Degotardische Laibacher Zeitung, Mitwochs den 3. April '799. 5!r. 2/. KK.HMren^rzherz.Joseph. —K.K. Beförderungen.—Abschassunq der iwei franz. Gesandten.— franz. Note. —Ncichsdeputation^Sitzung. —Note des rusiis. Gesandten. — Unruhen in Italicn. — Bothssftaft des Direktoriums. —Rußis. Kriegsrüsiunaen zu Wasser und Land. — Nachrichten von B.wnaparte. — Nebst einem Hofbericht. Farce precör lacrumis, sacuo ne eoneute plan&u Pe&ora, nee emeia fugientem coniugis umbram. Statius. <. Siluarum. An dle trauriye Gattin, und 5reunde öes unvergeßlichen Mooß. Wer weint wohl nie / und lachet blos?......... Der hat noch nicht gelebt; denn thränenlos Ist niemal eincs Menschen Leben / Hat anders ihm Natur ein Herz gegeben. Nach v. Klein. P"*l. Inlandische Nachrichten. Laibach. Den 3". März um Mittag kämm eine Division von Erzherzog Joseph Hussaren unter der Anführung desk.5. Hrn.GeneralsVa- ron von Sckendorfhier an, wurve »n dcr Sckischka einquartirt, und rückte den i. April weiter nack Oberlaibach, um einer zweiten Division vom nämlichen Hussareyregimcnt Pla« zn ma-chcn,die an cben dem Tag eintraf; heute folgt lhnen eine drilte.Es wird noch viele k. k. Cavallerie hier erwartet. Wien. Se. k. k. Maj. haben denHrn. Vischofvon Serbien, Joseph v.Mar-tonffy, des Großfürsienthums Siebenburgen königl. Gubernialrath und Referenten im Geistlichen - nnd Studienfache, zum Bischof von Siebenbärgen ; d n Beysitzer der königl. Kamern.! - Adminiftrazion zu Kaschau , Freyhcrrn Gabriel Cötvess von Va-saros - Nameny, zmn k. k. Kämme- ^ rer, den ordentlichen Vicegespan des ^ Thuroyer Komttats, Iusth v. Necz-pall,zum könlgl. Rath, und den königl. Fiskal-Prokurator, Johannv. Ne-meth, an die Stelle des zum Beysitzer der königl. Tafel beförderten Michael v. Kiss, zum caularum K6Mln!M Vicedirektor allergnädigst zu ernennen geruhet. Der Rußisch-Kaiscrl. Feldmar-fthall, Grqf v. Souwarow, lst vorgestern Abends allhicr eingetroffen. Ausländische Begebenheiten. Deutschland. M ü « ch e n den 12. März. Der Bürger Alquier, Minister der französ. Republik an unserm Hose, ist gester« pon hicr mit sewcm ganzen Gcsand-Gaftöpcrsonale abgerecht. Diese so fthnclle Etttftrnllng des Gesandten wurde von dem k< k. und Reichsfeld- marschall dem Erzberzog Karl gefedert» — Zur nämlichen Zeit erhielt auch der Bürger Bacher, Charge ä' aGültz8 bei den Reichstag zu Ne-genöbnrg von des Erzherzog Karls königl. Hoheit dcm Befehl, sich in 24 Stunden von Regens bürg zu entfernen. Die franz. Gesandtschaft in Na-stadt, hat der Reichs-Deputation am 14.Merz folgendeNote zustellen lassen: „Die Unterzeichneten, zur Unterhandlung mit dem deutschen Reiche bevollmächtigten Minister der franz.Re-publik, haben folgende Thatsachen erfahren: „DaßHcrrv. Hügel, kaiscrl. Kommissarins bey der Rcichsver-sammlung zuRegensburg, sich am 20. d. M. Venieuse( 10. März) zu dem , Cit.Bachsr.Gefchäftsträger der franz. l Republik bcy der Reichsversammlung begeben, und ihm einenVefthldcsErz-herzogs Karls (Generals en Chefder ! Armee des Königs von Ungarn und ! Böhmen) übergeben hat, kraft dessen einem Oesterreischcm Rittmeister befohlen worden ist, gedachtenGeschäflse i träger bis zu den franz. Vorposten zu begleiten; daß hieraufderCit. Bacher geantwortet habe, sein Aufenthalt zu Regensburg sey durch einen, mit kai-serl. Ratifikazion bestätigten Schluß l der Rcichsversammlung autorisirt, under werde daher nur abreisen,wenn man Gewalt anwenden wollte; dssß ungeachtet dieser Erklärung ihm nur 24 StundenZeit gegeben wordcn sind, um sich zur Abreise zu bereiten." „Die unterzeichneten zeigen der Reichs - Deputation und der Reichs-Versammlung diese Verlegung atler Grundsätze und aller Rechte an, und bemer?en"z'lgleich, daß sse geeilt haben, ihr zeigen, und üd.rall zu behaupten, daß 5 Se. Maj. der Kaiser, in ihren Gcsin- ttuttgendesWohlwollensfurdaö Veß- ^ te desDeutschenRetths beharren: Und besagterHerr vo»Vukassvvich ist beauftragt, alles anzuwenden, was zur Erhaltung der vollkommenen Harmonie zwischcn denReichsständen beytragen kann, damitdie Stände, die bis aufdiesen Tag mit ihrer ganzen Macht für die gcmeineSache gekämpft haben, in ihrem Ausharren bcstärkt, damit diejenigen, die z^l wanken anfangen , aufgerichtet werden, und diejenigen, die sich aufdie entgegengesetzte Seite gewandt haben, sichaufdas neue für die Zukunft an die gemeinschaftliche Verbindung anschlicssen, und damit sie aufsolche Art alle denEntschluß fassen, mit Geduld auszuharren, und kein Qpser zu verweigern, um das Ganze zu seinem erwünschten Ziel gelangen, und den vorigen Stand der Dmg3 Hersielleu zusehen. Se Maj. der Kaiser hoffen, daß der besagte Herr von Vukassovich hierin sowohl von den Ministern Se. Maj. des Römischen Kaisers, als ven den Ministern Gr. Majestät des Königs von Preussen, wirksam unterstützt werde." AclmlichcErklärungen sind von den RußischenMinistcrn auch an den übrigen Kreisen von Deutschland, und durch den kaiserl. Minister, Herrn v. Struve, am Reichstage zu Negens-burg gemacht worden. Der in Rastadt gestandene Oester-reichische Gesandte, Grafv. Lehrbach ist am 13. März zu Augsburg angekommen. Italien. General Macdonald ist vom franz. Direktorium zum Kommandirenden . her Armee von Neapel unter Scherers z Oberbefehlen ernannt worden. Ein Schreiben aus Genua vom Z. März drückt sich nberdie neuerdings ^ in Picmontansg?brochenen Unruhen l folgcndermassenaus: „Die Insurrec-I tzon ist im Montferrat allgemein, und bedrohet auch die übrigen Provinzen von Piemont. Die Mißvergnügten sind auf verschiedenen Punkten sehr zahlreich versammelt. Am 26. Febr. schlugen sie beiStrevi eine gegen sie gesandte Abtheilung von Franz.Truppen zurük, zogen dann gegenAqui, bemächtigten sich dieser Stadt, so wie der Festung,machten die daselbst befindlichen Franzosen und alle ihre Anhänger zu Gefangenen,und stektcn die blaueFah-ne andir Stelle der ^farbigen auf. In Verbindung mit den Einwohnern der umliegenden Gemeinden, nahmen die Insurgenten hierauf, in der Zahl von 7OOO Mann, den Weg gegen Alexandria, umringten ein zur Rckognosti-rung ausgesandtesPiket von 5sFranz. Huffaren, und machten sie zuGefange-nen. Auch ein von Tortona nach Alexandria gesandtes Hülfskorps ward von ihnen genöthigct,zurükzu weichen. Sie haben Pikete an den Grenzen der LigurischenRepublikaufgestellt. Dieser Aufstand könnte leicht bedeutende Folgen haben, indem in Piemont sich gegenwärtig nur eine sehr geringe Anzahl Franz. Truppen befindet." In einer Nachschrift heißt es: „Mau versichert jetzt,daß dieInsurgcnten i»i vollem Anzüge gegen Turin sind." Aus Rom wird unter dem 8. März gemeldet, der Iustiz-undPolizen Minister habe Berichte bekannt gemacht/ woraus erhellet, daß die Stadt^rott-.' cone, welche im Insurrektiousstar ^ war, von den Franzosen besM wordcKanoncn,dcrArchistasig(Erz-streitcr) Mickail, und der Satschatie S vätie Anni (der Urspung dcr h. An-n.i) bcid? von 66 Kanonen: zuArchangel. dieKriegsschiff^,Moskwa, Iaros-law und St. Pcter, alle drey von 74 KtmoneNfNnddk bcidenFrrgatenTich-winskajaVogorodiza (dieMutterGot-tes von Fichwin) und F odosi«, b.'ide von 44 Kanonrn, endlich s« den Haftn des sch.oarzen Mecrcs, dieKriegsschif-fe von 74Kanoncn, Tolskafa Bogoro-diza, Maria Magdalena und S.vä"aja Paraßkewa. In einem von derRußischenGrenze datirtenPrivatsckreiben,voM2O.Fcbr< ! heißt es: Man jagt, daß jede der 4 Nu- l ßischenArmeen, die marschieren sollen, aus 45000 M. bestehen werde. Doch ist ihre eigentliche Stärke noch nicht mit Gewißheit bekannt. In dem ga«-zenPalatinate von Vrzesc samelt man Magazine. Die ansehnlichsten sind z" Antlpolo und Piusk. Es werden auw welche in derUkraine in derGegend von Alt-und Neukonstantinow e-rrichtet« Zu Nieswiez zählt man ioc> Stück fthwere Kanonen, und 70 Feldstücke. Zu Kiow merkt man Bewegungen unter den Kosaken, welche von dahcr 4a Stük Kanonen nach Podolien trans-portirt haben. Es ist anbefohlen, die Weg? umCudnow mldLnbar anszubes-fern.ZuVcrdiezew haben dieLlftrantcn znmTransport derArtillerie ausKiow, 4QQO Pferde angekauft." Dcr an dem k. k. Hose znWien ste-hettdRnßifch-Kais.Bothschafter, Graf v. Rasv'imowski, ist inZdieser Eigen-schaft,vonSr.Maj bestätiget,und mit dem AndrcaH-Ordcn beehret worden. T ü r k e y. Aus Iassy und 5tonstantinopcl hat man die Bcstättigung erhalten, daß d:r bewußte Paswand Oglu, sich mit dem Kapitain - Pascha, in Unterhandlungen eingelassen habe,nnd nachdem er sichihmUnterworfen, dcnRang eines Capidschi - Pascha, aufdasVer-sprechcn, daß ihm auch die Würde ei-ncöPascha vonMoßfchwrisen zuTheil werden soll, angenommen habe, und daß hierauf den 6ten des verwichenen Januars die bey ihm befindliche gewesene Mannschaft entlassen, die Thore von Widdin geöffnet und die Kommn-nikazion zwischen der Stadt und den benachbarten Einwohnern hergestellt worden ist. Unmittelbare Berichte aus Bukarest vom 2. März, melden, daß der Fürst der Wallachen, ,Hanggeri, durch einen Ferman des Groschcrrn, seiner Würde entseiu, und Alexander Murufi, der vor cinigenIahren schon Hofpodar der Moldau , und dann der Wstllachey war, wieder diese Würde erhalten habe. Derenl-ftyteFarst fft hierauf, am l. März, von einem aus Konstantinopcl angekommenen Ka-pidgi - Paschi, in seinem eigcnenZim-mer enthauptet, und dessen Kopf ift nach Konstantinopel abgeschickt worden.—In einem Privatschroibm auS Konstantinopcl, vom5> Febr. heißt es: Gestern traf hier ein Tatar als Kurier aus Acre, der Residenz von Gezzar Achmed Pascha, eiu, welcher jetzt der oberste Befehlshaber unserer Syrischen und anderer nach Egyptcn bestimmten Truppen «st. Gedachter Pascha hat der Pforte ein Schroben, folgenden Inhalts gesandt; „ Vuo-naparte (den Gott in das Verderbe» stürzen möge!) hat einen Brief an mich gesandt, worin er sagt: Er habe vernommen, ich sey mit grossen Rüstung?« beschäftigt, und mich befragt, ob dieseRüstungen gegen ihn bestimmt seyn? Il, diesem Falle wolle er mich in meinen Ländern selbst aufsuchen, und so gegen mich verfahren , wie ich es verdiente. Ich hab: «hm daranf nach Gebühr geantwortet, daß diese Rüstungen allerdings gegen die Un^ gläubigen bestimmt wären, ,me daß er mich, ohne sich Ungelegenheit zu macken, in Cairo erwarten könne, wo ich in kurzem einzutreffen gedenke, und wo Gott zwischen ihm und d?m Großhcrrn entscheiden werde, dessen Schwert der allerhöchste schärfe, und aufdie Häupter seiner Feinde fallen lasse." Die Franzosen datiren jeyt, wie man meldet, ihre Schriften und Verordnungen in Egypten: Im ersten Jahre der Egyptischen Freyheit. M Hosbericht, Der von Sr/K. H. dem Erzherzog Karl als Kurler an Se. Maj, abgeschlkte ani 26. vorig. inWien eingctroffene OberlleutenantVaronMoston, des MakischenKuica-ßier Regiments, hat die Nachricht ubcrbracht, daß die franz. Armee unter dem Gen^ Iourdan, seit ihrem Uibergang ubcr den Mein immer weiter vorrü'kte, und unsere schwachen Posten von allen Seiten immer weiter und weiter zurükdrükte, stets unter dem Vorgeben, daß solches nicht als feindseligeHandlungen anzusehen s ien, daß aber die franz. Armee bestimmte Vefthle habe, dieft, und jene militärischen Steelungen zu nehmen. —Auf diese Art rukteIourdan mitderHauptarmce bis an dieOsterach vor, p)o aufder andern Sclte der franz. General Ferino, welcher mit seiner Division alt den Bodensec dctaschirt wordcn, in der Dire.zlon gegen die Schüssen vorgcdrunaen, und den kais. Generalmajor Platschet bis nach Navcnsburg zurükgedrängt hatte — In dem Verhältniß dieser Vorrätung verdopelten Se. K> H. der Erzberzog Karl dcro Eilmärsche, und erreichten bereits am 22. dle Hohen hinter Sulgau, und Altjchhau-sen; Se K. H. liessen dic Armee ein Lager dicht an den Hauptposten ihrer Avantgar-ge beziehen, und blieben mit dem Gros der Armee nur einen Marsch von der franz.-Armec entfernt. Den nämlichen Tag/als vonSr.K.H. diese Stellung genommen ward, rükten diessran- zosen auf um ere Avantgarde vor,uoerwältlgten auch einige vordere Detafche uents oerselben, und kamen bis Hosk:rchen, UNV MosterZussen; die zurükgeworfene Detasch^ment^ schluae» aber, als sie lhve VcrstacellNgen^trhutteN/die Feinde ebcn so geshwmo wledev auf eine ae- wisse Ttreke zuruk. —Da nun'He.Ä.H. durch foreirte Märscht >mt der Armee de,n feinde bereitci so nahe gekommen waren,so entschlossenste sich, ihn ohne writers am21 anmarei- sen.—DerFelNd nah,n setn.» Postzton an der>De,terach, konzentrirte seine Hauptmacht auf den lhn ho-hst vortheuhaftenH)yhen von3«sterach,so wie n pfuhlcndorf zu verfolgen. — ^uf dieser vortk-llbaftett Uiposiuon steNte der Hemd sich neuerdlngs auf, sem? ganze fronte war durch ein «umottaes «Thal gänlctch gedeet;Se.K,H. zogen daher den grölen T^ett der ^rmce geaen des Temves rechte Mnke, um thn am 22. sowohl von dieser Seite, als t,n Küken neuerdmgs anzuare feN, welches auszufuhrenTages vorher wegen der eingetretenen Nacht nicht ,nehr moqUch war '" Der ^'etad wagte aber Nlcht, dlese.i thm bevorgestandenen neaen Angr f ..bzuwarten, sondertt zog st« " der ^acht bls Stomach zuruk, wohln er durch unsere ^ - Dee umständliche Relazton über dlcsm erfochtenen Iieg wird nächstens nachfo qen, und wie sie etnlanqet/demPubltkum ebenfalls mitgetheilt werden- nur bemerkten Ze Ä ^ »um uoraüs/ ken Pysizion von Osterach höchst beschwerlich war; hingegen ist der Verl st des^ be- trächtlicher, es wurden ihrer dabei viele Gefangene gemacht, auch Z Kanonen erobert - Ze.K. H. haltensich bevor, diezemgen bekannt zu mache^,welche sich bei dlefe.n Tressen besonders ausgezeichnet haben, tmmlttelst rühmen Ste vorläustg den ^eld.narschall-Lieutenant Grast« v. Naue^orf, welcher durch Wne gut getroffene Dispostzion zur Attaque von Vsterach, und M gwklichenAusfuhrung dec Hache lehr wesentlich, und vorzüglich beigetraaen bat' deßa.leichetl belobenSe.K.H.d'.eGeneralenSempf, und Grafen ^jiulal, wovon ersterer lick becVsterach auszetchnete,und letzterer des Posten Ettikhofen sich bemächtigte. '!«rrr ^ vr^^ «>,../^-'^"s"^^^"^^ fortfahren, die offiziellen Kriegsberichte in Ertra Blattern mitzutheilen. Wir werden uns bestreben, Sie so frühe als m^alich, uns zu ver/ . schassen. Unlere Hrn.Abonenlcn erhalten sie unentgeltlich. Dsm übnaen aeehrtenWh- , lik^n r^qt man sie z,^ Kanse an. > « « '