?o81nins plsöLna v Aotovini. Nr. 19. Erlcheint jeden Mittwoch. 4. (19.) Jahrgang. Organ der Gottscherr LmicniMitci. Bezugspreise: Jugoslawien: ganzjährig 25 Din, halbjährig 12'50 Dm. D.-Oesterreick: ganzjährig 34 Diy, halbjährig 17'— Din. Amerika: 2 50 Dollar. — Einzelne Nummern 60 Para. Mittwoch, den 10. Mai 1982. Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Berichte sind an die Schriftleitung zu senden. — Anzeigen-Aufnahme und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kočevje. Versammtuugsanjeiger. Der Obmann der Gottscheer Bauernpartei wird in den nachstehenden Ortschaften Versamm¬ lungen abhalten am 18. Mai um 6 Uhr abends in Kummerdorf, am 14. Mai nach der Messe in Nesseltal, Gasthaus Lackner, 15. Mai um 6 Uhr abends in Stockendorf, 16. Mai 6 Uhr abends Tschermoschnitz, 17. Mai 6 Uhr abends in Pöllandl, 18. Mai 6 Uhr abends in Warmbera. Um zahl¬ reichen Besuch bittet der Obmann. Berliner Brief. O. 8. Daß cs trotz der mit Recht so ost be¬ klagten parteipolitischen Zerrissenheit des deutschen Volkes so etwas wie eine deutsche Einigkeit gibt, wenn es um Sein und Nichtsein geht, das hat nach einer langen Zeit des vergeblichen Entgegen¬ kommens und tiefer Demütigungen die Krise in Genua gezeigt, die der Bekanntgabe des russisch¬ deutschen Vertrages gefolgt war. Dieser Vertrags¬ abschluß wurde vom ganzen deutschen Volke als aktive Handlung gewertet, die uns endlich aus der Rolle des nur Objektseins herausbringt in eine neue Stellung. Bei der Unübersichtlichkeit der Verhältnisse im balkanisterten Europa ist freilich schwer zu sagen, ob diese Stellung eine bessere oder eine gefährlichere ist. Das wird aber auch nicht als das Wichtigste betrachtet. Es geht dem deutschen Volke heute ähnlich wie es den Schützen¬ grabenbesatzungen ergangen ist, die den todgefähr¬ lichen Sturmangriff herbeisehnten, nur um von der lastenden Ungewißheit und Unentschiedenheit frei zu werden. Wie 1918 das deutsche Volk den Krieg nicht mehr ertrug, so kann cs jetzt diesen sogenann- Ein Bück in den Mai. Komm, Freund I Hast du so recht jemals einen Mai der Natur geschaut? Ich meine so ein blühendes Fleckchen Erde, so ein im zartesten Blütenmeere wogendes Örtchen unseres Gottscheer- ländchensl . . . Vielleicht bist du schon einmal aus der Straße gewandert, die hineinführt in jene Gegend, die du „Hornwalder" nennst; — beim Brunnwiri vorüber, über die alte Feste Malgern, durch Kletsch hindurch, dort durch den großen, gespensterreichen Fichten- und Tannenwald über die Höhe, über die man auf etlichen Straßen¬ windungen nach Altlag gelangt . . . Setzen wir uns im Geiste dort auf dieser Höhe, wegen meiner gleich in der Nähe beim Puijackl auf einen der vielen Steine, oder noch besser, dort auf eine Bank, die im Schatten des gekreuzigten Nazare¬ ners zur Ruhe einladet, und blicken wir hinunter ins Talbecken, in den Kessel am Fuße der Horn- waldberge. Das größte Dorf unseres Ländchens liegt dort. Der Boden ist sandig, nicht so recht fruchtbar für Ackerfrüchte wie etwa im Unterlande. len Frieden kaum mehr ertragen, der die Wieder¬ kehr geordneter Verhältnisse, ruhiger Arbeit und gesicherter Existenz verhindert. Es glaube draußen ja niemand, daß die Masse des deutschen Volkes in dem russisch-deutschen Vertrag etwas anderes sehen will, als ein friedliches Arbeitsbündnis. Das Elend, das durch die Umgestaltung aller Verhältnisse in Rußland hervorgerufen wurde, kommt in seinen Auswirkungen zu nahe an Deutsch, land heran, als daß man hier nicht wüßte, wie sehr Deutschland sich den Bolschewismus vom Leibe halten muß. Wenn man den Pakt mit Sowjet-Rußland dennoch nicht fürchtete, so be¬ zeugt das einmal, daß das deutsche Volk sich für reif und fähig genug hält,' mit den Russen zu arbeiten und zu wirtschaftens ohne in ihre Me¬ thoden zu verfallen, dann aber bezeugt es auch, daß die bolschewistische Gefahr dem deutschen Volke klein erscheint gegenüber der imperialistischen Gefahr, mit der die Franzosen nnd ihre Gefolgs- manncn Europa in einen Zustand dauernder Auf¬ regung versetzen. Welches Volk hätte den Machtspcuch, die Drohung, das Mißtrauen und die Tücke harter und vernunftloser Feinde williger und demütiger ertragen als das deutsche? Welches Volk hätte ähnlich unerhörte Anstrengungen gemacht, um die ihm auferlegten Lasten zu tragen, nur damit end¬ lich Ruhe wird? Welches Volk hätte nach langer widerspruchsloser Unterwerfung, nach geduldiger Hinnahme moralischer und körperlicher Züchtigung auch diese Beleidigung noch eingesteckt: daß es auf einer Konferenz, auf die es alle Hoffnung gesetzt hatte, auf der es nicht Sieger und Besiegte, sondern nur Gleichberechtigte geben sollte, aus- Aber etwas Hal dieses Talbecken, was vielleicht im Ländchen nicht sobald zu finden sein wird: Einen nahrhaften Boden für Obstbäume und einen himmlischen Wcttersegen für reiche Obstsrucht. Lange Gärten mit unabsehbaren Reihen Obst¬ bäumen, auf Äckern bei den Grenzsteinen, längs den Straßen und Wegen. Obst gedeiht hier in gesegneter Fülle, einmal in dieser, einmal in der anderen Gattung. Und so blicken wir hinunter. Es ist Mai! Ja wahrhaftig . . . Die Dächer der Häuser nur sind zu sehen. Hellrote Ziegel nur sehr verein¬ zelt. Graue Brelterbedachungen und grau-grüne Strohhäupter dazwischen. Kaum zehn Häuser vermutet man da drunten. Einhundertzwanzig Wohnhäuser, ebensoviele Scheunen, Stallungen sollen es sein. . . Doch wie Küchlein unter den Fittichen ihrer Mutterhenne sind sie im Mai hinter grün und weiß versteckt. Schattige Lindenbäume, die Häuser umkränzendes Zwetschken- und Pflau¬ mengeäst, über Scheunen und Stallungen kühn und geschlechteralt sich breitende Birnbäume und die durch die langen Obstgärten sich zweigenden geschlossen blieb von den wichtigsten Verhandlun¬ gen, — ein Spott den versammelten Nationen, die ruhig zusahen, wie eine Weltkonferenz von den Alliierten in illoyaler Weise zu Geheimver¬ handlungen mißbraucht wurde? Von einigen Außenseitern abgesehen, gab es niemand im deut¬ schen Volke, der die Haltung der deutschen Ver¬ tretung in Genua nicht gebilligt hätte, mit einem Male war die Einigkeit in der Grundrichtung, nach der man seit Jahren vergeblich rief, Wirk¬ lichkeit. Seitdem hat die deutsche Vertretung in Genua, die eigentlich die deutsche Regierung ist, auch da und dort im Reiche Anerkennung ge¬ funden, wo der Reichskanzler Dr. Wirth und sein Außenminister Dr. Rathenau vorher aus Gegner¬ schaft stießen. So belebend wirkte diese erste Tat seit dem Waffenstillstand auf weite Kreise. Zwar schien es, als ob wegen dieser durchaus berechtig¬ ten, moralisch und juristisch einwandfreien, ganz und gar nicht illoyalen deutschen Handlung das Abendland untergehen sollte, so laut war das Toben in einigen alliierten Ländern. Daß die deutsche Vertretung die ungerechte Note der Alli¬ ierten dennoch sachlich und entgegenkommend be¬ antwortete, ja um des Friedens willen sich selber aus der russischen Kommission ausschloß, im üb¬ rigen aber fest blieb und den Vertrag aufrecht erhielt, das alles wurde in Deutschland mit Ge- nugtuung ausgenommen. Um so mehr als es dieser besonnenen und versöhnlichen Haltung der deutschen Vertretung gelang, ein Scheitern der Konferenz zu verhüten. Warum auch hätten es die Deutschen sein sollen, die der Konferenz den Rest geben, da doch kaum ein anderes Volk so viel von ihr erhoffte, als sie es taten. Apfelbäume tragen ein blendend weißes Kleid, das durchfärbt ist vom duftigsten Apselblütenrot: Altlag im Maienkleid. Wie diese Biumensächer da gleich beim Dorfeingange die Wände bis zum Giebel umkleiden; und die im Hellen Sonnen¬ schein spiegelnden Fenster sehen aus wie Edel¬ steine im klarsten Gewände. Sieh doch die Kirche, sie ragt mit ihrem Turme wie ein Ritterhelm aus- blühendem, grünendem Busche! Hinauf dort gegen die Schule, wie ein duftender Linnenmantel. Die langen Gärten, die alle abwärts liegen, gegen die umliegenden Niederungen zu, ste breiten sich wie Blumenkränze über den Nacken eines Maien¬ kindes. Glückliches Volk, daß du deine Heimat in diesen himmlischen Gärten der Sonne, der Wonne, auf diesem blülenbekränzten Erdenfleckchen haben kannst. „Sei glücklich, du Dorfheimat," muß dir mein Freund wohl dein Herz reden, „sei glücklich in zartester Unschuld, auf daß du nichts zu Leide bekämest, was die große, weite Welt vernichtet, durch die Entwurzelung und Modernisierung, durch ein heimatloses Gesuche nach Geld undMacht I" Seite 74 Goltscheer Zeitung — Nr. 19. Jahrgang V. Zur Gründung der Ortsgruppe „Ge¬ meinde Gottschee" der Goltscheer Bauernpartei. Nachdem durch die rührige Tätigkeit des Partei¬ obmannes Jakob Fritz in den meisten Gottscheer Landgemeinden bereits Ortsgruppen der Golt¬ scheer Bauernpartei gegründet worden sind, hielt es der Genannte für wünschenswert, auch in der Gottscheer Gemeinde eine Ortsgruppe der Partei aufzustellen, und berief zu diesem Zwecke am 29. April l. I. im Hotel „Stadt Triest" eine Ver¬ sammlung ein. Vorweg sei es gesagt, daß der Besuch dieser Versammlung den gehegten Erwartungen in keiner Weise entsprach, da nur wenige Teilnehmer er¬ schienen sind, während es am Platze gewesen wäre, daß die gesamte Bevölkerung daran teil¬ genommen hätte, da es sich doch um ihre Wohl und Wehe handelt. Durch die geringe Beteili¬ gung verzögerte sich die Versammlungseröffnung um eine Stunde, so daß der Parteiobmann erst um 8 Uhr die Versammlung eröffnete. Derselbe begrüßte in herzlichen, kernigen Worten die Er¬ schienenen, ebenso auch den Vertreter der politi¬ schen Behörde Herrn Regierungskommissär Dr. Vidic, worauf zur Wahl des Vorsitzenden der Versammlung geschritten wurde. Als solcher wurde einstimmig Herr Dr. Georg Röthel gewählt, der sohin den Vorsitz übernahm.und für das in ihn gesetzte Vertrauen dankte und auch einige aufmun¬ ternde Worte behufs Unterstützung unseres Par- teizweckes an die Versammelten richtete. Hierauf erteilte der Vorsitzende Herrn dr. Hans Arko zur Ausführung des Parteiprogrammes das Wort. Derselbe gab zuerst seinem Erstaunen darüber Ausdruck, daß die Beteiligung an der heutigen Versammlung eine so geringe ist und führte in dieser Hinsicht an, daß seiner Meinung nach der Grund hietür darin liege, daß die Versammlung nicht genügend vorbereitet worden ist und somit die einzelnen Bevölkcrungskreise nicht in der Lage waren, dein Rufe der Einladung zu folgen. Wei¬ ters deutete der Redner darauf hin, daß er bereits z anläßlich der Parteihauptversammlung im ver¬ flossenen Jahre die Grundsätze der Partei aus¬ einandergesetzt hat und daher nur mehr in großen Zügen das Parteiprogramm aussühren will. In erster Linie, betonte der Redner, bezweckt die Partei den Zusammenschluß sämtlicher Gottscheer auf einer einheitlichen Plattform ohne Unterschied der einzelnen Parteirichlungen, damit die Partei j geschlossen in einheitlicher Front sowohl in na¬ tionaler als auch politischer und wirtschaftlicher Hinsicht das erreichen kann, was unserem Länd- chen nottul. Der Redner gab hiebei die Versi¬ cherung, daß die Partei auf dem Boden der Ver¬ fassung steht und den Grundsatz vertritt: „Treu dem Volke und treu dem Vaterlande" und verwies in dieser Hinsicht auf unsere Brüder in der Woj- wodina, die in bedeutend größeren Massen als Hoch über diesen Blumenstrauß, in dem die Häuslein wie Früchte sich zeigen, sehen wir ein buschiges Grün, mit flatternden Fähnlein darauf. Der Wipfel einer kühnen, schlanken Tanne ist es, der deutsche Mäibaum, wie er von der Jugend des Dorfes dem Wonnemonat zu Liebe gesetzt wurde; als stolzes Wahrzeichen mannhafter Ju¬ gendstärke. Aus dem „Fürstlichen" mögen sie ihn wohl geholt haben, in einer regnerischen, finsteren Aprilnacht, wo der Hüter des erlauchten Herrn in warmer Stube daheim gesessen ist. So blicke dich satt, mein lieber Freund, in der blinkenden Morgensonne, in der Maienglut des Mittags oder in der Dämmerstunde, wo manches Jahr des Summens kein Ende ist - - - Und stehst du auf von der Bank, dann denke auch an alle, die ihre Heimat lieben, aber in der weiten Welt verstreut sind, wie die Kukuruzkörner auf einem großen Acker. Denn alle diese sind an solchen Tagen der Heimat so glücklich dankbar für die blumige Jugendzeit, die solcher Mai hi¬ neingebrannt hat in die Herzen unser aller! wir sich auch auf den Boden obigen Prinzipes gestellt und die Partei der Deutschen ins Leben gerufen haben. Mit diesen Brüdern wollen wir gehen und so ein Ganzes bilden zum Nutzen und Frommen der guten und gerechten Sache, die wir verfolgen. Zum Schluffe seiner Ausführungen forderte der Redner die Anwesenden auf, geschlossen in die Gottscheer Bauernpartei einzutreten und für dieselbe die jetzt noch Säumigen zu werben. Mit einem Heil auf die Bauernpartei schloß der Redner seine mit Beifall ausgenommenen Aus¬ führungen. Da sich zu diesem Punkte niemand mehr meldete, stellte der Vorsitzende an die Ver¬ sammelten die Frage, ob sie in Kočevje eine Ortsgruppe der Goltscheer Bauernpartei gründen wollen, was mit großer Begeisterung bejaht wurde. Hierauf wurde zur Wahl des Ortsausschusses geschritten. Gewählt wurden die Herren: Obmann Kaufmann Alvis Kresse, Dechant Ferdinand Erker, dessen Stellvertreter; Alois Verderber, Privat- beamle, Schriftführer; Josef Hönigmann, Leder- Händler, dessen Stellvertreter; Lorenz Hönigmann, Gastwirt, Säckelwart; Tierarzt Franz Arko, dessen Stellvertreter; als Vertrauensmänner: Georg Mille, Schuhmachermeister: Adolf Kraus, Glaser¬ meister; Viktor Petsche, Gastwirt; Franz Schlei¬ mer, Gastwirt. Nachdem die Gewählten erklärt hatten, die Wahl anzunehmen, übernahm der neu- gewählte Ortsgruppenobmann den Vorsitz, dankte den Versammelten für das in ihn gesetzte Ver¬ trauen und gab die Versicherung ab, daß er mit all seinen Kräften der guten Sache dienen will und sich Mühe geben wird, daß unsere Orts¬ gruppe eine der zahlreichsten und vorbildlichsten Ortsgruppen werden wird, wobei er sich die Hilfe der Teilnehmer erbat und dieselben ersuchte, auch in ihren Bekanntenkreisen Mithelfer für die Partei zu werben. Unter „Allfälliges" wurde die An¬ regung gegeben, in Kürze wieder eine Versamm¬ lung einzuberufen und dieselbe durch einen hiesür eingesetzten Werbeausschuß gehörig vorzuberciien. Herr Dr. Georg Röthel ergriff sodann das Wort, um dem Parteiobmanne Herrn Fritz für seine im Interesse der Partei an den Tag gelegte Mühe den Dank der Partei auszudrücken, wobei Redner hervorhob, daß der Obmann trotz seines Alters und der mit seinem Ehrenamle verbundenen Stra¬ pazen und Mühen es sich nicht nehmen ließ, um im ganzen Gotischeerlande Parteiortsgruppen auf¬ zustellen, zu welchem Zwecke er bereits in 26 Gemeinden Borträge gehalten und Ortsgruppen gegründet hat. Zum Schluß forderte er die Ver¬ sammelten auf, auf den Parteiobmann ein drei¬ faches Hoch zu bringen, worauf die Versammelten dem verdienten Obmanne ein dreifaches gesunge¬ nes „Gut Heil" brachten. Der Parteiobmann, von dieser Ehrung sichtlich gerührt, sprach hiesür allen seinen Dank aus und betonte, daß er zwar schwere Pflichten übernommen Hal, doch stets bereit ist, sein Amt nach bestem Wissen und Gewissen auszusüüen. Nachdem sich niemand mehr zum Worte gemeldet hatte, schloß der Octsgruppen- obmann die Versammlung. An diese Versammlung schloß sich sodann ein fröhliches Beisammensein, bei welcher Gelegenheit der Herr Parttiobmann einige Gedichte eigenen Erzeugnisses mit humorvollem Inhalte in gedie¬ gener Weise zum Besten gab. Auch sangen die anwesenden Sänger einige Chöre. Eine beherzigenswerte Anregung. Man liest jetzt viel von reichen Geschenken, die dem Könige aus Anlaß seiner Trauung und Hoch¬ zeit aus allen Gegenden des Reiches zukommen werden, und hört von wohltätigen Einrichtungen, die zur Erinnerung an die Festlichkeit geschaffen werden sollen. Angeregt wird insbesondere die Unterstützung von Kranken- und Armenhäusern. Letztere Anregung verdient bei uns wohl am meisten Beachtung. Denn gar traurig ist das Los armer alter Leute, die auf Versorgung seitens der Ge¬ meinden angewiesen sind. Es findet sich auch gegen volle ortsübliche Entlohnung nur schwer mehr jemand, der einen alten gebrechlichen Menschen in Pflege nehmen wollte. Und so bleibt denn nichts übrig, als die erwerbsunfähigen Gemeindearmen jeden Tag in ein anderes Haus abzuschieben. Am glimpflichsten kommen dabei noch jene Hascher durch, die sich selbst noch Halbwegs rein halten können. Diese finden noch in der Stube Unter¬ stand. Gänzlich hilflosen und infolgedessen sehr oft verlausten Einlegern wird zumeist der Stall als Herberge angewiesen und dahin bringt man ihnen ab und zu das Gnadenbrot. Selbst die heil. Sakramente mußten an schwer¬ kranke Einleger schon im Stalle gespendet werden. In welche Verwahrlosung Gemeindearme ge¬ raten können, beweist folgender Fall, der sich vor ein paar Jahren in einem unserer Dörfer zuge¬ tragen hat. Da gab man eine altersschwache Frauensperson aus Gemeindekosten einer Keusch- lerin in Pflege. Im Vorhause auf dem bloßen Estrich wurde die Einlegerin hingebettet. In sich gekauert, lag sie da wie ein Häuflein Elend. Als sie wegen zunehmender Schwäche nach einigen Wochen versehen werden sollte, lag sie noch an der gleichen Stelle, die ganze Brust entblößt und voller Ameisen. Ein grauenhafter und erschütternder Zustand. Man wende da nicht ein, daß manche durch Verschwendung und übles Vorleben in der Jugend¬ zeit schuld am Elend ihrer letzten! Jahre seien; denn ebenso viele konnten trotz ehrlichen Bemühens Krankheiten und anderweitiges Unglück nicht ferne halten und müssen ohne Verschulden die öffentliche Mildtätigkeit in Anspruch nehmen. Die Entgegnung allein muß man gelten lassen, daß eine einzelne Gemeinde nicht im Stande ist, ein Armen- oder Versorgungsheim zu bauen und zu erhalten. Der ganze Gottscheer Bezirk aber kann und soll es tun und ein solcher Entschluß und seine Ausführung wäre das ehrendste Geschenk zum Königlichen Feste. Wir haben unter Zustimmung von vielen Seiten schon vor etlichen Jahren diese Gründung angeregt.. Möge die Idee jetzt auf fruchtbaren Boden fallen. Wie den nach Petersburg geflüchteten Wolgadeutschen geholfen wird. Es war schon im November 1921 als das bewährte Mitglied der in Rußland arbeitenden ' Roten Kreuz-Mission, Dr. O. Fischer, dem Verein der Wolgadeutschen nach Berlin Mitteilung machte, daß Flüchtlinge von der Wolga in immer größe¬ ren Scharen nach Petersburg strömten und hier Errettung aus der ungeheuerlichen Hungerkatastro¬ phe erhofften. Es mochten damals bereits 3000 Flüchtlinge in der Hauptstadt des ehemaligen Zarenreiches angelangt sein, deren Zustand jeder Beschreibung spottete. Sieche, von Hunger und Fieber völlig ausaehöhlte Gestalten, wandelnde Skelette, aus deren verhärmten Gesichtern große, fiebergiänzende Augen starrten. Bilder des Schrek- kens und des Grauens. In Petersburg ist die Not selbst ungeheuer groß und alle neutralen Berichte bezeugen es, daß kaum noch der achte Teil der ehemaligen Bevölkerung vorhanden ist. Petersburg ist eine Stadt ohne. Wohnungsnot, denn große Häuserblocks sind ausgeraubt, ihre Bewohner entweder tot oder geflohen. So fanden die Wolgadeutschen wenigstens ein schützendes Dach, wenn auch die Häuser aller Möbelstücke, aller Fenster und Türen entblößt sind. Auf die ganze Riesenstadt verstreute sich der Flüchtlings¬ strom. Hunderte fanden in den Herbergen für Flüchtlinge, Hunderte im Smolna Hospital und in Internierungslagern Unterkunft. Essen und trinken, von Kleidung gar nicht zu Jahrgang IV. Gottscheer Zeitung — Nr. 19. Seite 75. sprechen, konnten aber die wenigsten von der Re¬ gierung erhalten, denn diese hatte selbst nichts zu verteilen. Deshalb entschloß sich das Rote Kreuz und der Verein der Wolgadeutschen iu Berlin, so schnell wie nur irgend möglich, Lebensmittel und Kleider von Stettin aus nach Petersburg zu schaffen. Der Verein stellte sofort einen Betrag von 125.000 Mark zur Verfügung, und so konnten denn mit dem Dampfer „Amot" am 6. Dezem¬ ber die ersten Liebesgaben abgesandt werden. Es ginge zu weit, wollte man an dieser Stelle all das auszählen, was für die Summe angeschafft wurde, erwähnt sei aber doch, daß neben 250 Anzügen, rund 450 Kilogramm Schweinefleisch, 160 Kilogramm Rindfleisch, über 1000 Kilogramm amerikanisches Weizenmehl, je 13 Sack Bohnen und Erbsen, verschiedene Säcke Grieß, Reis, Salz, 14 Kisten Kondensmilch, 15 Kisten Seife, 5 Säcke Hafciflocken, 6 Säcke mit Graupen und 250 Kilo¬ gramm Speck usw. nach Petersburg geschickt werden konnte, wo die Sachen leider erst einige Tage nach dem Weihnachtsfestc eintrafen. Dank rühriger Zusammenarbeit der Hilfs¬ komitee-Mitglieder, von denen besonders Professor Dr. Wulsfius, Pastor Fehrmann, die Studenten Kleinenberg und Schreiber und Fräulein Ostrowa genannt sein sollen, gelang es einen großen Teil der hilfsbedürftigen Kolonisten zu sammeln, so daß die Verteilung der Rationen bald nach Ein¬ treffen der Sendung vorgenommen werden konnte. Wie ein Lauffeuer sprach sich die frohe Bot¬ schaft, daß Hilfe aus Deutschland gekommen sei, in der Stadt herum und immer neue bejammerns¬ werte Gestalten kamen bittend an die Verteilungs¬ stelle, an der unter Leitung des Dr. Hellmann vom Deutschen Roten Kreuz in kurzer Zeit an 550 Bedürftige die Gaben verteilt werden konnten. Leider mußten manche, die der Hilfe auch würdig waren, bei diesem ersten Transport abgewiesen werden, da die Mittel eben zu gering waren und dieser Transport auch-nur in aller Eile improvi¬ siert worden war. Doch cs kann mit Befriedi¬ gung fcstgestellt werden, daß ein großer Teil der Ärmsten dem grausen Geschick des Hungertodes entrissen und auch die Kräftigung gegen Seuchen widerstandsfähiger und zur Arbeit gekräftigt werden tonnte. Es soll auch noch erwähnt werden daß es durch die Hilfe Petersburger Pastoren gelungen ist, „läusefreie" Kinder, d. h. also solche, die nicht Träger infektiöser Krankheiten, wie Fleck- und Rücksallfieber sind, bei den deutschen Kolonisten der Petersburger Gegend unterzubringen, so daß diese vom Verkommen bewahrt werden konnten. Die moralische Befriedigung der Flüchtlinge, daß von Deutschland und den deutschen Brüdern in Amerika und in aller Welt Hilfe zur rechten Zeit gekommen war, ist sehr groß und da ihnen die Versicherung gegeben werden konnte, daß ihnen nun so schnell wie möglich weitere Hilfe werden soll, ist ihr Lebensmut neu gestärkt worden. Auch der dritte große Lebensmittel-Transport, der unter der Flagge des deutschen Roten Kreuzes in diesen Tagen nach Petersburg abgeht und von da nach Saratow abrollen wird, werden viele Lebensmittel für die nach Petersburg geflohenen Kolonisten milgegeben werden. Helft nur immer weiter, deutsche Brüder im Mutterland und in aller Welt, und so Gott will, wird es gelingen, einen großen Teil der Bedrohten zu retten I Spenden sind an den Verein der Wolgadeutschen E. B., Berlin N. W. Schloß Bel¬ levue, zu senden. . Rundschau. Inkmd. Die künftig- Stellung. der Deutschen Partei. Ein hervorragendes Mitglied der Deutschen Partei erklärt am Schluffe eines unter der Auf¬ schrift „Eine abschließende Erwiderung" im Haupt¬ organe der Deutschen in Jugoslawien, dem Neu- satzer Deutschen Volksblatt, erschienenen Artikels: Die Partei der Deutschen wird sich in ihren den Interessen ihres Volkes und jenen des Staates in gleicher Weise dienenden Bemühungen an der Seite jener slawischen Partei oder Parteikoälition befinden, die sich am aufrichtigsten und am wei¬ testen von der willkürlichen und gewaltsamen Me¬ thode der Staatsverwaltung und von der Taktik 'offener oder versteckter Drohungen entfernt hat. Der kroatische Alock und die politische Lage. Der Agramer „Hrvat" vom 25. April schreibt, daß die gesamte Regierungspresse in Jugoslawien eine heftige Kampagne gegen die Konferenz von Genua eröffnet habe. Aus dem Schreiben der Regierungspresie merke man, daß die Belgrader Delegation in der Konferenz zu Genua große Mißerfolge gehabt haben dürfte. In derselben Zeit verbreiteten sie Nachrichten über eine Auf¬ lösung des kroatischen Blockes. Wir wissen viel zu gut, sagt „Hrvat", daß dies den Belgrader Machthabern besonders angenehm sein würde. Die politische Lage ist aber eine solche, daß sie uns über die Notwendigkeit des kroatischen Blockes immer neue Beweise liefert. Ausland. Ein Militärbündnis zwischen Krankreich und Japan. Zwischen Frankreich und Japan ist ein mi¬ litärpolitisches Abkommen zustande gekommen, das für Japan politische Vorrechte in Nordchina und Sibirien vorsieht, während Frankreich der Süden Chinas vorbehalten bleiben soll. Wiederaufbau Petersburgs durch die Deutfche«. In Petersburg wurde mit einer großen deut¬ schen Baugesellschaft ein Vertrag zum Wieder¬ aufbau von Petersburg abgeschlossen. Die deutsche Firma hat die Verpflichtung übernommen, alle unvollendet gebliebenen Arbeiten auszuführen und die Straßenbahn, die Wasserleitung und die Ka¬ nalisierung zu reparieren. Baumaterial, Inge¬ nieure und Techniker werden nach Beginn der Schiffahrt aus Deutschland eintreffen. Die Ge¬ sellschaft soll das Recht zur Ausbeutung von Ton¬ lagern und Wäldern sowie zur Errichtung von Ziegeleien erhalten. Das Abrücken der kleine« Entente von . Frankreich. Der Berichterstatter des Pariser Temps ver¬ suchte den Vertretern der kleinen Entente Erklä¬ rungen darüber abzunehmen, welche Haltung diese Staaten einnehmen würden, falls die Entente cordialc zwischen Frankreich und England in Brüche ginge. Der tschechische Ministerpräsident erklärte: „Wir bitten die französische Regierung, uns nicht in die peinliche Zwangslage zu drän¬ gen, zwischen Frankreich und England wählen zu müssen." In der tschechischen Delegation spricht man davon, daß in den Verhandlungen zwischen Barthou und Dr. Benesch auch die Frage erörtert wurde, ob die Delegationen der kleinen Entente mit Frankreich zusammen die Konferenz verlassen würden. Dr. Benesch soll offen geantwortet haben, daß die kleine Entente einem solchen Schritte Frankreichs nicht folgen könnte, da dies einer Herausforderung Englands gleichkäme. Aus Stadt und Land. AoLevje. (Vom S chul d i e nste.) Die Prü¬ fung aus der slowenischen Sprache haben im Frühjahrstermine mit gutem Erfolge abgelegt die Herren Hans Loser, Oberlehrer in Borovec, Jo¬ sef Sigmund, Schulleiter in Stari Breg, Hans Weber, Schulleiter in OvLak, und Robert Herbe, Schulleiter in Spodnji Log. — (Markt.) Vom Wetter begünstigt, war der Markt sehr gut besucht, Aufgetrieben wurden ungefähr 250 Stück. Gezahlt wurde von 40 X aufwärts und für ein Paar Mastochsen wurden sogar 50 X pro Kilogramm Lebendgewicht gezahlt. Daß dieses Vieh ins Ausland, speziell Italien, wandert, ist klar. Hier kann es nicht geschlachtet werden, denn der Fleischpreis würde sich auf nicht weniger als 100 X stellen. — (Pleite!) Wie wir von zuverlässiger Seite erfahren, ist Herr Franco Belmonte, Holzkohlen¬ agent in Triest, mit dem unsere Holzkohlenprodu¬ zenten in sehr reger geschäftlicher Verbindung ge¬ standen sind, nach Hinterlassung einer ziemlich hohen Schuldenlast, an der leider auch unsere heimischen Händler Anteil haben, nach Deutsch¬ österreich übersiedelt. Vickeant ccmsule8! — (C h i l i s a l p e ter.) Wir haben vor kurzem in unserem Blatte die Mitteilung gebracht, daß die Landwirtschafts-Gesellschaft für Slowenien Chilisalpeter zu Probedüngungen abgibt. Auf eine Anfrage der hiesigen landwirtschaftlichen Filiale wurde ihr vom Sekretariate dieser Gesellschaft fol¬ gendes geantwortet: Es wird mitgeteilt, daß die Landwirtschafts-Gesellschaft die Vertretung der Delegation der Produzenten von Chilisalpeter übernommen und auf deren Rechnung eine bestimmte Menge Kunstdünger für Versuchszwecke abgegeben hat. Diese Menge ist aber leider schon zur Gänze verteilt worden, weshalb Heuer eine unentgeltliche Abgabe von Kunstdünger nicht mehr erfolgen känn. — (DieReqierungunddievölkischen Minderheiten.) Wie aus Beograd gemeldet wird, hat das Innenministerium alle statistischen Daten über die nationalen Minderheiten in Jugo¬ slawien gesammelt und sie der jugoslawischen Dele¬ gation in Genua übermittelt, die gelegentlich der Verhandlung des Minderheitsschutzes davon Ge¬ brauch machen wird. — (Ein Verein für die Annäherung der nationalen Minderheiten an die St a a t s n a t i o n en.) Wie das Zagreber Tagblatt meldet, ist in Zenta von einer Gruppe von In¬ tellektuellen ein Verein gebildet worden, der es sich zur Aufgabe macht, eine Annäherung zwischen den völkischen Minderheiten in der Wojwodina und den Serben herbeizusühren. Der Verein ivird unter sserväbrt's-^r'SÜsis unter kulantesten Lsäiugungen, übernimmt TpANvinISlgLN obne 2insverlust unä Lablt sie über Verlangen sokort ans, übernimmt gSgSIB KÜNkligtINg, xe^en böbere Verzinsung:, übernimm! SvKsvK, usrv. rur Linlösunx, kautt Vslulsn aller 8taaten,> beson- äers ?u sten bäebsten laKeskursen. Direkte VerbinckunZ mit Amerika. Amt88luncken: l'äAiiefi von 9 bi8 12 Okr uncl von° 3 bi8 5 vkr. Seite 76. Goltscheer Zeitung — Nr. 19. Jahrgang VI. der Leitung Vladimir Gjurgjevic ein eigenes Blatt, die Nordwacht, ausgeben. Wozelj. (Markt.) Der Markustag, der stets einer der bestbesuchlen Möslermärkte ist, war auch Heuer mit Rücksicht auf das schlechte Wetter ver¬ hältnismüßig gut besucht. Trotzdem es tagsüber regnete und schneite, wurden nicht weniger als 80 Stück aufgetrieben. Für Mastvieh wurde 39 K bezahlt. — (Diebstahl.) Bei Herrn Josef Gaspa- ritsch in Möscl Nr. 63 wurde in der Nacht vom 24. auf 25. d. M. eingebrochen. Der Dieb muß mit den Verhältnissen im Hause sehr gut vertraut gewesen sein. Während die Eheleute im Parterre¬ zimmer schliefen, schlich er sich mittels Leiter in das Dachzimmer ein, in welchem Herr Gaspa- ritsch Selchfleisch und Würste, ferner eine Kasse mit einem Inhalt von 17.000 X aufbewahrt hatte. Der Dieb war nicht in so arger finanzieller Be¬ drängnis, denn er nahm sich nur 3200 X, wohl aber muß er ein großer Wurstfreund fein, denn von diesen nahm er 20 Stück; alles, was da war. Hoffentlich wird es gelingen, diesen Feinschmecker bald ausfindig zu machen. Spodnji Log. (Die Hauptversamm¬ lung) des hiesigen Spar- und Darlehenskassen¬ vereines findet am 14. Mai um 2 Uhr nachm. mit folgender Tagesordnung statt: 1. Verlesung des Revisionsberichtes, 2. Genehmigung der Jah¬ resrechnung für 1921, 3. Wahl des Aussichtsrates, 4. Allfälliges. Wenn diese Hauptversammlung zur angegebenen Zeit nicht beschlußfähig ist, findet eine halbe Stunde später eine andere Hauptversamm¬ lung statt, die dann ohne Rücksicht auf die er¬ schienenen Mitglieder beschlußfähig ist. Wels. (Todesfall.) Am 28. April l. I. ist hier der ehemalige Kaufmann Herr Josef Pete In im Alter von 64 Jahren nach längerer Krankheit, jedoch plötzlich gestorben. Das Leichen¬ begängnis sand am 30. statt. Der Verblichene war seinerzeit Besitzer des Hauses Nr. 24 in KoLevje. Wien. (G o b e Ii n s a m m lung.) Wie in den vergangenen zwei Jahren wird auch im Sommer 1922 ein Teil der Gobelinsammlung in Form einer Ausstellung im oberen Belvedereschlosse in Wien dem Publikum zugänglich gemacht werden. Diese Ausstellung, die rund 50 Gobelins um¬ fassen wird, wird im laufenden Monate eröffnet werden. Versammlungsberichte. Bei der am 7. Mai in Nemška Loka abge¬ haltenen Bauernparteiversammlung wurden ge¬ wählt: Gruppenobmann Peter Schutte, Stellver¬ treter Andreas Mantel; Ausschüsse: Al. Luckan, Johann Sterbenz, Peter Kump, Georg Perz, Franz Meditz, Ferd. Jakliisch aus Unterdeutschau, Johan Mantel und Josef Köstner aus Prerigl, Johann Springer aus Sadeic. Vichversicherung Andreas Mantel. Für das besondere Entgegen¬ kommen spreche ich der Gemeinde Unlerdeutschau meinen wärmsten Dank aus. Der Obmann. Wuntes. Die Weltherrschaft der Krauen. Spätestens in 55 Jahren, also im Jahre 1977 werden die Frauen die Welt regieren, die Männer dagegen werden die häuslichen Arbeiten verrichten und auch die Kinder hüten — das ist die Prophezeiung des Unioersiiätsprofessors Ralph Powers in San Fran¬ cisco. Der Grund, den Power für seine gewagte Ankündigung angibt, ist der, daß die Frauen nicht nur in jedes Feld männlicher Tätigkeit eingedrungen sind, sondern daß sie dort auch bereits Männer zu überflügeln beginnen. Die Geschäftsleute machen den Frauen den Hof, die Politiker fürchten den Einfluß der Frauen mehr, als sie je einen solchen der Männer gefürchtet haben. Von den Frauen ist heute schon mehr in Zeitungen die Rede ats von den Männern. Bei dem heutigen Tempo des weib¬ lichen Fortschrittes ist die Erringung der Weltherr¬ schaft durch die Frauen lediglich eine Sache der schnellen und unvermeidlichen Entwicklung. Kine merkwürdige Bildersammlung entdeckte vor kurzem die Zagreber Polizei in der Wohnung der Anna Stupar, Dugt ulica 29, wo eine Haus¬ durchsuchung vorgenommen wurde. Es hingen nämlich an der Wand friedlich nebeneinander die Bilder des ehemaligen Kaisers Franz Josef, des Erzherzogs Franz Ferdinand, des Stephan Ra¬ dič und des AlijagiL, des unlängst Hingerichteten Attentäters auf den Minister DraskoviL.' Die Po¬ lizei hat diese seltsame Gesellschaft auseinander¬ gesprengt; Franz Josef, Franz Ferdinand und Älijagiä wurden beschlagnahmt, und Anna Stupar ins Gefängnis gesetzt: bloß Stefan Radic blieb einsam an der Wand hängen. Balutatjandek. Dollar 270, Mark 1 00, Lire 14 50, tschech. Krone 5 16, ung. Krone 0 36, d.öst. Krone 0 04. Viehpreise: Mastvieh 45—48, Halbmast 38-42, Kälber 40-45. Heu 6 X, Kartoffeln 6 X pro Kilo. Gin Dachstuhl in gutem Zustande, 13 5 m lang und 7 m breit, ist billig abzugeben. Anzufragen bei Franz Gode in Koffern 28. Sparkses Ser Staat Kočevje. Ausweis für den Monat April 1922. Einlagen: Stand Lude März 1922 . X 36,405.674'77 LingeleK von 242 Parteien „ 1,745.199'87 Behoben von 220 Parteien „ 1,397.857'89 Stand Lnde April 1922 . . „ 36,753.016'75 Allgem. Aeservefond Stand Lude 1920 . 5727'— Kijpottzekar-Darletieu: zugezählt wurden . . . . „ 60.060'— rückgezahlt „ . . . . „ .45.070'53 Stand Lude April 1922 „ 1,564.431'10 ZSechlel-Darlehen: Stand Lnde April 1922 „ 4,841.360'— Zinsfuß: für Kinlagen 3'/2°/° ohne Abzug der Renlenst., für bsypotheken 5 0/0, für Darlehen an Gemeinden u. Aorpor. 4 Ve°/o. für Wechsel 6"/«. KoLcvje, am 30. April 1922. Die Direktion. IMtimssctiinen - - Wakkenräcter- Oummivvare-- ^ubekörteile- ferner sämtliche 8perereiartike1 - - Aut unä billig bei gegenüber riem IValsenbause. Keschäftseröffnung! Bringe hiemit zur Anzeige, daß ich mit 4. Mai l. I. in Kočevje, Laibacherstraße, gegenüber der Merkantil¬ bank, ein Gemilchtwarengel chäst eröffnet habe. Ich werde stets bemüht sein, den p. t. Kunden meine Waren zu den billigsten Tagespreisen zu berechnen, und bitte daher um zahlreichen Zuspruch. Hochachtungsvoll Karl Kutter. Vemntwnrtlirber Gchrittleiter U. i^rker — Herausgeber and Nerleaer „Goltscheer Bauernpartei". Buchdruckerei l>oief Bavlieek IN Hottichee Markensammlung mittlere, ab 1850 bis 1897, wie auch einzelne Marken am Briefen und Lose werden zu kaufen gesucht. Ge¬ fällige Anträge erbeten an die Schriftleitung des Blattes. Zu kaufen wird ein 3—1 guter reinrassiger Jagdhund gesucht. Preis Nebensache. Zuschriften an Alois Mantel m Prerigel 4, Post Unterdeutschau. Soeben eingetroffen! Fahrräder, Nähmaschinen, Pneumatiks Mähmaschinen von 4000 X aufwärts mit 10jähriger Garantie. :: : Kahrräder und Bneumatiks ::: einjährige Garantie. WerkMe für sämtliche Reparaturen. :: Aeder Bestandteil ist am Lager!:: Zeinelrok, Korenje Rosenhosgalfe. l»L8 ? 2u clen billigsten Dreisen? Allgemeinen Lillksllksvereill Uoeevje, ttauptplat? Lonssrvtzn aller L.rtsn karaäels^onstzrven Selks 8oäa Xerrsn Usntsobks 8alr: Nüsse kstrolsum, rein Aünäsr Pebnbkrems nscv. 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