Slavische Bibliothek. /vveiler Band. ■ Slavi s oh e Bibliolliok oder Reitrage slavischen Philologie und Geschichte herausgegeben v on Fr. Miklosicli und J. Fiedler. Wie». Bei Wilhchn Braumullcr. I -• n ti; ... ■ ..... i . IH 1 r 1,1 'i!i ! 'i . . .■. ■ J. Correspondenz des (Jelasius Dobner mit dem llofrathe von Rosenthal. Ein Beitrag zur Biographie des Ersteren. Mitgetheilt von Joseph Fiedler. Wa S die Geschichte Bohmens Dobner zu verdanken hat, ist Jedem zu Geniige bekannt, der sicli aucli nur oberflachlich damit beschaftigt hat. Ihm gebiihrt nicht nur das Verdienst, dass sein kriti* sches Messer den kraftigen Stamm der Geschichte seines Vaterlandes von einer ubemuchernden markerschopfenden Schmarotzervegetation gereinigt hat,-—mentiendifinem fecit, sagt Prochaska—sondern sein forscliender Geist drang auch in das tiefe Dunkel der vaterlandischen Vorzeit, und ztindete an vieien Stellen die Leuchte an, welche seinen Naclifolgern auf demselben Pfade, wo nicht das Ziel wies, docli die Richtung nacli demselben anzeigte. *) Nach seinem ain 24. Mai 1790 im 71. Lebensjahre erfolgten Ableben hat die k. bohmische Gesellschaft der Wissenschaften, ihrer in den Statuten vorgezeichneten Pflicht gemass, das Andenken eines ihrer thatigsten Mitglieder durch die Veroffentlichung der Biographie und des Verzeichnisses der literarischen Arbeiten desselben geehrt, \velche sie in ihren Abhandlungen, Bd. II. 1795, p. XVII—XXVI veranstaltete. Diese, wahrscheinlich von dem Secretar der Gesellschaft verfasste Skizze hat die Vorzuge und Schwaclien der meisten officiellen oder doeh officiosen Lebensbesclireibungen; sie gibt viele schatzens\verthe Einzelnheiten tiber die ausseren Umstande und die Wirksamke.it dieses ausgezeiclmeten Mannes; liber das innere Leben desselben enthalt sie wenig oder gar niclits,: und docli gibt erst die Darstellung der ganzen inneren geistigen Thatigkeit des Abgcscliiedenen, seiner Studien, deren Gang und Richtung, derbezweckten und erzieltenResultate, der daraus *) »llenn alle Nachfolger Dobner's bauteu oder bauen noch, inebr oder weniger, auf deu von ihin zuerst gelegten Grund.*' Palackj': \Viirdigung der alten biihm. Geschichtscbreiber. Prag 1830, p- XXI. 1 2 hervorgegangenen Ansicliten, sowie der dieselben fordernden und hemmenden Einfliisse, kurz alles dessen, rvodurch der Mann auf dem Gebiete der Wissenschaft das geworden ist, vvas er war, in ein lebendiges Bild zusammengefasst, das so schatzenswerthe Produet. das dem gereiften Manne zum Priifstolne, dem strebenden Jiinglinge zum Leitfaden und zur Richtschnur wird. Bei den grossen Verdiensten Dobner’s um Bohmens wabre Gesehichte ware eine alle Seiten seiner literarisehenWirksamkeit um- fassende Biographie nieht nur eine sehr dankensvverthe Arbeit, sondern aueh das so lange Zeit ausstandige Monument. Eine befriedigende Losung dieser Aufgabe gehort wolil nocb zu den sclnvierigen Dingen, da es nur zu wohl bekannt ist, dass die vaterlandisehe Gelehrtengeschichte noeli im ersten Lebensjahre befind- lieh, nur durch die liebevollste Pflege und Wartung uber das gefahr- licbe Kindesalter zu fuhren ist. Niclit unmoglich ist es aber, dass eine jiingere Thatkraft gerade in der Schwierigkeit die lockende Veranlassung und in dem Gedanken. dass dem wahren Verdienste die lange vorenthaltene Palme zu Tbeil werde, das wiirdige Ziel werkthatigen Ehrgeizes finden wird. Von dem Verlangen geleitet, zu dem Zweke naeli Kraften beizu- steuern, legen wir eine Reihe eigenhandiger Briefe Dobner’s als einen Beitrag zur wissenschaftliclien Characteristik des hochverdienten Mannes vor. Sie sind (mit Ausnalime von Nr. 6) in den Jahten 1761—1767 ari den Hofrath Theodor Anton Taulow Ritter von Rosen tkal geschrieben; den Mann, der die Idee der grossen Kaiserin und Konigin Maria The- resia, tur dieBediirfnisse des Staates und derWissenschaft einCentral- institut zu sehaffen, in dem k. k. Haus-, Hof- und Staatsarchive ver^ rvirkliobte, und als dessen mit den uinfassendsten und grlindlichsten Kenntnissen der Gesehichte und staatsrechtlichen Verhaltnisse der Liinder des osterreiehischen Kaiserstaates und Bohmens (seineš im iSinne jener Zeit speeiellen Vaterlandes) insbesondere ausgeriisteter Direetor die Friichte seines Geistes und Wissens in zahllosen litera- risehen Dienstschriften, schriftstellerischen Arbeiten, grossartigen Entwiirfen und dazu gesainmeltem vasten. leider aber unverarbeitet gebliebenen Materiale niederlegte. Fast schulerhaft schuchtern und bescheiden, \vendet sich der Altvater der bohmisch-historischen Kritik mit einem sehr sorgfiiltig ausgefeilten lateinischen Gluckwunsche zum kunftigen Neujahre 1762 an den seiner Meinung nach sorvohl dureh die amtliche Stellung als 3 den schon envorbenen Gelehrtenruf so lioeli liber ihm stehenden Hof- rath. um einen wissenschaftlichen Wecliselverkelir einzuleiten. In der nachfolgenden deri im k. k. Haus-, Hof- und Staatsarehive aufbewahrten Originali en entnommenen Correspondenz liefert er so manchenZug zn dem durch dasErwachen des ivissenschaftlichenLebens in Bohmen so merkwurdigen Zeit — und zu seinem eigenen Lebens- bilde, legt schatzbare Ansieliten liber interessante und iviehtige Ver- haltnisse und Gegenstande dar, und bat auf die.se Weise nieht ivenige Korner gesaet, von denen die vaterlandische Geschichte. Miinz- und Siegelkunde sehr bedauern vriirde, dass sie in der Wiiste der Verges- senheit verdorrt sind. Audi Hofrath von Rosenthal introdueirt sich in Nr. (J, welches als eigenhandiges Coneept desselben eben dort aufbewahrt wird, als den Mann von grosser Erudition, wofiir ihn Dobner gelialten und ge- priesen hat, und cs ist nieht olmc Interesse zu lesen, wie er den bob- misclien Kritiker par exeellence liber einem Versehen in rebus patriis ertappt und durch unumstossliehe Griinde zum Bekenntnisse und zur Entschuldigung desselben nothigt. Es ist sehr zu bedauern, dass von den iibrigen Concepten niehts aufgefunden werden konnte, wodurch der Verkchr erst sein wahres EebenunddieWissenscliaft gewiss mehrfachenNutzen gewonnen hatte. 1 . Prag, 11. Dec. 1761. L. d. Ch. Perillustri ae Clarissimo Viro Taul ow de Rosenthal Gelasius a S. Catliarina Seholarum Piarum S. P. D. Miraberis Vir Perillustris ae Clarissime. quid ego hominum impe- ritissimus nunquarnque visus aut notus Te rebus severioribus, gra- vissimisque Augustae nostrae negotijs distentum his literis interpellem. Summa Tua humanitas Comitasque non semel mihi ali Excellentissimo Coadjutore nostro Archi-Episcopali, EpiseopoLitomericensi, tum Reve- rendissimo Abbate Rayhradensi, denique maxinie aPraenobili Domino Klauser multis elogijs praedicata me omni metu carere jussit, stimu- losque addidit ad praesentes exarandas. Audeo Vir Perillustris ae Clarissime obtutibus Tuis offerre esemplar Prodromi mei Historici, quod apud Dominum Tratner Bibliopolam Ilegium depositum quoquo 1 * 4 tempore levare Tibi integrum erit. quod vel ejusmodi munuseuli loeo aceipe, quod Consulibus Romanis a vernis quot annis delatuin legimus. Novi Te saeculi Nostri in historia patria Polyhistorem, ac pridem veluti unquem ex leone cognovi Te ex eruditissimis epistolis Domino Klau- ser inscriptis, tum maxime ex indice illo et Epitome immortalis operiš Tui, quod sub incude versas; quod ut boni superi tandem aliquando in lucern prodire faciant ex animo suspiro, facem enim proeul dubio aecendet tot tenebris, quibus hactenus premitur Historia Czechiae, et opus meum qualecunque, quod meditor, si nulla alia re certe lus Tuis cymelijs pretium acquiret. Non mirare Vir Perillustris ae Clarissime primam partem Annalium Hayecianorum tam tenuem evasisse, duae eumprimis causae ad id me compulerunt. I" m quidem, quod marsupij mei facultates vix pares essent majori volumini edendo. Alterum quod qualemcunque majorem pecuniae vim nollem periculo exponere, nescius quae fortuna partum meum sequeretur, dignusne judicaretur, in quem redimendum quispiam nummum profunderet. Ubi vero intellexero vel quibusdam et eumprimis Tibi vel in partem probari, pensabunt molem partes caeterae. Tu igitur Vir Clarissime si subinde vacuis a gravibus negotijs boriš quisquilias ineptiasque meas dignas leetu judicaveris, suspende tantisper severius supereilium, atque ab liomine profeetas memineris, eui quidem voluntas non deest bene de patria merendi. atqui praeter inopiam necessariorumdocumentorum(quam levandi penes Te prope unum est facultas) ultra fateatur se se in rebus historieis bal- butire, novitiuinque esse, qui denique gratissimo accepturus sit animo, quid quid sapientissimum Tuum rebus in ejusmodi judicium limandum. corrigendumque aestimaverit. Perlatum ad me est non ita pridem librum de nummis veteribusBoliemiae a Tua Perillustri Claritate magno labore. majori eruditione conseriptum jam sub praelo sudare, cujus quidem videndi, legendique quantuin me teneat desiderium verbis nullis referre par sum. Nam eo jam mihi maxime opere ad partem secundam per- ficiendam opus est, in qua eorum nummorum simulacra referre quoque paro, qui a Libussa, ut vulgo fertur, ad Borzivojum I. usque circumfe- runtur. Et quanquam omnino annos ante facile sex bona fortuna MS. de nummisDucum et Regum Bobcmiae per licitationem in manus meas pervenerit, tamen magno opere doleo in eo non cujusque typum, sed descriptionem solum exhiberi. neque hactenus nisi per paueos ex ve- tustioribus reperire potuisse, quorum boe MS. memoriam faeit. Cae- terum authorem hunc, quicunque demum fuit, vel eo fide dignum de- puto, quod plures nummos jam ipse oeulis spectaverim, qui cum rela- tis illius ad unquem respondent. MS. istud si forte Perillustri Clari- 5 tati Tuae alieui utilitati esse potest, signifieaverisque voluntatem Tuam, non deero ut illico deseribi faciam, transmittamque, simul operam Tuam ex qua par est submissione efflagitans, utsi praeter eos paucos. quos Kehlerus nobis transcripsit Tibi quorundam ad boe aevum spec- tantiuin notitia est, pro singulari Tua liberalitate eo magis mihi obven- turum spero, quod nuper non sine magna delectatione animi in Claris- simi Kollarij praefatione legerim promptissimam Tuam erga Eum voluntatem, cum diplomata aliaque monumenta rerum Austriacarum Eidem communieasti. Deus O. M. Te Augustissimae nostrae commo- dis, Patriae meae deeori, Tuis vero omnibus solatio ae praesidio servet quamdiutissime sospitem , id unum a Tua munifieentia postulans ut me vel aliquo Clientium Tuorum numero babeas. Vale. Dabam Pragae III Iduum Decembris MDCCLXI. 2 . Prag, 21. Mai f763- Hoeb- und Wohlgeborner Gnadiger Herr Herr! Euer Gnaden erkuhnte ich mieb scbon im vorigen Jahr den ersten Theil meines historiseben Werks gehorsamst einzuschieken. Da ich aber durch den von Wien zuruckgekommenen Herrn Professor Peith- ner vernommen, dass es mit niebten eingereicht worden, als bitte bey den Herrn Buchfuhrer Trattner nachfragen zu lassen, als welchem es durch seinen Pragerischen Factorem ricbtig eingesendet worden, \vie dessen Reeepisse iiber den dazumabl iiberschiekten ganzen Pack lau- tet, und zvveifle niebt., dass es bis dato sammt meinen beygeschlosse- nen Brieff da erliegen wird. Nun babe die Ehre abermahls den ander- ten Tlieil zu iibermachen mit untertbilnigster Bitt meine Fehler und Schwache in der Historie in Gnaden aufzunehmen, als vvelcher ich die- ses Werk nur vor Mittelmassig-Gelehrte geschrieben, und mir Euer Gnaden hohe Einsicht, und Kanntmiss der Bohmiscben Geschicbten nicht verbolen ist. Mein einziger Wunsch ist: Euer Gnaden machten mit Dero Hochgelehrten Werk (dessen Begrieff ich mit erstaunen gele- sen) dermahleins bervorrucken, wodurch unserer Historie ein niemahls verbofftes Lieeht. und meiner Arbeit eine grosse Leiehtigkeit zukom- men wurde; Wo so dann ich nicht ermanglen werde, meinen Hocher- lauchten Fulirer anzuzeigen, und zu rubmen. Darf ich ferner mich erkiilmen umb eine hohe Gnad demiithigst anzusuchen, so ware meine unterthanigste Bitte, Euer Gnaden geruheten mirjene copien von Boh- mischen, besonders altern Mrinzen gnadigst zu communiciren, so Hochdieselme mit besonderer Miihe gesammlet, welcher hohen Gnacl ich rnich urni) so vielmehr vertroste, als Hochderselbten Eyffer zur Emporbringung und cultivirung der Bohmischen Historie Landbekant. Ja ich solle nicht ermangeln dicse Gnad dureh mein unermiidetes Ge- bett, und Anriihmung dieser Wohlgewogenheit aller Orten in meinen Werken zu demeriren. Dei'inicdi zu liohen Gnaden anempfehlend mit aller Hochachtung ersterbe Euer Hoch und Wohlgebohrn Meines Gnadigen Herrens Herrens unterthanig gehorsamster Diener Gelasius a S. Catharina Scliol. Piarum Junioris Prineipis a Mannsfeld praefectiis m. p. P. S. Nun habe ich unter der Press den ersten Tomum medij aevi ineditoriun monumentorum Bohemiae, rvorinnen des Vincentij Canonici Pragensis, des Chronographi Siloensis, und Beati Gerlaci Chronica nebst einigen diplomatario erscheinen werden, und hoffe, dass mit Ende des Monaths Septembris dieses Werk die Press verlassen wird, worauf nicht ermangeln werde Euer Gnaden alsobald ein exemplair einzu- schicken. 3. Prag, 8. August 17G4- Wohlgebohrner Gniidiger Herr Herr! Euer Gnaden giittigste Erinnerung , so Hoehderselbte in einem an Herrn Klauser gegebenen Schreiben meiner Wenigkeit gethan, er- regte in mir jene Freude, welclie mit Worten sattsam auszudrucken, mich ausser Stand erachte. Ich sehe mit grossten Verlangen entgegen jenem Paquet, so Euer Gnaden dem Herrn P. Wenzel von Braunau mitgegeben, und bitte Gott, er wolle mir die Gnad verleihen, der grossenEinsicht und Kanntnuss, so Euer Gnaden in Bohmischen Sachen haben, nur eine kleine satisfaction geben zu konnen, worzu ich alle Kraften anzustreeken mich schuldig erachten werde. Bitte nur einige Zeit in Geduld zu stehen, \veilen ich den 15. dito nacli Carlsbaad mit den Herrn Praelaten von Doxan abgehe umb die Cur zu brauchen. Ich zweifle nicht, dass unser P. Julian, so vordiessmahl Professor Arith- meticae in der sogenannten Juristen Sehul ist, den ersten Tomum mei¬ ner Monumentorum Bohemiae nusrjuam antehac ineditorum wird ein- gehandigt haben, welcher ihme gleich Anfangs auf meinen Befehl von den P. Chrysostomo angedeutet rvorden. Solite es aber allenfals nicht 7 gesehehen sayn, so bitte in meinem Nahmen es von besagteu P. Juliau abfordern zu lassen. Zu meinem grossen Nachtheil muss nun in tlem Zwittauer Catalogo librorum lesen, dass die Leipziger schon diesen Tonuim in Folio naehgedrueket, ivelches micli bemiissiget bei dem Saehsischen Hof cin Privilegiran anzusuchen. Der falsclie Ruf. dass ieli verstorben seye. mag ivohl aus den Czasslauer Creyss naeh Wien sieh verbreitet haben. Dann dasiger Herr Kreyss Hauptmann von Ge- rzabina hat sieb e,bon dessentivegen hier erkundiget mit ausserung: man sage da fast allenthalben, ieh w;ire eines gahen Tods gestorben. und diess ware.eine Straf Gottes weilen ieh die ganze Bolimische His- torie iiber hauffen iverfen thate, und sogar den ersten Herzogen von Bohmen den Czech fur ein Mahrehen hielte. Uber welehe Begebenheit wie schon ieh und andere mehr gelachet, kennen sieh Euer Gnaden leieht vorstellen. Es ist, aueh unlangst ein solcher Czechsverfeehter mit Nahmen Kr/,iz ein Weltlicher Priester liier zu Prag mit einem Werk- lein in 8°, so er IntroduetionemSaeram in Historiam Bohemiae intitu- liret, ans Tag Licht getretten. Welchem guten Mann in der That jenes alte Sprichivort kann beygemesset iverden: Si taeuisses Pliilosophus mansisses. Viole die aueh nur einige Einsieht von der Historie haben, beivimdern es, dass man bey unseren Hochiviirdigen Consistorio dieses Werklein approbiret habe, so mit niehten einigen Historischen Be- iveiss, sondern lauter Hirnsgespiinster, ja unhofliche Aussdruckun- gen, und Veraehtungen meiner Werke enthaltet. Umb die Ungnad des Consistorij und Ihro furstliehen Gnaden des ErzBiseliofs auf meinen Orden nicht zu ziehen, muss ieh die Sach mit Stillsehiveigen iiberge- hen, wo ansonsten dieser ungereimte Schwatzer, der mein Werk, wie aus dessen Vorvviirfe zu erkennen, nur obenhin durchblattertj oder gar nicht verstanden, meritirte, wold abgedrumpft zu iverden. Auf diese Weiss nemblich suehet man bey uns die Gelehrtheit empor zu bringen, und Miinner, die sieh umb die Ehre des Vaterlands beiverben, zu stutzen. Damit aber Euer Gnaden von diesen Helden-Werklein ein Vorgesehmach hatten, so mache hiemit einen kurzen Begrieff davon: Von der Historia Sacra, dessen Titul esftihret, enthaltet es fast kein Wort. Es fanget an von einer kurzen Besclireibung von Bohmen so vor einigen 40 Jahren ein Weltpriester Nahmens Erziveiler aus dem Balbin heraussgezogen, und ausgesehrieben. Nach diesen folgen die Herzoge und Konigen von Bohmen, so in Wersen Cuthenus gesehrieben und oftmahls gedruckež seyn, wo er bey dem Czecho eine reflexion ivieder mieh machet umb die Fabel des Czeehs zu behaupten. Fast alle seino Vonvii rfe seynt schon in meinem Wcrk wiederleget, oder demjenigen 8 gerad entgegen. was ich geschrieben, so dass er aueh meinen Text ver- falschet. Ungereimter Art verfallet er auch auf die Veraehtung des ge- lehrten Werks Vindiciae Corvinianae, so ein unseriger geschrieben, und von ganz Europa mit grossten Beifall aufgenommen worden, so dass in einem Jalir 15 liundert exemplairien distrahirt worden, und keines mehr zu bekommen. Nacli diesem bringt er hervor einen Cata- logum Procerum Bohemiae und Archiepiscoporum, so er ganzlich aus des Hammerselimids Prodromo Gloriae Pragenae herausgeschrieben. Endlich sehliisset das Werklein Brunneri Series Chronologica Bojorum so ebenfalls ofters gedruckt, und gegen welche weith bessere zu haben. Sollten Euer Gnaden niehts destoweniger ein Verlangen tragen, dieses Werkleins habhaft zu werden, welches Iliro Excellenz Herr Bisehof von Leutmeritz in seinen an mir gescliriebenen Brief: Ein unlesens- wiirdiges Mischmascb nennen, so werde olmermanglen es einzusenden. Eben seine Excellenz glauben, die Leipziger, Wiener und Regensbur- ger Gelahrte, welehe wieder mein Anhoffen und Verdienst Recensio- nen iiber meine Werke gemaeht, vvareri dadurch beleidigt, meistens da er pag. XXIX meine Werke nur eine farraginem animadversionum undequaque et quomodoeunque quaesitam ad mollem faciendam nennet. Allein Geduld: fieleicbt findet sieli ein anderer, der sich mein er an- nehmen wird. Der dritte Theil ist schon unter der Press und wird mit AnfangNovembris, wie ich glaube, dieselbe verlassen. Wo also gleicli ein exemplair einschicken gehorsammst werde. Empfehle mich zu un- sebatzbaren Gnaden, und harre mit allersinnlicher Hoehachtung Euer Gnaden Meines Gnadigen Herrns Herrns demuthigst gehorsamster Diener Gelasius a S. Catharina Schol. Piarum Rector. m. p. 4. Carlsbad, 25. August 1764- Wohlgeborner gnadiger Herr Hof Rath! Euer Gnaden an mich adressirtes Paqwet sammt einem gnadigsten Schreiben ist mir richtig den Tag vor meiner Abreiss nach Carlsbaad eingehandigetworden. DiegrosseBegierde undFreudreiztemich es also- gleich durchzugehen, obsehon andere vvichtige Geschaften obwalteten. Ich hab es ganz und gar mit Erstaunen durchgelesen, indeme ich eine der sehonstenEintheilungen, eine seltsamste allegirung achtiger documento- rum,und einen grossenVorrath von mir niemals bekanntenMunzSachen 9 darinnen gefunden. Icli verschiebe eine vollfeommene Beantivortung bis naeh meiner Riickkehr nacli Prag and habe unterdessen diesen Entwurf nebst dem Brief dem Herrn Klauser zu seiner Einsieht iiberlassen. Mein einziger Wunsch ist, Euer Gnaden mochten die Herausgebung dieses unsterblichen Werkes beschleinigen,damit meine Hi storie aut besseren Griinden sicli fussen kunnte. Hochstnothig aber wurde es seyn, jegliche Miinzen, niebt nur beschriebener, sondern gestochener dem Leser vorzulegen. Euer Gnaden werden sieli dardurch einen unerloschenen Ruhm eriverben. Auf einigen Punkten deren icli mich erinnere zu kommen. So vvare es freilioh ein grosser Fehler von Herrn Pater Georg Pray, der mir das Zipser diploma so bescbrieben, als ob es a Rege Boemiae et Ungariae gegeben ware, von Anno 1412 machte er mir keine Meldung, vro ansonsten icb alsogleieb eine andere crisim hatte ergreiffen miissen. Dass mir schon zweyerley grossi Pra- genses Sigismundi in die Hand gekommen, ist kein Ziveiffel, icli werde beyder Copey bei meiner Zuruckkunft nacli Prag iibersenden. Ziveifle aueh nicht ieli werde es bemerket haben, wo dieselben seyen, dann icli bin ausser Stand ein Miinz Cabinet zu erriehten, sondern begniige mich mit denen Abdruken und Besehreibungen. Des Wenceslai Pigri grossos Pragenses betreffend: So binn bis dato der ganzlichen Meinung, das die grossi Pragenses Wenceslai III. desselben Miinzgeprage seye. Dann es ist unbegreiflich, das der bei uns so genannte Wenceslaus III. ein so schleehtes Scbrot und Korn gegeben hatte, da docli alle diplo¬ mata von dessen Zeiten von nichts mehr dann 64 Stnek auf eine Mark melden. Icli sende aucli einige die controvertiren: das Wenceslaus III. in der Tkat zum Konig von Bohmen seye gekriinet worden, oder einige Miinzen wegen der Kurze seiner Regierung habe sehlagen lassen, wel- ches vieleicht den Anlass gegeben mag haben, das sich Weneeslaus Piger in seinen Miinzen den 3ten benamset habe. Sollten es aber Euer Gnaden durch Neben-Stempel griindlicher bevveisen, so unterwerfe mich ganzlich Hochderoselbten Beurtheilung. Auf des Svvatopluks Miinzen zu kommen: so berichte das dass Ihro Excellenz Herr Bischof' von Leutmeritz vor zweyen Jahren liber ein Pfunt Pfennige iiber- kommen von fast 25zigerley Gattung, so die Umbschrift haben Wla- dizlaus Dux oder SVAfSOBZLAVS. Diese Buchstaben SVA verlei- teten mich, dass ich glaubte es kunnte kein anderer als Suatoplu- cus hiedurch verstanden werden. Allein eine Miinz unter denenselben hat mich hierauf auf andere Gedanken gebracht. Dann da finde ich. wie ein VVeibsbild den jungen Sobieslaum als ein Kind auf einen Thron stehender haltet und ein Bischof demselben den Herzoghut aufsetzet. 10 vvorauss ich schliisse, dass diese Miinzen mit der Umbsohrjft SVA. SOBZLAVS miissen unter der Vormundschaft derMutter desSobieslai. so SVATAVA genannt worden, gepraget seyn worden. Dann mann findet nirgends cine Špur in der Historie, dass Suatoplucus mit Sobieslav zugleich regiret habe. Allein die Abdriieke, so sehr rar seyn von diesen Miinzen, werde sammentlich nacli meiner Ruckkehrung iibermachen, welche aueh zu Euer Gnaden Werk vieles beitragen kennen. Und dieses im Eyl in der Carlsbaader Cur. Empfehle micli zu hohen Gnaden. Harre mit aller Veneration Euer Gnaden gehorsamster Diener Gelasius a S. Catharina, Schol. Piarum. m. p. 5. Prag, 3. .Jiiimer 1765- G. S. J. Ch. Hoeh- und Wohlgebohrner Ritter! Gniidiger Herr Hof Ratli! Euer Gnaden an mieh erlassenes Gniidigstes Sehreiben muss micli billigst Schamroth maehen, da Hochdieselbe im Neuen JahrsWunscb meiner Schuldigkeit vorgekommen. Ich hiitte gevviss meine Pflicht observiret, wann ich nicht bcforchten hiitte, dieses oeremoniel wurdc Euer Gnaden nur zur Last fallen, da Hoelidieselbte mit wichtigsten Sachen oeeupiret sev n. Indessen kann versichern, dass ich meinen treugesinnesten Wunseh vor alle meine Patronen und Gdnner bei dem Altar des Herrn abgeleget, derselbe vvolle Ihnen dieses und unzahlige Jahre im Wohlseyn, Vergntigen und Uberhauffung des Zeitliehen und Gottlichen Seegens iiberleben lassen. Wie ich dann es besonders vor Euer Gnaden ausszubitten mit meinem unwiirdigem Gebeth nicht unterlassen vverde, umb so vielmehr als von Erhaltung Euer Gnaden die Wohlfarth unserer vaterlandischen Historie und meiner selbst ab- hanget. Ubrigens bitte nicht ungnadig aufzunehmen, dass ich bis dato nicht meine Gedanken iiber Hoehderoselbten grundgelehrten Entwurt‘ des Mtinz Wesens eingesehicket. Dieses Jahr bat mir viel von meinem Studio entrissen, da erstlich Carlsbaad fast 6 VVochen entnommen. Ihro furstliche Gnaden Erzbischof von Prag mir cine unverschiebliche Arbeit fast von 7 Wochen aufeetragen. endlich Ihro Excellenz Bisehof von Leutmeritz micli zweymahl zu sich beruffen und beydesmahl zu .'5 Wochen aufgehalten, zu geschvveigen die Haussverriohtungen, be- 11 sonders mit unseren neuen Collegij-Bau. Deme dannoeli ungeachtet vvurde mieli selion iiber das Werk gesezt liabeii, wann nicht cin und andere mir aus dem Prager Metropolitan Arcbiv zugekommene achte Urkunden mieli bemiiseiget hatten, meines dritten Theils Historie besonders in denen Geschichten des heiligen Wenceslai und Ludmillac zu reformiren und cine andere Chronologie zu ergreiffen. Mit weleber Arbeit ieh rvolil innerhalb 4 Wochen ganzlich fertig zn seyn verlioffe, wo unterdessen dannoeh die Press mit diesem Tlieil fortgehet. So bald also dieses reformiren von Hals seyn wird, werde nicbt unterlassen Euer Gnaden boben Willen zu erfullen. Obschon ieh voraussehe, dass ivenig oder nicbt s zu erinnern seyn wird, da Euer Gnaden alles ersehopfet und in allem die sicherste Špur ergreiffen. Eines vare meinc untertlianigste Bitt: Euer Gnaden wollten mir mit Rath an die Hand gehen, ob, und wie es thunlich seye Iliro Maytt. unsere Allergnadigste Frau anzugehen, damit sie eidauben mochte sovvohl aus dem Konigl. Prager Arcbiv, als besonders aus der Landtafel Urkunden zu heben. Del’ Herr Archivarius Klauser maclit hieruber billiges Bedenken, und fiirclitet sicb einer Ungnad, ingleiclien ergelit es mit der Konigl. Landtafel, allwo dannoeli die sclionste und selil- alte Urkunden von Carlstein in Pergamenen steeken. Ieh babe hievon zweyerley Speci- ticationen, eine von ungefalir 1542, die andere von 1640. Der Raum entgehet. Empfehle mich zu’ boben Gnaden. Harre mit aller Hoch- achtung Euer Gnaden Meines Gniidigen Herrens gehorsamst unterthaniger Diener Gelasius a S. Catharina, Schol. Piarum. (Eingelegter Zettel.) P.S.HabendannEuerGnaden dieChronik Ottocari Regis Bobemiae so Petrus Abbas Aulae Regiae gesehrieben? Ieh iveiss mieb zwar nicbt zu erinnern, dass er von der gemelten Em- porung Meldung maebe , nichts destoweniger so es in anderen Stucken niitzlicb sein kunnte, wurde nicht unterlassen, es alsogleieh abschrei- ben zu lassen und einzusehicken. Was den r I'itel PfzemyzlDeigratiaJuvenisRexBoemorum betrifft, so finde, dass er selion anno 1245 diesen Titel gefubret, wovon ieh das Sigill abeopirter babe, nemblicb reitend gepanzert mit einer Lehensfabne und den bobmiseben Ldwen auf seinen Sehild fiihrend. im Contrasigill ist er auf gleiebe Art reitend und fiihret im Scbild das Oesterreicber Wappen mit dieser Uinbschrift: Otaebarus Dei gracia Dux Austriae et Silesiae. Von anno 1234 habeein dergleichenSigill, auf den Scliild aber einen Adler mitUmbšchrift: Premisi Dei gratia Marchio Moraviae. 6 . Wieu, 12. Jitnnor 1765. Hochwiirdiger Hoehgelehrter Hochgeelirtester Herr! Eiu-er Hoclnviirden schafzbarstes Schreiben vom 3ten dieses, und was Deroselben dabei wegen de,s von dem jungen Przemisl, Ihrer Mei- nung nach, sehon im Jahve 1245 gefiihrten Titels: Przemizl D. g. Juvenis Rex Boemorum, anzumerken gefallig gewesen, veranlasset mi eh hierauf noch bevor zu antworten, ehe ich den zusammengetragenen kurzen Verlauf der Emporung von anno 1249, jiingst gemeldter mas- sen, zu Dero Beurtheilung mitzutheilen die Freiheit nehme. Ich glaube ganz richtig zu errathen, dass die Urkunde mit dem Jahve 1245, wo- von Euer Hochwi\rden das abcopierte Siegel zu haben melden, in dem Maltheser Archive zu Prag vervvahret sev. Mir ist diese merkvviir- dige Urkunde sehon von vielen Jaliren her bekannt; und ich habe desswegen arino 1750 bei meiner Amvesenheit. zu Prag die Gelegen- heit gesuchet und gefunden, das Original selbst zu sehen. Euer Hoch- rvilrden konnen aber sicher glauben, dass in dem Jahve 1245 ein offenbarer Irrthum sei, dessen ich Sie kunftig umstandlicher iiber- zeugen werde. Zuvor aber traehten Euer Hoclvvvurden das Original selbst zu sehen zu bekommen, oder, rvenn Sie es etwan sehon vor Augen gehabt haben, belieben Sie es noch einmal einzusehen, und sich zugleich ein anderes Original in gedachtem Maltheser Archive von Konig Wenceslao, des Przemisls Vater von eben dem Jahre 1245, velehes von Wort zu Wort gleiclies Inhalts ist, vorzeigen zu lassen; wo ich hoffe, dass Euer Hochrviirden bei deren Zusammenhaltung bald auf den Grund kommen werden, wie es mit der in der Przemislischen (sonst ganz achten) Urkunde geschehenen Hinsetzung des falschen Jahres 1245 zugegangen sey. Ich habe von beiden Urkunden die Ab- schritten, die ich anno 1750 mit den Originalen selbst collationirt habe. Solite ich jedoch nicht recht gerathen haben, sondern die Ur¬ kunde anderswo her seyn, so rvare das zweyfache Bejspiel desto merkwurdiger. Das erwehnte Siegel, wovon Euer Hochwurden die Abzeichnung haben und auf dessen Riickseite der osterreiehische Wappenschild und der 9'itel von Osterreich zu sehen ist, zeiget selbst ganz klar, 13 dass die Urkunde nieht von anno 1245 seyn korone; denn in diesem Jahre war der Herzog Fridericus bellicosus von Osterreieh unstreitig noch im Leben, und er ist erst im folgenden Jabre 1246 im Brachmonate, als der letzte mannliche Zweig des Babenbergiscli - Osterreichischen Stammes, umgekommen. Unser Przemisl oder Ottolcar aber ist erst anno 1251 Herzog von Osterreieh geworden; folglich kanu das vorlier- gedachte Siegel nieht zum Jahre 1245 gehoren. Und wie hatte er sehon anno 1245 Juvenis Rex Boem. heissen konnen, da er noch gar keine Jloffnung. gescliweige ein wirklicli.es Recht zur Nachfolge in Bohmen hatte? indem sein alterer Bruder Wladislaw damals noch lebte, weleher erst anno 1247 mit Tod abgegangen ist. Ieh finde dieses Siegel nieht frulier als an einer beim Klosterstifte Brzewnov vorhandenen Urkunde von anno 1253. XII. Kalend. Deeemb., da er seinem zwey Monate vorher verstorbenen Vater sehon nacligefolgt war. Ieh habe eine ge- naue Abzeichnung von demselben Original Siegel, welches iiberaus sehon und so wohl conserviret ist, als ieh noch in meinem Leben ei- nes gesehen habe. Euer Hochwurden konnen sieh dasselbe zu S. Mar- garethen zeigen lassen und zugleicli ihre Abzeichnung darnaeh verbes- sern, indem auf der Ruckseite deutlieh zu lesen ist: ... D vx Avstriae. Et. Stirie. und nieht Silesie, wie Euer Hoehwurden melden; wenn es nieht etwann ein Schreibfehler ist. In eben gedachtem Klosterstifte werden dieselben noch eine andere Urkunde von ihm von anno 1256 mit eben demselben Siegel finden; dergleiclien aueh hier in Osterreieh vorhanden sind. Das andere Siegel von 1234 mit dem Adler auf dem Schilde (weleher der Malirische ist) und der Umschrift: Premisi Dei gra- eia Marehio Moravie, wovonEuer HoclnvurdenMeldungzu machen belieben, ist nieht von unserm Przemisl oder Ottokar, sondern von seinem patruo und K. Wenzels Bruder. Ieh habe von eben diesem Jahre 1234. IV. Non. Novembr. eine Urkunde aus dem Mahr. Kloster llaygern in Abschrift, nebst der Abzeichnung desselben Siegels. Er macht in dieser Urkunde von K. VVenzeln seinem Bruder Meldung; und man findt von ihm beym Sommersberg T. I. p. 922 et 923 zwey Urkunden von a. 1234 und 35, worinn sein Vater, Mutter und Bru¬ der genennet werden. Er starb a. 1240 wie Pessina Mart. Mor. p. 339 anmerket. Nacli ihm vvurde deralteste Solm Konig \Venzels, Wladislaw, Markgraf in Mahren; und nach dessen a. 1247 erfolgtem Tode bekam erst unser Przemisl das Markgrafthum; welches er aber wegen seiner Emporung a. 1249 verlohr, jedocli noch in demsel- hen Jahre wieder ei’hielt, wie ieh neulich gemeldet habe. Von dieser 14 kurzen Zwischenzeit seiner Entsetzung bat das Kloster Hradiscli bey Olmiitz eine Urkunde von Kdnig Wenzeln als Selbstherrseher in Mah- ren d°. Pragae Calend. Sept. a. 1249. Unser Przemisl nocli als Mark- graf fiihret in seinem Siegel den Boli. Ldwen im Schilde and die Um- schrift lieisst: S. Premisi. Filii. Reg. Boemor. Marcbiois. Moravie. Euer Hochwiirden sind bei mir, wegen ihrer \vichtigern Arbeiten vollkommen entschuldiget, und ich iiberlasse die beliebige Mittheilung Dero Gedanken iiber meine eommunicata und andere historische Er- innerungen lediglieh ihrer bequemsten Zeit und Gelegenheit. Dero erivehnte Beschafftigung mit der Chronologie der heil. Ludmillae und Wenzeslai maehet mich begierig, kiinftig Dero Meinung hieriiber zu lesen. Ieh babe micli bisher wegen des Martyrii S. Wenceslai an das Jahr 929 gehalten, welches in beyden von mir gesehenen Mstis. Chri- stanni zu Prag und zu Wittingau steht. In dem Prager Msto ist zwar nocli ein X, aber von einein neuern Verfalseher. zugesetzt vvorden. Wenn Euer Hochwurden das Blatt diesesMsti, worauf das Jahr steht. gegen das Licht halten, wie ich es mehr als einmal getban babe, so ■vvird sich zeigen, dass die mindere Zalil auf diese Art gesetzet gewesen: XXVIIII. Da der Sweif des V gegen den zweiten X so weit beriiber geht.dass kein Raum fitr einen dritten X vorhanden gewesen. In dem Msto Trebonensi ist cs ganz deutlich und ohne Rasur also zu lesen: JJ.CCOC. XXVIII!. Christannus sagt aueh, dass, was sich mit dem heil. Wcneeslao begeben, zu Henriei Aueupis Zeiten geschehen sey, der doeb schon 936 verstorben ist Die Anstande wegen der Jahre beym Ditmaro und Sigeberto. aueh was im Breviario Archidioeces. Prag. de Translaoe S. Ludmillae entgegen zu steben seheint, waren meines Erachtens nieht sclnver zu heben. Ieh boffe aber nicht, dass Euer Hocbwurden mit dem Goldast, Jordan, Glafey und andern, den heil. VVenceslaus zum Reiehsvasallen, und Boheim zum Leben vom Romischen Reiche gemacht haben wcrden. Damals bestund nocli der blosse nexus tributarius. vvelcher bis zu Konigs Wratislai Zeiten ge- dauert liat. Boheim selbst ist aueh nie ein Lehen vom Reiche gewesen; sondern es bat damit die Bescbatfenheit, wie es K. Karl IV. a. 1366 am besten mit den Worten ausgedriicket bat: „was das Konigreioh und die Krone Bobmen vom Reiche zu Leben hat“; woraus sich zeiffet, dass die Krone Boheim nicht das feudum, sondern vielmehr nur der Vasallus, und der Kdnig der zeitliche Lehntrager sei; das Feudum aber bloss in dem Churrechte und Erzschenkenamte, und einigen an- dern theils vormals besessenen theils nocli leicht auszuiveisenden 15 reichslehenbaren Stucken bestehe. Dieses ist mein Systheroa hievon. welehes am leichtesten zu behaupten, und den Rechten und Ansehen der Krone Boheim am wenigsten nachtheilig ist. Die Fahne und der Adler, womit der heil. Wenceslaus insgemein vorgestellt wird. ist keine Lehensfahne und kein Lehenszeichen,wie Einigeglauben.und wie EuerHochwurden die Fahne im obengedacliten Siegel unsers Przemisls genennet haben; sondern ein jeder Herzog und Markgraf, ja aueh Konige, als Milites, wurden vor Alters mit der Fahne vorgestellet; der Reichsadler aber mir d e aucli von Volkern, die dem Rom. Reiche bloss mit Tribut zugethan waren, gefiihret; ivovon aueh der Pol- nisclie und Malirische Adler herkommt. Ob jedocli der heil. Wences- laus diesen Adler selhst bei Lebzeiten gefiihret babe, werden die Wap- penkiindigen selir zweifeln. In den Siegeln seiner Nachfolger, Bo- leslaipii, Brzetislai I., VVladislai, Sobieslail., Wladislai Regis, Fri- derici, Ottonis al. Conradi, findt man einen gemeinen Schild oline Wapenzeichen; und in den vier letztern ist aueh der Schild des heil. Wenceslai ohne Wapen. Das erste Siegel mit dem Adler auf des heil. Wenceslai Sehilde, so ieh noch zur Zeit gesehen,ist an der von P. Zie- gelbauer p. 245 in Druck herausgegebenen Brzewnower Urkunde Primislai Ducis von a. 1194. In dem vormaligen Bolim. Landessiegel vom XVI. und XVII. Jahrhunderte war der heil. Wenceslaus mit bei- den Schilden, dem Adler und Lowen vorgestellet, wovon jenes Wa- pen das proprium (Sti. Wenceslai), dieses aber Regni Insigne, in der Umschrift genennet wird.Merkwurdig ist,dassKonigJohannes a. 1339, den alten Bbhm. Adler, „als arma S. Wcneeslai .... nune vacantia*. wie die Worte lauten, dem Bisehoffe und dem Štifte zu Trient auf ihr Begehren verlichen babe (den sie aueh noch wirklieh fiihren); woriiber das Diploma beim Ughelli Ital. Saer. Tom. 5. unter den Eppis Tri- dentinis zu finden ist. Hieraus ist wenigstens die Tradition zu sehlies- sen, dass Boheim vor dem im XII. Jahrhunderte, wie man glaubt, an- genommenen Lowen, den Adler zum Wapen gefiihrt babe; wovon mir bisher noch kein rechter Beweis bekannt ist, Das Chronicon Ottocari Boh. Regis von Petro Abb. Aulae Regiae abe ieh zwar mciit i docli muthmasse ieh, dass es mit den theils zu VVienn a. 1752, theils zu Prag herausgegebenen Continuatoribus Cosmae ubereinkommen werde; solite es aber untersehieden sevn und besondere unbekaimte Umstande enthalten, so iverde Euer Iloch- wiirden besonders verbunden seyn, wenn Dieselben solehes auf meine Unkosten absehreiben zu lassen und mir geneigtest mitzutheilen be- beben wollen. 16 Wenn Euer Hochwiirden hier bey Hof einkommen wollen, und etwa gleich aus iliren Carlsteiner Specificationen herausziehen und anmerken konnen, was Sie theils einzusehen tlieils mitgetheilt zu be- kommen verlangen, so wird es desto leichter seyn, hierinn auch viel- leicht oline Abforderung eines Berichts, nach Befund zu willfahren, indem die Pergamentenen sogenannten Privilegienbiicher bey der dortigen Konigl. Landtafel hier vollkornmen bekannt sind. Doch sind schon die meisten Documenta beym Goldast, Balbinus, Liinig und in andern diplomati,schen Sammlungen in Druck heraus. Was sich aber unter des Herrn Olausers Aufsicht in dem Konigl. Arehive, oder der alten Stattlialterei- und Kammer-Registratur befindet, wird es wolil auf die Abforderung eines Berichtes und einer Verzeichniss der coinmuni- oandorum von Herrn Clauser ankommen, indem man hie von bierorts keine eigentliche Kenntniss hat. Euer Hochwiirden lassen mir nur wissen, wann Sie hier einkommen. wo ieh nicht unterlassen werde, so viel an mir ist, beyzutragen, damit Deroselben moglichst willfahret werde. Icli ervvarte von Euer Hochwurden bei gelegenster Zeit und Musse Dero beliebigen Erinnerungen, ob und wie weit meine obigen Anmerkungen Grund liaben oder nicht. Mir ist nichts liebers und ge- wunschters, als durch dergleiclien Anstande und deren Untersuchung und Hebung endlich zur rechten Wahrhoit zu gelangen ete. (Coneept.) 7 . Prag, 17. Janner 1765. G. S. J. Cii. Hoeli und Wold Gebobrner Ritter! Gnadiger Herr HofRatli. Euer Gnaden an mich gnadigst erlassenes Sehreiben solle olm- verweilen alsogleieh zu beantworten. Es ist nicht ohne, dass meine Urkunde von 1245 aus dem Maltheser Archiv entnommen ist, welche allda nach jetziger Einriehtung suh Nr. 2 anzutretfen ist, das diploma babe ieh nicht per extensum, sondern nur das Argument hievon, wel- ches also lautet: „Premysl Junior Rex Boem. suscipit in protectionem domos et bona Hospitalis S. Joan. Hier. Datum in castello veteri Anno 1245“. Das Sigill hanget noch daran, ivelches ieh babe abco- piren lassen. Nemblieb es wurde mir auf mein vielmaliges bey Ilirer Excellenz Herrn Grand Prior Ansuehen nicht mehr erlaubt, als in dem Hanse des Herrn Canzlers Tausend die Sigillen von denen di- 17 plomatibus abzeichnen, und da,s Argument herauszuziehen lassen.Vor dessen Abreiss nach Wienn hatte ieli dieGnade bey seiner Tafel aber- mabl zu speisen, wo er endlieh mir auch die documenta per extensu.ni zu communiciren versprochen. Des Konigs Wenceslai diploma von 1245 babe auch in Handen gehabt, und hievon das Sigill abcopiren lassen, finde auch im Argumento, dass es nichts anders als ein der- gleichen Protectionsbrief seye. Allein die Wahrheit zu gestehen, so babe mich in die crisim dieser Zeiten noch nicht eingelassen, welche von meiner jetzigen Arbeit weit entfernt seyn, und will ganzlich nach denen von Euer Gnaden angebrachten Gegenstanden zulassen, dass in dem Jahre ein Fehler eingeschliehen seye. Es wird Euer Gnaden obnfehlbar das doeument von 1256 in des Huebers Austria ex Archi- vis Mellicensibus illustrata bekannt seyn, wo sich auch Premysl Ju ve¬ niš Rex Boemiae sehreibet, und allvvo er Tab. IV. Nr. 2 das Sigill selbst gestoehener stellet. Das Wort Silesiae und Lehensfahne be- treffend, so vvaren es von meiner Seits Uebereilungen und Schreib- feblern, dann da ich schon den Brief \vurklich sigillirt hatte, und den Mantel umbnohmen hatte, um auszugehen, bele mir das Maltheser- document ein, womit ich auf ein kleines Stucklein Papier eilends et\vas aufgeschrieben ohne es zu iiberlesen. Nun auf ali und jede punct des mir von Euer Gnaden zuge- schiekten gnadigen Briefs zu antworten: Scheinet mir ohnmoglieh ein anderes Jahr der Marter des heil. Wenceslai zu bestimmen als 936. Ich babe schon vor 5 Jahren fast, durch ein ganzes Jahr wegen diesen Zeitpunct mit demHerrn P. Atha- nasio Baarfiisser Augustiner Ordens Schrifte gewechslet, welcher eben das 29. Jahr behaupten wollte, er bat sich aber endlieh iiberzeigt ge- funden, und eben das 936ste Jahr in seiner Historia ecclesiastica ergrieffen. Nichts gewiessers, das gleich wie das Jahr 927 der Zeit¬ punct der Marter der heil. Ludmillae a st, also auch das 929. der Zeitpunct dero Uebertragung nach Prag. Christannus aber sehreibet nicht unrecht, wann er sich auf die Henriciana tempora beziehet, dann eben im letzten Jahr seiner Regierung ist dieser Bruder Mord geschehen. Seine Wort aber beziehen sich mehr auf des Boleslai Feundseeligkeiten so er schon zu Henrici Zeiten getrieben, und gleich im Anfang der Regirung Ottonis I. ausgeiibet, wie man es leicht aus dessen genauerer Uberlegung abnehmen kanu. Des Christanni seine Jahre scheinen mir gar kein Beweissthum, weilen sie nur in die Ma- nuseripta eingeschliehen und eingeflicket seyn, gleiehvvie alle andere Regierungs Jahre des Borzivvogij, Spitignevi und Wratislai, ivelche 2 18 mit niehten mit d er wahren Chronologie bestelien kennen. In denen alten Martyrologijs, wie es Euer Gnaden nicht umvissend pflegte man nichts als die Tage der Marter und Uebertragungen zu benennen. Und weilen sicli Christannus selbst in eeiner dedication auf altere Urkunden beziehet, so babe die Quale entdecket, aus denen er das- jenige gezolien. Das erste ist ein altes Leben der heii. Ludmillae in der Clementinisclien Bibliotliek, das andere eine Translations Historie, das dritte ein Leben des heiligen Weneeslai welches auf Befeld Ottonis II. Imp. geschrieben worden. Aus diesen dreyen Werken bat. Cbristannus eines zusammen gescbmiedet und aufgeputzet. In allen dreyen aber ist kein Merkmabl einer Jahres-Zahle sovvohl das Leben und Regierung deren Herzogen als die Marter des beil. Wenceslai betreffend. Viel weniger sebeinet mir wabrliaft zu seyn, dass dieser Gescbiebt Sebreiber Christannus der nembliche mit des Boleslai Solin seye. Wieder welt*bes icb schon vor vielen Jahren auf Anreizung Ihro Excellenz Herrn Bischof Wokauns einen Tractat mehr als 20 Bogen stark geschrieben, welcher aber mit dessen Todt ins Stecken gerathen, und nicht gedruckt worden. Ich lioffe aber was den Zeitpunct der Marter des beil. Weneeslai anbetrifft, dass mein 3. Theil Euer Gna¬ den satisfaetion leisten werde. Wegen den nexu tributario komme icb mit Euer Gnaden Mei- nung ganzlieh uberein, und werden Euer Gnaden von dieser materie eine ganze deduction in meinem 3. Theile finden so ich wieder Gol- dastum, Jordanum, und besonders des letztern in Arcbipineernatum Commentatorem unsern Doctor Neumann geschrieben, doch vreden die Worte fidelis und utilis etwas mehr als ein blosses tribut. bedeiten wollen, so lasse nocli zu einen nexum amicitiae et armorum. dass nemblich der heil. Wenceslaus moge ein Miles gemacht worden sein, gleicli wie wir es von denen Konigen in Dennemark lesen, und unser Kbnig Primislaus selbst ein solcher Miles in spateren Zeiten von Gulielmo Holandico Rege Germaniae gemacht worden. Die Fahne des heiligen Wenceslai hal te ich imgleichen nur fiir eine hasta fasciata oder laneea cum flammulo dergleichen in des Conradi und Henrici Aucupis Sigillen selbst anzutreffen. Der Adler ist ein weit spateres Weesen, dann dergleichen bestiindige und erbliche Schilde- reyen waren damahligen Zeiten unbekannt. Ich Ande ingleichen alle Fahnen und Schilde unserer Herzoge lehr und olme allen Zeichen bis auf Ottocarum I. der in seinem Contra-Sigill den heil. VVenceslaum sie- tzender vorstellet mit einem limbo mnbgeben, in der linken Hand nebst einen Palmzweig ein Schild haltend, worauf ein einfacher Adler 19 zu sehen. Wovon eben clie Urkunde und das Sigill sub Nr. II in den Maltheser Archiv ist. Und binn ganzlich der Meinung, dass die Tradition vvegen den Adler des heil. Wenceslai bloss daher seinen Ursprung habe; \velche nemblicli nach Verlauf liundert und mehr Jahren von Joanne Rege als eine wahre alte Tradition geglaubt wor- den. Den Ldwen anbelangend, so halte bis dato darfiir, dass er nir- gends her seinen Ursprung habe als von denen Grabsteinen unserer alten Herzogen, so noch in der Prager Schloss Kirchen zu sehen, bcy deren Ftissen ein Low anzutreffen, nicKt als ein Zeichen eines Wa- pens sondern, als ein Symbolum der Starke und Grossmiithigkeit, gleielrvvie man sonsten zum Ftissen deren Bischoffen einen Hund (die Wachtsamkeit iiber seine Heerde anzudeuten) zu legen pflegte, und es eben noch in der Metropolitan Kirchen zu sehen. Das Chronicon Ottocari ist ganzlich von denen Continuatoribus Cosmae untersehieden, und halte es vor ein Fragment des ersten Theiles der Chronicae aulae Regiae, so bis dato nieht in Vorschein gekommen. Ich lasse es sclion wurklich absehreiben, und wird es im kurzen zu Wienn ersclieinen. Dann ich mache mir die groste Gnade daraus Euer Gnaden in was immer Angelegejiheiten meine devotion zu bezeigen. Mein petitum anbetreffend: so ware meine und des Herrn Claus- sers Meinung umb eine Erlaubniss generatim anzusuchen: Urkunden zu heben, gleichwie mir dieselbe nachstens der Fiirst von Sehwarzen- berg in seinen Archiven und Canzleyen zu \yittingau und Crumau gegeben. Dann es ereignen sich allzeit neu und andere Umstande umb diess oder jenes einzuselien. Wann ich alsdann meine Bittschrift ein- reiehen werde, so werde nieht ermanglen es zu avisiren und zu bit- ten mir zu Wienn gnadigst protection ausszuwurken. Empfehle micd zu beharrlich holien Gnaden und harre mit allersinnlicher Hocli- aehtung Euer Gnaden Meines Gnadigen Herrens Herrens unterthanig gehorsamster Diener Gelasius a S. Cathaa, 8 . Prag, 2. Februar. 1765. Hocli- und Wohlgebohrner Ritter! Gnadiger Herr Hofrath! Euer Gnaden solle hiemit nieht unterlassen zu avisiren, dass ich mit heutigen Postwagen oder Diligence gemass meinen Versprechen 2 * 20 das Gbronicon Ottoeari iiberschickt babe, welcbes hiemit zu Wienn an seinen Orth zu lieben ist, wiinsche nur damit es Euer Gnaden in etwas niitzlich seyn machte. Zweifle indessen nieht, dass meine letzte Beantwortung riehtig wird eingeloffen seyn. Die hohe Gnad und Gunst so Euer Gnaden in Hochdero an mich geschriebenen Briefen blicken lassen, veranlasset mich zur Erkiibnung um eine Gnad anzu- suchen: Es machet der Seel. Hr. Praelat Bonaventura Pitter in seinem Werk vom heil. Gunthero pag. 67 und 68 Ervvelmung, dass ni der Kayserl. Bibliothec zu Wienn ein Martyrologium Brzewnoviense samrnt bejgefiigten Nicrologio in einen MS. in folio cum Signatura Historiae Eccl. L. vorhanden seye, \velebes in Mitten des XI. Saeculi geschrieben seyn soli. Nun ware meine unterthanigste Bitt Euer Gnaden geruheten von einem verstandigen, und der alten Lessart kiindigen Menschen auf meine Spesen naebsehen zu lassen, ob dasselbe Martyrologium ad IX. Calend. Septemb. oder sonst wo eine Meldung maehe von einen Arm oder Hand des heiligen Viti, so der heil. Wen- ceslaus solle aus Teutschland naeh Prag an selben Tag gebracht ha- ben, und in was fur Worten die Erwelinung geschehe. Das Jahr 935 so Pessina im Phosphoro pag. 5. aus der Prager Martyrologio bey- setzet, ist ohnedem unterscboben, und ieli lialte die ganze Erzeblung fiir ein lang hernach ersonnenes Weesen. Umb aber meine Cbrono- logie zu manuteniren wiirde mir ein dergleicben Urkunde das meiste beytragen. Bitte nur die Gnad e zu haben vvenigsten.s in einen Monat bievon einige Nacbricht zu erlangen. Kunnte es durcli Euer Gna¬ den Zuthuung geschehen, dass icb eine Abschrift von ganzen Mar- tyrologio und Nicrologio bekommen kunnte, so wurde mit tausend Freuden alle Unkosten tragen, und Euer Gnaden vor diese Bemiibung umb so vielmehr lebenslang verbunden seyn. Bitte nocli einmald meine Erkiibnung niclit ungnadig aufzunehmen. Der mieli zu boben Gnaden empfeblend in allersinnlicber Hochachtung ersterbe Euer Gnaden Meines Gnadigen Herrns Herrns demiithigst geborsamster Diener Gelasius a S. Catharina, Scbol. Piarum. m. p. P. S. Bitte aucb ad diem XVII. Calend. .Julij nachsehen zu las¬ sen, ob einiger Relicpiien des beil. Viti keine Erivebnung gescbelie, Item ob die Fest-Tage des beil. VVenceslai und Ludmillae nebst beider Translation sehon und mit was Worten angemerket seyn. Endlieh was den 12. November von denen 5 beil. Briidern Martyrern gemeldet 'verde. und sofern sonst etwas in die Bohmischc Historie einschlaget. Gestern babe von dem Magistrat von Biela oder Weisswasser das Original erhalten von Anlegimg und Erbauung dicses Orthes in Mit- ten des XIV. Saeeuli, womit rviederum cine neue Fabe.l von des Ha- geks Biela oder Schivester der Libušsa, so dicSen Ort angelegt hab en soli, beygeleget ist. Ich hoffe mit Gottes Gnad, dass man nach und naeh allen diesen Marchen die Larwe entziehen wird kennen, wormit sie bishero als Wahrheiten in unser Historie ersehienen seynd. 9. Prag, 10. Marž 1765. G. S. J. Ch. Hotdi- und Wohlgebohrner Ritter! Gnadiger Herr Herr HofRatli! Euer Gnaden zweyfaches hochschatzbahres Schreiben ist mir riehtig zu Handen gekommen. Deren Beantwortung icli in so lang versehoben bis mir das dureh Sr. Exeellenz Herrn Baron v. Malowez gnadigst eingescbiekte Paqwet gleichfalls iibergeben wurde, rvelebes da gestern Abends geschehen, soll(>. ohnermariglen alsogleieli schuldig- sten Dank abzustatten. In der That Euer Gnaden grosse Bemiihungen und hohe Zuneigung gegen mir seynt mir unsehaztbahr, und sehe mich ausser Standt dieselbe ausser meinen Gebett auch mir in etwas demeriren zu kennen. Nun auf das erstere gnadige Sčbreiben zu kom- men, \varemir die giittigst mitgetheilte Nachricht von dem Codice Bibl. Caesareae Sub Nuni. L. und der daraus gezohene zweyfache Auszug liochst werth und erfreylieh. Was die Zueignung dem Brzewnower Kloster dieses Manuscripti anbelangt, so achte es blosse nieht sattsamm gegriindete Muthinassungen gewesen zu seyn. Des Seel. Herrn Praela- tens von Rayhrad, gleiehwie auch jenes; da er die 3 mir Speeificirte Abten Deocarum, Blasium und Mihloc oder wie derselbe ihn nennet Mizloch in sua historia S. Guntheri p. 190 zu seines Ordens Abten von Hradiseht maohet, und jene mir von denenselben mitgetheilte Urkunden fast von Wort zu Wort aus dem nemblicheri Codice ausge- schrieben. Ich kann niclit fassen, wie dieser Seel. Herr ohne ferneren Beweiss es also sicher und geviss der gelehrten Welt habe kennen vorlegen, da er dannoch in seinen vorausgesezten diplomaten aller Orten gesehen, dass die Hradisehter Kirchen den Titel Beati Proto- Martyris Stephani, und nieht Laurentij gefiihret, und wann dem Gen- tilotto zufolge in diesem Codice die Worte stehen Translatio domini 22 nostri Sancti Augustini lassct sich ans dem Wort nostri gar nicht zweiflen, dass dieser Codex in einem Augustiner Kloster geschrieben und eben die Kirehen und das Kloster S. Laurentij von nemblichen Orden gewesen seje. Was meldet dieser Codex in seinem Martyrologio bei dem Festtag des Heil. Benedicti? nennet er ihn auch Patrem nostrum oder dergleichen? Woraus man ganz gewiesse Grunde scho- pfen kann, zu was fiir einen Orden dieser Codex gelioret habe. Nun auf Beurtheilungen zu kommen so liaben wir umb das Jalir 1138, so mir das alteste angezeiget w orden, wohl Viererley Augustiner Orden gehabt: Nemblich die Zderaser oder Canonicos S. Sepulcbri, 2. die S. Joannis Hierosolymitani oder Maltbeser, die so genannte Chorherrn oder Canonieos Regulares, die Praemonstratenser, welche in allen alten Urkunden auehAugustiniani genennetwerden. Obendlieh die Teutschen Herren auch regulam Sti. Augustini gehalten, ist mir unbekannt, doeh waren sie schon in Bbhmen zu Commotau, wie ich einige diplomata von ihnenbesitze.DiePremonstratenser seinterst unter demWladislao einge- fiihrt worden hiemit etwas spater als das Jahr 1138 ausswciset. Eeclesias S. Laurentij so mit Klostern waren finde, ohngefahr deren Benedicti- nern zu Klattau (welches Kloster jedannoch ich fiir eine Erdichtung h alte) zu Prag auf dem Ogest, zu Podlaschitz. Von Augustiner Kir- chen dieses Namens ist mir aus Ktirze und Mangel der Zeit noch kei- nes vorgefallen. Zweifle aber nicht, dass mit Weile diese Strittigkeit ganzlich gehoben werden wird, wann ich nur das ganze Manuscript zu Handen bekommen kunnte. Welcbes sofern Euer Gnaden aus angebohrner Giitte mir communiciren lassen wollten, ich unendlich verbunden sein wurde; besonders machet mich das Nicrologium begiirig. Die Jahre der iMarter des H. Wenceslai und Ludmillae hoffe. dass sie Euer Gnaden Bevfall finden werden. Das Jahr 927 ist un- streitbar aus der Kirchen-Reehnung der heil. Ludmillae, das Jahr aber 929 derselben Translation nach Prag. Jordanus hat dieses Jahr falsch aus den corrupto Christanni loco auf das Jahr 932 gezohen, allein die Historia Translationis, so Christannus ausgesehrieben, zei- get uns einen anderen Tag, hiemit nach der Kirchen-Rechnung auch cin anderes Jahr. Jenes glaube ich werden Eure Gnaden bewundern, dass ich die Regierung Spitignaei von anno 895 bis 921 hinaussetze. Die Urkunden so ich gefunden, Hessen auch niehts anderes beurtheilen. Den nexum eum Imperio ausser den bisweiligen tribut habe ich aller Orten tibern Hauten gevrorfen, und sogar die donationem Bohe- miae Arulphi an Swatoplucum ganzlich entkraftet, nur fiirchte 23 (las alle Reichs-Publicisten ivieder mieh die Feder ergreifen werden. Allein icli fiirchte mich nicht, ich getraue mir meine Satze ivieder alle Eimvendungen zu behaupten. Dass ich im nachstigen Schreibeii ivegen Primaslao und Wilholmo Hollando (len Stiefel verdrehet, babe ich selbst gleich nach den auf die Post gegebenen Brief mich erinneret. und ivohl vorgesehen, dass Euer Gnaden nach dero vollstandigen Einsicht in die Historie diesen Fehler bemerken werdon. Endlieh habe ich einige Copien aus dem Maltheser Archiv, doch nicht alle erhalten. Soli dann des Henrici diploma von Prager Erzbistum so Cosmas ad annum 1086 anfuhret nicht mehr in Archivo Regio vorhanden seyn. Die Benennung deren Ortschaften ist in allen Copien so unterschieden, dass man nicht iveiss woran man ist. Der Raum entgehet. Empfehle mich zu hohen unschatzbaren Gnaden. Harre mit aller Hochachtung Euer Gnaden meines Gnadigen Herrens Herrens demiithigst gehorsamster Diener Gelasius a S. Catharina Schol. Piarum. 10 ‘ Prag, 22. Mai 1765. G. S. J. Ch. Hoch- und Wohlgeborner Reichs-Rit.ter! Gnadigster Herr HofRath! Euer Gnaden unschatzbahros Sc.hreiben vom 9. gegenwartigen Monaths ist richtig eingeloffon. Ich binn ausser Stand mit der Feder die schuldige Dankbarkeit und die Grosse der Freude auszudriicken liber den Auszug des Nicrologij, welches ich billig vor das seltsammste aus Bohmen achte, so mir auch trefflieh zur Fortsetzung meines Werks dienen wird. Ich erkenne es selbst, dass eine Reise nach Wienn das rathsammste ware, allein erstens dependiret es nicht von ineinen Wollen, andertens steben entgegen viele Pragerische Gesehaf- ten, drittens binn ich durch die Auflegung des dritten Theils ganzlich erschopft, zu Wienn aber ist das Pflaster sehr Theuer. Ich schreibe hiemit unserem P. Julian: er moehte auf meine Kosten einen Men- schen ausfindig machen, der-in Stand ware das ganze Manuscript zu copiren, ivorzu ich Euer Gnaden Zuthuung bittlichst anersuche, dann \veilen die Oesterreichische Provinz von uns separirt ist, wurde nicht leicht ein Geistlicher sich diesen Last auftragen lassen, und zweifle ob einer da seye der dergleichen alte Schriften correct, lesen kenne. Dermahleins hat mein dritter Theil die k Press verlassen. Ich habe 24 mich hiemit unterfangen durch člen I 5 . Julian ein exemplair zu offeri- ren mit Bitte meine Fehler and Untiichtigkeiten in Gnaden zu excu- siren. Sollten Euer Gnaden melirere derselben haben cvollen, so bitte zu befelden. Icb habe auch dem P. Julian aufgetragen ein exemplair dem Herrn v. Kollar zu tiberreiclien, demo ich zugleicb geschrieben, und gebetten den Copirer mit seiner Gnade zu secundiren. Euer Gnaden hochstgelehrten Entcvurf von Munzcveesen habe auf das fleissigste durcligelesen, und mit Erstaunung Alles so gegrtindet befunden, dass ich Voraus zu unzahligen Lob-Spruchen der Gelehr- ten und einen unsterblichen Nalimen gratulire, dieses bat mich auch verleitet im meinen 3. Theil Euer Gnaden einen Patrem Historiae Criticae zu nennen. Mein einziger Wunsch und Bitten ist Euer Gna¬ den machten nicht saumen die Gelehrheits begiirige damit ehestens zu bcglueken, und unser Vatterlandischen Historie ein cvahres Eicht hiemit anzuziinden. Es hat in der That noeh keine nation in der Welt von seinen Miinzcveesen ein dergleichen Werk gesehen. Ich wollte nur wiinsehen Euer Gnaden schrieben dieses Werk in und fur Engelland, so tviirde man bald aus denen Zeitungen lesen, dass zur Verecvigung Dero Nahmen eine Bild Saule zubereitet werde. Auf Dero hohen Befehl aber habe nur ein und den anderen Punkt beriih- ret, und kleine Anmerkungen gemacht, welehe ich als blosse Z\vei- fel meiner Uncvissenheit angesehen haben cvili. Empfehle mich zu beharrlichen hohen Gnaden, und ersterbe mit allersinnlicher Hoch- achtung Euer Gnaden meines gnadigen Herrens Herrens gehorsamster Diener Gelasius a S. Catharina Schol. Piar. Erste Abtheilung. 1. Absatz. 1. Binn im allen der nembliehen Meinung, nur scheinet mir ohnvorgreiflieh, dass auch unsere Haydnische Herzogen schon ge- pragte Gold- und Sielber-AIiinzen mogen gehabt haben, cvelche aber dessentcvegen gewiss nicht bestimmet werden kennen, cveilen aus Mangel der Schreib-Kunst dieselbe mit keinen Innschriften versehen, noeh einige kennbahre Merkmahle haben. Ich achte dass viele Miin- zen so Ludevigius Tomo VII reliquiarum MSS. heraus gegeben Boh- mische sevnt, dann dieselbe gemeiniglich, und an vielen Orthen in Bdhmen gefunclen werden, es auch unstrittiglich zu sevu scheinet, 25 dass Bolimen weit ehender Bergwerke und Miinze als Brandeburg gehabt habe. Femers jene ungestallte Goldmiinzen deren einige Abdruck ich im 1. und 3. Theil gegeben, zweifle nicdit dass dieselbe Bohmische seynt, und von uhseren Havdnischen Ilerzogen gepraget ivorden, indeme aller Orthen in Bolimen hauffig gefunden werden, und bat der Fiirst von Fiirstenberg allein auf seinen Herrschaften bis ein balbes Seidel davon gefunden, zu geschweigen, dass man derselben in vieler Biirgern Handen einige Stiicke antrifft, und seynt nachstens nriederum zu Eile zwey Stiick gefunden wordcn. 3. Was des Borzi\voy, Spitigneu und S. VVeneeslai Miinzen an- betrift, so habe ein MS. welcbes aber gar nicbt alt, so deren einige Miinzen besehreibt. Zweifle aber ob die Bescbreibungen davon achte seyn. Doch muSs gestehen, dass von Boleslai Zeiten hernaeh die Ab- scbrift deren Miinzen mit denen Stempeln wohl aceordiret; solite diess MS. unliekannt seyn. .so binn bereith es zu communieiren. 2. Absatz. 5. Binn hoehst begiirig einen Abdruck von der Miinz der Ge- maldin Boleslai Pij mit der Innscbritt Emina ltegina zuseben. Wann die Pragung mit dem Stompel der Boleslaorum iibereinskommet, so kiindte mann fieleieht behaupten, dass diese Miinz des Boleslai Ge- mahlin betreffe. Dann das Worth Regina last sieh leicht aussdeiten, indeme zu diesen jaauch spatein Zeiten fastalle Konigl. Toebter Re- ginae genennet worden. Nun weilen unsere Scribenten, und beson- ders Stranskius diese Hemma vor eine ausslandische und benanntlicb Saehsische Princessin aussgeben, so Tvare nachzuforschen, ob Sacbsen dazumabl eine Hemma gebabt habe? Ieh finde frevlieh in vita Ma- thildis bey Leibnitz Tomo 1. Script. Brunsvic. p. 203, dass Otto Magnus eine Stiftoehter Hemma gehabt, so er mit der anderten EheFrau Adelheid erhauratbet, und so sehon in ihren Kinds-Jahren von des Heinrichs Herzogs aus Bayern unmtindigen Sohnlein aucb Heinrieh genannt erkiesen v urde. deme aber die Grossmutter Ma- tbildis wiedersproehen, wie es 'vveithlauffig an dasiger Stelle zulesen. Allein so finde bey Eccardo T. I. in Annalista Saxone ad Annum 965 diese Worte: Lotbarius Rex IDomnam Henimani Šibi conjugio copulavit. Welche Worte unfeblbar auf die vorige Hemma abzielen, so dass die Geinahlin unsers Boleslai noch strittig seye, wessen Tocli- ter sie moge geivesen seyn, und dir Teutsohcn fieleieht diese Miinz auf des Rothanj Eliefrau oder gar des Eudovici Pij Ehegattin, so eben Hemma gehaissen, ganz leicht zieben kennen. 26 3. Absatz. 5. Die erste Erwehnung von denen Marken seheinet mir ohn- massgeblieh sclion von Caroli M. Zeiten herzuleiten seyn, indeme Cos- mas meldet, dass schon daznmahl 500 Mark als ein Jahrliches Tribut demselben von Bohmen aecordiret worden. 8. Dass die Peters Pfonnige oder Denarij S. Petri besondere Miinz Pragungen geivesen, zweifle selir, ich handle davon in meinen 3. Theil p. 402. 3, Binn begiirig Euer Gnaden Gedanken zuvernehmen, was die Fi¬ gur eines Hahns mit 3 Federn auf den Kopf in der Miinz des Brzetislai bedeute? Die Erzehlung des Dalemili e. 42. Von dem Adler seheinet mir aus dieser Mtinz entlehnet, und erdiehtet zu seyn, wie ich es in mei¬ nen 3. Tlieil anzeige. Von diesen Brzetislao besitze drcy- bis viererley untersehiedliche Miinz Sorten, doch seynt rrtir von Udalrieo und Ja- romiro keine andere bis dato in die Hande gekommen. als so in Gro- schen Cabinet und dem Kehler anzutreffen. 4. Absatz. 2. Von diesen VVladislao habe ivohl sieben- und achterley Pra¬ gungen, welche meistens Symbolisehe Bildnussen vorstellen. Zvveifle nicht dass sie zu den Werk Euer Gnaden vieles beytragen kennen, und binn urbittig dieselbe zu communiciren. 4. Von Sobieslao habe ich ingleiehen fiinf- bis sechserley Pra¬ gungen: die meisten haben folgende Inschrift Sua Sobzlaus. Dass durch die erste Syllbe Sua seine Mutter Suatava sich ausslegen lasse. kann man muthmassen aus einer Miinz, in iveicher Sobieslaus als ein Kind auf einen Stuhl stehet, den ein VVeibsbild haltet, und ein Bi- sehof das Herzogs Hiittel aufsetzet. Auf allen diesen Miinzen in avers zu lesen Scs. Wenceslaus. 9. Von Friderico habe bis dato eine einzige Miinz, so die Lehens- empfahung von Kaysser vorstellet. 5. Absatz. I. Es ist vor ungefahr 8 Jahren zu Wiirzburg ein gedruckter Catalogus von einen feilgebottenen Miinz Cabinet heraussgekommen, ivelehes hernach der Churfiirst von Maynz an sich geleset. In diesem geschahe Meldung von einer Kupfern Miinz unsers Przemislai Ottoeari. Ich habe aber alle Miihe verlohren einen Abdruek davon zu erhalten, indeme dasiger Bibliotheearius Sinnens ware das ganze Maynzische Cabinet einstens in Stich herausgehen zulassen. Ansonsten weilen die¬ ser Ottocarus der erste in seinen Sigill einen Adler eingefiihret, so 27 halte vor dessen Miinz eine Pragung worauf ein Brustbild einer Ko- niglichen Per,solin, anderer Seiths ein zum Fliehen sich erhebender Adler zu selien. 4. Dieser Tagen ist mir ein MS von XIV. Jalirhundert in die Harnle gekommen, worinnen die Berg-Ordnnngen der Stadt Iglau seynt, denen voraus ein Diploma von Wenceslao I. und dessen Solin Przimislao Ottocaro II. gesetzet ist. Solite es Euer Gnaden unbekannt seyn, so stehet es zu Diensten. Zweyte Abtheilung. J. Absatz. 5. Ieh kann meine Beurtheilung noch nicht bezwingen zu glau- ben dass die grossi Pragenses Weneeslai tertij Pragungen von den Sohn des Wenceslai II. seynt, oder vor Neben-Stempeln soli en ange- sehen werden. Es ist geiviss, dass keine sieliere Urkunde vorlian- (1 en, dass er jemahls seye gekrdnet ivorden, obschon er 5 Tage vor den Todt seines Vatters von denen Standen gehuldiget worden, hiemit bat er auch denTitel Regi s nielit gefuhret. So viel ich mich entsinnen lveiss hat sich auch Ottoearus vor seiner Oronung nur einen Haeredi- tarium Regium Principem in Diplomatibus gehaissen, so dass durch den Wenceslaum III. kein anderer als Wenceslaus piger kenne ver- standen werden. Dass Wenceslaus piger sehlechte Miinz Sorten ge- praget, ist klar aus dem von Berghauer angefiihrten diplomate zuer- sehen, und kann nicht begreiffen, wie man just die Nebenstempel auf den so vermeinten VVenceslaum tertium, so nur ein Jahr regiret hat, und nicht lieber auf den Vatter gemiinzet habe, von deme eine unzahlige Menge Groschen gepraget \vorden. Wienach es auch habe fiiglich geschehen kennen, dass Groschen von dreyerley Schrott und Korn haben mogen kennen gemiinzet iverden, ohne den Betrug leieht- lich zu entdecken? Allein diese Ziveifeln werden ohnfehlbar die Do- cumenta von denen Nebenstenipeln heben, so in Entwurf nicht alle- giret ivorden. Ferners wird nicht unbekannt seyn die Miinz Weneeslai pigri, so Octavianus Strada abgezeichneter anfiihret, obschon ich die - selbe wie die meiste dieses Authoris als Miissgeburthen achte. 8. Weilen Henricus der erste gefunden wird, so 62 Groschen auf eine Mark gerechnet, so scheinet, dass derselbe schon von der Wenceslai II. Miinz Verordnung abgegangen seye, obschon keine Miinz von ihme vorhanden. Dessen Sigill herentgegen habe ich in Handen. Ferners bitte nicht zu vergessen zu erleiteren wie diese Miinz Rechnung zu verstehen de Sexagenis de Wyennensibus aut alia moneta, wie sie ofters Saeculo XIV vorkonimt, und benanntlich in einer donation des Joan von Rosenberg de anno 1380 zu lesen ist, 28 4. Absatz. 1. Ich habe 2 Abdriicke von Aenen Sigismundi Grroschen, so von dem Herrn Apellations-Rath vom Hempfling erhalten, sie stehen zu Diensten. Georgius beklaget. sicli in einem diplomate liber den Miinz Verfall so Sigismundus einscbleiclien lassen, ivelches ein neuer Be- weiss, dass Sigismundus Miinzen gepraget habe. 5. Absatz. 6. Dass die Meissnische Schock den Nahmen von den Meissner PragerHauss bekommen, habe in Tomo I. ineditorum pag. 325 ange- zeiget. Ich habe aueh die neue Miinz Verneuerung dieses Konigs nemblich Georgij de anno 1470, welche klar saget, dass er auf den alten Sehrot und Kornfuss des Wenceslai II gepraget und 24 groschen auf einen Hungarischen Floren gerechnet habe. Sollten Euer Gna- den dieses Document nicht haben, so stehet es ingleichen zu Diensten. Ubrigens bitte meine Zweiflen nicht in Ungnad anzunehmen. 11 . Prag den 24. August 1765. Hoeh- und Wohlgebohrner Ritter! Gnadiger Herr HofRath! Euer Gnaden liohes Wohlseyn ivird mir hochst angenehm sein zu vernehmen. Dass mein 3.Theil richtig iibergeben seye,zweifle nicht, nur wiinsche damit er Euer Gnaden nicht missfalle. Es hat mir in meiner retour von Karlsbaad der Herr Archivarius Clauser gemeldet, \vie dass er dass schmahhafte Buch des Herrn Duchowsky einge- schicket, mit Bitte Euer Gnaden mochten zu Wien ihre Muhe dahin venvenden, womit dergleichen Approbirungen der hiesigen Censur rnachten verwiesen werden. Allein da noch in meiner Abwesenheit Ihro fiirstliche Gnaden hiesiger Erzbischof dieses Buch eonfigiret, dem Verfasser allen Verkauf und Verschleiss verbotten, ja heutigen Tag alle exemplaria confisciret und zu sich genommen, dabei mir die gna- digste Erlauhniss ertheilet meine Defension auch sarcastice zu ver- fassen, demselhen seine groben Fehler vor Augen zu legen endlich keck zu sagen, dass ich ihn vveit scharfer hernelimen wurde, wann ich dem Respect seiner Obrigkeit nicht entgegen sehete; als bitte aller- untherthanigstEuer Gnaden Dieselbte machten in derSach nichts mo- viren, und sofern es geschehen ware, trachten z it unterdriicken, in- deme eine so hinlangliche und niemals gehoffte Satisfaction mir von Ihro furstlichen Gnaden angediehen ivorden. Euer Gnaden werden in 29 meiner Defensions Sehrift ersehen, wie unerlaubt dieser Sclunahei; meine Worte nach der qwehr gezohen und wie grundfalsch ali c dessen allegirte Manuscripta seynt. Ich werde aber nicht ermanglen alsogleich einige exemplarien einzusehicken, sobald diese apologie die Press verlassen wird, umb sie unter jene auszutlieilen, so aus Mangel der wahren Historischen Kenntniss glauben ltunnten,dass der Duchowsky griindlieli schreibe. Sub rosa eommunicire, dass Ihro fiirstlielie Gnaden der selbst geglaubet, ein Jesuitter stecke unter der Decken, und dass derHerr Canzler Stoeber dieses Werk dureh anderer Beytrag gesponnen habe, allein er seye schonin das Klare gekommen, dass eine iveltliche Persohn, die er mir nieht genennet, der Verfasser dieses Werkes seye, welcher der Herr Duehoivskv seine Arbeit wohl belobnet. Damit also der Fiirst nicht glauben kunnte,ich hiltte zuWien unter derHand einige Satisfaction gesuebet, bitte die Saeh bestens zu hintertreiben. Es ha- ben auch Iliro fiirstlielie Gnaden anempfohlen, dass besonders in re historiea kein Bueh ehender von denen Censoribus herausgelassen soli werden, bis es nieht in plena commissione censurae regiae vorge- tragen werde. Empfehle mich zu beharrlichen unschatzbaren Gnaden harre mit allersinnlicher Hocliachtung Euer Gnaden gehorsamster Diener Gelasius a S. Catharina Scliol. Piarum. 12 . Prag, 2- November 1765- G. S. J. Ch. Hoch- und Wohlgebohrner Ritter! Gnadiger Herr HofRath! Euer Gnaden unschatzbahres Sehreiben hat in mir so grosse Freude eri’eget, die meine Feder mit Worten auszudrupken unfahig ist. Die Beantivortung verschobe ich aus Ursach, weilen mein Ab- zeichner von Prag abivesend ist und bis dato mit einer Landsarbeit. und Mahlerei oeeupiret wird. ich aber oline Beisehlussung der ver- langten abgezeiclmeten Miinzen zu antworten unbillig eraehte. Nach- deme aber wider mein Verhoffen dieser Mensch so lange ausbleibet, und ich moi'gen zu Ihro Excellcnz Herrn Bischof von Leutmeritz, welcher umb mich eine Gelegenheit geschicket, abreise, aueh da viel- leieht 14 und mehr Tage ausbleiben kiuinte, als habe fiir nothig er- 30 aehtet Euer Gnaden zu bitten, womit Dieselbte die Verzogerung der einschicken sollenden Miinzen nicht ungnadig aufnehrnen machten. Ieh sage hiemit allersinnlichen Dank vor die iiberschickte Boleslaiselie Miinzen Abdriicke, welehe meinen 4. Theil viele Zierde beylegen werden, ich werd e nicht ermanglen die Frejgebigkeit meines gna- digen Spendirers anzuriihmen. Der Emmae Miinz wird vieles Aufsehen machen und ich werde mir alle Miihe gehen diese Emma in denen Geschiehten anderer Lander aufzusuchen, dann es seheint mir un- streitig, dass sie eines auswartigen Kbnigs Tochter gewesen seyn mag. Melnik als eine so alte Miinzstadt wird aueh einen Theil der Ehre daran haben. Aus dieser Miinz lasset sich tast sehliissen, dass schon von ersten Zeiten her Melnik ein dotalis eivitas deren Bohmi- schen Herzoginen gewesen sein mag. Auf den Lucifer zu kommen, so binn mit meiner Beantwortimg schon fertig, so wohl ein Alphabet stark werden wird, zu \velcher Weithlaufigkeit mich die Tollkiihne Unschammhaftigkeit meines Gegners gezwungen,als weleher ansonsten wiederum bellen wiirde, ich habe Sachen iibergangen die ich aufzu- lesen nicht im Stande wiire gewesen. Ieh gehe hiemit von Punkt zu Punkt. Nur betaure dass meine Defension wenig Ehre unseren Lands- leuten und meistens. der Clerisey machen wird, da ich durchaus mit einem Liigner und Verfalseher zu thun habe, als welcher nicht ver- abscheuet hat auch getruckte documenta so in aller Handen sind, zu stimplen, zu verdrehen, zu verfalschen und ganze paragraphos, als ob es der Alten Worte vvaren, einzusetzen. Ich hefiirchte sehr, dass dieser hochmiithige Geist mit seiner Kiihnheit, und Unbesonnenheit seinem Ungliieke entgegen geloffen, und wann Seine fiirstliehe Gna- den der Erzbisehof meine Defension lesen sollten, unfehlbar cassirt werden wird. Allein ich trage daran keine Schuld, das Defensions-recht gebiihrt mir nach allen Rechten. Ich werde jetzt zu Leutmeritz meine Arbeit ins Reine bringen und gleich liierauf drucken lassen. Miinze mit den Worten SVA SOBZLAVS habe ich vvohl funferley Gattungen, welche ich alle werde abcopiren lassen und schueken. Dux kann es nicht haissen, dann das V und bei einigen (loppelte W ja S und A ist auf Verschiedenen Stiicken ganz kenritlich, ich habe wohl aus 50 Stuck die Buchstaben zusammtragen milssen, dann die mehrste St,ličke dieser Miinzen seynt sehr verwischet. Ich habe wohl 20 Pergamenene Urkunden des Wenceslai pigri von verschiedenen Jahren schon in Handen geliabt allein bis dato noch kein anderes Insigel daran gesehen, als jenes mit dem Contra- Sigill worauf der doppelte Adler und mitten darinnen der Low ist, 31 auf welchen aber voli dem Wort Quartus keine Spuhre. Von anderen unseren Konigen als Wenceslao II, Joanne, Carolo, kSigismundo, Al¬ berto, Ladislao, Georgio, Wladislao babe icb wohl fiinferley und sechserley Sigillen. Es vare mir hiemit eine besondere Gnade ein an- deres (und besonders mit dem Wort Quartus) Sigill von Wenceslao Pigro zu sehen. Ich werde auch nielit ausser Acht lassen das Sedlitzer angezeigte diploma ausfindig maehen zu lassen. Stehet nun auf den Sigillen das Wort Quartus, wie ich Euer Gnaden theuresten Worten allen Glauben beymesse, so fallet aller Zveifel und binn ganzlich aecord, dass die grossi Pragenses Wenceslai III auf keinen andern als des Wenceslai II Sohn abzielen konnen. Dieser Tagen als ich die Miinzcollection bei denen hiesigen P. P. Trinitariern durchgegangen babe ich einen grossum Pragensem Wladislai II. angetroffen von einer absonderlichen Grosse, denn icb noch niemalds gesehen, oder davon gelesen. Es wird naeh meiner Augenmass den vierten Theil eines Wladislaiscben Dick-Groscbens innliaben. Ich \verde ihn mit nachsten wagen lassen. Der Raum entgehet, empfeble mich zu be- harrlichen unschatzbaren Gnaden. harre mit allersinnlicber Hocb- achtung Euer Gnaden demutbigst gehorsamster Diener Gelasius a S. Catharina m. p. 13 . Prag, 24. Decembris 1765- G. S. J. Ch. Hochedelgeborner Reiehs-llitter! Gnadiger Herr Hof Ilath! Euer Gnaden schatzbahrestes Scbreiben vom 18. laufenden Mo- naths beschamet mich billig, da Hoehdieselbte meiner Schuldigkeit in Wunschung der Feyertagen vorgekommen, die viele Hausge- schaften, dann die Aussfertigung meiner Schutzschrift bat mich gleich- samm genothiget, diese ineipe Schuldigkeit auf den letzten Augen- blick zu verscliieben. Meine schuldige und dienstbefliesseneste Ge- sinnungen werde ich bei dem Altar und der Krippen des neugebornen Welt Haylands ablegen, mit Bitte dieselben zu erhoren, und zu er- fiillen, womit Er Euer Gnaden zum Besten und Zierde des Puhlici, allen Angehorigen, Freunden und Clienten zur Consolation und Schutz in die spateste Jajire in hohen Wohlseyn erhalten geruhete. 32 Vor die gnadigst iiberschickte Urkunden liber die Sigillen unsers Ko- nigs Wenzel Cai'oIi IV. Solin sage und erstatte allersinnliehe Dank- sagimg, ivelche in der Tliat iiberzeugend seyn, und mir eine unge- meine Freud verursacht haben. Dann ich \veiehe gern der Wahrheit, verabscheue auch niclit zu widerruffen, wann ich iiberzeugt werde. Die Historie griindet sieli nicht auf Vernunftsehltisse, sondern auf Urkunden. bei deren Vorbringung alles iveieben muss. Ieli lialte es liiemit vor unstrittig, dass unser so genannte faule Wenzel sieh vor seiner Romischen Konigs Wahl Weneeslauin Quartum gesehrieben habe. Nachdem ich aber ganz gewiss versichert binn, dass eben Euer Gnaden nichts anderesals die Historische Wahrheit zum Endzweck Ihrer unsterblichen Arbeiten haben, als bitte nicht ungnadig aufzu- nehmen ein und andere Ziveifel wegen der Miinz Wenceslai tertij an- zufiihren. Dass eine so grosse Menge deren Grossorum Pragensium unter dem Namen Wenceslai tertij von Neben-Stempeln herriihren sollen, scheinet mir scliivehr zu glauben, ivarumb dieselbe nicht ehender auf Wenceslai Secundi Nahmen gemunzet,und wie nach deren Geringhaltigkeit sogar im Gewicht nicht alsogleich ware erkennt worden? Wienaeh dieselbe so haufig in Bohmen eingeschlichen? Dann unlangst ist auf der Herrschaft des Herrn Baron von Gotz ein Haflein von einen Seitel von einen Bauern gefunden ivorden. in welchen meistens Mtinzen oder grossi Pragenses VVeneeslai tertij wahren von eben gleicher Geringbiiltigkeitf Dass dieselbe von des Wenceslai II. Solin, so kurz regiert liat, geschlagen ivorden, lasset es sicn fast nicht muthmassen, indeme Urkunden vorhanden, welclie den alten Wen- eeslai II Schrott und Koru auf (it) Grosehen zu einer Mark beybe- halten. Solite man nicht auf andere Gedanken verfallen kennen, dass gleiclnvohl diese Miinzen in Bohmen und giiltig geschlagen worden? Allein auf was vor eine? hier ist j en er Knotten so einen Alesandrum fordert. Wie ware es wann man sagete, dass diese Miinz auf des VVeneeslai III. Nahmen geschlagen ivorden sclion nach seiner Ermor- dung bei jenen Factionen und Unruhen zivisclien.den Karntner Hein- rieh,den Meissuischen Marggrafen und selbst unsern Joannem Konig? Kann nicht jene Faction so bei denen Bergwerken und Miinzen da- mahls den Meister gespielt aus Eigennutz, oder Verstiirkung ihrer Waften dergleiehen geringhaltige Miinzen geschlagen haben, und gleiehvvol die Imvohner genothigt haben dieselbe in vollstandigen Werth anzunehmen? Wie ware es wann man sagete: Diese grossi Pragenses waren in Meissen auf Meissnische Schrot, Korn und Ge- ivicht geschlagen, dann Wenceslaus II bat 1299 Meissen kauflieh an 33 sich gebracht, wie es bey Balbino Dec. I. e. 8. p. 274 aus der Ur- kunde zu ersehen, hat es seinem Sobne Wenceslao III, iibergeben, wie es aus der Urkunde bey Sigismundo Calles m Serie Misnensium Episeoporum pag. 217 abzunehmen, allwo er das Lehen in Nahmen seines Solmes annimmt. Es kann also leicht seyn, dass gleich wie der Vatter in Bohmen auf Bohmiselie Pragart und Gcvvicht in seinem Nahmen groschen bat seldagen iassen, also der Sohn auf Meissnisches Gewicht und Korn in Meissen Bohmische Groschen habe schlagen Iassen. In dieserMutbmassung steifet mich die obengemelte Entdeckung oder Findung alter Miinzen auf der Baron Gotzischen Herrscbaft, dann unter denen Wenceslai tertij grossis Pragensibus sevut viele Meiss- nische Groschen, welehe in Korn und Gewiebt ganz gleichfdrmig seyn und welche die Umbsehrift haben W. Landgravius Turingiae et Marehio Misnensis, welches obnfeblbar den Willielm, Marggrafen von Meissen bedeutet, rvelcher kurz nach des Wenceslai III Ermor- dung regiert hat. Allein dieses alles bitte als Idosse Muthmassungen gnadigst anzunehmen, worinnen unfeldbahr Euer Gnaden was siche- res werden entdecken kennen. Doch bitte geborsamst Doro Gedanken mir hieruber zu erofnen. Mein Abzeieliner ist schon nach Pi-ag zu- riickgekommen, allein so gleich bekame er das Mausolaum vor den Verstorbenen Kaysser von der Universitat ausszufertigen hat,mir aber versprochen die Miinzen naehstens zu copiren, ieh werde dieselbe alsogleich nach deren Verfertigung einschicken. Unterdessen da ich bei Ihro Excellenz Herrn Bischof zu Leitmeritz ware, hat mich zu Prag ein grosses Ungliiek betroffen, dann Siebenzig etwelehe Stiick Duckaten seynt mir sammt den Beitel aus mein Zimmer und ver- sperrten Kasten ohne Verlezung deren Schlossern entfremdet worden. Empfehle mich zu beharrlichen Gnaden und ersterbe mit aller Hoeliachtung Euer Gnaden Meines Gniidigen Herrns Herrns unterthanig gehorsammster' Diener Gelasius a S. Catharina. " 14. Prag, 22. Marž 1766. Hoch- und Wohlgebohrner Ritter! Gnadiger Herr HofRath. Euer Gnaden finde mich dermahleins im Stande die langst an- verlangte und versprochene Abdriicke einiger bohmisclien Munzen 3 34 einzuschicken. Bitte die Verzogerung nicht in Ungnade aufzunehmen, woran nicht so wohl ieh als mein Abreisser Schuld traget, vvelcher nur bei Ermanglung grosserer Arbeiten und mtissiger Stunden der- gleicben Arbeit, in der er wohl erfahren, anzunehmen pfleget. Icb bab ali und jede abzeichnen lassen, die icb geglaubet, dass sie Euer Gnaden anstandig sein kunnten, und kann versichern, dass ali und jede aus Original Miinzen, so icb inHanden gebabt,abgezeicimet wor- den. Unter andern vverden Euer Gnaden auch des Brzetislai Miinz mit dem vermeinten Adler antreffen, welcber \vobl zur Muthmassung des ersten bohmischen Adlers das meiste beigetragen mage baben. Ieh balte es vielmehr vor einen Falken oder Hahn, wovon zu seiner Zeit. Auf den ersten Blatt seint lauter Miinzen von Wladislao, ehe er noch Konig worden, dann mit der Umbschrift S\va Sobzlaus, wel- clies ieh Swatawa Sobieslaus zu lesen zu seyn muthmasse und glaube, es bedeite die Vormundsehafl seiner Mutter, welches die Miinz Nr. 14 glaubbahr machet, wurde micb aber erfreuen, wann Euer Gnaden diese Diinkelbeit durch eine andere melir kennbabre und les- lichere Schrift entdecken machten. Dann icb bekenne e^ frey, dass ieh zwahr von diesen Miinzen mehr Stiicke in Handen batte, welcbe aber so verwiseht waren, dass icb die Schrift Buchstaben Weiss aus allen ausziehen und abnebmen musste, so dass kaum aus einer ein Buchstabe nur zum hochsten sieher entlelmet kunnte werden. Die Menge aber machte es, dass naeb Abmessung des Raums diese Buch¬ staben und Schrift herauskame. Wessen die Miinzen Nr. 25, 26, 24, 36, 38 sejen ist mir bis dato unbekannt. Meine Vertheidigung v ider den Lucifer ist noch unter der Cen- sur. Solite man hier viel Schwurigkeiten machen, so werde sie olin- feblbar in Wien censuriren und drueken lassen. Icb nenne meinen Gegner nirgends, doeh weilen Seine fiirstliche Gnaden der Erzbisehof selbst. micb. versichert, dass ein anderer diess Werk geschmiedet, als muss der Lucifer sehr Haar lassen. Nur ist es zu betauern, dass es der Clerifeey wenig Ehre machen wird, dann die falsa und impostu- ren, so dieser Menseli begangen, waren fast unglaublich, wann icb sie nicht bezeigen tbiite. Ieh boffe, dass endlich diese meine Bemii- bung mir Friede schaffen wird. dann nun ist der Czech so widerlegt, dass kein verniinftiger Mensch daran mehr denken soli kennen. Es kommen hiemit seltsame Urkunden von unser Nation beraus. die ieh durch Lesung besonders griecbischer Sribenten bervorgegrii- blet. Wessentwegen icb es auch einen Anhang und Erlauterung mei- nesProdromi nenne. Es wird etwelche 30 Bogen Stark imDruck sejn. 35 Im letzten ari mir gnadigst abgelassenen Brief haben Euer Gna¬ den mir willkuhrigst angetragen, einige Abdriicke v o n denen Sigillen unserer Herzogen. Nun berielito, gehorsamst den Catalogum derjenigen so icli habe. Nemblieh 1. des Boleslai Pij aus dem Brzewno\ver diplo¬ mate. 2. des Brzet.islai aus dem Rajhrader. 3. des Spitignaei aus dem Leitmeritzer. 4. des Wladislai als Konigs aus dem Maltheser, hieraus aucli 5. des Friderici und dessen Frau. 6. des Henriei Bisehofs und Herzogs. 6. (sie) des Ottocari I. 7. des Weueeslai I. Ferners von Ottoearo II anzufangen babe ich in spatere Zeiten von allen, auch von einem jeden unterschiedene und mehrehre, so dass auch des Henriei, docli olme Umbscbrift mir nieht absrehet. Es kommet hier- auf, ob von den Boleslao II und III„ Jaromiro, Udalrico etc. einige vorzufinden. Umb des Wratislai Sigill, so zu Hradisebt bei Ollmutz anzutreffen, liabe schon mehrmahlen und den Herrn Pralaten selbst zu- gescbrieben, aber bis dato nichts erkalten kennen. Ingleichen habe ich viele Sigillen von unseren Bischofen doch keines vor 1140 herum. Familien Sigillen habe keines vor 1127. Kloster Sigillen habe ich ziemlich viele alte, doch seynt die Stadte-Sigillen \veit spater. Alles dieses gedenke ich bey seinen Jahren einzurucken. Bitte also Euer Gnaden instandigst naeh Dero angebohrnen Giitte mir in abgangigen verhulflich zu seyn, welches ich mit meinem unvvftrdigen Gebett zu demeriren nieht unterlassen werde. Der Raum entgehet. Empfehle mich zu schatzbahresten Gnaden ersterbe mit allersinnlioher Hoch- achtung Euer Gnaden unterthanig gehorsammster Diener Gelasius a S. Catharina Schol. Piarum. 15. Prag, den 31. Augustmoiial.h 1766- Hoch und Wohlgebohrner Ritter! Gnadiger Herr Hofrath! Euer Gnaden wird billig mein so langwieriges Stillschweigen befremden: Ich hofte von Tag zu Tag meine Apologie aus der Censur, und glaubte ich wurde mit Einschickung derselben meine Dienste bezeugen kennen. Nachdeme aber die Censurirung auf die lange Bank verschoben wird, luiimit habe nieht sollen ermanglcn mit gegenwar- tigen Zeilen aufzuwarthen, und den Umb standt der Verzagerung in Herausgebung meiner Werke zu notificiren. Nebst der Apologie ist 3 * 36 meinTomujsII ineditorumlangst fertig, allein ieh will nielit aus vielener- waglichen Ursachen, dass vor der Erscheinung und publicirung meiner Apologie dieser Tomus ans Tag Licht trette. Seine Excellenz Herr Graf von Wiežnik, so zu Wienn waren, hatten mi eh ingehalten und gerathen, ich solite mit der Censur meiner Werke nieht eilen, indeme zu Wienn an einer Reformation der Prager Censur gearheitet werde, welehe nachstens erfolgen Solite. Da ich aber viele Zeit vergebens gewarthet, binn ieh endlich gezwungen worden meine Apologie zur Censurirung iiberzugeben. Ieh babe selbst dieselbe Seiner furstliehen Gnaden unseren Herrn Erzbiscbof eingehandiget, und kann nicbt anders sagen, als dass er mir sebr gnadig ware. Er sagte mir freivillig zu, dass er mir alle Satisfaction geben will, und eine gedruckte Cur- renda an seine ganze Dioces ausgehen lassen, worinnen er seiner cle- risey meine Werke anrecommendiren, und zuErkaufung derselben ex- stimuliren, ja anbefehlen will. Er erbotbe sich selber zu einen Censor, und sagte er wollte die ganze Apologie fleissig durehlesen, welch.es er auch that, wie mir sein Herr Secretarius und Ceremoniarius be- zeiget, ja er selbst auf der Insel an der Tafel Sr. Excellenz Herrn Grafen von Choteck,wo ieh die Gnade mit ihm zu speisen gehabt, vor aller Noblesse es zu erkennen gegeben hat, dass er einen grossen Theil von meiner Apologie sehon gelesen, dann er mieh wegen ein und anderer Stelle im Seherz gefoppel, dass ich damahl, da ich diess sehriebe, sehr bose miiste gewesen seyn. Da er aber jetzt in einem kalten Fieber darnieder lieget, so weiss nieht, wie lang noeh meine Apologie aufgeschoben wird werden. Ieh binn niehts desto weniger rorgestern zu seinen geistlichen Herrn Seeretario gegangen, umb aus ihme etwas zu erforschen, welcher mir gesagt, dass der Fiirst fast den grossten Theil sehon gelesen und hierinnen bisher ali und jedes billigte. Er \vollte niehts desto weniger, damit die Sacli durch ordentliehe Weege gienge, und meine Apologie dem Herrn Vicario Generali zur Censur tibergeben, rvomit also die Sach, Gott weiss, in was ftir eine Lange aufgeschoben kann werden. Und was wird wohl der Herr Vicarius darzu sagen, da er in dem Lucifero, den er mit solehen Lobspriiehen gepriifet, so viele imposturen und falsa, so ich entdeeke finden wird? Ich sehe also vor, dass man das moglichste beytragen wird, umb mir Briigeln unter die Fusse zu verfen. Allein wo bleibt die Erhebung unserer Studien, wann einen jeden un- geschliftenen Scribenten erlaubt seyn soli sich an Gelehrte zu reiben, und denenselben das Recht der Vertheidigung benommen seyn soli? Eben dieser Herr Geistliehe Erzbischbfliche Secretarius hat mir ge- 37 meldet, dass Euer Gnaden (weiss nicht aus was fiir Gelegenheit) meine Werke demFursten sollen anrecommendiret haben, fiir welches ich den sehuldigsten Dank abstatte. Ein gleiches haben beyde Herrn Grafen ven Choteck getlian. Ansonsten fangen sclion unsere Lands Leute an andere Seiten in der Historie aufzuziehen, dann der Herr P. Kramer S. J. Professor Physices fallet mir bey wegen der Fabel des Czeohs in seiner neulich ausgegebenen neuen Auflag des Aneae Silvij, die er mit einigen Anmerkungen illustriret. Ich zweifle nicht, dass Euer Gnaden die anverlangte Miinzen- Copien, so ich schon beylauflig vor 3 Monathen iiberschicket liabe, richtig werden empfangen haben. Ich habe ohnlangst aus der Metro- politanischen Bibliothek einen niemahls gedruckten Theil der Can- cellariae Caroli IV abschreiben lassen. Ich finde darinnen ein sehr seltsames Miinz-Patent Wenceslai inertis, \velehes hiemit in copia beyschliisse, und lioffe, dass es Euer Gnaden zu Dero Mtinz-Entwurf dienlicli seyn wird. Der mich zu hohen Gnaden empfehle, und mit allersinnlicher Hochachtung ersterbe Euer Gnaden Meines Gnadigen Herrns Herrns demiithigst gehorsammster Diener Gelasius a S. Catharina Schol. Piarum. Forma Regie Proclamacionis in Regno Bohemie super monetam recipiendam. Wenceslaus Dei gracia Romanorum Rex semper Augustus, et Boemie Rex .... Judici, Consulibus, et Juratis Ciuijatis Grecensis fidelibus suis dilectis graciam suam et omne bonum. Fideles dilecti ad prouidendum Regni nostri Boemie, et incolarum ejus incommodis, et defectibus, quos ex monete parve diuersitate perpessi sunt hactenus, novam Halensem monetam čudi mandauimus sub signo et caractere capitis coronati *) quorum pro grosso Pragensi duodecim numero re- cipi debent tinaliter, atque dari. Quare fidelitati vestre presentibus *) Solite nicht dieser Halensis eiff Bracteatus gewesen seyn'' oder sonst ein Soli- dus olme Umbschrift? wie wenn es derjenige ware, dessen abcopirung icli aus dem Milnz-Cabinet Sr. Excellenz Herrn Bischofs von Leitmeritz nachstens ein» geschickt, worauf auf der einen Seiten eincaput coronatum, auf der andern ein zum fliehen sich aufhebender Adler, wie er sonst in den Sigillen Wenceslai anzutreffen? Und vveilen dieses Diploma Anno 1383 gegeben worden, hiemit stimmet auch die in der Miinz angedeitete Jugend, mit der Jugeud des Wen- oeslai iiberein. Ich erwqrthe hieriiber Euer Gnaden Gedankeu. 38 seriosius committimus, et mandamus, quatenus in foris et locis vestris voce preconia proclamari faciatis puhlice, ut Halenses huiusmodi duo- deeim pro grosso pvo re qualibet emenda. vel vendenda sub pena per- dicionis rerum et corporis recipiantur modis omnibus, et solvantur. Prohibentes nibilominus sub eadem pena recepeionem alterius cuius- cunque parue monete, prout indignacionem nostram grauissimam vo- lueritis euitare. Datum Karlstein dieXX. Aprilis. Regnorum nostrorum a n no Boemie XX 0 . Romano uero Septimo. 16 % Prag, 21. J&nner 1767- Hoch- und Woblgebobrner Ritter! Gnadiger Herr Herr HofRatli! Euer Gnaden solle ohnermanglen meine gltickliche Ankunft nach Praggehorsammst zu vermelden.EswarezwarmeineSchuldigkeitgewe- sen gleich den ersten Tag das nembliche zu vollzieben, und besonders vor so grosse unverdiente hobe Gnaden deni iithigsten Dank abzustatten, allein so fande ich sehr viele \viehtige Gescbiifte erliegend, dass ieh nieht einmahl bis dato Zeit gewonnen, meine Sacben auszupaeken, und in Ordnung zu bringen. Meine Feder ist ausser Stand eine an- dere Dankerkenntlichkeit auszudriieken, als dass der grosse und reiche Gott ein vielfiiltiger Belohner wolle seyn, umbwelches ich den- selben Lebens-lang anzuflehen obnermanglen werde. Es ware meine Resolution schon zu Wien gefast mit einigen Fasanen aufzuwarten, allein so finde alle mir bisbero vorgezeigte wegen grosser Kalte und Selinee so ausgemerglet, dass ieh darmit scbleebte Ehre aufheben wurde, ich verscbiebe liiemit diese meine Sehuldigkeit auf beqwemere Zeiten. Meine Apologie wird folgende Wochen die Press verlassen, womit sogleich mit einigen Exemplarien aufzurvarten ohnermanglen werde. Empfehle mich zu bebarrlicben hohen unschazbaren Gnaden. Ersterbe mit allersinnlichen Hochachtung Euer Gnaden Meines Gnadigen Herrens unterthanig gehorsammster Diener Gelasius a S. Catharina, Schol. Piarum. P. &. An die HochzuEhrende Herrn Herrn Sohne mein gehor- samstes Compliment, ohnbesebwehrter massen, ich bitte Dieselbte de- miithigst Ihren gnadigen Papa unablasslich anzuflehen: Er machte 39 seine mir so viele gezeigte Historische decluctionen zum Druck befor- deren, vvodureh ihneii ein unsterblicher Nahmen, uud unzahlbare meriten bei der gelehrten Welt ervvaclisen werden, mul die Belohnung bey unseren Vatterlande nicht ausbleiben sollen. 17. prag, 5. Merz 1767 G. S. J. Gh. Wolilgeboliruer Ritter! Gnadiger Herr Hof Rath! Euer Gnaden schatzbahrestes Schreiben von 2(J. Februar ist mir richtig eingehandiget vvorden, woraus abermahl grosse uud vielfaltige Merkmahlen unverdienter Gnaden mit unbeschreibliclier Freud und Hochschatzung ersehen. Die Abanderung des Herr n HofRaths v. Kol- lar wurde mir freylich schrnerzlidi fallen, allein ieh setze in dieseru Fali ali mein Vertrauen auf die hohe Geivogenheit Euer Gnaden, dass die von mir zu Wienn aufgezeichnete Mssta. der Kaysl. Bibliotek naeh und nach werden abgeschrieben werden, wofiir den Sehreiber- Lohn mit sehuldigsten Dank erstatten \verde. Wegen der Zeitrechnung des Konigs Alberti habe mir einige Muhe gegeben, und fiende dass Euer Gnaden sehr richtig urtheilen, wann Hoehdieselbte dessen erste Wahl zum Bohmischen Konig mit Hageco auf das 1437te Jalir versetzen. Dann den St. Joannis Evan- gelisten Tag finde auch bey einen auswartigen zu gleicher Zeit leben- den authore, nemblieh den Andrea Praesbytero Ratisbonensi, so bey Kulpisio und Ekkart T. I. anzutreffen, bestimmet, obschon allda irrig das l438teJahr bezeiehnet wird.Es scheinet hiemit mir ebenfalls sehr wahrscheinlich, ja wahr zu seyn, dass des Bartossij Wahl-Erzeh- lung nur auf eine Bestattigung abziele, da nemblieh aueh einige von der Casimirs Parthey spater abgefallen, und bei Eintritt Alberti gegen die Bohmische Granze sich zu demselben geschlagen. Ich finde auch, dass meistens ilie Schlesisehe Fiirsten des Casimirs Parthei gehalten, wovon einige Urkunden in des Ludewigij T. II, und meistens bei Sommersberg anzutreffen. Es ware dann, dass man den vorher gemelten gleich lebenden Authorem Andream mit der alten ZeitReeh- nung entschukligte, nach welcher nemblieh das Jahr mit den Christi Geburtstag oder 25. December anfinge, hiemit das St. Joannis Evan- gelistae Fest sehon zum 1438ten Jahr zu rechnen ware. Eine Muth- massung dessen giebt mir unser Kuttenus, ivelcher in eben dieses 40 1438te Jalir die Wahl an St. Joannis Evangelištae Tag, und dessen Cronung in ebenselbes Jahr an St. Petri Pauli Tag versetzet, welches wohl nach hentiger JahrsReehnung ohnmoglich sein kunnte, dass nemblich die Cronung der Wahl vorgegangen seye. Und eben aus dieser alten JahrsReehnung scheinet mir der Feliler hergekommen seyn, dass fast alle Gesehiehtschreiber die Wahl Alberti auf das 1438te Jahr hinaussetzen. Der Cronungstag 1438 an Petri Pauli Tag zu Prag ist unstreitt- bahr, und hat Bartoss recht, wann er es an einen Sonntag angiebt, dann dieses Jahr war die Litera Dominicalis E, velche mit dem St. PetriPauliTag richtig iibereinkommet. Die Worte prima Julij miissen durch einen Schreibfehler in das Bartossij Apographum eingeflossen seyn, bewundere mich aber nun selbst, dass ich diesen Fehler nicht ehender gesehen, und daruber in memer edirung eine Notam beige- setzt habe. Es soli also 29. Juny oder III. KI. Julij haissen, aus des¬ sen Unlessbarkeit vielleieht der Copistprimam Julij gemuthinasset, und aufgeschrieben. Es haben hiemit den Tag recht bezeichnet Lupa- cius, Weleslavinus und andere. Nur bewundere unseren Benessium von Horzowitz, welcher in seinem MS die Cronung Alberti auf das Jahr* 1439 versetzet, da er dannoeh ein fast gleich lebender Author ware. Allein er giebt seinen Fehler in der Erzehlung fast selbst an, indem er meldet Albertus seye schon in der Fastnacht nach Wienn und hierauf nach Ungarn verreisset, da er doch will, dass Albert selbes Jahr am St. Petri Pauli Tag zu Prag seye geeronet worden. Albertus ist niemahls zum Romischen Konig geeronet worden, hiemit irren alle Reichsgeschiehtschreiber; es machet kein einziger gleichlebender Author hievon Meldung, den ersten so ich finde ist Achilles Pirminius Gassarus (Note des A ut. Pirminius Gassarus ist gebohren 1504, gestorben 1577 hiemit kein hinlanglicher Zeig) bei Menken T. I. p. 1591 und setzet sie ad viij Idus Junij, welchen alle andere nachgeschrieben zu haben scheinen. Es beruft sich zwar Bal- binus in Suo Rationario temporum MSS. auf Aeneam Sylvium, allein Aeneas Sylvius hat von der Reichs Cronung kein Wort. Euer Gnaden werden bei dem Hieronymo Pezio T. II. p. 675. Eine schdne Urkunde eines Anonymi aequalis de morte et eventibus Alberti fienden, woraus klar zu sehen ist, dass zwar anno 1439 auf dem Reichstage zu Frankfurth auf den Himmelfahrts Christi Tag anno 1440 seine Cro¬ nung hinausgesetzt worden, da aber bei eben selben Landtag der Todt Alberti kunt worden, alles zuruck gegangen, und hinterstellig seye ■vvorden, vrelches auch die Ursaeh mage seyn, dass so wohl unserige 41 als auswartige Seribcnten in den Tag der Cronung nieht iibereins- kommen, und ganze Monathen von einander abweichen. Und obsobon die Pezische Urkunde keine Meldung vom Jahre thut, vveilen dannoeh dazumahl und in selben Landtagc der Todt Alberti unverhofter und mit aller amvesender grosten Bestiirzung kunt worden (Note des A ut. auch diese Urkunde 1440, wie unten zu sehen gescbrieben wor- den), hiemit lasset sich riiebt zweiflen, dass der anonymus von den Jahr 1439 und nacli den Monath October rede, in vrelchen Albertus gestorben. Von der CronungsBestimmungsagt er: Placuit etiam om- n ib us, ut si fieri posset, quodejuseoronatioinfestoAscensio- nis(nemblich folgendes Jahr) Domini cel ebr ar e tur. Und da bey eben selben Landtagdie Itaiiaenische Staaten, ausser Wenedig sich Alberto unterworfen,sagt weiter derAuthor:Quibus quidem verbis sic per- actis superv enit rum or ac litera de morte ejusdem D ornim Regi s, worauf er die grosse Bestiirzung rvehemiithig beschreibet; aus deme zu ersehen, dass Albert nicht seye gecronet worden. Eben dieses lasset sich schliissen aus dem Chronico Philippi de Ligamine eines in eben diesen Saeculo lebenden Authorisbey Ekkart T.I. p. 1305 da er sagt: hic eleetus fuit in Regem Alemanniae, sed statiminto- xieatus (so ware damahls einiger Wahn) obijt. Aufdas\vahre Jahr der zweyten Vermahlung Ottocari II. zu kommen, so glaube dass wir keinebe- wahrtere und sicherere Stelle odej; Beweissthum, als eines oculati testis des continuatoris Cosmae, so zu Wienn gedruckt, und denen Thesibus des Grafen v. Kollowrath beygedruckt ist, haben kennen, welchen billig die zwey obschon alte Osterreichische Geschichtschreiber wei- chen miissen. Dieser sagt von ebendemselben 1261ten Jahr p. 103: „Eodem anno viij. Cal. Novembris Princeps regni Bohemorum duxit in uxorem Cunegundem filiam Hostislai Ducis Bulgarorum in Castello Ungariae, quod vulgari Ungarico Possen nuncupatur. Quam venientem Pragam cum solempni processione recepimus in Eeclesia Pragensi X. Cal. Januarij, In die Natiuitatis Domini Princeps Bohemorum dictus Prziemisl consecratus est in Regem cum eadem Cunegunde in Eeclesia Pragensi etc.“ Alhvo zu merken, dass in diesem contextu die inter- punctiones nieht wohl observirt worden, so aus einen anderen MS. bei St. Wenzel auf der Neustadt zu corrigiren, welches nemblich nach denen Worten X. Cal. Januarij erst einen punetum hat, und das Wort In nemblich die Nativitatis mit einemgrossen Buchstaben anfanget, dass hiemit den 23. Decembris Przemislaus mit seiner Frau zu Prag angekommen, und von der Clerisey, worunter auch unser Continuator Cosmae war, empfangen worden, den 25ten aber sammt ihr consecri- 42 ret worden. Welche Gevvissheit der Historie glaube nicht, dass jemand wiedersprechen wird kennen. Empfehle mich za hohen unschatzbahren Gnaden, und harre mit allersinnlieher Hochaebtung Euer Gnaden gehorsammster Diener Gelasius a S. Catharina, Schol. Piarum. Rector m. p. P. S. Bitte zuverzeihen der Eilfertigen Selireib-arth. . 18 . • G. S. J. Ch. Drurn, deu 1. Juli 1767. Hocli- und Wohlgebohrner Ritter! Gnadiger Herr HofRath! Euer Gnaden hochschatzbahrestes Schreiben von 6. Juni ist mir zu Leitmeritz riehtig libergeben ivorden, dessen Beantwortung icb zwahr bis zu meiner Riickkehr nach Prag, welche ich Taglich an- hoffete, zu verschieben gedachte, nach deme aber Seine Exeelleiiz Herr Bisehot von Leitmeritz mieh von sich nicht wek lassen wollen. ja sogar mit sich nach Drum geschleppet und von meinem P. Provin- eial, der neulichst Uime seine Aufwartung machte, alle Geivalt und Disposition liber meinePersohn erhalten,als sehe vor,dass kaum vor den 20. Julj, zu welcher Zeit Hochdesselben Herr Bruder General nach Prag abgehet, nach Haus kommen werde, hiemit solle ohnermanglen im kurzen von hier aus den Empfang Dero verthesten Schreibens gehorsammst avisiren. Und zwar die 3 Exemplaria meiner Apologie stehen Euer Gnaden zu Diensten und volliger Disposition, ivollten Euer Gnaden etivann mehrere, so bitte es nur dem P. Julian zu mel- den, \velcher sattsamm damit verselien ist. Vor die eingeschickte Sie- gel Zeichnungen sage gehorsammsten Dank, welclie sich alsogleieh Seine Excellenz, von deme eine Empfehlung erfolget, abcopiren haben lassen. Es ware meine unterthanigste Bitte die Wenceslai IV. Sigilla so mir Voi-mahls giittigst beschrieben \vorden, mit Gelegenheit gna- digst besoi-gen zu lassen, damit ich hievon auch eine Abzeichnurig erhalten kunnte. Das diploma Spitignaei binn ich gesinnt nach den Original ste- chen zu lassen, und meinem 4ten Theil beyzulegen, hiemit kennen Euer Gnaden die Copey beibehalten. Sofern Euer Gnaden die Ziegelbauerische Bibliothecam histor. Bohem. ganzlieh beysammen sollten haben, bitte dieselbe nur unse- 43 rem P. Julian zu iiberantworten, welcher durch die Diligence dieselbe mir zuschicken wird, ich werde aueh nicht saumen, die Hand also- gleieh anzulegen umb das Werk zu eompletiren, und gedenke es in Folio lierausgehen zu lassen, umb Seinen Furstl. Gnaden unserem Herrn Erzbiscbof es dedieiren zu kennen. Unterdessen sage gehor- samsten Dank vor die Besorgung dieses Werks. Umb es aber recht vollstandig in omni genere scientiarum zu machen, so gedenke an alle Herrn Pralaten und Ordens Obere zu schreiben, wom.it sie mir von Ihres Ordens und respective Kldstern Gelehrten Mannern, oder noch etwann erliegenden Manuscriptis einen Catalogum und kurze Relation des Lebenslauf dieser Authorum, so viel nemblich bekannt, geben mochten, hiemit damit dieses Werk vor ein Lesicon eruditorum Bohemiae passiren kunnte. Herr Graf Coronini schreibet iiber die Anstande wegen der WaldSteinischen Familie eben dasjenige Sr. Excellenz Herrn Bischof, und verlanget dessentwegen die diplomata ex libris Erectionuni per extensum, welche ich aueh naeh meiner Riickkehr nach Prag besorgen vverde. Ansonsten Bitten Seine Excellenz umb eine Abschrift des Briefs der Isabella He^zogin von Friedland, und offeriren entgegen ihre Dienstwilligkeit. Auf den von Ffirst Jablonovskj ausgesezten Preyss iiber den Leeh Stiefter der Polnischen Nation bat Herr Professor Schlotzer zu Danzig eine Abhandlung herausgegeben, und den Preyss erhalten. Er haltet den Lech ingleiehen vor ein pures Marchen, dieses aber be- weisst er aus meinem Prodromo und Parte II, so dass seine Abhand- lung ein purer Auszug meorum assertorum ist, wie es Euer Gnaden ersehen werden. Ich babe noch 3exemplaria verschrieben, sobald sie an- kommen werden, werde nicht unterlassen eins davon einzusehicken. Dass der Herr von Kohlar zu Wienn verbleibet, ist es mir eine unbeschreibliche Freud, wann ich nur das angefangene Chronieon Boh. aus der Kaysl. Bibliothec bekommen kunnte, welches enBveder noch nicht ganzlich abgeschrieben oder collationirt seyn soli. Es ware nun mir zu meinem 4. Theile hochst nothig. Ich werde demselben nach meiner Riickkehr einen šchonen beekigten zehnfaehen Duckaten des Michael Apafi Transylv. Principis iiberschicken, und Ihm umb die , Beschleinigting ersuchen. Der Rauin entgehet. Empfehle mich zu ho- hen Unschatzbahren Gnaden. Harre mit aller Hochachtung Euer Gnaden gehorsammster Diener Gelasius a S. Oatharina 44 Prag, 12. September 1767. G. S, J. Ch. Wohlgebohrner Ritter! Gnadigster Herr HofRatli! Euer Gnaden werden ztveifelsohne mein von Leitmeritz aus ge- gebenes Schreiben richtig erhalten liaben. Da nun mein Tomus II ineditorum schon wirklicli unter der Presse ist, und schon einige Bo- gen dieselbe verlassen, hiemit lieget mir ob die 4tam Partem anna- lium ins Reine zu bringen, damit nach Endigung desselben diese alsogleich des vorigen Steli oecupire. Ieb habe aber einige Anstande und Erforderniissen, so ieh mittels der hohen Gewogenheit Euer Gna¬ den und -vveltbekannten Einsiebt allein zu lieben mieh tiichtig achte. Erstens zwar «ntsteht bey mir ein Zweifel, tvelche Miinzen (so uns nemblieh aus denen Boleslaisehen bekannt) ieh eigentlieh und sicher dem Boleslao I. oder Saevo zueignen solle? Euer Gnaden maehen in Dero Munz-Entwurf von mehreren eine Ertvehnung und das Groschen- Cabinet schreibet demselben aucb mebrere zu. Allein ieh kann mich bishero fast nicht entsehliissen diesem Boleslao I. eine andere Miinz zuzueignen, als die ebenbenanntes Grosehen-Cabinet Tab. XXXIX Nr. 34 anbringt, tvelche nemblieh in der seblechteren Art der Pra- gung besonders in denen Buchstaben sehr von denen anderen Boleslai- schen abtveichet, obschon mir nicht unbetvust, das nicht viele Zeit zwischen dem Vater und Sohn unterloffen. Nichts destovveniger umb griindlieher und sieherer vorzugehen, so erwarthe hieriiber Euer Gnaden giittigste und einsehnliehste Gedanken. Wie ingleichen ieh zu erfahren begurig binn, wo dieser Num. 34 specificirte denarius nun seye? ob in dem Kayssl. Miinz-Cabinet? dann dass er vorhero in der Dollensteinischen Miinzsainmliing gewesen, habe ieh aus einer dessen Beschreibung. Item ob die Zeiehnung in der Grosse und Form wie das Grosehen-Cabinet andeitet, richtig seye. Endlich \vann es bekannt, was dessen Gewicht und Feine betrefie. Es seynt Sr. Excellenz Herrn Bischof von Leitmeritz durch den Herrn Grafen von Hržan von Bohmischen .Miinzen, so in den Miinz Cabinet zu Gottwein aufbehal- ten vverden, Besehreibungen zugeschiekt worden, worunter auch 6 Bo- leslaische Stuek seynt, allein ewig Schad, dass sie nicht abgezeich- neter mitgeschickt worden. Euer Gnaden haben ztveifelsohne allda einige Bekannte, welche auch zu Euer Gnaden Mhnz-Entwurf zwei- felsohne dienen wurden. Andertens ist mein Gedanke das Boleslaische Brzewnower In- 45 struni ent, iveilen es (las alteste ist, in diesen vierten Theil, so wie das Original geschrieben ist, steclien lassen. Da mir ah er schon beylaufig vor 3 Jaliren dasiger Herr Pralat gemeldet, dass Euer Gnaden das ganze Instrument Zug nach Zug abcopiret hatten, so ware meine unterthanigste Bitt mir diese Copie zu communieiren, oder so Euer Gnaden dieselbe ausser Hand zu geben ein Anstand trugen, es zu Wien auf meine Unkosten stechen und 1000 exemplair drueken lassen. Idi werde nirgends in meinen Bucbern vergessen die bobe Gnade anzuruhmen. Bitte zugleich Euer Gnaden meiner Ver- messenbeit zu vergeben, da ieh oftmahl bei Hoclidero wiclitigsten Ge- sehaften zu plagen und molestiren mieb unterfange. Der Herr von Kollar hat bishero das anverlangte und schon in meiner Gegemvart abzusehreiben angefangene Chronicon nicht ein- geschickt, ivclches docb zur Ausfuhrung meines vierten Theils hochst nothig ware. Es bommt diese Vaeanz-Ferien der Herr Pater Julian nach Prag, welcher es fuglich mitbringen kunnte. Der Herr Klauser last die Jablonowskische Preyss-Schrieft wegen den Lech allhier von neuen auflegen, vvelche sobald sie die Press \vird- verlassen liaben, solle nicbt ermangeln einige Exemplaire einzusehicken. Der mich zu hohen unschatzbahren Gnaden empfehlend mit allersinnlicher Ilochacbtung ersterbe Euer Gnaden gehorsammster Knecht Gelasius a S. Catharina, Sehol. Piarum. Die Gottvveiniselie Boleslaische Miinzen seynt folgende: 1. Denarius arg. Boleslaus Dur. Manus e nubibus pendula in area Numi Alpha Omega. Adversa: Omeriz Praga Ciz. Effigies S. Wenceslai. 2. Den. arg. idem. Adversa Omeriz Praga Cz. 3. Den. arg. idem. Adversa Tomeiz Praga V. 4. Den. arg.Eadem adversa. Divus. nWicienlo. Eadem effigies. 5. Den. arg. Eadem adversa. Nivrin Praga. Eadem effigies. 6. Den. arg. Wolecila Ciz. Manus e nubibus protensa cum literis A—W. Adversa: Omeri Praga Caz. Effigies S. Wenceslai. Ich falle schier auf die Gedanken, dass die Worter Omeriz, Ni¬ vrin, Tomeiz, den Miinzmeister bedeiten mogen, dann es ist gewiss, dass unsere Boleslai die Art ihrer Pragung von denen Carolingiscben entnommen, worauf man auch des Mtinzmeisters Nahmen, oder doeli initiales literas findet. 46 II. Daš Redit voii Pskov. Mitgetheilt vou Franz Miklosich. Dieses fiir russische Rechtsgeschichte wichtige Denkmal stammt aus der zweiten Halfte des fiinfzehnten Jahrhunderts. Es wurde von Herrn N. Mazurke vid 1847 in Odessa unter.dem Titel: IICKOBCKaa cyAnaa rpanum cocTaiueiinaa na lil;ut. in. 1467 roAy herausgegeben, und zwar nach einer dem Fursten Michael Semenovič Voroneov geho- rio-en Handschrift aus der ersten Halfte des siehzelmten Jahrhunderts. O Die Handschrift enthalt zahlreiehe, im Abdrucke ersichtlich gemachte Liicken, die zvveifelsolme in der Schadhaftigkeit des Originals ihren Grumi liaben. Herr N. Mazurkevič liat die in der Handschrift feh- lenden Buchstaben, welche er mit Recht setzcn zu miissen glaubte, eursiv drueken lassen: ich habe jene Worte, in denen ein anderer Buchstabe als t>, i> oder o fehlte, in den dem Gesetze angefiigten An- merliungen verzeiehnet und dorthin auch des ersten Herausgebers kritisehe Noten verwiesen. * Ca rpamoTa BbinacaHa ii3t. BejiHitaro k h a3 a AjieKcan- ApoBMrpasioTbi, i H3i Kiiaan Kocthiithiiobm rpa- MOTM, i 1130 1! C Ij X T. II p M II H e K 0 1! T. IIC K 0 B 'I. C K H X T. Ho¬ rn 4 mi t. , no djiarocJioBeniio otcivt. cbohx% iiotiobt. b c 1> x t. . E. c t. 6 o p o b o., h c b a ui, e h h o m h o k o b t. , i a i K °~ hobt. h iicero 6 o vi; i a eiui m, eiibCTua, bc1.iht> II c k o b o m r i, Ha b I. >i n, i! i. 4 h t o .site.e. Ce cjat. khhjkch. 1. Oskt, iuliTb iioi;paAyT r i. sa somkomt. , lun čarni no/yi> no4- CTbH), MAH B03T. HO AT. THTaFOH) , H4M 40A0I0 IIOAT> H04y6bl, H JIH bi. aivie, H.m CKOTa oyKpaAaH)TT>, h.ih cimo eBepxy cxora, mum. to Bce cyA r b KnaiKofi, a npoAaam .b. A- rpaoeiKT., .o. rpHBeHT,; a k nama o upoAama .ib. A^nerb, Aa -A- A ne cyAHT r b; uh ej/tinin,, hh iiaMhcTHHny imajKa cyAa ne cyAHTe. 62 105. A fipaTMUHHa, ev/um. Kam. cvaiuh. 100. A KTO CT, KIIMT) Ha HI. UH M MCHHTCa HHMTi , ijlH l ITO KV- , . J mrn>, a fiotomt. npociuTCfi, h oahomj Hcu,y ne jiiooo 0yAeTT>, ino HMT> pa3M'liHHTCfl; 9 BI. TOMTb U,ejlOBaHia HT.TTj, HH IipHCy5KaTH. 107. A KHflJKHMT. .'UOACMT, 110 /l,BOpaM'I. KOpHMH lie A^piKaTb, HH BO llCKOBf., HH H 3 lipiiropOAli , IIH BT> Be^pO, HH BT> KOpeiJ/b, HH 60HKOH) MeAy He npOAOBaTH. 108. A kto saatorH na kosit. v Hijen. cohhtt., a ao.iiifiii hh KaiioBH hc 6yAeTT>, iho Ha bojihoio poxy no3BaTb BoabHO. 109. A kto y noro 6opoAy Bi.ipBOTb, a noe.iyxT, ono(uyuxe- CTByeTT> ; ino esiy itpecrb pe^oBaTH, h 6hthch na nojui, a no- cjyxT. H3M05KeTT>, h ho 3a 6opoAy npHcyAHTH ABa py6.ia, h 3a 6 oh. A nocJiyxy 6mth oahomv. 110. A Kopony KynHTb 3a cjuo6jieHO, a no Topronjiii Te.inri. necoHHTb; a T(ui;a itopoBa KpoBbio HOManHBaTCH mie/n,; iHo Ta a KopoBa na 3 aAi> bopothth, htoom i a^hiti sanjianeiibi 6kuh. 111. A jkohkh 3t> »kohkok) npHcy3KaTb no^ie, a Haiisunj ott. 5K0HKH He (ibITH HH CT. 0AHy (‘TOpOIIV. 112. A kto y*iHeT r b na komt. cohiitk uoio riHTb HCHOBbin., uh A ecHTb, uh CKOJiKO hh 6Vah, Ha /e., uh na oahomt. ooein. cbohxt>, Aa yxH5 Kvtt> ; ino HM r b npHcyiKaTb Benin., sa bch borni , oahht. py6ju>, u KHnsKaa upoAasKa oAita. Anmerkungen. (j. 2. Z. 1. Das Original bietet HOCaAHHCTBO. — Si- 3. Die Fort- setzung folgt unten J. 71. Die einzelnen Blatter des Originals schei- nen nicht richtig gelegt gewesen zu sein. — §. 7. Z. 1. Das Original bietet KpHMCKOMy fur xpailCKOMy, das sich von einer andern Hand angemerkt findet. — Si- 7. Z. 4. Fur iiH.urimn. steht H8JIHBT.. Fur Kai; r b steht Kpasn,. — §. 11. Z. 4. Fiir H0AcyA HHlIbe steht iioa- cyAHHM. — 13. z. 1 . acht> 1}. — Si- 14. Z. 1 . 4. 3aKJiaA fiir 3aK^iaAy. — §. 16. z. 5. hbht fiir flBHTH. — §. 22. Z. 5. cona fiir couarb. — %. 24. Z. 1 . oho fiir ohoio. — §. 29. Z. 1. Nacli HMeTT. scheint HCKaTH gelesen iverden zu sollen. — §. 31. Z. 5. cpedpo fur cepebpo. — ?j. 33. Z. 3. Topy fiir Topry. — §• 36.. Z. 4. Fiir H,epKBH findet sich von der Hand desselben Schreibers an 63 der Seite Tpoiin,T>i gesehrieben. — §. 40. Z. 1. 3opHHKy far H3opHHKj': Z. 9. pwf)HO fiir phlflHOH. — §. 41. Z. 1. KOTeHHHKI, fiir K0H6THHK; 33J105KH fiir • sa.iORiim,. —- §. 42. Die Fortsetzung dieses Paragrafes folgt im $j. 50. — §. 45. Z. 3. ’]>xa.i fiir 1;xa.in. — §. 50. Z. 3. iipopira fiir nopyKa. — §. 58. Z. 3. noaoBHH fiir noJiOBHHy. — §. 73. Z. 1. nodbeTtc fiir noOneTbca. — §. 76. Z. 2. no... scheint noca/pHiKa gelesen werden zu sollen. — §. 78. Z. 3. Hsopi-IHH fiir H30pinrr];. — §. 79. Z. 1. 3opuiiKa fiir HSOpHHKa. — §. 81. Z. 2. OCTaHCTC fiir ocTaHeTca. — §. 83. Z. 4. jkghhh fiir JKeHHHn. — §. 90. Z. 3. bf>i- Bcpace fur BMBepateTt. — g. 95. Z. 1. ey/i,i>n fiir ccy/i,bH. — §. 96. Z. 6. fiir A e ^ aT,I >- — §• 101. Z. 1. nepubna fiir nepubpa: Z. 6. scheint a He fiir aVKO gelesen werden zu sollen. — §. 104. Z. 3. statt na cy/fe soli a CV/TJ/I; stehen. — §. 105. Z. 1. ey/i,n steht fiir CJAHJIH. III. Aktenstiicke zu Siegmnnds Freiherrn voh Herberstein zweiter Mission nacli Russland. 1525 — 1526. Mitgetheilt von Joseph Fiedler. Siegmund Freiherr von Herberstein hat iiber seine Reisen naeh Russland in seinen zahlreichen Schriften ‘) eine solche Fiille von Nachrichten gegeben, dass er mit vollem Reehte der zweite Entdeeker dieses Reiches genannt werden konnte. Nichts desto weniger. glaube ich die Ansicht aussprechen zu diirfen, dass der diplomatische Theil derselben jenen Grad der Voll- standigkeit nicht besitze, der den lebhaften Wunsch nach der Ver- ‘) Sie sind zusammengestellt ia Adelung’s »Siegmuud Freiherr von Herberstein u. s. w." pag. 309—368; dann in desselben »Kritisch-literarischer Uber- sicht der Reisenden in Russland u. s. w.« Bd. I. p. 165—175. Dazu kornnit uocli: »Selbstbiographie Siegmundbs Freiherrn von Herberstein u. s. tv.* von Theod. G. Karajan 1855. (Fontes rerum austr. Rcript. Bd. I.) pag. 69—396. 64 offentlichung sammtlicher Gesandtsehaftsakten als einen miissigen erscheinen licsse; ja dieser scheint mir um so berechtigter zu sein, als damit ausser don anzuhoffenden Erganzungen und dem lehrreichen Detail auch die verlasslichste Grundlage gewonnen wiirde, auf wel- eher die Glaubwiirdigkeit des v on ihm Erzahlten die \ r o liste Geltung erlangen diirfte. Wobl kommen einzelne dahin gehorige Aktenstiicke in den IIerberstein’sehen Sehriften und der Selbstbiograpliie sporadisch in den Test eingevvebt, in der Adelung’selien Lebensbescbreibung des grossen Diplomaten als Beilagen (Nr. I—XV) und ein offizielles Pro¬ tokoli iiber alle von dem Augenblieke, wo sich Herberstein bei seiner ersten Mission der russischen Granze genahert hatte, bis zu seinem Austritte aus diesem Lande vorgekommenen Ereignisse, Ceremoniell- angelegenheiten, mit ihm gepflogenen Unterhandlungen mit einge- sclialteten Originalien der russischen und Ubersetzung der kaiser- liehen Akten u. s. w. in den von der russischen llegierung veroffent- liehten Protokollen iiber die fremden Gesandten in Russland 4 ) vor; — an ein vollstandiges Erscheinen derselben ist aber nur dann zu denken, wenn die beiden Foliobande, „worin alle Akten von Herbersteini Gesandtschaften von seiner eigenen Hand gesehrieben, enthalten sind“, und die sich zufolge einer Angabe Kovachichb * 2 ) in der Augustiner- Klosterbibliothek zu Lockenhaus befanden und naeh einer von Adelung mitgetheilten Naehricht 3 ) nebst anderen Herbersteinischen Manu- seripten ftir die Szeclienyisclie Bibliothek erworben wurden, den Weg in die Offentlichkeit gefunden haben tverden. Die Vermuthung diirfte von der Wahrheit nicht allzuweit ent- ferntsein, dass es die Originalien der Herbersteinbehen Gesandtschafts- akten seien. In diesem Glauben iverde ich durch den, wenn auch ne¬ gativen, Grund bestarkt, dass sich in dem k. k. geh. Hausarchive ausser den unten mitgetheilten keine tveiteren auf Herbersteini Mis- sionen nach Russland beziehenden Schriftstiicke — von der ersten Reise nicht ein einziges — befinden; ein TJmstand, der nur darin seine *1 IlaiviHTHHKH ^Hu^ioiviaTHqecKHXij cHOuieiiift flpeBHeH Pycciii ci> AepasaBaHH uHOCTpaHHHMH. C. IIei'ep6ypr'b (Diplomatisohe Vdrhiilt- nisse des alten Russland mit fremden Reichen. St. Petersburg.) Bd. J. pag. 177—336. Nicht oline Interesse musste die Vergleiehung der hier ver- offentlichten Angaben mit jenen Herbersteini sein. 2 ) Saminlung kleiner nocli uugedruckter Stiicke zur ungarischen Gescliiclite, Ofen. 1805. Bd. 1. p. XLV. 3 ) Siegmund Freiherr von Herberstein etc. p. 435. Erklarung iindet, dass Herberstein bei seinen Lebzeiten die Akten zum Beliufe seiner zahlreichen bis in sein spates Alter fortgesetzten Arbeiten bei sicli hatte und sie nach seinem Tode dem eigenthiimlichen Geschicko der Biiclier anheimfielen. Die k. ungrische Akademie wurde sich gewiss ein grosses Ver- dienst um die Geschiclite des Gesammtvaterlandes und das grosste um die Manen des grossen Mannes erwerben, wenn sie dieselben ent- weder selbst publicierte, oder doeh durch ihre Intercession bewirken wollte, dass sie einem der Sachen kundigen* Manne zur Herausgabe anvertraut wurden. Ieh iibergebe naehfolgend einen Beitrag zu den Akten der zvve.i- ten Sendung Herbersteini aus den avenigen Originalien des k. k. geb. Hausarchives, deren Copirung mir hohen Orts bewilligt avorden ist. tJber die Veranlassung und den Zweck dieser Gesandtschaft spridit sich Herberstein in der deutsehen Moscouia v. J. 1557 ‘) fol- gendermassen aus: „Khaiser Maximilian starb des 1519 Jarš ain 12. tag Jeners, „also ward Khiinig Carol in Hispanien als Ertzhertzog zu Osterreich, „zu Romischen Khiinig vnd khiinfftigen Khaiser er vrel t, sein Brueder „Herr Ferdinand Printz in Hispanien, Ertzhertzog zu Osterreich ete. „kham in die Osterreiehische Erbland, Der Moscouiter nam vrsach „der verpindnus die Khaiser. Maximilian mit jme wider Khiinig Sig- „munden zu Poln, vnd Grossfiirstn in Litim eingangen was, hette „die gern wider mit des Khaisers Erben verneuert, schickt sein Pot- „schafft gar in Hispanien, den Knes Iwan Posetzen Jaroslawskhj, vnd „Simeon Trophimoav Seeretarien, die’ am widerzug khamen gehn „Wienn, zu Ertzhertzogen Ferdinanden, mit gleichmessiger werbung, „vnd Khaiser Carl hat dieselben Pottn mit aller handlung auf sein „Brueder gewisen,Darumb warden von des Khaisers wegen GraffLeon- „hard Nugarolis (dessen Vollmacht in Nr. I'))? und von seines Brue- „der jetzigen Ro: Kliti: ete. wegen ich (Bemerkiuigen zur Instruktion „Herbersteina in Nr. II *)-, zu Pottn in die Mosqua verordent, alle *) Fol. Xiij. v. 2 ) 'Der darin fehlende Name kanu nur mit Leonhard Graf von Nugarolis ausge- fullt werden, der in der Absehrift, die sich allein davon vorfindet, wie es oft geschieht, ausgelassen vvorden ist. 3 ) Wiewohl diese Bemerkungen erst durch das Zusammeuhalten mit der Instruk¬ tion das volle Verstandniss gebeu und selbst diese an Klarheit gewinnt, so glaubte ich sie doch nicht vorenthalten zu diirfen, da die Instruktion nicht zu fiudeu ist, und durch dieselben manches Streiflicht auf die Gegenstilnde derselbeu 66 „weg zu suechen, Fryd ztvischen den Z\vayen zusehliessen, Damit „aber dasselb bey dem Khiinig zu Poln dester eher erbebt mocht wer- „den, sein wir baide zu dem Khiinig in Hungern geseliickht, mit „beger, an Khiinig zu Poln zu schreiben, sich zu Fryden zu nai- „gen, des wir pald erlangten (Ber i el it iiber diese Bothschaft in Nr. III). vnd wider naeh Wienn verruokhten, das geschah im ende „des 1525 Jars.“ Uber die Reise selbst entnehme ieh der Autobiographie Herber¬ steini ‘) folgendes. Am 12. Janner 1526 verliessen die Gesandten Wien, um zuerst naeh Pohlen zu ziehen. Sie sehlugcn den Weg nach Peterkau ein. weil der Konig dort den Landtag hielt. Allein dieser war schon ge- schlossen und der Konig naeh Krakau gezogen, wohin aueh die Ge¬ sandten besehieden wurden. Sie langten daselbst am 2. Februar an Man sehickte ihnen wider alle Gewohnheit Niemand entgegen, gab ihnen keine Herberge und stellte sich so, als wenn sie keine ange- nehmen Gaste waren. Vielleieht gaben die russisehen Gesandten. (lie mit ihnen zogen, Veranlassung zu dem Verdaehte, dass ein neuer Vertrag mit dem Grossfursten gesehlossen worden sei. Als sie am 8. Februar vor den Konig kamen und ihnen Antvort auf ihre Wer- bung gegeben wurde, gingen seharfe Worte mit, unter andern die: „was haben Eure Herren mit dem Moscouitter? Ist er ihr Nachbar oder Freund?“ Als aber der Konig die wahre Saehlage vernahm, war er gelinder. Er vergonnte ihnen ihre Reise zu vollbringen und ent- sehadigte sie fur die unterbliebene Freihaltung je mit funfzig Gulden. Uber alle diese Vorfalle und stattgehabten Unterhandlungen gibt der Bericht Nr. IV genaue Rechensehaft. Am 14. Februar verliess die Bothschaft Krakau, um die Reise iiber Smolensk, Dorogobusch und Mosaisc naeh Moskau fortzusetzen, wo sie am 26. April ankam, mit grosser Pracht und Ansehen empfan- gen und in die Herberge begleitet wurde. AmI.Mai hatten sie die Audienz bei dem Grossfursten und wurden von ibm zu Gast gehalten (die dabei gehaltenen Reden flnden sich als Beilagen A und B zu Nr. V). Am 6. vrarden sie zum Gross- und die Umsicht des Diplumaten, der in den verschiedenen miiglichen Weeli- selfiillen seinee Gescliaftsfiihrung eine positive Norm fiiv sein Y r erhalten haben volite, geleitet rvird. *} Theod. G. t. Karajan’s: »Selbstbiographie Herbersteiu's am o. a. O. p. 266 r-274- fursten gerufen und es hegannen die Unterhandlungen, die ara 8. fort- gesetzt wurden (Die Aufzeichnung daruber enthalt Beilage C zu Nr. V). Sie liatten den gliicklichen Erfolg, dass ara 13. zwei Botlien in der Person Giinthers von Herberstein und Hansens Wuecberer mit einem Scbreiben der Gesandten (Beilage D zu Nr. V) an den Romo¬ vo n Pohlen abgescbickt wurden, dass er seine Gesandten unter siche- rem Geleite zur Friedenshandlung nacli Moskau senden nmge. Uber alle diese Begebenheiten wurde der Bericbt Nr. V an Erz- berzog Ferdinand erstattet. Die beiden Bothen trafen den Konig von Pohlen in Danzig und kehrten am 23. Juli zurtiek. Ara 12. Oktober begaben sich die Gesandten naeli Mosaise, wo- hin aueb die Gesandten des Konigs von Pohlen Peter Schischka, Woi- wode von Plotzk, und Michael Bohusch, Schatzmeister von Lithauen. gekommen sind. Am 5. November wurde ein fiinfjahriger Friede gescldossen, am 8. die Lithauer abgefertigt und am 11. erfolgte die Ruckreise der Bothschaft, naehdem sie sich ihres Auftrages mit vielem Gliicke ent- ledigt hat. Neben der diplomatischen hatte die Gesandtsehaft auch eine, ich mochte sagen, ivissenschaftliche Aufgabe zu losen. Am 1. Februar fertigte Erzherzog Ferdinand in Augsburg einen Erlass ’) aus, worin den Gesandten naohdrueklieh aufgetragen wurde, sich liber die Reli- gion und den Ritus der Russen genau zu informieren und wo moglieh eines von den Ritualbiichern der grieehischen Kirehe zu erwerben und mitzubringen. Als Leitfaden bei diesem Studium war dem Erlasse ein Bueh * 2 ) beigegeben, vvelehes der k. Rath und wiener Biseliof Johann Faber aus den Erzaldungen der aus Spanien ruekkehrenden russischen Gesandten vvahrend ihres Aufenthaltes in Tiibingen zu- sammengestellt, hatte. Der rege Geist Herbersteini mag diesem Auf- trage eine grossere Ausdelmung gegeben und auch alle ihm auf der Reise und seinem Bestimniungsorte vorkommenden Profansaclien von einiger Merkwiirdigkeit in den Kreis seiner Beobachtung gezogen und seinem durchlauchtigsten Sender daruber Berieht. zu erstatten fur seine Pflieht angesehen haben. In welcher Weise er letzteres that, davon gibt der Berieht Ni'. VI ein fur den Berichterstatter sehr eh- renvolles Zeugniss. ’) Adelmig: »Siegmund Freiherr voli Herberstein u. s. w,« ]’eilage X. 2 ) Siehe daruber Adelung: »Kritiscli-liter. Obersicht der Reisenden in Russ land u. s. w.“ Bd. I. p. 184—186- 1 . VollmachtK. Kar IV. (fiir semen GesandtenGrafenLeonhard von Nogaroli) die alten Vertrage mit Russland zn ernenern und zu bestatigen und neue zn schliessen. 12. Aug. 1525. Carolus diuina fauente clernentia Christiani Orbis et Romanorum Electns Imperator semper Augustus, ac Germaniae, Hispaniarum, ae Regnorum omnium acl Coronas nostras Castellae et Arragoniae perti- nentium nec non et Insularum Balearinm, Insularum Canariae et In- diarum, nouique orbis Antipodum ac terrae firmae Maris Oceani, Freti Poli Antarctici, multarumque aliarum tam ultimi Orientis quam Occidentis Insularum ete. Rex Catholicus, Archidux Austriae,Dux Bur- gundiae. Brabantiae, Ljmburgiae, Lucemburgiae, Oeldriae etc. Cornes Flandriae, Arthesij et Burgundiae, Cornes Palatinus Hannoniae.Hollan- diae, Seelandiae, Namurei, Rossilionis,Ceritaniae etZutphaniae,Marchio Oristani, Gotziani, Princeps Cathaloniae aliorumque plurium Prin- cipatuum etDominiorum in Europa, ac inAsia et Apfrica Dominus etc. Tenore praesentium recognoscimus et notum faeimus quod eum nostri animi semper fuerit eum uniuersis Regibus et Prineipibus pacem et concordiam conseruare, eum his tamen boe diligentius faeere debe- mus, qui eum maioribus et praedecessoribus nostris synceram aroici tiam et fraternam societatem coluerunt. Quum itaque oliin inter Sa- cratissimum Dominum Caesarem Maximilianum Auum et Dominum nostrum Colendissimum ex vna, ac Serenissimum ac Potentissimum Principem Dominum Basilium, Magnum Diieerp Russiae, Volodo- meriae, Moscouiae, Nouogradiae, Plescouiae, Smolenskiae, Tferiae, Iugariae, Permiae, Vetchiae, Bolgariae, Nouogradiae Terrae infe- rioris Tz*ernigouiae, Rezamae, Volotschiae, Rhesmae, Beleskiae, Itas- oouiae, Jaroslauoniae, Belozeriae, Udoriae, Obdoriae, Condiuiae etc. Fratrem et amieum nostrum charissimum ex altera partibus, nonnulla toedera, pacta, et conuentiones initae fuerint, quas nos et idem Magnus Dux pro communi bono et totius Reipublicae nouis uinculis et pac- tionibus firmari, roborari ac si expedierit ampliari seu- in meliorem ac seeuriorem formam redigi eupientes Animo deliberato, maturo con- silio ac de certa scientia fecimus, constituimus, deputauimus, oi - di- nauimus et tenore praesentium constituimus, deputamus et ordinamus procuratorein .et negotiorum nostrorum infraseriptorum gestorem et nuncium Generalem et specialem videlicet-Consiliarium et Oratorem nostrum ita vt possit et ualeat omnia et singula foedera pacta et conuentiones, quae idem Dominus Caesar Auus noster eum Praefato magno Dače Russiae fecerat, inierat et habuerat nomine nostro prout uidebitur eidem et prout conuentum fuerit, confirmare, ratifieare et approbare, et si expediat, innouare nec non illa ampliare, extendere, declarare majoribusque etiam vinculis si ita uisum fuerit, astringere ac etiam nouas pactiones, et conuentiones prout inuieem concordauerint, inire, nosque et regna ac Dominia. nostra pro ipsorum foederum obseruantia obligare, et alia omniacirca praemissa et quod- libct praemissorum facere, agere, tractare et concludere quae nos ipsi si praesentes essenms facere, agere, tractare et concludere possemus, tametsi talia forent quae mandatum exigerent magis speciale, quam praesentibus est expressum. Promittentes in verbo et fide nostra Cae- sarea nos omne id et quicquid per praefatum Oratorem nostrum circa praemissa actum, tractatum et conclusum promissumque fuerit, gra- tum, ratum et perpetuo firmum babiturum, nec vilo tempore quou!b modo aut quesito colore illis contrauenturum esse. Harum testimonio litterarum manu nostra subscriptarum et sigilli nostri appensione mn- nitarum. Toleti Duodecima Augusti 1525. Regnorum nostrorum Ro¬ mani 7. Aliorum vero omnium X. * Carolus. A tergo: Abschrift Kajserlichen Gewalts mit den Reussen Pundt- niss zu machen de Anno 1525. (Gleichzeitige Copie.) II. Bemerkungen Herbersteini liber seine Instruction. 27. Dec. 1525. Serenissime princeps Domine Clementissime! Mandauit Serenitas vestra in literis suis per Magnum Dominum Comitem leonardum de Nugarolis Cesareae Majestatis Oratorem mihi presentatis, vt ego instructionem, tenore cuius ego nomine Serenita- tis vestrae una cum dieto Cesareo oratore Apud Serenissimos hun- garie et polonie reges Et principem ruthenorum tractare debeam, per- legere, et si in quo dubium vel corrigendum mihi videretur, vestrae Serenitati significarem, et quamuis Vienne percurerim, nihil tune occurrebat. Modo vero cum sepius perlegerem occurrunt aliquaque vestrae Serenitati nuntianda duxi. In primis in quodam Capitulo quod incipit. Ceterum ipsi ora- tores vbi premisso modo etc. datur nobis facultas concludendi pa- cem etc. in fine autem instructionis cauetur ne nos quicquam affirma- tiue loquamur nec circa pacem cum polono et Mosco firmandam 70 vt supra, quam circa hanc intelligentiam mutue defensionis et offensio- nis etc. in ea parte neeesseest liabere apereius mandatum. Si rex polonie et moscus possent de conditionibus eoiiuenire et concordarj, an nobis sit tractandum vsque in conclusionem finalem, vel quid agendum esset. Deinde est Capitulum quod incipit. Veram ipsj oratores ad bos sermones etc. quod solum dat modu m Inducendj regem polonie vt acceptet bas condieiones per oratores mošej exliibitas etc. Si vero rex eas non aeceptaret, nec alias proponeret, qnas Crederemus mos- cum accepturum, Tune Innaniter perfieeremus boe longum iter, An liceat nobis de prorogacione Induciarum traetare, lioc tamen in ultimo loco, vbj omnia alia media, quibus firma atque perpetua pax conficj deberet, rejecta essent. In capitulo vero quod incipit, Veruni si ipse polonie rex post omnia tentata etc. ferme in medio sic dieit, ipsi oratores non solum nomine oratorio etc. Est sensus mihi valde obscurus, quamuis dominus Comes mihi retulit se babere quandam expositionem a. d. Jacobo spiegl, tamen cum sit magni momenti negocium, Necesse est vt habeamus verba aperta , clarum sensum exprimencia , vt non erremus. Per vltimum Capitulum Iniungit Serenitas vestra nobis. Vt traetemus de mutua Intelligencia Inter Cesarem, vestram Serenitatein Reges bungarie et polonie et ducem Moscouie contra tureum, etc. Et de modo quo esset offendendus hostis etc. In ea parte videtur mihi ne- eessarium, aliquam Informacionem habere. Cum enim nos Inoipimus talia proponere. Si a nobis pecietur modus, qui saltem nobis vide- retur, Nos cum magna Verecundia taeebimus, quia non babemus in¬ formacionem nec mandatum, quid in ea re proponamus. In eodem Capitulo dieit Serenitas vestra vt nihil omnino in vtroque negocio boe est tam circa pacem cum polono et mosco firman- dam ut supra quam circa hanc Intelligenciam mutue deffensionis et offensionis contra turcas, per verba afirmatiua promissurj et addicturj tam Cesareae Majestatis, quam Majestatis vestrae nomine, etc. boe mihi valde graue videtur vitra boe quod prius de bac materia tetigi, presertim si nobis esset veniendum In traetatum pacis de quo supra, Cum nouerim condieiones Moscorum quam primum aliquod verbum profertur ipsi obseruant, et monent aliquem bec dixisse, Ego nullo modo sum asuetus verba mea negare et retrahere. Ideo vestra Sere¬ nitas det mihi apertum mandatum quid et qualiter loquar vt non sit mihi reuocandum . Neque satis Clarum babeo ex Instructione Si rex polonie daret vel aeceptaret condieiones, quas et Moscus obtulit 71 se aecepturum, vel gratas acceptaret, An nihilorninus tractandum nobis est, vt Cesarea Majestas Et vestra Sex*enitas voluit esse in tali confederaeione seilicet velle esse conseruatores paeis, et Juuare al- terutrum Juxta posse, Vel si tle faeilj ad condieiones condescendant et paeem aeceptant, sit nobis de tali eonfederacione omnino silendum. Quod autem Serenitatem vestram Cereiorem reddere deberemus, Et illic Expectare responsum, Ulud est omnino graue et grauišsimum, In bijs Carceribus tam diu Morarj, Vestra Serenitas Mutet pro graeia dej illud proposituin, quia In duobus annis non redirem, Et mandet vt aperciorem liabeam Infonnacionem de omnibus, Cesar Maximi- lianus dederat mihi latinam alteram alleinanicam Instructionem pro meliori mea Intormacione. Deinde Serenissime princeps Cum antea Serenitas veste non babuerit suos oratores apud moscum videtur mihi necessarium Cum aliquo Inicio Incipere et deduoere, ipiomodo et qualiter vestra Sere¬ nitas mota sit ad eum mitere vt puta quod cum Cesar Maximilianus auus vester babuerit cum eo tantam amieiciam Et Serenitati vestrae cum fratre suo Cesax - e omnia comunia, presertim rempublicam Chri- stianam concernencia (aut hijs similia) Ita quod In puhlica oracione que comuniter nisi generalia continet, Non Cesareae Majestatis et vestro nomine loquatur Sed diuisim, tamen In vnum finem tenden- tes, Et In aetione tandem potest vno verbo sub vtriusque nomine omnia tenore Instructionis deduoere. Et cum prius ipse Moscus hac semper superbia vsus, dicens, si rex polonie, vult paeem nobiscum, mitet oratores suos ad nos huc, sicut ab antiquo fuit, volumus paeem sicut nobis conuenit, Non du- bito quin et nune sic dieet. An nobis sit petendum a rege vt mitat no¬ biscum suos oi^atores, quod meo videre esset regi ad Exhortacionem Cesareae Majestatis, et vestrae Serenitatis honestius, quam quod ite- riim mit^remus nunctium ed eum, vt quasi eoactus tune mitat. Si vero rex Nolit mitere In moseouiam suos oratores vno vel alio modo, Sed solum ad Confinia, quod tempore Maximiliani, nequa- quam a mosco Impetrare potuj, Et rex polonie Jam habet quinquean- nalem paeem cum turco, timeo quod non mitet, Et omnis labor Inna- nis erit, Quid tune faciendum Serenitas vestra mandat. — In In- strxxctione quoque nostra niliil narratar, qualiter et quomodo Cesarea Majestas prius de hac pace traetauerit, Et quid sua Cesarea Maje¬ stas nune Mosco respondet, Et eorum legacionis vnieum articulum reperimus. Ita nos nihil de pretei'itis sciamus Ipsi vero semper longo ordine continuant et declai'ant, Illud per illum oratorem 72 illud per illum nunctiun), sic et sie esse actum, Nos qui niliil he liijs scimus eciam nesciemus quicquam respondere, quod quoque turpe nobis erit Ideo Serenitas vestra dignetur nebis mitere, ea que prius acta sunt, Eciam copias responsiuarum Cesaree Majestatis quas Do- minus Comes clausas habet, eontenta nos latent. Serennitas vestra In suis Credencialibus dat Mosco titulum Im- peratoris Vniuersorum ruthenorum, quod Cesar Maximilianus nun- quam voluit facere, neque nune mihi videtur faciendum, Sed seribat illi principi ruthenorum Et Magno duej volodimerie Moscouie etc. Tandem dieit Serenitas vestra Maiori nostro quod mihi omnino non plaeet, Ipse taliter superbiet et Inflabitur vt In perpetuum Sere- nitatem vestram tanto minoris faceret et penderet, Si itaque vestra Serenitas alias Credenciales mitet vel quicquid mandabit prosequor. Magister liuoniensis qui erat stili Magistro prussie,habet eonfinia Cuin lituano Et Mosco habens magnum Equitatum grauis armature. Videbit quomodo poterit ipse nune Manere. Junget se torte alterj eorum Et suam partem reddet diffieilliorem, non potuj preterire Quin ex debito fidelitatis inonerem Serenitatem vestram de illo. Hijs vestrae Serenitati me humillime commendo. Ex buda Tercia post Natiuitatem Christj Anno 1526 E. v. S. Eidelissimus Servitor Sigismundus de Herberstain. A tergo. Serenissimo ae Potentissimo principi et domino domino Ferdinande principi Hispaniarum Archiduci Austriae Duci Burgundiae etc. domino meo Clementissimo cito cito cito (Original von Herbersteini eigener Hand.) III. Berieht des Grafen Nogaroli und Ereiherrn von Herberstein an Erz- herzog Ferdinand iiber den Erfolg ihrer Gosandtschaft an den Konig von Ungern. Wien. 10- Jiinner 152K. Serenissime ae potentissime Princeps ete. post humilem Comen- dationem etc. Quae hactenus Cesareae Majestatis et Serenitatis vestrae noinine cgerimus visum fuit Serenitati vestrae ordinatim significare. Cum XXII. decembris hinc profeeti essemus in uigilia Natiuitatis Domini Budam peruenimus. Sed ob festiuitatem sequentis diei noluimus adire Serenissimum Regem hungariae, postero autem die fuimus cum Sere- nissima Regina Sorore Serenitatis vestrae, quam cum eiusdem nomine salutassemus, Communicauimus eidem negotium quod tractaturi era- mus cum praefato Serenissimo Rege simulque rogauimus ut nos quantocitius ezpediri faceret. Missit postridie Idem Serenissimus Rez consiliarium suum Tursonem qui nos ad Regiam audientiam de- duceret ad quam cum venissemus post solitas salutationes narrauimus quae a Serenitate vestra in mandatis habebamus, quae cum Ilegiae Majestati viša fuissent gratissima presertim cum Caesarea Majestas et Serenitas vestra ad ipsius potissimum commodum omnia haec faciant responderunt eundem regem nobis adhibiturum suos consiliarios qui super negotio hoc nobiseum traetarent. Venerunt postea adnostres ex suis consiliarijs Reverissimi Agriensis et vesprimiensis et Karlastk Ma¬ gister Curiae:etquia suplicabanturMajestatemCesaream etSerenitatem vestram non propter pacem liane tantum nos in Moscouiarri destinasse sed albiuid secretius sub ista specie traetare presertim qnia audierant Ducem moschorurn petijsse Coronam regiam a caesare iuterrogarunt preterea an de pace uel de indutijs ageremus: Demum rogarunt ut šibi notum faceremus quid isti oratores Moscbi cum Caesare traetaue- rint quod cum nobis ignotum esset sicut antea Sereriitati vestrae seripsimus, rem hoc colore teximus quod nulla alia de causa Moscus ad Caesamn oratores miserit nisi ut eius Majestati corresponderct se postquam Majestas sua pacem istam vult paratum esse ad obsequen- dum Majestati suae Attamen cum honestis conditionibus et y ctojh liano piijemi Mory 6hth juh caMii- jeM anaucH.cM cBojnivi AOBo^He Ay: (kurna h CHJia Bora To c no a a- 1, 128; /(oa CJiaByja CBy no K npenjeBaine Ha iienyepy upom en e 1) e n o j i; e. 1,652; inut hctom no KojeM naAen{y oes npeA-iora tun c npeA^orok: CiipT Majne JyroBnka. B. C. liapapnE, nap. njec. 2 . CTp. 304; /I,j(!JiaH.eroBar)Hjaxy3Jiaa 6paxa my npaBeAHa. 1, Job. 2,12; Obo j’ KH»nra are o a P h 6 h n k a. 3, 56; Bes TecTnpa ca Bočne b e 3 n p a. 3, 37. Obukh je AOAaTaK n iJ,nje.ia pe i iennii,a (Satz) noja ce pn- jenjy k oj h npnBe3yje sa ono l ieMy ce A°A a je: Pujen uito nyjeTC mije Moja, Heijo o n, a, k o j n Me nocjia. Job. 14, 24; 6yAyhn a« A ( »Ayje. M. A. PejbKo- BHh, npaB. 28. A ko ja yiiHTaH ne ogroBopi-iM na/i,a l i n j a Tyl)a xacHa Moje roBopeibe o/i, noTpaOe inia. M. A. Pe.hKomih , npaB. 25. V. Zur Literatur und (iesclilclite dcr slavisclien Spra- clien in Deutsclilaud, nameutlicli der Sprache der ekeinaligen Elbeslaveu oder Polaben. Von Ign. J. Han uš. Die Sprache der einst so maclitigen slavisclien Volker an der nordlichen Elbe, der Obotriten und Wilzen hat allein unter allen sla- visehen Dialecten das Geschick erlitten, dass sie weder eines W or- terbuches noch einer Grammatik sicb riihmen kann, dass also weder ihr Quantum noeli ibr Quale der Zukunft aufbewabrt ist, obschon deren letate Sprosslinge imLuneburgiscben namentlichumDannenberg, Liiebov und Wustrow fast bis auf unsere Tage am Leben sich erhiel- ten. In Zelle soli Scbmersahl eine Grammatik des Liineburgisch-Wendi- scben im Manuscripte besessen haben, allein sie ging in einer Feuers- brunst zu Grunde (Šafarik Gesch. der slav. Spr. 490). Ein anderes, aber eben so unheilvolles Geschick hatte die Grammatik der polabi- schen Sprache, welehe Fr. L. Čelakovskj in den Dreissigerjahren in Prag verfertigte, denn sie verlor sich auf eine mythiscbe Weise irgend- Wo am Wege von Prag nach Petersburg, wie man in meinem „Leben und Wirken Fr. L. Čelakovsky’s“ (Prag 1855, herausgegeben dureb die kdn. bolim. Gesellscliaft der Wissenschaften) nachlesen kann. Sammlungen polabischer VVorter gibt es auch, allein wer vviirde diese lexicalischen Scheusale W«rterbucher nennen, wenn man nur einiger- massen auf die'Anforderungen siebt, die gegemvartig mit Recht an ein Worterbuch gestellt werden. Miklosich geht in seiner bahnbre- ehenden slavisclien Laut- und Formenlebre unbarmherzig kalt an der polabiscben Sprache voruber und wiirdigt die arme geknechtete Sprache nieht eines mitleidigen Blickes. Und doch scbeint von dieser Sprache zu viel erhalten zu sein, ob- IH) schon im Zustande einer erbarmungswlirdigen Erniedrigung, als dass niclit tvenigstens der Versuch gewagt werden solite, diese Spraelie in eine wiirdige Parallele mit den andern slavischen Schvesterspraclien zu bringen. Nicht so selir im Interesse der Sprache, als im Interesse der archaologischen Cultur der Slaven in Deutscliland sammelte ich seit langem vieles, vas auf die Literatur dieser Sprache und die darin erhaltenen Spuren alter Cultur Bezug hatte und gedenke nun daraus dasjenige mitzutheilen, vas in der Literaturgeschichte Nach- richt liber die Gescliiclite dieser Sprache und liber die Que,llen, in denen man die Reste derselben vorfindet, gibt. Daran mag sich hie und da manehes anschliessen, vas das Gesehick der slavischen Sprachen in Deutscliland im allgemeinen betrifft. Zu den altesten Quellen der Geschichte slavisch-polabischer Sprachen in Deutscliland gehoren nun allerdings die Nachrichten dariiber in alten Urkunden und Chroniken, die, obschon sie im Ver- gleiche mit dem andern Materiale nur sparlich fliessen, doch oft desto merkiviirdigeres liefern. Das Verzeichniss derselben ubergehe ich hier aus dem Grunde, weil es sich in andern Werken, z. B. Sa- fafik’s und Zeuss’s — obschon nicht fortgeftihrt bis auf die Gegen- wart — befindet; die aus dieser Literatur geschopften Resultate dlir- fen aber allerdings in dem Worterbuche nicht fehlen, namentlich ivenn es sich darum handelt, alte Wortformen mit neuern Gestaltun- gen und Verunstaltungen derselben zu vergleiehen. Audi wiirde die Urkunden- und Chronikenliteratur hier mehr Raum, als es sich schickt, in Anspruch nehmen und auch iveiter reichen, als es mein Ziel ist. Eine fernere Quelle der beabsiehtigten Geschichte ist das Studium der erhaltenen slavischen Orts- und Personennamen, vielfach mit der Quelle erster Art vervebt. Aber auch die Literatur der betreffen- ilen slavischen Orts- und Personennamen und ihrer versuchten Deu- tungen muss hier iibergangen iverden, als zu selir seitivarts fiihrend. Das Lexicon nimmt aber manche Resultate dieser Literatur auf, ob¬ schon die meisteri und ivichtigsten Orts- und Personennamen mehr archaologische und philologische Rathsel sind und bleiben als eigent- liche Worte mit verstandlichem Sinne. Zu dieser Literatur der Ortsna- men viirde aucb die Literatur der geographischen Specialkarten und der geographischen Werke iiber die betreffenden Lander gehoren. 111 Noch eine Quelle muss ich nennen, aber nur um sie gleichfalls mit Stillschvveigen zu iibergehen, die Quelle der Grammatiken und Lexica derVolksdialecte und sogenannte Idiotica, weil dureh die Jahr- hunderte lange Beriihrung der Deutsehen und Slaven in Deutschland — auch abgesehen von der Urgemeinsamkeit der Sprachen beider Nationen, — jede dieser Sprachen ungemein vi el entlehntes von der andern in sicli enthiilt und das fremde oft in reinlicliern Formen dureh Jahrzehende und Jahrhunderte erhalt als die eingebornen For¬ men. Eben so gehe ieh der Literatur der Lausizer- oder Sorben- Wenden und der Slaven im ostlichen Deutschland geflissentlieh aus dem Wege, muss aber doch umvillkiirlich einzeln im folgenden in das Gehege beider gerathen, so sehr ich mich auch bemuhen werde, nur auf die nordwestlichen Slaven Deutsehlands loszusteuern, um relativ abgerundetes liefern zu konnen. Gottfried Wilhelm Leibnitz, der vreltberuhmte Polihistor und Philosoph (geboren 1646 zu Leipzig, gestorben 1716 zu Hannover), steht in unserer Literatur oben an. Mit dem genialen Blicke, womit er fast alle Gebiete menschlichen Wissens umfasste, rvendete er seine Aufmerksamkeit auch slavischen Alterthumern und slavischer Spra- che zu. (Ich will hier nicht ausfiihrlich erwahnen, dass manche so- wol in seiner Geburtsstadt als in seinem Namen hinreichende Beweise seiner einstigen slavischen Abkunft gefunden haben wollen.) Ich las liber die Verdienste Leibnitz um die Slaven schon Anfangs Janner 1855 in der konigl. bohm. Gesellschaft. der Wissenschaften (Abhand. V. Folge IX. Band 33 ). 16 9 1. Leibnitz vermochte einen Herrn von Sparvvenfeld dazu, dass er die altslavisehe Spraehe mit den modernen Dialecten vergleiehe. Die Resultate dieser Vergleichung, in Bezug auf Zeit, Ort und Person gewiss merkwiirdig, sind in Leibnitii collectanea etjmologiea (Hanno- verae 1717) auf Seite 352—360 verzeichnet. Wie verhallen von Spar- wenfelds Worte, dass man ohne Kenntniss der altslavischen Spraehe nicht eindringen konne in die Kenntniss irgend einer modernen slavi- sehen Spraehe, an den verschlossenen Ohren vieler unserer heutigen Grammatiker! Nachst Sparwenfeld bewog Leibnitz auch den Pastor Georg Friedr. Mithof in Liichau (Liichov „Luchoviae“) im Hanno- 112 versclien, durch neun ihm zur Beantivortung vorgelegte Fragen alles zu sammeln, ivas seiner Zeit liber polabische AltertHiimer und polabische Sprache merkiviirdiges sicli vorfande. Sclion am lv. Mai 1691 schrieb Mithof brieflich die Beantwortung an Leibnitz, die je- docli erst nach dessen Tode im Jahre 1717 durch den Mitarbeiter Leibnitzens Johann Georg Eccard im Drucke veroffentlicht ivurde. Eccard arbeitete seit dem Jahre 1698 gemeinschaftlich mit Leibnitz in historicis und verivandten Dingen. Von Mithof s Antivort interes- siert uns namentlich die sechste Frage. „Hierauff die seehste Frage zu beantivorten, so hat man meines Wissens keine Biicher in der ivendisehen Spraclie, audi sonsten keine alte schriftliche Nachrich- tungen, ivie denn diese Sprache nunmehro sehr abzunehmen beginnet. Dahero auch, ivie fleissig micli gleich bemiihet, vor erst niemand an- treffen konnen, ivelcher auf die siebende Frage, ivie nemmlieh ihr Vaterunser laute, zu dienen und das Vaterunser in der ivendisehen Sprache auszusprechen geivusst. Endlich aber hat es einer eingegeben und lautet ivie folget: „Noos Wader tada tojis“ u. s. iv. Sonsten habe andere Gebeter vernommen, ivelche vor Alters von den Wenden ge- brauchet, als: „Biifaz tade tojis" u. s. iv. Ein ander Gebet: „Plo- tlis Wasang dren(i“ u. s. iv. Auf diese Art ivurden auch noeh andere Gebet- und Legenden-Fragmente mitgetheilt und endlich auf die achte Frage „ivorin die Wend-en, wenn sie teutsch spreclien, von unserer 1’ronunciation abgehen," geantivortet, es sei bei ihnen gebrauchlich, „dass bei allen Worten, welche cum aspiratione sonsten ausgesprochen iverden, sie den h zuriicke lassen, und hergegen, da keine Aspiration, sie allemal den h davor setzen, e. gr. pro aller Augen sagen sie haller Haugen, pro Herre, Ehre u. s. iv. Sonsten spreehen sie andere Wort sehr eorrupt, als pro Mutter sagen sie Muttersche. Item gleich ivie sie sagen pro Herr Ehre, so nennen sie die Frau Ehrske. Wenn man auch bei die rechte alte abgelebte Wendenkomt,pflegen selbige ivohl ihr Vieh zu nennen ihr, und hergegen dutzcn sie einen Menschen, ivenn er gleich vornehmer als sie. Wie ich denn selbst einmahls gehohret, dass eine alte Frau zu ihrem Hunde sagte: „Bias (Hund) stalit hup“ und her¬ gegen sagte sie zu einer vornehmen Frauen: „Ehrske, gah Sitte.“ — „Auf die neundte und letzte Frage ivird berichtet, dass ein Teutscher auff ivendisch Sjostje heisse, als wenn ich spreche: Das ist ein Teut¬ scher: Wan jang Siostie, oder: er ist ein Teutscher: Tung jang Sjostie.“ (Dies Wort „sjostje“ ist nach polabisehen Lautgesetzen das verwandelte slavische Wort sasky, ein Sachse.) Die Gebet- und Legendenformen, ivelehe Mithof an Leibnitz 113 einsendete, smol, nacli den in den polabischen Urkunden und Chroniken enthaltenen Wort- und Satzforaien, die altesten literarisehen Denkmale der Elbeslaven, um nicht aueh zugleieh des einzigen polabischen Na- tionalliedes zu vergessen. Ein Gliick ist es, dass Mitliof seinen slavi- schen Worten stets eine deutsche Ubersetzung beifiigte, weil es bei der graulichen Orthographie oft ganz unmoglich ware, aueh nur eini- germassen in den Kern des slavischen Wortes einzudringen. Er muss nebst der Beantwortung der Fragen Leibnitzens aueh an die Sammlung polabischer Worter gegangen sein, denn in den schon ge- nannten' collectaneis etvmologicis Leibnitii sind 136 Worte Mithofs (II. Band. 346—352 Nr. 7) verzeiehnet, und es ist Schade, dass er nicht mehr gab, denn seine Wortersammlung ist aueh qualitativ die erste und beste. Audi sein Vaterunser ist das alteste, weil das sogenannte meklenburgische Vaterunser, das Wolfgang Lazius in seinem Werke de migratione gentium Seite 787 gibt, kein slavisehes, sondern ein lettisehes ist. 1 6 9 8. Nach Mithof ist der beste und nachste Schriftsteller liber pola- biea Joh. Fried. Pfeffinger, der vor 1698 ein reichhaltiges Verzeich- niss polabischer Worter mit franzosischer Ubersetzung veran.staltete, es aber nicht lexicalisch, sondern nach Materien anordnete. Er iiber- gab es dem schon genannten „collaborator“ Leibnitzens Eccard, der es unter dem Namen „Vocabularium Venedicum“ in seiner „historia studii etymologici linguae germanicae ete. Accedunt et cpiaedam de lingua Venpdorum in Germania habitantium (Hanovcrae 1711)“ab- drucken liess. Aueh er gibt eine Vaterunserform und sum ersten Mal das einzige polabische Nationallied oder eigentlieli Singspiel, die Thierhochzeit, das spiiter in verbesserten Formen Celakovskj, Haupt und Schmaler (Lausizisehe Lieder I. 384), Lisch (Meklenburg. Jahr- biicher 1841. VI. Band. 65—69), Safaiik und neuestens Hilfer- ding abdrucken Hessen. Lbersetzungen davon veranstalteten nebst Eecard in poetisch gerundeteren Formen zuerst Herder (Volkslieder. Leipzig 1778. I. 104. 'Stifnmen der Volker. Stuttgart 1828. I. 126, daraus in J. WolIs Hausschatze der Volkspoesie „die lustige Hoeh- zeit“ Seite 437), dann selbst der grosse Gothe in seinem Singspiele »die Fischerin“ (vgl. Haupt I. 385). liber Pfeffinger, der als Inspectoi' der Bitterakademie zu Liine- burg und sonst aueh durch seine juridischen Schriften beriihmt war a m (Eccard 274), muss bemerkt vrni en. dass er allerdings das Lob ver- dient, das ihm Dobrovskv (Slovanka II. 224) gibt, er sei viel rich- tiger als Henning, den wir sogleieli kennen lernen werden, allein Adelung bat nur in Bezug auf die Vollstandigkeit Redit, vvenn er (im Mithrid. II. 689) sagt: Pfeffingers Wortersammlung ist unstreitig die beste und vollstandigste", denn nicbt nur, dass er von seiner realen Eintheilung (Chapitre I. de dieu, des esprits, du ciel. Chap. II. des fetes etc.) bald abspringt und grammaticaliscben Eintheilungen sicli liingibt, indem er, olme auf den Inhalt zu sehen, Zahlvorter, Fiirvorter, Zeitwdrter etc. sammelt und zusammenstellt, sondern er schwankt gewaltig zwisehen franzosischer und deutscher Ortliographie bei der Schreibung der slavisehen Namen, dass oft aus ihm allein, obne Vergleicb mit andern, es unmoglich vare, manche Wortform auf ihre slavisehe Urgestalt zuruckzubringen, und ist das die „un- streitig beste“ Wortersammlung, die „Gold“ (de For) mit kolt, kalt vermengt und Gold „seyma,“ zejma, zima (Kalte, Winter) nennt? 1 7 0 5. Zu Henning, dem auf Pfeffinger folgenden Schriftsteller, leitet am besten Eccard, der Herausgeber des PfefFinger’schen Worter- sehatzes (Seite 268), uber. Er sagt namlicli: „Habet tandem Venedicagensin ducatus Luneburgici praefecturis Lucboviensi etDannebergensiliabitans genus dieendiSlavonicum,quod eonsiderationem nostram meretur. Derisui quidem homines hujus gen- tis quondam eum sua lingua a nostris Saxonibus habiti sunt, ac usu illius a praefectis gravi sub poena interdieto, plerumque*'ejus se gna- ros esse negarunt (so \vollte vor dem Pastor Mithof niemand das sla- vische Vaterunser aufsagen), quo faetum, ut ea inter seniores dun- taxat rurieolas vigeat (das sind „die recbte alte abgelebte Wenden“ Mithofs). Et brevi habuissemus gentem vernaculae suae ignaram, nisi sub Georgii Ludovici Serenissimi Electoris nostri elementi regi- mine ad eonservationem atque usum illius iterum eseitati fuissent nwa Buhe jeomang.” d. i. va bizeje omenj ubers. in Gottes Namen 139 II, Test: »Plotiis Wasang drenu Wottong rosgung« d. i. Plotis vazan treni vo ton rezgun iibers. Pilatus bindet Domen in diese Ruthe. Text: »suitsi Wargn jme Busje nosiije prowa tsilesoi« d. i. svizi vargnime bizje nosje prova cilesoi iibers. bieb obersten Gott unserm recbten Kinnladen. Text: »coquile Wargne Busaz copeung caroi aipoistas« d. i. kok (viele) vargne bizac kopkon karoi aipoistas iibers. wie . . oberstes Gottchen Tropfen Biut fallen liess. Text: »toquile Maroika slase apoistas« d. i. tok (viele) Maroika slaze apoistas iibers. so . . Mariechen Thrbnen fallen liess. III. Test: »Daans ian Moroin daanaaz« d. i. dans jan Moroin danite iibers. heute ist Marien Tag Test: »Waddaan noos Jesus poriideine« d. i. va t’ d4n nbs Jezus porideine iibers. an diesem Tage unser Jesus geboren ist. Test: »tohi*daau dump jalajec« d. i. ter db,n tumpja lajes iibers. andern Tag Taufe gegossen hat Test: »trite daan afstorial comine Wasle sirni a« d. i. trite dan ? komine rade zimia iibers. dritten Tag »hat abgesteuert« Steine, Wasser, Erde Test: »tu Wissi noos Jesus afstorial *). Tjiroleis.« d. i. tu visi n6s Jezus 1 tjirolais , iibers. das alles unser Jesus »hat abgesteuert.« Kyrie eleison.« IV. Test: »Maroia giidi ivackaarst tserk Weitse« d. i. Maroja jidi vakarst cerkvajce iibers. Maria geht herum die Kirche Test: »sat taraime suetskome soikas Biisie« d. i. sa taraime sveckome soikas bizje iibers. mit drei Lichtern suchte Gottchen. Test: »nem salojick nit jidde noocht« d. i. ne moalo jig nitjide nojt ■iibers. nicht konnte ihn nirgends finden Text: »seideo lumang tsoorne dreine« d. i. Zaide zluman obrne trajne iibers. Juden brachen schwarze Domen. Test: »techung Bilsie wir diattai« d. i. chtechun bizje vridjatai iibers. wollten Gottchen peitschen ‘) Dazvischen ist die fast ganz deutsche Phrase eingeschoben: »tooktung krie wa ganzen Weltje abstorial,« tok tun krieg v r a ganzen vveltje abstorial, d, i. so diesen Krieg in der ganzen Welt hat er »abgesteuert.« 140 Text: »tu my Bilsaz nibas vrnine« d. i. tu mij bizac niba(l)s vaine iibers. du mein Gottchen niobt warst scliuldig Text: »rvissang lidang prilidiot por noossj grees ueitje. d. i. risan (lidan) pri(lidiot) por nos grdsnajtje iibers. alles Leiden iiber (litt) fur uus Sunder. VI. Zusatze zu meiner in člen Denksehriften der philos.-histor. Classe der kaiserli- chen Akademie der Wissenschaften (Band VII) abgedruckten Abhand- lung: „Die Sprache der Bulgaren in Siebenbiirgen.“ Von Franz Miklosich. I. Zu pag. 129. Fur nove ist wahrseheinlich tkinove zu lesen. II. Die Griinde fur die Nasalitat der altslovenischen Voeale a und babe ich im ersten Bande meiner vergleiclienden Grammatik der slavisehen Spraehen pag. 42—56 zusammengestellt und pag. 47 bemerkt, dass von den beiden Tocbtern der altslovenischen Sprache die eine, namlich die neuslovenische, Uberreste nasaler Aussprache bis auf den heutigen Tag bewahrt, wahrend sie die bulgarische bis auf die letzte Špur eingebiisst habe. Aus dem Denkmale , das den Gegenstand der vorliegenden Abhandlung bildet, geht jecloeh hervor, dass in einer bulgarischen Colonie Siebenbtirgens, namlich in der von Cserged, die Voeale a und noch in den letzten Decennien nasal gelautet haben. Es kann daher zu dem in meiner ver- gleichenden Grammatik der slavisehen Spraehen fur die Nasalitat von a und a geltend gemachten Griinden noch ein Gr und von einigem Ge wicht hinzugefugt werclen und man kann nunmehr sagen, dass beide Spra- chen, die ich als aus dem altslovenischen hervorgegangen ansehe, auch nach ihrer Trennung den Nasalismus kannten. Zugleich liegt in die- ser Bemerkung ein Grund mehr fur die Zusammengehorigkeit der genannten Spraehen und fiir ihre gemeinschaftliche Abstammung von dem altslovenischen. III. Pag. 107 tvircl bemerkt, dass die bulgarischen Bewohner von Cserged in ziemlich friiher Zeit diirften eingewandert sein. Diese Behauptung stiitzt sich darauf, dass in unserem Denkmale die nasalen 141 Vocale a und m no eh nicht mit einander verwechselt werden, was bekanntlich in den bulgarisch-slovenischen Handschriften der Fali ist. Leider kann ieh die Zeit, wann diese Venvechselung iiberhand zu nehmen beginnt, nicht so genau bestimmen, als es wunschenswerth ware: so viel jedoch scheint gewiss zu sein, dass schon im 13. Jahr- hundert m-, fiir ia gesetzt wurde; ich habe namlich vor mir čine aus Bulgarien stammende Handschrift, die aus palaographischen Griinden in das bezeichnete Jahrhundert versetzt werden muss und in weleher man i*i3kiKk, caoKivHkCKkn*, rpkHkCKkMTK neben ca, pacriATHie, PA,d,oy geschrieben findet. Die Bulgaren von Cserged diirften dem zu Folge vor dem dreizehnten Jahrhundert in Siebenbiirgen einge- wandert sein. VII. Chronicon Poloniae. Mitgetheilt von Joseph Fitdler. Das k. k. geh. Hausarchiv bewahrt unter den Handsehriften seiner Bibliothek einen Quartband auf Papier mit der -Signatur Uni- versalia 14. Loc. 252 ‘), der a) eine kurze polnische Chronik, b) die goldene Bulle, c) Liber augustalis Franeisci Petrarcae, d) Pauli Djaconi historia Eutropii, und e) den Martinus Polonus enthalt. Jedes dieser Stiicke ist fiir sich und von einer andern Hand ge¬ schrieben, und sie wurden erst nachtraglich zusammengelegt und ge- bunden. Alle Copien gehoren dem 15. Jahrhunderte an. Uber die Provenienz des Codex konnte ich nichts erfahren. Die Chronik a) ist am spatesten, von einer dem Ausgange des- selben Jahrhundertes angehorenden Hand auf 8 Blattern, denen 10 leere vorangehen, und mit einer Unterbreehimg auf der Riick- seite des 5. Blattes geschrieben. Die nachstfolgenden 3 Blatter sind abermals leer. Sie beginnt mit dem Jahre 965 und zwar mit der Vermahlung der bohmischen Fiirstentochter Dubrawka an den Herzog Meszko von ‘) Sielie Pert z; »Arcliiv fiir illtere deutsche Geschiclitskunde« Bd. X. p. 591. 142 Pohlen und der Ohristianisirung desselben durch das Gefolge seiner neuen Gemahlin und reicht bis zur Canonisirung des heil. Stanislaus durch Pabst Innozenz III. im Jahre 1249, und behandelt episodiseh einzelne aus versehiedenen Quellen geschopfte Begebenheiten (z. B. die Ervverbung der Konigskrone fiir den heil. Stephan vonUngern in Rom; den Mabtirertod des heil. Adalbert u. s. w.) und am umstandlichsten die Ubertragung des Landes Culm an den deutschen Orden. Da jeder aussere Anhaltspunkt fehlt, um iiber den Verfasser, die Zeit und den Ort der Entstehung derselben irgend eine Vermuthung aussprechen zu konnen, und die Chronik selbst ausser diesem schwa- eben Anzeichen, dass sie in den Landern des deutschen Ordens oder doch unter dem Einflusse desselben zu Stande gekommen sein diirfte, nichts derart biethet, so miissen wir die weitere Bestimmung dieser Fragen einer gtinstigeren Zukunft und erfahrenern Kraften an- heimstellen. Die namentlich im spateren Theile derselben vorkommenden, die Geschichte Schlesiens beriihrenden Daten erlauben uns sie dem in Stenzebs Scriptores rerum Silesiacarum Bd. I. gedruckten Chroni- con Polonorum und Breve chronicon Silesiae, mit denen sie manche Quelle (Kadlubek, Martinus Gallus etc..) ja auch dieselben Worte (Iste Meczko habuit sororem — eonuertit) gemein hat, anzureihen und vielleicht auch zu erklaren, dass sie wie diese zu den altesten Denk- malern Schlesiens gehort. 965 Anno Incarnacionis dominiee, nongantesimo sexagesimo quinto, domina dubrouta, filia boetne ducis bohemie cum domino Meezkone, duce polonorum, matrimonium contraxit qui exhortacione magnifi- corum dominorum, qui dietam dominam erant secutj, est baptisatus, cum omnibus suis Et procedente tempore, ipsis filius (anno domini 967 DCCCCLXVII) nascitur, quem baptizatum boleslaum, vocauerunt. Iste Meczko, habuit sororem, nomine athleytam, quam yesse rex hungarie recepit in uxorem, que, cum esset christiana, virum suum yesse, ab ydolorum cultura eonuertit, et fecit credere in christum, et postea, eon- cepit et genuit, filium Stephanum (anno domini DCCCCLXXV), qui postea auetoritate sedis apostoliee, primus rex hungarie fuit eoronatus, cui postea, sanctus heinricus primus Imperator et dux bauarie sororem suam dedit in uxorem.Misericorsigitur deus,obsequioduarummulierum dieta duo regna diutius visitauit,ut ipsa misteria fidei katholice susciperent. 143 Tempore isto sanctus adalbertus, episcopus pragensis floruit qui prctedio plebis ineorrigibilis bohemice gentis pragensem ecclesiam reliquit, et romam veniens In claustro beati bonifacij habitum mona- elialem aecepit in quo per quinque annos commoratur, et tandem (Isto tempore Otto secundus Imperium tenuit) a gregorio papa quinto pra- gam in vit us redire cogitur, qui demum populo bohemieo in pertinacia perdurante, in hungariam diuertit, et populum vanitati multarum su- persticionum deditum diuinis insistens eloquijs et virtutum corhus- cans miraeulis ab errore vie sue reuoeauit, et ibi stephanum regem bungarie cum multis ali j s baptisauit Et facta ibi in eum persecu- eione poloniam ingreditur et per ducem boleslaum christianum prin- eipem eeclesie metropolitane Gnesnensi in archiepiseopum preficitur, predieato ibi verbo dei, vir sanctus ad regiones paganorum volens proficisci quos lucefacere anbelabat christo, et virum religiosum, nomine gaudentium, de consensu dieti ducis boleslai in archiepiseopum ibidem constituit, et in nauigio per terram pomorie in prussiam est perductus, quem prutheni estimantes maleficijs incantacionum deseruire, ipsum in loco ofFicij celebrati, capite absciso (anno domini DCCCXCIj inter- 991 fecerunt, cuius caput et eorpus dux boleslaus predictus a pruthenis, cum pecunia redemit, et cum magna deuocione in ciuitatem gnesnensem portauit, locum eundem deinde otto III in polonia visitauit et ib brachio sancti adalberti recepto romam veniens in ecclesia ulji eorpus sancti bartholomei quiescit, collocauit*). Anno Inearnacionis domin ice, Milesimo, Siluester secundus pre- 1000 sedit sedi apostolice, Stephanus rex hungarie anno quarto post obitum patris sui yesse, misit astrieum episeopum romam ad papam silvestrum pro corona petenda, Eodem tempore Meczko dux polonorum premiserat lambertum episeopum ad eoronam regalem petendam. Sed dominus papa angelica monitus visione, eoronam regalem, quam meezkoni duci polonorum preparauerat, astrico, nunecio regis hungarie donauit, et ea stephanum regem hungarie mandauit insignirj 3 ), predictus silvester papa nacione gallicus et in cenobio aurelianensi monachus fuit, sed dimisso monasterio, dyabolo homagium fecit, ut šibi ad votum succederet, quod dyabolus promisit adimplere, Iste obsequijs dyaboli insistens fre- quenter super desiderijs suis cum eo loquebatur, et ipse gilbertus plures honores ambiebat, fuit enim primo archiepiscopus remensis, ') Vergl. Vincent Radlubek, ed. Ged. p. 34. s ) Vergl. Martini Galli Chrouicou. ed. Ged. p. 60 und 01. 3 1 Vergl. Martini Galli Chrouicou. pag. 76. 144 postea rauennas, tandem papa et tune quesiuit a dyabolo quam diu viueret in papatu, responsum habuit quam diu non celebraret in Jerusalem, gauisus fuit valde, cum non haberet voluntatem veniendi Jerusalem vitra mare, Et cum in quadragesima ad eeclesiamque dieitur Jerusalem in sancta cruee rome, celebraret, ex strepitu demonum sensit šibi mortein adesse, suspirans ingemuit, licet quod sceleratissimus erat, de misericordia dei non desperans, reuelando coram omnibus pec- tus, membra omnia quibus dyabolo obsequium prestiterat iussit pre- scidj, et deinde corpus mortuum super bigam ponj, et ubicunque alias perdueerent et sisterent, ibi sepeliretur, quod et faetum est, sepultusque est in lateranensi ecelesia, Et in signum misericordie consecute, sepul- chrum ipsius tam ex tumultu ossium, quam ex sudore presagium est moriturj pape, sicut in eodem sepulehro est literis exaratum. 990 Anno domini DCCCCLXXXX boleslao naseitur filius qui dieitur 1002 Meczko, qui in uxorem duxit sororem ottonis tertij Imperatoris, MVII, 1007 idem imperator otto mortuus est, M. secundo, Anno MXVI kazamir 1016 dux natus est, qui anno domini MXXXI duxit uxorem de rusia nomine 1031 maria de qua genuit IIII filios, boleslaum, wladislaum, meczkonem et odonem, et isti ultimi duo morte preventj, sine prole decesserunt, 1034 Anno MXXXIIII prefatus Mezko dux polonie obijt, Anno domini 1046 MXLVI aaron in episcopum ecelesie cracouiensis qui colonie per bene- dictum IX. eonseeratur, et eeclesia eadem, in metropolitanam, per ipsum benedictum erigitur, .... successorum, qui, palam petere neglexerunt, kathedralem 1072 Anno domini MLXXII, beatus stanislaus, episeopus Cracouien¬ sis, per boleslaum, ducem polonie, interficitur ’). 1194 Anno domini MCLXXXXIIII, obijt dux Kasimirus qui reli- quit duos filios, leezkonem, et Conradum, qui inter se, poloniam diuiserunt, leezko, Sandomirum wislieiciam, lanciciam, cum suis per- tinencijs accepit, Cunradus vero Mazouiam Cuiauiam, cum suis perti- nencijs suscepit. Iste Conradus habuit quendam christianum pro palatino in ducatu mazouie, qui erat prouidus et sagax, ac timens deum, qui terram eandem, ab Insultibus pruthenorum qui barbarj erant protegebat et defendebat quem dictus Conradus, innocenter, et temerarie per suos satellites, fecit exoeulare ct tandem iugulare, et cum idem dux dei adiutorio destitutus, terram suam ammodo dereliquit indefensam, ) Vergl. Martiui Galli Chronicon pag. 75. 145 Et eum per ffequcntes incursus prvthenorum terra eius denastaretur et depopularetur, coactus est, Invocare auxilium Heinriej ducis Slesie, et cum propter nimiam seuiciam prvthenorum terram suam protegere non valebat, terram ipsam, gentibus crudeliter impugnandam, et sine spe defensionis deuastandam, perpetua desolacione reliquit, et quantis et qualibus flagicijs in terram mazouie (que liodie polonia inferior vo- eatur) gens deseuiat prvthenorum, litterarum tenore, nequit explanafj, orbes enim et castrorum mvnitiones deuastare, villas et pagos non ees- sauit incendio eoneremare, devenit autem tune farna, ad ducem eon- radum predictum, quomodo fratres beate Marie tbeotonicorum ieroso- limitani, terram sanetam, a paganis, Sepe gladio defendebant, de qua non modicum pius princeps eonsolabatur, illorum opera atque bellandi vsu, faciliter de Infidelium manibus eripi posse, eonfisus fuit, Solliei- tabat propterea, et nunccijs et litteris, et apostolieam sedem, ac Fride- ricum secundum quem ligures barbarussam voearunt (errat, quia Fri- derieus primus boe nomine est nuncupafus 'J), et precibus flagitabat, quatenus dictos eristi athletas, de orientis eeclesia expeditos in oppres- sorum bene credeneium, reuoearent subsidium, aut quam validiorj tumultu, nomen eorum, Impij, in saere fidei dedecus, et multarum nacionum grande perieulum, de terra delerent totaliter, promittens fratribus et domni eorum, terram ipsam culmensem iam dudum oeeu- patam, per barbaros, et onanem aliam, quam de potestate Infidelium eriperent, dare Iure perpetuo possidendam, Ideoque vicarius dei, honorius papa iij, et Imperator ille gloriosissimus Fredericus, herman- num huius saere religionis magistram tercium, sollieitant hortantur atque sub obediencie debito, šibi striete mandantes precipiunt ut oblata ducis recipiat, et rem tam sanetam, veluti ecelesie profuturam, non differat perficere, ipse enim fuit vir virtuosus,magnanimus, et bellatoi- expertus, et eius auxilio, et strenuitate, mira in terra saneta, pro fide katholica diuino auxilio est operatus, tantis itaque summorum prin- cipum monitis atque iussis, honorabilis ipse magister, hermannus parere, cupiens, litteras subseripti tenoris, a prefato Invietissimo Im- peratore Frederico secundo, šibi transmissas recepit. In nomine sanete et Indiuidue trinitatis amen, Fridericus secundus, diuina fauente clemencia, Romaiiorum Imperator semper augustus, Jerosolime et Sicilie Rex, Ad hoe deus Imperium nostrum, pre regibus orbis terre, sublime eonstituit et per diuersa mundi climata, dicionis ‘) Anmerkung des Abschreibers. 10 146 nostre terminos ampliauit, vt ad magnificandum in seculis nomen eius et fidem in gentibus propagandam, prout ad predieaeionem evangelij sacrum Romanum Imperium properauit sollicitudinis nostre cura ver- satur, vt nonminus ad depressionem, quam ad controuersias intenda- mus Illius promissionis graciam indulgentes, per quam virj Katholicj, pro subiugandis bai'baris naeionibus et diuino cultui reformandis in- stanciam diurnj laboris assumant et tam res, quam personas indeficienter exponant hinc est igitur, Quod presentis scripti serie notum fieri vo- lumus modernis, Imperij, et posteris vniuersis Qualiter frater her- mannus, venerabilis magister Sacre domus hospitalis sanete Marie thevtonicorum ierosolimitani fidelis noster, deuotam animi sui vo- luntatem versandi proposuerit coram nobis Quod deuotus noster Conradus dux Mazouie et Cuyauie, promisit et obtulit prouidere šibi et fratribus de terra que voeatur eulmam, et in alia terra inter mar- chiam suam videlicet et confinia prvthenorum. Ita quidem vt laborem, asoumerent et insisterent opportune ad Ingrediendum et obtinendum terram prussie ad honorem et gloriam verj dei, quam promissionem recepisse distulerat, et eelsitudinem nostram suppliciter implorabat. Quod si dignaremur annuere votis suis vt auctoritate nostra fretus, in- eiperet aggredj et prosequj tale opus, Et vt nostra šibi et domui sue, eoneederet ac eonfirmaret serenitas, tam terram, quam predietuis dux donare debebat, qnam totam terram, que in partibus prussie per eorum Instanciam fuerit aequisita et Insuper domum suam, immvnitatibus et libertatibus et alijs coneessionibus, quas de dono terre dueis prefatj et de prussia acquisicione, petebat, nostre mvnifieeneie priuilegio mv- niremus, ipsi oblatom donum reniperet dictj dueis, et ad ingressum et acquisicionem terre, continuis et indefessis laboribus bona domus ex- poneret et personas, Nos igitur, attendentes promptam et expositam deuocionem eiusdem magistri qua pro terra ipsa sue domuj acqui- renda feruenter in domino estuabat, eo quod terra ipsa sub monarchia Imperij est contenta, confidentes quoque de sciencia magistri eiusdem, Quod homo sit potens opere et sermone, et per suam fratrumque suorum constaneiam, potenter ineipiat, et conquisieionem terre viri- liter prosequeretur, nee desistat invtiliter ab ineeptis, quemadmodum plures multis laboribus in eodem negoeio frustra temptatis, cum vide- rentur proficere defecerunt, auctoritatem eidem magistro coneessiinus, terram prussie, eum viribus domus totis conatibus invadendam conee- dentes et eonfirmantes eidem magistro, suceessoribus eius et Domuj sue in perpetuum, tam predictam terram, quam a preseripto duce re- eipiet, ut promisit, et quamcumque aliam dabit, neenon totam terram, 147 quam in partibus prussie, deo faciente conquiret, vel ut vetus et de- bitum Ius Imperij in montibus planieijs fluminibus nemoribus et In mari, vt tam libere ab omili seruicio et exaccione teneant, et immvnem et nulli respondere proinde teneantur, lieeat insuper eis de coneessione nostra, per totam terram aequisieionis eorum, sicut acquisita per eos, et acquirenda fuerit, ad comodum domus passagia, et theolonea ordi- nare, nundinas et fora statuere, monetam cudere, tallia et alia Jura taxare, directuras per terram in fluminibus et in marj sieut vtile vi- derint stabilire, fodinas mineras anrj, argenti, ferri et aliorum metal- lorum ac salis que fuerint uel invenientur, in terris ipsis possidere perhenniter et habere, Coneedimus insuper eis Judices et rectores creare, qui subiectum šibi populum tam eos seilieet qui conuersi sunt et quam omnes alios in omni sua superstieione degentes, iuste regant et dirigant, et excessus malefactorum animaduertant et pvniant se- cundum quod ordo exigerit equitatis, preterea ciuiles et criminales causas audient et dirimant secundum caleulum raeionis, Adieimus insuper ex gracia nostra quod idem magister et successores sui, juris- dieeionem et potestatem illarum habeant et exerceant in terris suis, quam aliquis princeps Imperij, melius habere dinoscitur in terra quam habet, et bonos vsul et eonsuetudines ponant assessiones faciant et sta¬ tuta. quibus et fides credencium, roboretur et omnino eorum subditj paee tranquilla gaudeant et vtantur, Ceterum auctoritate presentis priuilegij prohibemus, vt ullus princeps dux marcbio comes, ministe- rialis scultetus, aduocatus nullave persona sublimis uel humilis eeele- siastica uel mundana, eontra presentis concessionis uel confirmacionis nostre paginam, audeat aliquid attemptare, Quod qui presumpserit penam centum librarnm aurj se nouerit incursurum, quarum medie- tas, camere nostre reliqua passis injuriam persoluetur, ad huiusmodj itaque concessionis, et confirmacionis nostre, memoriam et stabilem firmitatem, presens priuilegium fierj et bulla aurea, tipario nostre majestatis impressa fecimus commvnirj hujus rei testes sunt magdebur- gensis Rauenensis, Tirensis panormitanensis, et Reginus archiepis- copi, bononiensis mantuanus Turinensis Arminiensis et Cesanas Epis- copi, Saxonie et Spoletj duces, heinricus de Svvarczenburgk Gvntherus de Keuerenberg, Wenherus de Kyburch Albertus de habsperg lud- wicus et hermannus de froburgk et thomas de aeerbis comites, Richar- dus Marschalcus, et Rieliardus camerarius Imperialis aule Albertus de arnstevn, Gotfridus de hbhenlocb et alij quam plures, Signum domini Fredericj dei gracia etc. Acta sunt liec anno dominice Incarnacionis Millesimo ducentesimo, vicesimosexto, Mense Marcij Xiiij Indiccionis 1226 10 * 148 Iruperante domino Frederico dei gracia Serenisaimo Romanorum Im¬ perator© semper augusto, Sicilie rege, Romani Imperij anno eius sexto, Regnj Jero.solimitanj primo, Regno vero Sicilie XXVI, felieiter amen, datum arimine anno mense Indiecione preseriptis ‘). (NR. Hier folgt im Codex eine Unterbrechung von 2 / 3 Seite.) Magister igitur hermannus predictus, confisus de ipsius clemencia, qui nuimunquam potentes humiliat, ponit humiles in sublimum (sie), de- fensionem terre predicte suscip.it et a Conrado duce, litteras donacio- nis, sub, ho c tenore reeipit, Nos Conradus dux mazouie Cuyauie No- tumfacimus tam presentibus quam futuris Quod hospitali sanete marie domus theotonicorum fratrum ierosolimitane pro Salute anime nostre et parentum nostrorum, terram cvlmensem cum omnibus attinencijs suis tam in aquis quam in agris et nemoribus, nichil vtilitatis nobis reseruantes, uel in futurum sperantes et villam in Cuyauia orlaw no- mine contulimus imperpetuam proprietatem, integraliter possidendam omnium heredum nostrorum aecedente consensv, Sed ne vetustas mater obliuionis bane donacionem posset imposterum perturbare hanc pagi- nam, sigillis nostris ac fratrum nostrorum omnium ducum polonie nec non episcoporum testiumque, qui predicte nostre donacionj intcrfue- riuit subseriptione duximus roborare ete. datum in beze, anno Incar- nacionis dominice millesimo ducentesimo XXViii nono Kalendas, 1228 Maij, anno. itaque domini MCCXXXI Christi milites, wisstulam 1231 fluuium, in terram cvlmensem transfretarunt, et prope oppidum tho- run, quercum, preceteris nemoris liuius amplam ramorum ac radicum suarum firmitate preelectam arborem, mvnierunt, quam statim fossa et sope, cum npnnullis propugnaculis circumdantes et in ipsius ca- cumine super ramos q,uasi habitaculi domum, de lignis quorum non modiea ibi aderat copia facientes primum, ad expugnandos barbaros pedem fixerunt, a quo propugnaculo, gentes barbarorum mira animi fortitudine, cum parua colleccione Christi fidelium, copiosam inultitu- dinem gentiRom? invadere et expugnare inceperunt, et de prusia eicere. scnptiob rus * a ' igitur ab oriente flumine Minimel, quod longe per Rusiam, a prussie superiore sitia (sic) diseurrens mare accipitur gothico, Samogittas li- quem tuanos et curam&nnos ab ea diuidit, a meridie masauia atque dobrin habue- polpnie terra, ab oeeidente wisstula, que pomeraniam disterminat et rant prusiam, ac in montibus vngarie nascens, mare penes danczk interfluit, thenj et marj tandem ipso a septemtrione clauditur vniuersa, bor um ritus, l ) Vidp: Bahmar &»g. Ipip. ab an. 1.1-98'—1256 p. 130- sicutj a Christiana religione alierms, ita ah omni humanitate reittotus fuit, ipsi namque prisco gentilitatis errore inbuti, omnem ornatum cfeli atque terre, adorantes, nonnulas siluas, adeo sacras esse arbitrabantur. vt nec Iigna inoidere, nec vetustate, quidem deiectas arbores inibi a b- ducere permittebant, parentibus etiam liberj dum condigna e±equij Jura mortis persoluebant, pulcheriorem progenitoris seruum, equurn, eanes et aliam domus suppellectilem, vnacum defuncto consumpšerunt, credebant enim, ut decedentes in alio seculo, hijs, multo gloriosius quam hic solebant vtj, consvlebant eciam augures, ubi anime de- functorum prima noete requiescerent in hospicio, hos et plures alios errores, obseruabant, a quibus dei voluntate per dictos milites Christi, sunt reduetj, et ad fidem eonuersi. Anno itaque MCCXXXiij Kaza- 1233 mirus dux Cuyauie, et prememoratj ducis conradj filius primogenitus. pretactam donacionem, predictis fratribus et ordinj per eius preees factam, ex eerta scieneia ratificatauit et approbauit, per litteras suo Sigillo roboratas. Anno domini MCCXXVI, natus est boleslaus filius leczkonis 1226 Anno domini MCCXXVII, leczko dux cracouiensis occiditur in 1227 gusana a pomoranis Post obitum ducis leczkonis, heinricus dictus cum barba dux Slesie, eontra voluntatem ducis Conradi fratris leczkonis craeouiam intrat ac obtinet, et castrum in pregina, incepit edificare, et craeouiam eum omnibus redditibus, proventibus et pertinencijs ad vsum suum retinens, habito quidem consilio, episcopi et baronum, rem puhlicam prouide or- dinavit, leges quibus humana audacia coherceatur instituit maleficos et calumpniosos homines exterminauit, libertatem ecclesie confirmavit, eo quoque regnante quasi per decennium terra polonica, ereuit rertun incremento, Prefatus dux Conradus habuit duos filios Kazamirum et boleslaum, et idein boleslaus, plura bella, in Sandomiro et alijs terris eerta, commisit, postquam heinricus, dux Slesie et Cracouie, plenus dierum vni- uerse carnis viam, ingressus, feliciter migrauit, ei filius suus heinricus, in utroque ducatu Slezie et Cracouie, successit, qui postea cito a tar- taris est interfectus, Anno domini MCCXL, Regnante in cracouia heinrico, filio hein- 1240 ricj ducis Slesie, presidente tune gregorio IX. sedi apostolice, anno domini MCCXLI tartarj rusiam ingressi, totam deuastant, de Inde po- 1241 loniam intrantes, eam depredantur, et feria 2. post dominiram Jbdica, in quadragcsiffia in chmelick, hbmines dtrcatus Sartdortrirj, rt cfraco- 150 vienses, cum tartaris grauissiraum bellum inierunt, ubi et magna mul- titudo hominum Christifidelium est a tartaris oecisa, Ita quod omnes polonj fugam, pre nimio terrore, alij in hungariam, alij In Slesiam, alij in alias provineias arripientes abierunt, et boleslaus filius leczkonis 1239 cum matre, ad regem hungarie cuius filiam, anno domini MCCXXXIX acceperat in uxorcm diuertit, et post in Morauiam fugiens in claustro cisterciensis ordmis commoratur et post dietam cedem, tartarj, cra- couiam, intrant, et eam, igne totaliter eomburunt. Ciues uero vvratislauienses, audito quod paganj appropinquarent, omnes fugierunt de ciuitate, Custodes vero castrj deseendentes, in ciuitate victualia que remanserant, et alias res plurimas et preeiosas, acceperunt et in castrum detulerunt, ac ciuitatem succenderunt, Postea autem feria seeunda post octauam pasche, V vdus aprilis, tartarj, in legnicz proficiseuntur, quibus dux heinricus filius sancte hedwigis, cum magno exercitu occurrit Ibique inito et habito grauis- simo bello, polonis et cruciferis pugnantibus, Ducis exercitus, terga vertit in fugam quem pagani victis omnibus insecuntur, et ipsiun ducem in campo eomprehendunt et occidunt, habita igitur victoria per tar- taros, ipsi in territorio otliinachavr. per duas septimanas steterunt, terram deuastantes, et de Inde cum magna cede populi morauiam intrant, et tandem cum suis in hungariam convenerunt, ubi per annum steterunt Post obitum vero ducis heinricj a paganis occisi Milites cra- couienses se et terram, cracouiensem boleslao filio ducis heinricj licet Juuenj, commendauerunt, Sed conradus dux, Mazouie, non paciens eum regnare congregato magno exereitu, cracouiam aggreditur, cum autem idem boleslaus, ei'resistere non poterat, de cracouia, consulte recessit, dimittens ibi, capitaneum, et gentes suas, et dum dux Con¬ radus eos vellet expugnare ipsi ei reconciliatj, šibi castrum, scale, et ciuitatem cracouiensem tradiderunt, et se eius dominio subdiderunt. 1246 Anno domini MCCXLYI, pruthenj, magna multitudine populi, poloniam intrant, terram deuastant, et milites bellicosos interficiunt, 1247 Anno domini MCCXLVII, frater Johannes ordinis fratrum mino- rum per Innocentium iiij, ut legatus, per poloniam transiens, ad terram et regem proficiscitur tartarorum, et ad eum perveniens le- gationem pape audacter peregit, et literas legacioni sue respondentes, ab eodem rege impetrauit, et pape portauit 1248 Anno domini MCCXLVIII, duces Slesie filij heinricj diuisionem inter eos faciunt, et orta dissensione propter terre diuisionem, boles- 151 laus frater eorum senior, cepit eos inpugnare et partem terre eorum deuastare, quem postea frater eius heinricus in quodarn loco ex Ins- perato adit et comprehendit et vinculatum, mittit, in legnicz in turrj custodiendum eumque postea lapsis certis mensibus, quorundam con- silio, liberum dimittit lile uero ad vindictam concitatus, terram de¬ uastare, villas incendere, milites captare, et vinculis affligere, fortiter cepit, cuius furorj predi etus heinricus fortiter restitit, ipse uero boles- laus theutunicos vieinarum tei - rarum, in adiutorium invocat, eisque castra predia terre sue et alias possessiones largitur et arehiepiscopo magdeburgensi in eius auxilium vocato castrum et ciuitatem tradit lubucensem Anno domini MCCXLIX, Sanctus Stanislaus, Episcopus Cra- 1249 couiensis, per Innocencium papam iiij, canonizatur, et cathologo sanc- toruin ascribitur. VITI. Chorvatisch - slovenische M&rchcn aus der Fmge- gend von \Varasdin. Mitgetheilt von Matthias Valjavec. I. Tak je bila jedna majka koja je bila noseča. Kad je išla je- den put iz cirkve od meše popali su ju trudi da bu rodila. Onda kam če? Skrila se je pod jeden most i porodila je sina srečno. Nu taki su došle tri Rojenice. To su ove babe koje sudiju sako dete s kakvum smrtjum prejde iz ovoga sveta. Jedna je rekla da očcmo ga taki po¬ gubiti. Druga je rekla: nečemo ga, neg kad vekši zrase, onda ga očemo da bude bolje materi za njega žal. A trejta je rekla: nečemo ga, neg, ako vilinskoga kralja kčer ne zemc, onda ga čemo vubiti. I tak je ostalo. Gda je on veliki zrasel veli materi: mama, ja se bum ženil. A, moj sinko, ti veliš da se buš ženil, ali ova je ni nijedna za te. On ju pita: zakaj ne? Ona nj$mu pove: je, tak su te sudile Su¬ je ni c e, da, ako ne zemeš vilinskoga kralja kčer, očeju te vumoriti* Onda on veli: nu, ja ju idem iskat, a predi idem pitat jednoga starca kovača, morti bi on znal to mi povedati, gde je ona. Kovač veli: moj sinko, to bude tebi teško najti, neg ti idi k mesečni majki, ako ti ona ne zna povedati, ja ti ne znam, gdo bi ti bolje znal kak ona. I 152 dade mu tri železne eipeliše i odpošlje ga, k mesečni majki: kad doj- deš do nje, samo ju primi za rame, onda te bu vre ona pitala kaj bi rad, i vre ti pove. On je išel, i kad je vre štel eipeliše dodreti, došel je do mesečne majke i prijel ju je za rame. Ona ga je taki popitala kaj bi rad. On veli: ja bi rad našel vilinskoga kralja kčer. Ona veli: e, moj sinko, ja ti neznam, neg morti moj sin zna; čekaj dok dojde on dimo, onda buš njega pital. Ali ne sme tebe najti, mam bi te rez- drapal. Gda dojde dimo bude taki poznal, da si ti tu. Nu ja tebe skrijem, i gda bude on trejti put popital,da gde je krščanska duša, onda ti odgovori: ovo sem, pa ti ne bu nikaj mogel. Baba gaje pod korito skrila. Mesec dojde dimo i pita mama, ti imaš krščansku dušu. I kad je trejti put popital gde je krščanska duša, oglasil se je: ovo sem. I onda mu je nikaj ne mogel včipjti, drugač bi ga na prah restepel. Popital gaje kaj bi rad. On veli: ja bi rad našel vilinskoga kralja kčer. Me¬ sec: ja ne znam, neg, ako ne zna sunčena majka, ja ne znam, sto bi drugi znal. I pokaže mu put kojim mora iti. I obul si je druge ci- peliše železne, i kad je vre štel i nje rezdrapati došel je do sun- čene majke, i prime nju za rame. Ona mu taki veli: kaj bi rad? On ji reče, da jeli bi ona znala gde su vilinski gradovi, da bi rad dobil vilinskoga kralja kdaj-. Ona mu takaj veli: je, moj sin, ja ti ne znam, neg, ako ti moj sin ne zna, ja ti ne znam, gejo bi drugi znal; čekaj malo dok on dojde dimo. I ona ga je pod korito skrila, i tak se je na trejti put oglasil, kad je sunce pitalo: majka, ti imaš krščansku dušu: ovo sem. I ne je mu sunce moglo nikaj včiniti, i pitalo ga je da kaj bi rad. On je odgovoril da išče vilinske gradove i vilinskoga kralja kčer. Onda mu je sunce reklo: je, jati neznam, neg, ako ti ne zna bura kobila — to je bila bura ili veter — onda ja ne znam, gdo bi znal. Ona mu pokaže pot i veli: gda doj.leš do one senokoše gde je trava tebi do kolena, ondi ti je ta bura kobila. Ako ju ne bi našel tam, počekaj ju, ona ti dojde se past. Nu onda naj iti mam k nji, neg se skrij za drevo ili v jamu, pa kad dojde ju'primi za vuzdu 'mam, neg drugač ti no bude dobro. On je odišel, i obul si je trejte eipeliše, pak išel išel i dospel je do senokoše. Kad je došel, ne je bilo bure kobile do zorje. On so skrije pod jeden most, i kad je došla k mostu vode pit, onda ju je samo ^grabil za vuzdu, i ona ga popita, da kaj bi rad. On ji odgovori, da bi rad našel vilinskoga kralja kčer. Ona mu odgovori: dobro, sedi na me. On sede na nju, pak mu ona veli: ali ne buš opal? Ona se stepe. Skorom je opal, samo kaj se je z noguin zadržal. Onda drugoč se je stepla, i onda je skorom opal. I trejtič se je stepla, i onda je skorom opal, samo kaj se jo s kolenom 153 zadržal. Vezda mu je ona rekla: to bude meni škodilo. I išla je tak ž njim kak vtiča, i trčala i dotrčala do dveh stupov. Kak je blizu došla, od onoga slapa su se stupi rezdvojili i fletno zaprli i kobili repa malo odtrgli. Vezda mu je kobila rekla: da ti vidiš, ovo ti mi škodi kaj si skorom opal. Onda bejži dalje, bejži bejži dok dobejži do vilinskih gradov. Vezda mu veli: ti naj se opiti ili pozabiti da ne bi k meni došel. On je rekel da dojde i odišel je gor. Oni su ga mam prijeli i gostili, i on je mam pital, da jeli mu dadu kčer. Oni su mu obečali da dadu. Onda su se gostili i jeli i pili, dok nastane krnica. I kad dojde večer on veli da mora iti van zarad sebe, da dojde vre nazaj. On je odišel van k buri kobili — a nji su donesli sto centov sena. — Skril se je kobili vu rep. A ovi su ga iskali i nisu ga mogli najti, ali ipak su ga skorom našli k zorji, aji je kokot zapopeval, pa onda su mu ne mogli nikaj. Došel je posle vnuter. i dali su mu pak jesti i piti, i pitali su ga da gde je bil. On je odgovoril: pod plotom sem spal, sem opal i onda sem mam zaspal. I kobili su dali sto centov sena in nekuliko drvenjek zobi. I tak su se gostili celi den do večera. Onda je opet išel van i pak kobili vu grive. Ovi su ga pak iskali čelu noč, ali su ga ni mogli najti; nu več k zorji baba veštica je povedala, da je v grivaj. Onda bi ga bili skorom našli, ali kokoti su zapopevali i nisu ga mogli več onda vubiti. A posle su v celem selu kokote pou- bili. On je opet išel v grad. Jesti i piti dali su mu kaj je štel, i kobili po navadi sto centov sena i nekuliko drvenjek zobi, i rekli su mu: da večer ti ne buš nikam išel, mi ti pripravimo 'se kaj ti bude treba. Kad je večer došel zmirom su bili pri njem, ali ipak su se rezišli. On van, pa kobili. A ona kam če ž njim? Skrila ga je pod nogu v podkvu, kajti je imela veliku nogu. Onda oni opet iskat. A on je čez deii zel dve jajce i kobila je do večera vu vratu zvalila, i malo su zrasli do večera. Kad su ga pak iskali nisu ga mogli najti. Onda k zorji po babu vešticu. Ona je rekla da je pod kopitom kobilnim. Oni su ga vre šteli van zeti, ali pevci su zapevali oni, koje je kobila vu vratu zvalila. Pa su mu ni mogli nikaj včiniti, pa su i one dva pevca zatukli. Vezda je rekel da naj mu daju kčer, da bu vre odišel. Ali kralj je rekel da mu ju ne da zakaj je ni tam spal gde mu je on pri¬ pravil postelju. On se spričavak' da je bil pijan, pa je išel van, pa je opal i onak zaspal. Ali kralj mu je ne štel veni vati. Vezda ga je molil, da dojde kči k njemu da ju barern kušne. A predi ga je kobila navcila, gda dojde da ga kušne, samo ju naj prime i potegne na nju, da budu vujšli ž njum, i onda naj zeme kefu, čim se konji snažiju, česalo, čim se konji češeju, i steklo vode i naj dobro spravi 154 k sebi. Nu kad mu je kralj dopustil da ide kci njegova da ju kušne, stala je na strurnenjek na njegovu nogu, i kako je stala da bude kušnula, a kobila bejži i čez vrata duknula, pa bejži bejži. A kralj to vidil pa po svojega konja pa za njimi. Ovi su več dalko bili. Na jen p ut veli kobila: ogledni se, jeli što ide za nami. Onda se on ogledne i veli: ide, samo da se za rep ne lovi. Kobila veli: hiti kefu. Hitil je kefu, i postala je za njimi šuma, da je ov komaj prek se vlekel: siromak ne je mogel po trnju se vleči. A ovi su za toga. dalko odišli. Kralj pak se je prevlekel i opet za njimi bejži bejži tak dugo da je opet dostignuti štel. Kobila pak veli: ogledni se, jel ide što za nami. Ogledne se, vidi da je vre blizu samo da se za rep ne lovi, pa veli: blizu je, samo da se za rep ne lovi. Kobila reče: hiti česalo. On hiti i postalo je veliko bregovje jedno do drugoga, pa bejži dalje, da su vre j eden komad veliki odišli, a kralj je komaj čez brege prejahal, pa opet za njimi da je pak dostiči štel. Kobila veli njemu da se ogledne jeli gdo ide za njimi. On opet veli da ide, samo da se za rep ne lovi. Kobila reče: hiti steklo z vodum. On hiti, i postala je velika voda daje kralj teško mogel prek dojti. A ovi su več dalko odjahali. Komaj je kralj izišel iz vode, pa onda opet za njimi bejži bejži, i štel je vre dostiči, a kobila je bila vre blizu stupov i stupi su se od slapa odprli i kobila prebejžala, i pak su se zaprli, a kralj pa ni mogel iti dalje čez stupe i zakričal je glasno: zet, nejdi dalje, ja nemrem dalje; naj mi kčer odpeljati da ji ne bi ja nikaj dal. Vezda hiti nekak prek stupov svoj pojas, ar ne je imel drugo ji dati neg onaj pojas. A onaj pojas bil je takov da kajgod je štel ono je zadobil. Onda se je kralj povrnul, a ovi su veseli ostali. On je buri kobili lepo zahvalil i išel mam dimo, kajti je pojasu rekel, da je mam postavi k njegovi kuči. 1 ondi su napra¬ vili velike gosti, kaj njim je bilo zadosti, i ja sem tam bil na gostih i gostil sem se, 2. Tak je bil jeden bogec. Ovoga je noč stigla ne dalko od nekojega sela. Nu gda je došel vu selo bila je noč i išel je taki k prvi hiži. On prosi za stan, a žena koju je prosil, rekla je: moj človek, jaz vam nemrem dati sjana, jaz bum vezda rodila, a vi to znate da je vnogo posla pri tom, pa vi ne bute imeli mira, jaz znam da ste trudni, vi bi radi pocinka. A naj bude, samo vas prosim, dopustite mi, ja hudem si vre počinul, No, ako vam bude po volji, ostanite. On je ostal, a ženska je se bolje kričala i pripravljala se k porodu. Ali njena družina i gospodar, to je muž, odišli tu v šumu po drva, samo je njena dekla ostala domaj. Gda je žena porodila 155 onda dekla brže vun kurit peč i vodu za dete da ga opere. A Roje¬ nice su taki došle sudit deteta. Zena ležala je kakti mrtva, a dekla vani, a on bogee koj je došel stana prosit, ne je mogel spati. Čul je ov sud. Jedna je rekla: za tri godine nekaj se v ovom zdencu koj je na dvorišču vtopi. Druga rekla: ne, on naj zrase veliki i soldat naj bude i onda bude od puške poginul. Trejta je rekla: ne, neg gda bude trinajst let trinajst danov trinajst vur i trinajst minut star, # onda ga strela iz vedroga neba na sunčeni prah restepe. Ov sud je ostal i Rojenice su odišle. Onda su se vre druge susede njene sku- pljale i nji i detetu pomagale, nji to kaj več takove ženske ide, a detetu da su ga kopale i materi dale da naj bi ceealo. Za tim dosel je i gospodar iz šume, pa bil jo truden, i išel je spat. Tak je i ovaj zaspal i tak je prešla noč i jutro došlo. Onda veli bogec gospodam: a moj gospodar, jaz vam imam nekaj novoga povedati. Onda gospo¬ dar pita njega: kaj takvoga? On mu ne je štel povedati, neg gda je jako prosil rekel je bogec gospodaru da dojde za sedem let i onda mu pove. Tak je ostalo i moralo ostati, kajti ne je štel bogec pove¬ dati. Za sedem let je došel bogec i vidi da je dete spametno i veli gospodaru da naj ga da v školu. Gospodar ga je dal, a dete je v jednom danu več se navčilo kak drugi v jednom letu. Bogec ne je ni vezda štel povedati, neg je rekel da dojde za dve leti i da onda bu povedal. I ovo se je spunilo. Došel je opet za dve lete. Onda stoprav mu je povedal da kakov sud je bil onda gda se je dete narodilo, s kakvum smrtjum bude prešlo iz ovoga sveta, da ga bude strela vudrila z vedroga) neba ob trinajstem letu, ld. danu, 13. vuri i 13. minuti. Kaj če biti? Moj oteč si nekaj premisli i ide delat jednu kulu, da taki voziti kamena i železo. To ’se je pripravljal za zidanje ove kule, da bude svojega sina nuter zaprl i oslobodil da ga ne bude mogla strela na sunčeni prali restepsti. On je dal devet klaftrov široko i devet klaftrov visoko zidati i tkamenom i železom 'se skupa vezati. Gda ju je zgotovil i gda je d o sin vura da mora on vubit biti, gda su se vre spunila leta i dani i vure, nudi oteč sina da naj ide v tu kulu. A on pita: zakaj? Oteč mu ne je štel povedati, neg samo ga nudi da naj ide. Ali on ne je štel iti, neg veli: zakaj bi jaz išel nuter tu v rešt? Onda minute su došle , i vre blizu trinajst minut moral mu je povedati: viš, ti moraš vumreti denes ob trinajsti vuri i trinajsti minuti; jaz sem ti dal ovo napraviti zato. Hodi brže, vreme je, strela ne bu .ni kroz železna vrata nuter došla, nit teh debelih zid prebila. A moj oteč, ti si bedak, kaštiga božja mene sigdi do- padne; pasi zeme knjigu i odide na polje, pa bogu se moli. Gda , 156 došla je trinajsta minuta vedro nebo se zablisne i vudri strela v onu kulu i ’su restepe na sunčeni prah; a on je ostal na polju zdrav i vesel, dojde dimo i reče ocu: viš, oteč, da bi te jaz posluhnul, jaz bi vezda na prah i pepel z ovum kulum, a vezda sem kak me vidiš, zdrav i vesel, — i deček je rasel dalje i dospel herbom posle izmrija starešev. 3. Tak je bil negda neki bogati gospon. Ov je imel vnogo blaga i bogactva. On je bil od mladosti oženjen, ali nigdar nije imel nika- kovo dete niti muško niti žensko. Nu gda je bil dvajsti let oženjen * onda je stopram žena zanosila mu sina. Ali on ni je znal da nosi sina, neg gda ga je porodila. On se je veselil da mu bude žena porodila dete. A gda je vreme došlo da bude mu rodila, došel je jeden bogeo tam prosit stana, kajti je ovo mesto bilo od sel vudaljeno. Bilo je mesto jeden gradič toga gospona. Gospona nije bilo domaj, on se je nekam na drugo imanje odpeljal. Ali gospa, koja je bila v trudi’ — to je muka koju mati trpi gda rodi — ni je mu smela dati stana pred gosponom. kajti je gospon sakoga bogea s hudim od hiže odpravil i nijednomu nije nikaj dal, a još menje da bi gdo tam spal, i nadjala seje gospona onu noč dimo. Neg veli bogeu: moj človek, jaz bi vam rada dala stana, ali vam nemrem niti nesmem, gospon dojde dimo, a on ne trpi bogee, on bi vas stiral, neg jaz vam dam ovo malo jesti i piti, pa ječte i pijte, onda odidite, jaz vam nemrem dati stana; jaz bi vam iz srca dala, jaz znam da je vaš stališ težek, ali jaz vam drugo nemrem pomoči. Nu. kam hudem ve išel, krnica je jako, star sem, oči su me ostavile, nemrem jošče menje iti. Nu, naj bude. Znam kaj hudem včinil. Gda se je več najel i popil kupicu vina, odpravi se iz hiže, zahvali gospi za dobroeinstvo, ostavi si batinu v kutu prislonjenu, kaj ju ne bilo skorom videti. To je zato napravil, gda se povrne nazaj p:i ako ga bi gospa spazila, bi se izgo¬ voril da je po batinu došel. Kak je odišel iz hiže vun, gospa od boli kričala je i onak dalje po hižaj je išla da je došla v trejtu hižu i ondi se je na stol naslonila. A bogeo se je povratil v hižu nazad i išel je pod postelju. Tam ga je ne bilo videti. Gospi je bilo ’se gorje tak da je morala poslati po babu. Baba je taki dobejžala, gospa pajetati rodila sina. Gda je gospa sina porodila dopelja se i oteč ovoga deteta. On kak je čul da mu je žena porodila sina. od volikoga veselja nije znal kaj bi počel i kak bi vekše veselje iskazal; neg je družini napra¬ vil drugi dan svetka da naj nikaj ne delaju. i goščenje je njim včinil. Onda su i družina ova bila vesela, i ta da su zašli k ■ večerji i posle gda su se posle družina napravila išli su i oni spat. Baba je dete okupala i dela k materi spat. Ali materi su ne dali taki zaspati', kajti veliju, da bi onda zaspala kaj se več ne bi nigdar stala niti zbudila. Ali posle dužjega čujenja zaspi, pustili suji, i vmirovilo se je ’se. Onda su došle Rojenice s svečum v ruki sudit deteta. A ov bogee koj je pod posteljum ležal zbudil se je i vidi svetlost pa počne poslu¬ šati. Cuje da se dogovaraju tri ženske i veli jedna: ovo dete bude raslo i dorase svoj vrh, ali budeju ga zeli za soldata, oteč ga ne bude mogel obraniti i tam bude zapovednik cele trupe kraljevske, onda se budeju tabori veliki vodili, i onda od puške pogine. Druga veli: ne. ovo dete, gda bude trinajst let staro bude porad zločestega cina i velike kraje obešeno. Trejta veli: ne, ovo dete, gda bu sedem let sedem danov sedem vur dvanajst minut staro, bude se v ovom zdeneu vtoiplo, zato ar oteč veliku ljubav v toga dečka ima; i njemu bude ovo blago spravil. Ov sud je ostal i Rojenice su odišle. V jutro su se svi stali i slugi odišli v svoju hižu a gospon v drugu, onda bogec je izišel ispod postelje i na vrata vun, a gospon iz one hiže na gank i zakriči: o ti, pa kaj iščeš ti v moji hiži? gde si bil? kaj nosiš? mo¬ rebiti si kaj vkral? A nisem, dragi gospon, jas nikaj vašega ne nosim, jaz sem došel prosit, pa sem videl da nikoga nega v hiži, pa sem se vrnul nazad. A ne ti je to istina, jaz sem videl kak je to bilo. Onda bogee veli: no, gospon, najte se srditi, jaz vam bum nekaj novoga povedal. — A, kaj bi ti povedal? No, jaz vam budem nekaj povedal. No pa kaj? poveč. Jaz sem bil vu vaši hiži ovu noč i — ali onda mu gospon presede reč: o ti, pa kaj ti si bil vu moji hiži! Ne ne, gospon, najte se bojati, jaz vam nisem nikaj kvara veinil, neg vam povem, kaj je vašemu sinu odsujeno. On pove kaj je trejta odsudila i on sud je ostal da se bude ovdečee igral i onda se v zdeneu vtopi, Onda si je gospon itak premislil i zadržal je ovoga bogca da naj ima veliku pasku na dete, a onoga zdenea je dal obzidati i železna vrata napravati. Onda gda„je došlo vreme onda je ov deeec veliku šilu delal k onomu zdeneu, ali ne je mogel nuter vu zde- nec; onda je gori na zdeneu na vrati’ vumrl. Ve bogee veligosponu: viš, da ti nemreš božji jakosti zaprečiti. 4. Tak su bili negda tri sini, pak su imeli oea. Oteč je dal sakomu hleb kruha, pak su odišli po svetu. Kad bi dalko bili išli ugladili su, pak- veliju najmlajšemu, kojega su imali za bedaka: daj ti svoj kruh, da najprvo tvojega hleba pojemo, onda burno mi svoje hlebe dali. Drugo jutro su se stali, šteli su jesti i ovi dva brati jeju svoj kruh, a najmlajšemu nikaj ne daju. Ov jim veli: zakaj meni nikaj ne date kruha kaj bi jel? a vi ste mojega pojeli. Brati su rekli: ako očes da ti kaj damo, daj si oči iskopati, da budemo s tobum prosili i jesti dobili. Kaj oče? Bil je gladen, moral si je dati oči iskopati, i brati su ga odpeljali najednu gora visoku, pa su odišli po svetu a njega su ostavili. On ne znal ni sim ne tam; plakal se je, i došle su Vile i spominjale su se: da bi ov človek znal da bi si zor- jinum rosum oci namazal, mam bi pregledal. O v je to cul, pa prične z očmi po travi hadrati i pregledal je. Vezda si zeme v jedno steklo ove rose pa ide po svetu. Putujuč najde mi,seka, gde se je kotal, kajti bil je slep. Namazal mu je oči z zorjinum vodum i taki je pregledal. I mišek mu je zahvalil i rekel: bog ti plati dok ti ja povrnem. I odi- šel je i i.šel je jeden falaček pak je našel jednu čmelu, gde se je pla- kala v prahu i kotala kaj ni imela oči. I ovi črneli je takajše namazal oči i pregledala je taki. I ona je njemu zahvalila kak mišek: bog ti plati dok ti ja povrnem. I pak je išel jen falaček i je našel jednoga goluba gde se je valjal po pesku. Pital je goluba: kaj ti je, kaj se valjaš po pesku? Golub odgovori: kaj me pitaš, znam, kaj mi nikaj ne pomoreš. 1 ov človek je rekel: postoj, i namazal mu je oči i taki je pregledal i odgovoril: bog ti plati dok ti ja povrnem. Onda je išel i došel je do grada gde su njegovi brati služili. I on je onde dobil službu kaj je ovce pasel. Brati su njega spoznali, i jenkrat, kad je ov odišel na pašu, nalagali su gosponu, da je rekel kaj bude ’su ko¬ ruzo jednu noč zružil. Gosponu se lepo videlo to i rekel je njemu, da ako ne bude to načinil, bude viunorjen. Počel se je plakati i išel je na travu ležat. Vezda dojde k njemu mišek i mu veli, da se nikaj ne plače, naj ide samo spat, da to bude ’se načinjeno. I došlo je tuliko mišev da su ’su koruzu zruzdili. Kad se ov stane najde 'se gotovo, i gospon vidi i vesel je bil. Vezda ovi njegovi brati ne znajuči kaj bi pak rekli veliju, da je rekel, da bude ovu noč cirkvu zezidal. Onda on dojde domom, pak mu poveju, ako ne bu napravil kaj je rekel, bude glavu zgubil. Pak je išel na travu i plakal se je, i dojde črnela pa mu veli, da ide samo spat, da vre prež njega napraviju. Onda dojde puno črnel i su iz vojska napravile cirkvu. Po noči se je gospon stal i prestrašil da je 'se svetlo bilo, i poslal po inoša, koj ga je peljal dol vu cirkvu; i oltari i 'se je bilo gotovo. Vezda pak su njegovi brati nalagali da je rekel da bu on z gosponovum čerjum spal i da bude sinek se zlatnum jrbukum v jutro igral. Kad dojde dimo, pak mu poveju, ako ne bu napravil kaj je rekel, bude glavu zgubil. Pak je išel na travu i plakal se. Onda dojde golub i reče mu: naj se plakati, samo idi spat, vre bude'se načinjeno. I ovi se v jutro staneju i gospon se stane, i najde njega s svojum čerjum i sinekom, i sinek se je igral z zlatum jabukum. Gospon je njega v 159 svoju hižu pozval i pital, kak je to on ’se včinil. Ov je povedal, kak su mu brati kruha pojeli, kak su mu oči iskopali, kak su ga na goru odpeljali i tak na dalje. I on je njegove brate gor pozval i glavu im je dal zeti; ovoga pak je nadaril i dal mu je svoju čer za zenu. — Ta naj ide v koš, gde ih ima još. 5. Bila je jedna grofica, imela je jednu keer. Gda se je ova kei porodila grofica’se Vile na gosti pozove. Saka Vila imela je zlate lase do zemlje, zlatnu opravu srebrenemi špicami i pojasom srebre¬ nim. A jedna je bila zmed ovih Vil zločesta. Saka 'i je donesla nekov dar dobri i lepi, a ova zločesta donesla je lepi i zločesti dar: jednu škatulicu, v koji škatuliei bilo je napisano: ti budeš velike dobrote i lepote vživala, samo da na zadnje budeš skončana. — Ova je velika zrasla, i onak se je zgodilo. Ona se je med Vilami ’se lepote vživala, a zločesta Vila ne je nju trpela. Gda bi se ona štela ženiti, dojde ova Vila i vudri nju z jednum šibum, i ona i ’se njeno je se na kamen obrnulo. A jeden car je išel v lov i zabludil i ide koga popitat kud bi došel domov. Dojde, i jeden sluga na vrati' stoji, i onak je oka- menjen. Onda ga pita car: Kud bi ja išel domov? Kamen mu ni mogel odgovoriti, a on ide dalje po gradu i najde gospu da se je pripravljala za ženiti, a bila je lepa i on ju od radosti kušne, a ona veli: ah zakaj si me zbudil? kak sem lopo spala. Ide i vudri sakoga slugu i ’si su oživeli. A on jeden put ide pak zestane ovu zločesta Vilu, pa ju je strelil, a njene lasi i oprave su zgorel e same od sebe. Car se je ž njum oženil i dobro su živeli. Jaz sem tam bil na gostej, pil sem ’z pisanoga vrča da dendenes ovoga se spomenem. 6. Jen put bil je jeden kralj koj je imel tri čeri i jednoga sina. Jen put su stareši ove dece putuvali da lepe varoše vidiju i jedno celo leto su no doma bili. A ov isti stari kralj je posud pripovedni da neee nigdar svoju kraljevimi rezdeliti i da rajši Svoje cere vumori i sinu kurunu da, samo da mu se kraljevina ne restala. Ovak je okolik povedal i putuval. Pripetilo seje, da jednu noč nekaj na obloku kučilo. Mladi kralj, koj je ovo čul, pital je: gdo si? O v pak na obloku mu veli: jaz sem kralj vetrov, daj meni naj, mlajšu sestru. On mu veli: zemi siju, i odišel je. Drugu noč pričelo je pak nekaj na obloku kučiti. Mladi kralj pak veli: gdo si? On mu veli: jaz sem kralj od sunca, daj mi strednju sestru svoju. Kraljič mu pak veli: zemi si ju. 1 odide. Tretu noč pričelo je pak nekaj kučiti po obloku; mladi kralj pak veli: gdo si? kaj me bantuješ saku noč? On mu pak veli: jaz sem kralj meseca, daj mi svoju najstarešu sestru. Kralj mu pak veli: zemi si ju. On si ju je zel i odišel. Stareši došli su ISO dimo, i mati se je režalostila, a kralj ju je tešil da se nikaj naj ne žalosti za cere. Vezda je rekel kraljic da bi se rad ženil. Oteč mu veli: moj sin, hodi posud i išči si zenu koja je tebi par. On se na¬ pravi na put i putuje, ali nigde ne je mogel takvu lepu žensku najti. Onda si je mislil: kaj bi jaz ve napravil? nigde nemrem sebi para najti. Znam ja, kaj bum napravil, jaz idem k svojim šogorom, oni mi poveju. On ide i dojde gde su ovi tri skup se dogovarjali. Mam je pital, da gde bi oni znali za jednu lepu Ženu. Veter veli: ja ne znam ako sunee ne zna; sunce pak veli: jaz znam. Onda su mu pokazali puta k ovi ženski. On veselo je počel iti, a ovi su mu rekli: čekaj malo, mi ti nekaj damo. Onda su mu dali dve flaše, jednu ako prime i poškropi koga, da bude taki mrtev, drugu pak, če koga poškropi da bude, ako je mrtev, taki živ. Onda ov putuje i dojde do jedne jame. Ova je bila puna z glavami preobladanib koje su Vile preobla- dale. Ov je zel jednu glavu i ju je namazal z vodum, i taki je ov oživel i rekel mu je da je izmed oneh koje su Vile preobladale, vodja. I ov je taki drugu vodu zel i ga je skončal, gda mu je pokazal hižu Vil. Ov je brzo išel i došel je do nje, i zaljubi se v kraljicu od Vil i ženili su se. Jeden put se pripetilo da je Vila rekla ovomu kraljiču da naj nede v zadnju hižu, druga v ’se sme iti, samo v ovu ne. Dala mu je ključe i preporučila mu celo stanje. Ov gda mu je žena Vila odišla ide v zadnju hižu i odpre vrata ter vidi jednoga staroga čoveka, kojemu je iz zub sam ogenj išel i zval se je ognjeni kralj. Ov mu je rekel: ah duša krščanska, daj mi kap vode. I ov mu da, a gda ovo 'spije mam je jeden obruč na njem pokel. I ov mu ognjeni kralj pak veli: daj mi jošče dve, znaš, daje navada da saki triput pije. Ov mu i to da. ’Si obruči pokli su, i on bil je oslobojen. Gda je Vila dimo došla mam ju je ov pograbil ter odpeljal vu sužanstvo. Ve ov čaka, čaka tu svoju ženfl, ali ju nikak ne je mogel dočakati, pa ju je išel iskat po svetu, ali ju borme nigde ne je našel. Ve si zmisli da pojde k šogorom. ’Se ide ide i komaj je došel do njih. Ovi su znali po kaj je sim došel. Mam nje prosi: dragi moji šogori, povečte mi, gde je moja žena. Povedali su mu, da je sam kriv, da mu je žena vušla, pa su mu rekli da ju naj ide iskat k ognjenomu kralju. Ov ide ide ide i dojde na jednu ognjevitu goru; tam je videl jednoga potoka i v njem je stala ova Vila. Ov, gda ju je opazil, rekel ji je, da naj ž njim pobegne. Ona pak veli: a kak bi jaz pobegla, da sem ’sa z lanci okovana. O v k nji dobeži ter ju odveže i počeli su bežati. A ognjeni kralj imel je jednoga konja koj je mogel tak bežati, kak sije god človek domislil, i ako je njegova družina koja ocKšla/, je s 161 kopitom vudril, i tak je mam znal da mu negdo iz sužanstva fali. Ve 0 v konj zaružil je s kopitom, ognjeni kralj je došel i pital: dragi moj konjič, kaj ti fali? Tebi, moj dragi, fali ona Vila, nje muž je došel pak je ž njim odbežala, idi još jest i pit, dragi gospon, mi nje vre dostignemo. Ov se je najel i napil, sede se na konja ter mu veli: hajda ve kak misel. 1 pomislil sije da naj bu pri oveh dveh, i bil je. Ov kraljic ga zagledne ter se prestraši; a ognjeni kralj mu je. rekel: samo mi se još jen puf podstupi k meni dojti po ovu Vilu, ar jaz ti ve oprašeam kajti si ti mene iz sužanstva oprostil; idi i ne dojdi vec. On ide ve žalostno i mislil si je da ju vec ne dobi, i ide pak nazaj k svojim šogorom. O vi su baš ve skupščino držali i rekli su mu da drugac ju ne bu mogel dobiti neg ako pojde k ovi coprnici koja ne jako dalko od njih. Ov pak sije mislil: ve vumreti ali živeti za Ženu koja mi je verna bila. Spremi se na put, dojde doista do ovoga grada i začudil se je kakov je to grad s sameni človecjemi gla¬ vami zložen. Ide nuter i dojde baba pred njega na glavi s samemi kačami koje su ji glavu lizale. Ova ga pita: duša krščanska, kaj si došel? oceš pri meni služiti? Ov ji odgovori: je, jaz sem cul, da jaz tu dobru placu dobim. Ova baba veli: a to je istina, pri men imaš tri leta tri dni troje krščanske dane. Pelje ga v štalu gde su bili tri konji, a ti konji su bili njene cere. Ve mu je rekla: mo dragi, viš, te konje budeš ti pasel, da je ob suncenem izhodu na pašu dopeljaš i baš ob suncenem zahodu dopeljaš, ako pak ne, viš, kaj su ova tela, s temi sem ti jaz tak napravila. Ov se je prestrašil 1 mislil si je: ne bude za me dobro; nu dobil je od svojih šogorov enu palieku od 'sakoga. Ide on prvi put s temi konji i sel se je na jednoga. Došli su na pašu baš ob suncenem izhodu, a ov ga je hitil v jeden mlae. Ov se komaj stane i pogledne i nigde ne je konje videl. Kaj bu ve? Zel sije one palicke i si je ž njimi premišljaval. Večje skorom sunce zašlo; zmisli se za šogora i ov je došel i rekel: jaz znam vre kaj ti je. Veter je počel puhati i ovem konjem je zima bilo i mam su v štalu išli. Dojde i drugi den i tak se je pripetilo. A ovi konji su bili biti od svoje mamice. Ov dan su bili olovnati konji i pak je poeelo strašno sunce svetiti i bilo je tak vruce da su se konji počeli taliti i morali su baš na suncenem zapadu vu štalu; i ova baba je nje pak strašno bila. Došel je trejti dan, i rekla je da ove kobile podoji, a bile su jako hude i štele su navek ritati. Ov si je pak zel palieku i mislil si je na mesecnoga kralja. O v mu dojde i reče mu: dok ti jaz budem ob dvanajsti vuri o polnoči svetil kroz ovu luknju, tam kopaj i najdeš jednu vuzdu, ovu si deneš na ruku 11 162 i nikaj ti ne kudu včinile. O v je tak včinil i nikaj mu ne je bilo i podojil je pred sunčenem izhodom, i pun čeber bilje, i mleko bilo je cisto vruče, i donesel je k babi. Ova ga pita: kaj očeš? On veli: jaz očem onoga konja staroga koj je v pivnici. Ova veli: kaj buš ti ž njim? Ov veli: samo mi dajte, jaz sem vas verno služil i očem imeti. Baba mu da i reče mu da naj skoči v ovo mleko. Ov je konj vu se ’su vručinu del, i ov je djipil i deset put bil je lepši neg predi. Ov konj je pak vrucinu v mleko del, i -ova djipila je nuter i zgorela je od vrucine. Veje putuval i rekel je da oče biti pri svoji ženi; i marnje zel nju. Ovi su se seli i odišli su, a ov konj je s kopitom zaružil, i ognjeni kralj došel je i pital: kaj ti je, dragi moj konjič? Konj veli: sedi se brzo, ar su ovi na još hitrešem konju. Skoro su ovi ove dva dostigli, ali još ne. Ognjeni kralj je tak strašno vu svojega konja diral da su mu čreva počela vun iti. I ov konj počel je kričati svojemu bratu: hiti ga, viš, kak te muči, hodi i vumori ga. Konj je djipil i vumoril ga je. I skupa su dobro živeli. I ovi dva su vezda pili i jeli i druge Vile su jim služile. 6. Bila je negda jedna siromašna dovica. Ova je imela jednu čer koju je školati dala. Saki den posle škole išla je s čerjum na polje i vučivala je ju lepimi pesmami se baviti. I to je saki den trpelo, a po večerji sede si dete vun na klup i popeva. Nju su vekša gospoda dohajala slušat i više puti je dobila od gospode lepu nagradil. A ova mati imela je takajše tri pse koji su se zvali: Pazi, Skrbi, Naj bolje. Ovi tri psi su navek ovo dete čuvati morali i navek su spali kre postelje gde je deto spalo. Ovi dva psi su trejtega mrzili kajti je on naj bolje ’se znal. A ovo dete su takajše hodile Vile slušat a nje je nigdar nigdo videl ne neg ovo dete, a dete je saki večer materi pove¬ dalo da kak nju lepe gospe hodiju slušat z dugemi zlatnemi lasmi i zlatnemi opravami. Drugi večer ide dete van i z materju. Mati je gledala je li su ove gospe došle, ali mati njene je vidla neg samo kči. Na jenput pade ovi čeri v krilo jeden zlati uringel. Mati vidla ne je. Dete si dene na vuha i još veseleše popeva. Psi glediju kak je lepu stvar dobila i od veselja su cvilili. I tak je to bilo više večerov i saki večer je nekaj dobila od Vil. Potlam reče ona materi kaj je dobila. Mati je rekla: spravi to, to buš imela gda se ženila buš. Nu ovim Vilam se lepo dopala ova pučiea i su se spominjale da nju budu k sebe žele. Dete išlo je opet na večer van i popeva, a mati gledi, jeli su došle ove gospe. Nu gda bi dete spopevalo i ’da nutri iti oče, Vile zgrabiju dete i neseju sobum. Mati gledi ovo čudo, kam je dete zniklo, a psi počelo su rveati za dete, samo trejti pes nije nikaj 163 žalosten bil, kajti je znal kak se dogodilo. Onda mati nije niti od žalosti pustila pse nutri spati. Onda psi su se počeli biti da zakaj nisu bolje pazili a trejtemu nisu nikaj einili kajti su ga za norca držali. V jutro se stane gazdarica ’sa žalostna i pusti pse nuter, zeme noža da nje klati oče. Onda one dva zakolje a trejti veli: naj me klati, jaz te zapeljem gde je tvoja kči. I pusti ga. Na večer ide pes z gazdaricum na polje gde su vile ž njenum čerjum popevale. J Vile žele su mater med se i davale nji kajkakve stvari da naj samo kčer pri nji’pusti, ali ona ne je štela. Onda su nji dale lepe stvari da kči saki večer med nje dojde popevat. Kči je več velika bila. Hodili su k nji snoboki, ali ona ne je nikoga štela. Na zadnje gda nji je mati vumrla, postala je jedna lepa Vila. 7. Bil je jeden grof koj je imel tri sine i imel je jednu jabuku na vrtu koja je saki den evela i zlate jabuke rodila; nego nigdar ne mogel nijednu dobiti, kajti su ’se jabuke sigdar Vile odnesle. Zato je poslal prvu noč najstarešega da straži. On je zaspal. Orugu noč je poslal srednjega sina, nu niti on nije nikaj spazil. Nego trejtu noč je poslal najmlajšega. Ov si je postel pod jabuku odnesel i tam je spal i eelu noč je pazil. Na jenput ob dvanajsti vuri po noči dole¬ telo je devet Vil, i taki su počele jabuke pobirati i taki se je Vilam dopal i rekel je Vilam, naj’mu tri jabuke ostaviju, i druge si naj pobe- reju, kajtibude jednu ocu dal, jednu materi a jednu bude sebi zadržal. I pustile su mu. I gda je on to ocu donesel oteč ga je jako rad imel, kajti je on najmlajši bil, pak je donesel tri jabuke, a ovi stareši ni jednu. Potlam su mu se jako dopale Vile i rekel je ocu da naj mu da fednoga konja da bu išel za Vilami. I dal mu je. I gda je jahal došel je do jednoga pastira i pital gaje: čuješ, jeli gda doliajaju sim Vile? A on veli: dojdu saki den ob dvanajsti vuri se sim kupat. I rekel je, da je bude tu čekal, i na konju je sedel, i gda su došle Vile zaspal je na konju Ov pastir ga je budil ali ga ne je mogel zbuditi. Onda gda su več Vile odišle zbudil se je i pital je pastira, jeli su bile Vile ovdi. A on veli mu: neg da su bile, nego sem te ne mogel zbuditi. Nego drugi den se je išel kupat v potok i ob dvanajsti vuri su došle Vile i kupale su se, i tak se im dopal ov sin da su ga k sebi v duplo odpeljale, i za to su ga tak rade imele da su po krstu dišale. Tam vu njihovem duplu je bil devet let i njemu su navek Vile nosile drage jestvine iz samoga cukora. I da je več bil devet let nutri, zadovolil se je ovili jestvin i štel je več dimo iti k ocu glet. I onda ga je jedna Vila dimo peljala. I gda su išli dimo zestali su jednoga človeka koj je s koli po noči išel i boga molil vu čislo, i čislo mu je opalo, i pobrala ga je Vila 11 * 164 i rekla je ovomu človeku, da se naj nazad vrne po ono čislo koje je zgu¬ bil. Aon je rekel: ah, naj bude z bogom, zbog toga ne mi se vredno nazad vračati. I ona mu je rekla, da samo naj ide da bude srečen. I vrnul se nazad s konji i s koli a ona mu donesla na ono mesto gde je čislo zgubil, jednu ladicu samoga srebra i na ovu ladicu mu je dela ono čislo koje je zgubil, i rekla mu je da si naj to pelja dimo, nego ne sme nikaj po putu govoriti. I kak je išel po putu d osel je jeden maček pred konje, i on mu je rekel: šic, i na jenput mu je ladica srebrom prepala. Onda je navek bil žalosten; i jenput pak da se je peljal na senjem po onem putu i da je išel nazad, došla je Vila i pak mu je donesla onu ladicu, kajti gaje rada imela zato kajti je krščenik bil, da je navek boga molil. I dala mu je ladicu i rekla da ne sme nikaj pregovoriti, dok ne bu Kristusa videl. I da je išel po putu došle su kajkašne stvari pred njega i nikaj ne je govoril. I da je došel dimo, pitala je žena, kaj nese vu hižu, i nikaj nije rekel dok nije videl Kristusa na steni. I potlam je bogat postal. A on sin je dobil zenu doma i oženil seje i večje ne išel k Vilam, i potlam su ga Vile pomogle i bil je bogat človek. 8. Kraljevič Marko je jen put išel krave past, onda su ga dečki dobro stukli. Vezda je odišel pod jeden hrast ležat, a tam je ležala jedna Vila. On ji reče: mamica, vidiš, vezda su me ovi dečk 1 zbili. Vila mu odgovori: na, ovde imaš, pak cecaj. Kraljevič Marko ide k Vili pa eeca. Onda pokusi onoga hrasta ispuknuti, ali ne ga je mogel. Vila mu reče: hodi, cecaj jošče malo. Išel je opet Vilu ceeat, i gda je mislil da je dosta ceeal, ide da spukne onoga hrasta, i spuknul ga je. No onda je pak odišel na pašu i rekel je onem dru¬ gem: no, koj se oče z menom iti jahat. Vezda su ’si na njega išli, a on ih je ’se spluskal. Nu onda kad je vre trideset i osem let star bil spremal se je iti z vojskum na Ruskoga čara. On odide k Rus- komu čaru pitat, jeli se oče predati. A on je odgovoril, da se nečem predati. Onda je išel v dučan i ta si je kupil železa trideset i šest centov, i odišel je kovaču i tam si je dal napraviti šest kugel, a saka kugla je imela šest centov. Onda ide v boj i Rusi su počeli streljati. Taki je zgubil on vnogo vojske; vezda reče: Vila, pomozi mi; i zel je jednu kuglu pak je liitil vu vojsku. Frtal vojske je taki potukel. I tako je ’se šest kugle liitil med vojsku i predobil je grad. A onda je išel k čaru, i obesil je čara. 9. Tak je bil jen put jen vuk, pak je v šumi sedel pak si pre- mišljaval: zakaj bi ja to bil vuk i druge stvari klal, ja idem drugam, vu Rim, ja bum Rimljan. Kad bi se on na put odpravil zestane se r 165 z jednum prasieum. Prašiča se njega prestraši, a vuk nji reče: ne boj se, ti klapača; ne bum ja več takve klapače klal, ja bum Rimljan. Odide vuk, zestane se opet z jednim jarcom, a jarec se ga pa, prestraši, a vuk njemu veli: ne boj se, ti bradač; nečem ti ja takve bradače klati, ja bum Rimljan. Odide vuk i zestane se z jednum kobilum, a kobila se njega opet jako prestraši, a vuk nji veli: ne boj se ti stara; ne bum te ja klal, ja bum vezda Rimljan, ja bum tam bolje živel. Ide vuk jedno dva dana, dok je bil gladen. Povrati se nazad, i najde ovu istu kobilu gde se pase. A kobila se ga ne prestraši. Nu vuk nji reče: ja bum tebe zaklal. Kobila njemu reče: ti mene ne smeš klati, ti si rekel, da buš ti .Rimljan. A vuk nji reče: Rimljan sim tam, ja te bum zaklal. Onda kobila njemu reče: no, ako baš me očes zaklati tak dojdi potlam, da bum potlam bolje debela i tusta. Onda vuk odide i zestane se z jarcom, pa mu veli: čuješ ti bradač, ja bum tebe zaklal. A jarec mu veli: ti mene ne smeš zaklati, ti si ni vuk, ti si Rimljan. Vuk njemu veli: Rim¬ ljan sim tam, ja bum tebe zaklal. Onda jarec mu veli: ako me baš očeš zaklati, tak potlam dojdi, da se šuma ozeleni: no vuk odide, zestane se opet s prasieum i veli nji: čuješ ti, klapača, ja bum tebe zaklal. Onda mu prašiča veli: ti me ne smeš zaklati, ti si ni več vuk, ti si Rimljan. Onda ji vuk veli: Rimljan sim tam, ja bum tebe zaklal. Onda mu. veli prašiča: ako me baš očeš zaklati, tak dojdi potlam, da bum tusta. Vuk odide i zestane se z onum kobilum, i vuk kobil veli: čuješ ti stara, ja bum tebe zaklal. Kobila veli: no,či bu tomu tak da me buš zaklal, tak pogleč mi na podkvu, dal me je gospodar podkovati ove dane, pakje kovač napisal na moji podkvi, kuliko sem let stara, da buš mogel povedati kuliko let staru kobilu si zaklal. Onda vuk oče da bu čtel. Kobila ga vudri po čelu. Tak vuk odide s prebitum glavum. Ide i zestane se s svinjum pa nji reče: čuješ, ti klapača, ja bum tebe zaklal. Svinja mu reče: no, ako bude vre tomu tak, da me buš zaklal, primi ti mene za vuho, kaj bum se ja spričala svojim prijateljem i rodbini. Onda vuk nju prime, a ona počne cviliti tak da su ’se svinje skup zbejžale i vuka skoro sega podrapale. Tak odide vuk ves rezdrapan pa se zestane z jarcom i mu veli: čuješ ti, bradač, ja bum tebe zaklal. Onda mu jarec reče: no, či bu vre tomu tak, tak ti stani sred njive pa zdigni rep, pa ja još dopeljam svojega brata, kaj bu on išel z jedne strane a ja z druge, tak buš ti onda dugo sit. No vuk to včini; stane sred njive pa stoji. A dojde jarec z jedne strane a drugi pako z druge. Tak se oni v njega trneju daje malo živ bil. I tak se komaj v šumu 166 odvleče. Tam vidi jednoga pevca pa mu reče: ti pak me ne buš vkanil. Pa mu reče pevec: viš, ja sem ti sad suh, imam veliko perja, naj ja idem na ov hrast, pak ti onda samo skočim v zube. No vuk to njemu dopusti i kokot skoči na hrast i počne od .grane do grane iti pa popevati, i tak mu vujde. Onda vuk sam vu sebi pre¬ mišljava i reče: moj oteč ni bil nigdar Rimljan, pa se je dobro doživel, pa ne bum ni ja, prav mi budi; nit je moj oteč bil fiškal kaj bi kobilam pasuse čtel, pa se je dobro doživel, pa ne bum ni ja, prav mi budi; nit je moj oteč gda bil svinjski muzikaš, pa se je dobro doživel, pa ne bum ni ja, prav mi budi; nit je moj oteč gda jarcom njive meril, pa se je dobro doživel. Pa još to ’se ni je mi žal, neg da meje ov huncvut vkanil koj na hrastu sedi. Vezda nisem drugo vreden, neg da bi me gdo izpod ovoga hrasta tak seki¬ ram vudril da bi se zmotal. A baš pod onim hrastom stal je jen muž s sekiram, i vudri vuka po čelu. Onda veli: no, vezda se več člo¬ vek sam sobum ne sme spominjati. 10. Tak je bil negda jež i srna. Ovi dva so se vganjali da koj bode bolje čez j eden dol bežal. Jež seje zmotal v klopko i kutural seje doli; srna pak se je jako zaletela, i gda je dol bežala tresnola se je z glavom v jedno drevo i poginola je. Ve je imel jež dosti pe¬ čenke i kajti si sam ne mogel restrančerati srno zato moral si je iti mesara iskat. Gda je on tak mesara iskal, zestal se je najprvič zajcom. Onda ga je zajec pital kam ide. On je rekel da si mesara išče. Ve mu je zaje« pokazal svoje zobe i rekel je da je dober mesar. Jež pak mu je rekel da ne je dober mesar. Onda se je zestal z lisicom; niti ona ne bila dober mesar. Onda.se je zestal z vokom. Vok gaje pital kam ide. Jež mu je rekel da ide mesara iskat. Onda mu je vok pokazal svoje zobe i rekel da je dober mesar. Jež mu je rekel da naj ide ž njim. Vok je taki srno na štiri falate restrgnol, i gda je prvi falat vtrgnol rekel je: to hode mojemu stricu, gda drugi: mojemu ocu; pri tretjem falatu: to bo moji materi; pri štrtom: a to samomu meni. Onda ga pak ježek je pital: a kaj pak bode meni? Na to mu je vok rekel: tebi bode ono kaj je ostalo. Ježu se to ne prav videlo da on ne nikaj dobil, zato rekel je voku, da idejo k socu na pravice. Vok je rekel da ide. A jež je znal za železo koje je bilo za voka pripravljeno. Vok je taki išel ž njim, i gda so došli tam, ježek kucal je po železu svo- jom tacom i rekel je: gospon sodec, stante se. I gda je on več pot tak kucal i govoril, rekel mu je vok: kaj delaš da nemreš toga soca tak dogo zbuditi? idem gaja budit. Jež mu je rekel da naj ide. Vok vudril je taki z nogom po železu i vlovil se je. Jež je onda išel na 167 stran i smejal se voku. Za malo časa došel je mož sekirom da voka vumori. Gda gaje mož prvič po čelu vudril rekel mu je jež: to bode tvojemu stricu; drugoč: to bode tvojemu ocu; tretič: to bode tvoji materi; a gda ga je strti e vudril, preliitil seje vok a jež mu rekel: to bode samomu tebi, a ti bodeš samomu meni. Onda je jež sam jel srno. 11. Jeden put bila je jedna doviea koja imela je jednoga sina. Ovi su bili tak siromašni da su se komaj zdržavati mogli. Jeden put veli stara: moj dragi sinek, mi moramo iti po svetu si hranu iskat, da ne vumremo vu veliki tugi. Tak su se odpravili na put. Dojdeju vu jednu veliku šumu iz koje dugo nisu mogli iziti. Gda bi bili več gladni i trudni postali rekel je sin da bude išel iskat kakvu god hranu bude mogel najti. Tak iduč dojde do jednoga dreva na kojem je jedno drevo našel vu kojem je bil pantlek na kojem je bilo pisano: koj si ovoga pantleka bude na desnu ruku privezal, bude najjakši. I privezal si ga je. Gda bi bil do matere došel najde ju speču i ne ju štel zbuditi. Drugi dan v jutro gda su se obadva zbudili, išli su dalje i dojdeju do jednoga velikoga kamena, pošikne ga tak da se je mati prečudila i ne znala od kud ta njegova velika jakost dojde. Kak je ovoga kamena pošiknul vidi na onom mestu jednu veliku šuplju i takaj tam vukol človečje trage, v koju je nuter išel, i nuter iduči rekel je materi da bi ga počekala dok bi vun došel. Dojde nuter i vidi kak jeden orijaš jednoga vola na ražnu peče. Isti orijaš ga zapita kaj oče. A ov mu odgovori, da ima jednu mater i da nikakvu hranu si nemre najti. Takaj ga je prosil da bi mu kaj jesti dal kajti je jako gladen. On mu veli da mu nemre nikaj dati, kajti da bi to drugi dvanajst orijaši spazili bi ga zatukli, neg ga skrije pod postelju. Gda su ovi orijaši domov došli počeli su vola jesti. Pojedu ga i još im ne je dosti bilo. Potlam gda bi opet ovi orijaši odišli veli ovomu orijašu da je on tak jak da bi ’se ove orijaše potukel. Na to mu ori¬ jaš odgovori: pa kaj bi ti, zemeljski črv, takve velike ljudi zatukel, hodi, idmo se predi kuglat onda budem stopram videl je li si ti tak jak. Pak mu da jednu tri cente žmehku kuglu, koju je ov kak jednu pilu v zrak hitil. A orijaš se je začudil kak je takov zemeljski črvič tak jaki; i da mu šesdeset klaftrov dugu sablju da bi tak sebe kak i ovoga od orijašev oslobodil. Gda su oni dvanajst orijaši domov došli zatuče je i zeme vola z ražna i pozove mater, gde su se obadva ona- sladuvali. Od onda živel je srečno s svojum materjum i z onim ori- jašem v oni luknji. 12. Tak je bila negda jena mati. Ova imela je tri kčeri i jednu 168 izmed oveh nikak ni mogla trpeti, i ’si koji su pri oni hiži bili odur- javali su ju i nišee ju ni mogel trpeti, i nji su navek najtežeši posel davali takov da kojega nijedan človek ni moguč bil včiniti. Ali ona vendar saki den je svoj posel izba vila, i sigdar gda je kaj težkoga delala odišla je iz doma kam na svoje polje, i gda je večer došel onda ona dojde domom. I jenkrat išla je ova mati z njum rekši kam ona ide sigdar. Ide ide ’se lepo po lahko iza plota pak gledi kam ova pe (pojde). Na jenkrat stane ova kči nuter v seču i više ni je se van pokazala. A mati si dobro zapameti ovo mesto pa ide tam i najde nju z jednim teletom gde ji ovo tele lepo dela mesto nje. Aha, a zato ti moreš tuliko saki den napraviti kajti to tele tebi dela, zato ti ideš sigdar iz doma. Vezda ide ova mati mam srdito domom, pove doma, kaj je našla, do njeni čeri pomaže delati i zakaj ona sigdar iz doma ide. Dobro. Idu vezda dva muzi mam po tele. Najdeju nju s teletom. Mam zemeju ovo tele, odpeljaju nju i tele domom. I gda su vre domom došli veli tele na samom ovi kčeri: znaš, mene budeju vezda zaklali. Neg ti, gda budu moju kožu z mene slačili, onda poleg budi i pod kožum pri zajdnem kraju najdeš jenu jabuku i ti onu jabuku brzo zemi i odbeži ž njum da te nigdo ne bu videl pak ju posadi negde za plotom. I gda su tele več gulili i do one jabuke došli, zeme ova kči brzo ovu jabuku pa ju dalko na polju za plotom posadi tak da nigdo ni znal za nju. I mam počela je rasti tak da za jeno leto več su jabuke na nji rasle. I jenkrat na večer dojdu snuboke po ovu kčer, i gda su nuter v liižu došli poveju po kakvem poslu su došli. Ova mati mam ovu zakriva za preju vu zajdnu hižu i ove druge dve tam na prvo poriva: ovo su te dve koje moreju za muž iti. Onda pita ov mladenec, koji je tam vu snoboke došel: a gde vam je trejta kči? jaz bi rad nju imel. E he, negde tu se skrila, ona ni jošče za vudaj. Onda veli o v mladi gospodin: koja mi donese iz onoga dreva, koje je tam na polju pri plotu, jabuku, ona bu moja. Dobro; pošlje izmed oveh dveh ova mati jenu po te jabuke. Dojde tam ova trest te jabuke, ali ni jene ni mogla stresti. Dojde domom i veli: jaz nemrem ni jedne stresti. Ide vezda dniga; niti ova ni mogla nijedne stresti. Dojde domom i nikaj ni donesla. He he, moja deca, kaj ste tak slaba kaj nemrete tih jabuk donesti? Idem pak jaz po nje, Ide ova baba po te jabuke, zeme si dugi prut, dojde tam, počne te jabuke tresti, ali kak ona na jabuku s prutom zamahne, ina se svrši od dreva gor vugiblju tak da baba ni mogla s prutom doseči, počne tam kleti, nabitava se z drevom, ali ni jenu jabuku ni mogla stresti. Onda dojde srdito domom, veli: ha, jaz ne znam. 169 kaj je to, jošce nisu, znam, prav zrele, ne daju se tresti; naj ide ova trejta trest, znam da nikaj ne donese. Ide ova trejta kci po te jabuke. Kak ona tam dojde, samo krilo podene, mam ji jabuke same poenu ca reti, i donese pu.no krilo jabuk, i dene je tam na stol pred ovoga gosponica. Onda nji da ruku da nju oce. Vezda ova baba srdita misli si: cekaj, znam jaz, kaj bum s tebe napravila. I gda su vre po drugi put bili d o šli da bi si ovu mladenku bili odpeljali, skrije ova baba nju pod korito pod postelju, pak ovu drugu obleče v ovu istu opravu v koji je ova bila oblečena. I gda su tam pri večerji bili, imel je navek sumnju o v mladi gospodin da to ni ona ista mla¬ denka, i pita ovu babu: gde vam je trejta kci? Veli baba: ne' znam, nekam je bas odišla v selo kumici, ni je doma. Nato dojde jen pevec na oblok pak zapopeva: kukuriku, lepša devojka pod koritom neg za stolom; kukuriku, lepša devojka pod koritom neg za stolom. Na to gledi ov gospodin, kaj je to, pa pita babu, kaj je to za en pevec. Stira baba toga pevca dol z obloka, počne se tam spominjati ž njimi, a pevec pak doleti i počne tak popevati. Ta to ide se ov mladi gospo¬ din malo po hiži šetat, i gda je do one postelje došel gde je bila de¬ vojka pod koritom poklopljena, bilo malo vugla od korita van videti, i gda je on onudaj šetal zadene mu se malo noga v korito i korito se taki samo odkrene, i najde ovu pravu devojku, koju je zasnubil. Onda mam zeme si ovu pravu prvešu mladenku i odpelja si v svoju kucu, i tam su dobro živeli. I jaz sem tam v ti svadbi bil i vino sem pil, i tak sem popeval: jaz sem najmlajši, pijem najrajši, — da mi se je ’se grlo drapalo. Die vorstehenden zwolf Marchen sind aus einer grosseren Samm- lung von Marchen entlehnt, vvelche Herr Mathias Valjavec in der Umgegend von Warasdin (Varaždin) aufgezeichnet hat. Ihr Werth beruht erstens auf ihrer Bedeutung fur slavische Mjthologie: sie ent- halten was sich das slovenische Volk in jener Gegend uber die Roje¬ nice (altsloveniscli die audi Sujenice (das altslovenisch c;k;k, venili^ lauten vviirde) heissen, und iiber die Vilen erzahlt. Es gereicht dem Sammler zu nicht geringer Ehre diese Bedeutung der Marchen unter seinen slovenischen Staramgenossen zuerst erkannt zu haben. Mochten auch in anderen vom slovenischen Volksstamme be- wohuten Gegenden nach diesem Muster Saminlungen von Marchen 170 veranstaltet werden und mit der Zeit eine slavische Mvtliologie im Sinne der Grimmischen ermoglichen! Doch die Leutchen haben wich- tigeres zu thun: sie griibeln iiber die Urgeschichte der Slovenen, von der wir nichts wissen konnen, und bedenken nicht, dass wir yon jener Geschichte unseres Volkes nichts wissen, von der wir was wis- sen konnten; unbekanntmit den Elementen der Sprachphilosophie ent- werfen sie die Grundziige zu einer allgemeinen slavischen Literatur- sprache und bedenken nicht, dass wir jene Sprache, die uns Gott gegeben, nur halb kennen. Wir uissen zwar, dass wir kein Recht haben einem Schriftsteller Aufgaben zu stellen: wir konnen nur prii- fen, was er zu bieten fiir gut findet; wir wissen aber eben so gut, dass, wer sich gewisse Aufgaben stellt, ebenso gut thate, er stellte sieh gar keine. Doch kehren wir zu unseren Marchen zurilck. Der Werth derselben beruht zweitens auf ihrer Bedeutung als Proben jener Abart des slovenischen, welche durch den Einfluss des serbi- schen und chorvatischen entstanden, in Provinzialcroatien gesprochen wird. Herr Valjavec hat die Marchen aufgezeichnet, wie er sie aus dem Munde des Volkes vernommen, er bemerkt jedoch, dass Ij nur selten, meist 1 gesprochen wird: kral fiir kralj; dass man fiir nj ent- weder n oder j oder jn hort: kon, koj, kojn fiir konj; dass dem alt- slovenischen meist u, nicht selten jedoch auch o entspricht: ruku, roku, ruko, roko fiir altslovenisch etc. IX. Denkmal der neuslovenischen Sprache. Aus einer Handschrift des XV. Jahrhunderts in der k. k. Bibliothek zu Laibach. Mitgetheilt von Franz M i k 1 o s i c h. Hoc est vna generalis confessio. 1. Ya ze odpouem chudiczu ynu nega deylam ynu vsy nega ho- farti, ynu ze yzpouem ynu dalsan dam nassymi gospudi etc. 2. Ya ze dalsan dam, kyr sam to prelomil, kar sam oblubil, kadar sam karst priell, kyr sam se od buga obarnyll ynw od nega zapuwidy, kyr sam boga zataylKs meymi chudeymi deyli, ynw sam ze volnw wdall ty oblasti tyga ehudicza, kygar sam se odpoueydall, 171 kadar sam karst prjel): tymw sam ye do seyga mali z meymy greichy wolnw slussiljEyga ye. 3. Ya ze dalsan dam, kyr sam wosye vese po reydkym zchodill, kadar sam tw prissall, z mallo andochtyo bredko. reywo meyga zareza zam tw will, kar sam tw slissall pridigwyocz od buga, od zwete Marie od drugich swetikow ynw od meych greyehw, zazversmahl, ynw nister neyssim meyga lebna po nym popravili; tyga etc. 4. Ya ze dalsan dam, kyr svete nedele, swete sobothe veezeri, druge svete dny ynw veezeri neyssam žykuly taku prasnovall ymv czastill, kakur y wy ye to po praudy morali dyati ca. svety post, svete quatri, drugue postne dny moyo pokuro neyssam taku czystu dopernessl, kakur-sam ga dalsan; tyg$hrf:'i%* 5. Ya se dalsan dam, kyr ye vogu desetino meyga syuota ynu meyga szyanya, moye syvinieze nikuly neysam takv. sweystu dali kakur wy to po praudy morali dyati; tyga ete. 6. Ya se dalsan dam, kyr ye moyga otseze, moya mat, moyo gosposezino, meyga farmaystra, meyga dvehvniga otzo, meyga pridigarya neysm nykuly taku czastill ynu ym pokora vili, kakur wy tiga po- praudy dalsan vili; tyga mevga blisniga neysam nykuly taku lubiga ymill ynv tak~ jr-ssvest will, kakur sam seby; tyga ye meny etc. 7. Ya ze dalsan dam, kar sam vogli, zwety Mary, drugim Sve¬ tikom oblubill, neyssim stanovytu stali ny tyga dopernessil; kyr ye chudu willu, ynw kur ye ehudobo deyllal, tyga sam lubiga ym kar ye dobruto deyall, tymw sam ye sovrag will; tyga etc. 8. Ya se dalsan dam, kyr sym greyssil wzo to gardabo, kyr se more tslowik ogardity ynu omarzity pruty wogu ynwO nega swetikom, to sam ye czesthu ynw gostu moye tellu ynw moyo wugo dusclio ogar- dyll; -t y etc. 9. Ya se dalsan dam falscli presegayem, falsch priczy, chwdy obluby ynw z chudim yesykom; tyga. 10. Ya se dalsan dam vsseymi greyehi, z kemer ta czlowik more greyssity czess vsse ludy z mysalyo, z wesseydo ynw z twaryo, ynw prosso woga wsygamogoziga, da my on da edn odlog meyga sywota, prosso diuiczo Mario, vsse bosye svetike ynu czweticze, da my ra- ezyte prossity nassyga gospudy, da my on ratsy daty odpustak vzeych meych greychu yn\v me ratsy naprid pred greychy o\varovaty, ynw my ratsy po zymsywoty ta veytschnylebn daty, ynw ye oblublo ze na¬ prid pred' greichiehy owarovaty. kakur se wodem nay wulle mogl, ynw ya odpuscho vzeym teym , kyr so meny malu voly veliku dyaly c/ ), iam pronun- 179 tiatur Drahomir ; et olim Boliemi dicebant bog, unde dictus fuit Bo- gemus ; sed iam dicunt boli, et inde dieitur Bohemus ’ 5 ). Similiter olim dicebatur Praga, sed iam dieitur Praha bohemice, sed Latini iuxta primam locutionem remanserunt. Sciendum etiam, quod quia g induratur circa a, o et u, et loco g cirea illas vocales ponitur i, ut in iaculum, iocus, iustus, per vim consonantis: ideo propter citiorem informationem, sequendo ipsos Latinos, dico, quod i transit in vim consonantis, aliquando in principio, ut in lan, Iakub, Zarek, ali- quando in medio, ut in Troian, Burian, Pabian, aliquando in fine, ut in moi, tv6i, loi, quae omnia deberent seribi per g molle sic: Gan, Gakub, Garek etc.; sed quia ab illo modo iam in seribendo discesse- runt, ideo priori videtur esse utilius insistendum le ). Circa h, quo Slavi carent, sciendum, quod praecedit omnes voca¬ les, ut in hud, herink, liolub, huba, sed circa i nonnisi raro, ut in risu mulieris et in binnitu equi, ut in hi hi hi. Sed frequenter sequi- tur omnes vocales, ut in prah, leh 11 ), roli, mih ,s ), luh. In mediis vero sententiis circa omnes vocales ponitur, sed circa i nonnisi raro ponitur, etiam circa y, ut in hyn ,9 ), i. e. ibi, et hoc tam in principio, ut in hybieii’ t0 ), quam in fine, ut in drahg, et in medio, ut in zahy- nuii. Quomodo autem h coniungitur eeteris, foret occupatio nimis longa. Circa i et y simul habenda est differentia; sunt enim duae voca¬ les circa Boliemos, prima voeatur parvum i, secunda vero grossum, qua Latini in suo idiomate non indigent, sed solurn in dictionibus graecis, unde vocant etiam graecum y , quia a Graecis venit et ab ipsis est inventa, et sonat reete sicut apud Bohemos. Unde Latini non valentes eam proferre debite, vocaverunt eam per o et i: oi, unde et in dictionibus graecis male ipsam pronuntiant. Nam pro ymago dicunt imago, formantes principium dictionis inter dentes, cum tamen se- eundum prolationem Graecorum deberent formare ponendo linguam sub inferioribus dentibus, quia ibi illa litera y formatur. Et seien- dum, quod ista litera y numquam debet seribi, nisi cum tenet vim suam ut vocalis; nec debet parvum i seribi pro ea vel e contra. Unde y nnmgi mm scribitur in principio alieuius dictionis, nisi quando per se est dictio, ut dum est adverbium iurandi vel admirandi, ut ibi: y dteš ty tol vel quando est coniunetio, ut ibi: vy y oni dobile fte vči- nili. In medio vero saepe ponitur, ut in iyko, mydio, et in fine simili¬ ter, ut in druhy, hrubg, chudg, ty, vy, my. Qui ergo vult bene lo- qui bohemice, quia valde saepe currit illa litera y, discat eam for¬ mare ponendo principium linguae sub inferioribus dentibus, et in 12 * 180 medio elevando linguam per modum circuli; et simili modo formabit 1, et poterit dieere lyko , mlyn, tyn, hyn Circa k non est neeessaria occupatio, quo Latini quasi non indi- gent, eo quod per c data šibi voce accomoda ipsius k quasi omnia supplent. Unde ornnis dictio, quae scribitur per c in principio, pos- set scribi per k, ut levius legeretur a pueris; non enim i uveniš titu- baret in syllabicando, dum sic scriberetur: kasta karitas kara est deo, similiter hoc: lak et alek placent esurientibus-, et quando scri- buntur illa per c, tune iuyenis discendo syllabicare, aestimans, quod c teneret vim sui soni, dubitat et pronuntiat sic czasta czaritas ozara est deo, similiter lacz et alecz placent esurientibus. Ponitur autem k circa a et o et m frequenter, tam in principio et medio, quam in fine; sed circa i raro et circa y frequenter. Exempla, ut fiat brevius, iuvenibus derelinquo. Nune de l et l. Unde sciendum, quod l generatur apponendo lin¬ guam ad superius palatum sive dentes aequaliter tenendo, seu inferio- res extra protendendo vel e contra; sed / generatur linguam in fine sub dentibus ponendo et superiores dentes ultra inferiores proten¬ dendo. Item sciendum, quod Graeei non habent l sed 1, et vocatur apud eos lamda; e contrario vero Slovani non habent l sed l, unde more Teutonicorum dieunt mili pane, ubi nos dicimus mili) pane. Ambae autem istae literae ponuntur circa vocales singulas tam in principio, quam in medio et in fine; sed l rarius circa a quam l, quia statiin sonaret parvum i. Habendo est ergo tanta differentia. Unde vo- lutio sic scribitur val, scilicet eum puneto; sed volve sic val. Item mulier maledixit, sic scribitur žena lata, sed ut pueri dieunt, per usum scribitur sic Idla; unde quoddam est proprium nomen Lala. Exemplum de omnibus sententiis iuvenibus in proprio idiomate dere- linquo 22 ). Praetermittendo m et n dieitur breviter de h, quod sonat cum a, ut in hac dictione mana as ), et raro eurrit, nisi quis loqueretur more Polonorum. Sonat etiam cum e, ut Nemec, quamvis quidam ante e post n ponunt i, quod quasi interimunt; sed levius scribitur primo modo li ). Sonat etiam cum a in fine, ut ban , /um, chan, et cum e, ut pen, meh, et cum o, ut hoh, pon, Hrdoh, et eum i, ut vin, i. e. al- lice ad se, vel inculpa eum, et lih, ryba; et circa u, ut in j'uh, i. e. j'tre gim, et y, ut tyh plot, hyh ve zlim. Nune dimittendo p , quod sonat cum omnibus vocalibus et cum y tam in principio, quam in medio et in fine, dieitur de q, quod Boliemi ipso q non indigent, sicut et alia multa idiomata, sed loco q utuntur 181 Bohemi ipso k, ut in hac dietične krik, similiter kvikd, kviči , imo et Latinis sati,s esset inutilis, si uterentur ipso k, nisi quod iuvenibus in sjdlabicando diffieultatem amministrat; quid enim noeeret sine diffi- eidtate seribere sie: koniam et non sic quoniam, similiter kvam et non quam, et kve non que, similiter linko et non linqr.o ete. In quibus ali- qui proferunt q eum sono ipsius v, alii sine sono, et faeiunt invicem multas brigaš. Nune de r, quod sonat eum omnibus vocalibus, tam in princi- pio, medio, quam in fine; sed raro eum i, loco cuius sonat eum y, ut ryby, kdry, pdry, mary. Sed r sonat eum omnibus, ut in dietione rad, i. e. ordo, reve, i. e. boat, rek, i. e. dietio, rig, i. e. boatio; de u secundum Mora- vos ve kru, i. e. in rubo. Cum y non reperi, quod sonaret. De s manifestum est, quod sonat eum omnibus vocalibus, in principio, medio et in fine. Exempla leviter possunt inveniri. Sonat etiam cum y, ut in fyn i. e. filius; a posterius, ut in kys, i. e. fer¬ mentom, vel in lys, hys so ), rys. Similiter š sonat eum omnibus, et potest scribi longe vel rotunde sic/ 87 ) vel sic s; primo modo me- lius quod seribetur in principio et in medio dictionum, sed secundo modo in fine dictionum. Exemplum hic: fach, wfeehno, et hoc quoad primum; exemplum quoad secundum: maš, i. e. habes, haš, i. e. ex- tingue; de e veš; de i piš, i. e. scribe; de o noš, i. e. porta; de u duš, i. e. suffoca, vel fuš, i. e. sicca; de y myš, chyš 2R ). De t et i notandum, quod t poni tur cum omnibus vocalibus tam in principio, quam in medio et in fine. Exemplum de a, ut tata; de e, ut ten; de i, ut pit, i. e. bibendum; de o ut to, i. e. illud; de u, ut tu, i. e. ibi, vel illam; de y , ut in ty, rty, kyty; et rarissime sonat cum i. Sed i plurimum sonat cum i, numquam autem eum y. Exemplum de i: piti, kliti, vriti; eum « e te raro sonat, secundum alios numquam, nisi mediante i, quod interimitur; exemplum in te vel tie, i. e. te Circa o et m non ponitur, sed quoad hoc transit in idioma ungaricum, in quo dicitur iuk 30 ); et luk in bohemico etiam est sonus quidam. De u (v) notandum, quod scribitur quadrupliciter, sicut in abe- cedario positum est iuxta suas differentias. Geminatum autem (w) numquam debet scribi, nisi dum est consona et ponitur sine vocali; et hoc contingit primo in principio, ut in wlk, wrch, wrft, wfak, secundo in medio, ut in dd,wno, i. e. diu, ohawno, fiavrno ; tertio in fine, ut daw, i. e. pressura, low, i. e. venatio; et hoc contingit post omnes vocales, ut in daw, leu>, lovi, liu>, ptruw, i. e. natans. Tale autem v, quod vocavi ve, debet poni in principio circa omnes vocales, 182 praeter u, cirea quod propter differentiam bonum est, quod ponatur istud w. Tale autem y potest poni in prineipio, in medio et in fine; sed in medio literarum Latini inviti ponunt, quamvis legibilior foret dietio. Istud vero u debet poni in medio et in fine; boe tamen non est necessitatis sed congiuentiae 31 ). De x non est neeesse multum dicere, quia non est litera neees- saria Bohemis, praeter illarn dictionem xil, et aliqua propria nomina, ut Mixik, Alexik, quae possent scribi per k et./' sic: kfil, Mi leji k, Alelcf/k ; nec x sonat pro illis dictionibus, quia x aequivalet ipsis k et s. Ultimo de z et z est dicendum; nam z ponitur cirea omnes voca- les, tam in prineipio, medio, quam in fine; circa a, ut in zdlcon , circa e, ut in zebe , i. e. gelat, cirea o, ut in zobe, circa i, ut in zima 32 ), circa u, ut in zub. De medio et fine leviter invenies exempla; cirea u raro invenitur, ut in uurzuka. Z ponitur cirea a, ut in ždk, circa e, ut in žena, circa i, ut zid 33 ), circa o raro, et hoc in medio, ut in križo- vany, circa u, ut in križugi. In aliis nolui me diu occupare. In fine invenitur post omnes vocales, ut in dlaž, lež, Viž, poloz, /luž. Fre- quentissime ponitur cirea i, sed circa y non reperitur, et si reperitur, tune sonat, per modum diphthongi, scilicet oi vel ai. lam dictis bene notatis poterit Bohemus distinete ac promtius legere, advertendo etiam quantitates literarum. Pro quo est utile, ut super qualibet vocali ponat\jr gracilis virgula, ut denotetur esse pro- ducta, sic: a, e, i, 6, u, v; et sine virgula, ut notetur esse brevis 34 ). Pro quo sciendum, quod sex sunt vocales iam positae, quae ali- quando corripiuntur, aliquando producuntur. Et vocalis bohemice di- citur hlafte vel famohlas vel hlafuplod-, et consona dieitur fpoluhlas vel fpoluvizme, quia consonae cum vocalibus sonum faciunt, sed per se non in Latino, in Bohemico vero faciunt, ut in Jmrt, ehrt, etivrt, i. e. quartale. Etiam sciendum, quod litera dieitur etena vel čtidlo, quia litera dieitur quasi legitera; syllaba vero dieitur J rek, quasi con- dictio, quia dicendo duas vel tres literas seorsum dicit eas in syllaba simuJ. Dietio vero dieitur rečeiiie. Et aliquando una litera est dietio, ut a, cum est adverbium admirandi vel affirmandi. et o, dum est adver- bium optandi, et y, dum est coniunctio. Et hoc intellige in bohemico sermone. Ecee, qui vis bohemice seribere, habes difFerentias literarum po- sitas. Et noli ponere duplex zz cum vocalibus, quia si centum z po- nes, non facient plus in sono vel aliter quam z, sed pone i; nec pone zz cum c sic czz, sed pone o; similiter non duplica/sic ff, sed pone./'; nec ponas duplex t sic tt, sed i. Et si aliquando oecurrit, quod 183 punctus non habeat locum positionis propter literas ex una parte, tune seribatur, ubi eompetentius peter it tune inseribi. Disee etiam breviare, sie tamen, quod breviatura sit Iegibilis; unde pr e sic seribe p e , pri sie p', pr a sie p vel p a , pr o sie g, pru sic p°. Similiter in aliis, ut kri sic k’, kra sie k, kre sie k e , kru sie k°. Similiter dra sic d, dre sic d e , dri sie d’ ete. Item loco m vel n super voeali potes ponere titellum, sic: ba, na, le, ve ete. Et sic iuxta industriam propriam breviabis. Paterz. Pater. Oteze naJJ genz gsy wnebejyech Otee naš, genž gji nanebejiech, °Jwyet (je gmye twe przyd kra- lewj'twye twe bud wola twa yakoz wneby y wzemy Chleb nas wez- dayOy day nam dnes y otpujt nam dluhy na//ye yako y my otpuj'czye- my dluznykom najjym y nevrvod nas vpokuJJenye alo zbavv ny otzle- ho Amen. Zdrawa marya. Zdrarva marya myloj'ty plna boh ftobu pozebnana ty wzenach y pozelmany plud brzyeba tweho Amen. Čreda. Wyerzy vboha otczye wjJemo- huczyeho J'tworzyte] e nebe y zemye y wgezucryj'ta Jyna gelio gedyne- ho pana najjebo genz poezat gej't zducha JVatebo narozen zmarie panny trpyel podponfkym pylatem vkrzyzowan vmrzyel y pohrzeben J'tupyl dopekel trzety den wjtal zmrt\vyeh wftupyl nanebejja J'edy naprawyezy boba otezye wj)'em()- buczyelio ottud przyde sudyt zyrve oJViet jie gmie tve; prid kralorv- ftvie tve, bud \vuole tva, iako vme- bi y rvzemi, chleb naš vezdaifi dai nam dnes, y odpuft nam naje viny, iakož y my odpuj tieme J vym vin- nikuom; y nevwod nas rvpokuje- hie, ale zbaw ny odzieho. Amen. Zdrava Maria. Zdrava Maria, miiofti plna, buoh Jtebu; požehnana ty mezi ženami, y požehnany plod bricha tveho. Amen. Čredo. Vi eri wbuoh otcie, vr/emohu- cieho j'tvoritele nebe y zemie, y w Jezu KryJ'ta, J'yna gelro gedineho, pana najeho, genž j'ie poeai du- chem fvatvm, narodil Jie z Marie panny, trjiiei pod Pontskym Piia- tem, vki-ižovan, vmrel y pohreben, j'tupil dopekei, treti den wjtai zmrtvvch, (vvjtupii nanebefa, Jedie napravici boba, otcie rvjemohucie- bo, ottud pride Judit živych y- 184 ymrtwe Wyerzy tvducha /wateho mrtvych '). Vieri tvducha Jvateho, (Vatu ezyerkew obecznu /watych /vatli cierkew obecrni, /vatych obczowanye otpu/czenye hrzye- obcovaiue, odpu/tienie hrieeh6w, chow tyela w/tanye y zywot wyecz- tiela wzkrie/eme, a viečny život. ny Amen tot čreda. Amen. Takym obyeegem včte /ie Cechove p/ati, a necheeteli wjebo za- chovati, a/poii miegte rozdlel mezi i a mezi y, a nekladte tak ča/to y iako kiadete, neb tiem tiežite ei/io. Take nekladte g vedle c, wždy ale pijte takto: raček chce J j ati ceclk. Neb tak pravic zachovate c •vv /vem zvuku. Take pomiiete, aby newždy p/ali dvie v, ale gedne tu, kdež neme po iiem /amohias, iako ted: wlk, dawno, daw etc. In die Leonardi. Poznamcuain. *) Porovnameli Abecedu Husovu, zacliovanou v rokopise Trebonskom, s Aboce- dou v Pridavku položenon, ježto so nalezi v c. k. dvorske biblioteco Videnški, i s Abecedou, vytištenou r. 1547 v Slabik&ri Prostejovskom a odtud v Dobrovskih« i Juugmannove Literature eeski, shledame, že jsou v nektorych vžcech od sobo roz dilni. V Abecedi Videnške, nejstarši a prepsane nepochybne z puvodniho rukopisu Husova, vysvetluje se glosami nad radky (krome h, kdež glosa nedopatfenim opiso- vatelovyin opominuta), jak se litery Husom nove uvedeno vyslovovati maji, v Abe cede vsak Trebonski a Prostejovske glos tech neni, ježto se pozdeji nevidelo vice potrebi, zueni liter dotčenycli vyjasiiovati. Podobne odcliydky spctruji so tož v glo- sich, ktere Hus pro lepši vyrozumžni sviho kateclietickeho vykladu Abecedy nad nektcrA slova položil. Na mistž Ježi! kAez, jak psAno v Abc. Treb., jest v Abc. Vid. Kristus hiez; nad slovem Mospodin pridAno v Abc. Vid. pan ; na miste glosy take , položene nad y, psauo v Abc. Vid. owj'em\ glosy, pridane v Abc. Treb. k slovu po- koi: w nem. buden* naviekp by dleti, v Abc. Vid. neni, aui nad slovem rad glosy dobrovolne; na miste bezhftechu pri slove rddem položeno v Abc. Vid. ctnoftne a na miste wft ctnofti pri slove jlechetny položeno ctnoftny\ glosa domek , priložena k slovu ielefnu , v Abc. Vid. scbazi; misto doviectvie u slova velikoft napsano do viečenjluie' misto glosy u ecil: kdyi dufi vijpuflil , položeno: kdyi liber die sla- vischen Buchstaben, welche in der Bibliothek der geistliehen Aka- demie in Moskau aufbewahrt wird. Es kommen nun wohl aucli in 206 glagolitischen Schriften kyrillische Initialen und Randglossen vor, die jedooh durch spatern Beisatz erklarlieh sind, so dass os alle Beach- tung verdient „dass bestimmte und untriigliche Zeichen cines Um- sehreibens aus der Kyrillica in die Glagolica, was die erstere, altere Periode betrifft, vor der Hand noch abgehen“ (S. XIV). Die tlber- zeugung nun, dass in der zweiten Halfte des zehnten Jahrhunderts in Maeedonien, namentlich in Hierissos, in der Nahe von Thessalo- nieh und dem Berge Athos die glagolitiscbe Scbrift allgemein bekannt und von altersher verbreitet ivar, veranlasst Safarik an die thessalo- nieliischen Slavenapostel Kyrill und Method zu denken. Den Sehluss aber, dass etiva Kyrill selbst der Erfinder der Glagolica wiire, ziebt, Safarik nicbt nur nicht, sondern weiset ibn liier entschieden von sicli, „weil er ausdriicklichen historischen Zeugnissen entgegenstebt.“ In den Pragerfragmenten aber spridit Safarik, wie wir sehen '\Verden, nicbt mehr mit dieser Entsebiedenlieit, da er z. B. sagt: „historische Zeugnisse, wie sie zur Zeit vorliegen, entsclieiden fur sieli allein die Sache nicbt“ (S. 57). Es liegt daher alles daran, die historiseben Zeugnisse liber die alte Schrift der Slaven zu priifen. Die Artcn und Quellen derselben sind mannigfach, z. B. uber die Litterae Aetbici philosopbi (Goldast, Script. rer. allem. II. 66. Bei Haupt, Wiener Jabrbb. 1836. 76. Bd. S. 108.). — Chronicon paschale. — Thietmar. — Die Araber Ibn-Foslan undNedim iiber die Russen — Wagylevic und Glinka liber alte Insebriften u. s. w. Vergl. Safarik im Čas. cesk. Musea 1837. I. 37. 1838. S. 215—219. (Hanuš. Zur slav. Eunenfrage. Wien. Archiv der kais. Akademie. Bd. 17). Hier konnen und ivollen wir mit Safarik nur zivei der Hauptzeugnisse betrachten, die zu der Gla¬ golica und Kyrillica in unmittelbarster Beziehung zn stelien seheinen, und, ivie micli bediinken will, ihre volle liistorisehe Walirbeit aucb dann bebalten, wenn man Kyrill als den Mitbegriinder der Glagolica sich denkt. Das eine historische Zeugniss liegt in dem altesten Biographen der Slavenapostel, der wahrscheinlich der heil. Klemens, ein gebor- ner Bulgare, selbst ist, der aucb Biscbof in Bulgarien war. Der Bio- graph erzahlt nun, dass Kyrill, als er sicli von Konstantinopel aus nacb Mahren zu den Slaven rustete, die noch keine Schrift hatten, mit andern Gehilfen (i si> inemi pospešniky) nach seiner frommen Sitte an Gott im Gebet sicli ivandte. „Vi. skore že je jemu bogt javi, poslušaje molitvy svojiehi. raba. I abije složi pismena i nacetb besedu pisati evangelasku: isprbva be slovo" u. s. w. (Život Sv. Konst. XIV. 19). Hier sagt aber der Biograph nur, Gott babe ihm die Schrift geoffenbart, und Konstantin sogleich die Buchstaben zusammenge- stellt und den evangelischen Sata niedergesehrieben: „Im Anfange war das Wort.“ Was das aber fiir Buchstaben waren, vvird unent- schieden gelassen. Auch Johann Exareh sagt vom heil. Kyrill nur: »Stroja pismena slovenbskych ki.nigi. — bereitend die Buchstaben der slavisclien Schriften." (Safaiik. Starož. 995). Diese Zeugnisse spra- chen nur gegen diejenigen, die dem heil. Kyrill jeden Antheil an einer slavisclien Buchstabenerfindung absprechen vvollten, was allerdings nicht angeht.. Das zavejte historische Zeugniss — des Monches Ohrabri. — ist allerdings bestimmter und ivichtiger. Monch Ohrabri., dessen Lebens- zeit m die letzten Jahre des Car Simeon (f 927) fallt, sagt in der Ilauptštelle vom heil. Kyrill: „i si,tvori imb pismena tri desete i osmi., ova uho po činu gri.ci,skychi, pismeni., ova že po slovenbstej reci,“ d. h. er stellte ihnen zusammen (con-fecit) aclit und dreissig Buchstaben, die einen naeh der Rcihenfolge (Anordnung) griechischer Buchstaben, die andern nach slavisclien Lauten (Worten). Hier scheint [mir [voii einer Nachahmung griechischer Buchstabenzeichen keine Rede zu scin, sondern nur von einer Anordnung irgend welcher Buchsta- ben einerseits nach der Reihenfolge griechischer Laute, andrer- seits der slavisclien Laute „po sloveni,štej reei,“ die, wie Ohrabri, gleicli am Anfange seines Aufsatzes sagt, noeh gar keine eigenen Zeichen hatte. Was das fiir Buchstaben vvaren, daruber belehrt das Manuscript selbst zum Theile, denn es ist ja, wie es uns in Moskau vorlicgt, eine kyrillische Absclirift aus einem glagolitisclien Manu- scripte (Safarik. XIII). Es stand dahcr in dem urspriinglichen Exem- plare mit glagolitischcn Lettern die Stelle: „Se že satb pismena slo- venbskaja, sice ja podobajetb pisati i glagolati a, b, v, g i pročaja daže do e,“ d. h. das sind nun die slavischen Buchstaben, so sollen sie gescliricben und ausgesproclien lverdon, und zivar von a, b, v, g angefangen bis auf c. Es stand also dort ursprunglieh glagolitisch a, b, v u. s. w., und damit gleichsam aller Zweifel sclnvande, sind selbst noch in der spatern Moskauer kyrillischen Absclirift aus dem fiinfzehnten Jahrhundertc die kyrillischen Buchstaben nach dem glago- litischen Zahlemverthe gebraucht, d. i. wie in der Ursehrift die ivirkli- clien glagolitisclien Buchstaben selbst. Dieses Moskauer Manuscript ist die beste aller bisher bekannten Abschriften, sowohl durch ilire Voll- standigkeit als durch Erhaltung der alten Form, und unterseheidet sicli zum Vortheile von den andern Manuscripten, in denen der glago- litische Ursprung verwiseht ist. Ohrabri, scheint also ein ausdruckli- 208 cher Zeuge zu sein, dass Kyrill der Erfinder der Glagolica sei, des slaviselien Alphabetes naeh Einriclitung der griechisehen Alphabets- ordnung. Der letzte Bucbstabe war naeh Ohrabri. e, d. i. ein Nasal- zeiehen, und sehon Kopitar liat die Urzalil der Glagolica auf acht und dreissig bestimmt (Safarik, Parnatky. S. 6); „was zum verwundern mit der Zahl der Buelistaben Kyrill’s, die Ohrabri, angibt, harmoniert" (Safarik. Čas. cesk. mus. 1852. S. 101). Dieser letzte e-Buehstabe bat in dem Prager ersten Fragmente (aueh im je-Zeichen) eine ganz eigen- tiimliche, von den gewolmlichen Zeicben abweichende Gestalt (Glagol. Fragm. S. 49. und Tab. II.), die daher leiclit die einzige erhaltene Urform desselben sein kann. Ich will hier nun nicht die Frage bespre- chen, ob Kvrill der Erfinder der andern so unformlichen Nasalzeielien mit und ohne Praejotierungen ist, die auf das e folgen, wie es nicbt scheint, sondern noch bei Ohrabri, bleiben und andere seiner Aus- spriiehe, die difficiler klingen, beriihren, sich aber alle in Harmonie Ibsen, wenn man bedenkt, dass Ohrabri, den Ausdruck „Buchsta'be“ oft statt „Laut“ gebraucht, z. B. „darunter sind vier und zwanzig den griechisehen Buchstaben ahnlich, und zwar folgende: a, v, g, d, e, z, i (i), th, i (h), k, 1, m, n, x, o, p, r, s, t, y, f, ch, ps, o (W); aber vierzehn sind „po sloveni, sku ezyku,“ nacli slaviseher Aussprache, und zwar diese: b, ž, z (S), c, c, š, št, Tj., ’ki, h, e, ju, a, e. Der Beisatz „po ezyku,“ naeh der Aussprache zeigt deutlich, dass aueh der Name Buchstabe „pisme“ hier nur Buchstabenlaut bedeute. Diess beweiset Ohrabr i, selbst. Er vergleicht im Laufe seiner Abhandlung die grie- ehischen Buchstaben mit den judischen eben darum, weil die Juden mit dem Laute Aleph eben so beginnen, wie die Griechen mit demLaute Alpha. „Teim. bo podobe se svetyj Kirili. stvori prevoje pisme az'h,“ diesen nachamend erfand der heil. Kyrill den ersten Buchstaben azi.. Ware nicht urspriinglich ein anderes Zeichen vorhanden gewesen, so ware aueh nicht der uralte Name azi., sondern mit dem griech. Zeichen ware aueh der Name Alpha eben so beibehalten worden, wie selbst die Griechen die ihnen unverstandliehen phonicischen Namen beibe- hielten. Er „erfand (eonfecit) den Buchstaben azi>,“ heisst also, er setzte das Zeichen azi. dorthin, wohin die Hebraer ihr Aleph setzten, denn an eine Ahnlichkeit des griechisehen Alpha mit dem hebriiischen Aleph konnte er seiner Zeit nicht gedacht haben, und dachte aueh wirklieh nicht, vveil er die griechisehen Buchstaben von griechisehen Heiden erfunden wahnt. Ware Kyrill’s Erfindung die sogenannte Kyril- lica, so wiirde aueh in dem Aufsatze Chrabr-i,’s nicht der volle Ge- gensatz zwisehen griechisehen und slavischen Buchstaben so scharf 209 hervortreten, vic dies an mehreren Orten der Fali ist, denn die Ky- rillica ist ja nur griechische Schrift in Forraen des neunten Jahrhun- derts, die Glagolica aber toto coelo diversa. Dieser Gegensatz lcuch- tet z. E. in folgenden Reflexionen Chrabrids hervor. Es muss damals die Erfindung der Glagolica (man erlaube mir noch vorlaufig dies Wort „Erfindung« zu gebrauclien, bis icli im Stande bin, in dessen eigentlicben Sinn einzugehen) und ihr Gebraucli im Leben gar viel Sensation gemacht baben, da Ohrabri, in seinem ewig denkwtirdigen Aufsatze, um dessen correcte Ausgabe (Prag, 1851) auch Safarik so viele Verdieuste bat, die Einwiirfe seiner Zeitgenossen dagegen an- fiihrt, z. B. den einen, varam denn gar so viele Buchstaben zusam- mengestellt vorden varen; darauf antvortet er, dass auch den Grie- chen ihr Alphabet von vier und zwanzig Buchstaben zu enge gevor- den, und sie sowohl Buchstaben als Zahlzeichen hinzugefugt hatten, „ja eben nach der Ahnlichkeit dieser Umformungen und in derselben Form „vi> tbžde obrazi.,“ stellte der heil. Kvrill acht und dreissig Buch¬ staben zusammen. Ilier bezieht sicli „obrazi.,“ d. i. tvkos , forma auf die Gestalt der Anordnung der Buchstaben im Alphabete, auf die Gestalt des ganzen Alphabets, und nicht auf die Gestalt der einzelnen Buchstaben, denn diese varen den Griechen ganz ungevohnt, und sie spraelien auch nach Ohrabri. „cesomu že satb sloveni,sky knigy,« warum denn uberhaupt slavische Buchstaben existieren sollen, da sie iveder von Gott erschaffen, noch so ursprtinglieh (konni) wie die ju- dischen, romischen und hellenischen, welehe von allem Anfange seien „ot'b kona satb.“ Das hatte man doch von der graecisierenden Kyrillica wohl nicht sagen konnen. Dass hier kniga, spater und anderswo manclimal auch Schrift, Buch bedeutend, hier nur „Buchstabe“ be- deutet, geht aus dem Sinne selbst hervor und daraus, dass Ohrabri. knigy mit pismena als gleichbedeutend nimmt, da er auf einen andern Eimvurf seiner Zeitgenossen, ob denn die slavischen Buchstaben uberhaupt Gott wohlgefallig (angenehm „prijety“) varen, antwortet „die slavischen Buchstaben „slovenbska pismena“ seien heiliger und ehrwilrdiger, weil ein heiliger Mann sie zusammenstellte („si.tvorili.«), und die griechischen nur die hellenischen ILeiden.« Uber den Ge- braucli des Wortes kniga als Buehstabe sebe man u. a. Safarik im Časop. desk. musea. 1852. II. S. 73. Wenn es noch ndthig vare, vas es nicht sclieint, Nebenbeveise dafiir anzufuhren, dass die Erfindung KvrilFs die acht und dreissig- buclistabige Glagolica sei, konnte man sie noch im folgenden finden: 1. Im zehnten Jahrhunderte, im Lebensalter ChrabiVs var in 14 210 seiner Landsehaft die Glagolica sclion verbreitet, wic die glagolitische Unterschrift des Priesters von Hierissos vom Jalire 982 beweiset, Ohrabri. musste sie daher, wenn er aueh in der ersten Halfte des zehnten Jalirhundertes lebte, schon kennen; da er nun nur Ton Einem „sIovenf,skyj bukari>,“ von Einem slavischen Alpbabete spridit, so kann dieses nur die Glagolica sein. Von der spatern Entstebung der sogenannten Kyrillica wird gleieb gesprochen werden. Ohrabri. oder seine Zeitgenossen mdgen aber bei der Glagolica (welcher Name sehr spaten, kroatisclien Ursprunges ist) mancbe Unebenheit und Unzu- kommlichkeit in der slavischen Ortliographie walirgenommen liaben, weil er bemerkt: „wenn aber Jemand sagen solite, dass er (Kyrill)nicht gut zusammengestellt hatte (jako nesti, ustroih. dobre), weil man nocli immerfort daran riclite (poneže se postrajajatn i jeste), so kann man antworten, dass auch an dem griechischen liaufig gebessert wurde, und endlieh dass umandern (potvoriti) leichter sei als neu zusammenstel- len (pri, voje sntvoriti)“. 2. Im Jalire 1047 schrieb der Pope Upir Lichyj fur den russi- schen Fiirsten Vladimir Jaroslavic in Novgorod das Budi der Proplie- ten ab, und bemerkte dabei ausdrticklich, dass er seine (nach unse- rem geivohnlichen Spracligebrauche gesprochen) kyrillische Abschrift „is-kurilovice,“ aus der Kvrillica genommen. Hier ist „kurilovica“ in der altesten ivahren Bedeutung, liamlich als Kyrill’s Erfindung genommen, denn in den altesten Epochen sclirieb man ja aus der Glagolica in die Kyrilliea (spiiteren Sinnes) liber. Wiirde liier „Kyril- lica“ unsere Kyrillica bezeichnen, so \viire der Beisatz rein unnothig (doch vergl. Safarik. Pamatky. XIV. XV.). 3. In der griechischen Legende vom hsil. Klemens, von Grigo- rovic in Oclirid als Manuscript des dreizelmten Jahrhunderts vorge- funden, iveiche audi Safarik in seinen „Pamatky“ im correoten Ori- ginaltexte und einer getreuen lateinischen Ubersetzung des Professors Curtius abdrueken liess (S. LVII—LIX), kommen die merkwiirdigen Worte vor „er (der heil. Klemens) erdachte (taoas iripovs u in der Beziehung wichtig, denn „andere Zeiehcn“ ist nicht dasselbe mit „verwandte“. oder „nachgeahmte.“ Šafarik lobt auch die Interpunction der Pra- gerfragmente ihrer Alterthumlichkeit wegen, und sagt ausdriicklieh „in kyrillischen Denkmalern fand ich diese Interpunction bis jetzt nur in einigen wenigen aus der altesten Periode, und zwar in solehen, \velcho entwedei' augensclieinlich aus glagol. Originalen abgeschrieben sind, oder Landern, wo die Glagolica bekannt \var, angehoren“ (Glagol. Fragm. 55). 3. Dass die Ubersetzungen in glagolitischen und kyrilliscl»en llandschriften dem Weseu nach ubereinstimmen, beweiset nur, dass sie gleiche Originale vor sich hatten, nicht aber, dass kyrillische Originale die altern und die glagolitischen die jungern Copien davon waren. Dass kyrillischo Manuscripte aus glagolitischen entstanden, ist festgestellt, nicht aber das Gegentheil davon historisch erwiescn. wiewohl auch daran nicht zu zu eiteln ist; denn u ahrend im Siidost die 214 Glagolica sank, und die Kjriiliea sicli als nationalere Gestaltung fort hob, Lob sicli wieder umgekehrt im Siidwest die Glagolica, und die Kjrilliea sank da, vobei Abschriften aus der einen in die andere nothwendig wurden. 4. Dass die altesten glagolitischen Sehriften der griechischen Liturgie angehoren, ist auch mit Kyrill als dem Erfinder der Glago¬ lica vereinbar, denn auch er war ja, wenn auch kein geborner Bul- gare, doch ein Grieche, und die Anklagen desselben beim piibstli- chen Stuhle durch romische Priester, selbst damals, als das Kirchen- schisma noch nicht existierte, aber doch sicli vorbereitete, sind allge- mein bekannt. Die ganzliche Fremdartigkeit der Glagolica in den Kir- chenbiiehern kann eben die deutsch-romischen Priester mehr gereizt haben und Stoff zum Verdacht gevesen sein, als diess bei dcn bekann- ten grieehisch-kvrillischen Ziigen hatte statt finden konnen. Die Lehr- begriffe waren damals noeli nicht so scharf einander gegeniiber- gestellt \vie bei der Bildung des Seliisma und nachher, und gewiss waren die Liturgien noch weniger rerschieden. Beflehlt ja doch Jo¬ hann VIII. dem heil. Methodius im Jahre 879 die Messe zu singen „aut graeca lingua aut latina,“ spater aber, nach Method’s Rechtfer- tigung zu Rom sagt der Pabst „litteras slavinicas a Constantino quondam philosopho repertas — jure laudamus et in eadem lingua ut enarrentur, jubemus.“ Auch hier werden die litterae slavinicae nur repertae, nicht inventae genannt. Man vergleiche mit diesein Ausdruck Chrabnds „sloventsky knigy“. 5. Dass die Glagolica im Pariser abecedarium „bulgarisch“ ge¬ nannt wird, spricht nicht speciell fiir Klemens als deren Erfinder, denn auch die Sprache des heil. Kyrill nennen Slavisten altbulgarisch, und Bulgaren reichten in verschiedenen Zeiten verschieden weit, auch bis Pest und Ofen, also an das grossmahrische Reich. Dass bulgarisch im -\veitern Sinne oft identisch mit slaviseh genommen wurde, zeigen unter anderem auch die Worte im bulgarisehen Verzeichnisse der Na- tionen und Spraehen (Safarik. Starož. 997). „Es gibt fiinf orthodoxo Sprachen, und diese haben dreierlei Sehriften (knigy), die griechi- sche, iverische (iverska) und bulgarische.“ Die Bulgarismen in den altesten glagol. Manuseripten zeigen nur, dass dieselben der bulgari¬ sehen Familie angehoren. 6. Die Verehrung des heil. Klemens bei den Glagoli ten iiber- steigt nicht die Verehrung des heil. Kyrill und Method, und in dem Assemanischen Synaxar wird er nur gleichzeitig mit Kyrill und Method unter den Heiligen genannt. Das glagolitische Kloster in Prag 215 vv urile zu Ehren der Heiligen Kjriil, Metliocl und Hieronvmus gc- ■vveiht. Uie Verehrung des heil. Klemens unter allen Slaven gebiihrt ilim auch als einem so eifrigen Gefahrten und Verelirer der Slavenapo- stel, und ist daraus hinlanglich erkl&rt, so vvie auch dadurch, dass die Glagolica mit der Kvrillica dasselbe Ziel, die Verbreitung dersel- ben einen Religion verfolgte. Safarik gesteht auch seinen eben angefiihrten Grunden fiir die Ansicht, der heil. Klemens sei der Erfinder der Glagolica, keine volle lievveiskraft zu, ja er bemerkt sogar, dass ilmen viele beaehtens- vverthe Umstarule (važne okolnosti) im Wege stiinden. Diese sind nun naeh Safarik: 1. Dass Ohrabri, seiner nicht ausdrueklich ervvalmt. Dies ist allerdings unbegreiflich, wenn die Erfindung die auffallende Glagolica gewesen, nicht so aber, wenn es die graecisierende Kvrillica war, dann lconnte er seiner stillschweigend bei den Worten gedenken: „Es gibt noeh andere Antvvorten (otveti), von denen ich andersvvo reden vverde, ilenn jetzt fehlt mir dazu die Zeit.“ Audi andere Biographen des heil. Klemens ervviihnen der Schrifterfindung nicht, vielloicht weil sie nur ein Moment der damals gevviss verbreiteten Schriftbesserung iiber- haupt war. 2. Klemens, als ein unzertrennlicher Gefiihrte und eifriger Ver- ehrer der Slavenapostel, vviirde nichts gethan haben, was zur Sclimale- rung der Verdienste derselben hatte beitragen konnen. — Schon Ohrabri, bemerkte, es sei leichter spiiter zu andern als zu erfinden, und bei der Verbreitung des Christcnthumes sahen edle Manner iiber- haupt nicht auf die Personen, sondern auf die zu fordernde Sache. 3. Zuletzt findet sieh in den Schriften des heil. Klemens, ob- schon diese zum Theil in genug alten Ilandschriften erhalten sind, nichts, was ihren glagolitischen Ursprung nur einigermassen verra- then vviirde (S. XVIII). Safarik nimmt daher einen unbekannten „bulgarischen Glagoli- ten“ an, um dadurch wie ilurch einen mathematisch verkurzten Aus- ilruck den einen Entstehungspunkt der Glagolica in Bulgarien an- zuzeigen. In den Pragerfragmenten deutet aber Safarik deutlich genug an, dass ihm der Standpunct seiner friiheren Anschauung der Glago¬ lica nicht mehr geniige, ja ich-schmeichle mir in den folgenden Wor- tcn meine oben geausserte Ansicht herauszuhoren „Cjrill’s Erfindung einer neuen Schrift fiir die Slaven steht zvvar historisch unantastbar lest, aber auch die Thatsachc vvird glaubvviirdig gemeldot, dass dpssen Schiller und Gehilfc Klemens, als nachmaliger Bischof in Bulgarien. ein anderes, deutlicheres Alphabet fiir dic Siidslaven zusaminenge- stellt babe, so dass beim ganzlichen Sclnveigen liber die Figure n des einen und des andern cine spatere Verivechslung oder Ubertragung des Namens von dem einen auf das andere (urspriinglich biess das Alphabet nur das slavische, azbuka slo vem..skaj a) nicht unmoglich ware“ (S. 57). Ehe Šafarik speciell zur Betraehtung dcr kroatischen Glagolica ubergelrt, beriihrt er doch noch in den „Pamatky“ einige Eigenthum- lichkeiten der Glagolica, die ihm eine Nachahmimg der Kyrillica zu sein seheinen. Wahrscheinlich legt er nun selbst darauf nicht mehr das Gevvieht wie friiher, da es doch feststeht, dass wir gevviss weder die ur- sprtingliche Glagolica Kyrill’s, noch die urspriingliche Kyrillica Kle- niens', sondern nur spatere Umformungen derselben vor uns haben, die allerdings gegenseitige Entlehnungen enthalten konnen. Es tragt zur Begriindung einer Hypothese nicht wenig bei, weim sich die Folgewahrheiten aus ihr besser erklaren lassen als aus ihrem Gegentheile. Halt man nun an der Hypothese fest, die ieh oben durchblicken liess und nun einigermassen an der Hand Safarik’s zu erharten versuchen werde, dass selbst die Glagolica nicht eine reine, urspriingliche Erfindung des heil. Kyrill, sondern nur eine Umfor- mung eines alteren Alphabetes sei, so wird auch das Erscheinen der Glagolica in Kroatien etwas erklarlicher. Es steht nun E, ivie auch Šafarik zeigt, fest, dass der alteste glagolitisehe Psalter in Kroatien vom Jahre 1222 nur cino Copie eines alteren glagolitisehen Psalters ist, den man rvenigstens in die Zeiten des Erzbischofs Theodor von Salona (Spalatro) verlegen muss. In den Jahren 880—890 muss man also das glagol. Schriftenivesen in Kroatien in voller liturgischer Anwendung vorhanden denken. Hatte aber Ivlemens (f 916) zu Ende des neunten Jahrhunderts in Bulgarien erst die Glagolica erfunden, wie solite man sehon in eben der Zeit in Dalmatien fertig glagolitiseh geschrieben haben? Wie ware ferner 2. da die Glagolica so eingebiirgert, dass die ivestlichen Sudslaven dieselbe nicht bloss zu Kirchenzweeken sondern auch zu Geschaften des burgerlichenLebens verwendet liiltten, ivovon sich bei den ostlichen Siidslaven, bei den Bulgaren keino Špur vorfindet? (Safafik. Pamatky. XXII)- 3. die eckige kroatischo Glagolica zeigt alterthumlichere For- men „die aus den Zeiten des Einschneidens der Buchstaben auf Holz- 217 tafeln und Steinplattcn herzuriihren scheinen,“ \uahrend die bulgari- sche Glagolica eine Art spiitere Currentschrift derselben ist. Wenn aucli nicht in den Musealaufsatzen, so widerspricht docli »Safarik in den „Pamatky“ der Ansicht Kopitar’.?, Schmeller’s und Grimnfs, welche die kroatische Glagolica mit dem spatern Fracturlatein der Monche verglichen. Die Zeiclien der Pragerfragmente stehen zwi- schen den eckigen und runden Formen in der Mitte, neigen si eh aber doch den eckigen zu; 4. auck die geringere Anzahl der Buchstaben der kroatischen Glagolica ist Safarik ein Beweis des hohern Alter- thums dieses einfacheren Alphahetes, das niclit einmal die achtund- dreissig Buchstaben Ohrabri’s enthalt, welche die Pragerfragmente und der Codex Clozianus additis addendis und deletis delendis wohl enthalten. An diesem Orte der „Pamatky“ von dem hohen Alter der kroati¬ schen Glagolica handelnd, wendet sich Safarik kritisch gegen die An- sichten der gelehrten Russen J. J. Sreznevskij und S. N. Palauzov, so wie V. Grigorovič. Sreznevskij handelt im Journale des Ministeriums der Aufklarung. 1848. II. 18—66; 1852. II. 163. 164. uber die altslavischen Buchsta¬ ben, und Palauzov im „Zeitalter Simeon’s“ 1852. 129. 130 gleiehfalls dariiber: sie meinen, die Glagolica sei eine Erfindung der bulgari- sclien Ketzer, besonders der Bogumilen im neunten oder zehnten Jahrhundert, und mit deren Verbreitung auch in die \vestlichen Sla- venlander gekommen. Diese Ansicht nun, als iveder historisch noch der Sache nach begriindet, tritt .Safarik mit voller Scharfe entgegen; mehr wiirdigt er die Ansicht V. Grigorovič’ iveiche dieser, gleicli- falls in dem russischen Journale (1852. II. 152—168) uber die alte Schrift der Slaven handelnd, dahin ausspricht, dass Kyrill, als er um das Jahr 857 die Chazaren bekohrte, in Taurien Russen vorfand, vvelehc nacli der pannonischen Legende schon ein Evangelium und einen Psaltcr, mit russischen Lettern gesehrieben, hatten, von diesen Russen liatte Kyrill die Schrift und die mit seiner Mutterspraclie ver- \vandte Sprache gelernt und beide den ostlichen und westlichen Siid- slaven gebracht. Diese Schrift sei die Glagolica. Erst Method liatte nach dem Tode Kyrill’s die Glagolica verlassen, die grieehischen Buchstaben, mit einigen glagolitfechen vermehrt, so angeordnet, dass daraus die gewohnliche Kyrillica entstand. — Safarik stellt nun das Vorhandensein einer russisch-slarischen Schrift vor Kyrill entschieden in Abrede, und versteht unter den genannten Russen nur die Varja- ger-Russen, und unter ihrer Schrift die gothische. Wenn diesem so ist, 218 so ware audi von dieserSeite der Einfluss de,s gothischen Alpliabetes auf das glagolitische vvenigstens mittelbar angedeutet. Die Anderung der Glagolica durch Method in die Ky ril lica iveiset aber Safarik entschie- den ab, „iveil es unangenehm und paradox \vare (trpke a protimyslne) aucli nur daran zu denken, dass Method selbst den Rubm seines zvvar jiingeren aber viel gelehrteren und damals scbon vcrcwigten Bruders“ hatte verdunkeln konnen und ivollen. (S. XXIV.) Safarik bespricht nun dasAlter der Ausdriicke: Kyrillica und Gla¬ golica, lasst die Ansichten liber die eigentliehe Bedeutung der letztern unentschieden (Glagolati mag von der Urbedeutung: tonen zur Bedeu¬ tung: in der Kirche singen gekommen sein, so das Glagoli ta, Kirchen- sanger, Glagolica, Kirchengesang, Kirclienschrift bedeutet?), maeht aber auf den altesten Namen Bukviea, Buchenschrift, aufmerksam, der mit dem deutsehen „Buch,“ „Buchstabe“ bis ins Heidentbum zu reichen scheint, und an das Wort Chrabnfs „sloveni.skyj bukarb“ erinnert. Er betrachtet darauf im einzelnen die Kennzeicben der gla- golitischen und der daraus abgescbriebenen kyrilliselien Manuscripte, riieksichtlich der Buchstaben, der Rechtschreibung, Flexion, Gebraucli einzelner (unslaviscber? oder archaistischer?) Worter und ganzer Satz- ivendungen, dann den Unterschied der glagolitischen und kjrillischen Ubersetzungen, ivobei ich ihm leider in das interessante Detail nielit folgen kann. Nur die eigenthumliehen Worte und Wortformen, die der Glagolica so ublicb sind, will ich nach ihm liersetzen, \\ el 1 die Bestimmung ihrer Heimat auch auf die Urheimat der Glagolica Liclit \verfen kann: nebeški, fiir nebesni., zem-bski. fiir z e ml eni., bratri. fiir brati., seti. (incjuit), veniti fiir ceniti, tacaje oder taceje fiir cliuzdeje (deterius), vi.ena fiir začna, pocna (incipere), eriki.vi. und crikva fiir crbkivs, popeli. fiir pepeli., križi, fiir kri.sti,, kaleži. (calix), leki.i fiir aki.i (tanquam), misa fiir bljudo, vbslepljaštae fiir istekajaštae, vrscb (urceus), probrezgi. (dilueulum), ti.ikr-b (tykri>, speculum), oimini, (miles), zalije fiir grobi., jedro (cito), obdo (thesaurus), pi- grsšte (pugillus) fiir pregri.ste, illyr. pregrst, bohm. prebršti; glapie brnestra, myrica sylvestris (S. XXVII. XXV III. und Do- stavky). Beachtenswerth ist auch der Missbrauch des Wortes tapathi, na tapathi, na tapatichi. nach dem griech. ra jtuSi; fiir strasti (Čas. desk. mus. 1852. III. S. 77.). Von den Resultaten, die Safarik aus seinen Betrachtungen zieht, will ich nur das eine hersetzen: die by- zantinische oder ostliche Bibeliibercetzungsrevision scheint Safarik die altere, die italische oder westliche die jiingere zu sein. Nach der Ver- muthung (domnenka) Šafarxk’s ubersetzte der heil. Kjrill nur den 219 Evangelista! 1 und Praxapostolar, dann den Psalter. Diese Ubersetzung erhielt sich in dem Evangelistar Ostromir’s und denjenigen Hand- sehriften, die demselben gleich oder verwandt sind. Method iiber- setzte nach den Nachricliten nieht lange vor seinem Tode und der Vertreibung der slavischen Priester aus Mahren und Pannonien die ubrigen kanonischen Bucher. Es scheint jedoch, dass sieli davon nichts erhielt und verbreitete, ja es hat den Anschein, dass der un- bekannte bulgarische Glagolita die Erganzung der kyrillisehen Uber- setzungen selbst vorgenommen, wobei er die bereits vorhandenen Ubersetzungen neuerdings durchsah, besserte, erganzte und in die Ordnung der Evangelien und Episteln brachte, zugleich abei' die Kyrillica zur Glagolica umschuf, die er entweder schon vorfand, etwa in Kroatien entstanden, oder erst gestaltete. Dass diese Erganzung und Reeension in Kroatien vor sich gegangen, ist volil nieht unmoglich, aber noch nieht recht durchzufuhren (než jeste ne dost pruvodne). So entstand die glagol. Reeension, die auf uns in dem vaticanischen Evangelistar und in dem Vierevangelium bei Grigorovic und im Klo- ster Zographu auf Athos auf uns kam. Aus solehen Vierevangelien w ur den kyrillisehe Absehriften eben so verfertigt, wie aus dem Prax- apostolar, obsehon sie spater eigenen Revisionen untervvorfen wurden. In glagol. Handseliriften aber dauerte die glagol. Reeension unverletzt fort, bis sie Levakovie 1(131 —1648, Pastric 1688—1706 leicht be- ruhrten, Karaman aber 1741—1745 griindlich verdarb. (S.XL—XLI) Diese Ansichten, die gleich anfangs nur als Vermuthungen hingesetzt vurden, sind gewiss in der Gešchichte der Glagolica ausserst interes- sant, indem man darin das Bemiihen eines Gelehrten und Kenners ersten Ranges bemerkt., den tlieils sproden tlieils iippigen Stotf zu bewaltigen. Kopitar hatte noch bei der Herausgabe des „Texte du sacre“ die Prage aufgevvorfen „quid si glagolitiea seriptura jam ante Cjrillum exstiterit, hiccpie ex illa nonnisi 12 elementa adsumserit, cjuorum signa simplicia deerant in graeea?" — und anmerkungsweise hinzu- gcfiigt „habuisse Slavos seripturam ante Cyrillum non est improba- bile.“ Als Beweis fiilirt er die Nachricht Thietmars an, dass die Obotriten-Gotterbilder Unterschriften gehabt, und dass die Kroaten Arino 640 „ehirographa propria" dem Pabste ausgestellt hatten. Ich babe in meiner Schnft „zur slavischen Runenfra,ge“ das Vorhanden- 220 sein einer eigenen Lautschrift bei Slaven und Germanen im tiefern Heidenthume in Abrede gestellt, vvomit auch Safarik, wenigstens in Bezug auf die Slaven geiviss einverstanden ist, weil ibm die Worte ChrabrFs, dass die Slaven im Heidenthume keine Schrift gehabt (ne imecha knigi.) mit vollem Reehte von Geivieht sind. Die Naeh- richt Thietmar’s fallt schon in die Zeiten der Beriihrung der Slaven mit dem Ohristenthume, und kann aueh dureh Runenbilder, die keine Lautschrift hatten, erklart vverden. Als das siegreielie Christenthum an Germanen und Slaven lierankam, da bcmiiheten sie sicli ihre Ru¬ nenbilder zu einem Lautalphabete, das den cliristlichen Lautalphabe- ten entgegengestellt werden konnte, auf cino ahnliclie Art umzuge- stalten, vvie einst die Hierogljphen zur phonicisch-egyptischen Schrift umgestaltet wurden. Die Resultate dieses rnehr als wahrsclieinlichen Culturprozesses sind die Runenalphabete, die nach der originellen Lautanordnung der ersten Buchstaben f, u, tli, a (o), r, k etc. geivohnlich Futhorke genannt 'vvurden (s. dariiber u. a. das Runen- \verk W. Grimm’s und die Abliandlung der Briider Grimm in den Wiener Jalirbb. 1828. 43. Band). Ob die Zeichen derselben ganz un- abhiingig sind von den plionicischen Lautzeichen, ist noeh in der wis- senschaftlichen Schwebe: fiir die Unabhangigkeit derselben spricht aber die originelle, von der phonicisehen ganz abiveichende Lautord- nung, mit f beginnend, und die alten nationalen Namen der Laut¬ zeichen selbst, z. B. nord. fe, ur, thorn, ds, reidli, kaun, hagal u. s. iv. Nach dieser ersten Metamorphose der Runenzeiclien in die Futhorke kam factisch naelnveisbar die z\veite, niimlich die Veriln- derung der Lautordnung der Futhorke in die christliche Lautordnung im Alphabete, aber mit Beibehaltung der alten Runenzeiclien und Runennamen. Dieser folgte die dritte Metamorjihose, niimlich die Annahme der christlichen Lautzeichen fiir Laute, vvelche der Spraclie der Bekehrenden und Bekehrten gemeinsam ivaren, und Beibehaltung nur derjenigen alten Zeichen, deren Laute die Spraehe der Bekehrer nieht liatte, mit Beibehaltung der alten Runennamen, selbst bei den meisten der vertauscliten christlichen Zeichen. Eine solehe Metamor¬ phose ist das gothisclie Alphabet des Bischofs Ulfilas (f 388). S. dar- iiber u. a. Zacher: das goth. Alphabet Ulfilas'. Leipzig. 1855. Diesi* Metamorphosen der Alphabete sind nieht etwa eine vereinzelte Er- scheinung, sondern ein allgemein europaisclier Culturproccss in der Epoche der Heidenbekehrung. Die Slaven haben an der Kjrillica ein Analogon des goth. Alpha- betes, an der Glagolica aber einen Ubergang aus der zvveiten Meta- 22 1 morphose in die dritte. Ehe wir aber weiter schreiten, wollen wir die gemeinsamen Namen der Buehstaben beider Alphabete naeh der Re- daction Šafarik’s hi er etwas nfther ins Auge fassen. Wie sie stehen und liegen, sind die Namen der altslav. Buchsta- ben das Sonderbarste, was es vielleicht in der Palaeographie gibt, da ein so buntes Farbenkastchen von Buehstabennamen gerviss kein an- dercs Alphabet nacliweisen kann. Die Namen der Laute sind so eigen- tliiimlich, dass man daraus sogar eine kleine Grammatik zusammen- stellen kann. Lautlehre: a. Vocale: i, 6, ju. /3. Sylben: az, on, uk — ci, ša, sta — as, es — jer, jet% jot, jas, jes. AVortbildungslehre: «. Reduplieation: gla-gol’. |3. Ableitungen: iž-e, iž-ica, jer-i., jer-n, jer-y, jer-ek. y. Fremde Lehmvorte: derv’, fert, clier, tkita. Flexionslebre: a. pronomina: az (ego), naš (noster), on (ille). /3. no- mina, sing. mase.: pokoj (quies), fem.: buk-y (fagus), plur.: ljud - i (homines), femin.: zemlja (terra), neutr.: slovo (verbum). y. adjectiva: dobro (bonum), tvrdo (durum). 5. verba: vedi (oJ5a), glagoli (loquere, imperat.), raci (die). myslite (eogitate). s. adverbia und conjunct.: kako (quo- modo), zelo (valde). S}.;tax: Damit diese nicht leer ausgehe, hat Grubišič fiirgesorgt, denn naeh ihm sollen bei cvenis; veriinderten Formen die Buehstabennamen vom Anfange an folgende zierliche Pe¬ riode bilden: Az bog Vid glagoliu: dobro jest živeti zelo zemli i kako ljudi mysliti ny o j>okoj, d. i. Ego deus Vitus ajo: bonum est vi vere valcle in terra et sicut homines co- gitare in paee (nacli Celakovsky’s Redaction. Mluvnice. 50) Ganz anders sieht es freilich aus, wenn man die Namen der Buehstaben betrachtet, wie sie das alte Abecedarium bulgaricum an- fiihrt: „as, bocobi, uedde, glagoli, dobro, hiest, giuete, zello, zemia, ise, isei, eaco, luddie, mustlite, nas, on, poeoi, reci, oslovo, tordo, hic, fort, ot, pe, saraue,' sa, hier, peller, hiet, iusz, liic.“ Das in vielem ganz unslavische Geprage haben die Slavisten aller Zeiten, meinend, dass diess lauter slav. Namen sein miissen, fort und fort so gefoltert, bis es die schone Periode Grubišie’s bildete und die Folterer in der nationalen Sprache anredete, und diess mit. 222 einer Sentenz des Gottes Svato-vit, cin Beveis, wie allvermogend gut angewandte Gelehrsamkeit zu sein vermag. Statt die Namen auf die slavisehe Folter zu spannen, muss man vohl umgekehrt traehten, das unslavische Gepriige derselben so weit. es angeht aufzudecken, vozu folgender Vergleich mit nordischen, go- thischen und angelsachsischen Buchstabennamen fiihren konnte: Namen eine vier- bis funffache Leseart gibt; so ist z. B. goth. nauths aucb noicz gesehrieben, vas aber Grimm als naaz liest und ganz nahc an das slavisehe nas des Abecedariuin bulgaricum riiekt (Wien. Jahrbb. 43. Band. S. 41). Aber auch in dieser Zusammenstellung springt es vohl in die Augen, dass etwa zelm Buchstabennamen der Futhorke mit den Buchstabennamen der altslavischen Alphabete auffallend harmo- nieren, dass sie daher auf einen gemeinsamen Ursprung hinweisen, was nocli dadurch unterstiitzt vird, dass manche Zeichen in den slav. Alpliabeten, namentlich in der Glagolica auffallend den Runenzeichen gleichen, vi e schon Grimm, Safarik und andere bemerkten. Ubereilt vare aber der Schluss, das ganze glagolitische Alphabet als einen blos- sen Abklatseh des runischen oder doch des gothischen Alpbabetes an- zusehen, denn viele Symptome veisen auf den Bestand eines eigenen slavischen Runenalphabetes liin, dieses sind z. B. die Namen: slav. buky, Buche; nord. biarkan, Birken; dobro, gut; goth. thyth, furthiuth, gut; slav. myšiite, denket (etwa fiir myslitel, Denker); goth. manna, Denker; nord. madhr, Denker; goth. reda, die Rede; glagol, raci, rici, sprich; velche eigene Benennungen der slav. Zeichen eben so verrathen, vie manche Zeichen den Slaven ganz 223 eigenthumlich sind. Audi Ehtlehnungen aus dem slavisehen in das gothische sind bemerkt worden, z. B. chozma, was ganz undeutsch ist, rvahrend altslav. kosma die Flocke, Haarfloeke bedeutet, ivahrend Namen rvi e slav. fort, fert; goth. pairthr sicli weder aus dem deut- schen nocli slavisehen erklaren lassen, und vielleieht auf ein altes (li- tauisclies?) Germanen und Slaven gemeinsames Alphabet oder doch auf gemeinsame Runenbilder hindeuten, die bei jeder dieser Nationen zum Theile nationaleigenthiimliche, zum Theile gemeinsame Namen gehabt liaben konnen; die Manna-Rune z. B. stellt nach J. Grimm (Geschiehte der deutsehen Sprache I. 158.) einen Mann mit aufgehobenen Handen dar, und hat ungefahr die Gestalt 'I'; das glagolitische Zeichen fiir m, d. i. mjslite(l), Denker, ist diesem verziert gedachten m-Zeiehen etvas ahnlich, besonders in der Composition ml, velche zveimal in den Pragerfragmenten auch einfaches m vertritt (S. 52). Man ver- gleiche dort auch die Figur des f. Wie ware es denn, weim manehe Verzierungen des glagol. Alphabetes noeh Reste der ivirklielien alten Runenbilder \varen, und die nordischen Runen dazu sicli wie eine A rt abgekiirzte Currentsehrift verhielten, bemerkte doeh Grigorovic in einem griech. Evangelium aus dem zelmten Jahrhunderte in Ochrid neun Zeichen, die den glagol, glichen, mit der Aufselirift: „Upo~is ^apar.rrjpai« (Šafarfk. Pamatkj. XX.). Allerdings sind diess alles nur Vermutliungen, vielleieht auch Traume; allein, wenn man in der Ma- thematik mit irrationalen Grossen reclit gut auskommt, muss man sicli in der europaischen Palaeographie, und namentlich in der slavisehen mit rationalen Traumen behelfen. Niehts liegt so sehr darnieder als slavische Palaeographie und Culturarehaologie, es gibt keine offentli- che Anstalt, wo diese Disciplinen, die Gr und- und IIilfswissenseliaf- ten so vieler gelehrten Facher, propagandiert wiirden, jeder muss sich muhselig und stets von vorne durcli diesen Uiuvald durcharbeiten. Horen wir doch, wie sclion im Jalire 1838 Safarik klagte: „Bei uns (Slaven) erscheinen und versclnvinden alle Spuren soleher (palaeogra- phischen) nationalen Kenntnisse nach Art der Irrlichter in endloser Dunkelheit, bei uns gab es niemals ein Beharren, eine Consequenz, eineVereinigung geistiger Krafte zu einer ununterbrochenen und wir- kenden Lebensorganisation, und bis auf den heutigen Tag felilt sie uns noeh. — In Litauen sollen liie und da noch Steine mit alten, unbekannten Inscliriften sich vorfinden, aber Niemand kummert sich darum. Nacli der Versicherung eines glaubrviirdigen und gebildeten Reisenden soli es im Gouvernement Biaiystok in der \valdigen und schrver zuganglichen Einode von Belovež ganze heidnisehe Grahstatten 224 mit Grabsteinen, die runenartige Inschriften an sieh tragen, geben. In den Tatragebirgen und deren Verzvveigungen gegen Siebenbiirgen gibt es nach alten und neuen Nacbricliten Inschriften, die man fiir kyrilliseli halt.« Nacli mebreren andern solchen Beziebungen endigt Šafarik dann mit den Worten: „Von den sibirischen in Russ- land aufgefandenen Inschriften, von dem altpreussischen Alphabete bei Lukas David, von den Iiunen und der Glagolica schweige icli ganz“ (Čas. cesk. mus. 1838. S. 215—219). In den Zusatzen zu sei- nen „Pamatky“ erzahlt Šafarik die Auffindung eines Grabsteines auf der Insel Veglia (Krk) am 12. Janner 1853 mit einzelnen glagoli - tiscben und einzelnen nicht glagolitischen Ziigen, die „vielleiclit die vermisste Grundlage der Glagolica sein konnten.« Dem obigen nach wird man vielleicht nicht gar arg vvissenschaft- lieh traumen, wenn man sieh zu folgenden Satzen bekennt. 1. In der Zeit der Christianisierung germanischer und slavischer Lander gab es tiberall umgestaltete Runenalphabete (vergl. die Nacli- richt des Hrabanus Maurus de inventione linguarum, bei Kopitar Glag. Cloz. XI. Wien. Jahrbb. Bd. 76. S. 108—110). Die Entstehung derselben war Resultat eines allgemeinen Culturprozesses, und nicht bloss das Werk einzelner Manner. Einzelne Manner sind nun durch Adaptierungen derselben zu einzelnen praktischen Zivecken beriihnit geworden, und gelten dann den spatern Zeitgenossen als Erfinder, Entdecker von Alphabeten, und diess insofern mit Redit, als sie nicht sklavisch an ein Alpliabet sieh liingen, sondern mit vveiser umbilden- der Hand Runenalphabete, armenische und koptische, wie nicht min- der die verwandten phonizisehen Alphabete beniitzten und zu einem neuen eombinierten. 2. Vom gothischen Alphabete ist diese Entstehung ervviesen (Za- eher. 53), vom glagolitischen und kyrillischen melir als vvahrschein- licli. Kyrill kannte hoclist vvahrscheinlich das gothisehe Alphabet, er kannte auch die lang vor ihm bestehende Grundlage der Glagolica, d. i. des slav. Runenalpliabetes. Dieses vermehrte er bis auf acht und dreissig Zeichen, und stellte diese „po činu gn.chskyclri. pismeni.« d. i. nach griechischer Lautfolge zusammen. Selbst Ohrabri., wenn er niehts von anders gefiigten Lautzeiehen, vielleicht bei Gothen? Cha- zaren? gehort, hatte, wtirde nicht so aus- und nachdriicklich von Kyrill’s Erfindung als einer Besonderheit sagen: „oni ubo alpha a sw 225 a7/i,, ot-i, aza naeetn oboje," d. i. wo jene (die Griechen) das alpha, da haben auch diese (die Slaven) das azu, vom azu beginnen beide (vergl. J. Grimm. Gott. gel. Anz. 1836. 325. Wiener Jahrbb. 1828. Bd. 43. S. 40—43). Es ist moglich, dass die nahe Beziehung der Glagolica Kyrill’s zu dem goth. Alphabete nocb in dem Ausdrueke der Kirohenversammlung zu Spalatro im Jahre ; 059 angedeutet ist, die von gothischen Buehstaben des lieil. Methodius spridit (vergl. Waitz. TJlfilas. Jenaer Lit. Zeit. 1844. Nr. 17. 18). 3. Wie es vor Kyrill unter den ostliehen Siidslaven glagolitisebe Futhorke gab, so gab es solche auch unter den vvestlichen Siidslaven. die in sehr fruher Zeit, Jahrhunderte vor Kyrill, in christliche Alpha¬ bete vervvandelt w ur den, weil die kroatische Glagolica ausserst alter- thiimliche Schnitzformen der Buehstaben, noeh auf das riz-an, ritzen, slav. rez-ati deutend, besitzt, vvahrend die bulgarisehe Glagolica schon sehreibfertige Ziige, auf das mel-jan, slav. pis-ati, malen, deutend, ihr Eigenthum nennt, und die kroat. Glagolica aueh dureh ilire vveiiigen Buehstaben cine hohere Altertliumliehkeit in Ansprueh nimmt. Die Umwandhing des glagol. Futhork in das glagol. Alphabet Billt, der Sage nach dem lieil. Hieronymus zu, was nieht so unwahr- seheinlich ist, als man glauben komite, wenn man mir nieht so selir die einzelne Person, als die Zeit und die Wirksamkeit dcrselben in Betraeht nimmt. (Derheil. Hieronymus wurde zu St.ridon, jetzt, Sdrinja in Istri en im Jahre 329 gobovo« und stavb im Jahre 420). Die G riinde nun die fiir oin so hohes Alter der kroat. Glagolica sprechen. sind folgende: a. Schon obcn wurde des ersten datierten, nun leider versehollc- nen Psalters des Priesters Nikolaus von Avbo aus dem Jahre 1222 ge- daeht, der nach den Worten des Godeš selbst von einem alten Psalter Theodors, des letzten Erbisehofs von Salona, a.hgesehriehen vvurde. Der wahrhaft letzte Erzhisehof Theodor von Salona fii.llt nun in das Jahr 640, und nur Assemani, um nieht vor Kyriil slav. Sehrift annehrnen zu miissen, hielt diesen Theodor fiir den Erahiseliof von Spalatro (880—890), si eh mit der Hypothe.se behelfend, dass nach der Zerst.6- rnng von Salona Spalatro Metropolis geivorden und den Namen Salona beibehalten babo. (Wien. Jahrhb:" 1836. Bd. 76. S. 112.) Auch ieh nalim obcn vorlaufig diese Hypotho.se an, weil mir schon deren Zeithestim- mung die Entdeokung der Glagolica in Bulgarien dureh den lieil. Kle- mens unvvahrscheinlich maelite. An sieli liegt, aber kein Grund vor, statt dieser kiinstlichen Deutung die Urkunde nieht naeh ihrem sehliehten Wortlaute auf den wirklieh letzten Erzhisehof von Salona, Theodor, 15 226 zu beziehen, und daher slav. Liturgie, und somit auch die Glagolica schon Mitte des siebenten Jahrhunderts in Kroatien and Dalmatien verbreitet zu denken. b. Dies widerspricht nicht nur nicht, sondern harmoniert mit andem sichern Thatsaehen. Im Jahre 8.79,also vor der Zeit des zweiten angenommenenTheodor wurden schon vom Pabste Johann VIII. dieDal- matiner ermahnt nicht mit den „Griechen oder Slaven" gemeinschaft- liche Saclie zu machcn (Kopitar. Glag. Cloz. Seite LXXVII1. b). Die Liturgie der Slavo-Griechen setzt aber in dem angegebenen Zeitraume eben so die Kyrillica als die Glagolica voraus; ja es ist eben die Frage. ob schon im Jahre 879 die Kyrillica bestand, wenn der licih Klemens erst ihr Hersteller wurde. c. Dasselbe Jahr 640, in welches der letzte Theodor v on Salona fallt, wird auch noch dadureh merkwiirdig, dass in diesem Jahre die Fiirsten der eben getauften Kroaten „ehirographis propriis" mit Rom, d. i. mit dem Pabste Johann dem IV. einen Vertrag schlos- sen. Unter dem Ausdrucke „eigenthiimliche Handsehriften der Kroa¬ ten" konnen aber sclnverlich nur lateinische Urkunden verstanden vverden. Vielleicht sind »propria chirographa« glagolitische Namens- unterfertigungen ge\vesen, wie solehe bei den Gothen in gothischer Schrift gebrauchlich waren, wie die Arcliive zu Arezzo und Neapel nachweisen (Safarik. Glagol. Fragm. 57). d. Dass eine enge Beriihrung der Glagolica und des gothisclien Alphabetes unliiugbar ist, sahen wir schon an mehreren Orten (vergl. Wien. Jahrbb. Bd. 43. S. 20). Hier noch einen Beitrag dazu. Die beiden Buchstabenzeiehen iti der Glagolica fiir den Laut c und e kom- men im gotli. Alphabete in ahnlicher Gestalt als blosse Zahlzeichen, nicht mehr als Laute vor, wahrend sie im glagolitischen Alphabete noch wirkliehe und echt slavische Laute bezeichnen, und daher darin auf ein hoheres Alter Anspruch machen, wie schon J. Grimm be- merkte. c bedeutet im gothischen 90, eben so wie c im glagolitischen und kyrillischen 900 bedeutet, im kyrillischen ist č 90 (vergl. Grimm. Wien. Jahrbb. Bd. 43. S. 40., doch auch Miklosich. Vergl. Gramm. I. 3). Bei dieser nahen Verivandtschaft der Glagolica und des gothischen Alphabetes ist es daher vielleicht nicht oline Beziehung auf deren Ver- breitung, dass vom Ende des fiinften bis in die Mitte des sechsten Jahrhunderts, walirend der gothischen Herrschaft in Italien dort die meisten und berulimtesten gothischen Codices, z. B. selbst der Codex Argenteus entstanden (1. c. S. 20), was auf rege liturgische Tliatig- keit auch in den benachbarten Landern schliessen lasst. Die nach 227 allen palaeograpliischen Anzeichen jiingere gothische Schrift ist in člen Jahren 370—380 schon sieher naclnveisbar (Ulfilas starb 388), die altere und nahverwandte kroatische Glagolica fallt daher durchaus nicht auf, weim sie in dasZeitalter des lieil. Hieronymus, d. i. 329—420 versetzt wird, eben so wie es nicht auffallen kann, dass im siebenten Jahrhundert (640) glagol. Codices in Dalmatien geschrieben wurden. Ob und welchen Antheil der lieil. Hieronymus in eigener Person an der Gestaltung der Glagolica in Kroatien etwa genommen, bleibt freilich aus Mangel eines jeden historischen Zeugnisses daruber unbeantwort- lich: dass er aber als Griinder der Vulgata und damit als Griinder der kroatischen Liturgie in naher Beziehung zur Glagolica stelit, ist wohl unlaugbar, wenn diese historisch aucli erst im Jahre 1248 als „littera specialis, quam (in Slavonia) illius terrae clerici se habere a beato Hieronymo asserunt,«in denUrkunden erseheint. Zur Anderung eines Futhork in ein christliches Lautalpliabet bedurfte der lieil. Hiero- nymus nicht einmal der Kenntniss der slav. Sprache, er komite, wie er in seinen Tagen iihnliche Verwandlungen der Futhorke mag bemerkt haben, auch die westlichen Siidslaven dazu nur veranlasst haben, ihren glagolitischen Futhork nach Art eines christlichen Alphabetes umzuge- stalten, denn so olme alle Griinde wird sich die Sage von ihm nicht so viele Jahrhunderte erhalten haben (Kopitar. Glag. Cloz. XI. a. Haupt. Wien. Jahrbb. 1836. Bd. 76. S. 108. 109). In Hinsicht des Verhaltnis- ses des heil. HIeronymus zum lieil. Kyrill, die nun beide als Glagolica- griinder erscheinen, ist anzunehmen, entweder dass beide unabhan- gig von einander den alten in (len Slavenlandern verbreiteten Futhork in ein christliches Alphabet unrvvandelten, daher im allgemeinen ein gleiehes Resultat erzielten (nur dass die Glagolica Kyrill’s bedeutend reicher gestaltet war, als die Glagolica des heil. Hieronymus) oder dass der heil. Kyrill (durch Gothen? Varjager?) die Glagolica der Kroaten schon in einer schreibfertigen Redaction erhielt, und diese nur entsprechend vermehrte. Auf die Namen der Alphabeterfinder ist in der Geschichte der Graphik nicht viel zu geben, vveil ein Alphabet, als ein langjahriges Product eines objectiven Culturprozesses, meist durch gar manche Hande und Zeiten zu gehen pflegt, ehe es an dem Namen derjenigen Persbnlichkeit liaften bleibt, die direet oder indirect Veranlassung zum allgemeineren Gebrauche der Schrift gege- ben liatte. 15 * 228 Bei dieser Lage der Dinge ist es doppelt zu bedauern, dass wir von der kroat. Glagolica vor dem dreizehnten Jalirhundert kein sicher datiertes Manuscript hesitzen, um nahere Parallelen mit der bulgari- schen Literatur ziehen zu konnen, und miissen daher vorlauflg mit Šafarik bei der Erkenntniss stehen bleiben, dass die kroatisehe Gla¬ golica Avahrscheinlich alter ist als die bulgarische, nicht aber die kroatisch-glagolitische Literatur. In der detaillierten Darstellung der kroatischen Denkmaler nacli dem dreizehnten Jahrhunderte hšilt »Šafarik natiirlich inne, weil eine speeielle Geschiehte der neuern glagol. Literatur nicht in seinem Plane lag (S. XLVII). Er zeiehnet nur mit gedrangten Ziigen die Grenzen, binnen welcher sicli die Glagolica ehemals in Kroatien be- wegte und nun bewegt, oder besser gesagt, nun leider sich zu hcvve- gen allmalig aufhort, und scbliesst dann den ersten Hauptabschnitt des Werkes mit der Literatur der hauptsSchlichsten Werke, die zur Erkenntniss der Glagolica fiihren. Im zvveiten Theile seiner „Pamatky“ geht Šafarik speciell ein in den Charakter der glagol. Sehriftziige (rys pisemnice). Wenn beim Referate iiber ein so von neuen und gelelirten Einzelnheiten stroz- zenden Werke, wie es die „Pamatky“ sind, der Referent scbon beim ersten Theile, den Šafarik’s Beseheidenheit nur Einleitung nennt, ein klagliches Gesehaft treiben musste, da er meist beim interessantesten Detail, ohne eingehen zu diirfen, vorbeieilen musste, so ist, dies beim zweiten Theile noch mehr der Fali, denn dartiber genau referieren hiesse den reiclien Inhalt, getreu deutsch widergeben. Hier bleibt nichts anderes tibrig als nur den Inhalt anzudeuten. Šafarik handelt da von den slav. heidnischen Namen der Schnitt- zeichen: mety — rezky — <-rty — von den alten Namen des Schreibens — von der Anzahl und Aufeinanderfolge der glagol. Zeichen ihren Namen ibrer Gestalt, diese mit der Gestalt der Zeichen anderer Alphabete vergleicbend — ibrer Ausspracbe von andern olagol diakritisehen Zeichen — vom ZahhmAverthe — von den Abbreviaturcn — von den Eigenheiten der kroatischen Glagolica und von dem Lautsysteme der glagol. Zeichen. Aus diesem reichen Inhalte hebe ich nur hervor, dass sich nach den Erorterungen Šafarik’s in der Glagolica dreierlei versehiedene Lautzeiehenarten unterscheiden lassen: l. gerade einfache Striche, am 229 rneifiten an die Runenstriche erinnernd, z. B. a, b, n, p; — b und p scheinen mir verschiedene Modificationen der Rune fe zu sein. 2. Rundungen nach links gewendet und meist phonizischen und ver- vvandten Alphabetzeichen entsprechend: e, k, o; bei o denkt Grimm an die Runo os, Safarik aber an w (S. 13). Zeichen und Laut wei- sen auf urspriingliches nach links gewendetes 9 d. i. auf v = u. Rein verdoppelt kommt dies Zeiclien in der Prager Glagolica, sonst aber diakrisiert unter dem Namen uk wohl urspriinglich fur u vor d. i. u-f-u; diakritiseh bezeichnet erscheint es auch als b und 'n, und daher audi sowohl im diphthongisch aufgefassten y d. i. -i»i= u —}— i als im einfaeh vocalischen d. i. der ižica, die Safarik in den„Pamatky“ den letzten Buchstaben der Glagolica sein lasst, in deri Pragerfrag- menten aber zwisehen t und u setzt. Da nordisch u urus heisst, so scheinen auch die slav. j-ory, j-ery, j-en., j-erh desselben Namens zu sein. Safarik vergleicht sie mit der gesclnvaehten und vieldeutigen yr- oder ior-Rune (S. 10). Das Zeichen scheint also phonizisch, der Name runisch zu sein. Umgckehrt komite das e-Zeichen nur ein dia- krisiertes und gerundetes runisehes a-Zeichen, oder, was dasselbe ist, ein solches azh sein (vergl. J. Grimm. Wien. Jahrbb. 1828. Bel. 43. S. 33). S und št sind, obsehon nur in Strichform, doch aus dem phonizischen Alphabete geholt. Zu den uralten nach links gekehrten Zeichen gehdren auch die Zahl zeichen von 11 —19, in šofer ne dar in der Zehner immer rechts, die Einser aber links gesetzt. vverden (S. 25). Erst 3. die andern Buchstaben, meist zu echt slavischen Lau- ten gehorend, zeigen den eckigen Charakter der kroatischen und den laubartigen der bulgarischen Glagolica. Auf diese Art hat die Glago¬ lica keinen einheitlichen, sondern einen mosaikartigen Charakter, der allerdings ein Zeugniss ilirer Alterthumlichkeit, nicht aber der feinen Glattung und Durchfuhrung ist, den \vir an dem gofhischen und kyril- lischen bemerken. Das s und m scheinen nur glagolitisch verzierte runische s- und m-Zeichen zu sein; das glagol, iže mit seinen zwei Augen erinnert an kyrillisches i' glagol, verziert. z in verkehrter Lage gilt in demPariser Abecedarium bei den Prajotierungen fiir j, und glagol, i ist ein umgekehrtes s, vielleicht dar um, weil j (i) bei der Bildung des glagol. Alphabetes schon assibiliert. ausgesprochen vvurde. In den Pragerfragmenten ist ja aus den beiden Zeichen s-j-e zusam- mengesetzt, was auf die ehemalige Geltung des e als a deuten wiirde. Eine reine Spirans j ist also glagolitisch gar nicht bezeichnet, denn das sogcnannte jot weiset Safarik als ein dj nach (S. 19 der Pamatky). Diese Verkehrungen der Buchstaben betreffen nur die i-Laute und 230 simi insoferne beaehtenswerth. Die Zeiehen fiu* c nnd e, ahnlich dem hebraisclien tzade (Safarik 13. 14), halt J. Grimm fiir identiseh mit latein. q und goth. qv d. i. fur den ursprungliehen Kehllaut k, g (Wien. Jahrbb. Bd. 43. S. 40. 41). Der Mangel der Urform der Glagolica macht die Glagolitik zu einer verkehrten Matbematik, weil sie unbekanntes durch unbekanntes zu erklaren unternebmen muss, und die mancherlei abvveichenden Zeiehen der Pragerfragmente fligten zu Rathseln nur neue Rathsel, und die. Auffindung neuer Denkmaler bleibt. daher dringendes Bedlirfniss. In dem praktisehen Theile der »Pamatky,“ in der eigentlieben Anthologie gibt Safarik vorlaufig selbst Leseubungen in glagol. Wor- tern und Satzen, dann erst Sehriften im eigentlieben Sinne theils ganz, theils in Ausziigen aus den beruhmtesten glagol. Manuseripten und Druckwerken, und zwar zuerst der bulgarischen, dann der kroati- schen Familie. Die letztere wird in die geistlicbe und weltliche Lite¬ ratur unterabgetheilt, und die eine durch einundzwanzig, die andere mit zwolf Sebriftstiicken reprasentiert, die vom Jabre 1280—1466 reichen. Uber die Pragerfragmente, da wir Šafarik’s Ansicht liber sie schon oben andeuteten, konnen und miissen wir uns kurz aussern. 1. Die Sebrift, obschon an verschiedene Schreiber vertheilt, ist eine reine UncialscHrift in solclien altertliumlicben Formen, dass sie der bulgarischen und kroatischen Familie zu Grunde zu liegen scheinen (S. 60). Ausserst interessant ist die vergleichende Tafel, die Safarik beifiigte. Das eine Fragment weiset vierunddreissig, das andere flinf- unddreissig glagol. Buchstaben aus, die zusammen zu den achtund- dreissig Buchstaben ChrabrFs sich erganzen (S. 59). Das bulgarische Abecedarium zu Pariš enthalt einunddreissig, die kroatisebe Glagolica zweiunddreissig Buchstaben (Pamat.ky. S. 31). Das Prageralphabet vom Jahre 1434 enthalt folgende Buchstabennamen: az, buky, vidi, glagola, hlahol, dobro, gest, ziuite, zelo, zemla, ize, y, g, kako, lyudy, mislite, nas, on, pokoyg, ry, slovo, trdo, uk, frt, chrt, oth, ssza, cy, czerv, ssa, Ger, ger, yat, yus. 2. Im eigentlichen Texte, ja selbst in den Uberschriften ist ein Untersehied von Versalien und Kursivbuchstaben gar nicht zu merken, den schon der Cloz’sehe Codex kennt. 231 3. Die Art des Linienziehens im Fragm: II. ist ganz und gar der Gewohnheit des neunten Jahrhunderts gemass (S. 60). 4. Die Orthogfaphie schliesst si eh am meisten der Cloz’schen an, nur ist sie noch ungelenker und inconsequenter als diese Die Na- sallaute werden z. B. manehmal ganz unbezeichnet gelassen, manch- mal pleonastisch bezeiehnet: pjentikostie — mjemmuju. Im sogenann- ten Evangeliar des heil. Prokop „Texte du sacre“ ist keine Špur eines Rhinesmus. Auch die grammaticalisehen Formen haben embryonische Gestaltungen. Arehaismen: milosti fiir milosti. (S. 52. 53). 5. Die iiberzeiligen Zeichen mangeln, nur in dem Worte ijuda findet man uber dem zweiten und letzten Buchstaben eine Art Ton- zeiehen, „ivie sie in dieserForm ('dem griechischen Spiritus ahnlich) in slavischen Handsehriften noeli nicht gefunden wurden,“ und aueh der griech. Cireumflex ersclieint in seiner uralten Gestalt uber „anti- fon“ (S. 50. 51). Die Interpunction ist die alterthumliche mit zwei eekigen liber einander gestellten Puneten, \vie in den Runen- und go- thischen Schrifien (S. 54. 55). Was soli das jerb auf einem Leuchter des Miniaturbildes bedeuten? 6. Der Inhalt der Fragmente sind die alten einfachen griechisch- liturgisehen Formeln, welche sehon im zebnten Jahrhunderte den prunkhaftern des Kaisers Konstantin Porphjr. (912—959) wieben (S. 43. 61); sie sind aber, mit wenigen Abbreviaturen (nur in eilf haufig sieh widerholenden Wortformen vorkommend) in einem Dia¬ lekte geschrieben, der einen Ubergang aus dem altslavischen in das bdhmisch-slovakische bildet. Safarik lasst es aber unentschieden, in welehem der drei Bander die Fragmente geschrieben wurden, d. i. ob in Bohmen. Mahren oder der Slovakei. Die Lautgruppe dl kommt. meist vor, doeh einmal „iseleni.“ fiir isedlen - i. — nur einmal erscheint 1 nach Labialen „prepolovlenie“ (S. 47). Dass die Fragmente nicht Transscriptionen aus kjrillisehen Handsehriften sind, weiset sehon das eine Fragment, ein glagolitisches Paliinpsest, aus, noch mehr aber die specifischen Keimzeichen der altesten glagolitischen oder daraus transseribierten Handsehriften (S. 53. 61). Der Umstand end- lieh, dass in den zwei kleinen Fragmenten, wcnn man auch auf die halbverlosehten Schriften sieht, sieh vier bis funf fast gleichzeitige Sehreiber unterscheiden lassen, bewog wohl Safarik die Ansicht aus- zusprechen, dass die Fragmente selbst geistliehe Abschreibtibungen an einer glagolitischen Schulanstalt darstellen (S. 62). 232 Ich schliesse njein Referat mit den Worten M. Hauptfs: „Wemi andere Entdeckungen nicht selten dureh den Zufall in kraftlose und ungeiibte Hande gespielt und von ihnen mit grosserer Rulimbegier als Selbstkenntniss ergriffen und festgehalten wurden, so erfreut uns (Bohmen) hier nachst dem Gliicke, das ein so wichtiges Denkmal aufbewahrte und endlich langer Verborgenheit entzog, das nicht ge- ringere, dass (Hofler) den gefundenen Schatz an den rechten Mann, das gewonnene edle Metali unmittelbar vor die rechte Schmiede hrachte" (Wien. Jahrbb. 1836. Bd. 76. S. 103). Ja! es moge nur diesem ,,rechten Manne" recht bald moglich werden, die Resultate seiner vriderholten Forschung iiber das relative Alter und das Verhaltniss der Glagolica zur Kyrillica, die er in den Pragerfragmenten (S. 67) verspricht, nicht gar zu lange der Zukunft anheimstellen zu miissen. Prag im April 1857. XII. B y k a C t e . K čl p čl J.I m h a 11HCMO J0BAHy C T E P M J M II011014 M li y O CpiICKOj lipOCOAHjH. B h co k o y h e n h F o c n o a h h e! ^osiiaBiiiH o/i, 1'. Jonaiia Cy6oTtika ga Bti neuiTO nuuicTe o meroBoj MOTpjiii.ii hjih iipocognjn (itaito jih ce boiic ona mitra h.o- roBa) HaKaHHo cam ce ga Ban iiaimmeM obo iieKOUMKo piljeno. Kag CTe ce Bh na to na Kaminu , ja nučutni ga f*n Bau.auo ga uperuegaTe cBe ihto je on o to m e iiucao y JbeTonucHMa (K. IV. rog. 1843. K. 1. II. Ul. 1844. K. H. 1845), n o CBeMy ga noita- ?Ke r re CBoje MHc.iii. Ja ce HagaM ga keTC naliti ti riorpjemaKa y ohomc ihto je mešano, a mucu hm ga ke/ro hči h n Kojeurra ihto nujo Kasano, a Banano je Kasa™. Ja He Mory itjopoBimi ga keTe n bh e H>HMe iipncTaTM ga n. n. y njecMH „nopaHHx pano na Bogy“ iih- jecy y no i ieTKy h Ha npajy gaKTtuti a y cp ti j egu rpoxej, nero ga hei’e h bh peku ga cy jčiMČH kho turo oh Kante. Ja ti gaHac nag 6hx uito o TOMe itHcao, itasao 6mx oiict, oco6hto 3a njecnie noje gpyuiTBa HMajy a Koje ce He rijeBajy cčimo Hero ce h Kasyjy, oho 2.37 XIII. Deu m k hrabete Hermana Ceroma o druhe cesto poselske do Constantinopole 1. 1644—1645. Podava J o s. Ji reče k. Herman hrabe Cernin z Chudenic (nar. 1573 f 1651) dvakrat byl v poselstvl u tureckelio dvora. Poprve 1. 1615—1617, po druhe 1644—1645. Ceskv dennik o teto druhe legaci, od Černina sameho sepsany, zachoval se v hrabecim Cernlnskem archivu v Jindr. Hradci v makulari a z časti v čistem prepisu. Makular, na same ceste den po dni spi sovam', obsahoval prvotne 44 listu in folio spolu sešitych. 7 listu (33—39) vzadu vyriznuto. Na prvnlcli trech listech sepsan jest pod nadpisem „Namen aller“ služebnj liti, jejž Cernin jeda do Carhradu pri sobe mol. Čtvrty list prazdny. Pat j zaoina: 1644. 25. Juni habe ich den Vizir nach OfFen geschriben etc.“ Ostatni za- pisky s malymi vyminkami jsou češke a jdou po poradku dennlm až do 26. Augustu, ktereho dne Cernin roznemoba se zapisovati prestal. Teprve od 19. januarii 1645. počlnajl se zapisky nove. V čistem pre¬ pisu dobu sve nemoči vjplnil ze zapisek sveho pacholete. Posledni uplne poznamenam v denniltu jest ke dni II. aug. 1645, pak polo¬ ženo „12. august.“ a linea, ale nie nepripsano. Listy 40—41 zaviraji v sobe sepsam' osob, pro než Cernin v Carliradu veci mel kupovati (nemeckv). Listy 42—44 jsou prazdny. Ze makular lento skut.ecne na ceste byl psan, patrno jest jak z rozličneho inkaustu, z rozdilneho dr ženi ruky, ze zapisek po stranaeli oj.vececb k ceste se vztahujieich. k. p. odkud až kam dostal taji n ete. Prepis na čisto jest v malem kvartu ve vazbe pergamenovc. Po- psano jen 158 stran (do 8. Febr. 1645 inel.); druba polovice listu prazdna. Pismo pilne mezi suchynii kolrnvmi liniemi. Cernin patrne chtel vypracovati dennik svuj, aby jej snad jako Chr. Ilarant. z Polžie, pfitel a tovarys jeho z cesty do Pa.lest.iny, vydal. S iimyslu tol to pro pričiny nyni nepovedome sešlo. Na nekolika mistecb videti, že chtel začinat psati nemeeky, ale hned rozpomenuv se nemecke slovo do za- vorek zavrel. Pravopis poznati nejlepe z teto ukazky: (7. ©ctnlir iit)l ink Jlichnfi) cjias jtic aniial)! niiitsssnmiticgssi) Mii |u>nu)il Srm nluj Sr »sscrjluto # IM* tvKijssi) Soliitmutiic niiiiicncji) Sfntflili) n Jlrtijljotomili), it ta ntssijdpti IM* 238 sstmmtieflt St »ko3#lij (neb gtj Sobic mnoljo toictji) 1 )nho i) norot Cjitnotitt djic- Jlicjt o lome djijint) uokimpili)). fen bett gcbnoljo prosspotnou uitct3 bli)3ko itns naljnk uiljobili). 31 . ©etobr, postni Sem J)Mtn Smelost Satler« ku $)nnu Poplonii po¬ slu bernskemu a C30 natejielo bobi^c rotp^cno bijlo. Text cisteho vypraeovani vy ti sten byl v časopisu Pražskem „Lu- mir“ r. 1856. c. 9. seqq., ale z opisu tak špatneho, že se hemži hru- bymi chybami, ktere pravy smysl druhdy docela na ruby obraceji. Nadto cely raz sepsani Cerninova eo do forem setven, podle spiisobu ci hla¬ stne nespusobu, ktereho se vy da vatel e starych spisu cesk/ch držeti uvykli. _ Otisk naš, krome pravopisu, docela verne nasleduje originalu. Ponevadž čist/ prepis Cerninuv, k nemuž posledni ruka ovšem ne- pi-iložena, sem tam slova vynechava, hledeno je z makulare doplniti. Takte/, sem tam na nemnohych mistech dodana jsau z makulare fakta d uleži tej si, jichž ve prepisu opominuto. 1644. 25. juni. Uči ni 1 sem psani do Budina z WIdne panu vvizirovi Osmanowi, oznamuje, že w brzkyeh dnech z VVidne wyjeti a do Bu¬ dina prijeti a pratelske shledani miti budeme, jakž copie listu v sobe obsahuje. 26. juni. We jmeno Pina Boba svšemohauclho, vvelebne sevate trojice, blahoslavvene Panny Marie a vvšecli swateyc!i mel sem audi- enci pri JMti elsarske Ferdinandovi Tretim ctc. jako i pri Jej! Mti ci- sarowe, a presentirovval sem se se wšim sweym komonstivem. Wobstal sem s Bohem, jakž sam JMt clsarska, Jich Mti tejny raddy, dwor- stwo i obecni lid Widni zalibeni s\ve meli. 27. juni. Widni sem pozustavval a, co potrebi bylo, riditi a spra wowati sem dal, a Jich Mti tejny raddy a kde naleželo nawštxwil. 28. juni. Widni sem zustawal, k weyjezdu se hotovviti snažil a pri wšem swym komonstvvu tež naridil. 29. juni. Rano dal sem se se wšemi sweymi na šiffy a tu obedvval s dobreymi prately, a okolo šeste hodiny na pul orloji po vvobčde, po rozžehnani se s mau nejmilejši manželkau Sihvičkau a wšemi pany a prately, wyjel sem s Bohem až do lusthauzu Jeho Mti cis. na blizee (sloive griin Lusthaus). Prawe pred vvyjetim drobet drobney deštiček se ukazal a welmi na male tnval, obyeejne ke wšemu dobremu zna- menl. Pan Buh rac rizeni požehnati. 239 30. juni. Wyjel sem odtud rano a pripravil sem se až do jedne nemecke liodiny napili orloji do Prešpurgu. Tu pan hrabe Šteffan Palffi, pan hrabe Alexander Haugvicz a jineych mnoho kavaliruv a dobrey počet vzactneho a pekneho fraucimoru mne a manželku man wizitirowati ničili, a na veeir u mne w jedne zahrade u wody vveče- reli a ve jmeno Pana Bolta veseli byli. 1. juli. Prijel ke mne pan areibiskup Wostrehomsky, vinem a rjbami mne obdaroval a pekne navštivil. Po vykonani folio siftV odsaditi poročil, .a jak daleko byti molilo, u jakelios mista (slove Re- mcdi) u brehu sem ložiroval a pri šiffich ziistal, a jaka velika nerest od komiirii byla, nemožna vypsati. 2. juli. Rano sem z (juartiru vytald a u jednoho luhu, kdo piile- žitost k polodni byla, pritrhnauti dal. W policlt odtud ves byla a sedlaci poetu prinesli. Tu sme obed vali a po vobede manželku mau nejmilejsi, pani Marigeme, pana hrabe Alexandra Haugvieze, kteryž- to z Prešpurgu až sem mne provazel, požehnal a zpatkem do Preš¬ purgu jeti pustil. Taky ihned jednim razem sem se linul a k jedny vsi u privozu sauce ten den se doplawil a tu ziistal. Nalezi biskupu sedmihradskemu, proboštu Cernekovskemu, slove Sediary. Mrelo tu hrube; moji behanf neneehali; nakazil se jeden lokaj muj; byl z domu pana švagra melio, pana margesa di Grana. 3. juli. Wyjel sem tim raneji pro morni ranu a s Panem Boliem o devaty hodine pred polednem do Komama sem se priplavil. Tu pan nejvyš,ši leytenambt pevnosti Komarsky (jmeno jelio Špaczj Martin) naproti mne štyry čejky poslal, pidvitati dal. Provazely mne až k brehu, a tu pan Martin Spaczy na mne sam s vozem očekaval, a tak odtud sem do zamku Komarna prijel a tom svatau mši spivanau i jine mše a kiizani slyšel. Potom do s veho domu mne pozval a dobre pan Spaezy traktiroval. Po jidle byl mi v meste quartir, u pana Firsta slove. W tom asi po dvauch hodinach prijel z Budina kuryr Tycz a mne od pana vizira Osmana Budinskeho baši list prinesi, kdery/,to velmi pekne, an se čemu podiviti, položen jest. Dava odpoved na me psani. Asi po trech hodinach prijel ke mne JMti eisarsky pan se¬ kretar Ottmann z expediti vojenske, tež s nim jeden nejvyšši a pan Pironi ingenier Jeho Mti eisarsky, kderyžto po povnostech potrebno¬ sti shlidal. A tak pri začatku všecko vedle zadosti, rizeni a vinše se darilo, ehvala Bohu. A jiste na vlasu vezelo. Kdybycli byl Tycze kuryra do Budina neposlal a sam tež v patach nebyl, na konec valka se začiti a zdvilmauti mela. O jeden den bylo obmeškano. Nebo rad- da ten den, když kuryr Tycz do Budina prijel, o dispositi valky 240 držana a rozdilny narizeni sold atam se stalo, a odeivšad z Krecye, Wolgarie, Bosny (a Turkum i Bosny?) Soldati se k Budinu strhoivali a ivelke leženi moli. I tez zjewnau pomoč Rakoczymu uciniti chteli. A sameym tim prijezdem kuryra Tycze a oznamenim, že z Widne jistey den, a to 29. juni, iv konečnosti se k Budinu imbarciruji a wytahnu, s tim oznamenim, že pod ztraeenim hrdla svvelio jinačeji se nestane, (nebo kratky dni predtim Jeho cisarska Milost račila, tež do Budina pana ncjwyššiho Paygota k temuž panu wizirowi odeslati a o prijezdil mem oznamiti, ale neiverili tomu) zmeri e no a jina radda držana a od prwni upušteno a sultanowi do Constantinopole o prijezdil mem psano a kuryry odeslany byly. 4. juli. W Komarne držel sem raddu sweymi, coby dal na tak speeli einiti bylo a to w pfitomnosti pana sekretare Ottomanna, (pone- vvadž zdani a radda držany Jeho Mti cisarske Wfdni tak postawena byla, a s tim pan Ottoma« ke mne wyslan byl, abych ja nejprwe od porty ottomanske kleytem ubezpečen byl a tak dlauho w Komarne až do dalši JMti cisarske resoluti se pozdržel) natom zavvrino by!o, aby pan sekretar sam do Budina sweymi lidmi a jednim nejwyššim sjel a daleji takovvey kleyt od porty otomanske skrze pana wezira Budin- skebo spraivil, a na konec, aby w tom nespiisob nebyl. prinesti dal. a wo mem bytu v Komarne panu wizirowi oznamil. A predtim sem již aumysl tureckey skrze Tycze kuryra strany walky srazil, i tež že Rakoezy se pomoč neodesle, skrze psani od u izira obdržel. W tom po odjezdil pana Ottmana k Budinu, totižto 5. juli, tež ihned sem sam o sivem usuzeni kuryra Tycze do Widne k Jeho Mti cisarske odeslal a me zdani na oprawu tež Jich Milostein paniim tejneym raddam ozna¬ mil, totižto že kleyt. bezpeenosti jizdy osoliy me do Constantinopole by se mnoho nedel na mesice prodlaužilo, a tudy ivelika, škoda a zahuba na branieich se stati molilo; jestli pak i on pan Ottmann by od pana ivizira Osmana Budinskeho (tile jake ko)iw moei, majici hraniee a, co k tomu vrteleno, k opat.ro wani od sultana majici) kleyt. bezpeenosti mne do Komama prinesi. tehdy že se mne zda, žeby takoivev kleyt mne nic platen nebyl, a to z tech priči n: prerine kdyby pri porte tomu, že newedomosti jich . vvelkeho ivizira a sultana stalo; za druhe kdyby on iv tom čase nežlibych ja tam dojel umrel; za treti kdyby w tom čase jizdy me nebo prijezdem mym tam (nechtice mne toho držeti) jej z auradu masulirowali. Nežli žeby bez wy- mermvani Jeho Mti cisarsky me ponižene zdani žeby bylo, abyeh hned bez dalšiho prodleivčmi (kderež by Jeho Mti cisarske na škoda bylo) wedle powedomosti sive cestu swau pred sebe ivzal, neoba- 241 waje se ničehož, a Jeho Mti eisarske poručeni, wedle instructi sobe dane, ridil. A pfitom panu z Trautmanstorffu a panu presidentu sem psal a do Cedi Jich Mtem pan um ceskym nckdervm o wšem, co nyni se ridi, a vveci na čem tureeky postaweny sau. 5. Juli. Pan Tycz kuryr do Widne odjel, jako i pan Ottmann k Budinu. Pan Bidi dej dobre i-izeni. 6. Juli. Nic se hodneho nezbehlo, toliko pani kawalirowe moji \veseli byli a muziku drželi. 7. Juli. W Komarne jineho nic nožli s uherskymi pany bylo skrze psani do Noweho Zamku ku panu palatinowemu bratru a i jineym o propusten! jistey počet weziiu tureckych k zalibeni Jeho eis. Mti, a to bez ranči. Dlauho o to se taliali, az naposledy sest jich powolili, wšak za dwanacte set Fr., a odeslali. Wprawde že sau dobre mezi swymi wezni wybrakowali a, co se nehodilo, odeslali. A jiste \všeeh sest pro starost a neduživrost za 20 zl. nestali. Zadali ode mne na tu sumu 12 set pojisteni, dal sem jim quitanei prijmu, a sulieitaei Widni o penize nezbranih 8. Juli. Ostawal sem w Komarne. Jineho nic slyšeti nebylo, to¬ liko že rana Boži tak ledkdes proskakowala. Aby se setrili, sem wsudy poraueel. Horka welika nasledowala. 9. Juli. Nebylo noweho nic, toliko že w Rabu hrube mre, a pan hrabe Filip z Mansfeldu, že jest do Widnč jel, mne psani ueinil. I jeho pani manželka recomandirujiee mne jednoho sweho pritele kawa- lira jmenem Metighofon, abych jej sebau do Turek wzal a tri sta Fr. zapiijčil, že za lasku to počitati a s podekowanim mimo jine offert) takowe penize oplatiti chteji. 10. Juli. Prijel pan sekretar Ottmann zase z Budina od pana wi- zira Osmana, a prinesi odpowed psanau na me psani, welice phVeti- wau, jako i salvum conductum od tehož pana vvizira. Kderaužto salvu za nic sem (wedauce praktiky turecke) držel, sweymi lidmi a tim nej- wyšsim i s kuryrem Michalem welike discordii byl. Nelibilo se jemu tam; nebo ihned tu hodinu, jak jest prijel, po dodani listu a salvum conductum mne od wizira zase do Widne odjeti chtel (an to sam spli- skal, že za mnau prijel a tu pro assistenti, ažby od porty salvum con¬ ductum prišlo, zusta-vvati i do Budina doprowoditi mel). Sotwa sem jej zdržel a jeti jemu nedal, toliko aby patienti a strpeni do na\vraceni z Widne kuryra Tycze dočkal, kderyžto zejtra jiste prijeti ma. 11. Juli. Raničko prijel zase lmryr Tycz z Widnc od Jeho Mti eisarske a w pritomnosti pana Ottmanna dodal mne listy i tež od pana 16 242 h ral) e to z TrautmanstorfFu, kderak JM cis. raci semnau milostiwe spo¬ kojen byti a pri mem zdani zaneehawati a mne w tom swobodnau dis- positi učiniti. Tak sem lined pana Ottmanna do Widne wyprawil. Oznamowal, žeby desiti tisic Fr. wziti, aby tam do Budina mezi ty Turky jeti mel, newzal. Toko nojwyššiho, kdereho sebau priwezl, tu zanechal, Tycze kuryra sebau zpatkem wziti chtel. To sem pro re- lati ucineni z Budina Jeho Mti cisarske jemu odeprel a jeti nenechal, a Jeho Mti cisarske a panu lirabeti z TrautmanstorfFu po dwauch hu- sarich listy meho dalšiho rizeni odeslal. A ibned ten den zase do Bu¬ dina panu wizirowi Osmanoivi psani ucinil, tak jakž sem w prwnim psani mem o prijezdu mem do Komama oznamil, a on kdybycb ko¬ li^’ daleji kraceti a do Budina prijeti aumyslu byl, abyeh jemu 4 dni napred wedeti dal, zadal. Intimirowal sem weyjezd milj z Komama a to 14. Juli, a patnaetebo tehož mesice dne intradu do Budina, aby mne w koneenosti očekawah Tak sem smeyslel, že jest ty štyry dni zadal, aby tim pekneji prhvitani ordinirowano byti moblo. 12. Juli. Nebylo nic noaveho, toliko prilišna \vesclost pana bol- mistra s muzikau a trubači. A tyž den pan nojwy,šši lejtenambt Mar¬ tin Spaczy daroival mne par clirtu. 13. Juli. Prijel zase Miehal kuryr muj wyslaney z Budina s od powedi od pana Osmana \vizira Budinskeho, oznamujice, že rad k tomu času a dnu mne sweym comitatem ocekawati bude, a, abycb jeho za prawelio pritele znal, se ohlasil a ivšim dobrym se zakazal. 14. Juli. We jmeno Pana Boha ivšemohauciho, uciniwse ten den pfedtim sti'any soldatu, eejk, se panem Spaczy nejwyššim leytenanib- tem a panem heytmanem Szyczem nad pechotau, jak so hotoiviti maji, narizeni, aby 10 cejk wo 28 osobach na každy dobre armiroiva- nych spraweno bylo. To rano 14 ditto wyjel sem štastne s Bohem až blizko Sitva Torok drobet daleji. Tu již Turci se divaciti a trima čaj¬ kama se presentiroivali, a ke mne, žejsau již tu, poslati a oznamiti dali. A ibned po tech vvyslaneyeli 01ay-beg Wostfehomskey sam s nekdereymi sweymi do meho (šifFu) se opowedauce prišel, reverenci po turecku ucinil a od pana Ahmet-agy proti mne wyslaneho, aby se cejky z oboji strany drobet strhly, tak aby po brelni pro welke borko nam daleko j iti se neprišlo. Stalo se. A panu 01ay-begowi Wostrehomsky- mu sem austne oznamil, dokud pan Ahmet-aga ivyslaney pana wizira Budinskeho se nejprwe z sweych čajk nebne a ncwyjde, žeja dotud z sweyeh šiffu se newydam a neivejdu. A tak sem jej zpatkem wypra- wil. Stalo se. Tu sem ja teprw po nich z šiffu sweho wyšel a proti sobe (wedle stareho obyceje) wažne pomalu kradel, a když sme se na 243 dwa krolcj dochazeti jmeli, zastawil sem se, a on Ahmet-aga dokro- citi musel. Na priwitanau ruce sme sobe podali, objali a pozdraweni dali, k dobremu sausedstwl a pokoji conversirowali. W tom maje každey k šiffu swemu jiti, pan Spaezy k Turkum učinil k temuž panu Ahmet-agowi a 01ay-begowi orati, odewzdawaje mne dle starobyle zwyklosti, aby mne i meym wšem, jako jim od nas se stawa, ci- nili. Tu Ahmet-aga a Turci welmi pekne odpowed dali. a že již po- ruceni melio nasledoivati ohteji a sebe mne w moe dawaji. A tak po zawreni našeho promlauwani wzal sem pana Alnneta-agu a pana 01ay- bega a nekdere predni Turky do melio šiffu, pri jakemsi ostriiwku o polednaeh prihnauti dal, a je jak nejlepeji bvti molilo, traktirowal A ten den až po Wostrehom u Dunaj e, kde barakv pi’ipraweny byly, sme dojeli a tu ostali. Asi po dwauch hodinach sam beg Halil Wo- strchomsky z pewnosti ke mne prijel a mne vizitirowal, zase naboru do pewnosti Wostrehomske odjel a oznamil, žeby rad poruceni me konal. Po dragomanu skazal mne, žebyeh jemu pri wizirowi Bu- dinskym dobreho slowa propujcil, aby molil se mnau do Constanti- nopole jeti z priein tech: predne že jest tu nekolik mnoho let ztra- wil a sprawowal, a tam v Konstantinopoli streyce swelio, wlastniho brat.ra sweho syna, u sultana za silichtara, predni osobu, ma; nyni k tomu jeste jeneralem nad armadau morskau ucinen, aby jej na- wštiwiti molil. Po druhe ke mne sweho dragomana Muštafu odeslal a skazal, že se mnau do Budina pojede a mne prowazcti choe. Dal sem odpmved, že da-li Pan Buh, zejtra rano w malem poetu do Wo- strehoma pewnosti prijedu a potom na šiffy sedajic k Budinu se j)lawiti budu; on pak aby einil, eo se mu libi. Wprawde pekne priwitani bylo z kusu z Wostfehoma a mnoho reytharstwa. z oboji strany Duna j e posta weneho. 15. Juli. Rano swatau mši sem pod jednim stromem slaužiti a tru- bacum jak obycej jak naloži traubiti (dal). Mnoho Turku a tech rene- katu se diwalo a welice jim to diwne proti jejich religii a z\vyklo- stem prišlo. Po swaty mši sem na kiin wsedl a toliko pany kaiva- lery sebau naboru na zamek VVostrehom wzal, pešky jdauci; neb nablizko bylo a mnoho by jich pu,steno do peivnosti nebylo, neb mi skazal, abych wice 8 osob sebau newzal, ale ja predce trikrat to¬ lik sebau sem jich mel. Tu když naboru na zamek sem se dostal, proti mne jeho dworane dolu, kde se s kone seda, sesli, priivitali a s kone sednauti pomahali a daleji naboru wedli. Když sem na¬ boru ivešel, pan beg proti mne šel, priwital a daleji na spolusedeni privvedl. llined se po pozdraiveni daleji rozprawelo, W tom sem jemu 16 * 244 present naridil od Jeho Mti cis. odivesti a, eo naleželo, k tomu promlu- wil. Potom šerbetem a kawau mne poetil. Wzaivši odpusten i od nebo zase sem se dolu k šiffiim swym obratil, an mne eikankj s jejich zpe- wy, tanei a sivvmi instrumenty až do šiffu pred konem jdauce proiva- zely. We j meno Pana Boha ivelmi pekney den byl. Plawil sem se bliž k Budinu a doprawil se až do Wacowa, wšak naproti z drulie strany Dunaje pro morni u brehu losirowal. Turky podstau (poctau) k jidlu k sobe vvzal a ten den tu zastal. Pan beg Wosti:ehomskey na eajce sive za mnau k Wacoivu prijel a mne liaivštiivil, obnowuje svvau prwni žadost a zase do quartiru siveho je podal. 16. Juli. We jmeno Pana Boha do Budina u deivatau hodinu rano na pul orloji sem se priplawil. A tech 23 cejk ivelmi pekney spu- sob byl, stale okolo šiffu meho z obau stran radem šly a stale z kau- sku i menic strileli, traubili, bubnoivali a na šalmaje piskali, že hodne \videti bylo. Tu se dobre od Budina na dobre pul mile uherske shledlo leženi turecke ivelmi pe.kne položene. A reytharstwo u wody z wone strany postaivene, a z drulie strany jeneari weliee na dlauze a jejich šice, pesi brannv lid stali. Jakož pro lepši ivšeeh weoi dobre narizeni pan vvizir Osman sam mezi nima byl. Salvy z Budina i Pestu welice pekny z kusii jako i šice, pechota i reytharstwo darvali. že wprawde za prači stalo. S mnoha tisiei lidu priwitani tak slaivne, aby sam Jeho Mt, cisarska byti račila, wieeji byti nemoldo. A tak skrze ne priplaul sem k brehu, kde obycej , u kralowskeyeh marštali, blizko od tepleych lažni (trubači moji take nezahaleli). Tu již baraky spraweny byly pro me komonstivo a pro mne obzwlaštni stan. Ihned pan wizir poslal dwa z sweych prednich mne priivitati, a lined po ničli d\va ceorbaci a dragomana siveho Fischera, aby mne do stanu mvedli a d Aleji slaužili. Dal sem hned swatau mši w stanu slaužiti a Parni Bohu podekovvati, že j sme vvesele a štastne prijeli. W to m pan wizir, jak obvi-ej. mne present neco od owotce poslal, a tak bywsi cas k jidlu sem z prednich Turku k sohe k tabnli sive wzal. Po jidle prišlo mi psani od pana Alimeta ivizir - azama z Constantinopole, psani priwetiwe. 17. Juli. W sivatau nedeli pan ivizir Osman Budinskey posilal ke mne nekolikrat s pozdrawenim a obyeejneymi ceremoniemi, i toli¬ ke« o privni audienei se naroivnani. Stalo se tak, aby 19. Juli se stalo. Proto drobet prodlauženo, aby pan ivizir iv novvote swe ke ivšemu, jakž na nej rialeži, se prihotoiviti molil. Tvž den poslal ke mne o acomodiroivani se mnau, ivedle obyeeje, toho, kdery sem ja pred dwa- citi a šesti lethy s sultanem Ahmet.-hanem naroivna), tajinu, a jak 245 od toho času ivšem JMti cisarskym posilim dajano bylo, a nic vvieeji ani meneji; pritom sem zanechal. Ten den umrel mi lokaj na morili, dobry clowek, z domu šivagra meho pana markeza de Grana fedro- ivaney. Dal sem jej tise prede dnem w šatech jelio pochoivati. 18. Juli. Posilaje k sobe sem i tam, natom zustano, abych k audienci rano mezi iviismau a deivatau hodinau na pul orloji jel (an ivelike horka byly) dne zejtrejšiho. W tom sem naridil, aby tež zejtra o dobrau hodinu prvve pred iveyjezdem meym panu wiziru present od Jeho Mti eisarske nesen a dodan byl. Tu noe ivšecko ležem' turecke z druhe strany Dunaje ležiei swetlo na kopieh swych z narizeni iviziro- iveho miti museli a stfTleli, a to tnvalo preš dive hodiny. Bylo welmi pekne nastrojeno. 19. Juli. We jmeno Pana Boha po wykonani suvate mše, w.še sem w poradnost, jak kdo kde jiti a jeti ma, tak aby žadna konfuzi nebyla, uwedl. Present napred dodan skrze hofmistra meho byl. Po naivra- eeni jeho w snešenau hodinu sem s praporci obema, trubaei a ivlaskymi bubny, (sauee jeden praporee JMti cisarsky ero a druhy praporcek maly ku jioctiivosti a slaivne pamatee blahoslaivene šivate Amabilie) nahoru na zamek Budinskey jel, na kderemžto praporci tato slowa s erbem meym pi-itom namalowanym: „Vias tuas, Domine, monstra mihi“. Jelo se welmi pekne. Dvva corbači prede mnau daleko jeli, po¬ tom trubaei, kawalirowe, nato po (hvaueh zaroiveii preš štyryeeti koni, karnet s eisarskym praporcem, kde naleželo, muj karnet s bi- leym proporeekem prede mnau. Potom sem ja jel, zase prede mnau jeden kapiei-baš, a wedle mne pan Ahmet-aga, kderey mym komissa- rem byl, a za mnau dwa dragomani, a (za) dragomany šest edlgnobii. Lokajowe moji ivedle mne po stranach, a jini wšiehni moji lide po vvobau stranach, kdercych preš sto a trieeti pešky, krom co doma u šiffn ziistalo, byIo; ti jeden za druheym s jančary promiehane sauce šli. Welmi welka sila lidu se diivajiciho se našlo a skrze wšeeko mesto Budinske až do zamku nahoru stalo. Pi-ijeivši do zamku a sedši s kone, pan \vizir poslal proti mne swe dive predni osoby, kderi mne nahoru do jeho pokoju uivedli. Tu pan ivizir proti mne wyšel, iv ji- stem miste sme se usadili, priivitali, a daleji toliko eereinonie a kon- versaci byla; šerbetem a kaivau nas poetil a kaui-iti dal a kaftany rozdaivati, kdereyeh s 6 bylo, naridil, jako i nekolik dobreho sukna postaivii lidem mym dati rozkazal. Po tom ivšem ivodložiivše ivši ne- gotati do jinelio dne, sem dolu k šiffum sivym se obratil, eož mnoho čiahaušu na konich i jinych jako i jencaru proivazelo a ivšem se dar dati inuselo. Tak že chivala Panu Bohu ive ivšem dobrey zaeatek se 246 stal. A opet dolu dary od owotee prišly. Wšem čiahaušum, jancarum i pehykum a kderi s 6 koni privvedli, present se dal a dobre spokojem byli. Až dotud wyšlo 417 Rtall. 20. Juli. Poslal ke mne pan vvizir s pozdravvenim, a ja zase k nomu sem poslal a požadal hodinu, w kderau bych (Ines pralne,šeni Jelio Mti eisarske dle instructi me začiti a daleji Mditi mohl. Natom sme se snesli, tyž den okolo dewaty hodiny naboru že rad uhlida pri¬ jeti. W tu urcitau hodinu sem s sekretarem JMti cisarsky panem Satlerem a dwaumi dragomany, s agau a malem poetu mych lidi na¬ boru prijel a negocirowati zacal, a vvšelike uctivvosti a ceremonie po punktich, eo naleželo, prednašel a z instructi JehoMti cis. nowykročil. Což jiste jinaceji ricti nemohu, nežli že jest pan wizir na každey punkt welmi pckne odpowidal, wysoce Parni Bohu se zatikal, k fe- drunku pokoj e nachylney sauee, ke dvvoru svvelio sultana a vvelikemu weziru-azamowi o wšelikey spešney fedrung psati a napomocen beyti, tak aby ihned welkey posel sem odeslan byl a ja brzy za tlim expedirowan, a na každey prednešeney punkt dobrau satisfaeti daival. Po wyrizeni, co toho dne byti molilo, zase j sem se do quartiru sweho nawratil a od mnoha Turku čiahaušu proivazen byl, a jim ivšem jak od koni tak čiahaušum daroival. Poslal vvizir mne od hrušek a me- runek prezent, a ja naproti sem jemu odeslal šest turecky'ch vvezhu, kdere sebau sem z Novveho Zarnku od pana Estrhazy privvezl. Byly panu wizirowi, jak jest skazovval, wdecny, zakazujice se tau merau se odplatiti; ale nic se takovveho nestalo. 21. Juli. Rano wyjel sem na projiždku a dobrey dil kawaliru se¬ bau vvzal, nekolik čiahaušu a janycaru, a jel sem nejprvv do Peštu, a tam swatau mši vv jakemsi malem pozustavvajicim kostelieku, sauee tam dwa sw. Fran tiska radu mniškovve, slyšel, a po swate mši jel sem do leženi tureckeho a ivšecko sem križem projel. Bylo nad miru pofadne položeny; wo čistote pak nemuže se psati, proto žeby žadny z krestanu tomu neuvveril, jakey rad a cistotu proti našim oni drži. Cihaga bosensky z stanu wystaupil a tak welice jedauce tudy mne za¬ dal, abych toliko dolu z kone sešel a cir a spusob toho stanu shlidl, Což na jeho vvelike prošeni sem sweymi kawaliery sešel, a ten stan shlidl. Jiste byl nakladny a nekolik tisic stal. Dal mi šerbetu piti, zase sem vvodjel. W tom jedauce od neho, tu j eden vvizir p redni z Hercigu od Budina se plavvil k leženi. Shlidši mne pospiehal k bfehu a wskocil na svvuj kun a uprimo ke mne prijel, vvelke pozdravveni a jine ceremonie uživval a calante ke vvšemu dobremu ukazovval, a zase 247 ode urne odpust id a' wzawše karreru sweymi lidrni k leženi sivemu ivzal a tu eelau armada commandirowal. Jed sem zase k sivemu quartfru Jak sem mostu Pestskelm preš Dunaj dojiždel, ivelmi iveliky a nenadalj (lest a priwal prišel na mne, že sem, eo nejiviceji byti molilo, notne zmokl, a nikdyž podstaiviti se nemohlo. Dnešniho dne jsem panu palatinowi Estrhazj, panu jeneral- teldtmaršalku z Ebiehamu a panu nej wyššimu leyt. Spaczoivi na Bože zdar dodani skrze staruho Budina lidi. aby kady Budinskey do leženi pana palatina fedroival, kderežto leženi u Novigradu se wynachazeti melo. 22. Juli. Prijel Tatar z Constantinopole s listy ku panu wizirowi Budinskemu, a tež mne prinesi list od pana residenta Greifesglaiv, oznamujiee, kderak pan ivizir-azam mne radostne ocekawa a že jest Rakoeky poselstivi cdpraivil. Tež jinši jiste nowiny, že basa bosen¬ ski, kdery ke divoru eitovvan byl, u ivelikem nebezpecenstwi lirdla ztraceni, že Rakoczymu bez poruceni soltana pomoč na rozkaz pmvnibo ivezir-azema Muštafy ucinil, a Mussabaša-wizir, kdery w Budine byl, na hranice persianske najeden beglerbegad odeslan jest, a do Bosny již jinev basa \vywoleny a odeslany jest. Spešny zmeny se staivaji. 23. Juli. Jineho se nic nezbehlo, toliko tri Francauzovve odBena- tek tudy k Spalatru (jeli) s obyčejnau Benatckau karaivanau, jakoby kupci byli; ale byli wyslani od Francauze s listy ku panu iviziroivi a je dodali. Jeden nmieh frančiškan od jednoho mista okolniho pro al- mužnu ke mne (ivšak bez licencie ivizirske) prišel, ivsazen byl, ale zas sem jej \vyprostil. 24. Juli. Dwe \vosoby od Kakoczy tejne k iviziru prišly, listy dodaly a o pomoč lidu žadaly. Hned sem proti tomu ivelice s panem ivizirem mluivil. Alo nedoivedli nic meym spešneym prijezdem do Budina z Komama; nebo na ty ivši ceste až tvmer do Konstantinopole nikoli w ivereno, abyeb ja prijeti mel. nebylo, nybrž nepratele wždycky tomu jiney ivevklad a jizdy me rinili, a >všudy kde molili hindroivali na ivše strany. Sam sultan Ebrehim naschival poslal jed- nolio kapiči-baše s takoweym pristneym porucenim pod štranguliro- ivanim, aby jistau praivdu wyzivedel a woc'ima sweyma mne shlidl a spešnau zpraivu ucinil, a wedle takoiveho wyrizeni štyry sta tolarii dati zakazal. A od tehož kapiči-baše bylo w tejnosti mne skrze tul- rnače oznameno, kdyby byl mne (ne)našel a neividel, žeby byl hrdlo stratiti musel, a ihned že melo narizeno byti, aby tim ivšim lidem do kfestanstiva \velky štraft' ucinen a neco lidu Rakoczy pridano. 25. Juli. Wyjel sem na prochazku s malo lidmi do teply lažne, 24S a pri ni jakasi mala zahradka, tež tepla woda se preyštiei. Nalezi taž zahradka tefrdaru Budinskemu. W tom oa sam do te zahrady sve prijel a mne velice, ahych na jeho ložiu aahoru se podal, oferirujiee mi svau tu zahradu, dokadbyeh tu, an na hiizce jest, zustaval. Dal mi šerbetu i kavy piti a podkauriti. Potom zase do sveho quartiru sem jel. Ten den iniij pan sekretar eeskey Ferdinandt (umrel); tež se nakazil. Duše Bohu. 26. Juli. Mel sem treti audienti u pana vizira a posledni. Welice pekač se ukazoval a proeedirowal, a tak sme o všeeko na miste po¬ stavili. Totižto pripoved el, že Rakoczy nieimž pomahati se nehude; ke vsemu dobremu, k pokoji stalemu dle kapitulaci napomocen k potvrzeni byti; ke dvoru sultanovi a vizir-azamu hned psati, aby se pokoj stale sauee upevnenv na hranicich držel a ratifleiroval. Tež co se doteyče palank okupirovanych a tež znovu vyzdviženych vedle uznani na komissi že zboriti a postaupiti ehce. Kderažto komissi aby byla brzo od porty wypiavena, kdei'iby spravedlaost milovali a v ni- čemž parte a interessovani nebyli. I tolikež velke poselstvi aby bez meškani inemu r.ej milosti vejŠimu rimskemu cisari vypraveno bylo. W tom ve vsem ujištoval, a psanim svvm obmeškavati nebude. Strany pak vezhu aby se jedni proti druheym propaušteli, že povoluje a k tomu pristupuje. Co se pak weznu, kdeii soldati aejsau a vobydli sve v Komarne, v Tatesu a kdekoliv jiiide maji, doteyce, že jako pocti- wey vizir je ehce dati pustiti, jen toliko abv se, jak samo v sobe jest, upsali, kde a za keym by takovi vezni zustavali. Daleji aby se od na- šieh i jejich žadneych eat a vpadu nedalo. Sam pan vizir o upevneai toho vyhledaval a prostredek prednesl, totižto abych ja jemu dal list nato, že Jeho Mti cisarska raci lidu svernu vojenskemu na hranicich a pevnostech zapovediti, aby chudeym lidem ani žadnemu škody nede- lali a neštrafiovali. A kdyby co toho se stalo, aby pristne trestani byli. On pan vizir že mne tež hned zde list nato od sebe da, a že sveym soldatiim a vsem pod spravu jeho naležejicim na hranicich (an všecko X»od jeho spravu až do Nisy naleži) zapovediti, a tomu, kderey jej stvoril, že pripovida, že ehce bez ušetfeni dati na sve strane, kderiby škodu delali, trestati, biti a štrangulirovati, a za škody, žc slibuje, za- placeni byti od neho maji. Takove ujišteni pan vizir Budinskey jest mne od sebe dal a ja tolikež w techto slovich: Ze Jeho Mt cisarska, jakž prve ciniti a všelike škody zapovidati ničil na všech sveych pevnostech, hranicich a wšudy, tak take že nyni to pristne zapovi¬ dati raci, a rychle, da-li se co takoveho, težce strestati narizeno bude. Což pan vizir s tim byl spokojen. 249 W te posledni okasi a od pana vvizira berauee rozžehnani jeste dobrau chvvili konversaci trvvala a, eokoliw tak k pripomenuti zapotre- bne bylo se neobme.škalo a nic zapomenttto nebylo. A tak vvinšujice pan wizir Osman mne na eestu mnoho štesti, kawu, .šerbet a kaureni prinesti dal a mne poetil, a z prijateho ode mne presentu odeslaneho hrube dekovval a mne naproti tomu stan ek ten, w kdereym mne loži- rowali, darovral. 27. Juli. Sem so wšim se hotowil. abych na druhey den tim ra- noji wodtrhnauti a wyjeti mohl, wšem kavvalirum i jineym meym slu- žebnikum, aby nahotowe byli, poručiti dal. A sam sweymi sekretari se usadil, JMti cis. relati, psani i tejneym raddam a jineym parnim a pratelum zhotov/il a nad tim ten celey den a celau noc do konce bez odpoeinuti, nelihaje, pracowal a wykonal. 28. Juli. Co den byl, od pana wizira Ismael-aga (unij pred mnoha !ety znamey) prinesi takoivy list, jakž napred jmenovvano in originali, kderyžto j,sem tež pri jineycli listecli Jebo lVIilosti po kuryrowi r l’y- ezowi ilined tvodeslal. Pan Billi rac pochwalen byti, že rizeni dobre se darilo. A s wese- lau my sli j sem odtud wyjel, což na tisice lidu se diwalo. Toliko tri osoby me nestesti trefilo, že jest Ferdinandt sekretar milj, j eden lokaj umreli a treti jmenem Wladar o piil noči wyšel z šiffu a jaky(s) zabey- wani s hofmistrem moli, a dwiree u komurky w šittii jemu zaivrel, a on druhau stranau do šittii j iti chtel, poklauzl se, do Dunaje upadi a wiceji widin nebyl. Tolio z newole a tymer z hnewu sem poznamenati musel, že od 16. Juli, prijezdit uteho do Budina, sem extraordinary na penezich šemo i tam rozdilne wydati musel štyry sta a sedmnaete ri.sskejch to- laru, krom mnoho sem nepoznamenal; to toliko ciauhšum, jancariim, pehykum a cekam. Neb každey eo jen žiwo žada achcie, to sau penize, miti ehee, a da-li se mu co nalezi, jeste natom neprestane, zpatkem ivrati a zas potom nastupuje, tak že jse pro pokoj dati musi. f dal nahore u d\vora tem prodnim co sem wydal, na welkych poštach, i nekoIikery swe hodiny, toho nepočitam. A sami nic zde, ani když u nas poselstivi jest, nedaji lec wokaureny šerbet, kawn a špicku. A to wše sau pričina naši wlastni (bez jmena); neb pi-itom taky interes- sirovvani sau. A tak nikolivv takovvemu, kdo reči a powedomosti nema, wyhnauti nemiiže, nybrž vvlasii nechati. Ten den doplavvil sem se až k jedny \velky vvesnici pet mil od Budi¬ na (slowe Cubien). Tu jsein w priliodnem miste u bfehu zustal, stan swiij rozbil, a pan Ahmet-aga dobrey muž jako derviš meym komissarem byl. 250 29. Juli. Wyjel sem rano ajednim eukem dojel k jednv wesnici, slowe Boehsad; pekna priležitost a situs. Sedlaei od chleba a rybu suma prinesli. Po jidlejel sem na projiždku s lihavveymi psy, ale ni- celiož se polmi pusteymi wynajiti nemohlo. Nebo tam sedlaei vvelmi malo toliko s potrebo seji a vvšiclmi dobytkem stoji. JO. Juli. Wyjel sem rano a priplawil sem se až do Tolny. Prosta hrube palanka, ale misto bylo prihodne, nebo sem wždycky polom le¬ zel a bar;iky pro me dworstwo sprawiti se daly. Ten den roznemolili se pan Hyszrle, streyc muj Jan Maximilian, Jelio Mti cisarske dvve paeholat težce. Naridil sem doktoru, barvviri, apatykari i lazebniku, aby dobre hlidany i od kuchyne opatreny byly. 31. Juli. Wyjel sem rano až do jednoho mesta, slowe Baja; tu sem swuj konak mol a ostal. Po \vobede s lihaweymi psy sem do pole wyjel, ale nnilo mysliwosti krom jedmi krepelku a jednoho zajička prowedl; nebo nic pro pustiny toho se tam držeti nemuže. U wečir vvelike powetri se strblo a umika baurka byla. Jeden jancar, trwam že jest Sarhoss byl, na meni šiffu, nedobre se nahore leže alla pupa obratil, do Dunaje spadl, tam zustal. YV takoweych zahradaeh tako- we owotce. 1. Augusti. Wyjel sem we jmeno Pana Boba až do Felix Marty. Tu sem wostal, a na pokny lauee pod welikeym topolim sprawiti ba- raky co zajiotfcbi bylo dal a wesel byl. Ten den se rozneuiolil muj drauhey streyc Max Mirotieky; poručil jsem jej dobre hlidati. 2. Augusti. Wyjel sem vvclmi rano, a sotiva do (—?) a preš Cindi do konaku sem se doprmvil. Byla dlauha cesta. Sloive ta we- snice Erdedi. Ani na projiždku ani dwakrate se j isti strojiti nemohlo 3. Augusti. Wyjel sem rano až do jakes wsi, ale polem leženi ucinil, slowe Wulkowar. Zastrelil mysliwee welmi welkeho a pekne- ho leffelgansa. Skrze ty dunajsky mleyny opatrne a šetrne s naporni - lianim plaivcu, kderiž nic nerozumi, (sedlaei sau, od konaku do konaku slauži) se musilo. Ten den roznemohl se pan Windischgracz. Newim, co se jemu tak nahle stalo, ale bojim se, že jej eerna kraiva ušla- pila; suo damno. 4. Augusti. Wyjel sem rano, tim dnem až do Iloku. Situs welmi pekny, ale staweni po turecku sprawene, že hanba jest. Welmi dobre melauny tu byly. Spominal sem casto na Sihvieku. VVšak ten den w plawbe byl neštastney i štastney; na male zawešeno bylo, žeby se we- lika škoda byla stala, kdyby Pan Billi nepomabal a štesti neslaužilo. Nebo s meym šifFem \vo weliky hrozny stromoivin štoky zawadili, žeby jeden saudil, že te hodiny vrše na dve e se roztrhne, a od jineych 251 nekolika šiffu welky kusy urazily. Pan kuchlmistr w svvem pocinal ducha svveho vvzdavvati a nad wyjiti z šiffu vvšeeku nadeji stratil; neb jedna cejka, na kdery nejprednejši cihaga byl, sotvva meym maleym šiffkem napred poslaneym (nebo jeho cejka na dvve se roztrhla) do ni vvskodici, jim' za nim, i co vvhazeti molili, se salvirovvali a potom panu kuchlmistru do šiffu pi ; ibyli. 5. Augusti. Wyjel sem s Boliem i až (pod) Peter-Waradin k jedne wsi, slovve Karlowic. Tu obycejne lepši nežli jinde vvino mivvaji. Pro- vision uciniti sem dal. Tu moji nekderi dvvorane i jini služebnici priliš tuminirowali, a zase nekolik mnolio se jich roznemoldo. I)al sem je opatfiti a tu sem ten d en ostal. 6. Augusti. Rano vvyjel sem a(ž) k jakvms trem malickym bu- dam pod zenu' ležici(m) za Zlonkomen, a nejsauce jinši dale prileži- tosti tu wostal, a kderakby se zejtrejšiho dne we vvšem w prijezdil do Reekeho Belehradu chowati a riditi melo, sem naridil, i kde ložiro- wan wedle predešle powedomosti byti chei, eiahaušuni porueil a panu komissari memu Alimet-agoivi oznamil. 7. Augusti. Wyjel sem rano z quartiru a okolo desate a jedenaete na piil orloji hodiny priplaul sem k Reckemu Belehradu, kdež sem od kajmekana sprawee toho mesta, bratra wlastniho meho pana komis- sare, slavvne a prawe pekne priwitan byl, a nekolik tisic lidu jak od Soldatu tak meštanu w zbranich w radii stojice se diwalo. Daleji invedl mne na peknau lauku, nebo lada se inenujice, pod mesto. Tu sem, maje vvelice dobrau priležitost, swuj stan rozbiti dal, a bar;iky spraweny byly, pozustal. K wobedu sem je pozvval a, jak nejlep byti molilo, ctiti dal. A Panu Bohu sme, daje hned sivatau mši slaužiti, že jest nas na Dunaji ohraniti raeil a presenty preplawily, diky wzda- vvali; nebo jiste neuweriIoby se, jak sau zle ti sedhiei plawili a težko umel skrze t.y mleyny a parezy pracne se projede. 8. Augusti. Odpociival sem w Reekem Belehrade a weei znamost udelal se panem kaimekanem, a schivalil sem j emu jeho spraivu, rad, až pekny salwy učineny jak z kusii tak i od soldatesky. 9. Augusti. Jsem drobet, se wšudy wohlidl a na prochazku jel. Sau vvokolo vvelice pekne vvinice, priležitosti. Dobra vvina rostau a to vvšecko z samcho tuku zemskelio a slunce dobrt ho; nebo siee oni jich dokonce nevvyklizuji, travvy neramuji, jako u nas, nebo na tycky stawi; toliko tak bežne mezi travvu jak zhuru naroste, a vveci dil jich nedelaji. 10. Augusti. Pozvval sem svveho komissare i kaimekana bratra jeho k vvobedu a s nim o ty potrebne vvozy, aby co nejspiš možne 252 shledany byti mohly, kdervchž sem sto a dwaeeti po štyrech a trech konich požadal, tak že sme spolu se pekne o to porowuali a sto a de¬ set jicli priwesti naridil. A zase potom s vveselau mysli do swyeh quartiru odjeli. 11. Anglisti. Wzal sem k sobe nekdere, jako hoytmany nad čej- kami, agy a ciahausy, a strany meych šiffu takto se resolviroival a po¬ delil. Totižto: když wozy prijdau a ladowati se bude, tehdy že muj hlawm šiff panu wizirowi Osmanoivi, aby zpatkem od sedlakii konak od konaku naboru tažen byl, ordinirowal. Druhey šiff po nem, kdo JMti cisarske presenty byly, komandantu nad čejkami darowal a ostatni wšecky cekam, aby se o ne rozdelili sami, mimo penežity spro- piti, presentirowal. A tak sem je \všecky dobre spokojil a zase zpa- tkem k Budinu wyprawil. Tu san mi podekoivali a pri odjezdu pekne na šalmaje, tež bubnoivani a traubeni se slyšeti dali. 12. Augusti. Jel sem do mesta Reckeho Belehradu a tam u Fran- tiškanu sivatau mši slyšel a pana patra quardiana z sebu do šiffu k obe¬ du wzal. W meste pani recti kupci biskoty, cukr a mahvazi mi po mši swaty predstfeli. Pro uctiivost sem se toho dote ki, na kone wsedl a daleji jel. Jiste welice mnoho diivaku jsem mel, a lide množi, weči dil wšichni, prede mnau šli. Wozy priš ly. 13. Augusti. Ranieko a wsedl jsem na kun a sam treti s jednim janičarem, a projel sem rvšecko leženi turecke, kderežto na druhe strane pri ivrchu mesta ložiroivano bylo. Welmi pekneym radem jak bašata tak soldati sive leženi disponiroivane meli, pekne kone projiž- deli, prodawati neehteli; neb jinač neivedeli, nežli že do nemeckych zerni štraft' \velky a wojna piijde. — Cely den se ladovvalo na wozy až do noči. 14. Augusti. We j meno Pana Boha ivšemohauciho wyjel sem z Reckeho Belehradu, a to již po zemi, wyprawiwše napred listy k Jeho Mti cisarske, tejneym raddam a dobreym panum a pfatulum. Prowa- zel mne pan kajmekhan až do dnešniho konaku, jmenem Saiziku. Ostal tu preš noc, jedi se mnau a rozžehnali sme se. Ten den wždy- cky mne mnoho soldatu partey silnych potkawalo a k tem u Reckeho Belehradu ležici(m) pritahoivali. 15. Augusti. Po piil noči sem, sauce konak dalekey, wyjel a k wobedu k jakys maly palance, slowe Cola.', prijel, a na noc sem dojel až do Hassan-paša-palanky, a opet jak mnoho Soldatu bylo potkawa- no, tak i obzivlaštni leženi od Turkuiv tu jsem na pekneych drahach pod palankau ležeti našel, a ivedle ničli asi dwe ste krokii stan rozbiti a leženi udelati dal a se položil. Kderežto leženi tež k Budinu se 253 strhnauti m el o a od Andrinopoli a okolnich mist popsany a vyzdvih- nuty byly. Wsecko se k vojne chystalo. Nad miru mnolio mezkii a velblaudu naladovaneych meli, i velike množstvi wozu s buvoly a volmi zapraženyeh, plno reyže naladovanych sebau vezti dali. Tu sme spolu na dutku 1 oženi meli. Husy, slepice a vseli ke dobytky byly a se pasly, nicehož se nedotkli, a po pul noči, jak obycej maji, se modlili a cely le ženi vyzdvihli a daleji, kde citovani a ordinirovani byli, k Reckemu Belehradu tabli. Po vodtrlmuti tehož ležem' po pul noči asi tri hodiny prede dnem prišel miij pan komissai* sam toliko s jedrn'm služebnikem, kdery tul - mar.il, a (ja lezel voze svem špice) ke mne, dobre jitro mne vinšujic a pritom mne oznamujie, že soltan Ibrahim v Andrinopoli jest, teprv tam prijel, a embr padišaha prišel, abych kdekoliv zastižen budu, tu až do dalšiho sultana narizeni pariroval a zustaval. On od osoby sve že mne se omlauva, že poručem' stati se pod straeenim jeho hrdla musi; protož abych ilined pro nekder ■ sve lidi, kderi napred s ku- ehynskeymi potrebami jeli, zase spatkem navratili (poslal). Po vy- slyšeni tolio všeho sem se bez odporovani, že se tak stati ma, a pro lidi sve sem poslal; nebo sem to dobre usaudil, že tu šermu nem' a že cisar tureckey ze dvaueb veci jedmi pred sebe vezme. Prvni že aumyslu jest predce štraff silney do ki estanstva a valku zaeiti a uei- niti; nebo jest velmi mnolio stanu, jak sem jistau spravu dosabl, sebau mel a lid se veliee sbromaždoval, i tolikež v Constantinopoli to tak raridil. jakby tam skazal, aby vizir-azam a v.šecka vojenska i jina expediti tam hned se najiti dali. Za druhe jestliby mne tam v Andrinopoli nerad videl, proto žeby tam slavy sve jako v Constanti¬ nopoli ukazati nemohl a snad napred zase do Constantinopole nawra- titi musel. Po(wa)živše toho všeho, musel sem se politicky staveti a pritom zaneehati. Tež sem jistey kbundšafft dostal, že nebywši nikdyž prve sultan v Andrinopoli a chteje na vojnu se strojiti, že jest nedal, jak jejieh starey obveej jest, jim pred vodjezdem do Andrinopole jed- noho mesiee služby. Protož zanechali manzii. W tom lined mate sul¬ tana valida syna sveho, aby hned, zaneehaje všeho, do Constantino¬ pole se podal, že jest se pozdvihnuti jančaru obavati. A tak se stalo, že jest se ilined zase soltan, nebyvši toliko tri dni v Andrino¬ poli, se domu navratil a ja sem’ Jeho Mti cisarske parte o vsem dal a listy (livne k projiti zprakticiroval. 16 . Augusti. Sem tu v ležem' svem poziistaval a rozdilne veci, eo tak zapotrebr bylo, baraky lepši zdelati porueil a pritom rozličny špekulaci mel. 254 17. Anglisti. Sem na projiždku jel, aby melancolie pasirowane byly, ač ji,ste sem sobe nicemuž k srdei, dej sejale dej, pristaupiti nedal, a \vesel byl. I tež ten den pana komissare naveštiivii. 18. Augusti. Wopet mnolio praporeu silueych Turkii tu prijeli a prejeli k Budinu pospicliali, a o mne byli jeste newedeli. Pokojne jeli a žadnemu nic neubližowali. 19. Augusti. Jel sem na mysliwost s lihaweymi psy a ehrty. Ani jedne koroptwy krom dwe krepelky sme nenašli. Bidna tu mysliwost, mnolio pustili. 20. Augusti. Opet mnolio lidu wojenskeho tureekeho mimo me ležem' talilo a mnolio ivelblaudu a mezku naladowaneyeli, a lvozii soli a reyži naladowaneycli meli, a k Reekemu Belehradu se k jineym strlinauti praivili. 21. Augusti. Byl u mne Alimet-aga muj komissar, dawal dobrey trošt, že brzy dostane od pana wizira Budinskeho nebo z Andrinopole poročeni, eo daleji se einiti ma. W t.om pribehli diva Tatari, totižto kuryr, zastaivil se a to pro dar u mne, a lmed jel do Budina k wiziro- wi. Daroval sem jej a pana wizira pozdraiviti kazal. 22. Augusti. Pozde pfibehl kuryr z Budina a prinesi Ahmet-ago- vvi porueeni, abycli daleji swau eestu pred sebe wzal a k Andrino- poli talil. 23. Augusti. Wyjel sem a ten den na konak do epiartiru (slowe Batec’na) prijel, a tu ad JMti eisarslty psani dostal. Ten den zase o vvšem spraivu Jebo Mti eis. a tejneym raddam ueinil a odpraivil.* Tež pi-ibehl kuryr Tatar z Constantinopole a Andrinopole a prinesi listy panu Ahmet-agowi komissari memu jako i mne od pana residenta Alexandra Greifenglaiva, oznamajice mne, kderak iv Andrinopoli mrau, abycli tam se šetril, a earavanzery, totižto muj han, že pan vvizir spraivoivati pro mne naridil. a že daleji nežli do mesta Siliivree proti mne wyjeti tdioe. (Jož sem zas j emu odepsal, aby pri starym spiisobu zanechal a daleji nežli obyeej naproti nejezdil, a aby raci tim lepeji earavanzery spraiviti a, co daleji tam Turkum naleži, wykonati dal, tak abyeh neradu nenašel, nariditi. 24. Augusti. Wyjel sem a ten den prijel až do Jagodny. Dosti dobra palanka a pekne mi,sto, wsak až sem z lleckeho Belehradu vvseekno pustiny. Wopet mnolio soldatii ten den sme potkawali tahnauti k Budinu. Tu sem se u wody ležici drobet refreseirowal a provizionu nakaupiti dati porueil. A ten den pred iveeerem jsem jeste poradnau ordinary, kdy a kderak, kderau hodinu wstati a mar,širowati ma: totižto kuchyne po pulnoci preš prani u wody Moravvy se prepla- 255 witi, a ja s presenty a. jinejmi ivšemi ivozy jak (Ion .so rozedniiva, ivy- jeti. Tu sem se podal drobet /do ivynachazeti a nemohl sem spati; w swem ivoze Ježice odpociwal. Muj pan hofmistr, maje ale co nejmen- šiho napomoeen byti, nic dokonce necinil, toliko stale dnem i noči s trubadi ajinejmi žral a pil a traubiti dal. Což jsem do mnohakrate tu noe k nemu posilal, že nikoliw spati nemohu: jak zacnu, mne probudi, aby to ho zaneehali. Jeste wice se dalo, tak že stale jineho nic nedela! až dotud krom žral a pil a hadrunky zplozowal, a w Hassan-paša-pa- lanee (maje sioe piti i jisti dosti pri me freytafl) dive ivedra ivina kau- pil, žilu sobe paušteti dal a s chasau rvjpil. Tu tim traubenim u Ja- godny i sedlaky naše, kteii nas wezli, dokonale zblazniti molil, proto že oni jiste traubeni moli na pozoru miti, kone jicli z pastwy wziti, krmiti a zaprahati. Neivedauce w tak stale traubenim (kderež až do dne trivnlo) na prekot wo pulnoci zaprahati a jeti ehteli, což sem ja skrze wnuknuti Boži nedal jeti, nybrž zas wypiahnauti musili. Rano. když již dobre den byl, zadal sem jeti a to napfed na woze a wzal sem k sobe pana Ahmet-agu do sweho wozu a to proto, abychom zidnemu se wyražeti nedali, ponewadž k ty wode Morawe dwd cesty, jedna ku pramu, drulia k brodu na pili mile weyšeji,' jsau. W tom než sme wyjeli, prišel p. hofmistr ke mne k wozu. Bez dalšich redi neb lmewu sem k nemu promluwil a reki, aby pri presenticli a meych wo- zicli (nebo za eisarskeymi šly) ziistawal, aby nikam jinam z cesty se nedawaly, nvbrž za meym wozem šly a wozu meho držely. Tež i vragnmistru sem tuze porodil, i tolikež pan aga sivemu jednomu dia- hausu o swe wozy, aby w poradnosti šly. Jenidkowi sem dwa swe nejprednejši wozy porucil, na kdereyeh dvvauch ivozich ivšeeko me jmeni, co jsem od satu, klmotii, penez, reystra meych dluhu i co kdo mi powinnowat, s kšaftem piitom a nejprednejšimi listy cisar- skymi jako i ereditiv a kapitulaci sauci, porucil, a hned wod zacatku weyjezdu z Reckeho Belehradu ty ivozy i jine odeivzdal, tak aby on na tom jednom sam jel a pritom lihal, a na druliey aby Wilema taky pri mne slaužieiho do druheho po nem wozu dal; neb treti komrdiener Laurenc Nydrlender stonal a na tretim ivoze jel; tež jine lidi Jenidko- \vi napomoc naridil. Tu Jenidek wšeeko to zmikšowal a mimo wedomi me jednoho lokaje, aby na tom nejhlaivnejšim woze byl a lihal, ivsadil, a (na) druhy wuz jednoho lokaje posadil, sam najinem ivoze jel, aby vvetši prostranstivi k lehani mel, ješto pritom, eoby naložiti se nejpo- trebnejšiho muselo, dosti mista ivolnosti miti molil, nežli tak jineym lidem vvše me siveriti. Tu jak p. hofmistr, Jenidek, ivagenmistr, furyr, Wilem a in 256 suma žadney na nie pozoru nedali: hofmistr se wožraley, neb celau noe pil a traubiti dal, ztratil, \vagenmistr kdo wl kde i furyr byli, a tito Jenlcek a Willm od pana presidenta se namlmviti pro jejicli pi-1- ležitost dali, a od meho ivozu a za mnau presentu se na jinau cestu Turkum nawesti dali a odrazili, a preš wodu Morawu presaditi ehteli, a do wody za jineymi wozy sedlskeymi se pustili, že nekdery wozy sotwa na druhau stranu preplauly a se weliee zeuchaly. Turei swyeh wozu skakali, nekderi preplauli ajeden s wozem i koiimi so utopil. Me dwa \vozy tak daleko do wody wtrhli, až se woda po ničli zawrela, a byloby se to wšecko ztopilo, aby sam Buh a andele swat? byli neochranili, a jen o j eden neb pid kroku aby dal wozy wtrženy byly, do nejivetši hlubiny bylyby wpadly a pozhreny na weenost byly; neb tu již žadney pomoči k wytalinutl eeho nebylo, jak sami naši ši- fari powldali. A jak a na čem se ty wozy a koni zastawily a pi'itkly. tolio žadny wedeti a zpytowati nemiiže. W tom priskočili nekderi lide a milj jeden lokaj, pomahali ivozu zpatkem držeti, aby pred sebe ne- mohl a ufasowati, kone odsekali od wozu, a bledeli kdo co molil po¬ čistiti z wozu a na breh skladati, aby lehčeji wuz wytahnauti molili; neb tak liluboko wčzely, že woda stale preš wozy šla. A potom s po¬ moči Boži wytaženy byly a tepnva pred sameym weeerem do ipiartlru prijeli- Saty, listy a in suma co tam bylo, rvšechno zeuchany a wodau, i ten pekney sobolowey kožieh, naplneny byly. Muselo se to na ceste nekolik dni, když se na noc prijelo, wyndawati a sušiti. Z toho mne tak zarmueujlcl hnew prišel, neb jinač sem newedčl (neb mi prawili, že sc wšlm stopeni sau) co daniti budu. Predne do Widne no- winy prijdauc, tu nejivetši hanbu a posmecli (že jsem tak lehkeym li dem nejhlaivnejšl weci k opatrowa.nl dal) trpeti bych musel, a co jsem do sedmdesati letih wzacnosti a poctiivosti nabyl, tim razem te.ch bl- dneych lidl (ivinau) strati(ti) musel. Za druhe jakaby jlzda ma do Con- stantinopole byla bez wšech ornymentu, satu, kllnotii a penez, meho kšaftu a wšech nejpotrebnejšlch weel! Welika a nemala strata. Kde-. bych se podel, komu w Constantinopoli utekl, k penezum a co po¬ trebi prišel? Byt pak s man nejwetšl škodau by beyti muselo, pi-edce- bycb newedel, komu se uteci. K Francauzu, kupcum a holanderhm, zachoivej Bub, nenaleželo by; k ang-lickeym a l)enatckeym, žadne znii- mosti; welika hanba a stud pi itom, a s težkostl tak ivelky credit i škodau swau dosahnauti. Co pak, kdeby zustalo rlzenl dotykajlcl st' vvšelio krestanstwa a služby .Jelio Mti clsarske w ty nejwetšl potrebe, tak žeby se musilo kuryra sclnvalnlho (a nač) pro jiny creditiv poslati, Toby se nekolik meslcii protahlo, w krestanstwu od štraffu tureckeych 257 skodj velky staly a žad n a audienci by nasledovati dotud nemohla. Sad kazdey rozumney, jestliby možna bylo, abycb skrze takovvch neštastnych Udi nespravu a nevero pri živo te zustal a do Constanti- nopole žiwey dojel, a sto smrti' raci nežli v takovem ppsmechu a hanbe žiw byl, smrt zadal. Tu san mne hrube k nezdravi pomoldi, a tak byl bycli jednau neštastnau (prihodau) skrze tež lidi nabore jmenovane wo vest, vzaenost, dobrau pamatku, statek i hrdlo prišel. Do smrti sve za to se stydeti nebudu, abych sam na sve hlavni veci pozor dati ne- mel a komu jinemu co takoveho (krom manželce me nejmilejši) sve- ril. Mirakul dokonaley! a tu noe, když tak hofmistr eelau noc traubiti dal a všecky zbauril a mne spati nedal, an mi hrube težko pocalo beyti, ehteli všickni o piilnoci jeti. Kdybyeh byl dovolil a moči až do dne nezdržel a nejposlezeji se panem agau za vozmi, jako prve sme einili, abychom kdyby se jaka škoda na keremkoliv voze stala, pomocti mohli, a napred k tomu nejeli, tehdy byliby k te vode nejme- neji dve neb tl i hodinv prede dnem prijeli a všiclmi se stopili. Pred tau noči se mne zdalo, že jsem mezi velkeymi vrchy do auzkosti prišel a s velika.u prači a težkosti zase se vymold. Wyracilo se. A ten den sem konak svuj mel v poli u jakesi visky, slove Paratin, nejprve mne tu velika horkost napadla v stanu; bylo to 25. augusti. 26. Augusti. Dojel sem do jednoho konaku palanee, slove Lexi- na, a horkost velka trvala, predee sem se premolil, a sice jak na nemoeneho nalezi, zle opatren byl (eož toho tuto pomijim vvpravo- vati) maje prve starosti na sobe o šaty, an byeh o ne nie nedbal. kdyby takove eejky u porty vynalezeny byti mohly; nebo takoveych veci se tam nenajde. 27. Augusti. Prijel sem do Nisy Welmi peline mesto; nalezi pod spravu každeho Budinskeho paši až potud. VVelika horkost mne napadla. 28. Augusti. Wezli mne u velike nemoči až do Cory-cezmy ka- ravanzarie. 29. Augusti. Predee mne jako za umrleho vezli až do Sartvy ka- ravanzarie § hurtem skokem, a nic nedbali, jak moji bde pravili; nebo již potud sem ja již wo sobe nie nevedel a v.šickni moji malau nadeji, abych viceji zhuru mohl”, o mne meli. 30. Augusti. Wezli mne až do Drugomanu, slove karavanzarie na vrehu. Nic sem nevedel o sobe, ale pachole me poznamenavalo a ja prvni jizdau toho povedom byl. 31. Augusti. Až do Žofie mesta mne dovezli, tak jak mne pia* n 258 weno a wyznamenaao bylo. Nemobsi d aleji se mnau a wši se (lomni \vali , že tu žiwot swuj dokonam, a ostali tu o den wicej'. 1. September. Ostali se mnan ten den tu a snad mnc (ale bojim se pob nebu, krom Pan Buh sam) opatrowali, a slyšim, že moji hodo- \vali a muziku drželi. 2. September. Jeli predee se man až do Itmanu karavanzarie. Tu ja nie jak se eo dalo ne\vim; nebo se wždycky se mnan pospichalo a prede dnem po pulnoci wyjiždelo. 3. September. Wezli mne preš w e like hory, slowe Železna bora. až do jednoho mesta, sluje Sarzik. Tu se prey wostalo a o mne dokonce pochybowalo. 4. September. Jeli se mnau pocnauee o piilnoei jednim razem až do Filipopoli a tu se ostalo. Byl \velky komik a borko liezrizene. 5. September. Priwezli mne až k jake,s wisee, slowe Dogagly; tu w poli ležiee sem eomunicirowal. 6. September. Priwe7.Ii mne až do konaku Hermanli, \ves; polo¬ žili mne do stanu n jakehosi stromu. 7. September. Priwezli mne až k jedifomu mesteeku, sluje Mu- staffa-paša, w poli stan razbili. Jest tu welikey most a pekna prileži- tost. Ja sem svšeehen newymluwitedlne nemoeny byl a žadneho trla wic na sobe (krom ducha) nemel. 8. September. Priwezli mne až do Andrinopole do karavanzarie. Tu již w,šiehni do jednolio, jak doktor, barwir, apatykar, lazebnfk a \vsiebni moji pani i eeladka ode mne upustili, a prey že jsem se se wšemi a oni se mnau rozžehnali, a posledni pomazžni sem prijal a Bohu se porueil. 9. September. Tu se mnau w Andrinopoli ziistali a každe bodiny na skonani oeekawali. Soltan pred kratkymi dny zase (do) Cbnstanti- nopole \vodjel a jednoho kapiei-paš ordinirowal se štyrmi zim-oglawy, aby mne spatrili a zase sprawu dali a se mnau pospišili. 10. September. Wezli mne predee tak stryznenebo až do Hapse karavanzarie; tu sc mnau zustali, tak jak prawi, že sem lezel w dlobach 11. September. VVezli mne predee až do kunaku k jednomu me¬ steeku, Buba slowe, a tu ostali. 12. September. Wezli mne až k jednomu mesteeku, slowe Bry- gas, a tu, jak se prawilo, byl sem hrube dokonce mdley. 13. September. Priwezli mne až do Sylywree mesta. Tu pan re- sident Greifenglaw JMti eisarsky prijel proti mne a nenadal se, aby mne w takoweyeh terminyeh najiti mel, a tu se mnau preš noe wostal, a tak mne, jak prawi, krisili jak mohli. 259 14. September. Privezli mne až do Ponte pfeulo a pro potrebj a nejake lekarstwi, jak prawili, poslali, a tu ten den se ostalo, a ne- kderi lkle znam! od mnoha let.h mne nawštevovali. 15. September. Hned časne se mnau vyjeli a pospiehali, sedlakv prey, kderi mne wezli, bili a prali, aby tuze jeli. Ciahaušowe pra- wili, že jim na tom jejieh hrdlo stoji, že maji jeti co mohau, aby do¬ jeli do Constantinopdle časne, tak aby tam v kyndy bvti mohli. Ze sultan jim pod straeenim hrdla porueil, a sam sultan že eekati bude u jakysi wsi, slowe Tahaut-paša, a videti. Tak že jsau mne v kusy mohli roztlauci. W tom pribčhl jiney ciahauš skokem k memu Alnnet- agovi, neeo jemu povedel. Tu on Ahmet-aga k vozu ke mne prijel a pro Boha žadal, aby se jeste taužeji jelo, siee že hlawu svau strati, čekaje sultan již u Tahaut-paša te visky. Tu hned se mnau moji za¬ staviti dali a lože z vozu sundati, mne jako již temer umrleho do zlatohlavove sukne oblici dali a tak jako mrtve telo do vozu posa¬ dili. Naproti mne že jest JMti eis. pan resident Alexander sedel a mne jak moha zdržoval a opatroval, a tak mnoho eiahaušu na konieh, eia- haus-paša a bostanzi, každey po jedne strane, u vozu jeli, mnoho lidu napred jelo a sultan se prijezdu divah Nežli se sultana dojelo, tehdy hned ciahauši traubiti zapovedeli i praporce obadva se svi- nauti a soho vati musely. Wezli mne daleko vokolo skrze v.šechno mesto po dlaždeni. Nad miru težce mi prijiti muselo; nebo jak sau mne do banu karavansarie privezli, z vozu složili a do pokoj e vnesti dali, to ja do te hodiny nic nevim a žadneho upomatovani nemam. A tak sem ten den, jak pravi, již dokonce i bez reci byl a lidi ne- znal. Ten den, jak sem za umrleho položen u všeeh byl, priletel do toho domu vorel divokey a z tbho domu zase odlitnauti neehtel, v dome w te karavanzerii sem i tam lital, vokolo pokoj e meho, an vši- chni videli, se toči val, co mu j isti vrhli, to jedi a se neplašil i na rozdilneych misteoh preš noc se posadil; nebo jest \velkey ban. Až teprva sidrney den, když sem podal lidi zase znati a mluviti, rano leta je, a mne ven na pavlač, nebo viikol a viikol sau, na povetri an sem žadal vynesli, švank sviij prede mnau wzal a blizko u mne sedic sr wyzd\vihl (a očima svyma sem ho i jini mnoho jieh videl) a pod vo- blaky zas vidome odlit, d o kad se videti molilo, a viceji vidin nebyl Jiste jest div Pana Boha všemohauoiho byl, a od toho času den ode dne mne lepe bylo, tak že dneh nevyšel, nežli mdloba velika a holy kosti a kuže byla, a nikdež sem se sam necitil, nežli kde mne položili ostal. A daleji pro doktora a apatykare Kalatskeho poslano bylo, a co ordinirovali se uživalo. 17 * 260 16. September. Nemocny lezel, za umrleho - zase se pohoršilo držan bjl. Nedali prey mi vviceji na witr wysazowati. 17. September. Tak w otrapach lezel a potom od doktora priji- mal. Zlau noe mel. 18 September. Predee težee lezel a co naridili, rad prijimal a užiwal. 19. September. Taky težkv den i noe byla,'ale nadeje wedla od doktoru k polepšeni. 20. September. Predee tak tnvalo a težkost welka a mdloba t.nvala a doktoi-i pilili byli. ale w jistote ujišteni zdrawi nabyti neby!i Sami prawili jineym a mezi sebau rozpraweli. 21. September. Na tom se doktori snesli taliko ohladiti; prey ji- neho lekarstvvi žeby telo již nesneslo pro prilišnau mdlobu, a do ža- ludku aby mohli neco od jidla tepleho wpra\viti. 22. September. Ten den, když ten rvorel posledne wokolo mne byl a obletowal, a zase prye do oblaku se dali, poealo se se mnau lepšiti, wždy drobet lepeji, jak mi vvšichni moji prawili. 23. Septembei. Chrvala Bohu se drobet lepšilo, že sem pocal do žaludku poliwku prijimati. To bylo paniim doktorum k dobre nadeji zdrawi milo. 24. September. Jedi sem polirvku a dali mi piti riižoweho šerbetu a tež zadelawane wišne jisti pro chlazeni. Bylo mi užiteene. 25. September. Prawili mi, že sultan naridil, aby žadney tyž den s wozem žadneym nejel. Jel nekam na procliazku do syzeych zahrad a na mnoha wozich fraucimoru jeho; wše i on napred po dwau konie- kaeh prosteych. 26. September. Sultan dal jioh 4 ten den na hak; sam sidiney jezdil s katem po mesto. 27. September. Prijel wizir-baša z vrelkeho Kayeru, hncd jej sul¬ tan pred sebe z kalery povedati a bez dalšiho slovva promlutveni hned štrangulirowati. 28 September. Sultan sam patev jel a kmotri za nim šli w patacli a dal jich po meste 7 na bak vvhoditi 29. September. Jezdil sultan po mesto w malem poetu, \však kmotri s nim. Dal jich ten den pet na hak vvreti a štrangulirowati. 30. September. Nic jineho nežli kde koho eiahauši a kmo- trowe s subbašim, an wožraley nebo tabak pil, i hned tu stiti neb na hak powesiti dali. Jednoho potkali, an tabak nesi na prodaj a teprw jen prijel, ihned jej na hak irvvrhli, a tak swiij tabak prodal. 261 I Oetobr W sarliu svvem dal dvva do pytlii, a priloge každemu welky kamen, do more vvhoditi. 2. Oetobr. Dali vvelkau \vartu \v Kalate, preš pid druheho sta jidi s tam subba ; i bylo. Ti we dne i w noči S('m i tam chodili vvokolo domu. kdeby kobo potkali bud vrinem neb tabakem (opileho), lmed jej stali, tela i hlavvu 7 ,last ležeti neehali. I do vvoken lezli, ueiji-li kde tabak. 3. Oetobr. Nebylo tež nic jineho slyšeti, toliko /,e j san do pad se¬ sati vveziiii Russii privvedli a vveči jicb (lil postulati dali. 4. Oetobr. Premobl sem se pomalu vvstati a woditi po pokojieku, a vveliee malv byl. Mdloba predee vveliee trvvala; sam j iti sem ani kroku nemobl. A predee sem audienei pri vvelkem vviziru Ahmetovvi zadal, a to proto. že sem chtel na sobe dati znati, aby služba Jeho Mt.i cisarska prodlaužemm audienei škody nenesla; za druhy, aby Turni mne napred wo audienei, abyeb prijel, neskazili, a se, žebveh to swewolne. mobauce prijeti, prodlužovval, nedommVali, a tudy abych preminenei a prednost vvzaenosti Jebo Mti cisarsky obhajil a zacho- 92.); die Angabe (Časopis eeskeho mu- seum. 1830. pag. 453; 1837. pag. 407), dieses Denkmal sei in einem Petersburger .Journal gedruckt ivorden, berulit auf einem Irrthume. der daduveli veranlasst \vorden sein mag, (lass, wie es seheint, erst im Jahre 1830 nur die diese Legende enthaltenden Bliitter ohne den Titel dei Zeitschrift, aus der sie entlehnt wurde, nacli Prag ihren Weg fan- (len. Ich verdanke A. Vostokov’s Abdruck durch die Vermittlung der Herren A. Sembera und K. J. Erben dei' Giite dcs Ilerrn Fr. Palacky. Es folgt nun A) die kurze Vorrede A. Vostokov’s; B) der altslo- venische Urtext: meine Interpunetion weieht hie und da von jener Vostokov’s ab; C) die lateinisehe Ubersetzung; D) die Anmerkun- gen VostokovA,Palackv s undSafarik’s (Časopis eeskeho museum. 1837. 406—407.) und einige, vorzuglieh den Text betreffende Noten von mir. — (Jber den Werth dieser Qii .k n. /i,enb y d i> e u i e cBHTaro B h h e c ji a b a , k h a 3 a n e c b c k a. O 111,111 b edbicTb Cii npopoHecKoe cjiobo , cjkc raarojauia ro- (‘iiop,b Haiu r b Ihcvci, XpicTQCb. l>vA'"Tb do, pene, bi, iioc.iBahhh A u n , hkojkc mhhmt, cyipa, B r bc r raHeTb 60 dpaxx, na dpaxa cnpero n Cbiirb na oxen,b cboh n npa3n AOManmin , i ie.ion1;ii,n 6 o cedi, hc milih 6 ygyTb. 4,a B03/i,acrb umi, dorb no .ph.ioirb ux r b. Hf(* K H H 3 b BCJIHK , l> C.18B0K), BT> l lexax r b VKlIBblli , IIMCHCM'b BopoTHC^aBi,, h atomi ero 4,oporownpi, l*0Aiiexa ate cbma iiepBeH- ga , n hko KpecTHiua h, napenoiua mm ewy Bnnecaam,. H Bospa- CTe OTpOKT, HKO Obl yilTII CMy BOJlOC/b. H IipH3Ba BopOTHCJiaBT, KHflGb eiiiicnona eTepa c'b bo1,mi> K-inpocoMi,, n ritBiiiHMT, Jiaxyp- riio bt, u,epKBH cBinbm Mapia - n iusomh, oTpoi Xpicxoex», (uaroiMOBM oxpona ce d-iarocjioBemeMT, , hm vit e djiaro- cjiobimx, eca bch upa boah iikii xboh. M nocrpuroiua kiiiibh h h h. TF.MJKe m hm Mb , hko ydo (Liaroc./ioBeHicM'b eimcKoria xoro ho mo- jiHXBaMii daaroBFpnbiMH liana oxpoi; r i, pocxn. d.iaroAaiiio doatieio xpanMMx,. H in,,i,a n dada cboh dHigMibia naynHxn KHHraMX> tvo- BeHbCKHM r 4, HO C.H',,1,} IIOIIOBV . H HOBblMC paSVACb godplj. 0'1’CaAH ?Ke BopoiHcAain, bt> By/i,y>ib. n na m a oxpoKX, vhmtm c/i Kimiavn, aaxbiHbCKHMX>, h Hay i ni ca Aodpb. Bi, xo ate BpcMH yMpe Bopoxnc.iani, khh3b, h nocxaBiiuia KHii.HH BanecJiaBa na ctu.Hi a'Iw>hii. n oxxe.il; lio.iecjain, Hana ih>at> hhmx> xoahxm. lifluieTa do oda Mana ; Mam ate cio /l,o po ro¬ ji upi, yXBepAH 3(‘M.IKJ, B .110AH CBOH yCTpOll, HKO BX>CnHT'b Cblllhl cboh, hko nana Baiec-iasi, crpoarn vuoga cboh. Hmhihc ate ce- 276 noManyB ca kt> rocno#y 6ory, ko.-uiuo rpbxa cbtbophbt, , noMoaiiB ca Ki« 6ory h bc!jmi> CBaituvit h nocaaBi c^yra iipitHece Tluo ijpaia CBoero B:i'jee./unia u?;u Bo^iec^aBjia Tpa^a kt, c^aBHOMy rpa- Ay Opnah rjiarojia: asa. e r brphiiiHXT,, m rphx r L mom h 6e3aKOHia Moa asa. Bhivrb. H iio^oatHiua h Ba> nepaua csaTaro Bura o /i,ecHyio CTpaHy ojiTapa a D 0H) aa .1. anocToay, Mahate 6h eaivn, pena.: ca>TBopio n,cpi;oBb Ty. llpenecem, *e dr.iCT). Baaccaaaa. nnasb Micaga MapTa bt> .F. Acm,. Bora, iiokoh ero /i,yimo na aorrli ABpaasut, Mcaaiia n laisoBa, HAhffie bch npaBeAuiii uoaHBaioTb, aaiouj.e B-bCKpecenia rociio/J,a Hauiero hicyea Xpicxa, e.\iyvfre cJiasa Ba, BhKH 3MHHb. c. Mensis Septembris XXVIII. die. Caecles sancti Venceslai, principis Bohemorum. Ecee nune exitum habuit prophetieum verbum. quod dixit domi- nus noster Jesus Christus: fiet enim, dixit, postremis fliebus, quos putamus adesse, exsurget enim frater contra fratrom suum et filius contra patrem suum et hostes domestici, liomines enim alius alii non miseratione digni erunt. Reddat eis deus secundum opera eorum. Erat vero prineeps magnus gloria, in Bohemia vivens, nomine Vratislaus, et uxor ejus Dragomir: proerearunt vero filium primoge- nitum, et cum baptizarent eum, indiderunt ei nomen Venceslaus. Et pervenit puer ad eam aetatem, qua pueris solebant resecari crines. Et advoeavit Vratislaus prineeps episeopum quendam eum omni clero, et eantata liturgia in eeclesia sanctae Mariae sustulit (episcopus) puerum, et eollocavit eum in gradu ante altare, et benedixit ei hoc dicens: domine Jesu Christe, benedie puero huie benedietione, qua benedixisti omni¬ bus justis tuis. Et tetonderunt (eum) principes alii. Putamus igitur benedietione episcopi illius et precibus fidelibus coepisse puerum erescere, gratia divina servatum. Et tradidit eum avia ejus Ljudmila docendum literas slovenicas in modum presbjteri, et didicit sensum bene. Misit vero eum Vratislaus in Buduc, et coepit puer diseere li¬ teras latinas, et didicit bene. Eo vero tempore mortuus est Vratislaus prineeps, et constitue- runt prineipem Veneeslaum in throno avito, et ex eo tempore Boles- laus coepit ei obedire. Erant vero ambo parvuli, materque eorum Dragomir firmavit regnum, et populum suum regebat, usque dum edueavit filios suos, quo tempore coepit Venceslaus regere populum 277 suum. Habebat vero sorores quatuor, et in matrimonium tradiderunt (fratres) eas in varios prineipatus, et dotarunt eas. Et impertiit deus gratiam talem Venceslao principi, et coepit intelligere literas latinas sicuti bonus episcopus vel presbyter, et quando deponebat de manibus graecum librum vel slovenicuni, recitabat eum memoriter sine diffi- cultate. At non soluin literas intellige.bat, sed etiam fidem servans omnibus pauperibus benefaeiebat, miseros nutriebat, et agebat secun- dum evangeličani dootrinam: aegrotos servos nutriebat, viduis non pa- tiebatur injuriam inferri, bomines omnes, pauperes et divites, ama- bat, ecclesias omnes auro ornavit. Credebat in deum toto corde, omne bonum faciebat in vita sua. Superbi vero facti viri bohemici exsurrexerunt alius eontra alium, ju veniš enim eis erat princeps; annorum enim erat XVIII, quando mortuus est pater ei. Et quando adolevit et mentis suae com- pos erat etiam frater ejus, tune diabolus ingressus est in eorda im- proborum eonsiliariorum ejus sicuti quondam in Judam traditorem. Scriptum enim est: omnis exsurgens eontra dominum suum Judae similis est. lili vero persuaserunt Venceslao et dixerunt: oceisurus te est Boleslaus, eum matre colludens et cum viris suis. Canes mali, qui Venceslao persuaserunt, ut expelleret inatrem suam insontem. Ven- ceslaus vero intelligens timorem domini meminit verbum apostoli di- centis: honora patrem et matrem tuam, et amabis proximum tuum sicuti te ipsum. Volens perficere omnem justitiam divinam reduxit matrem suam, et valde flebat, et poenitebat eum dieentem: domine deus, ne constituas mihi peccatum hoc. Meminit vero verbum pro- phetae David: peccata juventutis meae et inscitiae meae ne memine- ris, domine. Honorabat igitur matrem suam, illa vero gaudebat de fide filii sui et de misericordia, quam faciebat pauperibus. Sicubi (in- veniebat) miserum, nutriebat (eumJ; sicubi (erat) orphanus, laedi eum non patiebatur; si peregrinus, benefaeiebat (ei), quoniam di- ctum est: peregrinus eram, introduxisti me; si (inveniebat) famulos dei et domesticos (i. e. laicos) et si peregrinum, et sicubi frigus pa- tiimtur, omnes vestiebat et nutriebat. Si vero presbyter venditus venit ad eum, redimebat eum omili modo. Ecelesias vero condiderat in omnibus urbibus pulehre valde, famulis dei collectis ex omnibus populiš; continuo officium fiebat per omnes dies deo sicuti apud magnos populos, institutione boni et justi domini Venceslai. Et po¬ silit dominus in corde (ejus), et condidit ecclesiam sancti Viti non male animatus. Sed insevit Boleslao diabolus in cor, et incitarunt eum in fratrem ejus, ne salva fieret anima ejus in aeternum. 278 Venit vero dies sancti Emraaini, cui se dedicans sanctus Vences- laus laetabatur in deo. lili vero tum mali diaboli advocarunt Boles- laum deliberationem babentes inimicam de Veneeslao, sieuti Judaei eontra Christum primis temporibus. Erant vero festivitates ecclesia- rum in omnibus urbibus. Venceslaus vero obibat urbes. Venit Boles- laviam. Die dominica erat liturgia Cosmae et Damiani, et audita li- turgia Venceslaus voluit ire domum Pragam. Boleslaus non passus est (abire) eum, rogans flebili mente, rogans et dicens: quomodo abitu- rus es? potum integrum liabeo. lile vero non denegavit fratri, non ivit domum. Et conscendit equum et eoepit eum agitare et se ob- lectare eum sociis suis in domo Boleslai. Tum putamus loeutos esse (quosdam) ei in domo et dixisse: occisurus te est Boleslaus. Et non fidem habuit las verbis, (sed spem suam) in deo constituit. Ea vero noete convenerunt adversarii in Gnevysae domo, et advocarunt ad se Boleslaum, et ceperunt malum illud consilium inimieum; sieuti etiam apud Pilatum convenerunt, qui in Christum infenso erant animo, ita etiam illi mali canes his similes deliberationem habuerunt, quomodo occiderent dominum suum. Dixerunt vero: ibit ad officium matuti- num, tune comprehendemus eum. Et ubi illuxit, campanam pulsa- runt ad officium matutinum. Venceslaus vero audi to campanae sono dixit: gratias tibi (ago), domine, quod passus es me videre hunc diem. Et surrexit, et ivit ad officium matutinum. Consecutusque est (eum) Boleslaus in janua, Venceslausque»circumspiciens dixit: bonus erat nobis, domine, vesper. Ad Boleslai vero aures inclinavit se diabolus, et pervertit cor ejus, et evaginato gladio respondit: sic tibi obediam, et percussit gladio caput (ejus). Venceslaus vero con- versus dixit: quid in animo habes? et prehensum burni eum prostra- vit, et sese praecipitavit in eum, et dixit: per deum, frater. Tuža accurrens percussit ejus manum. Venceslaus vero dimisit fratrom, et ad ecclesiam confugit. Diaboli vero duo, Cesta et Tira, occiderunt eum in ecclesiae janua, et Gnevysa accurrens transfodit ejus latus gladio. Et efflavit anirnam suam dicens: in manus tuas, domine, trado spiritum meum. Occiderunt vero in ea urbe eum eo Mstinam quendam et alios viros, et abierunt cito. Alios quidem trucidarunt, alii vero diffugerunt per terras. Et servi fregerunt eum, et dei famu- los depeculati sunt, et expulerunt ex urbe, et uxores eorum aliis viris in matrimonium dederunt. Et omnem malam fecerunt libidinem, occiderant (enim) principem suum. Tira vero dixit: eamus eontra dominam, ut simul perdas fratrem tuum et matrem tuam. Boleslaus vero dixit: nusquam nobis evadet, si per alios eam consequimur. 279 Veneeslao vero eonciso abierunt, neque sepeliverunt eum. Krastej vero presbyter sustulit et ante ecclesiam posuit eum, et tešit tenui linteo. Audita vero mater caede filii sui aceueurrit, et quaesivit eum, et ubi eum eonspesit, advoluta est cordi ejus, et flens colligebat membra corporis filii sui; eum vero collegisset, non ausa est ferre eum in domum suam, sed in presbyteri eubiculo ablutum et vestitum po- suerunt in media ecclesia. Timens vero mater ejus mortem confugit in Chorvatos. Mittens vero non consecutus est eam Boleslaus. Advocato vero presbjtero Paulo, ut preces faceret super eum, sepeliverunt ho- norandum ejus corpus, Venceslai boni et justi domini et dei cul- toris et Christi amatoris, servivit enim ei eum pietate et timore. Sanguine vero ejus nolente per tres dies in terram ire, tertio vespere, omnibus videntibus, ecclesia ambulavit super eum Et mirati sunt omnes (qui erant) ibi. Et adhuc speramus in deo, per preces et per rectam fidem boni Venceslai majus miraculum faetum iri. Vere enim Christi passioni et sanetorum inartyrum exaequatum est martyrium ejus: deliberationem enim habuerunt de eo sicuti Judaei de Christo. Concideruntque eum, et pueri fregerunt eum. Revera omne genus humanum valde lugebat et flebat eum. Occisus vero et Venceslaus princeps anno 6337., indictione II., cyclo III., XXVIII. die mensis septembris. Et deus donet requiem ejus animae in loco requiei aeternae eum omnibus passis ejus (dei) causa sine culpa, ubi omnes justi requiescunt in luce vitae tuae, domine. Non vero reliquit. deus eleetos suos derisui infidelium, sed invi- sit eos gratia sua, et mutavit duritiem cordis in poenitentiam et in- telligentiam peccatorum suorum. Boleslaus vero, recordatas, quan- tum peecatum fecerit, precatus ad deum et omnes sanetos misit ser- vos, et transtulit corpus fratris sui Venceslai Boleslavia in claram urbem Pragam dicens: ego peccavi, et peecatum meum et iniquitates meas ego scio. Et collocarunt eum in ecclesia sancti Viti ad dextram partem altaris duodecim apostolorum, ubi ipse dixerat: condam ec¬ elesiam hic. Translatus vero est Venceslaus princeps mensis martii III. die. Deus donet requiem ejus animae in sinu Abraham, Isaac et Jacob, ubi omnes justi requiescunt, exspectantes resurrectionem do¬ mini nostri Jesu Christi, cui gloria in aeternum. Amen. D. Die Anmerkungen folgen im nachsten Bande. 280 II. Dieser Prolog wurde von dem der slavischen Sprach- umi Ge- schichtsforschung leider zn friih entrissenen Professor Peter Preiss Herrn Fr. Palacky mitgetheilt, und von diesem in den Abhandlungen der konigliehen bohmischen Gesellschaft der Wissenschaften im zwei- ten Bande der funften Folge, pag. 38., in bohmischen Buehstaben bekannt gemaeht. Es folgt nun A) das altslovenische Original; B) die lateinische Ubersetzung; C) die Anmerkungen. A. Bi. t i>?Kb A eIII > ( kh. Hoačpia) ciuepTb cBaiaro Bane- cjiasa, k h a 3 a HeuicKaro. IIo^ooho ecTb nptiKe orenecTBO n ctojit, CBaiaro MoyieHHHKa Baiec.iaBb. CM 6l; Cbini. BpaTHc.iaB.ib, neiucKaro KHa 3 a, mika no cočk opaia, BodecjaBa h CnbUHnibBa. Oyinepiiuo JKe otii,io hxt> npia Baiec.iaBi, cto.it. otu,t>. Tor^a 3Jioy pa^n dojiapt Hanama csajKimaTM čpaiiio. IlepBoe jkc naoynncTa Ba i iecjiaBa,Aa OTjKeHeTb MaTepb cboio, peKoyiu,e : xomeTb th oyčn- th c r b čpaTpoiua, Ta 6o npkate oyon.ia ecTb h 6a6oy tboio .ioy. M oTraa uaiepi. cboio bi. Bojkoti.. H no na.it) aoKaaB r b ca iipn- bc^c io ki. cočk. Boapk JKe iioc^iama ki. čpaTpoy ero, peKoyme: ame aaci. ne iiocaoymaeiiui, He oyiiepeAH oyčmn čparpa cnoero, to Teče xomeTb oyČHT«; Mbi Točk npiaeMi,, h Teče nane xomeMi>. H (!TBopnTH ci. Hana ci.Bl.TT. Bo.iec.iaBi>, oy.no.ui JKe čpaTa Banee.iaiia npinTH na ocBkmenie u,epKBM. H npnuie/vb Banec.iaBi> juočcsho npiacTa bi. ^eHb CBtin,eHia. Bocxot1> JKe BanecjiaBi. othth oi ,r b rpa- A, a. H oyMOJin ero Eo.aec.iaBi> , ^a bi. oyTpifi &eHb uoBecejiHTa ca, čk čo asbiKOMi, .lecTHBOMi. liane CBoero JKHBOTa .unča n, na cpi.Ao.n JKe CBoeMi. o oyčincTBt. ero Mbicjia. M hko očJieJKe ca BanecjiaBi, bt, rpa/yb, h toh hoiuh oyTBep/i,n cteFti. ci. čoapbi ero Bo.iee.iaBT. o oyčieHin čpaipn. H oyTpoy n/i,oyui r io e*ioy bi. u,pbKT.Bb na 3aoy- TpemoH) nocTHJKe h ct> čoapbi Eo.iec.iaBi>, h oyAapn n bi, rjutBoy Meneun.. H nočkJKe BanecJiaBi. ki. u,pbKBH, n nocTHrocTa n a bb čoapnHa, n paekKOCTa n bi, A B 1)pexi» u,pr.KBeHbixi., hhi, JKe npo- čo^e eMoy pečpa Menesrb. H npt^acib cBaTbin BanecjiaBi. čaajite- HHu,oy cboio Aoyuno bi. poyu,1i čojKin uonAeaHHKoy cBinaiomio 281 KpoBM ate ero He orrpn no Tpn a hh c" 1 * ct^ht, n,pbKBeHbixb, B'biiifluie 60 aitbi ABcaesa kt> 6oroy na Bo^iecjiaBa. flo h 1 >kojih- u,lix r b me .itTex r b iipmieceubi 6bima moiu,h ero bi> c.iaBHbio rpa^i- Hparoy, n nojiojKCHbi bbima oy cBHTaro Brna. B. Eadem die (XXVIII. Novembris) mors sancti Veneeslai, principis Bohemorum. Oportet scire primum patriam et thronum sancti martyris Ven- ceslai. Hic erat filius Vratislai, Bohemorum principis, habens post se duos fratres, Boleslaum et Spytignevum. Mortuo patre eorum accepit Venceslaus thronum patris. Tum malevolentes proceres coeperunt discordiam movere inter fratres. Primum vero indmserunt Venceslauin, ut expelleret matrem suam, dicentes: occisura te est cum fratribus, illa enim antea occidit etiam aviam tuam Ljudmilam. Et egit matrem suam in Budoc. Et paullo post poenitens reduxit eam ad se. Proceres vero miserunt ad fratrom ejus dicentes: nisi nos audiveris et antever- teris occidendo fratrem tuum, te occidet; nos teeum stamus, et te ma- lumus. Et convcnit cum eis Boleslaus, persuasitque Venceslao, ut ve- niret ad festivitatem ecclesiae. Et venit Venceslaus, et blande excepit, eum die festivitatis. Voluit vero Venceslaus abire ab urbe. Et persua- sit ei Boleslaus, ut die insequente se delectarent, erat enim lingua fraudulenta magis quam suam vitam amans eum, in corde vero suo de caede ejus cogitans. Et cum mansisset Venceslaus in urbe, ea nocte constituit cum proceribus ejus Boleslaus occidere fratrem. Et cum mane iret in ecclesiam ad officium matutinum, consecutus est eum cum proceribus Boleslaus, et percussit ejus caput gladio. Et confugit Venceslaus ad ecclesiam, et consecuti sunt eum duo proceres, et con- ciderunt eum in porta ecclesiae; alius vero transfodit ejus latus gla¬ dio. Et tradidit sanctus Venceslaus beatam suam animam in manus dei die lunae illucescente. Sanguinem vero ejus non abstersit per tres dies de muris ecclesiae, clamabat enim sicuti Abelis ad deum contra Boleslaum. Post aliquot vero annos allatae sunt reliquiae ejus in claram urbem Pragam, et positae.sunt apud sanctum Vitum. C. Die Anmerkungen folgen im nachsten Bande, 282 XV. 4ntwort Russlands auf den llilferuf der griechisclien Siidslaven. 1689 . Mitgetheilt Ton Jo sef Fiedler. Der Patri arch von Ipek, Arsenie Cernojevič, versuchte es 1689, dem Vorjahre seiner Auswanderung nach Ungern, in seiner Eigen- sehaft als geistliehes Oberhaupt der siidslavischen Volkersehaften griechischen Bekenntnisses fiir sieh und seine Glaubenskinder werk- thatige Hilfe gegen die Tiirken bei der russischen Regierung, die sich damals in den Handen der beiden jungen Grossfursten Ivan und Peter (dem Grossen) Alexejevic und deren Schvvester Sophia Alexe- jevna befand, zu erbitten, und liess ein dahin lautendes Scbreiben durch den Archimandriten des pavlovskischen Klosters auf dem Berge Athos, Namens Isaias, denselben tiberreichen. Was der russische Hof dem Bittsteller zur Antwort gegeben, welche Aussichten auf die erbetene Hilfe er demselben eroffnet, und welche Aufforderungen er mit Himveisung auf das Benehmen des mol- dauisehen Voj voden Johann Seherban Kantakuzen an denselben erge- hen liess, ist aus dem hier folgenden, im k. k. Haus- und Staatsarchive aufbewahrten Original-Antwortschreiben desselben, ddto Moskau, 28. December 1689, zu entnehmen, Aus dem Umstande, dass der Patriarch sammt seinem Anhange im darauf folgenden Jahre in die Lander des osterreichischen Kaiser- staates iibersiedelte, kann man schliessen, dass ihm die Zusicherun gen des russischen Hofes nicht genugten, er die ihm vom Kaiser Leopold I. in den Patenten vom 6. April und 21. August 1690 ange- botenen und zugestandenen reellen Vortheile fiir annehmbarer erach- tete, und dadurch die Veranlassung zur Begriindung eines neuen noch bliihenden Patriarchats innerhalb der Grenzen des Kaiserstaates zu Karlowiz gab. 1689. 28. December, Moskau. EoJKieio MHJiocTiio on> npecBewhnninxT) i' gep}KaBHenii[iix r h BejiHKHii rocy/j,apeH u,apeH ‘i BeAHKim, Knaseti I icaHna A ji e- 285 ABHjkhm , h HHoro ce6l> aa rocyAapa ne usimpami, 'f HHKOMy He- no^aBa.iHCb, i' nacejo, yKpeiiHT(uiibixT. He^aBa^H, a 6bim6h b cbo- en r b naMbpcnin /j,afi e/vnibie npaBOC^aBHbie xpueTiaHCKiie Blspu 6e.a COMHeHH«. A Mbi, BejiHKiie rocy^apn, Hame napcKoe Be-iumecTBO hxt> npa- BOC-iaBHO VKHByiU,HXT. XpHCTiaiI'b naHIHMH rOCy^apCKHMH BOHCKH OTT. HenpiHTe^ea CBHTaro KpcTa rociio^Ha (oporni™ i cepata™ vtiicmt. B r b Hauiesrb u,apcKoro BejinnecTBa mh.jocthbomt> ataJioBaube i' npn- splmin. A o inbix r b A'Jmex r b imeano ott, iiae/b, bc.mkhxt> rocy^apen, i' npocTpaHHte očflB^eHO bt, Hamea n,apcKoro BejimiecTBa rpaMOTe k B oeBo^e myjiTHHCKOMy, KOTopyio namy u,apcKoro BejuiHecTBa rpa- MOTy iiHcaHiivio k HCMy npocTpaiiHlmmaro B r b fic/ff H3o6paHteH- (ibix r i> yB^0M^eHia 13 bojihth i BameMy apxiepencTBy BbinecTb. I ‘ftoot. oh MyjFTJiHCKOH BoeBOAa nocTynaJi i;ai; r b iraiviT.. Bejiiimiirb rocyAapeM’b, B r b noAAaHCTBfc, Ta in, c/f, HauiHMH u,apeicoro itemi- 'recTBa paTbMH b eny i ieHi'n chjit>, HeoTarfcHHo ho CBoeMy ooiiaAc- SKHBaHlH), HeBSMpafl HH OTT. KOTOpbie CTpailbl Cefrifc IipenflTIH, i' ne CKJOHHHC HH X KOMy BT. IIOAAailCTBO K p O Mii MHJIOCTH IiaC, ii(XTFii!FFXT> rocyAapeH, Hamero u;apcKoro i!('.iH'ieeT]ia. HpH cem mm, BeJiHKHe rocyAapn, name u,apcKoe BenmiecTBO Baiue apxiepeHCTBo upeAaeMT. rociiOAnny (>ory bt. coxpaHenie, i ce6e Bpy < iaeM r b Ba- mero apxiepeHCTBa MOJniTBam,. ]\m% rocyAapCTBiH namero bo ABopli bt. H,apcTByioiu,eM'b BeJiHu,eM rpa^e MockbIj Jlira ott. cosAa- hih Mnpa . A 3pT3>-ro, Mliemi,a AeKaopa .kh. - ro j\usi, rocy- AapeTBOBamfl namero .5.-ro roAy. Von Aussen: BoroMOJUi,y nameMy npeocBflm,eHHOMy Apoeni ro, ooatKoo MH 40 CTHH) apxienneKyny enHKtHCKOMy, i Bcea cep6cnne i goarapcKie bcm.hf i BceMy npaB 0 CHaBH 0 My xp 0 CTnancKOMy na- pOAy , AyXOBHMMT. 1 MHpCKHMT.. (Original.) 286 XVI. Suffix A Ti: subst. mase.: part.; adj. Aus einer grosseren Abhandlung iiber die Bildung der Nomina im altslovenischen als Probe. Mitgetheilt voii Franz Miklosich. Das Suffix at* ist primar. Es dient a) zur Bildung von Substantiven: ^'k/ 1 'K pars (a*) ; A*3A'k, basat* vinculum (ka 3); CEpk- Aa-k terebra (ckpt*a) ; avr at. angulus deutsch Winkel poln. vvegiel (bat). Dunkel sind kosat* , KoskAk hircus (vergl. koza ca- pra); o Ep h at* 'biJz\ois pallium duplicatum; urbar neben iirkao pix prol.-vuk., infernus; pamvkvestis (vergl. p-kskno linteuni und serb. paKHO veli geuus); mi^at* velamen russ. aeso^Tb, Haxoa r t (vergl. die Wurzel mic). Entlehnt ist kotat* neuslov. kotel russ. KOTejn* poln. kociel lit. katilas let. katls go tli. katils althd. kezil lat. catillus (vergl. griech. norvXrj). b) zur Bildung des part. praet. act. 11 . : iiact : iiaeat*; oBoraT k: oKoraTdtAT*; KoifuoEa: ko^uobaa k etc. • c) zur Bildung einiger Adjectiva von Verbis neutris: K-kA-k albus (K'kj; ruHATi putridus (mn); ap^a-k moro- sus (ap a J( : vergl. russ. AP ax -ny debilitari) ; ap^Ak ma- turus (3p'k); H3RfTT*uiAAT* obsoletus (naKET kina); H3rnnA’k putridus (h3ihh); H3.vvkmAAAk debiiitatus (u3A/iT*>KAa) ; hcta^at* eorruptus (hctaIj); kričat* acidus (k-ric in KkicHAi); N(A«P dc ''’ k nondum adultus. mir. (pacr); oro- p kA k ambustus (orop’k); ono^jfAk tumidus (onoifjp vergl. russ. onyx-Hy tumescere); octaat* residuus (octa); ho- rkiKA k perditus (norkis in norT*iRNA); no^TUA k curvatus (no\"ki: vergl. poln. pochy-na immergere); noMpT*H r kA’k niger (noMpkrrk); npn kukat* assuetus (ruk); novjfAk 287 turaidus, cavus (noifjp vergl. russ. nyx-Hy tumescere); pa3/H0KATv uligine dissolutus (pasjem in pa3/viodH^); CR’bTA'K lucidus (CRkT); CAtATA lv fuscus (CAAdp) 5 CkCNHAk putridus (VkrHH); cTuvvkATi poln. šmiaty audax (ckAvfc); o^apivA-k niaturus (oy3p'k) ; o^upTiAk inortuus (ova*p); o^h-kia^k morosus (oyicki); o^c-k^atv aridus (oyc'kx* in OYC k\*Hai); o^TTviA k obesus (oeTTu) ; ovjpkiATv curvatus (©Yjfki: vergl. poln. poclij-na). So auch receah A'k yavpos elatus: irkTiAHirk receaha^ le ctk pavpov 6 aXBKrpV(šiV elatus estgallus. exarch. DieTheinen folgender Bildungen sind alsVerba nicht nachweisbar: H3R0Y T ’^' rk putridus; H3A0V‘ n ' KMfArk riinosus, das mit r \o\'~ riHHa etc. zusammenhangt und dessen - mea r wohl fiir - saati steht; hcttvCkat« evanidus (ttrck); cp-su-A-k rotundus (vergl. Kp^rk circulus); a^aa r tardus (mt^a); orha r, da- ber H 30 KH aa abunde, womit rh in rt»3—rh-tr usura zu vergleichen; osAA r bA'k fuliginosus (a a a : vergl. russ, na/pb vapor und altslov. kaahth); te ii at calidus (teii: woher auch TonHTu); ^tat celer, probus, bonus. alex. jnisc. (vergl. neuslov. vrl und serb. xp.ui und up.ui) ; xta t k rimosus; narA'k praeceps scheint fiir hatrkat von narkn in HAr-kNAv statt nar ki;nA. zu stehen und eigentlicli in- clinatus zu bedeuten. Man beachte die Adjectiva okat rotundus und russ. no/p/iMM, in der nominalen Form iioa^t, die mit den Prapositionen okt und nciA’k zusammenzustellen sind. Das Suffix at bat man mit dem sanskr. SutFix la, ra zusainmengestellt: an-i-la ventus, čap-a-Ia tremens, dip-ra splendens; griech. Ao, po: axary-X6s, c )n-Xos, Giyij- Aos etc.: vergl. auch goth. mik-i-ls. Dass das Suffix la im Sanskrit nur an wenigen Wortern vorkommt, scheint dieser Behauptung weniger im Wege zu stehen, als dass in den la-bildungen des Sanskritundin den Ao-bildungen desgriech. der Begriff der Vergangenheit nicht liegt. Indessen ist auch diese Einwendung nicht von Gewicht, da ahnliches auch 288 sonst wahrzunehmen ist. Was die Zusammenstellung des slav. Suffixes at* mit dem sanskr. Suffix ta, slav. sonst t-k, betrifft, so ist nach unserer Ansicht zur Begriindung der- selben nicht hinreichend nachzuweisen, dass in irgend einer verwandten Sprache sanskr. t in 1 iibergeht, son- dern dazu ware der Nachweis erforderlich , dass diess fur das slav. gilt. Siehe Bopp: vergl. Gramm. 1157. Schleicher: Sprache n Europa’s 261. und Formenlehre 169. Weitere Un- tersuchungen vverden wohl die Identitat desSufFixes a'k mit dem sanskr. Suffix tr darthun. Dass das part. praet. act. II. jetzt keinen Dental bat, wird man uns nicht entgegnen, wenn man bedenkt, dass selbst wurzelhaftes t ausfallt, dass da- her hier ein Lautgesetz wirkt: dass es nicht immer so war, dass es eineZeit gab, wo im čech. dieses part. nicht byl, son- dern bydl, im poln. nicht byl, mial, sondern bydl, miadl lautete, erhellt aus einigen von dem fraglichen part. abge- leiteten Verben: čech. dobydleti und dohydliti se (Palkovic); poln. bydlič habitare, miedlic conterere. XVII. Versuche der (iirkiscli - sihlslavisclicu Vdlker zur Vereinigiiiig mit Osterreick unter Kaiser liudolf II. 1594—1606. Mitgetheilt von Josef Fiedler. Die slaviseh-ehristlieben Volkcr im osmanisehen Reiche ftthlten sicli unter der fremden Herrseliaft so ungliicklich, dass sie trota des verschiedenen Glaubensbekonntnisses jede Gelegenlieit, wo kaiserliohe Heere gegcn die Unglilubigen im Felde standen, beniitzen zu mussen glaubten, um sicli theils dureh eingeleitete Unterhandlungen mit den beiden Hauptern der Christenheit, dem Papste und dem Kaiser (oder dessen Feldherrn) die Mittel zur Abschiittlung des sie driickenden Joches zu sehaffen, tbeils sicli dureh Auswanderung in Masse demsel- ben thatsachlich zu entziehen. Bei den grossen Anstrengungen, welche die cbristlicben Machte 289 machen mussten, um den Erbfeind abzutvehren, ist es ganz begreif- lich, dass ihnen alle Umstande, die eine Schtvaehung oder Verringe- rung der Macht desselben zur Folge baben konnten, hochst \vill ko ru¬ men waren, ja dass sie sich sogar aus allen Kraften bemiihten, solche so viel als moglich hervorzurufen. Das zweite Mittel kam seit dem grossen Auszuge der Serben unter dem Ipeker Patriarchen Arsenie Cernojevic wiederholt in An- wendung, wahrend in der friiheren Zeit Versuche erster Art gewohn- lich waren. Aus diesen liebe ieb jene Unterhandlungen hervor, tvelche unter der Regierung Kaiser Rudolf s II. statt hatten, in der Meinung damit einen kleinen Beitrag zu dem sparlich vorbandenen Materiale zur Ge- schichte der slavischen Volker jenseits der Save zu liefern. Im Jahre 1594 schickte das Volk der Herzegovina in der Per- son des Fra Domenieo Andriaševic ‘) ihren mit einem von dem Bi- sehofe Visarion und den Knezen der vorzugliehsten Orte ihres Lan- des unterzeicbneten Beglaubigungsscbreiben (ddto. 24. April. Nro I.) versehenen Gesandten an den Kaiser, um ilim, ude es sclion friiher durch denselben Abgeordneten bei dem Papste geschehen war, von dem Entschlusse sich der tiirkischen Herrschaft zu entziehen, Nach- richt zu geben und sich iiber mehrere Dinge, wahrscheinlich die von dem Kaiser zu leistende Hilfe etc. etc. zu verstandigen. Welche Aufnahme der Gesandte diesmal fand, und \velche Er- folge er erzielte, ist nicht ersichtlieh. Zwolf Jahre spater (1606) erschien derselbe Unterhandler in Ge- sellschaft des Kaludjer Damian als Abgesandter des Patriarchen Johann von Ipek und der seinem Sprengel unterworfenen Volker am Hofe des Erzherzogs Ferdinand von Steiermark (nachmals Kaisers) um wegen derselben Angelegenheit zu negociren. Diesmal scheint das Resultat ein giinstiges gewesen zu sein. In dem ihnen fiir ihre Sender mitgegebenen Recreditiv (Nro II.) belobte der Erzherzog nicht ali ein deren christlichen Sinn, sondern verstan- digte sie auch von der schriftlich zu ihren Gunsten bei Sr. Heilig- keit, dem Kaiser und dem Konige von Spanien gethanen Interees- sion, und versicherte sie seiner Gliade. 1 ) Er war Franziskaner, von Ragusa gebiirtig und durch seiae Beredsamkeit beruhmt. Spkter hatte 6r den bischoflichen Sicz von Skutari inne und erhielt nachmals von der Propaganda den Titel eines Bischofs der Kirche St. Stefan Er starb in Rom 1637. 19 290 Der Generalcommandant von Kroatien, Baron Gnido von Khisl bestarkte sie in Folge von dem Erzherzoge erlialtener Auftrage in ihrem Vorhaben, versprach llinen im Namen des Erzherzogs und Kai- sers seinen Beistand, die Erhaltung aller ihrer Privilegien, und er- suchte sie um oftere Nachrichten von dem Feinde durch den Weg des Thomas Milic, den er zu diesem Zweeke eigens nach Ragusa abge- schickt hatte (Nro III.). Gleichzeitig oder nur kurze Zeit darnach ersehienen z\vei an- dere Gesandte, Nikolaus Draškovie und Peter Braikovic bei Kaiser Rudolf II., um in derselben Sache, und wegen Unterwerfung dersel- ben Vdlker unter das Haus Osterreieh zu unterliandeln. Wie es scbeint, hatten diese ein doppeltes Creditiv; von dem Patriarchen im Namen aller seiner Seelsorge unterstehenden Vdlker, und ein abgesondertes von den Beivohnern der Herzegovina; so we- nigstens werden die beiden Recreditive (Nro IV.; ad IV. eine Uber- setzung des ersteren, und V.) erklarlich, welche der Kaiser an dem- selben Tage ausstellen liess. Diese sind in den gnadigsten Worten abgefasst und geben den Bittstellern die Hoffnung, dass vor dem Ende des Monates Juli liber die ihnen zu leistende Hilfe bestimmte Vorkehrungen getroffen sein werden, und verweisen sie desshalb an den Erzherzog Ferdinand. Auch wurden ihnen die in Antrag gebrachten persdnliehen Auszeich- nungen in gnadige Aussieht gestellt In demselben Sinne aber mit wenigeren Worten ist auch das zweite, an die Herzegoviner abgefasst. Auf dem Riiekwege hielten sie ohne Zweifel in Graz bei dem Erzherzoge Ferdinand an, um die ihnen von dem Kaiser dort ange- deuteten ferneren Resolutionen in Empfang zu nehmen. Die erzlierzoglichen, den Gesandten ubergebenen Sehreiben an den Patriarchen (Nro VI.) und an die Bosnier (wahrscheinlich Her¬ zegoviner, in Ubereinstimmung mit dem kaiserlichen Sehreiben Nro VII.) fordern dieselben in allgemeinen Ausdrueken zur Fort- setzung des heilsamen Unternehmens auf und werdon jedem der Adres- saten versehiedene, ihren Personen selir annehmliehe Vortheile zu- gesiehert. In demselben Jahre, wahrscheinlieh noch wahrend der schwe- benden, mit dem grossten Geheimnisse gefiihrten Negotiationen glaubten die Depositare dieser wichtigen Urkunden, Conte Zuane von Risano und Giacomo Pasquale von Cattaro ihre Anhanglichkeit an die Republik Venedig dadurch zu enveisen, dass sie mit Verletzung des 291 ihnen von den Hinterlegern geschenkten Vertrauens die Papiere mit einem Schreiben an den Dogen, \vorin sie diesen liber die Lage der Dinge und die angebliehe Stimmung der betreffenden Volkerschaften benachrichtigten, auslieferten, und dadurch wahrscheinlich die Ver- anlassung wurden, dass dies gewiss folgenschwere Werk nieht zu Stande kam. Von Venedig kamen dieselben in das k. k. geheime Hausarchiv, wo sie noch anfbewalirt werden. IIocBekenoMS BeaeBHCOKOMS njieMemiTOMB otb bora H3a- bpaHOMB Heape^o6848feeM8 liocobbHO oti> rocnoAima bora imaAans h noMoateHOMS roenoAnns Poaojib^S kecaps pniicKOtoMS h o/i,b cBera upcTbbCTBa n CBne r ra nmiepaTSps oTbbpaHS cm ep h o h aoctohho uoKaoHeHHe o,y, nacb bncitsria XepbiieroBjine h cBnexb Huyy.un¬ ča mi exi» h humji no/i,Jio5KHHexb Mjiafcnexb n BepHnexb CJiSra Ba- mera BejmnaHCTBa. XuiTHiotin obj! vJncb imena™ BauiCMS iiocBcIieHOMS Be.uriaH- ctbs »BHMaMb 3a none/rain, o^b Mora nuBopeiira pnenn snemita xpncTOBa IlaKoba anomua koh roBopii CBaito Aanne Aobpoui h cBa- kh /i,apb HsupbCHH 0,3,0 3rapb ecb cnaaekii o/y> on,a cbctjioctk npe^b KoneMb ime upoMbeHa 8 napaBH HeroBtun bSASkn »eroBui BejuinaH- ctboiu BneMHo besb MOieTKa 6eab cBpbxe h HeSMpbJuiBoin sa CBe epe Mefey namn Haxio^H ce upiTineBb./ieHe tu Aapa n mmocth Hero- Bexb 3a rpnexe Hame ipieHb K0Hexi» ecMo noxokeHH oab rocno^HHa burna BivuinncMH burni h liOKapaHiieMe .nebs Koneitm ecb e^aHb Be- 4HKH TeiUKH H HeHO/^H0eilJI 8CMIUH0 M HeiipaBC^HO 1’OCnOCTBU) MaB- nora HenpHaTejia Kpbcra xpneTona a to ecb KSk> oTbMaHOBiiba KOK) caMb cBeMorybM rjuciio.3,nHb borb no HeroBS Be.MKOMy mhjio- epbks nonetu e carapain HacToaHeMb oab CBeTora um,a naue n o/p, Bamera Bennitora noMiMOBaHa u,ecapcTBa noe /3,nn MHHyTe 110 - c-jacMO Jincb uo/i,nncanb ui^b MCHe n iu,T,b p83Hexb kom cs aaeAHO ca MHOMe Kon JByAe Aa itaito BennnaHCTBO ujab boataHCTBa noneno ca- I. 1596. 24. April. 19 * 293 Ifl Mii-iomb BHTKOBHiib ujah MSCTaha no^bnacseMb BHine peneno iihcmo. M Ktiesb MapKo MBaHOBiihb iioAHHeseMb BHiue pe- HeHO HHCMO. M UBaHb KHe3b o/^b banana noArmcseMb BHine pe- HeHO IIHCMO. M Tp^aHb KHe3b o^b HHKiuaha noAnncseMb BHiue peneHo iihcmo. M $aMbt>Hb KHeB.b oa'-> JlsboMHpa iioAtnucseMb pe- HeHO IIHCMO. A tergo. nocBeieHOM8 ioai> 6oira H3abpaHuiM8 rocnoAHHS Bejie bhcuikiums pefe8Jb8 pecaps oiibienioMS oab CBera KapbCbTHaHbCbTBa AiuobTioH- HiuM8 MiorsfeeMS h npaBeAbHioMS biohbioah ne38ca HCSKapbCbTa HMb- nepaT8 pHMbCbKuiMS rocnoAHHS HameMS iuucu)6htuim8 8 npars. (Original.) n. 1606. 13. April. Ferdinando per 1’Iddio gracia, Arciduca d’Austria, Duca di Borgogna etc. Conte di Tyrol ete. Reverendissimi Reverendi, Nobili, Magnifiei spettabili sincera- mente diletti. Non senza singolar nostro contento, habbiamo rieeputo le Vostre lettere, piene d’affettione, zelo et real ta verso 1’afflitta chri- stianita et la serenissima nostra časa d’Austria: Si eome ancho dalli Vostri oratori Fra Dominico Andriassi et Damiano Caluiero pienamente siamo stati informati delle cause, che Vi muouono di solle- uaruj contra la tirannide et graue seruitd de Tureo, Inimico univer- sale del nome di Christo, saluatore nostro. Hor lodiamo sommamente questo Vostro sineero desiderio e bona volonta di metter in essecutione una opera tanto grata a Dio et profit- teuole ali a ehristianita. Et si come dal canto nostro non tralasciaremo di fare tutto quello che šara in poter nostro: Cosi anche potrete inten- dere dalla Relatione di detti Vostri Ambaseiatori li officij boni, che per lettere facciamo uerso la santita del papa et S. Mst i Ces“ nostro 294 Signor Cuggino: Cosi ancho uerso il Serenissimo Re di Spagna, nostro Cugnato Carissimo: Sperando, che il tutto a suo tempo succedera felieemente. Sua Diuina Mta prosperi questa sua giustissima causa pro salute et beneficio di molte anime. Et se tal opera sortira il suo effetto, non e dubio alchuno, ebe Voi et la Vostra čara posterita šara liberata dalle fauci del Turco et di tanta oppressione. Et eon tal fine Vi offeriamo la nostra benigna et pronta graeia: Et al Signore Vi raeommandiamo, Il quale Vi conserui et prosperi in questo S. desiderio. Data nella nostra Oitta di Graz allj XIII. d’Aprile 1606. Ferdinandus m/p. Ad mandatum Serenissimi Dni. Arch. proprium. P. Casal, m/p. Balth. Lajmanus m/p. Adresse: Alli R mi R di deuoti, Nobili, Mag cl spettabili nri. sinceramente diletti. Il P. Giouanni Patriareha, Voiuodi, Conti et Principali Capi del populo christiano nelli Regni di Bosna Seruia, Albania et Ducato di Potenza. i (Original.) ra. 1606. 30. April. GJie Aparu)II.CBHeTjia)M8 tochoahhs rap^anb bu^bujah h lUCTaJlHeMb BlUIIBlUAaMb KHe3mMb H rJiaB3MH, H II8K8 XpHCbTHaiI- CKIOM8 uit xepbii,eroBime capiibKe 3eMJie n apboaHne HamneMb upa- aTejienib Beae BHepuHeMb h fipaTH : a iuutujms A«Ha MHH8THbxb iipn- mhx KHHrs Beae pa38MH8 u)T Baeb rim rocno^HHS ioti^s ABM0aH8 Kaasbeps h nm roenoAHHS p a a a m h h ii k 8 a HApnameB afens 8 itmHexb KHiiraxb h mA Kmnexb mTau,a pa38innexb c BeariKiieMb bg- eeaneMb KmanKm mh imuieTC BnepHm Bauis bojksas Tmaiiitm Aočps n cbcts h KmpncHS 3a 4acb 0 Bireps 6 oskh8 h 3a HanpeAaKb B0e i ibn8 Bacb 0 Bauie AReu,e : sa Trn Baepbam KpenbKm h CTaHOB0Tm rm- Bmp8 BaMb roHm 0CbTiu nibTm rmBmpn 8 KH0raxb CBmHexb Kiue BaMb inae CBflGTameb xepbu,crmBa mT CTpaHe CBme 0 u,ecapmBe ab 295 6ap3u> Beiuiua H3i,BapbiunTn kuuhkiu BaMb cmui «)6e i i;iBa.w to.ihkui roAHUfbTa: ne Kaname 3uiBeTe cbhkumhhh xuitn8 /pirhu eaHb c ui^iSKuiMb kumis mh ,T,a r 3,i»6s / T r e Be.niMaubCTBU) xepu,eruiBU) h u,eea- puiBui: h TaKui xiuie>iui 3aeAHUi c b8mh ct3B0th 8 Anejuo kuuhkui naMb^a rocnoAHn borb: s tuuhkui muuhmb Bams Miuuicbn luei/iruc r.iaiu h n8Kr. ,i,a uuuiKin khkui ui6ehnaBaTe tuuhkui r’0,pinibTa 6s- ACtc CTaTH BHppbHui h BuhcTH Mehu scoMb He A°hn na MarHe ? Merui KperiKU) H3bBapiiiHTH Kaiuu ce $8b,/i,a:iiui KpeiibKui n iicbTiiiiu) /i,a h e,Te 8 m n c na m n: h t3kui Bacb lurraMiu ^a narib uecbTui hh- rneTe no psue Tuiiuaca Mn.oihna Kora nueniui Ha Te Hame h B ame noejie s /i^opuiBbmiKb h t;i kih feeMui h mh bhmh imcaTH neeb- tiu h lomu rnbTU) eaBHiue umne Be^imaHbCTBui gecapuiBui tuj heTe HpHMHTH 3IiaH8hn HCbTHHUI ^a BaMb IIC ti e M Ul HUIMaHbKaTH UIT uibe- haHHa Hamera: h 3Ha™ HMa r re kukui bomb uibekeBaMui uit CTpaHe necapuiBe h xep peturne uiCTaBHTH Bacb 8 napBHeJiexb AwbpHexb Baiunexb h caBHme iiph./iuijkhth bomb h a«*™ ^uictuihmc ^apuise h imaTC TUUHKUI lUaBBMH KUUHKUI H8K8 H TaKU) ^apjKHTC HCbTHHUI Aa te o n 'ih ne Apsrui. borb Bacb cafeSBaui h eaxpaimu) h /piui BaMb MHJioeb He Apyro. nHcaHui s eepM8 na .j. anpH^ia Ha 1606 . Sig. Guido Baron de Khisl gen' di Grouatia m/p. A tergo: 4a ce 8 p8ne roei 10,1,11118 rapbAaHb buihbuiah h uiCbTa.meMb ruicnuiAH buihbuiahmb KHesuiBuiMb luaBaMH h 118K8 uit xepbgerui- BHHe eapbiibcbKe sejme h apbanne. (Original.) IV. 1606. 23. Mai. Rudolphus Secundus diuina fauente clementia Electus Romano- rum Imperator Augustus. Reuerendi, Spectabiles Magnifici, Honorabiles et Agiles deuoti fideles dilecti. Intelleximus et ex literis, et ex legatis Vestris ad nos missis Nieolao Draschkouiz et Petro Braikouiz quanto zelo flagretis iugum vt Turcicum excutiatis, nostroque auspicio et auxilio vos reliquo Reipublieae christianae corpori conjugatis. 296 Quod consilium vestrum cum pium ae salutare priuatimque ao puhlice utile sit, magnopere id laudamus, utque secundus optatae rei suceessus consequatur optamus. Quod autem eo ex parte nostra con- ferri possit, singulari solicitudine et cura dispiciemus, idque eo ma- gis, quod iam tempus instat, ut arma in hostem redintegrentur. Vt vero interim vos vest,rosque animetis, quaeque eodem ex parte vestra requirantur, paretis, benigne cupimus, curaturi ut ante mensis Julij finem a nobis de auxilij vobis suppeditandi modo quid certi statuatur, quod a Serenissimo Principe Archiduce Ferdinando, patrucle nostro clarissimo, cum quo ea de re communicandum est, intellecturi sitis. Si deinde felicem et optatum ea expeditio effectum consecuta fuerit, beneficentiae nostrae sinum vobis aperturi, quaeque ad commoda ve¬ stra et ornamenta augenda pertineant vt nimirum nobilitatis Insigni- bus alijsque priuilegijs dotemini, benigne libenterque ac liberaliter praestituri sumus. In quam vos spem erigite, vosque vivos praebete gratiae nostrae, Caesareae, qua vos amplectimur securi. Datum in Arce nostra Regia Pragae, die vigesima tertia mensis Maij, Anno domini millesimo sexcentisimo sexto. Regnorum nostro- rum Romani trigesimo primo, Hungarici trigesimo quarto et Bohemici itidem trigesimo primo. Rudolphus m/p. Jo. Baruitius m/p. A tergo: Reuerendis Spectabilibus, Magnificis Honorabilibus Egregijs et Agilibus, Joanni Patriarchae de Pech alijsque Spiritualibus et secula- ribus Praelatis, Comitibus Voiuodis, Nobilibus et reliquis in Regnis Serinissimae Bulgariae et Albaniae existentibus Christianis deuote fidelibus nobis dilectis. (Original.) Ad IV. 1606. 23. Mai. IIOHTOBaHHeMH CBIieTJlHeMB MOrSiiHeMH 0 AOCTUtHHHeMH fimrm- j1H86hh BHepHHeMH H3a6paBHeMH. PacsMHecMo niu KHHrax h 0imu0eap0ex BaiuHex k h 3 mh hiu- cjiaHH niu Hec riocmuAHH Hanoja AP amKlUB H^ “ IleTap BpaHKOBJifc C, KU)HU)Me Bp0eAHlUCTH BOJ1HIUM 0 BpgliHeMe 3apneJW f 297 necTe h rnSAHTe 3a ujCvIooiuahtm ce iua 6ecaKU)HHe us tni e TBpcue n csmancTSa hhx, a c nioMurhu HarnoMe rnSAHTe uiHBiieTii s eo6- hlieHOMS HeAHIICTBS KapCTHaHCKUIMS, KOIia Bauia Macau) H AU)rU)- Biup u>a Ka^eHe TaKo fuameH n euaceH He caMou sa Bac caMHex Ma h u>m,e ca umhneHS kuj pne n scBuniemie KapcraaHCKtu, tuims bii B euma xBajiHMio n Tamuhep Bac mohhmiu A a HMaTe 8 tuims Hanpe- AOB3TH au) Aujfipe cBapxe, csapxs m,a CTaBHJiH cmui Ha tu) Be.MK8 HOMII8 C U)Cll)6nTHeM HaCTtUHaiHieM HI, IU ce Mil) IH e 8HHHHTH U>A CTpane name ca susthth h sxhthth 6pneMe kiu-ihku) ce Behue Mome 8HHHHTH a TUMHKU) BetiHe KIMHKU) He CBA3 BpHeMe Ca 8H8THT0 H »Kača™ uipsme Haiue lipeMa HenpnaTeJiHUJM BHepe xpHCTU)Be,— 8 to-ihkui IU8AHMU) 3 AparaeMe capApeM a» ce 68AeTe bh SHeAHHHTH sa neAHU) e u)CTa.iHeMH BamneMH h Aa ce npHnpaBHTe h CTaBine 8 HauHH KiujiHOU) ne iiu)au)6hui c Bame eipaHe h kuijhikui mu;e ibbh mucam ajiHTH AHejim, 8 tuijihkui hneMiu mh HacTumaTM 3a Bac MHecen mA miS-iHa ast bhm na cnaHHe n srjiaBJiHTH Bac na kh Ha l IHH HM3MU) B3M AaTH IIUIMOh H KaKU) Ce HM3 8HHHHTII 3 AmnOBUip — h 83Mhii)ihh Tuira OepAHHaHAa apuHASue uja rpac,a Hamera.. KaAe nmCJme f»8Ae Hame AHejim c noMohii oimuHuiMe HMar.. A°6p8 cBapxs TaAa xmhne ce uiTSiopura psse Hame Ha esaus HCBapcHS CJim6u)A8 h MMJHUC AU>CTU)HH8 sa 8CBHCHTH Bame K stili e H 8'IH H llT II Bac rmcrnuA« cjiuj6oah8 , c KtuneM ssAamieM HacTimiTe 6 hth Bpn- eAHH sa uiBHeM nmcjiuiM h ssAame ce Aa hneTe 6hth 8 mh.iuicth naimim c KiuHM Bae sarapjmaMm Be^ie misfieuiJHiBui, imcacMU) hc H ame gecapcKe K8hne 8 iipaen Ha 23. Maha jmeTa xpHCTii)Biiex 1606. KpaJiHCCTSa HaiUHex pHMCKora, 31, jmeTU) srapcKmra upa- .rnecTSa, 34, jmeTa a fimeMCKuira KpannecTSa 31 jiHeTio. A tergo: llpHCBHeTjm)M8 IIUIHTOBamuMS MierShneMS H 8CMHU)mHTU)M8 fimrojiHSfiHiDMS 8 xpncTU)C8 HanieMS HiuBans naTpnapKH uia nehn h IDCT aJlHeM A8XU)BHHII,H h CBHeTU)BHHlJ,H nummBUJMb KHeCU)BU)Mb BuiHBuiAaMH cnaxnaMH h KapcTiiaHiDM mcTajmeMH 8 KpaJineBCTBS sap6cKU)MU), fisrapcKUJMS h ap6aHamKWM8 npHK4uiHHeHHeMH BHep- HHeMH HaiuneMH HcaopaHneMii. 298 V. 1606. 23. Mai. Rudolfu s Secundus diuina fauente elementia electus Romanorum Imperator semper Augustus. Reuerendi Spectabiles Magnifici, Honorabiles Egregij et Agiles. Expositum nobis fuit ab ijs, qui ex partibus istis ad nos missi fuerunt, quam pie feruenterque ac zelose Vos praebeatis vt Ducatus Herzego- uinensis ditionesque vicinae a Turearum iugo liberentur et cum reli- quo Reipublicae Cbristianae eorpore auspitio et auxilio nostro conjun- gantur. Quod cum nobis auditu inprimis gratum et iucundum sit ma- gnopere Vos laudamus et quibus Vobis in laudabili isto instituto suc- curri possit modis solicite eogitamus, quaemadmodum ex ijs, qui a nobis redeunt, plenius intelligetis. Vestrae pietatis erit et Vos ipsos et alios ad expeditionem suscipiendam animare quibus armis nostris quam primum opem ferre conemur. In Vestram vero gratiam vt bene- ficentiam nostram experiamini quantum pro rerum successu fleri pote- rit praestare benigne parati sumus. Datum in Arce nostra Regia Pragae die vigesima tertia mensis May Anno Domini Millesimo Sexcentesimo sexto Regnorum nostro- rum Romani trigesimo primo, Hungariei trigesimo quarto et Bohe- mici itidem trigesimo primo. Rudolphus m/p. Jo. Baruitius m/p. A tergo: Reuerendis Speetabilibus Magnificis, Honorabilibus Egregijs et Agilibus N. N. tam Spiritualibus quam Saeeularibus, Praelatis, Co- mitibus, Voiuodis, Nobilibus et reliquis in Ducatu Herzegouinae existentibus Christianis deuotis fidelibus nobis dilectis. (Original.) VI. 1606. 15. Juni. Ferdinando per 1’Iddio graeia Arciduca d’Austria Duca di Bor- gogna Conte del Tyrol etc. Reuerendissimo deuoto sinceramente diletto. Con questo salutia- mo V. S. dj core. Et poiche il presente nostro sinceramente diletto potra referirlj piu diffusamente la nostra bona uolonta et bonissima in- clinatione per il trattato secreto, ch’eglj ha proposto, con li suoi com- 299 pagni per nome dj quej populi Christiani tanto affetionati alla nostra serenissima časa d’Austria Sapendo noi dunque quanto V. S. sia desiderosa dj uedere l’ef- fetto dj questa santa opera di tante bone consequenze. Habbiamo uo- luto pregarla, dj continuare in tal pio propposito: Et adoperare la sna autorita, affine che il tutto sia con secretezza bene incaminato a lode et gloria dj sua Diuina Majesta. Et per consolatione della Chri- stianita. Et reuscendo questa segnalata impresa puo considerare V. S. che molte bone cose seguirono. E tra le altre si potranno rinouare ii mo- nasterij, accrescere le intrate Et fare molto profitto allj Ecclesiastici et deuote Religioni. Pero V. S. non tralasci di procurare bon esito. Che anchora noj faremo la parte nostra in quello che potremo. Iddio conserui longamente V. S. Come desideramo: Et ce le offe- riamo. Data della nostra Citta di Graz allj XV. dj Giugno 1606. Ferdinandus m/p. P, Casal m/p. Balth. Laymann m/p. A tergo: Al Reverendissimo II. S. Patriarcha di Pech hro sinceramente diletto et deuoto. (Original.) VII. 1606. 15. Juni. Ferdinando per 1’Iddio gratia, Arciduca d’Austria, duca di Bor- gogna, Conte del Tjrole etc. Nobili sinceramente diletti. Poiche il latore dj questa nostra, ha 1’ordine di farui sapere la nostra bona uolonta: Et offerirui la nostra Arciducale gracia, saremo piu breui: et massime circa quel secretis- simo negotio spiegatocj per beneficio della Christianita. Hora non dubitamo punto, che Voi in cio Vi dimostrarete pron- tissimi et fideli, continuando questa opera dj tante bone consequenze per salute dj molte anime. Et pero Vi ricerchiamo benignamente che uogliate perseuerare in questo real proposito: et assicuraruj, che tal Vostra fidelta šara degnamente rimunerata. si come non tralasciaremo di procurare quando Feffctto šara fauorabile (?) affine che quello per hora Voi tutti possedete sia dato et conferito libero a Voj et allj Vo- stri Eredi, oltra poi che non Vi saranno denegati priuileggi eorrispon- 300 denti allj meritj Vostri. Resta solamente, che la cosa sia tenuta secre- tissima: Che Dio Vi conceda la sua santa benedittione. Data nella nostra citta dj Graz alli XV. di Giugno 1606. Ferdinandus m/p. Ad mandatum Serenissimi Dni Arch. proprium Balth. Laymann m/p. P. Casal m/p. A tergo: Alli Nobili nostri sinceramente diletti Gardan Vaiuoda et altri Conti nel Regno della Bosna. (Original.) VIII. 1606. Dalle lettere dalla Maesta Cesarea, et del Serenissimo Arciduca Ferdinando datte di quest’ anno alli R. Patriarea, Voiuodi Conti et principali Capi nelli Regni di Bosna, Seruia, Albania et ducato di Potenza, Vra Serta puo comprendere eome strettamente si tratti di sottrahersi dalla Tirania Turchesca, et sottometersi a quella Maiesta o Altezza, come meglio potrano concludere li doi Nontii, a questo effetto espressamente destinati a quelle Corti. Et si bene questa pra- tica viene solecitata, non e pero la mente et intentione de tutti quelli principali differente da quelle che sempre e stata di uolontieri sotto¬ metersi alla Religiosa obedienza di questo Serenissimo Dominio. Onde noi Conte Zuane da Risano et Giacomo Pasquale da Cat- tharo, che tenemo qualche dipendenza, et seguito in quelle parti hauute in confidenza le authentiche lettere delli sudetti Principi per 1’affetto della deuotione nostra uerzo questa Serenissima Rep ta ueni- mo ad appresentarle a Vra Serta assicurandola insieme, che di gran longa et in quelli Principali et popoli supera il desiderio de sottome¬ tersi a questo christianissimo Imperio, che ad ogn’ altro; et che ad ogni suo ceno si fara soprasedere, et metter tempo alla sudetta trat- tatione; accioehe lei possi intorno cio terminare quanto le potera con- ducibile alla sodisfattione sua et io Pasquali di časa fedele, et bene merita di questo Serenissimo stato staro attendendo la risolutione sua in conformita della quale sarano dati quegl’ ordini per adenpirla, che la lei saranno commandati. Non intentendo ne l’uno, ne 1’altro di noi altro conseguirne, che la benigna gratia et protettione sua. Gr a etc. 301 XVIII. Bolimische Annalen. Mitgetheilt von K. F. Stumpf. Das Papier-Quartblatt, doppeltspaltig geschrieben, worauf sich diese Annalen vorfinden, wurde von der inneren Deekelwand des ms. cod. 46. bibl. capit. Poson. abgelost, und enthalt unmittelbar vor denselben bibl. Meditationen, die anderthalb Spalten fiillen, die iibrigen dritthalb Spalten nehmen unsere Annalen ein. Die Schrift gehbrt dem Ende des XIV. Jahrhunderts an, die Abkiirzungen sind zahlreich, docli meist regelmassig. Die Seiten- wie die oberste und unterste Linie sind mit sehwarzer Tinte gezogen. Die Zahlen sind durchwegs, die Eigennamen meistens mit rother Tinte durchstrichen. VVahrseheinlich gehorte dieses Blatt einem Codex an, der wie so maneher andere unter K. Sigismund aus Bohmen naeh Ungern ge- braeht wurde. Anno domini D.CC.XXV. Bonifacius episcopus eonvertit Theutunieos ad fidem. D.CCC.LXXXVII. Arnolfus filius Karolomanni rex Romanorum con- cessit Zwatoplue regi Morauie conpatri suo ducatum Boemie. Anno D.CCC.XXIIII. Borziwoy dux Boemie baptisatur a Methudio episeopo Morauie cum uxore sua Ludmilla. D.CCC.I. obiit Borzibojr, eui succedit filius eius Spitigneus. D.CCC.V. obiit Spitigneus, eui frater eius Wratizlaus sueeedit. D.CCC.XXI. defuneto Wratizlao sanctus Wencezlaus filius eius succedit. D.CCCC.XXIX. sanctus Wencezlaus martirio coronatur, eui succedit frater eius Bolezlaus. D.CCCC.XXX. Saxones prosternunt Selauorum CXX. milia. D.CCCC.XXXIII. corpus sancti Wencezlay translatum est in Pragam. D.CCC.LIII. Constantinus Imperator post XLVII annos imperii sui moritur et hic finis imperatorum constantinopolitanorum. D.CCCC.LXVIII. Polonia cepit babere episcopum. D.CCCC.LXXII. obiit dux Bolezlaus, occisor sancti Wencezlay, eui succedit filius eius Boleslaus cognomine pius. D.CCCC.LXXIIII. Pragensis ecclesia cepit habere episcopum nomine Ditmarum. D.CCCC.LXXI. obiit Zlauik pater sancti Adalberti. 302 D.CCCC.LXXII. sanctus Adalbertus in Pragensem episeopum eon- seeratur. D.C0CC.XC. sanctus Adalbertus episcopus Rome ad sanctum Ale- xium monachus niger effectus est. D,CCCC.XXIII. per sanctum Adalbertum monasterium in Brevnow fundatum est et dedieatum. D.CCCC.XXVIII. sanctus Adalbertus Boliemorum seenndus episcopus martirio coronatus est. Cui Theodagus succedit. M.IIII. quinque fratres in Polonia martirisantur. M.XXXIX. Brethizlaus dux vastauit Poloniam et transtulit corpus sancti Adalberti in Pragam. M.XLV. obiit Guntherus monachus et heremita sepultus in Brunouia in die beati Dionysii. M.XLIII. fames maxima fuit in Boliemia. M.XVII. Theodagus episcopus Pragensis tertius moritur. Cui Echar- dus cuccedit IIII US . M.XXIII. obiit Echardus episcopus Pragensis IIH U \ Cui Yzo succedit V"’. M.XXX. obiit Yzo. Cui succedit Seuerus episcopus VI" 5 . M.LIH. obiit sanctus Procopius abbas. M.LXVII. obiit Seuerus episcopus Pragensis, episcopus VI 1 ”. Cui suc¬ cedit Jaromir, frater ducis Bratizlay, qui et Gebhardus VII. M.LXXI. sanctus Stanizlaus martirio coronatur. M.LXXIX. sanctus Stanizlaus Cracouie episcopus ordinatur. M.LXXXVIII. imperator Heinricus quartus dueem Boemie Wra- tizlaum sublimauit in regem et iste fuit primus rex in terra Boemie. M.LXXXIX. ordo cartusiensis a Brunone incepit sub Victore papa secundo. M.XC. obiit Gebhardus, qui et Jaromir, episcopus Pragensis VII US . Cui Cosmas succedit VIII US . M.XCI. ignotorum vermieulorum prodigium fuit. M.XCII. Terra Sancta per christianos reeuperatur. M.XCVII. Cistercium fundatur sub Urbano papa 11°. M.XCVI1I. Cosmas Pragensis VHUmoritur. Cui Hermannus succedit IX. M.CXIX.XCIX. (sic) Franci expugnant Iherusalem et vineuntSoltanum. M.CXIII. sanctus Bernhardus in Cistercio monachus efficitur. M.GXVIII. inundatio aquarum fuit in omni terra. M.CX1X. in Boemia ventus magjms mira fecit. M.CXXI1. Hermannus episcopus Pragensis obiit. Cui Meinhardus succedit X"'. Anno milleno centeno bis quoque deno 303 Sub patre Rodperto premonstrati viget ordo. M.C.XXXIII. Boliemi vastauerunt Poloniam. Eelipsis fuit IIII 0 nonas augusti. M.C.XXXIIII. obiit Meinhardus episcopus Pragensis. Cui Johannes succedit XI U5 . M.C.XXXVI. confirmacio ordinis premonstratensis ab Innocentio papa Pisis. M.C.XXXVIIII. inventus est homo nomine Johannes qui CCCLXI. annis viserat, scilicet a temporibus Karoli magni. M.C.XXXIX. obiit Johannes episcopus Pragensis XI"’. Cui Otto suc¬ cedit XII"'. M.C.XLII. bellum factum est inter Bohemos et Morauos in Visoca et ecclesia in...tur (incenditur?). M.C.XLIII. Guido cardinalis fuit in Boemia. M.C.XLVII. Cunradus rex Romanorum et VVladizlaus dux Bohemorum et omnes principes Alamanie Jerosolimam pergunt. M.C.XLVIII. obiit Otto episcopus Pragensis. Cui succedit Daniel epi¬ scopus XIII. M.C.LI. Gracianus monachus decretuni conponit et magister Petrus sententias. M.C.LIII. obiit sanetus Bernhardus. M.C.LVIII. Fridericus imperator Poloniam ingreditur et Bolezlaum et Mescam vincit. M.C.LIX. dux "VVladizlaus Ratispone in regem coronatur et sic contra Mediolanum preparatur. M.C.LXIII. rex Wladislaus mittit Theobalduin fratrem suum etFride- ricum filium suum in auxilium Frideriei imperatoris Mediolanum et hie Mediolanum destruitur. XIX. Volkslieder aus der tiegend von \V a rastlin. Mitgetlieilt von M. Valjavec. L Hranil sem si vtieo, črno lastavico, Vtiča lastavica k brodaru letela: Brodarci, brodarci, dragi brati moji, Jeli ste vi vidli mojega dragoga? Da bi ga mi vidli, ne bi ga poznali. Mojega dragoga saki lehko pozna, Moj si mili nosi črnoga klobuka, Za klobukom nosi zelenog pantlina, Za pantlinom nosi j eden list papira, Listeka pisati, v Belovar poslati. Belo var, Belovar, žalno mesto moje, Vu tebi prebiva vnoge majke sinek, Vnoge majke sinek, vnoge sestre bratec, Vnoge sestre bratec, vnoge mile dragi. 2 . Momei mašeraju po polju širokom, Po polju širokom, pod gorom visokom, Jeden je med njimi, ki svo ljubo ima, Nemre mašerati, oče nam ostati. Kopajte mi jamo pri svetem Ivanu Na puško gliboko, na sabljo široko, Tamo zakopajte moje belo telo, Vuni ostavljajte mojo desno roko, Za njo privežite moga vranca konja, Naj me konjič plače, da me ljuba neče. Pletite mi vrta vukol groba moga, V njega zasajajte kito rožmarina, Kito rožmarina, kitico pelina. Zidjite mi mosti z moji beli kosti Od mojega groba do me ljube dvora, Kod se bo šetala moja mila draga Z bosimi petami, z gorkimi suzami, Rožmarin trgala, pod pete metala, Pelinek trgala, k srcu zavijala: Pelinek, pelinek, žuhko cvetje moje! Delajte mi klopi z moji beli kosti, Ki mim truden pede, na nje da si sede, Na nje da si sede, za dušu se zmisli. Kopajte mi zdenca z moji črni oči, Ki mim žejen pede, vode se napije, Vode se napije, za dušu se zmisli. Vtiča sedi nakraj loga, Nakraj loga zelenoga; Poleg mi je vozka steza. Kod se šece mladi jager. Prične vtiču na cilj brati, Njemu vtiča povedati: Ne ciljaj me, mladi jager, Jaz ču tebi povedati, Kako češ se oženiti. Ne beri mi staru babu, Stara baba puna jada, Malo ima, vnogo štima. Ne beri mi srednju dobu, Srednja doba huda zloba, Malo ima, vnogo štima. Neg mi beri divojeicu, Divojčica vnogo ima, Vnogo ima. malo štima. 4 . Lepe. su mi sinokoše, Gde mi raso bele rože. Bele rože, fijolice. Nje mi bero divojeiee, Saka svomu i dragomu. Ja pak tužna nemam komu. Ja si vtrgnem lijolicu, Pak ju pošljem v Koprivnico, V koprivni čke bele hiže, Gde mi dragi lista piše, Niti piše nit spisuje, ’Se za menum premišljuje; V koprivničke oštarije, Gde moj‘dragi vince pije, Niti pije nit natače, ’Se za menum milo plače. V koprivnieko ravno polje- Gde moj dragi s plugom 01 Niti orje niti pluži, 'Se za menum milo tim. On se šeče po vulici, Mene nosi vu glavici; On se šeče po tarnaeu, Mene nosi vu srdaveu. Teče teče bistra voda, Nji je ime Sava, Po nji plava šajka ladja Srebrom okovana, Vu nji sedi devojčica Tenka ter visoka. Bregom jase mlad katana, Rozgotom se smeje: Pomoz’ bože, devojčica, Bog daj moja bila! Da bi znala, da bi znala. Da bi tvoja bila, Z mlekom bi se izmivala, Kaj bi lepša bila; Sikom bi se opasala, Kaj bi tenjša bila; Na prste bi postajala, Kaj bi vekša bila. Nisem ti ja, mlad katana, Devojčica mlada, Tri sem sinke porodila, Jšče tri bi rada. Jeden mi je vu Oseku, Z belim perom piše; Drugi mi je v Carigradu, Čaru blago spravlja; Trejti mi je vu Budi mu, 'Seru Budimom ladn. 807 6 . Tri su vtiče gora preletele. Vu ti gori drevea uit karnenea, Samo jeden javorek zeleni. Pod njim sedi rožica devojka, Devojku je žeja obhajala, Ona išla hladne vode iskat, Ona našla zdenca ograjenca. Krikne junak iz gore planine: Ne pij vode, rožica devojka, Onog zdenca Vile obgradile. Ci su zdenca Vile obgradile. Ni.su Vile vodu otrovile. Kak se vode devojka napila, Taki Vila devojka je bila, Pak je išia vu gore planine. XX. Brief des lieil. Brun an Kaiser lleiuricli 11. Mitgetlieilt von Franz Miklosieh. Dieses fiir die Geschichte der deutschen Missionsbestrebungen in O.st- europa vvichtige Denkmal ward zuerst von Herrn A. Gilferding und zwar in der Russkaja beseda vom Jahre 1856. I. Nauki 1—34, mit Einleitung, Ubersetzung und Anmerkungen bekannt gemacht. Herr Gilferding beniitzte die von Zacharias Conrad von Uffenbach 1716 gefertigte, nun in der Hamburger Stadtbibliothek aufbewahrte Ab- sehrift; das Original diirfte sieli in Kassel tinden. Die Berichtigungen des Textes riibren von dem hoehverdienten Herausgeber der Regesta Pontifieum Dr. Ph. Jaffe her. Viro ecclesie pio, Heinrico regi, B(runo) hic, quid nisi miser tantum? Quicquid regem decet et cuncta cementi domino deo placet'), dubio proeul sapiat religiosus rex. Est nemo vivens super terram. qui plus diligat vestram salutem secundum dominum et qui plus velit omnem vestnim honorem secundum seculum, multo labore plenum. Frater*) vest.er opt.ime carus, episcopus Bruno, rum moram fucerem in 2(i * terra Ungrorum, dixit mihi, vos o rex piam sollicitudinem oirca me habere et valde nimis timere, ne vellem perire. Quod utique fecissem et facio 3 ). nisi prohiberet, qui adhuc probibet, clemens deus et senior meus sanetissimus Petrus. Reddat tibi deus meritum in terra viventium, quia, egregius rex, tu, qui debes pene procurare toturn mundum, de me minimo servo tuo, ne perirem, dignatus es in nomine domini habere liane no- bilem curam. Gratias deo! Tu, cum sis rex secundum sapientiam quam tibi deus dedit, studium habes, ut sis bonus et catholicus rector, sis etianp), qualem habere necesse est, sancte ecelesie pius et districtus auriga. Similiter et nos, miseri qualescumque, tamen tui, ne hanc vitam in vanum consumamus et nudi inveniamur in die mortis, quan- tum sola miserieordia sancti Spiritus flat, operari, laborare studium mittimus secundum illud optimi Pauli: Non facio animam meam pre- tiosiorem, quam me. Ergo, quantum ad me, nihil nisi malum facio tantum; quantum vero ad dominum, ubi vult, citius dieto facio 5 ) omne bonum. Opera dei revelare et confiteri bonorifieum est; maxime vobis tacere non debeo, cuius sancta persuasione episcopus sum, qui de saneto Petro euangelium Christi gentibus porto. Certe dies et menses iam complevit integer annus, quod, ubi diu frustra sedimus, Ungros dimisimus et ad omnium paganorum crude- lissimos Pezenegos viam arripuimus. Senior Rutorum, magnus regno et divitiis rerum, mensem reti- nuit me, et renitens contra voluntatem, quasi qui sponte me perdere voluissem, sategit mecum, ne ad tam inrationabilem gentem ambula- rem, ubi nullurn lucrum animarum, sed solarn mortem et hanc °) etiam turpissimam invenirem. Jam cum non potuerit 1 ) et de me indigno visio quedam eum terruerit 8 ), duos dies cum exercitu duxit me ipse usque ad regni sui terminum ultimum, quem propter vagum hostem firmis- sima et longissima sepe undique cireumclausit. Šalit 9 ) de equo ad ter- ram; me preeunte cum sociis, illo sequente cum maioribus suis egredimur portam; stetit ipse in uno, nos stetimus in alio colle, arn- plexus manibus crucem Christi 10 ) ferebam, cantans nobile carmen: Petre, amas me, pasce oves meas! Finito responsorio, misit senior maiorem suum ad nos in hec verba: Duxi te, tibi mea desinit terra, inimicorum incipit. Propter deurn rogo, ad meum dedecus 'ne per- das iuvenum vitam. Scio, cras ante tertiam sine fructu, sine causa debes gustare amaram mortem. Remisi: Aperiat tibi deus paradi- surn, sicuti nobis aperuisti viam ad paganos. Quid plura? nemine 309 noeente duos dies ivimus. Tertia die, que est sexta feria“), tribus vi- cibus: mane. meridie, nona omnes ad occisionem flexa cervice duce- bamur, qui toties ab oecurrentibus nobis hostibus — sio dixit, domin us et dux noster Petrus — mirabili signo illesi exiviinus. Dominica ad maiorem populuin pervenimus, et datum est spatium vivendi, donee per eurrentes nuncios universus populus congregaretur ad concilium. Ergo ad nonam alia die dominica vocamur ad concilium, flagellamur la ) nos et equi. Occurrunt vulgus innumerum 13 ) cruentis oculis, et leva- verunt clamorem horribilem; mille securibus, mille gladiis super no- stram cervicem evaginatis, in frusta 14 ) nos concidere minantur. Vexati sumus usque ad noctem, tracti in diversam partem, doneč, qui nos de manibus eorum bello rapuerunt, maiores terre audita nostra sen- tentia cognoverunt, ut sunt sapientes, quod propter bonum intravi- mus terram eorum. Ita, sicut iussit mirabilis deus et pretiosissimus Petrus, quinque menses in eo populo stetimus, tres partes cireuivi- inus; quartam non tetigimus, de qua meliorum nuncii ad nos vene- runt. Circiter triginta animas is ) christianitate facta, in digito dei feci- mus pacem, quam, ut illi dixerunt, nemo preter nos facere posset. Tleč pax, inquiunt, per te facta est. Si firma erit, sicut doces, omnes libenter erimus Christiani. Si ille senior Ttuzorum in fide titubaverit, debemus tantum intendere bello, non de christianitate. Hac ratione perveni ad seniorem Ruzorum, qui satisfaciens propter dominum dedit obsidem filium. Consecravimusque nobis episcopum de nostris, quem sirnul cum filio posuit in terre medium. Et facta est ad maiorem gloriam et laudem salvatoris dei Christiana lex in pessimo populo, qui sunt super terram, ornnium paganorum. Ego autem nune flecto ad Pruzos, ubi qui precessit precedere debet, qui illa omnia fecit et nune facere debet: clemens deus et senior meus pretiosissimus Petrus. Audivi enim de nigris Ungris, ad quos, que numquam frustra vadit, sancti Petri prima legatio venit, (juamvis nostri — quod deus indulgeat! — cum magno peccato aliquo cecarentur; qui conversi omnes facti sunt Christiani. Hec omnia sola gloria dei et optimi Petri; quantum ad me, nihil nisi peccatum, et boe ipsum bonum perditum, nisi miserans deus propter se faciat, augeat et addat propter sanguinem sanetorum et specialius eorum, qui nostro evo effusus super terram. - Mi senior, omnia bona fecisti ad meam causam. Deus tibi retri- buat mereedem in resurrectionem iustorum, maxime quia curam geris mei, ne pro errore iuventutis secularia agam et spiritualia de- seram. Inde erat, quod me abeunte videbaris irasci. Inde enim fuit, quod H10 me et plura mea, digna risui, ad circumstautes heroes 16 ) ine absente irrisisti. Que tria: amorem, iram et derisum, nisi me diligeres, num- quam eirca me haberes; et nisi tu bonus esses, eerte numquam, quod 1T ) tibi in me malum videbatur, odio haberes. Dieo pro consolatione: quantum vult sanetus deus misereri, pio Petro agente 18 ), nolo perire; quod cum sim in me turpis et malus, dono dei vellem esse bonus. Dieo pro oratione: omnipotens et misericors deus et me corrigat an- tiquum peceatorem, vosque faeiat de die in diem numquam mortuo bono opere meliorem regem. Si quis etiam boe dixerit, quia huic seniori fidelitatein et maio- rem amicitiam porto, boe verum est. Certe deligo eum ut animam meam et plus quam vitam meam. Sed quem nil latet, pretiosum testem habeo eommunem deum nostrum, quod per graeiam vestram diligo eam, quia quo plus possum, ad vos volo convertere illum. Ut autem salva eum venia regis ita loqui lieeat: Bonumne est persequi christianum, et habere in amieitia populum paganum? Que conventio Christi cum Belial, que comparatio luči ad tenebras? Quomodo con- veniunt Zuarasi vel diabolus et dux sanctorum vester et noster Mauri¬ tius? Qua fronte coeunt sacra laneea, et que pascuntur humano san- guine, diabolica vexilla? Non credis peccatum, o rex, quando chri¬ stianum caput, quod nefas est dictu, immolatur suh demonum vexillo? Nonne melius esset talem hominem habere fidelem, cuius auxilio et consilio tributum aceipere et sacrum christianismum facere de oppido pagano posses? O quam vellem non hostem, sed habere fidelem. de quo dieo, seniorem Bozeszlaum! Respondebis forsitan: Volo. Ergo fac miserieordiam, postpone crudelitatem; si vis habere fidelem, desine persequi; si vis habere militem, fac cum Bono, ut deleetet. Ca ve, o rex, si vis omnia facere cum potestate, numquam cum misericordia, quam amat ipse Bonus, ne forsitan irritetur, qui te nune adiuvat Jesus. Non contradicam regi; fiat siout deus vult et tu vis. Nonne melius pugnare cum paganis propter christianitatem, quam christianis vim inferre propter seeularem honorem? Certe liomo cogitat, deus ordinat. Nonne eum paganis et christianis liane terram in virihus regni rex intravit? Quam tamen sanetus Petrus, cuius tri- butarium se asserit, et sanetus martyr Adalbertus nonne protexerunt? Si adiuvare nollent, numquam sancti, qui sanguinem fuderunt et sub divino terrore multa miracula faciunt, quinque martyres oceisi in terra sua requieseerent. Mi liere. non es rex mollis, quod nocet, sed justus et distrietus reetor, quod plaeet. Sed tantum hoe addatur, ut sis misericors, et non semper cum potestate, sed etiam cum miseri- eordia populum tibi aequii , ere. et. quod nune in tribus partibus, tune nee in una parte bellum habebis “*). Sed hoe quid 20 ) ad nos? Videat in sua sapientia iusti et boni tenax res, videant et in dando consilio optimus quisque episeopus, comes et dux. Quod ad meam, imo dei eausam pertinet, unum dicam et alte- rum, quibus ultra non addam. Duo magna mala, que 2 'j deus et pu- gnans Petrus in rudi paganismo cepere 22 ), nova eeclesia propc sentire debet. Primum, senior Bolezlavus, qui viribus animi et corporis con- solari me ad convertendos Pruzos libentissime voluit, et nulli pe- eunie ad boe parcere decrevit, ecce impeditur bello, quod sapientis- simus rex pro neeessitate dedit; iuvare me in euangelio nee vacat nee valet. Rursus, cum Liutici pagani sint et idola colant, non misit deus in cor regis hostes 23 ) tales propter christianismum glorioso certa- mine debellare, quod est iubente euangelio compellere intrare. Nonne magnus honor magnaque salus regis esset, — ut ecclesiam augeret et apostolieum nomen eoram deo inveniret, — boe laborare ut baptizaretur paganus , pacemque donare adiuvantibus ad ~ i ) hoe ebristianis? Sed in hae parte pendet omne malum, qua nee rex fidem habet Rolezlavoni, nee ipse irato regi. Eheu nostra infelieia tempora! Per sanctum imperatorem, magnum Constantinum, per exemplar religio- nis optimum Karolum! est nune qui persequatur ehristianum: nemo prope qui convertat paganum! Unde, o rex, si dederis paeem chri- st.ianis, pugnaturus propter christianitatem eum paganis, placebit tibi in die novissimo, cum, omnibus dimissis, steteris in conspectu 25 ) prineipis eo minori dolore et gaudio maiori, quo recordareris 26 ) te ma- iora fecisse bona. Non est, quod timeat rex, ne 27 ) religionis bomo, mernor malorum, iungat se paganis. Tantum impossibilia nolite que- rere. Aliter, quomodo rex vult noster, hie Boleslavo vos securum facit, quia in eternum non debet dimittere et 28 ) in expugnandis paganis semper debet vos diligentissime adiuvare et in omnibus libenter ser- vire. O quanta bona et commoda in custodiendo christianismo et in convertendo paganismo conourrerent, cum 29 ), sicut pater Myseco cum eo qui mortuus est imperatore, ita filius Bolezlavus cum vobis, qui sola spes orbis superstat, viveret 30 ), nostro rege! Tnter liec non lateat regem, quod episeopus noster cum egregio monaeho, quem nostis, Rodberto ultra mare in euangelium Suigis transmiserat. Quomodo venientes nuncii verissime dixerunt, ipsum seniorem Suigiorum, cujus dudum uxor ebristiana erat, gracias deo, 312 baptizavit. Cum quo mille homines et septem plebes eamlem graciam mox ut receperunt. Quos sl ) ceteri indignati interficere querebant. Speni habentes omnes reverti cum episcopo, ad tempus locum dederunt. De quorum habitu et reversione ad explorandum missi nuncii non re- deunt. Quecumque docent, merito ad vos, veluti ad regem, qui me perfecit in euangelio, servus vester certa mandare eurabo. Quid pluia? scitote sub testimonio Christi: ubicumque possum, fidelissimus fautor sum vestre parti. Et quamvis nesciam orare in eonspectu do¬ mini, verum non desinam latrare, ut vos benedicat salutare dei et in omni opere comitetur vos bona gracia Petri. Vos vero quicquid in Liuticis et Pruzis convertendis eonsilium et auxilium potestis 32 ) dare, ut pium regem et spem orbis decet, nolite cessare, quia circa horum paganorum dura corda convertendo flante Špiritu sancto noster labor nune, debet aceingi omnisque opera et studium pugnante Petro indefesse consumi. Vale, o rex, vi ve vere deo, memor bonorum operum; morere tener virtutum et plenus dierum. *) placere? 2 ) erat. Ed. s ) faciam? 4 ) et. Ed 5 ) facit Ed. *) tune. Ed. 7 ) po- uit. Ed. 8 ) terruit. Ed. °) sedit. Ed. 10 ) ipse. Ed. ,4 ) Februarii. Ed. 12 ) flagitamur? 13 ) in numerum. Ed. 14 ) frustra. Ed. 1S ) animarum? ie ) heroas. Ed. ir ) quid. Ed. t8 ) cogente. Ed. in ) habes. Ed. a0 ) quod. Ed. 21 ) quam. Ed. 22 ) reperere? 2S ) hos- Ed. 2