Nr. 289. Mittwoch, 16. December 1896. Jahrgang 115. el. In era e b!« z>. 4 Hl.n «5 r.. «rößcie per «ellc « lr.; bei öfteren W,cberh°l.mnen per «eile » lr. D>>' «llalb. ZeUiifs, werben nicht »nzen»m«en, W»nu!clipt« nicht »urückgestellt. Amtlicher Theil. Se. l. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 4. December d. I. allergnädigst zu gestatten geruht, dass dem außerordentlichen und bevollmächtigten Botschafter ,n Dls-Ponibilität Ladislaus Grafen Hoyos, anlässbch semer Uebernahme in den dauernden Ruhestand, die Allerhöchste Anerkennung für seine durch eine lange Reche von Jahren und auf verschiedenen Posten mit Treue und Hingebung geleisteten vorzüglichen Dienste bekanntgegeben werde. _________^ Se. k. und l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 5. December d. I. dem Bezirlsarzte Dr. F.rdinand Martin in gell am See den Titel und Charakter eines Ober-Bezirks« arztes allergnädigst zu verleihen geruht. Badeni m. p. Der Handelsminister hat den Ministerial» Concipisten im Handelsministerium Dr. Johann Edlen von Schneller zum Pustsecretär bei der Post-und Telegraphen-Centralleitung im Handelsministerium ernannt. Nichtamtlicher Cheil. Die Besetzung des Ueslüber Metroftolitan-Postcns. Der «P. C.» schreibt man aus Constantinopel unterm 11 December: Die Annullierung der Wahl des Msgr. Ambrosius zvin Metropoliten von Uesküb, die von serbischer Seite beharrlich verlangt wird. ist bisher nicht erfolgt. Das ölulnenische Patriarchat hält an seinem Widerstände fest. trotzdem serbischerseits gedroht wird, dass man d,e thatsächl,che Ausübnng der Functionen des Metropo-l'ten von Ueslüb durch den Monstgnore Ambrostus "icht dulden werde und entschlossen sei. es aufs äußerste, also wohl auf einen Bruch zwlschen der Kirche im Königreiche Serbien und dem Patriarchat ankommen zu lassen. Es kann keinem Znmfel unter-ueaen, dass es nicht allein kirchliche Rücksichten md, welche die Haltung des Patriarchats beeinflussen. Es handelt sich eben nicht um eine reine Kirchenfrage, sondern mehr oder weniger um eine National«täten-Fragc. Das Gricchenthum würde durch die Besetzung des Uesküber Mctropolitcn-Postns mit einem Serbm feine äußerste Position im Norden verlieren. Das Patriarchat, welch s in der Türkei das Griechen-thum repräsentiert, vertheidigt daher nicht nur seine eigenen Interessen, sondern auch diejenigen der griechischen Nation. Die Besetzung des besagten Mtropolitenpostms mit einem Serben würde aber außerdem eine große Einbuße für die Bulgaren bedeuten. Das bulgarische Exarchat besitzt wohl im Vilajet Ucsküb bereits einen Bischof, zu dessen Eparchie angeblich 35.000 Familien gehören sollen. Vulgarischerseits wird ferner angegeben, dass das serbisch« Element im genannten Vilajet sich nur auf Theile der Kazas (Kreise) Kumanova und Kalkandolcn (Tewwo) beschränke. Serbischrrseits wird dagegen behauptet, dass die rund 80,500 Seelen betragende Bevölkerung von Uesküb und der 856 Ortschaften der zahlreichen Kreise (Ueslüb. Kotzana, Ipek, Tetowo, Palanka, Padovitza und Kumanova) fast ausschließlich aus Serben bestehe. Eina/wanderte griechisch? Familien sollen sich in der ganzen Eparchie nur 90 befinden. Was die Bulgaren anbelangt, so wird von serbischer Seite geltend gemacht, dass die gegenwärtig dem bulgarischen Bischöfe, beziehungsweise dem Exarchat unterstehenden Gläubigen fast ausschließlich serbischer Nationalität seien und sich seinerzeit nur deshalb als Bulgaren erklärten und unter die geistliche Juris» diction des Exarchats traten, weil sie als Slaven nicht unter dem griechischen Metropoliten, der für ihre Schulen gar nichts that, sondern im Gegentheil ihre Nationalität möglichst unterdrückte, unterstellt bleiben! wollten. Thatsächlich ist auch der Unterschied zwischen dem serbischen und bulgarischen Volksdialect, insbesondere in jenem Winkel zwischen den beiden Staaten ein so geringer, dass es demjenigen Bischof?, der über reichliche Mittel verfügt und sich seitens der türkischen Behörden wenigstens einer wohlwollenden Neutralität gegenüber der Propaganda seiner Nationalität erfreut, leicht möglich ist, ganze Ortschaften seiner Nationalität zu gewinnen. — Angesichts der überaus regen und energischen Propaganda, die nun serbischer- seits seit Jahren, insbesondere aber in der letzten Zeit durch den tüchtigen serbischen Generalconsul Risti«! in Uesküb, der hiebe, vom russischen Consul unterstützt wird, in dem fraglichen Grenzgebiet entwickelt wird, sowie angesichts der Haltung des dortigen Generalgouverneurs Hafts Pascha, der sich den Bulgaren weniger geneigt zeigt, als den Serben — ohne jedoch letztere äußerlich zu unterstützen — erscheint es be» greiflich, dass man in Sofia und im bulgarischen Exarchate der Besetzung des Metropolitenpostens in Ueslüb mit einem Serben nicht ohne Sorgen entgegensieht.___________ Tie Pacisicicrnng von Madagaskar. Im Verlaufe der Kammerdebatte über das Budget des Ministeriums für die Colonün hat der französische Ressortminister Gelegenheit genommen, sich über die gegenwärtige Lage und die zukünftige Ausgestaltung der Verhältnisse auf Madagaskar zu äußern. Aus den Erklärungen des Ministers geht hervor, dass die Regierung volles Vertrauen in die Entschlossenheit und Umsicht düs derzeitigen Gouverneurs von Madagaskar. Generals Galliern, besitzt, welchem überdies alle nöthigen Mittel zur Verfügung gestellt wurden, um die Paciftcierung des Inselreichs zu beendigen. Die nächste Aufgabe des Generals Gallien« ist die Herstellung der Ruhe in dem Centrum der Insel und auf den Hauptstraßen, welche von dem Innern zu den Küsten führen. Die französische Regierung gibt sich der Hoffnung hin. dass das Werk der Pacificierung in einigen Monaten vollendet sein und dass es dann möglich sein werdr, das gegenwärtige militärische Regime durch eine Civiloerwaltung zu ersetzen. Es soll dann auf Ma« dagaskar, ähnlich wie in Indo» China, eine Art Föderativregierung eingerichtet werden, indem die Insel in mehrere Provinzen eingetheilt wird, von welchen jede eine verhältnismäßig autonome Verwaltung erhält, während an die Spitze der Colonie ein General-gouverneur gestellt werden soll, dem die oberste Leitung der Angelegenheilen der Insel zufallen wird. Als Vorbedingung für die Verwirklichung dieser Pläne muss jedoch die möglichst rasche Durchführung der für die Pacificierung der Insel als nothwendig erachteten Feuilleton. Eine Besteigung des Vesuv. Von T>r. Gmil Vock. Der frühe Morgen fand uns schon am Bahnhofe, "M mit dem ersten Zuge nach Pompeji, oder wie der Neapolitaner sagti Bombej zu fahren, von wo mau den Vesuv am besten und bequemsten bestelgt. Die .Eisenbahn läu t längs des Ufers, hart an demselben. >° dass man zur Linken die fruchtbaren Abhänge des Vesuv mit den malerisch gelegenen Orten, zur Rechten °ber das Meer des Golfes von Neapel hat. Dle Abwechslung ist eine überreiche. In der Ferne steigt ^"ftn und Ischia aus dem Meere, gerade vor uns "eyt, vom Monte St. Angelo beschirmt. Castellamare °n sanfter Bergeslehne, auf steilem Ufer das vielgepriesene Sorrent. Die Flut des Meeres bespült überall vulkanischen Aoden, Lavablücke liegen weit hinaus am Sande des ^sers, auf ihnen sitzt bald ein Fischer mit seiner ^"gel. bald liegt auf einem der Trümmer ein halb-^Uchsjgrr Knabe, dessen nackter, bronzebrauner Körper 'ch von der Unterlage kaum abhebt; überall spielen Uuhliche Kinder. Frauen und Mädchen in großer Zahl Aschen Wäsche und in den lauschigen Buchten nehmen "e Damen Neapels, welche hur zur Sommerfrische ^ilen. ihr Morgenbad, indem sie sich von den Armen °es Vieeresgotts schaukeln lassen, dem die schöne Last M schwer zu sein scheint. Auffallend ist die geringe ^"rüge von Schiffen, welche den Spiegel des Meeres °"lch;iehen. Hätte ich nicht einmal wieder zur Lmlen flehen und das Schild des Diomedes. Wirten m ö°lnpeji erblickt, wir wären ruhig an «Stazwne "ombej. vorübergefahren; denn die Namen der Halte- stellen weiden hier nicht ausgerufen! So hatte ich gerade noch Zeit, das Thürschloss unseres Waggons zu öffnen, eines Kastens, der sich in Uebereinstimmung mit der antiken Umgebung auch schon eines hohen Alters zu erfreuen schien. Nach wenigen Schritten stand ich an der Grenze jener Stadt, welche unter Asche begraben 1700 Jahre schlummerte und ein zwar > prächtiges, aber schauriges Grab war für jene, welche am 24. August 79 n. Chr. sich vor dem todtbringenden Aschenregen nicht mehr retten konnten. Die im Museum zu Pompeji aufbewahrten, trefflich erhaltenen Leichen dieser Unglücklichen entrollen uns ein düsteres Bild jener Tage: die zarte Jungfrau,, mit dem Antlitz zu Boden gekehrt, die trrue Mutter, ^ welche in Todesangst ihr Kind zu schützen trachtet, der kräftige Gladiator, der mit geballten Fäusten daliegt, sie alle sind bedauernswerte Zeugen eines Natur, ereianisses, welches eine blühende Stadt von beiläufig 25.000 Einwohnern dem Untergange weihte. Doch ich komme wieder von meinem eigentlichen Gegenstande ab; der Besuch von Pompeji ist aber mit^ der Besteigung des Vesuv so enge verbunden, die Ein. drücke, welche man in der Ruinenstadt empfängt, sind so liefe, dafs ich mir Gewalt anthun müsste, sollte ich Pompeji nicht erwähnen, und ich bedaure nur, bei dieser Gelegenheit nicht erzählen zu können von seinen mit großen Steinplatten gepflasterten Straßen, seinen Tempeln, Theat.rn, Wohnhäusern, Brunnen und all den unzähligen Dingen, welche beredte Zeugen sind für das Lebe» eines hochbegabten Volkes, welches trotz allem Ernste des Wissens »nd edler Bildung grüßte Genussfreudigkeit befaß und es verstand, über alles den verklärenden Schimmer echter und vornehmer Kunst zu verbreiten. Es war inzwischen Mittag geworden, und trotz aller Begeisterung für Kunst und geschichtliche Er» innerungen forderte der Magen gebieterisch seine Rechte, und wir begaben uns ins Gasthaus des Diomedes; eigentlich heißt er Fiorenza, nachdem aber im antiken Pompeji der Wirt Diomedes geheißen hat, kann es das heutige Geschlecht nicht billiger geben. Man befindet sich hier ganz wohl, bis auf die vielen Fliegen, welche einen belästigen. Bei dieser Gelegenheit dachte ich mir, dass Reifnitz mit Unteritalien ein gutes Geschäft machen könnte; denn unsere so praktischen holzgeschabten Fliegenwedel sind bis Hieher noch nicht gedrungen, und man behilft sich mit Stöcken, an welche lange Papierftreifen gebunden sind. Bei Fiorenza löst man auch eine Karte für zwölf Lire, welche zum Gebrauch einer Kareta berechtigt und mittels welcher man einen Führer und ein Pferd auf den Vesuv zur Verfügung gestellt bekommt. ! Es war mittlerweile halb 1 Uhr geworden, als wir uns in den Wagen setzten. Der Kutscher schonte weder Peitsche noch Pferd, und wir kamen in einer halben Stunde nach Boscotrecase, einem Städtchen mittlerer Größe, welches ein gutes Beispiel für die Ortschaften diefer Gegend ist. Die Straßen, mit großen Steinplatten gepflastert, sind der Schauplatz, auf dem sich das öffentliche Leben und das der Familie abspielt. Die Straß? beherbergt dm Schuster und den Schneider mit ihrer Arbeit, der Tischler kocht seinen Leim auf der Straße, die Wäfcherin glättet ihr Ieug in der Thüre ihres Gassenladens, und ist ihre Kleidung in Unordnung a/rathen, dann richtet sie dieselbe auf der Straße zurecht, wer Zeit hat, macht sein Mittags, schlüschen auf der Struße und das Wichtigste nicht zu vergessen: die Maccaroni hängen in ungeheuren Meng?n auf zierlichen Bambusstäbchen, um an der Sonne auf der Straße getrocknet zu werdeu. Laibacher Zeitung Nr. 289. 2484 16. December 1896. öffentlichen Arbeiten, die Ausbeutung der auf Madagaskar befindlichen Bergwerke und die rationelle Be« bauung des Bodens betrachtet werden. Das detaillierte Programm für alle diefe Arbeiten ist bereits entworfen und einer Specialcommission zur Begutachtung übergeben worden, welche auch damit beauftragt ist, sich über die Bedingungen, unter welchen die alte madagassische Anleihe convertiert werden soll. zu äußern. Diese Finanzoperation soll die Mittel liefern', welche für die Ausführung der auf Madagaskar projectierten öffentlichen Arbeiten noth« wendig sind. Politische Ueberficht. Laib ach, 15. December. Die Mitglieder des Herrenhauses sind zu einer außerordentlichen Sitzung einberufen worden, welche den 16. d. M. abgehalten wird. In derselben wird eine Trauerkundgebung des Hauses für den verstorbenen Präsidenten Grafen Trauttmansdorff statt« finden. Der zweite Vicepräsident, Oraf Fallenhayn, wird dem Dahingeschiedenen den Nachruf halten. Graf Falkenhayn leitet nunmehr allein die Geschäfte des Herrenhauses, dessen früherer erster Vicepräsident, Fürst Schönburg, schon vor längerer Zeit gestorben ist. ! Im kroatischen Landtage wurde gestern nach der Vornahme von Wahlen in die verschiedenen Ausschüsse die Berathung des Budgets fortgesetzt. j Im ungarischen Abgeordnetenhause erörterte in fortgesetzter Adressdebatte Abg. Abranyi die, auswärtige Politik und sagte, Ungarn habe die historische Pflicht, gegen alle Weltherrschaftsideen anzukämpfen. ^ Der Dreibund bedeute die Aufrechthaltung des Gleich« ^ gewichts. Ungarn werde durch die Geschichte an diesen Bund gewiesen. Redner sprach sodann über die Aus« gleichsvorlage und die Quote und wurde wegen seiner Ausführungen von der äußersten Linken mit den Rufen: «Gehen Sie nach Wien! Gehen Sie in den " Reichsrath!» unterbrochen. Redner erklärte sich für den Ndressentwurf des Ausschusses. — Morgen wird die Debatte fortgesetzt. Gegenüber verschiedenen Zeitungsnachrichten verlautet nun, wie aus Dresden gemeldet wird, mit Bestimmtheit, dass in der Lippe'schen Throng folgefrage eine Entscheidung noch nicht erfolgt und eine solche auch in nächster Zeit nicht zu erwarten sei. In deutschen parlamentarischen Kreisen gilt die sogenannte Iustiznovelle, welche die Einführung der Entschädigung unschuldig Verurtheilter und die Be« rufung gegen die Urtheile der Strafkammern in erster Instanz bringen sollte, schon jetzt, wie der «Reichswehr» gemeldet wird, als definitiv gescheitert. Die Reichsregierung ist nicht gewillt, einer Herausgreifung der beiden genannten Punkte aus dem Gesetzentwurfe, die von mehreren Seiten vorgeschlagen wird, zuzu» stimmen. ' In der römischen Kammer interpellierte Dep. Cavallotti in Angel-genheit der Veröffentlichung zweier Berichte über die Verwaltung der Fonds für die durch das Erdbeben in Reggio di Calabria und Messina im Jahre 1894 verursachten Schäden. Der ehemalige Unterstaatssecretär Galli, der im Jahre 1894 als köniqlicher Commissär sungürte. vertheidigte die Verwaltung des obgenannten Fonds als eine regel» rechte. Cavallotti berief sich auf die genannten beiden Berichte und kritisierte die Verwaltung der Fonds. Ministerpräsident di Rudini lehnte j.'de Verantwort' lichkeit bezüglich der beiden Berichte ab, nahm die von Galli gegebenen Aufklärungen zur Kenntnis und antwortete sodann dem Dep. Cauallutti in kurzen Worten, dass die erwähnten Unregelmäßigkeiten der Fondsoer-waltung einem Präfecten zur Last fallen, der gezwungen wurde, eine Summe, deren Vertheilunq er nicht voll« kommen rechtfertigen konnte, zurückzuzahlen. Ministerpräsident di Rlidini erklärte schließlich, er lasse sich nur von Billigkeit und niemals von politischer Leidenschaft leiten. — Hiemit war der Zwischenfall , beendigt. ' In der gestrigen Sitzung der französischen ^Kammer kritisierte in fortgesetzter Berathung des ! Marinebudgets Dep. Pelletan, wie alljährlich, die Marineverwaltung und klagte namentlich über die Unklarheit der Rechnungsführung und über die Verschwendung trotz der unglaublichen Menge von Rlch-nungsbeamten und Büchern. Im weiteren Verlaufe seiner Rede erörterte Dep. Pelletan den Schiffsbau und führte 42 innerhalb zweier Monate vorgekommene Un-glücksfälle an, bei denen er als Urfache Fehler in der Construction, mangelnde Routine des Admiralraths und Eifersüchteleien zwischen Admiralen und Ingenieuren bezeichn ete. l Die «Agence Havas» meldet aus Havanna, dass General Weyler in einem Interview erklärt habe, die vollständige Pacificierung der Provinz Pinar del Rio werde in etwa 20 Tagen erfolgt sein. General Weyler betrachte den Tod Maceos als vernichtenden Schlag für die Infurrection, welch? über keinen Führer von ähnlichem Ansehen verfüge. Der General glaubt, dass nun zahlreiche Rebellen die Sache der Insurrection verlassen werden. Nachrichten aus Zeila vom 12. November melden, dass der italienische Major Nerazzini Harrar am 5. d. M. mit 215 Gefangenen, darunter sieben Officieren, verlassen habe. Nerazzini hoffe, am 17. oder 18. d. M. mit den Gefangenen in Zeila einzutreffen. Tagesneuigleiten. — (Regierung«.I ubiläumSr. Majestät des Kaisers.) Das Prager Stadtverordneten-Collegium hat vorgestern über Antrag des Stadtraths einstimmig beschlossen, anlässlich des fünfzigjährigen Regierung«» Jubiläum« Sr. Majestät dcs Kaisers auf dem Karl«« platze von Seite der Stadt ein Gebäude für das böhmische Kindeispital mit einem Aufwande von 265.328 Gulden zu erbauen und dasselbe durch den Verein zur Errichtung und Erhaltung von Kinderspitälern in Prag verwalten zu lassen. — (Von der Budapest er medicinischen Facultüt) Das Prcfessorencollegium der medicinischen Facultät hat über das Memorandum der Studierenden der Medicin gegen Professor Kovacs verhandelt und con« ftatiert, dass mit Ausnahme der auf die Rigorosen be» züglichen statistischen Daten, welch« als falsch erklärt wurden, die von den Medicinern erhobenen Uebelstände Wahrheitsgetreu geschildert worden seien. Ueber die Pro« Positionen d?s Professoltncollegiums an da« Ministerium wurde noch lein enbgiltiger Beschluss gefasst. Der Uni-verfitätssenat Wird nach Einlangen des Beschluss«:« des Profefsorencollegiums eine außerordentliche Sitzung halten und die Angelegenheit sofort an das Unterrichtsministerium leiten. — (Studenten-VewegunglnRu sslant».) Die «Kölnische Zeitung, meldet aus Pcle'sliurg vom 14. d.M.: Die Erregung in den Kreisen der Moslamr Studenten hat sich auch der hiesigen Univ?rsi>ät m>> getheilt. Der Verlauf einer gcftern einberufenen Aud?ntt'U-Versammlung war sehr erregt. Die Studenten wollten berathen, wie sie am besten die Bitt,, ihre verhafteten Moslaucr Commililonen nicht zu bestrafen, an den Kaiser gelangen lassen lönnten. Von dieser Absicht hatte der Rector geholt. Er erschien nun mit den Inspcctoren unter den versammelten Studenten und machte sie auf ihre unerlaubte Absicht aufmerlfam. Er wurde jedoch von den Studenten überschrieen und schrieb nun einige Hiupt-schreiec auf. Dies reizte die Studenten noch mehr. Sie verlangten vom Rector, die N»men der Aufnotierten zu nennen. De^ R ctor zog sich hierauf zurück. Ebenso lärmend wurde b?r Curator empfangen. Er fragte, was eigentlich das Vrlangen der Versammelten sei. Die Antwort lautete: «Volle Straffreiheit für dle Eommili« toren in Moskau, Aulhebung des unwü d?gn Tolstoi« fchen Unioersi<ät«ftatuts und Einführung des Statuts vom Jahre 1863.. Der Curator redete den Lärmenden zu, was aber nicht viel half. Wie der Rector bekam auch der Curator sehr böse Sachen zu hören. Beide Harren find bei den Studenten sehr unbeliebt. Die Behauptung, dass die Studenten fie thätlich angegriffen hätten, wird von anderer S'ite entschieden bestritten. Von Kiew triff! die Nachricht ein, dass auch dort die Erregung unter den Studenten eine " denen lediglich belgische Telegraphenbeamte theilnah""''' war nach der «Eleltrotcchn. Zeitschrift» folgendes: I" Lauft einer Stunde wurden übermittelt mittelst 31i"'' nut,; mittelst Dlrphon 2297 Worte, gleich circa 36 l>^ Minute; mittelst Hughes 2398 Worte, gleich ci»ca 40 per Minute. So interessant dieser Vergleich ist, s° ^ er doch eine ganz falfche Vorstellung von der Leis'u'g^ fähigteit des Telephons im Vergleich mit den '"d"' genannten Telegraphen. Bei bissen Versuchen hanl'.l" ^ sich um die telephonische Uebermittelung von Dep!^"' also Niederschrift von telephonisch empfangem" ^" peschsn; hier ist die Geschwindigkeit, mit wklck" rcr Unerbittlich Oerichl. Roman von K. Klinck. (62, Fortsetzung.) Herbert Grüner erschien vollkommen ruhig, sein Gesicht zeigte keine Veränderung. «Meine liebe Marie, wie ist es möglich, dass Sie sich solcherart aufragen? Wer wird mit den Phantasien einer Fieberkranken rechnen? Welchen Arzt haben Sie zuralhe gezogen?» «Den Medicinalrath Forchheimer.» Herbert Grüner nickte zustimmend. «Er ist eine Autorität. Wann erwarten Sie ihn wieder?» «In den Nachmlltagstunden. Vielleicht um zwei oder drei Uhr.» «Ich möchte doch einmal mit ihm Rücksprache nehmen. Inzwischen erzählen Sie mir den Zusammen-hang. Wie ist die Krankheit entstanden? Vielleicht durch eine staile Eikältung?» «Nein! Es gibt keinen Zusammenhang; das Ganze kam urplötzlich Sie war in Ihre Wohnung gegangen, um, wie Sie es wünschten, in Ihrem Arbeitszimmer die Ordnung aufreclMuhalten. Sie kehrte spät zurück und sah erschreckend bleich aus, so dass meine Besorgnis gleich geweckt würd»', umsomehr, als sie sich weigerte, cm dem Mittagessen theilzunehmen. Sie begab sich auf ihr Zimmer, in welchem ich sie einige Stunden später ohnmächtig auf dem Teppich liegend fand. Ich brachte sie sogleich zu Bette, und als der Medicinalrath kam. hatte das Fieber schon einen Höhegrad erreicht, der zu den ernsthaftesten Besorgnissen Veranlassung gab.» «Und jetzt?» «Der Medicinalrath erklärte, dass sie die Krisis überstanden habe und auf dem Wege der Besserung sich befinde.» «Gott sei Dank! Ich möchte sie aber dennoch sehen, liebe Frau Hartner. Ich brauche Sie wohl nicht zu versichern, dass ich die gebotene Vorsicht nach jeder Seite hin beobachten werde. Dieses Unerwartete trifft mich indessen so tief, dass ich eine Beruhigung nur in ihrem Anblick und in der Ueberzeugung finden kann, dass sie sich in der That auf dem Wege der Besserung befindet.» Die Worte klangen so natürlich, dass Frau Hartner sich erhob, um den Freund zu der Kranken zu geleiten. Die Wärterin schien indessen ganz bestimmten Anordnungen zu folgen, als sie der geräuschlos eintretenden Frau Hartner eine bestimmt abwehrende Bewegung machte und dann mit der Hand auf das Krankenlager deutete. Die Mutter trat zurück, und Herbert Grüner hatte nur einen einzigen Nl'ck auf die Leidende werfen können. Es war halbdunkel in dem Zimmer. So sah er nur flüchtig ein schmales, weißs Gesicht, von auf gelöstem Haar mnflutet, und ein Paar gefalteter Hände auf der Decke. Unmittelbar darauf trat die zweite Wärterin aus einer Seitenthür. «Der Hrrr Medicinalrath lässt bitten, die Km>'^ durchaus nicht zu stören», fagte sie im Flüstertone «^ hofft von dem seit gestern eingetretenen ruhigen Schla" alles!» Herbert Grüner folgte Frau Hartner wicd.r M dercn Zimmer. Sein Gesicht zeigte nur eine kaum mert-liche Veränderung. Die Falte über der Nasemmlrz?l hatte sich um eine Linie vertieft und die Lippe" waren etwas zusammengekniffen. Aber auch diese SP""" einer hochgradigen Erregung — denn nur eiln' soiH konnte in dem Aeußern dieses Mannes sich s"',^ ' gestalt bemerkbar machen — waren schnell genug wieoe verwischt. «Ich möchte den Medicinalrath Forchh"''" erwarten, um mit ihm Rücksprache nehmen zu ^""' ' Vielleicht findet er sich veranlasst, seine Bestimm" >!^' nicht auf meine Person auszudehnen», sagteer, '^ ' einen Sessel am Fenster niederlassend, von W lch '" ^ er eine Uebersicht des Weges hatte, welcher dcc n" zuführte. ^ In der Ferne sah er bereits aufwirbelnde ^ und Frau Hartner versicherte, dass der Arzt a^say käme. ^. , Eine Viertelstunde später trat dieser in dm S"'^ in welchem die Frau des Hauses ihn "wartete. ^ dem er die Kranke bereits gesehen hatte. Se," ^'^ spiegelte den guten Bericht voraus, den er der ^"' zu erstatten hatte. ^ .„<. «Ich hoffe in der That, gnädige Frau, d^ s ^ andauernde Wendung zum Guten eingetreten '1'- Laibacher Zeitung Nr. 289. 2485 16. December 189«. fangende Beamte die übertragene Mittheilung sicher »ilderschreiben kann, einzig und allein maßgebend, fie «°cht aber nur einen Vruchtheil der durchschnittlichen Cprachgeschwinbigleit beim Telephonieren aus, so dass, "">» jedem einleuchtet, die LeistungSsähigleit des Tele-WN« derjenigen der genannten Telegraphenapparate bei deltem überlegen ist. — (Das englische Unterhaus), das so Me Talente vereinigt, besitzt auch einen kundigen «Boxer» "l der Person^ des Abgeordnelen Logan, welcher Harbo-l°Ugh vertritt. Er ist nicht nur enraglerter Sports-»°n im allgemeinen, sondern ein Specialist mit den 'Uoxinß.ßlovQu». Wenn die Laune ihn überkommt, Venn die Geschäfte im Parlamente zu anstrengend ge-^len ober sein Magen nicht in Ordnung ist, lässt er "Nen seiner sonnenverbrannten hartsehnigen Bauarbeiter zu sich kommen — die Leute find als kernige Boxer berühmt — und beschäftigt ihn sür ein Wellchen als 'Htgenüber.. «ußer der tüchtigen Portion wohlgezielter UNb «gesessener» Pilffe bekommt der improvisierte Preis-'°"pfer dann noch eine anständige klingende Vergütung, "lt der in der Tasche er, auf dem Umwege über die "We Schenke, sich zur Arbeit zurückrollen kann. — (Die Unsterblichen.) An Stelle der ver-Mbenen Akademiker Alexander Dumas und Leon Say Arben Andre' Theuriet und Gras Albert Vandal als Alglieder der Unsterblichen gewählt. Cmil Zola. welcher °"der concurrierte, konnte nur vier, respective eine klimme auf sich vereinigen. Vocal- und Provinzial-Nachrichten. * Kammermufik-Abend. Mit helliger Ehrfurcht nennt die musikalische Welt bk« Namen des großen Meister«, dessen Geburlsfest wir ^ule feiern, dessen Wahlfpruch es war, nicht für sich, "ur für andere Mensch zu sein. Wir lieben in Beethoven den großen Menschen und großen Küustler, in Men Werken das rein Menschliche, verklärt durch die Schönheit der Form, den erhabensten Ausdruck gefunden 5°l. und jede musikalische Vereinigung hat die Ehren-pslicht, den Manen des unsterblichen Tondichter« so oft die Möglich besonders aber an seinen Gedenktagen zu opfern, ^lser Ehrenpflicht widmete sich die philharmonische Ge-Schaft gestern in würdiger Weise und mit verdoppelter Webe, denn es galt ja den Meister zu ehren, dessen Schö« Bungen die größten Triumphe für die Philharmoniker fluten, blssen Name das Ehrenbuch der Gesellschaft ^". dessen eigenhändiges Danlschrelben den wertvollsten . ^ im Archive des Vereins und ein heiliges Angedenlen «,V°l berühmteste Ehrenmitglied der philharmonischen ^schch bildet. , ^ . » „ Celbst die kargen Nachrichten über die Conccrt-. "llührungen der Philharmoniker in den ersten Iahr-^"'en dieses Jahrhunderts ergeben den ersreul.chsten l ^°l«. wie liebevoll stets die Werke Beethovens gkpstegt < ^en. «ln dieser schönen, die Gesellschaft so ehrenden Ge- 7°enhelt warb bis zum heutigen Tage festgehalten und , ^^««gezeichnete Ruf, den besonders die mustergiltlgen < Führungen von Schöpfungen des großen Meters in ""philharmonischen Concerten und Kammermusik»Ver- "ftaltungen genießm, erscheint wohlbegrNndet. ,, Die am gestrigen Veethoven-Abend gespielten Tompost->« des Meisters stammen aus der ersten Schaffenepe.iode; ß ^ftlllen sich in chronologischer Ordnung folgendermaßen: !0p. 1: Trio für Clavier. Violine und Violoncello, com-l poniert 1795; op. 4: Quintett für zwei Violinen, zwei Bratschen und Violoncell, componiert 1797, unb op. 18: Quartett sür zwei Violinen, Viola und Violoncell, nach Thayer von 1795 an componiert, und 1600 der letzten Feile unterzogen. Die drei Trios in Ns-äur, l^-äur und O-iuoii, mit op. 1 bezeichnet, weisen beutlich den Einfluss von Haydn und Mozart auf. Unter ihnen ist das Trio in Onioii das bedeutungsvollste, wcil — wie Marx treffend bemerkt — Beethoven mit voller Hingebung an dasselbe herantrat, während die anderen Trios «mehr ihr Dasein äußerlichem Beschluss als innerer ErweckiMg verdanken.» Hervorzuheben ist das herrliche Andante mit Variationen, da« unmuthige Menuett/der hochpoelifche verhallende Schluss in t>äur. Das Trio ist bekanntlich später, als Quintett von Beethoven bearbeitet, unter «p. 104 im Jahre 1819 herausgegeben worden. Das Quintett op. 4, dem Grafen Fries ge-widmet, ist aus einem Octelt für Vlasinftrumente von Beethoven umgearbeitet worden. Das populäre OiuolI-Trio wurde von den Philharmonikern vor ungesähr 20 Jahren zum letztenmale aufgeführt, während das Quintett g stern die erste Wiedergabe seitens der Kammermusiker erfuhr. Einzelne Quartette aus op. 18 und auch das in I) äur entzückende Bilder sprudelndsten Leben», haben wiederholt die Freunde der intimen Kunstgattung in den letzten Jahren erfreut. Im Kammerftil, in den vier Wänden, mit wenigen Instrumenten, zeigt sich der Musiler am ersten, sagt Schumann, und wenn er hinzufügt, «in der Oper, auf der Bühne, wie vieles wird da von der glänzenden Außenseite zugebeckt, aber Auge im Auge, da sieht man die Mängel alle —» so hat er Komponisten und ausübende Künstler gemeint. Auge im Auge vermittelt d?r Kammermusiker die zarten Offen» barungen der reinsten Kunst einer zumeist musikalisch ge-bildeten Kunftgemeinde und jene Mängel, die im Massen-Orchester selbst dem geübten Kenner entgehen, treten in der Kammermusik grell zutage. Das gilt vornehmlich bei der Wiedergabe von Schöpfungen Beethovens, in denen die allmächtig in den Vordergrund tretende Subjectivity zu« Klassicismus ab» geklärt ist. Die figurative Durcharbeitung der Themen, sei's in den Werken seiner ersten, sei's in jenen der letzten Schaffensperiobe, erfordern die feinste und durch» geistigteste Ausarbeitung, und es gilt daher als höchstes Lob sür den Musiler, der es mit seiner Kunst ernst nimmt, wenn man ihn als guten Beethoven-Spieler bezeichnet, und wenn man behaupten kann, die Wiedergabe sei im Einklänge mit dem Geiste und der Stimmung der Vortragsordnuna gewesen. Wir glauben daher die ge-diegenen, von edlem Streben geleiteten Leistungen der He»ren Kammermusil-Künstler Syr inel. Dr. Sajovic, Wettach und Wutscher unter der Leitung ihres aus» gezeichneten, unermüdlichen Primarius, des Herrn Concert-meisters Gerstner, nicht besser würdigen zu können, als dass wir sie im Einklänge mit de« Geiste und der Stimmung der vorgetragenen Werke, und die Künstler als treffliche Beethoven-Spieler bezeichnen. Beim wunberholden Omoll-Trio spielte Herr Musildirector göhrer den Elavierpart; wie er Schöpfungen von Beethoven interpretiert, haben wir bei Besprechung des letzten philharmonischen Concerts des näheren erörtert. Trotzdem er die Tempi im richtigen Zeitmaße nahm, blieb die Polyphonic stets durchsichtig Achten wir ferner die strengste Ruhe. Die Wärtcrin >M mir —. 3^ Der alte Herr unterbrach sich und wandte den 3? zur Seite. Herbert Grüner hatte sich von semem '^ erhuben, sj. 'Verzeihen Sie, Herr Mdicinalrath», sagte er, ^7 verbeugend. «Ich habe Sie hier erwartet, um aus L?m Munde etwas über den Instand nuserer N^in zu hören. Obgleich ich mich im Laufe del !3. "s deu zweiten Vater des Kindes betrachten ge->,!?' hat die Wärterin mir einen Besuch desselben ^ gestattet.. i^ Der Mcdicinalrath lächelte. Herr Grüner war , " "lcht fremd; er hatte gelegentlich nicht allem von b^..,sprechen und ihn rühmen hören, sondern auch ^ b°r Jahren dessen persönliche Bekanntschaft ge-j^t. Einer feiner Söhne war ein Studiengenosse des «en Grüner. ick 'Verzeihen Sie, mein lieber Herr Grüner, aber ^ "uss der Wärterin für die strikte Durchführung ^'".Anordnungen sehr dankbar sein. Hier llkgt em M/'^"th"mlicher Fall vor, welcher unbedingt d,e »H Vorsicht erfordert. Die Kranke scheint in chren V," Angehörigen ihre erbittertsten Feinde z>, sehen. !W<:^ s'ch insbesondere lebhaft mit Ihnen be-M-^""d zwar nicht in einer gerade schmnchel-l^ch ^'se> hat Frau Hartner mit Ihnen davon ge- ^.'^ die Phantasien einer armen Fiebernden!-"»eil. Fr°" Hirtner ab. Sie wusste, dass Mlt-Vl?" "ber dieselben dem treuen Freunde schmerz, '"n mussten. «Ja. eben, weil diese Phantasien bezeichnend sind, möchte ich Herrn Grüner Mittheilung davon machen», versetzte der Medicinalralh. «Er wird dann meine Vorsicht besser verstehen. Die Kranke behauptet, dass aus-chliehlich Sie schuld an dem Tode ihres Vaters seien, dass Sie denselben verrathen und den Mörder auf ihn aehetzt hätten!» Herbert Grüner zuckte jäh zusammen; fahle Bläffe bedeckte sein Gesicht. Seine Züge, die stets einen bemerkenswert gleichmäßig ruhigen Ausdruck zur Schau trugen, erschienen in diesem Augenbllcke wie in Entsetzen " " Mit halb geöffnetem Munde und weit aufgerissenen Auaen welche ans ihren Höhlungen hervorquellen zu wollen schienen, stand er da. während der Medicinalrath «Die Wärterinnen haben die Patientin nur mit Mühe in ihrem Bette halten können. Sie wollte Sie im Hause suchen. Auch die eigene Mutter ist nicht von ihr verschont worden, sondern dle Vorwürfe richteten sich nicht minder gegen diese. Mir erscheint indessen die größte Gefahr nnnmehr überstanden. U lioffe dass bei einem gleichmäßigen Fortschreite» de? Genefung nicht sehr lange Ieit darüber vergehen dülste bis Fräulein Hartners Jugend und Körper-traft über irgend einen unvorhergesehenen Zufall den Sieg davontragen werden. Nach diesen Mittheilungen wird Ihnen indessen begreiflich sem, dass ich jeden Anlass einer Störung des naturgemäßen Verlaufs der Krankheit vermieden sehen möchte.» (Fortsetzung folgt.) >llar, ber Reichthum an Schattierungen war groß und da« schöne Andante mit den Variationen zeichnete sich durch Feinfühligleit des Vortrag« aus. Mit großer Aufmerksamkeit verfolgte die Zuhörerschaft das Quintett, dessen Stimmführung deutlich die ursprüngliche Sehung für Vlasinstrumente verräth. Ob« gleich die Lebenslust und schallhafle Freude de« jungen Beethoven das Werk belebt, dämmert bereits ahnungsvoll im Andante die künftige Größe des Riesengeiftes in ei«" zelnen Lichtblihen gewaltiger Art auf. Den Künstlern gelangen sowohl die Stellen, die reine Technil beanspruchen wie auch jene, die eine warme Eantllene verlangen, vorzüglich und daher war es er» llärlich, das« nach jede« Sahe das zahlreiche Publicum durch rauschenden Beifall seine Anerkennung kundgab. Die Kammermusik-Abende üben erfreulicherweise eine geradezu magische Wirkung auf die Zuhörer aus, denn dieselben kommen in immer größeren Scharen, so dass der große Saal ber Tonhalle sich nicht mehr als zugroß erweist. Jeder aufrichtige Freund echter Kunst begrüßt diese erfreuliche Erscheinung mit ber größten Genug» thuung, denn fie beweist, wie stark in Laibach die Liebe zur Kunst und dass da« Publicum immer zu finden ist, w^nn wirklich Gutes geboten wild und die Kunst nicht des Gewinns, sondern der Ehre halber und aus Liebe zur edlen Sache gepflegt wird. ^.. — (Bürgerrechts-Verleihung.) Der Laibacher Gemeinberalh verlieh in ber geheimen Sitzung vom 10. b. Mls. nachstehenden Personen da« Bürgerrecht: Stefan Nagy, Handelsmann; Albert Dlganc, Friseur, und Andreas Zalar, Wirt. Iu derselben Sitzung wurden in den Gemeindeverband aufgenommen: Ferdinand Dragatin, Claviervermielher und Stimmer; Julius Elbert, Handelsgesellschafter; Jakob Fajoiga, Tischlermeister; Engelbert Franchetti, Friseur; Franz Macoralti, Maurerpolier, und Johann Sirl, Hausbesitzer. x. — (Der neue Ei sen gi tterzaun beim Lanbesspitals.Gebäude) ist lüng« der Udmater Vezlrlsftraße zur Hälfte fertiggestellt. Im nächsten Früh. jähre wirb ber restliche Theil ausgeführt und sodann an den Enden und an der Wafserseite mit dem Aufstellen des Drahtzauns (auf Holzpstöcken befestigt) begonnen werben. Im Laufe des heurigen Herbste« wurden auch im Innern des Hofraums bei einigen Gebäuden Draht-zäune gezogen. ». — (Sanitäts-Wochenbericht.)Inder Zeit vom 6. bis 12. December kamen in Laibach zur Welt 22 Kinder, dagegen starben 14 Personen, und zwar an Tuberculose 4, Entzündung der Alhmungsorgane 4 und an sonstigen Krankheiten 6 Personen. Unter den Verstorbenen befanden sich 3 Ortsfremde und 5 Personen aus Anstalten. Bon Infectionslranlhelten wurden gemeldet: Scharlach 1, Keuchhusten 2 und Diphtheriti« 2 Fülle. — (Die kommenden Weihnachtsfeier« tage.) Die großen Ereignisse ber nahenden Weihnacht«, woche wersen ihre Schatten voraus, der Verkehr entwickelt sich immer lebhafter und die Geschäftsleute fpeichern ihre Warenschähe aus in ber Hoffnung aus rege Abnahme. Zum Glänze der Schauläden drängt fich jung und alt gerne, nur muss alles geschehen, um das Herandrängen zu erleichtern. Vor allem «üssm Uebergänge in dem Kothmeere, da« in allen Straßen lagert, geschaffen, es müssen die Gehsteige und Trottolre gereinigt und zugänglich gemacht werden. Pas erscheint umso nothwendiger, als viele Kauflüden insolge der Demolierungen zahlreicher Häuser gegenwärtig minder günstig, oft an entlegeneren Punkten filuiert find. — (Vom Kalender.) Selbst unser veränber-llcher Freund, der Kalender, ist an verschiedene feststehende Gesetze und Regeln gebunden. So kann unter andere« lein Jahrhundert an eine» Mittwoch, Freilag oder Sonntag beginnen. Einer weiteren Regel zufolge sängt der Monat October stets mit dimselben Wochentag an wie der Jänner, der April mit demselben Tage wie ber Juli, der December wie ber September, desgleichen beginnen Februar, März und November mit demselben Wochentage, und nur Juni und August binden fich in dieser Hinsicht an leine Regel. Für Schaltjahre gilt das Gesagte überhaupt nicht. Die gemeinen Jahre beginnen und enden an demselben Wochentage, ebenso werben spar« same Gemüther mit Genugthuung hören, dass der Kalender sich alle 28 Jahre genau wiederholt; das heißt also, dass der Kalender pro 1896 im Jahre 1924 ohne weiteres abermals benutzt werden kann. — (Die Typhus-Epidemie in Pola.) Anlässlich der in Pola herrschenden Typhus-Epidemie, welche sowohl in der Civil'Vevöllerung als auch unter den Marine»3oldaten zahlreiche Erkrankungen verursachte, deren Verlaus glücklicherweise ein milber zu sein pflegt, hat Se. Excellenz der Herr Ministerpräsident als Leiter des Ministeriums des Innern Graf Vadeni über Antrag dc« Obersten Sanitätsralhs die commisfionelle Ermittlung der Ursachen der Epidemie und der Mittel zur wirlsawen Velömpsung durch den Lanbes-Tanitüts.Re-ferenten in Trieft Slalthaltereirath Pr. Vohala und den Professor der Hygiene Dr. Prauhnih ber Grazer Univer. fitüt angeordnet. Diese sachlechnischen Erhebungen fanden »« b. und K. d. Vl. statt. Seiten» der Civil- und Laibacher Zeitung Nr. 289. 2486 16. December 1896. Vlililär-Vehörden weiden die umfassendsten Maßnahmen zur baldigen Eindämmung und Tilgung der Epidemie getroffen, und wird die Entsendung eines l. l. Sanitäts» Inspectors zur wirksamen Ueberwachung ihrer Durchführung in Aussicht genommen. — (Casino-Verein.) Das Programm für die Vereinsunterhaltungen des lommendcn Faschings wurde in gr^tzen Zügen in der gestern abgehaltenen Directions« Sitzung seftgcftellt. Es ift demnach einstweilen die Ver« anftaltung von fünf Faschingsunterhaltungen beschlossen worden, von denen die erste, für den 16. Jänner fest« gesetzte, zur Eröffnung der wiederhergestellten Vereins» localitälen als Fchball in Aussicht genommen wurde. Am 23. und 30. Jänner und am 13. Februar sollen Tanz« lränzchen folgen. Den Abschluss der Faschings«Unter« Haltungen wird der auf den 1. Matz fallende traditionelle Faschingsmontags'Vall bilden, sür den eine ganz besondere Ueberraschung bevorsteht. In die Direction wurde Herr Heinrich Wettach neugewählt. — (Schwurgerichtsperiode im Jahre 18 97.) Veim Laibacher Lanocsgerichte beginnen im! Jahre 1697 die Schwurgcrichtssaisonen wie folgt: Die! erste am 1. März, die zweite am 31. Mai, die dritte am 30. August und die vierte am 29. November, und finden die Verhandlungen im großen Loncerlsaale der Tonhalle statt. x. — (Deutsches Theater.) Heute bietet das deutsche Theater ein musilalisches Ereignis hervorragender Art durch die Aufführung von Goldmarls neuester Oper «Pas Heimchen am Herd». Nach den Ve« richten der Wiener Vlätler hat die Oper im Hosopern« theater einen großartigen Erfolg errungen. Der berühmte Componift der Opern «Königin von Saba» und «Merlin» hat sich in dieser Oper einen neuen Stil zurechtgelegt, dessen Grundzüge Heiterkeit und Anmuth, von voll«« thümlichem Geiste erfüllt, find. Dazu tritt die blendende Instrumentalionslunft des Componiften, die virtuose Ton«' malerei des Märchenhasten und der Duft zartester Poesie. Wie wir vernehmen, wurde ble Oper sorgsältig vorbereitet, fie soll in decorativer und scenischer Hinsicht! viele Ueberraschungen bieten, so dass der Nesuch des interessanten Werks sich lohnen wird. — (Auf dem Wiener Obstmarlte)findin neuester Zeit zwei Obstsorten aufgetaucht, die bisher noch nicht Handelsartilel waren: amerikanische Nepsel und egyptische Mlspeln. Aus Amerika kommen aus dem Wege über Hamburg zwei Sorten Reinetten, Canada« und Perl» Reinette, in leichte Fässer verpackt, auf den Wiener Markt und werden zu 2b bis 30 kr. per Kilogramm verlauft. Die Qualität dieser Aepfel ist eine so vorzügliche, ihr Aroma ein so genufsreiches, ihr Fleisch so zart, dass sie die besten Sorten der steierischen Provenienz übertrifft. Die rgyptische Mispel wird in Körben aus gespaltenem Bambusrohr über Trieft nach Wien gebracht. Sie hat eine länglich« Form und ist viel süh'r und aromatischer als unsere heimische Mispel. Ihr Preis ist dem unserer Mispel gleich, 18 bis 20 kr. per Kilogramm. Angesicht« dieser niedrigen Preise überseeischer Obstsorten, in denen die Spesen für den weiten Transport und die ver« schiedenen Zwischenhändler enthalten sind, muss man wohl fragen. w«e hoch sich der Originalpreis in der Heimat dieser Obftgattung/n stellen mag und ob denn nicht einst die Concurrenz dem heimischen Obstbau ebenso gesährlich werden wird, wie jetzt das überseeische Getreide die con« tinentale Production drückt. In Zeiten, in welchen unsere Obst erzeugenden Gebiete Mangel haben, lässt man sich den Import überseeischer Ware gefallen, allein es ist doch immer zu bedenken, welche Folgen diefe Toncurrenz in Zukunft haben wird. *(Aus dem Polizeira pporte.) Vom 13.auf den 14. d. M. wurde eine Nerhaslung wegen Excesses vorgenommen. — Wegen Kohlendiebftahls a« Südbahn. Hofe wurden drei Frauen angehalten und der l. l. Staats-anwaltschajt angezeigt. — Vom 14. aus den 15. d. M. wluden sieben Verhaftungen vorgenommen, und zwar eine wegen Uebertretung der Veruntreuung, eine wegen Ueberlretung dcs § 516 St. G.. eine wegen uuerlaubter Rücllthr in die Stadt, eine wegen Vetteln«, eine wegen Vacierens, eine wegen nächtlicher Ruhestörung und eine wegen Ausweis« und Subsiftenzlosigleit. — Josef Iesih in Hradehlydors hat angezeigt, dass am 13. d. M. früh zwischen halb 5 bis 6 Uhr, während er sich mit seiner Frau zur Messe begeben halte, von einem unbekannten Thäler das Fenftergitter ausgehoben und ihm au« einem Kasten 26 fl. gestohlen wurden. —r. — (lk. k. Ptiv. Südbahn. Gesellschaft.) Einnahmen vom 3. bis 9. December 1896: 728 809 fl in derselben Periode 1895: 816,216 st.. Abnahme 1896: 8? 40? st.; Gesammteinnahmen vom 1.Jänner bis 9 De» cember 1896: 42.888,091 st., in derselben Periode 1895-41.895 256 fl.. Zm.ahme 1896: 992,835 st. Einnahmen vom 3. bis 9. Dec mber 1896 per Kilometer 334 fl in derselben Periode 1895: 375 fl., daher 1896 weniger um 41 fl. oder 10-9 M. Gcsammteinnahmen per Kilometer vom 1. Jänner bis 9. December 1896: 19.681 st in de,selden Periode 1895: 19.227 fl., daher 1896 mehr'um 454 fl. oder 2 4 pllt. Die E.nnahmen des Vorjahre« i 3°u ^" 6la/dn,ss.n der definitiven Rechnungslegung — (Witterungsverhältnisse.) Während wir in unserer Stadt durch fünf Tage fast ununterbrochen mit Regenwetter zu kämpfen haben, fiel Samstag nachts in Ober« und in Innerlrain eine bedeutende Menge Schnee._______________________________________x. Neueste Nachrichten. Sitzung des Abgeordnetenhauses am 15. December. (OngiMl'Telegramme.^ Eine Zuschrift des Mimstetpräsidenten theilt die Sanctionierung des Heimatsgesehes mit. 3^i der Verhandlung einer Reihe von Nothstandsanträgen wird eine Resolution angenommen, worin die Regierung zur Vornahme von Vorerhebungen und entsprechenden Maßnahmen zur Linderung des Nothstandes aufgefordert wird. ! In fortgesetzter Specialdebatte über Titel «Staats« baudienst», Straßenbau und Wasserbau erklärte Re-gierungsvertreter Sectionschef Roza, dass das Ges,tz, betreffend Expropriation bei Wasserbauten, bereits fertiggestellt sei. Die Verhandlung wurde sodann abgebrochen. Abg. Laginja und Genossen überreichen einen Dringlichkeitsantrag, betreffend die Typhus-Epidemie in Pola. Der Antrag wird morgen verhandelt. Abgeordneter Nartoli interpelliert in derselben Angelegenheit. Nächste Sitzung morgen. Budgetausschuss. (Orlginlll'TeleMmm.) ! Wien, 15. December. Der Budgetausschuss lehnte mit 20 gegen 10 Stimmen den Antrag des Abgeordneten Ruß. den Ieitungsftempel vom 1. März 1897 an aufzuheben, ab und nahm mit 18 gegen 10 Stimmen den Antrag des Abgeordneten Ha ase an. den Zeitungsstempel vom 1. Jänner 1898 an aufzuheben, sowie den Antrag des Abgeordneten Romanczuk, den geitungsftempel für! nicht öfter als dreimal wöchentlich erscheinende Zeitungen ! vom 1. März 1897 an aufzuheben. Zum Referenten wurde Abgeordneter Ruß bestellt. Der Budgetausschuss beschloss, in die Special» Debatte über den Gesetzentwurf, betreffend die Dotation der katholischen Seelsorger, einzugehen, und sehte ein fünfgliedriges Subcomiti für die Berathung ein. > Gelegratnine. , Wien, 15. December. (Orig.-Tel.) König Alexander von Serbien und König Milan sind abends hier ein» getroffen. Der König von Serbien ist seinem Vater nach Linz entgegengefahren. Wien, 15. December. (Orig.-Tel.) Heute fand beim Nuntius Erzbischof Taliani der erste Empfang statt. Erschienen waren die Minister Graf Welsers» heimb. Baron Glanz, Dr. Rittner, Statthalter Graf Kielmansegg. FZM. Baron Schönfeld, die Obersthofmeister und Kammervorsteher der Mitglieder des Kaiserhauses, Mitglieder des diplomatischen Corps, Mitglieder beider Häuser des Neichsraths. Vertreter des Clerus, Hof- und Staatswürdenträger, einige Generale :c. ! Wien, 15. December. (Orig.-Tel.) Der Ehren-beleidigungsprocess des ehemaligen Magistratsdiurnisten Sepper gegen den Bürgermeister Strobach endete mit dem Freispruche des letzteren. ! Wien, 16. December. (Orig.-Tel.) Die «Wiener, Zeitung» veröffentlicht das kaiserliche Patent, womit! die Landtage von Böhmen. Galizien, Niederösterreich,' Steiermart, Mähren, Schlesien, Görz und Gradisca! für den 28. December einberufen werden. St. Polten, 15. December. (Orig.-Tel.) Mittags fand in Ober-Grafendorf die Leichenfeier des Herren-haus'Präsidenten Grafen Trauttmansdorff in An« Wesenheit der Familienmitglieder und der mittelst Separatzugs aus Wien eingetroffenen Trauergäste statt, darunter in Vertretung Sr. Majestät des Kaisers Obersthosmeister Prinz Liechtenstein, in Vertretung des deutschen Kaisers Botschafter Graf Ealenburg, Ministerpräsident Graf Nadeni, ferner die Minister Graf Goluchowski. Graf Ledebur und Graf Oleispach, die Präsidien sowie zahlreiche Mitglieder der beiden Häuser des Reichsraths, zahlreiche Mitglieder des Hochadels u. s. w. Die Ein« segnung nahm der Bischof von St. Polten, Röhler. vor. Die Leiche wurde nach Bischofteinitz überführt. Rom. 15. December. (Orig ß"^ Maße. Ein Blick auf die eben erschienene, sür Comptoirs ^, Bureaux unentbehrliche G. Freytag'sche Vcrlehrslarte von A!"^ reich'Ungarn 1897 gibt uns eine Uebersicht über die lliM"g und immer mehr anwachsende Ausdehnung des Eisenbahn"^,, unserer Monarchie. Nebst sämmtlichen Bahnlinien in verschiede"^ Farben cuthält die Karte, die sich durch Schönheit, Genant und Reichhaltigkeit des Inhalts vor allen anderen auszeich"^ alle Bahn., Schiff, und Post < Stationen, die Entfernung le° einzelnen Station und Haltestelle, sowie summarisch der H? Ae stationen voneinander in Kilometern. Ferner in der durch . Prof. Hickmann'schen Taschen-Ntlanten so beliebt gewordenen ^ der schematischen Darstellung, Diagramme über: Personen- " Güterverkehr, Betriebs«Einnahmen und .Ausgaben, ^"Az. entwickelung der österrcichisch'Ungarischen Bahnlinien, Fahrbctne mittel, Hühenprofilc der bedeutendsten österr..ungar. V"^ .<."" und als weitere Neuheit: Verkehr der Reisenden nach ^^zs classen und die dementsprechenden Einnahmen. Der billige ^ von fl. 1.—, zu welchem jede Buchhandlung, bei Einscno" des Betrags auch die Verlagsanstalt G. Freytag 6 "t" t, Wien. VII/,, Schottenfeldgassc 64, die schöne Karte l,e, ^ ermöglicht jedermann die Anschaffung, welche wir vei empfehlen. ^ Als Nansen den kühnen Plan zu seiner NordM^ entwarf, war seine Hauptsorge, sich ein gutes Schiff z" ^ ^, Es sollte «glatt wie ein Aal aus den verderbenbringenden ,^ armungen des EiseS gleiten können.» Dazu gab es ?"" w^^N denn die früheren Polarcxpcditioncn waren dem li^^chiffe Packeise vorsichtig fern geblieben, oder mussten ihm ihre ^, zur Beute lassen. Auf offener See war Nansens «FraM' ^, dings kein bequemes Fahrzeug, dagegen bewährte sich das ^, würdige Schiff, dessen abenteuerliche Construction "". ßis' richtn,:g die zweite Lieferung von in «In Nacht u n o ^h (Verlag von F. A. Brock ha us, Leipzig) w W"l ^ Bild schildert, im Eise vortrefflich. Eingefroren '" 6" "Klasse"' Dicke und der von Nanfcn vorausgesagten Strömung u^^-war es von allen Seiten durch Eismasfen bedroht, wie sie"" ^intt" bild der zweiten Lieferung zeigt. Wohl stießen die a "Anlange" Verge gegen die Schisföwände und rumorten in der s"/" ^n ^ Polarnacht in beängstigender Weise. Aber hatte Ws °" ' ,^b Mannschaft den Schlaf geraubt, so schwand bald oie ^ " Me« wuchs das Vertrauen in das gute Schiff, in dessen li^ » ^ Räumen schließlich alle urgemüthlich lebten. Aber e» As-Tag der härtesten Prüfung. Unwiderstehlich drangen ^s fchollen heran. In allen Verbänden knackte und ir«/^ ^l), Schiff. Die letzte Stunde der «Fram» war gekomme'^ "^ gn-wendigste Ausrüstung sowie Proviant wurden na^ ^M leitung Nansens, der sorgsam auch diese MöglläMl - ^<.sel gcfafst hatte, auf die gröftle Eisscholle Nerettct, '" «H M in dir unbekannte Nacht hineinzutreiben: da baun'l ,,. «Frain. und glitt plötzlich aus ihrer Eiswiege "N /> „ 6> z dräuenden Schollen hinaus! Und in diesem h°sWe"u nc>, < bctte ruhend, vollendet sie ihren Weg durch die A " „^U.' höchsten Nordens, bis sich Capitän Suerdrup «m ^ ^icfe"'"" den Weg zum freien Meere bahnt. Die vorliegen" PgM bringt ein Gruppenbild der «Mitglieder der ""'""O/iqade e. expedition 1893-1896.» Eine sehr schätzenswerte ">^^ halt sie in der auf der Rückseite des Umschlaa" vird g" 'Übersichtskarte zu Nanfens Polarexpedition». ^ ^ ZM> Dienste leisten, bis die großen Karten fert,g unu, für sein Wert zeichnet, . ^e hiU Alles in dieser Rubril Besprochene lann vuiH^he" Buchhandlung Jg. v. Kleinmayr K Feo. bezogen werden. Kaibacher Zeitung Nr. 269. 2487 16. December 189t;. Neuigkeiten vom Küchermarkt. > ,. Langl, Die Habsburg und die denkwürdigen Stätten W Umgebung, 2. Aufl., fl. 8-—. — Statistisches Jahr- Uch der Stadt Wien für 1894, geb. fl. 5 —. — Das Vater- ,,"ser. gezeichnet von Fiihrich, in Stahl gestochen von Sonnen- , "tt. ft. — .99. __ Fabiola oder die Kirche der Katakomben, ^ Er. Eminenz Nikolaus Kardinal Wiscmann, aus dem Engli< IM von Neiching, fl. ii 40. — Compass von S. Heller "l1896. geb. st. 8-50. — Kufahl und Schmied.Kowarzil, Mbuch, fl. 45U. — Zeitschrift für bildende Kunst 169«. 1., ^1-80. — Lindau, türkische Geschichten, sl. 3 60. — Fischer Wert. Stenographisches Wörterbuch, 8. Aufl., fl. 3-—. — Die Mecle Schneiderin. 1. Lieferung, fl. —-30. — Mojsisovics, "««Thieilcbcn der Usterr..ungar. Tiefebene, fl, 480. — Ehlers, Kasten Asiens, 3. Aufl.. ft. 8-60. — Rühl. Chronologie des Metallers und der Neuzeit, st. 3 90. — W i f ch i n, Aadcmecum !'WneraMchemilers, geb. fl. 3-—. — v. Tomaschel, das °"e Bergrecht von Iglau, si. 2-80. - Jordan, Die Scbalds. ,^de., 3, Aufl., fl. «—. — Bischer, Auch Einer, 2 Bde., ' «lust, st. 5.4(). — Hennig, Aesthetik der Tonkunst, st. 2-40. ^Mensch, Lexiton der Thealer-Litteratur, geb. st. 2-70. — z?3 russische'Cavallerie«Exercier.Reg lement, »Ml, st. I 68. — De»«il2mp», Das heutige Griechenland, '-«'40. — Oraf Sternberg, V>lil)u8 unili», si. — 60. — 1.6 '°ll> Jüngere, si. 180. - Ossit, Ilse, st. 120. - Ebe, Msche Eigenart in der Kunst, st. 4 50. — Königsbrunn. ss^°up, Die Vogumilcn, 2. Aufl. (Roman aus Neu-Oesterreich), l''?U.Mg. j 725 9j-2 0f NW. mäßig I Nebel ' 0 0 Das Tagcsmitlcl der gestrigen Temperatur 18". um! 3 4« über dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: Julius Ohm-Ianujchowslü «iiter von Mssehrad, Aanöesthecrter in Haivach. 48. Vorstellung. Außer Abonnement. Gerader Tag. Mittwoch den Ili. December Dpevn« Neuheit von «old marl Das Heimchen am Herd. Oper in drei Abtheilungen von A. M. Willner. — Musik von Karl Goldmarl. Anfang präcise halb 8 Uhr. Ende gegen 10 Uhr. ! 49. Vorstellung. Nußer Abonnement. Ungerader Tag. i Freitag den 18. December zum Benefiz des Regisseurs und ersten Gesangs« und Charakter-Komikers Herrn Franz Keliz Girofls-Mrsflz.. Komische Operette in drei Acten von Albert Vanloo und Eug. Leterrier. — Musik von Charleö Lecocq. < Ms» Meilage. "^tz (5330) Der heutigen «Laibacher Zeitung» liegt für die ?. I. Stadt« Abonnenten ein Prospect bei über das nrue Lieferungswerl Die Hauptstädte der Welt. Zu beziehen durch die Buchhandlung Jg. V. Kleinmayr K Fed. Zamberg in Laibach. Die unterzeichnete Buchhandlung versendet auf Wunsch gratis und franco Weihnachtkataloge über Bücher und Musikalien, auch wird von derselben bereitwilligst in allen literarischen Fragen Auskunft ertheilt. (5254) 2—1 lg. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg, Laibaoh, Congressplatz 2. Ubier nit 11 ist von ärztlicher Seite bei dem im Winter so häufig auftretenden Bron-ohial-Katarrh der Kinder besonders empfohlen. 3 Theile Giesshübler Sauerbrunn werden mit 1 Theil heisser Milch vermischt und die Mischung lau (4535) verabreicht. 19-8 Course an der Wiener Börse vom 15 December l896. »<>« d<« bellen lourM°«e ^ Klaal«.Anlth»n. "'" """ «»hc>ll!ch>> Rente », »inten "l» VtaiNovfmbtr , . . ,0» 25 INI 4!> '"^olrilverz, ^«brulll «»«»It INI 25>l«1 45 " «llb« «erz, Iün,!'i'I»l< 10» 85!l0l 55 ,»!' >, „ Npr Sl°c>««l°!e. »5(, N, 148- !,4»- ^ " b°/° .. ,„n^ 50l' il. 143 75 ,44 »i, ,,^" b"/, .. M,!„ ^« stll»t«lo!: . . l0U st. ,8»'l,0 1»Sb0 .»!>,. ^ . . »U st. »88 50 18U-5U » t>om, Uiwbr. b »»<> ft. , . l5ü — ,56-' !.' c>eft, «oldiriite, fteiltrf«! l»» 90 128 l0 v,^'ft, Nntenrextc, ftexerf«« —-- —--^,«°,»ver. >chte«bunlltn. Xld^b'h" »" ß,/„!«Ub°lph.U,i,L.(d!». ft, ?lom..... —-- -'- st )""'""" sttu«!,(dlv, i«, ^' Ml 2» ,l. s. ,<«) fi, N°m, --- --- « ^'"^'"nenwNelierl.i»« ' """ Nr, f, «no ttr ^om. . »8Kb 09'8ü '°»t»'N»V.«l,.,,v..«tlitN. >'°, U"",fl-«-W. pi, Ezo« Stnot« znr Zahlung üblrno»«tne «llenb.'Vrl»«.» vbllllntlonen. «l!! u, u(» M. 4»/„..... ilL'80 ll?-«, !tll>abtthl>ahn, 40« u.llONU M. UM, M. 4°/„...... ,«N 80 l»l 8«, ssra,,; Iol'PH.B., . Vt,) E,, f. ,!><> N, N, 88 5U l00'b0 U»g, Goldrmts 4"/„ pei «lasse 1L2 8U lL2 b0 dto btii. pcr Ultimo .... 12» 20 l2« 50 bto. Rente in KronenwHhi., 4°/„ ftellt^rel lllfzonlllonrnNnm. 98 lo 89 80 4"/„ btv. bto, p»r Ultimo . . 98 15 98 Nb dto, S».«.«l.»oId«Wst.,4'/,°/^ l»2 SU 1«3 «o blo, bto. Eilb« lon II., 4'/,"/ l0i'-. io» — bto. Vta/,»/<>Ncha!»l«ga!.«bl,.0bl, lon — luU'90 bto. Präm<«nl. b 100 st, «. W. ll^U 7» ll»1 25 bto. dto. 5 5<»fi. ». U. 1bO'—j5l'-> Iht!HMe<,. st. . 18? — 138 - Glund«ntl.'ybligation»n (sNr 100 fi. «M.), 4N/. ll»atllcht unb Ilavouischt . 9? 40 —'— 4°/, uogarlsche (l»a fl, «.W.) . 9?-»ü 88'3b And»r« 2ss»ntl. Anl,h»n. D°nau M,«,'«°st 5°/„ ... l«9 50 18050 dt°, '«»lelhs l»7« . . 107 Stt 108SU «ülchen der Eladt «ör». . . t12— — — «»lebe« d. Etaklgemeinbe wlen 103 L0 104 50 «nleysn b, Lwbtgcm'lnde Wien tLUbcl ol^r Golk), . . , I27'b<» —'— PlÜmlenMnl. b Etadtgm, Wien «2'°0 163 50 V»rl,ba»'«»l»^t!!, vrlloeb. »"/» 101 «5 102 »b <« „ Ui-«!nel Uaüd'» «nlebfn . 88 85 98 »5 »eld «alt ßs«m»trl»s» (ftl lv0 fl.). Nobcr. »llg. »st. w b0 I. N.4»/,«. 98 4V «0040 dt<>. ,, „ in50 „ 4°/„ 115 75II8 75 dto. Prim.'Vchldv, 8«/„ ,.«m. 117- II? 7b dl<>. dt«. »°/», II. »m. — - - — N..0sterr,«ande«.Hyp..«lnft.4"/^ 100 — 10080 lüeft.'un«, Vanl verl, 4°/, . . 100 10 101 — bto. bto. bNjllhr. , 4°/, . , 100,0 101- Gpalcasle. l.bft,,8»I, s,",°/, vl jyihu _.^ ßllorllll!«, ^blizalion,» (für 100 fl.), sslrblullnde.Norobahn Etaatlbahn...... 9l»l» — __-__ Vüdbahn k 8°/„..... «?»?<> ,?4 »0 bt». k e»/« .... «28 — l«S - Ung'gnKz, Voh» . . . 107-. 1«8 — 4°/« Unterlrai^er Hahnen . . 9V b0 1omba«> . «80 720 Lrebitluse 10!» N...... 201 75 202 7l> arl,«L°Ie 40 st. >,. 5 st 10— 1050 lUudolph Uose 10 fi..... 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Vübnordd. «erb.»«?. 2nnll. . . — — —^ »elb «ar» I» >«way»V»I., si»ue «»r., V^o» r!1H.z.ilclieil 1«X» st. ... 108 »5 »03 75 Ung. ßnKz. «N'üü, 2>,0 fi. bllb«r »08 — 208 ?b llü., «l,,stk swaav Olaz>2!»0«.N. »0S 50 208 k»V N»i.!'.»r dl-rl:!l'!>hnsn.«c:..Os>. K0 — «2 — ?udullrl»«Hcti»n (per Ltüll). Uaugf!.. »lll«. Ost.. »0« st. . . »1— 9>b0 iü Mln I0U st.....58 — 5« t»U »!!enbal,n».«Le»h«.. »rHe. »« st. 11? bv ,18 l»0 „tlöcmuU", Papiers, u. v. ». 5« 50 t»7 b<» Uiesmzfi Brauerei »00 st. . . 121 — »22 l»o Vtonl°n^»«I,ll st. «nz — «,o — ,.«>chlo«l»ühl".»j«lp? — ,10 — „Oteylern,/', Papi'rs. u. «..». »70 — ,?l> 50 lrilailer Kohlen». >««<, 70 fi. ib«-- 158 — waN!nl.<«„t>ft.« 5» 05 London........ »«> — »20 2» Pari«......... 4755 4? «» »t. P«