MndHmfil 70824 KARSTGEBIETE UND IHRE WASSERKRÄFTE. EINE STUDIE AUS ÖFFENTLICHEN VORTRÄGEN DES VERFASSERS ÜBER DIE AUSNÜTZUNG UND VERWERTUNG DER WASSERKRÄFTE IN DEN KARSTLÄNDERN DER ÖST.-UNG. MONARCHIE. VON THEODOR SCHENKEL, BEHÖRDLICH AUTORISIERTER ZIVIL-INGENIEUR U. ST. BEEID. SACHVERSTANDIGER. MIT 12") ABBILDUNGEN*. WIEN UND LEIPZIG. A. H ARTLEB EN'S VERLAG. 1912. (ALLE RECHTE VORBEHALTEN.) Druck dir k. u. k. Hofliuchilnickcr Fr. Wlnikfr 4r Schickanlt, Krilim. Vorwort. Mit jedem Tage wächst der Wert jener Energiequellen, welche an den günstigen Gefällsstufen der Wasserläufe zum Ausbaue von Kraftwerken einladen. Da in dem größten Teile der mitteleuropäischen Flußgebiete vielfach Ausnützungsstellen bestehen und zahlreiche neuere Wasserrechte zu Gunsten staatlicher Betriebe oder der Großindustrie, nicht minder für kommunale Zwecke schon erworben wurden, so liegt das Bestreben an der Hand, unbekannte und wenig in Anspruch genommene Wasserläufe zu untersuchen und vorbedachten Aufgaben dienstbar zu machen. Die auffallenden Wechsel zwischen Tiefständen und katastrophalen Hochwasserableitungen der Flüsse in den Ivarstländern waren bisher einer zielbringenden Spekulation insoferne nicht günstig, als sich der Laie von solchen Verhältnissen abgeschreckt fühlt, die eine Hinstellung großer kalorischer Reserven „scheinbar8 bedingen. Letztere Ergänzung größerer Kraftwerke zu Zeiten schlechter Wasserführung oder gar des Versiegens unterbrochener Flüsse stößt nun auf verschiedene Schwierigkeiten, darunter hauptsächlich: Mangel an Kohle oder Rohöl, Mangel an passenden Eisenbahnen oder Zugsverbindungen oder an günstigen und vollwertigen Straßen. Im folgenden gibt nun der Verfasser einen Auszug seiner vieljährigen Studien über die Wertigkeit von Flüssen als Energiequellen, deren Einzugsgebiet ausgesprochenen Karstcharakter aufweist und somit die Bedingung periodischer Schwankungen der Wasserführung, der Inundation der gänzlichen Trockenlegung — durch geologische und klimatische Verhältnisse zugewiesen — in sich trägt. Er versucht hierin nicht nur eine vollkommene Klärung über Entstehen und Werden von Karstubflüssen, wie deren Theorie ja vielfach in der Literatur zerstreut und oft der reinen mechanischen (frundlagen entbehrend behandelt wurde, übersichtlich zu geben, sondern auch jene Mittel an Hand von Beispielen und persönlich ausgeführten Projekten zu erörtern, die geeignet sind, das ungünstige Bild über die Verwendungsfähigkeit solcher Wasserläufe zu Kraftzwecken zu verwischen. IV lliebei war der Leitstern vollkommener Ehrlichkeit festzuhalten, weil ja in den letzten Jahren eine vielfach ungesunde Spekulation sich in derartige Projekte eingelassen hat und zur Verklärung ihrer Resultate übertriebene Zahlen brachte, wie auch kaufmännisch ganz unbrauchbare Vorlagen zeitigte. Ausgesprochene Absicht aber des Verfassers liegt in dieser Schrift vor, die gleichzeitig notwendige und wünschenswerte Hebung der landwirtschaftlichen Erträgnisse in Karstgebieten durch eine gesunde Wasserwirtschaft zu fördern. Auch will er die Aufmerksamkeit der staatlichen Behörden dahin lenken, in der Erteilung neuer Wasserrechte für Kraftwerke so vorsichtig zu sein, daß die größtmöglichste, wirtschaftlich sichergestellte Ausnützung gewährleistet, Hand in Hand aber auch die Anrainer oder andere Interessenten von den Schäden des Kaubbaues oder freibeuterischer Grundverwertung bewahrt werde. Dieser Publikation liegen sachliche öffentliche Vorträge des Verfassers zu Grunde; die später namhaft gemachte Literatur bot ihm viel Wissenswertes; einzelne Mitglieder von Höhlenforschervereinen haben ihm in selbstloser Weise Mitteilungen und Illustrationen zur Verfügung gestellt, wofür ihnen hiemit der beste Dank gesagt wird. Ein Großteil der Skizzen und Ansichten stammt aus eigenen Entwürfen und Aufnahmen des Verfassers, einige kleinere Bilderbeiträge aus literarischen Werken und manches wurde durch Handzeichnungen ergänzt. Wenn durch diese Arbeit dem sehr lehrreichen und interessanten Stoffe etwas gedient ist und hiedurch auch das ausländische Kapital auf die vorzüglichen Kraftwerke des österreichischen Karstes aufmerksam gemacht wird, so erscheint der Zweck vorliegender Studien erfüllt. Der Verfasser. Inhaltsverzeichnis. Seite Vorwort................................III Verzeichnis der Abbildungen......................VII Literaturverzeichnis..........................XI Einleitung: A. Ältere Talbildungcn..................................................2 B. Jüngere '1 alhiiduuKcii................................................8 Die Wasserführung und -Verteilung....................................28 Besprechung einzelner Karststufen ....................................4!» I. Beiapiele aus nördlichen Karstflüssen........................49 Die Traun..........................................................49 Traunzufliisse........................................................49 Der Gosaubach................................................SO Die untere Traun................................................ 24. Beispiel zur Korrosion in devonischen Kalken (SIoup im mähr. Karst) . 15 „ 25. Entstehung der Dolincn......... ..........................16 „ 25a.Kiesendoline am Xordrand iles Lipovo-poljes........................l'i „ 211. Schwemmlandtrichter, entsprechender Dolinen am Polje des Doberdosees 17 27. Übergang des Höhlenflusses in seine Einsturzdoline (Keka) ..........17 28. l'unkva vrelo und Ponor in der Mazocha (mähr. Karst) ..............18 „ 2ü. Die .Mazocha" im mährischen Karst ^Einsturzdoline)................18 „ 510. Verriegelung des Doberdo-poljei ,a" ..............................III 31. Her Westkrainer und Görzer Karst................................1!' . 32. Der llstkrainer und Istrianer Karst................................21 . 33. Der Likaner Karst................................................21 „ 34. Der Kagusaner Karst............................................22 VIII Seite Abb. ."15. Schnitt durch die Felsenlandschaft t los dalmatinisch-bosnischen Karstes 22 „ 86. Klußcaiion uiul Höhleneinsturz bei St. Canzian an der Keka..........23 37. Übergang vom Ilöhlenflussc /.um Caßonflusse (die Kappcnlochschlucht im Vornrlbcrger Karst)..............................................23 „ 38. FluOcaüon der Keka (Triestiner Karst)..............................2:1 „ 3!). Caiion des Kbnit im Vorariberger Karst............................21 „ 10. Beispiel eines nach nicht vollendeten Klußcanons an der Keka ( Triestiner Karst)..........................................................25 41. Heispiel zur Talbildung aus der gemeinschaftlichen Tätigkeit von Krosion ui:d Korrosion (steiermätkischer Salintaler Karst bei Tüflfer)..........25 „ 42. Xaturbrücke am Kakbache (Kraiiier Karst)..........................21! „ 43. Xaturbrücke am Kakbache (Krainer Karst)..........................2Ü 44. Xaturbrücke am Kakbache (Krainer Karst)..........................2t! „ 45. Xaturlirücke bei Sluup im mährischen Karst........................27 4(5. Xaturbrücke im I'unkvageblete i mährischer Karst i ..................27 „ 47. Tal der Trebiiat (herzegowiniicher Karst)..........................27 48. Vergleich eines älteren ausgebildeten Alpenflusses und eines Karstllusses an gemeinschaftlicher Wasserscheide................................2!' n !!•. Vergleich eines südlichen Karstllusses „l'luuCa" mit der Alur in den Ostalpen........................................................99 50. Heispiel zu einem räumlich sicheren Niederschlagsgebiete eines ausgebildeten Alpenllusses............................................80 , 51. Beispiel eines VertikaUuflusses aus dem Triestiner Karst..............32 52. Die Lindnergrotte: Höhlenflußstrecke iler Keka II au der Kinmümluug des Trebicschachtes..............................................33 „ 53. Schema zur Entstehung und Entwässerung der l'oljen................34 „ 54. Unterlage eines periodischen Karstbeckens..........................84 „ 55. Funktionswechsel der Schlinger und Speier..........................34 „ 515. Regen und AbtlulJ an alpinen, hochliegenden Zubringern (Müraquell- bäche)..........................................................34 57. Vergleich von liegen und Abfluß Mur): Regenkurve für den Schwerpunkt des Einzugsgebietes: Abflußkurve für den Ausgangspegel des Einzugsgebietes ....................................................35 „ 58. Vergleich von Regen und Abfluß (Drau); die Regenkurve für den Schwerpunkt des Einzugsgebietes; die Ablhißkurve für den I'egel am Ausgange des Einzugsgebietes..............................................35 „ 50. Vergleich von Regen und Abfluß (Save); die Regenkurve für den Schwerpunkt des Einzugsgebietes; die Abflußkurve für den I'egel am Ausgange des Einzugsgebietes..............................................3(5 „ (50. Vergleich von Regen und Abfluß (Traun); für den Kegen: der Schwerpunkt des Einzugsgebietes; für den Abfluß: der Ausgangspegel des Einzugsgebietes ......................................................3li „ Iii. Vergleich von Kegen und Abfuhr i Laibach); für die Regenkurve der Schwerpunkt des Einzugsgebietes; für die Abfluflkurve der Ausgaugs- pegel des Einzugsgebietes..........................................37 ii 152. Kegen und Abfluß am Istriaucr Karste (Arsa)......................37 , 153. Kegen und Abfluß am dalmatinisch-bosnischen Karste (Cetina) ... 3S ii (54. Heispiel von Gefällskonxentrierung an LSngenprofilen von Karstflüssen (Enns)..........................................................3S i, (55. Gefall sstufe der Trebiüat bei Kravica................................89 i, (5(5. Gelallsstufe au den l'litvitzerseen (Likaner Karst)....................811 n l!7. Vergleich zwischen nördlichen und südlichen Karstflüssen (Enns—Cetina) II IX Sehe Abb. 68. Vergleich «wischen südlichen Karstflüssen geograph. verschiedener Gc- bicte gleicher Scehöhen (Uns—Celina)..............................II „ 69. I'onormühle an der Gačka lici Otočac..............................48 . Tll. Schwemmlandtrichterlandschaft an iler Gačka (entstanden l'-'l") .... 1"» „ 71. .Schwemmlandtrichterlandschaft bei Sviča an der Gaeka (Likaner Karst) 45 72. Verteilung lies Abflusses im Jahre: Beispiele für huchlieger.de alpine FluBlfiufe (Munt)..................................................47 „ 78. Aus dem Koppentale (ausgebildetes Caüontal) ......................49 „ 74. Längenpnifil der uberen Traun (Karst lies Toten Gebirges)............'* „ 75. Karstlanilschafl im Gesäuse.................... „ 7li. Karstbild aus dem Gebiete lies Hochschwab............ „ 77. Stromschnellen im Gesäuse.................... „ 78. Stromschnellen im unteren Gesäuse.................® 79. Fluücaüon an der Gams, dem linken Konfluenten der Salxa (a. d. Hooh- schwali-Karste)......................... „ 811. Landschaft aus dem Karstgebiete fies Hochschwab..................54 „ Hl. Verlassene Fluflhöhle im Ötscher Rarste (Eishöhle)..................54 „ N2. Entwicklung des Laibachflusses....................................:>'> „ 88. ZirknitzseeausfluÜ bei l'lanina................... „ Kl. Schwinde am Kakbache..................... 85. Entwicklung des Themenizbaches..................................58 T 81 i. Das Keka-(Timavo-) gebiet im Triestiner Karste......................5!» , S7. Verlassene Oberstufe des Höhlenflusses Keka bei St. Canzian..........00 88. Marinitschhöhlc, zum Schwindenkomplex der Reka bei St. Canzian . . 60 . Sil. Schmidlgrotte an der HöhlenfluBstrecke der Reka bei St. Canzian . . . 6(> . 90. Verlassene FluBliölilc („Tominzgrotte") der Keka bei St. Canzian ... '»1 . 91. Keka-(Timavo-)AustluÜ bei St. Giovanni nächst Monfalcone..........'"'1 !'2. Hiliiuugen in verlassenen Flußhöhleu der Keka am Triestiner Karste . . 62 951. Bildungen in verlassenen Fiuflhöhlen der Keka am Triestiner Karste . . 62 , 94. Die unterirdische Keka bei Trebič..................................62 „ 95. Projektiertes Kraftwerk an der Keka................................63 „ !Hi. Karstlandschaft au der Keka......................................68 !I7. Die Foihaschwinde in Pisino am Istrianer Karste...................."1 „ 98. Dobracaüon vor Ogulin ..........................................66 99. Katarakte an der Dobra vor der Schwinde..........................b» „ 100. Dobraschwinde in Ogulin..........................................b(> . 101. Karstlandschaft in der Mila-glavica.........'..... , 1» 12. Dobra fluBquelle (Vrelo) in Gojak..................................<"'7 _ 103. Projektiertes Kraftwerk an der Dobra bei Oguliu.......... „ 104. Projektiertes Kraftwerk an der Mrežnica bei Ostaria..................'>8 _ 105. Projektiertes Kraftwerk am Ilretuljabache............................'>8 „ 106. Typus der Likaner Ponormühle....................................''9 , 107. Die Miihleiigruppe an der Svička (Gačka)..........................69 _ 108. Hauptfall bei Svička..............................................70 , 109. Der Stephanieponor während der Inundation........................70 _ lln. Karstlandschaft am Vratnik (Verriegelung des Senjsko bilo)..........71 „ III. Schwemmlandtrichterlandschaft im Lipovo-polje .................<2 . 112. Das Schwindengebiet der tiačka und Lika und die projektierten Kraftwerke daselbst..................................................78 _ 113. Svičafiille mit Svičko -Jezero ......................................74 . 114. Caiionbildung an der Sluinčica im Likaner Karste ..................75 . 115. Periodisches Vrelo im Plitvitzagebicte..........................76 Sehen k el, Karstgebiete um! ihre Wasserkräfte. X Seite Abb. 116. GefUlwrtufe im Plitritzagebiete....................................7li „ 117. Lüngenprotil zu den Kraftwerken Kielen—Zermanja..................77 118. Projektierte Kraftwerke in dem Ričica gebiete gegen die /ermanja . . 77 „ ll'.l. Die Kerkaquellfille oberhalb Knin................................7!l 12l>. Die Kraftgruppen im bosniseh-lierzegowinischen Karste..............83 121. Längcnprotil zu den projektierten Kraftgruppeu im bosuisrh-herzego- winischen Karste................................................8J5 , 122. Die TihaljiuaHul!<|uelle ,Pe<5" am Fülle des Ploučapasses............Hl i , 128. Die Kravicafälle des TrebUat..................................«7 „ 124. Projektierte Kraftwerke an der Trebinjčica..........................8!l Einschlägige und teilweise benützte Literatur. M fi h 1 h o f e r F., Leutnant: .Der niutmaliliclie Timavotalschluß." Globus, IM. XCII, Nr. 1. Triest 1907. — „Der Lindcner Timavu." Globus, Bd. XC1V, Xr. 4. 1908. — nI)io Erforschung des Magdalcnenschuchtes." Globus, Bd. XCI, Xr. 19. 1907. — .Über Kuocheulunde in den Diluvialschichten des Triesler Karstes." Globus. Bd. XCII. Xr. 7. 1!K)7. — „Die Kiesengrotte bei Triest" (mit G. A. Perko). Triest 1906. Perko G. A.: „Der Zirknitzersee." Prometheus, Xr. 976, Bd. XIX. Xr. 40; Xr. 978. Bd. XIX, Xr. 4-2. 19(18. — „Die Xoegrotte usw." Prometheus. Xr. 968, Bd. XIX. Xr. 32 und Xr. 969, Bd. XIX, Xr. 88. 1908. — „Das Karstphänomen." Der Naturfreund. Heft 11. 1909. — „Im Karst ist kein Grundwasser." Laibacher Zeitung. Xr. 176. 177. 178. 1908. Moser Karl. Dr., Prof.: „Einst bewohnte Felshöhlen des Karstes usw." Globus. Bd. LXIX. 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Xr. 18—22 und 34. Einleitung. Die Bewertung eines Wasserlaufes zur Ausnützung seiner natürlichen Energie setzt zwei Grundlagen voraus. Die erste — rein technische — die Baumöglichkeit, die zweite — wirtschaftliche — die Bauwürdigkeit. Die sichere Beurteilung der ersten Voraussetzung erheischt die Lösung zahlreicher Fragen, worunter nicht nur jene rein hydrographischer Verhältnisse einzureihen sind, sondern auch solche geologischen Ursprunges; endlich ist noch das Vorhandensein bestimmter Baumaterialien, die Gangbarkeit der Baustelle, Zufahrts-möglichkeiten usw. zu beachten. Die zweite Hauptaufgabe — Feststellung der Bauwürdigkeit — zieht weite Kreise in, dem Techniker oft fremden Gebieten; sie gipfelt hauptsächlich in der Lösung nach Verwertung und in der sicheren Ermittlung der tatsächlichen Kosten, bezogen auf die gelieferte Energie an der Gewinnungs- wie auch Arbeitsstelle. Gewöhnlich werden diese beiden Hauptgruppen notwendiger Untersuchungen nicht strenge genug behandelt; die Spekulation besonders zerbricht sich über die Verwertungsfrage, d. i. also über das Wirtschaftliche selten den Kopf; sehr viele Techniker aber, welche an den Erhebungen über Baumöglichkeit beteiligt sind, haben ungenügenden Einblick in die wahren Bedürfnisse der Volkswirtschaft. So wird die Folge unrichtiger Beurteilung entweder häufig ein Verschwenden gebotener Naturkräfte, oder die Außerachtlassung solcher, die sich nicht schon bei einfachen Betrachtungen kurzerhand der Ausnützung aufdrängen. Wir linden daher zahlreiche Flußgebiete, in welchen nur das Beste — ohne Rücksicht auf das allgemeine Wohl — ausgebaut und ausgebeutet wird; kein Wunder, wenn zukünftige Generationen in der Entwicklung ihrer Industrie dadurch empfindlich geschädigt werden. Maßgebend für eine sichere Beurteilung in jeder Hinsicht sind in erster Linie die hydrographischen Verhältnisse eines Wasserlaufes, der Umfang seiner Wasserführung und die Höhe des auszusein1 n k ei, Karstgeliicte und ihre Wasserkräfte. 1 nutzenden (iefälles. l'nd gerade in diesen beiden Angelpunkten unserer Betrachtung zeigen sich große Unterschiede in ausgebildeten Tälern und in solchen, welche irgend eine Unterbrechung erleiden. Solche Gegensätze sind aber dann besonders hervortretend, wenn die geologische Beschaffenheit der zu prüfenden Gebiete von Einfluß auf die Wasserführung wird, wenn endlieh eigentümliche klimatologische Erscheinungen für die Verteilung der jährlichen Abfuhrsmengen ausschlaggebend sind. Im allgemeinen ist von diesen vorauszusetzen, daß sie nach bekannten Regeln Gefälle und Wassermengen von der Ouelle bis zur Mündung verteilt enthalten, und zwar im Zuwachse der Menge angenähert proportional der Länge, im Zuwachse des Gefälles angenähert nach logarithmischem Verhältnisse der Entfernungen zwischen Mündung und Ouelle. (Abb. I.) Das Einhalten dieser Regel bedingt gleichzeitig eine ziemliche Einförmigkeit der geologischen Formation, zumindestens die bezügliche Abhängigkeit unterer Strecken von den Ouellgebieten. Sie fordert aber auch eine gewisse Verteilung der Niederschlagsmenge im Jahre und eine periodische Wiederkehr hervortretender Erscheinungen in der Reihe der Jahre. A. Ältere Talbildungen Abb. 1. Beispiel einer Wertvertcilimg nach Lange unil Einzugsgebiet. ■ I • I • Lz--en«rofii d mL"2 Unter solchen Umständen werden auch durchschnittlich die Einzugsgebiete von der Quelle- bis zur Mündung proportional an Flächen zunehmen; wir erhalten hiedurch — bei Einschätzung aller Faktoren — unter Zugrundelegung der maßgebenden Regen-hiiuligkeit, Hauptwindrichtung, S der Lage des Tales in geographischer Beziehung i Lichtschatten, Windschatten, Regenschat-ten), ein genügend klares Mild der verfügbaren Wassermenge, der Hochwasser- und Frosterscheinungen. Da in älteren schon ausgebildeten Tälern die Änderungen des Längenprofiles gleichmäßige, selten sprungweise sind »mir und vor allem im Verllachen der Gefällskurve gegen die Mündung und steten Bestreben nach Tieferlegen des Ursprunges bestehen, beide Prozesse aber längere geologische Zeiträume umfassen als (Ii«' wirtschaftliche Periode unserer Kultur, so fallen sie Abb. 3. Beispiel rim « ausbildeten rlufl-L&ngcnprofllcs. größtenteils außer Rechnung und bietet die bestehende (iefällskurve tretlügend sichere Anhaltspunkte richtiger Mewertung. (Abb. :?.) Geringfügige Änderungen des Längenprotils an bestimmten Punkten, hervorgerufen durch die geologische Beschaffenheit iler Sohle, durch Protilengen oder Uberweiten. durch Einströmen starker 1* 4 Koiifluenten, können in technischer Beziehung- fast immer durch richtig dimensionierte Stauanlagen unschädlich gemacht werden. Der Wechsel der Wasserführung endlich im Laufe eines Betriebsjahres läßt sich auch bis zu einem gewissen G rade aus einer natürlichen Schaulinie mit gewaltigen Sprüngen in eine solche minderer Unruhe durch Talsperren oder Akkumulierungseinrichtungen bleibend umgestalten. Die hieraus abgeleiteten Arbeitswerte nun, an jedem Punkte eines theoretisch gerade gestreckten Tales aufgetragen, ergeben für ausgebildete Täler eine gewisse Wertigkeitsfläche, die von der Quelle bis zur Mündung ziemliche Regelmäßigkeit und oft auch genügend gesetzmäßige Zunahme aufweist. (Abb. 8.) B. Jüngere Talbildungen. Wir bezeichnen — nur selten im Widerspruche mit der geologischen Periode und Formation — im allgemeinen solche, deren __________________________________________________ Gefällskurve wesentliche Unruhen zeigt, und in welchen auch unstetige Wasserführung, oft mit zunehmender Länge des Flußlaufes in abneh-menderWeise auftritt. Ohne Rücksicht nun auf das Bildungs-alter der Talsohle können diese Un-stetigkeiten aus verschiedenen formgebenden Ursachen, Verwerfungen, Faltungen, Einfluß des Wassers auf das Gestein in mechanischer und chemischer Hinsicht usw. (Abb. 4) abgeleitet werden. Eine häutig vorkommende Unstetig-keit ist die Unter- -------------brechung der Gelalls- Abb. 4. Talbildung in einerQuerkluft (Vorarlberger Karst). klirveil durch hori- 5 zontale Aste eingeschalteter Becken, Seen, die ihr Auftreten entweder der Ausscheuerung durch Gletscher in den Eiszeiten, oder Dislokationen, Faltenbildung-, auch örtlichen kleinen Einbrüchen des Schichtenkomplexes verdanken. (Abb. 5.) Sowohl in den Alpen als im nördlichen Europa, Skandinavien, Finnland usw., von anderen Erdteilen abgesehen, kommen Seenterrassen häufig vor. Jeder See spielt eigentlich einerseits die Rolle der Mündung, andererseits die Rolle der Quelle, und nur zwischen den Seen erfolgt eine regelmäßigere Ausbildung der Gefällskurve und der Einzugsgebiete. (Abb. 6.) Da bei Kleinwasserführung die Verschiedenheit der Prolilgröße des Zwischensees, gegenüber der Breite und Abfuhrfähigkeit des Langenprof il Seeausilusses außerordentlich auffallend wird, so sind Seen geeignet, Wassermengen zurückzuhalten: sie geben erst unter Zeitverschiebung an der Seeklause so viel ab, als sie am Einflüsse erhalten, werden also zeitweise zu Speichern, die wieder — für sich — berufen sind, in Niedrigstwasserzeiten die Ausflüsse zu bereichern. Daher können sie auch in Hochwasserperioden große Wasser-mengen vom Abflüsse aufhalten und die Abiaufzeit solcher Wässer infolge des außerordentlich kleinen Rinngefälles im Seewasserspiegel — für das Unterland günstig — verzögern. Außerdem bilden Seen durch die große Aufnahmsfähigkeit ihrer Profile Rückhaltungsbecken für alle Sedimente, so daß auch die Geschiebeführung des abhängigen Flusses hier sprungweise Abminderungen erfährt, und die Klärung der Wässer befördert wird. 6 Sind solche Naturspeicher endlich klimatologisch so gelegen, daß sie regelmäßig mit bleibenden Eisdecken im Winter überzogen werden, so heben sie /um großen Teil die Abfuhr des rinnenden Eises auf; Treibeis, Eisrinnen usw. wandelt sich in konzentriertes Abgehen von Scholleneis um. So gestalten die Seen alle normalen Verhältnisse der Wasserführung mehr oder minder vollständig um, und zwar nach dem jetzigen Stande unserer Beurteilung und Forderungen in wirt schaftlich nutzbringendem Sinne, wenn es sich um Energiegewinnung handelt. Auf vielen Punkten der Erde und in verschiedenen geo- logischen Zeitaltern wie auch in zeitunterschiedlichen Formationen treten jedoch in wesentlich anderer Bauart unausgebildete Täler auf, deren Längenprofile Unstetigkeiten enthalten, teils ähnlich wie durch eingeschaltete Seebecken hervorgerufen, teils jedoch vollkommen unbekannter Natur. Ihre Wasserführung zeichnet sich durch eigentümliche Unregelmäßigkeiten aus, und zwar neigen die Flußläufe entweder oberflächlich zu zahlreichen Verteilungen und Verästelungen, oder es wird endlich ihre sichtbare Wasserführung zur Null. < H't weisen auch sie eingeschaltete Seebecken auf, die unter dem Namen „periodische Seen- bekannt sind und deren Inhalt alljährlich ein oder mehrere Male vom Maximum auf II übergeht. (Abb. 7.) Das Auftreten solcher unausgebildeter Flußtäler finden wir in den sogenannten karstbildendeu Fonnationen an, typisch im südöstlichen Europa in der Fortsetzung der südlichen Vorlage unserer Längenprofil des Laibachflusses wo, || * * 11] wi 2 Ž * E II- I :0C '.33ilJrhnil; ä Pant! Un;-H Km 10 20 30 Hohien-Strctkcn 1 40 Abb. 7. Beispiel :iin typischen Karstflusse, Lnnifenprofil mit einifesrhall.-tfii periodischen Seen. Alpen bis an das Kap „Matapau" im Peloponnes, u. zw. in einem Streifen von fast 20<> /•/// Breite längs der Ostküste der Adria und an dem Ufer des Agäi-schen Meeres. Allerdings finden sich ähnliche Erscheinungen auch in Frankreich, im schwäbischen Jura, in Zentralmähren und anderenorts vor, die alle dem eigentömlichenVer-halten des vorhandenen Gebirges zum Wasser ihr Entstehen verdanken. Ein Teil des Längen-profiles dieser Flüsse bildet sich unterirdisch aus; wir können diese Gefällslinien sowohl nach Höhenunterschied, als Wasserführung nur in dem gangbaren Bereiche der Höhlenflüsse beobachten, während sich die Erforschung dieser Erscheinungen durch die Zer-teiluilg nach Spalten und Abb. 8. Hohl.nl.adi im Silur, Lurbacli im Graz.-rKant 8 Klüften bei eigentlichen Spaltenflüssen völlig unserer Darstellung und häutig auch der Erklärung entzieht. (Siehe Abb. 3.) Es würde zu weit führen, alle jene Hypothesen vorzubringen, welche das Wesen des Karstes umfassen sollen. (Siehe die eingangs angeführte Literatur.) Im großen und ganzen darf man sagen, daß der chemische Einfluß des Wassers auf einzelne Kalke, z. Ii. des Silurs und Devons, hauptsächlich aber der jüngeren Kreide ein gebirgsstörender und die Ursache solcher Bildungen ist. (Abb. 8.) Wenn mit Kohlensäure angereichertes Wasser in die natürlichen Spalten des Gesteines eintritt, so bilden sieh größere Hohl- Abb. ü. Das Höhl engebiet der l'unkva in seiner Lage zum FormationawechaeL räume durch Auflösung, welche Ursache an bloßgelegten (denu-dierten) Schichten an der Oberfläche — ausartend — zur Einsickerung, im Fortschritte der Entwicklung jedoch zur Versinkung führt. Vielfach tritt im Karste jene Erscheinung auf, nach welcher längere Strecken hindurch trotzdem ausgebildete Talläufe bestehen; man beobachtet aber dann, daß in den Talsohlen wasserundurchlässige Gesteine vorliegen und immer nehmen die Täler dort ein Ende, wo der Formationswechsel zur durchlässigen und der Korrosion wenig widerstehenden Kreide stattfindet. 22 Dies kann man fast regelmäßig- in ganz kurzen und schmalen Tälern, wie auch in großen und ausgeweiteten beobachten und geben hiefür die Quellflüsse des Zirknitzersees, die Reka bei St. Kanzian, die Foiba bei Pisino, die Lika und Gaeka bei Otočač, die Dobra bei Ogulin, die Punkva bei Blansko (Abb. 9) und endlich alle dalmatinisch-herzegowinischen Grenzflüsse lehrreiche Beispiele ab. Hiebei können die undurchlässigen, deckenden Formationen vordiluvial sein, also dem Eozän oder Neogen angehören, aber auch dem Diluvium oder jüngsten Alluvialbildungen. Ersterer (Truppe gehören z. B. die Reka, Foiba, zum Teil auch die Wippach, ferner die Abflüsse westbosnischer großer Poljen an. Jüngere Bildungen liegen in den Obertälern des O-Vrch am Zirknitzersee, ferner in den Flüssen der Lika. an der Vrlika in Dalmatien und in der Tre-binjcica vor. Hat nun ein Fluß die entsprechende unterirdische Zone durchlässiger Gebirge gequert, so tritt er wieder in tieferen Horizonten zu Tage (Abb. 10), d. i. entweder in Flußtälern auf Unterlagen sehr alter Formationen, oder endlich im Meere. In letzterem Falle hat er gewöhnlich die ältere undurchlässige Schichte noch nicht gefunden, sondern es stellte sich für den Abfluß der natürliche tiefste Punkt — der Meeresspiegel — ein, welcher Horizont einer weiter gehenden Korrosion nach abwärts selbstredend die Grenze setzt. Als typische Beispiele für den Übergang in alte Flußtäler gelten die Punkva, obere Zwittawa, Laibach, Zermanja, Cetina, Na-renta und Una (Abb. 11, 12), die alle wieder Ivonfluenten als unterirdische Höhlenflüsse oder Spaltflüsse besitzen. Für die zweite Gruppe, mit direktem Abflüsse in das Meer, sind als Beispiele anzuführen: der Timavo (im Oberlaufe Reka), die Foiba (im Unterlaufe Lemekanal), die Lika und Gačka, ein Teil des Trebižat mit Abfluß durch den Raztok und Jezero in den „Canale Abb. 10. Obere I'nnkvai|Uellc (.Vrelo iin mährischen Karst). 10 di Narenta", endlich die Trebinjčica mit den beiden Hauptabflüssen an der Ombla und in Slano. Von solchen gleichartigen Bildungen weiter südlich in Albanien, Alili. Ii. Rt-ispii-1 /.tun ausgebildet™ l.nti„'.-npiofi]t: eines tvpisrlu-u Knistfiussc-s. Griechenland, Kleinasien und am Kaukasus soll vorläufig Abstand genommen werden. Jenen Punkt, in welchem der regelmäßige Tallauf plötzlich abgeschnitten wird, nennen wir die Flußschwinde (Abb. 13), jenen an welchem der ununterbrochene Tallauf wieder beginnt, die Flußquelle 12 (Abb. 14. 15), obwohl diesbezüglich örtlich und wissenschaftlich über-flüssigerweise eine ganze Reihe von Ausdrücken gebraucht wird. AM». Ii!. Der „Vrp!oM-Auftflufl des PnnkvahOhlenbaches oberhalb Hlanskn im m.lbrisi-hen Karst. In unseren österreichischen Karstländeru sind- diese zwei wichtigen Punkte vollkommen genügend gekennzeichnet durch die slawischen Worte „Ponor" und „Vrelo''. (Abb. 16.) Größtenteils finden sich ja alle Karsterscheinungen in slawischen Ländern vor und sind daher diese typischen Bezeichnungen den Slawen am besten zu entnehmen. Ponore, d. i. Schwinden, entstehen je nach der zunehmenden Erosion der Obertäler in verschiedenen geologischen Perioden, also in verschiedenen Horizonten; die obersten sind die ältesten, die untersten die jüngsten. (Abb. 17.) Ihre Lage ist jedoch nicht allein abhängig von der Erosion des Obertales, sondern auch vielfach von der Korrosionsfähigkeit des Höhlen- Abb. 17. L ngleichaltenge Schwindenstufen I., II. , ■Iim Ki-ka. abnusses, der ja doch immer 13 dem tiefsten, durch die undurchlässige Formation gebotenen Horizonte zustrebt. (Abb. 18.) Die unterirdischen Höhlentäler erfahren daher, nachdem für sie am Vrelo die Erosion des Mündungstales maßgebend wird, eine fortwährende Vertiefung nach stromaufwärts, wodurch sich also auch im Obertale naturgemäß immer tiefer liegende Spalten und Klüfte zu Ponoren oder Wasserschlingern größtenteils im Wege der Korrosion ausbilden können. .. So linden wir. wie es ja ^Jl , \ '»' _ ^J^flj die bedeutendsten Höhlenfor- -jr. ■■■■','j ' • ' • ' scher durch ihre Aufnahmen » ' ' 'mBppB festgelegt haben, Höhlengänge f", ■ ''/y.' "BB und Grotten im Devonkalke '"'« • f' oder Kreidestocke etagenför- /■ (iT^ . V mig, die oberen bereits vom läal^TVJi ttiifer ' Wasser verlassen (Abb. 10, 20, 21), die unteren noch als Höhlenilüsse tätig. (Abb. 22,23.) Die Bildung der Ponore führt uns zum Typus der Dolmen und Trichter. Gewöhnlich entstehen Ponore an vorhandenen Verwerfungen, häufig auch an den Grenzen verschiedener alter Kreidekalke. In einzelnenFällen sind sie massenhaft vertreten, an einigen großen Dislokationen zwischen Kreide und Trias; in letzterem Falle, weil die Ab- Abb. u. votawne FinBhahie .1« Puntv». 14 fliisse auf stark undurchlässige Triasschichten, z. B. Werfnerschiefer stoßen, verfolgen dann die Wässer diese Dislokationslinie, bis sie Abb, 30* Bildungen in verlassener Klußlifthle (m&hifsrlicr Karst), wieder ein der Korrosion nicht widerstehendes Glied älterer Perioden antreffen; so die Lika und Gacka iin südkroatischen Berglande der Kapella und des Senjsko-Bilo. Die Doline läßt hinsichtlich der Erklärung ihrer Entstehung mancherlei Ansichten Raum, ein Tummelplatz der Hypothesen. Viele Autoren, besonders praktische Höhlenforscher, reihen die Dolinen größtenteils den Einsturzerscheinungen zu, viele ausschließlich nur den Korrusionserschei- Abb. 21. Bildungen in verlassener Flußhohle mllhrisrher Karst). nungen. Xach des Verfassers eigenen Erfahrungen läßt sich einwandfrei behaupten, daß beide Ursachen Dolinen erzeugen, weit häutiger jedoch und in vielen ausgedehnten Gebieten ausschließlich die Korrosion. (Abb. 24.) Letztere bedingt eine ausgiebige tief reichende Klüftung der Kalke, wodurch oberirdische 16 Wässer ihren Abfluß finden, und aufgelöste wie mitgerissene Bestandteile in die Tiefe führen können. (Abb. 25.) Jede Doline hat daher einen Sohlenspalt, von dem aber nicht angenommen werden muß, daß er zu stark erodierten Hohlräumen EINSrURZDOLirJE DOLINE. J {(IRMlON. I'.11 im Abb. ä'i. Entstehung der I Minen. führt. Kr „kann- dahin führen und dann ist die Dolinenbildung leichter und häufiger, es kann aber auch nur durch Verästelung allein der Abfluß stattfinden; dann sind die Dolinen weniger dicht, größtenteils aber ausgebildeter in der Form. (Abb. 25 a.) Abb. äj a. Ricaendolinc am Nordrand des Lipovo-poljcs. Sowie das Hauptmerkmal der karstbildenden Kalke das Auftreten von Karren. Mulden und Trichtern wie auch Löchern bildet, so entstehen auch an den Schichtköpfen dieselben Korrosionsspuren, u. zw. in ziemlicher Gleichmäßigkeit, um eine gebotene Abflußspalte. (Abb. 26.) Wie nun der einzelne Schichtenkopf gewöhnlich an der Wetterseite mehr korrodiert und daher zur Steilform wird, so erscheint EuTtvICIvLUNijSHEIHE i« DQUN&N. 17 auch fast jede Doline gegen die Sonne hin steil, gegen Norden flach geböscht. An der Steillehne häuft sich auch der Schnee, ist die Einwirkung der Auflösung eine längere, und dies ist ein Abb, Sil. Srhwemmlamltrirhter, cntsprrrhender Dolinen am I'olje des Dolierdosee*. Hauptmerkmal für den Ursprung der Doline aus chemischem Verhalten. Eingeschwemmte Körper nun sedimentieren sich am Sohlen-spalte; hiezu kommen noch die unlöslichen Bestandteile des Kalkes, wodurch das Auftreten der Terra-rossa oder anderer fruchtbaren Erden genügend erklärt ist. Daß bei starken Erosionen unterirdischer Klüfte Hohlräume entstehen können (hauptsächlich in den Linien schon vorgebildeter Dolinen) (Abb. 27), in welchen die Spannungen von der Decke ohne Deformation oder Bruch nicht mehr übernommen werden können, ist uns Ingenieuren klar; danach schätzen wir auch die Ein-sturzdoline ein und können aus dem reihenweisen Vorhandensein derselben auf die Existenz eines Höhlenilusses, eines alten oder aktiven Schenkel, Karstgebietr und Ihre Wasse: krade. Abb. Cbrißani; des llAhlcnflussea in seine Kinsturzdoline i Reka). IS schiiellen, so an der Mazocha und (jj^^pl in ihrer Umgebung. (Abb. 28, fjP&ji .,'y Manche Karst - Schriftsteller )ß°'w*w ik nahmen nun die Doline als Aus- Im flffW-fr gangsl'orin sämtlicher Vertiefungen ■^pjEL^tf^fe- iiffiS.fr'Ih i>" Karate, also auch als Triurni vi'Pl 1 7 it 'LS "l'tr polj.es an' l-J^V^ T'M^^f'f^i'l unzutr,,ßend erachtend, nicht ^^IR^^MmMRJ^f Jl S° >eaeril''s"'ren' *'a die mecha- «tM'1 \4 r n'so'ie» Vorgänge in der Gebirgs- JßkJ l'lt/f^^^ki vi * [i bildung eine solche— gezwungene fi&jgMSf^* y>M .Hlf —Entstehungswei.se durchaus nicht KJnL! l ( i Überblickt man das ganze JwumTI;. Ml Karstgebiet der alpinen Trias und |J®|lJ| der Kreide von der Triglavgruppe '^"^SlBfilL ' " aSH»J /Um von Nauplia, t»• ^^^^gj^^Mta^^HLjfi sn findet sich ein ausgesprochenes v-'. — ..."'^Wjp^JRf Streichen der Schichten in der ».•;' y!. fr- Hichtung Nordwest-Südost vor. "" ■'- ' In diesen Richtungen treten Abb.ssPunkvavrcio undPono. in d.r.Ma/.o.iia- aber auch, bedeutende Erhebungen (maiirischer Karst . bildend, altere rormationen auf und läßt sich bis auf eine Breite von 2' >0 km parallel zur Ostküste der Adria diese Regfeimäßigkeit feststellen. Schließt man sich der sehr wahrscheinlichen Theorie des horizontalen Gebirgsschubes an, so bildete eben dieser — senkrecht auf die Richtung des Streichens — den Anlaß zu den großen Faltenzügen am Karate. Hitsbei ist es gar nicht notwendig, von besonderen Einbruchseracheinungen an der dalmatinischen Inselzone zu sprechen, da dieselben eigentlich für den unbeeinflußten Beobachter nicht vorhanden sind. Es ist ja nicht ausgesprochen, Abb. »i. Diu «Mazoclia" im milhrischcn Karst . (Eiustur/.doiine. daß jedes Faltental und jeder lil Kaltenberg1 über Seehöhe herausragen muß, denn der heutige Meeresspiegel ist ja kein in der Geologie maßgebender Horizont. Eine derartige mechanische Einwirkung auf ein System von Platten, welche der primären Lagerung nach schon eine vorbe- Alih. fli. Verriegelung lir« I loberdo-poljes stimmende Neigung gehabt haben können, ruft, wie wir es aus der Mechanik wissen, Schubspannungen quer auf die Iielastungsrichtung hervor. Das Material zeigt daher neben den Klüften parallel zum Streichen noch jene transversal schneidend auf, u. zw. nach dem typischen Verhalten der Kalke oder Dolomite in bestimmten gegenseitigen Neigungswinkeln. Diese Schubspannungen verursachen ebenso die Iiildung sekundärer Querfalten, welche die alten Haupttäler unbedingt verriegelt haben. (Abb. 3(1.) Wir können größtenteils voraussetzen, wie es ja auch hervorragende Geologen untersucht und angenommen haben, daß diese Faltung in den Karstländern eigentlich einer späteren Periode angehört und daß schon die Flysch-Formationen, wie das Wogen, vorher daran teilnahmen, Diluvium und Alluvium aber erst später in die schon verriegelten Täler abgelagert wurden. So erklärt sich auch, daü die jüngeren Gebilde zum großen Teile die Faltenbildung mitgemacht haben, was besonders deutlich am Istrianerkarst in der Linie Timavo—Loitsch (Abb. 31), ferner in der Transversalen R ovigno—Schneelierg (Abb. 32) und dein Schnitte Jablanac —Otocač—Dabar in der Lika (Abb. 33), die vom Vortragenden persönlich aufgenommen wurden, nachzuweisen ist. Auch die bezüglichen Konstatierungen von Penck lind Cwijiö an den herze-gowinischen großen Poljen, wie des Verfassers Aufnahme eines Schnittes am l'opovo-I'olje über Slano, erhärten diese Behauptung. (Abb. 34, 35.1 In der Längenachse von Poljen finden wir durchwegs entweder ausgebildete bestehende Täler, häufig aberlange Dolinenreihen oder Kinsen-kungen — also jedenfalls Erosionsspuren alter durchlaufender Täler, welche es gestatten, die alten Flußläufe gut zu rekonstruieren. (Nebenstehende Karte.) So ist dieses besonders auffallend im Zuge der Linie „Laas-Loitsch- für O-Vrch und Unz. in der Linie ,Reka—Timavo", 21 durch die lange Karst falte nördlich von Xabresina, ferner besonders lehrreich in der Lika im Tallaufe der „(iacka—Lika—Ričica Abb. 31 IVr OMbraiuei un>l N'.riaiu-I Karst. bis Ze rm an ja"; in dem Zuge -Livanjsko-polje — Buško-blato über P o s usch je und Mostarsko-blatO zur Buna-raiindung", ferner in der Linie „Ričica—Yrlika—Tihaljina— Trebižat" und in der Entwicklung „Trebinjrica—Krupa- bis Metkovic. Die Gleichsinnigkeit dieser rekonstruierten Flutiläufe nach geographischer Lage zeigen auch die noch heute aktiven offenen alten Täler der Una, Vrbas und Bosna, wenn auch letztere durch Mlifiano-Lävalti. Abb. 94. Der Rngasaner Karst. die großen Störungen ausgedehnter Eruptivgebiete etwas nach Osten abgelenkt wurden. Die durch vorerwähnte Faltungen entstandenen Dislokationen Abb. ttä. Schnitt durch die Krlsenlandsrhuft des dalmatinisrh-bosnischen Karates. in der Richtung des Streichens sind also maßgebend; so entstandene Längsklüfte waren die Angriffsorte der Erosionstätigkeit und Ver-ebnung der Poljen. In ihnen zeigen sich offene regelmäßige Längen- 24 profile, während jene der unterirdischen Poljenabfliisse nur nach Maßgabe der Senkung des letzten Tales oder des Meeresspiegels abgeschätzt werden können. Die Lageänderung der unterirdischen Talsohlen erfolgt vom Wasserspeier zur Wasserschwinde, tlie Höhlen werden immer höher, das Gebirge erscheint reicher von etagen- Abb. ;l!l. Canon dt1- Kbnit im Vorarlbci^er Karsi. förmigen Hohlgängen durchsetzt, bis endlich teilweise oder ganze Höhleneinstürze erfolgen; der Höhlenfluß zum Canonflusse (Abb. 36 bis 41) und das obere Karstbecken dadurch zum sogenannten aufgeschlossenen Polju wird. Dann erst erfolgen auch in diesen einschneidende Änderungen der Gefälle und des Gesamtabflusses. Diese Entstehung zur stufenweisen Fortbildung zeigen heute am deutlichsten der Tallauf Laas—Oberlaibach mit der eingeschalteten Rakbachschlucht (Abb. 42, 43, 44) und andere tief abgesenkte Wasserliiufe, an welchen sich noch Teile der Höhlendecke als freie Naturbrücken vorfinden. ( Abb. 45, 4i>. Zu den typischen aufgeschlossenen Poljen, wo dieser Prozeß Ahl». II. ll<*i*i>ifl zur TalltiMung an« ili'i" gemriii'.i-haftlii'lH-n Tatijkt it von Knvittn mul Korrosion (stficnn.lrltischer Sanntalcr Kar«t l»ei rnffrr . bereits beendet ist, gehören z. Ii. das Kninsko-polje. dem der Canon der Kerka die Entwässerung besorgt; das Sinjsko-polje mit dem f-fi AI)1>. I«. Naturhrflckc im Punkvogebiete (mBhriicbrr Karst'. Canon der Cetina und das Polje der Mlade bei Ljubuski. dem der tief eingeschnittene Trebižat die Wasserabfuhr vermittelt. (Abb. 47. Abb. Naturbrflcke bei Sioup im m&hrbchcti Karate. Abi). 47. Tal der Trebi/at: hrrzegowinischer Karst). Die Wasserführung und -Verteilung. Sie hängt in einem und demselben Niederschlags- oder Einzugsgebiete von der Regenhäufigkeit und von der Regenmenge im allgemeinen ab. .Man darf sich nun nicht vorstellen, daß diese Zahlen für den Karst aus klimatischen Gründen anderen Gebieten gegenüber wesentlich eigentümliche sind. Ja sie können auch diesen Anspruch nicht machen, da wir durch die geologischen Eigenschaften der Gebirge gezwungen sind, nördliche und südliche Karstgebiete einzuschalten, zwischen denen die Abflüsse der Zentralalpen das Mittelglied bilden. Im allgemeinen gelten für die nördlichen Karstflüsse, zu welchen der Verfasser unter anderen auch die Abflüsse des oberbayerischen Hochlandes, die Traun, Steyer, Enns, Ybbs und Erlaf, ferner die Salza aus dem Hochschwabkarste zählt, '.'4 Regentage und 44 Schneetage, d. i. —- 188 Niederschlagstage im Jahre. Für die südlichen Karstflüsse Poik. Reka, Foiba, Arsa 94 Regentage und 14 Schneetage = 108 Niederschlagstage. Für die südlichste Gruppe österreichischer Karstflüsse, d. i. Zermanja, Kerka, Cetina, Trebižat, Trebinjčica mit Einbezug der großen bosnischen Poljenabflüsse von Livno, Kupresch. Glanioč usw. '.'5 Regen- und 18 Schneetage = 113 Niederschlagstage. Für die großen Flußgebiete der Zentralalpen gelten aber fast gleiche Verhältnisse, z. B.: für die Mur: 80 Regen- -- 84 Schneetage = 120 Niederschlagstage, Drau: 70 Regen- — 81 Schneetage = 107 Niederschlagstage, Save: 94 Regen- -J- 27 Schneetage = 121 Niederschlagstage. (Vergleiche auch Abb. 48, 49.) Wir sehen daraus, daß sich eigentlich keine besondere Gesetzmäßigkeit zu Gunsten eines Flußsvsteines ausspricht, so dali also die Gesamtwasserführung der erwähnten Einzugsgebiete nur in der Drau und in Istrien einen relativen Minimalwert ergibt. Die bosnisch-herzegowinischen Karstabflüsse liegen ungefähr im Mittel dieser Aufstellungen. Tatsächlich haben auch alle sorgfältigen Beobachter der Karstgegenden durchaus keinen Wassermangel (siehe auch Abb. 48, 491 — hinsichtlich des Gesamtjahres- 42 abflusses — konstatieren können. Die Eigentümlichkeit desselben liegt nur in seiner Verteilung im Jahre, wodurch das Schlagwort des „durstigen Karstes" seine volle Berechtigung erfährt. ScbBulinie i.d Monats - Niederschlagen A1>1>. IS. Vergleich eine« alteren ausgebildeten Alpenflus«es und eines Karstfiusses an gemeinschaftlicher Wasserscheide. Auch das „vieldurstige Argos-, wie es Homer treffend nannte, verdankt diese klassisch kurze Bezeichnung dem ausgeprägten Karstcharakter seiner Land- DtbautiniB ■ 9 " c^a's -H per rictvtäqn schaft, wie der R egenver- •» wi«e s«-»** teilung im Jahre. Trotzdem der Jahresniederschlag am Malevos, westlich von Mykenä. bis TiHt wiii im Jahre beträgt, also dem Mittel am Wr. Neustädter Felde oder jenem der östlichen Steiermark gleichkommt, verwandelt sich die argolische Tiefebene — ein bis zum Meere aufgeschlossenes Polje — nach der Getreideernte, die schon Mitte Juni fällt, in eine wasserlose Wüste. Durch acht oder zehn Wochen lallt kein Regen; die Sonne erzeugt durch fortwährende ungestörte Bestrahlung am dürren Löß- Abb. fit. Vergleich eines sfldlichen Karstflusses .riouč.1- mit der Mur in dm Ostalpen. 30 boden der Felder wie an den Gesteinen geradezu erstaunliche Temperaturen. In den Ruinen von Tyrins beobachtete der Verfasser Ende Juni 190il wiederholt ein Temperaturmaximum von Diesem kamen Ablesungen an der Tihaljinaquelle—Wasserspeier ^Pee" im Juli 1910 bis zu -(-41"C. sehr nahe. Von großer Wichtigkeit ist die räumliche Ausgestaltung des Einzugsgebietes. Während in alten Flußtälern die; geographische Umgrenzung des Niederschlagsgebietes gewöhnlich genau genug die Grundlage einer richtigen Beurteilung der Jahreswasserführung bildet! Abb.50),so ist dies bei echten Karstllüssen ganz ausgeschlossen. K/WTE ati> NlEDERSCHLHQSqEBIETE rv MÜRZ Abb. 3u. BeUpinl zu einem räumlich sicheren Kledenehlaglgebiete eines ausgebildeten Alpenfliiiwra. Hier hängt dies hauptsächlich von der Entstehung der Gebirgs-fornien ab und man trifft daher auf ganz widersinnige Entwässerungen durch unterirdische Wasserläufe vollkommen fremder Gebiete. Es läßt sich sehr schwer nachweisen, wohin einzelne Poljen oder blinde Karstflüsse entwässern, und nur an einzelnen Stellen geben eingetragene Schwemmkörper. Sägespäne usw., die an Wasserspeiern zum Vorscheine kommen, oder direkte gelungene Färbeversuche Aufschluß über die Herkunft des Wassers. Ziemlich geordnet und sichergestellt erscheinen unter anderen die Niederschlagsgebiete der Laibach und der Foiba. Außerordentlich unklar sind diese der Wippach und Reka, wie auch jene der Lika und Gatka. Deutlicher zu übersehen und geologisch zu begründen ist das Einzugsgebiet der Zermanja, insofern es von den Untergebieten an 31 der Lika, d. i. der Ričica und Otuča abhängig ist. In völliger Unklarheit jedoch befinden wir uns bei einer Untersuchung der Kerka und Cetina, von welchen wohl angenommen werden kann, aber nicht muß, daß das Glamočko- und Livanjsko-polje die: Hauptzubringer, d. i. die vielen Flußquellen am Topolje, am Cetinsko-und Sinjsko-polje und in der Talstrecke südlich der Linie „Koljane—Trijli" speisen. Ebenso verworren und unklar sind die Einzugsgebiete am Buško-blato, besonders hinsichtlich der Abfuhr. Man könnte noch hinweisen auf die Flüsse: Vrlika. Mlade, Trebižat und Trebinjčica, deren Gebiete überhaupt bisher eingehend zu wenig untersucht worden sind. Zur Vervollständigung dieser Darstellung muß man außerdem annehmen, daß die unterirdischen Abflüsse selbst sowohl Konfluenten erhalten als auch tatsächliche Spaltungen und Teilungen erfahren. Am Krainer und Istrianer Karste sind diese oberirdischen Zuflüsse oft in so verteilter Weise anzutreffen, daß sie überhaupt keine nennenswerten Wasserläufe bilden, sondern eigentlich nur Sickerbrunnen aus den oberen Verebnungsflächen. Jede kleine Doline stellt ein solches System oder Einzugsgebiet vor: es gibt aber dort ganz gewaltige erodierte Schlünde, bei welchen durch die fortgesetzte Einwirkung gestauter Druckwässer wieder neue Spaltgebiete aufgeschlossen und eingezogen wurden. Obwohl derzeit wohl nicht mehr in voller Tätigkeit, da bereits weiter östlich die Reka in ihre großen Wasserschiinger versunken ist, stellen die Grotten von Trebič und die benachbarten tiefen Schlünde am Triestiner Karste derartige alte Vertikalkonfluenten vor. Mit der Einreihung jedoch der wasserführenden Zubringer in eben der Weise, wie es bei ausgebildeten Flußtälern mit Hilfe des Grundwassers möglich ist, kann sich der Vortragende trotz des Versuches einzelner Forscher, eine bestimmte Grundwassertheorie des Karstes aufzustellen, gar nicht befreunden. Wir können wohl nicht behaupten, daß eine solche Kommunikation der einzelnen Schichtklüfte und transversalen Spalten untereinander derart besteht, wie bei einem dem Diluvium oder Alluvium zugehörigen Grundwasserträger. Nachdem Spalten und Klüfte eigentlich Rohrsysteme vorstellen, deren Kapazität durchaus nicht wie bei dem Grundwasserträger von der Korngröße des Materiales abhängt, sondern von der tatsächlichen Dimension, so ist es klar, daß bei verschiedenen Wassermengen der einzelnen Zubringer sehr verschiedene Wider-standshöhen in diesem Systeme auftreten müssen. Wir können daher nicht von einem sogenannten oberen und unteren Karstniveau sprechen, oder es ist dies nur gestattet bei der sehr willkürlichen Annahme einer mittleren Druckhöhe. Nur in dem einen Falle wird sich dies für den Austrittspunkt einstellen, d. i. dann, wenn sämtliche kommunizierende Gänge an eine Barn-undurchlässiger Gesteinsschichten stoßen und das Wasser daher unbedingt diese Überfallsschwelle zu überwinden hat. Dies linden wir nun häutig an den Verriegelungen der Poljen, wodurch die Abflüsse derselben gezwungen sind, rechtwinkelig auf ihre Fallrichtung auszuweichen und ein System neuer Gänge aufzusuchen. (Abb. i»L.) In der (i rotte von Tre-' bič zum Beispiel (Abb. 52), aus deren Höhlenflusse die Stadt Triest ihre Wasserversorgung vor Jahren hätte beschaffen sollen, können bei I lochflut der Reka die unterirdischen Wässer sogar auf 90 /// und mehr gegenüber dem Mittel wasserstande steigen, ein glänzender Beweis für die Gültigkeit der Gesetze in Rohrsystemen oder geschlossenen I )urchflußquer-?rÜ#SL? schnitten unter Druck. Trotzdem dieser natürliche Schachtbrunnen ( Abb. 51) keine Spuren auffallender Dislokationen aufweist, die Streichungsklüfte daher geordnet erscheinen, die Transversalklüfte durch den auflagernden Flysch bis an die Meeresküste reichen, hat man in der Höchstwasserperiode keinerlei auffallende Wasseraustritte auf Kote 107 an der Küste zwischen Triest und Aurisina. noch an den Tiefstellen des Rosandra-tales bemerkt. Dies läßt den Schluß zu. daß nur sehr verschiedene, ungeordnete Überdruckhöhen in dem weitverzweigten Spaltensysteme maßgebend sind. Die zwei einzigen sicheren Grundwasserspiegelhorizonte im Triestiner Karste bilden die älteren Unterlagerungen der Kreide und der Meereswasserspiegel. Erstere dürften ungefähr in einem sehr wenig geneigten Horizonte zwischen Kote 4 am Timavo und Kote 20 in der Lindnergrotte liegen. Jfi.W. Abb. 51. IVUjjiel eines Vertikalziiflusses aus (lein Triestiner Karst. Ganz nach denselben Grundsätzen baut sich das Wesen der periodischen Überflutungen in den Poljes auf. iZu letzteren gehört auch der Zirknitzersee, der sich in gar nichts von anderen Becken, auch nicht in der Bildung des geologischen Systemes seiner Unterlage unterscheidet.) Die nordöstlichen Zubringer älterer, größtenteils triassischer Gebirgszüge treten an den Nordosträndern der Poljen in die Kreide oder in leicht zu korrodierende jüngere Schichten der Trias und des Jura ein. Den eingebrochenen oder erodierten tiefliegenden Horizonten der Poljeflächen streben sie in Abb. Die Lindnergrotte: llnhlenfluUslreeke der Reka II au der Kinmlliiduiig des Trebttschachtes. der Form verschiedener Quellen (wissenschaftlich nach Charakter bezeichnet und eingereiht) zu, und speisen die im Eozän (»der noch jüngeren Ablagerungen eingeschnittenen Längsentwässerungen der Poljen. An den Verriegelungen dieser endet ihr sichtbarer Lauf und 111111 wiederholt sich derselbe Prozeß, wie er am Nordostrande auftrat, entweder am Südost- oder Südwestrande zum Abfluß in unterirdischer Form zur nächsten, niederer liegenden Terrasse oder Falte i siehe auch Abb. 53). Sind 111111 die Zubringer stärker, als es die einzelnen Kluft-gänge vermöge ihrer Schluckfähigkeit vertragen, so müssen sie teilweise Wasser wieder an die Oberfläche abgeben können; sie werden vor Verengungen oder starken Richtungswechseln, welche große Widerstandshöhen bedingen, zu Wasserspeiern, deren ganze Reihen am Zirknitzersee und an fast allen andern Poljen vorkommen. (Abb. 54.) Sehen k el, Karst-rehiete und ihre Wasselkiül'te. ;! 34 Ivoimeu dann die Abflußklüfte die zugebrachten Wassertnengen nicht aufnehiuen, ohne dali besonders große Widerstandshöhen zur Überwindung der inneren Reibungsverhältnisse geschaffen werden müssen, so beginnt die Inundation der Poljen. (Abb. 55.) PtwioDiacm» • Knnsmt -. sr.».....-«.^ Knttvasaerung iler Poljen. Abb. 33. Kunktlonsweclucl der Srhlinger und Speicr. Sie kann zum Teil auch dann eintreten, wenn die Niederschläge im Polje selbst die Abfuhrsfähigkeit der Wasserschiinger überbieten. Diese Betrachtung führt unmittelbar dahin, die Verteilung der Wasserabfuhr unfertiger Talgebiete zu beleuchten. Abb. .MS. Regen und AbfluiS an al;iinen, hochliegenden Zubringern (MQrzqueUbllche). Vor allem liegt fest, daß zu Zeiten der Überflutung und der großenteils darauffolgenden eintretenden Periode der Regenarmut nicht die wahre Hochwassermenge, sondern eine wesentlich verminderte, d. i. starke Mittel wassermenge von den Abflußponoren aufgenommen und in die tiefsten Horizonte abgeführt wird. Abb. 57. Vergleich Ton Regen unil AbfluB(Mur); Regenkurvc für den Schwerpunkt des Einzugs-gebietes; Abflußkurve fOr den Ausgangspegel des Einzugsgebietes, Während bei älteren ausgebildeten Flüssen nur die Frosterscheinungen eine zeitweise Zurückhaltung des Niederschlages gegenüber dem Abflüsse bedingen ( Abb. 56), außerdem bei ausgebildeten Talläufen nördlicher Karstflüsse, wie z. B. der Traun und der Abflüsse der Nordtiroler Alpen gegen die Donau auch noch die Rück-haltung in Seen Verschiebungen bewirkt, liegen wesentlich andere Ursachen der Nichtübereinstimmung von Niederschlag mit Abfluß in den südlichen nichtausgebildeten Talläufen des Karstes vor. Nur in den höchstgelegenen Poljen übt der Frost einigen Einfluß aus, in den meisten andern Fällen aber die mangelhafte Kapazität der Abfuhrponore. Betrachten wir z. B. zum Vergleiche die Schaulinien des Niederschlages und der Abfuhr a. d. Mur, Drau und Save (Abb. 57, 58, 59), so finden wir in den Monaten Dezember, Jänner, Februar und März, ja selbst noch im April eine größere Niederschlagsmenge für das Gebiet vor. als die gleichzeitige Abfuhr beträgt. Dies rührt davon her, daß die Niederschläge im Winter in Form von Schnee auftreten, daher nicht zum Abfluß gelangen können, daß die Frosttiefe des Bodens und die Eisbildung in den Quellfäden die Quellergiebigkeit auf ein Minimum reduzieren. (Grundeisbildung in den (Juelltälern, Wasserverluste durch Teilung an den Aus- 3* Abb. öS. Vergleich von Regen und Abfluli (Drau); die Regenkurve für den Schwerpunkt des Einzugsgebietes; die AbfluBkurve fttr den Pegel am Ausgange des Einzugsgebietes. 36 trittssteilen, Bildung von Ansammlungen und Stauerschei-uungen.) Im Monate Mai. Juni und Juli ist aber regelmäßig die Abfuhrs- menge größer, als sie dem Niederschlag«' entspräche; dieser Umstand wird im Mai der Schneeschmelze und den dieselbe befördernden alpinen warinen Winden zu verdanken sein. Im Monate Juni und Juli treten gewöhnlich Re-genmaxima auf; mit ihnen ziemlich gleichzeitig oder nur gering verschoben Ab-flußmaxima. Dasselbe Bild haben wir im November zur Zeit des Neuschnees; nur zeigt die Mur im Sommer Minima an Abflußmengen bei ziemlich hohen Niederschlägen, was darin seine Ursache hat, daß der reiche Waldbestand und die Bildungsform der Seitentäler zurückhaltend wirken. ( Abb. 57.) Als unmittelbar dem raschen Wechsel meteorologischer Erscheinungen folgend, zeichnet sich die Drau aus; diesen Zustand bedingen die rasche Abfuhr in den steilen Längenprotilen ihrer Zubringer und die ausgebreiteten, vollkommen unproduktiven Fels- und Schneelandschaften ihrer Ouellgebiete. i Abb. 58.1 Ab Ii. (Ii. Vergleich von Rigen und AbfluB (Traun): . für den Regen: der S.hwcrpunkt des Einzugsgebietes; Einigermaßen ändert sich ißr den AbfluB: der Ausgangspegel des Einzugs- dieses Bild bereits all der gebictes. Save, deren Schaulinien aber noch die hervorstechenden Sprünge zur Zeit der Schneeschmelze und des Neuschnees aufweisen. ( Abb. 59.) 5ave vsnaltn.sss d ntfUi>mcr«l?n u M.cdcrscblflaj i Scbucrpi-HiiT,» Abb.50. Vergleich von Regen und AbfluB (Save); die Rcgenkurve f(lr den Schwerpunkt des Kinzugs-gebietes: die AbfluBknrve fdr den Pegel nm Ausgange des Kinnigsgebietes. Traur? (nördlicher Karsr-Huu) 37 (Vellen wir zu den nördlichen Kar.stfiüssen über, von welchen die Traun als typisch bezeichnet werden muß, so finden wir an ihr die Frostzurückhaltung Laibacb Fluss im Februar, die starke, den Niederschlag überwiegende Abfuhr zur Zeit der Schneeschmelze, jedoch schon die parallele Verschiebung der Regenoder Abfuhrsminima und -maxirna zur Zeit der Sommer- und Herbst-Hoch- und -Niederwässer. Die unterirdischen Zubringer am Toten Gebirge und Dachstein wirken mit den eingeschalteten Seenbecken für die Herbstmaxima rückhaltend ein, so daß wir dort von voreilendem Regenmaximum sprechen können. Die Aufbesserung der Niederwässer durch die Karst- und Seenspeicher verschieben hier das Oktoberminimum des Regens zum Abllußtief-stande im November. Wir haben es also auch hier mit einem voreilenden Regenminimum zu tun. (Abb. 150.) Zu südlichen Karst-fiüssen übergehend, muß besonders auf die Laibach hingewiesen werden. In ihrem Gebiete treten ebenfalls im Sommer dem Maximum des Abflusses voreilende Regen auf, im Herbst aber fällt die Neuschneekurve übereinstimmend mit Hoch-wasserabfluß zusammen, i Abb. 6t.) Am Istrianer Karste sind ähnliche Verschiebungen außer- Abb. Iii. Vergleich von Rege» uinl Abfuhr (Laihaeh); für die Regenkurve der Sclnverpunkt des Einzugsgebietes; filr die Abflulikurvc der Ausgnnggpegel di'S Klnzugs-gebietes. Die flrsa Abb. SÄ. Regen und Abfluß am Istrianer Karste (Arsa). 38 ordentlich deutlich wahrzunehmen — dies besonders in den Wintermonaten, in welchen trotz andauernder Regenminima, wie an der Arsa —, im Verhältnisse hie- Cetioa Abb. <":'. Regen und Abfluü am dalmatiniscli-bosnisrtien Harste (Celina). zu gleichzeitig günstigere Wasserstände i in Flußschlauche auftreten. (Abb. 62.) Im Herbste ist bereits die sehr fühlbare Verschiebung des voreilenden R egens gegenüber der winterlichen Talinundation des Dezembers bemerkbar. Sehr auffallend verhält sich in dieser Hinsicht die Cetina, die mutmaßlich aus dem Livanjsko - polje, also aus großer Entfernung und durch sehr widerstandsreiche unterirdische Zuläufe gespeist wird, aber einen offenen Tallauf dar- stellt. Trotz bedeutender Niederschlagsminima im April, Juni und Juli, wie auch im Jänner, bleibt der Wasserstand im ersten Halbjahre T 24SS Kraxen Ko;l Enni-Ursprung 4. i Langenprofil der Lnns weit über das Jahresmittel: obwohl schon im August und September die Neigung zur Ausbildung eines Regen-maximums vorhanden ist, zeigt die Schaulinie gleichzeitig ihre absoluten Minima im August, September und Oktober. Die Regenmengen, die aber im September das ganze Niederschlagsgebiet reichlich versorgten, führen - erst im November zu Hochwassererscheinungen. (Abb. 63.) Außerordentlich ähnlich verhält sich der — weiter landeinwärts — verschobene Parallelfluß. die Tihaljina, im Unterlaufe: „Trebizat" genannt. Nur erscheint hier, wie überhaupt in der südlichem Herzegowina. das Regenminiinum im Juli, das Abflußminimum fällt erst in Abb. r.4. Heispiel von Gcfllllskonzrntricrung au Langen-profilen von KarslfMssen (Knns). 39 den September, um sodann rascher auf Hochwasser, d. i. auf die Überflutungsmenge zu steigen. Dezember und Jänner werden nun durch die Inundationswässer weit reichlicher mit Abfluß versehen, als es die gleichzeitigen Niederschläge ______ bedingen würden. Diese Eigentümlichkeiten -^žtv,';^... 5. 66.) Unausgebildete südliche Karstflüsse besitzen aber in den unterirdischen Strecken die größten Gefälle: so die Poik bei Adelsberg, 40 die Unz zwischen Planina und Oheriaibach, die Reka bei St. Kan-zian, die Foiba bei Pisino, die Gačka und Lika bei Otoeac. die Tihaljina am Per, die Trebinjčica bei Slano. Auch stellen sich große Gefälle bei der Entwässerung' eines oberen Poljes in das untere ein, z. B. die Plouca am Kamenitiponor in Livanjsko-polje, die Ririca am Busko-hlato, beide im Abflüsse gegen die Celina; die Suica vom Duvanjsko-polje zum Buško-blato: der Miljarbach vom Kupreschko-polje in das Livanjsko-polje; die Brina-Spila vom Posuschje-polje zum Imotski-polje; die Vrlika von Bielo-polje zum Peč (Ouell-tal der Tihaljina) und endlich die Trebinjčica vom Popovo-polje zur Narentaebene bei Metkovič. (Siehe auch Abb. 121. l\—Cvii und Abb. 124 zur Ombla.) An diesen Punkten also ist es jedenfalls rationell, Kraftanlagen mit sehr hohen Gefällen auszuführen, d. h. vom Standpunkte dieses Energiefaktors aus: vom Standpunkte jedoch der Wasserführung handelt es sich rein theoretisch um die verfügbaren Wassermengen und praktisch um die Ablaufmöglichkeiten. Was die Abfuhrsmengrai und die Verteilung derselben im Jahre betrifft, wurde schon im vorhergehenden auf ihre Abhängigkeit von den Niederschlägen hingewiesen, wie auf den Unterschied der Wertkurven zwischen ausgebildeten Flußläufen und Karstflüssen. Bei ersteren betragen z. B. die sogenannten mittleren Niederwässer in älteren geologischen Formationen, bei guter Bewaldung und genügender Schneehöhe im Quellgebiete, 7 bis 9 Lit./Sek. per km'1 Einzugsgebiet und 1 /// Jahresregenhöhe. Die Niedrigstwässer sinken bei säkularen Tiefständen bis ungefähr 47% dieses Maßes herab, alljährlich jedoch fast sicher um 30%. Die Mittelwässer zeigen sich in solchen Gebieten proportional der mittleren Jahresregenhöhe und dem Einzugsgebiete, abhängig von einem bestimmten Kulturkoeffizienten, in welchem rein geographische und geologische Eigentümlichkeiten auch mit einbezogen werden müssen; ein Umstand, dem in allen sogenannten „theoretischen Bestimmungen der Abflußmengen" bisher durchaus nicht Rechnung getragen wurde. Ihr Wert, wie ihre Bedeutung und Brauchbarkeit erscheint daher für den Ingenieur als Projektanten von Kraftwerken und Irrigationsbauten sehr herabgesetzt, in der Anwendung sogar oft bedenklich. Die Feststellung solcher Koeffizienten erfordert viele Beobachtungen, Erfahrungen und Vergleiche, hauptsächlich aber in den Quellgebieten, welche Voraussetzungen bisher weder durch staatliche, noch private Anstalten und Einrichtungen geboten sind. Bei Mittelwasserständen entspricht im allgemeinen in den Ostalpen eine Abflußmenge von 17 bis 20 Sek. Lit. dein knr Niederschlagsgebiet. Andere Wasserstände sind fiir Kraftwerke nicht von 41 Belang-, außer sie würden für Akkumulierungen in irgend einer Forin bei kleineren Flußläufen oder Hochdruckanlagen ausersehen sein. Die nördlichen IvarstHüsse zeigen hierin wesentlich abnehmende 5cbau1in':2 11 Mr^a'; -M^d-rschlagso 63 ti? ctwn Alih. AT. Vergleich /.wischril nördlichen uml südlichen Karslflflssrn fKims—retinal. (irößen; ihr Quellmaß. bezogen auf 1 m Jahresregenhöhe, sinkt gewöhnlich auf 5 bis G Sek./Lit.. die äußersten Tiefstände fallen häufig bis auf 40% dieses Maßes; es können, wenn ihre Quell- Ochaulime n rtorjars-Niederjcnlogen o d. Drau I- Save k gleicher Seehone - gebiete nicht Hochgebirgen großer Seehöhen angehören, schon Spuren eines Jahresminimums im Hochsommer auftreten: die Hochwassererscheinungen beginnen bereits exzessiv auszuarten. ( Abb. 157. i 4S Bei den südlichen Karstflüssen jedoch steigt das wirkliche Quellmaß selten über 3-5 bis 5 Sek./Lit. bei 1 /// Jahresregenhöhe; die Mittelwässer nähern sich allerdings nördlicheren Verhältnissen, weil die Regenmengen am Karste durchaus nicht geringer sind als bei uns in den nördlichen Ostalpen (eher noch größer); es treten aber Minima bis zu Null bei sehr vielen Karstflüssen auf, Abminderungen von (i<> bis 70% des Niederwassers sind keine Seltenheit. ( Abb. 68.) Die große Gesetzmäßigkeit nun in ausgebildeten Flüssen, welche sich durch eine durchführbare Integration der Wertkurven — aus den Elementen Gelallseinheit und Mengeneinheit aufgebaut — auszeichnet, verläßt uns vollkommen am Karste. Wir können daher nicht Gefälle und Wassermengen als gleichwertige Energiefaktoren in die Rechnung einführen, sondern müssen den Gefällswerten einen weit höheren Einfluß auf die Wirtschaftlichkeit der Anlagen zuschreiben. Während bei unseren ausgebildeten Tälern für das Betriebsjahr mit einer bestimmten Minimalwassermenge gerechnet werden kann und während wir verhältnismäßig leicht gewisse Ergänzungen von Kleinstwasser auf Beharrungswasser durch Talsperren, Grundwasserstauung, eingeschaltete natürliche oder künstliche Seebecken, endlich Hochdruckakkumulierungen vornehmen können, müssen wir unbedingt bei allen Karstanlagen sogar die Vorsicht gebrauchen, die vorhandenen Minimalwässer technisch sicher an die Turbinen zu bekommen; d. h. es kann vorkommen, daß Anlagen durch Tage und Wochen bei nicht sachgemäßem Baue überhaupt kein Betriebswasser zugeleitet erhalten. Wenn man nun dieses Mißliche der Karstanlagen durch entsprechende technische Maßnahmen überwunden hat, so kommt in noch erheblicherer Weise die Frage nach Aufbesserung der lang andauernden Minimalwässer, die sich überdies bestimmt zweimal im Jahre einstellen, zu lösen. Diese zweite Frage steht nun häufig im Widerspruche mit den herrschenden Wasserrechten der Bevölkerung. Letztere sind aber sowohl nach dem Kulturzustande der Karstfelder, als auch nach der wirklichen Erwerbsart der Berechtigten etwas genauer zu eichen, als bei uns. Die große Trockenheit, die zur Zeit der Sommerminima auftritt, fordert sowohl in ausgebildeten flachen Talläufen als in den Poljen die Verteilung vorhandenen Kleinwassers für Bewässerung der notwendigen Kulturen. Ebenso sind auch die kleinen Mühlwerke, auf welche die Landbevölkerung immer mangels größerer gleichwertiger Industrien, wie auch mangels brauchbarer Kommunikationen angewiesen ist, 4vS bei ihrem primitiven Ausbaue und großer Wasserverschwendung sehr wichtige Faktoren. So besonders alle Ponormühlen, die zur Zeit der Inundationen und der absoluten Minima vollkommen außer Betrieb gesetzt werden. (Abb. 69.) Würde man aber selbst an einem oberen Polje alle diese Hindernisse überwinden, so stellt sich bei Abarbeiten auf ein tieferes Polje ein arges Mißverhältnis ein, d. i. Schaffung künstlicher Hoch-wässer in der Unterstufe, wenn daselbst nicht für unbeschränkte Abfuhr vorgesorgt wird. In Poljen, wo die Inundationen ungefähr vom November bis Mai dauern, ist die Bevölkerung ohnehin in den landwirtschaftlichen Betrieben außerordentlich gehindert. In hochgelegenen Orten, wie an der Lika, am unteren Li-vanjsko-polje, Sinj-sko-polje, Busko-blato, Duvansko-polje, Bielo-polje bei Drinovce und Popovo-polje bedeutet ein spätes Aufhören der Inundation ein vollkommenes Mißjahr, weil die Aussaat zu spät erfolgt, die Reife besseren Sommergetreides, der Kartoffel und des Maises nicht mehr erfolgen kann. Bisher wurden viele Meliorationsarbeiten in dalmatinischen und bosnischen Poljen durch die bezüglichen Regierungen durchgeführt, die zum großen Teil unbestrittenen Erfolg hatten. Doch stellte sich auf manchen Poljen der obenerwähnte Übelstand heraus, daß die in der Jahreszeit frühere, d. i. also beschleunigte Entwässerung der Oberstufe eine Erhöhung der Inundation in der Unterstufe, verbunden mit verspätetem Ablaufe, verursacht. Auch die Regulierung von Flüssen aus offenen Poljen hat einerseits zum Teil wohl die Inundationsdauer verkürzt, die frühe Anbaumöglichkeit hergestellt, jedoch oft eine dauernde Senkung des Grundwasserspiegels in den Alluvionen des Polj es hervorgerufen, wodurch die Sommertrockenperiode um so empfindlicher auf den Saatenstand wirkte. Nach modernen Begriffen sind derartige Regulierungsbauten, wie sie z. B. an der Kerka und in dem Hochlande Lika an der Gacka durchgeführt worden sind, unbedingt mit Schleusenwehren, Abl>. *>!•. Ponormßble an der Gat*ka bei Otorac. 44 bei genügend tiefliegenden Fachbänmen, zu versehen. Das ist allerdings sehr kostspielig, erfüllt aber dann sicher den Zweck, weil hiedurch zu jederZeit der Grundwasserstand geregelt werden kann. Die künstliche und rasche Entwässerung des Laibacher-poljes (Karst-Einbruchgebiet am Laibachermoor) hat wegen Mangelhaftigkeit aller regelnden Hilfseinrichtungen geradezu das Gegenteil des ursprünglich vorgesehenen Zweckes, d. i. Hebung der Landwirtschaft, bessere Bebauung und Erhöhung der Bodenrente, hervorgerufen. Die Inundationen haben allerdings aufgehört, das Moor ist aber steril geworden und jetzt müssen zur Sanierung des .Mißerfolges (fast in der Mitte der Stadt Laibach) neue moderne Schleusenwehre zwecks Hebung des Grund Wasserstandes auf sein altes Niveau und Regelung desselben erbaut werden. Die richtige Ausnützung nun der nicht geringen Wasserkräfte in unserem Karste hat immer derart zu erfolgen, dal.» die größte und kürzeste Gefällsstufe mit künstlicher Ableitung zu versehen ist, die in allen Fällen entweder zum nächsten L'nterpolje oder zum Meere in Form von künstlichen Höhlenflüssen, d. i. Stollen, führen muß. (Siehe auch Abb. 121 Ci—CVi, Abb. 112. 124 zu den Zentralen A und B, Abb. 1055 zur Zentrale Gojak.) Diese sind so zu dimensionieren, dali sie womöglich drucklos als Freispiegelstollen sicher die wirtschaftlich notwendige Wassermenge ableiten können. In stark verdrücktem Gebirge und solchen Kreidekalken oder Flyschformationen, an denen man eine arge Korrosion oder Wasserdurchlässigkeit befürchten muß, wird unser moderner Eisenbetonbau ausgezeichnete Verwendung zu Verkleidungen finden. Die hohen Gefälle gestatten gewöhnlich die Anwendung bedeutender Rinngefälle von O'G bis 1%, in den Stollen, wodurch sie also auf ein bescheidenes Ausbruchmaß gehalten werden können. Einen sehr wichtigen Teil dieser Kraftanlagen betrifft die eigentliche Zuleitung. Um sowohl die größten Wassermengen nach Ausdehnung des Niederschlagsgebietes als auch die kürzesten Stollenlängen in Rechnung stellen zu können, ist es notwendig, den Ausgangspunkt oder den Wassereinbezug in die Nähe der Hauptwasserschiinger zu verlegen. In solchen Gegenden aber, wie z. B. kennzeichnend an der Gačka, Lika und Dobra bei Ogulin, ist die ganze Poljensohle stark klüftig und mit alten Schlünden versehen, die von Diluvium oder späteren Alluvionen verschlossen und überdeckt wurden. Zu denselben führen häufig, wie es gerade bei den beiden Flüssen in der Lika deutlich ausgeprägt erscheint (so auch an der Trebinjčica und an der Vrlikai, Schwemmlandtrichter durch die lange KRR5T - TERRRINMULDE.N D' 15- ■■^■■rVnjcl-'ftrip »,. K -IrieljteE. SCHNITT C-D. mächtigen Alluvionen; darunter solche, die schon sehr bestehen und in denen starke Wirbelbildungen bei höheren Inun-dationen die anschließenden Ponor-gänge freihalten, oder solche, welche durch Verstopfungen letzterer lahmgelegt wurden, d. Ii. mit Sedimenten ausgefüllt, überdeckt und so nach einer Reihe von Jahrzehnten überhaupt unsichtbar geworden sind. (Abb. 70. siehe auch Abb. 2(5. i Alljährlich eröffnen sich daher an der Gačfca an verschiedenen, oft nicht geahnten Punkten große Schwemmlandtrichter ( Abb. 71) in sehr wechselnder Entfernung vom I lauptponore. Es muß daher in solchen Fällen an den Poljenabflüssen eine jede Schleusenwehranlage, die schon aus Rücksicht für die Bedürfnisse der landwirtschaftlichen Bevölkerung unbedingt gefordert wird, ziemlich weit stromaufwärts des Hauptschiingers verlegt werden, und zwar an Baustellen. wo entweder sichtbare Fels-ponore, d. i. Rand- oder Terrassen-pon<>re, auftreten oder w 2 „ n Vrlika „ 4 4 3 1 Monat. Aus dieser Zusammenstellung, der 15jährige Beobachtungen zu Grunde liegen, erhellt, dali die Dauer der Minimalwasserstände wächst, u. zw. mit der südlichen Lage des Karstflusses wie mit seiner I ler-kunft aus offenen oder geschlossenen Poljen. (Siehe auch Abb. 68.) Die Cetina und der Laibachfluß entstammen offenen, die übrigen Wasserläufe geschlossenen Poljen. — Die Cetina z. B. hat nur zwei geringfügige Poljen in ihrem Oberlaufe, die sie offen durchfließt und für welche sie leicht die Bewässerungsmengen aufbringt. Ihr gesamter jährlicher Niederwasserstand währt durch f> Monate. An der Vrlika und Tihaljina, die sehr stark für Bewässerungszwecke in Anspruch genommen werden und von welch letzterem Flusse außerdem durch diu Teilung am Parillokanale in Vitina für den Raztok und Jezerac in Dalmatien gegen die Narentamündung Betriebs- und Irrigationswasser abgeleitet wird, dauern die gesamten Niederwasserperioden 5 bis 8 Monate. Die Verhältnisse an der Trebinjčica sind noch ungünstigere, da die Niedrigstwässer — ohne Unterbrechung — in vielen Jahren durch 3—4 Monate anhalten. Die Ursache liegt aber nicht allein in der Verwendungsart der Kleinwässer, sondern auch in dem Umstände, daß keinerlei Vorkehrungen getroffen sind, die oft gar nicht so unergiebigen Ouellzufliisse in geordneten Kanälen zu sammeln, um sie vor dem Verschlingen durch Ponore oder Schwemmlandtrichter zu bewahren. Wird dieses bei der Schaffung von Karstkraftwerken nicht außer acht gelassen und die Anlage richtig disponiert, so kann man überall mit 4 Monaten Niederwasserstand bestimmt rechnen und alle jene Fälle, in welchen bisher die Abfuhrskurven Null zeigen, vollkommen beseitigen. Besprechung einzelner Kraftstufen. I. Beispiele aus nördlichen Karstflüssen. Die Traun. Dieselbe ist in ihrem Oberlaufe bisher sehr wenig- ausgenützt und es empfiehlt sich daher eine gründliche Studie im Koppentale, wobei die Schwierigkeiten der Aufspeicherung am Ausseer- und Grundlsee nicht außer acht zu lassen sind. Die Wassermengen wurden schon häufig genau untersucht ; der Xiedrigstwasserstand betrug — nach wiederholten Messungen — an der Ödensee-Traun bei U. Kainisch für Sommerininima 1-6 Sek. m\ Das verfügbare Xutzgefälle beträgt rund bei Berücksichtigung des Hallstättersee-wasserspiegels als Unterwasserspiegel 100 »i. Infolge der in den Speichergebieten vorliegenden Wasserrechte und der zahlreichen Kleinbetriebe an der Grundlsee-Traun ist von einer besonderen Regelung der Niederwässer vorläufig noch keine Rede und kann nur etwas Speicherung durch ein f* ' talsperrenartiges Wehr unterhalb '> Kainisch, sowie durch weiter auf- t wärts gelegene Sammelteiche an dem Odenseemoore, woselbst wieder teuere Torfgewinnung*- ■j^'i;, .V-- ^MMH platze abgelöst werden müssen, MK£|Sg^& ■■-^Egi erzielt werden. Es wurden schon vor Jahrzehnte durch den Verfasser JmT : Studien gemacht, das unsicher js,;?"- begrenzte Quellgebiet am „Toten '-^t^ Gebirge" sowohl für Akkumulie- f , •• rungs- als Kraftanlagen nutzbar zu machen; die Wirtschaftlich- jjji^^«, ' " keit solcher Hilfsanlagen war "" " " n'^ifw jedoch sehr fferincr. Im Mittel- ' n Abb. ra. Aus dem Roppentale (ausgebildetes laufe erscheint die Traun durch c anomal . Schenkel, KarstgebieU* und ihn- \Va$*frki;lfte. I no neue Stufenwerke gut ausgenützt — hier ist aber der Karstcharakter durch die eingeschalteten Seenbecken bereits überwunden. Siehe hiezu Abb. 73, 74. Traunzufliisse. Der (iosauhach. Die einzige, wirtschaftlich mögliche Anlage daselbst wurde bereits durch die Firma Stern und Hafferl in Wien ausgebaut; auch an diesem Abflüsse des Dachsteinmassives ist eine typische Karstbildung durch die vorgelagerten Gosauseen nicht mehr anzunehmen. Zahlreiche Projekte beschäftigten sich im vergangenen Jahrzehnte mit den Konfluenten: Rettenbach, Weißenbach, Mitter-weißenbach, mit dem Schwarzenseegebiete usw., die, mit Ausnahme des letzteren (bereits in Betrieb stehende Überlandszentrale), an gleichen unabweisbaren Übeln kranken. Sichere und ausgiebige Speicheranlagen sind nicht einzustellen, und wenn, so hindern ältere Rechte, besonders aber Jagdrechte, deren Ausführung. Die Geschiebebildung in sämtlichen Formationen des Rhaet wie der alpinen Trias sichern keine langdauernde Vollwertigkeit der geschaffenen Speicheranlagen, da eine Ausfüllung derselben in einigen Jahren zu befürchten ist. Räumungen aber bedingen Kosten, welche sich weit über das wirtschaftlich Zulässige, hinsichtlich jährlicher Betriebsund Erhaltungsbeiträge, erstrecken müssen. nI Die untere Traun. Dieselbe ist in ihrer Niederdruckzone an mehreren Stellen nach den Prinzipien einfacher Niederdruckwerke streckenweise ausgenützt oder auch mit Vorteil auszubauen und wurden bereits größere Projekte hiefür stromabwärts von Wels mit sorgfältiger Beachtung der kostspieligen Regulierungsbauten und der vielfachen Wasser-teilung für die bestehende Industrie durchgeführt. Diese Anlagen sind bei entsprechender Ausrüstung auch bezüglich der Nieder-wassermengen empfehlenswert, weisen jedoch keine, sie von der üblichen Bauart unterscheidenden Merkmale auf. Die Steyr. An derselben wurden zahlreiche Studien durchgeführt. Der praktische Ausbau des sogenannten Steyrdurchbruches für die Zementfabrik nach Kirchdorf bewies die Eignung des Flusses zu seiner Ausnützung für Mitteldruckanlagen. Größere Speicher sind leider wirtschaftlich nicht durchführbar. Auch die Eignung für weitere große Kraftwerke gegen Steyr zu muß dem Flusse größtenteils abgesprochen werden, da besonders die zahlreichen beschränkenden Betriebswasserrechte, Trift, Floßfahrt usw., wie auch die geringen Niederwassermengen, die Wirtschaftlichkeit von Großkraftanlagen nach dem jetzigen Geldwerte, bzw. Marktwerte der elektrischen Energie in Frage stellen. Die Enns. So eigentümlich es erscheinen mag, zählt der Verfasser die Enns zu den nördlichen Karstflüssen. Darum mit Recht, weil die gesamten linken Einzugsgebiete der Kontinenten Gebirgen vorwiegend nördlichen Karstcharakters angehören. Niemand wird den Karst der Dachsteingruppe, des Toten Gebirges, der Pyhrngruppe, des Buchstein- und Tainischbach-Sžockes leugnen können. Eine oberflächliche Besichtigung genügt, um die häutige Dolinenbildung nachzuweisen, ebenso wie Wasserschiinger und Wasserspeier, wenn auch ausgedehnte Poljenbildungen infolge der vorherrschenden Querbrüche fehlen. Besonders deutlich aber wird dem Beobachter der Karstcharakter der Enns in ihrem Durchbruche Admont—Klein-Reifling, in welcher Strecke sämtliche Kontinenten rechts und links Gebirgen vorwiegender Karsttype entspringen. (Abb. 75, 7l>, 80.) So ist hauptsächlich die Salza — als maßgebender Nebenfluß — aus triassischen Karstgebieten des Hochschwabs, ferner aus den rhätischen Schichten des Hochkar entwickelt, wenn auch die Prozesse fast abgeschlossen sind und einer weit älteren Periode der Erdgeschichte angehören. 4» Es ist bekannt. daß der Verfasser für eine hohe Amtsstelle ausgedehntere Studien an der Elms durchzuführen hat und erscheint Abb. 7.". Karstlandschaft im Gesfluse. es begreiflich, daß, insolange diese der Öffentlichkeit nicht übergeben werden, eine detailliertere Besprechung ausbleiben muß. Abb.7t;> Korsthild aus dem Gebiete des Hochschwab. Abb. 77. Stromschnellen im Gcsüuftc. Diese Projekte haben den spezifischen Charakter des Karstausbaues, weil das Längenprofil des Flusses im Gesäuse bei kurzer Entwicklung ganz bedeutende Sprünge und ungeordnete Linien- führung aufweist. (Abb. 77, 78.) Die Lösung- der Aufgabe beruht auch hier auf ausgedehnte Stollenführungen, Schaffungen von Sammelstellen, worunter auch das alte tief verebnete und offene Polje um Adinont, das aber zum Unterschiede von südlichen Karstbecken großenteils seine Entstehung der Glazialperiode verdankt, eine hervorragende Rolle spielen kann. Die vollkommen bekannten und sorgfältig beobachteten Wasserverhältnisse an der Enns sind, ohne weitläufig zu werden, durch 16 Sek.////:! Niedrigstwassermenge bei einem maßgebenden Nieder-schlagsgebiete von 2680 km- oder durch das auffallende minderwertige Ergebnis von 3-8 Sek./Lit. bezogen auf 1 m Jahresregen gekennzeichnet. Hiebei beträgt die mittlere Jahresregenhöhe des Einzugsgebietes bis Wengg 156<> mm. (Siehe auch Abb. 64, 67.) Die praktisch zu verwertenden sekundlichen Mittelwassermengen betragen 40 Sek.//«3. Die Verteilung im Jahre umfaßt ungefähr 3 Monate Niederwasser-stände, 8 Monate Mittelwasser-stände, 1 Monat Hochwassererscheinungen, wodurch sich dieser Fluß gegenüber anderen — derzeit Abflüsse älterer Formationen — wie Mur und Drau, ungünstiger stellt. Das gesamte wirtschaftlich auszubeutende Nutzgefälle im Gesäuse beträgt 210 m. Die Wasserkräfte an der Enns gehören nicht zu den wirtschaftlich vorteilhaftesten in Österreich, sondern sind, trotz der hohen konzentrierten Nutzgefälle, in die Gruppe teuerer Hochdruckanlagen einzureihen. — Ihre Verwertung ist an einen Zeitpunkt höherer Kohlenpreise gebunden, als sie heute selbst im Industrie- und Verbrauchsgebiete der Stadt Wien, dem sie räumlich noch wirtschaftlich nahe genug liegen, maßgebend sind. Die Salza. Durch die Inanspruchnahme ihres Niederschlagsgebietes für die Wasserversorgung der Stadt Wien hat dieser Fluß seine Rolle für Kraftwerke eigentlich ausgespielt. Es sind im Unterlaufe nur noch mäßige, aber ziemlich teuere Anlagen auszubauen, denen keine anderen Reserven zur Verfügung stehen, als jene vom Speicher- Abb. 7«. Stromschnellen im unteren GcsHusc. 55 inhalte im Flußcanon. Außerdem sind auch die Wasserrechte der Trift und Floßfahrt außerordentlich hindernd. (Hiezu typisch für die Beschaffenheit ihres Einzugsgebietes Abb. 70, 80.) In ähnlicher Weise könnte noch über die Erlaf (teuere Kraftwerke für den elektrischen Betrieb der Maria Zeller-Lokalbahn im Baue) und ihre Konfluenten — (Lassingfall-Kraftwerk) — über die Abflüsse des Otscher (Abb. 81), der Schneealpe des Rax- und Schneeberggebietes nach beiden Hauptabzugsrichtungen berichtet werden. Im allgemeinen sind alle Wasserkräfte dieser kleineren Gebiete nicht streng nach dem Systeme der Karstflüsse zu behandeln; sie leiden durchwegs an der Schwierigkeit, günstige und ausreichende Speicher billig herzustellen, wie auch an ganz bedeutenden Wintertiefständen, welchen nur mit Aushilfe kalorischer Reserveanlagen begegnet werden kann. Für die mittleren Ortsindustrien bilden sie jedoch hervorragende Kraftquellen von großem Werte; für Fernleitung der Energie auf größeren Aktionsradius und Verwendungen für Großkraftanlagen halten sie einer streng sachlichen Kritik durchaus nicht stand. Alle diese Flüsse wurden schon vielfach untersucht und sind die meisten großen Projekte abgelehnt worden. Es ist wahrscheinlich, daß ein jedes, die ausgebauten Kraftwerke nicht ausgenommen, primär wenigstens, noch lange wirtschaftlich passiv sein muß. II. Beispiele aus den südlichen Karstflüssen. Die Save und einige ihrer Hauptzuflüsse in Krain. Übergehend zu dem Süden der Monarchie, wäre als ausgesprochener Karstfluß die Laibach mit ihren oberen Poljenstrecken zu behandeln. An der Save sind allerdings ausgezeichnete Kraftstufen ausbauwürdig; dieser Fluß kann aber nach seiner Entwicklung, Stetigkeit in der Ausbildung der Gefällslinie und mit seinem sehr ergiebigen hochalpinen Niederschlagsgebiete konstanter Zunahme technisch zu den Karstflüssen nicht gerechnet werden. Im Mittellaufe, d. i. ungefähr bei Flödnig, betragen die sicher wiederkehrenden Mittelwässer 20 Sek./»»3 bei 1580 kms Niederschlagsgebiet. Dies ergibt sogar etwas mehr als 10 Sek./Lit. per im-. Allerdings fällt das absolute Minimum für 3 Tage im Jahre in zehnjährigem Durchschnitte auf 10 /u3 = 6-4 Sek./Lit.: dies ist unbedingt vorteilhafter als an der Enns, deren südliches Spiegelbild die Save eigentlich darstellt. Die Jahresmittelwässer erhöhen sich hier auf 55 m'K die Dauer derselben beträgt 8 Monate. Im Unterlaufe der Save, solange sie auf österreichischem Gebiete fließt, sind noch mehrere vortreffliche r.fi Kraftstufen bei großer Wassermenge und günstiger Verteilung" im Jahre auszubauen, i Siehe auch Abb. 48, 59. Sie alle sind jedoch typische Niederdruckkraftwerke und es können ihnen nur geringfügige Speicherreserven zuerkannt werden. Die l.aibach. Sie bietet das erste vollwertige Beispiel der Verwendung eines Karstflusses (siehe auch Abb. 7), der nach zwei Richtungen, was hier nicht außer acht gelassen werden muß, zur Energiegewinnung auszubauen wäre. Bis zu einem gewissen Grade bildet nicht nur der Zirknitzersee eine bestimmte, nicht zu unterschätzende Reserve,sondern sind auch die von Wassersch I ingern freien Gebiete des Laaser Beckens bei entsprechender Einlösung hie-fiir auszunützen. Ks handelt sich hiebei immer um das gegenseitige Abwiegen der landwirtschaftlichen Vorteile und derjenigen, welche die Kraftverwertung dem Lande bringen kann. Hiezu Abb. 42, 4M, 44 und 83, 84 hinsichtlich des Charakters der ^ittwrfy- Laar, ganzen Flußentwicklung, Abb.Öl und 08 hinsichtlich der Wasser- mführun*- jy, ;st jedenlalls klar, dali ein Abb. st. Entwicklung drs Laibadiflusscs. Kingreifen in die eigentümlichen Wasserrechte des Adelsberger Grottenbezirkes von absolut negativem Krfolge begleitet ist, sowie auch eine Speicherung in dem Polje von Planina wohl nur im kleinen Maßstabe ausführbar erscheint. Bei dieser Anlage ist daher der Poikfluß gänzlich auszuschalten, der Adelsberger Grottenbezirk in keiner Weise in Mitleidenschaft zu ziehen. Somit erscheinen, begrenzt im Werte, 2 Hauptanlagen durchführbar, von welchen es sich lohnt, sie näheren Studien zu unterziehen. Die kleinere Anlage betrifft die Ausnützung der Poik nach Verlassen der Adelsberger Grotte, also eigentlich der Unz bei gründlicher Regulierung der Wasserverhältnisse in Planina. (Abb. 82.) 57 Dieses Polje ist fast alljährlich überschwemmt, u. zw. nicht zum Vorteile in landwirtschaftlicher Beziehung; eine bezügliche Regelung der Verhält- _ -nisse liegt auch im Interesse der Bodenergiebigkeit und Gleichmäßigkeit, hauptsächlich derFutter-ernte. Durch Ausnützung der grossen Gefällsstufe zwischen Planina und Oberlaibach läßt sich ein in absehbarer Zukunft -------- - - noch rentables Abb. 8i. Zirknitxtewuifluß bei Planina. Kraftwerk herstellen. Das Arbeitsgefälle beträgt 1 o« > ///; der Oberwasserstollen wird 9-8 km lang. Bezüglich der Wassermengen sind sichere Zahlen derzeit nicht zu geben. Die Anlage selbs: rangiert unter den teueren und heute noch wirt- __________ schaftlich weniger günstigen. Sie kann außerdem ohne kalorische Reserve überhaupt nicht bestehen. Bessere Erfolge kann man durch das Abarbeiten des gesamten Einzugsgebietes des Laaser- und Zirknitzerbeckens gegen Franzdorf, wo ein absolutes Nutzgefälle von 2Ö3 m zu erzielen ist, erwarten. Bei Anwendung von 11 km Stollen, ;5 km Lehnenkanälen und entsprechend aufzusuchenden Speichergebieten am Zirk-nitzersee (ZadniKraj) läßt sich eine nennenswerte Energie in großer Nähe der Landeshauptstadt gewinnen. Der Seeboden ist aber selbst sowohl nach Zahl als Art der Ponore wie Abb. s4. schwinde am Kakbachc. r»s Schwemmlandtrichter sehr unverläßlich. (Siehe auch Abb. 54, 55.) Bei teilweise gilt gefülltem Seebecken zeigte der Rakbach als kontrollierbarer zusammenhängender Abfluß des Zirknitzerpoljes kaum mehr als 1-5—2*1 Sek. /«* Wasserführung. Daraus muß geschlossen werden, daß weit verästelt unter dem Polje von Rakek — jeder Schätzung der Lage und Mächtigkeit nach entzogen — ausgiebige Adern die Entwässerung des Zirknitzer-Beckens besorgen. Den gleichen, wahrscheinlich nicht zu lösenden Fragen unterliegt auch die Bewertung eines Stufenwerkes Zirknitzersee - Rakek—Planina. — Alle diese Anlagen gehören nicht zu den vorzüglichsten des Karstes, sondern nur zu denjenigen, die in späterer Zeit unter Bei-ziehung großer calorischer Hilfsanlagen bei höherem Kaufwerte der elektrischen Energie nicht zu vergessen sind, weil hiemit auch — bisher noch ausständige landwirtschaftliche Meliorationen — zum Vorteile aller Interessengruppen verbunden werden können. Die (iurk. Dieser Fluß, obwohl vollkommen dem Karste entstammend, zeigt nirgends die Möglichkeit, ihn anders als nach dem Systeme von Mitteldruckanlagen auszubeuten. Seine — nicht selten kilometerlangen — Canons, die zum großen Teil in wasserundurchlässigen jüngeren Bildungen, aber wohl auch in der Kreide liegen, ermöglichen es, in ihm selbst durch hohe Schleusenwehre ausgiebige Speicherungen zu schaffen. Das Studium dieses Flusses kann dem Lande Ivrain anempfohlen werden, da sich hier hauptsächlich für kleinere Industrieanlagen in der Zukunft noch wertvolle Schätze heben lassen, wenn auch das mittlere Rinngefälle ein verhältnismäßig kleines ist. So z. B. beträgt dieses auf der Strecke Obergurk—Weißkirchen 130///, bei 48 km Stromentwicklung = 2*7 °/uu. Der Thcmeni/.bach. Als sogenanntes Schulbeispiel erregt noch dieser kleine Nebenlauf der Gurk einiges // f Abb. SS. Entwicklung des Thrmcnizhaehrs. In dem lieblichen Polje von Treffen zeigt er bei 103 km1 Einzugsgebiet und 720 Sek./Lit. Nieder Wasserführung seinen ersten Schlinger, im Volksmunde Risanta — bei Ponikve, um nach 2 km 5! t kurzem unterirdischen Laufe im Polje von Hönigstein als Quellfluß wieder zu erscheinen. Zahlreiche Ponore und Schwemmlandtrichter bemächtigen sich nun bei Jablan wieder der Wässer, die erst in der Pedna bei Schloß Luegg, dem landschaftlich schönsten Punkte im oberen Gurktale, wieder zu Tage treten. Bei einer Gesamtwanderung von !■ km kann man hier die Karstflußtype in allen Einzelnheiten wie an einer Miniatur studieren. Das Gesamtnutzgefälle des Baches in den unterirdischen Strecken beträgt 85 /// in Stufen von 1 : 2. (Abb. 85.) Seilte Ausnützung für ein Kraftwerk ist unbedingt nicht lohnend. Die Kulpa. Sie hat einen der Gurk ähnlichen Charakter, verfügt jedoch im Mittel über ein geringeres Kinngefälle. Speicherungen sind nur im Flußcanon möglich, stellenweise in längeren Strecken, weil das Flußbett größtenteils in älteren Triaskalken, im Oberläufe in Karbon- schichten eingeschnitten ist, die Dichtheit solcher Becken aber — als ziemlich verläßlich — eingeschätzt werden kann. Xur in der Flußentwicklung zwischen Pribranci und Möttling sichern die in der Sohle und an den Gehängen anstehenden Kreidekalke die Beständigkeit der Speicherung nicht in ähnlichem Maße. Das mittlere Rinngefälle beträgt 1-3 "/ooi die Niederwasser-mengen sinken an der Möttlingerbrücke bis auf 3'6 Sek.////3. Schöne Talsperrenanlagen mit angeschlossenen Zentralen lassen sich bei Kuselj. Mawerz und Močile ausführen; eine günstige Kraftstufe hat sich die Stadtgemeinde Karlstadt berei.s zur Gewinnung elektrischer Energie bei Ozalj ausgebaut. Die Behandlung der westlicheren Karstflüsse Krains als klria, Wippach und Kontinenten, würden in vorliegendem Falle, da sie wenig ausbauwürdig sind, zu weit führen. Die Reka. Zur Charakteristik (Abb. HG bis !»:',. Neuerdings wurde in Triest der Ausbau der Reka für Kraftzwecke. besonders für die Hebung des Wassers zur städtischen lil Wasserversorgung1 in Anregung gebracht. Dieser Ausbau ist wohl auch durchführbar mit Herstellung einer Talsperre oberhalb Britof, ungefähr 3 km von St. Canzian stromaufwärts. Eine hiedurch ge- Abb. 00. Verlassene Fliißhnhlc (»Totaiugrotte*) der Reka bei St. Canzian. Timavo-Ausfiusä. Qüellfluss I schaffene Speicherung liegt durchwegs im Eozän und ist ein Wasserverlust aus dem Sperrenbecken nicht sehr zu befürchten. Zur Ableitung ist ein 12-2 km langer Stollen von 7-7 m- nutzbarem Ausbruche notwendig, bei Anlage eines Wasserschlosses in der Nähe der Eisenbahnstation Borst a. d. Linie Triest— Herpelje. Von hier führt eine 1 -875 km lange Rohrleitung gegen die Bucht von Zaule zur projektierten Zentrale im Tale der Rosandra und ein 1-8 km langer Unterwassergraben besorgt die Abfuhr der Betriebswässer. (Abb. !>ö.) Das zu erzielende Nutzgefälle beträgt 316 bis 320 m nach Abzug aller Widerstände. Die Niederwässer der Reka sinken bis zu einem jährlichen Minimum von 2-0 ///3. Vorübergehend wurde vom Verfasser an der Meßgasse in Gr. Urjem 1*4 m"' wiederholt im Hochsommer konstatiert. Nachdem die Betriebswassermengen nachweislich durch 1 57 Tage des Normaljahres sicher mit 10 Sek.//«3 angenommen werden können, Niederwassermengen von 4 Sek.////3 durch 103 Tage, kleine Mittelwässer bis 7 Sek.////3 durch 83 Tage währen, so kann diese Anlage mit 24.500 HP bewertet werden, bei verhältnismäßig einfacher Dis- Abb. 01. Reka (Timavo)-Ausfluß bei St. Giovanni nnrfist Manfalcone. Position. Diu mutmaßlichen Investitionen überschreiten allerdings etwas den Betrag von 14 Millionen Kronen oder 600 Kronen bei effektivem Jahresmittel-HP am Schaltbrette der Zentrale. Abb. !ij. Projektiertes Kraftwerk an der Keka. Die Stadtgemeinde Triest findet wohl mit diesem Werke allein nicht das Auslangen, da die Niedrigstleistung stark gegen das wirtschaftlich zu empfehlende Mittel abfällt und eine zeitweise Dampf- Abb. !H>. Karstlandschaft an der Keka. aushilfe notwendig erscheint: immerhin kann sie aber ein wertvoller Behelf für gemeinnützige Unternehmen werden. Rosandra, Foiba (Abb. 97), Quieto und Arsa eignen sich in ■rar keiner Weise zur Auswertung von Kraftwerken irgend einer 64 Bedeutung', da teils ihre absoluten Gefälle, teils auch die kleinen Niederwassermengen, wie auch die Lage der wichtigsten Gefällsbrüche zur See, sie nicht mehr ausbauwürdig gestalten. Abb. 07. I>io Fnibuichwiiide in Platno am Isti inner Karsli-. Die Rečina (Fiume). Von diesem, schon häufig untersuchten Karstflusse, der in den Hafen von Fiume mündet, ist wenig Zweckentsprechendes zu melden. Sein absolutes Gefälle ist allerdings groß und bietet eine 2'.)0 m hohe Nutzstufe in unmittelbarer Nähe des Hafens; nur ist die Wasserführung eine sehr unklare. Die Herstellung des Wehres müßte im Gebiete des vom Wildbache erodierten Kozäns nicht weit von seinem Quellaustritte noch auf österreichischem Gebiete stattfinden (zirka bei Kukuliani oder etwas unterhalb). Die Ableitung muß durch einen Stollen bis ungefähr in die Xähe von Hosti geschehen; die Zentrale liegt dann hart am Meere, ungefähr bei der Torpedofabrik. Die Stollenlänge bei Einschaltung eines Siphons unterhalb der Vela - Strascha beträgt rund 4 km, Rohrleitung über Plasse und St. Xicolo wird 2-(> km lang. Die Anlage ist mit 20:>0 HP Mittelleistung zu bewerten, wenn eine Speicherung im Hochtale der Rečina durch einige, wenn auch niedere, stufenweise angeordnete Talsperren erfolgt. Im allgemeinen ist dieses Kraftwerk teuer und weniger ausbauwürdig. Der Unterlauf der Rečina ist häufig — durch Wochen hindurch — vollkommen trocken. Die Dobra. (Nebenfluß der Kulpa.) Sie ist neben der Foiba der interessanteste Karstfluß, der nach Verlassen der Region älterer Triaskalke am Kiekstocke, im Re- Abb. IM, Dobraeanou vor Ogulin. reiche der Stadt Ogulin. in die Kreide eintritt und daselbst in einem 40 tu tiefen Canon seine Schwinde in dieser Formation ausgebildet hat. (Abb. 03 und Abb. 99, 100) 41/* km südöstlich verläßt der Höhlenlluß mit einem siphonartigen großen Ouellaustritte (Abb. 102) in unverminderter Mächtigkeit das Massiv der Mila-glavica in der Gemeinde Gojak. (Abb. 101.) Die in der unterirdischen Strecke erzeugte Gefällsstufe beträgt gerade 100 w Nutzwert. Durch Einbau eines Wehres 1 km südlich von Ogulin, fundiert auf den älteren Triaskalken, ist ein Speicher von mehreren km Längen und fast 2 Millionen ma Inhalt gesichert. (Abb. 10<5.) Die Niedrigstwässer betragen zuversichtlich 2 /;/*, die ausnützbaren Mittelwässer mindestens 7 ///*. Durch Anlage eines Stollens von 4-9 km gegen Gojak in Ver- Abb. na. K*t»r»kt.-- an der Dobra vor der Schwinde. Sellen k et, Kantgebiete und ihre Wasserkräfte. 5 66 bindung mit einer kurzen Druckrohrleitung ist eine Anlage von rund öluii HP mittlerer Jahresleistung im ungefähren Kapital-uufwände von 450 K per HP an der Turbinenwelle zu erzielen. Die Anlage gehört zu den guten und sehr bauwürdigen. Ihr Wert Abb. 1113. Dnbrasu-Imimlc in O^iilin. erhöht sich durch die unmittelbare Nähe der Station — Ogulin — des zukünftigen Anschlußpunktes der Lika-Hahn über Otocač— Gospič—Gracac nach Knin. Infolge der hohen Ufer des Canons im Unterlaufe der Dobra orgeben sich noch zwei wirtschaftlich vortreffliche Speicheraulagen, Abb. IUI. Karstlandsrhaft in der Mila-grlavica. u. zw. eine oberhalb Lipa mit 7 Millionen ///", eine oberhalb Crkve-noselo mit 0 Millionen ///:l nutzbarem Inhalte und 32, bzw. 13 m Nutzgefälle. Diese Anlagen sind sehr preiswert auszubauen und bieten gleichzeitig- eine bedeutende Werterhöhung für die noch zwischen Novigrrad und der Mündung des Flusses bei Pokupje betriebenen oder möglichen Niederdrurkwerke. Die Mrežnica. (Nebenfluß der Korana-Kulpa.) Sie zeichnet sich durch ausgedehnte und charakteristische Canonbildung im Großteil ihres Laufes aus. 1 km unterhalb Ostaria verläßt sie — wie die Dobra — die ältere Triasformation und tritt durch vielfache Ponore, Schwemm-landtrichter und Dolinen am Fuß des Krpel in die Kreide ein. Nach ungefähr 3 km Höhlenil ußcntWicklung unter dem Capro-tinenstock von Krpel tritt sie als Schlundfluß, Ruduica genannt, bei Matesič wieder zu Tage. Das auszunützende Nettogefälle beträgt 1011 ///, die Nieder-und Mittelwässer sind ungefähr gleich jenen der Dobra. Die Anlage erfordert jedoch bei günstiger Einlösung niedere Sumpfspeicher oberhalb Otok,verlangt bei Ostaria ein mittelhohes Schleusenwehr, eine 3 km lange offene Oberwasserableitung, einen 2-5 m langen Stollen und kurze Druckrohrleitungen. Sie ist mit 5000 HP zu bewerten und stellt sich noch billiger wie jene der Dobra, obwohl die Verläßlichkeit der Wasserführung Abb. 103. Projektierte» Kraftwerk an der Dobra brt Ogulin. und Dichtigkeit der Speicher nicht in demselben Maße angenommen werden kann. Dieser Anlage kommt die Nähe der königl. ung. Staatsbahnlinie Karlstadt—Fiume sehr zu Gunsten. (Abb. 104.) Eine ähnliche, ebenso wertvolle Anlage ist an der Hölilentlußstrecke des Dretuljabaches unterhalb Piaski ausführbar. Bei Einhaltung Abb. ins. Dobraflufiqui-lle (Vrelo) in Gojak. 158 der gleichen Type mit möglicher Speicherung im Flußschwindenfelde „Draga" sind gegen den Ort „Mrežnica" am zweiten Quellflusse der Mrežnica 1<»4 /// Nettogefälle billig auszubauen. Die Wassermengen sind jedoch heute noch nicht genügend festgestellt. (Abb. 105.) In der weiteren Folge sind die beiden vereinigten Quellflüsse an verschiedenen Stellen noch vorteilhaft für Mitteldruckanlagen mit großen Speichern in den Canons zu verwerten. So bei den Mühlen in Dobrenir (Eisenbahnstation Ge-neralskistol) 18/// Nutzgefälle mit 7 Millionen ///* Speicherinhalt; oberhalb Belavičselo (Haltestelle Zvečaj) 12 m Nettogefälle an der Sperre mit ihrem Stauinhalte von 8 Millionen ///:i. Die große Spinnfabrik Dugaresa bei Karlstadt nützt weiter stromabwärts — allerdings nicht ganz vorteilhaft ausgebaut — \t / M, yjv ■ V 1 s f. l ; \ f V T Abb. 104. Projektiertes Kraftwerk an der Mnünica bei Osuria. isinjnc »f Abb. loa, Projektiertes Kraftwerk ain Drctuljabache. zirka 4 /// Nutzgefälle aus, womit größere Werke an der Mrežnica erschöpft sind. In ähnlicher Weise kann auch noch die Korana behandelt werden, obwohl sie in ihrem ganzen Laufe ein vollkommen ausgebildetes Canontal aufweist, daher nur Nutzstufen an einzubauenden Talsperren ins Auge zu fassen sind. 69 Abb. lull. Typt» der Likaner Ponormdlilc. Die größten und wertvollsten Wasserkräfte aber sind in der Lika dein Volksvermögen nutzbar zu machen, u. zw. an den Poljenabflüssen des Karsthochlandes, das von den Gebirgszügen Senjsko-liilo-Velebit im Westen, der kleinen Kapella und Pleševica-planina im Osten begrenzt wird. Gačka und Lika. Erwähnenswert sind noch die Kraftstufen an den Plitwitzer Seen, wie an der Sluinčiča, obwohl hier etwas veränderte Bedingungen vorliegen und diesen Werken durchaus nicht jener Wert zukommt, als es Spekulanten und Laien ruhmredig ausgerufen haben. Fonor-flüble. Die Gačka entspringt am südöstlichen Rande des Gackopolje an der Wasserscheide gegen die Lika schon als starker Quellfluß am Fuße des Vre-nac. Mutmaßlich war in älterer geologischer Zeit jedenfalls ihre Talausbildung in der Linie Otocač-Brlog am Ostfuße des Senjsko-bilo durch die Senjska-draga zum Meere, von welcher nach Hebung der Küstenfalte drei Ponorgebiete, u. zw. um Otocač und am Komačevo-Jezero bei Kompolje, wie am Gusičpolje bei Brlog, Zeugnis abgeben. Abb. 107. Die Uahlengruppc an der S vitka (Gafka). 71) Durch landwirtschaftliche Aufgaben, Entsumpfung und Bewässerung bedingt, wurde in jüngster Zeit von Otocač aus ein Kanal mit einem hölzernen Schleusenwehr zu den Haupt-ponoren am Svičko-Jezero geführt, wodurch eine Wasserteilung und Regulierung der drei Hauptabflüsse, nämlich bei Sviča, Serbsko-Kom-polje und Gusič-polje ermöglicht erschien. Auf dem Felde bei Otocač aber treten noch drei andere Gabelungen auf, die in Seitenponoren, u. zw. an der Grenze der Kreide ihre unterirdischen Abflüsse finden. Durch sie werden dort 5Ponormühlen(Abb. (51), 106) getrieben. Bei Sviča. 5 km östlich von Otocač, liegt eine 27 m hohe Stufe — durch Katarakte und Wasser-Abb. io*. Hauptbül bel svUka. fäHe (Abb. 108) genommen — vor, an welchen 13 Mahlmühlen und 2 Sägewerke angeschlossen sind. (Abb. 107.) Der unterirdische Ablauf findet durch das Seebecken Svičko-Jezero statt, dessen Sohle zahlreiche Ponore, darunter die Hauptschwinde „Stephanie-ponor" aufweist. (Abb. 109.) Eine Reihe sehr interessanter Schwemm-landtrichter und Ponore zieht sich noch über 2 km westlich des periodischen Sees in der Talfalte hin. Zu diesen großen Ponorgrup-pen am Fuße des Senjsko - bilo führte seinerzeit ein natürliches, tiefeingeschnittenes schmales Rinnsal von 1*5 km Länge, das von den Landleuten zur rascheren Absenkung des Svičko-Jezero fort-zu einem künstlichen Kanale 11111-Punkte an geschieht der Abfluß Abb. 109. Der Steplianieponor wühreud rler Inundation. während geräumt, vertieft und gestaltet wurde. Von diesem 71 nach der querenden Kluft, der Krasanska-Falte nordwestlich von Krasno, um entlang1 der undurchlässigen Werfnerschiefer-Aufbruch-linie am Velebit ungefähr bei St. Georgen in das Meer — vielverzweigt — auszutreten. Die zweite nördliche Ponorgruppe liegt bei Serbsko-kompolje fast auf gleicher Höhe und zeigt in einer Dolinenreihe nach Süden den wahrscheinlichen Zusammenhang mit dem Abflüsse des Svičko-Jezero. Die dritte Flußschwinde bildete sich bei Brlog im Gusičpolje aus (Abb. 112); es läßt sich dort eine Dolinenreihe gegen den Schieferaufbruch am Vratnik nachweisen, wie auch in einzelnen tiefen Dolinen-schlünden bei Zuta-lokva Wasser in beiläufiger Höhe des Gusič-poljes konstatiert wurde. Die ganze Bildung der Poljestufen läßt darauf schließen, daß vor Hebung der ersten Küstenfalte und vor Durchbruch der Triaskalke durch jüngere Eruptivgesteine in der Senjska-draga den wahren Tallauf der Gačka dieses Zenggertal als Mündungsstrecke bildete. Durch Verriegelung nun dieses Tales am Vratnik Abb. 110 und Bildung der Querfalte an der Žutalokva war die Gačka gezwungen, teils in den Kreidestock westlich abzufallen, teils durch Querklüfte den triassischen Grundstock als mehrfachen Höhlenfluß zu queren. Sehr ähnliche Verhältnisse weist nun die Lika auf. Sie entspringt in den triassischen Formationen am Vaganjski-vrch und wurde wahrscheinlich durch die Bildung des Querriegels am Sattel von Raduč, der durch die hervortretenden Kuppen des Latuša—Bukova-glava—Zir—Kik—Debeljada und Klanac deutlich gekennzeichnet ist, zur Umkehrung der Abflußrichtung gezwungen. Von dieser Verriegelung des natürlichen ganzen Lika-poljes an wird nun ein Teil der Abflüsse durch die Radučica—Občenica und Ričica gegen Gračač an dem südlichen Velebitkamm in der alten natürlichen Fallrichtung abgeleitet. Der Oberlauf der Lika zeigt wenig Karstcharakter und läßt ihn erst deutlicher nach beiläufig 18 km Länge Abb. 11«. Karstlandschaft am Vratnik (Verriegelung des Scnjsko bilo). lunin Eintritt in die Kreide erkennen. Ihre hauptsächlichsten Nebenflüsse sind rechts die Glamočnica, die Jagova, bei Gospir links die Novčica und die Otešica. Erstere mehr Karstfliisse, letztere ausgebildet«' ältere Abläufe des Hochkammes am Velebit. Schon in dem ganzen vielfach durchfurchten l'olje um Gospir tief eingeschnitten, bildet die Lika einen großartigen Flußcaüon, hauptsächlich aber in der Strecke Klanar Kosinj reich an besonderen Xaturschönheiten und lehrreichen Details, aber wild und sehr schwer zugänglich. Sie betritt hierauf das Lika-polje, eigentlich imViilksmunde Lipovo-polje genannt, nahe des Svirkti-Jezeru, d. i. In km südlich hie-von. fällt daselbst durch zahlreiche Schwemmlandtrich-ter und Ponore in ilie Kreide des Xad-jak-bilo, des linken Hanges der Kra-sanska-Falte. (Ab- Alib. tlt. Schwommlandtrlehtcrlandschift im Lipovo-polje. , .. , , . . bildung III.) Ihre weitere wahrscheinliche Entwicklung ist ein geteilter Spaltfluß unter Krasno längs des Werfnerschiefer-Aufbruches gegen St. Georgen (Torrente Rata): es zeigen die zahlreichen Uuellaustritte am Lande, an der Küstenstrecke St. Georgen—Lukovo und auch die nachgewiesenen submarinen Austritte das gemeinsame Mündungsgebiet der Gačka und Lika an. Jedenfalls hat die große Faltung des Lika-hochlandes die Ursache zur Störung des seinerzeit bestandenen einheitlichen südöstlichen Hauptflusses gegeben, da sowohl rein plastische als auch geologische Kennzeichen hiefür sprechen. Der Höhenunterschied als Netto-, d. i. Xutzgefälle vom Svičko-Jezero bis nach St. Georgen beträgt 37"» w. das Rohgefälle der l.ika bis zur Küste 4!Hi nt. (Abb. 112.) Was die Wassermengen anbelangt, so sind dieselben an der Garka mit außerordentlicher Vorsicht in Rechnung zu stellen. Des Verfassers eigene Simultanmessungen ergaben zu Niederwasserzeiten im Mittel am Gusič-polje bei Brlog 3 ur, im Abflüsse gegen Serbsko-kompolje <1-7 bis 1-2 i/r, am rechtsseitigen Abflüsse von Otočac, durch die Betätigung der Schleusenwerke beeinflußt, ü bis Ii ///■', gleichzeitig am Franz-Karl-Kanal lli-8 i/r per Sekunde. Von diesem Punkte an jedoch verliert die Gac'ka an vielen nicht nachweisbaren Punkten ganz bedeutende Wassermengen, so daß die i. I Simultanmessung vor der Ortschaft Sviča nur mehr auch 8 bis !• ///:l aufwies. Die unter dem Wasserspiegel liegenden Ponore des Svirko-Jezero wirkten aber derart, daß der letzte gleichzeitige Abfluß zu den Schlußponoren nur noch 12as Srltvimlcufcliiet der (ia<-ka und Lika und die projektier:.-n Kraftwerke daselbst. 74 kostenlosen Strom beziehen könnten. Kann dies durch irgendwelche Finanzoperationen entfallen, so ist die erste Stufe von "27 m Nutzgefälle am Fuße der Deriknava auszubauen, und zwar vorteilhaft hier fiir eine vorausgesetzte reichere Stromverteilung in der mittleren Lika selbst. Von hier aus. nachdem man eventuell die Georgen zu treiben sein. Mit kurzem Lehnenkanal, eingeschaltetem größeren Wasserschlosse, verhältnismäßig sehr kurzer mehrfacher Rohrleitung ist am Hafen von St. Georgen, der gute Fahrwassertiefe aufweist, die Zentrale mit 37ö /// Nutzgefälle zu errichten. Da nun der Brloger Abfluß einen Großteil des Niederwassers übernimmt, die vielen Wasserrechte in Otočac und Sviča berücksichtigt werden müssen, sowie die Möglichkeit einer der Jahreszeit nach früheren Senkung der Inundationswässer, wie auch die Bewässerung im Sommer nicht außer acht gelassen werden darf, so ist diese Anlage in rechtlicher Beziehung wesentlich schwieriger durchzuführen als in technischer. Sie wird aber erst dann zu einem vollen Erfolge führen, wenn die unter geringeren öffentlichen Ansprüchen abfließenden Wässer des Likaflusses, wie es der Verfasser projektiert hat, einbezogen werden. Auch in dieser Hinsicht ist d.is Terrain der Höhenlage nach sehr vorteilhaft, da das Lipovo-polje ungefähr 80 /// höher liegt, als der Svičko-Jezero. Ungefähr in der Mitte dieser 10 km langen Trennungsstrecke der beiden Hauptponorengebiete liegt die Faltung an der Kuturevska-kosa. Bei Kuterovo erreicht sie ihre größte Senkung, die so tief liegt, daß der Verbindungsstollen hier mit zwei Zwischenangriffspunkten bequem betrieben werden kann. Ks ist darum die Stollenführung von der Lika zur Gačka trotz 10-5 km Länge eine außerordentlich günstige, auch hinsichtlich der Material-deponie; sie ermöglicht die Herstellung einer Zentrale — für Bahntraktion oder andere industrielle Zwecke — von 80 /// Nutzgefälle, 1 km westlich des Svičko-Jezero mit Likawasser, den Einbezug ihres Unterwassers in den Hauptstollen nach St. Georgen und bietet daher Ahl». 11;:. SvkafSUc mit ävifko-Jnsero. > " .... noch freien Wässer des Brloger Abflusses oder einer dort anzulegenden Speicherung mittels Lehnenkanal und kurzem Stollen zugeleitet hat, wird ein 1 5'3 km langer Stollen unter dem Senjsko- und Javo-rovo-bilo gegen St. 75 ein bequemes Mittel, die mittleren Betriebswassermengen an dieser Zentrale zum Großteil des Jahres auf mindestens 25 w" per Sekunde zu halten. So erhalten wir in St. Georgen die größte Wasserkraftanlage, die überhaupt in zentralisierter Weise in Österreich-Ungarn möglich ist, und Zwar im linergiebetrage von sicher 120.1 M10 HP im Jahresmittel. Die von dem Verfasser schätzungsweise erhobenen Kosten, an Hand sorgfältiger Begehung des gesamten Terrains und unter der Berücksichtigung bemessen, daß die viel umworbene, bishin wohl fertiggestellte Likabahn die Transportkosten vieler Baumaterialien und der Maschinensätze wesentlich herabsetzen könne, stellen sich auf 420 Kronen per effektive HP. Trotzdem die Gačka selbst bei guten Baudispositionen am Svičko-Jezero und noch an anderen Punkten, wo die Ablösung billig oder erschwinglich ist, Gelegenheit zur Bildung von bedeutenden Speichern gibt (Abb. 113), wird diese Riesenanlage vortrefflicher und viel wertvoller, wenn die Lika in ihrer, durch ganz junge Bildungen stellenweise ausgezeichneten. Klamm bei Klanac durch eine Talsperre in ein Staubecken verwandelt würde. In jener Strecke sind fast gar keine Grund- und Wasserrechte von Bedeutung einzulösen und es gestattet die Höhenlage des Wasserspiegels bei Klanac, bis wohin die Staukurve unbestritten reichen darf, gegenüber der Höhe des kleinen Poljes bei Ober-Kosinj die Abarbeitung von 70 m Xutzgefälle bei sehr billiger kurzer Stollenanlage durch den Malivrh. Hier sind allein zwischen 8000 u. 10.000 HP mit Sicherheit abzubauen und beträgt der Inhalt der Klamm je nach Höhe der gewählten oder zulässigen Talsperre 8 bis 12 Millionen //r. Auch diese Anlage sucht in ganz Mitteleuropa ihresgleichen, besonders, wenn man ihren Wert für die Hauptanlage in gebührende Rechnung zieht. In diesen großen Werken an den Hauptlliissen des Berglandes Lika liegt — sowenig man es heute von maßgebender Seite vielleicht Abb. 111. Canonbilduni; an ilir Sliiin<-i>-a im Likanrr Karsli'. 76 erkennt und würdigt —, ein großer Teil des kroatischen Nationalvermögens und es kann der Regierung dieses Königreiches nur ^ gr«>lien l'iir-lie/u o ■■.jj^WW^^'^-«! klllift entwertet halten. ;,!s Ki,'lus,'h:m;" HwjffBn' ''*" \\ asserw in schal t liehen l'olitik anzunehmen. Die ^HBP' it.* Verwaltuny lies Künig. IpEŽ^^^^gs reiches wolle nur solche Projekte konzessionie-ren, die ihrem gediegenen Studieninhalte Abb. 115. Periodische* Vrelo im Plitvltzajrebiete. , . ... , , nach beweisen,daß wohl anfangs — dem Bedürfnisse folgend — kleinere Werke ausgebaut werden können, jedoch immer so, daß eine Maximalausnützung unbedingt ohne Betriebsstörungen oder eingetretene Entwertungen, in der Zukunft frei gehalten werde und daß die elektrische Traktion des zukünftigen Likabahn-netzes unter allen Umständen gewahrt bleibe. Bei sorgfältiger Auswahl noch der vielen kleineren und doch auch günstigen Kraftstufen in der Lika (Abb. 114,115), beim Ausbaue endlich derPl itwitzer-Seengru ppe (Abb. 60, 116) mit eingeschätzten 5000 HP im Abb. llö. Gefnllsstufe im Plitvitzagebicte. , Jahresmittel (die allerdings auf 1500 HP im Minimum sinken), und endlich bei Ausbeutung der südöstlichen Abflüsse an der großen Gelallsstufe gegen die 77 Zermanja, kann ein Teil des Nationalvermögens der Landschaft Lika mit wenigstens 200.''Ol t sicheren Jahresmittel-HP eingeschätzt werden, was bei einem durchschnittlichen 12 %igen Betriebskoeffizienten — selbst bei Schleuderpreisen — einen jährlichen Umsatz von 15 Millionen Kronen darstellt. Man sieht daraus, wie notwendig es ist, dali das Königreich Kroatien schon hinsichtlich des Steuerertrages den Wert erteilter Konzessionen richtig und sachgemäß beurteile. Die Ričica und ihre Nebenflüsse. Trotz geringer Wassermengen derselben sind auch im Süden daselbst in der Stufe zur Zermanja Gefälle zwischen 515 bis 530 m zur Verfügung. (Abbildung 117.) Ihr Ausbau wird so billig, daß 1 HP kaum auf 400 K Kapitalanspruch (selbst bei Aufrechnung hoher Löhne und starker Reserven) zu stehen kommt. Die Sammelbecken in der Cerje, Stikada, Abb. IK Projektierte Kraftwerke in dem Ricicagehiete fielen die Zermanja. 7« am Grab usw. können bis zu 2 Millionen ///3 Inhalt anstandslos durch die jährlichen Inundationen, die nicht selten zweimal eintreten, gefüllt werden. Auch in dieser Hinsicht sind ziemlich detaillierte Studien gepflogen worden, die aber derzeit noch nicht veröffentlicht werden können. (Abb. 118.) Der Arbeitswert der Anlagen in der südlichen Lika ist sicher mit 15.8i<0 IIP im Jahresmittel anzunehmen. Die dalmatinischen Binnenlandflüsse. Die Zerinanja, Butišnica, Kerka und Cikola, Ceti na betreffend, liegen infolge des offenen Charakters ihres Tallaufes für verschiedene Ausnützungsformen dieser Karstflüsse schon zahlreiche Projekte vor. Im allgemeinen erfahren diese Anlagen nur Speicherungen hinter höheren Schleusenwehren in den steilrandigen Flußtälern selbst — längere Ableitungen an den Hängen und geben in den noch verfügbaren Stromstrecken Nutzgefälle zwischen 14—70 /« zur Auswertung. An der Zerinanja weisen an den besten Ausnützungspunkten die bemerkenswerten Messungen und Erhebungen auf: Ort: Pngjene Mokrupolje Ervenig Žcgar Dauer Niedrigstwasser . . 1-2 1-4 1-6 2-6 Sek. ////•' 5 Wochen Niederwasser ... 1-6 1-7 1-8 3-8 „ 8 n Betriebsmittelwasser ii'4 4-1 4-3 6-3 „ 16 n Betriebsmaximum . frO 6-i ( 6-0 ™ „ 23 n Xutzgefälle . ... 46 55 tili 14 in Speichermengen . PO — — 8-0 Mill. /«3 Jahresmittelleistung 1500 2:160 30011 2150 HP Kosten per 1 HP 1120 572 780 760 K Kapital. Hier möge berücksichtigt werden, dali die Wassermessungen infolge örtlicher Durchlässigkeit der Flußsohle (Kluftponore des Kreidestockes) in der Strecke I'agjene—Krupamündung, woselbst Talhänge und Sohle in undurchlässigen Flvsch übergehen, oft widersprechende Resultate geben. Sichere Zahlen erhält man an den Wasserfällen von Ügar 8 km östlich des Hafens von Obbrovazzo. An der Butišnica sind nur 2 nennenswerte Kraftstufen ausbauwürdig — ihre Ausgestaltung ohne Speicheranlage ist eine normale. Die Tiefstände des Sommerminimums sind durch 1-0 Sek./«/1, die Betriebsmaxima durch 4 0 Sek./m* gekennzeichnet. Die Proportionalität der Abflußmengen und ihre Verteilung im Jahre entspricht jener der oberen Zermanja, mit der sie sich im Niederschlagsgebiete an dem Kreidemassive der Konjska-glava teilt. Die zu erzielenden Nutzgefälle'schwanken zwischen 42—63/« 7i» — die Kapitalskosten der ausgebauten Nutzpferdekraft — aru Schaltbrette der Zentralen beurteilt, überschreiten nicht 4;J<> Kronen. Im allgemeinen sind aber die vorhandenen oberen Wasserrechte sehr zu berücksichtigen. Die Kerka. (Abb. 11!).) Nur noch Reste der schönen Kraftstufen regen zur Ausnützung an. Dieser Fluß besitzt in den seebeckenartigen Erweiterungen seines Canons natürliche Speicher, die aber in ihrer Wirksamkeit und Mächtigkeit durch die Meliorationsbedürfnisse am Kninsko-polje sehr beeinträchtigt werden. Eine wirtschaftliche Sanierung Abb. 1111. Die Ki-rkaquellfäile oberhalb Knin. dieses Mißstandes ist nur durch die Anlage eines modernen Schleusenwehres 2 km westlich von Knin möglich. Dieser Einbau würde die von der Landbevölkerung so sehr gewünschte Regelung der Abflußverhältnisse um Knin befördern — die einseitige oft schädliche Senkung des Grund Wasserstandes, wie es die durch eine unvollständige Regulierungsaktion vorbedachte Sohlenvertiefung allein bezwecken würde, nach agrarischem Bedürfnisse beschränken und die Aufbesserung der Niedrigst Wasserstände durch eine selbsttätige Grundwasserspeicherung in denkbar billigster Weise ermöglichen. Im weiteren Verlaufe der Entwicklung sind nur die Stufen am Bilušič-Buk — Wasserfälle und Stromschnellenausbildung von zusammen 22 m Höhe —, ferner ein Teil des Kerkafalles „Roski-Slap" mit 1(5 m Nutzgefälle für Großanlagen in Rechnung zu stellen. Die kleinere Gefällsstufe am Kloster St. Archandjel bei Kistanje mit 7 m Nutzwert setzt eine ausgiebige Speicherung in der Talspalte so gegen die Manailovacfälle, die bereits ausgebaut sind, voraus. Da die Kerka drei Hauptfalten des dalmatinischen Karstes durchquert und Sohle wie Talhänge in sehr verschiedenen Formationen liegen, ist ein übergroßes Vertrauen auf die Dichtigkeit von Talspeichern nicht zu setzen. Die Angaben über die Wassermcnge der Kerka sind sehr verschiedene und größtenteils von den zahlreichen Spekulanten. welche sich mit diesem ausgebildeten Kar.stllus.se beschäftigt haben, sehr übertrieben worden. Es stehen zur Verfügung: »» r t Größter XieiU'rwusscr Mittlere« Wirtschaftlich!-* gröfite« Hrlrirliswnsscr Tiefstand lii'trirbswawr am Bilušič-Buk..... 2-5 4-2 10-3 15-0 Sek. ///:1 in St. Archandjel... 3-7 (5-8 lli-7 25-0 „ am Roski-Slap..... 4-2 7-4 17-6 25 • o , durch ............. 5 7 IS 22 Wochen Die Anlagekosten der Krafteinheit (HP) dieser noch verfügbaren Stufen schwanken nach eingehenden Untersuchungen des Verfassers zwischen öl» und 730 Kronen am Schaltbrette der betreffenden Zentralen bemessen. Die Čikola. Nur die bedeutende Gefällsstufe von Drniš bis zur Mündung — 150 /// Rohmaß — und diu Möglichkeit einer ausgiebigen Speicherung von lj.00o.0o0 w3 hinter einer 50/// hohen Talsperre 3' l! km westlich der genannten Stadt läßt diesem Nebenfluß der Kerka einige Bedeutung als Energiefaktor. Der Kerka gleich, durchquert dieser Abfluß der Moser-Planina die Hauptfalten des dalmatinischen Binnenlandes. Der ihrem Quellgebiete vorliegende Höhenzug Radiuje bildet die Verriegelung des älteren Tallaufes. d. i. des Petrovo-poljes über Prisoje zur Cetina und zwang jedenfalls die t'ikola zur Umkehr der Abflußrichtung. Oberhalb Drniš liegt der FluU ausschließlich im Quartär und dem jüngeren Tertiär bei dichter Sohle — die Wässer fallen aber unterhalb der Reichsstraßenbrücke in die Ponore der Kreide, so daß zu manchen Zeiten der untere Flußcanon fast trocken gelegt erscheint. Dies würde auch bei Anlage eines Speichers, der allerdings einen aktiven Inhalt von li.OOO.CMDO ///s erreichen könnte, besonders zu berücksichtigen sein. — Die Wasserführung der Čikola ist in Drniš gekennzeichnet durch: 81 •Minimum Niederwasser Betriebsmittelwasser Hetriebsmaximum 0-8 1-2 3-3 6-8 Sek./;//» durch..... 5 7 Iii 24 Wochen Das wirtschaftlich einzustellendeNutzgefälle beträgt 05 bis 118 ///, die mittlere Jahresleistung 401*") IIP bei 750 Kronen Kapitalkosten der Krafteinheit am Schaltbrette einer Zentrale in Zonetič. Die Cetina. Dieser Abfluß zweier offener Poljen, und zwar des Cetinsko und Sinjsko-poljes, zeigt ein verhältnismäßig ausgeglichenes Längen-prolil von seinem Vrelo in Cetnica bis zu den Skeičmiihlen. Von hier aus beginnt eine Reihe von Katarakten und "Wasserfällen, den ütirchbruch der Mosorplanina bezeichnend, in der kurzen Entwicklung von kaum 30 hm, die ein Arbeitsgefälle von 225 /// ergeben. — Ein Teil dieser Gefällsstufe wurde bis nun schon ausgebaut, leider bei einseitiger Disposition, und es verbleiben nur minderwertigere und teurere Anlagen im Oberlaufe. — Der Ausbau setzt die typischen Karstspeicherungen in den unteren Poljen bei Vuletič, Dragovič und Trilj voraus, von welchen längere < Jberwasserleitungen zu Zentralen in Koljane. Kulesa und Matic führen. Die zu erzielenden Nutzgefälle betragen daselbst 32, 24, beziehungsweise 23 ///. Für die "Wasserführung der Cetina sind folgende Werte maßgebend : a\ "Werke oberhalb Dabar Minimum Niederwasser Betriebsmittelwasser Retriebsmaximuin 3 0 4-5 6-5 8-0 Sek.///9 durch..... 6 8 13 25 Wochen S) Werke unterhalb Trilj Minimum Niederwasser Pctriebsmiltelwasser Betriebsmaximum 0-0 16-0 22-0 24-0 Sek.,////3 durch..... 0 10 12 24 Wochen <■) Werke unterhalb der Skeičmiihlen Minimum Niederwasser Betriebsmittelwasser Betriebsmaximum 10-() 18-0 3O-0 45-0 Sek.////3 durch..... 5 !l 14 24 Wochen Es weist die Zentrale Koljane 2000 HP mittlerer Energiegewinnung bei 900 Kronen, jene von Kulesa und Matič — als Stufenwerke ausgebaut — 10.600 III' zu 785 Kronen Anlagekosten der Einheit auf. Eine wesentliche Sanierung der volkswirtschaftlich nicht besonders günstigen Verhältnisse an der unteren Cetina würde die Sehenkel, Karstgeliiete und ihie Wasserkiüftc. |', 2 vielfach besprochene Anlage „Marquet" gestatten, nach welcher die große konzentrierte Stufe durch einen Stollen in der Richtung Culic—Almissa im letzteren Hafenorte zur Kraftgewinnung herbeigezogen würde. — Nach diesem Projekte, gegen welches nur die geologische Beschaffenheit der zu unterfahrenden Mosor-planina, wie die Länge der nur von den Endportalen zu betreibenden Stollenstrecke von S-ö km teilweise begründeten Einwand gestatten, würden 217 /// Nutzgefälle bei 74.000 HP mittlerer Jahresleistung gewonnen werden. Im Wege elektrischer Verteilung würden die bisher konzessionierten oder ausgebauten Werke versorgt werden können. Es muli betont werden, daß in dieser Gruppe dalmatinischer Flüsse die bisherigen Konzessionsverleihungen durchaus nicht streng wasserwirtschaftlichen Grundsätzen entsprochen haben. Zu diesem deutlich ausgesprochenen Raubbaue griffen weniger einheimische, mehr aber ausländische Gesellschaften, teils besser, teils schlechter durch Strohmänner gedeckt, die nun für mindestens 2 bis 3 Generationen eine vollwertige Ausnützung dieser Flüsse zum Wohle des Staatsganzen einigermaßen behindern. Hiedurch ist nicht nur ein beträchtlicher Vermögensbestandteil des Landes Dalmatien in Verlust — oder, deutlicher gesagt, in Frondienst — geraten, der nicht so leicht einzulösen ist, sondern es wurde auch fremden Aspirationen auf Festsetzung an der Ostküste der Adria wesentlich Vorschub geleistet. Die bosnisch'dalmatinischen Poljenabflüsse. Wertvolle Ausnützung der Wasserkräfte im bosnisch-herzego-winischen Karste bedingen nun folgende generelle Projekte, die sich mit den bosnisch-dalmatinischen Grenzflüssen beschäftigen und die Frucht mehrjähriger Studienreisen des Verfassers sind. Denselben liegt die Idee zu Grunde, die Melioration der stark versumpften Poljen, wie sie ja schon in den Jahren 1890—11)00 von der Landesregierung der Okkupationsländer mit großem Erfolge begonnen und teilweise durchgeführt wurde, in der Zukunft so zu leiten, daß die durch dieselbe gewonnenen Wässer der Oberpoljen auf die unteren für Kraftwerke geleitet werden, ohne daß der Fehler, das Unterpolje damit zu belasten und dessen Inundationen zu vermehren, zum Nachteil agrarischer Interessen auftreten könne. Diese Projekte befassen sich mit der Flußgruppe: Miljač, Sujica-Drina, Rieina, Brina-spila, Suaja, Vrlika, Tihaljina. Mlade-Trebižat. ( Abb. 120 und Abb. 121.) Der Ausgangspunkt ist hiebei ein Teil des mutmaßlichen Quellgebietes zur Tihaljina—Trebižat, das man mit großer Sicher- heit auf das Kupreško-polje — 34" 36' — 44" u. Br. in Bosnien verlegen kann. Durch entsprechendes Zusam m en-fassen und die Regulierung des Wildbettes läßt sich das Einfallen des Miljačbaches am Rilif-polje in die Ponor-gruppen Kupi und Rivine vermeiden. Hier kann man — nach Anlage einiger kleinerer sekundärer typischer Karstspeicherungen — durch einen die Höhe von Malovan anschneidenden Lehnenkanal, wovon ein Teil unter der Siroka-Kosa als Stollen geführt werden muß, in der Gesamtbaulänge von 5 km ein Nutzgefälle von 2 /// bei 6500 HP Beharrungsmittel aufweisen. (Abb. 123.) Auch diese Anlage ist unter Vervollständigung durch ein sammelndes Schleusenwehr und einen Lehnenkanal am 1 lange der Zagorje außerordentlich billig auszubauen und wurde vom Verfasser mit 400 Kronen Baukosten per 1 HP am Schaltbrette der Zentrale „Baristja" bewertet. Durch diese schöne Reihe von systematisch angeordneten Stufenwerken ist, ohne Anlehnung an die Münchhausenwerke vieler Spekulanten, bei Belassung — sogar auch noch Verbesserung der notwendigen Irrigationswässer, eine gesamte Beharrungsleistung von 120.1KX) und eine Jahresmittelleistung von 183.000 HP zu erzielen, wobei die effektiven Kosten der ausgebauten HP-Einheit, die 88 Meliorationsarbeiten, welche die Staaten zu tragen haben, abgerechnet. auf 43(» Kronen im Mittel kommen. Auch hier ist, wie bei der Lika erwähnt wurde, von allem Anfange eine Disposition festzuhalten, welche nach Ablauf von Jahrzehnten und nachdem die Kulturbedürfnisse der Karstbewohner gestiegen sein werden, die beste Ausbeute, den größten Nutzen für Staat und Länder sicherstellt. — Die Trehinjčica. Abseits dieser Projektsreihen sei noch zur Vervollständigung die Trebinjeica erwähnt, für deren Ausnützung schon einige Wiener Bauunternehmungen ausführlichere Projekte vorgelegt haben. Bezüglich der Gefälle lassen sich zwei fast gleichwertige Stufen, und zwar gegen die Ombla und gegen Slano ausarbeiten, bei ziemlich einheitlichem Nutzgefälle von 240 ///. Die Wasserführung der Trebinjčica wurde schon vielfach untersucht und sind durch mehrere Monate hiedurch am Arslan-Agič-inost oberhalb Trebinje, Niederwässer von kaum 5 Sek.////® gemessen worden. Dieselben können, trotz mehrfacher Zubringer, durch die starke Inanspruchnahme der Bewässerung unterhalb Trebinje noch wesentlich sinken, so daß man ohne besondere Speicherungen gerade keine sehr vorteilhaften Anlagen ausbauen kann. Die Wasserführung wird am besten durch folgende Beobachtungen gekennzeichnet werden können, die an der Arslan-Agič-brücke nächst Dolovi vorgenommen wurden. iVgelstaml cm Wassermenge Sek.//»3 Dauer in Wochen + 10 (Minimumi.......... 2-5 9 + 20 (Niederwasser >....... 4-3 8 + 3(» (9 Monate Mittel)____ 9-0 3 40 .................... 14-0 3 + 50 .................... 19-0 o 62 .................... 25-0 4 + 79 (Mittel des Jahres) ... ____ 42-0 22 2(Mi (Hoch)......... 310-0 4—7 Tage + 520 (Maximum i.......... 1500-0 3-7 „ Daraus ist abzuleiten, daß durch 9 Monate des Jahres sicher 9-0 Sek. nr Wildwasser zur Verfügung stehen, die sich nach Abzug des Bewässerungsbedarfes bei Trebinje auf 8 Sek./'///® Betriebswassermenge verringern. Für die Niederwasserperiode ist daher mit Rücksicht auf die landwirtschaftlichen Bedürfnisse der Bevölkerung eine Speicherung von wenigstens 50,000.000 ///:l vorzusehen, damit auch in den Trockenperioden 8 Sek.////3 Betriebswasser den Werken zur Verfügung stehen können. 89 Mit den verfügbaren Nutzgefällen gerechnet, ergäbe sich dann ein Mindestwert der Anlagen (bei Verwendung guter Turbinen) von 22.000 HP, der sich — allerdings unter Einschätzung der wirtschaftlichen Ausnützungsgrenzen — bei öfj Sek.////3 Aufschlagswasser auf 112.(w >0 HP hebt, im Jahresmittel aber 73.000 HP nicht übersteigt. ^^V^ Die von manchem Projek- 2Laval£"j tauten vorgeschlagene größte Ausnützung von 100.000 HP für zirka 5 Monate des Jahres, ist wirtschaftlich sehr schwach begründet, da es keine Industrien gibt, ebensowenig einen Komplex solcher, die derartige Schwankungen in der Erzeugung- und Lieferung kaufmännisch ertragen könnten. Solche Zahlen sind entweder willkürlich an- M genommen, oder auf » falsche Voraussetzungen gebaut. Für den Fall aber, als sie vielleicht die Aufgabe hätten, den Wert der Anlagen vor den Augen der Kapitalisten zu heben — wirken sie auf die Entwicklung der Kraftwerke im dernd ein. — Nachdem zu Zeiten der Minimalwasserstände die Trebinjčica schon ungefähr 4-0 km unterhalb der Stadt Trebinje durch zahlreiche kleine Schwinden ihr Gesamtwasser den Karsthöhlen und Spaltenflüssen abgegeben hat, die im großen und ganzen die Ombla bei Ragusa als Mündungsvrelo besitzen, so muß die Verwertung dieses Flußgebietes für Kraftwerke auf zweifache Art geschehen. — Die obere Anlage mit Wehrstelle bei Trebinje, Speicherungen im Fluß — Canon und in den Niederungen zwischen Dolovi und Bilek — erhält Aufschlagwässer von ö bis 10 Sek.////1' für eine an der Ombla bei Ragusa gelegene Zentrale. (Abb. 124.) Aus den Reserven hinter Talsperren oder Flächenweihern sind S c h e Ii k c 1, Karst^ebiete und ihre Wasserkräfte. 7 Abb. 1?4. Projektierte Kraftwerke an der Trebinjeiea. Süden der Monarchie eher schädigend als för- 10 einschließlich des Bedarfes für die Bewässerung1 der Kulturgründe um Trebinje rund 20,000.000 ///"' für 17 Betriebswochen der Trockenperiode zu entnehmen. Die untere Anlage, ebenfalls vom Verfasser generell studiert, könnte allerdings in den Monaten Juli, August und September nur wenig Betriebswasser aus dem Flusse beziehen, da zu dieser Zeit die Abfuhr des Hauptrezipienten durch die I'onorgruppe bei Bjelar und Dražin—Do größtenteils der Ombla zufällt. Wohl aber geben ausgedehnte mögliche Speicherungen an abgegrenzten weniger produktiven Flächen bei Zavala, Ravno und Gmrljani die volle Gewähr, durch 20 Wochen je 3 Sek. m3 Beaufschlagung zu erhalten. — Diese Anlage erhielt ein niederes festes Wehr bei Sedlari und einen offenen Kanal längs des Ostri-vrh bis Orahov-dol; der Höhenrücken Dubravica an der Landeagrenze erfordert die Anlage eines 3• f> km langen Stollens, an den sich Wasserschloß, Druckrohrleitungen und die Zentrale in Barbierici bei Slano naturgemäß schließen. Die beiden so geschilderten Anlagen können gleichzeitig nebeneinander bestehen; über ihren wasserwirtschaftlichen Wert möge folgende Tabelle Aufschluß geben: Betriebswasser in Sek. m* V. e n t r a 1 e mit Speieherliille ohne Nutzjjefälle Leistung Dauer oder Hilfe der Inundation Speieberhilfe km HP in Wochen I Rogiatto (Ombla). 5 — 264 14.1 II H l 20 — 10 262 27.< 100 5 — 16 260 42.01 Kl 27 II Barbierici (Slano). 3 — 240 8.000 20 15 — 238 38.000 5 — 30 236 70.01 K) 27 Die wirtschaftlichen Eigenschaften der Zentrale I sind trotz der geringen mittleren Ergiebigkeit günstigere — zweifellos aber bildet die Zentrale II eine überaus wertvolle Ergänzung. Der Ausbau einer oder beider dieser Anlagen würde gleichzeitig einen Fortschritt auf dem Gebiete der Melioration darstellen, da, abgesehen von der Trockenheit der Kulturgründe bei Trebinje, das mittlere und untere Popovo-polje zum Nachteile der Bevölkerung normal bis Mai — aber häufig zwischen Ravno und Turkoviči selbst bis Anfang Juli — inundiert ist. Der Verfasser hat diesen Zustand und jenen nachwirkender Versumpfung schon mehrere Male angetroffen. Treten außerdem noch sekundäre Inundationen in den Monaten Mai und April in nassen Jahren, wie es nicht selten geschieht, auf (Ursache sind die starken Frühjahrsniederschläge in den Grenzgebieten gegen Monte- 91 negro), so kommen Jahre, welche die Bevölkerung1 geradezu an die Hungersnot bringen, da eine Anbaumöglichkeit vollkommen ausgeschlossen ist oder schon keimende Saaten zerstört werden. — Hei der Wahl größerer Stollen jedoch erhielt dieses Gebiet zwei künstliche Entlastungen, die Höhe und Dauer der Jahres-inundation bedeutend beeinflussen können. — In ähnlicher Weise ließen sich — besonders in der Herzegowina — noch zahlreiche Anlagen ausbauen zum Vorteile sowohl der Industrie als auch hauptsächlich der — sonst wohl kargbedachten — Landwirtschaft betreibenden Bevölkerung. Mit dieser Studie wollte der Verfasser nur Mittel und Wege kennzeichnen, Gebotenes sowohl technisch richtig als auch kaufmännisch annehmbar auszunützen, nicht zuletzt auf den notwendigen Einfluß in jeder Hinsicht geschulter Staatstechniker bei Erteilung von Konzessionen im Sinne gleich beanspruchter Kettenglieder eines ganzen volkswirtschaftlich wichtigen Systems — hinzuweisen.