PrLimmrrationS-Preise: g ii r Laibach: V«yjShrig ... 8 fl. 40 kr. Hiidjiiqrig ... 4 „ 20 „ Vikrtiljiihrig . . 2 „ 10 „ N„uak!lch „ 70 . Laibachcr NrSaclio«: Bahuyosgaffe Hr. 132 art it der 'S o 3: H-mMhng ... 11 fi. — ft. HMjiihrig 50 NkrreliShrtg . 2 „ 75 „ fynt ZustkKung iuS HauS oitr» ir!4šSrtfl 25 !r., mcnotl. 9 kr. ^(njeStte SWiimmcni 6 kr. fftftbitioH: & 3ujerat«p Bureau: ikongretzplay Nr. 81 (vuch. vaubtmig eon Jgn. t>. tfitm* mayr & Fed. 8ambcrg.) Jnscrtiouspreisr: giir die cinfpaltige Pclitzeilr i 4 kr., bei zweimaligcr Em-fctjaTtiing a 7 kr., breimaliqer a 10 kr. InscrtionSstcmvel ječrenat 30 kr. Tuonyme Mittheilungea wrrdeu nicht beritckfichtitzt; Manufcripte oicht znrtitfgeftabet. Nr. 274. Freitag, 28. November 1873. — Morgen: Saturnin. »« gtSčtten Jnfcrolcu ust dftmr @infdia(tiing enifpc-• cberidcr Rabait. 6. Jahrgang. Die Debatte itber die Staatshilse. (Schluh.) Minister des Jnnern Freiherr v. L a s s e r. Jch siihle in der That und nicht blos in An-wendung einer Redensart die Schwierigkeit der Situation, die carin liegt, dah ich zu sprechen Habe und diese Stunde (11 Uhr abends) auf biefcr Ithr vor mir sehe. Ich hatte geglanbt, als der neue Anlrag des Herrn Abg. Lienbacher: „Die Ursachen der jetzt zu bekampfenden Crisis zu erheben und urn Miltel da-Aegen auszuschauen, einstimmig vom hoheu Hause angenommen worden ist, heute nicht nothig zu haben, auf dieses Theina. welches eigentlich nur nebensachlich mit bem Gegenstandc der heutigen Gesetzvorlage zu thun hat, eingeheu zu sollen. Allein es sinb im Souse der Generaldebatte solche Anklagen und Vorwiirfe gegen die Regierung erhoben warden, doh ich unmoglich mid) dovon dispcnsieren kann, bevor das hohc Haus auf langere Zeit diese Raume verlatzt, unter blcfen Anklagen Mich und die ganze Regierung stehen zu seheu. Es hat zwar vouseite des Herrn Bericht-rrstatters nicht an einem sreundlichen Worte siir die Regierung gesehlt, allein das alleiu iiberhebt mid) uoch nicht der Ausgabe, die ich mir gestellt, endlich einmal und wenu es ouch in der vorgerucktesteu Stunde der Nacht ware, derlei Anklagen und Re-crirninationen entschieden entgegen zu treten. Jch werde das nur ophoristisch thun unb nur gewisse Schlagworte aus den gefallenen Reden herousnehmen, die die Hauptrichtungen der Vorwiirfe bezeichnen. Jch fange an mit den Borsecomptoirs. Der Herr Abg. Lienbacher hat schon neulich mit diesem Thema seine Rede auSgestattet und hat ben Vor-wurf, ben cr gegen bic Regierung ihres Verhaltens wegen gcgcniiber ben Borsecomptoirs ausgesprochen hat, in bet Bemerkung gegipfelt, es sei sogar vor-gekommen, doh in bemfelben Blatte, in welchem bag Einsperren bes Borsecomptoirs-Jnhabers gebruckt war, noch cine Annonce vorgefunden wurde, welche das Publicum zur Theilnahme an den Spielgesell-schaften dieses Borsecomptoirs-Jnhabers eintub. Der Herr Abg. Lienbacher ist, glanbe ich, mit ben Ver-haltnissen ber Journalistik bekannt genug (grohe Heitcrkcit), urn nicht zu wissen unb bamalS gewuht zu haben, bah bas einfach baburch zu erdtireit sei, dah eS sich um ein burch Tage unb Wochen vor-ausgezahltes Jnserat gehanbelt hat. Es war ihm aber barum zu thun, recht grell zu malen, wie wcnig die Regierung Ach! gibt. (Beisoll — Ruse: Sehr gut! Sehr richlig!) Run srage ich ben Hrn. Abg. Lienbacher, was hatte benn gegen dieses Jnserat vonseite der Polizei geschehen sollen? Hatte vielleicht ber Staatscmwalt dieses Blatt, in welchem auf der einen Seite die Anzeige von ber Verhastung, auf ber RMfeite ein Jnserat war, bas zum Einlegen in jene Anstalt aufforbertc, faisieren sollen? Ware bas wirklich in ber Sachlage begriln-bct gewesen? Unb was konnte benn siir ein Scha-ben geschehen, wenn jemand bas Jnserat findet, vielleicht auch noch geneigt ist, cine Einlage zu ma- chen nnd das Eomptoir geschloffen findet? (Heiter-keit. Ruse: Sehr richtig! links unb im Centrum.) Wo ist da die GemeinschSblichkeit, w.elcher entgegen* zutretcn die Regierung berusen fein solite ? (Bravo Bravo! links.) Das ganz eigenthfimliche, wohlverwondtschoft-liche VerhaltniS, welches sich gewohnlich von diesen Banken (rechts) zu jenen (auherste Linke) fortspinnt iHeiterkcit), hat sogar zu meinem wirklichen Er. staunen bei bem, was ber Herr Berichlersiatlcr „ba« Rusen nach Polizei" genannt hat unb was ich auch noch „ein Rufen nach Bcvormunbung" nennen wiirbe, hente Wiberhall auf jener Seite (auherste Linke) gefunben (Heiterk.'it) unb es haben sich da gar be-wegliche Dinge laut gemacht. Jch. kann all bem gegeniiber nur folgendeS be-merken: Die Borsecomptoirs sinb ein gar keinrr besonderen Concession unterworsenes Gewerbe. (Ruft links: Sehr richtig!) Nun sagt man: die Errich-tung, die ist in ber Orbnung, aber matt hatte eS nicht dulden sollen, bah biese Comptoirs ihre Ware anpreisen! Das thut jo aber jeber Gewerbsmann. Aber nicht in biefcr Weise anpreisen! Ja, meine Herren, froge ich, wo liegt benn da die Grenze? Man liest jo so oft unb auch in Provinzblcittern, in welch morktschreicrischer Weise nioncher Koufmann seine Ware anpreist, unb wenn jemand behauptet, er allein verkaufe amerikonisches Petroleum, glaubett Sie, dah irgend ein anderer, der anftatt des ame-rikonischen nur galizischeS Petroleum befomuit, das Recht hatte, zu sagen: Ist dos eine Regierung, welche derlei Ankandigungen zulaht! (GroheHeiterkeit unb Ieuisseton. Ein lunerikaiiischer Borsenspieler. Auch in Ameriko krochte es dieser Toge wieder. ®eht es do druben einmol vrdentlich los, so hanbelt es sich um riesenhofte Summen, bum bie Wog-halsigkeit ber trousotloutischen Speculation ist be. kaunt. Freilich ist Europa nicht dazu berufett, liber arnerikanischen Borsenschwindel dett Stab zu brechcn, itachbent es lelbst darin so Jmmenses geleiftct, aber Mche Matobore des kolossalsten Schwindels hat cs ^vch noch nicht auszuweisen, unb bie Leistungeu ber ^othphaen nehmen sich bagegen nur als Vorstubien — Vor allem ist es ein Rame, ber seit Jahren Urheber oiler grohen Kotastrvphen, bie ben neto=t)orfer Morkt etfchiitterlen, genannt wurde: ''9iat) Gould", der vielfach Gehahte unb Angcgrif« ?ue unb trotz aller uberstonbenen Fohrlichkeiten I111 mer noch Gesurchlete. Ein Boben freilich, der ^lche Gewaltmenschen. die rucksichtelos alleS ihrern Egoismus opsern, erzeugt und gedeihen laht, er-'cheint als ein ungesunder noch unseren iiberfomme= "?n Anschouungen, und europaischcs Kapital hat ni£^t aufgehort, so west es sich amerikantfchen Pri- tiatunternehmungett anverlrautc, trourige Crsoh-rungen zu machen. Es ist als ein wahres Gluck zu betrachten, dah wenigstens die Bonds ber Rorlh-Pacific-Eisenbahn, welche bei Jay-Eook ber Rage! zum (gorge wurben, unb welche man bekonntlich mit Hilfe einer europoischeu Reifccommiffion behnfs Expertise, bem bieSfeitigen Kopitol ouszuholsen fuchte, in Europa keinc Verbreitung fonben. — Doch fomnten loir auf „Joy Gould" zuriitf unb vernehmen wir, was fur ein Bilb die „Rcw^g)orfer HondelSzeitung", wohl imAhnungsgefiihle des kom« menben Krachs, von bemfelben entwirft. Er ist noch bem, was von ihm bcrichtet wirb, ein groher Verbrecher on bem Vermogen und Wohl seiner Lanbsleute, aber bei alien feinen wagholsigen Unter-nthmungen iiberfommt Einem eine sponnenbe Aus-regung, als wenn man einen Thierbanbiger in einen Kasig voll der gefahrlichften Bestien fteigen unb feinen Kopf ihren Rachen barbieten fohe. Die Monipulotionen einer Spielcrbonbe, bcrcn Bcstrebeii e« ist, einen zweiten „Block Friboy" (Ehorfrcitag) heroufzubcfchworcn unb sich burch den Ruin bes legitimen Geschasts zu bereichern, haben oufs Reue die allgeineine Aufmerkfamkeit auf Jay Gould gelenkt. Joy Gould, dos Haupt der gegentDortigcn Goldclique, ist der gefohrlichste AuS-wuchs ber Agiotage unb ware on jedem anberen Plafje wieRew-Aork fchott longst auf gerabcttt obtr ungtrabem Wege unmoglich gemacht worden. In der verhaltuismahig kurzen Zeit von ftinf Jahren ■— er spielt erst seit 1868 cine hervorragenbert Nolle an ber Borse — hat er mchr Schaben an* gcrichtet unb bem Honbelsstonbe grohere Verluste zugefugt, als sich burch blohe Zahlen auSbruifen laht, benn bos Charokteristifche feiner Operativnen ist, boh fie, mit toettigcn AuSnohmen, stets einen birccten Angriff auf bas Gemeinwohl in sich fchlirhen. Der Enbzweck seiner Unternehmungen ist stetS ber Ruin anberer gewesen unb aus biefem Grunbe steht cr unter ben Beherrfchern, welche bie new-yvrker Borse im Louse der Johre gehabt hat, einzig da. Seine Verwoltung ber Erie-Eisenbohn, welche nicht« “"bere« als eine Jahre long durchgefiihrte scham-lofe Beroubung ber Actionare war; ber „Black Friday", welcher Tousenbe von Personen auch auher« hold ber Borfe ruicnicrte; bie so hiiufig von ihm herbcigefuhrten Gclbklemmen, wodurch et bas legi* time Gefchaft auf Wochen unb Monate bra* gelegt hot, find gcnugenbe Beweife fiir obige Behouptung. Mon kann an ber Borfe eine hervorragenbe Roll: Beifall links.) Eingriffe in den Gewerbebetrieb kann die Regierung nur mit dem Strafgesetz hintanhalten, polizeilich vorzugehen, ist geradezu unmoglich. Redner erziihlt nun, dah er sich schon tange vor der grotzen Borsekrisis in einem speziellen Falle zur Untersuchung eines Borsecomptoirs bestimmt befun-den halte, wobei sich aber herausgestellt Habe, dah der Geschaftsstand ein brillanter war; die politische Action sei also fruchtlos gewesen. Einer der be-treffenden Chefs sei darauf zu ihm gekommen und Habe ihm formlich gcdankt, bah die Untersuchung die Soliditat seines GeschafteS bewiesen Habe, wovon seinen Kunden bereits Mittheilung gemacht warden sei. (Heiterkeit.) Das ist ein Beleg dasiir, fahrt Redner fort, wie weit die Action der Polizei reicht und was man damit mitunter erreicht. Nebenbei gesagt, Habe ich auS dieser allerdings etwas provo-cierenden Danksagnng Anlah genommen, den Mann personlich zu Lberwachen und er ist mir auch nicht auSgekommen. (Heiterkeit.) Was die Theilnahme des PublicumS an den BSrsespielen anlangt, so muh ich gestehen, dah der-jenige, welcher spielt und sich so leichtsinnig der Spielsucht hingibt, nichts anderes verdient, als sein Geld zu verlieren. (Bravo!) Und nun, metne Herren, erlauben Sie mir noch cine personliche Bemerkung. Es ist im Lause des heutigen Tages von einem Hcrrn Abgeordneten die Aeutzerung gesallen, dah, nachdem die Regierung das sogenannte Rcgulativ fur die Mnftige Behandlung der Actiengesellschasten eingesetzt hat, keine Concession ertheilt worden ist, wo nicht ein Mitglied des Reichsrathes oder Land-tageS als Grunder mit betheiligt war, nur dah dies qeschehen ist, urn eine willsahrige Majoritiit fur die Regierungsvorlage zu gewinnen. Ich Habe nicht den Beruf, soweit es sich urn durch die Concessionen bestochene Reichsrath- oder Landtagsmitglieder handelt, ins Feld zu ziehen, aber oft genug wahrend dem Wahlkampse ist die Redensart „corrupte Clique" gehort worden, an die mich diese Aeuherungen errinncrt haben. Soweit rS sich aber bei jener Aeuherung des heutigen Red-nerS auch urn den Bestechenden als den Mifchuldi-gen handelt, ist die Regierung und bin wohl ich felbst in erster Person, weil unter meiner ressort-miihigen Firma Concessionen ertheilt werden, brrech-tigt und in meinem Amte verpflichtet gegen solche unbegriindete und beweiSloS hinausgerufene Anklagen ernst und bestimmtest zu protestieren. (Beifall.) Die Behauptung, die Regierung Habe wahrend ihrer AmtSdauer nur solche Concessionen ertheilt, denen Reichsrathsmitglieder und einfluhreiche Land< tagSmitglieder mit inlereffurt waren, muh als ge-rade zu und durch und durch unrichtig bezeichnet werden, und wer sich die Miihe nehmen will, die spielen, ohne deshalb den Charakter eines -Raub-thieres an nehmen zu mussen. Commodore Vanderbilt hat in seinen gigantischen Borsen-Oprrationen niemals legitime Jnteressen geschadigt; Morse, Tobin, Jerome, Stockwell, welche die BSrse zeit-weise beherrscht haben, find Speculanten gewesen, deren TranSactionen autzerhalb der Borse von letnem Einfluh waren. Sie beschrankten sich darauf, ihren Genossen am Spieltifch so Diet Geld wie moglich abzunehmen und es fiel niemanden ein, mit den Verlierenden Mitleid zu haben. Diefe Speculanten mit Jay Gould zu vergleichen, ist ein Insult siir erstrre. Und als ob seine Vergangenheit noch nicht genug Verbrechen und Jnfamien enthiett, hat Jay Gould alternate etnen Angriff auf die Pro-speritcit und die Industrie bes ganjen Landes unter-nommett. Was man von ihm zu erwarten hat, falls seine Plane erfolgreich sein follten, kann man am besten nach seinen frflherett Leistungen beur-theiten. Ein kurzer Abrih seiner bisherigen Lauf-bahn, zu wetchem cin Artikel der „N. A. World" daS Material geliefert, durfte deshalb im gegen* wartigen Augenblick von Jntereffe sein. (Fortsttzung folgt.) Publicationen der „Wiener Ztg." nachzulesen, wo die Concessionserlanger namentlich aufgezahlt find, hatte sich augmblicklich iiberzeugt, rote selten Namen von Reichsraths-Abgeordneten oder Landtags-Abgeor-netcn vorkamen. Dah mitunter solche Personlich-feiten zum Zustandekommen derartiger An flatten sich an einen oder den anderen Minister gewendet haben, ist allerdings richtig. Aber es find doth gewitz durch die ^ertheilten Concessionen sehr viele solche Gesellschasten und Anstatten entftonden, die stir das allgcmeine, fur ein Land oder einen Landes-theil einen Werth gehabt oder noch haben. Dah sich in einem folchen Falle vonfeite eines Abgeordneten deS betreffenden Landes oder Landestheiles an einen Minister gewendet wird, ist gar nicht so unwiirdig und ungeziemend fur den betreffenden Mann, als man es ausgeben will und anderfeits ist es auch fur den entscheidenden Minister in der That eine Beruhigung, in dem vorkommenden Falle, wo es sich um den Nutzen einzelner Unterehmungen aus offentlichen Jnteressen handelt, oder um Personlich-teiten, die ihm personlich nicht bekannt find, auf den Ausspruch eines Mamies, auf den zu vertrauen der Umstand, dah er gerade Reichsraths. oder Land-tagsabgeordneter ist, tein Hindernis gelegen sein kann, einigennahen sich hatten zu kontten, allein von dieser Thatsache — und diefe sind srltener vorge-kontmen, als man hinauSrust — bis zur Anschul-digung des Abgeordneten aus jener Seile (auherste Little) ist ein himmelweiter Sprung. Diese Anschuldigung ist, sage ich unumwunden, eine Anklage entweder auf fortgesetzte verbrecherische oder gesetzwidrige Handlungen. Dieser Ausspruch involviert entweder die Anklage des Berbrechens des Misbrauches der Amtsgewatt oder einer sortgesetzten Verletzung des Gesetzes uber die Vereine, iiber die ganze Amtierung. , Ich kann eine solche Anklage aus mir nicht sitzen lassen, und die Widerlegung dieser Anklage ist der Hauptgrund, roarunt ich die hohe Versammlung noch in dieser spaten Stunde mit nteinen Auseinandersetzungen behelligt Habe. Ich achte die Jmmunitat jedes Abgeordneten, ich achte in ihm benjenigctt, der dutch das Vertrauen eines Theils der Bevolkeruug in diese hohe Versammlung berusen warden ist; allein ich hatte mich auch siir berechtigt, zu vcrlangen, dah man die Reihe der Mimstersitze hier nicht siir eine Armensitnderbank oder fur einen Straffchemet betrachte und ich muhte mich dagegen verwuhren, dah ich deswegen, weil ich Minister bin — und dieses Ge-suhl theilen nteine Herrn Collegen — dadurch, dah sie Minister geworden sind, vogelsrei und geachtet dastehen fallen (Brava! Brava!), um sich gesetzwidrige oder verbrecherische Handlungen einsach ins Gesicht werfen zu lassen. Ich sordere ihn aus — ich Habe das Recht nteinen Richter zu vcrlangen — mich entweder beim Strasgerichte oder beim Staatsgerichtshose insolge der Veranlwortlichkeit der Minister zu belangen; insotange das nicht geschieht, sv tange behauple ich, dah die Anschuldigungen unbegrundet und unrichtig find. (Bravo! Bravo! links.) Wir haben als Lohn fur unftrc schwiengen und muhevollen Leistungen nichts als unftr Be-wuhtfein, wir haben alle zusammen das Bewuht-scin redlich nach bestem Wiffen und Gewifsen unsere Pflicht zu thun, und dieses Bewuhtseiu kann uns niemand nehmen, und dieses werden wir auch mitnehmen, tvenn wir biefen Platz einmal verlassen uud in andere Gesellschastskreise zuruckkehren. (Leb-hafter Beifall und Handeklatschen.) ES wird hierauf die Abstimmung vorgenom-ntctt und wird mit groher Majoritiit (dafiir auch die Polen und Ruthenen) beschlofsen, den vorliegen-den Gesetzentwurf zum Gegenstande der Spezialde-batte zu machen.__________________________ Politische Rundschau. Laibach, 28. November. Inland. Die L a n d t a g e rourden vorge-stern in ublicher feierlicher Weife eroffnet. Soweit die Berichte vorliegen, beschlofsen scimmttiche Land-tage die Entsendung von Gtuckwunschadressen an-tahtich des Regierungsjubitaums des Kaisers. Der Schtuh der Landtage wird, wie man der „N. fr. Pr." aus Prag meldet, am 20. Dezember erfotgen, so dah der Wiederzusammentritt des Reichsrathes noch vor dem ursprunglich in Aussicht genommenen Termin ftattfinden kann. Die fonach kurzbemeffene Landtagssession tragt von vornherein den Charakter sriedlicher, bet Vetbessetung der einzelncn Landes-verwaltungen gewidmeten Arbeit. Dieser Charakter wird auch bent bo h mischeit Landtage geroahrt bteiben, sintemal die c z e ch i s ch e it Abgeordneten, allerdings nur mit geringer Majoritiit beschlofsen haben, die trotzige Abstinenzpolitik fortzusetzen und den Landtagssaal ebenfo wie ben Reichsrath zu met-ben. Die Furcht, bah die Beschickung des Land-tages den Eintritt in den Reichsrath zur Fotge haben kiinnte, hat offenbar bie czechifchen Manbatore bewogen, sich mit breifach gepanzertem Ctze gegen die Wiinfche ihtet Wahter, die mit der Anfrecht-hattung der Passivitatspotitik nicht ubcreinftintmen, zu wappnen. Wie man bet „D. Z." mittheitt, beabsichtigen thre Parteigenoffen im katntnetischen Landtage eine Kundgebunz bes tetztetn zu erzieten, wetche bie Reichshitfe fur die, VotkSfchute zum Gegenstande hat, da die Mittet des tteincn, aber fchutsreunbtichen Landchens nicht ausreichen. Die Reichsvertretung wird diesen Ruf eines nach Besei-tigung schreienden Nothstandes wohl nicht in einer Epoche ubethoren kontten, wo Millionen fur das grofje Schauspiel bet Wettausftellung und siir Ab-roendung ber wirthfchaftlichen Ktife, bie in innigem Zufammenhange mit dem heutigen Stande ber Bolksbilbmtg fteht, geopfert rourden. Die Berathungen des HerretthoufeS iiber die staatliche Credithilfe fallen erst am 6. De-zembet begtnncn. Motiviert wird dieser Ausschub dadurch, dah viele Mitgliedet dieses Hauses, dar-unter auch der President Furst Kart Auersperg, det Oberstlandmarfchall von Bohmen ist, Wien vct-laffen muhten, um ber ErSffnung ber Landtags-session beizuwohnen, ferner, bah ansangs nachster Woche das Regierungsjubitaum des Kaisers ge-seiert wird. Bon jenen Btattern, wetche daS Achtzig-Mit« tionenontehen wesenttich zur BSrsenhitse verwendet wissen wollten, wird die Meinung zu erwecken ge-sucht, dah die erfte Kammer den Befchtuffen des Abgeordnetenhaufes iiber bie Vetwendung des An-tehens nicht beipflichten, fondern wefentliche Aende-rungen darin vornehmen toetde. Es fteht jedoch zu erwarten, dah auch die Majoritiit des Herrenhauses den Grundsatz nicht auhet Acht lassen wetde, dah das Geld der Steuertriiger, womit der Stoat allein siir seine eingegaitgenen Berpflichtnngen hasten kann, keinem Risico ausgesetzt werden burse unb bah ber Staat keine Anstott fur Kostgeschiifte sei. Baron S e n n y e y hat am 25. b. in ber De-batte uber das un g a t i s che Anlehen seine Pro-grammrede als Minister gehatten. Anders kann diese Rede nicht ausgesaht werden, in welcher bet einst so gehahte Oktobermann unter bent Beifalle ber Rechten ben Plan feiner Finanzpolitik abwickelte mit bent ausdriicklichen Hinweise darauf, dah et die Details zur geeigneten Zeit und von einem an-dern Platze als dem Deputiertensitze mittheilen werde-Sparfamkeit in alien Theilen des StaatShauShalteS unter Verzichtleistung auf die AuSfuhrung der zahl< reichen LtebUngsideen ist der Kern seiner Rede; feitt* politischen Grundsatze zu entwicketn, konnte sich del ehematige TavernicuS um fo eher enthatten, als ^ prinzessin von Deutschland vollzogen. Bei dies^ Gelegenheit brachte ber Kronprinz einen Toast aus, welcher einige auch politisch bemerkenswerth^ Aeuherungen enthielt. Manchen Schritt, erklarte Kronprinz Friedrich Wilhelm, sei man im Ver-fassungsleben vorwarts getommen, und man tonne stolz znruckblicken auf das Volk in Waffen, das ebenso berufen sei, seine Wehrkraft zu entfalten. Er hege die Zuversicht, dah bei nur fleinen Anfangen, die nicht ohne Erfolg gewesen, es sicher vorwarts gehen musse. Vertrauensvoll blicke er daher in die Zukunft, roenn es heitzen sollte, zu Wasser und zu Sonde aufjere Feinde abzuwehren. Er hosfe zu Gott, da schon zu viel Blut geflossen, datz der Friede er-halten bleiben werde; sollte aber das Gegentheil kommen, so wiirde jeder seine Schuldigkeit thun und wirkungsvoll wiirde auch die Marine dem Land-heer zur ©cite stehen. Endlich ist der Bericht der berliner Spezial-Untersuchungscommission fur das Eifcn-bahnwesen unter ben Milgliedern des preuhi-schen Abgeordnelenhaufes verlheilt roorben. Es er-hellt daraus, dah die seinerzeit erhobenen Anschul-digungcn Laskers durchaus sich bestatigt haben, wenn auch siir manche Unlersuchungen bie rechtliche Unmoglichkeit ber Zeugenvereibigung hinberlich ge< wesen ist. In meritorischer Beziehung stellt ber Bericht als letztes Ziel bie Berrinigung alter Eisenbahnen in ben Hanben bes ©t nates hin. Die erste continentale Volksvertretung, welche ihr Votum siir bie Einsiihrung inter natio » n aler Schiebsgerichte abgegeben hat, ist die i t a l i e n i s ch e Deputiertenkammer, in der Mancini gestern diese Frage bei ber Berathung des Budgets bes Auswartigen einbrachte. Der An-trag bezweckte, bie italienische Regierung auszusor-dern, bei gccignctcn Anlassen ein Schiedegericht vor-zuschlagen und bei dem Abschlusse von Staatsver-tragen einen Artikel auszunehmen, wonach Slreit-falle, bie sich aus benselben ergeben konnten, auf schiedsgerichtlichem Wege auSzutragen seien. Der Antrag sanb vonseite bes Ministers bes Auswartigen bereitwilliges Entgegenkommen; Visconti-Benosta benutzte ben Aulatz, von neuem zu belonen, dah die Politik JtalienS eine Friedenspolitik sei. Die Kammer gab ein gerabezu glanzendes Votum ab, fie nahm den Antrag einstimmig an. Damit haben die englischen FriedenSbestrebungen, die biSher noch etwaS in der Lust schwebten, con-tinentalen Boden gewonnen, und nachdem der italienische Minister, der den Kirnig auf seiner Reise nach Wien und Berlin begleitcte und mil den Ten-denzen diefer beiden Cabinete vertraut ist, sich ohneroeiters ber Initiative Mancinis angeschlossen hat, diirfte bas wohl als ein gunstiges Prognostikon fur die Anfnahme der Schiedsgerichtssrage auch bei der ofterreichifchen unb beutschen Regierung angesehen roerden. Wie nach dem 24. Mai, so bewahrt die re -publikanischeParteiFrankreichS auch nach dem 4. November wenigstens scheinbar guten Muth. Gambetla's Organ, die „Republique Frau-?aise", will sich durch nichts, was fiber das neue Regierungsprogramm verlautet, in's Bockshorn jagen lassen. Ein neues Wa hlg e setz erschreckt fie nicht; sic glaubt nicht, dah dasselbe eine ihren Plancn giinftigere Kammer schassen werde, alS das Gesetz von 1849. Nach dem neuen Gesetz wie zu-vor werde Frankreich immer Frankreich sein unb, da es einmat die Republik wolle, seinen Witten kund-geben konnen. Auch mit einem neuen G e m e i n de -gesetz werbe so _ wcnig ausgcrichtet werben, wie mit dem Gesetz fiber die Generalrathe. Eben so wcnig konne ctwas ganz ncucs gegen die Frei-heit ber Presse ausgesonnen werben. Man Ionite den Slattern etwa die Burgschaft der Jury entziehcn, aber Herr v. Broglie habe diese unter dem Kaiserreiche und felbst unter der Republik fort* wahrend verlangt. (Als ob dies tin Hinbernis ware!) Wenn man strenge Strašen gegen Angriffe auf die Rechte des Prastdenlen festsetzen tootle, so werde eben niemand solche machen u. s. w. Im ganzen sei die Regierung, was fie gestern gewesen; Sachc der Nation sei es, in ihren Gesuhten und ihrcm Willcn zu beharren, unb fie werde dies auch thun. Was in hohem Grade die Meinung unterstiitzt, datz der „ V i r g i n i u s " - F a l l eines sriedlichen AusgleicheS gewih sein kann, ist der in die Augen fpringende Umstand, bag die Amerikaner, welche England in dem „Alabama"-Streite demuthigtcn, jetzt in die Sage versetzt roorben find, diefelbcn Grund-sotze gegen sich gelten zu lassen, ivclchc fie bei jencm Strcitfalle zu ihren Gun sten bean-spruchten. Revanche pour Pavie! Zur Tagesgeschichte. — (Oesterreichifche G emiilh Iich -t e i t.) Die ostetreichische Gemiilhlichkeit ist bekannt, schreibt nur zu wahr ein wiener Correspondent ber „Allg. Ztg.?, unb eS kann nicht schaden, einigc ©challen-feiten dtefer berUHrntcn Eigcnschast zu besprechen. So gehorte es, urn nur einen Fall anzusilhrcn, zur klein* meifietlichen Gemiilhlichkeit, die meiste Zeit anstatt in ber Werkstatte, „beim Heurigen" zuzubringen. Das Beispiel wirkte so zfindend, dah haufig, wenn ber Meister verschwunben war, bie Gesellen auch einen AuSflug machlen, unb so tarn es vor, dah Prinzipal unb Arbeiler sich in ben Bergniigungslocalen uner* wartet begegneten unb bet erstere auS Freude die Zeche zahlre. Als bann die Niebettage con Sabowa unb die neue „Aera" tarn, nahm bie Enlwicklung bet Industrie einen fotchen Aufschwung, bah bie Concurtenz dem cHemoligtn ©chtorassenlcben bald ein Ziel fetzte. ©eitdent klagt man, dah die alte Gemiilhlichkeit (zu deulfch: ©chlendrian) auS Oesterreich vetfchwuuden sei. Am empfindlichsten routben bie Kleinmeistet berUhrt, als nach Gewtihrung deS CoalilionSgesetzeS die grohen AtbeiterjltifeS begannen, die fletS ben fleinen GefchiiflS-mann Harter treffen als ben Besitzer einer grohen Fabrik. Dazu tarn eS, dah die Vorschuhkafsen, wie fie Schultze-Delitzsch in Deutschland geschassen, Hicr nur wcnig Anttang fanben. Wahrschemlich gab eS babct zu met Arbeit, bie man fUrdjteie. Einigc ber Bot-fchuhkaffcn find burch ben „Krach" zu grunbe gegan-gen, was gewih nicht dazu beigettogcn hat, bicfe In* titute beliebter zu machen. — Eine iitlereffanle Affecutanz-g e f ch i ch t e machl in TemeSvar viel von sich rcbcn. Vor cinigen Jahrcn Hattc sich ein jungeS Ehcpaar bei einer auSwaitigen BersichcrungSgefcllfchaft in ber Weife affecuriert, bah nach bem Tobe eineS TheiteS ber anbere ben Betrag von 5000 ft. erhalten folle. Wahrenb ber Cholera starben nun beibc Ehclcutc on einem Tage unb nun machen bie Erben von jcber ©cite Anspruch auf bie verficherte 6umme. Noch complicicrter roirb bie Affaire baburch, dah auch bie VerstchcrungSgcfcllschaft sich nicht geneigt jeigt, die Summe zu liquibieren, angebtich aus bem Grunbe, weil bie Vcrstorbcncn keincn Arzt hoten lichen unb sich mit HauSmilleln felbst zu Tode euricrten, was bie ©efeUfchaft als Sclbstmorb aufzufaffen gc-neigt ist. Man ist in ben betrcffcnbcn Krcifcn be-greiflicherwcife fehr gefpannt auf ben AuSgavg biefeS teineSmegS allliiglichcn VorkornmniffcS. — 3 u na h m c bet LebenSbauer. Eine gtanzenbe SBibetlegung ber landliiusigen Anfchauung, wonach die Jetztzeit urn jeben PteiS unb nach jcber Richtung als cine Vctfchlimmcrung gegenttber ben Dormoligcn Znstiinbcn betrachtet roirb, liegt in ber nachweisbaren Zunahmc ber LebenSbauer bcS Menfchcn. In Genf werben feit dem Jahte' 1560 genaue Tobten-rcgister gefiihtt. Aus benfetben gcht hetvot, bah ba-zurnal bie mitllcrc SebcnSbauer 22 Jahtc unb 6 Mo-nole betrug. Gegenwdrtig berechrtet man fie auf 40 Jahre unb 5 Monatc. In bciltiuflg 300 Jahrcn hat sich alfo bie mittlcre LebenSbauer nahczu vcrboppclt. Im 14. Jahrhunbert starb in Paris butchfchniltlich 1 Menfch auf 16; jctzt einer auf 32. DcSglcichcn stellle sich bas VcrhLltniS in Engtanb im Jahre 1690 wie 1 ; 23, wahrenb jetzl 1 TvdeSfall blvS auf 32 Inbivibuen tommt. Local- unb Provinzial-Angelegeuheitea. — (Zweite LanbtagSfitzung.) Die neueingcttetenen Abgcordnetcn Braune unb Pakifch teistcn bie Angetobung. Als Deputation be8 Land-lages flit bie Ucbetrcichung ber Adreffe an ©e. Ma* jestiit bei Getegenheit be« RegictungsjubilSumS werben bet LandeShauplmann Dr. v. Kaltenegget unb bie SanbtagSabgeorbnelen Graf Matghcti, Dt. Costa unb Poklukar sich nach Wien an ben kaifertichen Hof be* gebeit. Es werben ein Finanz-, Petitions-, Rcchcn. chaftsbcrathsausfchuh unb roiffenfchaftlicher Ausschutz jcwShlt. Die Wahl ber beiben Abgcordnetcn bet LaubcShauplstabt, v. Kaltenegget unb Dr. Suppan witb enblich vcrisicicrt, ben Hettcn Offtcieren jeboch ihr Wahlrecht in Laibach abgefptochen, ebenfo bie Waht ber beiben Abgcordnetcn Braune unb Pakifch trotz bet gegen letzteren von Dcfchmann erhobenen gewichtigca Bebenten. Die Bcschliiffc bcS LanbeSauSfchuffcS werben theits erlebigt, theilS ben betrcffcnbcn AuSschiiffcn liber* roicfen. Wegen dcS SchtuffcS ber ©itzung in fpiiter NachraittagSstunbe kSnncn wit ben auSfiihrtichen Bericht erst morgen bringen. — (LanbtagSwahI in Jbtia.) Hcute wurbc bei bet Erfatzwahl fUt ben vetstotbenen k. k. Notar Jrkic, ber vetfaffungStrcuc Ganbibat Hett Anton Ritter v. G a r i boI bi, von ben erfchienenen Wah-lern einstimmig zum Abgcordnetcn bet Bergsttabl Jbria gewShlt. ES bcthciligtcn sich von 86 Wiihtern 57 an ber Wahl, bie Klericaten wiihttcn nicht mit. — (Abreffe.) ©o wie bie meiftcn Lchtet* vetcinc ber im RcichSrathc vertrctcnen itdnigreichc unb LLnbet roirb auch bet ttainifche Lehtetvetein das fttnf* undzwanzigjShtigc RcgicrungSjubilaum unfercs gcliebtcn KaifctS burch eine Abreffe feicrn, bie bem k. k. Lau-bcSprLsidcntcn Gtafen AuctSpctg mit bet Bitlc fiber* reicht werben roirb, sie in bie Handc St. Majcsttit gelongcn zu toffen. — (Veriinberungen im Lchrstanbc.) Der k. k. Obctreatfchulprofeffor Herr Josef Opt trot als HitfStehrer ffit gcontettifcheS Zeichnen in bie k. k. BilbungSanftalt fttr Lehter, bie abfotvierte Akadcmi-kerin Frt. Henrika Langu« at« HitfStehrcrin ffit bas Frcihandzeichnen in bie fUt Lehrerinnen ein. — (Zum rtsten Contcrtc ber phil* harmonifchen ©efeltfchaft.) Hctt F. Mait Chotmcistct in Wien unb Compositeur be« Tongemiil-bcS „Dic AuSroanderer", richtet unterm 22. b. nach* jiehenbe« ©chreiben an Herrn Mufifbirectot A. Ncdvcd: „Mit lebhafter Freube burchtaS ich bie mir batch Jhre Gfite uberfenbeten Kritikcn, an« roelchen ich bie bei* fallige Aufnahme metne« WetkeS entnahm. Dah ich jeboch bicfcn Erfolg nur bem fotgfamen unb ciftigen Stubium, fo roic bet energifchen Seitung JhrerfeitS zu verbanken hade, ba« anetkenne ich mit tegem Dank-geffihle. Sic sinb bet etste, bet c« mit meincm Wctke gemagt hat; — e« ist gctungen zu Jhrem Ruhme, zut Ehte ber Mitroirkcnben, zur Ehre eine« Publicum«, welche« votutlhcitslos fein Urtheit fiilltc — zu meincr Freube! Ich etachtc e« ale mcine Pflicht, Jhnen, meiitem Ftcunbc unb Kunstgcnofscn, meinen ttefgefUHU ten Dank auSzufptcchcn unb Sie zu bitten, alien Mit* roirkenben, vornchmlich abet ben verlockenden Meet-fraucn unb feetfithtigen Matrofcn mitzutheilen, rote tebhaft ich bebautre, bah sie felbst in bit falzige Fluth lauchen muhtcn, urn bie AuSroanderer au« bem „kti* stall'nen Grunbe" empotzuheben. Dank ihnen allen hetjlich!" — (Eine Grab re be.) Dutch Augcnzcugcn foroie butch mehrcte Untctfchriflen roirb ber grazer „TagcSpost" ein Act pfarrhcrrlichcr Rohhcil gcfchiU dctt. Kiirzlich fiatben in P. zwei bet liberalen Par* tei angehBrige Biirgcr, bercn Vcrlust von fehr vic.'cn betrauett witb. Gclcgcntlich ber Veetbigyng fprach nun ber Pfatrer im Fticdhofc fotgende Worlc: Dva hudiča sem že spravil, zdaj pa bom še enega11 (Zroci Tcufct Habe ich fchon expebiett, jetzl roctbe ich noch einen..........) D»efe Rede Hat bit im Fried- hofe Anwefcnden derail cnlrfistcl, dah sich ihrer etn groher Theil mit dem Zurufc: ,,je pij an “ (ist be* ttunken!) entfernte. — (Die Rinderpest an ber kr oatisch-ste ie ris chen Grenze.) t'aut amilicher Mitthei-lung ist die Rinderpest im Sluhlbezirke Klanjec er-loschen unb roetben vom Seuchen.Grenzbezirke tm po-litischen Vezirke Rann bie Gemeinben St. Peter bei Konigsberg, Lastnic, Satteldorf, Wind.- Landsberg, Sopole, Vierstein, Berače, Fauc, Sdolle, Veternik, Drachenburg, HLrberg, Gorjanz, Kreutziu unb Wisell auSgeschieben. Wegen bes ForlbestehenS der Rinver-pest im Sluhlbezirke Agram bleiben die Gemeinden Grohobresch, RiegelSdorf, Loc, Mihalovec, Brtickl, Gaderje, Sella, Sakot, Artič, Pleterje, Sromle, Bitem, Rann, Kapellen, BoiSno, Globoko unb Pischatz noch in ben Seuchengrenzbezirk eingezogen. — ( 3 u r neuen Strasprozetzorb-lung.) DaS ReichSgesetzblatt veroffcntlicht bic Voll-zugSvorichrift zu ber am 1. Januar in Kroft ttetcn« Den neucn Slrasprozetzordnung. Die Vorschrist, welche bie nothwenbige Erganzung zu dem Gesetze bildet unb von ben Gerichten langst erwartet roitb, zersallt in zwei Theile, von bentn der crste Bestirnrnungen liber die Arntshandlungen der Gerichte in Slraffachen, der zweite Bestirnrnungen Uber die staatSanwaltlichen Amls-handlungen enthiilt. In bezug auf die letzteren ent-hiilt die VollzugSverordnung unter andereni die Be-stirnrnung, datz bei BezirkSgerichten, wo ein zu Ver-richiungen der StaalSanwaltschaft berufenes Organ nicht vorhanden ist, in btingenben Fallen ein Beamier be« GerichtS, ein Mitglied bcr Gemeindevorstehung, des AwtSsitzeS oder sonst ein vertrauenSwllrbiger Mann vom Bezirlsrichter als staalSanwaltlicher Functionar bestellt werden tenn. Der Berordnung find die (Ur bie Praxis bcr Gerichte unb der StaatSanwaltschaften erforderlichen Formularien beigesligt. — (GemeinnlitzigeS Krauterbuch.) Knrzgefatzle Beschreibung allcr alS Volkshcilmitlel befannten Pflanzen, ihrcs GebrauLeS, NutzenS, ihrer Wirknng, ihrcs Anbaues, ihrcr Einfammlnng unb Ausbewahrung nebst Anweisung zur Bereitung der wichtigsten KrLutersSsle, Arzneien, HauSmiltel rc., von Ferdinand Siegmunb. Das unter vorstehendem Titcl in A. HartlebcnS Verlag in Wien unb Pest in acht Liefernngcn zu bret Bogen mit zahlreichcn Abbildun-zen erscheinenbe Werk macht es sich zur Aufgabe, ben reichen Schatz ber tnlanbifchen Arzneipflanzen zu be-handeln, bie wirklich vom Dolke gebrancht werden, unb wird von ausliindischen Pflanzen nur jene beriicksich-tigen, bie bei uns bas BUrzcrrccht crlangt habcn, wie z. B. die Chinarinbe u. a. Wie bie vorliegenben ersten zwei Hefle barthun, richtct ber Verfasscr, bereits riihmlichst belannt burch seine „illustrierte Natur-geschichte der btei Reiche" sein besondereS Augcnmerk datauf, ben Schwindcl mit Gchciwmitteln, Magen-elixieren, KrLulersyrupS rc. auszudccken unb bas Publicum vor berattigen Prellereien zu warnen, unb gibt zugleich bie Anleilung, auf cine cbenso leichte alS bnrch-aus zweckmahige Weise Die wnnberbaren Heilkrafte bet Pflanzen zu bcnutzcn. Da ferner dieses KrLuterbuch vorztiglich flit HauSfraucn unb Lanbbcwohner berechnet ist, rombe besonders darauf Rlicksicht genommen, fpe-tielle Vorfchriften flir Pflcge unb Diat, Verhalten in ben einzelncn Krankheilen zu enhcilen, ganz befonberS abet Schutzmittel theils zur Erhaltung ber Gefundhcit, theilS in folchen Mllen zu geben, wo erst ein Arzt stunben-weit hergcholt werden mutz (wie eS namentlich in den Alpenlandcrn oft genug der Fall ist) unb bis zum Eintrcffcn besfeiben bie Rothroenbigleit eintritt, bem Kranken cine Stnberung bet Schmerzcn zu verschaffen. 8us solche Weife soll Siegmunbs „Krauterbuch" ein VolkSa rzneibnch im bcstcn Sinne dcS WortcS werden, daS jede Charlatanerie unb Quackfalberei ver-bammt unb a tie Hcilmittcl nur vom proktifchcn ©tanb* punkte aus betrachtet. Enblich ermLglicht bcr billige PreiS — 25 kr. die Lieferung — die Anfchaffung bcS WerkeS fUt jedermann. Me 14 Sage witb cine Lieferung ausgegeben. In Laibach zu beziehen burch Kleinmoyr & BambergS Buchhanblung. — (BerkehrSwefen.) Das Postbampffchiff „Borussta," Capilan Schmidt, ging am 22. d. M. via Grimeb) unb Southampton nach St. Thomas, La Guayra,Puerto, Cabcllo Curasao Colon unb Sabanilla ob. Aufruf! Unter bem uiatwigfachen tnenschlichen Elend gibt es wohl nicht tcicht ein erbarmungswurbigeres, als toenn Kinder armer ©tern erfronfen unb, jeber Pflege bar, bet Mangel an ben nothigen Nahrungs-mittcln in feuchten, ungesunden Wohnungen dahin siechett. Die hochherzige Menschenliebe ber Bewoh-ner Laibachs sucht bereits feit acht Jahrett dieses Elcnb zu mildem unb erhcilt utit seltener Opfer-willigkeit bas Kinberspital, bem unsere allergnadigste Kaiscrin Elisabeth in Wurbigung bes edlen Zweckes Jhren allerhochsten Schutz angebeihett zu lassen geruht. Wir gchen soeben jenem schonett Tage ent= gegen, wclchcr die Herzen aller Bewohner des gro-tzen Oesterreich hoher schlagen macht, bem Tage des RegierungSjubilciumS Sr. Majestcit unseres allcr-gnabtgsten Kaisers. Wie fonnte er wohl bei uns in biefer Richiung erhebendcr gefeiert werben, als roentt in wahrer Mildthatigkeit jener armen Irantcn Kinber gebocht wiirfce. Jhr ©tern, die ihr so glucklich seid, fiir cure kranken Kinber im eigenen Hause sorgen zu fonnett, ihr eblcn Menschcnfreunde, bie ihr geroohnt seib, srember Noth beizuftehett, latzt bicfen Frsttag nicht oorubergehen , ohne cure milde Hanb aufzuthuu unb dort zu helfen, wo Hilse so nothwenbig ist! Jebc, wenn auch noch so fleine Gabe wird dank-barst angenommen unb durch die Zeitungcn verof-sentlicht. Sollte das Ergebnis ber mtldett Bcitrage cs mbglich machen, so befteht die Absicht, zur Erin nerung an bas hohc Feft ein Bctt zu fliften. Die Frau Grafin Sophie Auersperg nitnmt als Stctltierterin bcr allerhochsten Schutzsrau die an fie gerichtcten Gaben in Euipsaug, ebcnso bie Direction unb ber VerwaltungSrath des Kinderspitalcs. Laibach, am 27. November 1873. Der Nerwaltunflsrath des Kinderspitalcs. SButmitijV Laibach, 28. November. Morgens bewotkt, bairn Ausheiterung, ©onnenfchein, frischer Schno fall auf ten Alpen. 21$ d r m e: morgens 6 Utit + 4 5', naAmittagS 2 Utit + 8 4" C. (1872 + 11 9°, 1871 + 5.4".) Barometer 728.16' Millimeter. DaS gestrige Tagesmittel tier Wiirm? + 9’2°, um 6’9° iitiet bent Normale. Niederschlag ten 27. November: 27.80 Mtl-lintetcr. Verzeichnis der mit Hiiritfidjt tins die tint 1. Ocjftitbcr I. I. uitterbleibriide Zjadtdrlriichtung grjvirijnctrn util-!>rn Seitrage fur die lnibachrr Stadtarmen. Biirgermeister Deschmann 20 ff., Dr. Josef Svp-pan 5 fl., Albert Samassa 50 fl., grain Zteglet 5 ff., LeopolbBtirger 20 fl., Andreas Mollilfch 25 fl., Latt-bcShauptmann Dr. Friedrich v. Kaltenegger 30 fl., Karl LeSkoviz 5 fl.. Franz Fink 5 fl., Ferdinand Billina 5 fl., Joh. Plautz sen. 6 fl., Alexander Dreo 10 ft., Anton Laschan 5 fl., Dr. Robert v. Schrey 5 fl., Dt. Adolf Schaffer 10 f!., Gustav Habit 2 fl., ein Ungenannter 2 fl., Ferdinand Maht 10 fl., Josef Hausscn 5 fl., Peter Lahnik 5 fl., Edmund Terpin 5 fl., Lorenz Mikusch 5 fl., Dr. Anton Schbppl 5 ft., Dt. Franz Suppantfchitfch 10 fl., Dr. Anton Pfeffctct 10 fl., Roimund Pirker 5 fl., Franz Rudefch 10 fl., Paul Polegeg 2 fl. dtngtfcnDet. Allen Kranken Kraft unb Gesundheit ohne Atediziv nnd ohne Kosten. Revalesciere du Barry von London. tteinc Rranfbcit Bermag bet beticaten Keralescičre du Barry ja Til erficheu, unb befeitint biefelbe ohne SDicbijin unb ohne Ucftcn all« C(a,,cn», S!erven«, Bruft-, -Lungeu-. Leber-, Driisen-, 6*tetm6aut jw^che, Hiimorrhoiben, Wassersncht, Fieber, Schwinbel, Blutaufstei-zen, Ohrenbrausen, Ucbettett unb Erbrecheu fetSfl toabrenb bet Schwan-»erschast, Diabetes, Diclondiolie, atmagcrung, RheumatiSmuS Bicht, VIeichsucht. — «u6jilgc au6 75.000 ffiettiftcaten liber @ene|ungen, bie aller Blebijin widerstanbin, werben auf Bertangen franco eingefenbet. Nahrhaster al6 Fleifch ctfeart bie KevulesciSro bei Erwachseneo anb ffinbem fitnfiigmat ihren PreiS in Stijneien. In Btechbiichfen eon ein Halb Pfunb fl. 1-50, l Psd. ft. 2-50 I Pfb. ft. 4-50, 5 Psd. 10 fl., 12 Psd. 20 fl., 24 Pfb. 86 fl. — Ke-falenciire-Biscaiten in BlichfeN a fl. 2 SO unb ft. 4'50. — Karalesci&re Chocolates in Pulvet unb in Zabletten fiit 12 Taflen fl. 1'50, 24 SLuffcu fl. 2-511, 4 - *an.:n ft. 4*50, in Putver fiit 120 Eafjen fl. 10, fiir 28« taffen ft. so, fiit f>76 Tasjer ft. 36.— Zu bejiehen durch Latty bu Larry * e o m b- .r. Wien, WallfleohirnaDe Sr. 8, utLaibach bei E. SSohr, toaie in ullen ©tabtcu bei guten Apothelern unb Eve-jeteiboitblern ; auit oetienbet baS wiener van? nach atteu Wcgeubei gegen Poftomrc.ifuug obtt Slachuahme. Angekommene Fremdr. , Am 28. November. 18 ot«»l stiuli W lc». Hentsch. k. k. Major, Cilli.--Graf Thnrit. Gutsbes., Raditlamisdorf. — Palm, Fischer^ Just, Adler nnd Biindialek, Reisende, Wien. — Neu, i'tjon. — Braune, Apotheker, (Sottfd'ee. — Starre, Pri-uatier, Stein. — Weitig, Reis., Briimt. Bloiel Elelnii«. Lauzin, Kfm., tittd Orel, Tries!.— Gollob, Realitalenbesitzer, 'St. Georgen. — Saucer, Pfar-ret, 9>aC. — Kappus, Pfarrer, Pei. — Polaj, jtaplan,. Seisettberg. — 'Aljančič nnd Fran Polly, Kranterin, Neumarktt. — Franke, Banunternehmer, TarviS. — v. Valenčič, k. Ministerialrath, Finme. — Zerkowttz tint) Koreff, Kflte., Wien. — Kottnig, Neatitdtenbefi^er,, Oberlaibach. iltitrl Euroim. Mlakar, Mirnapeč. Sternwnrte. Praprotnik, k. k. Finanzwachoberanfseher, nnd Kowatsch, Lehrer, s. Fran, Sittich. Mitlrlmclicr Hof*. Dr. Sckranz, k. k. Fiiianzcoitcipist, fammt Fran, nnd Ramor, Holzagent, Triest. — Dielsche, Schweinhandler, Freudcnstadt. von Oewterrolel«. Mnrciel ©ujanna, 21 grant. Mol«veil. Madai, fifttt., Triest. — Fischer, Stein. Berstorbene. Den 27. N o v e m b e r. August Polanc, Herrschafts-verwatter, 6U I, Civilspital, Apoplexia cerebri' — Maria Lattenschek, gcroesenc Kiichin, 62 I., Polanavorstadt Nr. 14, Lnngenodem. — Matthcius Osmek, Arbeiterskind, 4 I. unb 2 M., Htihnerdorf Nr. 44, Blattcrn. — Alois Bachman, Giiterverwalter, 74 I., Tirnanvorstadt Nr. 17, Schtagflutz. Bei Jofef Karinger Niederl.ige 6cv ^iiftziig-LrcrschlieftniigSniittel aitS Banmwolle fiir Fenster nnd Thiiren, wodurch jeder kalte L!uftzug vermieden nnd Brennmaterial erspart wird; fiir Rbeumatisinits oder Gicht Lcideiide sebr zn empfehten. 1 Elle fiir 1 Fenster 5 kr., fiir Thiiren 8 kr. Das Bese-stigen der Baumwollctiliuder gcfchieht cinfadi mit ©iimini uttd hindert weder daS Oeffiiett noch Schlietzen. Auf Ver lattgeti wild die Verschlietzung auch bcsorgt. (608—5) Wiener BSrse vom 27. November. 69. 69.20 73.50 73.65 95.—I 95.50 112 25 302.75 109 — 110.— 135.50 136.— 89.50 89.50 75 — 74. 73. 90.50 90.50 75.75 74.50 73.50 Staatsfonds. I ©Clb I ©are rperc. Nenie, oft.Pap. bto. bto. oft. in tiitbj Sole von 1854 . . . .! Hoje son i860, ganjc! l!o|e Don 1860, Sitnft Pramicnich. v. 1864 Grundentl. - Obi. Steieimart ju 5 pCt. (tiiCTiten. Stain, u. Kiiflenlanb 5 „ Ungatn JU . . 5 „ ikrcat. U. Slav. 5 „ Giebenbtitg. ju 6 » Action. ittationatbank .... Union - Bank .... $retitanftalt .... #i. o. ESeompte-Sef. itngto.-osterr.Lant . Oefi. Bobencreb.-A.. Deft. Hvpolh.-Banl. 6teicr. trSeompl.-Bk. (franco - Austria . *aif. Setb.-Rorbb. Siibbahn-Befellfch. 8ai|. Stifabetb-Bahn. «art-Ludwig>Bahn. . Siebeud. Lifeubahn . ElaalSdahn . . . Rai|. Kran,.Jofef»b. Siinfk..«arcfer MfStd.ginm. «-h» . PfuntlUriofe. #atioa. o.w. vertosb. dug. itiob.-i5tcbitan|t. HU«. Sft. Lob.-Lrebtt. bt o. in so 3. ritck,. . Deft. Hypoth.-Bank. Priori tAts-Obl. Sildb.-Ges.zu 500 Fr. dto. Lous 6 p 8 0.-'86 136.75 137 15.- 34!— 2020 1U8. 818.— 218.- 331.50 210. 141.— 89.85 80.25 16.- 34 50 .2025 199.— 2i9.— 219. 332!— 211. 142!— Lose. Credit 100 fl. L. W. Don.-Dampfsch.-^Ses. zu 100 fl. 6m.. . Triefler 100 fl. uc«»i> M-Fraiics-Slttcke 906. Druck eon Jgn. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg in Laibach. Berleger und fiit die Redaction verantwortlich: Otto mar Bamberg.