Mnumeralions-Preise: Für Laibach: Ganzjährig . . . 8 fl. 40 It. HalLjährig . . . 4 „ 80 „ «lerteljShrig. . ü „ 10 „ M»nallich . — „ 70 „ Di i t der Post: Banzjährig . . . n fl. — tr. Haidjährig . . . 5 „ 50 „ vierteljährig. . 2 „ 75 , ftüt Zustellung inti Hau« vierteljährig 25 k.. monatlich s tr. Einzelne Nummern 6 kr. Laibacher Tagblatt. Anonime Mittheiluugen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zuriickgefendet. tt rM kt i» n Balmbosgasse Hx. ltz. Erpcdilio» und Änserate» ßurcaii: Kongretzplay illr. 81 (Buchhandl»nx von 3. e.ffleinmabr/t R. Bamberg), 3nfrrlioii8t>rtiff: Für die einspaltige Petitzeile :i kr. bei zweimaliger Einschaltung ix 5 tr. dreimal a 7 tr. JnsertionSsteinpel jedeSmal so kr. Bei größeren Inseraten, und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Nr. 80. Freitag, 7. April 1871. — Morgen: Charsamstag. 4. Jahrgang. Ans Frankreich. Ueber die militärischen Ereignisse vor Paris wahrend der letzten Tage liegen nur unzusammenhängend- Nachrichten vor. Wie berichtet, sollte der JJtarsch gegen Versailles in zwei Kolonnen unternommen werden und wurden die nöthigen Dispositionen »och i„ der Nacht vom 2. zum 3. auSgege- f° daß die Operationen schon in den frühesten Morgenstunden eingeleittt werden konnte». General Bergeret drang sofort bis Nanterre und Nueil vor, Jw er indessen vom Mont Valerie» so heftig beschossen wurde, daß seine Truppen große Verluste Kutten und vollends zerstreut wurden, als General Vuioh mit seiner Kavallerie erschien, um dieselben ju »mzingeln. FlourenS wollte den zwischen der ParlamentSarmee und dem Feuer des Mont Valerien Eingezwängten zu Hilfe kommen, scheint jedoch selbst in eine ähnliche Lage gerathen zu sein, so daß er mit seinen 35.000 M. entweder kapitulire» oder unter sehr »nvortheilhasten Bedingungen die Schlacht annehmen muß. — Aus dem linken Flügel der au-greisenden Insurgenten nahmen die Dinge einen rapm günstigeren Verlauf als auf dem rechte». Hier kommaiidirten die Generale Henry, Dnval, CUdeö rc., welche im Ganzen etwa 40.000 M. zur Verfügung haben mochte», die genügen sollte», »m das Plateau Plessis Piquet und die vou den Deutschen noch angelegte» Befestigungen zu forßiren und die Versailler Armee zu schlagen. Aber nicht nur, daß die Jnsurgeuteu von dem Angriffe auf die Stellungen der Armee Mac Mnhoitd abfteheu mußten, °Worcii sie mich zweitägigem Kampfe sogar ihren einzigen Stützpunkt auf dem Plateau, die Nedoute l Lhatillo», die am 4. erobert worden war, wobei e» Parlameutstruppen 2000 Insurgenten mit dem General Henry in die Hände fielen. In der Nacht vom 4. zum 5. versuchte» die y»it|er auf der kürzesten Verbindung zwischen Paris und Versailles durchzubrechen und griffen Sevres au, wurden jedoch zurückgeschlagen, so daß sich die militärische Aktion am 5. auf eine fruchtlose Kanonade zwischen den Forts Jssy und BanvreS beschränkte. Die Pariser Journale gestehe» die ^Niederlage theilweise zu und beklage» die großen von den Na-tionalgarden erlittenen Verluste. Nichtsdestoweniger scheint das Komitee die Absicht, nach Versailles zu marschireu, nicht aufgegeben zu haben, denn wie der Telegraf meldet, wurden alle unverheirateten Männer von 20—35 Jahren zu den Fahnen gerufen. Die „Tr. Ztg." hält trotz der schweren Arbeit die die RegiernngStruppen noch zu verrichten haben werden, doch das Ende des Aufstandes für nahe. Es liegt im Interesse der Insurrektion, selbst nach erkannter Aussichtslosigkeit noch den größtmögliche» Widerstand zu leisten, um die Versailler Regierung zu Verhandlungen zu veranlassen, für welche die Männer des Zentralkomitees und der Kommune natürlich die vollständigste Amnestie alö oberste Bedingung stellten. Ob eine derartige nachhaltige Ver-theidignng auf die Länge der Zeit möglich ist, hängt zunächst von der Haltung der Pariser 'fetUft ab, die vielleicht durch die Wiederkehr der Schrecken der Belagerung zu einet der blauen Republik günstigen Transaktion, zu einer Gegenrevolution im Rücken der Föderativrepublik bewogen würden, dann aber auch von den vorhandenen Lebensmitteln, die kaum bis zum 15. d. M. auöreicheu dürfte«. Ueber 20 Mitglieder wohnen den Sitzuugeu der Kommune nicht mehr bei, und hat sich im Schöße derselben bereits eine Partei gebildet, welche die Versöhnung mit Versailles anstrebt. Die Spaltung ist somit trotz der Dementis der offiziellen Pariser Blätter eine vollzogene Thatsache; die Verhaftung des ehemaligen Chefs des Zentralkvmitee's Assy beweist dies deutlich und läßt überdies befürchten, daß auch die Truppen der Kommune nach dein Grade ihrer Kampflust zur Fahue der Partei des Widerstandes oder zu jener der VcrsöhuungSparlei trete» werde». Vernimmt man mm noch die Klagerufe der Bevölkerung, die sich die Belagerungszeit zurückwünscht, so muß mau glauben, daß dieselbe bei erster Gelegenheit — und diese bietet sich, sobald der an der Enceinte bevorstehende Kampf eine den National* garden nachteilige Weuduug nimmt revoltiren und den RegiernngStruppen die Thore erschließen werde. * Die nachstehenden kurze» telegrafische» Meldungen ergänzen die Berichte ans Frankreich: Paris, 4. April, Nachm. Außer de» Blättern der M’ommime plaidire» alle Journale für eine friedliche Lösung. Mau versichert, das Bersöhuuugö- und Friedeuskomitee habe sich bereits konstituirt und mit Mitgliedern der Kommuue kouferirt. — 7 Uhr Abends. S.it heute früh neuer Stampf bei Meudou; das Resultat des gestrigen war für die Aufständischen höchst uugüustig. Die Nationalgarden zogen sich, total geschlagen, zurück. — 5. April. Der Erzbischof vou Paris wurde verhaftet. Er wird eines Komplots gegen die Sicherheit des Staates angeklagt. Es ist allgemein das Gerücht verbreitet, daß auch der Jnsurgenten-Geueral Dnval auf Befehl der Versailler Regierung füsilirt wurde. Die Felder von Chatillou und Clamart sind mit Todteu bedeckt. Versailles, 4. April. Der Jusurgeuteu-Geueral Bergeret ist verschwunden. Die aufrührerischen Natioualgarden sind eutiuuthigt. Die revolutionär gesinnten von den Pariser Blättern versuche» eS mm, durch fiugirte Siegesuachrichten den Insurgenten neuen Muth einzuflößen. — 5. April, 9l/e Uhr Abends. Die Insurgenten in den Forts Jssy und Vanvres fahre» fort, die Redonte Ehatillon erfolglos zu beschieße». Sie Jeuilleton. Ein Religio,,sstjstcr. schon "*•" kkler Stelle ist einmal vor Längerem Wiütu»1 emcm Aufsätze über Beethoven die Be-herrlicks?» ""gesprochen worden: Es sei eine der sie sich ? Früchte der Bildung unserer Zeit, daß worden h** inn.‘9en Zusammenhauges bewußt ge-aller Zwischen der gesammteu Entwicklung bcsfiaih 1 u,'d Völker besteht, »nd daß wir uns gener r fül" n((c 0VOle" Geister lüngstvergan- Wiftris? ^Ulll)nte' die auf irgend einem Gebiete lind »ii menschlichen Geschlechtes geworden 'Sen'pmt"1®61" lIni) dankbarer als irgend eine frühere Ron«,,, v”. '"^ressiren. Dieses Bewußtsein von der ®efrf,fjl!aj .ff ,0anicn Geistesentwicklung unseres Gebi-ö ? '".der That unbestritten auf allen u”b ”ur innerhalb der Religion und ihrer fttffpn . A ' tocim wir weitere Kreise ins Auge ^aße de"' Fall* bod) 11 ur sehr geringem Der Gruud dieser, angesichts der tiefem greifende» Bedeutung, welche dem religiösen Leben der Völker zukommt, ausfallenden Erscheinung wird in einer doppelten Richtung zu suchen sein. Aus der einen Seite sind die Religionsstifter weniger als die Genien anf anderen Kulturgebieten zum Gegenstände eingehender geschichtlicher Forschungen gemacht worden ; solche Forschungen sind auch bei der Unsicherheit und Dürftigkeit des zu Gebote stehenden Materials äußerst schwierig. So ist es gefoumte«, daß schon ob des Mangels erschöpfender und gemeinverständlicher Darstellungen der großen Menge der Gebildeten auf religiösem Felde die Keuutuiß Vergewaltige» Geister, die hier Bahnbrecher uud Förderer im Leben der Menschheit geworden sind, weniger zugänglich und daher auch für diese selbst in unserer jetzigen Generation noch nicht jene lebhafte Erinnerung, jene allgemeine Pietät zu finden ist, mit der wir alle selbst der ältesten Vorkämpfer der Kultur auf anderen Gebieten dankbar gedenken. Die andere Ursache für dieses Verkanntsein der großen Religionsstifter und ihres enormen Einflusses aus die Veredlung der Menschheit liegt in der Art und Weise, wie die Nachfolger dieser Männer es seit jeher verstanden haben, das ihnen überkommene Werk zu ihren Zwecken umzugestaUeii und auszu-benteu. Die Priester nahezu aller Religionen haben immer darnach getrachtet, die Stifter derselben int Kreise der Gläubigen als übermenschliche, gottähnliche Wesen hiuznstellen, ihr Leben mit erneut Gewinde religiöser Sagen zu umgebe« uud ihre ganze Persönlichkeit der unmittelbaren Beurtheilung der Menge zu entziehen. War es ihnen dann gelungen, die geschichtliche Individualität des Stifters in eine sagenhafte Ferne zu rücken und mit einem mithi-scheu Nimbus zu umgeben, dann waren sie die Ans-erwählten, die einzig möglichen Vermittler zwischen dein nun bereits völlig transzendent gewordenen Stifter der Religion und der gläubige« Menge; die wahre Lehre des Meisters wurde als ihr ausschließliches Geheiinuiß proklamirt uud sie hatten nun hinlänglich freien Spielraum, letztere nach Zeit und Umständen fort zu bilden und umzuwandeln, bezüglich der innewohnenden Idee« nicht minder, alö bezüglich der äußeren Gemeiuschaftsformen. Mit dieser Entrückung der Person des Stifters verstanden es griffe» Nachts Sevres an, wurden aber zurückge-wiesen. Marseille, 5. April. Vollständige Ruhe. 500 Gefangene wurden dem Kriegsgerichte überwiesen. London, 5. April. Der „Times" wird aus Versailles, 4. d., bestätigt, daß 15.000 Insurgenten abgeschnitten und gefangen wurden. Nach einer Meldung der „Daily News" ist Favre nach Versailles zurückgekehrl. Cluseret ist jetzt der „Oberkonnnandant" der Insurgenten. Politische Rundschau. Laibach, 7. April. Der Iu st izministe r Dr. H abietin ek versicherte den ihni bei seiner jetzigen Anwesenheit in Prag vorgestellten Spitzen der politischen und Justizbehörden, die Absicht der Regierung sei, die Autorität der Gesetze »ach allen Seiten auf das entschiedenste zu wahren. Die Hoffnung auf einen endlichen Ausgleich der Völker auf gesetzlichem Boden dürfe nicht aufgegeben, aber den bestehenden Gesetzen nichts vergeben werden. Politische Auseinandersetzungen mit den Parteiführern werden, wie die Umgebung des Justizministers versichert, nicht eingeleitet. In Oberösterreich verlangt man energisches Vorgehen gegen den Bischof Rudi gier, und da« Hauptorgau der dortigen Liberalen sagt ganz trocken: „Davon ist jedermann überzeugt, daß alle Maßregeln illusorisch sind, daß die Renitenz gegen die Gesetze nie aushören, der Friede in Oberösterreich nie einkehren wird, so lange man sich nicht dazu entschließt, was in jedem anderen Staate schon längst geschehen sein würde, den obersten Störefried unschädlich zu machen, denselben von der Leitung der Diözese zu entfernen und einen Bisthumsverweser eiuzusetzen." In der vorgestrigen Sitzung des deut-schenRtichstageS wurde die ReichSverfaffungS-vorlage nach Ablehnung aller Amendements unverändert angenommen. Die Grundrechtsanträge Reichen« sperger's blieben in der Minorität von 59 gegen 223 Stimmen; ein von Brockhaus und anderen unterstützter Antrag Sonnemann's (Redakteur der Frankfurter Zeitung) aus Verbesserung der Preßzu-stände wurde aus Opportunitätsgründen abgelehnt. Der Antrag Frankenbergs, den auswärtigen StammeSgenossen den Dank für die bewiesene Theil-nahme auszudrücken, wurde einstimmig angenommen. Im Laufe der Debatten äußerte Miqutl bezüglich der Deutschösterreicher: „Wir wollen uns nicht in die inneren Angelegenheiten Oesterreichs einmischen, aber die Haltung der Deutschösterreicher im Kriege hat uns die Neutralität Oesterreichs unterhalten." Wir begleiten die Bestrebungen der Deutschösterreicher, wenigstens auf dem Boden der alten Reichsländer ferner die fanatischen Jünger der Meister vonreff-lich, dem Volke stets nur die von ihnen verkündete Lehre als die ausschließlich richtige, selbständige und ursprüngliche, dagegen jede andere vor oder neben dieser ausgetretenen als falsch, verabscheuuugSwitrdig und verkehrt hinzustellen. Heute ist es aber an der Zeit, daß sich die Dinge auch hier ändern. Gewissenhafte Historiker machen sich an die schwierige Aufgabe, auch den großen ReligionSstiftern der Vorzeit gerecht zu werden, und jeder Gebildete wird schon wegen des geschichtlichen ZnsainlnenhaiigeS deö Christenthums mit dem Judenthum und beider mit dem .Hcidcuthum jene engherzige Exklusivität vermeiden, welche in allem Heidnischen mir schlechtweg Lüge und Sünde sehen wollte, und mit höchster Teilnahme die That-sacheu verfolgen, die auch hier den unleugbaren Zusammenhang aller menschlichen Entwicklung dar-thuu. Eine der größten Erscheinungen unter den Neligionsstistern aller Zeiten war aber unstreitig Buddha, der, mehr als ein halbes Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung geboren, eine Religion die deutschen Stammeseigenthiimlichkeiten, deutsche Sitten und Kultur ausrechtzuerhalten, mit unserer vollsten Zustimmung." I» einem großen Kriegsrathe, den Kaiser Wilhelm in Berlin wegen der Pariser Ereignisse abgehalten, ist neuerdings beschlossen worden, den Gang der Ereignisse unter möglichster Begünstigung der Versailler Regierung abzuwarlen, die man selbst wegen der fälligen Kontributionösniniue nicht chika-uireu will; dagegen sofort eventuell mit einer Wiederbesetzung von Paris einzugreifeu, sobald die deutschen Truppen beleidigt werden. Als Schlußtermin für diese abwartende Haltnng bezeichnet vorläufig eilte Note Biömark's an Favre den 13. April. Die Zeitungsnachrichten über den Abschluß eines Vertrages wegen Verbindung Luxemburgs mit dem deutschen Reiche haben nicht beit geringsten tatsächlichen Anhaltspunkt. Ei» Berliner Blatt meldet über die deutschen Str ei tkrästc bei Paris: Es sind gegenwärtig alle Veranstaltungen getroffen, daß erforderlichen Falles binnen 24 Stunden 200.000 Mau» deutscher Truppen um Paris konzentrirt sei» können. Zunächst der Seine stehe» jetzt verschiedene Kavalleriedivisiouen, die nöthigenfalls Versailles zu decken geeignet sind. Doch antwortet die „Provinz. Korr." auf ein Pariser Schreiben, worin es heißt: Alle Welt sieht mit Sehnsucht den Versailler Regimentern entgegen, oder, wenn diese nicht komme», den „deutschen": „Die deutschen Regimenter werden fürs erste nicht kommen; sie werden es vorläufig der Regierung in Versailles überlassen, eiueu Zustaud wieder her-zustelleu uud zu sichern, durch welchen die Aufrechthaltung und baldige Durchführung desPräliminar-FriedenSvertrageS ermöglicht wird." Die weitaus größte Zahl der katholischen Professoren und Dozenten an der Münchener Un iver fi tät (44 von 62) richtete eine Adresse an Döllinger, in welchem sie ihm ihre vollste Zustimmung auSdrückt und mit folgenden Worten zum festen AuSharren ermuntert: Harren Sie aus im Kampfe, Hochwürdiger Herr, bewahrt mit dem besten und leuchtende» Schilde der Wissenschaft, und möge derselbe ein Mebusettjchild werde» für alle Verderber der Christenheit! In diesem Wendepunkt der christlichen Geschicke gedenken wir der Frage des mnthigen Gratry: Bedarf Gott Eurer Lüge? Und wir uud mit uns Taufende treuer Herzen antworten gleich Ihnen, Hochwürdiger Herr, mit einem klaren und entschlossenen Nein." In Bonn will man alle jene Katholiken, welche das Unfehlbarkeitsdogma nicht anerkennen, von der Osterbeicht ausschließen. ES wird deshalb allgemein die Absicht laut, unter einem dem altka-tholischen Glauben treu gebliebene» Bischöfe zur Gründung einer eigenen Gemeinschaft zu schreiten und auf rechtlichem Wege Kirchen u»d kirchliche-Verinögeu von den dein Jesuitismus verfallenen bischöflichen Behörden znruckzusordern. Am Hose von Florenz sind verzweifelte Briese aus Madrid eingetroffen. Dieselben bezeichnen die Lage des Königs von Spanien als trostlos. Die Königin soll ihren Angehörigen gegenüber brieflich ich dahin ausgesprochen haben, daß sie und ihr Gemahl es bereuen, Italien verlassen zn haben. Manschreibtaus Florenz, 3 l. März: Die n Rom wohnenden Kardinale sind aufgefordert worden, den Betrag ihres beweglichen Einkommen-anzugeben, behufs ihrer Einschätzung für die Steuer auf das bewegliche Vermögen. Darob große Ent» rüstnng in den klerikalen Kreisen. Selbst der im Vatikan wohnende Kardinal Antonelli hat seit# Zettel erhalten. Während der Eharwoche wird der Papst in der sixtinischen Kapelle blos vor einigen besondergeladenen Diplomaten fnnktioniren; in St. Peter wird das Osterfest nicht gefeiert werden. Revision des deutsch-österreichischen Handelsvertrages. Die Brüsseler Friedens-Konferenz wird unter anderem auch darüber entscheiden, ob der deutschfranzösische Handelsvertrag wieder erneuert werden soll. Es wird allgemein angenommen, daß Frank' reich nicht darauf eingehen werde. Aus diesem Grunde trägt man sich, wie der „Tgsp" geschrieben wird, in Wien mit dem Gedanken, den deutsch-österreichischen Handelsvertrag einer Revision zu unterziehen und ihn durch Erweiterung zu jener Bedeutung zu erheben, welche dem französisch-deutschen Vertrage innewohnte. Es gilt dies bezüglich der Vvrtheile der meist begünstigten Nationen. Man hofft damit eine Basis zu gewinnen, welche die volkswirthschastlichen Interessen beider Theile in noch höherem Maße zn fördern geeignet ist und welche gleichzeitig eine Gemeinsamkeit herstellt, die jedenfalls auch eine größere politische An« uäheruug zur Folge habe» muß. In de» maßgebenden Kreisen wird die Ansicht allgemach vorherrschend, daß die freundlichen Beziehungen zum deutsche» Reiche sich aus alle politischen uud sozialen Gebiete zu erstrecken haben. Diillingers Erklärung gegen die Unfehlbarkeit des Papstes. (Schluß.) Dieses oberste Glaubeuspriuzip darf, wie e# trothrocitdig sonnenklar in der Heiligen Schrift verzeichnet sein müßte, niemals in der Kirche verdunkelt gewesen sein; es muß in jeder Zeit, bei jedem lehrte, die noch heute die meisten Anhänger auf dem Erdboden zählt. Dieser einzige Umstand schon dürfte eö rechtfertigen, sich mit dieser großartigen Persönlichkeit ausführlicher zu beschäftigen. Seit unvordenklichen Zeiten gehörte Liebe zur Ruhe und zum beschaulichen Leben zum Volkscharakter der Inder am Ganges, »ttd die hohe geistige Begabung dieses Volkes, der praktischen Betätigung entbehrend, warf sich auf die Spekulation. Die Großartigkeit der tropischen Naturerscheinungen, ihr rascher Wechsel uud die unveränderliche Gesetzmäßigkeit im Wechsel trieb den betrachtenden Geist frühe schon über die Erscheinung hinaus zum Weseu, über das Viele zum Einen, über daö Wechselnde zum Beharrlichen. Dazu kam, daß mit dieser Vorliebe zur Beschaulichkeit die Priester mehr und mehr an Bedeutung gewannen, bis sic sich zum herrschenden Stande attsgeschwuttgen hatten. Ihr Einfluß stieg immer höher und endlich erhoben sie die Idee der priesterlichen Allmacht in dem Gotte Brahma (d. i. Gebet) zum höchste» Inhalt der Religion und ideit-tifizirten ihn mit der Weltseele (Alma), dem Produkt der Spekulation. Aus dieser Voranstellung Brahrna's als de« höchsten Seins ergab sich eine sehr praktische Folge für die brahmauische Theologie. Di< ganze endliche Welt sowie die menschliche Seele sind nur ein Ausfluß Brahma's. Der Mensch stth> in der Mitte, unter ihm die materielle Welt, über ihm die Götterwelt. Der herabsteigenden Bewegung des Lebens entspricht aber auch eine rückkehrendk, und hieraus ergibt sich die Lehre von der Seele"' Wanderung. Welche Richtung die Seele des Einzelnen nach dem Tode nahm, ob anfsteigend oder herabsinkend in untermenschliche Daseinsformen, daö hängt davon ad, wie weit er sich schon in> Leben vom sinnlichen Lebensgenuß loSgentacht hat. So entstand die grausame Abtödtimg/ welche als handgreifliche Konsequenz der brahmai'i/ scheu Theologie sich tief im Volke einwurzelte. die Stusenuuterschiede des Daseins, so beruhen a»^ die Kasteuuuterschiede auf göttlicher Sinorbnunfl/’ Die ganze Lehre biente so alluiülig der sistcmati|d)el' Bedruckung des Volkes, und kein Wunder, d»i- *) 1. Priester, 2. Krieger, 6. Ackerbau, Handel- und werbetreibende, die ersten dem Haupt, die zweite» der ®tl ' die dritten dem Bauch Brahma's entstammt. Volke wie ein hell leuchtendes Gestirn die ganze Kirche beherrscht haben, muß an die Spitze alles Unterrichts gestellt worden sein; und wir harren alle noch des Ausschlusses: wie es denn zu erklären sei, daß erst nach 1830 Jahren die Kirche auf den Gedanken gekommen sei, eine Lehre, welche der Papst in dem an Eure Exzellenz gerichteten Schreiben vom 28tcn Oktober ipsum fundamentale principium catho-licae fidel ac doctrinae nennt, zum Glaubensartikel zu machen. Wie ist cs denn nur möglich gewesen, daß die Päpste jahrhundertelang ganzen Ländern, ganzen theologischen Schulen die Leugnung diesrs ^ fundamentalen Glaubenssatzes nachgesehen haben? Und war denn da eine Einheit der Kirche, wo man im Fundament des Glaubens selbst geschieden war? Und — darf ich es noch beifügen? — wie iji cs denn gekommen, daß Enre Exzellenz selber so £nb beharrlich gegen die Verkündigung dieses Dogma S sich gesträubt haben? — Weil es nicht opportun sei, sagen Sie. Aber kann es denn rfSAf-rr "'""pportnii" sein, den Gläubigen den Tchtnssel zum ganzen Glaubensgebäude zu geben, den Sunbamentat-Artifel, von welchem alle anberen abhangen, zu verkünden'? Da stehen wir ja alle schwindelnd vor einem Abgrunde, der sich am I8ten vor uns aufgethan hat. ™ Wer bie ungeheure Tragweite ber jüngsten ^eschlüffe ermessen will, bcnt ist dringend zu em-'s ^ tx *mwer bas dritte Kapitel des Kon-zn-DekretS mit dem vierten gehörig zusammennehme und sich vergegenwärtige, welch ein Sistem der vollendetsten Universal-Herrschast und geistlichen Diktatur uns hier entgegentritt. Es ist die ganze Gewaltfülle über die gesammte Kirche wie über jeden Cinzelmenschen, wie sie die Päpste seit Gregor VII. in Anspruch genommen, wie sie in den zahlreichen Bullen seit der Bulle Unaip Sanctam ausgesprochen ist, welche fortan von jedem Katholiken geglaubt und im Leben anerkannt werden soll. Diese Gewalt ist schrankenlos, unberechenbar, sie kann überall eiu-greifcn, wo, wie Innocenz III. sagt, Sünde ist, rann jeden strafen, duldet keine Appellation und ist souveräne Willkür, denn der Papst trägt nach dem Ausdrucke Bonifazius' des Achten alle Rechte im Schrein seiner Brust. Da er nun unfehlbar geworden ist, so kann er im Momente mit dem einen Wörtchen „orbi“ (b. H., daß er sich an die ganze Kirche wende) jede Satzung, jede Lehre, jede Forderung zum untrüglichen und unwidersprechlichen Maubenssatze mache». Ihm gegenüber besteht kein 'Wcht, keine persönliche oder korporative Freiheit oder, wie die Kanonisten sage»: das Tribunal Got-% und des Papstes ist ein und dasselbe. Dieses Listen, trägt seinen romanischen Ursprung an der Stirne und wird nie in germanischen Ländern durch« zudringen vermögen. Als Christ, als Theologe, als Geschichtskundiger, als Bürger kann ich diese Lehre nicht annehmen. Nicht als Christ: denn sie ist unverträglich mit dem Geiste des Evangeliums und mit den klaren Aussprüchen Christi und der Apostel; sie will gerade das Imperium dieser Welt aufrichten, welches Christus ablehnte, will die Herrschaft über die Gemeinden, welche Petrus allen und sich selbst verbot. Nicht als Theologe: denn die gesammte Tradition ber Kirche steht ihr unversöhnlich entgegen. Nicht als Geschichtskenner kann ich sie annehmen, denn als solcher weiß ich, daß das beharrliche Streben, diese Theorie der Weltherrschaft zu verwirklichen, Europa Ströme von Blut gekostet, ganze Länder verwirrt und heruntergebracht, den schönen organischen Verfassungsbau der älteren Kirche zerrüttet und die ärgsten Mißbräuche in der Kirche erzeugt, genährt und festgehalten hat. Als Bürger endlich muß ich sie von mir weisen, weil sie mit ihren Ansprüchen auf Unterwerfung der Staaten und Monarchen und der ganzen politischen Ordnung unter die päpstliche Gewalt und durch die eximirte Stellung, welche sie für den Klerus fordert, den Grund legt zu endloser verderblicher Zwietracht zwischen Staat und Kirche, zwischen Geistlichen und Laien. Denn das kann ich mir nicht verbergen, daß diese Lehre, an deren Folgen das alte deutsche Reich zu Grunde gegangen ist, falls sie bei dem katholischen Theil der deutschen Nation herrschend würde, sofort auch den Keim eines unheilbaren Siechthums in das eben erbaute neue Reich verpflanzen würde. — Genehmige» rc. München, 28. März 1871. I. v. Dötting er." Üblich alles Dichten und Trachten desselben nach Erlösung aus diesem Banne ging! Vorbereitet wenigstens, wenn auch nicht bewirkt, wurde diese Erlösung durch dieselbe Macht, welche die Ketten geschmiedet hatte, durch die Spekulation. 'S« entstanden verschiedene Sekten, die sämmtlich Legen das orthodoxe Brahmanenthum Front machten «nd deren Lehren sich einerseits bis zur vollständigen auÄUö Brahma'ö, andererseits der realen Welt entaenn"' ®*c filosofirende Richtung dieser beiden beiden 1 r ^.eu Sistemc verhinderte cs aber bei tion w o, ^ ans ihnen eine wahrhafte Resorma-dic /^religion entwickelte; sie blieben auf Zur Tagesgeschichte. — Am letzten Sonntag brachte ein Bote einem Wirlhe des OrtesJvenza bei Cilli Sprengpulver und setzte dasselbe in einem dortlandS als Tragkorb gebrauchten „Zegger" auf eine Wandbank bei der Zimmerlhüre nieder. Einer der Gäste zündete oberhalb des verhängnißvollen ZeggerS an der Wand ein Streichhölzchen an, dessen Schwefelköpschen abbrach und in den Zegger fiel. Da« Pulver explodirte, beschädigte den Unvorsichtigen und den daneben sitzenden Wirth auf arge Weise, zerriß ihnen die Kleider und zerschmetterte alle Fensterscheiben, sowie eine Seiten-thüre. — Wie die betreffenden Herren berichtigen, sind Pfarrer Boraberger und Kooperator Stöckle (nicht Scheibelberger) in Linz durch den yberösterreichischen LandeSschulrath und nicht durch die Statthalterei ihrer Katechetenstellen enthoben worden. — Der Erzbischof von München soll nach dem „N. W. Tgbl." aus Rom Weisungen erhalten haben mit aller Strenge gegen D ö l l i n g e r vorzugehen ihm nur eine ganz kurze Frist zum Widerruf zu gönnen, und falls dieser nicht erfolgt, die kirchlichen Strafen über ihn zu verhängen. — Nach einer Aeußerung Moltke'S in Reichs lagskreisen ist der Einzug der deutschen Truppen Berlin nicht vor Mitte August zu erwarten. zu schule beschränkt. ctl,cr nachhaltigen m Der Anstoß und die Kraft m und volksthüinlichen Refor- ÜiiJ-ll J,onnte/ toic zu allen Zeiten, nur ans der führ kai"to des GemütheS, aus dem tiefen Ge-13 ,ber Erlösungsbedürftigkeit fließen. Und dies tjeF der Fall bei Buddha. Er war es, der de» ftnif"' Ü t! Drang feiner Zeitgenossen zum 'tarkeii und deutlichen Ausdruck brachte und als ein "'artcr Protestant gegen den ?u«mu8 auftrat und so der e%on wurde. (Schluß folgt.) herrschenden Brah-Stister einer neuen Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten Lokal-Chronik. MG" Morgen wird das „Tagblatt" um 4 Uhr auSgegrben. — Der Heute Mittag fällige Wiener Postzug erlitt eine Verspätung von zwei Stunden. (Für die Abbrändler von Adels berg) wurden im Ganzen 5052 fl. 11 '/2 kr. gespendet. — (Ein Schreiben des Papste«) ist den, katholischen Vereine in Krain als Antwort auf die vom letzeren aus Anlaß des Unfehlbarkeitsdogma aus-gegangene Adresse in Laibach eingelangt. Se. Heiligkeit spricht darin die vollste Befriedigung über die Unterwerfung der Unterzeichner der Adresse unter jenes Dogma au», welches als ein keineswegs neuer, sonder» als ein altväterlicher, heimischer Glaubensartikel be- zeichnet wird. Sodann wird die Hoffnung ausgesprochen, daß die beharrliche Fürbitte zu Gott die Menschheit aus der jetzigen harten Bedrängniß erretten werde. Das Schreiben schließt mit dem päpstlichen Segen an alle Unterzeichner der Adresse. Eine ähnliche Antwort t auch der Geistlichkeit der Görzer Diözese, die sich durch reiche Sammlungen des PeterspfennigS hervor« that, zugekommen. Aus dem Bereinsleben. Die mittwöchige Mo»u>tsvcrsammlimg des Mn-ealvereins wurde vom Obmann Berghauptmann T r i n -er mit einem Nachrufe an zwei vor kurzem verstorbene Männer der Wissenschaft und Kunst eröffnet, deren unverdrossenes Wirken sich auch ans das Land Krain bezog. Der eine davon, Wilhelm H a i d i n g e r, hat an dem Aufschwünge der naturwissenschaftliche» Studien in Oesterreich seit dem Jahre 1844 einen hervorragenden Antbeil genommen, unter einer Leitung wurden von der geologischen Reichsanstalt die ;eologischen Aufnahmen des Landes zu Stande gebracht, wie durch die von ihm veranlagte,! geologischen Karten und Jahrbücher der tiicichsmistatt das Studium der Geologie wesentlich gefördert wurde. Haidiiiger interesfirte sich um jede wissenschaftliche Regung im Lande, er stand mit den krainischen Naturforschern im lebhaften Verkehr, nach dem Muster der von ihm in Wien ins Leben gerufenen Vereins-abende der Freunde der Naturwissenschaften wurden auch am Laibacher Museum im Jahre 1848 periodische Versammlungen von Freunden der Landeskunde ins Leben gerufen. Der zweite Verlust ist der Tod des Malers M. Pern -a r t. Dieser geniale Künstler brachte die Naturschönheiten der österreichischen Alpenwelt durch sehr gelungene panora malische Aufnahme auch jenen Kreisen zur Anschauung, denen der Besuch der Alpen nicht möglich ist. Mit besonderer Vorliebe behandelte er die wenig gekannte Gebirgskette der Karavanken und der julischen Alpen. Ein großer Theil seiner Aufnahmen bezog sich aus die Umgebung von Veldes, auf die Wochein und die schönsten Punkte des Savethales, viele dieser Bilder wurden durch die Fotografie vervielfältiget. Zu den größeren auf Krain Bezug nehmenden Arbeiten gehören die sehr gelungene» Panoramen vom Ston (im Besitze fcei Fürstbischofs Widmet), vom Triglav (im LandeSmnseum), cm er vom Mangarl und vom «Äroßkahlenberg. In dem '.ilane des Verstorbenen lag auch eine Aufnahme des groß artigen Panorama's vom Schneeberge in Jnnerkrain, welche leider nicht zu Stande gekommen zn sein scheint. Hieraus zeigte Berghauptmann Trinker an, daß es ihm gelungen, im verflossenen Jahre bei seinen gewöhnlichen Dienslesreisen nunmehr auch im östlichen Tbeile des Landes die vorzüglichsten Gebirgs- und Mineralvorkommen für daS Landesmuseum einzusammeln, so daß in den 121 Stücken dieser letzten Sammlung sich ein Durchschnitt vom Uskoken gebirge bei Landstraß über Gurkseld, Duor, Sagvr, Mötinig, Stein, dem Saniert Haie bis Neumarkll ergibt. Zur (Erläuterung des Gegenstandes legte der Vortragende dir geologische Karte der österreichischen Monarchie von Ritter v. Hauer vor, auf welcher mit schmalen Papierstreisen sowohl der letzt' jährige Durchschnitt wie auch jene der Jahre 1868 und 186!) dargestellt waren. Die Gefammtsumme der in den drei ge nannten Jahren eingcsammeltcn Musterstlicke beträgt 363, welche bereits in drei Sektionen ü 121 Stücke in den unteren Museallokalitälen ausgestellt sind und worüber der Vortra gende einen vollständigen Katalog übergab. Da der größte Theil der wichtigeren Vorkommen bei früheren Anlässen schon Gegenstand der Mittheilung war, so wurden nachträglich nur einige Mineralien und Gebirgsarten aus dem östlichen Theile »och vorgezeigt, darunter die altbekannten, aber bisher nie bauwürdig befundenen Grauspiesglauzerze von Tro jana, die reiche» Bleiglaiizstufen von dem einst blübenden, nun aber seit mehr als einem Dezennium verlassenen Bergbau zu Saverschnig bei Littai, die aus der Verwitterung der Schwefelkiese entstandenen Brauneisensteine von Ratschach »nd Preska, weide Erze für die Hütte zu Pafsitk bestimmt waren. Aus den jünger» (tertiären) dnrch ihre» Reichthurn an fossilem Brennstoff ausgezeichnete» Gebirgsschichte» wur den Austernfchalen verschiedener Fundorte und Piauzit von Johannesthal vorgewiesen, erftere wegen ihrer technischen Verwendung interessant und unter der Bezeichnung: Ur-austern im rohen und gepulverte» Zustande sogar Gegenstand der vorjährigen Jndnstrieausstellnttg in Graz, letzterer als Erdbarz, ausgezeichnet durch sein eigentümliches »efter u»d schnürlartiges Vorkommen in der Braunkohle selbst, vo» der er sich hauptsächlich nur durch den gelblich braimen Strich, durch die leichte Entzündbarkeit nud den an Bernstein er» inuernden aromatischen Geruch unterscheidet. Der Name dieses Harzes stammt von Pianze, einem kleine» Orte nörd-lich von Nasseufuß, und die erste Beschreibung lieferte W. Hai-dinger int Jahre 1844 in Poggendorffs Annalen für Fisik und Chemie desselben Jahres. Noch wurde» einige Exemplare von de» fogenaimten Gurkfelder und Grvßdoruer Schichten produzirt, welche, abgesehen von ihrer vorzüglichen Brauchbarkeit als Ban- und Pflasterstein, noch wegen ihres zweifelhafte» geologischen Charakters von befonderem Interesse sind ; denn nach der erste» geologische» Aufnahme Krams wurden diese Gesteinsarten als Senonienkalke der oberen Kreide zugezählt, während die neuere geologische Karte von »Ütter v. Hauer sie de» Kafsiauerschichte» anreiht. Der Vortragende erklärte sich, gestützt auf die Schichtenfolge am nördliche» Abhang der Uskoken bei Laudstraß, wo die fraglichen Gesteiusarten zwischen dem Rndistenkalk und tertiärem Sandstein liegen, für die erstere Bezeichnung. Schließlich widmete der Bortragende noch Worte des Dankes allen denjenigen, welche ihm bei seiner letztjährigen Arbeit hilfreich an die Hand gingen, namentlich dem l\ Itu« fchel'sckien Werksdirektor in Johannesthal Herrn Hinterhnber, dem Direktor der Gewerkschaft am Savestrom Herrn Langer in Sagor und dem dortigen Herrn Schichtmeister I. Insel, dem gewerkschaftlichen Direktor Herrn Baron Grntschreiber in Möttnig, dem Bauunternehmer Herrn Praschniker in Stein, und dem f. k. Straßenassistenten Herrn Edelmann in Nenmarktl. Prof. Dr. Valenta sprach dem Herrn Berghauptmann für seine äußerst instinktive, dem Museum gewidmete geologische Sammlung, wodurch dem lang gefühlten Mangel, jtch in der Geologie Ärains gründlich zu informiren, abgeholfen wird, im iliamen der Bersammlung den verdienten Dank aus. Kustos D e f ch in a n u legte die vor kurzem in Wien erschienene Broschüre Frieses über „die Bausteinsamm-lung des österreichischen Ingenieur- und Architekten-Vereins" vor. Diese reichhaltige Sammlung wurde zu dem Zwecke angelegt, um die vorzüglichsten Baumaterialien der österreichischen Monarchie den Technikern zur Kenntniß zn bringen. Unser Land ist daselbst mit 15 Gesteinsarten vertreten, eS fehlen leider manche vorzügliche Banmaterialien, als der Dachschiefer von Salilog, der Ottokerstein, die zn Mühlsteinen verwendeten ji'alkbreccien, die verschiedenen hidran-lischen Kalke und Gipse, ferner mehrere ausgezeichnete Mar-morarten u. a. in Professor Dr. Naleuta beantragt, daß die hiesige Handelskammer von dem Bestände dieser Gesteiiissamnilung in Kenntniß gesetzt werde und daß von dieser die einzelnen Steinbrnchbesitzer aufzufordern wären, durch Einsendung von Musterstücken an den gedachten Verein die hierländigen vorzüglichen Bausteine auch außer Landes zur allgemeinen Kenntniß zu bringen. Hierauf besprach Kustos D e s ch m a n u die geologischen Verhältnisse deS P o l s ch i tz a g r a b e n s nächst der Eisen-Zahnstation Podnar t. Diese Lokalität, der nozenen Formation angehörig, ist eine der reichsten Fundstätten an Ver-steineriingen. Schon Valvasor kannte dieselbe, Hacquet beschrieb einzelne Vorkommnisse, der französische Geolog Necker de Saussure lieferte einen geologischen Durchschnitt jener Gegend, Morlot und Lipoid haben in jüngster Zeit darüber Berichte veröffentlicht Der Vortragende zeigte eine reichhaltige Sammlung der dortigen Petrefakte vor; besonders stark sind die Korallen vertreten, man sieht an mehreren vom Wasser bloßgelegten Stellen die weißen Korallenriffe in dem Bache, der jenen Graben durchfließt. Sehr schön sind verschiedene Arten von Labirinlh-, Nelken- und Sternkorallen entwickelt. Durch die neue Bahnverbindung ist diese interessante Lokalität den Frcundni der Geologie nahe gelegt, ein guter Führer ist der Gemeindehirt von Polschitza Namens Hval.i, derselbe hat von den besten Fundorten der Versteinerungen genaue Kenntniß. Weiters legte Kustos Deschmaun eine kleine Sammlung srischcr Lebermoose ans der Umgebung Laibachs mit reichlichen Früchten zur Ansicht vor, und zeigte den interessanten Bau der Schleudern und Sporen unter dem Mikroskope ; auch ein winziger Parasit, auf Rasen der Juugcr-mannia bicuspidata vorkommend, ein grüner Schwamm, die Peziza Jungcrmanniac, wurde einer mikroskopischen Untersuchung unterzogen. Zum Schlüsse wurde die erste Lieferung des sehr kostbaren KupferwerkeS: „Die Kunstwerke der Schatzkammer des österreichischen Kaiserhauses," vorgewiesen. Dieses höchst iverthvolle Geschenk kam in Folge A. H. Auftrages dem Lan-desmusenm zu. Witterung. Laibach, 7. April. Trübe Witterung anhaltend, abwechselnd schwacher Rege». Nordostwind schwach, in den oberen Luftschichten südwestliche Strömung. Wärm e: Morgens 6 Uhr + 8. 6"; Nachm. 2 Uhr + 4. G" R. (1870 + 11.*°; 1869 + 1-2.5"). Barometer im steigen 327.89"'. Das gestrige Tages-, mittel der Wärme >- 4.3°, um 2.6" unter dem Normale Der gestrige Niederschlag 0.74"'. Angekommene Fremde. Am 6. April Stmlt Wien. Kreck, Bankdirektor, Wien. — Kresse, Privatier, Gotischer. — Petrii, Privatier, Eilli. - Sa-mide, Privatier, Gottschee. — Ritter v. Schwarzenfeld, ■ Schneeberg. — Lindner, Kanfm., Wien. — Hudabiunigg, Kniifm., Graz. — Ritter v. Vesteneg, Gnrlseld. — Pnchar, Handelsin., Klagenfiirt. Elel'nnt Brigola, Kronau. — Knofter, Mannsburg. — Giovani, Arzt, Triest. — (Serif, Agram. BitivrlscBe^v 11 «Ü\ Haller, Architekt, St. Gallen. Verstorbene. Den 5. A p r i l Anton VerbovZek, Tandler, alt 77 Jahre, im Zivilspital an Altersschwäche. Den 6. A p r i l. Dem Jakob Anschitz, Halbbübler, sein Sohn Gregor, alt 15 Jahre, am Mvorgrunde Nr. 54 an der 6'ehirnhanteiitzündniig. Wiener Börse vom 6. April. Staatsfonds. I 5perc.Rente, öst.Pap.' bto. bto. öst.inSilb. Boje von 1854 . . . Bote von 1860, ganze Lose von 1860, Fünft. Prämiensch. v. 1864 . Qrundentl.-Obl. Steiermark ^uSpGt. Kärnten, Krarn u. Küstenland 5 „ Ungarn. . zu 5 „ Kroat. u. ©lato. 5 * Siebenbürg. „ 5 , Aotlen. Kationalbank . . . Union - Bank . . . Kreditanstalt . . . -r. ö. EScompte-Ges. ünalo-österr. Bank . De st. Bodencred.-A. . Oest. Hyvoth.-Bank. Steier. Lscompt.-Bk. Franko - Austria . . Kais. Ferd.-Nordb. . Südbahn-Gesellsch. . Kais. Elisabeth-Bahn. Larl-Ludwig-Bahn Siekenb. Eisenbahn . Staatsbahn.... Kais. Franz-IosefSb.. i>ünf!.=8arcfer E.-B. Llfülb-Fium. Bahn . Pfandbriefe. Äation. ö.W. verloSb llng. Bod.-Creditanst. Allg.öst.Bod.-Lredit. bto. in 33u.rti4.— ! 2C4 kO 64 50 420.— 1% 25 166 — 173 25 I 1 92.70 93.-i y.,.— 89 50 106.25; 106 75 , 87.- | 87 2 Ware 59.-68 70 90.-96.60 lf 8 76 125 50 94.— 86.50 80 50 84.— 74 50 719 50 275.75 275.60 860.— 274.50 2(0 114.75 2224 181.20 224.50 265. 169— 421. 196 75 167, 173.76 I Gelb i Ware Oest. Hypoth.-Bauk. —.—j — Prlorlt&te-Obllg.' ®ilbb.-®el. m 5008t. dt«. Bon» 6 i’St. 111.76 113— !38 50 840 — viotbt. (ioo fi. isw.): »«.sc 96 75 ©ic6..».(200«.ö.Sß.) 89 80 H).— Staatsbahn pr. Stück 136.75 W.iS Staaisb. »r. St. 1867 133.16 133.75 !Hubolf86.(300fiJ.äB.) 90 — 90.20 Scan*-3of. (üOOfl.©.) 95.80 96.— Lose. (itebit ioo fi. ü. 10. . 162.50 lf 3 — von.-DamPfich..N«s. zu 100 ft. CM. . . 99.— 100.- Itieflet 100 fi. CM. . lli.— r>5.- blc. 50 fi. i.$B. . 5S.— GC.~ Clenet . 40 fi. ö.SB. SS.— 34.- Salm . „ 40 „ 39.- 10.- Patffh . „ 40 „ 89.— 30.- ■ilari) . „ 40 „ 35.— 36.— @t. @cnol6„ 40 „ 31 50 32 50 »vinbisidgrätz iü . 81.5(1 22.50 ZBalbficin . SO „ 22.— >3 - »eglcbiä . 10 . 16 10 iRubolfepift. 10#.ÜB. 15. <0 16 50 Weoheel(3 Mou.) Ältgfb. 100«.fiibb.«B. 104.60 104.75 Frankl. 100 fi. „ ienbon io PI. ©tcrl. 1^3.66 125.85 Pari» 100 granc« . 49.- 49 20 lÄtinsen. stall. Münz-Ducate». SO-Qmmceailck . . . 5 »0 5 92 y.o.v 9.9J lBemnatbakr . . . 1.85 1.85» Silber . . 12t 75 123.25 Des Charfreitages wegen war heute i» Wien keine Börse. ____________________________________________ Telegramme. (Orig. -Tel eg r. d es „Laib. Tagblatt.") Wien, V April. Vizeadmiral Te^ktt-hof ist heute gestorben. Versailles» (1. April Bei Chatillon fortdauernde Kanonade. Eine Deputation Pariser Kanflente traf in Versailles ein und konferirte lange mit ThierS über die Mittel, um Paris zn pazifiziren. Paris, «.April. „Journal offiziell" veröffentlicht ein Dekret, wonach jeder deS EinverständuiffeS mit der Versailler Re- gierung Beschuldigte verhaftet und binnen 4# Stunden vor eine Spezialjury gestellt wird. Bordeaux, 6. April. Offiziell. In Limogeist ebenfalls die Bewegung ausgebrochen, ein Kürassie» oberst wurde ermordet. Vor Paris ist das ganze Plateau von Chatillon von den Truppen besetzt. Zur Schonung des Blutes der Truppen ist ein Angriff auf die Forts Jssy und Vanves nicht ungeordnet, da diese im gegebenen äJJomciite mit Paris fallen werden. Danksagung. Für die so vielseitige» Beweise liebevollen Mitgefühls während der Krankheit des nun in Gott ruhenden unvergeßlichen Gatten, resp. Bruders, des Herrn Gustav Ritter 11. Stöckl sowie für die zahlreiche, ehrenvolle Begleitung zu seiner letzten Ruhestätte sprechen wir hiermit allen Theilnehiuern, besonders den p. t. Herren Viohr-schützen, unseren wärmsten, tiesgefühlten Dank ans. Laibach, G. April 1871. Rosa Edle v. Ttöckl geb. Blasnik. All'ine Rudolph geb. Edle u. StSckl. Dr. Emil Ritter v. TtSitl. Ausgepicht! Uine Woliimnic, 4 Zimmer ;c. rc., 'jj4T~ ruhig und angenehm, sofort billig zn vermie-then. Anfrage unter lv. und !<:. in der pevition des „Tagblatt." (142—3) (Iciflfltbllll Curzvlaner ganz irisches, geruchloses feines t«i>i - Ovl, das Pfd. 40 kr., Ztr. :$(> fl., ist zu babeu in der Sptta5g->nc Nr. 277, ersten Stock. ' 1 0 (130—b) Annoncen-Expedition von HAASEN8TE1N & VOGLER vermittelt in alle existireiulen Zeitungen Annoncen, berechnet weder Porto noch Provision, sondern nur die Originalpreise, bewilligt je nach Massgabe der Ordres zu vereinbarende Rabatte, liefert über alle Insertionen, ob gewünscht oder nicht, Belege, erspart den Inserenten alle und jede Spesen, besorgt bei Benutzung ausländischer Blätter korrekte Uebersetzungen, gibt auf Wunsch bereitwilligst vorherige Kosten-Anschläge, versendet gratis und franko die neuesten und korrektesten Insertions-Tarife, garantirt für alle Fälle die strengste Diskretion. Pächter grösser in- und ausländischer ..... , . Zeitungen, u a: „wiener zd- s Alleinige Vertreter tung»Morgeupost, „Tag- < jcr grosgen Pariser und der blatt,“ -Kikeriki,“ „Oekono- 6 - .... mist“ in Wien, „Independance ‘ bedeutendsten französischen Special-Agenten aller llauptblätter der Schweiz, Schwedens, Norwegens, Dänemarks und Hollands. beige“ in Brüssel, „Holland’sche lllustratie“ in Amsterdam u. s. w. l'rovinzialblätter. Domizile der überall gleichlautenden Firma: Wien, Neuer Markt 11, l‘rag, Graben 27. Hamburg, Lübeck, Berlin, Frankfurt a. M., Leipzig, Dresden, Chemnitz, Halle a. >S., Itreslan, Köln, Stuttgart, Mönchen, Nürnberg, Basel, Zürich, St, Gallen, Genf, Lausanne. (148—1) Druck von Ign t>. Kleinmayr -d Fev Bambers in Laibach. Verleger unc für Die Redaktion verantwortlich: Dttcmar Bamberg.