poStninL plsLsna v gotovini. Mt«g»preisr für das Inland ganzjährig K 36 — halbzährig X 18 — ;ür das Ausland ganzjährig X 72 — halbjährig X 86 - sür. Amerika ganzjährig O. 2 5V 8M>m.IkitllU Erscheint am I. und 15. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Verwaltung der Kottlcheer Zeitung in Gottschee Nr. 121. Berichte sind ,n senden an die Kchristleltuiig der Kottlcheer Zeitung in Gottschee. Anzeigen (Inserate! werden nach Taris be¬ rechnet und von der Ber> waltung des Blattes übernommen. Briese ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt, Manuskripte nicht zurück- gesendet. Bostsparkaffen-Konlo Nr. 10.9S7. Mr. 22. Kočevje, arn 15. Wovemöer 1921. Jahrgang III. (18). Einladung zu der am Sonntag den 20. d. M. um 10 Uhr vormittags im Saale des Hotels „Stadt Triest" in KvLevje stattfindenden diesjährigen Kanptversammkuug der „Gottscheer Bauernpartei" mit nachstehender Tagesordnung: 1. ) Bericht des Ausschusses. 2. ) Wahl des Parteivorstandes. 3. ) Wahl des Parteiausschusses. 4. ) Wahl der GcmeindcvertrauenSmänner. 5. ) Allfälliges. Da bei dieser Hauptversammlung wichtige Dinge zur Beratung kommen, so werden die Mitglieder ersucht, zahlreich zu erscheinen. Wer noch nicht Mitglied der Partei ist, kann seine Mitgliedschaft am Tage der Hauptversammlung vor Beginn derselben beim Ausschüsse anmelden. Der Ausschuß. Versammlung der Gottscheer Bauernpartei am 20. November 1921 um 10 Uhr vormittags im Hotel „Stadl Triest". Wenn wir in der Geschichte des Gottscheer Landes blättern, finden wir, daß unser geliebtes Gottscheer Land wiederholt vom Schicksal hart heimgesucht wurde. Türkeneinfälle, Hungersnot, Pest und Cholera waren wiederholt ungeladene Gäste im Lande. Nur dem unermüdlichen Fleiße und der namenlosen Liebe zur angestammten Heimat unserer Altfordern ist es zu verdanken, daß unser Ländchen nicht längst in das Meer der Vergessenheit versunken ist. Wir Gottscheer durchleben auch gegenwärtig eme schwerc Zeit. Wir alle, die wir mit allen Fasern unseres Herzens an unserer Sprache, an unseren Sitten und Gebräuchen, au allein, was unseren Ahnen lieb uno teuer war, hängen, haben mit großer Sehnsucht die Zeit hecbeigesehnt, wo wir uns wieder zusammenschließen und ein offenes Wort reden dürfet:. Diese Zeit ist nun gottlob gekommen. Im Minderheitsschutzgesetz und in der Verfassung wurde dafür vor¬ gesehen, daß sich die Minderheiten kulturell frei entwickeln und ihre Eigenart bewahren dürfen. Die Deutschen haben nie staatszerfctzeud, sondern immer und überall staatserhallend gewirkt. Schon jetzt zeigen sich an maßgebender Stelle erfreuliche Antriebe, daß man die Arbeit der „Deutschen Piome im äußersten Süden" gebührend einzuschätzen weiß. Unsere deutschen Brüder im Banat dürfen sich national frei be¬ tätigen und im „Deutschen Kulturbund", der dort im Vorjahre ins Leben gerufen wurde, haben sich alle Deutschen in diesem Gebiete, e^ sind deren eine halbe Million, zur gemeinsamen Arbeit zusammen gesunden. Was bei den Banater Schwaben der „Deutsche Kulturbund" ist, soll bei uns Gottscheern die „Gottscheer Bauernpartei" sem. Alle Gott¬ scheer, ohne Unterschied des Standes, Frauen und Männer, sollen sicy um die weiß-blaue Fahne dieses Vereines scharen, in diesem Vereine sollen sich alle Gottscheer treffen, um gemeinsam über das Wohl und Wehe unseres geliebten Heimatlandes zu beraten. Niemand stehe abseits, der es ehrlich mit unserem Volke meint! Wer schmollend im Winkel steht, übt Verrat an sich selbst und an seinem Volke, er ladet den Fluch unserer Nachkommen auf seine Schultern! Wir Gottscheer allein sind berufen, über unsere Angelegenheiten zu beraten, wir allein wollen darüber entscheiden, welcher Pertei wir uns zur Zeit der Wahl anzuschließen haben. In der Einigkeit liegt die Macht, und wenn wir einig dastehen und uns offen und ehrlich zur heimatlichen Sache bekennen, werden wir uns auch die Achtung unserer politischen Gegner erwerben. Wir Gottscheer haben seit Jahrhunderten mit unseren slowenischen Nachbarn in Frieden und Eintracht nebeneinander gelebt und so soll es auch fernerhin bleiben. Die „Gottscheer Bauernpartei", die auf gut deutscher Grundlage aufgebaut ist, wird es sich zur heiligen Pflicht machen, alles dafür ein¬ zusetzen, damit unsere Wünsche und Beschwerden Höherenorts gehört und erfüllt werden. Die gründende Versammlung der Gottscheer Bauernpartei wird am 20. November 1921 um 10 Uhr vormittags im Hotel „Stadt Triest" abgehalten werden. Ihr wackeren Gottscheer aus Stadt und Land, kommt alle herbei und beweiset, daß das Feuer der Liebe zur Heimat in auch noch nicht erloschen ist I Ein jeder von euch ist berufen, hier für die Zu¬ kunft unseres Ländchens beraten zu helfen. Niemand scheue den wciren Weg, denn die Heimat ruft! Aufs Wiedersehen am 20. November! Vie einzig richtige Grundlage. Von A. W., Ljubljana. Als der Heimat stets ergeben, aber außer ihr lebend, möchte ich mich zu dem jetzt dort vor sich gehenden Organisierungs- und Neuorientie- rungs bestrebungen über die hiebei legende Grundlage zu äußern. Führt der Reifende mir der Bahn übers Land, so grüßen ihn von Bergen und Hügeln herunter viele weithin leuchtende Kirchen und Ka¬ pellen. Wenn er sich nun fragt, was wohl die friedlichen Landbewohner dazu bewogen haben- mag, daß sie freiwillig das Baumaterial kostenlos beigeschafft und cs mit größter Mühe auf diese Höhen geschleppt haben, so kann er sich die Antwort nur geben, wenn er in ihre Seele hinein- dlicki. Es ist Tatsache, daß der Mensch ein dauerndes, ungetrübtes und wahres Glück auf dieser Welc nicht antreffen kann. Jeder Freude und jedem Glück ist mimer ein bitterer Tropfen des Unglückes und der Furcht beigcmischr. Überblickt der Landmann die eine gute Ernte versprechende Saat, so gesellt sich zur Freude sofort die Furcht, daß ein Gewitter oder Dürre ihn um dis Früchte seiner angestrengten Arbeit bringt. Blicken die Eltern mit Freude und Stolz aus ihr gesundes Kind, so mag sich ihrer Brust die bittere Frage entringen, ob es Wohl gesund ihnen wird erhalten bleiben. Der R::che, mit allen Glücksgütern dieser Welt gesegnet, wie ost nur mag er bei sich seuszcn bei dem Gedanken, daß er das alles wird verlassen müssen und sich fein ganzer Bedarf auf ein enges Grab und einen kleinen Sarg wird zusammenschrumpfen. In der äußeren Welt der. Erscheinungen findet der Mensch keinen sicheren, festen Anhaltspunkt. Jedes irdische Glück ist nur scheinbar ein reines und ungetrübtes, dieses findet er nur in der geistigen Welt, in der Seele, in Religion und Gott. Das in der Sitrenhaftigkcit ruhende gute Gewissen, die Sehnsucht nach Gott, den sich der Mensch zum Führer über die Klippen und Gefahren dieses Lebens erwählt, füllen erst die klaffenden Lücken dieses Lebens aus. Die Menschheit wird daher nie ohne Moral und Religion bestehen können Zum Troste möge jedem diese Wahrheit gereichen, der an der dem Ma- terialismus momentan ergebenen Welt zu verzweifeln drohte. Das Gute Seite 86. Gottschcer Zeitung — Nr. 22. Jahrgang III. und Gerechte siegt langsam, aber sicher: Einen unglücklichen und gefähr¬ lichen Weg wandelt, wer den Zweck seines Lebens in der Materie sucht. Er wird von einer Enttäuschung in die andere gestürzt. Der Haupt¬ schwerpunkt im Leben liegt also, wie es dem Leser klar sein wird, in der Sittlichkeit, in einem religiösen Leben in Golt; dann erst folgen alle üb¬ rigen Bedürfnisse des Lebens. Aus Stadt und Land. KoLerffe. (Der König zurückgekehrt.) König Alexander ist nun vollkommen hergestellt nach Belgrad zurückgekehrt und hat den Eid auf die Verfassung abgelegt und die Führung > der Regierungsgeschäfte übernommen. Daß seine Regierung eine reichgcsegnete und allen Staats' bürgern ohne Unterschied der Nation und Religion in gleicher Weise ge¬ recht werden möchte, muß jeder wünschen, dem der Bestand des Reiches am Herzen liegt. Je gründlicher alle noch aus der vcrfassnngsloscn Zeit herstammendcn Ausnahmsverfügungen beseitigt werden, umso inniger werden alle Untertanen zu ihrem Herrscher halten. Wir Deutsche im Reiche haben volles Vertrauen, daß nun endlich auch uns gegenüber mit allen Vor¬ urteilen und Beschränkungen aufgeräumt wird. — (Die neue Bank) wird voraussichtlich schon mit Neujahr ihre Tätigkeit ausnehmen können, da die baulichen Änderungen in den künftigen Banklvkalen ihrer Vollendung entgegen gehen. Die Bank wird mr städtischen Pfarrhofe untergebracht sein. — (Der Schüttkasten als Fabrik.) Ein Veteran, der schon einige Jahrhunderte übers Land blickt, ist der gewesene fürstliche Schütt¬ kasten. Ursprünglich als Speicher für den Getreidezehent der Herrschafts- Untertanen bestimmt, war er seit Jahren nur mehr ein Lagerplatz für die in den fürstlichen Waldungen gebrannte Holzkohle. Heute steht er aus¬ wendig und inwendig renoviert da und als Fabrik für Spinnerei und Weberei wird er fortan dienen. Bis auf die Eindachung des daneben gebauten Maschinenhauses ist alles übrige bereits so weit fertig gestellt, daß die Aufnahme des Betriebes bald nach Neujahr erfolgen kann. — (Ein wertvolles Geständnis) für den überwiegend deut¬ schen Charakter des Gottschcer Ländchens bildet die erste deutsche Nummer des „Radikal". Herrn Dr. Sajovic werden much seine heftigsten, slawi¬ schen politischen Gegner nicht Vorliebe für das Deutschtum zum Vorwurfe machen. Wenn sich trotzdem fein Organ veranlaßt fühlt, in deutscher Sprache zu schreiben, um von der Bevölkerung verstanden zu werden, dann kann dies doch wohl auch in Ljubljana als vollgültiger Beleg für die Berechtigung unserer in verschiedenen Eingaben schon ausgedrückten nationalen Wünsche angesehen werden. Im übrigen gilt das, was wir in letzter Nummer von der radikalen Partei geschrieben haben, auch vom Blatte „Radikal". Wir brauchen zuerst eigene Organisation und eigene Presse. Unser weiteres Ver¬ halten bei Wahlen wird sich nach den Umständen richten. Mit Gewalt lassen wir uns nicht in die radikale Partei treiben, auch nicht mit der Drohung, daß die Widerspenstigen unschädlich gemacht würden. Für Valuta¬ politik sind wir nicht zu haben. — (BollendeteTrassierung.) Mit den Trassierungsarbeiten für die Verlängerung der Gottscheerbahn bis Brod-Moravice ist man nun fertig geworden und wenn die nötigen Mittel zur Verfügung gestellt werden, kann mit baldiger Ausschreibung und Inangriffnahme des Baues gerechnet werden. — (Trauung.) Am 13. November wurde Friedrich Wilhelm v. Fürer, ein Sohn, des hiesigen Obergeometers mit der Hausbesitzers¬ tochter Stefanie Novak getraut. — (St erbe fälle.) Am 20. Oktober ist der 45 Jahre alte Be¬ sitzer Raimund Pleschinger in Schalkavas, tags darauf Alois Schleimer aus Zeljne 3 im Alter von 33 Jahren gestorben; am 6. November die Keuschlerin Maria Putre in Örnipolok 35, 72 Jahre alt und am 8. No¬ vember die 77 Jahre alte Maria Rankel in Honek 40 gestorben. — (Abrüstung.) Der Kriegsminister hat verordnet, daß alle zur sechswöchentlichen Waffenübung Eingerückten wieder nach Hause geschickt und die requirierten Fuhrwerke und Pferde den Besitzern zurückgestellr werden. Der kriegsmäßige Zustand hat zwar nicht lange gedauert, uns aber über 800 Millionen gekostet. — (Ungarn und Albanien) gaben den Anlaß zu den letzten militärischen Vorkehrungen. Nachdem aber die Magyaren ihren König für* entthront erklärten, gab es nach Ansicht der befreundeten Großmächte keine Ursache mehr für uns, gegen Ungarn loszugehen und dieselben Großmächte legten auch Verwahrung dagegen ein, daß wir den räuberischen Albanesen einmal an den Leib rücken und dort unten Ruhe schaffen wollten. So kam es zur Abrüstung. — (In die Verbannung) und zwar auf die Insel Madeira, die den Portugiesen gehört, haben die Großmächte den ehemaligen öster¬ reichischen Kaiser und ungarischen König Karl samt seiner Gemahlin geschickt. — (Die Entwertung unseres Geldes) die in den letzten Wochen täglich zunahm, Hal eine weitere Steigerung aller Waren- und Lebensmittelpreise mit sich gebracht und der allgemeine wirtschaftliche Niederbruch ist nur dann aufzuhalten, /wenn die Regierung die zur Hebung unserer Valuta als notwendig erkannten Maßnahmen chebaldigst trifft und jeder einzelne sich durch die getroffenen Maßnahmen verpflichtet hält. — (Den Fragern zur Antwort.) Weshalb die für den 1. No¬ vember behördlich angekündigte Rückzahlung des 20°/»igen Abzuges wieder verschoben wurde, ist uns nicht mitgeteilt worden. Im Stcueramt weiß man das besser. Dort fraget euch an. — (Invalid euunterstützung.) Die Regierung hat 508.000 Dinar zur Unterstützung notleidender Invaliden bestimmt. Wir möchten da an die Tatsache erinnern, daß auch manche Witwen nach gefallenen Soldaten noch immer ohne Pension und Erziehungsbeikräge sind. Auch hier lut Hilfe not und endliche Erledigung der Pensionsgesuche. — (Erfolgreicher Aufrnf.) Der hochherzige Entschluß des Österreicher Männer^ K. U. B. in Brooklyn, armen Landsleuten daheim nach Kräften helfen zu wollen, hat vielen Mut zum Bittgesuch gemacht. Es sollen bereits gegen 500 Gesuche eingereicht worden sein. — (Die Boß,) so heißt die großangelegte Auslandausgabe der „Bsssischen Zeitung" — Berlin, in der die politische, wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung dieser Tageszeitung ihren Ausdruck findet. Die „Boß" gibt ein getreues Bild alles dessen, was in Deutschland vorgehl. Für den Kaufmann ist die „Voß" geradezu unentbehrlich, denn sie berichtet die fachmännischen Artikel über die lechnischen Neuerungeu und die neuesten wirtschaftlichen Verfahren. Der Anzeigenteil vermittelt sowohl den Handels¬ verkehr mit dem Ausland, wie umgekehrt, den Verkehr des ausländischen Kaufmanns und Industriellen mit Deutschland. (Bestellungen beim Verlag, Berlin SW. 68, Ullsteinhaus, Pcobenummern kostenlos.) — (Mustermesse in Ljubljana.) Im Jahre 1922 findet in Ljubljana die zweite Mustermesse im Herbste statt. Der Tag der Eröff¬ nung ist zwar noch nicht genau bestimmt, unbedingt wird aber derselbe in die zweite Hälfte des Monates August oder in die erste des Monates September fallen. Die genauen Daten der Abhaltung der nächstjährigen Messe werden, damit sich die Öffentlichkeit darnach richten kann, in Kürze bekanntgegeben werden. — Das Interesse für die Messe ist schon jetzt ein sehr reges und nach allem zu beurteilen, wird die nächstjährige Ver¬ anstaltung in einem bedeutend größerem Maßstabe abgchalten werden wie die heurige. Der gute Ruf, den sich die Messe in Ljubljana nicht nur im Inn-, sondern auch im Auslande erworben hat, garantiert sowohl den Ausstellern als auch dem kaufenden Publikum für die allerbesten kauf--^ männischen Erfolge. — (Abermalige Erhöhung der Postgebühren) ist uns fürs Neujahr in Aussicht gestellt. — (Auflassung der B a h n d ir e k ti o n en.) Aus Sparsamkeits¬ rücksichten soll für das ganze Reich nur eine Bahndirektivn und zwar in Belgrad bestehen bleiben und die übrigen aufgelassen werden. — (Steuerherabsetzung wegen der Dürre.) Hat jemand durch die heurige Dürre bedeutenderen Ausfall in der Fechsung zu ver¬ zeichnen, soll er /behufs Steuerherabsetzung den tatsächlichen Ertrag und den durch die Dürre verursachten Ausfall der Steuerverwaltung bekannt geben. Der Nachlaß wird bei der.Personaleinkommensteuer des Jahres 1922 berücksichtigt werden. — (Die Zerteilung Sloweniens) in zwei Verwaltungsgebiete soll bald Tatsache werden. Ostlniz soll zu Kroatien, Presid aber zu Kram geschlagen werden. Dis übrigen Änderungen interessieren uns weniger. Das Wichtigste und Wünschenswerteste wäre es für uns, daß die Gottschcer Sprachinsel, welche jetzt auf drei Bezirkshauptmannschaften und fünf Be¬ zirksgerichte aufgcteilt ist, in einen Bezirk zusammengefaßt würde. — (Die 20prozentigen Bons.) Die „Clllier Zeitung schreibt hierüber: Die Emlösung der 20 prozentigen Bons, die anläßlich der Bank¬ notenmarkierung ausgestellt worden sind, hätte zufolge Artikel 25 des einstweiligen Gesetzes über den Staatsvoranschlag 1920/21 spätestens bis 1. April 1921 erfolgen müssen. Diese Frist ist abgelaufen, ohne daß in dieser Hinsicht etwas vorgekehrt worden wäre, ubwvhl alle anderen Be¬ stimmungen des Gesetzes, soweit sie sich auf Leistungen der Steuerzahler beziehen, restlose Anwendung gefunden haben. Die Finanzverwalrung be¬ gnügte sich damit, im Wege der Presse der Bevölkerung allwöchentlich mitzuteilen, daß die Auszahlung der Bons, soweit diese aus Beträge unter tausend Kronen lauten, demnächst erfolgen werde. Zuletzt wurde die Flüssigmachung für den Monat Oktober in Aussicht gestellt. Auch dieser Termin ist abgelaufen, ohne daß bis heute in dieser Frage etwas geschehen wäre. Jahrgang !!!. Gottscheer Zeitung — Nr. 22. Seite 87. Unseres Erachtens sollte derlei Dingen seitens der Finanzverwaltung größere Aufmerksamkeit geschenkt und insbesondere darauf geachtet werden, daß das Vertrauen der Bevölkerung zur Finanzverwaltung nicht unnötiger¬ weise erschüttet werde. Ein Vorgehen, wie es in der Frage der Auszah¬ lung der 20°/oigen Pons praktiziert wird, ist sicherlich geeignet, dem Staat unermeßlichen moralischen Schaden zuzufügen. Denn der einzelne Staatsbürger in den neuen Provinzen des Königreiches ist seit altersher gewohnt, finanzbehördliche Verfügungen, .mögen sie nun Leistungen oder Begünstigungen sein, als etwas festes, nnverbrüchliches zu betrachten. Versprechen und Ankündigungen, die noch dazu, wie in diesem Fall, im Ministerrat gemacht werden, ist er geneigt, auch schon der tatsächlichen Ausführung an Wert gleichzustellen und damit zu rechnen. Wenn er nun in dieser Anschauung" enttäuscht wird, zum ersten-, zum zweiten-, zum drittenmal, wird er ungeachtet seines guten Staasbürgertums in jenes resignierte Mißtrauen gegenüber der Staatsverwaltung hineingedräugt, das, an und für sich ungesund, keine besonderen Unterschiede macht. Der festeste Kitt aber, durch den die Staatsbürger zusammengehalten werden, ist das Vertrauen zu ihrer Verwaltung: ich habe zu leisten und ich tue es, weil es uotwendig ist und der Gesamtheit, deren Teil ich bin, zugute kommt. Und wenn der Staat verfügt, daß das, was gesetzlich be¬ stimmt wurde und was gegenwärtig eine scheinbare Leistung des Staates mir gegenüber ist, durchgesührt werde, so muß ich dessen gewiß sein. Denn nur dadurch werden Senkungen auf der einen Seile vermieden. — (Ein a uf o p f e ru n g S v o ll e r P ri e ster.) Vor einigen Tagen entstand im Dorfe Radatvvic in der Njjhe von Zumberk in Kroatien ein Brand, der das ganze Dorf einäscherle. Bei den Rettungsarbeiten hat sich in aufopferungsvoller Weise der griechisch-katholische Priester Doktor Erdely beteiligt und hiebei so schwere Brandwunden erlitten, daß er in das Spital der Barmherzigen Schwestern nach Zagreb überführt werden mußte, wo er seinen Verletzungen erlag. — (Fliegerunglück.) Am 10. d. M. ereignete sich auf dem Neujatzer Flugplätze ein großes Unglück, indem ein von zwei Offizieren besetzter Schulapparat in der Höhe von 150 Meter Feuer fing und ab¬ stürzte. In der Höhe von 100 Meter sprang der eine Offizier aus dem Apparat und fiel hellodernd auf den Boden, wo er zerschetterte. Den anderen Offizier zog man auch tot zerschmettert aus den Trümmern des Apparates. Stara cerkev. (Von der Schule.) Fräulein Marie Erker hat eine Lehrstelle in Zeltweg in Steiermark erhalten und tritt selbe dem¬ nächst an. Daß ihre in Deutschösterreich abgelegte Reifeprüfung nicht an¬ erkannt und dies in der Besoldung zum Ausdruck gebracht wurde, hat sie zum Verlassen der Heimat bewogen. — (Trauung.) Am 3. November wurde der Besitzer Matthias Fink in Slovenskavas 47 mit Magdalena König aus Starilog 104 getraut. Starilog. (Bon der Gemeinde.) Am 11. November wurde Herr Johann Samide aus Starilog 19 neuerdings zum Gemeindevor¬ steher gewählt. Räte sind Franz Hutter aus Starilog 39 und Matthias Stampfe! aus Belikamen 2. Wolom. (Zum neuen Vor st eher der Ebentaler Gern ein de) wurde am 4. d. M. Herr Hans Lobe, Gastwirt in Polom 13, gewählt. Wir sind überzeugt, daß er als sehr tätig und tüchtig bekannt, die Ge¬ meinde trotz der heute obwaltenden schwierigen Verhältnisse bestens ver¬ walten wird. Es sieht aus, als ob das Bürgermeisteramt erblich wäre. Denn schon der Urgroßvater, Großvater und Vater unseres neuen Ge¬ meindevorstehers bekleideten dieses Amt. Hoch „Woionsch" Haus! KviLlarje. (Glocke n.) Seinerzeit wurde berichtet, daß amerikanische Gottscheer 100 Dollar für unsere Glocken gespendet haben. Davon hat Steffi Kraker fünf Dollar und Frau Paula Siegmund 38'39 Dollar gegeben. Neuerdings hat Frau Siegmund für die zweite Bronzeglocke 100 Dollar gespendet. Das ganze Dorf Zwischlern und jeder einzelne Bewohner dankt den hochherzigen Spendern. Vergelt's Gott! Hotenica. (Todesfall.) Am 2. November starb hier der Be¬ sitzer Peter Stampfl. Nr. 48, im 86. Lebensjahre. Der Genannte war eine der ältesten Personen in unserer Gemeinde. Geboren im Jahre 1835, sah er noch den alten schwarzen Kirchturm, wie er noch vor dem Jahre 1847 war. Stampfl sah auch, als der alte Turm durch den neuen, schöneren, auch höheren durch einen „Turmbauer aus Kotschen" im Jahre 1848 ersetzt wurde. Auch sah er noch die im Jahre 1840 in Göttenitz errichtete Kiesfabrik, worüber die Chronik folgendes berichtet: „In den 40 er Jahren errichtete die Herrschaft Auersperg eine Glasfabrik in Karlshütten, wofür Göttenitz den Kies lieferte. Bei der Kiesbereitung in Göttenitz waren durchschnittlich 40 bis 50 Arbeiter, meistens Heimische, beschäftigt. Das Material, die Steine, wurden von Moos, Gemeinde Kotschen, heransgeführt. In der Nähe des Hauses Nr. 40 in Göttenitz waren 16 Stampfer, beim Hause Nr. 102, die Mühle und 8 Stampfer. Die Steine kamen glühend aus dem Ofen, darauf in das Wasser und in die Stampfen. Der gewonnene Kies wurde dann in Fässern nach Karlshütten überführt." Der obgenannte 86jährige Greis war selbst eine lebendige Chronik. Er ruhe im Frieden! — (Ein tüchtiger Schütze) ist der Revierjäger Georg M. Denn um eine Wette eingehen zu können, einen Fuchs, der öfter in den langen Äckern herumstreifcnd gesehen wurde, wo in einem sehr großen Flächenausmaße kein einziger Baum, ja auch keine Staude zu bemerken ist, auf freiem Felde zu schießen, erfordert jedenfalls ein gewisses „Jäger- talent". Georg M. gewann die Wette, scheint deshalb noch etwas fin¬ diger zu fein, als der bekanntlich mit allen Listen ausgestattete Reinecke. Wie dtr genannte Revierjäger dabei zu Werke gegangen, das 4«, meint der Jäger, Jagdgeheimnis. Kočevska reka. (Sammlung für Kirch englvcken) durch die Herren Leo Meditz und Josef Pirstitz wurde in Brooklyn für neue Kir- cheuglvckeu gesammelt. Wir bringen im nachstehenden die Namen der Spender und deren Beitäge. Das Sammelverzeichüis des Herrn Meditz hat folgenoe Namen: Leo Meditz 100 Dollar, Franz Michelitsch 80, Tohann und Josef Krisch 20, Richard Meditz 10, Josef Wirtine 10, Grössere Partie stokkoiflenräcke angekommen u. wird billigst abgegeben. Landesproduktenhandlung Bor.Sbil, Koievje. Zparkane äer Staüt Wevle. Ausweis für den Monat Mtoöer 1921. Einlagen: Stand Lude September 1921 i< 31,357.203'34 Eingelegt von 322 Parteien „ 3,074.675'88 Behoben von 350 Parteien „ 1,648.384'64 Stand Ende Oktober 1921 . „ 32,783.494'58 Allgem. Reservefond Stand Ende 1920 „ 5727 — Kypothekar-ParleHen: zugezahlt wurden . . . . „ 30.,000'— rückgezahlt 8.526'86 Stand Lude Oktober 1921 „ 1,549.327'25 Wechlel-Zarlehen: Stand Lude Oktober 1921 „ 2,081.850 — Zinsfuß: für Anlagen 3 VZ °/o ohne Abzug der Rentenst., für Hypotheken 5°/o, für Darlehen an Gemeinden u. Aorpor. 4V2°/o. für Wechsel 6°/o. KoLevje, am 31. Oktober 1921. Die Direktion. WWWWWWWWWWWWWWW»»WWW» 7. Wer, von». LSsr ml Nocevje, fiauptpistr Z4 l W SeWisMwaren-fianülung mä stanW nm LanaesproaMen WMWMW «MM»» WWW» M LanSezproSuMe uM Seite 88. Michael Stampfe! 5, Nikolaus Mentil 6, Frank und Agnes Sbaschniz 8, Frank und und Maria Krisch 5, Lena Agnitsch 2, Johann und Maria Jonke 10, Lena Trocha 1, Gertrud Ernst geb. Hutter 1, Michael Ger¬ bitz 1, Josef Gerbitz 1. Zusammen 256 Dollar. Die Sammelliste des Herrn Pirstitz: Johann Pirstitz 20, Alois Pirstitz 5, Franz Löschte 5, Johann Weber 5, Maria Kotelmann 5, Magdalena Hönigmann 5, Jo¬ sefa Kresse 5, Marg. Troha 5, Maria Hudolin 5, Johann Michitsch 5, Johanna Schneeberger 5, Mathilde Stampfl 1, Josefa Jeschelnig 1, Christian Schilling 1, Johann Ostermanu 1, Rost Panter 1. Zusammen 75 Dollar. Den Chek hierüber überbrachte Herr Kalrschitsch aus Pröse. Eine zweite Liste des Herrn Pirstitz enthält folgende Namen: Leonhard Weber 5, Maria Rom 5, Lena Raker 2, Rost Hanweber 2, Maria Kamme 1, Franziska Weber 1, Juliana Michitsch 1, Johann Knöspler 1, Frank Schweiner 1, Lena Kuhl 1, Lena Flack 1, Frau Fitz 1, Agnes Krajcar 1, Maria Schmuck 1. Zusammen 25 Dollar erhallen durch die Kreditanstalt in Ljubljana. Das Pfarramt in Rieg spricht hiemit den Herren Meditz und Pirstitz sür ihre Mühewaltung und allen übrigen Spendern für ihre Beiträge den herzlichsten Dank aus. Wir hoffen, die neuen Glocken bald läuten zu hören. örmosnjice. (Feiertage.) Endlich einmal haben wir die ver¬ gangenen Feiertage gefeiert, wie es sich sür solche Tage geziemt. Jahre lang waren die Feiertage fast die traurigsten Tage — ohne Geläute. Nun haben wir Glocken bekommen und zwar gleich einen Waggon voll, nicht bloß für die Pfarrkirche und den Friedhof, sondern auch für zwei Filialkirchen: Brezje und Rußbach. Was aber die Hauptsache ist, alle sind mit den Glocken sehr zufrieden; es ist fast gar kein Unterschied vom früheren wirklich schönen Geläute. Viele behaupten sogar, daß sie wohl¬ klingender seien. Die Jndustriefirma in Aßling hat mit ihrer Versicherung, daß wir mit den Glocken zufrieden sein werden, ihr Wort tatsächlich voll¬ kommen eingelöst. Nameptlich die Glocken auf dem Friedhöfe sind schön Jahrgang III. milde gestimmt, wie sie für eine Friedhoskirche passen. Wir müssen der Gesellschaft in Aßling öffentlich unseren Dank und Lob aussprechen. Amerikanisches. Jeder sein eigener Schnapsfabrikant. Der Kommissär für die Durchführung des Alkoholverbotes im Staate Ohio tritt in seinem Jahresbericht mit der erstaunlichen Behauptung hervor, daß es jetzt statt der paar hundert Brauereien und Schnapsfabriken von früher viele Hundert¬ tausend derartige Einrichtungen gebe. Nach der Ansicht dieses Beamten ist jeder Amerikaner heute sein eigener Schnapsfabrikant und Brauer. Die Erhebungen der Polizei haben zum Beispiel irr Columbus City er¬ geben, daß eine von vier Familien durchschnittlich ihr eigenes Bier braut und daß manche Hausfrauen die Herstellung von Schnaps in so großem Umfange betreiben, daß sie damit anch noch andere Familien und Freunde versorgen. Alle Früchte, die sich zur Herstellung berauschender Getränke eignen, werden in großen Mengen aufgekaust, und in manchen Gemeinden gibt es kein Haus mehr, das nicht einen Destillationsapparat für die Her¬ stellung von Schnaps enthält. Die Schnapsfabrik gehört für viele Amerikaner zum Haushalt so gut wie die Küche. Eine empfehlenswerte neue Steuer. Besteuert doch die Lästerzungen, — Und alle Lügenmäuler mit; — Das höchste Ziel ist dann errungen. — Gedeckt wär' jedes Defizit; — Fünf Cente für jede Lüge — Und zehn für jede Klatscherei, — Was solche Steuer ein wohl trüge? — Ich glaub, wir würden steuer — frei. „Ohio Waisenfreund". Gotischen Zeitung — Nr. 22. 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Lasker in Loeevse 84 entASAKNASnommen. .--— ' —--o Nmtstage jeden Montag und Donnerstag von 8 bis 11 Uhr und an allen Jahrmarkttagen von 9 bis 11 Uhr vormittags. « » » » » I V I Einlagenstand Ende Dezember 1918: sMlMA llkl AM Das Amtslokal der Sparkasse der Stadt Koöevje be¬ findet sich im Schloßgebäude am Auerspergplatz.