W M und und jener lieh' All sten sm Hoch! schaff' terGo »onT> in der «ustin licher ter R leiblei S k.p.' ?r Geistliches Wunden-Master Oder MebeS- volle Mndacht: Zu Ehren Wer übergcbenedcyken / und schmertzhafften Mutter Xl li. IL: wie au6) zur Hülst/ Trost/ und Erlösung aller Christglaubigen in jener Welt leydenden/und von der Gött« lichen Hand lchmerßlichst verwundeten Armen Seelen. Dorgestellet Allen barmytrmgen Wri- sten / insonderheit denen mitleydi- SM Brüdern / und Schwestern einer Hochlöblichen und trostreichen Todten-Bruders schafft unter demTitul der schmertzhafften Muk terGottes Maria undAnruffung drß H.Nicolai »onTolentin: welche zu kaybach im Jahr ,665» in der Tsdten-Capellen dcrenWW.'EC PP Aus -ustiner Baarfüssern auffgerichttt/und vö geist, sicher Obrigkeit approbirer; nun aber aufs ne» der Römischen Ertz - Bruderschafft aller abges teibten armen Seelen cinverleibet/' und mit grossen Privilegien begnadet worden. Hurch k.?.klicem s 8 Claire ^nnaAugustl'neß Ba trsüsser 8s. 1k?ol. l.eäs .()rü. Lvam Frldrrich Relchharvr. 10S1S3 MKKKKM-RMM Denen Hochwürdigen / Hoch« gedohmen/ Hoch« und Wohigebohrnen/Woh!» gedohrnen? Hochgeichr» ten/Edl-Vesten/ auch Führnehmcn Herren / Herren / Brüdern / und Krauen / Kraulen/ und Jüngfraue Schwestern öinerHochiödlichen Tod« ten« Bruderschafft bey . St. JOSEPH zu Maybach. Wochwürdige / Woch- gebohrne / Hoch » und Wohls gebohrne! rc.rc. (WS hat dermahltt'ns der ./gütigste GOtt jenen Tag entdecket / in welchen die trost¬ reiche im 1665 Jahr eingesetz¬ te/ von der Päbftlichen Heilig- leit^lex-incinoVll.mitgrosten Gnade/und Ablaste beschenck- - te / und von Jhro Fürstlichen Gna- Gnaden 8i^8mvn6o pkow Bischoffen zu^aybach rrpprobrrte Todten - Bruder- schafft zur erwünschter Dobkom- menheit gelanget ist. Has aber dise chr Ircl/ und End erreichet/ ist eben dem Barnchertzigett GOtt/und derEchmertzhafftM Mutter und dem H. ^icol^o von I'otcmin ( unter Deren Schutz solche beruhet) zu Dancken / welche Euere Hertzen berühret/ und zum Mitlcyden be- wogett / dift Trostreichem und höchstersprießliche Bruderschafft fort zu pfiantzen / u n d neue Hülffs-Mittcl zu ersinnen ,- da¬ mit die Khristgiaubige/ und am noch lebende Menschen denen ar- . mcn/tn dem peynlichenOrchdeß Fegfeuers leydenden Seelen bey- sprm- springen konten. Gewiß ihr styd Der Anfang/daß unsere Bruder- schafft der Römischen Ertz-Tob¬ ten - Bruderschafft ist einverlei- bet/ und mit neuen Gnaden be¬ reichet worden. Ihr ftyd sorgfäl¬ tige Seelen. Schützer/ mdcme pch au ff Euere Anordnung Vom beyden Geschlechts viel rsohnen versamblct / nach deren Ableiben zahlreiche Messen i !en gelesen werden: endlichen Ihr ftyd eingefleischte Schutz- Engel/ so alle betrübte / und in Dem feurigen Kercker verhasste Seelen in die himmlische Frey- heit führet. Weilen also Euer Andacht, und Liebes.volles Hertz ft tieffin die Hülffs-Mttel gegen dcrcn armen Seelen verscncket O, so haben wir ein Geistliches Wun- Wunden-Pflaster das ist ein trost-uudhülffreiche Andacht ver¬ fertiget / darmit all mitleydtge Brüder/ und Schwester die un¬ säglich grosse Wunden deren lcy- denden Seelen heylen / und er¬ quicken können. Dise Geistliche Andacht^'Übung legen wir zu Eueren Füssen bittend: Ihr wol¬ let dise mit gnädigen Augen an. sehen/ und als ein unaußlöschli- ches Deichen unserer Schuldigkeit auffuehmen. In übrigen werden Sie Visen angefangenen/ und gefasten Andachts- Eyffer beför¬ deren/ so versprechen wir Ihnen Mit Hand-und Mund/ daß Sie durch Fürbitt deren armen See¬ len niemahls werden den ewigen Todt sehen / sonderen allezeit in ewigen Freuden leben: welches/ das das geschehe / werden wir auch unser Gebe« beysetzen Demüthigste kk: Augustiner Baarfüffer/ hey St. Joseph zu Laybach. An i > Mn den mitlepdigm Khristm. stelle dir für eine schier un- lWd zahlbare menge armer ver¬ wundeten Seelen / welche auß der liesse deß peynlichen Fcgfcuers mit Schmery. voller Stimm verlangen geheylet j oder doch erquicket zu seyn. Ihr erster Russist mit dem Prophe¬ ten zu dem Göttlichen Artzten ge¬ wendet : Hcyle mich O HLrrso werd ich gesund: hülss du mir/ so lyixö msr geholffen seyn. «/ersn. 17-. " 14. Allein jegliche aus ihnen muß zu ihren gröstm Schmertzen einen traurigen Wider - Thon verneh¬ men/ wahrlich sage ich dir / du wirst von dannen nicht herauß kommen/ hiß du den letzten Heller bezahlest. A 4 5.26. dahero ein jede in¬ sonderheit Zu unö mit kläglicher / halb-gebrochener / und mit feurigen Lhrancn vermischter Stimme ruf- fet: erbarmet euch meiner/ erbarmet euch meiner / wenigsten ihr meine Freund: dann die Hand deß Her¬ ren hat mich berühret, /oä. ,y. re. Auch mein Haut hangt umb meine Gebeine: weil das Fleisch verzehret M/ und die Lippen seynd umb meine Zahne allein uberbliben. /§5.19.20. Wir alle seynd verwundet / voll Ey- tcr/ und Schmertzen: darum kom¬ me zu uns mttleydiger barmh ertzi- ger Christ! lege aufunsere schon ver¬ altete Wunden ein hehlendes Kühl- Pflaster/ daß uns die grosse Hitz/ den unsäglichen Schmertzen beneh¬ me / oder doch lindere. Christlicher Leser! daß du diser so traurigen Bitt ein barmhcrtzigeS / mitleydiges Ge¬ hör gebest/ habe ich allhier ein Artz- ncy - Büchlein/ und geistliche Kunst verfertiget / ein Wunden - Pflaster «ussäustreichen; damit du denen ar¬ men/ men/ in dem peynlichen Kercker ley- dendenSeelen die erwünschteFreud/ und Gesundheit ertheilen könnest r dises wird nicht minder würcken / als jener mit Oel vermischter Wein/ so der barmhertzige Samaritan in die Wunden deß lchon halb tobten Wanders- Mann gegossen /r/vr e/?. Es wird auch deine Mühe/ und Mikmürckung nicht Mbcloh- net verbleiben: neben dem/ daß du ein grosses Merck der Barmherzig¬ keit verübest/ und einen festen Staf¬ fel zum Himmelerbauest/wirst nicht allem in dem Himmel an denen ar¬ men gehcylten Seelen gewiße Für¬ sprecher bey GOtl finden: jondcrn sie werdm dich auch in allenOrthen/ Umstanden/und Gefahren treulichst beschützen / daß vier mcmahls ein Unglück/oder ssr.sten wrderwerri- ges zuftoße Ich will in kürtze etliche Exempel aus bewährtcn/und wahr- hafften Mannern beybrmgcn/die Danckbarkeit deren Verstorbenen SHen ihren Nothhelffern zu bewei- ft«- sen. TAomÄi- erzehket/ das ein gewtssr Mann / der denen Verstorbenen sehr geneigt war/ er- krancket / und nach empfangenen Hei!. Sacramcnren in demHLrrn verschiden seye: als aber der Prie¬ ster/ der ihme das hö hste Gut ge- l reichet/ in der zuruckkehr auff dem Gattes- Lck-r komme / konte er kernen Schritt fortsttzen/ in dre Kir¬ chen zu get^n; er labe zwar die vor¬ hin verschiess ne Kirchen offen/ und hörte eine Stimm/ die also lautete: es ist leben gestorben unser Liebha- der/ unser Helffer/ darum stehet alle auff/ dre ihr in disen Orth beruhet/ und lasset uns für ihn betten / auff daß wir alle seine Gebetter ersetzen/ welche er für uns außgegossen. Sibe Wunder/ über Wunder! undalso- baiden liesse sich hören ein Getöß de- 4 rcn auffstehenden Todten-Gebei¬ ner/ so sambtlich mit angezindeten Fackeln in die Kirchen giengen/ all- wo sie die Tag - Zeiten deren Tod- Len gebettet/ und nachmahlen sich Och wi- 'st- Widerum in ihre Graber mrfüget haben, 2. Z.662. ein Carmeiis ter meldet ?'» 7>^rA,tt« lle Nr -5/r-rAr r. /»^res c. / von einem l Burger zu Vallisollet rn Spanien 7 daß diser habe im Brauch gchabt(so esst er über den GOttes - Acker der Kirchen genandk/ gienge)für die armen Seelen ein Ave Maria zu betten. Es geschähe eintgsmahl / daß sich an eben Visen Orth strne ab¬ gesagte Feind versamblet haben/ an ' ihme mit kaltenTisen ihren innerlich brinnenden Zorn abzukühlen. Aber wunderl es hat sich alsobalden zur selber Stund eine grosse / häuffige menge bewaffneter Männer hervor- gethan/ so alle Feind in die Flacht geschlagen: dise Soldaten waren eben die jenigen/ für welche er gebet¬ tet hat. die Heil. Catharina von Siena hat ihren Herrn Vattern nicht allein durch eyffnges Gebert/ sondern auch durch ihr Zeiten^We- he/ und Stechen / so sie ihr leben- . 4- lang lang gelitten/ auß dem Fegfeuer er¬ rettet : zum gegen danck hat er nicht allem für seine Tochter den gütig¬ sten GOttgebetten/sondern sie auch öffters durch besondere Zuiaffung GOttes besuchet/ sie unterwisen/ dem höllischen Feind zu widerstehen/ ' und ihr vil deren himmlischen Ge- heimnussen geoffenbaret: ö/st. z. 7. Ich konte unzahlbar an¬ dere Stempel beybringcn / mit de¬ nen man klar die grosse Banckbar- kett deren armen Seelen gegen ihren Gutthättern bekrafftigen kunte: , welche ich doch kürye halber vorü¬ ber gehe: jedoch auß oben ungezo¬ genen Geschichten kanst du schlies¬ sen / daß deine Mühe / und gute Merck werden reichlich nicht allein indem Leben/ sondern auch nach dem Todt belohnet werden. He. redet v/kA«/?r?r«5 mein Oeil. Vatter / bitte für die Abgestorbene/ damit/wann sie ein¬ stens deß ewigen Leben geniessen; sie auch für dich zu bitten nicht unter- 4 l-H : lassen/ ste warten auff uns/ damit ihnen durch uns möge geheissen werden/ massen ihnen kein zett mehr übrig gutes zu würcken. 5er. 44.^ Fre«a. Anbey wird gegen¬ wärtiges Gebttt- Büchlein nicht ohne Krafft und Würckung ftyn/ weilen deroGebctter mtt Erwägung deren Schmertzen ver¬ mischet/ und gleichsam gestärcket seynd: hoffe also/ das wer¬ de in Ansehung ihrer Schmertzen / die Schmertzen deren in peynkichen Fegfeuer leydenden Seelen stillen / und lindern/ so als ein wohl - küh- lcndesWunden-Pflaster ihreWun- den erfrischen / und heylen werden. Zch hab auch einen jeden Tag nicht ohne Ursach eine kleine/ kurtze Be¬ trachtung (welche du durch dem Andachts-Eysserin langeStunden Wirdestverlängern können) von de¬ nen Peynen/und Qualen deren ley« bcnden Seelen vorgesetzet/ in deren Erwegung du dich leichter von Sünden enthalten / und zum gros¬ sem fern Mitleyden bewegen werdest. Gebrauche dich also diseS Aryney- Büchleins/ und Lhue als ein eyffris ger / barmherziger Artzt ihre von der Göttlichen Gerechtigkeit ge¬ schlagene Wunden heylenbevor aber du es gebrauchest/ cr/- 4. 2Z. heyle deine GeelemWunden / deine sündhasste Neigungen / und Begirlichkeiten / alsdann F er> crc Montag / und verübe die in gegen« tvärtigtn Büchlein vorgeletzte Andacht; ES gezimeksich auch/und ist heylsam anheut/ oder auch an einem andern Tag zur Hülff deren arme« Seelen ein rerunüthige Beicht abzulegen / und das Hochwürdige Gut sl» geniesten. Betrachtung. Von denen Peynen deß Fegfeu¬ ers insgemein. AAJe Peynett / und Qualen / so dar« ^-2 mit gerechte Richter die schul« dige Seelen züchtiget / ftynd nach der Ostenbahrung Lir^irru! lik. z c. 2 schier unbeZreifflich. Daß aber dise müssen un« täglich groß seyn/ ist leicht abzunehmen weilen mit solchen eine dem Höchste' GOtt zugefüqte Unbild abgebüstet wirt Obschon in demFegfeuer kleineSündek Und Mängel abgestrastet werden / ß B sM seynb jedoch dise vor sich selbsten kleine W.angel unsäglich groß / wann sie der delendigten Persohn entgegen gesetzet werden Ist dem nicht also/ einen Bau¬ ern/ oder ionst gemeine Persohn ins Ge» ficht schlagen / ist ein kleines Verbre¬ chen ? schlagest du aber einen grossen ^errn/ so wachset schon die Boßheit deß vorigen Verbrechens : Ja vergreif- fest du dich in die Kayserliche Majestätt selbsten/ so ist dein Leben verfallen/ und wirst zum Todt verdammet werden. Weilen also der lundigeMenschauch mit einer kleinen Sund die höchste Masestatt beleydiget/folglich muß er auffeine nicht gemeine Art bestraffet werden. Christlicher Leser! willst du betrach¬ ten die Peynen deß Fegfeuers / so stelle dir vor alles/ was du grausames erden- cken kaust: setzt zusamen alle Schmer- tzen/ so die schwärestenKranckheiten ver¬ ursachen / als da seynd Nchren» Weh: Bauch-und Leib »Grimmen/Sand/ und Stein/ Podagra / Glider«Sucht/ » Zipperlein/ Außsatz/ Kopff/ und Zahn- Weh : Aengstigungen deren Gerechten/ Lormenten deren Märtyrer / alle peyn- liche Folterung deren Ubeltdätter/ frey- willige Buß - Werck/ siedendes Pech / tNdOel/ Ertz/ Zien / und Bley/ mit ei» le rküen wort: lege in einen Haussen alte r «rdenckliche Peynen/ sa die Peynen selb» lt sien/so JE sus unser Welk-Heyland er- - litten / und auß allen Visen ziehe einen - Sasst/oder Quint-Essentz heraußr Q » w^ groffer Schnlsrtz wurde nicht diser a seyn- allein diser Schmertz wurde noch t nicht so groß seyn / als dis Peynen deß ' Fegfeuers. Oeüg der Ehrwürdige sagt t in lü-l. Z7 die Peyn deß Fegseuers ist i grösser/ und schwärer/ als die Peyn/ so . emsmahls die Märtyrer gelitten / oder : was der Mensch schmertzhafftes erden- : ckenkan. Die heilige Maria Magdale¬ na äs ksrLis sagte emsmahls in der Verzuckung / das alle Strassen deren «HH. Märtyrer seyen ein annehmliche Wiftn/ und Lust - Garten gegen denen» selben/ so man im Fegfeuer darmitange- khan wird; mit einen Wort/ schlüffet der Hell, ^nielmus in LIuciciZrio spre¬ chend: daß alidorken die klieneste Pkyn grösser seye/ als diegröste/ so man in dir sen Leben erdencken kan. O Scharsse Gerechtigkeit GOtteS t wie zichtigest du nicht die Ubertretter dei¬ ner Gebotk ? weh dem! welchen dieGüttt liche Strass-Ruthen gctrossen O Mensch! fty ein Mensch / und keinVer- Wstsst lose Sesti , lasse dich bewegen zunt B - Wt, Mtleyden: s«he doch! du weist die Schmertzen/ so die armen Seelen/ dein Vatter / und Mutter / Bruder/ und Schwester leyder -und dannoch stehest du da/und wilst nicht deine Hand anlege/ ih- neu zu helsten Ach ! ein kleius Gebett* lein / ein reu - mülhige Beicht/und wür-' dige Communion/ ein kleines Äümosen/ ein H. >1. Meß - Opsser kan ihre grausa¬ me Peyn ändern / oder gar zernichten. Mein! sage mir/ wärest du nicht wür¬ dig / daß dich GOtt / und der Mensch verfluchen soll/ wann du komest mit ei* nen kleinen Hülfls - Mittel einen armen/ mühefteligen/ aussätzigen/ verwundeten* ja schier halb lodlen Menschen heylen / und bey dem Leben erhalten/und du auß einer Nachlässigkeit wollest nicht ? O Grausamkeit! also auch du bist allerUn* gnad würdig / wann du nicht werdest denen armen/ verwundeten Seelen eine hülstreiche Hand dielten / so du kaust/ und vermagst. Mercke dir wohl/was der Apostel ^cob verzeichnet hinterlassen ^uciieium enim 6ne mitekicvräi» ils>, qui von tecil misericorcliam : dünn eS wird ein Gericht ohn Barmhertzigkeit über den ergehen / der nicht Barmhertzigkeit Atübet hat. csz). r. V. Is. Seuss- Ceufftzer. Feuer/ O Feuer! wie scharff/ wie brtter/wie durchkringend ist nicht deine yiy? dich hat der gerechte GOtt zu einen Werck- / Zeug erwählet/ die schuldigen See- - len zu beschaffen. Wehe mir! wehe! du wirst mich allzugewis quälen / , und peynigen. , O GOtt / O gerechter YErr! / ich hab wegen meinen verschidenen » Sünden ein viel grösseres Fmer ! verdienet: aber du hast mich biß auff die heutige Stund nicht ge- , straffet: du erwartest die Zeit/wan ich sagen werde / jetzt ist ein End - meiner boßhafften Gedancken; du willst/ daß an mir nichts loste ge¬ funden werden/ was das Feuer rei- z rügen kont. Du liebest mich/ und ich erkenne es nicht, O gütiger/ barmhertziger Gott! Wegen deiner grundlosen Barrn- hertzigkeit/ lasse nicht deine Diener/ rmd Dienmnen die armen Seelen bren- brennen: verschone ihrer/ und las- I se sie auß dem braßlendcn Feuer in i das Orth deiner Erquickung kom¬ men. Wegen deiner Göttlichen Mut¬ ter O IEsu! reiche ihnen deine barmhertzige Hand / und ziehe sie auß dem Abgrund ihrer Schmer- tzen. O IEsu! wegen der Schmer- tzerr deiner Mutter/und Jungfrau¬ en Mari« lindere die Schmertzen aller Christglaubigen Seelen. Maria du schmertzhaffte Mut¬ ter! durch dein betrübtes Hertz er¬ freue alle arme Seelen / und ver¬ wechsle ihr leyd in Freud / ihre Zlengsten in Vergnügenheit / ihr Hitz in Kühle/ das Feuer ins ewi¬ ge Liecht durch IEsum Christum deinen Ewhn/ Amen. Gcbctt. Schmertzhaffke Mutter IT- -W su MARJA! du Meer al- ler s- ker Bitterkeit! in Andencken dek- n ner ist mein Hertz gantz betrüget / > und niemand kan es erfreuen / wei¬ len du Mutter dcß Göttlichen - Sohns in Schmeryen versencket e bist. Ach! so lasse mich doch mit : dir weinen/ daß ich dir in allen gleichförmig feye. Ein grosse Hei¬ terkeit der Freuden hat sich in dei¬ nen Hertzen erhoben / als du gese¬ hen hast / ILsum deinen göttlichen Sohn auff denen Armben deß ehr¬ würdigen und gerechten Manns getragen/ und als ein GOtt geprisen werden: Da hast auß dem Mund deß Gerechten ge¬ höret/ daß dein Jesulein das Heyl/ und das Liecht feye / so die Hey¬ den erleuchten / und das VolckIs¬ rael erhöchen werde: darum hast du dich höchstens erfreuet; aber keyder! bald hernach hat dein Ge- müth ein trübe Wolcken umgeben/ da dir eben LUs« geoffenbaret/ daß dein Sohn feye zu einem Zei- - chen/dem man widersprechen wird/ ge- gesetzet worden/ und ein'Schtverdt werde durch dein eigene See! drin¬ gen/ auffdaß die Gedancken auß vielen Hertzen offenbar werden. O Schmertz-volle Mutter IEsu! sage mir / wie wäre dein Hertz/ da du dises gehöret? ich glaube / es wäre dazumal in deinen heiligsten Leib kein Bluts - Tropssen zu fin¬ den/ welcher nicht wäre verbitte¬ ret worden: und billich / dann durch dise Ossenbahrung hast schon in Geist vorgesehen / was Schmer- tzen/und Hertzen-Leyd sottest künff- tigs in Ansehung deines gccreu- tzigten IEsu empfinden, O Maria/ich weme/ ich betrübe mich mit dir/ und will als ein treuer Diener (oder Dienerin) mit dir zu weinen und trauren nicht aufhörcn/ so lang du meineMutter deinLrau- er-Kleyd nicht außziehest. O Mutter IEsu! durch drsen deinen Gchmcrtzen / den du in Weißsa- gung erlitten / dich knye- sallend bitte / du wollest die Schmers t Schnmßen aller Christglaubigen - Seelen ansehen / und selbe mit him- k lischen Trost erquicken: entziehe sie > auß den Abgrund ihrer Marter- ! Pcynen / und heyle ihre Wunden/ lasse sie nicht länger in denen Flam¬ men dcß Fegfeuers ligen / brennen/ und braten/sondern lasse auß deinen schmcrst-vollen Augen em einzigen Zäher trieffen / daß alle Brunst deß erschröcklichen Feuers erlösche/ und gestillet werde : sie aber zu denen himmlischen Freuden gelangen / und sich mit ihren GOtk / und mit dir O Mutter ILsu! Ewiglich erquicken mögen / Amen. dlndcrtcr Tag. Den anderem Schnmtzm cm< pfände MARIA/ da siebeyder Nacht ins EflyptM'Land mir ihren liebea Kind geflohen ist. Betrachtung, Von dem pcynlichen Orth deß Feqfeuers ftlbsten- WAs pepnliche Orth deß FegfeuerS nach allgememek Lehr ist in der Lief Liesse der Erden geleget/ darum die Ta- tholrsche Kirchen selbes nennet Inkei-num die Hölle. Diser erschröcklicher Orth ist ein vester Kercker/ den die göttliche Ge¬ rechtigkeit die Sünden zu bestrassen er¬ bauet hat. Anjetzo betrachte/ und stel¬ le dir für die Augen alle Kercker/ und Gesang aussen/ so jemahlen die Blut¬ dürstigen Wütterich / und Tyrannen erfunden; eSwaren Kercker die io. -z. Klassier liess m die Erden verftncket ge¬ wesen/ wohin der allergeringste Son¬ nen-Strallen nicht durchtringen kunte: allda wäre die tägliche Augen-Qual ein unnachläßliche Fünsternuß/ Gestanck/ Unflätterey/ Ungezisser/ erfaulete/ und erstorbene Todlen-Cörper/ Würm/ und alles/ was Venen Sinneneckelhass- tig' wäre «Worten zu finden - betrachte/ ob du töntest in solchen Kercker ein Jahr lang verbleiben? ich glaube / du wurdest ehender vor Schmeryen/und Trauer verschmachten / als dessen Außgang er¬ leben Aber was sollen dergleichen Ge- fängnuß gegen dem Kercker deß Reini- gungs Orts seyn? sieseyndein Lusthauß/ und kein Kercker/so du das Fegfeuer ent¬ gegen setzest Die arme Seelen seynd von denen Feßlen der Gerechtigkeit GOtkeS sebunden/ und müssen in ihrer Unbeweg¬ lich- lichkeit in denin Feuers-Flammen bren¬ nen / und braten. Nein wann du sol- testan Hä den / und Füssen gebunden werden/ also zwar/ daß du weder eines/ noch das andere regen/ und bewegen körnest: sage mir / wie lang wollest" m also schwär gebunden in einen linden Fe- der»Bech ligen? nichtwahrk wann du ein Tag / ein / oder andere Stund lang ligetest: so wurdest du nut Wehe-und Kiag-voller Grimm buten / und rüsten üustgelestt zu werden. O Christen* Mensch ! belrachre/daß die armen See¬ len gebunden leynd / daß ste ligen/ aber wo? in keinen Feder-Beth/ wohl aber in Feuer/m Flammen/ in F mr/ «n Feu¬ er/ach! gantz in Feuer: und wie lang.' schon r. 2 10.20.vietelchrhundertJahr» O Schmers! OPeyn! du sihest dre ar¬ men Seelen in feurigen Kercker gedun* den ligen / und erbarmest dich nicht? Q du Harrer Kißelstein! O du unbkwegli* cheö Tygev^Heltz! Das arme Volck Israel wäre m EgYpren/ats in einen Kercker verhalten/ ab wo sie mir Eiten/ und FußEm-kem beladen müsten gleich den ^ast'Vieh ar» beiren / sie wurden austs unbarmherzig¬ ste mit Geißlen / mit ipisigen 8oor. lSn- N kitschen geschlagen/ also hart gehal-. ten / daß der gütigste GOtt jelbsten ihr Elend - und Eefangenjchafft nicht mehr ansehen konte / und selbe von so harten Joch errettet hat. Allein was lolie das verwirrte Egypten gegen dem Fegseuer ftyn ? was die eisene Bänder gegen dem Verhasst? die Peitschen gegen denen Peynen deß Feuers? Isteemsnus beken» nek/ daß kein jchmertzhafftere Gefan, genschassrftyn könne / als eben jene deren armen in dem Rsinigungs>Orth leyden^ den Seelen: dann dijer nach Außsag ^hr^iolo^l ist Lg!-cer iKnicu8, ein feuri» gerKercker. Dahero meldet mein H. Vatter !ih,cie curs pno mor- ruis ÄAenclü. c. 8. Daß der jenige / der insFegseuerverlanget zu kommen/ der weiß nicht / was er begehret/ ich sage die Wachest / daß es härter wäre so lang in Fegfeuer zu jeyn/ als man die Augen auß/ und zu machen kan- als die Pey¬ nen auß zu stehen / so l^urenrius auff dem Rost erlitten; loviel H.^u^ukinus, Welches du leicht glauben kanst/ weilen die H Veron, chq von kmalco hat auß blosser Ansehung dises feurigen Kerckers das Fieder bekommen. Lull i z ^gn. Ach mikleydiger Christ! Imroesr in conlpe^tu cuo ^emirus compestirorum, yas seusstzenver Gefangenen soll vor ^in Angesicht kommen Pis! 78 v. n. Höre Sohn! deinen lieben Vattern/Tochter! deine liebe Mutter/ Schwester deinen Brudern/Ehe Manndeine Ehe^Fcau! k.6uc6e c»kto6i3 ?lsl. l^r.v 8 Entfüh» re sie auß der Gefängnuß Ach! !^s- menrvce, Ach! so gedencket deren Äe» fangenen als Mitgefangene. tisk. i z. In vei-bis itti?» mir Visen Worten thut uns der Welt-Apostel austmunteren ;um Mitleyden gegen denen Abgestorbenen/ und im Kercker deß Fcgfeuers verhasiten Seelen. Longv, 8ei-. öe^niMAbus Ach! fs erbarme dich doch deren gefangenen Seelen/ erbarme dich ihrer/ und führe sie durch deme gute Werck auß disen feu¬ rigen Kercker: und sie werden auch für dich ( da sie werden durch dein Fürbttk in die himlische Freyhrit gelanget feyn) bit¬ ten/ daß du durch die Hülff GOttes m dise erschröckliche Gefangenfchasft nie- mahls geworffen werdest. Smffßer. MH IEsu l du hast mich gelange- SK5 nen vom Höllen Bänden er¬ löset/ als du für mich auff dem bit¬ teren Crentz gestorben bist; und mi ch noch anjetzo von meinen Sün¬ de« den durch deine Priester erledigest. O IEsu! erlöse / entbinde die ar¬ me/ gefangene Seelen/ lasse sie nicht in der Dienstbarkeit deß zor¬ nigen Feuers wohnen. O ILSU! durch deine Ge- fangenschafft/ durch deine Strick/ und Banden/ mit denen du unse¬ res Heyls wegen bist sportlich als ein Übelthätter gebunden worden / führe: ich bitte dich/ führe die ar¬ men Seelen auß dem feurigen Of¬ fen/ zerreisse ihre Sünden-Fessel/ und gibe ihnen die Freyheit demer Kinder. OIEsu! nehme mich zum Unterpfand/ und entlasse die arme Seelen: Ach! entlasse sie/ daß ich ihr Hertz-brechendes Geuss- yen/ und Wehe-klagen nimmer mehr anhöre. Ach IEsu! ma¬ chest du die armen Seelen nicht ftey/ so umbfange ich dich/ und nihm dich gleichsam gefangen / ja ich will dich auß meinen Händen/ auß meinen Heptzen nicht entlassen/ biß du mir die Seelen aller Christ- gläubigen / insonderheit N. schen- ckest. O MARIA ! schaue an die gefangene Seelen/ und erbarme dich ihrer / sehe sie an / und komme ihnen nach deiner grossen Barnr- hertzigkeit zu Hülss. MANJA! du tragest in dei¬ nen Händen denSchlüssel Davids Christum IEsume Ach! so seye doch ein gütige / und barmhertzige Mutter/erössne den starckverschlos- senenFeuers«Kcrcker/ daßallear¬ me/ betrübte / gequelte Seelen in das himmlische Lust-Hauß ge¬ langen. O MARIA! durch die Flucht in Egypten/ durch jenen Schmertzen/ so du auff der Reiß erlitten/ mache denen leydenden Seelen eine Außflucht/ erleuchkcre ihreGefangenschafft/und Gchmer- tzen. O JEsu erbarme dich ihrer r O Maria! erbarme dich ihrer / und komme ihnen zu HüM Amen. Gr- Geßetk. GH Trauer»volle Mutter ILstt Maria! ich erinnere dich deß grossen Schmertzens/ so dein Seel durch getrungen/ als du hast müs¬ sen mit deinen geliebten Sohn in Egypten fliehen. Ach zarte Jung¬ frau ! wie wäre dir umbs Hertz / da du dich bey der finsteren Nacht auf frembde Straffen ttzegeben hast: allwo dir nicht allein die traurige Nachts-Zeit einen grossen Schrö- ckeneingejaget/ sondern es haben dich auch die Gefahren / so du vor¬ gesehen / entgeisteret: alles diß verursachet dir grossen Schmer- tzen; jedoch ein grösseres Leyd er¬ reget sich in deinen Hertzen/ da du zu Gemüth geführet/ daß du in all deiner Armuth/ und Anlr- genheitn von denen Menschen / so du niemals beleydiget beunruhiget wurdest / und so gar dein geliebter/ und zartster IEsu ist zum Todt gesuchet worden. O Maria durch Visen öisen deinen Schmertzen/ durch bi¬ fe Hertzens- Qual bitte dich/ du wollest deren armen Seelen geben- cken / und selbe in ihrer Gefan¬ genschafft nicht stecken lassen: son¬ dern mache / daß sie auß ihrer Ge- fängnuS in die himmlische Freuden gelangen/ zeige dich eine Mutter/ und weise ihnen die Himels Stras¬ sen / reiche ihnen deine Gnaden- Hand / führe sie auß dem verwirr¬ ten Egypten / allwo sie bißhero in Mühe./ und Arbeit/in Schmer¬ tzen/ und Leyd/ in Schweiß/ und Aengsten gewöhnet / und eröffne ihnen das gelobte/ und erwünschte Himmels - Land/ daß sie dich alle/ O schmertzhaffte Mutter.! sambt deinen gebenedeyten Sohn IEsu ewig loben/ und preisen möge»/ Amen. Vrlt- Dritter Tag. Dett dritten Schmertzen errr- , pfände Maria/ als sie hatte JLsum verlohren. Betrachtung. Von der Peyn deß FegfeuerS selbst««. KLEtrachte/ wie schmertzlich/ wie bit- ter mueß nicht das Zegfeuerseyn ? «njer Feuer ist unerträglichman karr nicht s. ja ein Vatter unser lang den Finger über das Liecht halten: wann ei¬ ner nur ein gliende Kohlen berühret / so erzitteret schon der gantze Leib / die Haut schnurpffet zusam/ und vor HMtigen Schmertzen die Augen in Zäher z das Feg¬ feuer ist eines mit dem höllischen Feuer/ außgenommen/daß das erste zeitlich/daS andere aber ewig daure, lib. 4. cliai. c.zs. Betrachte also den dir sechsten in der stille deines Gemüths / was grossen Schmertzen müssen nicht die armenSee» len levden: so gantz/ und gar in Visen er- schröcklichen Feuer gleichsam vergraben ligen? der Osten ^äbucko6on»sor wä¬ re sehr starck geheitzer/ daß die Flammen gegen neun/ und viertzig Etirn hoch zum C » 0i Offen herauß schlüge. GOtt regnete «inmals Schweffel/ und Feuer über 80. «ZowLM Und öomarrkrm, das kein Mensch/ kein Vieh/kein Stein verbu¬ ken/ der nicht wäre in Aschen gelsgek worden ; djse Feuer / so von GOttet 'Zoren angezmdet worden/ waren unbe¬ schreiblich groß: nichtsdestoweniger dag Fegfeuer ist weitgröffer/ und wurde di- sem kein Feuer gleichen / obschon alle Baumer der gantzen Well angsjunden wurden. Betrachte aljo/betrachte/ in was Peyn/ und Marter die armen See* len sich befinden/ betrachte/ und über¬ lege es wohl/ was Wehe klagen/ und Seusttzen muß ihnen dijeS erschrücklichs Feuer außpressen? betrachte / und ent- D-lüffe dtch / ob du forthin ein so auß- zelaffenes/ freches/ boßhafftes Lebe« führen wollest - betrachte daß ein kurtze Zeit daure / was de« Menschen erfreuet: tzerentgegen ostt viel hundert Jahr pey« rüget/ was den Menschen ein Augen« blick erlnstiger hat. Ach Mensch? ach erbarme dich deiner armen Seelen/ und lasse sie nicht in bisen feurigen Abgrund fallen; ach erbarme dich/ ach! erbar¬ me dich! ach! lasse sie nicht durch deine Nachlässigkeit in bije Deuers- Grubm »ersencket werben- ach ach! erbarme dich -ich ihrer / erbarme dich ihrer/und kom¬ me ihnen juhülff. ScuWcr. Gütigster GOtt! du bist uncndlrch gerecht/ und barm¬ herzig: hier in der Welt tragest du Gedult nach deiner barmher« tzigkeit: auff der anderen aber be¬ lohnest / oder straffest nach der Ge¬ rechtigkeit. O mein GOtt / wer wird deinen Händen entgehen? wer wird sich können vor der Hitz deines Zorns verhüllen? Q IEsu! du straffest gerecht/ jedoch last du dir in die Hand greif- fen / und deine Graff Ruthen ent¬ nehmen. OJEsu! OHeykmd/ und Erlöser! straffe nicht so bitter die arme Seelen / seye ihnen ein JEsus / und Erlöser / errette sie auß dem peynlichen Feuer. O Mutter JEsu! ach Maria! lasse nicht die betranckten Seelen so lang / und schwär teyden : stehe ihnen bey / und gibe ihnen deinen mütterlichen LroL. Lz 0 O Schmertzhaffte Mutter! gedencke deines Schmertzen / daß du dich in Todt betrübet/ als du JLsum deinen Sohn verlohren Hast/ und niemand konte dein Her- tzens - Leyd verringeren / und er- leuchteren: wegen disen Schmer- tzcn seye du denen armen Seelen ei¬ ne Trösterin / und yelfferin. MARIA! du bist gantz er¬ bleichet alle Taffen / und erraffen außgeloffendu hast mit weinenden Augen nach JLsum gefragetk und niemand konte dir sagen / wohin dein Geliebter kommen seye. Q Maria! zeige denen armen Seelen N: JLsum / als dann werden sie getröstet seyn. Schmertzhaffte Mutter! be¬ trübte Mutter JLsu! schaue/ und mache/ daß die armen betranckten Seelen dich mit deinen Jesu in dem himmlischen Tempel finden/gleich wie du ihn mit Freuden gefunden hast: gcdencke ihrer O milde! Q fromme O süsse Jungfrau Maria. Ge- - r r ! z I r 1 1 1 A °ß u n r- r- r- i- e- n n d n ) n !e a ) r ) - Geketk. ZSZCHmertzhasste Himmels-Kö^ nigin MARIA.' gedencke deines Schmertzen/ so du erlitten/ da du hast mit weinenden Augen IEsumgesuchet. Owie wäre nicht dein Hertz betrübet/ als du auß- geftaget/ und nicht erfraget / wo¬ hin dein eingebohrner Sohn kom¬ men sey? O Schmerzvolle Mut¬ ter ! ich glaube/ daß du zu disce Stund untröstlich gewesen/ und niemand konte dir Visen Schmer- tzen benehmen / als eben der erwün¬ schte Anblick deines Sohns: gleich wie dich sein Angesicht in der Ar- muth/ und Widerwärtigkeiten ge- stercket/ also hat dich dessen Be¬ raubung in untröstliches Leyd ge« stirtzef. Durch Visen so grossen/ und unsäglichen Schmertzcn Q Maria! lindere die Schmertzcn al¬ ler Christglaubigen Seelen: ach Mutter IEsu! zeige ihnen deinen lieben Sohn / den sie hertzlich lie- C4 den den / heisse ihnen / daß sie ihren GOtt finden/ zu welchen sic ver¬ ordnet seynd: dann die Berau¬ bung seines A ngesichts verfinsteret ihr Hertz/ daß sie mit Trauer- Meyd anaezogen ohne Unterlaß ihre Unglückseeligkeit beweinen / wohl wissend: daß der Himmels- Glantz allein seye / so betrübte Heryen erleuchtet/ erquicket/und vergnüget/ und äusser Visen nichts als Marter / und Peyn zu gervar« rensey. Dahero erbarme dich ih¬ rer / lasse über sie deine Gnaden« Strallen fallen/ und zeige ihnen ISsunr Christum / Amen. Vierter.Tag. Den vierdten Schniertzen em¬ pfände MARIA/als sie ihren Creutz- tragenden Sohn begegnet ist. Betrachtung. Von der Peyn deren ^.Sinnen. tWAn fraget in denen Schurken/ ob «in Geist könne von einer bisreris- ti- fischen Sachgepeynrget werden? man» che sagen / daß es ftyn könne/ ander- aber widersprechen es. Ich lass« Visen Schur! - Streikt bey fetten/ und will nickt erörteren / ob die Seelen durch pu¬ re häfflige Einbildung gequakt werden? oder ob GOttdem Feuer/ und ander» materialischen Dingen per-ittsm poren» risln sblolursm, oder volikommend- Macht üdernatürlicheKrafft ercheilet/ sie jupeynigen ? gewis ist es koch/ daß sie rhatkliche / und würcklicheMarker auß- stehen- dann mein H. Vatter/cuguttl- NU8 sagt rotquenrur miiis, leck veri« mociis, daß sie mit wunderbahren / je¬ doch wahren Weiß«und Manieren ge- peynigec werden. Betrachte also/ daßdieCatholische Kirchen bittet/ libr-r» ess 6e s.oenir lN- kerni, Herr errette sie vom Höllen« Pey» ne»/ und von dem Neffen See: mde- me die Peynen deß Fegfeuers eines/ oder doch gleichförmig feynd mir der Hölsen-Quall Nun gedencke eia we¬ nig / was die hötlilchen Geister leydcn muffen / und wirst finden/ daß alle Sin¬ nen auch in Abwesenheit deß Leibes auss das bitterste gepeynigetwerden. 2-ck.c. 14» ^er. r r. wird gemeldet / occuli co«- rsbescenr i„ torsmimbu», und dieAu- C 5 -m Zen werden in ihren Löcheren verwelcken.- sa sie haben ihre Zungen vor Schmer* tzenzerbissen Hpoc-. c «6, V. io. An- bey es wirdStrick regnen überdieSün- der/ Feuer/ unv Schwefel / und ein Sturm Wind deß UngeZ-itters wird ihres kelchsTheil seyn P^I. w.v. 7 und weiter redet der Höchste durch den Mund senemiL c. ty v Srhe / ich will ein jolches Elend über diseö Orch dringen/ daß ein jeglichen/ der cs hö« reu wird / seine Ohren klingen sollen : mit sinkn Morl / was immer peynli- chss kan erdrücket werden / wird tau¬ fens mahl grösser in der Hölle seyn; Hunger/ und Durst/ Hitz/ undKäl» te / Ungemach/ Gesianck werden ali- borten ihr Wohnung nehmen. Ach Christ! gedencke / baß sich dergleichen unfählbar in dem Reinigungs-Orth be¬ finden werden. Die Augen werben von denen Finsternuffen gequälet/ oder wie H.^nromus will kpr. rir. z. c. s Daß dis höllischen Larven/ und Gespenster werden die armen Seelen höchstens ds» ängstigen / sie werden grausam ( seynd seine Wort ) gepeyniget/ darumb/ daS sie die Teustel vor ihnen haben / welche sie in ihren Schmertzen verlachen/ und verspotten. Ach Schmertz! O Marter! dm den Teuffel anseken ist ein solche Qual / daß dis H Catharina hat rund beken¬ net/ sie wolte lieber biß auff den Jüng¬ sten Tag mit blossen Füssen auff feuri¬ gen Kohlen Kerum gehen/ als noch ein- mahl ein höllisches Gespenst anseken. Das Gehör wird gepeyniget werden von Anhörung deß großen Seufftzens/ und Weinens. Gesatzr: es wären et- lich tausend arme/ Schmerzvoll?/ mit Ketten/ und Fueß» Eisen beladene Men¬ schen/ so vor Hunger/ und Durst / schier halb erstorben / versamblct/ und rüsteten ohne Unterlaß mit einer E tim/ mit einer Bitt um Erlösung/ Ach! was wurde nicht vor ein Gejchrey seyn? wer kund es anhören? wer wurd ihm mcht Vox disen traurigenGetöß/ und Weke- klagen nicht die Ohren versicpffen ? also in dem Fegfeuer seynd nickt allein rklich tausend / sondern schier unzghlbahre / so gefangen / gebunden / verwundet / rüsten einmüthig miicremwi wei, rrile- rcmiui mci talrem vos smici n>ei,guiil msnus Oomkni reriAic rne, erbarmet euch meiner/ erbarmet euch meiner/ we* uigsten ihr meine Freund / dann die Hand des Herrn hat mich berühret: ach.' was Ohremwehe muß nicht dise Hertz« brechige Bitt verursachen r der Geruch wird wird alsogequälket / daßihme für süsse» Geruchwirdein Gestanck sevn. lls.?.v. -4. Sihe/ sie werden vor Hunger verschmachten)er. lg.v.lS.DerSinn der Fühlung/ oder Berührung wird nichts als Feuer/ und Flammen greif» fen / und fühlen - Dann die armen See¬ len sklbsten bezeugen mit seremis lkren. ,.c. i; Erhalt nemblich GOtt) auß der Höhe ein Feuer in mein Gebein ge¬ sandet/ und hat mich gezichtigek: mei¬ nen Füssen bat er ein Netz außqespan- «et / und hat mich zuruck gestossen: er hat mich rrostlost gemacht/ und ich bin den gantzen Tag mit Trauren abgemat» tel. Schlüffe deine Betrachtung mit ^uguliino rorguenrur »niriz iecl verlr moüis, und gedencke daß sie wunder¬ lich/ doch warhaßlig gepeyniget wer¬ den: wunderlich weilen kein Verstand begreiffenkan / wie/undaustwas Weiß der gerechte Zorn GOltes die sündige Seelen bestraffet. Seve es in der Sach Ivie es woSe/ wehe dem! der in die «HandGOttesfallet/ wehe! undaber- mahl wehe! so von seiner götklichea Hand verwundet worden. O ihr arme Seelen! ich trage mit euch Milleyden/ ihr erbarmet mir/ darum will ich euch «uß diftt erfchr-cklicher Peyn Helffen / und 'M und Wil nicht Nachlassen / biß sich euerer der gütigste GOlk erbarme/ und euch von der feurigen Gefangenschaft! lost spreche. Seufftzer. Marter! ach Peyn L wehe mir! wann du gerech¬ ter GOtt deine Freund also zichti- gest : wie wirst du mit mir beschaff¬ ten verfahren ? ach! erbarme dich meiner / ach! erbarme dich meiner/ und straffe mich nicht nach meinen Mißhandlungen. Feuer / Hitz / und Kälte/ Hunger/ und Durst/ ja alles grausames / und erschreck¬ liches crgreiffet deine Hand / die klienrste Mangel/ und Fähler zn bestraften. AchIEsu! erbarme dich meiner/ und aller Christglau- bigen Seelen: ach! lasse mich doch Nicht diser Straff-Ruthen Unter¬ ligen ; ach! lasse die armen See¬ len von ihrer Arbeit ruhen/ und gibe ihnen den ewigen Friden. O JEsu! O mein liebster IG- su! du hast em grosses/ emschwä- res res Creutz meiner wegen getragen/ und gezogen: ach! wegen drsen Last/ so deine allerheiligste Achßel verwundet / entnehme allen Christ- glaubigen Seelen / insonderheit N- das schwäre Marter - Creutz/ uns lasse sie in Friden ruhen. O Maria! O reine Jungfrau/ du bist JEsu deinem geliebten Sohn/ als er das schwäre Creutz getragen / entgegen kommen/ und bist über dises Trauer-H^K-r-n/sor Leyd/ und Schmertzen nider ge- suncken. Ach! gedenckediser Tra¬ uer- Stund/ und verwechßle die lange Marter- Zeit in die ewige Glückseligkeit. Gedencke dises Schmeryens / und lasse nicht län¬ ger Oie armen Seelen Schmertzen leydcn. L JTsu! O Maria! ach/ so erbarmet euch ihrer/ stellet euere Schmertzen vor den Thron deß himmlischen Vatters / zeuget ihm euere Leybs und Seelen - Wun¬ den / Md russet um Gnad / bittet durch di w vi ck !i! al ft 8 di b< ei Z st- di icl L E re dc so de durch euere Verdiensten/ daß er wolle alle Christglaubige Seelen von dem peynlichen Feuers - Ker- cker loß sprechen/ und in seine him- lische Wohn-Dtadt auffnehmen/ allwo sie ihn ewig loben/ und prei¬ sen mögen/Amen. Gebett. jW Grosse Himmels- Königin! «E was ist die Ursach/ daß du dich ein Mutter der Freuden also betrübest? was ist das/ daß du ein Meer der Gnaden/ so bittere Zäher vergässest? sage mir schön¬ ste Mutter.' und ich will gern mit dir weinen / und trauren: allem ich ersihe schon die Ursach deines Trauers; eben dein cingebohrner Sohn IEsus / der dir mit schwä- ren Creutz beladen begegnet/ ist das durchtringende Schwerdt / so dein allerheiligste Seel verwun¬ det. OSchmertzhasste Muttert Was Leyd / und Schmertzen hat Nicht nicht dein Hertz gefühlet/ da du IEsu mit Blut überrunnen/ und mit dem Creutz beladen entgegen kommen bist: ach Mutter! ich will drsen Schmertzen nicht betrachten/ wohl aber inAndencken dessen mit dir weinen/ und trauren: dann es geziemet fich nicht/ daß du mein Mutter sottest trauren/ ich aber in Freuden leben: gewis ich werd zu trauren nicht auffhören / bis ich dich sihe getröstet. In drsen mei¬ nen Mitleyden versencket bitte dich auß Grund Miner Seelen/ dn Wollestdises dein HertzemLeyd Zu Gemäth führen/ und alle diseauß- gestandene Schmertzen deinem Sohn IEsu auffopfferen zur Hülss allerin jener Wett leydenden See- len/ daß er in Ansehung deiner Schmertzen ihr Elend ansehe / lin¬ dere/ ihre Schuld Nachlasse/und von dem auffgciegten Marter und Schmertzen- Creutz ledig spreche. Gehe also hin zu deinem Sohn / zeige ihm den Schmertzen/ so du ll ) r I / e s e ) > - K r r s r l e > / ß in Ansehung seiner Creutz-Tra¬ grings erlitten: bitte für selbe/ und gibe nicht nach/ biß du hast sein göttliches Hertz bewogen: er aber dir versprochen/ er wolle alle arme gefangene Seelen vom Creutz befteuen / und mit ewigen Gütern belohnen: umb welches ich dich abermahl durch deinen Schmertzenbitte/ seye ihrer/ als ein Mutter ingedenck: und lasse sie nicht länger leyden durch die Gnad deines Sohns/ Amen. Wnfftcr Tag. Den Fünfftm Schmertzen em« pfände Maria / als sie mit Joanne unter dem Creutz gestanden ist, Betrachtung, Won der Peyn deß Schadens / oder Verlusts. ALEtrachre/ daß gleich wie die Ge- nieffung/ und Besitzung deßAl- lerhöchsten Guts alle Vergnügenheit verursache / also auch dessen Verlurß is ik dem Hertzen gröste Unruhs / und Äengsten stistte; was ist aber ein höhe¬ res Em / als GOlt ftlbsten? ich sage GOtt ftlbsten/ das ist/ nicht verhül¬ let/ sondern wie er in sich sechsten schön/ glorreich/ allmächtig / unendlich ist. Wärest du ei« adeliches in Freuden- erzogenes Fürsten Kind / dem alles / was mau von Leyd redek/ em ftembde Sprach ist/ und wurdest durch unver¬ sehenes Unglück gefangen genommen/ in einen finsteren/ abscheulichen Ker» cker gemorsten. Ach! was Schmer¬ len / was Qual wurst du nicht empfin¬ den/ du mottest lieber sterben/ alss- müheseeliq leben. Sihe! die armen Seelen leynd solche adeliche von Gott erwählte Prrsohnen/ sie jeynd von kei¬ nen Frembden/ sondern von ihren ei¬ genen himmlischen Vatter in die feuri¬ gen Gefängnuß wegen kleinen Verbre¬ chen gemorsten worden.- ach! sie seynd zum himmlischen Reich verordnet / aber sie werden abgehalten ihr Erb- Lbeilzu besitzen; wasSchmertzen al¬ so mueß ihnen dise Beraubung verur¬ sachen ? sie sehen von weilen die himm- lilche Stadt Jerusalem / aber wehe! sie sehen die Pforten zugeschlosten/ und hören die Stimm / daß nichts unreines werde dm hinein gehen. Wei? i Weilen äklolon wegen seiner ge- - stisiten Aufruhr nicht dachte vordaS ! Angesicht seines Vatters Davids kom- - men / geschähe ihme so hart/ undwol- l te lieber sterben/ als länger von väk- terlichen Angesicht entfernet leben : > darum batte et Joah den Feld Fürsten? l ur v-cissm f'.ciem , mache daß r ich deß Königs' ansichtig werde / oder ' erfüll mich tödten / und umdringen las- l sen Es hat auch die übrrgebensdeyte » Mutter GOtkes Maris niemahlen > schier grösicren Gchmerhen empfun- > den / alseben / da sie ihren geliebten > Sohn JEsum vcrlohren. Aber was i Wil! der Antlitz eines zcrgänglichm ! Welt Fürsten gegen dem glorreicbesten - HimmclS^Könicr seyn? was derVer» > lurst JEfu !n dem Stand der Sterb- - lichkettf gegen JEfu in seinem Glantz/ und errlichkeit? GOtt in seiner Glo- » ry und wie er in sich felbsten ist / anfe» ' hen/ ist nichts anderes/als das Höch¬ ste Gut erkennen/ und besitzen. Pau¬ lus sagt: daß keinAug gesehen/ noch ein Ohr gehöret/ es ist auch in keines Menschen Hertz kommen / was GOtk den jenigen bereiter hat / die ihn liebeo. In GOtt sitzet man alles/ was ge- schicht/ was gewesen / mw werde seyn; Ms Histbarkeitsn/ Freuden und Er- D e S-tz- KMchkeiten/ -ke zu erdencken / oder einzubilden/ senyd in GOtt anzutref¬ fen. Alles diß wissen die armen Seer len auf das beste; dahero die Ber tracklung dessen ihr Hertz durch trin- §et/ und sie schier in einen unbegreiM* chen Schmertzen stirtzek / und quöllet auß das bitterste/ daß sie zu ihren GOtt richt gelangen können. Ein verliebter zahlet alle Stunden/ alle Minuten / wann der Geliebte kommen sov: Neu rniki! rußen die in das Höchste Gut Verliebte Seelen / wehe uns! diewei- len unser Wohnung ist verlängeret worden: wehe uns! daß wir zu unse¬ ren GOtt nicht gelangen können. Di- fer Mangel; und Beraubung peyniget wehr die armen Seelen als allePeyn der Empfindlichkeit. H LkrylMonr. meldet Kom. rz in kjsrrk. Wann tau¬ send höllische Feuer wurden zusamm ge- leget werden/ so wurden selbe sament- lich kein solche Straß geben/ als die einzige Straß deß Schadens. Ach Christ! wann du doch ein Christ bist/ erweiche doch drin Hertz/ und komme zu hülff: komme / dann sie erwarten dich mit Aengsten: komme / und führe sie durch geistliche Hülßs. Mittel auß dem peynlichen Akkckkk zu d«m göttli» chen Angesicht. Seng« Seufftzer. Himmel/ du WohmSLadt aller Aufferwählten GOt- tes! O himmlisches Jerusalem! wie groß ist nicht dein Schönheit? konte ich nur einen Tropffen dei¬ ner Süssigkeit verkosten/ so ward in mir die Begierd dises Zugäng¬ lichen Welt-Wesens gäntzlrch er¬ löschen. O ihr Himmels-Geister! ach gedencket auff mich armen / und lasset mich nicht unter der verstell¬ ten Welt-Falschheit zu Grund gehn, glückseelig ist / der daS göttliche Angesicht betrachtet: glückseelig / und abermahl glück¬ seelig / so die unendliche Gütigkeit verkostet/ dann er wird mit der Göttlichen Weesenheit selbsten ge- sättiget/ und hat sich keines UbelS zu befürchten, OBOtt! lassenichtdieWerck deiner Händen / die armen See¬ len so grosser Glückseligkeit be- Dz ran- raubet seyn: lasse nicht zu / das sie länger von deinen Angesicht entfernet seyn/ nach welchen sie gleich eine durstigen Hirschen nach dem Wüsser verlangen. Ach! so lasse doch auf sie die Strahlen deines heiligsten Ange¬ sichtsfallen/ daß die dicken Fin- sternussen ihrer Gefangenschafft zerstreict werden / sic aber sich in dem Glantz deiner Herrlichkeit er¬ freuen mögen. Was nutzet dir gütigster GOtt / wann du denen leydenden Seelen die Himmels- Pforten zuschlüsscst ? washülssrs dir / wann du sie auß der Gemem- schasst deiner Ausserwahlten ver¬ stoßest? ach! handle nach deiner alten Barmhertzigkeit / und zeige ihnen dein allcrheiligstes Ange- sicht. AchMARJA! du bist imker dem Creutz deines Sohns/ und meines Yeylands gestanden / da hast ILsum gemartert aussdem bitteren Holtz außgespannet ge- fts sehen/ und bist in Trauer-Zäher zerflossen. Ach betrübte Mutter! gibe/ daß die armen Seelen IEsir in seiner Glory ansichtig werden : achl lasse nicht zu / sie von I Lsir abgefonderet zu seyn. IEsus / Maria/ und Joseph! du außerwählte GcseUschasstl neh¬ met zu euch alle leydende Seeleri/ daß sie euerer Gesellschafft theil- hasstig/ euch ewig ehren/ und preysen/ Amen. Geßctt. Wk Betrübte Jungfrau! Q Schmertz- volle Mutter Maria! was ersihe ich auf dem Trauer - Berg Calvcrri ? ach! was vor ein Trauer-HsÄ^/ wird allda der Welt vorgestellet; deir- göttlicher Sohn wird als em Ubelthätter aufs Creutz gena¬ gelt / und unter die Mörderer ge- zählet. O UnbildO Schänd Z mein Erlöser / mein Gütigster / mein unschuldigster JTsus wird L)4 rum zum so sportlichen Todt verdam¬ met Mein IEsus muß in An¬ sehung der gantzen Welt gecrentzL- get werden. Ach GOtt! mein Seel ist biß in Todt betrübet / weilen wegen meinen allzugroffen Mißhandlungen IEsus gestor¬ ben ist. O Jungfrau aller Jung¬ frauen / dein Sohn ist am Creutz gehangen / und du bist unter dem Creutzgestanden/ allwo du vom bittersten Schmertzen in der Geel bist gecreutziget worden / und ist mit IEsu zugleich in dir alle Freud erstorben: da die grausame Lan- tzen sein heiligste Seiten eröffnet; ist auch dein zartes Hertz schmertz- lichst durch gestochen worden. Durch dtsen also so traurigen Zu¬ stand / durch dise unbegreiffliche Seelen-Peyn/ durch Visen er- schröckiichen Heryens-Stich bitte dich schmertzhaffte Mutter l er¬ freue die armen Seelen / kaffe sie nicht stehen in Mitte deren bren¬ nenden Flammen/ heyle ihr ver¬ walt- wundtes Hertz l und mache selbe deren himmlischen Freuden theil- hafftig. Ach! so lasse doch ihnen den Verdienst dises demes Schmeryenö Zn kommen daßfie sich durch Hülff dises Werths von diler feurigen Getan gen schafft rr- kauffen / und dem höchsten GOtL ihre gemachte Schulden vollstän¬ dig bezahlen können. Ach! er¬ barme dich ihrer/und deinSchmertz seye ein Aryney- Mittel/ darmit ihre Schmeryen gehcylet werden durch JEsum Christum deinen Sohn/ Amen. Sechster Tag. Den sechsten Gchmertzen em. Pfände Marra/ da ste ihren ges ereutzigten Sohn auff ihr Swooß genommen. Betrachtung. Non der Peyn so die Seelen auff Andencken deß vergangenen/gegen¬ wärtigen / und zukunsttigen empfinden. ZUEr Peyn deß Schaden- fiitztt sich Dr noH noch ein andere bey/ so auß Anden¬ ken dcß vergangenen/ gegenwärtigen/ undzukünfftigen entstehet - und dise Peyy kan eine auß denen gröstengehalten wer¬ den Sie gedencken zuruck/ wie sie dis göttlichen Gnaden versäumet haben: sie gedencken zuruck auff die begangens Sünden und Mängel / so sie in drsen Abgrundgestirtzet haben. O was reue/ O was Skhmertz zerknirschet ihr Hertz ! sie bezeugen ihr Hertzens- Leyd/ das sie mit jeremis also reden: ich will wahr¬ lich daran gedencken / und in mir wirs Meine Seel verschmachten rlwen. ;.ro« Der vrrlohrne Sohn har sich nicht so viel betrübet/ daß er hat muffen bey denen Schweinen seine tägliche Nah¬ rung suchen / allwo er Lstters von ihren Waffenein Stoß bekommen: sondern weilen ihme in frischer Gedäcbmuß gele« Zenssne Gnaden-Zeiten/ die Gunst sei¬ nes Vatters/ Haab / und Gut/ so ec Verschwender: difts hat ihn schier in die Vrrzwiifflung gestürtzer. Auch Petrs flössen häuffigs Zäher/ als erauff JL- sum gedencket / von welchen er so viel Gnaden empfangen/ und anjetzo ss schwär beleydiget hat. Auf ein nicht ungleiche / wohl abee auf grössere Weiß pcyniget die armen Geelen das Anösncken deß vorigen Lau it, a/ in r» ir ir n 7 i e ) r l k jUgebrachten Lebens « Lauff : alke kleine Ergötzlichkeiteu / so sie ihr Lebens Zeit genossen/ seynd ihnen anjetzo mosies Leyd: alle nicht gar wohl ei-rvare ^e- selischastt - und 'Äußgelaffeubeit ist ihnen eine erschröckliche Gesaugenschastr: ein kleines freches Gelachter / grosses wei¬ nen- ein nicht fatksame ehrbare Red/ ein grosses Wehe-Klagen / weilen solches/ und dergleichen die haubt Ursach altes ih¬ res Schmertzens ist. Die Betrachtung deß gegenwärtig Zen peym'gek sie ohne dem / aiidieweilerr sie unsägliche Schmertzen / und Qua! außstehn müssen - unsägliche/ das; der H. Vatter lnnoccmiu>, sagen darffin z. ps. pocnir. chh inic. In dem Fecsteuer wird seynem so haßriges Grimmen deß Feuers/ daß einen gedunckel / sie skye» guntz unsinnig/ oder wütend/ zumabier» die geringste/ und allerwenigste Peva in Fegftuer grösser / als die gröste in di- ftr Welk: darum das Anoencken / und betrachten disis schmertzhastten E tandS vermehret die Empfindlichkeit/ daß ch- »en alle Marter bitter/ und schwäret Vorkommen. Endlichen das Andrucken deß kütiff» tigev/ welches eigentlich Vie Peyn deA Verlusts ist / beängstiget sie ausjs eüsier» ste. Dann die Hoffnung / so verscho¬ benwird/ betrübet die Seel.- sie sehen mit ihren Gemü> Hs-Augen / ob sie schon nicht verl osten/ die Freuden / welche ih¬ ren zubercitet ftynd: sie sehen / daß in dem Himmel ihr Ziel/ und Endseye/ nach welchen sie verlangen / und mwel- chen sie ewiglich beruhen müssen; weilen sie also von disen abgehalten werden/ d. trüben sie sich ohne End. Ein Printz/ wann er fein Königreich/ und alle Fürst¬ liche Lustbarkeiten vor Augen hätte/ und solche zu besitzen / und zu geniessen wur¬ de verhinderet seyn/ was Schmertz wur¬ de Nichtsein Hertz zerspalten/ er wurd sich ja in den Todt betrüben. Adam hat der höchste GOrt wohnen gemacht gleich gegen dem Paradeyß über / damic das statte Ansehen deßselben ihme dm Gchmertzen vermehren sötte r und eben das Andencken deß verlohrnen Lust- Garrens hat Adam ohne Unterlaß ge- quället. Die armen Seelen leyden im Angesicht deß Himmels/ sie ftynd in dem Orth oeß Fegseuers/ als in einem Vor¬ host deß Herrn / und deß himmlischen PalastS. O was Gchmertzen mueßch- ven nicht dises Ansehen / difts Anden- Sen verursachen? Ich lasse dir übrig/ di- ft Lttrall zu betrachten. ci rr d r e n r r r j Smffker. MS Elend! OCreutz! wo seyd sLs ihr? kommet über mich/ ereutziget/ betrübet mich / weilen mein Heyland istgccreutziget wor¬ den. OILsu! du bist an das Creutz geheffket worden/ du du; O unbegreifliches Liebes^Stnck! Lu wahrer GOtt bist unter die Sünder gezehlet worden! unter welche werde ich boßhaffte Sün¬ der gezehlet werden/ so mein Gott nicht mehrers ist geschähet Word cn? Ja mein IEsus! wegen dei¬ ner will ich Spott/ und Schänd leyden / wegen deiner will ich alles Creutz gedultiglich tragen. O MARIA! der gecreutzigte Heyland liget auffdeiner Schooß: ach Schmcrtz! den Geliebten ver¬ wundet / zerschlagen/ gecreutzigct ansehen/ mueß ja ein grosse Pcyn seyn ? aber noch grösser mueß selbe seyn/ da man disen auff eigener Schooß tragen mueß. darum Darum MARIA bist du in. 6 fchmertzlichcr Ohnmacht gelegen / E als du den schon gccreutzigten/ und te gestorbenen IEsum zu dirgenom« th men: die al! zu grosse Liebe hat ur dich überwunden/ daß du deinen m Sohn/ so dir Schrnerizen verur- ni sachet / geküsset / liebgekoset / und n< mit beyden Armben umgcfangen su hast. O schniertzhaffte Mutter JE- su! durch Visen erschröckiichcn 5- Schmertzen / den du erlitten / als 8 du den schon gecreuyigten IEsum di auffdemcrSchooß getragen/ bitte h< dich: gedencke deren Dchmeryen / sx, die armen Seelen leyden / und hx komme ihnen zu hülss. dr Ach Maria! durch all' dists ic! Hertzen- Wehe gibe denen armcn , n< Seelen ein wahre Hertzens-Ruhe/ «l und versüsse ihre Peyrr. tr Maria! ach Maria! gleichwie a> du den gecrEigten/ und schon sei erstorbenen IEsum umfangen/ se!» g< Len an dein betrübtes Hertz gedrn- cr cket cket/ und mit Liebs- jedoch Schmertz - vollen Zähem befeuch¬ tet Haff. Also bitte ich dich demü- thigff/ ja Mutter ! ich bitte dich/ umfange die armen Sceien mit dei¬ ner Gnadcn-Hand / verwerffe sie nicht / sondern errette selbe von de¬ nen feurigen Flammen durch IE- sumChristum deinen Sohn/Amen. Gebetk. Md Verwundetes Hertz Mari«! ich umfange dich/ ich küsse dich / wünschend: daß mein Hertz dem deinigen möchte gleichförmig seyn/ und thatke also den verstor¬ benen IEsum betauern/ gleich wie du ihn beweinet hast, ach Maria! ich weine ohne Unterlaß / und mei¬ ne Augen wollen zu weinen nicht auffhören / so lang ich dich sihe be¬ trübet: IEsus dein gebenedeyter Kußerlcsencr/ und vor allen Men¬ sch e-Kindern schönsterGohn/ift ge- geißlet / verspottet / gecrönet/ ge- mutziget/ und getödtet worden: Drsen deinen schmerzlichst ver- wundten IEsum hast du aufdeine Gchooßgenornmen. Aberteydcr! da du hast wollen dein Hertzens- Leyd verringeren / ist selbes un¬ säglich größer worden/ daß du dich selbsten vor Schmertzen nicht faßen kuntest: weilen dich drser Schmertz schier innerlich getödtet hat. Ach Maria! ich ermahne dich diser Her tzens-Angst / ich stelle dir für Visen dersten unbegreifliche Schmertzen/ daß du dich O milde Mutter er¬ weichen / und deren armen Seelen erbarmen wollest. Ach so geben- cke diser deiner Bitterkeit/ und ver¬ süße ihre Schmertzen: gedencke dei¬ ner Zäher / so du vergoßen / als du ILsum auf deine Schooß em¬ pfangenhast: und lasse ihnen we¬ nigsten einen Tropfen deß him- jischen Trosts zukommen; endlis chm gedencke aller deiner Hertzens- L,uaii/ gedencke aller Gemüths- Lormenten/ so du in Ansehung Leines gccmrtzigttn Sohns erlit¬ ten ten: und erfreue ihr Schmertz- volles Hertz/ tröste/labe sie/und mache daß alle in die Abrahams- Gchooß gelangen / allwo sie dich/ und deinen geliebten Sohn loben und benedeym werden / Amen. Siebender Tag. Den siebenden Schmcrtzen em¬ pfände Maria/ als siebey der Begravnus ihres Sohns gemeiner hat. Betrachtung. Von der P.yn/ und Schmeryen/ so denen armen Seelen die Undanck- barkeir deren annoch lebenden Menjchen verursachet. KdJr Undattckbsrkeit ist eines auß de- nen grüsten Lastern- und niemand betrübet es mehrers/ alssbcn den/ der vielfältige Gnaden / und Gäben erwi» seri hat. Christliche Serlbetrachte / wie viel ihrer jeynd / so nicht allein deren empsangenen Eutthaten vergessen/ sonr der» auch das Zute mit bösen belohnen; und es wäre noch zu leyden / wann man Segen denen Lebenden Mm Undanekdae E »ädr tvars/ aber leyder! man ist auch gegen denen Verstorbenen/ so um Hülffruf» sen / unerkamulich. D i se s Laster / nemblich die Undanckbarkeit / und Uner« kanntlichkeit peymget nicht ein wenig die armen Seelen. Sie gedencken zuruck auf so vielfältige Gnaden/ und Gutthal- ten / so sie einßmalen denen annoch Le¬ benden erwisen. Eie gedencken zuruck auf die Reichtumen/ Gold/ und Sil¬ ber / mit welchen sie ihre Kinder berei¬ chet habenSie gedencken zuruck auf die Verlastenschafsten Sie gedencken auf Mühe/ Schweiß/ und Arbeit/ so sie außgestanden / nur denen Kindern/ Befreunden ein reiche Erbschasst/und ge¬ bühren de LebensMtttel zu hinterlassen Allein sie ersehen anjetzo/ daß sich ihre Kinder/ Anverwandte indem verlaße¬ nen Haab-und Guth beiustigen/und kei¬ ner gedencket ihrer; dise Unvanckbarkeit quöllet ihr Hertz/ difes betrübet die El¬ tern/ alldieweil ihre Gedachtnuß mit dem Glocken - Klang verschwunden ist: kaum seynd sie ins Grab geleget wor, den / so seynd sie auch zu gleich in die Vergessenheit gestrickt worben: darum jegliche auß denen Seelen sich beklaget mit dem Propheten llsis c. e.v. 2 kilios enurrivi ich hab Kinder erzogen / undec- höhet/ sie aber haben mich verachtet; un» Md Mchst beklagen sie sich: dann einem Krancken wird keckem, und Artzney «ingegeben / die vorige Gesundheit zu erwerben: fallet der Esel / und alle kom» men sammentlich ihn aufzuheben: aber ileyder! denen armen/ krancken/ und von der göttlichen Hand verwundeten Seelen hülffet niemand / keiner tröstet sie: sie ligen in dem Slbgrund deßReini» gungs-Feuer/ und niemand befleisset sich/ selbe herauß zu ziehen, Doch zum fchmertzlichsten jcheinek denen armen Seelen zu seyn / daß die Erben / und Kinder sechsten ihre Schul» digkeik nicht beowachten/ und die ange» lvisene pia leza^Goktseelige Vermacht- mißen nicht beförderen Ursach dessen müssen sie in Abgang der vermeinten gu¬ ten Wercken / so für ihre Erlösung hät¬ ten lollen verübet werden/ länger leyden. llleu Midi! russen sie schmerzlichst mit dem König von Lion, ach wehe mir! weilen mein Ausemhallung ist verlänge¬ ret worden. Betrachte Christliche Seel! und gefatzt / es wäre also/ daß du hättest ein große Summa Gelds bey deinen Kindern ligen/ und du wärest nachmah¬ len durch göttliche Vcrhängnuß gefan¬ gen / und in einen crichröcklichen Kerckev gemorsten worden - auß Visen kämest du E» Nicht nicht entgehn/ es seye dann / du gebest die odgemette Summa Gelds dem Tyrann für deine Erlösung. Darum daß du dich von der Peynlichkkit di'cs Kerckers befteyeteft/ bittest derohalben inständig deine Kinder/ sie wollen doch das Geis dem Tyrann überlistern : aber dieun- danckbaren Kinder wollen solches nicht erfolgen lasten / mithin müssest du ferner m bijen grausamen Kerckerlsgen bleiben: ach! was grossen Schmertzen wurde drr DiseUnmenschheiL/ bist unverhostte Unv danckdarkeit deiner Kinder verursachen ? es wurde ja dir süsser Ser Todt stlbsten/ als distr Schwertz Vorkommen. Auß disen kaust du abnehmen/ und schlüssen / was Schmertzen die verstorbene Ellern auß der Undanckbarkeil ihrer Kinder ley- den- darum ich dich O mitleydiger Christ mit meinen H. Vatter ^ur;uL lcr. 44. sä frsr. ir, kremo anredsBelts für die Abgestorbene/ auf daß sie auch für dichru betten nicht verabsäumen / da sieindas ewige Leben kommen werden: bann sie erwarren euch/ daß ihnen durch . euch geholsten werde/ indeme die Zeit gutes zu üben von ihnen entwiche» rst: also schreyen täglich/dieinTormenten li» gen/ sieschreyen/ und wenig seynd/die ihnen antworten/ sie heulen / und wei¬ nen/ und keiner ist/ der sie tröstet. O was die NN du Ws "g :iS !N- cht rer n: >,r n» i? 1/ ß / n -- ex te . d a : h. e - H k- ) s was für große Grausamkeit ist bist lieb¬ ste Brüder / O was für grosse Uomcnjch- heic! es schreyen zu uns ras'.ich/ welche wegen unser/ so lang sie gclsbet/ viel Übels haben erleyven wollen: und wie besorgen uns nichk / ihnen zu hülß zu kommen. Seufftzrr. GOTT! wie gütig / wie barmhertzig bist ou/ du bist von der Wesenheit gut/ darum al- les / was von dir kommet / ist dei¬ ner Güte theiihaffklg worden. Du Unendlich gut: ich aber böß: Q was vor ein Untcrschid ist zwischen mir/ und dir. Gütigster GOtt? deine Gut- thaten vergelte ich mir bösen / die- weilen kein End meiner Boßheit ist und du gebrauchest dich dan- noch deiner Güte / und straffest mich nicht. Undanckbar bin ich gegen dir/ undanckbar gegen de¬ nen Lebendigen / undanckbar gegen den Abgestorbenen / indeme ich der empfangenen Gutthaten nicht ge¬ hen cke. Ez O O GOtt! bißhero bin ich ge¬ gen meinen abgestorbenen Eltern/ Brüdern/ und Schwestern/Freun- ben undanckbar gewesen: bißhero hab ich nicht auf die von ihren Hän¬ den empfangene Gutthaten ge- dencket / bißhero bin ich meiner Schuldigkeit nicht nachkommen. O Gchmertzhaffte Jungfrau Marial lindere denen armen See¬ len den Schmertzen / welchen sie auß meiner Undanckbarkcit erdul¬ den müssen: ach l komme ihnen zu hülff / und lasse sie nicht länger ge¬ quälter werden. Ja Mutter JEsu! ja Maria komme ihnen zu hülff: dann ich bit¬ te dich durch jenenSchmertzen/wel- cher dein Hertz durchgestochen/ als dein geliebter JEsus ist begraben worden. Ach! komme zu hülff/ und lasseste nicht in dcmpeynlichenFeu- er begraben ligen. Ach! komme zu hölff/und führe sie von dise schmerz¬ lichen Lodt in das ewigeLeben zum Christo/ und allen außerwählten GÄttes/ Amen. Ge- Geöetk. Weinende Mutter Maria! WZ nun ist ein End deiner Mar¬ ter/ IEsus hat alle Marter/ja dm Loht ftlbsten überstanden/ und wird sein allerheiiigstcrLeib Zur Er¬ den bestattet: IEsus wird ins Grab geleget / und wird deinen allerheiligsten Angesicht entzogen. Aber mit wasSchmertzen haben sie ihn auß deiner Schoß genommen ? ach Mutter! ichglaube/daßduvor Liebe / und hälftigen Schmeryen hast deinen Sohn festgehalten/und nicht entlassen wollen : du hättest allzugewiß mit ihme lieber wollen lebendig begraben werden/ als von ihme ein augcnblück zertrennet seyn,' du hast bey seiner Bcgräbnuß un¬ sägliche Hertzens- Peyn gelitten / weilen allda der Gegenwursi deines Hertzens mäste verhüllet ftyn. Q schmertzhMe Mutter! ich bilde mir ein/ daß ich dich sihe bey dem Grab stehn: ach! was Zäher/ was Liebs- E4. Trop- Trepffen flössen über dein heiligstes Angesicht herab ! ach was Seuff- tzen/ was Wehe-- Klagen stoßest du herfür? dein betrübte See! ist gantz bestürmt/ dein Angesicht ist gantz erbleichet/ und bist mehr einen Tod- ten/als lebendigen Menschen gleich. O liebste Mutter.' da ich dich also betrübet ersihe / kan ich mich auch nicht enthalten / häuffige Zäher trieffeü zu laßen: darum mit wehe-^ vollen Hertzcn stelle ich mich mit dir zum Grab deines gellebtenSohns/ allws ich bitterlich bewemcILsmm der wegen meiner vielfältigenSün- den gestorben ist. Anbey bitte dich O betrübte Mutterdu wollest dis ses Schmcrtzen/ welchen du bey der Begrabnuß deines Sohns erlitten f ingedenck seyn : du wollest alle Zä¬ her die du vergossen/ alleSeuffyer? und Seelen-Angst vor dieAugm stcl'cn/selbe samentlich als ein Wohls riechendes Verlohn - Opsser dem himmlischen Vattern auftopffem / daß er wolle m Ansehung deiner Zaher/ Seusstzer/ und Schmertzen/ dre heisse/und gliende Zäher/Angß, volles Seufftzcn aller Christglaubi- gen Seelen an hören/ und in ewigen Jubel verwechslet!. Ach Mutter! thue also/und gibe nicht nach/ biß dein geliebter Sohn JLsuL sich ih¬ rer erbarme / und selbe alle in sein himmlisches Freuden - Land auff- nehme/und mit ewigen Gattern be¬ lohne/ Amen. Achter Tag. Betrachtung Daß die kiienesten Sünden / und Fehler auß das jchärsseste in dem Feg» feuer bestrafe: werden. WO barmbertzig als GOtt in vifen Le- den mi! deni Ern der handlet: so gerecht wird er in dem andern Leben seine Misst! Hütten bestrafst!?. Al!eWort/Oe- danckeni und Werch wird er durch läu¬ tern/ durchsuchen : es ist kein Sund so kiem./dic n:chl vor den gerechten Nüchter- Stuhl GOttes soll offenbar und auff das schärjjeste gchchtiget werden. Zum Beweißthum dessen stelle ich dir für etli» Ez He che Cxempel/ auß welchen Vu leichtlich abnehmen wirst/wie schwär die gerechte Hand GOtteö die klienesien Sünden be» straffe. Ein Geistlicher / and Apostolischer Prediger auß Yen Orden deß Heil. l)o- wivici, welcher sehr fromm gslebet/ und zu seinerzeit für heilig gehalten worden/ ist ein gantzes Monath in dem Reim» gungS-Feuer gewesen: weilen er mit de¬ nen Weltlichen etwas zu gemein gewe» sen 8pecul. Lxemp. üilt. 7. Lxsmp. 57. Em anderer sehr frommer LsIiZio; auß dem Orden deß Heil.krgncrscimikNah» rnen so an Leib/ und an der Seelen allezeit eme Jungfrau/ und mit > grossen Tugenden / und übernatürlichen Gaben/ insonderheit mit der Gnad der Zäher von dem Himel beschäncket war/ hat müssen lange Zeit im Fegfeuer ley- den/ auß Ursäch/ weilen er zuzeiten seine Mil-Brüder in dem Hertzen schier ein wenig gering geachtet. Lkron minor. L.p. i. 4 c. ;4.deß seeligen ketril)3mi-mi Schwester/ ein sehr heilige Zungfrau/ist »?ach ihren Todt in Fegfeuer i s. Täg ge- peiniget worden / indem« sie andere Jü jgfrauen/ welche in dem Tantz ein wenig eytel gesungen / fürwizig zugehö- rek- psestgA. Lkrist. i. c. s. §. 8.5^ayser vttko, obschon er ein Zahrsor seinen Todt Todt alles Haab / und Gut Vene» KlS- e stern / und armen außgetheilet und in » feiner Kranckheit / welche lang daurete / alle Tag von denen Priestern GOtteS l hat wollen geschlagen werden und ein ' solche Neu gehabt/ daß <^onrg6 Bischoff ' zu Hildesheim ein heiligerMann gespro¬ chen/Orrko könne ins Fegseuer nicht kommen - hat demnach in di,en feurigen Kercker so lang leyden müssen / biß für seine Seel fünff tausend Psalter von de» nen Ordens Geistlichen sevnd gebettet worden - jedoch aust dise Weiß/ daß ei¬ nem jeden ?iülm ist ein Varrec unser/ uns ^ve Maria beygesetzet wSrüem ' Ikoma Lznrip. l. 2. Xpum. c O Gerechtigkeit GOttesl O bittere Straff - Ruthen deß öchstens! wann so kleine Fekler/undMängel also bestraf¬ st! werden/was wird O Christ I mir mir/ und dir seyn/bie wir viel tausend grössere Sünden / und Fehler begangen haben? O IEsu erbarme dich unser! anbei) kanss du jchlüffen/das keiner/ oder gar wenig ihrer dem Fegfeuer entgehen/ weilen ih¬ rer wenig/ober gar keine ohne dergleichen Sünden und Unvoilkomenheilen seynd. Kanst abnehmen wie lang die armen Seelen müssen in Fegseuer leyden/ ss dergleichen Sünden / und Mangel viel tausend zu büßen haben. O Chsist! säu¬ me WS dich nicht / Hütte dich von allen Uber* tremmgen/ wann du nicht wilst der Göttlichen Straff- Ruthen unterligen. Ach! erbarme dich aller Christglaubigen Seelen/ und komme ihnen zu hülst. Seufftzcr MWEHe mir! armen Sünder! wehe! weilen ich viel gesün- dlget hab: gesündiget hab ich/aber gar wenig gebusset / wie wirds mir also boßhafften Sünder ergehn. O gerechter GOtt ! erbarme dich meiner/ und schaue nicht an meine Verdiensten / dann sie seynd klein: sondern urtheüe mich nach deiner Müdigkeit: dann meine Boßheit ist groß/ darum förchte ich deine Stimm. O Schmerphaffte Mutter! bit¬ te für mich armen Sünder! und laste mich nicht in die Hand deß ge¬ rechten Zorns GOLtes fallen: bit¬ te für mich / daß mir der gütigste GLtt in disem Leben alle Sünden Nachlasse. IamemIEsus! hier brenne/ hier hm senge / wann du mir nur dort verschonest : alles will ich allhier leyden / wann aldsrten meine Seel ein Ruhe/ und einen Friden findet. O Maria / stehe mir bey: O Ma¬ ria deine Mildigkeit seye über mich/ daß mir der Zorn GOttes nicht schade. O MARIA! ich bitte dich durch alle deine Schmeryen/ lasse nicht die armen Seelen so viel / und so lang leyden. Ach! lösche auß ihre Sünden / bezahle mit deinen Verdiensten ihre Schulden / daß sie von deß Feuers-Tyranney loß Verden. O Maria du Mutter JLsu! reisse die bittere Straff- Ruthen auß denen Händen deß ge¬ rechten GOttes/ und lasse alle Christglaubige Seelen in Friden ins himmlische Sion fahren/Amm. Gebetk. MH Betrübte Jungfrau Maria! EK du bist ein reine unversehrte Mutter deß göttlichen Sohns: ich er- rrkenne/ daß du durch die Frucht deines Leibs bist mit allen Gnaden ? von dem H. Geist erfüllet worden k ' auf daß du / als ein Königin Hirn- * mels/ und der Erden allen Men- scheu häussige Gnaden außtheiien tontest. O gnadenreiche Jungfrau! durch dise deine Würde/ durch di- ft deine Gnaden ruffe ich dich an / du wollest auf die arme Seelen deine Gnaden - Ströhmen flüsten lasten/ daß die erschreckliche/ und dmchtringende Flammen erlöschen möchten. O schmertzhasste Mut¬ ter ! in Andencken deiner Schmer- F tzen / so du in deiner See! dein Le¬ bens-Zeit empfunden/ gedcncke - meiner lieben Eltern/ Brüdern / Z und Schwestern N: welche wegen kn vielfältigen begangenen Sünden / in und Fühlern auf denen glienden er Kehlen deß Fegfeuers braten / und P' leyden. Ach Mutter! laste ihnen nur etwaövon deinen Verdiensten zu kommen/ fo werden sie erquicket ve werden- Hoffe also schmertzhasste (i Mut- Mutter ! du werdest vor den LHrorr deines Sohns tretten / und für al¬ le dise inständig bitten / so die Sün¬ den in die feurige Gefängnuß ge- worffen haben: bitte O süsse Mut¬ ter! bitte für alle Christglaubige Seelen: und sie werden durch dei¬ ne Bitt von ihren Sünden-Ban¬ den erlöset / und zum ewigen Leben eingeführet werden durch IEsum Christum/ Amen. Neundter Tag. Betrachtung. Von der Schuldigkeit denen ar¬ men Seelen zu Helffen. HMJr Menschen ftyndvon der Naturk wie auch vom Gesatz GOttes ver¬ bunden / denen armen Seelen zu belffen- indeme der innerliche Antrib jeglichen ermahnet/ denen betranckten/ undge- presten beyzuspringen: betrachte nur / und sehe? ist es nicht wahr? ein Vieh de- tauretdas andere/ wann solches mein Unglück gefallen / und suchet solches auß der Gefahr zu erretten; Frage die Thier (redet Zol>) und sie werden dich lehren: fra» stagedie Vögel deß Himmels/ und ffe werden dir Men ^elianus erzehlet von einer gewißen Gattung Fisch mit Nahmen ^nrh-g: daß wann einer anß dijen ins Fischer-Netz gerathet/ die an¬ deren alsodaiden sich versambien den ge- sirngenen zu retten : dahero sie ihren Schweiß ins Netz stecken/ woran sich der gefangene haltet/und ihn auf dise Weiß gewaltsam herauß ziehen. bmbestLs 8i- ^on, werde schamrot!) 8i6o^ spricht das Meer, lstriX cap. 2;.v.4. deineJnwsh» ner heissen ein ander / und die deinige rhun es nicht: wo doch ver H. ämbroli- U8 in otstc frcy bekennet / daß wir sollen/ so viel es möglichstist/ ja zu Zeiten mehr/ als wir könrn in ihren Notwendigkeiten helßen: dann nichts ist der NnturglrW förm/ger / als heißen dem / jo gleicher Natur mitgenoß ist Es ist em Gcjatz der Natur/ daß man dem Menschen helsten soll / wann er sich in eusierstec Armurh/ ober Noth befindet Llirbster Christwer ist wohl in müheseeligeren Stand / als eben die lrydendrn Seelen? dieweilen sie allein in feuriger Grsangechchaßk ligen/in Peyn/ und Marker versenckel/ aliwo sie leben¬ diger Wer täglich sterben, Seneca cis Virz l.cgrs e zo. entdeckelunsere Schul- dtzkeit sprschrnd: von dem Menjchen wird d st« wird erforderet/ daß er vielen / so es Yiet möglich ist: wo nit etlichen / oder we» mlt nigffen dem Nächsten nutz seye Und 6uß wcristunserNächsier? vielleicht diean» noch lebende Menschen allein ? auf keine ge- Weiß: auch die Abgestorbene werden darunter begriffen: dann ob sie schon gestorben / so haben sie doch nicht auf» 7^ gehöret unjere Nächste zu feyn; die 'Nächsten fcynd deine liebe Eltern / die ras Geschwisterce/ Bluts» Verwandte ja 2h* so gar deine Feind sechsten. ige Und eben vise Schuldigkeit bindet uns ein das Gebot! GOrres / daß wir uns unter ein ander lieben sollen Ich gib euch ein neues Gebott / daß ihr ein ander lieben sollet / wie ich euch geliebt hab. ^oan c lj. V. ;4- Es ist aber Nicht genug mit Worten / sondern man muß E auch ,n Wercken liebenes ist nicht ge» nug / erliche, sondern man mueß alle lieben. Eines Christen Hertz (scynd die Wort V incen'uj ^errerif ler 7. Oom. 1H. Ml 1'rinik.) mueß mit allgemeiner Lieb chegreisten die Lebendigen / und die Tod- ten / die im himmlischen Paradevß/ und die im Fegfeuer: für die in Paradeyß soll er GOtl loben / daß sie seelrg sei-rid / für die in Fegfeuer aber soll er Herren umb die Erlösung Und blllich r dann >) F auch auch die unvernünfftkgen Thier ihres gleichen erkennen / und sich zu sam gesel¬ len / obschon eines von dem anderen in etwas unterschiden ist; also parret sich ein weisses Lambmitdem schwartzen / ein weisse Tauben mit der grauen/ weilen sie erkennen / vasi sie gleicher Natur seynv Und du O Christ! sollst nicht dei» mn Nächsten erkennen? ach! seye ein Mensch/ wilst aber kein Mensch seyn/ so üye doch dißfalls em Vernunstt loffeS Tbter / und liebe deines gleichen- rie¬ best du aber den selben/ soistnothwen- dig/ daß du im Werck zeigest / was du im Hertzen führest.- dann Gregorius der Große sägt: daß die Prob der Liebe seye die Darstellung deß Wercks. Zeige im Merck/ komme zu hülst denen armen Stellen / bette / faste / gibe Almosen für deine liebe abgestorbene Eltern / 8) rudern , und Schwestern/ Freunden/ so hast du deine Liebe bezeuget/ und hast zugleich das Gesatz der Natur/ und deß Höchsten GOttes erfüllet. Be¬ trachte also deine Schuldigkeit / und seye barmhertzig/ gleich wie der himmlische Wärter barmhertzig ist. Gkufftzcr. Wk GOTT! dein Sebott ist Ws mir allezeit vor meinen Au¬ gen E n k ic b ft !i u 8 ft ai er bi n« ft, w gt reS sel» i m -ch ein len ue »ei« ein n/ seS ie» n- du er ye m !N M »e s r - l gen/ und weiß/daß du anbefoh¬ len habest/ den Nächsten zu lieben. Ja mein GOtt! ich weiß meine Schuldigkeit/ und will ihr auch nachkommen: und wann es auch keine Schuldigkeit wäre / so wolt ich doch meinen Mit,Menschen lie¬ ben. O ITsu! du hast den Me». schen geliebet/ du hast ihn also ge- liebet/ daß du für ihn gelitten/ und gestorben bist. OwieScham- rothmucß ich werden/ da ich mein Hertz ansihe/ in welchen schier kein Funcken wahrer Liebe zu finden ist. OGOtt! esseufftzen/ esruf- fen / es weinen die armen Seelen auß der Ließe deß peynlichen Feu¬ ers: und ich erhöre sie nicht/ ich bitte für sie nicht / und komme ih¬ nen nicht zu hülff. O wie grau¬ sam / O wie unbarmhertzig ist mein Hertz! Meine Schuldigkeit ist/ so wohl die Lebendige/ als die Ab¬ gestorbene zu lieben: obschon ich Fa dift Vise nicht Haffe / so liebe ich sie jedoch nickt/ werken ich von Tag / Zu Tag Verschiebe ihnen guts Zu thun. O MARIÄ! O Mutter der Liebe! ersetze / ich bitte dich ersetze/ was ich ihnen vernachlässiget hab/ und komme denen armen Seelen zu hülss: gcdencke meiner Eltern/ Brüdern/ und Schwestern/ und lasse sie die Würckung deiner Liebe geniessen. Za Mutter JEsu! hab mit ih¬ nen ein Mitleyden: seyedeinAug über die Betranckten/ heisse denen Kleimnüthigen / erquicke die wei¬ nende/ bitte für alle arme Seelen/ und zeuge ihnen deinen Sohn ZE- fum Christum/ Amen. Gebe«. Grosse Himmels- Königin 3M MAR ZA du Mutter der Barmhertzigkeit! zu dir kome ich/ und falle zu deinen heiligsten Füs¬ sen in Geist der Demuth bittend r du wollest deine barnchertzige Au¬ gen gen aufschlüffen/ und in dm feu¬ rigen Kercker herab sehen/ (Wor¬ ten betrachten/ was grausames / schmirtzhasstes / pey-ürches die ar¬ men Seelen a!s deine treueste Die¬ nerin leyden müßen. Ach Maria du Königin der Betrübten.' be¬ schütze die schmertzhaffte Seelen / und lass sie nicht in ihren Peynm verschmachten/ oder kleinmüthtg werden. Sie ruffen/ sie seussyen zu dir O Mutter! sie verlangen dich als treueste Kinder umzuarm- den / und durch dich erlöset zu wer, den. Darum Q Mutter! entzie¬ he ihnen nicht dein heiligst s Ange¬ sicht/ sondern reiche rhnen deine Hülss reiche Hand - und ziehe sie auß discn feurigen Offene oder doch wenigsten mnvgebe sie mit deinen Schutz-Mantel/ daß selbe die praßlende/und Scharff brennen¬ de Flammen nicht so grausam pey- nigen/ sondern unter deinen Gna¬ den Schatten eine Labung empfin, den können/ biß jene glückselige Fz Stund Stund ankomme / da sie von feu¬ rigen Kercker entfreyet/ und zur Anschaung ihres GOttes gelan¬ gen werden/ Amen. EchllGGcöctt. Ubergebenedeyte/ und Wb schmertzhaffte Mutter! nun hab ich deine Schmeryen / so dein heiligste Seel durch getrungen / be¬ trachtet : selbe zu meinem Hertzen also genommen/ daß ich mit dir gleiche/ oder noch grössere Seelen- Quall außstehn wolte. Anbey hab ich dise Neun-Tägige Andacht zu deiner Ehre vollgezogen/ und zur Erlösung aller Christglaubigen Seelen gewidmetdarum ich bitte dich knye fallend / verwerffe nicht dise kleine Andachts- Übung / son¬ dern nihme sie auf / und lasse dessen Frucht/ und Verdienst allen ar¬ men Seellen/ insonderheit meinen abgestorbenen Eiteren / Brüdern/ und Schwestern N: zu kommen / daß daß selbe von ihren Sünden-B an- den loß / und von ihrer feuriger Ge¬ fangenschafft entlassen werden. Ach Mutter! ich bitte dich noch einmal)! durch deine Schmertzen/ heyle die Schmertzen aller Christ- gläubigen Seelen / und führe sie zur ewigen Ruhe durch J E- SUM Christum deinen lieben Sohn/ Amen. es Es folgen etliche kurve Gebet ter für Vie arme See¬ len im Fegfeuer. Gebett Zu dem verwundeten Hertz JESU. üM Verliebtes Hertz JEsu! dich komme ich in dem Geist der Demuth anznbetten. O JEsu ! wie inbrünstig hast du mich gelie- bet / daß du wegen meiner hast las¬ sen deine heiligste Seiten eröffnen/ daß jedermann in dein Hertz hinein sehen kunte/ daß du uns alle in der Warheit gestehet hast: derohal- ben umbfange dich verwundetes Hertz meines Erlösers / ich küsse dich / ich liebe dich auß allen mei¬ nen Kräfften/ außgantzen meinen Hertzen/ weilen du auß Liebe ge¬ gen mir hast dein heiligstes B ut vergess n Zum Beweißthumb / daß ein jeder Bluts-Tropssen auß Lie- be gegen meiner armen Seelen ge¬ flossen sey; durch dift unendliche Liebe mache O JEsu/ daß die ar¬ men Seelen auß dem feurigen Of¬ fen entlassen werden: heyle wegen Leinen verwundeten Hertzen ihre Schmertzen; lasse nuhr ein Tröpss- lein Bluts/ welches auß deinen verwundeten Aertzen geflossen / auf die Feuers - Flamen fallen/ so wird die peynliche Glut erlöschen. Thue also dich liebsErr / baß sich mein Pilgerfahrt verlängerchat. änrixk. DerHErr behüte dich. l l S klslm. rro. iMCH hab meine Augen aufge- hebt zu den Bergen: von de¬ nen mirHülff kommen wird. Mein Hülff kombt von Herrn: der Himmel und Erden erschaffen hat. Er wird deine Füß nicht strauch- len lassen: und der dich behütet/ wird nicht schlaffen. Der HErr behütet dich: ja der HErr ist dein Schirm über deine rechte Hand. Daß dich bey Tag die Sonn nit hrene: noch der Mond deßNachts. DerHErr behüte dich für allem Ube!: der HErr wird dein Seel behükten. Der HErr behüte deinen Ein¬ gang ! e k t gang und Außgang: von nun an biß in Ewigkeit. HErr gib ihnen die ewige Ruhe: und das ewige Liecht leuchte ihnen. Hmipk. Der HErr behüte dich für al¬ lem Übel. Der HErr wolle deins Seel bewahren. HmlpN. AH HErr. klslm. !ry. M)Uß der Liesse ruße ich QHerr! WD Zu dir: HLrr erhör mein Stimm. Deine Ohren wollen Achtung haben aufdie Stimm meines Bit¬ tens. Ach HErr! wann du der Sün- ' den gedencken wirstHErr wer wird bestehen mögen. Aber bey dir ist Vergebung : und umb deines Gesetz willen ver¬ laß ich mich aufdich. Mein Seel verlast sich auf sein Wort: mein Seel hoffet auf den HLrrn. Von der Morgen-Wacht biß zu der Nacht/ soll Israel auf den HEnn hoffen- G2. Dann Dann bey dem HErrn ist Barm- hermgkeit: und üderflüffigeErlö- sung. HErr gib ihnen die ewige Ruhe: und das ewige Liecht leicht ihnen. ämipk AchHErr/wann vu der Sün¬ den gedencken wirst: wer wird bestehen wögen- Die Werck meiner Hcind. plslm. r;7. ich will dir dancksa- E/gen von meinem ganyem Her- tzen: dann du hast die Wort mei¬ nes Munds erhöret. Vor dem Angesicht der Engeln Wil ich dir lob-singen: ich Wil dich änderten in deinem heiligen Tem¬ pel/ und deinen Nahmen preyftn. Wegen deiner Barmherzigkeit und Warheit: dann du hast dei¬ nen heiligen Nahmen über alle Ding groß gemacht. An welchem Tagich dich anruf- fe / so erhöre mich: und mehre die Krafft in meiner Seel- HTrr YErr dir sollen alle König der - Erden danck-sagcn.* dann sie ha¬ ben alle Wort deines Munds ge- : hört. Und sollen auf den Weegen deß ' HErrn singen: weil dle Herrlich- ' keit deß HErrn groß ist. Dann der HErr ist hoch / und sihetan das nidrig ist: und was hoch ist/ das kennet er von fern. Wann ich schon Mitt n in der Trübsal würde wandern/ sowrrst du mich doch beym Leben erhalten: und über den Zorn meiner Feind deine Hand außstcccken / und deine rechte wird mich erretten. Der HCrr wird für mich vergeb ten/ O HErr! dein Barmher- tzigkeit währet ewiglich: darnmb wollest die Werck deiner Händ nickt verachten. HLrr gib ihnen die ewige Ruhe: und das ewige Liecht leuchte ihnen. ämipk. Die Werck deiner Hand wöllest da nicht veracyken. GZ Ich hab eine Stim von Himmel gehöret/ die hat mir gesagt w. Seelig seynd die Todten/ welch- indem HErrn sterben. ^nripb. Alles was mir mein Vatter gibt. Lob« Gesang. MA Ein Seel macht groß den YErrn. Und mein Geist hat gefrolocket: M GOtt meiem Heyland. Dann er hat angesehen die De- muth seiner Magd: sihe/ von nun an werden mich alle Geschlecht see- lig sprechen. Dann er hat grosse Ding an mir gethan / der mächtig ist: und sein Nahm ist heilig. Und seine Barmhertzigkeit wäh¬ ret von einem Geschlecht in das ander: bey denen die ihn förchten. Er hat Gewalt erzeigt mit sei- ' nem Arm.- und zerstreuet die da hoffärtig seynd in ihres Hertzen Gemükh» Er hat die Gewaltigen vom Stnelabgesetzt: und dieDemüthi- gen erhöhet» Die Die Hungrigen hat er mit Gü¬ tern erfüllet: und die Reichen iahr gelassen. Er hat seinen Diener Israel aus¬ genommen : und an seine Barm- Herbigkeit gedacht. Wie er geredt hat zu unser» Vättern : Äbraham und seinem Saamen ewiglich. HErr gib ihnen die ewige Ruhe: und das ewige Liecht leuchte ihnen. Hrm'pk Alles was mir mein Vatter gibt / das kombt zu mir - und wer zu mir kombt / den will ich nicht vergessen Was folget / spricht man an Wercktaam < «vann nemblich/ nur ein Noctur« gebrauche, wird - kuyend. Vatter unser. M?Obe den HErrn meine Seel/ dd ich will den HLrrn loben m meinem Leben und will mein m GOtt lob singen/ als lang ich kbe. Verlasset euch nicht auf Fürsten: noch auf Menschen - Kinder/ bey welchen kein Heyl ist. Dann ihr Geist wird außgehen/ und ihr Leib wider zur Erden kom- G 4 men men: als dann werden all ihre An¬ schlag vergehen. Seelig ist / desim Heisser der GOtr Jacobs ist/ urw dessen Hoff¬ nung aufden HErrn seinen Gott stehet: der Himmel und Erden/ das Meer / und alles was darin ist / erschaffen har. Der die Warbest erhält in Ewig¬ keit / der Recht schaffet, denen / die Unrecht leyden: und die Hungri¬ gen speiset. Der HErr erlöset die Gefange¬ nen : der HLrr erleuchtet die Blin¬ den. Der HErr richtet auf die nider- geschlagen seynd: der HErr liebet die Gerechten. Der HErr bewahret die Frembd- lingen / Waysen und Wittwen wird er auffnehmen: und wird die Weeg der Gottlosen vertilgen. Der HErr wird ewiglich regie¬ ren/ dem GOtt/ O Sion! von einer Gebührt zur andern. HErr gib ihnen die ewigere. Wan» Wann man drey Nocturne» spricht/ wird biser vorgehender Psalm außgelasscn / wie vbe» gesagt ist. Ich hab denHErm lieb. ch.Von derPforten der Höllen/ Erlöiej) DErr ihre Seelen. F Laß sie ruhen in Friden. tz- Amea. HH rr erhöre merir Gebekt. Und laß mein Geschrey zu dir koms men. Gebett. Am Jahr-Lag eines Verstor¬ benen. M GOTT! du HErr der Gna- den: gib der Seel deines (Dieners) (deinerDienerin)de¬ ren jährliche Gedächtnuß wir be¬ gehen/ den Sitz der Erquickung/ dieSeeligkeit der Ruhe/ und die Klarheit deß ewige Lebens. Durch unseren HErrn / rc. Gebett. An aller Seelen Tag. Wtz GOTT! du Schöpffer und Erlöser aller Gläubigen: ver- leyhe den Seelen deiner Diener und Dienerinnen Verzeyhung al¬ ler Sünden/ auf daß sie die gna- G r dige dige Nachlassung/ welche sie alle- zeir gewünscht yaben / durch Gort- ftelige Fürditt erlangen. Der du lebelt/mrd regierest mtt GOtt dem Vatter in Ewigkeit deß H. Gei-, steö/ GOtt von Ewigkeit/ zuE- Wigkeit/ Äm?n. Gebekt. Für die abgestorbene Brüder/ und Schwester. MT GOTT der du bist ein Auß- rheiler der Gnaden/und ein Liebhaber menschliche Geschlechts/ wir bitten deine unermäßiiche Gü¬ tigkeit? du wollest unsere Brüder/ und Schwester/ welche auß diser Welt verschiden seynd / durch die Fürbitt der jederzeit Jungfrauen M A R J AE / und aller seinen Heiligen zu der Gemeinschafft der j ewigen Seeligkeit kommen lassen ! durch IEsum unfern HErrn Ame. Gedett. Für seinen abgestorbenen Vatter/ oder Mutter. KF GOTT! derduunsgebot- E ten , ten hast/ Vatter und Mutter zu ehren: Erbarme dich gnädiglich über die Seel(meines Vatters N.) (meiner Mutter N.) und verzeyhe (ihm)(ihr)alleSüud: verlcyhe auch (ihn) (sie) zu sehen in der Freud der ewigen Klarheit. Durch unscrn HLrrn / Amen. Gcbett. Für eine abgestorbene Manns- Perlohn. MEige / O HErr deine Ohreu zu unserm Gebett/ mit wel¬ chen wir deine Barmherzigkeit un- terthaniglich ersuchen / und führe die See! deines Dieners N. welche du von diser Welt hast abgefor- dert/zum Land deß Fridens und Liechts: und mache sie zum M,t- genossen deiner Heiligen. Durch unsernHLrrn/ Amen. Gebett. Für eine Weibs-Persohn. Ms)Ir bitten dich / O HSrr! durch deine Gütigkeit/ er¬ barme dich über die Seel deiner Die- Dienerin N. und die von der brb- sirchr der Sterbligkeit erlediget ist/ wölkst rn das Thei! der ewigen Seeligkeit ernschen. Durch unse¬ ren HLrrn- Amen. Beschluß. HEu/ aib ibnen die ewige Ruhe/ M. Und dasewige Liecht leuchte ihnen. F. Laß sie ruhen im Friden. Amen. Zur Metten. Folgendes lnvirawriamsagt man als¬ dann / wann drey Notturnen gespro¬ chen werden/soust uicht. Wann aber nur ein Notturn gesprochen wird / dann fängt man alsbald von der An¬ tiphon an / und hallet folgende weiß. An Montag und Donnerstag spricht man den ersten Notturn - Am Dien¬ stag und Freytag den andern Am Milwoch und Samdstag den dritten. Alsdann die Laudes. Invirsrorium, oder Ladung. .«MEn König/ dem alle Ding !e- ben/ kombt laffet uns anbet¬ ten. ( Wirdwiderhoiet) Den Kö¬ nig/ den alle Ding jeden/ kombt lastet uns änderten. klslm. klal. 94. Venite exulremus- MUOmbt/ lasset uns dem HErrn ML ftolocken/ und GOrr un- serm Heyland mit Freuden singen. Lasset uns mit Bancksagung jür sein Angesicht kommen/ und vor ihm mit Psalmen fröhlich singen. Ben Kömg/ den alle Drug le¬ ben/ kombt lasset uns anbettcn. Dann der HLrr ist ein grosser GOtt/ und ein grosser König über alle Götterdann der HErr wird sein Volck nicht verstossen / dieweil in seiner Hand seynd alle End der Erden / und die Höhe der Bergen schauet er an. Kombt/ lasset uns anbetten. Dann sein ist das Meer/ und er hat es gemacht / und seine Händ haben das Erdreich gegründet: Kombt/lasset uns änderten / und nidcrfallenvor GOtt/ und weinen vor dem HErrn/ der uns gemacht hat: dann er ist der HErr unser GOtt / wir aber sein Volck/ und Schafflein seiner Weide. Den Den König / dem alle Ling le¬ ben / kombt lasset uns änderten. So ihr heut sein Stimm höret / folt ihr eure Hertzen nicht verhär¬ ten / wie in der Verbitterung ge¬ schähe/ zur Zeit der Versuchung in der Wüsten/ da mich eure Vat¬ ter versuchten/ und meine Werck bewahrt und gesehen haben. Kombt lasst uns anbetten. Viertzig Jahr lang war ich nach bey disem Volck/ und sprach: dr¬ se irren immerdar in ihren Hertzen. Sie aber erkanten meine Weeg nicht / darumb schwur ich ihnen in meinem Zorn/ daß sie in meine Ruhe nicht eingehen sollen. Den König den alle Ding leben/ kombt lasset uns anbetten. Herr gib ihen die ewige Ruhe/ und das ewige Liecht leuchte ihnen« Kombt lasset uns anbettcn. Den König / den alle Ding le¬ ben/ kombt lasst uns änderten. I OOD G - Der '! Der erste Noctum. FürdenMontag und Donnerstag, ^nrixk. Richte meinen Weeg. Psalm, s. ^FErr/ höre an mein Wort: und IW mercke auf mein Gcschrey. Hab acht auf die Stimm mei¬ nes Gebets/ mein Kömg und mein GOtt. Dann / HTrr zu dir wil ich bet¬ ten : du wirst meine Stimm zeit- lich erhören. Deß Morgens früh wil ich bey dir gehen / und zusehen: dann du bist nicht ein GOtt/ dem die Un¬ gerechtigkeit gefalt. Und bey dir wird kein Boßhaff- tiger wohnen: noch die Ungerech. ten vor deinen Augen bieiben. Du hassest alle / die böses thun: und wirstalle Lugner verderben. An den blutgierigen und betrüg- lichen Menschen wird der HLrr einen Greuel haben: ich aberhof¬ fe aufdio Menge deiner Barmher- tzigkeit- IH will in dein Hauß gehen: und dich anbetten in deinem heili¬ gen Tempel/ in deiner Forcht. O HErr/ führe mich in deiner Gerechtigkeit: umb meiner Fein¬ den willen richte meinen Weeg vor dir her. Bann in ihrem Mund ist keine Wahrheit: ihr Hertz ist eytel. JhrRachen ist ein offerresGrab/ und mrt ihrenZungen handelten sie betrüg!ich:O GOtt/ richte sic. Laß sie fallen vor ihren Anschla. gen/und verstosse sie nach der Men¬ ge ihrer Ubelthatcn: dann Q HLrr l sie haben dich erzürnet. Aber alle die auffdich hoffen/ sol¬ len erfreuet werden/ und ftolocken ewiglich: und du wirst unter ihnen wohnen. Und alle die deinen Namen lie¬ ben / werden sich in dir erfreuen: dann du segnest den Gerechten. HErr/ duhastunsgccrönetmit deinem guten Willen : gleich wie mit einem Schild. HErr HErr gib ihnen dre ewige Ruhr und das ewigeLiecht leuchte ihnen. ^nripk. Richte meinen Weeg: Odu mein HErr und GOkt/vor vernem An¬ gesicht- ^lrchk. Wende dich/ HErr. ?sZ!m s. straff mich nit in deinem «AW grimmen: und züchtige mich nit in dcineur Zorn. Erbarme dich meiner/ O HErr! dann ich bin schwach; heyle mich HErr/ dann meine Gebein seynd Zerschlagen. Und meine Seele ist sehr betrübt: Aber du HErr wie lang? Wende dich / HErr/ und errett meine See!; hülst mir/ und mach mich seelig/ nmb deiner Barmher- tzigkeit willen. Dann in dem Todt gedenckt man deiner nicht: wer wird dich aber in der Höllen loben? Ich hab mich bemühet mit mei¬ nem Seufftzcn r mein Beth will ich alle Nacht waschen / und rvil mein H Läger- Lager' Statt mit meinen Thranen begiessen. Mein Aug ist für deinem Grim¬ men betrübt: ich bin veraltet unter allen meinen Feinden. Weichet alle von mir/die ihr Un¬ gerechtigkeit übet: dann der Herr hat die Stimm meines weynens er¬ höret. Der HErr hat mein flehentli¬ ches Bitten erhöret; meinGebett hat der HErr angenommen. Alle meine Feind müssen sich schämen / und sehr erschrocken; sie müssen zurück kehren/ und gähling zuschanden werden. HErr gib ihnen die ewige Ruh: und das ewige Liecht leuchte ihnen. änripk. Wende dich/ HErr/ und er» rette meine Seel; dann in dem Todt ist keiner/ der deiner gedencke. Hncipk. Daß er nir etwann. Psalm. 7. HD HErr mein GOtt.' auffdich WB hoffe ich, hülff mir von allen meinen Verfolgeren/ und errette mich: Daß Daß er nicht etwann / wie ein Löw/ meine Seel hinreisse; wann keiner da ist/der mich errette/ und helffe. O HErr mein GOttl hab ich solches gekhan; und ist unrecht in meinen Händen befunden. Oder hab ich böses vergolten de¬ nen/ die mir böses gethan; so müße ich billig vor meinen Feinden hülff- loß werden. Meine Feind müssen meine Seel verfolgen/ und ergreiffen/ und s tretten mein Leben zu Boden: und bringen meine Ehr in den Staub. Siehe auf/ Herr/ in deinem Zorn; und erhöbe dich über die Granyen meiner Feinden. Undmachedichauss/ OHSrrr mein HOtt: nach dem Gcbott/ 1 das du befohlen hast: so wird dich dieVersamblung der Völckcr umb- geben. Und umb derselben Willen/ rich¬ te dich auf in die Höhe; dann der HLrr richtet die Völcker- H. 0 OHLrr! richte mich nach mei¬ ner Gerechtigkeit; und nach mei¬ ner Unschuld über mich. Laß der Sünder Boßheit ver¬ gehen/ und leyte den Gerechten; L> GOtt l der du die Hertzen und Nieren erforschest. Mein rechteHülff ist von Herrn; der die aussrichtigen von Hertzen erhält. GOtt ist ein gerechter Richter / starck und langmüthig; vermeinet ihr daß er täglich zörnen werd? Wann ihr euch nit bekehrt / so ! Wird er sein Schwerdt zücken; sei¬ nen Bogen hatergespannet/ und denselblgen zugerüstet. Und hat tödtliche Geschoß da- raussgelegt,- und feurige Pfeil zu- gerichtet. Sihe! Ungerechtigkeit hat er im i Sinn: mit Schwersten gehet er schwanger/ und hat Boßheit ge- bohren. Line gruben hat er gegraben/ und außgeführet: und ist selber in die dre Gruben gefallen/ dre'er ge¬ macht hat. Sem Unglück wird über fernen Kopssaußgehen: und feine Boß- hert auffsemen Scheytel fallen. Ich aber wil den HGrrn loben umb seiner Gerechtigkeit willen r und lobsingen dem Nahmen deß Allerhöchsten HErrn. HErr gib ihnen die ewige Ruhe: und das ewige Liecht leuchte ihnen. änripK.Daßer nicht etwann/ wie ein Löw meins Seel hinreisse: wann keiner da ist / der mich errette und kelste. Von der Pforten der Höllen. Erlöse O HErr! ihre Seelen. Oie erste kection. Job 7. MZErschon meiner/ O HErr! dann meine Tag seynd gar nichts. Was ist der Mensch / oaß dn ihn groß ach¬ test ? und warumb setzest du dein Hertz zu ihmDu suchest ihn heim am Mor¬ gen früh/ und prüfest ihn geschwind. Wie lang wilst du meiner nit vers ho¬ nen/ und lassest von mir mt ab / biß VaS meinen Speichel schlinge. Ich hab ge¬ sündigt/ was soll ich dir thun / O dir Menschen Hüter ? warumb hast du mich Hz dir dir zuwider gesetzt / und bin mir selbst ein Last ? Warumb m'mbst du nicht hinweg meme Sund/ und warumb hebst du meine Miffethat nicht auf? Sihe / ich werde fetz in Staub schlaffen / und wann du mich Morgen suchen wirst / so werd ich nicht bestehen qc. Ich weiß daß mein Erlöser lebt/ und ich werde am jüngsten Tag von der Erden austerstehen: und in meinem Fleisch werde ich GOtt meinen Heyland sehen Denselben werde ich selber sehen / und nicht ein ander/ und meine Augen werden ihn sehen: und in meinem Fleisch werde ich GOtt meinen Heyland sehen. Die andere kection. Job ro. WAEine Seel hat Verdruß an meinem Leben. Ich wil meine Wort wi¬ der mich selbst herauß gehen lasten / und reden in Bitterkeit meiner Seel. Zu GOrt will ich sagenverdamme mich «it: Zeige mir an/ warumb du mich al¬ so urtheilest. Sihest du das für gut an/ daß du mir Gewalt thuest / und mich unterdrückest / der ich deiner Hand Werck din/ und daß du der Gottlosen Anschlag beförderst ? Hast du daun auch fleischliche Augen / oder fihest du wie ein Mensch sthet? Sepnv dann deine Lag/ wie wie die Tag eines Menschen? und deine Jahr/ wie der Menschen-,Zeit? baß du nach meiner Unaerechtigkett fragest/und meiner Sund uachforschestaust daß du wißest / daß ich nichts böseS gelkan hab/ so doch niemand ist/ der sich auA deiner Hand erretten möge. iP. Der du den stinckenden Lazarum vom Grab erwecket hast. Gib iben O HCrr! die Ruhe/ und den Orch der Versöhnung. ö. Der du kommen wirst zu richten die Lebendigen und die Todten / und die Welt durch bas Feur, Gib ihnen / j) HErr! die Ruhe/ und den Orth der Versöhnung. Die dritte Lection, Jsh i«, HUEine Hano haben mich erschaffen und gemacht/ sambr allem das umd und umb mich ist und stürtzest mich so urplötzlich herunter? gedenck doch / daß du mich wie Leymen gemacht hast / und wirst mich wider zu Staub machen. Hast du mich nit wie Milch gemolcken/ und wie Käß lasten herinnen? Du hast mir Hauk und Fleisch angelegt/ mit Beinen und SemAdern hast du mich zusammen gefugt: das teden und Garm- hertzigkeit hast du mir gegeben / und dei« m Heimsuchung bewahret mein Geist. H4 v. HErr / wann du kommen wirst zrr richten das Erdreich/ wo sol ich mich verbergen vor dem Angesicht deines Zorns? Dann ich hab lehr gesündiget in meinem Leben. Ich förchte meine Miffethak/ und schämemichvor dir/ wann du kommen wirst zu richten/ wöüest mich nicht ver¬ dammen. Dann ich hab sehr gesündi¬ get in meinem Leben. ö. HErr gib ihnen die ewige Ruhe: und das ewige Liecht leuchte ihnen. Dan ich hab sehr gesündiget in meinem Leben. Wann man nur einen Noctur« spricht/ s» folgen hier die Landes, Der ander Nocturn. Für den Dienstag und Freytag. ämipd. An einem Orth. kislm rr. ^M,Er HErr regieret mich/ und es wird mir nichts mange¬ le«: er hat mich an ein Orth ge¬ setzt/ da gute Weydeist. Er hat mich aufferzogen bey dem Wasser der Erquickung: mei¬ ne Seel hat er bekehret. Er hat mich geführt auf die Weege der Gerechtigkeit: umb sei¬ nes Nahmens willen. Und Und wann ich schon Mitten lim Schatten deß Todts wanderte / so will ich doch kein Unglück förch- ten: darumb daß dubeymirbist. Deine Ruth und dein Stab die haben mich getröstet. Du hast einen Lisch vor meinem Angesicht bereitet.- wider die/so mich plagen. Da hast mein Haupt reichlich mit Oel gesalbet: und wie herrlich ist mein Kelch / mit welchem du michbeschenck st? Und deineBarmhertzigkeit wird mir nachfolgen: alle die Lag mei- nrs Lebens. Auf daß ich im Hauß deß Herrn wohnen möge: zu ewigen Lägen. HErr gib ihnen die ewige Ruhe: und das ewige Liecht leuchte ihnen. Hmipk. An ein Orth / da gute Wey!» ist/ hat er mich gesetzt. Der Sünden. Psalm, re. MU dir/ OHLrr! erheb ich W, meine Seel: mein GOtt / H5 auf auf dich vertraue ich/ laß michnit zu Schauben werden. Und laß mich deine Feind nicht verlachen: dann alle die auf dich harren: werden nicht zu schänden. . Es müssen zu schänden werden alle: die muthwillig übel handeln. O HErr' zeig mir deine Weeg: und lehre mich deine Fußsteg. Leyte mich in deiner Warheit/ und lehre mich/ dann du bist mein GOtt und Heyland: und deiner hab ich den gantzen Lag gewartet. Gedencke / O HErr.' an deine Erbarmungen / und an deine vil- faltiqe Barmhertzigkeit: die von Anfang der Welt her gewesen ist. Gedenck nicht der Sünden mei¬ ner Jugend: und meiner Unwis¬ senheit. Sondern sey meiner ingedenck nach deiner Barmhertzigkeit: O HLrr l umb deiner Gütigkeit wil¬ len. Gütig und Gerecht ist der Herr: darumb wird er ein Gesetz geben den den Sündern auf den Weeg. Er wird die Sanfftmüthigen recht leyten: und die Gütigen sei¬ ne Weeg lehren. Alle Weeg deß HErrn seynd Barmherzigkeit und Warheit de¬ nen : die nach seinem Bund und Zeugnuß forschen. O HErr! umb deines Rah¬ mens willen sey gnädig meinen Misethaten : dann deren seynd sehr vil. Wer ist der Mensch/ der den HLrrn förchtet? er hat ihm ein Gesetz verordnet auff dem Weeg/ den er hat erwählet. Seine Seel wird im guten be¬ ständig bleiben; und sein Saamen wird das Erdreich erblich besitzen. Der HLrr ist ein Veste denen / die ihn färchten; und seinen Bund wird er ihnen erklären. Meine Augen sehen allzeit auff den HErrn: dann er wird meine Füß auß dem Strick ziehen. Sihe auff mich/ underbarme dich dich meiner; dann ich bin einsam und elendig. Die Trübsalen meines yertzens j haben sich gemehret; erlöse mich < auß meinen Nöthen. Sihe an mein Elend / und mei- , mn Jammerund verzeyhe mir z all meine Sünd. Sihe/ wie sich meine Feind ver- » mehren; und mich unbilliger Weiß Haffen. ' Bewahr meine Seel / und erret- , te mich; laß mich nit zu Schanden , werden / dann ich hab auff dich i vertrauet. , Die Unschuldigen und Gerech- , ten habens mit mir gehalten; weil ich auff dich gehoffet. ; O GOtt' erlöse Israel auß al- ; len seinen Nöthen. HErrgib ihnen die ewigz Ruhe: ; «nd das ewige Liecht leuchte ihnen. änripk. Der Bünden meiner Jugend und meiner Unwisienheit gedencke nicht/ O HErr! , ^orixk Ich glauL l Psalm. ksglm. Lt. .'Wc Er HErr ist mein Liecht und EA mein Heyi; wen soll ich förchten. Der HErr ist em Beschirmer meines Lebens: vor wem soll ich dann erschrocken. Dann da die Boßhafftigen sich zu mir naheten; als wölken sie mich freßen. La seynd meine Feind / die mich plagen / geschwächt worden; und zu Boden gefallen. Und wann schon ein Heerlager Wider mich stünde 7 so wird doch mein Hertzsich nit förchten Wann schon ein Streit sich wi¬ der mich erheben solte: so wil ich dannoch auffihn mich verlassen. Eins hab ich vom HLrrn gcbet¬ ten/ das wil ich fordern: daß ich mein Lebenlang im Hauß deß HLrrnrnöge wohnen. Auss daß ich die Wollust deß HErrn seheund seinen Tempel Heimsuche. Dan» Dann er hat mich zur bösen Zeit sn seinem Tabernackel verborgen: Er hat mich heimlich in seinerWoh- nung beschirmet. Auffeinem Felsen hat er mich er. höbet: und hat jetzt mein Haupt über meine Feind erhoben. Ich bin herumb gangen/ und hab in seinem Tabernackel geopf¬ ert das Opffer der Frolockung: ich wil singen / und mit Psalmen den HErrn preisen. O HErr! erhöre meine Stimm/ mit der ich Zu dir ruffe: erbarme dich meiner/ und erhöre mich. Mein Hertz hat zu dir gesagt/ mein Angesicht hat dich gesucht: HErr / ich wildern Angesicht su¬ chen. Wende dein Angesicht mt von mir: und weiche nit m deinem Zorn von deinem Knecht. Sey du mein Helffer / verlaß mich nit: und verachte mich nit/ O GOttmem Heyland. Dann mein Vatter und meine Mut- Mutter haben mich verlassen: aber der HLrr hat mich auffgenommen. HErr setz mir ein Gesätz auf dei¬ nen Weeg: und leyte mich auf die rechte Bahn/ umb deiner Feind willen: Übergib mich nit in den Muth- Willen meiner Feind: dann falsche Zungen scynd wider mich aussge- standen / aber die Boßheit hat ihr selbst gelogen. Ich glaub / daß ich sehen werde die Gütter deßHLrrn: im Land der Lebendigen. Darum harre auss den HErrn / und halte dich männlich: dein Hertz sey gestärckt/ und crwarthe deß HLrrn. HErr gib ihnen die ewige Ruhe: und das ewige Liecht leuchte ihnen. änripK.Jch glaub/ daß ich sehen wer¬ de die Gütter deß HErrn in dem Land der Lebendigen. Der HErr setze sie zum Fürsten, qr. Ja zu den Fürsten seines VolckS. Vatter unser/ rc- Die Oie vierbte kectios. Job rz. KMNkworke mir / wie groß unv viel ist meiner Ungerechtigkeit und Miffe- thatlaß mich wissen meine Übertret- tung und Sünde. Warumb verbirgst du dein Angesicht / und haltest mich für deinen Feind? Du erzeigest deine Macht wider ein Blatt / daß vom Wind ver- > wehet wird/ und emen dürren Halm verfolgest du. Dann du schreibest Bit¬ terkeit wider mich/ undwiistmich umb- bringen wegen der Sünd meiner Ju¬ gend. Du hast meinen Fuß in einen Stock gelegt/ und alle meine Weeg in acht genommen/ du hast gemerckl auff die Fußstapsten meiner Fuß/ der ich doch wie ein faules Aaß vergehen muß / und - wie ein Kleyd/ dasvon den Motten ge¬ fressen wird. ^.Gedenck/OGOtt! daß mein Le¬ ben ein Wind ist / und keines Men¬ schen Aug wird mich mehr jehen O HErr/ auß der Liesse ruffeich zu dir/ E)Err erhöre meine Stimm. Und keines Menschen Aug wird mich ' mehr sehen. Die fünsste Lectrou Job 14. AFLr Menich von Weib gebohren/ lebt eine kurtze Zeit/ und wird mit Vilem Elend erfüllet. Ergehet aust wie , «ine Blum/ und wird zertretten/ und ver- vergehet wie ein Schatten / Md bleibt nimmer in Stand / und du achtest einen solchen würdig / deine Augen über ihn austzuthun/ und ihn mir dir ins Gericht zu sichren /. Wer kau den rein machen/ der von unreinen Saamen empfangen ist/ dann du / der du allein rein bist? Deß Menschen Tägseyndkurtz/ die Zahl seiner Monarhen sicher bey dir / du Haff ihm ein Ziel gefetzt / welches man nicht kan überschreiten. Weiche ein wenig ab von ihm / daß er Ruhe habe / biß sein gewünschter Lag kombr/ wie eines Tag¬ löhners. Wehe mir/ O HErr! dann ich hab vil gesündiget in meinem Leben. Was soll ich armer thun? wo soll ich hin fliehen dann zu dir / O du mein GOtt! erbarme dich meiner / wann du komm wirst an jüngsten Tag. Meine Seel ist sehr betrübt / aber du / O HErr! komme ihr zu hülst. Er¬ barme dich meiner/ wann du kommen wirst am jüngsten Lag. Die fechte Lection Ivb 54. AMEr gibt mir das/ daß du mich in der Höllen beschirmest r und verber¬ gest mich/ daß dein Zorn für über gehe/ und setzest mir eine Zeit/ an welcher du meiner gedenckcst? Vermeinst du wohl I vaß daß ein Mensch/der gestorben istwl» berum leben werbe? Ich erwaue alle die Tag - in weichen ich jetzt streite / vast meine Veränderung komme. Du wirst mich rüsten/ und ich werde dir antwor¬ ten / dem Werck deiner Händen wirst du dl« rechte Hand bieten. Du hast zwar meine Gang gezchlt / aber verjcho- M meinen Sünden. iL- Nu gedencke O HErr! meiner Sünden. Wann du kommen wirst zu Ächten die Welt durch das Feur. ö.Richte meinen Weeg vor dir/ mein HErrund GOtt: Wann du komme« wirft zu richten dieWelk durch das Feur. HErr gib ihnen die ewige Ruhe- und das ewig« Liecht leuchte ihnen. Wann du kommen wirft zu richten die Weit durch das Feur. Wan man nur einen Nocturn spricht/ so folgen hlerauft die Laudes. Der dritte Nocturn. Für den Mittwoch und Sambffcrg ^mip. Laßes dirgefallen O HErr! rsalm. WJIt Verlangen hab ich deß HErrn gemattet: und er Hat meiner wahr genommen. Er Er hak mein Gebett erhöret / und mich gcführet auß der Gru¬ ben deß Elends / und auß dem Keth deß Unsiaths. Und har meine Fuß auf einen Fchm gestclkt: und meine Tritt geleitet. Er hat mir ein neu Gelang in meinen Mund g-ben: ein Lobge¬ sang unserem GQtt. Bas werden vü sehen / und sich horchten: und auf den Herrn hoffe«. Gcechnstorr Mensch/ der seine Hoffnung auss den Nahmen deß HErrn jetzt: und sich mt wendet zurEyteikett/ und falscher Unßu- nigl eit« "O HErr mein GOtt! vil Wun- dcrwerck hast du gethan : und ist niemand der dir gleich sey: i deinen Gedancken. Ich Habs verkündigt / und ge¬ redet: sie seyn uit Zu Zechen. Schlachtmmd Spciß^ Opffek hast du nicht begehrt: aber meine Dhrerr hast du mir znqerichtet. Du erforderst weder Brandt- noch Sünd-Opffer/ da sprach ich/ nimbwahr ich komme. In Anfang deß Buchs ist von mir geschrieben/ daß ich thue dei¬ nen Willen: mein GOtt/ ich bin willig/ und hab dem Gcsätz mit¬ ten in meinem Hertzcn. Ich hab deine Gerechtigkeit in der grossen Gemeind verkündiget.- sihe ich wil meine Lefftzen nit Ein¬ halten / O HErr du weist es. Deine Gerechtigkeit hab ich in meinem Hertzen nicht verborgen : deine Warheit und Heyl hab ich verkündiget. Deine Barmhertzigkeit/ und dei¬ ne Warheit hab ich nit verschwie¬ gen vor der grossen Versamblung. Du aber / Q HErr! wollest dei¬ ne Erbarmungen von mir nit ab¬ wenden : deine Barmhertzigkeit und deine Warheit haben mich al¬ lezeit auftgenommen. Dann mich vil Unglücks/ dessen kein Zahl ist/ umbgebm hat: mei¬ ne ne M lssethaten haben mich ergrif¬ fen/ und ich Habs nit sehen können. Ihrer seyyd mehr worden/ dann das Haar auff meinem Haupt: und mein Hertz hat mich verlaßen. Laß dirö gefallen HErr / daß du mich errettest: HErr eyle mir zu heissen. Sie müssen sich alle schämen/ und in Schanden stehen: die mei¬ ne Seel suchen hinweg zu nehmen. Sie müßen zurück weichen / und verschämbt werden: die mir böses günnen. Laß sie eylend ihre Schänd da¬ von tragen / die zu mir sagen: da/ da/ nun haben wir dich. Aber alle die dich suchen / müssen ftolockcn / und sich über dich erfreu¬ en: und die dein Heyl lieben? müs¬ sen allezeit sagen / hochgeloht sey der HErr. Ich aber bin ein Bettler / und gantz arunder HErr sorgt für mich. Du bist mein Helsser und mein Beschirmer: mein GOtk/ verzie¬ he mt. Iz HLrr - H Tn gib ihnen die elvigeRuhe: und das ewige Liecht keuchte ihnen. -drift'. Laß es eir gefauen / O -HErr! daß du mich errettest - HErr cple mir zu Heister; >i.n: pK. HErr heyle meine Seel» l'li-im. 40. IMTelig ist/ der sich deßDürfflü ! EZ gen und Armen annimbt: ! der HErr wird ihn an bösen Tag erretten. Der HTrr wolle ihn behüten/ und beym Leben erhalten / und ihms lassen wohl gehen aussErden: und den Willen seiner Feinden uit i übergeben. Der HErr wolle ihm beystchen auffden Beth seines Schmertzens: fein ganyes Läger hast du in seiner Krsnckhcit umbgewendet. Ich sprach / O HLrr! erbarme dich meiner,- heyk meine Seel/ dann rch hab wider dich gesündiqet. ; Meine Feind haben böses wi¬ der mich geredt: wann wird er ster¬ ben/ und wann wird sein Nahm untergehen i Und r - i And wann er hinein kam mich zu sehen / so redete er eytele Ding: sein Hertz samblete ihm Boßhert zusammen. Darnach gienger hmauß: und redete eben daffclbig. Blle meine Feind redeten heimb¬ lich wider michsie gedachten wi¬ der mich böses. Sie haben böse Stück wider mich beschlossen: solle dann der/ so schlaffet/ nicht können widerumb auffstehen? Dann auch der Mensch/ so fried¬ lich mit mir lebte/ auff welchen ich meine Hoffnung gesetzt hatte/ der auch mein Brod aß: hat mich hart unter die Füß getretten. Aber du HLrr / erbarme dich meiner/ und hülff: so Wil tchs ihnen vergelten. Babey spühreich/daßdu Wohl¬ gefallen an mir hast: weil nemblich mein Feind sich über mich nit er¬ freuen wird. Aber du hast mich auffgenomen Z 4 umb «mb meiner Unschuld willen: und hast mich vor deinem Angesicht ewiglich bestättiget. Gebmcdeyet seyderHErr/ der , GOkt Israels: von nun an biß in Ewigkeit / Amen. HErrgib ihnen die ewige Ruh: und das ewigeLiecht leuchte ihnen. änripK.HLrr heyle meine Seel/dann ichhab wider dich gesündiget. Meine Seel dürstet. kialm 41. ein Hirsch verlanget nach den Waffer Brunnen: also verlanget meine See! nach/ dir Q GOttl Meine Seel dürstet/ nach den starcken lebendigen GOtt; wann werd ich kommen/ und vor den An¬ gesicht GOttes erscheinen. Meine Lhranen seynd Tag und Nacht meine Speiß gewesen; weil man täglich zu mir sagt/ wo ist dein GOtt? A Daran hab ich gedacht/ und meine See! in mir außgegvjstn; dann > bann ich werd hingehen zu dem t Orth deß wunderlichen Laberna- ckels/ brßzumHaußGOttes. r Mit frölrchcr Strnr und Dancks i sagürrg; wie bey'den fröltchen Mahlzeiten bräuchlichist. Warum bist du dann traurig / meine Seel: und warumb betrübst -»mich? Hoffe auff GOtt/ dann ich werd ihm noch dancken; er ist das Hey! meines Angesichts/ und mein GOtt. Meine Seel ist in mir traurig / darum wil ich an drch gedencken: im Land am Jordan/ und auffdem kleinen Berg Hermonim. Ein Liesse rufft der andern: durch das Rauschen deiner Wol- cken Bruch. 4 Alle deine Wassergüffe und Wällen: ftynd über mich gangen. Der HErr hat deß Tags seine Barmherzigkeit anbcfohlenund deß Nachts sein Lobgesang. Darum ist bey mir das Gebett ! 35 L» zu dem GOtt meines Lebens; ich will zu Gott sagen / du bist mein Zuflucht und Schirm. Warumb hast du dann meiner vergeßen: rckd warumb muß ich traurig daher gehen/ in dem mich mein Feind plaget ? Wann meme Gebein zerbrochen werden.- jo verspotten mich meine Feind / dre Mich plagen. In dem sie täglich zu mir sagen / wo ist nun dein Gott? Warumbtraurestdu also meine Seel? und warumb betrübst du f mich? Hoffe auffGOtt/ dann ichwil ihm noch dancksagen r dann er ist das Heyl meines Angesichts/ und mein GOtt. HErr gibihnen die ewige Ruhe/ ustd das ewige Liecht leuchte ihnen. 1 ^nripK.Meme Seel dürstet nach dem ßarcken lebendigen GOtt: wann werde ich kommen / und vor dem Angesicht EOms erscheinen? Nu übergib den Feinden die See» ! len deren/die dich bekennen, Md der Seelen deiner Arme« rvöüest nit gar vergessen. Vatter unser/ rr. Gantz in der still. Die sibenve kection Job 17. MATin Geist wird schwach / undmei- ne Tag werden abgekürzt/ und al¬ lein ist mir das Grab übrig: Ich hak» mrch richt versündigt / doch bleibt mein Aug in Bitterkeit. Erlöse mich/O Herr/ und stelle mich neben dich / alsdann mag eines jeglichen Hand wider mich strei¬ ten. Meine Teig srynd vergangen mein Anschlag seynd zertrennet / und peyniqeN mein Hertz. Sie haben or« Nacht in den Tag verwandelt / und nach der Fünften uß verhoste ich widerumb das Liech:. Wann ich schon lang warlhe / so ist doch das Grab mein Hauß/ rmv in der Fu-sternußhab ich mein Bethlsin gemacyr. Ich sprach zu der Verwesung/ du bist mein Varker: und zu dem Wür- men/ihr zeydmeine Muller und Schwe¬ stern. Was ist dann nun mein warten? mein HErr / und mein GOtt N Weil ich täglich sündige / und doch nicht Buß thue / darumb verstöret mich die Forcht deß Todts. Dann in der Höllen ist kein Erlösung. Erbarme dich meiner/undhölstmir. 0 GHtt hülff mirindrinrm Nah¬ men men / und in deiner Krafft errette mich, i Dann in der Höllen ist keine Erlösung. Erbarme dich meiner/ O GOtt / unv hülffmir. ' Die ackte Lrctiou. Job 19. KMEin Gebein Hanger an meiner W" Haut/ dieweil das Fleisch verzeh¬ ret ist/ unddieLefftzenstynd umb meine Zahn allein verblieben. Erbarmet euch über mich/ auffs wenigst ihr meine Freund/ dann die Hand deß HZrrn hat mich getroffen: Warumb verfolget ihr mich (so wohl als GOtt / und ersatti* Let euch mit meinem Fleisch? Ach .'daß meine Reden geschriben wurden: ach vast sie in ein Buch verzeichnet würden! 1 Ja daß sie mir einem eisernen Griffel auff em bleiende Laffel/ oder mit einem Beist! in einen Felsen gehauen würden dann ich weiß daß mein Erlöser lebt/ und ich werd am jüngsten Lag von der Erden aufferstehen/ und werde widerurn mit distr meiner Hand umbgeben wer- , den/ und werd in meinem Fleisch mei» § nen HOtt sehen. Denselbigen werde ich selbst sehen/ und meine Augen werden ihn anschauen / und kein anderer Dise Hoffnung ist mir deygelegt in meinem Schooß. K. O HErr! du wöllest mich nit nach mei- meinen Wercken richten/ ich hab nicht- würdiges vor deinem Angesicht gerhan. Barumd bitt ich deine Majestät/ du wölkst/ O GQlt außtilgen meine Boß- heit. -.Wasche mich mehr und mehr von meiner Ungerechtigkeit/ und reinige mich von meiner Sünde. Du wöüest/ j) GOtt ! außtilgen meine Boßheit. DK nrundte Lection. Job ro. tMArumb hast du mich auß Mutter- Leid kommen lassen? daß ich wäre umbkommen/ und mich kein Aug geje» hen hätte / jo wäre ich/ als wann ick mehr gewesen wäre! Und wäre von Mutter- Leib zum Grabgebracht, will dann nicht bald em End haben mein kurtzes Leben ? Darumblaß mir zu/ daß ich meinen Smertzsn ein wenig deweKne.- ehe dann ich hin gehe/ und nicht wider komme/ nemblich zum finsteren Land / daß mit dem Schatten deß Todts überzogen rst zum Land deß Jammers / und der Fin¬ sternus / da der Schatten deß Todts/ und keine Ordnung ist; sondern da ewi¬ ger Schröcken mahnet. Folgendes Lehonsorium spricht man in täglichen Ambt/ dorin ein Nocturn gesprochen wird. Erlöse mich / O HErrvon der Hül» le» len-Sttaß/der du die eysene Pfordken zerbrochen haft/ und dis Höll besucht/ und ihnen das Liecht geben / daß sie dich möchten sehen. Dis da wartn in der Pryn ver Finsternuß. Sie schryen und sprachen: du unser E rlöftr bist ankommen/ die da waren in der Peyn der Finsternuß. ^.Herr gib ihnen die ewige Ruhe/vnd das ewrge Lischt leuchte ihnen Dtt da waren in der Pcya der Finsternuß. Folgendes lvelponlonum spricht man an aller Srelen^Tag/ und als oßk man deey Nocturne» liset R.HErr erlöse mich vom ewige» Todt an dem erschröckiichen Tag wann die Himmel und die Erde werden bewegt werden. Wann vu kommen wirst zu richten die Welt durch das Feur. Ich zittere und fürchte mir/ wann da kommen wird die Erklärung / und der zukm'.fftigr Zörn. Wann die Himmel mW dis Crve werden bewegt werden. V- Biser Tagtstsm Lagdeß Zorns/ ein Tag der Trübsal und Armseeligkcrt/ ein großer und gar bitterer Tag. Wann du kommen wirst zu richten die Welt durch das Feur. L- HErr gch ihnen die ewige Ruhe/ Md dasswige Lischt leuchte ihnen. HErr^ HErr / erlöse mich von dem ewigen Todt/an dem erstbröcklichenTag.Man die Himmel unddieErde werden bewegt werden. Wann du kommen wirst ju richten die Weir durch oas Feur. Die Laudes AmipK. Dem HCrrn werden ftolo» cken. LMRbaxme dich meiner/OGotk: nach deiner grossen Barm- hervigkcit. Und nach der Menge deiner Er- bärmbden: tilge anß meine Un¬ gerechtigkeit. Wasche mich mehr und mehr Von meiner Miffcthat: und reini¬ ge mich von meiner Sünde. Dann ich erkenne meine Misse- trcht: und meine Sünd ist wider mich. Dir allein hab ich gesündiget / und Übels vor dir gethan: auff daß dnin deinen Worten gerecht¬ fertigt werdest/ und überwän¬ dest / wann du gerichtet wirst. Dan» Dann sihe/m Ungerechtigkeit bin ich empfangen : und in Sün¬ den hat mich meine Mutter em¬ pfangen. Sihe / du hast die Warheit ge¬ stehet: die verborgene Ding/und Geheimnuß deiner Weißheit hast du mir offenbahret. Bespreng mich HSrr mit Hy- sopen/ so werd ich gereinigt: wasche mich / so werd ich weisser werden/ dann der Schnee. Laß mich Freud und Trost hö¬ ren : daß die zerschlagene Gebein frolocken. Wende ab dein Angesicht von meinen Sünden: und tilge auß all meine Missethaten. Erschaffe in mir/O GOtt/ em reines Hertz: und erneuere in mir einen aufrichtigen Geist. Verwerft mich nicht von deinem Angesicht: und deinen heiligen Geizt nimb mt von mir. Gib mir wider die Freud deines Heyls.- und mit dem fürnehmen men k Geist stärcke und bestattkge mich. , So will ich die Gottlosen deine i Weeg lehren; und die Sünder werden sich Zn dir bekehren. , Errette mich von denBlutschul- dcn / O GOttdu G Ott meines Heylö; so werd mein Jung deine Gerechtigkeit niitFreuden rühmen. HErr l thu au,ff meine Lefftzeri; und mein Mund wird dein Lod verkündigen. Dann hättest du Lust zum Opf- fer/ so wolt ich dirs gewißlich ge- i den haben; am Brandt- Opffer wirst du keinen Gefallen haben. Ein betrübter Geist ist ein Opffer für GOtt: ein zcrknürschkcs und gedemüthiges Hertz wirst du Q GOtt nicht verachten. Handle O HErr! gnädig mit Syon nach deinem guten Willen: avssdas die Mauren zu Jerusalem gebauet werden. Ais dann wirst du annehmen das Opffcc der Gerechtigkeit/ Ga¬ ben und Brand-Opffex: alsdmm . K »er- werden sie Kälber auff deinen Al' tar legen. HErr gib ihnen die ewige Ruhe: und düs ewige Liecht leuchte ihnen. Zwrivk. Dem HErrn werden frolo- cken die zerschiageneGebein. HErr erhöre. ?lsim 64. Md GOLt! dir gebühret das WZ Lobgesang in Gyon / und zu Jerusalem wird man dir die Ges lübt bezahlen. Erhöre mein Gebett / alle Men» schm werden Zu dir kommen. Die Wort der Gottlosen haben uns überwältigtaber du wirst un¬ fern Sünden gnädig seyn. Seelig ist der/ den du außer- wählet und aussgenommen hastev wird in deinen Vorhöfen wohnen. Wir werden von den Güteren deines Hauß erfüllet werden: hei¬ lig ist dein Tempel / und wunder- barlichin Gerechtigkeit. Erhöre uns O GÖtt l unser Hey- land / der du bist die Hoffnung deß Erd- Erdreichs: und so weit das Meer gehet. Dann du befestigest die Berg in deiner Krafft / der du mit Macht umbgürket bist: du bewegest die Liesse deß Meers / und das brau¬ sen seiner Wällen. Die Vslckcr werden sich entse¬ tzen/ und die an den Enden woh¬ nen / werden sich förchtcn vor dei¬ nem Zeichen: du erquickest/ was deß Abends und Morgens herfür gehet. Du suchest hcimb / und bcfeuch- tigcst das Erdreich: und bereichest dasselbige. Der Strom Gottes ist mit Was¬ ser erfüllet / du hast ihre Speiß bereitet: dann also ist ihre Zube¬ reitung. Fülle die Bach der Erden / und vermehr ihr Gewächs: durch ihre Regen Tropssen wird sich ihr Ge¬ wächs erfreuen. Du wirst den Lauff bcß Jahrs Mit deiner Gütigkeit seegncn: und K 2, dei- deine Falder werden mik Frucht¬ barkeit erfüllet werden. Die schöne Oerter der Wüsten werden feist werden : und die Bü¬ hel mit Freuden umbgeben werden. Die Widder dcrGchaaff seynd beklcydct/ und die Thaler werden Überfluß an Früchten geben: sie werden mit fröiichcr Stimm raf¬ fen/ und iobsingen. HErr gib ihnen die ewige Ruhe: und das ewige Liecht leuchte ihnen. änlipk. Erhöre mein Geben/ alle Menschen werden zu dir kommen. Hnripk Mich erhält. kislw. 6r. DN GOtt! du bist mein GOtt: WE zu dir wache ich Morgens frühe. Dann mein Seel dürstet nach Dir: und mein Fleisch verlanget sehr nach dir. ' , In dem Wüsten / unwegsamen und dürren Land / erschiene ich vor dir in deinem Hciligthumb: daß ich deine Krafft und Herrlichkeit sehen möchte. Dan« Dann deine BarmhertzigkeiL ist besser als das Leben : darumb so!« len dich meine Leffyen loden. Und ich will dich preyftn rn mei¬ nem Leben: und in deinem Nah¬ men meine Hand auffheben. Meine See! wird gleich wie Marck und Feiste crfattiget: so dich mein Mund mit ftö!ichen Lcff- tzen lobet. Wann ich auff meinem Lager deiner gedencke / so Wil ich Mor¬ gens frühe/ von dir betrachten: dann du bist mein Helffer. Und wil ich unter dem Schatten deiner Flügelen frolocken: dann mein Seel hanget an dir/ und dein rechte Hand erhält mich. Sie aberhaben meine See! ver¬ geblich gesucht: darumb werden sie unter die Erden verstossen / und , ins Schwerd fallen/und den Fuch¬ sen zu Theil werden. Der König aber wird sich in GOtt erfreuen / und alle die ihm schwören/ werden gelobt werden: Kz dann dann der Mund der Lügner ist ver- stopffet. ksKlm.66. MFOTT erbarme dich unser / und gib uns deinen Geegen: erleuchte dein Angesicht über uns/ und erbarme dich unser. Daß wir auff Erden deinen Weeg erkencn und unter allen Hey¬ den dein Hey!. OG Ott die Völcker sollen dir Danck sagen: es müssen dich alle Völcker loben. Die Heyden sollen sich erfreuen und ftolocken: daß du die Völcker nach Billigkeit richtest / und dis Leuth auff Erden recht leykest. Die Völcker sollen dir/ O Gott! bancksagen/ ja alle Völcker sollen dich loben: das Land hat seine Frucht geben. Es gcstegne uns GOtL / unser GO t/ cs gescegm uns GOtt und aller Welt End sollen ihn förchtcn. HLrr HErr gib ihnen die ewige Ruhe: und das ewige Liecht Leuchte ihnen. äiirlpk. Mich erhalt/ O HErr/ dein rechte Hans/ Hnripk. Von der Pforten der Lögen CH hüb gesagt: nun werd ich UW Mitten in meinen Lägen zn der Pforten der Höllen hinunter fahren. Ich hab gefragt nach meinen ü- brigen Jahren: ich hab gesagt / GOtt den HBrrn werd tch uit mehr sehen im Land derLebendigen. Keinen Menschen werd ich hin- führo anschasren: und keinen der in der Ruhe wohnet. MeinGeburth ist von mir hin- genommen: und eingemckelt wie ein Hirten-Huttlein. Mein Leben ist abgeschnitten/ wie von einem Weber: er hak mich abgehauen/ da ich noch anfieng: du wirst ein End mit mir machen von dem Morgen an biß zum Abend. Meine Hoffnung war biß an K4 den den Morgen: er hat all meine Ge¬ bein Zerbrochen / wie ein Löw. Von Morgen biß zum Abend wirst du mit mir cm End machen: ich rvil schreyen wie ein jungr Schwalb / und seusstzen wie eine Laube. Meine Augen scynd geschwächt worden : weil sie über sich in die Höhe sahen. HErr ich leyde Gewalt / ant¬ worte für mich: was sol ich sagen ? -der was wird er mir antworten/ weil er selbst gethan hat? Ich wil vor dir all meine Jahr Zu Gemüth führen: in der Bitter¬ keit meiner Seelen. O HErr / muß man also leben / und hats solch- Beschaffenheit mit dem Leben meines Geists: so magst du mich straffen / und widerumb le¬ bendig machen: sihe/ meine aller- bltlerste Bitterkeit ist im Frieden. Du hasiah^ meine See! erlöset/ damit sie nit vrrlohren gienge : du hazr alle meine Sünd hinter deinen Rucken gmorssen» Dann Dann die Höll wird dich nit preysen/so wird dich auch der Todt nit loben: und die zur Gruben hin» unter fahren/ werden auft deine Warheit nit warten. Der lebendige / ja der Lebendi¬ ge/der wird dich preysen/ wie ich auch noch heutiges Tags thue: der Vatter wird den Kindern deine Warheit zuwisscnthun. HLrr helft mir/ so wollen wie unsere Psalmen alle die Tag uns sers Ledens im Hauß deß HErrn singen. HErr gib ihnen die ewige Ruhet und das ewige Liecht leuchte ihnen. änripk Von der Pforvten der Höbe len errme O HErr meine Sttl. änripd. Alles was lebt. klslm. 148» M?Obet den HErrn/ die ihr in Ei Himmel seyd: lobet ihn/ die ihr in der Höheseyd. Lobet ihn alle seine Engel: lobet ihn alle seine Heers-kräfften. Lobet ihn Sonn und Mond: lo¬ bet ihn alle Sternen und Liecht. Lobet ihn ihr Himmel allerHim- me?c.: und Vie Wasser loben dm Nahmen Leß HErm. Dann er hat gesagt/ und alle Ding seynd worden: er hats ge¬ holten/ und sie wurden erschaffen. Er hat verordnet immer und ewiglich Zu bleiben: und ihnen ein Gesetz geben/ Laß nicht vergehen Wird. Lobet den HErrnihrdke auf Er¬ den seyt: ihr Walisisch und alle Liesse. Feur/Hagel/ Schnee/ Eyß/ und Sturm- Wind: die seinen Willen verichten. Ihr Bergund alle Bühel frucht¬ bare Baum/ und alle Cedcrn. Ihr wilde Thier und alles Vi- he: Gewürm und gefederte Vögel. Ihr König der Erden und alle Völcker: Fürsten und alle Richter auss Erden Ihr Jüngling und Jungfrauen/ ihr k ihr Alten mit öen Jungen: lobet den Nahmen deß HLrrn/ dann - sein Nahm allein erhöhet ist. l Sein Lob gehet über Himel und Erden: und er hat das Horn sei- r nes Volcks erhöhet. - i Darumb sollen das Lobgesang vollbringen alle seine Heiligen: die ' Kinder Israel/das Volek daß sich zuihmnachet. psglm. 149. ZHInget dem HErrn ein neu sW? Gesang; sein Lob erschall in der Gemein der Heiligen. Israel erfreue dich in dem / der ! ihn gemacht hat: und die Kinder Eyon ftolocken in ihrem König. Sie sollen seinen Nahmen loben am Rryen Gesang / und ihn mit Pauckm und Psalter Lob singen. Dann der HErr hat ein Wohl¬ gefallen an seinem Volck: und wird die Sanfftmüthigen mit seinem Heyl erhöben. Die Die Heiligen werden in Herr¬ lichkeit ftoiockenr und sich in ihren Gchlasikammern erfreuen. Sie werden GOtt mit ihrem Mund loben: und zweyschneidige Schwerbt in ihren Händen haben. Auffdas sie sich an den Heyden rächenund die Wötcker ttraffen mögen. Und daß sic derselben König mit Fußeysen : und ihre Edlen nntey- senen Banden anfctzlen. Damit sie an ihnen das fürge- schriebene Gericht vollbringen: und solche Ehr werden alle seine Heiligen haben. klslm. lsv. -dD^t den HErrn in seinen Heiligen : lobet ihn in der Veste seiner Macht. Lobet ihn in seinen Thaten: lo¬ bet ihn nach der Menigseiner gros¬ sen Herrlichkeit. Lobet ihn mit Posaunen: lobet ihn H ihn mit Psalter und Harpffen. Lobet rhn mit Paucken und Re- yen lobet ihn mit Settenspiel und Orgeln. Lobet ihn mit wohlklingenden Zimbeln/ lobet ihm mit Zimbeln der Frolockung: alles was Leben hat/ das lobe den HErrn. HLrr gib ihnen die ewige Ruhe/ und das ewige Liecht leuchte ihnen. ^mip. Aites was lebt/ das lode den HEun. Ich hab ein Stimm vom Himel gehöre/ dwju mW gesagt hat. Seelig seynd die Lodten / die in dem HErrn sterben. Anüpk. Ich bin. zMEbencdeyet sey der Herr / EI GOtt Israels: dann er hat sein Volckhcimgesucht und erlöset. Und hat uns aussgericht ein Horn der Seeligkeit: in dem Hauß Davids seines Dieners. Als er geredt hat durch den Mund seiner Heiligen Propheten: die von Anfang gewesen seynd. Daß er uns erlöset von unfern Fein- Feinden: und von der Hand aller Lre uns hassen. Und daß er Barmherzigkeit er¬ zeiget unfern Vättern: und an sei- nen heiligen Bund gedächte. An den Eyd / den er geschworen hat unserm Vatter Abraham: sich selbst uns Zu geben. Aussdaß wir außder Hand un- > serer Feinden erlöset: ihm ohne Forcht djeneten. In Heiligkeit undGcrechtigkeik: vor ihm all unser Lebenlang. Und du Kind wirft genennt werden ein Prophet deß Mcrhöch, sten : dann du wirst vordem An¬ gesicht deß HErrn gehen / daß du seine Weeg bereitest. Und Srkandtnuß der Seelig- keit seinem Vslck gebest: Zu Ver- zeyhung ihrer Sünden. Durch die hertzliche Barmher¬ zigkeit unsers GOttes: damit er uns heimgesucht hat/ kommend Äußder Hohe. Zu MeichmBie da sitzen in Fin- ster- stemuß und Schatten deß Todts r und zu leyten unsere Füß auff den Weeg deß Fridens. HErr gib ihnen die -mige Ruhe: und das ewige Liecht leuchte ihn en. Hkinpk. Ich bin di'.' Aufstrstebl'ng und das Leben / weran mich giaubr / obschon gestorben wäre/ so wird».r doch leben: und ein jeglicher der da lebt/und an mich glaubt / der wird in Ewigkeit nit ster¬ ben. Vatter unftrrc. plistm. 129. M'Uß der Treffe ruffe ich Q Ms HErr! Zu dir: H§rr erhö¬ re meine Stimm. Deine Ohren wollen Achtung haben auff die Stimm meines Bit¬ tens. Ach HErr! wann du der Sün¬ den gedencken wirst/Herrwcr wird bestehen mögen. Aber bey dir ist Vergebung: iund umb deines Gesetz willen ver¬ laß ich mich auff dich. Meine See! verlast sich auff sein Wort / mein Seel hoffet auff den HLrrn. - Von Von der Morgen-Wacht biß za der Nacht / soll Israel auff den HLrrn hoffen. Dann bey den HLrrn ist Barm- hcrtzigkeit; und überstüssige Erlö¬ sung- Und er wird Israel erlösen; von allen seinen Sünden. HLrr gib ihnen die ewige Ruhe/ und das ewige Liecht leuchte ihnen. Diser Psalm wiro außgelaßeu warm man drey Nocturnen ipciche. rb'. Von der Pforten Oer Höllen. qr. Errette O HErrihre Seelen. Laß sie ruhen in Friveu. Amer^ Das Gebell -o alhisr gesprochen wird/ ßhe Menm der Bejper.