VrinnmrrationS-PreNe: Kitr Laibach: N««jliihrig ... 8 ft. 40 kr. H,Hjiibrig ... 4 „ 20 „ M«eljiihrig . . 2 „ 10 „ Msnatlich . . . — „ 70 „ Laibachcr Redaction: Vahnhosgasse Nr. 132 Mil her Post: V«l,i!ihr,g ... 11 fl. — kr. Hrlbjiihrig ... 5 „ 50 „ MrrceljShrig . 2 „ 75 „ Mr Zustellung me HaiiS ater» itiiMjrig 25 kr., monott. 9 kr. 3tmjeSnt Nummern 6 kr. . Nr. 266. Srr»editi«n- & Iuseroreo-Bureau: kongrctzplay Nr. 81' (Cud)« bonblung von Jgn. 5. K!ci»» woyr & Fed. Sambcrg.) ❖ Znsrrtionspreiie: Fiir die einspaltige Pclilzeiie & 4 kr., bei zweimaliger Eia. schalrmig L 7 kr., brcimoliatr L 10 kr. Jnseriionsstempel jebesmaf 30 It. Anonyme Mittheilungen wcrdeu nicht beriicksichtiqt; Manuscripte nicht zuruckgesendet. Mittwoch, 19. November 1873, — Morgen: Felix V. Bei griihercn Jnserattn iraS oftertc liinfdjoltung rnt1»L-» ckcnder SRabait. 6. Jahrgailg. Die Adresse des Abgeordnetenhauses. Der Adresse des Herrenhauses folgt unmittel-bar auf dem Fuhe die Adresse des Abgeordneten-hauseS. In klarer und abgerundeter Form ent-wickelt dec aus der Feder des Dr. Herbst ftummenbe Entwurs das Prvgramm der Majoritat des Ab-geordnetelihauseS: die Forderung nach Gesetzen, welche die consessionelle Frage losen, die wirthschaftliche Krise beheben und die Wiederkehr ahnlicher Zustande hintanhalten. In einem Anklang an bad bevor-stehendc Regierungsjubilaum des Kaisers tout die Adresse aus, welche, wenngleich nuchterner und schlichter in Ton und Farbung, doch nicht minder gehaltvoll alS die Kundgebunc, des Herrenhauses, uberall in den Gauen OesterreichS ein Echo wecken roirb, roo man fur die grotzen Kulturfragen der Gegenwart ein Jnteresse hegt. Der Abretzentwurs wurbe ilbrigenL nahczu unveranbert, wie ihn Dr. Herbst vorgelcgt tjatte, angenvmmen. Derselbe tautet: > „Eure kaiserliche unb konigliche Apostolische Majestiit! Die erhebenben Worte, mit welchen Eure Ma-jeftat bie zur Wieberausnahme ihrer versassungs-matzigeu Thatigkeit versammelte Reichsvertretung in gewohnter huldvoller Weise zu begriihen geruhlen, verpflichten bas Abgeordnetenhaus zu ehrsurchts-vollstem Danke. Fiir daS Haus der Abgeordneten ist mit dieser Session ein Wendepunkt eingetreten; es beginnt seine Thatigkeit unier wesentlicher Umgestaltung seiner bisherigen Zusammensetzung. Nicht mehr von den Landtagen entsendet, ist sein Bestand von der Willensmeinung der jeweiligen Landtagsmajoritaten uuabhangig und seine Wirksamkeit gegen Storun-gen gesichert; hervorgegangen aus uumiltelbarer Wahl der Bevolkerung, ist es in Wahrheit geeignet, deren Anschauungen zuin vollen Ausdrucke zu brin-gen unb bilbet nunmehr cine Static, wo wirklich aUe Parteien ihre Wiinsche unb Anliegen geltenb machen konnen. Hiedurch werben allerdings manche Gegensatze, welche stets vorhanden waren, jetzt deut-licher zutage treten; allein sie roerben dadurch jene Scharse verlieren, die sie immer annehmen miiffen, wenn einer Partei bie Geltenbmachung ihrer An-sprfiche verknmmert ist. Die Wiinsche bet Bevol-kerung mauches Lanbes werben sich nicht alS so einhellige darstellen, wie sie von dessen sriiheren Vertretern geschildert wurden. Dafiir wird aber urn so sicherer bent Gebote ber Gerechtigkcit ent-sprochen werben konnen, welches erheischt, bah bas Jnteresse kcines ber verschiebenartigen Volksstamme auher Acht gelasseu werbe. Wir glauben uns baher ber Hoffnung hinge« ben zu konnen, bah die Vertretung all der verschie-benen Anschauungen eine Ausgleichung im Geiste ber Matzigung uub Billigkeit anbjhnen, bah aus ber gemeinsamen parlamentarischen Arbeit ber Ber-treter aus allen Theilen des Reiches, aus ihrem Zusammeuwirken fiir bie gleichmahige Pflege ber Jnteressen bes Ganzen wie ber Theile, ber oster« reichische Staatsgebanke gefraftigt hervorgehen, unb bah cs gelingen roirb, fortan auf dem Wege ruhi- ger Entroicklung die verfassungsmahigen Einrichtun-gen des Vaterlandes zu befestigen unb fortzubilben. In ber Sorge hiefur werben wir der Rcgiernng (Surer Majestat gerne zur Seite stehen. Beim Begin,, ber vorigen Session vermoHte bas Abgeorbnetcnhaus seiner freubigeu ©enugthaung Ausbruck zu geben iiber ben w i r th sch as 11 i chen Aufschwung, fiber bas rcge unb emfige Schassen auf alien ©ebicten ber Probuction unb bes Ber-kehrs in unserrn gesegneten SSaterlanbe. ©either ist leiber ein Riicks chlag eingetreten, roe!cher, hervorgerufen burch unmahige Ueberfpannuug beS Credits, infolge ber in weite Kreife eingebrungenen unb fiinstlich genahrten Spiellust einen Umfang annahin, ber weit hinauSreicht fiber ben jener Krišen, wie sie wot son ft im wirthschaftlichen Leben entwidelter Bolker von Zeit zu Zeit einzutreten Pflegen. Die Folgen biefed Rfickschlages bebrohtn durch bie Erschntterung bes Berlrauens auch bie bon ber franfhaften Sucht nach fchnetler unb mfihe-lofer Bereicherung nicht ergriffenen Kreife ber pro« buctioen Thatigkeit, welche burch bad Zusammen-wirkcn anberer ungfinftiger Ereignisse ohnehin schwer betrosscn sinb. Wir roerben bie von ber Regierung zur Abtnenbung dieser Gesahr auf (Srunb bed § 14 bed Staatsgrunbgefetzes getroffencn $erfiigungen forgfaltig priifen unb mit geroiffenhafter (srroagung aller Verhaltniffe jene Mahregcln berathen, welche zur Wahrung ber Gebietc ber Jnbustrie unb bed Hanbels bor ben and dem erfchfitterten Vertrauen hervorgehenden Gesahren nothwenbig erfcheinen. Soll aber ber wirthschaftliche Verkehr ffir die Iemlleton. Zweimal Braut. Novelle von J. B. S ch m i e d l. III. (Fortsetzung.) Arthur wurbe es schwer, sich dem angebcteten Madchcn gegcntiber zu verstellen, boch bie nahe Ge-wihheit seined Glncked ftarlte ihn, uberbies hatte er bie Prinzessin schon ben Abenb bother bon ihr un-bernerft gesehen, sich Ueberzeugung geholt unb so gegen bie Ueberrasthung bed ersten Wieberfehens sich planboll gebedt. Entzfickende Traurne, schon wie die Wirklich-teit, wob ber Schlummer um bad fcibene Lager bet Furstenbraut. In jened retjenbe Thal Frankreichd wurbe sie von beit Genien bed Schlafes getragen; bort wo sie von ben fchonen, unfchulbigen Freuben ihrer Liebe gefchtcben war, roanb bie Aebtisfin Anna bie braut-liche Mirthenkrone um bad gelocfte Haupt. Wie alles sich so wunderbar zum (Sliide, zur Vereinigung ber Liebenden geftattet, bad wird sich aus ber Fiitstin Isabellas Geschichte aufklaren, welche als Regentin bes benachbarten Staated, nach ber Besteigung des ihr bestimmten Thrones, Prin-zefsin Olympia verlassen hatte, um bie Heimreise anzutreten. Isabella, bie Schwester bes Fiirsten Lothario, wurbe burch ben vorjeitigen Tob ihrer Eltern frtih verroaist. Sie war reizenb unb fanb balb Gelegenheit unb Gefallen an ben Hulbigungen, bie ber Hof mit sich brachte; ja sie gesiet sich noch mehr barin, bie-jenigen, welche ihre Reize anzogen, mit ihrer Hulb zu beglficken unb an ihrcn Hof zu ziehen, um fie vielleicht balb gleichgfiltig von sich zu stohen, wenngleich Wankelmuth feinen Grundzug ihres Charak-ters bilbete. — Prinz Alexid war ein audgezeichnet fchoner Mann, fein Verstanb war burch Stubien unb Reifen fehr gebilbet.. Ob nun gleich Isabella, nicht gewohnt, ihren Neigungen Fesseln anzulegen, ihm auf halben Wege entgegenkam unb ihre un= wiberstehliche Liebenswfirbigkeit flnwanbte, ihm zu gefallen ; fo wahrtc es bennoch lange, bis er bie Nei-gung, welche in seiner ©rust ffir bie Prinzessin er« glfiht roar, ihr zu erkennen gab. Er roar nicht reich, nur eine anftanbige Appanage war ailed, tootiibcr er gebieten konnte; bits ber Hauplgrunb seines Zauberns. Isabella, an einem fippigen Hvfe in Luxns er* zogen, roar an Ueberfltifj unb Pracht geroohnt; feint Gtunbfatze erlaubten ihm nicht, sie bent Prunke zu entziehen. Als nun enblich ber Fiirst Lothario, felbft von seiner Schwester zum Vertrauten ihrer Liebe gemachk, bem Antrage bes Prinzen Alexis zuvorkam unb ihm Isabellas Liebe entbeckte, ba folgte Alexis feinen Gefiihlen unb roarb um bie stolze Ffirstin. Bald roar fie mit ihm berrnahtt unb fchenkte ihm im Laufe ciniger glficklichen Jahre zwei Si-hne. Jfabellend anftanbige Mitgift fetzte biefe in ben Slanb, alle gewohnten Annehmlichkeiten bc6 glanzenben Lebens nach roie vor sich eigen zu machen; boch konnte biefed nicht immer fo bleiben. Mit Entfetzen wurde Alexis gcwahr, wie seine Gemahlin nut ber Gegenwatt lebte, ohne sich einen Augenblitf mit ber Zukunst zu befchoftigen, ohne fiir ihre ©ohne vorzusorgen. Er wagte fie barauf aufmerkfam zu machtn unb sie schien auch seine Insichl zu theilen. Er ichlug ihr eine lange Reise vor, aus welcher man sich aflmalig unb unbemerkt von mancher kostspieli« gen Einrichtung loSsagen konnte unb nach bertn / Zukunft auf gesunde Grundlagen zuruckgefiihrt mer« den, so ist nothwendig, batz die Reform der Aclien-und Borsengesetzzebung unverzuglich in Angriff ge-nommen werde. Denn es faun nicht geleugnet roerben, batz die diesfalls bestchenden gesetzlichen Be-stimmungen nach den gemachten Erfahrungcn unb gegenuber Verhaltnisscn unb Erscheinungen, wie fie in jiingster Zeit zutage traten, nicht mehr haltbar find, batz die Varsichtcn, welche man butch fie zum Schutze beS Publicums treffen wollte, vielmehr zur Schabigung besselben beitrugen, unb batz auf die Wiederkehr bes Vertrauens zu Actien-Unternehmun-gen nur bann zu rechnen ist, wenn bas Gesetz leicht-fertigem ober eigennutzigem Gebahren mit dein Ver-mogcn der Gesellschaft ebenso wie Tauschungen iiber den Stand besselben mit voller Scharfe enigegentritt. Die hohe Wichtigtcit der N a t i o n a l b a n t macht es dringenb wiinschenswerth, datz die Ber-haudlungen mit der ungarischen Negirrung iiber die Stellung dieses Institutes balbigst zum Abschluffe gebracht werden, damit die Bcrathung iiber bic kiinf-tige Aufgabe besselben geraume Zeit vor Ablaus des Privilcgiums begonnen unb dabei darauf Be-dacht genommen werden tonne, datz die so wichtige Herstcllung der Valuta angebahnt werde. Wir diirsen mit Besriedigung barauf hinweisen, datz baS HauS ber Abgeordneten sietS burch ben Gxunbsatz ber Sparsamkeit geleitet wnrbe unb baburch zurHerstellnng der Ordiiung im Staats-haushalte unb zur Hebung des StaatScreditS nach Kraften beigctragen hat. Wir werden an die-sem Prinzipe in jedem Falle, wo cine tteue Bela-stung des StaalSschatzeS in Aussicht steht unb inS-bcfonderc bei ber Prufung bcs Staatsvoranschlages fur das kommende Jahr, umso strenger festhalten, als die volkswirthschaftlichc Bebrangnis besorgen latzt, datz sich die Staatseinnahmen, wenngleich vor-jibergehend, vermindern werden unb als uni dieser Bedrangnis widen von ben in ihrem Erwerbe ge-schadigtcn Sleuerpflichtigen die briictenbc Steuerlaft gegenwartig schwerer als je getragen wirb. Die letztere Riicksicht macht bic alsbalbige Voll-cnbutig ber Steuer reform zum Behnfe einer gerechlen unb gleichmatzigen Bcrtheilung der Steuer-last gerabezu nnabweislich. Das BebiirsniS solcher Reform ist langst allgemein anerkanni, unb das AbgeordnetenhanS, welches seinem Bedauern iiber die hiebei eingetretene Verzogcrung wiederholt Aus-druck gegeben hat, mutz in pflichtmatzigcr Wahrnng ber von ihm vertretcnen hochwichligcn Jntcrcssen unverholen seine Ueberzeugung aussprechen, datz unter ben gegenwartigen Verhallnissen jeber wcitere Ans-fchub uiiabsehbaren Nachtheil nach sich ziehen wnrbe. Nicht mtnber brirtgeitb als bic Fiirsorge fur bic gefahrbeten wirthschaftlichcn Jntcrcssen erschcint Beenbigung alles einsachcr georbnet, auch ber Hof-staat vermindert wcrben fslltc. Die vorgeschlagenc Rcisc wurbc nun auch von Isabella mit ungemeinem (Siscr betriebcu, boch mutztc bet Prinz oorcrst ihrem Wnnschc nachgeben, unb tinige ber schiinstcn Hanptstabtc bcsuchen, ehe fie sich in einer romantischen Gegenb bes siiblichen Deutsch-lanb fur longer anfieieltt wolltcn. Da gefiel sich bcntt die nvch immcr reizenbe Prinzcssin mehr als je in bem Krcisc ncuer Be-tounberer, welche sich urn das schone, sremdc Paar vcrsammeltcn. Jhrc hobe Gcburt gab ihncn, too sic crschienen, ben Vorrang, unb Fiirst Alexis cnt-dccktc mit Erschreckcn bic wcchsclnbe Ncigung seiner Gemahlin. Seine Anwanblungen von Eifersucht, seine Trauer darubcr waren Jsabcllcn lastig, seine Vor-stellungen erbittcrtcn fie. Es gab unangenehmc Auf-tritte zwischcn beibcit, welche den Fiirstcn cnblich zu dcm Entschlussc brachtcn, in einer stillen, bunfcln Nacht, welche Isabella scincm Willen zum Trotzc, auf eincm glanzenben.Balle zugebracht hattc, mit fcincn bciben Sohnen Heimlich fortzureisen, bic Trcn-losc fur immcr zu vcrlaffcn. (Schlutz folgt.) bas alsbalbige Zustanbctommcn jener Gesctzc, welche zunachst zur AuSsiillnug ber burch bic Aufhcbung des Con cor dates in der Gcsctzgcbung cntstan-benen Liickcn nothwendig find, indent der Mangel solcher Gesetze Zustande hervorgerufen hat, welche ebenso der Antoritat des StaateS abtraglich, als siir die offentliche Moral verberblich sinb. Aber nicht bloS die AuSfiillung jener Liickcn in ber Gesetzgebmig erschcint hochst bringcnb, sondcrn die Durchfiihrung der vollcn Glaubens- unb Gewissensfreiheit der osterreichischen ©taatsbuvger iiberhaupt, unb die un-gcschmalcrtc Wahrung ber StaatShoheit gegenuber ben kirchlichen Organismen insgesammt sehen wir als unabweiSliche Ausgabe ber Gcsctzgcbung in ber nachstcn Zeit an. Wir jehen dahcr ber zugcsichcrtcn Einbringung ber betrefsenben Borlagen mit bem Wnnsche entgegen. batz bieselben geeignct fcin wcr-ben, bic Rechtc beS StaateS ebenso wie bic Gc-wisscnSfreiheit in vollem Umfangc zu schinncn unb jebem Eingrisse in biese Bereiche zu steuern. Gleiche ©orgfalt werden wir ber Bcrathung ber andcrcn in Aussicht gcstclltcn Vorlazcn zuwen-dcn. Wir begriitzen jeben wcilcrn Schriit auf bent (Scbieic ber Justizrcfonn mit Frcubcu, utiissen aber als bcjonbcrc bringcnb bic enbltche Feststcllnng ber GenchiSversassung bczcichncn, da bicsclbc bic Durch-fiihrung ber alsbald ins Lebcit trcteuben Straf-prozctzorbnung wcscntlich crleiditcrit wirb. Das grotze Wert ber Wcltaus stellung hat nach Uebenuinbung mancher Schwicrigtcitcn in feinem Verlause otlgemeinc Slnerfennung unb einen glanjenben Abschlutz gesunben. Wir hoffcn, batz die vielsache Gclcgcnhcit zur Anrcgung unb Bclchrung, welche bort gebotcn wurbc, nachhaltig toirtcn, unb batz biefe bleibenben Folgcn fur bic grotzcn Opfcr, welche bas Untcrnchrncn geforbcrt hat, thcilroeiscn Ersatz bictcit wcrben. Die regc Thcilnahmc, welch: Eure Majestat bent fricblichcn Wetlkampse ber Bolter zuwendeten, unb bie hohe Werthschatzung, welche baburch ber rcblichctt Arbeit ausgesprochen wurbc, verpflichten unS zu chrfurchtsvollcm Dante. Die ehrenvolle Sluse, welche bic ostcrrcichische Production auf so vielen Gebielen crrungen, bilbet einen Lichtpnnkt unter ben mannigsachcn triibcn Erscheinnngen in ben wirthschaftlichcn Verhallnissen ber (Segcnroart. Die Fortfchritlc, wclche ber Gewcrbfleitz unb bic Ur= probuctiou gemacht habcu, laffen crrnartcn, batz bic gegenwartigen StLrungcu voritbcrgchen wcrben, ohne unfcr wirthschaftlichcs Leben baucrnb zu fchabtgen. Wenn ber Glanz ber WeltauSstcllung burch bic Bc-suchc, welche bie Hcrrschcr benachbarter unb fcrncr Reiche (Surer Majestat erftattetcn, crhoht wurbc, so crsullt CS unS mit besonberer Besriedigung, datz dicsclbe auch den Anlatz bot, burch die Darlcgung ber innigen freunbschastlichen Bcziehungen zu ben Souveranen ber grotzeit Rachbarstaatcu bie Biirg-schastcn siir bic Erhaltung bes WeltsricdcnS zu ver-mehren. Eure Majestat! In wenigen Tagen werden die Volker Oester-reichs einen crhebenbett Gcbe n ktag sestlich bcgchcn, ben Tag, ait wclchem funfunbzwanzig Jahrc vcr-strichen sinb, feit Eure Majestat den Thron Jhrcr Ahttcn besttcgen. Es waren dies funsundzwanzig Jahrc crnster Rcgcntcnsorge, aber stets vcrschonert unb verklart burch bic unwanbetbarc Liebe unb Treuc ber Bolter Oesterreichs zu ihrem angcstammten Hcrrschcr. Dieselbcn sinb sich bewutzt, batz fie bie Sicherung verfassnngsmatziger Rechtszustanbc, bas Fallen der Schranten, welche die sreie Bewegung unb damit die Moglichtcit gcistigcn unb matcricllen Auffchwunges hemmtcn, bem hochherzigen Entfchufsc ihreS Kaisers verbanten, unb batz seine me ermu-benbe Fiirsorge es moglich machtc, batz Oesterreich trotz wiebetfehrenber Drangsale, welche bent Batcr-lanbe cine ruhige Entwicklung nicht ocrgonntcn, autf schweren Kampsen hervorging, iitt Jmteren sich ver-jiingenb unb Achtuitg gebictcnb nach Autzcn. Dahcr wetteifern in allot Theileu bes Reiches die Vcrtretungen ber Limber unb Gemeinben, ben bcbcutungsuottcn Tag in ber Weise zu feiern, welche bent wohlwollenben Herzen Surer Majestat am ntcistcn entspricht. Das HanS ber Abgeorbneten, ber bcrcchtigte Bertreter aller Bolter, tann scmcm ! Dante teinett besseren Ausbruck gebett, als burch bic Erneuerung bcs Gelobnisses, eS werbc ireu mitar-beiten bei ber Losung ber grotzeit Aufgabe, welche Eure Majestat Jhrcr Hcrrscherthatigfeit alS unv-r-riiiibares Zicl gefctzt haben: Einigung ber Bolter Oesterreichs zn eincm machtigen, von ben Jsccn bes Rechtcs unb ber Frcihcit getragciten Staatc ! Gott schiitzc Oesterreich! Gott crhalte unb segnc Eure Dcajcstat! Politische Nuudschnu. Laibach, l 9. November. Inland. Die parlameiitarische Arbeit hat in ben letztcn Tagen wesentliche Resultate geliesert Bor allcM ist int Ansschussc ber Abretzentwurs zur Bcrathung unb Auitahiuc gclangt unb fcrncr einigte sich ber Finanzausschutz iiber bie Prinzipien, von benen bit 80 Millionen Ercbitvorlagc ber Rcgierung ausgchcn foil. Dcr Ausschutz cntschieb sich nach ci't-geheuben Bcrhanblungcu fur bas Prinzip ber Staats-hilfe, fur bic Errichtung von Borschutztassen (Gc-wahruug von Borschutz gegett Sichcrhcitcn auf Un-tcrtagcn von Wechjeln, Waren, Werthpapierot, Rea* litaten, Bcstcllung von Burgschaftcn) unb siir bic Ausnahmc ciiter Silberanleihe, bczichuugswcise, urn ber Rcgicrung frete Hand zu geroiihrat, fur bie Ausgabe von Rcntctilcln. Diese coin Ausschusse angcnontntencit Prinzipien haben die Grnnblagc bes Gcsetzentwurfes zu bilben, mit beffen Feststellung ber Ausschutz nuirntehr beschaftigt ist. Koloman G hyczy hat seincit Anstritt aus bent ungarischen ‘Žlbgeorbnetenhause in cineitt langern Schreiben voll staatSmannischen Taktes unb cblcr Matzigung gcrcchtfcrtigt. Der Ausgleich ist Gesetz unb SSertrag, unb bie Nation ist verpflichtet, ben-fetben zu erfullen, bas ist ber Tenor bcs Bricfcs, in bent ber grafe Politifer bic Taktik ber Lintcn, milbe in ber Form, aber schonungslos int Jnhalte, verurthcilt. Ghyczy vcrabfchcut Parleikampse, welche uut bas ©taatskben sclbst, urn bie Grundbcdin-guiigen bet' Bersassung gefuhrt roerben. Als Aufgabe einer gesunben Opposition bezeichnet er bie Orbnung bes SlaatshaushaltcS, Entwicklung ber matcricllen unb gcistigcn Wohlfahrt, Sicherstellnng ber inbividuellen unb biirgerlichen Freiheit; bie fteberhaften Paroxysmcn aber, welche bas Hcrauf-beschivorcn ber staatsrechtlichen Fehbc hervorruft, venting bas Lanb nicht zu vertragcn, es ocrbluict unter benselben unb roirb uttfahig sclbst zur Aus-iibung jener Rcchte, bic es in Wirklichleit bcsitzt. Auslattd. Dcr prcntzischc Finanzrninister libcrrcichtc bent Lanbtag cine Uebcrsicht ber Ein-tiahmen unb Ausgaben fiir 1872. Durch crhohtc Mehreimtahmcn verbleibcn 12 l/a Millionen Thaler fur 1874 bispouibcl; vom Kriegstosteuaiitheil bieiben 173/10 Millionen fiir probuctioe Zwecke uerfitgbar. Dcr Schulbcnverroattuniisctat ist uut 80 Millionen entlaftet, im Etat fur 1874 bctriigt bic Steigerung ber Einnahmcn 111/2 Millionen gegenuber ber Mehrausgabe von 23/'l0 Millionen unb steht bie Rcgicrung fiir 1874 von einer antzerorbentlichcn Schulbcntilgung ab, forbcrt bagegcn cin Extra« orbinariunt von 33S/10 Millionen zu productive« Zwecken. — Das ©taatsminiftcrium ist mit dec Detailberathung bes Civilchegesctzes befchaftigt. Die „Norbbeut|'che Allg. Zeitung" theilt mit, datz wegcn eines Hirtenbrieses des B i s ch o s s von Nancy, wclchcr zu Gcbctcn fur die Wicdcrvcrei-nigung von Metz nnd Stratzbnrg mit Frantrc!ch auffordcrte unb ber in bcutfchen Bezirten veilefct1 wurbc, bei ber franzofifchcn Regierung ©chritte ge* macht tourbcn. Die franzofifchc Regierung habe nu» Gclcgcnhcit, unzroeibeutig barzulhun, batz sic fot*c Bedrohungen bcs guteit Einvernehmens misbillig^ Die Thron re be, womit Victor Emanuel am 15. November bie italienifche Kamwer crbffnet hat, zeichnct sich burch bejonbern ©chwung und buri) die Energie aus, roomit her nationals Slandpunkt der italienifchen Regierung betont roirb. Dag Rom Jtaliens H^uptstabt rocrben foitntc, ohne Becintrachtigung ber Unabhangigkeit bed Papstes, biefen Beweis hat Jtalien, ber Thronrcbe zufolge, geliefert. Mit besondcrer Warme gcdcnkl Victor Emanuel ber burch seinen Besuch in Wien bestarkten gnten Bezichungeii zn O e st e r r e i ch, bie mil ben Familiengesnhlen ber beidcit herrschenden Hauser in so gliicklichem.Einklang stehen. Die Gleichheit ber Jnteressen unb ber nationalcn Entwicklung sowie die beibcrseiligen Sympalhien zwischen Jtalien unb Deutschlanb vcrbiirgeti ben Frieden; an bie Adresse ber s r a nz o si sch en Regierung g-ht der sehr deutliche Wink, Jtalien wolle ferner mit alien Nationen in guter Eintracht leben, abcr ber Konig roerbe nichtsbestoweniger ber kraft i ge Hiiter der Rechte und ber Wurbe ber Nation sein. Der Berichterstatter bes Funfzehner-Ausschusses, L aboulaye, hat in ber franzSsischen National-versammlung nunmehr seinen Bericht erstattet, dessen Schlutz aus Annahme bes bekannten Entwurfes von Casimir Perier lautet und weniger Gcwicht aus bie Ernemmng eines Prasidenten selbst als auf Errich-tung ciner dancrhaftcn Regierung, beziehungs-weise auf Organisation ber Republik legt. Die Regierung roirb voraussichtlich fur ben Entwurf ber Minderheit jenes AuSschusses etntrcten, nach welchem Marschall Mac Mahon als „Prasibent der Republik" die Executivgehalt auf zchn Jahre inne-Haben soll, vorbehaltlich ber etwa burch bie Versus* sungsgesetze cinzusuhrenden Beranderungen in dem Modus jcucr Gemalt. Die Versassungsgesctze selbst sollcn nach bent 2>?inderheitscntwnrf von cincm brei Tage nach Beroffcntlichnng bes Prasidentengesctzes einzufetzenben Ausschuh aus drcihig Mitglicbcrn ge-priist roerbeit. Die s p a n i s ch en Blatter sinb natiirlich sehr argerlid) und erbittert iiber die Einmischnng ber Vereiniglcn Staaten in die cubanifche Angelegen-heit. Sie crflarcn, ber Sarberei gegeniiber, mit toelcher bie Aufstandischen ben Krieg fuhrlen, sei es rein unmoglich fur bie spanischen Behorben, mit Milde und Schonung aufzntreten. Znm Beweise veroffcntlichen sie cine Proclamation, melche bie „Jn-bepenbencia", bas Hauptorgan ber Aufstanbischen, verosscntlicht. Darin heigt cs : „Cubaner — Feuer! Wenn man euch cine Deputation an bie Cortes vorfchlagt — Feuer! Wenn man euch Provinzial-rechte vorschlagt — Feuer! Wenn man euch mit ber bundesstaatlichen Republik locken will — Feuer! Latzt euch nicht von Castelar betrugen. Er hat euch von ber rabicalen Souveranctat ber Bolker gcsprochcn — uitb gelogen. Er hat in leuchtenben garden bas Bild der grotzen unb bruderlichcn allgemeinen Republik der Zuknnft unb in alien Tonarten ber mo-dernen Poliiik bie Unabhangigteit, die Erlofung ber Volker befungen — unb gelogen. Cubaner — Feuer!" Wilbe Leibenschaft fpricht allerbings aus diesem Ausrufe, abcr die „Barbarei" ber Rebelleu wird mis dadurch nicht klar. Zur Tagesgeschichte. — MistrauensvotuiN gegen 23 i f * of R u d i gier. Aus Anlah eineS ausgebrochenen Strci-lcs roegen des Serialises von Kirchensitzcn erklarcn sechzehn Grundbesitzir aus Oberosterreich in einem offenen, an Bischos Rubigier gerichteten Schreiben, dah das Vorgehen bes Nrchlichen Oberhirten ein sol-ches sei, rote man es sich nur von einem Manne Versehen tonne, „tton bem man mit Recht fagen lann, datz sein Wirken der Diocese niche ,um Heilc gereicht." »Wir erklarcn Jhnen beshalb," so h-ihi es am Schluffe fees in fraftigen Ausdriicken abgesajjten BriefeS, „batz wit zu Jhnen als Bifchof kcin Berlraucn mehr haben." — Von ber grazer U n i o e r | i t a t. D-an fchreibt aus Graz, 16. d.: Gestern feierte un-fere Uuiversiiat beu zchnten Jahcesiag ihrcr Vetvoll-fianbigung burch Errichlung ber medizinischen Facul-tat, unb da bie Fest.ichkeit verbunben roar mit ber SmaUticulation ber neu aufgenommcnen ©tubierenben, so hielt ber dieSjahrige Rector magnificus, Doctor Ritter v. Karajan, gleichzeing bie tibltche tilntrittsrebe irn grotzcn Saale ber Aula. Er stellte Betrachtungen: iiber die Kulturgefchichte des zweiten Jahrhunberls an j unb beljanbelte inSbefonbere mit grower Sachkenntnis bas Leben unb bie Werke des groben SaiyrikerS jener Zeit, Lucian von Sauiofala. — tin alien Facultciten der grazer Hochschule find heuer nur 937 Horer in-fcribiert; es hat also bie Zahl urn ein KleineS gegen bas vorige Wintersemester (963) abgenommett. Der tibgang trifft bie mebiztntfche und die theologische Facultat. An ber juridifcheii ift die Zahl ber Horer unoeranbert geblieben, an ber philosophischen unb phi-lologischen hat sie zugenommen. — B t s ch Sfe vor G e richt. DaS Zacht-polizeigericht in Koln verhanbelte am 12. 6. gegen den Erzbischof MelcherS unb ben Weihbischof Baubri roegett Ehrenverletzung von vier alitatholischen Geist-lichen unb Verleumdnng dec altfaibolifchen (gemeinben Kbln und Bonn burch Publication etnes bischosltchen Erlasses. Die Angeklagten roaren perfonlich erfchienen. Der ©trasantrag lautete gegen ben Erzbischof als Verfasser auf brei Monate (Sejdngnis unb 400 Thlr. Gelbstrase, eoentueU roeitere brei Monate GesangniS, gegen ben Weihbischof megen Aufnahme bes Anikeis auf einen Monat Gefangnis uno 200 Thlr. Gelb-ftrafe, eventuell meiteres Gesaagnis. DaS Urtheil wurbe bis zur nachsten Sitzung vertagt. — ©chteier in Form von Gese tze s» taseln. Der ultramontane SchDmdel in Frankreich hat bort auch bie Mobe in jiingster Zeit veranlafjt, etroas fiir biese Richlung zu thun unb bet ben Wall-fahrten nach LourbeS unb Paray le Monial sinb Damen erfchienen in ©chleierti in ber Form ber mo-saischen Gesetzlaseln, unb zwar so, bag auf einem iiber bas Antlitz hangenben Thetl bie tbmifchen Ziffec I bis III unb auf bem Theile, ber iiber ben Rticken hing, bic Ziffern IV bis X tn Gold gestickt erschemen. Es sinb neuefienS von einer Mobtstin, bie jebe Saison von Wien nach Paris reist, auch folche Schlcier nach Wten mitgebracht morSen, bie jeboch ihtet Auf-falligfeit megen faum Ankl^ng sinden blirften. In Parts warden iiber folche Schleiet viete Bonmots ge» macht; so hietz es, „c8 ware fur viete fromme Damen besfer, wenn sie bas fechfte Gebot vot Augen ansiatt im 9iacEeu hatten." ^ocal- unb Provinzial-Angelegenheiteu. — (3 u r fiinfunbzwanzigjahrigen 3 u b e 1 f e t e r Sr. Maje ft St Kaiser Franz 3 o f e f a ) sinbei, so viel wir bisher untetrichtet find, u mer anderem ben 1. December ein Festball im Casinosaale, den 2. Dczeuiber eiu Festbankelt eben-bafelbft ftatt. — (Dotations- Ethohung.) Jafolge Berwenbung bes Borstanbes bet hiefigen Bank-Filiale Hertn Josef Vozl, wurbe bie feinerzeit ber Filiale beimlltgte auherotbentliche Dotation von 200,000 Gnlben noch auf roeitere 3 Monate prolongicrt unb autzerbem, ba die ©esammibotation im Laufe ber letzten Zeit bei-nahe fortroahreub ganz in Anfpruch genommen roar, eine roeitere Dolations-ErhLhung von 100,000 Gulben auf 3 SJiouaie zugeftunben. — (Het r n Ljubomir Dtagtč), Diru genten ber hiefigen Mannerstrafanstalt, wurbe von Sr. Majeftat dem Kaiser der Tiiel unb Charakler eines Sttafanstalts-Direclors taxsrei vetliehen. — (Au f ben Linien bet ©tibbahn) ift die Heizung ber Personenwagen btitter Klasse mit Oesen bereits eingefUhrt. — (Vcrhaltnitz bet B e ro albuug eines San bes zur Dicht igkeit ber Be-viJlferung.) In Bezug aus B-walbung eines Lanbes glauben sich viete zn bem ©chiuffe berechtigt, je bichter bie Bewaldung, Cefto geringer sei die Be-volternng eines Lanbes, BezirieS 2C. In unseren Alpen-ISnbern trifft nach einer Mittheilung beS t'anbeeforft-inspectors flir grain biefe VorauSfetzung nicht zu, rote aus folgenben Zahlen einleuchtet: In (gteiermatf tomraeu auf eine Ouabrotmeile 2899 Bewohner unb 145 P-tzent Walb, in grain roerben biefetben Ver-I hiittniffe in ben Zahlen 2674 unb 43, in Kam ten i mit 1866 unb 40, in Tirol mit 1724 unb 25 unb I in Salzburg mit 1212 unb 29 Ausbruck finben, rooraus hervorgeht, batz Salzburg ungeachtet bet ge-ringsten Walbpercente boch unter ben Alpenlanbetn bie minbefie unb ©teiermarf mit ben meisten Walbper-zenten bie gtotzte BevolketungSziff-t pet Onnbratmeilc aufroeist. — (Die Reugierbe beS ©tafen Hohen watt.) Es roar bas eine ber interesfantesien Episoben in ben beroegten SQerathungen bes bfonomt« fchen AusschusseS bes AbgeorbnetenhauseS, als Gras H o h e n ro att mit ber plotzlichen Interpellation Hertn be Ptetis an ben Leib gerilrft war, auf welcher Oruublage ber Finanzminister eigentlich zu bet Fixie-rung einer Summc von 80 Millioncn fUt bas Crcbit-Nolhstanbsanlchen gelangt sei? Die Regierung miiffe, so meinte bet Fragestellet, batUber qenaue Bctech-nungen angestellt haben, rote gtotz bie Hiilfe sein miitzte; es mUfse iht bisher an „fiatiftifchem“ Material basUr nicht fehlen, es mUsfe ihr bekannt sein, roas a lies noch bet Stiitze bebUrfe, sowie sie auch gewitz AuSkunst barUber geben fonnte, wo bereits gestNtzt worben fei? In biefem unb ahnlichem Sinne moti. merte Graf Hohenroart sein 33erlangen, batz bos be« tressenDe gefammte Material bem AuSschusse vorzulegen sei. Es entsianb eine vcrlegenheitsvolle Pause — bet Finanzminister besprach sich mit bem Abgeotb-neten Mayrhoset unb bieser ergriff enblich bas Wort zu folgenbet Datlegung: Geroitz fei ein .statistischcS Material", roie es ber Fiihtct ber Rechtspartei im Auge Habe, vorhanben unb bie Regierung Habe sichet, alS sie bie Ziffer von 80 Mitlionen vorfchlug. ihte Betechnnngen angestellt. Abet bie Sitzung bes Finanz. ausschusfes fei erne offentliche unb wUtbe man bas be-treffenbe Material vorlegen, fo rolirbe bas foviet heihen, als basfelbe allet Welt ku«bthun. DaS abet fei aus feht begreiflichen ©cUnben im Momente ber Krise gang unb gar unthunlich unb er beantrage baher von bet Borlage bieser Details ganz abzufehen. In biefem ©inne beschloh benn auch bie groge Majoritat bes FinanzauSschusseS unb — bie Reugier bes ©rasen Hohenwart blieb unbefriebigt. — (Theater.) Da bet Referent bei bet etsten AuffUhrung ber ..Jtibin" verhinbert war, ber Bot-ftellung anzuroohnen, so foll heuie Uber bie vorgeftrige Reprise berselben ein lutzes gesagt roerben. Die Aus-slihrung war eine feht besriebigenbe. Herr Khals rechtserngte als Eleazar bas giinstige Urtheil, bas wir gleich beim etsten Austreten besselben gesallt, auch burch sein markanteS Spiel wutzte er seine Rolle zu einer sehr roirtsamen zu geflalten, leiber trat in den zroei letzten Aden eine merkliche Ermiibung seines Organs ein. Frau Schlltz als Recha fang vortrefflich, Herr Chlumetzky als Comihut roar befonbers im Dterten Acte ausgezeichnet. Frl. TO oiler ift eine liebliche Waffenschmiebstochter, ein gtacioses Zerlinchen, aber bie Rolle bet Prinzejsin ist nicht ftir ihre Mittel, boch roar sie beftrebt, biefes so roenig als mbglich flihlen zu laffen. An Hertn MohtS Organ must man sich erst geroohnen, es hat zwar eine beachtenS-roerthe Hohe, aber es ist klangloS, schwach unb sprobe, boch fonnte sich ba vieles noch befsern laffen, Herr Mohr ist ja noch jung unb zeigt guten Willen' Aber eines tnoge er unS erlauben zu bemetken betreffs seines ©pieleS. Wir verlangen von einem jugenblichen SSn-ger tein vvllenbeteS Spiel, abet bie Unnatur vieler seiner Stellungen mujj sich H„r Mohr sosort abge-roohnen. Die Art roie er stehl unb geht, wollen roir allensalls hingehen laffen, abet bas Zutilckbiiumen seines ObertorpetS bei eingetnicften Seinen, rote er es macht, roenn er im Affecle iiber bie Btihne fchreitenb plvtzlich i*n ©chritte innehalt, roie z, B. vorgestern, als ihm beim flbtreten von bet Btihne Eleazat uner» roaitet in ben Weg tritt, bas ist unschbn und etin-nctt an beu Teufel in ber Faustpatobie, roenn er bag Fagott erblicft. DaS Orchestet lieh an mehreren ©lcllen, befonbers in ben Batzzeigen unb Stolen bie Piacision vermissen. Witterung. t'aibadi, 19. November. Morgens Ncbcl anhaltend, mittags Somienschein, leichte Umroiiltunq an ben Bergen. Warmer morgens 6 Ubr — 6-0°, nachmitiags 2 Utir + 2'3° C. (1872 + 5.6°, 1871 3 6".) Barometer 738.93 Millimeter. Das gestrige Tagesnuttel 6er WLrme — 2-8°, urn 61* unter Lem Normale. _________________________ Allgekommeue Fremde. Am 19. November. SSadt Wien. Bnchmann, Briinn. — Rothel, Kanf-mann, Gottschee. — Spiyer, Flaschau, Breilsching, Host-nig, Schiitz, Rnsende, und Bahns, Wien. — Suttna, Wornsdorf. — Riccoli, Privatier, Triest. — ®ocič, Pfarrer, Marialhal. — Marolt, Wallenstein. — Fertschol, Ratjchach. Hotel JElefnnt. Pleschitsch, Zeyer. — Dobrin, Wip-pach. — Pfefferrer und Grille, Graz. — Repper, Prag. — Prochaska, f. k. Hauptmann. — Harg', Triest. — Bruno, Wien. BalrlMCher Hof. Prelepnig, Marburg. Sternwarte. Sajovic, Forster, HrujLiza. Uloliren. Madaic, Privatier, Krainbnrg. — Schwenner, Korneic, f. Fran, Sorko, nnd Rogi, Karnten. — Lnkas, Kaufmanu, Bnrescn Johann, Buresen Josef, uud Eltfe Laut, Triest. Lerstorbene. Den 18. November. Ursnla Kikel, k. k. Sanies kriegsthurhiiterswitwe, 41 I., ■Stott Nr. 98, MagentvcbS — Stesan Ogrizek, pens. Sparkasse-Amtsdiener., 58 I.. Civilspital, GehirnhLhlenwassersucht. — Johanna Zeleznikcr, Schnhmacherskind, 14 Monate, Elisabeth-Kinderspital, Lnn genentziindnng. Telegramme. Wien, 18. November. Abgeordnetenhaus Das Finanzexpose tourbe beifallig aufgenommen Der Finanzminister legte noch den Gcsetzentwur fiber Forterhcbung dcr Steuern bis Ende Marz vor Das HauS beschloh, die Kaiserin anlahlich ihres Namensfestes zu bcgliickwiinschcn, server dem Kaiser anlatzlich des Regicrungsjubilaums tint Glfickwunschadresse zu unterbreiten. Die Generaldebatte des AdretzenlwurfeS hat begonnen und tourbe auch Leenbct. Kowalsk Demel, Giskra, Foregqer, Coronini, Haase, S ch a f f e r, Honigsmann, Ryger sprachen sfir bie Abresse Dunajewski, Cienciala, H o h e n w a r t, Razlag Hermann unb V o s n j ak bagcgen. Nachste Sitzung morgen. Pest, 18. November. Das Abgeordnetenhaus lehnte ben Antrag SimonyiS ab, nachbem ber Finanzminister bie Vorlage bes Gesctzentwurfts fiber Regclung ber Eanksrage im Verlause ber Session zugesagt. Versailles, 18. November. Der Funszehner-auSschutz halt seine frtihercn Beschlfisse ausrecht. Telegrapbiscber CurSbericbt am 19. November. Papier-Rente 68,30 — Sltdcr-Reme 73,—. — 1860r Staat«-Anleben 101,25 — Banfoctim 955. — Credit 218,75 —London 113,25. — Silber 108,75. — X. k. Mttuz-Ducaici 20-Francs-Swcke 908. Seste Steinkohle nur 45 kr. Gradischa, Mauserlches Haus Nr. 23. nicht 48 kr. per Zentner ins Haus gestellt (603) čmifie Sdjufler, Laibach, Hauptplatz Nr. BIB, empfiehlt ihr neu errichtetes Warenlager, als: Ilerren-,£)cmt>cn, Hcmd-Einsatze mit longer nnd Qner-brust, auch gestickt, Gesnndbeits-Lcibchen, Sacktncher, Hals-kragen, Umleg- nnd Stehkragen von modernster Favon nnd jeder Halsweite, Manchetten; l)ame»i-£>emtieii, Unter hoseu, Nachtcorsetten, Unterarmel, Schiirzen nnd UnterrLcke (weitz und farbig), Rotzbaar-Riicke, Striimpfe, Batist-Sack tiicher, Haar-Netze, Haar-Eiulageu, Haarzbpse, 14lnrtv, ben Botschlag, das Popp'fche A»a-therin-Mnnbwasser gegen bicfcs Uebel zu Felbe jit ftihren. Es roitrbe ans ber Serravallo'fchen Apotheke in Triest.geholt, unb ber Erfolg nach einem £anm vier-wbchentlichen Gebrauche roar siir uns alle ein sehr uberrafdjenber. Bom Zohnfpeichelflusse — ber, nebenbei gefagt, auch fdjou libel zu riechen begamt — blieb and; feme Spur mchr znrlick. Die Fran Grafin fprach mit ihre volle Anetkemiung aus, fowie ich biefe gciuiigeiie Heilung einzig unb all tin ber lrefflichen Wir-kung bes Popp'fchen Anatherin-Munbroassets znschreiben mntz. Dies zur Ehte bes Hercu I G. Popp, k. k. Hofzahnatztes in W i e n, yon Jhtem Collegen (8—3) Dr. Feltrini. Wiener Borse vom 18. November. Staatsfonds. Sperc. Rente, iist.Pap. bto. fctc. oft. in Eilb ®elb Ware I ., 68.M 68.(10 Oefl. 71.8'j 73.10' rose eon 1854 ... .1 «3.50; 94,-gole Bon i860, gonje lot 25,101.50 Lose von i860, Biinft 108,—; 109,— Geld Ware Pramiensch. v. 1864 Grondentl. - Obi. Btcimnart jn 5 PTt. eirnten. Krain. o. »tistelltand 5 , Ungatn JU . . 5 „ Stoat, u. 31as. 5 „ Siedeabiirg. ju 5 » Aetien. Keticnalbant . . . , Union - Bank .... 6«txtanflelt . . . > IB. o. LScompte-Bes «ngl°.-°st->nBanI Oefl. Bodencred.-A. Oefl. Hyxoih.-Lank Steier. «Scompt.-Bl. Franco - Austria . Saif. Ferd.-Nordb. Gltdbahu-Gejellsch. Lais. Slisaberb-Bahi Aarl-8udwia-.Babn. Siedeud. »Ltsevbahu Gtaat-bahn 134.- 9‘3.- 124.50 Lais. ^ranz.3oses«b.. Musk.-Darcser S.-V. AlsSlL.Fium. Lahu Pfandbriefe. Station. 6.ŽB. verloSb. ling. «od..«Lredita»K. E2g. Sst.Bod.-^redit. ^d»o. in 41. tildi. . 89.50 89.50 75 — 74.-73.— 135.- 90.50 90.50 75.75 74.50 73.60 955.— 125. 218.50 850.— 142.50 Hypoth.-Bank. — Prioritats-Obl. 6iib6.6@cs.jU 600 gt. 110.75 lii.iS bto. Bon« 6 »Lt. Norbwb.tlOOfl. IS Si.) 100.50 Sieb.-B.kiO« fl. o W.) 84.— StaatSbahn pr. 6tiid 135 -StaalSb. pr. 6t. 1867 128 SRuboIft. (300 fi.o.SD.) 92.75 Ftanj-Iof. (800 fl.®.; 103.— Lose. Stebit 100 fl. 0. SB- . 166 50 167.-Don.-Dampsfch.-Ges. ju 100 fl. SM. . . 92.50 »3.-Ttiestet 100 fl. SM. bto. 60 fl. 6.SB. . Dfenet . 40. fl. o.SB. St.— 42.-- 2020. Ealm P-'ffV - . Claty . » 6t.(9enoi«„ Wiubischgratz SBalbftein . «0 , 40 , 40 , 40 , 20 , *0 , 10 . 10 > 218.26 845.- 142.25 2o!— 41.— 2015 162.25 817.— 20».- 322*60 323.- ■- „ lnn 20».50 210.- - _;tenbCB 10 143._ — Pans 100 JlUnzen. 89.85 91.10 flais. 3Xiini.$ac«!ca. 5.40- 5.41- 80.26 80 50 20 0tanc«(til. 0— - .- i «4.60 tštlon.................108.65 100.80 162.75 Rubols«ftist. 210!- Weehsel(3Mon.) 8ug#b. iOOK.titbb.ro, 96.50 95.80 MAX GBILLO mis Oraz! Avis fiir Damen! MAX »BILLO auS ist auf »elit Tage wiihrend des Marktes hier im „hotel Elefant“ Nr. I, I. Stock, uud emptiehlt zur geneigten Bcsichtiguug wie zu sehr billigen Preiseu seine Nouyeautes in lilriilei'^lofreii, in llalh- und Gaiiz-Sclml'wolle s als Pnige, Eipps, Popeline, Velum-Vrloiilv, Matelasse, Veloiir-Raninfte, Cachemir d’lrland, Serge, Lustre etc. — llalb-Sei