharf aufwiirts zur Pfandlscharte, 2687.3 m (Gletscher; Aussicht ins Fuscherthal u. dariiber hinaus bis zu den Berchtesgadner Gebirgen), dann eine Zeit lang iiber Eis (Behutsamkeit nothvvendig), hierauf endlich steil abrvarts zur Tauernalpe u. nach Ferleiten. Dieser grossartige, nicht zu beschwerliche Uebergang bietet den Vor- theil, dass man von der Pasterze nicht wieder nach Heiligen- blut zuriickzukehren braucht, um in das Fuscherthal u. durch dasselbe in das Salzachthal zu gelangen, daher denn aucli Grossglockner. Saclisenburg (Mblltlial). III. 7. 183 derselbe allsommerlich von vielen Hunderten von Touristen hin n. her begangen wird; 5) tiber die Goldzechscharte, 2810 m, nach Gastein: durch das Thal der kleinen Fleiss empor, voriiber am ver- fallenen Erzpocher, 1857.6 m, 2 1 / 2 St., auf den Seebichl (Unter- kunftshaus der Sect. Klagenfurt des d. u. o. A V., 6 Betten) 2464 m, 2 St. n. beim Zirmsee voriiber zur Goldzechscharte lV.St., von wo man nach Kolmsaigum im Rauristhale (B. 1.) u. iiber die Pockhartscharte ins Nassfeld, u. von dort tiber BoCkstein nach Gastein gelangt. Beschwerlich, aber inter- essant, 10—12 St. Bergbesteigungen von Heiligenblut: 1) auf' den Brennkogel, 3015 m, leichte und lohnende Partie. Man erreicht dessen Spitze (u. kann theilweise reiten) in 5 St.: iiber den Ileiligenbluter Tauern. Die Aussichtist fiir die Glocknergruppe sehr instruktiv (das Fuscherthal, Moltthal, die Glocknergruppe, der Fuschereiskamm, das Wiesbachhorn f u. dariiber hinaus das Beckett des ZeUersees mit den dahinter auftauchenden Berchtes- gadner Gebirgen); — 2) auf den Hohenaar, 3260 m, 6—7 St. (bis auf den Seebichl markirt) iiber den Fleisser Tabor, bei der Anton i- kapelle vorbei, in die Kleine Fleiss zum alten Erzpocher, 1857.5 m, dann iiber den Seebichl (Unterkunftshaus der Sect. Klagenfurt des d. n. osterr. A. V., bequem mit Betten ein- gerichtet) 2164 m, 4 1 /, St. zum Zirmsee 2452.5 m u. auf die. Goldzeche, 2810 m. Yon hier auf die Wasserscheide zu einem scharfen Grat, dann fast eben bis zum „Stein am Mandel 11 , von wo man an der siidl. Abdachung des Kesselkopfs theils iiber Schneefelder mit oft 40° Steigung, ohne besondere Be- schwerde, zuletzt aber liber Gestein den Gipfel erreicht. Herr- licherBlick (auf den Glockner, das TViesbachhorn, die Spitzen bis zum Bafnereck, dariiber itinaus die Salzburgcr n. Obersteiennarker Alpen gegen S. die Kalkalpen der Reilte nacli); — 3) auf den Sonnblick, 3103 m (neu errichtete hochste meteorologische Beobachtungsstation Europas, trefflich wissen- schaftlich ausgestattet mit dem um 762 m auf Salzburger Seite tiefer liegenden Goldberg-Knappenhause bez. mit Kolm Saigum dureh Telephonleitung verbunden), 7—8 St. u. zwar wie bei Besteigung des Hochaar, zum Unterkunftshause am Seebichel, 4 x / 2 St. (am besten hier iibernachten) und dann auf gut markirtem Steig um das Goldzechhorndl herum und iiber den Klein-Fleiss-Gletscher hinauf auf den Grat u. zur Spitze, 3 St. (Eminenter Aussichtspunkt und nicht sehr be- schwerlich zu erreichen.) 4) auf den Grossglockner, 3797 m, 10—12 St. (wie alle 184 lil. 7. ■ Sacliseuburg (Molltlial.) Grossglockner. Gletschertouren nur mit Fiihrer zu machen). Man geht in die Leiter-Alpe 3 St., dann steii meist iiber Grasboden gegen den Leitergletscher und zuletzt sehrag hinauf zur neuen Salms- hiitte der Section Klagenfurt des d. u. o. A. V. am Fusse des Schicertkopf (Nachtlager fiir G Personen), 2805 m, 3 St. Der Leitergletscher wird durch einen Felsvorsprung, der sich von der steilen 'VVand des Hohenwartkopfes niedersenkt, in zwei Theile getheilt, zwischen ihm und der fast senkrec.kten Wand des Kellerberg’s steigt man an der Ostseite des Gletschers empor zur Hohemvarte, 3289.1 m, dem niedersten Punkte, zu welchem der eigentliche Glocknerkamm sich herabsenkt. Hier 1. ivestlich abbiegend gelangt man mit massigem Anstiege zur Adlerruhe, 3463 m, 3 St., alhvo sich die Erzherzog Johann- Hiitte des osterreichischen Alpen-Club (6 Betten, Plntz fiir 12 Per¬ sonen, jedoch feucht und schwer zu erwarmen. Grossartige Lage Und Aussicht nach beiden Seiten des Glocknerkammes, Pasterze 1500 m unten) befmdet und der Weg mit dem alten Weg« von Kals heraus zusammentrifft. Nun anfiinglich massig, dann steii u. steiler iiber Fini (stellemveise 40—50° Steigung) in welchen zuletzt hiiufig Stufen gehauen \verden miissen, wird der niedere Gipfel 3764 m erklommen. Ungleieh schivieriger ist die folgende Passage hiniiber zur 2. Spitze, nach der Sc-harte hin, die ca. 10 m unter dem kleinen u. ca. 40 m unter dem grossen Glockner liegend, beide verbindet. Liegt viel Sehnee, so ist dabei, wenn man sich nicht zu sehr der rechten Kante nahert, angeseilt wohl keine Gefahr verbunden; bei wenig Schneo ist die ca. 10 m lange, hochstens 30 cm breite Schneide mit grosster Vorsicht zu iiberschreiten. Man steigt also vom kleinen Glockner zur Scharte ah, iiberschreitet die- selbe indem ein Fiihrer zuerst iiber dieselbe geht und sich am anderen Ende aufstellt; an dem von diesem und dem nachfolgenden Fiihrer, welcher hiiben bleibL festgespanntem Seile lasst man sich ohne Gefahr hiniiber seilen, (1. unten 800 m tief der Teuschnitzgletscher, r. 1480 m der Pasterzen- gletscher) und erklimmt nun die hohere Spitze, 2 St. (Hier 2'/ 2 m hohes eisernes Kreuz vom osterr. A. C. zur Feier der silbernen Hochzeit des Kaisers von Oesterreich gewidmet). Die Aussicht vom Glockner ist eine un ermessliche, und wird nur durch die Sehkraft des Auges beschrankt, was besonders gegen NW. u. O. der Fali ist. Nach den tibrigen Gegenden der Windrose konnen folgende Punkte als Grenzen des sichtbaren Horizontes angesehen werden: die Steiner ■ (Sulz- baclier) AVpen uordostl. von Laibacli, der Triglaw, der karnische Alpen- zug, der MonteBnMo bei Verona, der Monte Adamello, die Berninagruppe der Rhatikon, Theile des bomisch-mahrischen Gebirges und der kleinen Pasterzentouren. Sachsenburg (MOIItbal), III. 7. 185 Karpathen *). Diejenigen, welche ihrcn Rilckweg in (las Fuscher- thal nehmen, kiinnen iiber die Scharte, den kleinen Glockner, Adlersruhe ' u. sodann iiber den sogen. Hofmannsweg direkt zum mittleren Pastersengletscher, 27,—3 St. vom Glockner- gipfel uncl von da in weiteren 5—6 St. iiber die Pfancllscharte nach Ferleiten in das Fuscherthal absteigen. Abstieg naeh Kals viel becjuemer, ohne die Seharte zwisehen Klein- und Grossgloekner weiter zu' beriihren, iiber den neuen Kaiser Gloknerweg zum Teischnitzgletscher n. zur Stiidlhiitte auf die Vanitscharte, 2800 m, u. durch das Kodnitsthal nach Kals, im Ganzen ca. 5 St.**) (Besteigung des Glockners nach dem Hof'mannsweg siehe Bergtoruen von der Pasterze). Bergtouren von der Pasterze (nur mit verlasslichen Fiihrern, Steigeisen u. Seil zu unternehmen): 1) Besteigung des F us cherkarko p fs, 3321 m, von der Hofmannshiltte in 3—4 St.: iiber die Gamsgrube, so dann iiber ein kleines steiles Schneefeld zu jenem in nord- ostl. Richtung sich hinziehenden Felsgrat, ivelchem entlang der Gipfei ohne Gefahr u. ohne grosse Miihe erreicht wird; Aussicht ganz hendich iiber die gesammte Glockner-, Venediger-, Rauriser Gebirgsgruppe, die nordl. Kalkalpen. Erste Besteigung durch Grafen von Nimpsch 1865. Damit auch die Besteigung des Sonnenwellecks (Sinnibelleck) 3266 m. zn verbinden, wenn man vom Fuscherkarkopf iiber einen 45 0 geneigten Schneekamm hinabsteigt zur Einsattlung, sodann iiber Fels, 1 St., zum Giptel. Der Abstieg kann zu obiger Einsattlung u. dann iiber 40—50° geneigten Schnee- hang zum Freivoandgletscher genommen werden. Aussicht vom Sonnenwelleck ahnlich der des Fuscherkarkopfs. Erste Ersteiger Joh. Stiidl u. Moritz Umlauf aus Prag 1871; — 2; Uebergang iiber die Fuscherkarscharte, 2876m, u. den Fuscherkargletscher in das Kaferthal nach Ferleiten ziemlich schvvierig durch die Zerkliiftung des Gletschers; — 3) Ubergang iiber die Bockkarscharte, 3500 m, den Bockkargletscher, den sog. „Hohen Gang“, den unteren Theil des Hochgrubergletschers iiber den Grashalden zur Judenalpe, od. bepuemer zur Vogalalpe u. nach Ferleiten; etwas beschvverlich; — *) Die Chromolithograpliie der Pemharfscheii Glocknerrandscliau im Gasthause desScliober in Heiligenblut. Das Original 17.5m iang und 2.5 m lioch im Rndolflnum zu Klagenfurt. **) S. darUber Amthor, Fiihrer ilurcli Tirol, 6. Aufl, S. 538 unter „Kals“. III. 7. Saclisenburg (Mollthal). Paste rzento uren. 4) Ersteigung des Mittleren und Klein en Baren- kopfs, 3366 m u. 3253 m von der Hofmannshtitte: iiber die Gamsgrube, Ueberqueren des vom Breitkopf kommenden Zuflusses der Pasterze u. den sanft gewolbten Fimriieken des Eisivandbiihels, dem entlang auf den Gipfel des Mitt¬ leren u. sodann Kleineren Bdrenkopfes, tvelche Exkursion aucb bis auf' den Gipfel des Grossen Bdrenkopfes, 3405 m ausgedehnt werden kann (5—6 St.). Interessante Tour tvegen der grossartigen Rundsioht iiber die machtigen rings- um lagernden Gletschermassen u. Eisspitzen; — 5) Ersteigung des Grossen Wiesbachhorns, 3577 m: iiber die Gamsgrube u. Bockkarscharte, dann iiber die Einsattlung nordwestl. der Hohen Docke hinab zum obersten Theile des Hochgrubergletschers, sodann hinab zum Abhange der Glockerin, unter deren Gipfel voriiber zu dem Auslaufer der Bratschenkopfe , auf die Wielinger- scharte, von welcher der etwa 24° geneigte Schneehang des Grossen Wiesbachhorns erklommen wird, 7—8 St., anstren- gende, jedoch sehr interessante Tour. Der Abstieg kann nach Kaprun, oder tiber den Bratschen- u. Teufels- muhlkees oder iiber den Hohen Gang nach Ferleiten ge- nommen werden; — 6) Uebergang iiber das Riffelthor, 3090 m, nach Kaprun-, grossartige, bei nothiger Vorsicht u. guten Fiihrern gefahrlose G1 e t s c h e r w a n d e r u n g : iiber die Gamsgrube zwischen dem Hohen Burgstall u. den Abhan- gen des Eisivandbiihels zum Riffelzufluss der Pasterze, iiber dessen muldenformige Ernsenkung zum flachen Sattel des Biffelthores, sodann iiber den massig geneigten, nur stellenweise von grossen Spalten durchsetzten Karlinger- gletseher, dessen Eisbruch man r. iiber dessen Seitemnoriine umgeht u. iiber dessen Endzunge man den Moserboden u. dieWasserfall alp e, resp. Kaprun (E.l.) erreicht, 10-11 St. 7) Uebergang iiber die Obere Oedenwinkelscharte, 3192 m, ztvischen Johannisberg u. der HohenBiffel , in das Stubachthal; schwierig u. nicht ungefiihrlich; steil iiber Firn u. Geroll zum Oedemcinkelgletscher u. iiber das Tauern- moos zur Hohenkampalpe. (Der Uebergang iiber die TJntere Oedenwinkelscharte ztvischen Johannisberg u. dem Eiskogele tvegen der furchtbar steil en u. briichigen Wande auf der Stubacher Seite tveder als Ab- noch Anstieg rathsam; als Anstieg von C. Hofmann u. Joh. Studi mit zvvei Kaiser Fiihrern im Jahhe 1869 ausgefuhrt); — 8) Besteigung des Johannisberger, 3475 m; sehr lohnend u. nicht schtvierig: quer iiber dem Mittleren Spital. Spital. III. S. 187 Pastersenboden in der Richtung zum Klemen Burgstatt Zwischen letzterem u. dem Glocknerkamm anf den Obersten Pastersenboden, sodann in nordwestl. Richtung auf die Spitze. Grossartige Aussicht liber die Pasterze, deren grandiose Umgebung ganz besonders imponirt, das Wiesbachhom u. den Glocknerkamm. die Raurisergruppe, die nordl. Kalk- alpen, die Venedigergruppe u. a. sichtbar, 5—6 St.; — 9) Ersteigung des Schneevoinkelkopfs, 3439 m; derselbe Weg. wie vorher; nur biegt man, am Obersten Pastersen¬ boden angelangt. in einem gegen den Johannisberg ge- richteten Bogen gegen den Schneewinkelkopf, u. erreicht den Glocknerkamm etwas unterhalb der Spitze des Schnee- winkelkopfs, den man langs der Firnschneide ohne Schwierig- keiten erreicht, 4—5 St. Der Abs ti e g kann nach Kals iiber den Lapenvitsgletscher, u. zwar anfangs liber steile Wande, schliesslich liber den massig geneigten, wenig zer- kliifleten Gletscher selbst genommen werden. Aussicht vom Schneewinkelkopf iihnlich jener des Johannisberges; nur gegen S., namentlich auf die Dolomite, freier u. um- fassender. Erste Ersteigung von C. Hofmann u. Joli. Stiidl im Jahre 1869; — 10) Ersteigung des Grossglockners, 3797 m, nur bei glin s tiger Beschaffenheit des iiusseren Glockner- kargletschers, wenn die vielen Kllifte noch nicht zu Tage getreten sind (was gewohnlich schon in der zweiten Halfte August der Fali ist), von der Hofmanns- (Johannis-) Hiitte in 4 1 /,—5V, St. liber den sogen. Hofmannsweg ohne grosse Schwierigkeiten auszuflihren; Schwindelfreiheit, Kraft u. Ausdauer jedoch unbedingt nothig: von der Hiitte quer liber den Mittleren Pastersenboden, sodann auf dem nicht sehr steilen ausseren GrlocknerkargletscTier im Zickzack empor zur Adlersruhe, wo sich der Heiligenbluter u. alte Kaiser Glocknervveg vereinigen. Zum ersten Male als Abstieg von C. Hofmann mit zwei Kaiser Ftilirern im Jahre 1869 aus- gefiihrt u. nach ihm benannt. III. 8. Spital. Spital*), 579.7 m, Marktflecken, 10 Min. vom Stations- platz entfernt, mit 1832 E. ( Heiss u. Pichler gut, Brauhaus Sorgo mit Garten), mit Post-, Telegraphenamt, Bezirkshaupt- *) Sage Nro. 81, 30 u. 57 (siehe Anhang II). 188 III. 8. Spital. Millstatter See. mannschaft, sehenswerthem Schloss (Burg) der Ftirsten Porzia (von aussen fast ganz mit Marm orarm at ur en und Arabesken iiberdeokt italienische Bauart, im Innern herrlich restaurirt mit einer Menge Biisten, Brnstbilder, kostbaren Roccocosachen, gegen Anmeldung beim Beschliesser zu sehen), hiibsch restaurirter Pfarrkirche; herrliche Lage des Orts: gegen S. Staffberggruppe mit dem Guldeck, nordostl. Mirnock, nordl. Millstatter alpe, nordwestl. Huhnersberg, westl. das untere Mollthal und seme Berge, in der Mitte des Thales der Danielsberg, der Kreutseck- u. Stellkopfijruppe, siidtvestl. in der Perne die Karawanken. Unterhalb Spital Miindung der Liser in die Drau. P a lir- gelegenheiten auf der Post (Postverbindungen s. III. 8. A. und III. 8. B.). Ausfliige von Spital: 1) nach Baldramsdorf (Richter gut) jenseits der Drau, 1 St., u. liber Gschiess, Lendorf, St. Peter in Holz zuriick mit Besuch der herrlich gelegenen Ruine Or ten burg*), zu- sammen 4 St.; — 2) liber Seebcich (Tiirkischroth - Farberei) zum Mill- stiittersee, entiveder nach der schiinen den Liserfluss ent- lang ziehenden Strasse, oder nach dem Lisersteig (ktirzerer interessanterer Weg bis Seebach durch Wald im linksseitigen oberen Gehange des Lisergraben) und nach Millstatt **), 2 1 /, St., sehr empfehlen swerthe Tour zu Wagen od. zu Fuss. Der Millstattersee iiberraschend schon gelegen; 3 St. lang, nicht breit, 'aber sehr tief, vorztigliche Lachsforellen. Hart an seinem nordl. Ufer liegt der Markt Millstatt, 752 m (Gasthaus Burgslaller, Defner, Bestaurant am See), 524 E., mit Post- u. Teleg.-Amt, k. k. Bezirksgericht, Domanenvenvaltung u. einstigem St. Georgen-Ritter-Stifte mit prachtvollem Kreuz- gang etc.), Seebad. Millstatt erfreut sich als Sommer- frischort schgn bedeutender Frequenz und gehiirt zu den besteingerichteten Badeorten des Landes. Von Millstatt Besteigung der Mil 1 stattera lpe, 2186.6 m, 3 St., bequem. Herrlicher Blick (auf (len Mill¬ stattersee, das Drauthal, von Kdlerberg bis Mollbrucken, einen Tlieil des Moltthals, den Reisskofd, Hohen Staff, und hinter diesem auf die kavnischen Alpen, auch in die ganze Kanninger Gegeml). Pracht- volle Hochebene, deren Boden buchstablich mit Granaten gopflastert ist. Abstieg iiber den nach N. ziehenden Alpenriicken (viele Hiitten), nach Buch bei Gmiind, 3 St., u. von da nach Gmiind, l /. St. (S. 190), od. ostlich nach Kanning, 2 St. — Wa!dweg nach Gmiind, 2‘/, St. — *) Sage Uro. 57. **) Sage Nro. 10, 39, 80, 84, 85 (s. Anhang II). Gmiind. Spital. lil. 8 . A. 189 Vom jenseitigen Seeufer ftihren mehrere Pfade liber den niederen Bergriicken ins Drauthal u. zuriick nach Spital; — S) auf das Guldeck*), 2139 m, 5—6 St.: siidl. zur Draubriicke, 1 j l St., dann den mittleren Weg r. bis zu dem 1. am Wege liegenden Bauernhause „Leitner“, 1 / l St. Hier beginnt man, den Weg nacli Baldramsdorf verlassend, zu steigen, und gelangt in 1 /, St. zum Bauer Mayr (Mar) u. zui Ruine Ortenburg, wo der Almweg anfangt, auf welcheni bequem in 27 2 — 3 St. zur Leitnerhiitte (r. oben vom Alpen- iveg), od. zrn Marhiitte (etwas hoher in einer Mulde liegend; in den Hiitten nothdiirftiges Naohtlager). Von den Hiitten anfanglich durch Alpenrosengestriippe, dann auf' grasigem Almboden in l'/ 4 —l 1 /. St. zur Spitze. Sehr lohnende Aussicht (auf clio Hohen Tauern, bis nach Tirol, auf die siidl. Ivalk- schrofen des Wischberg, Triglavgruppe, u. vor Ailem auf die nahe gegen- iibersteljende imposante Kalkmauer des Hohen StaffJ. Ab stieg der- selbe; ivill man Baldramsdorf beriihren, so biegt man bei der Ruine Ortenburg ab u. geht osti. hinab; von Baldramsdorf nach Spital, 1 St.; Fiihrer wtinschenswerth, in Spital oder Baldramsdorf zu erfragen. III. 8. A. Durcli das Lisertlial nacli Gmiind. (Zugleich Poststrasse iiher Eadstadt nacli Salzburg.) Postverbiiidung: im Sommer tiiglich, Einspiinner 3 Fl.. Doppelsjiiinuer 5 Fl. Von Spital fiihrt die bis Gmiind neu angelegte Salzburger S tr a s se unmittelbar am ungestiim dahinsturzenden Lieserflusse aufwarts durch den steilen Lisergraben, aus dem sie nach 7« St. gegeniiber der Rothfarberei Seebacll (hier Abztveigung der Strasse iiber eine eiserne Brucke iiber den Fluss nacli Millstatt) tritt. Eine Zeit iiber Felder mit schonen Anblicken 1. gegen das Gmeineck, 2494 m, r. gegen Tschirnek, Millstatteralpe und Mirnock gelangt man am Gasthause Grud voriiber bal d ivieder in das sich verengernde Tlial, an dessen gegeniiber liegender Lehne auf einem zum Flusse abstiirzeuden Felsen malerisch die Kirche u. das Pfarrdorf Lisereck thronen. Die Strasse iibersetzt \veiter zweimal die Biser mittelst eiserner Briicken, erreicht das einsame Gasthaus zum Steinbrucker 1. u. bald darauf wieder eine kleine Thahveitung, welche 1. hinauf einen Blick auf das Borf Trebesing und den Ostabfall des Gmeineck gestattet. Nach Uebersetzung des wilden Radlbaches und Passirung der sogen. Holle erscheiut zuerst das alte abgebrannte G mundnerschloss und bald auch das von Gebirgen umschlossene, an der Miindung der Malta in die Lieser liegende alterthiimliche Stadtchen Gmiind. das von Spital aus in 3—4 St. zu erreichen ist. ') Sage Nro. 31. 190 ]]I. S. A. Spital. Reisseck. Grniind ( 'Feldner, Lax, Kohlmaier, Post [s. Anz. f. Tour.], wo auch Fahrgelegenheiten, Bicrhaus Wallner), 732 m, Stadtchen mit 763 E., Post, Telegraphenamt, Bezirksgericht u. Steueramt, neuem Sehloss der Grafen von Lodron am Markte, pittoresker Schlossruine iiber der Stadt, in sehr schoner Lage ; hochst an- ziehender Punkt die B r ti e k e iiber die Malta mit reizendem Einblicke in das Maltathal und auf die im Hintergrunde liegenden Hochspitzen. (Fiihrer siehe Malta-Thal.) Ausfliige u. Bergbesteigungen tou Grinilnd aus: 1) auf Fussweg am 1. Liserufer hoch oben in der Berg- lehne iiber Treffling na.ch MUlstatt, 4 St.; — 2) interessante Tour in den Radlgraben zum R e i s s- eggersee, 5 St. (s. unter 4); — 3) Besteigung des Schirneck, bequem u. sehr lohnend; 5 St.; — 4) Besteigung des nordwestl. sieh erhebenden Beisseck, 2959 m, auf der alten Strasse gegen Spital zuriick nach Radi und rechts in den Radlgraben hinein zum Radlbad, 1 St., dann weiter auf fast durchvveg fahrbarem Weg, voriiber an den Malteinerhutten, l 1 / i St., zur Rubenthalerhutte, und zum Jagerhaus, 1 St. (hier Nachtlager); von da iiber Alpenboden steil aufwarts zur HalterMitie (zum Uebernachten nicht ge- eignet), und zu den in wildester Umrandung gelegenen zwei Reissegger - Seen, 3 St. Nun hinan zur „kalten Herberg- scharte“; an der Siidseite des grossen Reisseck, 1 St., u. nach der Schneide auf dessen Spitze, 1 St. Eventuell kann etwas zuriick vom Jagerhause iiber die steile Schivend auch das kletne Reisseck, 2916 m, 5V 2 St., und von diesem mittelst Passirung einer schivierigen Scharte das grosse-Reisseck, 3 / 4 St., erstiegen werden. Aussicht sehr lohnend: auf den osti. Theil der Tauern bis zum Glockner, nach S. Dolomite u. Kalk- alpen; grossartige nachste Umgebung (S. 160). — Abstieg auch insMollthal, u. zwar auf dem siidl. abfallenden C4rate zuriick zur „kalten Herbergscharte 11 u. nicht sehr besclrvrer- lich iiber Alpenboden r. voriiber am Schwa,rsen See zur Schaf- hiitte, u. von dieser entweder iiber den „Gasrucken“ (be- schwerlicher, nur fiir Schivindelfreie gangbarer Steig, unter- lialb prachtvoller Wasserfall aus der oberen in die untere Thalstufe, an 60—80 m hoch und 20—30 m breit, gespalten herabstiirzend), od. auf dem ungefahrlichen Troier (Viehweg) in die untere Thalstufe des Riickengrabens und zur unteren Alpe, von hier an der 1. Thalwand hinaus nach Zandlach, und hinab nach Kolbmits ins Mollthal (S. 160), 6 St., — od. Maltathal. Spital. III. 8. A. 1. 191 b) vom schwarzen See hinauf zum nahen Mtihldorferschartl durch maohtiges Steingeblocke (unangenehm zu steigen), da- selbst praohtvolle Bergkrystalle, siidl. liinab zu den beiden nahe iiber einander liegenden sclionen Miihldorfer Seen, iiber Rasen in die untere Thalstufe (mehr 1. lialten wegen der Wande), in die Muhldorferalpe, 3St.,.u. von hier nicht durch die sehr beschvverlich zu begehende Thalsehlucht hinaus, sondern r. auf Steig wieder hinauf in 1 / 2 St. zu Bergiviesen und iiber diese 1. hinab (in der Wiese Quelle) zum Weg, V 4 St. und nun tort 1. hinab zur Geioerkschaft Miihldorf 3 / 4 St., Milhl- dorf, '/ 4 St., u. auf der Hauptstrasse thalaus nach Pattendorf, v 4 St. u. iiber Mollbriicken nach Station Sachsenburg 40 Min.) (III. 7.) Man kann aueh unter den Seen viel kiirzer durch das „Goasele“ (ohne Fiihrer nicht zu finden) in die Goriacher- alpe, l 3 / 4 St., und von dort hinab nach PattendorfV/ 2 St., gelangen. Von Gmiind aus stehen uns zivei grossere To ur e n offen, die eine durch das Thal der Milita (III. 8. A. 1.), die andere durch das der obe r en L is er, durch we!ches die Post- strasse iiber den Katschberg u. Radstadter Tauern nach Salzburg fiihrt (III. 8. A. 2.). Die erstere', zugleich als Verbindungslinie mit dem Grossarlthal, Gastein, dem Malnitz- u. Mollthal (ftir Fussganger) dienende, ist die in t er e s san t ere, ja eine der lohnendsten, da das Maltathal ein Thal hoch alpinen Charakters, das mit einer Pilile leider nocli zu wenig beachteter Naturschonheiten ausgestattet ist. III. 8. A. 1. Das Maltathal.*) (ZugleichUebergang nacli Gastoin, Huttsclilag, E. 1., Obervellacli, S. 102, Eennweg, S. 202.) Fahrgelegenheiten nacli Maltein, 1 St., od. Brandstatfc, l l /2 St., in Gmiind zu haben (weiter alsBrandstattroicht derFahnveg nicht); Proviant auf l l h —2 Tage mitznnehmen, da bei Touren nacli Gastein, Malnitz, Ober- vellach etc. in Semihiitten ubernachtet \verden muss. Ant. Fiihrer: Johann Fercher in Obermalta, Josef Fercher in Malta, Johann Klampferer in Malta, Georg Karner auf der Brandstatt. Touren-Tarif: 1. von Maltein oder Brandstatt zu blauen Tumpf und zuriick t Fl. 50 Kr.; 2. in den Gossgraben zum Ztvillingsfall und zuriick t Fl. 50 Kr.; 3. auf das Faschaunerthdrl Va Tag 1 Fl. 50 Kr.; 4. auf das Keitereck (Faschaun) den Schober oder Sonnbiick 5 Fl.; 5. auf den Hafner 0 Fl.; 0. ant die Hochalpenspitze iiber Hochalm und zuriick 8 Fl.; 7. ins Elend und zuriick 5 Fl.: 8. auf das Sclnvarzhom im Elend und zuriick 10 Fl.; 9. ant den Ankogel und zuriick ins Elend 10 Fl.; 10. auf den Ankogel mit Abstieg nacli Gastein oder Malnitz 13 Fl.; 11. iiber das Grosselend nach Malnitz *) Sage Nro. 9, 10, 80 (s. Anltang II). 192 111. 8. A. 1. Spital. Maltathal. 10 Fl.; 12. liber das Klein-Elend nacli Gastein 10 Fl.; IB) liber die Arl- scliarte nach Huttschlag 9 Fl.; 14. dieselbe Tour bis St. Johann im Pongau 18 Fl.; 15. durch den Gossgraben tibers Kapponigschartl nach Obervellach 8 Fl.; IG. durch den Gossgraben iibers Dossnerschartl nach Malnitz 9 Fl.; 17. durch den Gossgraben auf das Sauleck 10 Fl.; 18. durcli den Gossgraben auf das Beisšeck 7 Fl.; 19) auf den Bartlmann oder AVinkelspitz 4 Fl. {Bei den Touren ad 4 und 5 mit dem Abstiege nach Polhi oder Renmveg um 2 Fl. inehr). Die Flihrer liaben sicli selbst zn verpflegen und bis 8 Kilo Gepack zu tragen. Das Malthal, ivelches seine breite Basis in NW. an der Tauernkette u. seine Spitze im SO. bei Gmiind hat, wird in das untere (eigentliche) Maltathal, das sich 1 / i St. breit 3 St. aufwiirts erstreckt u. in das obere od. den Malta- graben getheilt, der 7—8 St. bis an die Gletscher des Gross- u. Kleinelend reicht. Durch den Zug der Hoch- alpenspitze, 3355 m, wird ausserdem noch der Maltagraben von dem siidl. Gossgraben geschieden. Die das Thal um- stelienden Berge haben ihren Mittelpunkt im Ankogel, von wo zwei Ketten abgehen: a) iiber N. nach O.: Faschnock, 2956 m, Tischelkar, 3008 m, Stehmandkar, 2876.3 m, Ari- scharte, 2304.5 m, Marchkarspitze, 2817.2 m, Kaiserkopf Lausennock . Hafner spitze, 3029.5 m, Sonnblick, 3025.2 m, Schober. Faschaunernock, 2785.3 m, Stubeneek, 2227.7 m, (letzterer oberhalb Maltein); b) nach S. : Thorl-, Kdlberspitz, 2934.3 m, Hochalpenspitze, 3360.3 m, Sauleck, 3080.5 m.Dossener- thorl, 2661.6 m (Malnitzscharte), Kl.Gossachspitze, 2920 m, 1. u. 2. Pfaffenbergnock, die das Kapmigthdrl (Vellachschartl), 2661.4 m, in die Mitte nehmen, Dristenspitze, 2927 m, (Melcherspitze), die drei Zwenbergernocks, (der osti. Zauberkogel, 2889.9 m), Reiss- eck, 2959 m, welcher, die Grenze gegen den Radlgraben bildend, liber die Dornbacheralpe, 2408.4 m, mit dem Hattenberg oberhalb Gmlind zu Thale geht. Ein Theil des Gossgrabens u. der hinterste Theil des Maltagrabens sind grossartig vergletschert (6000 Joch Almboden mit £is bedeckt); neben den Gletschermassen an der Hochalpenspitze finden wir Eisfelder um den Ankogel, Faschnock. die Marchkarspitze, den Hafner, unter dem Schwarzhorn u. Zauberkogel. Einen b e- sonderenReizverleihen dem Maltathal die Wasser- falle, deren man vom Weg aus 29 erblicken kann, derer gar nicht zu gedenken, die abseits gelegen, Falle, die a n Schlinheit die aller iibrigen Alpenthaler Iiber- bieten: 1) Der Fali der Feistritz in einerSchlueht beim gleichnamigen Dorfe, aber scliwer znganglicli ; 2) der raketensprnliende Fallbach, 150 m lioch, leicbt znganglicli;' :1) (ler unterste Gossfall, leiclit zugiinglich; 4) der obere Fali des Gossbacbs mit Prachtscenerie, leiclit zuganglich am Weg in den Gossgraben; 5) der Schaumfall; 6) der UitterahnfaU; 7) die ZwillingsfaUe, Prachtfalle im Gossgraben, alle znganglicli; 8) der scliwache, aber selu- liolie u. durcli seine Felsenpartien ansgezeichnete Schleier- od. Assnigfall im Maltagraben ; 10) die Kaskaden der Malta am „Hoben Maltatlial. Spital. III. 8. A. 1. 103 Pteg“; 11) der Mollnigfall am „Hoclisteg“; 12) der DreifaUigkeitsfall liinter dem r Hochsteg“; 13) der Rosstumpf\ ein Fali der Malta miter der Veiti- baueralm; 14) der liolie PunschfaU; 15) der Maltafall bei der „Hohen Briicke“; 16) der Maralpenhachfall in der Schonan; 17) der Hochalm- bachfall; 18) der MaUafall beini Blauen Tuwpf“: 10) der Wasserfall hinter dem Pflocksteg; 20) der Fali des Preimlbachs jenseits der Lang- wand; 21) die Kaskaden der Malta hinter der Adambaueralm; 22) der schone n. grosse Wasserfall, liber dessen Abflnss der Steig z ur Wastl- baveralm fiihrt; 2:1) n. 24) die sohonen Falle jenseits der Malta in der Wastlbaueralm; 25) der Kolmfall bei der \\'astlbauerhiitte; 26) der Fali des Brunnkarbachs gegeniiber der IVastlbaurlnitte; 27) die zwei pra-cli- tigen Fiille ober der Enzianh/iitte; 28) der Fali des Kleinelmdbachs am Eisenriegel; 20) der AVasserfall des Fallbachs im grossen Eleml. Auch an Hochalpenseen hat das Maltathal keinen Mange], es zahlt deren acht: 1) Der Treakasee, mit Oosserst \vilder Felsenum- gebung: 2) der See in der oberen UlrichJaueralrn. beide im Gosegraben; 3) der Untere n. 4) der Obere grosse Mollnigsee, 2650 m hoclj im Malta- ■graben: 5) u. 6) die zwei Seen in der Hochalm; 7) n. 8) die Elendse&n im Gebiete des grossen Elend; die letzteren vier mir selir kurze Zeit, manclies Jalir gar nicht eisfrei, der Schivarzhornšee. Prachtvoll sind ferner die Alpenmahder u. Weiden des Thales, weit u. breit wegen ihrer Pflanzenfiille gepriesen. Wir durehschreiten das Maltathal im eigentliohen Sinne (s. oben) von Gmund bis zum Pflilgelhof, 3 St., auf' gutem Pahr- ivege. Reicher Getreidebau im Thale u. an den sonnigen Hiingen [Maltaberg], freundliclie Gehofle sind uns dabei zur Seite, dariiber bedeckt Hoohwald u. Alpenweide die Berghiihen, wohl noch hier u. da iiberragt von ernsten kahlen Pelswanden. Vorziiglich reizend blickt von der siidl. Thalwand das Jagdschloss Dornbach (hiibseher Ausflug von Gmund iiber Pischertretten °/ 4 St.) herab, umgeben von stattlichen Bauernliiifen u. priichtigen Baunigruppen Als das miichtigste Haupt ragt der Hohe Sonnblick im Hinter- grunde auf, u. die Sclmeefelder unterhalb seiner Spitze beweisen. dass ihm der Name eines ho h en' Berges nicht blos relativ ge- biihrt. Der erste Ort, den wir erreichen, ist Hilpersdorfauen. 1 St., dann konunt Malta od. Mal tein*), l 1 /, St., 883 in, 269 E., mit Pfarrkirche (Gasthaus des Homann beim Moschl gut; hier auch die vorangefiihrten P ii h r e r zu bestellen; vom Pfarrhause sieht man den hochsten Punkt der Hochalpenspitze). Ausfliige von Maltein auf das Pascliaunerthorl, 3 St., mit praclitvoller Aussicht auf die Hochalpenspitzgruppe — iiber die Malteinalpe etc. nach St. Peter im Katschthal (S. 202). Von Malta zieht der Weg etwas abwarts nach Feistritz, dann lange eben durch Auen (rechts die Roderwand), endlich iiber die Malta u. den Gossbach zum Pflilgelhof, (ansehnlicher Bau *) Sage Nro. 21e, 80 n. 111 (s. Anhang II). Amthor-Jabornegg, Karntnerfiilirer. 3. Aufl. 13 194 111. 8. A. 1. Spital. Maltatlial. unter Linden, wo auch Erfrischungen zu haben), 841.7 m, 1 St. Hier verengt sioh das Maltathal, u. es tritt das Hochgebirge in ■ seine Rechte (L Gossfall, r. Fallbach, 150 m hoch aus der Perschitzalpe kommend. Ausfliige n. Uebergiinge von Pfliigelliof: 1) nordlich den Fallbach aufvvarts auf die herrliche Per¬ schitzalpe u. Hofalpe, 3 St., prachtvoller Blick vom Thorl (Faschaimerthorl) auf die Hochaipenspitzgruppe, den Goss- graben ete. *); — 2) auf den Faschaunernock**) iiber die Perschitzalpe, 6 St.; — 3) westlich durch den G o ssgrab en***); a) iiber das Dbssenerthorl nach Malnitz u. Obervellach, 12—13 St.; — b) iiber das Kaponigthdrl nach Obervellach, 14 St.; — c) auf das Sauleck, 3080 m, 8—9 St. u. zw. vom Pflugelhof zuriick nach Koschach, 1 / i St., eventuell von Malta nur bis dahin dann liber die Goss u. gleich iinks zu dem hiibschen unteren Goss- u. Barenthalfdllen nach dem linksufrigen Steige u. bis zur oberen Briicke 3 / 4 St. u. beim letzten Bauern voriiber zum Jagerhaus in der Kohlmeieralm 1 St. (Unterwegs Treska u. Ritteralpe-Fall. Von hier meist durch Wald zum Zwillings- fall u. fort auf Alpenweg in die hohere Thalstufe einen engen ivaldigen Graben aufivarts zur Tomanbauerhiitte, 2 1 / 2 St.; — ad a am besten hier iibernachten und morgens den Bacil entlang aufwarts u. auf geringen Steig iiber Alpenboden steil zum obersten Kar (prachtvoller Anblick auf den ganzen Graben u. Hochalpenspitze) u. immer steiler iiber Geroll u. Schneefelder. (Wenn hart gefroren Stufenhauen, Steigeisen anlegen) zum engen Felsthor auf der Scharte 266*1 m, 4 1 /, St., iiber Schnee u. Fels- blocke hinab zum Dossnersee u. auf "Alpenweg ins Malnitzthal, 4V 2 St. (S. 164); — ad b von der Tomanbauerhiitte links steil aufwarts iiber Alpenboden und zuletzt iiber Gestein und zeitweilig Schnee be- sclnverlich, zum Kapponigthorl, 2661.4 m, 4 St. hinab zum Pfaffenbergersee und durch den ivilden Kaponig-Graben (Wild- bachrerbauungen) nach Obervellach, 5 St. (S. 162); — ad c wie ad a auf die Dossnerscharte, 4 1 /,, Št. u. jenseits derselben rechts hinauf zur Spitze 2 St., (man kann zwar auch aus dem obersten Gosskar vor der Scharten den Anstieg machen, jedoch ist derselbe viel beschiverlicher.) *) Panorama s. Alpenfreond Bd. III. S. 256. **) Sage Nro. 21e (s. Anhang II.) ’**) Sage Nro. 84 (s. Anhang II.) Maltathal. Spital. 111. K. A. 1. 105 Hinter dem Pfltigelhof hort dei' Falirweg auf, und man ge- langt nach Ueberschreiten der Malta zur Brandstatt, einem Weiler, in dessen Nahe man bald den herrliehen Schleierfall, r., gewahr wird, der von der nordl. Thalwand aus bedentender Hohe in zwei Silberfaden herabflattert, um, in Wasserstaue ge lost, in der Luft zu verfliiehtigen. Bald darauf bei der Faller- hutte zweigt links der roth markirte Touristensteig ab, der zu den Fallertiimpfen fiihrt, dann dureli Wald wieder zum Weg und durch Wald und liber Wiesengrund, an den Niederalpen vor- bei zum „Hohen Steg as obere liesertlial. (Zugleich Poststrasse iiber den Ivatschberg zum Radstadter Tauern, E. 2., u. Uebergiinge ins Maltathal, S. 191, Kanning, S. 204, Rei¬ ch en au, S. 136, Rade n tli ei n, S. 143.) Von Gmiind zieht sich die Reichsstrasse nordl. gegen das Katschthal, um am Katschbergsattel das Kronland Salzburg zu erreichen. An der grossen ausser Betrieb stehenden Gewerk- schaft am Kreuzbuchl, 10 Min., voriiber gelangt man nach Eisentratten, 35 Min. (Mullerviirth), wo von SO. der Nornig- graben miindet. Durch den Norniggraben Uebergang nach Kanning u. Badenthein, 8 St., bequem, aber nicht lohnend (S. 204). 3 / 4 Stunde weiter an der Sti-asse liegt der Pfarrort Leoben, 88 E., an der Ausmlindung des aus der Stangalpengruppe kommenden Leobengrabens, in dessen Hintergrunde das alpine Karlbad. 200 III. 8. A. 2. Spital. Oberes Liesertlial. Ausfliige voh Leoben: 1) ins Kar lb a d, 5 St., auf gut erhaltenem, aber wenig Abtvechslimg bietenden Weg durch den Leobengraben. Das Karlbad, ciroa 1700 m, in einem nordlichen Seitengraben des Leobengrabens, an der Holzgrenze am Pusse des Konig- stuhls, 2331.1 m, gelegen, wird nur von Landleuten besuoht n. besteht eigentlich nur aus einer einfachen besseren Senn- hiitte mit untermauertem Zubaue, mit Schlafkammern fiir Badegaste; gebadet wird in ausgehohlten Baumstammen, in welchen das Quellwasser mittelst gliiliend gemachten Steinen (quarziges Konglomerat init thonigem Bindemittel) erhit.zt, u. welchem Verfahren die vorziigliche Heihvirkung zugesohrieben wird. Touren von Karlbad: 1) Besteigung des KonigstulllSj 2331.1 m, sehr leiebt: vom Badehaus steil ttber steinige Triften aufwarts, l ! / 2 St., zn einer kleinen Hochebene, von weleher nur noch wenige Schritte auf den Gipfel sind. Der hochste, kaum ein paar IJMeter umfassende Gipfel, die dreifache, durch einge- schlagene Holzpflocke markirte Landergrenze von Salzburg, Steierinark u. Karnten, fallt auf der Nordseite schroff und tvild in die Koth- und Rosenikalpe ab, in welch ersterer hinterstem Winkel, im sogen. „ Verborgenen Thal“, die durch Sagen beriichtigte „Freimannsgrube“ liegt, wahrend jen- seits der Rothalpe der Stangnock, 2309.3 m, seine „Schwarze Wand“. beim Volke die „W&iische Kraxen“ gen., in wilder Schrofflieit zum Himmel liebt. Herrliche Rundschau (.i la der Gipfel so glucklich situirt ist, uass man ausser einem grossen Theile der Centralalpen auch seh<5ne Partien der nordl. u. sudl. Kalk- alpen in den Gesichtskreis bekommt; am fesselndsten ist das Bild im W.: rviilirend nacli ailen iibrigen Weltgegenden, hoclistens im N. der Dachstein angenommen, gletsclierlose Holien ims zugekehrt sind, erscldiesst sich dort dem Beschauer die Gletscherwelt in ihrer vollen Pracht. Da liegt ausgebreitet der Gross- n. KMnelendgletscher, iiber- ragt von den Korvpliaen des Malta- u. Pollathales, der Rochalvm- spitze dem Ankogd, SaulecM, Reisseck, Hafner u. Sonnblick 11 ). Del’ Konigstuhl ist von dem wegen seiner Pflanzenahdrucke be- kannten Stangnock nur durch einen Sattel getrennt, iiber welchen man ins siidl. gelegene Stangevfeld (Bergbau auf Steinkohlen, Anthracit, welcher zu den Schmelzvrerken nach Turrach geliefert wird), auch Stangalpe genannt, u. ins Karl¬ bad, iy 8 St., gelangt, Bin anderer Abstieg kann in kaum 3 St. durch den Predlitsgraben nach Turrach (S. 140), ein iveiterer durch das Heiligenbach- u. Eisenihal od. durch die Rosenikalpe nach der Kremsalpe, da wie dort 2V 2 —3 St., gemacht tverden; — Oberes Liesertlial. Spital. III. 8. A. 2. 201 2) Uebergang nach Reichenau (S. 136): liber die wiesenreichen Siidwestgehange des Rothkogel in die Rosen- gartlalpe, V/ 2 St., u. von dort durch den Winkel Reichenau auf gebahntem Wege in 4 St. nach Reichenau; — 3) Uebergang in die Innere Krems: auf' Steig den Graben aufwarts zum Friesenhalssee u. durch die Saureck- alm hinab nach Krems, 37 2 St., — oder jenseits des Grabens hinauf zur Zechnerhohe u. durch die Kalktvande des Eisen- tliales (bedenldicher Gaissteig, jedoch hochstens 10 Min. dauernd), bei zwei verlassenen Knappenstuben voriiber, zu den Heiligenbacher Alpenhiitten, l‘/ 4 St., u. dann dem Bach entlang m l 3 / 4 St. in die Innere Krems (s. u.); — 2) in die Grundalpe, 1610.8 m, hinaus in den Leobeh- graben, 3 / 4 St., u. durch den Hauptgraben aufwarts in die Alm mit stattl. Gebauden, 1 St.; der Bergkessel „Gnmd“ genannt (ehemals k. k. Gestiits-AIpe) ist vom Schiestelnock, 2209 m, Pfannock, 2247 m, u Malnock, 2215 m, umgeben, welche, tvie der 1. liegende Klomnock, 2326 p, leicht zu ersteigen sind. — Von hier Uebergang 1) iiber die Schiestelscharte nach Reichenau (S. 136), 4‘/ 2 St. 2) iiber den Kaningerbock, 1 St., u. die Langalm nach Kanning, 3 St., u. Radenthein (S. 143), 1 St., 3) iiber die Osivalderscharte, 1 */ 2 St., nach St. Osicald l 1 /* St., u. KleinkircMieim (S. 142), 1 St. Auf der Reichsstrasse weiter erreicht man in 3 / i St. den Ort Kremsbriicken, 952 m, 155 E (Gasthaus des Genser gut; ein alterthiimliches hohes Haus, einstmaliges Zollgebaude), wo der romantische Kremsgraben miindet. Von Kremsbriicken Besteigung des Kiinigstuhls: in den Kremsgraben, durch die Vorderkrems zur Kremsalpe, 1459.7 m, 2*/ 2 St. (Kirche, Pfarr-, Schul- u. Wirthshaus, u. einige Alpenhiitten u. Ivnappenhauser; Eisenbergbau; in der Kirche ein Wandgemalde aus dem Jahre 1587, den Grafen Aschauer vorstellend); von dort liber den Stubennock (Bergbau auf Brauneisenstein), Saureck u. Friesenhalsnock, dann am Friesenhalssee voriiber durch eine Hochmulde zur Spitze, 37 2 St.; Aufstieg weniger bequem; wie vom Karlbade (S. 200). Von Kremsbriicken ab steigt die Strasse bedeutend an u. erreicht mit der Serpentine am Rauchenkatsch (alte Ruine) 1 / t St., das eigentliche Katschthal, in dem man last eben in 3 / 4 St. die Poststation Renniveg, 1133 m, 226 E. (Gasthaus zur Post sehr gut, aucli Fiihrer zu erfragen), erreicht. 202 lil. 8 . A. 2. Spital. Oberes Lieserthal. Yon Rennweg durch die Lausnitz in das Bundschuh- thal, 3 St., u, durch dasselbe nach Tamsiveg im Murthal, weitere 3 St. Von da ab zieht die Poststrasse nordostl. liber den Katscll- bergsattel, 1645.8 m (schoner Blick auf das obere Lieserthal, s. unten, u. einen Theil Limgau’s), zur nachsten, bereits salz- burgischen Poststatiu St. Michael (E. 2). — Das obere Lieser¬ thal; auch Poli a thal genannt, aber biegt bei dem 1 / i St. ent- fernten Pfarrdorf St. Peter, 1238.4 m, 191 E., nordwestl. ab u. zieht sich bis zum Hafnergletscher in einer Lange von 5—6 St. gegen SW. durch den Sonnblick, Schobernock, Melcherreisig u. FlascKaun vom Maltathale, u. gegen NO. durch die, zum Katsch- bergsattel mit dem Minsfeldeck, Tarzspitz, Steinicandeck u. Kareck schnell abfallende Centralkette vom hintersten Murthale (Murwinkel) getrennt, voli nicht beschwerlicher, schoner Berg- touren (Behutsamkeit sollen jedoch alle Bergbesteigungen daselbst wegen der iiberall entsetzlich steilen Bergmahder erfordern; daher Steigeisen mitzunehmen). Bergtouren von Reninveg: 1) auf den liohen Štern (Sterneck)*), 2469 m, u. Wand- spitz, 2540 m, 4—5 St., nach St. Peter, */* St., u. steil zum Bauer Peitler u. dessen Alpenhiitte, iy 4 St., von dort zuerst auf Waldweg, dann 1. hinauf liber Mahwiesen zur Schneide, 3 l i St., u. an derselben fort zuletzt sehr steil zum Gipfel des Štern, dann hinab 10 Min. zum Schartl zwischen Wcnfsbach u. Lasirngraben u. jenseits hinauf :i / 4 St. auf den Wandspits. Grossartige Aus sicht. Abstieg entweder liber die T Voifs- bachalpe nach St. Peter, 3’/, St., oder fiber das Thbrl in die Faschaunalpe u. nach Maltein, 5 St. (S. 193); — 2) liber den Štern, die Wandspitze, auf den Faschauner- nock, 7 St., vom Wandspitz weg sehr beschwerlich; — 3) auf die Hafncrspitze (besser vom Maltathal aus, S. 196): liber Gries, PSlla in 4 1 /,—5 St. zur Lanischochsenhutte, ca. 1800 m (hier nothdiirftig zu libernachten, Heulager, Be- steigung des Minsfeldeck, 2652 m, in 2 1 /, St., nicht beschwer- lich**); von da an der Sclmarzen Wand voriiber fortwahrend zwischen Geroll, Blocken u. Steinplatten in 4 St. auf die kleine Hafnerscharte, nicht ungefahrlich (auf der Scharte vorzliglicher *) Seltene Alpenflora: Draba Pacheri, Gentiana nana u. postrata, Pedi- cularis Partenschlagii (Pedicularis SArten) besonders gegen die Wolfsbacli- alpe, Delpliinium alpinum selten. Interessante Kafer, namentlich Nebrien u. Cychrus angustatus. **) Fundort von Eritrichium naniun, Saxifraga planifolia, Oxytropis triflora, Piiaca oroboides. Millstatt, Kanning. Spital. 111. S. B. 203 Blick auf die Hochalpenspitzgmppe, den Ankogel etc.), u. in vveitem l l / a St., mit Umgehung der Siidseite, iiber einen nach NO. bis zur Spitze aufsteigenden Orat (Schwindelfreiheit un- bedingt erforderlich) zur Spitze. Prachtige Aussicbt (auf die salzburgischen u. baverischen Alpen. Vatzmanv. Tdnriengebirge. Hochgolling, Dachstein; vollkoinmener Ueberblick des ndrdl. Hochalpen- spitsgletschers u. AnkogelsJ. Abstieg in das Maltathal zur Mar- alpenhutte , l l / a St., von da zur Trazhutte ebenfalls V/ 2 St., nach Malta, 3 St.. Gmiind, 2 St. — 4) aufs Kareck, 2478 m, leicht u. sehr lohnend, u. zwar: von Bennweg entvveder auf den Katschbergsattel nach der Reichsstrasse, 2 St., dann 1. hinauf iiber Wiesen aufs Tschanek, 2014 m, l 1 /, St., u. westlich fort ansteigend zur Spitze. 2 St., oder direkt iiber Saraberg oder Zenaiscilk, jedoch sehr steil, in 4 St. — •5) durch den Lausnitzgraben ins Lungau, 4 1 /.,—5 St., u. zwar: etwas stidlich von Bemuveg iiber Aschbach u. Franken- berg in den Lausnitzgraben u. massig ansteigend zur Lausnits- hohe, 2 St., dann durch den Margarethengraben hinab nach St. Margarethen, \% St., St Michael, l l / 2 St. (Vom Eben- wald lohnender Abstecher zuin salblingreichen Lausnitzersee, dessen Ausfluss in das Bmidschuhthat geht, 3 / 4 St., u. even- tuell weiter zum Atzensbergerseq, 1 / 2 St.) — lil. 8. 15. Ton Spital iiber Millstatt nach VillUcli u. in die Reichenau. (Zugleich Uebergang nach Karlbad, S. 200, Beiclienau, S. 136.) PoNtverbindiini?: taglich mit Omnibus in 1 1 , St. Eiiispiinner 2F1.50Kr. bis 3 Fl. Die Fahrstrasse nach Millstatt biegt von der nach Salzburg fuhrenden Reichsstrasse 3 / 4 St. von Spital, nach r. (osti.) bei Seebach mittelst einer eisernen Briicke iiber den Liserfluss ab, u. erreicht unterhalb Techendorf (Badhausrestauration) das Ge- lande des schonen Millstattersees (S. 188). um in reichster Ab- wechslung nahe an 3 St. hart am steilen Ufer desselben zu bleiben (Fussganger gehen von Spital nach Millstatt viel kiirzer noch den romantischen Liesersteig nach Seebach etc., oder auch iiber St. Wolfgang zum See, von wo sie sich per Kahn titier- setzen lassen). Sie beriihrt Millstatt, 1V 2 St. (S. 188) hier- auf Dobriach, Pfarrort mit 189 K, 2 St., verliisst kurz da- rauf den See und fiihrt neben dem Dobriacher Bacile nach Radenthein, 738.4 m. (MarioirtK), Pfarrdorf mit 176 E. und ehemaligen Eisentverken, 1 St. Ton Radenthein nordl. liegt die alpenreiche Kaninger- gegend, rings von 2000—2300 m hohen Bergen umschlossen, 204 III. 8. B. Spital. Ausfliige von Kaiming. aus welchen sicli der wasserreiche Kariingerbach durch eine unzugangliche Schlucht Balm bricht, um bald darauf, vereinigt mit dem Dboriacher Bache, dem Millstattersee zuzueilen. Die Randgebirge desselben bilden im aussersten N. der Klomnock ober St. Oswald, 2325.4 m, von ivelchem zwei Arme bogen- formig ausgehen: der eine nach SW. mit dem Mahlnock und der Langalpe, der im Priedriefnock, 1955.6 m, gerade ober Radenthein, seinen Schlussstein findet; der andere, der eines- theils mit dem Pfannnock, 2246 m, Plattnock u. Braunnock die Kaningergegend vom Leobengraben (S. 200), anderntheils mit dem Steleck, 2172.7 m, dieselbe vom Liserthal (S. 189) scheidet und sich im letzteren Zug beim Nornigerthorl mit der Millstatteralpe verbindet. Beinabe mitten in diesem Kessel erhebt sich der hochste der Kaninger Berge, der aus- sichtsreiche Rosenik, 2433.5 m. An den Abhangen des letzteren liegen einige Weiler, und das Alpendorf Kani n g. Kani n g (kleines Gasthaus mit geringen Anspriichen geniigender Unterkunft), Pfarrdorf, 1060 m, liegtl7 2 St. nordl. von Radenthein u. ist der beste Stationspunkt fiir Berg- besteigungen u. Uebergange in der oben beschrie- benen Gegend. Ausfliige voh Kanning: 1) auf den Rosenik, 2433.5 m: entweder durch den Bossbachgraben u. den Kuhboden, od. iiber die Neupertatpe, 3—4St.,nichtbeschwerlich.SchoneAušsicht (Gletscher des Maltatliales, die steiermarkischen Tauern, das Thalgelftnde der Drau liei Molzbichl, u. Mčllbrucken mit deli daliinter sich erliebenden Kaik- alpeii, die Stadt Klagenfurt). Er ist der hochste Gipfel zwischen Lieser, Gurk u. Drau, u. nur gegen W. u. S. isolirt; gegen N. hangt er durch den Kleine n Rosenik und die inter- essante Zunderwand (s. unten) mit dem Pfannock zusam men, der sich durch den Mahlnock an den Klomnock an schliesst. An den osti. u. nordl. Abhangen liegen beinahe iiber einander einzelne Alpenseen u. zwar von geringem Umfange, aber wegen ihrer malerischen Umgebung u. ihres griinen Wassers sehenswerth. A b s t i e g auch durch die Maralm u. Grosseisentratten zuriick nach Kaning, 4 St., — Nicht weit entfernt vom Rosenik gegen den Pfannock liegt die obenervvalmte „Zunderwand“, 2120 m, ein machtiges, ausgedehntes Lager von Urkalk, welches gegen N., S. u. O. tast unerklimmbar steil abfallt, tvahrend man von W. bei nahe ebenen Trittes dahin gelangen kann*); — *) Hochst lohuende Aiisbeute fiir Botanilcer: Baumiculus rutaefolius Arabis caeralea, Potentilla nitida, Phyteuma Sieberi, Ehododendron inter- Spital. III. 8. B. Ausfliige voh Kanning. 205 2) liber die Langalpe auf den Klomnock, 2325 m, 5—6 St., einen majestatisch gestalteten Berg, von dem sicli die Aussicht liber die ganze Reichenau und in fernerer Perspektive liber die Bergriieken zwisehen Metnitz u. Gurk. Gurk u. Wimitz gegen O. eroffnet* *) Seinen Fuss umgiebt in der nordl. Grundalpe ein dichter Bestand (bereits grosse Seltenheit) von Zirbelkiefern (Arve, Pinus Cembra), die tiberhaupt in der Kaningergegend Nationalbaume sind und sich bei vielen hochgelegenen Bauernhofen als stattliche Pflanzenriesen mit tvunderschoner geivolbter Nadellaubdecke erheben. Abstieg vom Klomnock entvveder nordl. in die Grundalpe, l 1 /, St., od. osti. in den T Vinkel Reichenau , und nach Reichenau, 5 St. (S. 136), od. stidl. nach St. Osioald, 2 1 / 2 St. ; — 3) liber die Walker- u. Lamprechtsalpe auf das Stel- eck, den hochsten Punkt der nordl. Kaninger Scheidege- birge Leobengraben u. Nornig 2172.7 m, 5 St., Aussicht besonders htibsch auf die Stadt Gmlind, das Maltathal, das Katschthal bei Rennweg u. die beiden Seen bei Erlach und Afritz. Gut eingerichtete Alpenhiitten des Glanzer, sehr zu empfehlen. Abstieg liber Nornig nach Eisentratten und Gmiind, 5—6 St. Vom Steleck liber das Ndrnigerthorl Besuch der Millstatteralpe bequem in 2 1 /,—3 St., und lohnend. Ueltergang' von Kaiiing-: in die Grundalpe u. Hof- alpe, 5 St., nach Karlbad, 6 St., nicht beschrverlich. Von Radenthein gehen z\vei Strassen ab: 1) sudostl. Fahrstrasse an den schon gelegenen Brennsee, V/ t St., und grosseren Afritzersee vorliber nach Afritz, l 1 / i St., (gutes Gasthaus beim Manhart). Am unteren (r.) Ende des Brennsees liegt Felci (gutes Gasthaus), von wo man liber Obertweng (vvenn man von Villach kommt) in den Kirchheimergraben (Strasse nach Reichenau) in !1 / 4 St. gelangen kann. Von' Afritz weg gelangt man in J / 2 St. in die Ariacher Gegend (S. 110) u. in 3 St. nach Villach, im Ganzen 6 St. von Radenthein; — 2) ostliche Strasse unter St. Peter vorliber durcli einen engen Graben aufwarts nach Bach P/, St., (von hier Weg nordlich nach St. Osivald, l 1 /. St., in di e Grundalpe, 4 St.), medium, tomatogonium carintiacum, Gentiana prostrata, Juncns casta- neus etc. *) Vorkommen selir seltener Pflanzen auf den ausgezackten, nach N. abschiissigen Spitzen in unzUhligen Prachtevemplaren: Androsace Pacheri, Geum reptans, Eammculus 1 glacialis; in den vesi 1. Gehangen Praha flad- nitzensis u. toinentosa, Oxytropis triflora. 206 lil. 9 . Feistritz-Paternioii. Mirnock. KleinkircJlheim, 5 M. (Bad mit recht gutem Gasthause; Bestei- gung des Rodresnock u. Falkert, 4—5 St., des 2189.6 m liohen IVbllanernock. 4 St. [S. 110]), Pattergassen, l l / 4 St., nach Reichenau, 1 St. (S. 186; von Radenthein im Ganzen ca. 4 St.). III. 9. Feistritz-Paternion. Die beiden Orte Feistritz und Paternion, nach denen die Station benannt, liegen y s St. von einander u. 3 / i St. von der Bahnstation entfernt. Paternion (Gasthaus zur Post), Marktflecken mit Post u. Telegr.-Amt, Bezirksgericht, Steueramt Cementfabriken etc. Ausfliige von Paternion: 1) iiber St. Paul (L Drauufer), l*/ 4 St., nach der hoch- gelegenen aussichtsreichen (Drauthal bis Sachsenburg und Umgebung) Hausergruppe Gschriet, 2 St.; — 2) auf den Mirnock*), 2105.1 ni, den hocbsten Punkt des Gebirgszuges ztvischen dem Millstatter See u. der Ge- gend von Villack: iiber die Draubriicke s / 4 St. oder von der Bahnstation nach Gschriet l‘/ 4 St. u. von da osti. an- fanglich durch Wald, dami iiber Alpenboden zur Hohe 2 J / 2 St. bequemsten Steigens. Von da siidl. iiber den Riicken (unter- wegs Wasser) bis zum Pfannkogel, 2y 2 St. Aussicht sehr lohnend u. umfassend (Thalaussichteii iris Drauthal, in die Millstatter Gegend; Gebirgsaussicht vorziiglich auf die Kanigeralpm mit dem Rosenik, die Stangalpmgruppe, mit dem Eisenhut, Hohe Tauern, Glockner, Karnische Alpen u. Karaicanken). Nach S. Aus¬ sicht vom Pfannkogel freier; — 3) auf gut fahrbarem Weg iiber NiekelsdorfKreutsen, Eisengetverkschaft (schlechter Weg durch den Kreutzner- graben beim hiibsch gelegenen' Fartensee voriiber nach Tscherniheim od. Weissenbach, 4 St.), od. iiber die Windische Hohe (Matschidl), nach St. Stephan od. Kerschdorf im Gail- thale, 5 1 /, St.; — 4) auf Strasse iiber Nickelsdorf, Stockenboi (Gasthaus gut) u. Weis-senbach zum hochgelegenen Weissensee (S. 145), 5 St., an dessen 1. Ufer entlang ein Pusstveg nach Neusach, u. von da ein schlechter Fahrweg nach Gatschach zur Fahr- strasse am Kreutzberg nach Greifenburg fiihrt. Von Stocken¬ boi Besteigung des Hollen Staff (S. 155). 5) Uebergang zum Millstattersee (Landfahrtveg) nach Gschriet, 2 St., Dobriach, l*/ 2 Millstatt, 2 St. (S. 188) sehr lohnend. *) Sage Nr, 3 (s. Anhang II.) IV. Das Kanalthal.*) Villach-Tarvis-Weissenfels-Raibl-Pontafel. Eisenbalin von Villach nach Tarvis Kroiiprinz-IIiidolpbsbahii. 28 Kirn. mit den Stationen: VVarmbild-Villach, Firnitz, Amoldstein, Thorl-Maglern, Tarvis, von Tarvis nach Pontafel Staatsbahn, 24 Klin. mit den Stationen Obertarvis, Saifnitz, Uggovvitz, Malborgeth, Lusnitz-Malborgeth, Leopolds- kirchen, Pontafel. Von Tarvis Kronprinz-Kndolfsbahn nach Laibach 102 Kini. und Post ver bindn n g liber den Predil nach GSrz, von Pontafel Eisen- bahn nach Udine 69 Klm. in Italien. Das Kanalthal, in das man von Italien iiber TJdine, mittelst der Pontebba-Bahn, von Gor z durch das Isonzothal und iiber den Predil, von Krain sowohl als von Kiirnten anf der Kronprinz-Rudolfsbahn und zwar von Krain iiber Laibach, Krainburg, Radmannsclorf-Lees, von Villach iiber Amoldstein, oder vom Gailthale iiber Amoldstein oder Feistritz und Hochenthurm, abgesehen von den zahlreichen schonen Alpeniibergiingen, gelangen kann, ist eines der gross- art.igsten, beziiglich der in ihm stets tviederkehrenden Wasser- verheerungen aber zu einer gewissen traurigen Beriihmtheit gelangten Gebirgsthiiler Karntens, reieh an Hochgebirgsszene- rien, wie wir sie auf so kleinem Flachenraume nicht leicht wi e der fin den, reicli bevorzugt aber dadurch, dass dieZuganglichkeit zu den versteekt liegenden Gebirgs- lierrliehkeiten viel bequemer ist, als man sioh’s von der Bahn aus, bei dem Anblicke der phantastischen Dolomitgebilde, denken vviirde, ein a Thal par excellence, geschaffen fiir jene Touristen, tvelche viel selien, ohne dabei gar zu grosse Strapazen auszustehen, u. dabei auch noch ihren leibliohen Bediirfnissen entspreehend Rechnung tragen tvollen — aber auch eine Fiille von Schonheiten dem- jenigen bietend, welcher nach Miihen u. Strapazen noch *)’Vergleiche dazu Gustav Jager, To uristenfiihrer im Kanal¬ thal, mit 1 Karte und Filhrer von Michdl nach Udine vom Verfasser M. Bar. Jabornegg. 08' IV. I»as Kanaltlial. Allgemeines. Erhabeneres, Schoneres sehen will als jener, weloher den ge- bahnten Pfad nur umvillig verlasst. Das Kanalthal beginnt an der Miindung der Gailitz in die Gail unweit Arnoldstein, zieht sioh bis auf die Wasser- scheide bei Saifnitz, 817.4 m, ober Tarvis u. von da wieder abwarts nach Ponta,fel, 599 m, als Fellathal, wo es in den italienischen Gancd di Ferro ilbergeht und bald zur italieni- schen Tiefebene abfallt. Es wird nordl. durch den Gebirgs- kamm des Gail-Fellazuges markirt, siidl. bilden der Ponteb- banachbach, dann vom Lipnik bis zur Gonfinspitze die italienische Grenzgebirge, u. weiterhin der Seekopf, Predil, die Lahti- u. Fiinfspitzen die Grenze des Gebietes, ivelches vor- namlieh in drei Theile zerfallt, namlieh das Gailitzthal von Tarvis abwarts nach Arnoldstein, das Fellathal abwarts von Saifnitz bis Pontafel, das Raiblerthnl von der Wasserscheide auf der Nevea-Alpe gegen Italien bis Untertarvis. Die massenhaftesten Gebirgserhebungen liegen zwischen dem gorze- rischen Isonzo- und dem Raiblerthale sowie zwischen diesem u. dem Fellathal und gliedern sich wie folgt: Die Kanalthaler od. besser gesagt Raibleralpen werden vom Predil-Passe 1164.8 m, bis zur Pella durch eine sehr tiefe, von O. nach W. laufende Thalspalte in zwei Gruppen getheilt u. zwar in die des Wisch be rge s als niird- liche und die des Mont e Canin als stidliche Halfte, deren beider westlicher Theil jedoch nicht mehr dem Lande Karnten, sondern zu Italien gehort. Die Trennungsspalte wird durch das Raccolano- Thal u. das hihtere Raibler Seethal gebildet, -vvelche auf der niederen Wasserscheide, dem iiber die Thal- sohle nur wenig erhabenen Nevea-Sattel zusammenlaufen. Die Wischberggruppe steigt aus dem Fellathale zum Lipnick, 1944 m, an, bleibt jedoch bis zur Senkung des Dogna-Passes, ca. 1400 m, unbedeutend, nur der Malborgether-Mittagskofel erhebt sich zu 2088.9 m. Vom Dogna-Passe (Uebergang zwischen Wolfsbachthal und dem italienischen Dogna-Thale) steigt aber das Gebirge gewaltig an u. zw. zum wilden Bram- kofel (Montasio), 2757 m, streicht zerrissen als Sažice-Spitzen 2519 m zur Barnlahnspitze u. senkt sich zur 2122 m liohen Barnlahnscharte (Uebergang vom Wolfsbach- ins Raiblersee- tbal, um dann iiber die Kastreinspitze zum WiscKberg, 2661.7 m, aufzustreben. Es folgen diesem in grossartiger Wildheit Gemsmutter, 2522 m, Kastreinspitze, 2371 m, und Schonkopf, 2007 m, bis sich der Kamin, langsam an Hohe abnehmend, zur Raibler- scharte (Uebergang vom Kaltvvasser- ins Raiblerthal), 1325 m, einsenkt, um jenseits nochmals mit dem Schlusssteine, dem Allgemeines. ]>:is Kanalthal. IV. 209 Konigsberge, sich zu 1918 m zu erheben. Yom Wischberg zrveigt nach Norden ein bedeutender Ast ab, in welchein zwischen dem Kaltwasser- und dem Wolfsbachthale die SchmalbenkSpfe, 1954 m, der steinerne Jager, 2079 m, und der Luscheriberg, 1792 m, als ausserste gegen das Kanalthal vorgeschobene Hohe sich erheben. Nach Nordwesten schiebt der Wischberg zwischen Garnizza und Špranja zivei Fels- thiirme vor, den grossen 2315 m, und kleinen Nabois, 1695 m, (Himmelberg der alten G.-St.-Karte). Yom Bramkogel ziveigt nach S.W. der Zug des Morite Gimone, 2381 m, ab und scheidet die beiden italienischen Thaler Dogna u. Raccolano. Der sudliche Zug, die Canin-Gruppe, steigt uuter Raccolano gegen Osten an, erhebt sich oberhalb Saletto zum imposanten Monte de Sarte und im Monte Ganin bis zu 2582 in, dessen Felsenmassive und Spitzen machtige Plateaus uinlagern, wahrend ode Karrenfelder und Firne die Hochmulden erfullen, um welche gegen Siiden vom Canin die Baba grande, vom Prestrelenik die Standera ganz im Siiden hinter der Baba der Monte Guarda stehen. Der Hauptkamm zieht mauer- artig fort zum Horn des Prestrelenik 2505 m, und zur Gonfiu- spitze, 2355 m, von wo sich ein Ast entlang der karntnerisch- gorzischen Grenze iiber die Kanzeln zum Seekopf, 2106 m, liinzieht, wahrend der zweite im Rombon, 2210 m, ober Flitsch endet. In der Canin-Gruppe finden wir keine wesentlichen Thal- bildungen, wohingegen in jener des Wischberges geradezu grossartige Thaler, welehe zu den schonsten Touren im lvanalthale gehoren und emptohlen zu werden verdienen, zu den machtigen Felsenhauptern sich hinanziehen. Das Kaltwasserthal zwischen Konigsberg und steinernem Jager bis an die Schutthalden des Wischbergs reichend, obwohl im Mittel kaum mehr als 800—1000 m hoch und doch voli ivilder Schonheit und ganz unbewohnt, das Wolfsbachthal mit seinem Seissera genannten Hintergrunde und dessen linker Špranja genannten Gabelung ebenfalls in das Herz des Wischberg- Stockes hineinziehend und reich an herrlichenHoch- gebirgsbildern gehijren noch zu Karnten, das wilde Dognathal, zwischen Mittagskofel u. Monte Cimone an dem Bramkofel sich anschmiegend, hingegen schon nach Italien. Erwiihnt muss noch werden, dass die grossartige Manhart- gruppe zwischen Save- u. Isonzo-Thal nicht mehr zu den Raiblergebirgen gehort, wiewohl die hochst lohnende, leicht ausfiihrbare Besteigung des Manhart von Raibl aus ani be¬ gu emsten durchzufiihren ist, weil auch hier gute Fiihrer zu haben sind. Amthor-Jabornegg, Kamtnerftthrer. 3. Aufl. 14 310 IV. Das Kanaltlial. Ailgemeines. Die Bevolkerung des Kanalthales (etwa 7000 Seelen) ist deutsch u. \vendiscb, docli nach ihrer Nationalitat auffallend streng gesondert; denn in den Orten Goggau, Taniš, Raibl. Malborget, Gugg, St: Kathareen, Lusnitz, u. Pontafel leben Deutsche, in Saifnits, TJggoivits, Wolfsbach und Leopolcfs- kirchen Wenden, doch sprechen auch diese, ivenn es sein muss, deutsch, und findet man auch die italienisclie Sprache sehr verbreitet, ivas dem friiheren regen Transit von u. nach Italien zuzuschreiben ist. Die Kanalthaler beider Nationen. aber noch mehr die Wenden, sind ein kraftiger Menschen- schlag, riihrig, intelligent, ausdauernd, unverdrossen und ge- geniigsam. Ausser mit Oekonomie (vorziiglich Alpemvirth- schaft), beschaftigen sich viele Bewohner in den Bleiberg- werken zu Raibl als Knappen und Hiilfsarbeiter, viele gehen als Maurer und vorziiglich als Holzkneclite in die Fremde. Das ganze Hauptthal von Villach beziehungsv. Arnoldstein bis an die Reichsgrenze bei Pontafel wird von Eisenbahnen u. zwar bis Tarvis von der Rudolfsbahn, von Tarvis bis Pontafel von der k. k. Staatsbahn durchzogeh, ivelche sich an die italienische Bahnlinie Pontebba-Udine anschliesst. Dem Geologen, Botaniker u. Entomologen bietet das Kanaltlial ein reiches Feld der Forschung; der Kdnigsberg bei Raibl ist eine Fundgrube seltener Mineralien: im bitumi- nosen Schiefer der Raiblerschichten finden sich Versteinerungen von Fischen, Crustaceen u. Farren, im Bombasch- u. Vogel- bachgraben bei Pontafel eine grosse Anžah] Petrefacten der alpinen Steinkohlenformation. Die iveltbekannte, keinem Botaniker im Herbarium fehlen diirfende T Vulfenia carintiaca aus der Familie der Scropbularineen, eine ausgezeichnet mono- typische Pflanze, umgiebt die Alpen um den Gartnerkofel u. findet sich auch ani Auernig naclist Pontafel, im Kanalthale wachst die Spiraea decumbens, das Bupleurum Ganalense, die Gentaurea dichroantha, Enphorbia Kerneri, Polygala Forojuliensis und die Agiulegia thalictrifolia von Uggmvitz abivarts ; am Fusse des Konigsberges, finden wir Peucedanum Rablense, Gitissus radiatus, Thlaspi cepaefolium, Alijsum Wulfenianum, und am Ufer und im Gerolle des Raiblersees Papaver Burseri, Saxifraga Burseriana, Arabis pumila, Rhododendren u. Gentianen, wahrend die Schluchten hinter dem See die schopfige Rapunzel, Phyteuma comosum, die blaue Paederota Bonarota, und die Wiesen des Predil die Pedicularis Barrelieri und Arabis Vochinmsis etc. be- herbergen. Eisenbalm. Das Kannlthal. IV. 211 Es fehlt auf den Hohen veder an Gemsen, nooh in den klaren Wassern an Forellen; das Stein- u. Haselhuhn ist keine Seltenheit — frohliche Winke fiir Feinschmecker! Gleioh ausserhalb des Siidbahnhofes Villacli (1. sitzen) iiber- setzt auf der Westseite die K r o n p r i n z - R u d o 1 f s b a h n mittelst Ileberbriickung das Geleise der Siidbahn, passirt auf einer grossartigen Gitterbrticke von 2 lichten Oeffnungen ii 60 m und 19 m Hohe den Draustrom, bald darauf den Frachtenbalm- hof der Rudolfsbahn und tiberschreitet kurz vor W a r m b a d - V i 11 a c h (1. Anbliok der Karavanken, vorziiglich die Pyramide des Mittagskogel) die italienische Reichsstrasse, um bald darauf die Haltestelle Warmbad 494.5 m, (S. 105) zu erreichen. Kine kurze Strecke lauft sie nun durch Moonviesen stidl. gegen den Gailfluss, velcher bei Mullnern mittelst einer kunstvoll konstruirten Eisenbriicke von 4 Oeffnungen a 88 m und 10 m Hohe passirt wird, und wendet sich dann vesti, gegen Station Fiirnitz, 493.5 m, mit grossartigem Blicke nach r. auf die Felsabstiirze des Dobratsch*) (— Villacher Alpe), an dessen ostlichster Abdachung von Fodermm der Thurm einer Schrot- fabrik ( Moritsch in Villach geliorig) hooh vom Felsen heriiber- schaut, wahrend am Fusse derselben die Ueberreste der Burg Foderaun auf kahlem Felsen sichtbar werden. Der Blick r. zum Dobratsch u. \veiter vesti, auf die Spitze an Spitze ge- reihten nordl. Gailtbaleralpen bleibt von Station Fiirnitz fast fortvahrend bis Arnoldstein; 1. wechselt jedocli die Bergland- scliaft durch hervorspringende Bergriicken und schluchtartige Graben des liier kaum 1700 m hohen Karawankenriickens, an deren einem Ende, niimlich am Ausgange des Korpitschgraberis, die alte Kirclie St. Leonhard in Siebenbrunn liegt. Bald darauf folgt 1. ober der Ortschaft Riegersdmf der sogen. Krainberg (Wurzmrberg), liber welchen die Reichsstrasse steil hinan zu den Gehoften „Am Krainberg “ und dann hinab ins Savethal nach Wurzen u. Kronau fiihrt, — dann bei der Ortschaft Peggau voriiber Ort und Brandruine des Schlosses Arnold¬ stein, deren Namen der Stationsplatz, 564.4 m, triigt, von velchem und noch mehr von der nun folgenden prachtvollen 16.5 m hohen, 52 m langen Eisenbriicke liber das gerollige Bett des Schlitzabaches (Gailitz) die Aussicht nach r. liber das riesige Schuttmeer des Gailitz-Wildbaches hinaus zum Dobratsch den Kulminationspunkt der Grossartigkeit erreicht. Nun vindet sich die Bahn durch Schlucht u. Wald mit ziemlicher Steigung hinan Sage Nr. 113 (.s. Anli. II.) 14 * •212 IV. Das Kanalthal. Eisen balin. znm Plateau von Thorl-Maglern (theihveise Blicke gegen Wischberg u. Manhart, etc., Ausgangspunkt fiir Toureu ins Gailthal V. mittelst Fahrstrasse ilber Hochenthurm nach F ei str it z), von welcher Station 643.4 m (fort 1. sitzen) an eigentlich erst die grossten Bahn- bauten im Felsengraben der Sohlitza beginnen, in Felsenein- schnitten, Tunnels, Aufdammungen u. vvahrhaft schwindeler- regenden Ueberbriickungen bestehend, deren Ausfiihmng unbe- dingt erforderlich war, um fiir die Bahn sowohl, als die oberhalb derselben fiihrende grossartig angelegte Kunststrasse den Raum zu erzwingen, was in diesem felsigen Thale nur mit Schivierig- keiten und Bekampfung vieler Hindernisse erfolgen konnte. (Es empflehlt sich sehr die Tour von Station Thorl-Maglern naoh Tarvis insbesonders in spateren Naohmittagsstunden naoh der herrliohen Kunststrasse zu Fuss zu machen, 1 1 / a —2 St.) An riesigen Felsenvorspringen, hoch an der 1. Seite des durch- brausten Schlitzagrabens, erreicht die Bahn bald naoh Passirung der 33 m langen, 27 m hohen Eisenbriicke iiber den Kanolz- bachgraben bei Unter-Goggau einen 140.3 m langen Tunnel, setzt bei einer mm beginnenden Steigung von 1 zu 50 auf einer eisernen Brucke von 52 m Lange und 20.5 m Hohe iiber den Wagenbachgraben , um sogleich wieder von der Brucke weg in den zweiten mit einem Radius von 300 m nach 1. sich drehenden 516.6 m langen Tunnel einzutreten, welcher durch den Berg- riicken von Ober-Ooggau fiihrt. Nach Austritt aus demselben und nach Passirung des Rautergrabens biegt sie zum Stations- platze von Tarvis, 727.9 m, (Ausgangspunkt der Linie Lai- bach-Tarvis; am Bahnhof Hotel von der k. k.-Baudirektion fiir Staatseisenbahnbauten hergestellt, hochst comfortable und elegant eingerichtet, mit Pracht-Aussicht auf die grossartige Ge- birgsgruppe des Manhart ; elegant ausgestattetes Badelokal, vor- ziigliche Kiiche und Keller, aber wie in allen derartigen Bahn- hofhStels theuer und wenig Nachtruhe, wegen des larmenden unmittelbar vor dem Hotel vor sich gehenden Zugsverkehrs. Am Stationsplatze bei der Tabak- Trafik Lager ausgezeichneter fotografischer Ansichten aus dem Canalthal von Hof-Fotograf Beer in Klagenfurt. 10 Minuten entfernt grossartige von der Eisenbahn 63 m hoch und 63 m lang iiberbriickte Felsschlucht auf dem Graf-Carl-Steg sicher zu passiren. Oberhalb des Bahnhofes, wenige Schritte entfernt, Gasth. Fil.afer, siehe Anz. f. Tour. beschei- deneren Anspriichen geniigend u. billig, auch Fahrgelegenheiten) ein, und eroffnet nun mit einem Male den Blick auf die wahr- haft. ungeahnte gro s sartige Alpenlandsch aft der Ge¬ gen d von Tarvis. Die herrliche Mangartgruppe , die fiinf Spitsen , das Schoneck, die Riesenleiche, der pyramidenformige Eisenbalm. Das Kanaltlial. IV. 218 Konigsberg, die imposante WiscJiberggruppe mit den machtigen Schneefeldern des obersten Kaltivasserthals bilden, wie sie vom O. nach W. der Reihe nach in die Liifte emporsteigen, in der That ein grossartiges Panorama. — Vom Hauptbahnhofe Tarvis zieht die nun hier beginnende Staatsbalm liart unter der sogenannten Italiener Reichsstrasse u. die von dieser naeh Gorz abzweigenden Hauptstrasse uberbriickend, oberhalb des Ortes Untertaris 1. voriiber in westlicher Richtung aufwarts zur Haltestelle Obertarvis-, 744.7 m, (unmittelbar unterhalb des Stationsplatzes Hotel Schnablegger, s. gut u. Fahrgelegenheiten), welohe in nitchster Nahe des Marktfleokens gleichen Namens liegt. Diesen siidlich umgehend und die Reichsstrasse am oberen Ende des Ortes tiberschreitend steigt die Bahn in der linken Thallehne massig aufwarts. Kurz »ber Tarvis otfnet sich 1. der Anblick zum 1792 m hohen Luschariberg (Heiligen Berg), dessen vvaldlose Hohe eine bedeutende Wallfahrtskirche tragt, nach dem frommen Glauben enthaltend ein wunderthatiges Marienbild, zn dem jiihrlich Tausende gliiubiger Seelen, nament- lich aus Gbrz, Krain und Untersteiermark hinaufpilgem. Auch der schon geformte Mittagskofel zeigt bei einem Riickblicke gegen Tarvis seinen felsigen Scheitel aus dem fernen Osten als beseheidene Hohe gegentiber den noch innner sichtbaren Giganten der Mangart- Gruppe, welche nun aus dem Gesichtskreise ver- schvvinden. Nach Ueberbruckung des Weissenbaches u. Bartolobaches mittelst Eisenbrticken und rechtseitiger Aussicht gegen den malerischen Ausgang des Bartolograbens, durch welchen ein Pussweg hintiber ins Gailthal nach Feistritz fuhrt, zieht die Bahn gc-hnurgerade zur Station Saifnitz, 805.8 m. Vor Kiu- gang in den Stationsplatz erblickt man 1. die permanenten Ver- iviistungen des aus dem Luschari - Graben kommenden Giess- baches, beim Verlassen desselben wird die Reichsstrasse iiber- quert und die Bahn umgeht mittelst eines an die Berglehne angeschmiegten Bogens den Ort Saifnitz (V. 4), von wo aus gevvohnlich die Besteigung des Luschariberges untemommen ivird. Rechts jenseits des Thales erhebt sich iiber die waldige Achomitzer-Hohe der 2085 m hohe, ivegen seiner bequemen Ersteigung u. grossartigen Rundschau bertihmte Gipfel des Osternigg; wir aber befinden uns nacli etiva einer Minute Pahrzeit auf' der Wasserscheide zwischen dem schivarzen u. adriatischen Meere u. zugleich dem 817.4 m hohen hochsten Punkt der Bahnstrecke Villach-Pontafel-Udine, da von Saifnitz, gegen Osten, der vereinigte Luschari-Bartolo- Bach zur Gailitz resp. Gail u. Drau abfliesst, ivahrend in west- licher Richtung die Fella, hier noch ein kleines Bachlein, dem 214 IV. Das Kanalthal. Eisciibalm. siidlichen Tagliamento als ein gefiirehtetes machtiges Wildwasser zustromt. Von dieser Wasserscheide zieht die Balin fort in der linken Thallehne mit ziemliohem Gefalle durch eine fast unbe- wohnte, von hohen bewaldeten Bergriicken umstandene Gregend abivarts gegen den hochromantisclien Ausgang des Wolf'sbachthales, wo sioh der ivasserreiche aus den Schnee- feldern der Seissera abfliessende Wolfsbach mit der jugendlichen Fella vereinigt, von welcher Stelle an den vereinigten (iewassern eigentlioh erst der Name „Fella“ zukommt. Hi er eroffnen sich links die gr ossartigs ten Hoehgebirgs anb ličke der gesammten Bahnlinie. Im Vordergrnnde bis an den Bahndamm breitet sich der theilweise mit Auen, grosstentheils aber mit Schutt bedeckte Ausgang des Wolfbachgrabens aus, ivelcher sich im vollsten Bilde nur sparlich mit Larchenbaumen bestanden, zwischen dem waldigen Gehange des Luschariberges und den Felsenkoulissen des Mittagskofels hinanzieht bis an den Fuss der majestatischen Felsenhaupter der Wischberggruppe, ivelche mit ihren himmelanstrebenden Wanden sich der Wisch- bergspitze, 1. 2669 m, im Bramkofel (Montasch) r. 2752 m, scheinbar frei aus dem Thalgrunde in die Liifte aufbauen und bis in den Hochsommer hinein mit blinkenden Schneefeldern bedeckt sind. Am Fusse dieser gewaltigen Berge im hintersten G-runde des Wolfbachgrabens liegt die Seissera - Alpe (V. 4), eine der grossartigst gelegenen Alpe n Karntens u. der Felsenkessel Špranja, umstanden von den Felsenzinnen des Nabols, Wisčhberg, den HudepaliceSpitzen u. Montasch, durch- wegs Hohen von uber 2500 und bis fast 2800 m. Esistein wahrhaft grossartiges Hochg eb ir gsb ild mit ali seinen schonen Einzelheiten in Form u. Colori.t, wie \vir es erst wieder in den Appezzaner-Dolomiten flnden. Hier iiberbruckt die Bahn den Fellafluss, lauft langere Zeit parallel mit diesem und der Reichsstrasse bis kurz vor dem Dorfe Uggoioits, wo sich letztere dem Orte zmvendet. Nach beiden Seiten ist das schmale Thal von den felsigen Bergriicken der Nebria 1211 m (1.) und Filza-Hohe (r.) eingeengt, von wel- cher letzteren zur Friihlingszeit ein Bach mit hohem Falle herab- stiirzt, auch die Fortificationen der ThalspeiTe bei Malborgeth werden hier als scheinbarer westlicher Tlialabschluss sichtbar. Nun ivird Bahnstation Uggowitz, 771.3 m, erreicht, benannt nach dem Alpemvirthschaft treibenden Dorfe Uggoivitz (V. 5) das sich r. am wildromantischen schluchtenartigen Ausgange des TJggoioitzer-Alpen-Grabens zu beiden Seiten der Hauptstrasse ausdelmt. Oberhalb des Ortes erblickt man einen schwindelnden Pfad, der durch die Felsemvande steil hinanzieht u. in ein weit- Eisi nbalin. Das KamUtlial. IV. 215 gedehntes Alpengebiet fiihrt, das die Uggowitzer mit grossem Fleisse von Mai bis September bewirthschaften. Kurz nach Station Uggoioitz setzt die Balm mittelst einer Eisenbriicke iiber den schaumenden Alpenbach und zieht gerade gegen Malborgeth, dessen Befestigungswerke zu Thale schauen, wahrend 1. die schon gefonnte Felsenpyramide des 2091 m hohen Mittagskofels u. weiter westlich die 2048 m hohen Zweispitzen sich emporbauen. Kurz vor Station Malborgeth gerade unter der Fortifieation verlasst die Bahn das redite Ufer der Fella; cine schiine Gitterbriicke fiihrt liber den dahinrauschenden Alpen- fluss in das linke Thalgehange, an vrelches angeschmiegt der nicht unbedeutende Marktflecken Malborgeth (V. 6) siidlieh umgangen wird. Der Stationsplatz eigentlich Haltstelle gleichen Namens 700.5 m liegt ziemlich weit ab des Ortes auf einer kleinen Anhohe in unbewohnter Gegend. Die Verlegung der Bahn hierher mag nicht nur aus strategischen Riicksichten er- folgt sein, um dieselbe mit den Geschlitzen der Felsenburg des Talavai*) ausgiebig bestreichen zu kdnnen, sondern auch wegen der zahlreichen schwer passirbaren Schlucliten-Ausgange, welche in der rechten Thalseite aus den Felsenhangen des Guck- und Schinoutzberges herabkommen u. hbchst gefiirchtete Wildbache in sidi bergen, die bei anhaltendem Regemvetter ungeheure Scbuttmassen mit sich filhren und verheerend zu Tliale stiirzen. Unterhalb der Fortifieation befindet sich in griiner Thalwand ein b reiter M a r mor-Ob e lis k, als schlichtes Denkmal an das ruhmvolle Ende Hauptmann IlenseTs, der im Jahre 1809 diesen Platz gegen die aus dem Udinesischen eingedrungenen franzo- sischen Truppen vertheidigte. Von Station Malborgeth weiter begegnen wir grossartigen Felsensprengungen u. Aufdammungen iiber das wiiste Flussbett der Fella. Der rechten Thalseite entsteigen die Felsen- hiinge des 1482 m hohen Grucks, auch zeigen sich hier an einer Curve (r.) zum essten Male die Felsenhaupter FriauVs der Monte Grleriis u. Zucco di Boor jenseits der landerscheidenden Pontebbana. Man merkt von hier an wohl. dass es dem Siiden zugehe; namentlich wird dies fiir Reisende im Friihling etwa zu Beginn des Monats Mai sehr aufiallig, um welche Zeit z. B. in Tarvis jenseits der Wasserscheide bei unbedeutend hoherer Lage fahle Wiesen die Bergeshange decken und das Buchengidin nocli in der Knospe schlummert, wa)irend im unteren Kanalthale von Malborgeth abwarts Wiesboden und Wald bereits das Friihlings- kleid angezogen haben. Bald \vird der aus den Kliiften des *j So heisst iler Felsenvorspriuig ober Malborgeth, welclicr Hit: Festungs- \verke Hieser Thalsperre trSgt. 216 IV. Das Kanaltlial. Eisenbalm. Zmeispitz sich sammelnde Giessbach Iiberschritten mid r. der felsige Gipfel des 2001 ra hohen Schinoutz sichtbar. dessen furchtbare Wande aus dem Kathreiner-Graben hochst maleriscli emporsteigen. Das Dorfchen St. Kathrein mit seiner stumpf- thurmigen Kirehe liegt (r.) am Ausgange des Grabens hinge- schmiegt. Nun folgt Station Lussnitz 659.2 m, ziemlich weit entfemt vom Dorfe u. Bade gleichen Namens (Y. 7), welches letztere unter dem waldigen Bergeshange des 1952 m hohen Lipnik auf saftigem Wiesengrunde zur Linken liegt. Unterhalb Station Lussnitz uberschreitet die Bahn den Thalboden u. mittelst einer grossartigen von z\vei machtigen Steinpfeilern getragenen Gitterbriicke von 3 lichten Oeffnungen a 60, 21.3, und 9.29 m, und 9.29 m Hohe in schiefer Richtung das vergiesste Flussbett der schaumenden Fella. Von hier bis Pontafel drangen sich die interessanten Kunstbauten der Bahnstrecke auf eine Distanz von kaum 8 Kilometer zusammen, so zwar, dass die ersten 4 Kilo¬ meter Bahnanlage vollig ganz den Felsen und Schutthalden des Schinoutz abgerungen sind. Das unsvirthbare rechte Ufer der Tella in seiner wilden Zerrissenheit liess eben keinen anderen sicheren Raum zum Bahnbau, als seine Felsen und so begegnen wir einer Felsensprengung nach der anderen, verbunden durcb cyklopische Aufmauerungen der Trače liber dem Flussbette. Grossartig ist da der Anblick. I. auf das Thal und die jenseits sich erhebenden Alpenhohen. Der Granuda und das Lipnik, welche mit ihren siidlichen Gehangen schon italienischem Boden, namlic-h dem Dogna- Thale angehoren. das bei Station Dogna unterhalb Pontebba in den Canal di ferro ausmiindet. Nun durchsetzt die Bahn einen 38.3 m langen Tunnel, ohne dass es eine namhafte Hohe gabe, welche hiitte durchbohrt werden mtissen. Wiirde man das Terrain oberhalb dieses kleinen Tunnels erklimmen, so wiirde selbst der Laie im Eisenbahnbau belehrt werden, dass es sich bei der Anlage dieses Objectes lediglich darum handelte, einem gefahrlichen Giess- bache in selir praktischer und sinnreicher Weise auszuweichen. Aus den siidlichen unwegsamen Gekliiften des Schinoutzberges fallt ein m ewiger Zerstorung begriffener Graben zu Thale, im Sommer ganz trocken, im Friihling und Herbst oder bei anhal- tenden Gewittern aber von einem brausenden Bergstrom durch- tosst, der sich am Ausgange des Grabens iiber einen machtigen selbst aufgefiihrten Schuttkegol zur Fella ergiesst. Das Bett dieses Wildwassers konnte ohne ungeheure Kosten und fragliche Dauerhaftigkeit nicht iibei-briickt werden, daher man die Ufer desselben einquaderte, den Schuttkegel selbst aber durchstollte, so dass bei Hoclnvassern dieselben sich iiber den Tunnel lunah ergiessen konnen. Nach Passirung dieses Schuttkegels erblickt Eisenbalm. Tarvis. Arnoldsteiu. IV. 1. IV. 2. 217 man 1. das Dorf Leopoldskirchen, mit der Haltstelle gleichen Namens. Die Balin verlasst den felsigen Fuss der Schinoutz- liohe u. lauft nun eine Weile zwischen der Reichsstrasse u. der Fella schnurgerade daliin. um sicli dem osterreichischen Grenz- orte Pontafel zu nahem, der mit seiner eigenthftmlicli melan- cholischen Hochgebirgsumwandung u. der jenseits der wilden Pontebbana liegenden spitzthtirmigen Nachbarortschaft, dem italienischen Marktflecken Pontebba, hier schon sichtbar wird. Noch einmal wird die Strasse ilberschritten, eine Eisenbriicke ffihrt fiber den gefiircliteten Vogelbach, dessen Wasserwucht durch eine im Vogelbachgraben erbaute kolossale Thalsperre gebrochen wird und man fahrt ein in den grossartig angelegten Grenzbahnhof Pontafel, 569.35 m, mit seinen in Quadern auf- gemauerten Praehtbauten. (Im Hauptgebaude vortreffliche Re- stauration, Venvechslung aller Geldsorten am Buffet liier wie im italienischen Bahnhofe zu Pontebba*), Herren- und Damen- toilette (fiir die Beniitzung pro Person 20 Kreuzer Oe. W.). Der Portier u. Restaurateur sprechen deutsch, franzosisch, engliscli und italienisch, Hier findet die Zollrevision fiir Ankoinmende aus Italien statt, wahrend von hier naeh Italien weiter reisende Personen im italienischen Grenzbahnhofe Pontebba sicli dieser Revision unterziehen lassen mussen**). Die Ortschaft Pontafe! (V. 8.)'ist nur wenige Minuten vom Bahnhofe 1. entfernt.) IV. I. Arnoldstein.***) Arnoldstein. 566 m ( Grumm, Post), 559 E., grosses Dorf mit Bezirksgericht, Steuer-, Post- u. Telegr.-Amt, liegt sehr maleriscli immittelbar am Fusse des vor wenigen Jahren abge- brannten, leider im Ruinenzustande belassenen Schlosses und Kirche Arnoldstein, einer ehemaligen historisch bedeutend gewe- senen Abtei gleichen Namens. Dieselbe wurde zur Zeit des grosseu Investitnrstreites zvvischen Gregor VII. u. Heinricli IV. durcli Arnold u. seine Gattin Mathilde insofern gegriindet, als diese Arnoldstein dem Hochstifte Bamberg miter der Be- dingung sclienkten, daselbst eine geistliche Gemeinde emznffibren. Das Kloster fand eine traurige Epocbe in der Stunde jenes furchtbaren Berg- *) Dies zur Bequeinlichkeit des reisenden Publiknms, nachdem an der Stationskasse liier wie in Pontebba zu den AVeiterfahrten neue Billets g«- lost werden mussen, a n der Ivasse zu Pontebba aber keine bsterreiehisclien Banknoten u. liier keine italienischen Lire-Sclieine angenommen werden. **) Tabak und Cigarren \verden nur in kleinen Qiiantitiiteii fiir den momentanen Selbstgebrauch passirt. ***) Sage Nro. 121 s. Anhang 11. ‘218 IV. 1. Arnoldstein. Ausfliige. sturzes d er Villaclieralpe. \velcher am 25. Januar 1348 in der Ausdehmmg von einer Meile zalilreiche Ortschaften und AVeiler u. den grdssten Theil der TJnterthanen dieser Abtei fiir immer begrub; eine Katastrophe, welclie in dieser Furchtbarkeit fast einzig in den Alpen dasteht. Die Stelle dieses Absturzes, resp. des iiberscbutteten Thalgrundes \vircl jetzt die Schutt (Ober- n. Unterschiitt zvvei kleine darauf befindiiche Ortschaften) genannt, und es fiihrt ein Weg voh Fdderaun , (S. 211) durch dieselbe in 2 St. bis an die Strasse, \velcbe von Arnoldstein in 2V* St. nach Sack fiihrt. Beide Wege sind schlecht fahrbar, fiir Fussganger aber naher, als die Tour von hi er iiber Strassfried nach Feistritz n. Sack. Ausfliige von Arnoldstein : 1) in die Aue*) zwischen Gailitzbach u. Gailfluss (male- risches Hiigelland mit reizenden Ausblicken gegen den Felsen- sturz des Dobratsch, 2—3stiindiger Spaziergang auf Fahr- u. Fusswegen) entweder nach der Reiohsstrasse aufwarts, 10 M. bis zur Gailitzbriicke u. durch den Viaduct r. zur Bleiglatte- fabrik der Bleiberger Bergwerksunion, an welcher voruber der Weg in die Aue fiihrt, — oder gleich ausserhalb des Ortes iiber die Bahn u. dahin. 2) Fusstour namentlich in den spiiteren Nachmittagss- stunden sehr lohnend nach Tarvis, 2 1 /,—3 St. In Arnoldstein nimmt namlich die neue Strasse, die durch das Kanalthal nach Italien fiihrt und ein prachtvoller Kunstbau ist, ihren Anfang, u. bald ausserhalb des Ortes, l / i St., steht die dreibogige steineme Brucke liber die verheerende Gailits, von ■vvelcher die breite Strasse, unmerklich ansteigend, zwischen niede- ren bewaldeten Hugeln, auf deren einem r. die aussichtsreiche Ruine Strassfried, mit Aussichtsthurm sichtbar ist, hinauf auf das luftige Plateau von T h o r 1 (Post, Lufthof, s. Anz. f. Tour.), 1 St., fort am Fusse des Goriacberberges unmerklich ansteigend, zieht die Fahrstrasse oberhaib der Bahn an der 1. Lehne des sich mehr und mehr verengenden Schlitzagrabens durch Wald und griinen Bergwiesen entlang, bis kurz vor dem auf einer massi- gen Hohe liegenden Pfarrdorfe Goggau, 1 St., die erste grosse Strassenschlinge r. in den steilen von der Eisenbahn durch- querten Wagenbachgraben einlenkt, denselben mit einer stei- nernen Brucke iibersetzt und nun jenseits desselben iiber dem Eingange des grossen Tunnels dahin, mittelst mehrfacher be- deutender Felsensprengungen den Goggauerberg (die alte Strasse zog dariiber) hoch ober der wilden von der Schiitza durch- brausten Schlucht umgeht. Hier beginnt sich das herrliche Hochgebirgsbild des Manhartgebirgsstockes in einer kaum ge- ahnten Grossartigkeit jenseits der Schlucht nach u. nach auf- zubauen, um nun ununterbrochen das ganze Interesse des V/anderers umsomehr zu fessein, als auch die freistehende *) Einziger Standort dur Alpenflookenbliime Epimedium alpimun in Kiirnten. AUsfltige. Thiirl. IV. 2. 21 » Pyramide des Konigsberges u. die Giganten der Wischberg- gruppe bald sichtbar werden. Naoh Umgehung des Goggauer- berges zieht die Strasse abermals eine tiefe Schlinge. Bevor man zu dem unterhalb der Strasse befindlichen Tunnel-Aus- gange gelangt, zweigt 1. ein Fussteig ab, weleher hinab in den Graben zun Graf Karlsteg (siehe Tarvis) filhrt. Die Schlinge der Strasse endet kurz vor dem Hauptbahnhofe Tarvis, welcher ivenige Schritte 1. unter der Strasse sieh befindet, wogegen un- mittelbar r. das Gasthaus Filafer (s. Anz. fiir Tour.), zur Kinkehr ladet, wenn man nicht vorziehen solite, die comfor- tablere u. feinere, aber auch entsprechend theuerere Bahnhof- restauration am Stationsplatze zu beniitzen. 3) auf den Krainberg (Wurznersattel 1044.3 m, zu- gleich Uebergang nach Wurzen u. Kronau in Krain, 3—4 St.), schone, aussichtsreiche, leichte Fusstour entiveder (ohne Fiihrer jedoch kaum zu finden) von Arnoldstein direct auf Fussteig libers Gebirge oder nach der Reichsstrasse gegen Villach zu- rttck bis Riegersdorf, wo die Reichsstrasse iiber den Wurzner- Sattel nach Oberkrain in steilem Anstiege r. abzweigt, 1 St., hinauf nach dieser zur Hohe l 1 /, St. und hinab (schone An- blicke gegen die julischen Alpen Moistroka, Prisang, Sker- latizza etc. nach T Vursen, (Post), 1 */„ St., event. Kronan, (Post) oder Patschach, beide Orte Bahnstationen der Linie Tarvis-Laibach. IV. 2. Thorl. 5 Minuten oberhaib der Bahnstation Thorlniaglern liegt Unterthorl (Post, Lufthof), seit der Eroffnung der Bahnlinie Villach-Tarvis-Pontafel mehr bekannt gewordener kleiner Ort mit 210 E., von wo die Strasse in das Gailthal (V.) abzweigt. (Tag- liche Postverbindung iiber Hermagor, Kotschach und den Gaii- berg nach Oberdrauburg (III. 3). Nicht ganz */, St, entfernt 1. von der Strasse nach Arnoldstein Burgruine Strassfried mit Aussichtsthurm, welcher die herrlichste Rundschau bietet, unter dem Stationsplatze 10 M. im Graben an der Schlitza grosse Cellulose-Pabrik von Ritter in Gbrz, endlich nach der Strasse aufwarts iiberaus lohnende Fusstour 1 1 / 2 —2 St. nach Tarvis, die keinFreund grossartiger Naturbilder unterlassen soli. (Siehe Aus- fliige von Arnoldstein.) 220 IV. 3. Tarvis. Aiisfliige. IV, 3. Tarvis. Der Marktflecken Tarvis, Hauptort des Kanalthales, vom Hauptstationsplatze '/„ St., von der Haltstelle Obertarvis 5 M. entfernt in prachtvoller Hochgebirgsumgebung (Haupterhebung Manhart 2678 m) besteht aus zwei gesonderten Hitusergruppen Ob er- u. Untertarvis mit zusammen 1476 E. Upter-Tarvis, dem Hauptstationsplatze naher u. an der Reichsstrasse nach Gorz gelegen (Gasthaus Teppan gut), Sitz eines Bezirksgericlites, der Blei- u. Galmei-Gewerkschaft Raibl II u. III der Struggkschen Erben ist ein uralter Ort ( tres vtis) mit burgahnliehen Hausern mit Erkern, Wappensehildern, gothischen Fenstern u. Thiiren; Kirchlein Maria Loretto mit einigen guten Oelgemalden und 7 werthvollen Bildern auf Goldgrund von unbekannten Meistern. Ober-Tarvis, 751 m, J / 4 St. westl. an der Strasse nach Pon- tafel, prachtvoll gelegen (Gasthauser: Hotel, Schnablegger an der L Haltstelle, elegant neu eingerichtet mit elektrischer Beleuchtung, Hosch, ehemals Gelbfuss sehr gut, Filafer vorziiglich nur Woh- nungen, s. Anz. f. Tour. Caffee Zoppoth), ist grosser als Unter- Tarvis u. modern gebaut, besitzt Finanz-Wache, Post- u. Telegr.- Amt, k. k. Forstverwaltung der Staatsdomane Tarvis, und standige Militarbesatzung; Pfarrkirche St. Peter u. Paul, gothisch aus dem Jahre 1449, aber leider die alte Bauart derselben durch neuere Vergrosserungen verunstaltet. Offentliches Leben daselbst gesellig und gemuthlich, grosser Fremdenverkehr. Bergfithrer-Tarif fiir Tarvis: Goriacher Alpe 2F1., Goriacher Alpe u. Kapin 3F1, Osternik 3F1.50Kr, Luschari 2 Fl., InsEomerthal lF1.20Kr, ins Eomerthal und (iber Eaibl zurflck 3 Fl. 50 Kr, durchs Eomerthal am Mangart 6 Fl. 50 Kr, ins KaltwaSserthal n. fiber Wolfsbach zurttck 3 Fl. 50 Kr, durch den Bartolograben nach Feistritz 2F1, auf den Weissenfelser Schlossberg 1 Fl. Ausfliige von Tarvis: (tast alle Wege dank der riihrigen Thatigkeit des Zvveigvereines Tarvis der Section Villach des d. u. 6. A.-V. markirt mit Orts- u. Hohentafeln). 1) zum Graf Karl s tog, in der Schlitzaklamm, gerade unterhalb der Ueberbriickung derselben durch die vom Haupt¬ stationsplatze osti. nach Laibach weiterziehende Eisenbahn. Hbclist lohnende kleine Tour von kaum l 1 /^ St. incl. Be- sichtigung u. Ruekvveg. Man geht entweder gleich ausserhalb des Hauptbahnhofes etwa 150 Schritt an der Strasse nach Tarvis 1. auf Fussvveg hinab zur Schlucht, oder von Ober-Tarvis nach der prachtvoll angelegten Hauptstrasse zuriick zum Hauptbahnhof u. r. auf dem gleichen Fussteige hinab. P rac h t- volle Felsengruppirungen, kiihne Ueberbriickung der Schlucht mittelst einer 63 m langen und ebenso hohen Eisen- Ausflttge. Tiirvis. IV. 3. ŽŽI brucke; der zumeist in den Wanden der Schluclit eingesprengte auf Briicken und durch Tunnels laufende Steg wurde zum Andenken an Graf Karl von Areo-Zinneberg im Mai 1874 fertig gestellt und ist eiu wahres Sehanstiick. Alpenrosen, Alpen- veilchen, die seltene schopfige Rapunzel und blaue Paederota, rechts am Eingang zu Schlucht, Fusssteig hinauf zur beliebten Restauration Grunwald von wo Pahrstrasse nach Unter- Tarvis, 20 m. 2) Besteigung des Osternigg, 2035 m, 5 St., durch den Bartolograben bis zum Wege, welcher auf der nordwestl. Ecke der Bartoloioiesen zu den AchomitzerAlpenhiitten fiihrt, 3 St., von dort nordl. zum Sattel, der die Aschomitzeralpe mit der Feistritzalpe u. dem Osternigg verbindet, 1 St., dann zur hochsten Iiuppe, 1 St., schone Aussicht, dominirender Hohenpunkt. Abstieg auch nach Feistritz im Gailthale und in die Uggowitzeralpe durch die Ukwa nach Saifnitz 4 St. 3) auf die Goriacheralpe, 1695 m, sehr leichte Wald- tour mit herrlicher Aussicht auf Worther- Faaker- u. Raibler- see, Gailthal u. Julische Alpen, incl. Ruckweg 6—7 St., von Tarvis iiber Gogau durch den Hollgraben zur Hohe. 4) auf den Luschariberg, 1792 m, 5—6 St. (IV. 6.), leieht und lohnend, durch schonen Wald, directer Aufstieg iiber den Prisnig, 1338 m, u. Florianka- Berg, 1660 m, zur Luschari-Alm und iiber den Gipfel zur Kirche. Abstieg nach Seifnitz oder Schlittenfahrt dahin, siehe IV 6. 5) Ins Romerthal 1200 m, lohnende Thalwanderung von 5 St. iiber die Schlitza hiniiber auf das Plateau von Greutll und zur Thalgabel in der Weissenbachalm, dann 1. hinauf in die Karnizza hier grossartiger Thalabschluss. Man kann nun auch von hier die Tour iiber den 1710 m hohen Versic- Sattel in die Manhartalpe machen und den Riickweg iiber den Predil und Raibl (IV. 5.) nach Tarvis nehmen, 3 St.; event. von der Karnizza aus iiber die Schutzhausscharte zum Manchartschutz- hause der Section Villach des d. u. o. A.-V. 2000 m steigen, 3 St., dort iibemachten und nach sten Morgen den Manchart 2678 m (IV. 5.) besteigen, 3 St., zu velcher Hochtour aber dann ein Fiihrer aus Raibl bestellt werden mtisste. 6) in das Kaltwasserthal in hiniiber nach Wolfsbach (IV. 6.) sehr lohnende nicht beschwerliohe Tour von 7—8 St., nur ins Kaltwasserthal u. zuriick sehr empfehlanswerthe Thal- tour von 4 St. u. zwar von Untertarvis auf der Gorzerstrasse bis Kaltwasser (IV. 5.), dann r. bei dem Bleischmelzwerke voruber in den Graben u. entweder iiber den Praschtlik- Sattel, 1489 m. leicbter, oder den Karnizza- Sattel, 1500 m, schwieriger nach Wolfsbcich und von dort iiber Saifnitz nach Tarvis zuriick. IV. 4. Tarvis-IVeissenfels. Schlossberg. •> »> •> Tarvis als Knotenpnnkt fiir alle Ausfliige im oberen Kanalthale zu empfehlen. Wir behandeln dieselben in drei Gruppen: 1) nacli \Veissenfels, IV. 4; 2) i us Kaiblerthal, IV. 5; 3) ins AVolfsbaclithal, IV. 6. iV. 4. Von Tarvis nach Weissenfels. (Zugleich Infl uenzli ni e anf die Eintrittslinie von Laibacli, B.) Die Tour von Tarvis naeh Weissenfels in Krain bietet, einschliesslich des Besuches der Manharts e en, einen der genussreiohsten Ausfliige. Man kann daliin entvveder von Unter-Tarvis auf der Fahrstrasse, die iiber bewieste und vvaldige Htigel n. zuletzt die Weissenbacherbriicke dabinzieht, in 2 St. gelangen, oder die von Tarvis nach Laibach filhrende Kronprinz-Rudolfsbahn bis zur Station Ratschach- Weissenfels be- nutzen, von wo bis zum Marktflecken Weissenfels ungefahr 1 f t St. wieder znriick zu vvandern ist. Auf der Bahnfahrt daliin grossartige Ueberbriiekung der. Schlitzaschlucht beim Torriser Bahnhofe, 63 m lang u. ebenso hoch, dann an der Grenze gegen Krain Viadukt iiber den TVeissenbach u. sein Giessfeld, 38 m hoch, 128 m lang, auf 3 Quaderpfeilern und Schwarzenbach- briicke, 17 ni hoch, 15 m lang. Weissenfels, umveit der Wasserscheide zwischen Drau u. Save, 859.7 m, (Gasthaus des Postmeisters M. Dragan u. Touristenhaus), ist ein redit hubsch in einer thalahnlichen Schlucht gelegener Ort, mit einer freund- lichen, auf einer Anhbhe gelegenen Kirche. Mehrere Gewerk- schaften; pittoreske Umgebung (Ansicht des Manhart und der nebenanstehenden Weissenbechspitzen). Ausiliige von Weissenfels : 1) auf den Schlossberg, 1123 m, mit Ruinen der ehema- ligen Burg Weissenfels; sehr lolmend. Die Burg wurde 1431 von dem Grafen Cilly erbaut, 1515 erhielt sie Sigmund, Prei- berr von Dietrichstein, 1612 kam sie in denBesitz derKheven- hiiller, etc. Priichtige Thalansicht, vorzuglich aber Ge- birgsrundschau auf die Manhartgruppe, die Funfspitzen und das Kaltivassergebirge bai Raibl im S., den Luschariberg, Hohenzug zwischen Kanal- u. Gailthal gegen W., die Villacher- alpe gegen N., Mittagskofel, Fragmente der Karaivanken u. das obere Savethal mit den Ortschaften Ratscliach, Wurzen u. Kronan gegen O. Zu empfehlen der nordl. Abstieg, den AVeiler Hinterschloss r. lassend, zur Hauptstrasse; — Ausfliige. Tarvis-Weissenfels. IV. 4. 22S 2) zu den Manhart. auch Weissenfelserseen genannt: man biegt vom Touristenhause nachst der Geiverkschaft siidl. von der Poststrasse ab, und gelangt allmahlich liings des See- bachs durch Wiesen u. Wiil dchen und schliesslich einen dunklen Fichtenvvald, ansteigend in 3 / 4 St. zum er sten See, einen dunkelgrtinen Wasserspiegel mit Fels- u. Waidbildern in seinen Fluten und nur durch einen Felsenritf vom kleineren zweiten See getrennt, der um wenige Meter hoher liegt u. als Berg- see kaum iibertroffen werden durfte. Im unteren See vorziigliche Forellen. Man versaume nicht, den Rudolf- Felsen, 982 m, zwischen diesem und dem oberen See, 933 m, wegen der Aussicht nach beiden Seiten, zu erklimmen). Vom oberen, in manchen Jahren fast trockenem See, eigentlich einem Ueberscliwemmungsbecken ziehen Alpentriften mit einzelnen Fichten u. Larchen bis an den Fuss des Manhart, der sich hier absolut ohne Vorberge in beinahe senkrechten VVanden zu einer Hohe von 2678 m erhebt und riesige Gerbllmassen zum Tliale sendet, wahrend die ,vom Hauptstocke sich vor- schiebenden imposant geformten Felsmassen um den Seespiegel ein kolossales Amphitheater bilden, das jedem Besucher unvergesslich bleiben muss. Man kalin von Tarvis aus tibrigens (len Besneli der Seen audi so einrichten dass man per Balin bis Ratscliacli fiihrtundvon da direkt zu den Seen ivandert, bis zum ersten See % St. von Ratscliacli. Der W e g ist sogar beguemer, ebener, kflrzer als der von \Veis- senfels aus. Uergtouren von Weissenfels: Besteigung des Manhart 2678 m,, von Weissenf'els oder Ratschach (Kirchmayer), der sich auch als Fiihrer benutzen lasst) aus^ jedoch nur fiir ge- iibte Bergsteiger moglich. Von Ratschach oder Weissenfels zum oberen Weissenfelsersee, 1 St., zum Fusse des Manhart, s / i St. bis auf die Hohe des Travnigsaitels, wo Unterkunfts- liaus (beschiverliches Steigen), 3 St., dann iiber Wande und Schneefelder zum Gipfei, 2 1 /,—3 St. Uebjjrgiinge von AVeissenfels : iiber die Thorleralpe nach Raibl, ca. 6 St.: durch den Weissenbach in die Kemisa u. auf die Scharte, 4 St., dann hinab in die Thorleralpe 1 St.. und von hier durch den Kursenbachgraben nach Raibl auf gut ausgetretenem Wege ebenfalls 1 St.; auf der Scharte schone Gebirgsansicht, s. auch V. 2. Von AVeissenfels nach Laibach, s. Eintrittslinie B. 224 IV. 5. Tarvis—Raiblerthal. Strasse. IV. 5. Von Tarvis ins Raiblerthal. (Zugleich Uebergiinge imeli Krain, Raccolana [Italien], AVolfsbach im hnteren Kanaltlial, IV. 6.. Weissenfels, IV. 4., imel Lnfluenzlinie auf die Eintrittslinie von Gorz liber člen Predil. C. Von Tarvis (Balm- hof) oder Ort nacli Raibl Einspanner 2 El. 50 Kr.. Zweispanner 4 El. Vom Touristenhotel in Raibl: Omnibus qr. Person 50 Ivr.. Equipage pr. Person 1 El., bei jedem ankommenden Zuge am Hauptbahnhofe — sehr lohnende Fusspartie von 2 St.) Von Unter-Tarvis auf cler Gorzer-Reichsstrasse durch das schluchtige Thal der rauschenden Schlitza bald am r., bald 1. Ufer hinan nach Flitschl, V 2 St,, erblickt man die schbne Pyramide des Konigsberges, 1918 m, welchen Konig Albuin be- stiegen haben soli, u. gelangt nach einer weiteren 1 / 2 St. nach Kciltivasser, einem ararischen Bleipochwerke am Zusammenflusse des Kaltwasser- u. Schlitzabaches. Von hier steigt die Strasse, nach 1. gewendet, ziemlich steil, ' doch fiir schweres Fuhrwerk praktikabel, den Bach iibersetzend, zum oberen Thal an, beriihrt das im tiefen Graben (r.) liegende Struggl’sche Bleipochwerk und (1.) die Mauth, u. zieht liber den Faiblergries, ein grosses, durch die zahlreichen Giessbache gebildetes Gerollfeld *), im Angesichte des Seekopfs u. der Filnfspitzen zum Bergorte Raibl, von Kaltwasser 1 St. Raibl j 912 m (Gasth&user: SchnableggePs Gasthof z. „Touristen- haus“ (ehomals Fercher u. Bauer), 50 Passagierzimmer u. S Eamilienwoli- mmgen, Zimmer von 70 Kr. aufvviirts, AVannen- u. Douche-Bader, Billard- ii. Lesesalon, vorziigliclie Kiiche u. Keller, alles comfortabel, liegt in der Mitte des Ortes; Scheidenbergefs „Zum ersten Dentsclien“, 20 Zimmer, gnt und billig, AVirth passionirter Bergsteiger, am oberen Ende des Ortes, Post- u. Telegraphenamt, k. k. Bergamt, AVerksarzt mit Apo- theke, Pfarrkirche unansehnlicli. Empfehlenswerthe Eli h r er fiir Hoch- touren: Rudolf Baum.cjartner, Franz Fttafer u. Jakob Pinter , zn kleineren Touren gibt es stets Fiilirer minderer Kategorie, da fast jeder Bergknappe Bescheid veiss. Fiilirer tarif: Auf den Manhart (12 St.) 5 El.; mit Abstieg nach AVeissenfels 6 Fl.; auf den AVischberg (12 St.) 5 El., mit Abstieg nach AVolfs- bach 6 El.; auf den Canin (15—10 St.) 7 Fl., mit Abstieg nach Flitsch oder in die Besia nach Coritis (2 T.) 8 Fl. 50 Kr.; auf den Presnelenik (18 St.) 0 El., mit Abstieg nach Flitsch 7 Fl. 50 Kr.; auf den Bramkofel (Montascli) (15—16 St.) 7 Fl.; auf den Luschariberg (IT.) 2 Fl., mit Abstieg nach AA'olfs- bacli oder Saifnitz (1 T.) 2 Fl. 60 Kr.; liber die Raiblerscharte nash Kalt- wasser ( J /2 T.) 1 Fl. 50 Kr.; auf die Nevea-Alpe. Peccole-Alm, Ricovero Sella (Schutzhaus der Soc. alp.-friul. am Bramkofel) 1900 m, 8—9 St., h in u. zurtick 4 Fl.; blos zum Manhartschutzhaus, 2200 m, u. die Travnikspitze, 2250 m, mit Abstieg nach AA T eissenfels, 8—9 St., 4 Fl. 50 Kr.; liber die Schutz- hausseharte’ ins Romerthal u. nach Tarvis. 7—8 St.. 4 Fl.; in die Manhart- Alm u. den Versic-Sattel, 1710 m, ins Romerthal u. nach Tarvis, 7 St., 8 Fl. 50 Kr.; mit Besteigung der Versic-Spitze, 1918 m, 3 Fl.; auf die Fiinf- spitzen, 6 St,, 3 Fl. 50 Kr.; auf den Predilkopf, 1626 m, u. liber die Predil- *) Hier im Joni das schone AVulfensche Steinkraut (AlyssumAVulfemanum). Ausfluge. Tarvis—Baiblerthal. IV. 5. scliarte in den Fallbacligraben u. nacli Raibl znriick, 5 St.. 2 Fl.; anf ilen Kdnigsberg, 1918 m, 5'/.. St., 2 Fl. 50 Kr.; zur Wischberghiitte, 2120 m, in die Cregnedal-Alm, Peccdle-Alin u. liber Nebea-Alpe zuriick, 10 St., 1 Id. 50 Kr.; auf den Seekopf, 2106 m, 8 St., Sl Fl. 50 Kr., in; Seetlial zrn* Reichsgrenze, 1064 3U, n. retour 5 St., 1 Fl. 50 Kr.; durclis Raccolana-Tlial nacli Chiusa foi-te, 7 St., 5 Fl. Andere Touren nacli Vereinbarung. Raibl hat, im gleichnamigen Thale zvvischen den Fiinf- spitzen, Lahnspitsen u. dem wiesenreichen Predli im O, Konigs- berg im W., u. Seekopf im S. gelegen, eine selir rauhe, den Nordwinden preisgegebene Lage; Schneeschmelze zweite Halfte Mai, tvarin nur die Tageszeit im Hochsommer; kein Getreide- u. Obstbau, nur Kiichengarten; Alpenflora, wie z. B. Bergfohren (Krummholz), Alpenrosen, Alpennelken, bis zum Dorfe herab*). Vorziiglich merkwiirdig ist es dureh den Bergbau auf Blei u. die gleichzeitig hier befindliehen Schmelzofen der Struggl’schen Erben u. das ararisehe Aufbereitungsvverk, zu welchem das Wasser dureh gusseiseme Rohren vom Raiblersee, 1 / 2 St. ent- fernt, geleitet wird (Erzeugung jahrlich: 6—7000 Met.-Centner Blei, 30,000 Met.-Centner Zinkblende **), Auch Erzeugung von hydraulischem Kalk aus bituminosem Raiblerschiefer. — PfaiT- kirche unansehnlich. Wenige Minuten am osti. Ende des Ortes der schiine, iiber 30 m hoch herabsttirzende Fallbach, welcher jedoch nur in wasserreicher Jahreszeit von Bedeutung ist. Kleiuere Ansfliige u. Bergpartien von Raibl: 1) zum Raiblersee (im Hochsommer vorziigliches Freibad, Kahnfahrten fiir Selbstruderer, auf der Insel kleiue Restau- ration), */ 2 St. auf der sogen. Winterstrasse, die zu dem Zwecke an wettergeschiltzter Stelle gebaut wurde, um den an den Lahnen der Prediler Sommerstrasse niedergehenden Schnee- lawinen auszuweichen. Kurz vor dem See biegt dieselbe nach O., zum See lenkt aber r. ein zur neuen fortiflkatorischen Tlial- sperre am Alblgrabenausgang uud ins Seethal fiihrender leidlicher Fahnveg, auf dem man bald des blaugrunen Wasserspiegels ansichtig wird. G r o s s a r t i g e Um- r a h m u n g von mehr als 2000 m hohen Felsengebirgen. aus welcher ganz besonders der zum Theil bewaldete Seekopf. 2106 m, auffallt u. tauschende Aehnliehkeit mit dem Traun- stein bei Gmunden besitzt. Verfolgen wir diese Umrahmung *) In den Zinkbhndehalden das seltene laiiclibliitterige Tlischelkraiit (Thlaspi cepaefolium), von IVulfen hier entdeekt; auf den Abhiingen des Kimigsberges der Kaibler Haarstrang (Peucedanum rablense), in den Ab- liilngen der Grafenlahn u. des Kimigsberges der kreisforniig gebllittertc Bohnenstrauch (Cytissus radiatus), dessen nordliclister Standort hier ist. **) Vorkommen von Eisenkies, Gellj- und AVeissbleierz, 'Braun- umi Sehwarzspath, Porphyr etc„ letzterer vorziiglich im Kaltivassertliale, wovon die Blocke im Bachbette der Schlitza Zeugniss geben. Amthor-Jabornegg, Karntnerfuln-er. 3. Aufl. 15 226 IV. 5. Tarvis—Uaiblcrtlial. AVischbachalpe. nach den Weltgegenden, „so erblicken wir osti. der Predil- strasse die vielzackigen Lahnspitzen mit zwei machtigen Ge- rollhalden, den Predli mit der Strasse, den Predilgraben, Zottenkopf u. Grilngraben, siidl. den Seekopf, dann im Hinter- grunde die Deutsche u. Wdlsche Kamel, der Prestrelenik, 2505 m, der Rombon u. die Bela Pec (schone Wand), Re- prasentanten der Caningruppe, r. davon das Seebachthal und den Gamsiourzgraben, westl. die Plohe Kamel, Plohe Wand, mit dem dariiber lugenden Schichtl, den Albelkopf u. die Fercherwand, hinter welchen sich das maehtige Kaltivasser- gebirge nach N. streckt. Dort schauen auch aus der Ent- fernung die Ziihne der Raibler-Funfspitzen hemieder u. ver- einigen sich durch den Schoberkopf mit den Lahnspitzen“ (Jager), im Ganzen ein herrliches Bild, ein Glanzpunkt in Raibls nachster Umgebung*); — 2) auf die Hohe des Predil, 1 St. (S. Uebergange); — 3) auf die \Viscb bacil alpe, 1582 m, 8 St., se lir zu empfehlen: zum See, dann voruber an der Fortification, (Thalsperre) am Alblbache durch das obere Seebachthal (s. o.) an die Miindung des Wischbachgrabens, bei einigen Miihl- steinbrecherhlitten voruber, zur Wischbachalpe, 8 St., die am Fusse des zerschluchteten, in riesigen Wanden abfallenden Wischberges, mitten in einem Circus der barockesten Berg- formen liegt, wie er selten wieder gefunden vrerden dttrfte (iin W'. die Barnlahnspitze, der Bramkofel, die Mosesscharte n. Kastreinspitse, im N. der Wi$chbery mit der oberen u. unteren Kemisa, der Thunn, die Gamsmutterspiize, Karspitze u. das bervaldete Fischkopft, im O. die Kette der Flitscherberge mit dem darunter liegenden Seekopf, Schneeberg, Velki Vrh. und den beiden Kanzeln, im S. der Vai/o-tin u. Km. r. lierzu der Bombon, die Cernjala, der Prestrelenik tl. zerkluftete Canin, letztere schneebedeekt). In der Wischbachhiitte Alpenkost u. leidliches Heulager; 2 St. hiiher fiir Wischbergbesteiger die Wischberghiitte der Sect. Villach des d. u. o. A.-V., 2120 m, gut eiugerichtet. 4) auf die Neveaalpe, 1200 m, 3 St.: von Raibl zum See u. von da in siidwestl. Richtung durch das Obere Seethal zur Weissenbachschiitt, 1 1 /„ St., wo man den Wischberg, viele Hohen der Caningruppe, vor allem aber den Mangart mit seiner nach S. abfallenden, wohl an 1700 m hohen Riesenvvand in seiner ganzen Grosse erblickt. Dann durch Wald zur Krumbachschutt, 1 / 2 St. Dort theilen sich bald die Wege, 'j Auf deli Felswiinden um den See u. im Gerolle ruektvarts desselben vollstitndige Alpentlora, von den Hohen herabgescbivemmt u. besonders reich im Juni: Papaver Burseri, Saxifraga Burseriana, Linaria alpina, Soh danelia minima, spiiter im Gamswurzgraben Phrteuma comosnm. Seltene Alpenconchvlien, wie Clausilia Bablensis, cristata, Stenzii, Helix Presslii, Ziegeri etc., dann Lepidopteren. Tarvis—Kaiblerthal. IV. 5. Konigsberg. 227 indem r. von der Muhlsteinbrecherhiitte einer derselben zur JVischbachalpe, der 1. durch Wald u. Weiden die italienische Grenze, 1064 m, tibersohreitend, zur Alpe Nevea, 1 St., Hi hrt, wo sich ziemlieh gute Alpenhiitten befinden, und man Milch, Butter u. Kaše bekommen kanu, iiberhaupt von dem Alpenpachter freundlioh aufgenommen wird. Aussicht: ('Janin, Bramkofel, Wischberg. — Von hier auchBesteigung des Canin, Prestelenik u. Bramkofel. — 5) auf die Bramkofel (Montasch) - Alinen, ca. 1900 m, 4*/2 St., zur Alpe Nevea (3), dann r. auf Fussiveg hinauf zu einem weitliiufigen steilen Alpenplan, auf dem sich drei Hiitten- gruppen (italienische Sennereien) befinden. Grossartige Umschau gegen den langgestreckten befirnten Zug des Canin, die Wande des Bramkofel, Einblick in das Raccolano-Thal u. durch seine Spalte hinaus gegen die Friauler Berge. 6) in den Kaltivassergraben, sehr lohnende Halbtags- tour: auf der Strasse gegen Tarvis zuruck bis Kaltivasser (S. 244), u. den engen, wilden, nur von Kohlerhlitten besetzten Kaltivassergraben aufwarts, bis dahin, wo sich derselbe zu einem kleinen, von iiber 2000 m hohen Bergen amphitheatralisch umstandenen Thalkessel erweitert (Kaltivasser-, VVeissenbach- spitze, Thurm, Wischberg, Nabois etc.). Den Ruckweg kann man ohne grosse Beschwerde iiber die Raiblerscharte, 1325 m, u. das „Karolyberghaus“ nach Raibl nehmen, 2 St.: — 7) auf den Kbnigsberg, 1918 m. der sich nahezu isolirt iiber Raibl erhebt, S 1 /, St.: ani „Karolyberghaus“ voriiber zum „Sebastianberghaus“, von dort steil hinan zum ,,Galizien- ' terrain 11 u. : .Bosem Gras“, dann zum hochst gelegenen Stollen am „Kleinen Konigsberg“, 1 1 / 2 St., durch die „Andraiklamm‘- auf den mittleren u. hochsten der drei Berggipfel des „Grossen Konigsbergs“, 2 St. Aussicht: besonders auf die Wisch- berggruppe; — 8) auf den Luschariberg, 1792 m: a) auf der Strasse zuruck gegen Tarvis bis Kaltivasser, 1 St., u. gleich, wenn man die Briicke iiber den Bach passirt hat, beim Kreuz links steil auflvarts (Fussiveg) zur Buchembiese, Krossbrami, Laschari- alpenhutte, 2‘/, St., u. von da in '/ 2 St. zurKirche; schattiger, unterhaltender Weg; — b) zur Raiblerscharte, 1325 m (Aus¬ sicht, Versteinerungen), von da in den Kaltivassergraben (s. o.), u. diesen iiberschreitend auf die Kaltwasseralp< , von hier auf den Praschniksattel, 1489 m, u. auf der Siidseite des Praschnik zur Scharte unter den „Steinernen Mandle dann nordl. durch die Kemisa auf den L us c h ari, 5—6 St. (bis zum Praschnik¬ sattel Fiihrer nothwendig, dann entbehrlich. *) A u s s i c h t S. 234. ') Bescluveriiclie, nur bei ganz trockenem Wetter einpfehlenswerthe Tour. 15 * 28 IV. 5. Tarvis—Raiblertlial. AVischberg. 9) auf die Versic-Spitze, 1918 m: liber den Predil zur Kashiitte in die Manhartalm, 2 St., u. durchs Kar steil auf den Gripfel, 2 St. Abstieg liber die ThMeralMscharte nach Raibl, 3 St, (Irossere Bergtouren von Raibl. Fiihrer absolut nothwendig. 1) auf den lVischbcrg, 7—8 St., selu- empfehlens- vverthe, seit del' Eroffnung des neuen Wegs ganz ungefahr- liche, selbst flir Schwindlige zugangliche, aber beschwerliche Hochtour: und zwar voriiber am See durchs hintere Seethal zum Krummbach, dann r. liber Wiesen iiinan auf Steig durch die gerollige Runse des Fischbachs (Wischbachs) Iiinan zur Wischbachalm, 1562 m, 2 l /,—3 St., u. zur Barrilahnsckarte, 1 St., dann osti. in 15 Min. unter dem Traaf (Traufwand), (wegen der zur Zeit der Sclmeesclnnelze herabtriefenden Wiisser so genannt), zum Unterkunftshause der Section Villach des deutsch. u. osterr. Alpenvereins, 2120 m (Schltissel in Raibl). Nun wendet sich der Pfad um die Trauftvand gegen N., ins Kar hinauf unterhalb der 2122 m hohen Moses-Scharte (er- kenntlich durch einen in ihrer Mitte aufsteigenden Dolomit- Obelisk) voriiber in osti. Richtung zum Tunnel, einem Loch in der Wand der Gamsmutter, welches durchkrochen wird u. dann gerade auf iiber Fels zur nordl. liegenden Doppelspitze, 2 St. Aussicht wohl die scliiinste und grossartlgste in diesem Theil der Alp en (nordl. 'Koru.lpe, daruber Wech$el und die Miirsthaleralpen, Zirbitzkogel, Gorlitzen, Villacheralpe, TJieile der Stadt Villach, Worthersce , Rottermannertauern bi.s zum Dachstein, Hohetauern vom Hafner bis zum Glockner, Schober u. Venediger, Sieserfernergruppe, nalier heran die Berge des oberen Drau- u. Oailcnals u. ganz nahe die '\Vanfahrtskirehe Maria Luschari; vvestl. Tlieile des Drauthals bis gegen Lienz, ein Theil der Kreuzkofelgruppe, Antelao, Marmolada, niilier Paralba, Kollinkofel, Polinigg, Ampezzaner Berge, Resia, Casarimaz u. Tevža gran.de, ein Stiick des Tagliameutothals u. der \vilde Bramkofel; siidlieli die venetianischen Berge, \vestlich liber TJdine hinaus und ganz nahe die Caningruppe, welche die Aussicht auf die Adria verdeckt; osti. der Krn, Matajur, Naukopf, daliinter der Flitscher-Grintoutz u. die P.vramide des Triglair, 1. davon der Jalmz, Manhart, Mittagskofel, im Hintergrunde die Kotschna u. Koschutta); — 2) auf den Manhart, 2678 m, lohnende Tour von V/, Tagen, wohl beschwcrlich, aber mit kundigen Fuhrern unge- fahrlich: auf der Sommerstrasse zur Hohe des Predilpasses, von da 1. zur Manhartalpe und fortvvahrend auf ungefahrlichem Steig meist durch Felsemvande hinan zum Unt erkunf ts- haus ( Manharthutte ) der Sect. Villach des d. u. 6. A.-V., 2200 m, 3Y S St. Nun hinauf zum Travniksattel 1 / 2 St. und um den kleinen Manhart 1 / 2 St. herum auf Gerolle u. Stein- platten beschwerlich (nicht gefahrlich, da die tlbelsten Stellen Canin. Tarvis—Raiblerthal. IV. 5. 22!> durch Felsensprengungen ertveitert tvurden) in siidostl. Richtung tveiter, bald iiber zwei nicht unbedeutende Sclmeefelder bis zur Schneide n. Landesgrenze, u. auf dieser zum Gipfel, 2*/ 2 St. In ter e ssant e Rundschau, ahnlich der voni Wischberg(s. o.) (im NW. die ltiesenferner, den Venediger, GrossglocJcner n. die Kette der Tauern bis zur Hafnerspitze, im N. Limgauer, Hochgolling, IVildstelle, Rottenmannertauern n. ZArhiizalpe; im NO. die Gau- n. Koralpe, dariiber die Berge bis zum Wechsel; im O. die Sulzbacher Alpen, Karamanken, n&her die Julischen Alpe,n mit dem Triglav; im S. die Gorzerberge, dariiber der Golf ven Mmfalcone, die Gebirge bei Udine, niiher ilie Caningruppe; im W. Marmolada, Antelao, Collinkofel, Kellenoand u. andere dem Taglia- mentogebiete angehorige Spitzen, endlich in niichster Niihe Bramkofel, Hude palice, Kernadnl, Barnlahn u. die ganze Wischberggruppe, an deren Nordseite die Wallfahitskirehe am Luschariberge). Riickweg derselbe oder Abstieg nach Weissenfels-Ratschach (S. 223); 3) auf den Canin, 2582 m, ca. 11—12 St. (hdchster Punkt der Caningruppe, welche „im S. des Predil, osti. durch die Coritensa, siidl. durch den Rio bianco u. Resia, tvesti, durch die Fella, nordl. durch die Raccolana u. den karnt- nerischen Seebach begrenzt ist“. Confinspitse (Cernjala), 2340 m, dreifache Landergrenze von Karnten-Grorz-Italien. Am Canin Firnbildung. Viel Ausdauer erfordernde, sehr beschwer- liche u. gefiihrliche Hochtour, am besten im Friihsommer aus- zufiihren, wenn die endlosen Karrenfelder noch fast ver- schneit sind. Zur Nevea-Alpe 3 St., dann durch die Wald- region auf kaum kenntlichem Pfad steil aufvvarts zur Bela Petsch (Weisse Wand), hier Unterkunftsh aus der Societ. alp. friulana (hier ubernachten), u. zu den Karrenfeldern, wo jede Wegspur in der Steinvviiste verschvvindet. Nun miissen die geologisch hochst interessanten Karrenfelder behutsam iiberschritten werden, um zum Firn zu gelangen. dann geht es iiber die Schneefelder in tvesti. Richtung zu einem Sattel ztvischen Bela Petsch u. dem Hauptkamme, u. man steht am Caninferner (etvva V, Kilometer lang u. 2Kilom. breit), nach dessen [Teberschreitung iiusserst miihsam die ziemlich lange nicht sichtbare Hauptspitze im tvahrsten Sinne des Wortes erklettert tverden muss. Von der Alpe Nevea bis zur Spitze 7—9 St. (NB. Die leichtere oder schtvierigere Durch- fiihrung der Besteigung des Canin hangt tvesentlich von den Schneeverhaltnissen und der Erfahronheit des Ftthfers ab, da eine bestimmte Richtung des Anstieges noch nicht ermittelt ist.) Abstiege sind moglich, aber ebenfalls sehr beschtverlich, sotvohl nach Flitsch, als ins Thal der Resia. Prachtvolle Aussicht auf die Julischen Alpen u. iiber die Gebirge der Resia bis ans adriatische Meer, auf die Dolomitriesen des Piave - und Tagliamento- Gebietes mit der Marmolada, sotvie den Riesenzug der Norischen Alpen. Fiihrer: Giuseppe Lonf 230 IV. 5. Tarvis—Raiblertlial. Predil. u. Pietro Sassaferro auf der Neveaalpe, Pietro Pescnnosca, Gemsjager in Stretti im Raccolanathale; 4) auf etan Bramkofel (Montasio, auch Montasch), 2752 m (hoclister Berg in der Umgebung Raibls), sehr anstrcngende, fiir gute Bergsteiger nicht sehr schvvierige Hochtour voli 9—11 St., vollkommene Schwindelfreiheit nothwendig. Zur Alpe Nevea u. Peccolealm, dann westlich zur Bramscharte zwischen Bramkofel u. dem Zug des Gimone zum Ricovero- Sella, 1900 m (Unterkunftsliaus der Societa alpina friulana), alhvo ubernaehten, 5 St., hiorauf 1. durch die Balicen (Schichten- kopfe) liinauf, angeschmiegt an die schmalen Stellen oberhalb dem loilden Tobel, der zum Dogna-Thcde abliiuft, vortiber zu einer Rinne u. zuletzt durch Kamine, steil binauf zum Grat, von welchem aus die Spitze bald erklettert ist. N ali- und Fernsicht, unendliche Thalschau, wie von keinem Gipfel der Raibler-, ja selbst Julischen Alpen, etwa den Triglav ausgenommcn, iiber ganz Mittel- u. Unterkdrnten und das venetianische Flachland bis zur blauen Adria, imposanter Ueberblick der umliegenden Hochgebirge u. uber diese hinaus zur Dachsteingruppe, zu den eisigen Tauern, Sudtiroler- u. Venetianer Dolomiten. Auch bei dieser Besteigung hiingt die Durchfuhrbarkeit mehr oder lveniger nur von der Geubtheit u. Ortskenntniss des Fuhrers ab, da eine bestimmte Aufsteigs- richtung nocli nicht klar gestellt ist; — 5) auf den Monte Cimone (ebenfalls nur mit Ftihrer). Zum Unterkunftshause ober der Peccole-Alm, 5 St., dann auf Viehsteigen westl. iiber begraste Hange und Runsen zu den Wanden (r. das Hollenthor, gr ossartige Kluft zivischen mehr als 500 m hohen Wanden zum Dognathale abgeliend), dann hinanf in schiefer Riohtung von Nord naoh Sud zu einem Sattel und von diesem liings des Grates zum Gipfel, 4 St. (grossartige Anblicko gegen den Canin-Stock u. Bram¬ kofel. [Andere Abstiege nicht bekannt.] Von Chiusa forte Kommende linden in Saletto Fiihrer. Uebergange von Raibl: 1) iiber (len Predilpass, 1122 m, in die Flitscher- klause u. nach Flitsch (Gorz C.), 5 St. (die Besteigung des Predilpasses, welche hin u. zurtick naoh Raibl nicht mehr als 2 St. erfordert, soli von Niemanden, der das Raiblthal besucht, unterlassen werden. Es ist dies einer der grossartigsten Ueber¬ gange in den Alpen, der beziiglich seiner grossai-tigen Natur- szenerien kaum durch andere iibertroffen wird. Mit dem Spaziergange zum See kann leicht die Besteigung des Passes verbunden \verden. Es empfiehlt sich die Tour in den spateren Nachmittagsstunden zu unternehmen vvegen der giinstigeren Flitsch. Tarvis—Raiblertlial. IV. 5. 231 Beleuehtung der Hochgebirge). Zwei Strassen fiihren auf die Hohe des Predilpasses, die Som m er- u. Winterstrasse. welche letztere wir schon beim Raiblersee erwahnt haben. Da erstere schon nach kurzem Anstieg Aussichtspunkte bietet, und im Sommer ungefahrlich zu passiren ist, kann dieselbe zur Besteigung des Predil empfohlen werden, u. um so mehr, als sich von ihr aus der Raiblersee u. die ihn umrandenden Gebirge sehr gut prasentiren. .Jenseits unterhalb der liber den Predil herabfallenden Grenzscheide liegt die Fortifikation, u. hart an der Strasse das schone Denkmal fiir die am 18. Mai 1809 hier gefallenen Helden (Ingenieurhauptmann Johann Her¬ mann von Hermannsdorf u. seiner Kampfgenossen). Herr- lioher Bliek von der Hohe des Predil, 1 St. von Raibl, auf Mangart , 2678 m, Jalous, 2655 m, die Prethervoande mit der Karnizza, 2322 m etc., das Thal von Preth. (Vom Predil Besteigung des Mangart, S. 228, des Jalouz, letzterer durch die Coritenza, s. u., in 6 St.) Die Strasse zieht durcli die Fortiflkation am Sudabhange des Predil theihveise zwischen Wiesen binab nach Oberpreth, einem kleinen Dorfchen mit Kirche, dann in Serpentinen nach Mittelpreth (audi kiirzerer Gangsteig liber den Kopf [Gasthaus des Struggl], das mit dem ganz nahen Unterpreth [Gasthaus des Tschernutta ] fast zu- sammenhangt (Kirche u. Pfarrhaus bilden gleichsam die Grenze zwischen beiden Orteii). Wahrend des Abstieges Blick gegen O. auf die Wande des Sebnik, an dessen Fuss die Coritenza ent- springt. Von Preth abwarts verengt sich die Schlucht im mer mehr, der Wildbach zerschellt an den Felsemvanden, bald jedoch wird das Brausen des Wassers wegen der Tiefe. in die sich hier der Bach eingegraben, matter, wir simi bei der stark befestigten Flitscherklause, 2’/ 2 St., wo am Eingange in den Boscagraben das zerstorte Festungswerk Baels liegt, Die Brucke, liber welche die Strasse ausserhalb der Forti- tikation auf das jenseitige Ufer weiter fiihrt, emioglicht einen Blick in die finstere grause Tiefe der Kluft, in der der Bach seine Fluten dahinwalzt, vahrend sich aufwarts die Felswiinde gen Hinnnel erheben. Unterhalb der Klause wird das Thal wieder weiter, u. man gelangt in das westlich von den wildesten Bergen, dem Bombon u. Prestrelenik umrahmte (nordostl. der Schweinsrussel, 1639 m, cvegen seingr verjlingten Kegelform imponirend), von AViesen u. Feldem umgebene, von Weinreben umrankte, ganz italienischen Charakter zeigende Flitsch, 1 St. (Gasthaus z. Post des Alois Sortsch, Forellen, Laibacher Bier; ebenso „Beim Huber“ befriedigend. Fiihrer in die Umgebung in den Gasthausem und beim Forstamt zu erfragen; die be- kanntesten Antm Michelic und sein Enkel). •232 IV. 5. Tarvis—Ralblertlial. Bergtouren von Flitsch. Bergtouren tom Flitsch: a) bei dem Weiler Coritenza voriiber u. iiber Sotscha zum romantisch gelegenen Pfarrdorf St. Muria in Trenta, 5 St.: — b) in die Resi a u. nach Resiutta im Canale di Ferro iiber Sago im Isonzothal, an der Siidseite der Baba grande voruber nach Corilis, Stolvisza, Ravanza und St. Giorgio, 10 St., namentlich Ethno graphen anzuempfehlen, die bei den dortigen Bewohnern viel Interessantes in Tracht, Sitte und Sprache flnden werden; — c) Besteigung des Prestelenik, 2505 m (Canin- gruppe): auf die Kemisa- (Tamar-) Alpe iiber Plusna, an den siidostl. Abhangen des Rombon voruber, 2 St., von da zum Sattel zvvischen Prestelenik u. Standaraspitze, 3 St., u. dann iiber Felswande u. Gerolle, die mit Vbrsicht zn passiren sind, zum Gipfel, 1 St. Glanzpunkt der Aus- sicht: Triglav, Wischberg, Krn, Vagatin, Cau, Canin, und das Adriatische Meer, Riickvveg wieder nach Flitsch, oder nordl. zur Alpe Nevea; — 2) iiber die Thorleralpe nach Weissenfels, 6-7 St.: durch den Kurzenbachgraben zur Thorleralpe, iy s St. (Kas- hiitte beim Tommer), von da zum Sattel, l 1 /. St. (Aussicht.) Nach Krain hinab geht es in die Kemisa, ein wildes Felsenkar in einer von den Wanden des kleinen Manhart, Kuschin u. Schoberkogels gebildeten Schlucht dem Torerbach entlang bis zu dessen Miindung in den Romerbach, V/ 2 St., hierauf an dem vereinigten Weissenbache hin zur Sage, 1 St., wo sich die Wege theilen, und man 1. durch Wald nach Gereuth u. Tarvis, 2 St., rechts ins Nesselthal und nach Weissenfels kommt, l St.; — 8) iiber die Wischb ach al p e in die Sei s se ra, 9—10 St.: zur Wischbachalpe, 3 St., u. von dort iiber Almboden zum Ursprung des Krumbaches, dann iiber steile Grasgehange (viel Edelweiss) in die Untere Kemisa, 1 St, von ivo man 1. durch eine wilde Schlucht auf die Scharte (Unterkunftshaus), 2120 m, zwischen Wischberg u. Kernadulspitse gelangt, 1 St. (nach einer Felsenbildung, die die Phantasie des Volkes einem Manne mit einem in der Hand haltenden Buche iihnlich sehen lasst, Mosesscharte genannt); dort herrlicher Blick auf die Gebirge der Seissera u. des Bramkofel. Abstieg durch die Spranja- schlucht in die Seissera nach Wolfsbach, sehr besclrvver- lich (S. 235), 4 1 / St. 4) iiber die Scharte, 1325 m, ins Kaltivasserthal und den Praschniksattel, 1489 m, nach Wolfsbach, beschwerlich u. nur bei ganz trockenem Wetter rathlich, ivenigstens fiir Damen, Neveaalpe. Tarvls—Raiblerthal. IV. 5. 2S3 weil bei Regemvetter der Steig in den lehmigen Gehiingen der Scharte fast ungangbar ist, u. z. iiber die Scharte ins Kaltwasserthal 3 1 /., St. u. von dort zum Praschniksattel und der 10 Min. unter der Hohe auf der Westseite liegenden Zaprahaalpe (Scliafalpe), endlich durch Laubholz erst eben, dann steil abwarts zu den Seissercuviesen, hinaus durch die Wolfsbacherauen nach T Volfsbach 4 St. (IV. 6.) 5) iiber die Neveaalpe nach Raccolana u. iiber Chinsa forte (Bahnstation der Linie Pontebba-Udine), Pontafel nach Tarvis zuriick (Rundtour, 14 — 16 St., voli reicher Ab- wechslung, vorziiglicli lohnend fiir Botaniker, Fiihrer nicht nnbedingt nothig; von Saletto an fahrbar): zur Neveaalpe, 1200 m, 3 St., dann vvestl. massig steil liber steinige Triften (Karrenfeldfelsen) hinab in eine grossartige Felsschlucht „Scala“ genannt, durch welche ein Fussweg gefahrlos in den obei'sten Grund des ižaccožcmo-Thales (Wasserfall des Raccolanobaches) fiihrt, */* St. Von hier fiihren zwei Fusswege hinaus, der eine r. aufwarts beriihrt die Hausergruppen Stretti, Plan di la und Plan di qua, der andere zieht durch die gerollige Thal- sohle fort bis unter Pian di qua, wo sich beide zu einem schlechten Fahrwege (nur fiir Karren practicable) vereinen, 1 St. Unter Pian di qua, von wo grossartige Anblicke r. zum Bramkofel (hier Jof di Montasio genannt) und zur Oregnedulspitze, beginnen kleine Culturen von Maulbeerbiiumen umsaumt, massive Feldmauern begrenzen den Weg und man erreicht das Pfarrdorf Saletto, 1 St., einfaches Wirthshaus, Wein, B)'od, grossartig schon gelegen zwischen den um mehr als 2000 m, sich fast senkrecht emporbauenden Felsenwiinden des Monte Gimone r. und Monte Indrinizza 1. Nun ziemlich guter Fahrweg thalab in die von himmelhohen, eng zusammen- tretenden Felsenwanden gebildete Klause (grossartige Ueber- briickung der 36 Meter tiefen Kluft des Raccolanobaches mittelst einer gemauerten Bogenbriicke), durch diese hinaus ins vergiesste Thal der Fella zu einem Kirchlein, U/ 4 St., mit imposantem Anblick auf das Dorfchen Raccolano und die jenseits des Thales liegenden stattlichen Hauserreihen von Časa sola, Campolaro und Chiusa forte mit dem Bahnhofe, dann hinab nach Raccolano und jenseits hinauf nach Chiusa, forte (Gasthaus des Pesamosa sehr gut), Bahnstation der Linie Pontebba-Udine, 1 / i St. 234 IV. 6. Tarvis—Wolfsbaeli-Thal. Saifnitz. IV. 6. Von Tarvis ins Wolfsbach-Thal. (ZngleichUebergang nachRaibl, S.244, u.Dogna; (g.) von Station Saifnitz aus aucli ins Gailthal nach Feistritz V.) Von Obertarvis entweder mit Bahn oder an der Strasse den MarMbach aufwarts, westl., zur Wasserscheide zvvischen Adriatischem u. Schwarzem Meer, 817.4 m, u. dem dort liegen- den Saifnitz, 3 / 4 Stunde, (Gasthaus des Ehrlich, Puf/itsch, Reitpferde u. T r a g s e s s e 1 fiir Luschariberg, Reitpferd 4 M.). Fiihrertarif: anf ilen Osternigg (1 T.) 3 Fl. 50 Kr. mit Abstiegjns Gail¬ thal (t T.) 3 Fl. 50 Kr.; anf den Luschariberg Fflhrer nicht nothig, mit Ab- stieg nach Kaltvvasser oder ATolfsbach einpfehlenswerth (6 St.) 2 Fl. fiir kleinere Touren siehe Raiblerfiihrer-Tarif. Bergtouren von Saifnitz: 1) auf (lie Wiesen am Loniek, 1212 m, sehr zn empfehlenderUebersichtspunkt, namentlich fiir solche, welche nicht hoher steigen wollen, und doch das ganze Kanal- thal zu sehen wiinschen, bequem in V/ 2 St. von der Haupt- strasse am Westende des Dorfes von der Vilcabrucke zuerst auf steinigem Fahrwege, dann liber Wiesen, den sanft auf- steigenden Pfad verfolgend, auf das Plateau; 2) auf den Luschariberg,*) 1792 m, 3—4 St., griisster Wallfahrtsort in Karnten, von Deutschen, Slovenen u. Italienern besucht; Kirclie aus dem Jabr 1360, daneben Wirthshaus mit 30 Betten, Buden (alles ziemlich theuer); siidl. der- selben, wenige Min., der kahle Berggipfel mit herrlicher Rundschau, vorziiglich gegen die Tauern , mit der Pvramide des Giockners, Karnischen Alpen u. Karaioanken, sudtyroler Alpen, Marmolada, Antelao, karnische Alpen, in nachster Umgebung Manhart, Wischberg, Bramkofel. Z\vei Wege hinauf (oline Fiihrer): 1) der Grabemveg: bei der Steinsiiule mit dem Engel an der Chaussee nach Tarvis r. ab zu den sogen. Hiitten (hier konnen zum Abfahren Schlitten bestellt werden), dann auf gutem Weg zum „Zweiten Gries“, zur „Langwiese“ u. zum Annabrundl, 1 1 / 2 St., von hier fort zur Luscharialpe, 1 St., endlich zur Iiirche, 1 j 2 St.; 2) der mehr benutzte, aber steilere, doch schattigere Steinuieg: durch die Wiesen der Osajenca auf das Wiesenplateau Vevesce, und an den betvaldeten Abhang der Gabra zur Alpenmulde Kapla, dann r. zum Sattel der Limouza, u. den Riicken entlang zur Kirche, 2 St. Abstiege: liber die Luscharialpe osti. nach Kaltioasser, von der Kirche direkt westl. nach Wolfsbach, oder nach Saifnitz zuriick, auch auf Schlitten (in 30—40 Min.), eine pfeilschnelle, ganz ungefahr- liche Fahrt, geflilirt von einem rlistigen Kanalthaler (Taxe 1 Fl.). *) Sage N]'o. 12 u. 117 siehe Ank. 11. Wolfsbacli. Tunis IVoltsliacli-TTuiI. IV. G. 235 8) auf den Praschnigkopf, 2079 m, vom Luschariberg aus in 2 St., beschwerlich, nur ftir Sohwindelfreie, aber mit gross- artiger Aussicbt: vom Sattel der Luscharialpe iiber dio Schimrze Wand zur Obere.1t Ker niza, dann iiber Geroll zur Schneemulde ,,Im Hute“, und iiber Schutthalden durch die ostlichste Scharte auf die Siidseite, oder die Kante entlang zur Mittleren oder Pyramidenspitze. (In den siidseitigen Gehiingen Edehveiss.) Uebergang von Saifnitz (od. Tarvis) durch den Bar- tolograben ins Gailthal: osti. von Saifmtz, westlich von Obertarvis, ziemlich in der Mitte zwischen beiden, offnet sich bei einer Sagemiihle und einer Gruppe von drei Hiiusern der Bartolograben; durch ihn gelangt man, eine Stunde zwischen Felswanden, jedoch auf gebahntem Wege wandernd, in ein anmuthiges Kesselthal, von da zur Hohe des Sattels, 1187 m, '/ž St-, wo ein Kreuz die Grenze des Kanal- und Gailthales zeigt, und dann an einer prachtvollen Quelle voriiber, zum Sommerwirth, 1 / i St. Will man nach Vorder- berg, „so ilberschreitet man hier den Bacil und verfolgt den Gehweg durch die Wiesen bis zu dem Punkte, wo sich die Wege theilen, man wahlt dann den oberen linken, auf dem man iiber Wiesen, waldige Abhange und Felder nach Vorder- berg gelangt, l 1 /, St.“ (im aussersten Hiutergrund des Acho- mitzergrabens ansehnlicher Wasserfall). — Wer dagegen nach Feistritz will, verfolgt vom Sommerwirth r. den Lauf des Achomitzerbaches u. kommt an der Magdalenenkapelle voriiber in den genannten Ort. Von Saifnitz erreicht man, die Reichsstrasse westl. 40 Min. verfolgend und dann 1. in einen schlechten Landweg einlenkend, in weiteren 20 Min. Wolfsbach, 770 m, (Gasthauser : Zelloth, vulgo Zivanzger, Wedan vulgo Regar ftir allerbescheidenste An- spriiche. Fuhrer: .Josef Kanduč vulgo Zerlin und Josef Keil, beide Gemsjager und im Gebirge gut bewandert), am Aus- gange der Seissera. Ftlhrertarif fiir \Volfsbach u. Uggowitz auf den Osternigg 4—5 St., 3 I'l., mit Abstieg ins Gailthal 4 Fl.; auf die Uggowitzer Almen 5—6 St., 1 Fl. GO Kr.; /ii den iViesen am Lomek, 2 St. 60 Kr.; auf den \Vischberg, 1 bis l 1 /, T.) 5 Fl., mit Uebernachten G Fl.; auf den Mittagskogel (1 Tag) 3 Fl.; auf (len Luschariberg (‘/a Tag) 1 Fl. 60Kr.; iiber die Barerilahnsebarte nach Raibl (1 Tag) 5 Fl.; iiber den Praschnik- sattel nacli Kaltvvasser (V 2 T.) 3 Fl.; Ilitto u. iiber die Scharte nach Raibl (1 T.) 3 Fl.; iiber den Dogna-Pass nach Dogna (1 T.) 4 Fl.; in die Seissera, 3 St., 1 Fl. 30 Kr., andere Touren nach Vereinbarung. Kleinere Ausfliige von Wolfsbach: 1) zum „Kalten Brunn“, ’/ 4 St., eine eiskalte Quelle in romantischer Umgebung; — 2) zur Plavuta, '/ 4 St., Ursprung des Wolfsbachs, der mit der von Saifnitz kommenden Vil ca unter Wolfsbach sich zur Fella vereinigt; — 236 IV. 6. Tarvis—iVolfsbach-Tlial. AVollsbach. 3) zum Wasserfall Kemični potom, einer Wand des Luscharibergs entstromend; — 4) in die Seissera, l 1 /^ St.: dureh den wilden Seissera- graben zur Seisseraalpe, auch Wolfsbachalpe, einer der grossartigst gelegenen Alpen in Karnten, zugleich Fundgrube der seltensten Alpenflora; amphitheatra- lische Bergumrandung, von O. gegen S. etc. reichend: Hei- ligeberg, Sattelberg, Schicalbenspitsen, Grosser und Kleiner Nabois, Wischberg, Hude palice, Bramkofel, Rudni-Vrh n. Mittcigskofel, Hohen von iiber 2000 m, und von da siid- ostl. in die Špranja, einem Thalkessel, der von den gro¬ tesken Felswanden des Nabois, Wischberg, Hude palice u. Bramkofel umgeben ist und in ivelchem der Wolfsbach ent- springt, der in losem Gerolle wieder verschwindet und erst s / 4 St. tiefer unten wieder zu Tage tritt. Bergbesteigungen von Wolfsbach: 1) iiber die Limouza auf den Luschari, 2 —3 St., steil und beschwerlich; — 2) auf den Mittagskofel, 2091 m, 6 St.: auf den Rudni Vrh, 2 St. (s. Uebergilnge), und auf der Siidseite zur Spitze, 4 St., oder dureh den Schicarsenberggraben auf die Alpe Sracica, dureh den Velkidol auf die Spitze: schiine Aussicht. Uebergilnge von Wolfsbach: 1) iiber den Rudni Vrh (Dogna-Sattel) 1500 m, nach Dogna ins Italienische, 6 —-1 St.: Waldweg zu den Wiesen Vratu, dann ohne Besclnverde iiber die stidl. Abhange des Schwarsenberges auf die italienische Alpe Sommodogna u. den Sattel Rudni Vrh (Erzberg), 2’/ 2 St., hierauf dureh den Graben nach Dogna, 4—5 St., dureh das Dogna-Thal hinaus sehr anstrengende Tour, bestandig sohattenlos auf und ab vom Dogna-Sattel herrlicher Anbliok gegen Wischberg, Bram¬ kofel und Monte Cimone; Fiihrer nothwendig; — 2) iiber die Barnlahnscharte, 2122 m, in die 1 Vischbach- alpe und nach Raibl, 9—10 St., und zwar in die Špranja, den hintersten Thalkessel, der von der Seissera dureh eine Klanim getrennt ist, 3 St. (hier einfache Jagdhtitte), dann sehr steil hinauf zur Scharte (wenn der Sehnee hart ist, nur mit Steigeisen moglich), 2 1 /., St. (Von hier Besteigung des Wischberges in 2’/, St.) Dann hinab in die Wischbach- alpe, s / 4 Št. und hinaus nach Raibl, 3 St. Uggowitzeralpe. Uggowitz. TI. 7. 237 IV. 7. Uggovvitz. Uggovvitz, 771.3 m, 682 E. Gasthaus Ehrlich, fiir be- scheidene Anspriiche geniigend, sehr aufmerksame Wirthin, liegt am Fusse des 1369 m hohen Diirnberges, und besitzt die alteste, wenn auch nicht sehenswertheste Pfarrkirche im Kanalthale. Im Sommer beinahe die ganze Beviilkerung in der Uggowitzer Alpe, Fiibrer daher im Sommer im Dorfe scliwer zu bekommen (es gehen jedoch alle Tage Leute mit Proviant in die Alpe, daher man sich solchen anschliessen kann). Fuhrertarif: Auf (len Osternigg (IT.) o KI., mit Abstieg ins Gailthal (IT.) 411.; in die Uggo- witzer Almen (bjT.) 1 KI. 60Kr.: von da aus GipfelbesteigimgennachUeber- einkommen, etwa wie auf den Osternigg. Aut. Bergfttlirer Blas. Erratli. Bergtouren von Uggovvitz. Dieselben werden sammtlich von der Uggovvitzeralp e (Ukwa) aus unternomm en. einer der ausgedehntesten Alpen des Landes, das ganze Quellen- gebiet der Ukwa umfassend, und von einem Circus herrlicher Bergkuppen umstanden, deren einige 2000 m. iiberragen, ein vvahrhaft idyllischer Erdenwinkel Manfindet aufihr niedliche Bauernhauser, die als Sommerwohnungen von den in die Alpe ziehenden Uggowitzern benutzt werden, und bei der niederen Lage der Alpe zwischen 1000—1200 m, sogar kleine Aecker und Gartchen; Kaše- und Schmalzerzeugung, Heumadung flir den Winter das Hauptgeschaft. In die Alpe gelangt man auf anfanglich steilem, dann fast ebenem Wege. Man erreieht in 1V 4 St eine Sage, wo sich die Wege, 1. zum Sattel „Lom“, 1464 m, r. zum oberen nordl. „Gocman“, 1791 m, trennen. Von der Sage 1. auftvarts erreieht man die Rauna , 1 St., das schonste Seitenthal der weitlauiigen Uggovvitzeralpe, dann die Meschnikalpe (direkt zu letzterer fiihrt jedoch auch ein Steig kurz vor der Sage, indem man die Schlucht auf hohem Stege iiberschreitet, 3 / i St.). Auf der Meschnikalpe die Sossbacherhiitte, in der Raima die Hiitte des Janach vulgo Maticele (Heulager, Milch, Kaše etc.; billig). Touren von der Uggovvitzeralpe: 1) auf den Osternigg, 2035 m, von der hinteren Ukwa zum Sattel der Feistritseralpe, l 1 /. St., von da bequem auf die Spitze, 1 St., sehr lohnende Aussicht. Abstiege auch nach Feistrits, Tarvis od. Saifnitz; — 2) auf den Schbmvipfel, 1905 m, 3 St., am Sattel Unter- standhaus ; 3) auf die Starhandspitze, 1973 m, 3 St.; — 4) tiber die Dolinsascharte, 1464 m, auf die Eggeralpe (S. 249) zum Eggersee und auf den 2002 m hohen Poludnig 238 IV. 8. Malborget. Malborget. 5) iiber den Sattel zwischen Osternigg uncl Starhand durch den Vorderbergergraben nach Vorderberg ins Gailthal, 3Y 2 St. IV. 8. Malborget, Der Maktfiecken Malborget, 730 m, 589 E., hat etwas Eisenindustrie, Farbenerzeugung. Pfarrkirche mit Marinoraltaren, Post- u. Telegr.-Amt, '(Gasthauser: Schnablegger’s Schwefelbad mit sehonem Park, comfortabel eingerichtet, Garz, vormals Holak/j und Schorch zugleich Kaffeehaus), nordl. grossartig gebaute forti- ficatorische Thalsperre 866 m hoch am Thalavaifelsen erbaut, darunter JTmseZ-Denkmal. Autor. Bergftihrer Franz Moschik, vulgo Matz-Anderle in Malborget und Georg Kovatsch vulgo Schortsch in Kathrein. Fiihrertarif: auf den llittagskofel 3 Pl, in die Eggeralmen und. ins Gailthal (1 T.) 4 Fl, auf den Poludnig, (1 T.) 4 Fl, auf den Guggberg 1 Fl. 50 Kr, iiber die Lussnitzeralm ins Dogna- thal und nach Dogna. 9 St, 4 Fl, auf den Lippnik 4—5 St, 3 Fl, in die Uggowitzer Almen und auf den Goek 6 St, 2F1. 60 Kr, Schinoutz (1T.)4F1. Bergl>esteig‘ung von Malborget: Ani' den Mittagskofel, 2091 m, durch den Bankgraben steil auf den Sattel und dann westlich zur Spitze 4—5 St. (sehr lohnende, doch vonWolfsbach aus liber die Alpe Sommo- dogna bequemer auszufiihrende Tour); auf den Stabet 1680 m, 3 St. (Abstieg auch durch die Ukwa nach Uggowitz), den Gruckberg, 1482 m, den Schinouts, 2001 m und zwar nach Kathrein */ 2 St. an der Strasse gegen Pontafel und dann sehr steil auf' schmalen (Schwindelfreiheit stellenweise nothwendig) Pfaden ober dem Weissenbachgraben zum Gipfel 4—5 St. Abstieg auch iiber den Lonaswipfel, 1752 m, und die Loch- wiese in den Bombaschgraben nach Pontafel IV. 10.); liber die Tschurtschelealpe (durch den wilden Malborgetgraben da- hin), auf den Hochbrennach und Kock, 1946 m, liber die Tschurtschelealpe auf den Poludnig*). Uebergauge von Malborget: 1) liber die Tschurtschelealpe, den Kocksattel in die Uggomitseralpe (Ukwa), s. S. 237; — 2) liber die Tschurtschelealpe zur Poludnigalpe und hinab zur Eggeralpe (S. 249), Eggersee und nach Hermagor S. 248), 7-8 St.; — 3) iiber die Lussnitzeralpe, 1479 m nach JDogna^ (S. 279); 4) durch den Weissenbachgraben zur Neuen Klause am Moderndorferberg und von dort zur Eggeralpe etc. *) To uren von keiner besonderen Bedeutimg und daher nicht beson- ders empfehlensvverth. Lussnitz. Lussnitz —Pontafel. IV. 0. 1Y. 10. 230 IV. 9. Lussnitz Das Dorf Lussnitz 632 m, besitzt in nachster Nahe, 5 M., das Schwefelbad gleichen Namens mit ziemlich gut eingerichtetem Bad- und Wohnhaus (Badewirth Midi. Oman) dann Wirthschafts- gebauden auf einem Wiesengrunde mit prachtvoller Aus¬ sicht auf den gegeniiberliegenden felsigen Schinoutz, Wannen- bader und Trinkkur, starke Schwefelquelle von 7.5 Grad R. Yon Lussnitz Besteigung des Lipnik, 1944.8 m.,, 3 ‘/ 2 St.: zur Leopoldskirchneralpe 2 St., auf den Gipfel 2 St. Aussicht auf Bramhofel, den Cimone, das Resiagebirge und Tagliamentogebiet. IV. 10. Pontafel. Pontafel, 599 m, Post-, Telegr.-, Zoll- und Polizeiamt, kleiner Grenzort mit 632 E., Post, Wastl u. Lampreclit, grosse Bahnhofrestauration. F ii h r e r: Martin Troier und Franz Gitsch- thaler: ist durch die tosende Pontebbana (Confmbach) von der zu Italien gehorigen grossen Ortschaft Pontebba getrennt, von der es auch in der auffallendsten, den Unterschied der beiden hier aufeinander stossenden Nationalitaten greli illu- s tr ir en d er Weise absticbt. Fiihrertarif: Auf den Rosskofel, IV 2 Tag 5 Fl., auf den Gartnerkofel 4 Fl., in die Carnia liber die Lanze oder Pradolina-Alpe, 1 Tag. 5 Fl., nacli Chiusaforte in Italien und zurtick 1 Fl., in den Vogelbachgraben 60 Kr., auf den Lonoswipfel, 1834 m, 3 Fl., fibers Nassfeld nach Watschig 4 Fl., ditto nacli Hornnogor 5 Fl., liber den Gar- nitzensattel und die Eggeralpe nacli Hennagor 5 Fl., liber die Lanzen nach Rattendorf 6 Fl., auf den Lippnik 3 Fl., mit Abstieg nach Dogna 4 Fl.; nach Studena und Moggio in Italien 3 Fl. 50 Kr., liber die Pradulina-Alm nach Paluzza in Italien 5 Fl. Kleinere Ausfliige von Pontafel: 1) uber die Brucke nach Pontebba, mit vollkommen italienischem Wesen inWohn-Gast- und Kaffeehausem; restau- rirte selienswerthe gothische Pfarrkirche mit merkwurdigem, nach dem Muster des Fliigelaltares in Heiligenblut in Holz geschnitztem Hauptaltare und Gemalden venetianischer Schule; — 2) auf den JKalvarienberg, 1 j l St., iiberraschende Aussicht auf die beiden in Bauart verschiedenen Ortschaf- ten; — 3) in den 1 / i St. osti. miindenden Vogelbachgraben, wegen seines Petrefactenreichthums beriihmt, auch reich an Natursehonheiten, grossartige Thalsperre; — Ž10 VI. 10. Fontafel. Eosskofel. 4) Besichtigung der grossartigen Bahnbauten an der Strecke zwischen Pontebba und TJdine, und zwar hiniiber nacli Pontebba und auf vortrefflicher Strasse hinab nach (1. das Dorfchen Pietra tagliata) Ponte di Mitro (Ueberbriickung des Tliales raittelst einer auf 4.41 m hohen Pfeilern ruhenden 144 m langen Gitterbriicke, l l / 2 St., dann weiter nach Dogna (Ueberbriickung des Dognathal- Ausganges mit einer gross¬ artigen 38.4m hohen, 172 m langen Gitterbriicke, herrlicher Thaleinblick zum Jof di Montasio und Cimom), J / 2 St. u. Ghiusa 1 St. Hunderte von Bahnbauobjecten (speciell be- schrieben im Fiihrer vonMichal nachUdine vom gleichen Ver- fasser. Klagenfurt 1882.) darunter viele, wie z. B. die Brlicken ober Ponte di Muro, dann jfene in Dogna und vor Ghiusa im hochsten Grade sehensvverth, begegnen uns auf diešem Spaziergange von 3 St. Von Ghiusa forte entweder mit Balin nach Pontafel oder durch das Raccolanothal, sehr empfehlens- werther Uebergang iiber die Nevea-Alpe nach Baibl, 7 St. (S. 233), auch ohne Fiihrer moglich. Uebergange von Pontafel: 1) liber die Pradolinaalpe nachPaluzza, 9 St., durch den Conlingraben (Grenze zivischen Kiiniten und Italien) bis an den Fuss des Gebirges, 2 St,, dann zur italienischen Alpe Pradolina, 2 St., mit schonem Einblick in die Hochthaler der Carnia. Vom Pradolina-Sattel erreicht man in 2 St. Pau- laro und liber Garoi in weiteren 3 St. Paluzza (von ivo man in weiteren 5 St. liber den Monte Croce [Plecknerpass] nach Mauthen im Gailthale [S. 253], oder auf der Strasse liber lolmezzo, Amaro nach Moggio zur Bahnstation Stazione per la Carnia, 6 St., und mit Balin zuriick nach Pontafel gelangt; 2) iiber das Nassfeld (s. u.) 1525 m in das Gailthal nach Hermagor, und zwar durch den Bombaschgraben aufs Nass¬ feld (Unterkunftshaus der Sect. Gailthal des d. u. o. A.-V.) 1525 m und durch den Setaw-Wald nach Watschig, 7 St. od. vom Nassfeld zur Watschiger-*) und hiniiber in die Klihweger- alpe, **) Weichslereben, St. Urbani-Kapelle, Moderndorf nach Hermagor 10 St.; — 3) iiber den Garnitzer-Sattel, 1674 m, nach Hermagor, ebenfalls in den Bombaschgraben und noch etwa 2'/ 2 'St. rechts hinauf iiber die Auernigalpe***) zum Sattel, hinab in die Gamitzen f), Stubenboden, alte hlausen, 1286 m, dann hinauf Standorte der Wulfenia, Bliitliezeit 1. Hiilfte Juli.] Rosskofel. Pontafel. IV. 10. 241 bis 1460 in, in die Kersniszen, Eggeralm, 1400 m, (See) Dellacheralm, 1370 m ins Thal und ilber die Gailbriicke, siidl. von Mellach und iiber Egg nach Hermagor (S. 248.) 10—11 St. 4) uber die Lanzen nach Rattendorf ins Gailthal u. zwar durch den Confingraben auf Fussweg in die Lanzen-Alpe 6 St. iiber den Lanzensattel in die Rattendorfer Alpe, 2 1 /, St. und hinab nach Rattendorf V 1 /, St., oder Tropolach 3 St. Tom Lanzen-Sattel durch den obersten Theil der Rattendorfer Alpe Besteigung des Hochwipfel 2189.9 ni, l*/ ? : St. 5) iiber Studena 700 ni und einen niederen Sattel in den Au§a -Graben nach Gulicis und Moggio in Italien, 8 St., loh- nende nicht beschwerliclie Tour, von Moggio zuriick mit Bahn. Bergbesteigungen von Pontafel: Fiihrer nothivendig: 1) auf den Rosskofel (Palizenkofel), 2234 in, 7—8 St. und zwar a): durch den petrefactenreichen Bombaschgrabeu, auf gut gebahnteni Weg, der nur theiliveise, namentlich nach ■starken Regengiissen mit Schutt und Felsblocken tiberworfen ist, zuerst nur niassig, dann aber etwa nach l J / 4 St. steil an- steigend und nacli 1 St. wieder theils ganz eben in .das Nass- feld, (Unterkunftshaus der Section Gailthal des d. u. 6. A.-V.), 1525 m 4 St. versumpfter Almboden, Wasserscheide zwischen Fella u. Gail (osti. Auernigkofel*) mitdahinter sich erhebendem Gartnerkofel und der Watschigeralpe, westl. der Rosskofel- gruppe mit der Tropelacheralm, Rothemoand, dem Trogkofel, Rosskofel und der Pridulahohe), nordwestl. iiber dasselbe niassig ansteigend zur Tresdorferalpe (ins Gailthal gehorig, mehrero Hlitten, bescheidenen Anspriichen zimi Nachtlager etc.. entsprechend), dann iiber einen massigen Riicken (Blick auf Grossglockner) in die Mulde des Rudnigerthales und von da theils iiber grosse, zu uberspringende Felsblocke, theils Gras- und Schneeflecken**) steil zuni Rudnigersattel, 1996 m, 2 St., der den Trog- und Rosskofel verbindet; von dort zur Spitze V/, St.***), oder b) durch den Confingraben zur Prihat -Alpe 3 St. und iiber die Wiesen hinauf zu den Wanden und steil zum Gipfel, 3—4 St., oder c) durch den Confingraben zur Alpe Casarotta und iiber die Troghiitte zum Rudnigersattel und zum Gipfel 8- 9 St. Grossartige Aussicht [karni- sclie Alpen Friauls bis ans Adriatische Meer und die Siidtiroler Solo- *) Ain siidl. Auernigkofel erstes Auftreten der Wu]fenia carintiaca, einer blau bliihenden Pflanze aus der Kamilic der Scrophelkriiuter, ivelche nur auf den Alpen um den Gartnerkofel vorkommt. **) Im Gerolle selir scliiln Thlaspi rotiiiidifolium, Valeriana elongata und Gentiana imbricata. ***) Sehr reiche Flora, z. B. Vorkonimon der drei deutschen Sansurei:- arten: Saussurea alpina, discolor u. pygmaea. Amthor-Jabornegg, Kamtnerfiilirer. 3. Aufl. 16 IV. 10. Pontafel. Gartnerkofel. Ž42 miten, nach N. dcr ganze HohManemzug n. das steiermdrkisch-karnt- nerische Grenzgebirge bis zur Koralpe, nach O. die Wischberg- u. Canin- gruppe. 2) auf den Gartnerkofel, 2198 m, 6—7 St., vvegen des Vorkommens der Wtilfenia carintiaca *) iveit beruhmt gewor- dener Berg : entweder a) iiber das Nassfeld zur Watschiger- alpe (der Tresdorferalpe) gerade gegenilberliegend und l 1 /. St. von ihr entfemt; schlechte Hiitten), 5 St., dann iiber Berg- weiden zum nordostl. Sattel, ca. 1800 m, 1 St., der in die Kiihmegeralpe fiihrt, und von da iiber Wiesen **) zur zweiten. der hochsten Spitze, 1 St. (der ganze Gartnerkofel besteht aus zehn sageartigen Zacken, die nordvrarts in den bizarrsten For- men zur Kilhivegeralpe abstiirzen); oder b) durck den Bom- baschgrahen auf gleichem Wege wie ins Nassfeld, jedocli friiher r. aufsteigend zur Auernigalpe, 3V 2 St. (Milch, Kaše auch Heulager), von da auf die Auernighohe, s / t St., und iiber den Sattel siidwestl. hiniiber an den Fuss des Gartnerkofels. V 2 St., und weiter wie unter a); oder c) durcb den Bombasch- graben bis zur Abzweigung des Holzweges auf die Kronalpe, 2 St., und auf diese 1 St. (bequemer Weg, Alpenhiitten), von dort an derNordseite der Auernigalpe ***) zum Sattel zwischen Watschiger-Alpe und Granitsen, dann weiter wie unter a). Herrliche Rundschau fnordl. Tauern, westl. Kollinkofel, Keller- wcmd, Marmelada ; stidlich die Venetianer Berge bis zur Caningruppe; osti. Mannhart, Triglaw, Karauianken). Abstieg auch iiber die Kiifl- wegeralpe nach Hermagor 4 St., (S. 186), oder zuriick nach Pontafel, und zwar zum Sattel hinab, jedoch, statt ins Nass¬ feld zu gehen, 1. ablenkend langs des Granitsenberges bei einigen Alpenlachen voriiber zur Kronalpe, 1 St. (mehrere Alpenhiitten), und iiber steile Alpemviesen f) oder auf Fahr- vveg in den Bombaschgraben und nach Pontafel 2 St. 3) auf den Lonaswipfel, 1752 m, die Zirkelspitze, 1805 m, und die Kronalpe 1834 m (schone, nicht beschrverliche Berg- wanderung von 8—10 St.), in den Bombaschgraben und hin- auf zur Lochwiese und in den riickwartigen Vogelbachgraben, 1110 m, iiber die Lonasalpe zum Lonaswipfel, westl, fort auf *) Die Wulfenia carintiaca liat sieli das Gebiet des Gartnerkofels. resp. die circa 1600—1700 ni lioch um denselben gelegenen Alpen: Ktili- wegeralpe Nordabhang, \Vatschigeralpe Stidabhang und Auernigkofel zu ihrer Wohnstatte auserkoren, wo sie zwischen lialbem Juli und halbem August zu Millionen ivacbst. **) Selu' schone Alpenflora: Primula longiflora, Nigritella suaveolens. Potentilla nitida; in den Nordgehiingen: Trifolium Noricum; auf den hoch¬ sten Spitzen: Draba toinentosa. ***) Hier IVulfenla carintiaca in Unzalil, reiclies Vorkommen von Petre- facten. t) Centaurea nervosa. Gartnerkofel. Pontafel. IV. 10. 24:! die Zirkelspitze und Kronalpe (grosse Kaserei) und auf Fahr- weg, etwas naher, aber sehr steil auf Steig hinunter in den Bombascbgraben nach Pontafel. 4) auf den Lippnik 1952 m, und zwar jenseits der Fella auf Steig zur Alpe Lusora und Leopoldskirchneralm, 3 St., und zum G-ipfel 1V 2 St., grossartiger Anblick auf den Brani- kofel, Ganin, Gimohe u. die Berge der Garnia. Abstieg nach Lussnitz 3V 2 St. und liber die deutsche Alm 1479 m u. Ghiut nach Dogna 4 7 ,, St. 16 V. Das Gailthal.*) Tillach-Kotschaeh-Luggau. (Zugleich Uebergange ins obere Dranthal nacli G r e i f o n b u r g. S. 149, Oberdrauburg, S. 152, ins Kanalthal, IV., liacli Paluzza, Visdeiide, Sappoda, Forn i Avoltri, letztere 4 siimmtlich in Itaiien, u. Influenzlinie auf die Eintrittslinie aus Tirol, D.) Das von W. nach O. streichende, im N. n. S. von liohen Gebirgen begrenzte, u. von dem aus Tirol kommenden Gail- flusse durchstromte Gailthal wird von der Einmimdung der Gail in die Drau bis Hermagor das untere, von Hermagor bis Kotschach das obere Gailthal, u. von Kotschach bis an die Tirolergrenze westl. von Luggau das Lessachthal genannt. Siidl. streichen an der Grenze gegen Itaiien von Tirol her die karnis ch en (siidl. Gailthaler) Alp en mit der tiefsten Einsattelung auf der Plecken, 1363.3 m (siidl. von Mauthen), ohne bedeutende Widerlager, aber reich an schonen Hochgipfeln, wie der Paralba, 2685.7 m, die Kellerivandspitze, 2799 m, der Collinhofel, 2810 m, der Polinigg, 2325.7 m, Hochwipfel, 2181.9 m, der Bosskofel, 2234 m, der Gartner- kofel, 2190.4 m, der Osternigg, 2028 m. Nordl. ist das Gail¬ thal vom Drauthale getrennt durch die Kreiltzkofel-, Beiss- kofel-, Hochstaff- u. Dobratschgruppe der nordl., bleierzfiihren- den Gailthaler Alpen mit mannichfaltigen Thalbildungen, tiefen Satteln (Gailberg, Kreutzberg, Kreutznerpass), aber hochst formenreichen Bergspitzen, wie der Ilochstadl, fast 2674 m, Reisskofel, 2361.8 m, der Hohe Staff, 2217.3 m, u. der lang- gedehnte Felsenkoloss des Pobratsch od. der ViUacheralpe, 2153.8 m. „Alle diese Spitzen u. zahlreiehe andere, welche das grosse Langenthal der Gail umranden, tragen jene pittoreske Form zur Schau, die den siidl. Kalkalpen so eigenthtimlich ist, ganz besonders aber zeichnet sich im unteren Thale die Villacheralpe (S. 108) aus, welche durch ihre isolirten, gegen das Gailthal fast senkrecht abfallenden, an 1700 m *) Sage Nr. 15, 40, 71, 80 (siehe Anh. II.) AUgeineineš. Das Oailtlial. y. 24.-) hohen Felsmassen einen gevvaltigen Eindruck macht. Von Notsch bis Forolach im unteren Gailthale hat sich an den Euss der sonnseitigen Berge ein breites, wechselvolles M i 11 e 1- gebirge angelagert, belebt duroh Dorfer und Gehofte, die unter Obstbaumen halb versteckt auf malerischen Hiigeln od. in den Einbuchtungen u. Thalmulden liegen, ivelche die nach allen Richtungen durchfurchten Hiigelreihen bilden. Die Vegetation auf diesem Mittelgebirge ist eine selil' iippige, u. man mochte fast glauben, dass die lauen siidl. Ltifte zeitweilig iiber die Hohen der Carnia heriiberstreichen, so prachtvolle Wallnussbaume stehen da zur Menge, so trefflich gedeihen der Mais u. die iibrigen Kornerfriichte. Merkwiirdig ist aucli die Hugelreihe, welcbe sich von Moderndorf bis Latschach, einer Insel gleich, mitten im Thale erliebt u. dasselbe in zwei Halften scheidet. Dieses Htigelland tragt 15 Ortscliaften auf seinem Rlicken u. wird vom holzreichen Eggforst beschattet, der einen EJiichenraum von mehr als 1000 Joch umfasst. So wohlbebaut das Mittelgebirge u. die verschiedenen Hohen des Thales sind, so wenig kultivirt ist aber der eigentliche Thalboden, der fast nur feuchte Mooswiesen u. niedriges Erlen- gebusch aufzuweiseri hat, da der ungeberdige, obschon theil- rveise regulirte bei andauernden Regengussen oder plotzlicher Schneeschmelze aber ortlich noch immer austretende Gailfluss, enorme Schuttmassen in der Thalsohle ablagert, welche ihm von den Seitenbachen zugefiihrt werden. Im oberen Gailthale u. Lessachthale klingt die deutsche Sprache in zwei verschiedenen Dialekten: die Lessachthaler sprechen fast ganz wie die tirolischen Pusterthaler, vahrend der Dialekt des oberen Gailthales nur in ivenigen Nuancen von jenem des oberen Drauthales abweicht. Das untere Gail- thal aber bildet durch die Eigenthiimlichkeit seinerBeivohner, deren Trachten u. Gewohnheiten etwas ganz Abge- schlossenes. Mit Ausnahme des Vorortes des ganzen Gail¬ thales, Hermagor, u. einiger benachbarter Orte ist dasselbe von Slovenen bewohnt, deren Sitten u. Gebrauche von ganz kriegerischem Geprage noch vor wenigen Jahren in Uebung rvaren u. auf ein hohes Alter schliessen lassen. Dahin gehort vor Allem das sogen. „Kufenstechen“ (zu Pferde in vollem Carriere ein Pass mit einer Lanze herabzustechen) das viel- leicht bei keinem anderen slavischen Volksstamme Oesterreichs iviedergetroffen wird, u. das man gewbhnlich an Kirchweih- festen als allgemeine \ olksbelustigung von berittenen, starken n. muthvollen Mannera ausftihren liess. Der iiiipfende und heftige Tanz nach dem 2 / 4 Takte, der noch immer aufgefuhrt wird. scheint ebenfalls dem slavischen Alterthume zu ent- •243 V. Das Gailthal. Allgemeines. stammen, u. nicht minder beachtenswerth ist der Umstand, dass ohngeaohtet dei' vielen Fremden, die an dieser Belustigung Theil nehmen, alles ruhig u. in sclioner Eintracht ablauft; clenn die Linde, welche dabei eine nicht unwichtige Rolle spielt, darf rveder durch Zank noch Raufhandel entweiht werden. Ganz anders verhalt es sich mit der ca. 2800 Seelen be- tragenden Bevolkerung des Lessachthales. Sprache, Klei- dnng u. Menschenschlag, alles berechtigt zur Annahme, dass der Lessachthaler dem germanischen Volksstamme angehore. Er ist kraftig, gut gebaut, gewandt u. durch Arbeit u. Reisen abgehartet. Hier sieht man weder Cretins, noch einheimische Bettler. Nahrnngszweige sind die Viehzucht, etwas Ackerbau (Hafer bis zu 1700 m, sonnseitig) u. Handel, namentlich mit Kohle u. Bauholz. Zu Hause ist der Lessachthaler sein eigener Handvrerker, besonders Maurer u. Zimmermann; daher auch die auffallende Erscheinung in dieser Gegend, wie in keiner anderen des Landes, dass man gut gemauerte Bauernhauser selbst mit zwei Stockwerken sieht. Dieser Luxus miisste in der That befremden, wenn diese Gebirgsbewohner fremde Hande um theures Geld zu Hilfe nehmen miissten, — so aber leisten sie Alles selbst, od. vielmehr: Einer hilft dem Andern beim Baue, und bei gleicher Vergeltung fallt hochstens die Wahl schwer, welches Haus schiiner u. reinlicher ausfallen soli. Diese Reinlichkeit erstreckt sich auch auf Gerathschaften und Wasche, Hof u. Stali, so dass man manche Bewohner des osti. Flachlandes, welche diese Tugend oft kaum dem Namen nach kennen, hierher in die Lehre schicken mochte. Bei der Ein- fachheit der Lebensweise, der schrveren Arbeit u. der Abge- schlossenheit von der Aussenwelt, sind die Sitten der Lessach¬ thaler auch sehr einfach. Religiositat u. patriarchalische Ach- tung vor den Eltern u. dem Alter tiberhaupt sind die Grund- zilge ihres Charakters, zu welchem sich noch eine gewisse Aufgewecktheit u. Wissbegierde gesellt. In das Gailthal fiihren abgesehen von den Uebergangen aus dem Drauthale, namlich iiber den Gailberg (S. 150), den Kreuz- berg (S. 153) und durch die Kreutzen (S. 206), zwei Routen, welche sich im unteren Gailthale beim Orte Notsch (S. 248) vereinen. Die Hauptroute insbesondere fiir Fahrende zweigt in den Stationen Thorl-Maglern bezw. Arnoldstein der Bahnstrecke Villach-Tarvis ab, von welchen Orten man auf guten Strassen, die sich bald ober Thorl vereinen ins Untere Gailthal gelangt, rvogegen die Nebenroute, vorziiglich empfehlenswerth fiir Fuss- ganger ab Villctch iiber Bleiberg u. Kreuth nach Notsch fiihrt. Feistritz. Das Oailthal. V. 247 Auf der Hauptroute ab Thorl (III. 2.) taglich leichter Postwagen iiber Hermagor naoh Kotschach bezw. Oberdrauburg, Fahrzeit 12 St. andere Fahrgelegenheiten sowohl in Thorl auf der Post als auch in Arnoldstein auf der Post u. bei Grumm. Hauptroute: Etwas ausserhalb Thorl gegen Arnoldstein zweigt von der Italiener-Reichsstrasse links die Gailthaler-Landes- strasse ab, wiihrend man von Arnoldstein am besten die Reichs- strasse aufwarts geht und etwa noch 1 St. siidlich des Strass- frieder Schlossberges (schoner Aussichtspunkt am Thurme) reehts auf guter Seitenstrasse einlenkt, welche sich bald nordlich des Schlossberges mit der von Thorl kommenden Strasse vereinigt. Man gelangt nun auf dieser recht gut angelegten Landesstrasse, den Ort Hochenthurm r. lassend, durch. Wiesen u. Felder nach Dreilach u. Achomitz, s / 4 St. von Thorl, (1. auf einem Vor- sprunge des Kobinberge s die uralte gothische Kirche von Goriach mit schlankem Spitzthurm). In 1 / i St. ist die Hijhe von Feistritz erreicht, u. man geniesst fast plotzlich einen iiberraschenden Anblick. Die ganze Flache des unteren Gailthales, das Mittel- gebirge vom Schlosse Wasserlemburg am Fusse der Villacher- alpe an bis St. Georgen , Kerschdorf u. St. Stephan, mit seiner anmutbigen Abwechselung von Feld u. Wald, die scliroffen zer- kltifteten Abhange des Dobratsch, die in blaulichen Duft gehiillte Spitze des Beisskofels, den bis zu seiner Kuppe bematteten Osternigg mit seinen Alpenhutten, das Alles iibersieht man mit einem Blicke. Von da senkt sich plotzlich die Strasse mit einer Schlinge in jahem Fali nach Feistritz. Feistritz, 581 m, 767 E. ( Achatz zur Post, Jannach, Oberegger), Post u. Teleg.-Amt am pittoresken Ausgange des Feistritzergrabens, worin interessante Thalsperre; mit hoclige- legener Pfarrkirche und in der Nahe befindlichem Braimkohlen- baue und Keramik-Fabrik, mehrmals durch Brand verheert, ist ein grosser Ort, beriihmt durch seinen Kirchtag (Kirchweihfest) am Pfingstmontag, der sich eines ausgebreiteten Rufes erfreut u. viel baurisches u. herrisches Volk zusammenfuhrt, um das alt hergebrachte Volksschauspiel des „Kufenstechens“ (S. 245) u. den Tanz unter den Linden mitzumachen. *) Bergtouren von Feistritz: 1) Besteigung des Osternigg (S. 221), 2035 m, 4‘/ 2 St., u. z. auf ziemlich gutem Weg auf die Feistritzeralni zum *) Eine nabere Beschreibung sielie in Ant. v. Ranschenfeh, _Bilrler mit; Staffage aus dem Karntner Oberlande“, die iiberhaupt bei dieser e k iz/e jnehrrach benutzt sind u. hiermit bestens empfohlen werden. *24 8 V. Das (Jailthal. Feistritz. Touristenliaus, 1480 m. 3 St. und liber Weideboden zum Gipfel, V/, St. 2) Uebergang nach Saifnitz und Tarvis, beim Sornmenoirth voriiber, und durch den Bartolograben nach Saifnitz u. Tarvis, 4 St. (S. 220); 3) iiber die Feistritser- in die Uggmvitseralpe (Ulova), 4 St., und nach Uggonjoitz, 2 St. Yon Feistritz gelangt man auf der Strasse in 1 j t St. nach Notsch, 316 E., (Gasthaus Lsepp rechts liber dem Bach, Michor 1.) wo die Strasse einmundet, welche von Villach liber Bleiberg ins Gailthal fiihrt. Die Nebenroute ins Gailthal einschlagend geht man von Villach nach Bleiberg (S. 108 B), 3 St. oberhalb welchem grossen Bergrverksorte die Strasse in V 4 St. die Wasserscheide zvvischen leiberger- und Notschergraben, 938 m erreicht, u. dann durch BKreuth, die Westgehange des Dobratsch im Graben umgehend, sich hinab nach Labientschach, 27 2 St. senkt, von wo eine Seitenstrasse rechts iiber das Mittelgebirge durch die reizend gelegenen Dorfer St. Georgen, Kerschdorf und Hadersdorf in 2 1 /, St. nach St. Stefan fuhrt, vvahrend am bisherigen Wege weiter in 25 Min. Notsch erreicht wird. Von Notsch in 4—5 St, Besteigung des Dobratsch lohnend und nicht sehr beschvverlich. Der niichste Ort an der Strasse im Gailthale aufwarts ist Emersdorf, 3 / 4 St., 114 E. (Rapp): hierauf folgt in l 3 / 4 St.. St. Stephan, Pfarrdorf mit 168 E. (Gasthaus Erschnig), von wo ein fahrbarer, aber nicht lohnender Weg liber die Matschidel und die Windische Bohe, 1102 m, nach Kreutzen (S. 206). 2 1 / 2 St., u. Paternion, weitere 2 1 /, St., fuhrt (S. 206). Wir er- reichen nun Forolach, 242 E., u. bald darauf, 1. der Strasse. den kleinen Proseckersee, 2 1 /., St., wahrend man r. die Spitzen der Gradlitzen, des Egelnock, 2121 m, u. Schloss Klumburg er- blickt. Die Strasse steigt jetzt in die Ebene hinab und erreicht nach Ueberbriickung des aus dem Gitschthale kommenden Gdsseringbaches Hermagor. Hermagor, 612 m, (Post, Fleiss, Frenzl, Gasser mit Bad), Uorort des Gailthales, Markt mit 686 E., Bezirkshaupt- mannschaft, Post- u. Telegraphenamt, Arzt, Apotheke, liegt am Ausgange des Gitschthales (S. 250) in einem von vvaldigen An- hohen umschlossenen Grunde u. ist Knotenpunkt f ti r viele schone To ur e n, zu denen sich die ant. Fiihrer Andr. Berger, Peter Eder u. Josef Gdberndorfer im Orte finden. Fflhrer-Tarif: Kulnvegeralpe, 4 St., 2 Fl. 50 Kr.; Gartnerkofel, 6 St., 3 Fl. 50 Kr.; Rosskofel, 7 St., 4 Fl.; Trogkofel (bei Tropelacheralpe), 10 St, G Fl.; Thorlerhohe (ober der Kuhwegeralpe), 5 St, 3 Fl.; Troger- hiihe (ober der Kulnvegeralpe), 5 St, 3 Fl.; Eggeralpe (iiber Enziansteig), Hermagor. Bas (»ailtlial. V. 249 3 St.. 2 Fl.; Eggeralpe Alpemveg. 4 St., 2 Fl. 50 Ivi-.; Veber die Eggeralpe imeli Malborget, S St.. 4 Fl. 50 Kr.; Nach AVeissensee (iiber Lorenzneralpe, 4‘/a St., 2 Fl. 50 Kr.: Nacli AVeissensee (iiber tVei.sbriach Kreuzberg), 5 St., 3 Fl.; Pontafel (liber Kulm eger- u. Garnitzenalpe AVeg knapp bei Garten- kofel, Jakobhtittensteig vorbei, 8 St., 4 Fl. 50 Kr.; Pontafel (liber Bittena, Garnitzenalpe), 10 St.. 5 Fl. 50 Kr.; Pontafel (liber Nassfeld) der bequemste 'Veg, 8 St., 4 Fl. 50 Kr.; AAbitschigeralpe, 5 St., 3 Fl.; Palndnig (liber den Enziansteig) Eggeralpe, 5% St.. 3 Fl. 50 Kr.; Urban (Ivirclil), 1»/* St.. 1 KI.: Urban (Graben) Tbalsperre s/ 4 St., 40 Kr.; Dellacheralpe (liber die Egger¬ alpe), 5 St., 3 Fl.; Guggenberg (Kaltenhofer), V, St.. 50 Kr.; Guggenberg, Sternegger, Hausbauer, 2 St., 1 Fl.; Kirchbaeh, OOž St., 2 Fl.; Egg 3, st.. 50 Kr.; Bleiberg (7 Braun), fi St., 3 Fl. 50 Kr.; Greifenburg (liber AVeis- briach). 6'/2 St., 3 Fl. 50 Kr.; Patei-nion (liber die Kreuzeii), 7 St., 4 Fl.; Golz Mittervvipfel, 4 St., 2 FI. 50 Kr.; Spitzegel, Egelnock, 7 St., 4 Fl.: Hennagor, Bedenalpe, 3 St., 2 Fl.; Hermagor. Tschernihejmalpe, 4 St.. 2 Fl. 50 Kr.; Mariagraben bei Vorderberg in die Vorderbergeralpe liber den Bergrlicken in die Feistritzera.lpe am Osternik, 7 bo St.. 5 Fl.; Nach Nassfeld zum Unterkunftshaus, 5 St., 3 Fl. Bergtouren von Hermagor: 1) auf die Eggeralpe, sttdl., iiber Mdderndoif, 3 1 /* St., die schonste u. ergiebigste Alpe des unteren Gail- t hal e s (gute Unterkunft in den Hiitten, grosse Kiiserei-Ge- nossenschaft) mit dem kleinen Eggersee. Von derselben er- strtckt sich osti. u. siidl. ein weitgedelmtes Gebiet niederer vielnamiger Almen, die nur durch niedere Berggrate von einander getrennt sind. In wenigen Stunden ist von dort eine Reihe iiber 1800 m hoher Gipfel ieieht zu erreichen, wie Sagom, Poludnig etc., u. auch Tonren auf die femeren Hohen moglich, ivie Osternigg, Starchant, Kock, Schinouts, Gartnerkofef (IV. 10); — 2) auf die Kiihvegeralpe u. den Gartnerkofel. 2198 m, 6 St.: iiber Kuhweg und Moderndorf ) ‘/ 2 St., zur Urbanikapelle, -vvelche auf einer liohen senkrechten 'Vand iiber dem Granitzenbach steht; von hier am Rand der Ab- griinde des Granitsengrabens dann theihveise durch 'Valil in die Weixlereben, einer schonen grossen Voralpenwiese, und auf den Schivarzkogel , von wo man bereits die Mulde der Kiihivegeralpe iibersieht. Nun sind die Alpenhiitten (schlechte Unterkunft) bald erreicht (4 St. v. Hermagor), ivelche gerade unter den Wanden des Gartnerkofels am I. Bachufer liegen. Jenseits des Baches gelangt man, durch Kalkschutt- halden aufwarts steigend, in V/, St. auf den osti. Sattel (es geht t'on den Kiihvvegeralpenhiitten durch den Graben hinein auch ein Steig auf den tvesti. Sattel, der in die Watsclliger- alpe, (S. 242) fiihrt) u. von hier in kaum 3 / 4 St. iiber grasige Gehange auf die Hohe (V. 3.). Abstieg entvveder iiber die Watschigeralpe u. das Nassfeld (S. 241) od. iiber die Krm- alpe nach Pontafel. od. durch den Trog u. Osselitsmgraben Das (»ailtlial. Hermagor, Troppelach. ‘250 V. nach Watschig u. Hermagor, 4 St., iiber Troppelach , 5 St. Von der Watschigeralpe, iiber die Tressdorferalpe, 3 / i St., Besteigung des Bosskofels (V. 3.); — Uebergiinge von Hermagor: 1) iiber die Eggeralpe, 3 1 /,, St., zur Dolizascharte u. in die sli dl. gelegene Uggomitzeralpe (IV. 7.), 37 2 St., oder iiber die Kersniza u. Tschurtschelealpe durch den Malborgeter- grciben nach Malborget, 6 St, (IV. 8.); — 2) iiber den Kreutzberg ins Drauthal nach Greifen- burg (zngleich auch als Partie zum Weissensee zu be- nutzen)! von Hermagor ins Gitschthal, einer nordwestl. verlaufenden, theihveise thalartig sich erweiternden Gebirgs- bncht von etwas iiber 3 St. Lange, die nur zu Hinterst in der Gossering einen.rauhen schluchtartigen Charakter annimmt, wahrend das Thal im Uebrigen ziemlich eben, rvohl bebaut, mild u. fruchtbar ist. Sehr malerisch liegt St. Lorenzen, 744 m, (Plattner allwo auch Fahrgelegenheiten nach Hermagor 1 Fl. 80 Kr., nach Greifenburg 3 Fl. 80 Kr.), 395 E. Fiihrer: Josef Lackner u. Paul Wcdker, l 8 / 4 St. von Hermagor, auf einer vorspringenden Bergterrasse am 1. Gosseringufer mit’ einer sehenswerthen gothischen Kirche. Wo das Thal sich zu ver- engen beginnt, treffen wir den Pfarrort Weissbriach, 818 m, (von Socher, auch Fahrgelenheit nach Greifenburg 3 Fl., nach Hermagor 2 Fl., 687 E., Besteigung des Reisskofel, 2369 m, iy 4 St., mit Ruine gleichen Namens. Von hier fiihrt die Fahrstrasse iiber das Joch des Kr eutzb er ge s, 942.6 m, den Weissensee r. lassend, nach Weissach u. Greifenburg ins Drauthal, 2 1 /, St. Unter dem Kreutzbergpasse Wirthshaus beim Kreutzer. Von der Hohe des Ueberganges umfassender Blick auf die Kreutzeckgruppe u. thalaufn 7 arts bis in die Gegend von Lienz (s. auch S. 154). Von Hermagor fiihrt die Strasse immer am 1. Ufer der Gail aufvvarts, u. man erblickt 1. die Verwiistungen, welche der wilde Osselitzenbach bei I Vatschig und Troppelach angerichtet hat. Vor 60 Jahren war der Thalboden noch bebaut, seitdem haben Erdrutschungen stattgefunden, welche Massen von Geroll u. Stein- blocken in fast allen Schluchten anhauften, die sodann bei schweren Elementarfallen durch die hochangeschwollenen Wildbache in das Hauptthal herausgefuhrt wurden u. dasselbe ,vergiissten“. Von dem jenseits der Gail gelegenen Troppelach, 608 m, (Mathei, Maier), Besichtigung der hochst interessanten Thalsperre im Osselitzengraben, s / 4 St., Uebergang iiber das Nassfeld u. durch den Bombaschgraben nach Pontafel (IV. 10.), 8 St.; — von dem unweit davon liegenden Batten- Keisskofel. Das Gailtlial. V. 251 dorf, 606 m, (Themessl), Besichtigung der Thalsperre im Dobergraben, */, St., u. in 5 St. Besteigung des aussichts- reichen, 2189.9 m hohen Hocliwipfel; — von beiden Orten des bizarren Trogkofels, 2271 m, 5 St.; — von Troppelach Besteigung des Rosskofels (IV. 10.), auf rvelchen man liber die Schlanitzen, den Alpenweg nach Grossrudnig verfolgend, dann iiber Alpenwiesen u. Gerolle zur Troghohe u. iiber den Ruclnigersattel in 6 St. steigt. (Fiihrer sehr nothwendig, da nur eine Stelle, am Absturze des Rosskofels zugiinglich ist, Um auf das Hochplateau zu gelangen.) Unter forttvahrend schonem Bliok auf die siidl. Gailthaler- alpen erreieht man Kirchbach, 619.4 m, (Berger, Buchacher), 4 St. von Hermagor, Pfarrdorf mit 282 E., Postarat, Telegraphen- amt, am Friedhofeingang prachtvolle Frescen (St. Martin) aus dem 14. Jalirh., und von da in 3 / 4 St. Reissach, Ort mit 418 E., mit dem 3 / 4 St. entfernten, idyllisch gelegenen Reissacher Mineralbade am siidl. Abhange der Felsenpyramide des Reiss- kof els,*) 2407m, eines der bedeutendsten Gipfel der Kette, welche das Gail- vom Drauthale scheidet u. durch ibre sowohl im N. gegen die Drau, als im S. gegen die Gail steil abfallenden Dolo- mitwande eine iinposante Erscheinung bietet. Besteigung des Reisskofels von Reissach: (F ii h r e r Johann Walter allda), sanft aufsteigend durch Laub- und Nadelholzwald zum malerisch gelegenen sog. Reisskofel- bade (indifferente Gebirgsquelle, ausgezeichnet' durch den sehr geringen Gehalt an flxen Bestandtheilen, Temperatur 8° R.) wo Unterkunft zu liaben, u. von da (Fiihrer nothig) in 4—5 St. zur Spitze. Anstieg sehr steil, doch bis an die Schultern des Berges, das sogenannte Joch, 2 St., nicht gefahrlich, dann aber (nur mit Fusseisen) beschwerlich, (Schwinde]freiheit unbedingt erforderlich). Herrliche Aussischt (im N. von der Rodtspilze m. Dreiherrnspitse, westl. bis zur Hochalpenspitze, osti. die ganze Kette der Hohen Tauern; davor zwischen den Unholden der Kreutzkofelgrujope und der Gruppe des Hochschober das Iselthal, dessen breite grttne Thal- sohle von den grauen und weissen Berggipfeln, die es umsiiiunen, ]>rachtig absticht: ferner das Drauthal u. die Kreutzeckgruppe, die sicli durch sanfte u. einfache Formen auszeichnet; im NO. dnrch die Quer- spalte des Liserthals u. iiber den Katschberj verschiedene Lungauer spit zen, zur Kechten derseiben die verschiedenen Nocks der Stangalpen- gruppe; im O. zunachst in der Tiefe das liebiiche Gitschthcil und den lieiteren Spiegel des TVeissensees, welcher den isolirt aufsteigenden .,Hohen Staff"' bespult, wahrend man zwischen ietzterem u. dem siidl. sich erhebenden Dobratsch (Villacheralpe) iiber dessen niedere Vor- lagen in das unterkarntnerische Hiigelland bis zur Sau- u. Koralpe sieht; im SO. die breite Langenspalte des Gailthals mit seinen Oi-tschaften, Fluren, Auen, Gerollfeldern, daruber die Gailthaler Alpen u. die Kette der Karmcanken, an die sicli die grossartige Gruppe des Trigluo lehnt; weiter nach S. zu die stockzahnartig aufragende Masse des Monte Canin *) Sago Nr. 5 n. 24 (s. Anhang II.) v. DilS (illiltllill. Kiitschacli. liinter i i 1 ■ 11 Dolomitzacken des Mittugskofels u. Montatsch, durch ihre \veisse Firndecke sehr ali die ,ubergossene A Im' in deli Nordalpen erinnerd, u. direkt siidl. der llochioipfel, daliinter der Monte Gemr.Ua aus dem Bereich des Tagliamento-Fella-Gebiets ; nach S\V. u. \Y. endlicli die Berge von Plecken bis zrnu Riicken von Kartitsch, unter denen der Collinkofel am meisten imponirt). Der Abs ti e g ist auch auf der Ostseite zum Jauknersattel (Uebergang von Grafendorf im Gailthale ius Drauthal, S. 152), in 2 St. bis zum Sattel, dann hinab l 1 /, St., moglich, aber der sehr steilen Gerollhalden n. Wande tvegen hochst besclnverlich und nicht zu empfehlen. (Getrank mitnehmen, da der Reisskofel sehr tvasserarm ist.) Von Reissach gelangt man (r. Blick auf den Jauken, 1. auf den Polinigg, und den Collinkofel etc.) liber Gl~afendorf (gutes Gasthaus) 3 / i St., Dellach, l / 2 St., u. St. Daniel (TJnterwels, Bad) nach Kotschach, 1 St., 708 m, 609 E., einem der schdnsten Dorfor Karntens, in wahrhaft herrlicher Lage (Gasthauser: Riszi, Post, Kirschner, alle gut), mit Be- zirksgericht. Post und Telegraphenamt; Pfarrkirche eine der grossten des Gailthales aus dem 15. Jahrhundert mit Portalen u. Pfeilern aus rothem Sandstein. in den letzten Jahren sehr be- liebt gewordener Sommerfrischort. in der Saison daher sehr viele Fremde anwesend. Aut. Bergfiihrer: Josef Moser, vulgo Hafner. (Ftlhrer-Tarif: Von Kotschach liacli Oberdrauburg 1 Fl. 50 Kr.— Nach Luggau 5 Fl. — Nacli Vorhegg 1 Fl. 30 Kr. — Nach Lanz 1 Fl. 30 Kr. — Nach Plonn 1 Fl. 30 Kr. — NachMusen-Alpe 2 Fl. — Nach Juckbichl 2 Fl. — Nach Dellacher Alpe 2 Fl. — Nacli Jaucken-Alpe (Neujahr) 2 Fl. 50 Kr. — Nach Jaucken-Alpe (Tliorkoll) 3 Fl. — Nach Plocken 2 Fl. — Nach Plocken Pass 2 Fl. 50 Kr. — Nach Polinik-Spitze 4 Fl. — Nach Kollin-Spitze mit Ausnahme der Kellerspitze G Fl. — Nach Mauthner-Alpe 2 Fl. — Nach Valentin-Alpe 2 Fl. — Nach Wollei-Alpe (See) 3 Fl. — Nach Plengkofel-Spitze 4 Fl. — Nach Rathliaus-Spitze 5 Fl. — AVeg liber die Valentiri-AVollai-Alpe nach Birnbaum und retour nacli Kotschach 6 Fl. — Zolhier Alpe 2 Fl. Kleinere Ausfliig-e von Kotschach: 1) nach Schloss Manndorf, */ 4 St., osti. von Kotschach, ansehnlicher Bau aus dem 16. Jahrhundert (auch Zimmer, Re- stauration und Bad), lolmende Aussicht auf den Markt Mauthen, die Ortschaft Wurmlach u. auf den gradaufsteigenden Polinigg, 2825.7 m, die Kellenmncl , 2799 m, den Kollinkofel, 2810 m, und die Plenge, 2365.9 m etc. 2) auf das Vorheck, 1034.9 m, eine kleine Alpe, 1 St. westl. von Kotschach, leicht auf hiibschem Waldwege zu er- reichen, mit hochst lohnenderUebersicht nicht nur liber das ganze untere Gailthal bis hinab zu den femen Gipfeln der Karawanken, sondern auch liber das Lessachthal mit seinen Ortschaften St. Jakob, Kornati), Liesing, St. Lorensen u. Luggau, u. seiner siidl. TTimvandung ( Paralba , Sonnstehi, Plenge, Kollinkofel etc.), zu Fiissen die ganze Gegend osti. Jauken, Pleckon. Das Gailtlml. V. žoS von Kotschach umi Mauthen mit dem Schlosse Manndorf u. den niedlichen Ortschaften Hoffling, St. Daniel, Dellach, Grafendorf, Kirchbach, Rattendorf, TrSppelach, Waidenburg u. T Viirmlach; — 3) auf den far den Alterthumsforscher durch seine romischen AusgrabungenbekanntenGurinaberg*), liber Dellach, 1 ‘/ 2 St. Urossere Ausiiiige u. Bergtouren von Kotschach: 1) auf den (die) Jauken/*) 2244.8 m, 4—5 St., sehr lohnende, der Bequemlichkeit wegen auch von Damen aus- fiihrbare Partie (Wasser fehlt, Getranke mitzunehmen). Auf- stieg markirt liber die Bauernhofe Buchach, Plonn in die Plonneralpe zum Barenboden und zum Unterkunftshause der Section Villach des d. u. o. A.-V., die Orsini-Rosenberghutte, auf der Steineralpe, 3 St., u. ostlich aufvvarts auf die Jauken- hbhe „Neujahr“ genannt, l'/ 2 St.; oder vom Barenboclen zum ehemaligen Zinkbergbaue u. auf die Hohe, 2 St.: sehr lohnende Aussicht ins Gail- u. Drauthal bis Lienz, Gebirgschau wie vom Reisskofel. Oestl. von dieser Hohe erhebt sich kuppenfbrmig die hochste Spitze des Jauken, der Thorkofel, in 1 St. erreichbar, u. zwar an der Ostseite vom Sattel iiber einen steilen Grad (Schwindelfreiheit und verlassliche Fiihrung erforderlieh). Ab- stiege auch liber die Steineralpe ins Drauthal nach Oberdrau- burg (S. 149) und Dellach (S. 151). 2) in die Pleckeu,***) B 1 / 2 St., u. v. dort Besteigung dea Polinigg, Kollinkofel u. zum Wolayersee etc.: man geht slidl. liber die Gail nach Mauthen, 710 m, Marktflecken mit 674 E. (Gasthauser Ortner, Huber, Planer) in der Nahe interessante Thalsperren bei Wetsmann u. am Valentinbach, wie auch Flussregulirungsbauten), u. dann steil aufvvarts zum Kirchlein „Maria Schnee“ , von wo man eine schone Ansicht des Gailt.hals mit dem Reisskofel geniesst. Hier beginnt die sogen. , Rbmerstrasse “, welche des Holzhandels nach Italien vvegen in leidlichem Zustand erhalten wird. Dieselbe steigt nur massig; hochstamniige Lerchen- u. riesige Buchenbaume spenden angenehmen Schatten u. bilden stellenvveise ein ganzes Blatterdach iiber den Weg, vviihrend 1. in der Tiefe .der aus der Valentinalpe kommende Valentinbach dahinrauscht, bis man zur Behausung „Beim Eder“, l 3 / 4 St., gelangt, wo un- gefahr der halbe Weg bis zur Plecken gerechnet wird. Spater an Alpenweiden angelangt, wird der Weg bedeutend steiler, die Steilheit nimmt jedoch ah, je naher map der grossen *) Zalilreicfio liiichst interessante Fnndobjekte bis in die rom. Kaiser- zeit reiehend, im Kndoltinnm zu Klagenfnrt. ") Sage Nr. 37 ( , , jj •*•) Sage Nr. 72 \ Anl1aI g 11 ’ 254 V. Das Gailtlial. Polinik. Mulde koimnt. in der, umrahmt von prachtigen Hohen, das ganz ansehnliche Gasthaus (Eichlberg vorra. Klaus) in der Plecken, 1214.1 m, klimatischer u. Molkenkurort, herrliche Luft, vorzuglichesVasser, gute Zimmer, table d’hote, liegt, welches riioksichtlich der y o n hier auszuflihrenden herrlichen Eiknrsionen Jedermann, besonders aberFreunden .behaglicher Zurtickgezogenheif inmitten einer schon en grossartigen Alpennatur a Is eine sehr w i 11 k o m m e n e Station bestens empfohlen w e r d e n kann*). Bergtouren von der Plecken: a) znraPlecknerpass, auch Monte Croce genannt, 1363.8 m: man gelangt in siidl. Richtung auf gepflastertem Wege in 3 / 4 St., u. zwar an einer Kirche, r. voriiber, welche auf einer A]penwiese steht, stark aufwarts, bis die zu beiden Seiten ansteigenden Felsen (Edel- weiss) immer mehr an einander riicken u. den genannten Pass gegen Italien bilden, welche Grenze durch eine vermorschte Saule bezeichnet ist. Schone Bergumrandung (in der Mitte der Kalkschrofen steht I. der Kleine Pahl u. r. der Kleine Zeloti, von den Italienern auch Collin genannt; mehr osti. zeigt sich der „Anger u , der in den Gintamurit auslauft; parallel mit den letzteren lauft der „Kleine Pahl" aus, den ein Thal trennt, aus welchem der Angerbach fliesst; mehr gegen W. prangt der Grosse Zelon u. zwischen diesem u. dem Kleinen Zelon schaut ein mit ewigem Schnee erfiiiltes kieines Thal, das Eiskar, heraus; ndrdl. vom Grošsen Zelon erhebt sich der Rauchbuclil, nordl. vom Kleinen Zelon der Moserkofel). Vont Passe r. fiihrt ein kauni erkermtheher Pfad durch Stein u. Geroll in etwa 10 Min. zu den zwei romischen Inschriften, vvelche zur Erinnerung an den Uebergang romischer Legionen auf der senkrecht sich er- hebenden Felstvand des Zelon eingemeisselt, aber leider schon sehr stark zerstort sind. Jenseits des Passes fiihrt die Strasse liber Timau (Tischlicang), iy 4 St., nach Palusza, 3 St. Die Bewohner von Tischlivang, sowie jene der mehr westl. ge- legenen Ortschaften Pladen, Sauris u. Orfer sprechen ein eigenthiimliches Deutsch, vrelches von anderen nicht ver- standen wird, so zwar, dass ihre Priester aus den Ortschaften selbst gebiirtig sein mtissen; — b) auf den Polinik, 2325.7 m: ganz bequeme und un- gefahrliche Partie, an der Siidseite tiber die Spielboden, 4 St. Vorziigliche Aussicht gegen das Gailthal, die Kreutz- kofelgruppe und den \vestl. gegeniiberliegenden Gebirgsstock des Collin; — *) Auf den nmliegenden Alpen beriihmte Alpenilora; Geranium macrorr- hizum (schon um das Gasthaus), Trifolium noricum (in der Valentin und Wolava), Oxytropis carintiaca, Ervngium alpinum. Antliemis alpiua, Serratula Vulpii, Gentiana lutea, Paradisia Liliastrum etc. Wolaya, Collinkofel. Das Oailthal. V. c) in die Valentin u. zum Wolayersee, u. zwar zur Unteren Valentinalpe, 1237 m, l 1 / i St., zur Oberen, 1571 m. 1 St., zum Sattel zwischen Valentin u .Wolaya, 2136 m, 1 St., und liinab zum Wolayasee, 1997 m, */ t St.; der eigentliche Weg in die Valentin z\veigt sich von der Strasse, iveiche von Mauthen in die Plecken fiihrt, kurze Zeit, bevor man das Gast- haus erreicht bat, r. ab; man kann aber aueb auf einem Fuss- steig in 1 / i St. u. z. vom Pleckner Gasthause weg die Hohe er- reichen, wo ebenfalls ein Fusssteig in die Valentinalpe fiihrt; fast fortwahrend kerrliche Aussicht auf den Collinkofel u. die Felswande des 251G m hohen Moserkofels. Bis zur Oberen Valentinalpenhiitte guter Alpemveg; dann in prachtvoller Hoch- gebirgsumgebung iiber Steingerolle u. Sohneefelder u. zuletzt ■vvieder steiniges Gehange zur Scharte; von der Scharte Blick auf den herrlich gelegenen W olajasee, von welcheni ein Fussweg nach Foi'ni Avoltri in Italien fiihrt. Vom Wolayasee kann man auch durch die Obere u. Untere W olayaalpe durch einen Graben in 4—5 St. ins Lessachthal nach Kornath od. St. Jakob gelangen. Die Partie von Plecken zum Wolayasee ist eine der empf ehlen swerth e st e n u. nicht besonders anstrengend. Unterkunft auch in den beiden Valentinalpenhtitten *): — d) auf den Collinkofel, 2810 m, 6 — 8 St.: zur Hohe des Plecknerpasses, wo man die nach Paluzza fiihrende Strasse verlasst, um r., an dem alten Romervreg vorbei, auf die Untere Collinalpe anzusteigen. Ueber diese gelangt man rasch, */ 2 St., in den Bereich der Oberen Collinalpe, wo bereits der Riesen- korper des Collin sichtbar wird. Einsam liegt die Sennhiitte letztgenannter Alpe unter den Wanden des Zelon, des osti. Auslaufers der Collinmasse, wahrend sich ein kleiner lachen- artiger See im Vordergrunde des Bildes befindet, das von dem hohen Kalkblocke des Collin abgeschlossen vrird. Von hier in westl. Bichtung durch einen tiefen Graben, dann aus diesem r. aufsteigend iiber eine plateauartige Stufe, die von den prachtigsten Karen durchfurcht u. mit gewaltigen Blocken besiit ist, u. iiber steile, mit Edelweiss iiberwucherte Gehange auf den von der eigentlichen Collirispitze siidl. abzvreigenden Kamin. Westl. bricht dieser mit fast senkrechten Wanden in die tiefe Kellerschlucht ab; grossartig u. iibervvaltigend ist der Blick in das von den hohen und prallen Wšinden der Collinmasse gebildete Amphitheater. Ohne besondere Schwierigkeiten ge¬ langt man nun der Schneide des Kammes entlang auf die *) Um den Wolayasee herrliclie Alpenflora, Antliemis alpina, Tiifoliuni noricum, Anemone baldensis, Iberis rotundifolia etc. etc. Das Gailtlial. Mussenalpe. 250 V. iistlichste und niedrigste Spitze des Collin, die Creta grande der Italiener, vvahrend sich aus dem langs der karntnerisch- italienischen Grenze nach W. ziehenden Hauptkamme die beiden fast unersteiglichen Kellerspitzen*) zu 2799 m erheben, und durch eine uniibersetzbare Schlueht von der Greta grande ge- trennt sind. Von dieser laufen vier Kamme unter nahezu rechtem Winkel gegen alle Weltgegenden aus; naoh W. der Hauptkamm der Collinmasse, der die beiden hohen Keller¬ spitzen tragt, naob S. der Kamm, auf vvelchcm der Aufstieg erfolgt, nacli O. ein Kamm, der nacli einer bedeutenden De- pression sich vvieder im Zelon erhebt und dann in zwei Aesten sich spaltet, deren ostlicher auf den Plecknerpass niedersetzt, vvahrend der nordostl. in die Gabelung des Plecken- mit dem Valentinthale sich einschiebt, endlich gegen N. ein Kamm ins Valentinthal. Letztere bildet die osti. Umvvallung des kleinen, zlim Valentinthale abfliessenden Collingletschers, vvelcher ca. 2095 m hoch, in einer von hohen steilen Wanden einge- schlossenen, nach N. geoffneten Mulde, am Nordabhange des Collinhauptkammes liegt, u. bei starker Neigung von grossen u. breiten Querspalten durchsetzt ist. Aussicht vom Collin (vorziiglich in die Tiefo des Gailtbales u. auf die Hohen Tauern gegen N., osti. liber die nahen Gipfel des Palpiccolo, Palgrande, Pizzo di Timan, Monte' Germula, Monte Tersadia, Mante Sernio, auf die imposante Kette der Karcmanken u. des Triglav, die von Iiier aus als eine zusammen- hangende Riesenmauer erscheinen, an deren Siidostseite die \veisse Fini- kuppe des Monte (Milin aufsteigt; siidl. auf die Friauleralpen, als ein valires Meer von granen Kalkbergen, deren Orientirung selil' schwierig ist; als sudwestl. Endpunkt des Panorama ragt hinter dem Monte Terza grande der Monte Antelao auf). Abstieg vvieder durch die Collin- alpe zur Plecken; — S) auf die Mussen-Alpe, 1945 m, und den Schatz- biichel, 2095 m, eine sehr bequem aus zufuhrende, schone u. namentlich Botanikern zu empfehlende Alpen- Tour**); auf der Hohe wenig Wasser. Von Kotschach nord- vvestlich auf die J lotil fortvahrend Fahrvveg, l 1 /? St. Dann anfanglicli steil auf Viehvveg, spater durch herrliche Alpen- wiesen auf die Mussenhohe (Kvkuk), l 1 /* St., dann massig hinab auf eine nordostlich sehr zerkliiftet in die Gailbergbach- schlucht abfallende Scharte, t / i St., u. vvieder jenseits hinauf auf die begraste Kuppe des Schatzbiichel (etwa 30—50 m unter der Scharte siidvvestlich "VVasser). Aussicht sehr *) Die Kellerspitze (die liocliste Erhebung des Collinkofels) wurde zum ersten Male im Jabre 1869 von P. Grolunann aus Wien mit den FUhrern Peter Saleher aus Sterzen und Josef Moser aus Kotschach erstiegen. **) VVeitgedehnte VViesen mit prachtigen Alpenpflanzen, wie z. B. Para- disialiliastmm, Pedicularis Barelieri, Ovvtropis, carintiaca, Serratula Vulpii, Scorzonera aristata etc. Lessachthal. Pas Gailtlial. V. 257 lohnend namentlioh auf den Polinigg, Kollinkofel, die Wolaya- Wand, Paralba etc. Hochstadel-, Hochschober-, Petzeck- und Kreuzeckgruppe, Drau- und Gailthal. Abstieg auch ins Drauthal u. zwar nordwestl. zur Postmeisters-Alm (hier auch Unterkunft), 3 / 4 St., und auf dem Vieliweg steil hinab nacli Oetting, l 1 /, St., Oberdrauburg, 1 /, St., oder iiber die Mukelin- Alpe durch den Podlaniger Graben ins Lessachthal nach Podlanig oder Bierbaimi, 2 1 /, St. Uebergiipge von Kotschach: 1) iiber die P le oken, s. S. 253; — 2) iiber den Gailbe rgpass, 987.4 m, nach 'Ob er- drauburg, gut fahrbare Strasse; schone Aussicht nach N. u. S. Siehe dariiber auch S. 150. Beilaufig 1 / 2 St. oberhalb Kotschach erreicht man das Hammer- werk Wetsmann. Von der Tirolergrenze bis hierher hat sicli die Gail tief in den Glimmerschiefer eingeschnitten und rauscht in einer tiefen Schlucht dahin (unterhalb St. Jakob, wo diese ihre grosste Tiefe erreicht, messen ikre Wande fast 300 m relative Hohe). DerWeg, von Wetzmann bis Luggau ansteigend, zieht sich im Ganzen um 440 m hiiher iiber die Ortschaften St. Jakob, Liesing u. Lorensen in einer Lange von 6—7 St., auf welcher Strecke man, mit theils grossartigen Ausblicken gegen S., eine Unzahl (man sagt 72) Graben und Rinnen der Giessbache passiren, d. h. hinab- u. auf der andern Seite wieder hinansteigen muss (die theils neu angelegte Strasse ist fiir leichte Wagen praktikSbel, jedenfalls kommt man aber zu Fusse min- destens so schnell nach Luggau, als wenn man sich einer Fahr- gelegenheit bedient hatte). Vier davon zeichnen sich durch Breite u. Tiefe aus; es sind der Strajacliergraben vor St. Jakob, der Podlanigergraben zwischen St. Jakob u. Kornalh, der Madlinger- vor Liesing und der Radegundgraben zwisehen Lorensen und Luggau. Die Ortschaften, welche sich durch ihre hiibsche Bauart auszeichnen, liegen alle auf den Hohen zwischen diesen Hauptgraben an der Nord- od. Sonnseite des Thales u. um sie heruin auch der beivirthschaftete, nicht unfruchtbare Boden. Von Wetzmann beziehungsweise Kotschach gelangt man nach der umlegten Strasse nicht sehr steil ansteigend u. dami den Strajachergraben passirend (Ansicht der Collingruppe) in 172 St. nach St. Jakob, 951 m, 104 E. (wie iiberall im Lessacli- thale massigen Anforderungen entsprechendes, reinliches Gast- haus), mit Pfarrkirche. Jedem Touristen muss hier bereits die Bauart der Hauser, die Tracht der Lessachthaler u. der Dialekt ihrer Sprache derart aulfallen, dass man bereits im tirolerischen Pusterthale zu sein vermeint, von dem man dessenungeachtet Amthor-Jabornegg, Karntnerfiihrer. 3. Aufl. 17 Das l.iiilthill. St. Lorenze]), Paralba. 258 V. noch irmner 6 St. entfernt ist. Yon St. Jakob zieht sich der Weg, nicht besonders ansteigend, duroh den langen Podlaniger- graben beim Gasthause Bierbaum, l*/ 4 St. (in der zerstreuten 1039.9 m boch gelegenen Ortsckaft Kornath), voriiber u. durcli den Madlingergraben nach Liesing, 1037.7 m (Salcher) (2 s / 4 'St. von St. Jakob), einem grosseren Dorfe mit 149 E., interessanter alter Pfarrkirche mit Fliigelschrein. Von Liesing interessanter, aber theilweise beschwerlicher Uebergang in den Lorenzner- (Pirkner-) Graben u. durch diesen nach Pirkach bei Oberdrauburg , 8—10 St. (S. 150). Von Liesing ist St. Lorenzen, 1110 m (Mitterberger). grosses Dorf mit 312 E., in 3 / 4 St. erreicht. St. Lorenzen (mit schoner Kirche aus dem 15. Jahrh., Freskogemalde aus der ersten Halfte des 16. Jalirh. am Chore), herrlich gelegen, ist neben anderem der beste Ausgangspunkt zur Besteigung des Hocliweisssteins (Monte Paralba), 2685.7 m (Fiihrer im Gasthause zu erfragen). Bergtouren von Lorenzen: 1) auf den Hochalbelpass und den Monte Paralba, 2685.7 m, man steigt in die tiefe Schlucht der Gail hinab u. biegt, jenseits ansteigend, in das von S. gerade gegeniiher Lorenzen miindende Frohnthal ein, welches zum Hochalbel- pass ftthrt. Die das unbewohnte Thal hinanziehende Strasse ftthrt anfanglich durch ziemlich einformige Gegend; auf der r. Thalseite sind es die Wande des Gemskofel u. der Raude, die etwas Variation in das Bild bringen. Hat man jedoch die letzte Stufe erstiegen u. „Am Boden“, 1623 m, einige Senn- hiitten mit nothdiirftiger IJnterkunft, erreicht, 3 St., so findet man sich um so angenehmer tiberrascht durch den Anblick des Felsenamphitheaters, das die kleine Thalebene umsteht (r. das Thorkar, 2151 m, ttber das ein Steig ins jenseitige Luggauerthal ftthrt, dann Thorkarlenspitze, beim „Viehloch“, beim Weissstein, schiine wande, die, durch die grttnen Grasstreifen auf den Gesimsen dervveissen Schichtenkopfe ausgezeichnet, durch diese weissgrttne Streifung der Gegend ein eigenthflmliches Geprage verleihen. tJeber den sich an- deutenden Hochalbelpass ragon die steilen, nnnalibarscheinendenSchroffen der Paralba herflber, iviihrend sich zur L. die fortsetzenden Hiinge des kleinen Weissstein an die Raude, 2498' m, u. den Gemskofel, 2114 m, an- schliessen). Der gute Weg, welcher bis hierher filhrte, setzt in zahlreichen Serpentinen fort, mitten durch die Wiinde des Kleinen Weissstein bis auf die Hohe des Hochalbelpasses, 2380 m (viel Edeltveiss), auf dem man eine prachtige Aussicht auf die fernen Tauern u. nahen Dolomitzinnen geniesst. F u s s- steige fiihren durch den Oregione nach Visdende, durch Val Sesis nach Sappada, durch Val Degano nach Forni Avoltri, die ersten beiden von den Quellen der Piave, der letzte von denen des Degano, eines Zuflusses des Tagliamento, Paral ba. Das Gailthal. V. 250 aus. — Einen imposanten Anblick bieten von der Passhohe die Wande des Hochiveissstein (Paralba), der sich gegen Oregione zrn* boe h sten Zinne aufbaut. Man klettert von hier auf steilen, aber gefahrlosen Wanden hinauf, an einigen mit Eis erfiillten alten Grubenlbchern vorbei, liber Gerollstreifen u. schliesslich durch einen kaminartigen Einsclinitt auf die Hohe (vom Passe bis zur westl. Spitze eine gute Stunde). Die Fernsicht ist eine grossartige u. zugleich maleriscli schone, Eigenschaften, die nur de n w e n i g s t e n Pan or a m en z ukom m en. (Was hier zunachst den meisten Reiz gevvahrt, das silid die vom warmen Dufte des Siidens angehauchten Dolomitkolosse gegen W., die in den mannigfaltigsten Farbentonen von Weiss, Grau, Braun und Kotli zu ihren tlieihveise gletscherbelasteten "NViinden aufstreben, die Gruppen Antelao, Marmolata, *' orapiss, Cristalim. Gegen N. endet dieser unvergleicliliche Zug mit dem bizaiTen Drei- schusterkof'el, der zur Reeliten des nalien Sasso Lunzerin emporsteigt. Einundzwanzig Zinnen oder Thurmchen, regelmassig abfallend nacli N. u. S., zeiclinen diesen merk\viirdigen Berg aus. Den weiten Raum zwischen den Dolomitriesen und unserem Standpunkte nimmt divs herr- liclie Comelico ein. Der Blick dringt liinab in die Wald und Wiesen durclnvebten Gelilde der Vedle Visdende mit iliren Ortsehaften u. das Thal des Anziei hinauf bis zu den Fussgestellen des Sordpiss. Nacli S. tibersieht man die in mehrfachen Reilieu verschlungenen VTogen der Friauler Alpen, in nachster Nalie den Zug der im \V. mit dem Terza grande endet, zu Fiissen das mit priichtigen Ahntriften geschmiickte Sesisthal, u. an dessen Mtindung das durch seinen Bergbau bekannte Sappada od. Pladen. Gegen SO. sielit man die Thalfurciie des Taglia- mento sicli bis zur Thalspalte hinvvinden, liber die liinaus der Blick in weiten Ebenen des osti. V enetiens schvveift. Von d ort gegen N. folgen wieder lange, herrliche Dolomitziige, die Stocke des befirnten Canb/, Triglav, u. im Profil die Kette der Karawanken. Oestl. u. z\var gegen N. fallen die Auslaufer der miichtigen Collingrupfpe, Wolayerwand, Judenkopf, Mooskofel, Remondekofel gegen das Lessachthal ab; eine prachtige Figui- giebt aucli der nahe Reisskofel. Gerade nacli N. blickt man hinab ins 'Lessachthal nacli dem priichtig gelegenen Lorenzen, (lartiber sich die auf der Siidseite jveniger jn-asentablen, vviesenreiclien Lienzer Dolomite er- lieben, die in keiner ihrer Hohen den Hochvveissstein erreichen, daber iiber sie liinaus der machtige Tauernzug in seiner ganzen Ausdehnung daliegt.) Der Rtickweg bleibt der gleiche ; man kann jedoch, 'vvie erwahnt, vom „Boden“ aus iiber das Tkorkar in 5—6 St. durch das Luggauerthal nach Luggau gelangen; — 2)Uebergange nach L i e n z: durch den Radegund- graben beim sogen. Tupfbad (Badehaus und Kapelle auf einer Anhohe hinter dem Zusammenflusse des Radegund- und Tupf- baches, umgeben von gi*iinen Alpenweiden u. Lerchemvaldern. tiberragt von den bizarrstenKalkfels-Gruppirungen, nalie 1257 m; Bauern-Badl, Trink- u. Badekur) voriiber, nicht zu beschiver- licher, aber sehr lohnender Uebergang iiber die Schivdrzen nach Lavant u. Lienz (D.), iiber die Zoche in die bekannte Kerschbaumeralpe u. von da nach Lienz, Touren von 8—10 St., namentlich Botanikern sehr zu empfehlen. Fiihrer jedoch schwer zu bekommen. 17 ‘260 V. Das Gailtlial. Luggau. Von Lorenzen gelangt man, den Radegundgraben passirend, in einer guten Stunde nacli Luggau, 1143 m, Ort mit 231 E. (Post des Franz Guggenberger, Kofler), Mineralbad im Graben ober der Gail, Servitenkloster mit schiiner Kirche vom Jahre 1536, alte Gemalde, Schatzkammer mit schonen alten Messgewandern u. Kirchenparamenten; Luggau ist ein bedeutender Wallf'ahrtsort. Von Luggau fiihren zwei Wege ins Pusterthal hinaus: 1) die Fahrstrasse iiber Untertilliach, 2 St., u. Obertilliach, 2 St., auf die Wasserscheide (Innerst), 1451.4 m, nacli St. Leonhard in Kartitsch, 3 St., u. Sillian, 2 1 / 2 St., an der Pusterthalbahn (D.); — 2) ein Fussweg direkt iiber den Kofel nachLienz (D.), der aber nur von schwindelfreien Naturen betreten werden kann, jedoch seiner Kiirze wegen (6 St. nach Lienz) ziemlich begangen ist. Beim Wirthshause „Zur Wacht“, 1 / i St. ausser Luggau, betritt man den Boden Tirols; hier verlasst man r. ansteigend den Fahrweg u. gelangt an .einigen Gehoften voriiber in eine waldige Sehlucht, wo bald alle Kultur aufhort. Der Pfad klimmt zwischen Pelsen- wanden mehr od. minder steil, den Bach oft ubersetzend, gegen einen Bergsattel empor, dessen Riicken die Leisacher- cdpe bildet. Am Nordende des grasigen Alpenbodens steht ein hiilzernes Kreuz, u. hier bricht der tast ebene Boden in eine schauerliche Felsenkluft ab, durch welcbe rechter Hand eine in ihrer Art einzige Felsentreppe von mehreren hundert Stufen an der senkrechten Warid hinabfiihrt, die, wie schon erwalmt, nur ein schvvindelfreier Kopf betreten darf, wie iiber- haupt Behutsamkeit beim Absteigen wegen der sehr glatten, abgeschliffenen Stufen unbedingt nothwendig ist. Unter den Felsen angelangt, wendet sich der Pfad durch einen gerijll- erfiillten Tobel *) ins D r a u t h a 1 hinaus, u. man erreicht iiber einen niederen Vorberg bald das sog. „Luggauerbriickele“ (Brucke iiber die Drau), das iiberschreitend man die Pusier- thaler Hauptstrasse erreicht, auf welcher man, abwarts iiber Leisačh, in iy 4 St. nach Lienz (s. Eingangslinie D.) gelangt. Standort von Anthemis alpina. Routen zum Eintritt in Karnten. (Die in Parenthe-.se stehenden Angaben beziehen sich auf die hauptsach- lichsten Au.sflii.ge, welche von den betreffenden Stationen gemacht werden konnen, fette Schrift dentet darunter die schonsten an.) A. Aus Steiermark. A. 1. Ton G raz *). G raz, 346 m, Hauptstadt Steiermarks, an beiden Seiten des Murflusses in sehr schoner Lage, unter inildem Klima. In der Mitte der Stadt der Schlossberg, 474 m, mit vorztiglicher Aus- sicht auf die Stadt und daa dieselbe umschliessende Gebirgs- panorama, 20 Min. auf die Hohe. Auf den Buchkogel, 632 m, 2y 2 St.; — auf den Schdckl, 1436 m, 5 l / ? St. (Alpenhaus zum Uebernaehten unterhalb der Spit.ze, vorziiglich letzterer mit sehr lohnender Aussicht iiber den ganzen nordl. Gebirgszug von Wechsel bis Dachstein). A. 1. a. Graz-Koflacli-Wies-layanttlial. (Anscliluss an Route I. 1.) Eisenbahn bisKoflach nnd Wies: taglich ein Post-und z\vei geinischto Ziige nacli jeder Richtung. Stationen: Strassgang, Premstattni (Dbbel- baa), liieboch, Soding, Ivrottendorf, Krems, Voitsberg, Oberdorf, Rosenthal, Koflacli mit Zweigbahn Liebocli, Lannach, Oisnitz, Preding, Seeufer nach Station Traun- kirchen, 440 m. (Dampfschiff-Station), herrlich auf einem Vorsprung gelegen. Nun passirt die Bahn schnell aufeinander folgend 4 Tunnels von 90 bis 224 m Lange, durchbricht den Kalkfelsen des Sonn- steines mittelst eines 1428 m langen Tunnels und gelangt nach Station Ebensee-Langbath, 426 m. Langbath liegt am linken, Ebensee gegeniiber am rechten Ufer der Trauneinmiin- dung. Grossartige Salinen mit Sudhausern, Zuleitung *) Der Gmundner oder Traunsee, 422 m, hoch liegend, 12 Klm. lang bis 4 Klm. breit und 191 m tief, ist der schonste der ob er ost or- reichischen Gebirgsseen und besitzt eine lebhafte Dampfschifffahrts- verbindung zwischen Gmunden und Ebensee-Langbath. Fabrt taglicli 4 Mal in jeder Riehtung, Fahrzeit 45 Minuten. 18 276 F. 1. Routen zum Eiutritt In Karaten. Aurachkirchen. der Sole von Ischl und Hallstadt. Lobnende Touren zu den Langbath-Seen, auf den Kranabitsattel, 1796 m, sehr lohnende aber beschiverliche Gebirgstonr nach Alt-Aussee. Nacbher iiberschreitet die Bahn, am rechten Ufer des Traun- flusses fortziehend, den Frauemveissenbach, erreicht Station Attersee-Weissenbach, 452 m, nnd nach Passirung eines engen bewaldeten Thales und Ueberbriickung der Traun mittelst einer 59 m langen Brucke Station Ischl, 468 m, Markt und grossartiger Kurort mit 4000 E., in reizender Lage. Beliebter Aufent.halt der kaiserlichen Familie, vorziigliehe Hbtels, aber sehr theuer. Abermals wird die Traun mit einer 74 m langen Brucke iiberschritten, die Salzstrasse mittelst eines Tunnels unterfaliren, die Stationen Laufen, 479 m, und Anzenau, 488 m, undGoisern, 497 m, passirt und Station S t e g, 513 m, (Dampfschiff-Station), am nordlichen Ende des Hallstadter- Sees*) erreicht. Von hier zur Gosaumuhle und Promenaden- weg nach Hallstadt, Markt, herrlich am See zum Berge auf- steigend gelegen, mit schoner uralter Kirche. Ausfliige zum Rudolfsthurm (romische und keltische Alterthiimer), 853 m, zum Waldbaclistrub (ca. 100 m hoher Fali), auf den Plassenstein, 1952 m, Sarstein, 1973 m, Krippenstein, 2122 m, Hachstein, 2996 m. Von Station Ste g ab begegnet man den grossartigsten Partien der Salzkammergutbahn. Dieselbe fiihrt anfanglich am flachen versumpften Seeufer gegeniiber Gosau-Miihle hin, durch- bricht mit einem 160 m langen Tunnel den Felsenvorsprung des Kleinen-Sarstein, tibersetzt auf einer ktihn angelegten Brucke eine kleine Felsenbucht des Sees und zieht dann knapp am See- Ufer (gegeniiber Hallstadt in diesen oflmals hineingebaut) an dem felsigen Fusse des Sarsteins voriiber an Schlošs Grab nach Station O b ertraun, 511 m (von hier Dampfschifffahrt 20 Min., Kahnfahrt 1 / 2 St., hiniiber nach Hallstadt. Nach Ueberschreitung der Traun fiihrt ein 60 m langer Tunnel durch den Miihlwerkstein ins wildromantische Koppen-Thal, einen Gebirgsgraben, der an Grossartigkeit dem Gesause (Strecke Valentin-Selzthal) nicht viel nachgeben diirfte. Nach Passirung der Grenze zwischen Oberosterreicb und Steiermark folgt bald Stat. Aussee, 511 m, grosser aber sehr theurer Kurort mit grossen Salinen. Herrliche Ausfliige nach Alt-Aussee, zum Grundlsee und Toplitzsee etc. *) Der Hallstadter-See, 494 m, eingebettet zwischen Sarstein. nordl., Plassenstein. westl. und Hierlatz, sudl. ist 8 Hm. lang, 2 Klm. breit >md 121 m tief, taglich mehrmalige Dampfschifffahrten zwischen Hallstailt Gosaumuhle and Obertraun. Steg-Linz. Routen znm Eintritt in Karaten. F. 2. 277 Von hier steigt die Trače bedeutend, iiberbrlickt die Oedenseer- Traun und zieht im eiigen Thale derselben (viele Kunstbauten) nach Stat. Kainisch, 769 m, dann iiber die Wasserscheide zvvischen Enns und Traun und den Salzabach (r. Schloss Grubek) nach Stat. Mitterndorf, 820 m, in einem schbnen Thalkessel zwischen Kammer- und Todtengebirge gelegen. Besteigung des Grimming, 2351 m, beschwerlich. Noch steigt die Bahn durch Moorwiesen nach Stat. K1 a c h a u, 833 m, wo sie auf der Wasserscheide zwischen Grimming und Salza-Bach den hochsten Punkt, 840 m, erreicht und dann mit starkem Gefalie (r. Grimming) iiber Briicken, durch Tunnels u. an Steilwanden voriiber sich rasch zum Ennsthale mit einem Gefalie bis 1 : 40 absenkt, das nach einer letzten Wendung rechts ausgebreitet liegt, worauf in wenigen Minuten die An- schluss-Station Steinach (der Bahnlinie Bischofshofen-Selzthal, Seite 273) erreicht ist. F. 2. Linz • St. Valentin ■ St. Michael. (Anschluss an die Eintrittslinie A. 1. b.) Von Linz mit der VVestbahn nach St. Valentin, 1 St., St. Valentin nach St. Michael 7 St. Thgiich 3 Ziige. Stationen s. S. 245. Linz, 260 m, in schoner Lage an der Donau (zum Jager- maier, 1 / 2 St., auf den Postlingsb erg, 538 m, 1 St., Giselaivarte, 2V, St., sammtlich, namentlich aber letztere mit beriihmter Aussicht). Von da bei Kleinmunchen iiber die Traun nach Stat. Asten, Enns, St. Valentin, 266 m, wo Abzwei- gung der Kronprinz-Rudolfsbahn von der Kaiserin-Blisabethbahn iiber Stat. Ernsthofen im Ennsthal nach Rammingdorf und Steyer, 303 m, hiibsch gelegene Stadt mit lebhafter Eisen- und insbesondere schwunghafter Gewehrfabrikation. Von da das griine Ennsthal entlang nach Stat. Garsten, Ternberg, Losenstein, Reichramming, Grossram- ming, Kastenrieth. Kleinreifling, Weissenbach- St. Gallen, Grossreifling, Hieflau, durch das beriihmte Alpenthal Gesiinse, in dessen Mitte die Stat. G s tat ter bo den (auf den Taniisclibachthurm, 2034 m, nach Stat, Admont, mit dem Kalkalpenzug „Haller Mauern“ im N. (auf den hohen P y r g a s, 5 St., Natterriegel 4 1 /, St.; Benediktinerstift und Bibliothek sehenswerth), und iiber Stat. Selzthal, wo die Bahn die Enns verlasst, wahrend Seitenbahn die Enns aufvvarts nach Radstadt und Bischofshofen fiihrt, (S. 273), und nun 1. das Paltenthal hinan, an der schonen Feste Strechau fr.) und dem Schloss Grunbiichel voriiber in langsamem Tempo aufwarts 278 C. Konten znin Eintritt in Kiirnten. Aus Italien. nach Stat. Rottenmann und Trieben (ant den grossen BSsenstein, 2460 m, 3Y 2 St.). Hier erreicht die Balin zeit- vveise ihre hochste Steigung (1 :70) und bei der folgenden Stat. Wald iiberschreitet sie den Schoberpass, die Wasserscheide zwischen Enns und Mur 843 m. Hierauf senkt sie sich im Lisingthal abwarts iiber Stat. Kallvvang, Mautern (auf den Zink en, 2392 m, 4 St.), Seitz-Kammern, St. Michael. Fortsetzung nach Villach s. S. 262. G. Aus Italien (Udine—Pontebba). Pontebba-Baim. Zweigbahn der Alta Italia im Anschlusse zur Staats- balin Tarvis-Pontafel (S. 213). Stationen: Reana del Rojale, Tricesimo, Tarcento, Magnano-Artegna, Gemone-Ospedaletto, Venzone, Stazione per la Carnia, Moggio, Resiutta, Cliiusa forte, Dogna, Pontebba. — Taglich ein Eil-Zug (\Vien-Rom), und mehrere Personenziigo. Fahrzeit 2—3 St. Ho eh st interessante Gebirgsbahn in der Strecke Gemone-Ospeda- lotto bis Pontebba, 124.51 m Steigung auf 39 Klm. Bahnlange, grOsste Steigung zwischen Dogna und Pontebba, 100 m, auf 7 Klm. Bahn¬ lange, auf 20 Klm. 21 Tunnels von zusammen 4010 m Lange, zahlreiche gross- artige Brflcken, Viadukte und andei-e Bauten. (Eingebende Beschreibung dieser Batmlinie im Ftfhrer von Michael nach Udine von M. Freiherr v, Jabornegg, Klagenfurt, 1882.) Yon Udine, 108 m (Gran Albergo Italia, Croce di Malta, tre Torri) Hauptstadt der Provinz Udine mit sehenswerthem Castell, zieht die Bahn ostlich um die Stadt lierum und dann schnurgrad durch die grosse Ebene 14 Klm. lang bis kurz vor Tricesimo, wo dieselbe durch einen tiefen Einschnitt ins Ge- birgsland eintritt. Von der Station Magnano-Artegna, 188.8 m, an beginnen die Kunstbauten mit einer Eisenbriicke iiher den Torrente Orvenzo (von hier 1. zuriick Fort Osoppo sichtbar). Die Stadt Ge m o n a (Glimaun mit schoner alter Kirche und Schloss), liogt 30 m r. ober der Station Gemona-Ospedaletto, 139.27 m, iiberragt vom Monte Quarnian, 1371 m. Bald folgt nach Passirung eines Felsendurchbruches, liber welchem der Ort Ospedaletto liegt, der Riesen-Viadukt iiber den Rio biancho, 660 m lang, 55 Bogen a 12 m Lichtung, es talit rechts der felsige Monte Champion, 1724 m, ins Bild u. man erreicht r. Venzone, 229.9 m, uralte Stadt mit sehenswerther Kirche und den im Friedhofe beflndlichen, Mumien (die Cadaver verwesen am dortigen Friedhofe nicht und werden nach Jahren als Mumien der Erde entnommen und im Beinhause aufgestellt). Links macht sich das grosse Giessfeld des Tagliamento- flusses bemerkbar, die Berge riicken naher zusammen und es folgt Brucke auf Briicke, Viadukt auf Viadukt. Ober S tat ion e per la Carnia einsarn gelegen (Ausgangspunkt fiir die Eingangs- linie durch das Tagliamentothal aufwarts iiber Tolmeszo, Paluzza, Timau und den Plockner-Pass nach Mauthen und A.us Italien. Ronten znm Eintritt in Kiiriitcn. F. 2, 279 Kotschach in Karnten (S. 252), lohnende Fusstour [auch Wagen zu bekommen] von 12—18 St.) fliesst die Fella in den Taglia- mento und es lenkt. nun die Bahu aus dem Hauptthale rechts in den engen vergiessten Graben des ersteren Flusses, in den Canal di ferro ein. Nach Station Moggi o, 296.35 m (Ueber- gang fiber Gulizis n. den Studena-Sattel nach Pontafel, 8 St. (S. 241) folgen die langsten 2 Tunnels der Bahnstrecke, jener von Moggio-Simonetti, 657 in, und der „ai cinque Rivi“. 785.5 m, und erblickt man 1. im Hintergrunde des Gebirgsthales von Moggio die 2050 m hohe Creta grcmzaria. Zwischen der nun folgenden Station r. Resiutta, 816.51 m, und jener von Chiusa forte durchfahrt man 8 Tunnels, links erheben sich, zeitweise sichtbar, der Zucco di Boor, 2280 m, u. Monte Oleriis, 2050 m, die Balin zieht oberhalb des grossen Ortes Chiusa forte (Pesamosca, Ausgangspunkt fiir die Fusstour durch das Baccolana- thal nach Baibl S. 233) vortiber und tritt (von hier ab links sitzen) mit ein er schief zum Tkale gestellten 146 m langen Eisen- briicke in die Klause (Chiusa) ein. Die Fahrt beginnt zwischen den eng zusammengeriickten himmelhohen Felsenwiinden iiberaus pittoresk zu werden. Hoch ober der schiiuinenden Fella, in der linken Thalwand den Felsenvvanden abgerungen und zahlreiche Tobeln u. Grabenausgange iibersetzend, zieht sich die Bahn gegen Dogna hinauf, ivelche Station, 463.97 m (Ausgangspunkt der Tour durchs Dognathal und tiber den Somodogna-Sattel nach Wolfsbach u. Seifnitz S. 236) kurz nach Passirung einer gross- artigen, 172 m langen, 38.4 m hohen, auf Quaderpfeilern ruhenden, im Bogen gebauten Eisenbrucke (r. prachtvoller Anblick auf den Bramkofel, 2757 m, 1. tief unten jenseits der Fella der Ort Dogna, unter der Brucke das Dorf Prerit di Sotto) erreicht wird. Die Szenerien vverden nun immer grossartiger, es folgen in kurzer Folge 10 Tunnels und die 365.6 m lange Eisenbriicke bei Ponte di Muro, welche auf Quaderpfeilern ruhend, 41 m hoch, das Rinnsal der brausenden Fella und gleichzeitig auf das rechte Thalufer von einer Felswand mittelst eines Tunnels heraus in einen Tunnel der jenseitigen Thalwand hinein iibersetzt. Nun beginnt sich das Thal (r. sitzen) etwas zu erweitern, man erblickt jenseits der Fella den armseligen Ort Pietra tagliata u. erreicht, nachdem man den letzten der 24 Tunnels, namlieh jenen von San Bocco, 659.2 m, durchfahren hat, die italienische Grenz- station Pontebba S. 239 (Zollvisitation erst im 5 Min. jenseits der reichetrennenden Pontebbena befindlichen osterreichischen Bahnbofe, eventuell, wenn man hier die Bahn verlassen und zu Fusse nach Pontafel gehen vvollte, an der Grenzbriicke zwischen Pontebba u. Pontafel; Cigarren verboten mitzufuhren). Anhang I. Naheres iiber einige Mineralquellen Karntens, bezw. deren Analysen nnd Anwendung. 1. Ba(l Prablau (Prabel) S. 41. Das frischgeschopfte Wasser ist vbllkommen klar, perlt besonders beim Schutteln im Glase, liat einen sehr angenehmen sauerlichen Geschmack mit sekwach salzigem Nachgeschmacke, und die entweichende Kohlensaure erregt in der Nase ein priekelndes Gefuhl. Es wird in Hunderttausenden Flaschen ver- sendet und zeigt sicb besonders wirksam bei Versauerung des Magens und deren Polgekranklieiten, bei Verschleimung der Respirations- und Verdauungsorgane, ganz besonders und spe- zifisch aber bei Blasenbeschwerden, Stein- und Griesbildung, in welchen Leiden dieser Sauerbrunnen bereits seit Jahren durch seine ganz vorzilgliche Heilkraft grossen Ruf erworben hat. Der Prablauer Sauerbrunnen dient auch im Lande als beliebtes Luxus- getrank mit Wein gemischt. Temperatur 7.5° R. Analyse nach Prof. Mitteregger in Klagenfurt. In 10,000 Gewiehtstheilen sind enthalten: A. Pixe Bestandtheile: Sclnvefelsaures Kali. 0.987 G.-Th. Chlorkalium.0.194 „ Chlornatrium. 1.094 „ Kohlensaures Natron. 22.084 Kohlensaure Magnesia. 0.546 ,. „ Kalkerde. 0.250 ., Kohlensaures Eisenoxydul .... 0.029 „ Thonerde. 0.040 „ Kieselsaure. 0.262 „ Anhang. 281 B. Fliichtige Bestandtheile: Halbgebundene Kohlensaure . . . 10.433 G.-Th. Freie „ ... 15.908 „ Organische Substanz. 0.290 „ Aus dieser Zusammensetzung ergiebt sich die wohlthatige. auflosende und zertheilende Wirkung auf die Terdauungs- und vorziiglich auf die Harnorgane, und es schliesst sich daher der Prablauer Brunnen den beriihmtesten dieser Art an. 2. Bad Tella cli (S. 60). Bade- und Trink-Kur, vorziiglich heilkraftig gegen Gicht, Gliedersucht, chronisehe Hautausschlage, Liihmungen, bei Ge- schlechtskrankheiten etc. Das Wasser der Quelle Nr. 2, rvelche mit Nr. 4 fast ausschliessend benutzt wird, ist friscli aus dem Brunnen geschopft vollstandig farblos, von angenelim sauerlichem, hinterher sehr schwach zusammenziehendem Geschmack, schaumt beim Schiitteln im Glase und lasst beim Stehen im offenen Ge- fasse nach wenigen Stunden weissgelbe Flocken fallen. Tempe¬ ratur 7.2° R. Aus Quello Nr. 4, der Hauptquelle uud kohlen- saurereichsten, -vverden die Flaschon gefullt, die zur Tersendung kommen. Die Temperatur derselben ist 6.8°R. Die Zusammen¬ setzung der Quellen Nr. 2 und 4 ist nach Prof. Mitteregger folgende: in 10,000 Gewichtstheilen 3. Die Romerquelle bei Kottelach, unweit Prevali. (S. 49). Dieselbe ist der zarteste und schmackhafteste aller bekannten Sauerbrunnen mit reichem, ungekunsteltem Mousseux; frei von Glaubersalz, Jod und Gyps; Kindern und Greisen zutršiglich; selrvviirzt den Wein nicht und ist daher uniibertroffon als Tafel- wasser. Frei von allen unangenehm \virkenden Nebenbestand- fcheilen eignet sich dieser Gesundbrunnen ebenso vorziiglich als 282 Anhang. Erfrischungsgetrank fur Reisende und Reconvalescente, wie als Trinkwasser bei Epidemien. Als heilkraftig bewahrt er sich bei Katarrhen der Athmungsorgane, insbesondere der Kinder und bei Bronchialleiden (in diesen Fallen mit einem Drittel gewarm- ter Milch oder mit Zucker zu triuken); bei Erkrankungen der Blase und Niere, bei Magenleiden und Verdauungsstorungen, bei Verschleimung, Sodbrennen. Anerkannt ist die Karntner Romerquelle als Vorbeugungsmittel gegen Bildung von Stein und Gries. Vergleichende Analyse der Karntner Roinerquelle mit dem Giesshubler Sauerbrunnen. In 10,000 Theilen sind enthalten (n. Prof. Dr. Mitteregger) (n. Dr. Sclmeider) 4. Die Carinthiaquellen bei Eisenkappel. (Seite 55). Dieser erst im Jahre 1879 im verlassenen Flussbette der Vellach aufgefundene alkalisch-muriatisehe Sauerling entspringt 5 Minuten siidlich des Marktes Eisenkappel (S. 55) dem Sehlosse Hagenegg gegeniiber im Ostgehange des romantischen Vellach- thales in einer Meereshohe von 554.2 m. Von den beiden dem felsigen Boden entspringenden Quellen ist Nr. 1 um 20% reioher an fixen Bestandtheilen mit Ausnahme des Lythiums und der freien Kohlensaure, wovon die Quelle Nr. 2 wesentlich grossere Quantitaten aufzuweisen hat. Die Carinthia-Quellen konnen nach ihrer unten folgenden Analyse ohne Uebertreibung den beriilimtesten Wassern dieser Art, wie Vichy, Selters, Bilin, Gleiehenberg, Rositsch, Prablau etc. an die Seite gestellt werden, sie werden aber nur von vvenigen der- selben an Reichhaltigkeit der wesentlichen Bestandtheile iibertroffen. Als im hohen Grade interessant und eigenthumlich muss der grosse Gehalt an Bor-Saure hervorgehoben werden, worin die Carintliia-Quellen einzig in der Welt dastehen. Die Zusammensetzung der Quellen Nr. 1 und 2 ist nach Professor Dr. Mitteregger in Klagenfurt folgende: An h ah g. 288 In einem Liter: ' ; a. Fixe Bestandtheile: Kaliumsulfat. Natriumsulfat .... Natriumchlorid .... Natriumborat .... Lithiuincarbonat . . . Magnesiumcarbonat . . Calciumcarbonat . . . Eisencarbonat .... Thonerde. Kieselsaure. Organische Substanz . . Summe der iixen Bestand¬ theile . 6233.79 mg. 5001.45 mg. b. Fliiclitige Bestandtlieile: Halbgebundene Kohlensaure 1691.33 mg. 1350.40 mg. Ereie Kohlensaure . . . 1919.74 „ 2095.20 „ Summe der flilchtigen Be¬ standtheile . 3611.07 mg. 3445.60 mg. Summe sammtl. Bestand¬ theile . 9844.86 8447.05 Die Temperatur beider (Juellen betragt 9.25° C. oder 7.4" E. bei 21.5° C. Lufltemperatur und einem Barometerstand von 716.5 mm. an Ort und Stelle beobachtet. Das namentlioh mit Wein gemischt sehr wohlschmeckende Wasser wird in Elaschen versendet, es kann aber auch der Kur- gebrauch an Ort und Stelle empfohlen werden, da der in un- mittelbarer Niihe liegende Markt Eisenkappel gute Unterkunft. und Verpflegung bietet, und die reine Gebirgsluft einem Kur- versuche gewiss nur forderlich sein wird. Die spezifischen Wirkungen dieser Quollen sind noch nicht bekannt, im Allgemeinen gleichen sie jedoch jenen der alkalisch- muriatischen Wasser. 5. Der Ebriacher Sauerbrunnen (S. 60). Von Kappel (S. 55) westl., etwa 2 St. im Ebriacher- graben, y 2 St. unterhalb der Pfarre Ebriach, 639.5 m hoch gelegen, befindet sich derEbriacher Sauerbrunnen, ein ganz eminenter alkalischer Sauerling, der durch seinen seltenen Reichthum an Kohlensaure, sowie die bedeutende Menge des in ihm enthaltenen kohlensauren Natrons, durch die geringe Menge Kalk und den unbedeutenden Eisengehalt ausgezeichnet ist. Dieser Sauerling ist einer der vorziiglichsten in Kiirnten und durfte mit der Zeit eine weite Verbreitung flnden. Tem- (JuelleTJr. 1: 82.37 mg. 726.17 „ 1330.62 „ 3076.60 .. 15.08 „ 321.61 .. 531 25 „ 8J2 ,, 17.90 „ 41.25 ,. 31.60 ,. Quelie Nr. 2 73.30 mg. 611.84 „ 1049.70 „ 2356.96 ,. 17.22 „ 272.37 ., 487.85 „ 13.92 .. 4.40 ,, 35.00 .. 42.00 ., 284 Anhang. peratur 9° E. Analyse nach Prof. Mitte reggei - . In 10,000 Gewichtstheilen: 6. VVarmbad Tillach (S. 105). Analyse nach Prof. Mitteregger. In 10,000 Gewichts- theilen: Die Quelle gehort daher zu den sogenannten indifferenten Wassern und ist mit denQuellen von Gastein, Pfelfers, Neuhaus und Tiiffer zu vergleichen, daher sie auch vorziiglich gegen Gicht, chronischen Rheumatismus und dessen Folgekrankheiten, chronische Hautieiden etc. mit Nutzen gebraucht wird. Temperatur 23° R. 7. Bad St. Leonhard (S. 122, 135). Analyse nach Prof. Mitteregger, in 10,000 Gewichts- theilen Wasser: Schwefelsaures Kali. 0.067 G.-Th. Chlomatrium . 0.034 „ Kohlensaure Magnesia. 0.088 „ ,, Kalkerde. 0.375 „ Thonerde und Eisenoxyd .... 0.030 „ Kieselerde . 0.020 „ Halbgebundene Kohlensaure . . . 0.211 ,, Preie „ ... 0.044 „ An liana. £85 8. Das Schivefelbad Lussnitz (S. 239). Dieses im Kanalthale nahe der Eisenbahnstation Luss¬ nitz (S. 216) gelegene Bad ist eines der jiingsten in Karaten, nachdem die Quellen kaum 20 Jahre zum Baden bentitzt werden. Die nachstehende Analyse zeigt, dass die Quelle zu den schwefel- wasserstoffreioheren gehort, womit auch die iibervriegende Menge von schwefelsauren Salzen, sowie die auffallend geringe Menge kohlensauren Kalkes im Zusammenhange steht. Wegen der grossen Menge freier Kohlensaure ist aber dieses kraftige Schwefelwasser gut zu trinken, cin grosser Vorzug gegeniiber anderen Schwefelquellen, an deren Genuss man sich erst ge- wohnen muss. Analyse. In 10,013 Gramm Wasser beflnden sicli: Sehrvefelsaures Kali. 0.564 gr. „ Natron. 1.009 ,, Ohlornatrium . 0.066 „ Schwefelsaure Magnesia. 4.224 „ Scliwefelsaurer Kalk. 11.797 ,, Kohlensaurer Kalk .. 0.982 ,, Thonerde und Eisenoxyd. 0.350 ,, Kieselsaure. 0.040 „ Halbgebundene Kohlensaure .... 0.432 „ Schwefel-Wasserstoffgas.0.105 „ Preie Kohlensaure. 4.526 „ Summa 24.095 gr. nebst 18.550 gr. Abdampfruckstand. Zusammenstellung der bekannten Heilereist haben, zur Erinnerung an ihren Aufenthalt bestens empfbhlen. Zu beziehen durch jede Buchhandlung. Augsburg. Arntliorsche Verlagsbuchhandlung. 19 Inhalts-V erzeichniss A. Abfaltersbach 270. Achomitz 247. Achomitzer Alpen- hiitten 221. Achomitzergraben 235. Adambauerhiitte 197. Adlersruhe 184. Admont 277. Afritz 143. Afritzersee 143. Aichlberg 100. 107. Ai cinque Rivi 278. Aigen 271. Albi (Kopf) 226. Alles 171. Altalbeck 122. Alt-Ausse 276. Altenmarkt 121. Alterskofel 172. Alt-Himmelberg 135. Althofen 123. Altkreug 131. Alt-Pockstein 112. Alt-Rosegg 101. Alt-St.-Leonhard 83. Amaro 240. Amerikaberg 75. Ampezzanerthal 270. Andiesenhofen 275. Andra, St. imLavant- thale 36. Andra, St. b. Villach 107. Andraiklamm 227. Anger 254. Ankogel 168. 198. Anlaufthal 272. Annabichl 97. Annabriicke 81. Annakapelle, St. 79. Annenheim 107. Antholzersee 269. — femer 270. Anzenau 276. Arndorf 100. Arriach 109. Arriaoher Thal (Ge- gend) 110. Arlinggraber 43. Arnoldstein 217. Aschbacli 203. Assam-Alpe 152. 153. Assling 102. 268. Asten 171. 174. 277. Astentbal 171. Attersee - W eissen- bach 276. Attnang 275. Atzensbergersee 203. Auen 41. Adernig £42. Auernigalpe 240. Auernighohe 242. Auernigkofel 242. Augsdorf 100. Aupa-Graben 241. Aurachkirchen 275. Aurolzmiinster 275. Aussee 276. 15 . Baba in Sulzbach 58. Baba am Loibl 90. Bach 142. Bacherngebirg 265. Baldramsdorf 188. Balicen 230. Barbara Badl 116. Barenfalle 272. Barenkopfe 186. Barenthal 84. Barnlahnscharte 236. BarnthaJerfalle 194. Bartolograben 221. 234. Begunschizza 83. Bela Pec 229. — Petsch 229. Benagliohube 87. Berg 152. Bergerthorl 182. Bertha-Hiitte 101. Beuza 85. Bieberste.n 135. Register. 203 Bielschiza 88, 8!). Bierbaum 258. Bierbaumer 36. Bischofsberger Alp- hiitte 121. Bischofshofen 271. 273. Blauer Tumpf 196. Bleiberg ob Villach 108. Bleiberg (Windisch) 87. Bleiburg 50. Bliihnbachthal 271. Boautz 84. Bockkargletscher 185. Bockkarscharte 185. Bockstein 272. Bodenbauer 87. Bodenthal 87. Bombaschgraben 241. Bos-Eck 163. Bosenstein 278. Brambergalmen 227. Bramkofel 230. Bramkofelalinen 227. Bramscharte 230. Brana 58. Brandstatt 195. s Bratschenkopfe 186 Breitenegg 46. Brennkogel 183. Brennsee 143. Brettboden 179. Briccius-Kapelle 179. Brittischfall 172. Bruck 263. 272. Brucki 125. Brucker - B.ochalpe 262. Bruggen 153. Bruneck 269. Buchach 253. Bucheben 272. Buchenstein 266. Buchemviese 227. Buchkogel 261. 265. Buchscheiden 133. Bulldorf 112. Bundschuhthal 202. 264. Burgstall hoher 186. C. Campolaro 233. Canal di Ferro 278. Canale 268. Canin 229. Caninferner 229. Caporetto 269. Carinthia-Quellen bei Eisenkappel 55. Carnizza 209. Časa sola 233. Casarotta-Alpe 241. Champion 278. Chiusa (Klause) 279. Chiusaforte 233. 240. 279 Chiut 243. Cilli 266. Cimone 230. Cintamunt 254. Collinkofel 255. — alpe 255. — gletseher 256. Confingraben 241. Conflnspitze 229. Corilis 232. Coritenza 232. Cortina d’Ampezzo 270. Cottla 82. Greta granda 256. Cristallo, Mte. 270. Croce, Mte. 254. 1 ). Dachstein 273. Daxhohe 48. Daxwirth 48. Daniel, St. 252. Danielsberg 161. Debant-Thal 173. Dellach im Gailthale 252. Dellach im Drauthal 151. Dellacher-Alm 241. Deutsche Alm 243. Deutsche Kanzel 226. Deutscher Peter 90. Deutsch - Landsberg 45. 262. Diestlingsee 121. Dietrichstein 133. Dober-Graben 251. Dobratsch 108. Dobritsch 117. Dobriach 203. Dogna 236. 279. Dognapass 236. 279. Dogna-Thal 279. Dolinzascharte 237. Dollach 174. Dolsach 148. Dolzenalpe 142. Dolenza-Scharte 237. Donat, St. 100. Donnersbachwald 264. Dorfgastein 272. Dornbach 193. Dossenersee 167. Dossenerthbrl 167. Drassnitzalpe 151. Drassnitzergraben 151. Dreilach 247. Dristen 152. Drobolacli 104. 294 Register. Diirnberg 237, 271. Diirrenstein 270. E. Eben 273. Ebensee-Langbath 275. Ebenthal 74. Ebenzweier 275. Ebemdorf 54. Eberstein 125. Ebriach 60. Ebriacher-Klamm 60. EbriacherSauerbrunn 60. Eckerwand 156. Edelschrott 46. Edermh-th 253. Egelnock 248. Egg 104. Eggeralpe 237. 249. Eggersee 237. 249. Ehrenburg 269. Ehrnegg 64. Eibiswald 44. 262. Eichberg 31. Eidexspitze 269. Einod Bad 111. 116. Einode 109. Eis 32. Eisenhut 121. 136. Eisenthal 200. Eiskar 254. Eiswandbiichel 186. Eitvveg 37. Eisenkappel 55. Eisentratten 199. Elend 197. Elendhtltte 166. 167. • 197. Elendgletsober,Gross 166. 198. u. Klein 166. 198. Elendscharte, Grosse 166. 199. — Kleine 198. Elisabethruhe 179. Embach 272. Emmersdorf 248. Enns 277. Erjautza 89. Ernsthofen 277. Erzberg 126. Ettendorf 33. F. Faak 105. Faakersee 102. 104. Falkert 139. Falkertalpe 139. Falkertsee 139. Fallbach 194. Faller-Hiitte 195. Faschaunerthorl 193. Faschnock 192. Federaun 106. Feidelbauerhiittel95. Feistritz 265. Feistritzalpe221.237. Feistritz im Gailthale 247. Feistritz ob Bleiburg 51. Feistritz im Glan- thale 131. Feistritz im Malta- thale 193. Feistritz im Metnitz- thal 119. Feistritz-Paternion 206. Feistritz im Rosen- tliale 84. Feistritz-Pulst 113. Feistritzeralpe 247. Feld 142. 205. Fel d graben 151. Feldkirchen 133. Feldnerhutte 153. Feldsee 143. Feldseescharte 167. Fell 146. Fella 208. Fellathal 208. Fercherwand 226. Ferlach 93. Ferlacher-Alm 101. Ferleiten 182. 272. Filza-Hohe 214. Finkenstein 105. Firnitz 106. Fischleinthal 270. Fischertratten 193. Flaschberg 150. Flattach 169. Flattnitz 118. 121. Fleiss (Ort) 178. Fleiss. Grosse 175. — kleine 175. 182. 183 Fleisser-Tabor 183. Fleissthal 175. Flitsch 231. 269. Flitscherklause 231. Flitsobl 224. Floriankaberg 221. Foderaun 106. — Burg 211. * Foderlach 102. Fohnsdorf 263. Forobtenstein 264. Fomi Avoltri 255 Forolach 248. Forst 40. 43. Fragant 169. Fragantertauern 170. Framrach 36. 64. Frankenberg 203. Frantsohach 39. 45. Franzensfeste 269. Franz - Josefs - Hohe 180. Frauenburg 263. Register. Frauenstein 131. Freibach 96. Freiwand 180. — gletscher 185. Fresen 265. Friedlach 113. Friesach 114. Frischaufhaus 61. Friesenhalsnock 201. Friesenhalssee 201. Frogg 101. Frohnleiten 262. Frohnthal 258. Frojach 264. Fiinlspitzen 226, Ftirnitz 211. Fiirstenstein 97. Further-Teich 264. Fuscli 272. Fuscherkargletschor 185. Fuscherkarkopf 185. Fuscherkarscharte 185. Fuschertauern 272. Fuscherthal 182.272. Fuseherthorl 182. ( 1 . Gajach 146. Gailfiuss 245. Gailberg 150. Gailbergpass 257. Gailitz 218. Gail-Fellazug 208. Gailthal 244. Gaisberg 271. Gaisgraben 162. Galizienterrain 227. Gallizien 81. Gamsenegg 49. Gamskarkogel 272. Gamsmutterspitze 208. Gamswurzgraben226. Garnitzen 240. Garnitzensattel 240. Garoi 240. Garsten 277. Gartnerkofel 242.249. Gastein 272. Gasteinerthal 272. Gatschach 154. Gaugenalpe 155. Gemona 278. Gemona - Ospedaletto 278. Gemsgrube 181. Geinskofel 258. Gemsmutter 208. Georgen, St. 248. — — am Langsee 124. — — am Sandhof 77. 97. — — am Weinberg 63. Georgen, St., unter Stein 35. Georgibergl 54. Gerlamoos 146. Gertraud, St. 39. Gesause 277. Getrusk 43. 126. Geyerkogel 43. 126. Geyersberg 115. Giorgio, St. 232. Giselawarte 277. Giselabahn 270. Gitschthal 153 150. Glanackenalm 121. Glandorf 97.113.130. Glanegg 132. Glanthal 131. Glantschach 131. Glanz-See 153. Gleichenberg 265. Gleinalpe 261. Gleriis, Monte 279. Globasnitz 53. 54. Glockerin 186. Glodnitz 121. Gmdnitzthai 121. Gojcknerhaus 179. Gloiind 190. Gmunden 275. Gnesau 135. Gnopnitzalpe 153. Gnopnitzbach 153. Gocman 237. Goggau 212. Goldberg - Knappen- haus 183. Goiselspitze 167. Goisern 276. Goldbergtauem 170. Goldzeche 175. Goldzechscharte 175. 183. Goliza 86. Golling 271. Gonhorn 152. Goriach 247. Goriacheralpe 221. Gorlitzen 109. Gortschitzthal 124. Gorz 268. Gosau-Miihle 276. Goseberg 132. Goritschitzen 74. Gossen 128. Gosselsdorf 54. Gossfail 194 Gossgraben 194. Gosskar 167. Gossnitz 181. Gossnitzeck 181. Gossnitzfall 179. Gossnitzthal 181. Graagraben 155. Graakofel 155. Grades 117. 118. Gradischn iggba a er 124. •296 liesister. Gradwein 262. Grabem 41. Graf Karlsteg 220. Grafendorf 112. 252. Grafenstein 24. 80. Grafische - Dristen 153. Granitzengraben 249. Granitzthal 34. Granuda 216. Gratschacli 162. Grattenthal 173. 175. Graz 261. Gregerlenock 139. Greifenburg 152. Greinberg 264. Greuth 101. 221. Gries 202. Griffen 63. 122. Griffentha.1 120. Griffnerberg 64. Grimming 273. Grintouz 61. Grobming 273. Groppenstein 169. Grossarl 271. Grossarlscharte 197. Grossarlthal 271. Gross-Elendgletscher 166. Grosselend - Šebarte 166. Grossglockner 183. Grossing 46. Gross-Knallstein 273. Grossramming 277. Grossreifling 277. Grossrudnig 251. Gross-Solk 273. < irossvenediger 270. Grundalpe 142. 201. Gritnbiichl 277. Grundlsee 276. Griingraben 226. Grutsche 28. 53. Gsehiess 188. Gschloss 270. Gschriet 206. Gstatterboden 277. Guckberg 238. Guldeck 189. Gulizis 241. Gummem 148. Gumpeneck 273. Gunzenberg 119. Gurinaberg 253. Gurk 119. Gurk, Ursprung 122. Gurk, euge 122. Gurktbal 118. Gurnitz 74. Gusenalpe 156. Gusgenalpe 151. 152, Guttaring 123. Guttenstein 49. H. Hadersdorf 248. Hafner 196. Hafnereck 196. Hafnerspitze 196.202. Hagengebirge 271. Hahnkogel 102. Haimburg 63. Halleg 76. Hallein 271. Hallstadt 276. Hallstadter-See 276. Hansch 95. Hardneidstein 40. Harlouz 90. 94. Hattendorf 43. Haus 273. Hausruck 275. Heft 127. 128. Heidnerhobe 121. Heidner-Hiltten 121. Heiligeberg (Lu- achari) 234. Heiligenbacbalpe200. Heiligenblut 176. Heiligengeist 108. Heiligenkreutz 104. Heilige Wand 89. 92. Helm 270. Hemma St. 54. Hermagor 248. Herzogstuhl 99. Hieflau 277. Hilpersdorfau 193. Himmelau 40. Himmelberg 135. Hinterscbloss 222. Hipfelbutte 42. Hipperkapelle 182. Hirschegg 17. Hirt 118. Hochalbelpass 258. Hochalpe (Brucker) 262. Hochalpenspitze 195. Hochbrennach 238. Hochdristenspitze 162. Hocheck 110. 132. Hochenthurin 247. Hochgallgruppe 269. Hochgolling 273. Hocbgrubergletscher 185. Hochkonig 271. Hocbkreuz 151. Hocklantsch 263. Hochosterwitz 124. Hoehpetzen 51. Hochstadl 149. 150. Hochstaff 155. Hochstein 273. Hochthor 182. Hochweissstein 258. Hochwipfel 251. Hochzieten 149. Hofgastein 272. Hoffinannsalpe 81. llejrister. 2!>7 Hofmanns- (Johan- nis-) Hiitte 181. Hofmannsweg 185. 187. Hohenaar 183. Hohe Brucke 195. — Docke 186, Hohenbergen 24. Hohenkampalpe 186. Hohenmauthen 266. Hohenstein 132. Hohenwart 43. 126. 129. 264. Hohenwartkopf 184. Holier Sattel 180. Hoher Steg 195. Hohe Wildstelle 273. Hollenburg 77, 82. Hollenegg 262. Hollenstein - Ampez- zanerthal 270. Holzleithen 275. Hombergtunnel 24. Horenburg 125. Huben 270. Huda Jama 95. Huda Lukna 267. Hudepalice-Spitzcn 236. Hiihnerkogel 32. Hundsfeldeck 140. Hungerbrunu 120. Hlittau 273. Hiittenberg 127. Hiittschlag 197. 271. Hiittwinkel 272. I. Idria 269. Indrinizza, Mte. 233. Ingolsthal 117. Innerfragant 170. Innerst 260. Innichen 270. Irding 274. Irschen 145. Ischl 276. Iselsberg 148. Iselthal 270. Isonzothal 268. J. Jackling 31. Jager, steinerner 209. Jakob, St. im Les- sachthale 257. -im Rosenthal 101 . -unter Klagen- furt 80. Jalouz 231. Jauerburg 86. 268. JauerburgerSattel 85. Jauken 150.151.253. Jaukner-Sattel 251. Jaunthal 24. Jepizzaalpe 101. 109. Jirschenkogei 43. Jof di Montasio 230. Johannisberg 186. Johannishutte 184. Johann, am Brucki 125. — — St. im Lavant- thale 39. — — St. im Pongau 271. — — am Pressen 129. Josefsberg 34. Jrschen 146. Judenburg 263. Judendorf 106. Judenpalfe 175. Jungfernsprung 175. K. JKaarberg 182. Kadutschen 108. Kaferthal 185. Kainach 261. Kainisch 277. Kaiserburg 142. Kaisersberg 263. Kallwang 278. Kals 270. Kalte Herberg- Scharte 190. Kaltwasser 224. Kaltwasseralpe 227. ICaltwasserbach 227, Kaltwassergebirge 227. Kaltwassergraben 221. 227. Kaltwasserthal 221. 227. Kampeleck 160. Kanalthal 207. Kanalthaleralpen208. Kaning 204. Kaningerbock 201. Kaningergegend 203. Kanker 62. Kaponig-Graben 163. Kaponigthorl 163. 194. Kappel 55. Kaprunerthal 272. Kapuzinerberg 271. ICareck 203. Karlbad 200. Karlingergletscher 186. Karlsberg 77. Karls-Steg 220. _ Hamburg 76. 97. Karnervellach 86. Iiarniza-Sattel 221. Karolyberghaus 227. Karrenfelder am Canin 229. Kartitsch 260. Kartitschthal 270. Kasbauerstein 34. 298 Kastenrieth 277. Kastreinspitze 280. Katharein, St. 288. Katharin-Bad 142. Kathreinkogel 100. Katsohberg 202. Katsohthal 201. Katzensteig 181. Kawassersee 199. Kegelesee 174. Kellerberg 147. Kellerspitzen 256. Kellerwand (Keller¬ spitzen) 256. Kerl 129. Kernadulspitze 232. Kernicni potom (Wasserfall) 234. Kerniza 227. 232. Kerniza obere 234. Kerniza untere 232. Kerschbaumer Alpe 259 Kerschdorf 248. Kersnitzen 241. Kesselalpe 167. 272. Kesselfalle 272. Kesselkarscharte (Kleinelendscharte) 198. Kesselkopf 183. Kirchbach 251. Kirchberger - Alpe 126. Kirekblichel 39. Kirchheimeck 178. Kirschentheuer 82. 93. Kitzloehfall 272. Khilnburg 248. Klachau 277. Klageufurt 64. Klausenkofel 171. Kleblach 155. Kleblach-Lind 155. Register. Kleinalpe 36. Kleinelendgletscher 166. Kleinelend 167. Kleinelendscharte 167. Kleine Fragant 170. Kleinglodnitz 121. Kleinkirchheini 142. Kleinreiiiing 277. Klein-St. Paul 125. Kleinzirknitzscharte 175. Klieningergraben 47. Klippitz 45. Klippitzthorl 40. 45. 127. Klomnock 142. 205. Klopeinersee 54. Klosterle 110. Knallstein, grosser 273. Knappenberg 128. Knittel 135. Knittenfeld 263. Knoten 152. Kock 239. Kodnitzthal 182. Kofl (Luggauer) 260 Koflach 46. 262. Kohlmaieralm 194. Kollnitz 34. Kolmitzenalpe 171. Kolm Saigum 183. 272. Kolmnitz, TJnter- Konigsberg 227. —- grosser 227. — kleiner 227. Konigsstuhl 141. 200. Koppenthal 276. Koprein 52. Koralpe 34, 36, 42. Kornath 258. Korntauern 166. Koroschizza 90. Korpitsch - Graben 211 . Koschach 194, Koschutta 62. 95. Kossiak 86. Kotschna, (Barn- thaler) 86. Kotschna, Seelander 61. Kotschna, (V ellacher) 60. Kotschach 252. Kotschachthal 272. Kraglerkofel 41. Krainberg 219. Krainburg 267. Kranabittsattel 276. Krakaueben 264. Krappfeld 112. 123. Krassthal 147. Krebenzen 117. Kreitzelscharte 152. Kremsalpe 200. 201. Krems, Innere 201. Kremsbriicken 201. Kremsgraben 201. Kreug 120. Kreugerschlosser 131. Kreugersee 120. Kreuth 108. Kreutzberg 153.250. Kreutzbuchl 199. Kreutzeck 153. Kreutzen 206. Kreutzer 153. Kreuzkofelgruppe 148. Kreuz-See 172. Kriesenkareck 274. Krn 269. Kronalpe 242. Kronau 268. Kronplatz 269. Kcsisfcr. Kronprinz - Rudolfs- bahn 111. Krossbrunn 227. Krottendorf 261. Kruckelkopf 173. Kruckenberg 135. Krumbach 228. Krumbachschtttt 226. Krumpendorf 78. Ruchel 271. Kilhnsdorf 54. Kilhweg 249. Xiihwegeralpe 242. 249. Kukuk 256 Kurzenbachgraben 232. L. Laas 151. Labientschach 248. Lading 31. Lahnspitzen 225. Laibacb 267. Lainach 171. Lainach 171. Lainathergraben 151. Lak 267. Lambrecht, St. 264. Lambrechtsberg 33. Lamitzgraben 152. Lamm 31. Lamprechtsalpe 205. Lamprechtsburg 269. Landro 270. Landschur 155. Landskron 107. Langalpe 201. Langbath 275. Langbath Seen 276. Lange Wand 196. Langwiesergraben | 119. Lanischhiitte 202. Lankowitz 46. Lannach 262. Lanzen 241. Laperwitzgletscher 187. Lassach 164. Lassacheralpe 165. Lassnitz 264. Lassnitzthal 264. Latschach 101. Latsebur 155. Laufen 276. Launsdorf' 124. Lausnitz 202. 203. Lausnitzer-See 203. Lavamiind 32. Lavantenge 30. Lavantsee 48. Lavantthal 80. Lavantthalerbahn 29. Lebmach 113. Leibnitz 265. Leifling 53. Leinach 171. Leisach 260. Leisacher-Alpe 260. Leitenkofel 172. Leiterfall 179. Leiterhlitten 181. Leitersteig 121. 136. Leiterthal 181. 182. Lembach 265. Lend 272. Lengenteld 102. 268. Lengholz 146. Leoben 199. 263. Leobengraben 199. Leonhardter-See 106. Leonhardt, St. im Kartitseh 260. -im Lavantthale 47. — — am Loibl 83. -bei Viliach 106. -ob Himmelberg 135. Ž!)i> Leonhardt, St. in Siebenbrlinn 211. Leonhardter Sattel, St. 57. Leonhardter Alpe 47. Leonstein 79. Leopoldskirchen 217. Leopoldskirchneralpe 239. 243. 211. Leutschdorf 266. Ličhtegg 129. Liebenfels 131. Lieboch 261. Liechtengraben 47. Liechtenstein-Klamm 271. Lieding 119. Lienz 270. Liescha 49. Liesing 258. Liezen 274. Limouza 236. Lind ob Yelden 26. — bei Viliach 106. — ob Sachsenburg 155. Linselmiihle 41. Linz 277. Lipnik 239. 243. Lippitzbach 32. Liser 189. Lisereck 189. Lisergraben 189. Lisersteig 203. Liserthal 189. Lisingthal 278. Logarthal 58. Loibl (kleiner) 83. Loiblpass 83. Loiblthal 90. Lolling 126. Lom 237. Lomek 234. Lonasalpe 242. Lonaswipfel 238.242. 300 Register. Lonza-Spitze 163.165. Lopethspitze 173. Lorenzen, St. 138. 250. 258. 263. 265. Lorenznergraben 258. Loretto 75. Losenstein 277. Luggau 260. Lugauer-Koli 260. Lugsteinfelsen 36. Lucketliorl 167. Lumfeld 157. Luscha-Alpe 52. Luscharialpenhiitte 221. 227. Luschariberg 221. 227. 234. Lusora-Alpe 243. Lussnitz 239. Lussnitz,Schwefolbad 239. Lussnitzeralpe 238. Luttach 269. M. Madlingergraben 258. Magdalenenkapelle 235. Makenig 172. Magdalensberg 77. 100. 124. Magnano-Artegna278 Maitratten 135. Mala Kappa 266. Malborget 237. Malborgeter Mittags- kofel 237. Malborgetgraben 238. Mallestig 105. 109. Malnitz 164. Malnitzer Tauern 165. Malnook 201. Malta 193. Maltathal 191. Maltein 193 Maltein-Alpenhiitten 190. Maltschnig-Alpe 165. Mandling 273. Manbart 223. 228 — grosser 223. 228 — kleiner 228. Manhartalpe 165. 221. 227. Manhart-Hutte 229. Manhart-Seen 223. Manndorf 252. Mannsberg 112. 125. Maralra 153. 196. Maralpenfall 196. Marburg 265. Marchkar 199. Marein, St. 40. Margarethen, St. im Lavantthale 40.43. -— im Rosentliale 96. — ind.Reichenaul36. Margaritze 181. Mariafeicht 132. Maria Gail 104. Maria Hilf 123. — Hof 264. Maria Piam 270 — Rain 77. — Rojach 36. — Saal 77, 99. — SaalerBerg 77.99. — Schnee 253. — St., auf der Glas- htttte 35. — Rast 265. -in Trenta 232. — Weitschach 117. 130. — Worth 73. Marosenspitze 165. Martin. St. ob Villach 106 .' - 275. Matschacheralpe 85. 87. Matschidl 248. Matzen 93. Mautern 278, Mauterndorf 274. Mauthen 253. Maiemigg 75. Meisselding 119. Meislberg 77. 100. Melenthal 171. j Mellach 241. 'Melnikalpe 196. Melnik-Seen 196. Merslagora 59. Merslivag 95. Meschnikalpe 237. Metnitz 118. Metnitzthal 117. Michael, St. 263. 274. 278. Michael, St. bei Blei- burg 53. Michael, St. im La¬ vantthale 40. — im Lungau 199. — am Zollfeld* 100. Michaeldorf 40. 112. Miesthal 23. 52. Miklautzhof 54. Militar - Schwimm- schule 25. Millstatt 188. 203. Millstatter-Alpe 188. 203. Millstatter - See 188. 203. Minsfeldeck 202. Mimock 206. Misthal 23. 52. Missurina-See 270. Mittagskofel 236. Mittagskogel 109. Mittelpreth 231. Mittelthor 182. Mitterberg 271. Mitterndorf 277. Mittewald 108. Mixnitz 263. Mocharkopf. Mochling 81. Mocblinger Berghaus Modesti-Stockl 99. Moderndorf' 77. 99. 249. Mo dem dorferberg 288. Modringberg 120. Moggio 278, Moggio-Simonetti 278 Mollbrucken 157. Mollfall 175. Mollnigbachfall 195. Mollthal 158. Molltheuer 162. Molzbiehl 147. Monchsberg 271. Montasch 230. Montasio 230. Mont« Cimone 230. Monte Paralba 258. — Pian 270. — santo 268. Moosburg 76. Moritzenthal 199. Moritzhutte 138. Mortschach 173. Moserboden 186. 272. Moserkopf 255. Mosesscharte 232. Mosinz 129. Mossl 125. Most 86. Mugl 263. Miihlbach 269. Miihlbacherklse. 269. Muhlbachthal 271. Muhldorf 160. Miihldorfer Hoch- aipen-Seen 160.161 [ Register. Miihldorferschartl 161. Miihlen 130. Miillnern 105. Mur 199. Murau 264. Murthal 262. Murwinkel 274. Mussenalpe 256. N. Nabois, kleiner und grosser 236. Nadel 266. Namlach 172. Naplach 161. Natterriegel 277. Nassfeld 240. 272. j Nebria 214. Neidau 39. Nesselthal 232. Neubergalpe 155. Neue. Klause 238. Neuhaus 53. Neuhof 262 Neujahr-Hohe 253. Neukreug 131. Neumarkt 111. 265. Neumarktl 83, Neu-Pockstein 112. Neu St. Leonhard 83. Neussach 154. Neveaalpe 226. Neveasattel 208. Niederdorf 274. Niederndorf 270. Niederwolz 263. Nigglairthal 157. Nickelsdorf 206. Nikolsdorf 149. Nornig 199. Noringgraben 199. Notsch 248. Notschergraben 108. 301 O. Obdach 263. Oberdrauburg 149. Obere-Vellaeh 106. Oberfalkenstein 162. Oberferlach 93. Obergoggau 212. Obergottsfeld 156. Oberhof 122. Obermuhlbach 131. Obernmrau 264. Oberndorf 273. Oberort 263. Oberpreth 231. Ober-Seeland 61. Obersemlach 128. Obertarvis 220. Obertilliach 260. Obertraun 276. Obertweng 205. Obervellach 162. Oberwolz 263. 264. Oberwurzen 268. Obir 54. 56. 80. 96. Ochsenbret 136. Ogblarn 273. Oedenwinkelscharte 186. Oetling 150. Oisterz (siehe Obir). Oistrizza 58. Okreschlhtitte 59. Olang 269. Olsa 114. Olsathal 111. Oregione 258. Orfer 254. Orsini - Rosenberg-' Hiitte 253. Ortenburg 189. Orvenco 278. Oschenig 163. Oselza-Sattel 95. Osoppo 278. 302 Ospedaletto 278. Osselitzengraben 250. Ossiach 107. Ossiacheralpe 109. Ossiachersee 107.113. Osternik 221. 237. 247. Oswald, St. 125. 142. Oswalderscharte 141. 201 . Oswaldiberg 106. Ottmanach 77. 124. P. Pack 46. Pahl, kleiner 253. Paltenthal 277. Palizenkofel 241. Paluzza 240. 278. Paralba 258. Passeggerhtitte 172. Pasterzengletscher 179. Paternion 206. Pattendorf 161. Pattergassen 136. Paul, St. 33. 206. Paularo 240. Paulitsch-Sattel 60. Peccole-Alm 230. Peggau 262. Peischlachthorl 182. Penk 162. Penzlberg 171. 172, Perau 104. Perfranzi 93. 95. Perit di sotto 279. Pernegg 263. Perschitzalpe 194. Petelin 102. Peteralpe 47. Petersberg 115. Peter, St. bei Klagen- furt 74. Register. Peter, St. im Holz 188. Peter, St. im Katsch- thale 202. Petschnitzen 102. Peter, St. in T\veng 143. Petzeck 173. Petzen 50. Pfandlsckarte 182. Pfannock 201. Pfarrdorf 49. Pflugelhof 193. Pfunderklamm 269. Pfunders 269. Pian Mte. 270. Pian di la 233. — di qua 233. Pietra tagliata 240. 279. Pirkačh 149. 150. Pirkner - Graben 258. Pisenzathal 268. Pisweg 120. Pitzelstatten 132. Pladen 254. Plannika 265. Plavuta 235. Plecken 253. Plecknerpass 254. Plesnitzkees 166. 199. Plessnig 58. Plonn 253. Plonneralpe 253. Plnsna 232. Pockhorn 175. Podlanigergraben 258. Podnart 268. Poitscbach 133. Polinik 163. 254. Pollheim 42. Pollathal 202. Polling an der Gurk 112. 125. Polling im Lavant- thale 36. Poludnig 237. Pontafel 239. Pontebba 239. Pontebba-Bahn 240. 278. Pontebbanabach 239 Ponte di Muro 240. 279. Pontilleralpe 151. Portschach am Wor- thersee 79. — am Ulrichsberge 98. Possruckgebirge 265. Postlingberg 277. Pottok-Sattel 96. Prabl 41. Prablau 41. Pradolinaalpe 240. Pragser Wildsee 270. Praschnigkopf 234. Praschniksattel 221. 227. 233. Prassberg 266. Pravali 49. Preber-Spitze 273. Predigerstuhl 75. Predil 226. 231. Predilpass 230. Predlitz 140. 264. Pregrad 133. Preimlscharte 195. Preims 45. Preissenhof 129. Prekoberhohe 135. Premstatten 261. Pressing-Graben 42. Pressneralpe 129. Prestrelenik 232. Preth 231. Prether-Wande 231. Priduiahiihe 241. Priedriefnoc-k 204. Prihat-Alpe 241. Prisanig 268. Prisnig 221. Pritschitz 26. Prossekalm 167. Prosseker-See 248. Proschowitz 104. Prunner-Kreutz 100. Pulst 131. Pussarnitz 160. Pusterthaler Eisen- bahn 146. 269. Putschal 175. Putzeralmhutte 174. Pyrgas 277. Q- Quarnian 278. K. Rabenkogel 98. Rabensdorf 133. Rabenstein 34. Raccolano 233. Raccolano-Thal 233. Radegundgraben 260. Radeckalpe 168. 198. Radenthein 143. 203. Radkersburg 265. Rader in Greuth 122. Radlberg 262. Radlach 146. Radlbad 190. Radlgraben 190. Radlseen 190. Radlberg 262. Radmannsdorf - Lees 268. Radstadt 273. Radstadter Tauern 274. Raducha 266. Ragga-Thal 163. liegistcr. Ragga - Rlamrii 163. 169. Raibl 224. Raibleralpen 208. Raiblersee 225. Raibler-Seethal, hin- teres 226. Raiblerscharte 227. 233 Raiblerthal 224. Rackersburg 265. Ramingstein 264. Rammingdorf 277. Ramsau 273. Rangersdorf 171. Ranneralm 153. Ranten 264. Rantenthal 264. Rassing 42. Ratschach 268. Rattendorf 251. Rauchenkatscb 201. Raude 258. Raima 237. Rauris 272. Rauriser Tauernhaus 272 Rauriserthal 182.272. Raut 93. Rautergraben 212. Ravanza 232. Raucbbuchl 254. Rechberg 55. Reckenbuchlhiitte 167. 197. Redtenbach 172. Reichart 263. Reichenau 136. Reichenauer Garten 136. Reichenfels 47. Reichramming 277. Reideben 40. Reifnigg-Fresen 265. Reifuitz 79. 803 Rein 269. Reissach 251. Reissberg 40. 43. R.eisseck 161. Reisskofel 153. 251. Reiting 263. Remsehenigg-Graben 56. Rennfeld 263. Rennsfeld 152. Rennstein 148. Rennweg 201. Resia 232. Resiutta 232. 279. Ricovero-Sella 230. Rieding 42. Ried 275. Riegersdorf 211. Rienz-Thal 269. Riesenleiche (Raibler- Fiinfspitzenj 212. Riffel, hohe (Riffel- thor) 186. Riffelthor 186. Rinka 59. Rinkafall 58. Rinsennock 139. Rio bianco 278, Ritteralpfall 194. Rittersdorf 146. Roderwand 193. Rodresnock 139. Romerbach 232. Romerquelle 49. Rombon 232. Romerthal 221. Roschizza 102. Roschizzasattel 102. Rosegg 101. Rosenbach 101. Rosenberg 150. Rosengartlalpe 201. Rosenik 204. Rosenikalpe 200. Rosenthal 82. 84. 30+ Rossbacherhiitte '237. Rossbrand 273. Rosskofel 241. Rosstumpf 197. Rijth 256. Rothenthurcn 147, Rothkogel 201. Rothkofel 139. Rothrastenalpe 139. Rottenmann 278. Rottenstein 146. Rubenthalerhiitte 190 Rilckeu 160. Riickenfiillen 160. Rtickenthorl 161. Rudni Vrh. 236. Rudnigersattel 241. Rudolfsbahn Friesach -Villach 111. Rudolfsfelsen 223. Rudolfshohe 126.129. Rudolfsthurm 276. Rupreoht, St. 106. S. Sachsenburg 157. Sadniggspitze 172. Sadonikhohe 61. Sago 232. Sagritz 174. Saifnitz 234. Salcano 268. Saldenhofen 266. Saletto 233. Salmshutte 184. Salvator, St. 117. Salzachofen 271. Salzburg 271. Salzkammergutbahn 275 Salzkofel 157. Sameralpe 197. Samerhiitte 197. Sandfeldkopf 151. Sann 266. Register. j Sannbriicken 266. Sannthaler-Sattel 59. San Rocco 279. ' Sapada 258. Sapotnitza - Kapelle 83. 87. 90. j Saraberg 203. Sarstein 276. Sattendorf 107. 114. Sattnitz 75. Saualpe, grosse 42. 125. 126. Sauenvald 110. Sauleck 167. Saurau 264. Saureggen 136. Saurek 201. i Sauris 254. Savdone 266. Savethal 268. Savizafall 268. Scala 233. Schallthal 266. Scharding 275. Scharnik 150. Scharte (Raibler) 233. Schatzbiichel 150.256 Schauerfeld 264. Scheida 60. 96. Scheifling 263. Scheinbretkogel 165. Schelmberg 123. Schenkova-Alpe 62. Schichtl (Kopf) 226. Schiesseck 264. Sohiestlalpe 140. Scbiestlnock 201 ■ Schiestlscharte 201. Schilcherhohe 264. Schinoutz 238. Schirneck 190. Schladming 273. Schlanitzen 251. Schlattwirth 46. Scbleierfall 195. Schleierlalle 272. Schleppe 74. Schlitzabach 211. Schlitzaklamm 220. Schlossberg Weissen- felser 222. Schluderbach 270. Schneebauerberg 120. 132. Schneewinkelkopf 187. Schober 170. Schobernock 138. Sehober-Thorl 170. I Schoberpass 170. | Sohoberspitz 160. Schocld 261. Schoderalm 197. Schonau 195. Schonstein 266. Schontratten 166. Schonweg 64. Schonwipfel 237. Schrattenberg 264. Schrottlhof 150. Schiltt 218. Schulbichl 178. Schulterkofel 41. Schwabegg 53. Schwalbenkogel 140. Sohwalbenkopte 236. Schwanberg 45. 262. Schwarzbachfall 271. Schwarzenbach 52. Schwarzenberg- graben 236. Schvvarzen 259. Schwarzhorn 198. Schwarzkogel 249. Schwarzsee 138. Sohwarz-Seen 199. Schweinsriissel 231 Schwertkopf 184. Sebastiani -Berghatis 227. liigister. Sebnik 231. Seebach bei Villach 107. — — Spital 188. Seeberg 61. Seebiohl 183. Seekopf' 225. Seeland 61. Seescharte 173. Seethal, hinteres 228. Seidolach 94. Seissera 236. Seisseralpe 236. Seitz-Kammem 278. Sekkau 263. Sekkaueralpen 263. . Selan-Wald 240. Selenitza 91. Seltenheim 76. Selzthal 274. 277. Semlach 128. Setitsche 96. Sexten 270. Siegelstorf 40. Siflitzalpe 156. — Graben 156. Silberberg 39. Silberegg 123. Silbergraben 150. Sillian 260. 270. Singerberg 82. Sinnnvelleck 185. Sirbitz- (Zirbitz-) alpe 48. 117. 129. Sirnitzthal 121, Sittersdorf 54. Sittich 133. Skarbin 81. Skutta 58. 62. Smokoutz 86. Sobriach 169 Soding 261. Sommodogna 238. Sonnbliek 183. 196. Sonneg 45. Amtbor- Jaborne Sonnenwelleck 185. Sopotnitza 83. Sorg 132. Sotscha 232. Speckbauerhohe 123. Speikkogel 34. 36.42. Spielboden 254. Spielfeld 265, Spital 187. Spitzhomdl 269. Špranja 223. Sracica 236. Stabet 238. Stadl 122. 264. Stadlhof 100. Stagor 155. Steindorf 133. Stainz 262. Stali 171. Stalleralpe 152 Stallhofen 162. Stampferalpe 163. Standera-Spitze 232. Stangalpe 200. Stangal pengrupp e 134. Stangennoek 200. Stanziwnrdi 174. Stapizersee 165. Starhandspitze 237. Stazione per la Carnia 278 Stefan, St, 32. 248. Steg 276. Stein im Drauthale 150. Stein in Krain 59. Steineralpen 50. Steinach-Irdning 274. Steinberg 35. Steinbrticke 119. Steindorf 113. Stein am Mandl 183. Steinernes Mandl 227. St.einfeld 155. g, Karntnerfnhrer. 8. Ai 805 Steimvandkar 192. Steleck 205. Stellkopf 171. 174. Stelzing 126. 127. Stephan,. St. 32. 248. Stemberg 100. 107. Štern 202. Sternek 202. Steuerberg 133. Steyer 277. Stinze 87. Stockenbai 154. Stockham 271. Stockhamalpe 271. Stoder-Zinken 273. Stolbizza 232. Storschitsch (See- lander) 61. 62. Storsohitz (Krainer) 62. Stou 84. 88. Stou-Hiltte 84. Strach-Alpe 89. 92. Strajachergraben 257 Stranneralpe 195. Strassburg 118. Strassfried 219. Strassgang 261. Strechan 277. Streiteben 49. Streitvviesenkogl 129. Stretti 233. Stridenkopfscliarte 163. Stuben 275. Struggern 89. Stubalpe 46. 262. Stubenboden 240. Stubennock 201. Studena 241. Studlhutte 185. Suehadolnik 61. Sulzau 271. Sulzbach 57. 2C6. Sulzbacher Alpon 50. 20 Register. «00 Svveta petsch 89. Swetschach 87. 101. T. Taborberg 106. Tafern 271. Taggenbrunn 181. Tagliamento 278. Taraar-Alpe 282. Tamischbachthurm 277. Tamsweg 264. 274. Tamtscbach 107. Tannengebirge 271, Tanzenberg 77. Tarvis 220. Tauernhaus 165. Tauemhohe 165. Taufers 269. Taxenbach 272. Taxhohe (siehe Dax- holie). Tainach 24. Techendorf 154. 203. Teischnitz - Gletscher 184. Tentschach 132. Terglon 268. Terklbauer 60. 96. Ternberg 277, Teuchelthal 162. 163. Teuchen 110. Teufelsbriicke am Loibl 83. 90 Teufenbach 264. Thal 270. Thalavai - Thalsperre 238. Thalenstein 63. Thalheim 263. Theissenegg 46. Thomanbauer - Htltte 194. Tbonkofel 151, Thorkar 259. Thorkofel 150. 253. Thorl-Unter 219. Thorleralpe 232. — scharte 228. Thorl-Maglern 219. Thurm (Koschuttnig) 62. Thiirn 40. Tiebel 133. Tiefen 133. Tigring 76. Timau 254. Tischlalpe 272. Tischlkaralpe 167. Tischlwang 254. Toblach 270. Toltschach 100. Tolinein 268. Tolmezzo 278. Topla-Sattel 52. Toplitzsee 276. Torer-Bach 232. Torreralpe 138. Torrersee 122. Toscheldorf 112. 123. Toschling 26. Traaf 228. i Tragos 263. ! Trahiitten 45. Trambachfall 166. Tramerjoch 170. Tramerscharte 170. 175. Traufwand (Traaf) 228. Traunkirchen 275. Traunstein 275. Trautenfels 273. I Travniksattel 228. Traxhutte 196. Trebelsberg 155. Trebesnig 189. Trefelsdorf 131. Treffen 107. 110. Treffling 190. Treffnerthal 110. Treibaoh 123. Trenta, St. Maria in 232. Tresdorferalpe 241. Treskafall 194. Tricessimo 278. Trieben 278. Triglav 268. Trixnerschlos3er 63. Trofajach 263. Trofin 266. Troggraben 249. Troghutte 241. Trogkofel 241. 251. Trogern 61. 96. Trommeiivande 168 Troppelach 250. Tsclianeck 203. Tscherberg 53. Tscherniheim 154. 206. Tsehurtscb el ealpe 238. Tupfbad (Tnffbad) 259. Turrach 122.140.264. Turracherhohe 138. Turrachersee 138. Tweng 274. Twiinberg 45. Twimbergergraben 46. U. Udine 278. Uebelbach 262. Uggowitz 237. Uggowit.zeralpe 237. Ukwa 237. Ulrichsberg 77. 98. Ulricb, St. 37. Unterbergen 82. Register. 807 Unter den Huben270. Unterdrauburg 27. Untere Vellach 106. Unter-Goggau 212. Untergossnitzalpe 152. Unter-Kolmnitz 160. Unterloibl 82. Unterpreth 231. Untertarvis 220. Untertauem 274. Untertilliach 260. Unzmarkt 263. Uratathal 268. Urbanikapelle 149. Urban, St. 132. Ursulaberg 49. Ushova 56. Uschotva-Sattel 52. V. Val degano 258. Valentin 255. Valentin-Alpe 255. Valentinbach-Thal- sperre 253. Valentin, St. 277. Valserthal 269. Valsesis 258. Va nitsch-Scharte 185. Vassach 106. Veit, St. 130. 266. Velden 100. Veldes 268. Veldrsee 268. Velkidol 236. Vellach 60. Vellacher Kotschna 60. Vellach obere 106. — untere 106. Venzone 278. Versic-Sattel 221. — Spitze 228. Vertazha 88. Vertazhasattel 87.88. Viktring 75. Villach 102. — Warmbad 105. Viliacher Alpe 108. — Hiitte im Malta- thale 195. Vincenz, St. 33. Vintl 269. Virgilienberg 115. Virunum 99. Visdende 258. Vizmarje 267. Vogal-Alpe 185. Vogelbachgraben 239. Voitsperg 261. Volkendorf 106. Volkermarkt 63. Vorderberg 238. Vorderbergergraben 227. Vorder-Krems 201. Vordemberg 263. Vorhek 252. VV. Wagenbaehgraben 212 . Waisenberg 63. Wald 278. Waldbachstrub 276. Waldenstein 46. \Valdmannhube 36. Walker-Alpe 205. Wallnerhiitte 180. IValsche Kanzl 226. lVatidspitz 202. Wangenitzensee 172. Wangenitzthal 172. "VVarmbad Villach 105. \Varstniggersee 80. Waschgang 171. W asserfallalpe 186. Wasserfall -Scharte 167. Wasserleonburg 247. Wastlbauerhiitte 197. Watschig 250. Watsc-higer-Alpe 242. Weichslereben 249. Weidisch 94. IVeinasch 85. Weisberg 121. Weiskirchen 263. Weissach 153. Weissbriach 154.250. Weissenbach 135. 154. 206. 221. Weissenbach, St. Gallen 277. W eissenbachsclnitt 226. Weissenbachgraben 45. 238. \Veissenbachspitze 227. — thum 227. IVeissenegg 52. Weissenfels 222. W eissenfelserseen 223. Weissensee 154. Weitalpe 117. Weitensfeld 120. Weitenstein 267. Welka-Kappa 265. Welsberg 270. Werchzirmgraben 139. lVerfen 271. Wernberg 107. Wetzmann 253. Wielersdorf 100. Wielingergletscher 186. 308 Register. Wies 262. "VViesbachhorn 186. Wiesen am Lomeok 284. Wiesenau 46, Wieting 125. Wil »>i E »> 'e »> •> »J. %l! %k! v 1 »> »> •k »> I »J E %! »Ji % I Wl I «3i »> i % i # i # i # 1 # 'i #ifl 0 1 #!f # I # l # 1 0, lij 0 I # M 01 0\l 0 I 0 I # i #i # I 0 I # I #11 # I # i #!( 0 \ 0 i ANZEIGER far TOURISTEN. 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St. Gertraud besitzt eine reizende, malerische Lage am Aus- gange des romantischbn Twimberger Grabens, tvelcher sich im Orte selbst mit dem \vilden Frassgraben vereinigt und von da ab allmalig in den Thalboden der unteren Lavant verbreitert. Es ist von der Wolch gegen Westen, vom Limberg und Kamp gegen Norden und vom Gosel gegen Osten eingeschlossen, Eine Fulle reizender Spaziertvege^ bietet sich in niichster Nahe, theils in romantischen Graben, theils in den \valdigen Gehangen derVorberge, nachst dem Gasth. Schmidt ist von dessem Besitzer ein kleiner Park angelegt \vorden. Pfarrer C. Rolf singt von St. Gertraud: Wie ist das Thal so lieblich traut, St. Gertraud, 1 iebes Gertraud liiein, J)arin St. Gertraud aufgebaut! Wie bist du doeh so lieblich tein! O, mochten immer melir der Giiste zu Wie schon ist’s auf den luftigen Dir eilen. Hoh’n, Um deinesFriedens stilles Los zu theilen. Wo waldesduftige Liifte vvehen! Laurent Schmidt bietet in seinen bestens eingerichteten Realitaten mit 26 Zimmern den verehrten Reisenden angenehmen Aufenthalt und ladet zu treundlichem Besuche ein, Hat taglich 4mal Postverbindung; 3o Minuten von der Bahnstation Wolfsberg. — Ausserordentlich gutes Quelhvasser, Bader in und ausser dem Hause. ISCHL (Salzkammergut). Hotel zum goldenen Kreuz. In eentraler Lage und der k. Villa gegeniiber. Aussicht auf die Berge, zeitgeinasse Einrichtungen, Rauch-, Lese- zimmer, eigene Bibliothek, hiibscher Restaurations-Garten. Omnibus am Balmhofe. IJnter personlicher Leitung des Eigenthiimers Hans Sarsteinei". KLAGENFURT. Hotel goldener Bar (M- Krampi) empfiehlt seine gut eingerichteten Zimmer von BO Kr. an aufwarts. Eigener Omnibus zu jedem Zug. — Feine Weine, gute Kuche | Karntner Laiuiesausstella Klagenfa rth—Luggau. 7 KLAGENFURT. Cafe Schiberth (Bahnhofstrasse). Erstes, grosstes imel elegantestes Cafe mit Kimstgarten und separatem Damensaloii. Yon l—4 Uhr Kadimittags Echter Mocca. Taglich frisches Eis in mehrfacher A uš¬ iv; tl il. Rothe und vveisse Bouteillen-Weine. Champagner. Flaschenbier und kalte Iviiche. Carl Pamperl Sohne Klagenfurt, k. k. pr. I. kart n. Unsclilittschmelzerei, Kerzen-, Seifen- und Krjstallsoda-Fabrik mit Dampfbetrieb, und Petroleum- en groš Lager. Specialitaten: Karntiier Tlieerseife, -1C% Holztheer enthaltend, Karntner Kriiuter - (ilycerin - Seife, Karntner Košen - Glycerin - Seife, Karntner Veilchen-Glycerin-Seife, Karntner llasirseife. Jedes Sttick ist mit der Sclmtzmarke <^PJ> versehen. a» B % % s rt>' —: 'J> O “*■ V5 I ? > . 'nr z a 7 ?', $ŽZZZi■ VJJJJJŽL, $ Z HKZZ 22Č ‘ T2j&£ , 1 LUGGAU. in ganz freier sonniger Lage, mit Veranda und Garten. — Gutes Trinkivasser, echte Weine und Flaschenbier. — 7 Fremdenzimmer. Coulante und billige Bedienung. Schone Aussicht auf die siidlichen Felskappen und Thaler. 8 St. Leonliard—Maglern. Klimatisclier C uro rt St. Leonhard in Karnten, von der Post- und Eisenbahnstation Feldkirclien an der Rudolphbahn 2 Fahr- stunden entfernt, in der Meeresliohe von 3400 Fuss gelegen, in vollkommen geschiitzter Lage, vvaldreiclier Gebirgsgegend, mit ozonreicher Luffc und reinstem Quellwasser zu 5° R. Angezeigt fur Reconvalescenten iiberhaupt, sovvie insbesondere bei oliro- asisclion Kranklieiten des Nervensystems, der Verdauungsorgane, gesclivvacliter Sehkraft und in allen Fallen, wo die Blutbereitung gehoben werden soli. Bequeme freundliche Spaziergange mit grossartigen Fernsieliten. Behag- liclikeit einer stillen Unterkunft bei billigen Preisen. — Taglich warme 'VVannen- bader. — Nahere Auskunft ertheilt der Besitzer Jacob lVanner. /očfe LTTGGAU. Gasthaus Anton Gnggenberger (vulgo Backerwirth) Unmittelbar an der neu angelegten Strasse an einem AVald- baclilein (\vo vor z\vei Jabren eine mineral. Scbwefelquelle ent- deckt vurde, so dass Bade- und Kurbaus angelegt \verden wollen). Das Hans ist gut eingericbtet, bat eine grosse Anzab Gastbetten und liefert gute Kticbe und vorzugliche Tiroler Weine bei prompter Bedienung zu billigen Preisen. Gegeniiber dem Gastbaus befinden sicb Kircbe und Kloster; in der Nabe grosse Giirten und schonste Spaziergange. Fabr- und Reit- gelegenbeiten sind stets zu baben. Hocbacbtungsvoll Anton Gnggenberger. MAGLERN (Oberkarnten). Gasthaus zum Lufthof an der Italiener Reichsstrasse, 3 Minuten von der Station Tliorl Maglern ent¬ fernt; 15 Minuten zur Holzsebleiferei; Badeanstalt, woselbst auch Harzbader zu baben sind. Der Unterzeicbnete empfieblt sein Haus mit gut eingericbteten Fremden- zipimern, einem Billardsalon und mit Veranda. Fur vorzugliche Tiroler und Marvveine, sovvie kalte und vvarme Speisen ist bestens gesorgt. Das Gastbaus zum Lufthof bietet in Folge seiner Lage inmitten schoner Walder herrliclien Aufentlialt. In der Niihe „Strassfried“ mit Aussicbtsthurm. Zu freuudlicbein Besucbe ladet ein Ant. Janasch. Mallnitz—Regensburg. 9 MALIMTZ Gasthaus zn den drei Gernsen. Freundliche, sehr gut eingerichtete Zimmer. Salon. Vorzug liche Speisen und Getranke. Warme Wannenbader. Massige Preise. Kiinstliche Fischzucht. Fischerei. Jagd. Fahrgelegen- heiten im Hause. Saumpferde liber die Tauern nach Gastein. Bergflihrer im Orte. OBER-TARTIS. Hotel Kaspar Fillafer Schon gelegen; grosser Salon mit 2 anstossenden Speisezimmern. 20 schon eingerichtete Passagierzimmer mit \vunderschoner Aussicht auf das Gebirge. Gute Kuche und mehrere Sorten Weine. Fahrgelegenheiten nach allen Riehtungen sind stets im Hotel zu haben. Im Nebenhause iiber die Gasse stehen 4 Zimmer eben- falls zur Verfiigung. REGENSBURG. Hotel „Griiner Kranz“. Peter tVirtli. Besitzer. W iedereroffnet|188B. Einziges neues, grosses Hotel ersten Ranges, 75 Zimmer. Hochste Comfort, vorziigliche franzosische Betten, arfmerksame Bedienung bei sehr massigeh Preisen. 10 Osternick—Romeniuelle. OSTERNICK. Post Feistriti a. Gail jlCffA 1)111/ll/ FEistrilzer Alpe Telegralen Station Nbtssh \/(J Li lil VJia Unterkunftshaus Bahnstation Thorl Maglern. 1069 Meter iiber dem Meere. in Ivarnten. Dureli Neubau vergrossert, gut eingerichtete Zimmer, herrlicher Sommeraufenthalt und Molkenkur bei massigen Preisen: bequemer Aufstieg, Pabr- und Reitweg in 3 Stunden von Feistritz, Fussweg in 3 l / 2 Stunden von Tarvis und in 2 1 /, Stunden von Uggowitz. Falir- gelegenheit im Hause. Eigenthiimer A. Achatzjun., Gasthausbesitzer in Feistritz a. d. Gail. REICHENFELS im LAVANTTHALE. Ijasthaus m Johann Woinbergor. Angenehtue Lage in frischer reiner Gebirgsluft, 3 Zimmer, gute Kiiche zu massigen Preisen, scliattiger Garten, an- genehme Spaziergange, Wald in naclister Nahe. Poststation. Taglich zweimalige Postverbindung. Einspanner zu den nachsten Bahnstationen Judenburg, Zeltweg oder Wolfs- berg 4 fi. o. W. . ,. „ , & Aclitungsvollst Johann JVeinberger. Reinst alkalischer vollkommen sclnvefelfreier Alpensauerling bewahrte Heilstatte mit Badern fiir Katarrhalische, Magen- u. Blasenieidende. Am Fusse (les 16% m liohen Ursulaberges der Kara\vanken innerhalb der gross- artigsten Alpenlandscliaft im Fichtenwalde vollkommen geschutzt und staubfrei gelegen, bietet die R.-Q. einen angenehmen und billigen Aufenthalt fiir Cur- bediirftige, wie fiir .Sommerfrischler und Touristen. Entfernung von der Sudbahnstation Prevali l Fahr- = 2 Gehstunden. Badearzt Dr. Samitz. Wohnungen u. Brunnenversandt besorgt die Verwaltung P. Gutenstein, Karaten. Spital— Villacli. 11 SPITAL a. d. Drau. G-asthaus Ertl naclist dem Balmliofe. Freundliche Zimmer, schone Aussicht, Restaurationsgarten, gute Kiiche, echte Getranke, massige Preise, Fahrgelegenheit Hause. "VELDEN, Seebad (Karaten). Hotel Wrann mit bestem Comfort eingerichtete Fremdenzimmer, schonem Garten mit Glas-Speisesalon, neu erbauter, gut eingerichteter Badeanstalt mit billigsten Preisen. Hochachtungsvoll Anton ITrann. TILLACH (Karaten). = Hotel Mosser = (Zum goldenen Adler) Siidbahnstrasse, naclist dem Balinhof. Durch Neubau vergrossert, 84 mit allem Comfort eingerichtete Fremdenzimmer von GO kr. aufwarts. Restaurationsgarten mit Salon am Drauquai, schonste Lage mit prachtvoller Aussicht. Vorziigliche Kiiche und Keller. Aufmerksame Bedienung, massige Preise. Beste Unterkunft. Falirgelegenlieiten und Wannen- biider im Hanse. Lohndiener mit Hotel-Omnibus am Balinhof. Besitzer: Valentin Mosser, M. d. D. u. Gest. A.-V. TILLACH. Cafe Ferbas am iiauptpiatz. | Aufmerksame Bedienung, achte Getranke, gute Billards, £ ziemliche Ausvvahl von Zeitungen. ■!»«!»«!» •!»«!» 12 W!nklern im Miillthale. WINKLERN IM AIOLLTHALE Karnten an iler neuen Strasse iifier den Isslsberg nach HeiligeRbiut zum Glocknerhause. bei der Kirche. astliof zur Post unterhalb im Orte. Elise von Aiehenegg empfiehlt ihre beiden obigen Gasthofe einem P. T. Publikum zu geneigtem Besuche. Gute Zim mer, Kiiche und Keller bei massigen Preisen \verden den alten Ruf obiger Gasthofe zu bewahren bestrebt sein. Fahrgelegenheiten Ein- und Z\veisp:irmer (auch Landauer) stehen nach allen Richtungen zum Tarifpreise zur Verfiigung. Fiir langer sieh aufhaltende Giiste zu billigen Preisen nach Vereiubarung Pension. Winklern ist der einzige Ort, von ivo aus die neue meteorologische Warte auf den Sonnenblick (3103 m) vom Thale aus geseheu \verden kann. Winklern eignet sich auchals Ausgangspunkt zu Hochtouren auf den Pezeck, Sadnig, Steli kopi', Seichenkopf, Lcitenkofel, Alterskofel und zuUeber- gangen v. Moll- insDrauthal iib. dieKreizeckgruppe. Verlassliche Fiihrer werden stets besorgt. Am nahen Iselsberg ein heilkraftiges Bad mit aufmerksamer Bedienung. Post- und Telegrafen-Station, heuer mit Verbindung bis Fleiligenblut und zum Glockner¬ hause. Eisenbahnkarte von Siidbayern,Tirol, Karnten und den angrenzenden Gebieten iT«.iu',rnluur. ^VgridtOVintri dasteiK dchflmpr riikVifl ^•‘dvhiarupih ^Ifusfelded’ \ i i ? CSanneuH ww F/usfJmifač Pral lih 'Melon*?' fochttior \ K,.„ka s M,ss ‘f i Kleine leiul S ena i S?hwar&l)(ini y w W Grosse! en d bn*rfschflkj fi'rhrRei Iuiiefiena ii hbršj. .V, | Uifmrtllien, Gdriisk IDirtimf > 'aditivi Stiinbergcr j rf iEsr / ///Wj \l llhihT/ iv/. O \ob. Mlondčrt V /\SVonal (, iutij.a n.v n f-tStaJT.bsaf 1 Sio diadn Gschrietb SPunl ftrhlevn KmSs? Ji' riniliiilr !//rxeiiilorjL -, / THlVtiJ&t). /“ T Zollfeld V v^« suni. Vr irprninipi /V\ y ^ Rdi/ nidr. / 1 ^ Hcr/.ipjbuum' f \ .. ,. 0 x M»cAr 4 \S.t’ eoriieu ^ 17(111 (j ’ . / | Hrtfid-erhilViŠM^ _ 'i(m/dgti ns herg (iatschueh y,wdh.r' Bojirnfii \ e us a eh {x [ Paternion f Y .Inrbergeralpe Trireil. I l)ri ildflitij orijen ° \Grunihthn! Freud en berti Wmse.nhftich ovc ir/,* ! 3 M JaiiJ/en b.‘ PRImieh]' .1 lVeissen- d c im er L. liM/lfM v .V. Wen.dan o IfUiee, }'’«sl"ir'" Joti' I, iitiiilzbin', SMoriin Reifsucfi . \' \lSirrhltBeh 'f-Vt V 4 Craeldt/ieiL . l ,tii±chu Slepiuip •—t—^ x ' VorekebrriJ j Y_ : X ctridskorn Koeesncdf Kdslcubcrg \ , Kran/.elhofeut utori’ 'o!> ^r ^°Piir k f ‘ S5jJv~ Prtdige.rslu/il j J Satnit/. Rndsbag Smf({m/\ Roftcnst cjjpPS^tir ; Dtunhehath r ^J >leiii be rejo FiiileiiceJt^ FrzOcrg 1’cralbu Poligit\ Dahni in \DM/n/erS. Pleefcen S. //<’/w h f min er bitimi 1 HVnU: Georgiff. St retina IDoleufri Vi ersiiaiorf VILLAC] 'brniill'. Mi Cii , P T 'nehtrbfts/ WV„r], Ji alschatJt \/V '1’MTf’ii Vihtrinij Horimi fCrt (riijj/rbj s,m. .e/ai/ /■'/. S Ih mifl J.Wn7« tijllM Ci/irtvb K. dužieKTg*i§*{is ioUeml Peh(iinitirii y h eilselieirh H Perl geli \ Oslini k .jlchoimttiTli y. Odviacl ] x% gL Ifs' Balu Bron ni i llinannsdoi Njjulteip 'Ibrtfkofet n’fir nihanji ^^PrindlA 1^„H°Miwr& S. h cenam n S Jiartjnrclhi L(ulmifitii.fderp O J * -.K M ■ « afji'11 fiicin 1 iiftithA • miel "A '■ A ■ ' 1 'Rdiiicdfiicllej (jlobasiiitr I WiMeiiptiin rscli/ii, i I ilminiT !Si'3 ,%wi ihmtiieraen / GnleilojfN.^ Urh '4^ nolist ilt*ti 'n \ ” ** 11 I b ■' !uigix‘naenden Gebieistheiloii. C Fiiihriideui hiesebu /ledih er a Kamen Jbntafd ' s $. m '\(iHruje;koijl —Ni. 1 Riikchh/id-* r i eiclveii - E i*lclaxnxii_cj Sl)cUsli/ic/i [ithrhnn o j Fhriadi **&A Gidii.ei Y Unahtfnpej ■° Zrli hei /I JVoir/ fuibeluiO S 'f/rzenftur/, r ° ■ ' uGoe/rnk Tar,1111 Cliaussuft H. Koitirrav trnfeid Aj) Tie/n rdieUvrfj y \ S.lM ^ V, '•mu, UuljilOubf & d, (iihHnd Laiulslrnl‘se fjhsmbahn Tl/isse \ Storschvb. V SA/tna ukori/ Selenii/U V Marii ' Sovodne Virmtdiveijc Grem e des Landes 1, d«' Be/.irke Ruti/. \Sjgt/.rii ) Nebna Čemim Sjnt'7 Raelucfim V R. S e e mthal liju nun ‘'imJu . U.lhdclcnb^' etr/efl j MerrsihiiJi binmf&k Druck v.Ilans K*ohler & C® Kanrboiiron Ei(/c*nthum dor AmlIioi*’scheri VerUi gsbudi handl 11 nq in Augsburg J' Inhalt Seite Einleitendes. 1 A. Karaten als Gebirgsland . 1 L Centralalpen . 1 II. Sildalpen . 3 B. Landschaftlicher Charakter von Karaten . 4 C. Praktische Winke ftir Reisende in Karaten . 7 1. Reisezeit .7 2. Ausriistung . 8 3. Transportmittel .18 4. Fiihrer . 14 5. Gasthduser . 15 Spezielle Winke fur Fussreisende .15 Mauth .18 Reisekosten ...18 Slovenisches Phrasenverzeichniss .10 Brste Abtheilung. UNTERKARNTEN.21 I. Unterdrauburg’ — Klagenfurt — Villacli .33 I. 1. Unterdrauburg und das Lavanttbal .27 I 1. cl Lavamiind . 32 T. 1. b. St. Paul .33 I. 1. c. St. Andr d .. . 36 I. 1. d. Wolfsberg . 37 L 2. Pravali ... . 40 L 3. Bleiburg. 50 L 4. Kuhnsdorf.. ■ • 54 I. 4. A. Kuhnsdorf, Kappel, Rad Vellach, Seeland etc. und in die Sulzbacher Alpen . 54 I 4. B. Kuhnsdorf, Volkermarkt, St. Andr d (im Lavantthale) . , 62