Lchnstlkilullg; R«ttha»»gaffc Kr. K. trtrttoo Kt. II, tmlentr*«» Ugltttol '«tMtme »et ««»». a. tWrt-•K Ml 11-1» uti t» erben Acht »rttqfOrtttt. namentotf «>». Mtosgm tti4t briaOTdtijt. ■atIn»tiaa««««>»» tet biBtjB 4 »»» aktBM. Mhictfoflni-Ront« 5«.900. M 85 Hilli, Mittwoch dm II. Movemöer 1914. Der Weltkrieg. Der Fall von Tsingtau. Sonntag ist die Drahtnachricht vom Falle von lfingtau eingelangt. Eine deutsche Minderzahl ist torl im fernen Ostasien »ach heldenhaftem Kampfe, dir die Bewunderung der ganzen Welt erregte, einer «drückenden Uebermacht erlegen. Die gelben Japs, hinter denen — o ewige Schande — die Engländer als Antreiber standen, haben eine blühende deutsche ftolonie zu einem rauchenden Trümmerhaufen ge-«acht und reiche Kullui werte vernichtet. Nahezu drei Monate hat sich das Häuflein Deutscher weitab fton der Heimat todesmutig gewehrt und gegen Ja-Mer, Bengalen und Engländer einen Kampf ge-fährt, der jenem an den Thermopylen glich. Tsing-lou ist den Feinden teuer zu stehen gekommen und die unausbleibliche Eroberung war eine Tat, an »elcher kein Ruhm haftet. Da$ von belgischen und englischen Truppen sehr stark besetzte Antwerpen, das eine Festung allerersten Ranges war, konnte sich gegen die Deutschen nur zwölf Tage halten, »ihrcnd das schwach besetzte, entlegene Tsingtau monaielang den schlimmsten Stürmen trotzte. Diese vegenüberstellung ist e«, die uuS Deutsche mit berechtigtem Stolz erfüllt und vor allelii in jedem Engländer ein Gefühl tiefster Beschämung erwecken »vßte. UebrigenS wird die Schandtat, welche Deutsch-land um einen redlich erworbenen Kolonialbesitz kachle, sich an deren Urhebern bitter rächen, denn kc gelben Japs werden früher oder später den eng-l'ichen und französischen Besitzungen in Ostasien du« gleiche Schicksal zu bereiten suchen. Gottc» Mhlen mahlen langsam, aber sicher. England wird d e gelben Geiste«, die ei gegen Weiße gehetzt hat, nicht «ehr los werden! Die Berichte über den Fall Tsingtau« lauten: Der japanische OberbesehlShaber berichtete Samstag jtilj: Der linke Flügel der Belagerer besetzte die »idliche Batterie aus dem Shoutanhügel um 5 Uhr 10 Minuten und die östliche Batterie auf dem IitongSjing um 5 Uhr 35 Minuten. Inzwischen tNachdruck verboten.) Wmests. Novellette von Arnold Hoffbauer. Franz Bolihagen hat Hochzeit gemacht — ganz «i ein Stadtherr. Er hat seine junge Frau ja auch a» der Stadt geholt und fährt nun mit ihr ausS ianS, aus seinen Hos. Die Hochzeitsreise wollten sie ß>h aufheben bis nach der Herbstbestellung. Sie tÖBcrn steht ja leisten, sie Habens ja. Er mit dem Wien Geld, daS er aus Amerika mitgebracht hat, snd sie, die reiche Kaufmannstochter. €o war denn heute um 11 Uhr Standesamt, iw 3 Uhr kirchliche Trauung, um 4 Uhr Essen und a 5 Uhr Abfahrt des Brautpaares — und eben jetzt, um einhalb 6 Uhr. rasselte der Wagen in den h«s, aus dem die Stille des Cvätfommernach-mittags lag. Mit einem Jauchzer hob Franz sein junges, hidicheS Weib aus »cm Wagen und trug sie über u Schwelle des Hauses aus den Borplatz. Dort dtMe ein Mädchen der Angekommenen. 1..Marie,'' sagte Franz zu ihr, „zeigen Sie -inner Krau ihr Zimmer und helfen Sie ihr ab-kze». Schatz," wandte er sich dann wieder zu feiner Ftou, „Du kommst dann gleich wieder, ich will Dir w> Hos zeigen." .Gewiß, Schatz!" sagte sie vergnügt, „ich muß tah sehen, wo ich Herrin bin I" Fort war sie, und er war im Begrisf, sich in dm seither von ihm bewohnten Zimmer ein wenig dm Staube der Fahrt zu reinigen, ali der Hof- rückte daS Zentrum gegen die Fort» „Iltis" und „Bismarck" vor und eroberte zwei schwere Geschütze in der Nähe der Hauptwerke. Die Angreifer besetz-ten nacheinander die Forts „Molike", „Iltis" und „BiSmarck". Tie Garnison hißte um 6 Uhr ein« weiße Flagge aus dem Observatorium. Die Küsten-fortS folgten diesem Beispiele um 7 Uhr 30 Mi-nuten. — Telegramme aus Tokio berichten, daß der Gouverneur von Kiaotschau. Kapitän Mayer-Wal-deck, in dem letzten Kampfe verwundet wurde. Die japanischen Verluste beim Schlußkamps« um Tsingtau betrugen 36 Tote und 182 Berwun-dete; auf Seite der Engländer wurden 238 Mann verwundet. Die Deutschen sendeten um 9 Uhr vormittags einen Vertreter ad, um wegen der Ueber« gäbe zu verhandeln. Die Besprechungen fanden in der Moltke-Kaserne statt. Die deutsche Presse ist einig im Ausdrucke der Bewunderung für die tapferen Verteidiger von Tsing-tau. das nach mehr al» zweieinhalbmonatiger Be-lagerung durch einen weitaus überlegenen Feind jetzt erst bezwungen wurde. Die Blätter geben dem Stolze über den glänzenden Patriotismus der Ver» leidiger der deutschen Kolonie, der auch über den gegenwärtigen Moment hinaus segensreiche Früchte tragen müsse, Ausdruck. Die Blutzeugen von Tsing-tau werden der Nation unvergessen bleiben. Die Ueberlebenden aber dürfen aus ven dauernden Dank und die bewundernde Anerkennung aller ihrer Lolks-genossen rechnen. Der „Lokal Anzeiger" schreibt: Unvergeßlich wird in den deutschen Landen der Heldenkamps KiaotschauS bleiben, unvergeßlich jeder, der ihn stritt. Nie aber werden wir auch dem gelben Räuber seine freche Gewalttat vergessen, wie auch England, daS ihn dazu hetzte. Wir wissen, daß wir jetzt «och nicht mit Japan abrechnen können. Noch auf Jahre hin-auS wird eS sich vielleicht des frechen Randes freuen dürfen. Nur langsam können unsere Mühlen mahlen; aber wenn auch Jahre dahingehen werden, wir wer-den gewiß nicht gar so ost davon sprechen, doch ebenso gewiß immer daran denken, und wenn dann meister eintrat, unsicheren Schritte? auf ih» zutrat und leise murmelnd sagte: „Ein Mann ist da und möchte Sie sprechen!* „Bin heute nicht zu sprechen — das sollte er sich denken!" rief der junge Hosbesitzer ärgerlich. „Da« habe ich ih-n auch gesagt, allein er kehrt sich nicht daran,' sagte der Beamie stockend, ..und da — da ist er schon wieder!" „Jh. daS ist doch eine Unverschämtheit!" fuhr Franz auf, .dem werde ich heimleuchten —I" „Das wirst Du nicht!" klang da eine abstoßend rauhe Stimme von der Tür her. „das wirst Du nicht, dear sellow, sondern wirst mich ruhig und manierlich anhören!" Beim Klang dieser Stimme suhr Franz entsetzt herum. Er winkte dem Hofmeister hastig zu gehen und rief dann: »Dick — Mensch — woher kommst Dn — was willst Du?" »Oho," grinste der andere, „sei mal hübsch manierlich, mein Jnnae l Einen Gruß will ich Dir dringen von meiner Schwester PoUy." „Ah — laß mich — und geh — oder brauchst Du Geld? Wieviel?" „Sei etwa« artiger gegen mich, mein JungeI" „St — still doch! Wenn man Dich hörte —.' „Man soll mich hören — und zwar gleich — »Still — um Gottes Willen — warum kommst Du gerade hierher —?■ »Weil ich hörte, daß Du hier Deinen Hos hast — und wie sollte ich Dich denn da stören, wenn Du Hochzeit machtest — ?" Verwaltung: MathauSgasie Kr. 5. Ttlcrto» Nr. St, UlRittu vez»S«dediagmlge» I ®»t<4 tu V«H »qogt» - *tnrtc!|ll6rtj ...KIM . . . . K « 49 Soniiiljrt), . . . K lt*M 8to «illl Bitt jJaSefluu 1*1 H»»> ! «Miitlia . . . . K 1-|* ♦ •*— Üiil . ... K 14;— fWrt «all»* et»«*» stch Hl Vun :l-*tt>USrcn. Umgeleitete «fc-nnmtnit« gelten MI tut BMcSetliiag 89. Iayrgang. nach Jahr und Tag der Zeitpunkt der Abrechnung gekommen sein wird, dann wird ebenso einstimmig wie jetzt der Laut de« Schmerzes ein starker Jubel-laut durch Deutschland hallen. Wehe dir, Nippon! Unzufriedenheit in Ia ; an. Einem der Voss. Ztg. zur Verfügung gestellten Brief eines in Japan lebenden Deutschen entnimmt da« Blatt solgende Einzelheiten: .. . Hier in Japan macht sich der Unmut gegen den Krieg allgemein Luft, die Generäle der Landarmee werden ihre Schuldigkeit tun, doch kämpfe« sie ungern gegen ihre deutschen Lehrmeister, und unter den deutschen Reservisten in Tsingtau sind Hunderte deutscher Lehrer und Ratgeber, die jetzt den Japanern fehlen. Die Hotel«, die Kuriositätenhändler, die Handels« kammern schimpjen, die Gelehrten schütteln die Köpfe, die Krankenhäuser sind in Not, e« gibt kein Glyze« riu, wenig Karbolsäure und Seife mehr im Lande, da« Petroleum wird knapp, die Bierbrauerei droht zum Stillstand zu kommen usw. Der japanische UnterrichtSmtnister hat an die deutschen Ratgeber und Lehrer eine Kundgebung losgelassen, worin er sie bittet, dem Lande weiierhin zu dienen, „es solle ihnen nichiS geschehen." Freilich wär: es sür Japan sehr satal, wenn gerade jetzt die deutschen Kultur-säden abrissen, der Faden ließe sich schwer wieder anknüpfen! Die Handelskammern haben Angst be-kommen und nachträglich gegen die Einmischung pro-testiert. Die wirklich Gebildeten stehen sämtlich mit ihren Sympathien auf Deutschlands Seite, schütteln die Köpfe, konnten es aber doch nicht hindern, daß ihr jetziger Ministerpräsident Gras Okuma, das un» wissend«, greise Kind, ihr Land ins Unglück stürzte. Vom deutschen westlichen Kriegs-s ch a u p l a tz e. Die deutschen Angriffe bei Apern und westlich Lille wurden sortgesetzt. Am Westrande der A'gon-nen wurde eine wichtige Höhe bei Vieune-le-llhateau, um die wochenlang gekämpst worden ist, genommen. Dabei wurden zwei Geschütze und zwei Maschinen» gewehre erbeutet. Vienne-Ie-Ehateau liegt an einem „DaS weißt Du auch, Mensch f" rief der andere, tödlich zusammenschreckend, „und warum bist Du nicht gleich herbeigeeilt nach der Stadt, um die Verheiratung zu hindern und namenlosem Unglück vorzubeugen — uns fürchterlichen Jammer zu er-sparen —?" „Nein, Brüderchen — der Effekt war so besser — und hast Du denn davor zurückgeschreckt, einem anderen Mädchen namenloses Unglück zu bereiten, sie in fürchterlichen Jammer zu stürzen — zum Dank dafür, daß sie und ihre Mutter und ihr Bruder Dich aufnahmen, als Du fremd warst, Dich pflegten, als Du erkranktest? Nein, ich will —." „Ja doch, ja" — stöhnte der andere, „ich weiß ja, was Du nun willst! Du warst'S müde da drll-den — Du glaubtest eS hier bequemer zu haben und da suchtest Du die Spur deS Flüchtlings, um auS ihm herauszupressen, was herausznpressen ist." Er dämpfte die Stimme, als er fortfuhr, sah sich um und ging «inen Schritt aus den Ankömmling zu — „nun will :ch Dir aber was sagen: Dreitausend Mark de» JahreS kann ich Dir geben — aber mehr keinen Pfennig. Gib mir Deine Adresse und ich werde Dir an jedem Ersten die Summe pünkt-lich schicken —." „Nicht weiter, mein Bester, das ist eine In-famie von Dir," unterbrach ihn Dick ruhig und schneidend, „Du möchtest mir Etpressungen und Gott weiß alles unterschieben, möchtest nachher eine Hand-habe gegen mich haben, wenn ich bei etwaiger Un-sügsamkeit Deinerseits Dich dem Gericht übergeben Seite 2 Kucht Rummer 85 die Russen bis zu diesem Zeitpunkte von den deut-schen Grenzen ferngehalten werden, und daß die Kämpfe sich lediglich auf feindlichem Gebiete abspie» len, ist ein erneuter Beweis für die zielbewußte und geschickte HeereSführung der Verbündeten. Nachdem auf dem russischen Kriegsschailplatz vor einigen Tagen ein starker Borstoß über die Warlhe zurückgewiesen worden ist. ist nunmehr auch der nördliche Borstoß, der den Marsch aus Königs« berg zum Zweck Halle, völlig gescheitert. Nordöstlich von Goldap, in der Nähe des Wyßiytersee«. brach dcr Bormarsch zusammen. Die Russen ließen über 40J0 Gesangeue und 10 Maschinengewehre in den Händen der Deutsche». In Russisch Polen bei Konin versprengte deutsch« Kavallerie ein russische« Bataillon, nahm 500 Mann gefangen und erbeutete acht Ma-schinengewehre. Die Kämpfe am Pruth und iinStryjtal. Der Berichterstatter des ,Az Est" meldet au« Ezernowitz unter dem 8. d. über die Kämpfe am Pruth: Oestlich von Ezernowitz haben gestern längs dcS Prmh Vorpostengeplänkel begonnen. Das Ge-wehrseuer war in Ezernowitz deutlich zu vernehmen und hörte erst mit dem Einbruch der Finsternis auf. Der Teil der Bevölkerung, der nach Ezernowitz zu» rückkehrte, vertraut dem guten Glück der Stadt. Di« geographische Lage von Ezernowitz gegenüber dem Feind ist in vielem der Lage von Semlin ähnlich. Wie Semlin von Belgrad durch di« Donau getrennt wird, so Ezernowitz von den feindlichen Positionen durch den Pruih. In Ostgalizien ist die Lage unver-ändert gut. Unsere Truppen marschieren vor, auf der Spur der sich zurückziehenden Russen. DasSchicksal der deutschen Gefangenen in Rußland. Die deutschen Blätter bezeichnen da? Schicksal der deutschen Gefangenen in Rußland derart erdar-mungSwürdig, daß schnelle und energische Maßnah-men notwendig seien; sie machen den Vorschlag, zu-verlässige Personen, Schweden und Amerikaner, mit Geld zu den Verschickten zu senden, damit diese sich Kleidung und Nahrung verschaffen können. ES tut Eile not, wenn nicht Tausende Hilflose dem Unter-gange entgegengehen sollen. ES sei dringend notwen-t>ig, daß Deutschland erneut die Vermittlung der neu-tralen Staaten anrufe, um dies Elend vieler Tau-sender Deutscher in Rußland zu mildern. Neue Erfolge in Serbien. Vom südlichen Kriegsschauplatz« wird amtlich gemeldet: 7. November. Die Angriffe gegen den hinter Astverhauen und Drahthindernissen verschanz-ten Gegner im Raume Eer Planina und südlich von Schabatz schreiten langsam vorwärts. Gestern wur-den die taktisch wichtigen Höhen von Mischar genom-wen, hierbei 200 Gefangene gemacht. Im Einklang mit dieser Operation begann auch gestern der An« griff gegen die sehr gut gewählten und ebenso her-gerichteten Stellungen bei Krupanj. Einzelheiten kön- nen noch nicht verlautbart werden. Eine Reche ser» bischer Schanzen wurde gestern mit bewundernStverter Tapferkeit im Sturmangriff genommen und hierbei zirka 1500 Gefangene gemacht. 4 Geschütz« und 6 Maschinkngewehre erbeutet. Vorzüglicher «seist im!» Zustand unserer Truppen lassen günstige« Fortschrei-len auch in dieser schwierigen Operation erwarte». 8. November. Aus dem südöstlichen Äriegt-schauplcitz dauerten die Kämpfe gestern den ganzem Tag auf allen Fronten mit unverminderter Heftigkeit an. Trotz zähen Widerstandes dcS Gegner«, bei dem der Leitspruch „bis ans den letzten Mann' auk-gegeben war, wurde im Raum bei Krnpanj Schmiß ans Schanze von unseren tapseren Truppen erobert, bis heute 5 Uhr nachmittags auch der Kostajmk, ein von den Serben für uneinnehmbar gehalten« wichtiger Stützpunkt, erstürmt wurde. Die Zahl der Gefangenen und der erbeute«» Geschütze ist bisher nur annähernd bekannt. Unser Vorgeben auf dem südlichen KriegSfchan platze nimmt einen durchwegs günstigen Verlach Während jedoch unsere Borrückung üoer die Line Schabatz-LieSnica an den stark verschanzten Berz. süßen aus zähesten Widerstand stieß, haben die dr«> tägigen Kämpse an der Linie LoSnica—Krupanj— Ljubovija bereits mit einem dnrchgreisenden Erfolge geendet. — Der hier befindliche Gegner bestand au» der serbischen dritten Armee, General Paul Sun», und der ersten Armee. General Peter Bojovic, mit zusammen sechs Divisionen, 120.000 Mann. Diese beiden Heere befinden sich nach den Ber-lusten ihrer tapfer verteidigten Stellungen im Rück-zuge gegen Valjevo. — Unsere siegreichen Kor?« erreichten gestern abend« die Losnica östlich beherrschenden Höhen und den Hauptrücken der Sololska Planina, südöstlich von Krupanj. Wir machten zahl-reiche Gefangene und erbeuteten Kriegsmaterial. Einzelheiten fehlen noch. 10 November: Die erbitterten Kämpfe an de» Bergfüßen der Liuie Schabatz—LjeSuica wurden auch gestern bi« in die Nacht fortgesetzt und hiebei einzelne dcr feindlichen stark verschanzten Stellungen erstürmt. Südlich der Cer Planina drangen unsere sieg-reichen Truppen ans dem tags zuvor erreichte» Raume östlich Loznica-Krupanj—Ljuvvmja weiter vor. Auch hier kam es zu hartnäckige» ttämpsa mit den Nachhuten des Gegners, die sämtlich >» kurzer Zeit geworfen wurden. Unter den zahlreichen Gefangenen befindet sich auch der Oberst Radakovie, unter den erbeute« Geschützen eine moderne schwere Kanone. Ein österreichischer Flieger über Sctiaje. Aus Cetiuje meldet der ..Lokalanzeiger": fr» österreichischer Flieger warf Freitag mehrere Bomben auf Cetinje herab. Eine in der Näh« des Bahnhoiet herabgefallene Bombe zerstörte drei Eisenbahnwagen, eine andere zerstörte ein Gebäude. Zwei Person» wurden verwundet. fechtsseitigen Nebenflusse der AiSne, etwa in gleicher Höhe mit Berdun und südwestlich von ReimS. Sonntag nachmittag richteten mehrere feindliche Schiffe ihr Feuer gtgen den rechten deutschen Flügel, sie .vurden aber durch Artillerie schnell vertrieben. Ein in den Abendstunden au« Nieuport heraus un« teruommener und in der Nacht wiederholter Vorstoß des FeindeS scheitert« gänzlich. Trotz hartnäckigsten Widerstandes schritten di« deutschen Angriffe bei Apern langsam aber stetig vorwärt?; feindliche Ge-genangrisse südwestlich Apern wurden abgewiesen und mehrere hundert Mann zu Gefangenen gemacht. AuS dem Großen Hauptquartier wird vom 10. d. gimrldet: Unsere Angriffe bei Upern schritt«» auch gestern langsam vorwärt«. Ueber 50t) Fran-zosen, Farbige und Engländer wurden gefangen ge-nommen und mehrere Maschinengewehre erbeutet. Auch weiter südlich arbeiten sich unsere Truppen vor. Heftige Gegenangriffe der Engländer wurden zurückgewiesen. Im Argonnenwalde machten wir gute Fortschritte. Feindliche Vorstöße wurden leicht abgewehrt Der ..Lokalanzeiger" meldet über Kopenhagen daS Vordringen der Deutschen nach dem Departe-ment ArloiS zum Bormarsch nach dem Kanal. Die Kriegslage im Nordosten. Die „Leipziger Neuesten Nachrichten" schreiben zur KriegSlage in Polen: „Die österreichischen Nach-richten verbreiten auch zum erstenmal etwaS Klar-heit über die allgemeine RückzugSrichtung der Ver-bündeten in Polen. Sie ist anscheinend nicht in direkt westlicher, sondern mehr in südwestlicher Richtung er» folgt, so daß die Russen nicht, wie sie ursprunglich beabsichtigt hatten, mit ihrer Hauptmacht gegen Deutschland vorstoßen konnten, sondern gezwungen waren, diese gegen Südwesten einzusetzen. Daß sie dies nur sehr ungerne getan und widerwillig ihre ursprüngliche Operationsrichtung aufgegeben haben, geht auch auS dem Umstände hervor, daß sie den zurückgehenden Verbündeten nur zögernd und lang, sam folgten. Sie konnten aber nicht ihre ursprüng« lichc Marschrichtung beibehalten, weil sie sich sonst der Gefihr ausgesetzt hätten, von den Verbündeten in vernichtender Weise «n der linken Flanke ange-griffen zu werden. Durch daß Vorgehen der Verbün-deten in Ruffisch Polen gegen die Weichsellinie und alsdann durch daS Ausweichen vor überlegenen Kräs» ten ist erreicht worden, daß die ntssische Armee von dem geplanten Hauplangriff gegen Deutschlands Ost» grenz« abgedrängt und mit allen Kräften in die von den Verbündeten vorher bestimmte Front gebunden wurde. Die» muß als ein großer Ersolg der Krieg» führung der Verbündeten bezeichnet werden. Unter allen Umständen ist dadurch Zeit gewonnen, die auch namentlich in dem Hinblick auf die Ereigniffe in Nord-Frankreich von hoher Bedeutung ist. Dort reifen die kriegerischen Ereignisse immer mehr der Entscheidung entgegen, und ist diese erst einmal ge-fallen, sz bietet sich vielfache Möglichkeit, den Russen alSdann ebenbürtige Kräfte entgegenzuwerfen. Daß möchte. Nein, mein dear fellow. So haben wir nicht gewettet." „Ja, aber, um des HimmelSwillen, was willst Du denn von mir? — Sprich doch — und foltere mich nicht länger — „Gut, um eS mit einem Worte zu sagen: Mit-nehmen will ich Dich — „WaS — mich mitnehmen schrie der andere fast auf, „mich mitnehmen — aber wohin denn —?" „Zu Polly zurück, wohin Du gehörst —." „Ja. aber — weißt Du denn nicht, daß das nicht so geht —f' „Furchtbar einsach gehtS," sagte der andere mit Nachdruck, „und eS gibt verschiedene Wege. Ent-weder Du gehst mit, wie Du gehst und stehst, und ich übernehme eS, Deine Frau vou Bremen aus von dem Geschehenen zn benachrichtigen — ich werde ihr dann sagen, daß sie sich nach der gesetzlichen Frist von Dir scheiden läßt, weil Du sie böswillig ver-lassen hast — „Mensch — Teufel — ich soll fort, ohne sie nur noch einmal gesehen zu haben?" .Nun — oder ich lasse Dir noch einen an. deren Weg — Du kannst e« ihr selber sagen, gleich sofort — und von ihr Abschied nehmen — wenn Dir daS weniger schwer dünkt. Ich meine aber, wie ich DirS zuerst vorschlug, sei das Einfachste und am wenigsten Schmerzliche gewesen — „Unmenschlich, barbarisch, tyrannisch wäre eS gewesen, rief der andere geqnält, „und nun sage mal, rühren Dich denn keine Bitten — „Das spar Dir!* ries der andere heftig, „da» ist alles ganz, ganz vergeblich — „Aber willst Du denn nicht, ich bin nicht vor-bereitet — „Ist auch nicht nötig! Du kannst Deine Ver-fügungen über das, waS hier ist, von drüben auS treffen — „So gönne mir wenigsten« drei Tage, damit ich meine Angelegenheiten ordnen kann," stöhnte Franz, „Testament mache«, sür das Gut jemanden einsetzen —." „Und außerdem noch einmal die Freuden Dei-ner jungen Ehe auszukosten und aus Mittel und Wege zu sinnen, wie Du mich spurlos verschwinden lassen kannst," lachte der andere zynisch. „Nein, mein Junge — Du sollst mir nicht zum zweiten Male durch die Lappen gehen. Zum letzten Male — Du gehst mit oder ich mache Dich zu einer sür den StaatSanwalt recht bekannten Persönlichkeit! Und nun — .Geh!" rief Franz heiser — „sie kommt — »Also willst Du gehorchen?" „Ja!" klang eS tonlos zurück — „nur geh." Langsam drückte sich der andere und schon er-schien Marie wieder aus der Schwelle, jetzt im ein-sachen HauSkleide. „So," rief sie vergnügt, auf ihren Mann zu-gehend, der kraftlos in einen Stuhl gesunken war und daS Gesicht mit den Händen bedeckt hatte, „so, Franz — nun will ich einmal Dein HauSmütterchen sein — aber um Gott — wa$ ist Dir denn — Franz?" „AuS ist eS — mein Liebling — au«," sühnt er und wendete ihr sein totenbleiche« Aiitlitz }t, „au«, noch ehe eS begonnen — ich muß fort — auf immer." „Franz — um Gott," sagte sie, fast zinst-taumelnd, „das ist — daS ist doch wohl — nicht möglich —." VE« ist nicht nur möglich — eS ist bitten Wahrheit —.* „O — ich glaub' eS nicht — ich glaube, dq Du krank bist, Franz — „Um es mit einem Worte zu sage» — »et süße — einzig Geliebte — ich durste Dich »ch I heiraten — denn ich bin bereits einmal vermählt Sie stieß einen gellenden Schrei aus und jt# sich nach dem Kopfe. ..Jetzt" — stammelte sie tonlos, „jetzt gwde ich, bin ich wahnsinnig — oh Gott." „Setze Dich — höre mich ruhig und gefaßt an." würgte er heraus, obwohl er selbst vor «> regung zitterte, „eS ist in wenig Worte» gesagt. Ich war jung, als ich drüben hinging, um ma ; Glück als Goldgräber zu versuchen. Ich wußte «ch Bescheid und meine Mittel waren ausgezehrt. Zch geriet in die Gesellschaft eines zweiselhaften Äii:-schen, der mich zu feiner Familie brachte — ich wurde krank infolge der Anstrengungen uir» de» ungewohnten Klimas. Sie pflegten mich ink jn Dank dafür heiratete ich nachher feine Schivejia Polly — Die junge Frau stöhnte auf und «mute ms Taschentuch. Kummer 85 Ei» Armeebefehl de« Feldzeugmeisters P o t i o r e k. Der „Pester Lloyd" veröffentlicht einen Befehl des Oberkomm anbauten unserer Balkanstreitkräste, Feldzeugmeisters Potiorek. Der Befehl lautet: % „Soldaten der V. und VI. Armee! Abermals ist der AugenbUck gekommen, um den un« gegenüberstehenden Femd mit vereinter Kraft anzugreifen, unsere bisher erreichten Erfolge durch einen entscheidenden Angriff zu krönen und dadurch den Kricgsziveck, die völlige Niederwerfung des FeiudeS, zu erreichen! Mit frischer Kraft, durchdrungen von einem vorzüglichen Geist, an Körper und Seele durch einen fast dreimonatigen Feldzug gestählt, stehen wir einem erschöpfte» Feinde gegenüber, der seine Leicht-sertigkeit schon längst bereut hat, mit der er un« zwang, unser Schwert zu zücken. So wollen wir denn die letzte Kraft des Feinde« brechen und diesen Feldzug noch vor Eintritt des Winters beschließen; diesen Feldzug, der Ench so schwere Folgen auserlegt. Soldaten! Eure durch unseren obersten Krieg«-Herrn so vielfach anerkannte Tapferkeit gibt mir die Gewähr, daß Ihr auch bei dieser Gelegenheit alle-samt den Eid und Eure Soldatenpflicht vor Augen haltet, getreu dem Beispiel unserer, auf der Walstatt gefallenen Helden, alle« zur Besiegung des Feinde« aufbieten, Blut und Leben opfern werde», mit Gott, für Kaiser, König und Vaterland!" Die Türken im Kriege. Die türkischen Operationen schreiten sowohl ge-gen Rußland als auch gegen Aegypten sehr erfreulich vorwärts. iine amtliche Verlautbarung deS Hauptquartiers besagt: Mit Hilfe Gölte» ist gestern die ägyptische Srenze von den Unseligen überschritten worden. Da die russische Flott« sich in ihr« miliiäiischen Hilfen geflüchtet Hai, beschoß unsere Flotte Poli, einen dcr wichtigsten Häfen de»' Kaukasus. Die Beschießung richtet« Schaden an. Nachdem unsere Gendarmen und unsere Stämme die in Akaba gelandeten englischen Truppe» ver-nichtet hatten, zogen sich vier von den englischen Kreuzer», die sich dortselbst befanden, zurück. E» verbleibt dort ein einziger Kreuzer. Eine durch die Agence Ottomane veröffentlichte Verlautbarung de» Hauptquartiers besagt: Nach soeben «ingttroffenen Nachrichten sind im Kaukasus« «biet die Russen nach zweitägigem Kampfe ge-schlagen worden. Unsere Armee ist in die feindlichen Elelluvgen eingerückt. Sin« zweite Verlautbarung des Hauplquartier« über d«n türkischen 3leg an der Kaukasusgrenze be-sogt: Während unsere Kavallerie durch KaghiSma» «gen den Feind vorrückte, griff daS Gros unserer Armee das Zentrum der russische» Armee au, welche» ins starke» Streitkräften zusammengesetzt war. Nich einem heftigen Kampf, der zwei Tage hindurch dauerte, „Bald hatie ichs zu bereuen, denn sie war ein leichtfertiges, ja gemeines Geschöpf, ich sehnte mich hinaus — hinweg. Da traf mich vor einem Jahre die Todesnachricht von meinem älteren Bruder, der bis dahin den Hof befeffe», und die Mitteilung, baß der Hos nun mir gehörte — ich jauchzte aus »nd ve» schwand — und das übrige weißt Du —." „Aber ich verstehe nicht, daß Du nun mit mir bai freche Gaukelspiel „Oh — ich lieble Dich so — so sehr — und ich glaubte, man würde mich nicht finden — ich glaubte, eine solche amerikanische Ehe, die sür fünf« zehn Dollars vor dem Friedensrichter geschlossen »ird ohne Anmeid»ng und ohne Papiere — die sei dem lieben Golt doch nicht wohlgesällig — und mn „Nun ?" „Nun hat der Bruder diese« Geschöpfes meine Epur aufgefunden — er ist hier und will mich mit zurücknehmen — und wenn ich nicht gehe, übergibt K mich dem Staatsanwalt — !" „So geh „Zürnst Du mir?" Sie wendete sich von ihn, ab und schluchzte | bitterlich. Er wankte wie gebrochen zum Ausgange, »o Dick soeben erschien. Da wandte sie sich noch einmal und lies erschütternd klang«: „Franz!" Noch einmal umschlangen sie sich, dann folgte er seinem Peiniger, während sie einen Augenblick den beiden regungslos nachstarrte. Als sie ihren Augen entschwunden, brach sie mit einem Schrei »hnmächlig zusammen. _ tzj«t5sth? Wach»_ wurde der Feind geschlagen. Unsere Armee besetzte die vom Feinde verlassene» Stellungen. Petersburger Zeitungen melden mit Genehmigung der Aufsichtsbehörde, daß die Türken persischen Boden überschritte» haben, ohne daß ihnen die persischen Behörden Schwierigkeilen in den Weg legten. Zahl« reiche Perser verlassen die roffischen Küstenstädt« am Schwarze» Meer. Vom 10. wird auS dem türkischen Hauptquar-tier gemeldet: Der Feind hat sich im Kaukasus in die zweite Linie seiner Stellungen zurückgezogen. Er erlitt große Verluste. Wir haben zahlreiche Gefangene gemacht. Unsere Offensive schreitet fort. Unsere Truppen, welche die ägyptische Grenze überschritten haben, besetzten Eheikhzor und daS Fort El Arisch. Wir habe» den Engländern vier Feld-kanoncn und Telegraphenmaterial weggenommen. „Seccolo" meldet au» Salonichi: „Nuovo Era" schreibt: England habe an Griechenland das Ersuchen gestellt, fünfzigtausend Mann griechische Hilf»truppen nach Aegypten zu senden. Griechenland machte seine Zustimmung von Entschädi ungen und der Garantie abhängig, daß der Frieden auf der Balkanhalbmsel nicht gestört werde. Im Zusammenhange damit stehe die Besetzung deS Epiru» durch Griechenland, welch« die Griechen ohn« die Garantie England» auf spätere Zeit verschoben haben würden. DaS Mailänder Blatt „Perseveranza" schreibt: England macht jetzt Italien auf die Gefahren einer Sperrung deS Suezkanals durch die Türken auf» merksom: Wir glauben nicht, daß der Schaden für unsere Kolonien ein so besonderr großer wäre. ES heißt, daß England gesonnen wäre, den Schutz AegyptenS Italien anzuvertrauen. Dagegen müsse» wir uns energisch auSsprechen. England mög« seine Interessen durch seine eigenen vielsärbigen Soldaten schützen. Line Ausbreitung der panislawilischen Be-wcgung ist nicht zu fürchten. DaS Ende unseres Kreuzers „Kaiserin Elisabeth" in Tsingtau. DaS Wolff Bureau meldet: Der österreichisch-ungarische Kreuzer „Kaiserin Elisabeth" hat sich vor Tsingtau selbst in die Lust gesprengt. — Der österreichisch ungarische Panzerkreuzer „Kaiserin Elisa-beth", der zur Zeit der japanischen Kriegserklärung in den ostasiatiichen Gewässern weilte, wurde von Kaiser Franz Zosef angewiesen, sich zur Unter-stützung der deutsche» Besatzung von Tsingtau zur Bersügung zu stellen. Er hatte eine Wasserverdrän-gung von 4000 Tonnen und verfügte über 8000 indiziert« Pserdekräsle. Er war armiert mit acht 15 Zentimeter Geschütze», IG (beziehungsweise 4 7 Zentimeter-Schnelladekanonen, ein« Mitralleuse und zwei Torpedolauzierrohreu. Die Fahrgeschwindigkeit betrug 19 Seemeilen. DaS heldenhafte Ende un» sere« Kriegsschiffes wird im Vaterlande die größte Anteilnahme finden. Russische Greuel in Galizien. AuS dem KriegSpressequarlier wird gemeldet: Die Ruffe» haben den Marktflecken Luzan in der Bukowina gänzlich geplündert und aus der dortige» Zuckerfabrik Vorräte im Werte vieler tausend Kronen weggeführt. DaS Schloß und der GutShos de« an« einer naturalisierten reichsrnmänischen Fa-milie stammenden zum Kriegsdienste eingerückten Großgrundbesitzers Andre Volufchan wurden, ob-wohl deffen Nationalität den Russen bekanntgege» den worden war, nach vollkommener Ausplünderung niedergebrannt und der Verwalter deportiert. Auch da» Pfarrhaus de« griechisch-orientalischen Geistlichen in Luzan wurde nach Ver jagung der Hausbewohner ausgeplündert. Verläßliche Meldungen aus den von den Ruffe» besetzten Teilen Galizien« besagen, daß die Russen auch dort alle« wertvollere Privateigen-tnm, insbesondere Kleidungsstücke, auS den Woh-nunge» fortführen und waggonweise nach Rußland abschieben. Trüb« Stimmung in Pari». Ein vorttehmer Ausländer erzählt im „Az Est" über seine Erlebnisse in Paris: In der französi-schen Hauptstadt herrscht Stille und Verstimmung. Der größte Teil der Hotels ist in Spitäler verwan-delt. Der Sicherungsdienst wird von dem Londoner schottischen Regiment versehen, der Verkehr auf den Boulevards wird von englischen Soldaten über-wacht. Jeden Sonntag macht eine deutsche Taube über Paris ihre Aufwartung. Pari« ist aufge-bracht, daß Bordeaux in Sans und Braus lebt, während Paris entbehren muß. Das Kilogramm Brot kostet eineinhalb Franks. Serte 3 Die K a t a st r o p h e n st i m m » n g in England. Die Cchreckverwirrung in den englischen Küsten-städte» und in London ist ungeheuer. Die Opposi-tion gegen die Regierung ist in stetem Ansteige» begriffen und täglich werden eine Reihe von Blättern beschlagnahmt oder erscheinen mit großen weißen Stellen. Die JnvosionSfurcht ist seit dem Auftauchen deutscher Schiffe im Aemelkanal geradezu krankhaft, zumal sich G«rüchte verbreite», daß die Banken und Museen au« London fortgeschafft werde». Die Nachrichten au« den Kolonien lauten äußerst denn-ruhigend, da die mohammedanische Bewegung seit der Kriegserklärung der Türkei einen bedrohlichen Umfang ausweist. Auch in Irland gestaltet sich da» Verhältnis zwischen Regierung und Bevölkerung sehr ungünstig. Die Regierung hatle angeregt, die während der Ulsterkrije gebildeten FreiwilligenkorpS sollten sich dem Heere anschließen. Dieser Vorschlag wnrde ab-gelehnt, da sowohl die Vertreter der Iren als auch die Ulsterleule erklären, Irland brauche mehr denn je seine heimische Legionen, um die Jnltreff«» d«« Lande« zu wahren. Der britische Außenhandel ist vollkommen lahm-gelegt. Die Ausfuhr von Baumwollgarn ist in einem Monat um acht Millionen Pfund gesunken, in Woll waren um fast drei Millionen. Nicht viel an-der« steht eS mit der Ausfuhr von Brennstoffen, Eisengeräten, Maschinen. Dagegen sind die Leben»-mittelpreise gestiegen. Die Meldung von der Nieder» läge der englischen Schiffe an der chilenischen Küste haben sehr erregte Zeitungsartikel zur Folge gehabt, die eine wahre Kalastrophenstimmnng hervorrufen. Jerusalem — ei» Heerlager. Die Mobilisierung der türkischen Streilkräfte in Palästina nimmt einen glänzenden Verlauf. Tau-sende von Arabern, Zehntausende von Beduinen, die niemals Steuern oder Kriegsdienste leisten woll-ten, haben sich zu Fuß und zu Pferde, vielfach in voller Ausrüstung, in Jerusalem eingefunden; die heilige Stadt gleicht einem Heerlager. Die Fellachen erschienen mit Frauen und Kindern. Der große Platz zwischen dem Davidturm, den» Hotel Amdursky bis zur Zionsburg ist mit Truppen übersüllt. ^Die Verkündigung de» Kriege» und der Ausruf de« Sul-tanS wurde mit begeisterten Zurufen aufgenommen. Nach erfolgter Musterung wird der Abtransport nach verschiedenen Punkten deS türkischen Reiches ersolgen. Dskumrulc dcr Lugr. (Bon diplomatischer Seite.) Was den Kampf des Dreiverbände» gegen Oesterreich'Ungaru und Deutschland von vornherein al» einen unehrlichen stigmatisiert hatte, da» war die empörende Unausrichligkeit, die dem Vorgehen unserer Gegner anhastete. Ein Ansschrei der Ent-rüstung war durch die beiden verbündete» Reiche gegangen, al» durch die Veröffentlichung de« De» peschenwechsel» zwischen Kaiser Wilhelm und den Zaren Nikolaus bekannt gegeben worden war, daß der Beherrscher Rußland» den deutschen Kaiser noch zu einer Zeit, wo seine Truppen bereits längst mobisiert waren und kampfbereit an der Grenze standen, im Jntereffe der Erhaltung de« Frieden« um feine Vermittlung zwischen Oesterreich Ungarn und Serbien angefleht hatte. Durch die aktenmäßi-gen Feststellungen der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" war der Selbstherrscher aller Reußen al« Lügner und Heuchler entlarvt worden. Nicht wem-ger ehrlo» war die Rolle, die die englischen Staat»-männer gespielt haben, als sie sich als Schützer der angeblich durch Deutschland bedrohten Neutralität Belgiens auswarfen, trotzdem, wie später gleichfalls dokumentarisch festgestellt werden konnte, zwischen Belgien einerseits, Frankreich und England anderer-seil» für den Fall eine» Kriege» mit Deutschland schon längst bindende Abmachungen bestanden halten, durch welche sich Belgien dem Vorteile eine» neu-tralen Staates begeben hatte. Und jetzt tritt beim AuSbruche deS Kriege« mit dcr Türkei mit den Mächten de» Dreiverbande» ge- Gelte 4 Deutsche Nummer 85 »au dieselbe Hinterhältigkeit und Unaufrichtigkeit in Erscheinung. Sowohl da« KriegSmanifest des Zaren als auch der offizielle Kommentar, mit der die in Bordeaux amtierende französische Regierung den Ab-bruch der Beziehungen zur Türkei begleiten zu müs> sen glaubte, stell:» sich als ein Sammelsurium lügenhafter Behauptungen und anmaßender Provo-kationen dar. Was zunächst die KriegSproklamation deS Zaren anbetrifft, ist es eine dreiste Fälschung der Tatsachen, wenn gesagt wird, daß die Türkei durch einen Uebersall ihrer Kriegsschiffe auf die Schwarze Meer-Flotte den Anlaß zum Ausbruch der Feind'eligkeiten gegeben habe. Das gerade Ge-genteil ist wahr. Die Türkei hat nicht nur allen Herausforderungen und Drohungen Rußlands, son-dern anch allen EinschüchlernngSoersuchen England« und Frankreichs gegenüber eine schier unerschöpfliche Langmut und Zurückhaltung an den Tag gelegt. AIS es aber offenbar geworden war, daß die rnsiische Schwarze Meer-Flotte die Absicht hatte, die türki-schen Kriegsschiffe durch Minenlegung von der Rück-kehr in die Dardanellen zu verhindern »nd zu ver« nichten, wäre e» eine nicht verzeihliche Selbsttäusch-ung gewesen, wenn di« Türkei noch länger zugeivar-tet hätte. DaS Manifest des Zaren verjällt dann in dieselbe Unaufrichtigkeit, die sich der Balkanbund bei seiner Aktion gegen die Türkei zuschulden kom» me» ließ. Auch heute wird, so wie damals, betint, daß der gegen die Türkei geführte Krieg gewisser« maßen eine Berteidigung des Christentum« gegen den Unglauben sei, der im Zeichen de« Halbmon-de« kämpft. So wie die Serben durch ihre Greuel-taten da« Christentum geschändet haben, hat auch Rußland trotz aller zur Schau getragenen Frömmig. leit, trotz de« verschwenderischen Umgehen« mit Hei-ligenbildern die Gebote des wahren Christentum« oft genug verleugnet. Die russische Orthodoxie legt ge. genüber den anderen christlichen Bekenntnissen eine bis zum Fanatismus gesteigerte Unduldsamkeit an den Tag und die ruffische Soldateska scheut nicht vor Unmenschlichkeite« zurück, die den „türkischen Horden", von welchen im Manifeste des Zaren so weguxrfend die Rede ist, kaum zuzutrauen sind. Die für daS MoSkowitertum und feine Politik so überaus charakteristische KriegSproklamation de« Kaiser« Nikolaus spricht von den ftüheren Trium-phen der ruffisch«n Waffen üb«r die Türkei. Bei der Absaffung eine« so unausrichtigen Schriftstück«» kommt «S natürlich auf «ine Unwahrheit mehr, ans eine faustdicke Geschichtslüge nicht mehr an. ES muß aber sestgestellt werden, daß Rußland mit seinem letzten Krieg mit der Türkei wahrscheinlich daS Ge-genteil eine« Triumphe«, nämlich ein« schwere Nie» derlage zu verzeichnen gehabt hätte, wenn nicht die tapfere rumänische Armee unter Führung de« kürz-lich verstorbenen König« Carol die Entscheidung zu Gunsten Rußland» herbeigeführt hätte. Der „Dank' dafür wurde an die Rumänen durch den Raub Beß-arabieu« abgestattet. Man würd« in dem Manifeste de« Zaren etwa« vermißt haben, wenn nicht auch bei dieser Gelegenheit eine Berusung aus die Soli darität aller slawischen Völker erfolgt wäre, wenn „Väterchen" sich nicht auch diesmal in der Pose dcS „Befreiers" sein« „ilawisch«n Brüder" gefallen würde. Es gibt keine ärgere Heuchelei, al« dieses Ausspielen Rußlands als des Protektors aller Sla-wen. Wenn sich der Zar als Schützer und Freund des gesamten Slawentum» betätigen wollte, dann braucht er keine Kriege zu führen, in welcher er hunderttausend« seiner Untertanen zur Schlachtbank führt, sondern er brauchte nur das Lo« der unter der russischen Bedrückung leidenden Polen und der Ukrainer endlich besser und menschenwürdiger zu gestalten. Es ist also kein zu hartes, kein ungerechtes Ur-teil, wenn man das neueste Kriegsmanisest de« Zaren al« ein Dokument der Lüge bezeichnet. Erst am Schluffe der von Unwahrheiten und Fälschungen strotzenden Kundgebung erkennt man, welche Hoff« nungen Rußland an den Krieg mit der Türkei knüpft, zu dem es angeblich von dieser provoziert worden ist. Es wird dort nämlich gesagt, daß der nunmehr beginnende Kampf „Rußland wohl den Weg zur Lösung der historischen, ihm von den Ahnen vermachten Probleme an den Gestaden de» Zchwar» zen Meere» bahnen werde". Gemeint ist damit natürlich, daß Rußland als Ziel im Auge hat, stch Koustantinopel«, de« „goldenen Hörne«", zu bemäch-tigen. WaS werden dazu seine Verbündeten, waS wird Griechenland dazu sagen? . . . Ei» neues Staatsgebiet im Men? Die schweren Kämpse zwischen den Heeren Oesterreich-UngarnS und Rußlands in Ostgaiizien, in der Bukowina und in dem nordöstlichen Ungarn spielten sich aus einem Gebiete ab, das überwiegend von einem wenig bekannten VollSstamm eigener Art bewohnt wird. Seine Angehörigen werden in Gali-zien und der Bukowina Ruthenen, in Ungarn Ruß-niaken, in Rußland selbst Kleinruffen genannt. Die-fer Volksstamm wurde in Galizien von den Polen, in Südrußland von den Russen beherrscht, erhielt sich aber seine Eigenart und strebt nach völkischer Selbstverwaltung. In den beiden ersten Reichs» dnmaS erhoben feine Vertreter diese Forderung, drangen aber nicht durch. Von Galizien au« wird diese Forderung jetzt aus« neue gestellt und mit Er» lanbniS der österrrichischen Z«nsur v«rtr«ten von dem neubegründeten „Bund zur Befreiung der Ukraina" in Wien. Nach der Schrift deS Lemberger Privatdozen. ten Dr. Stephan Rudnyckyj über „Ukraina und die Ukrainer" (Wien 1914) sind die Ukrainer eine ebenso selbständig« slawisch« Nation wie Polen, Rügen, Tschechen, Bulgaren us«. Der alt«, ukrai. nische Staat von Kijew wurde durch die Mongolen DschingiSchanS zertrümmert, daS furchtbar ver-wüstete Land fiel unter litauische, dann polnische Herrschaft. DaS Kosakentum sührte glückliche Kriege gegen Polen, Tataren, Russen und schuf um 1648 den ukrainischen Kosakenstaat, der bald daraus als LehenSstaat an das glaubenSverwandte Rußland an-gegliedert wurde. Diefe« verstand aber di« verbrief« ten LehenSverträge zu brechen und die urlprüngliche lockere Abhängigkeit in drückende Knechtschaft zu ver-wandeln. Di« Selbstverwaltung der Ukraina und die Kosakenorganisation wurden vernichtet. Zwar versuchte der geniale Hetman Masepa zur Zeit des großen nordischen Krieges daS russische Joch abzuwerfen und verbündete sich mit dem Schwedenkönig Karl XII. Aber die Schlacht bei Poltawa 1709 vernichtete seine Hoffnungen. Masepa mußte mit Karl XII. in die Türkei fliehen, der ukrainische Aufstand würd« von Peter dem Großen unter furchtbaren Grausamkeiten unterdrückt und die ver« briefte Selbstverwaltung der Ulraina ausgehoben. Ein Versuch der Ukrainer, durch ihren Abgesandten Kapnist 1791 die Berliner Regierung zu einem Kriege mit Rußland und zur Wiederherstellung der Selbstverwaltung der Ukrainer zu bewegen, blieb ersolgloS Mit allen Mitteln war Rußland bemüht, die Sigenart der Ukrainer zu unterdrücken. Es verbot 1680 die ganze kirchliche Literatur in ukrainischer Sprache, 1720 den Druck ukrainischer Bücher, schloß die ukrainischen Schulen und bewirkte mit der Einsührung der unverständlichen russischen Sprache eine bedenklich« Bildungslosigkeit. DaS ukrainisch« Volk verlor seine Führer, Adel und Bürgertum, die sich polonisieren, meist aber russisi zieren ließen, und behielt nur die niedere Gnstlich seit, das Kleinbürgertum und den geknechteten Bauernstand. In diesen Kreisen lebte da» Volk« bewußlsein fort und die Volkskrast trieb neue Keime. AIS seit Ansang deS l9. Jahrhundert» das ukrainische Schrifttum emporkam, ging die russische Regierung dagegen vor. Die ukrainische Geheim-gesellschast in Kijew wurde 1847 unterdrück«, der Dichter Schewtschenko nach Russisch-Asien verschickt und dort fast zu Tode gemartert. Und als die ukrainisch« Bewegung jrvtz alledem wuchs, erschien tung sür die Ukrainer uud fand in Galizien bei de» VolkSgenoffen nachhaltige Unterstützung. Äegenwir-tig wohnen nach Rudniickyj auf einem Gebiet von 850.000 Geviertkilometer. daS ist in Ostgalizin», Bukowina und Nordostungarn, seiner im südlichen Rußland, in Wolhynien und Podolien östlich bi« zum Don, südlich bis zum Schwarzen Meer und der Kubanmündnng gegen 33 Millionen Ukrainer. In Wolhynien bilden sie 70, in Podolien ua» Kijew 80 vom Hundert der Bevölkerung. Die Ukrainer sind zwar auch eine anthropologische Misch-raffe, aber von eigenartiger alter Mischung, voll« kommen verschieden von d«r polnischen oder rusfi-schen. Die ukrainische Sprache ist keine Mundart de« Russischen oder Polnischen, sondern selbständig auf altkirchenslawischer Grundlage, ausgebaut, hat sich seit Ende des 18. Jahrhundert» zu einer reinen Volkssprache entwickelt und ein vielseitig« Schrifttum geschaffen. Von den siegreichen Heeren Oesterreich-Ungarn« und Deutschlands erhosfcn dii ukrainischen Führer in Wien die Loslösung der ganzen Ukraina vsn Rußland, die Aufrichtung eine» ukrainischen Na> tionalstaateS und drffen Angliedern» j an die hab«-burgische Monarchie. Rußlands Machtstellung ze-genüber Europa und dem näheren Orient beruht auf dem Besitz der Ukraina. Nur über die Ukraina könnte es nach Konstantinopel vordringen. Wird ihm diefe« große, wertvolle Gebiet genommen, so hört e» auf, eine europäische Macht zu sein, und wird auf Wolga und Ural zurückgedrängt zu eine« asiatischen Reich. Eine glückliche Lösung der ukrai-nischen Frage annähernd im Sinne des ukrainischen Bundes würde die Gefahren eines neuen Polen-reiche« erheblich vermindern und eine wesentliche Bedingung sein sür die Friedenssicherung Mittel-europaS gegen Osten. Dentsche Wochenschrift. Paul Dehn. Weihnachten im Ketde. Für unsere tapferen Soldaten, die Weihnacht?» im ungastlichen, wassenstarrenden Felde verbringen müssen, wird eine große Sammlung eingeleitet, di« in unseren LandeSteilea in erster Linie den Angeht-rigen deS 3. KorpS als WeihnachtSwidmung zugute kommen soll. Als LiedeSgaben kommen in erster Linie in Betrachl: warm« Unterkleidung, Ausrüstung»-grgtnständ«, elektrisch« Tasch«i,lamp«n, Uhren, Taschen-mrfser, kleine Schnellsleder, Pfeifen und Löffel, La-^elin in Tuben, Zigarren und Zigaretten, Rauchtabak, Zigarettenpapier usw. ferner Konserven, ui-verderbliche Eßwaren, Getränke in Flaschen unb Ehristbaumschmuck. Die Bewohner Cilli«, die ia ihrem vorbildlichen Edelmute. ihrer so oft bewährten Hilfsfreudigkeit zu diesem Zwecke beitragen wolle», werden gebeten, alle hiefür bestimmten LiebeSgal» am 20. und 21. d. nachmittag« zwischen 2 und 6 Uhr im Bürgerschulgebäude und zwar in der NH-ftub« der Ha »Sfrauenschule b«i Frau Leopoldi« Rakusch abzugeben. pendet Zigaretten u„d andere Liebes- gaben für Verwundete »»t unsere im Felde stehenden Zol dateN. Abqabestelle Stadtamt Cilll. Aus Stadt und Land. Soldatentag in Cilli. Am 2. beziehunz«- weise 6. Dezember findet in Cilli ein Soldatentaz to S statt- an dem die Verkaus.gegenstände d-, kriez«. von Druckschristen in ukrainischer Sprache auf« neue fürsorgeamteS zum Vertrieb« gelangen sollen. £>« v»bot. »der auch di«f« Maßregel[konnte! die^uftai. Bürgermeister unserer Stadt richtet an die Frane, Nische Bewegung nicht aushalten. In Rußland nahm a . . sie immer neue Anläuft, strebte nach Selbstvcrwal. > und Mädchen, welche den Verkauf der vom Krieg«, Nmnmcr 85 fflrsorgomte zur Verfügung gestellten Gegenstände am Coldalentage zu übernehmen bereit sind, die ' vitle, sich freundlichst bei ihm melden zu wollen. Die Art deS Vertriebes wird in gleicher Weife ein« gerichtet werden, wie am letzten Roten Kreuz Tage. Das Befinden des Kaisers. Seit Be-gmn des Krieges hat der Kaiser nach dem Abbrüche seine» Sommerausenthalte» in Jschl bekanntlich feinen ständigen Wohnsitz im Schönbrunner Schlosst bezogen und er verläßt diesen streng von der Außen» velt abgesperrten AnsenthaltSvrt nur äußerst selten, um allenfalls Verwundete zn besuchen. DaS Besin-den deS Kaiser» ist ausgezeichnet. Er ist frisch und »unter und bei sehr gutem Appetit, nicht die ge« imgstc Spur eine» sonst um diese Zeit regelmäßig a»streteiiden Katarih« ist zu bemerken. Der Kaiser »acht regelmäßig zwischen 1 und 2 Uhr im Kam-i vergärten einen Spaziergang, wobei von jedermann, bet Gelegenheit, ihn hiebei zu beobachten, die rasche Beweglichkeit und die außergewöhnlich frische Gang« an bewundert wird. Hernach verfügt sich t*r Monarch sofort wieder In sein Arbeitszimmer und ser-ligt den Nachmittagseinlauf ab, der gegen 5 Uhr «on einem berittenen Kurier in di« Hosburg ge« tracht wird. Di« TageStintrilung ist die sonst üb-liche: Vormittag» Audienzen, die selbstverständlich ms daS äußerste eingeschränkt sind, um 8 Uhr er« f scheinen allenfalls sich zur Audienz meldende Mit« glieder des Kaiserhauses. Hieraus ist da»n kr übliche Vortrag, nachher erscheint irgend ein I Minister oder ein Reffortchef, wobei deS öfteren jetzt j hei Kriegsminister mit einen mit Plänen bela. denen Generalstabsoffizier erscheint, um dem Kaiser ui der Hand dieser Pläne den gegenwärtigen Stand «f den verschiedenen Kriegsschauplätzen zu erörtern. Es sind zumeist kleine Detailpläne und Skizzen, | ms welchen die geringsten für den Laien schein« dar unbedeutenden Einzelheiten eingezeichnet sind ! ub die dem Monarchen an dcr Hand dieser Skiz« je» einen vollkommenen Ueberblick über d?n jtweili» p» Stand des Krieges bieten. Der Kaiser folgt m! großer Aufmerksamkeit den Ausführungen de» j Lorlragenden und gibt durch eingestreute Bemerkun-fjm des öfteren zu erkennen, wie er über diese Aus-sichiungen daist. Die e Vortrüge dauern oft an pei Stunden. Hie und da finden auch Nachmittags ' Audienzen statt. Diese sind aber nur aus wenige Personen beschränkt; so erscheinen zum Beispiel der Minister de» Aeußeru Graf Berchtold, auch der ilhes der Militärkauzlel Bolfra» und andere. Winterfürsorgestelle der ä. k. Statt« Halteret Graz, Bürgergafse Nr. 2. Ueber-*1 stricken jetzt die Frauen und Mädchen sür unsere S»Idalen. Ja manchen Orten werden hauptsächlich kchveehaube» verfertigt, in anderen Armstutzen, in »ieder anderen Socken, dabei besteht aber die Ge« i«hr, daß von einzelnen Stücken zu wenig gemacht vad. Es empfiehlt sich deshalb, daß jeder Ort eine bestimmte Loht von vollständigen warmen AuSrüst« «gen verferiigt. Einige Städte und Märkte haben schon aus dies« Weise zu arbeiten begonnen und selbst p«he Freude an dem Ergebnis gehabt. Lu einer Mstindigen warmen Ausrüstung gehören: ein war« m» Hemd, eine warme Unterhose, eine Schneehaube Mi grauer oder weißer Wolle, ein paar graue oder tnune Armstutzen und ein paar ebensolche Bein« stutze» und ein paar warme Fußlappen. (Wer will, kann noch einen Schal und eine Bauchbinde dazu« jeden.) Wer viel Geld hat, läßt womöglich durch «deiltiose Frauen, die dadurch Verdienst finden, «hrere solch«! warmer Ausrüstungen herstellen, wer , imiizer ausgeben kann, kaust Wolle und versertigt eine Ausrüstung selbst, oder tut sich mit einer Be-kllllirten dazu zusammen, wer seine Arbeit spenden tarn, hilst beim Nähen und Stricken mit. Wie groß S die Freude jeder Frau, die sich sagen kann: ich höbe einen Loldaten ganz mit warmer Wüsche ver-habe ihn vor Krankheit, vielleicht vor dem 5->e bewahrt! Auf dies« Weise hat — um nur ein knspiel anzusühren — dcr kleine mittelsteirische Karst Ltainz die Ausrüstung für 65 Mann beige« ftO. Sewiß werden auch andere Orte nicht hinter Wem kleinen Markte, der nur 1200 Einwohner W, zurückstehen wollen! Wenn sich überall ein Denjfche Wacht paar tüchtigt Frauen finden, dit die Sache in die Hand nehmen, wird vielen unserer Soldaten gehol« sen werden. Möge ein edler Wetteifer die Städte und Märkte Steiermark« beseelen und mögen sie auch bedenken, daß die Eil« dringend nottut! Bei dieser Gelegenheit wird auch mitgeteilt, daß die Win-tersürsorgestelle in Graz nur die Beorderung von Paketen für die Angehörigen deS 3. Korps über-nehmen kann; e« wird also ersucht, Paket« für Soldaten anderer Kvrp» nicht an sie einzusenden. Die wirtschaftliche Förderung der Südmarkanstedler, die gerade im jetzigen KriegSjahre, zu dem sich leider auch infolge heftigen Hagelwetter» ein bedeutender Ausfall in der Wein« und Obsternte gesellt hat, doppelt notwendig er« scheint, läßt sich die Hauptleitung de» Bereines Südmark trotz des eigenen Rückgänge» dcr Vereins-einnahmen nach Kräften angelegen sein, wie unter anderem ein Beschluß der letzten Hauptleitung»-sitzung beweist. Es wurde nämlich sür die Anschas-fung von vier Zuchtebern und zehn Zuchlferkeln de» deutschen Edelschwcine» ein größerer Betrag bewil« ligt. Ebenso wurde die Anschaffung von 200 Stück vierjährigen SchulbSumchen, die gleich den Zucht« fchweinen an verschiedene Ansiedler abgegeben wer-den sollen, beschlossen. Für mehrere noch dem Ver-eine Südmark gehörige Liegenschaften wurde ferner di« Anschaffung von geeigneten Edelobstbäumen und von Saatgut in« Auge gefaßt. Die vorgenannte Bewilligung beweist, daß der Verein Südmark nach wie vor bestrebt ist, für die wirtschaftliche Förde-rung seiner Ansiedlungen in Steiermark da» Mög-lichste zu tun. Die Arbeiterschaft der k fc. gink Hütte für das Rote Kreuz. Von einem au» den Arbeiterkreisen zusammengestellten AuSschiisi« werden anläßlich der LöhnungStag« in der k. k. Zinkhütte Sammelbüchsen für daS Rote Kreuz auf-gestellt. Jeder spendet, soviel ihm belieb. Di« am 12. September begonnene Sammlung hatte bis heute bereits die nette Summe von 407-72 K ergeben. ES wurden gespendet: am l2. September 113 22 K, am 28. September 96 49 K, am 10. Oktober 97-75 K, am 24. Oktober 96*77 K und am 7. November 73-19 K. Den Arbeitern der k. k. Zinkhütte sei für diese warme Anteilnahme an dem Schicksale unserer kämpsenden Brüder herzlichst ge« dankt. Für unsere Soldaten im Felde über, mitteile Frau Alice F^ber Krupp (Schloß Stern« stein) unserem Zweigvereine vom Roten Kreuze aber« mal» warme Wollsache», und zwar: 6 Schnee« Hauben, 15, Leibschützer, 4 Hals« und Brustbinden. Herzlichen Dank! Wohltätigkeitskonzert in der eoan« gelischen Kirche. Die Damen und Herren werden dringend gebeten, zur vorletzten Probe DonnerSiag den 12. November um 8 Uhr adendS im Piobesaal« de» Musikvereines bestimmt zu erscheinen. Für die Veteranenkompagnie in Cilli. Gendarmerierittmeister Zhienel hat an alle ihm unterstehenden Gendarmerieposten ein Rundschrei-den ergehen lassen, in dem er auf die durch di« Kälte sehr leidenden Veteranen aufmerksam mach,« und die Posteukommanden aufforderte, die entbehr« lichen Mäntel und Kleidungsstücke sür die Veteranen zur Versügung zu stellen. Diese schöne Tat hatte das erwünschte Ergebnis. Sowohl dem Herrn Rittmeister Thienel als auch allen übrigen Spendern gebührt hiefür der wärmste Dank. Von der Kriegsfürsorgetätigkeit der Südmark Daß ein Verein, der satzungsgemäß die wirtschaftliche Wohlfahrt seiner Angehörigen zu betreuen hat, auch in den Stürmen dieser schweren Zeit seine Wohltätigkeitsbestrebungen aufrecht zu er-l,alten sucht, ist selbstverständlich. Was in seinen Krästen steht, soll zur Behebung der durch den Krieg verursachten VolkSnot auch »on Vereins« wegen geschehen; deswegen ist die Bildung eines eigenen Kriegssürsorgeschatzes für Unterstützung»-zwecke KriegSgeschädigter veranlaßt worden, für den bereits bis Ende Oktober 2498-90 K eingestoffen sind. Das vom Vereine eingerichtete und erhaltene Soldatenheim in KroiSbach bei Graz ist ein wci« terer Beweis für das Bestreben de» Vereines, auf allen Gebieten der KriegSwohltätigkeit feinen gebüh-senden Anteil z» entrichten. Für die Erhaltung und Wetterführung des Unternehmens sind im Mo-nate Oktober aus Grazer VercinSkreifen 2539 88 K Spenden eingegangen und außerdem 1067 K al» regelmäßige Monatsbeiträge gezeichnet worden; ebenso haben die Angestellten des Vereines da» Uebereinkommen getroffen, 1 v. H. ihre» Einkom« mens monatlich für die Dauer de» Krieges den KriegSfürforgebestrebungen de» Vereines zuzuwenden. Eettc S Todesfall. Dienstag früh ist in Grobelno die Gattin deS Stalionsvorstandes Hugo Willmann, Frau Paula Willmann, im jugendlichen Alter von 27 Jahren einem langen, schweren Leiden erlegen. Bitte um Nachrichten über einen Gefallenen Einjahrig-Freiwilliger Korporal Peter Nowak, Jnf.-Reg. 87. 7. Komp., soll am 22. August in der Schlacht bei Kniase (zwischen Lemberg und Zloczow) gefallen sein. Nähere Mitteilungen dar« über erbittU der Vormund und Oheim Anton Ehlupacek, städt. Bürgerschullehrer, Wien, 3./4, Schützengaffe 17. Kriegsgottesdienst. Morgen Donnerstag findet in der Ehristuskirche um 7 Uhr abendS eine öffentliche KriegSbetstuude statt. Im Kriege verwundet. Der Reserve-kadett im Infanterieregiment Nr. 27, 16. Feldkom« pagnie, Herr Jurist Oimar Viditz, wurde am 19. Ok-lober am nördlichen Kriegsschauplätze verwundet (Schuß durch den Unterkiefer). Kriegsgefangen. Herr Dr. Paul Haufer, Referent des Oesterreichischen Lloyd und ein Neffe des Herrn Landesausschußbtisitzers Moritz Stallner, war als Reserveleutnant der steirischen Landsturm« artillerie zugeteilt und nahm als Batteriekomman« da»« an den Aämpsen um Sandomierz teil. Am 14. September nm 3 Uhr früh wurde er durch mehrere Schüsse und Stiche schwer verwundet. Nach einer kürzlich eingetroffenen Nachricht befindet er sich in russischer Gefangenschaft. Auszeichnung eines untersteirischen Barmherzigen Bruders. Der in Luttenberg am 16. Juni 1889 geborene Frater Berthold wurde nach Kriegsausbruch zur Dienstleistung dem Mar« burger Landwehrmarodenhause zugewiesen und zeichnete sich durch seine Tüchtigkeit und seinen Eifer im Krankendienste besonder» au«. Er wurde nach kurzer Dienstzeit zum ZugSführer befördert. Auf dem Kriegsschauplätze erreichte er die Charge eine« Feld« webelS und wurde nun für sein tapferes und mutiges Verhalten mit der großen silbernen Tapferkeit«-Medaille ausgezeichnet. Abgabe militärischer Ausmusterer-pferde. Die Heeresverwaltung plant im Einver« nehmen mit dem Ackerbauministerium oie kriegS-dienstuntauglichen und zur Zucht nicht verwendbaren Pserde, welche sich in den Tierspitälern befinden, für die landwirtschaftlichen Arbeiten jedoch schon der» zeit oder nach einiger Zeit brauchbar sein werden, zu einem von der Heeresverwaltung mit dem Acker« bauministerium kommiffionell erhobenen annehmbarm Preise an die Landwirte abzugeben. Landwirte, die auf solche Pferde reflektieren, wollen ihren Bedarf unverzüglich beim nächsten Bezirk««Ausschüsse be-kanntgeben. Auszeichnung eines Gendarmerie-Wachtmeisters. Dem BezirkSwachtmeister Georg Teichtcr in Lutienberg wurde in Anerkennung lang« jähriger, vorzüglicher Dienstleistung daS silberne Ver« dienstkreuz mit der Krone verliehen. Goldene Hochzeit. Am 9. d. feierten Serr Franz und Frau Katharina Driischkowitsch in Eilli im engeren Familienkreise daS seltene Fest der goldenen' Hochzeit. Dem strammen deutschen Ehepaar, daS sich allgemeiner Beliebtheit erfreut, kamen au» diesem Anlasse zahlreiche Glückwünsche zu. Materialspenden für das Rote Kreuz. Daß Sie Wiener Bevölkerung, die der LandeShaupt« städte und der größeren Gemeinden dcr Kronländer in diesen Tagen mit reichen Gaben unserer verwun« beten und erkrankten Soldaten gedenkt, ist schon oft hervorgehoben worden. Aber auch die ländliche Be« völkerung (Pjarr- und Schulgemeinden in den Krön« ländern) betätigt ihr patriotische» Empfinden durch wertvolle Spenden. Da» Materialspendendepot dcs Roten Kreuze» (Wien 1., Landskrongasse 1), erhält Waisenhaus - Iugendfürsorgeverein. Anstatt eineS Kranzes für den verstorbenen Sohn des Herrn List spendete Herr Ingenieur Willy Rakusch 10 A zu Gunsten des WaijenhausvereineS. Herzlichen Dank. Die ungarische Regierung und der Gebrauch der Nationalitätenfarben. Der ungarische Minister des Innern, Zohann Sandor, richtet« eine Zirkularoerordnung über die Regelung deS Gebrauche» der Farben und der an öffentlichen Orten und bei öffentlichen Gelegenheiten gestatteten Abzeichen an d'e gesamten Munizipien deS LandeS. Nach derselben können die im ungarischen Staate lebenden Nationalitäten ihr« aus Grun, ihrer histo« rifchen Tradition?» und Voltsgebräuche d« facto ausgestalteten Nationalitätenfarben, insofern diesel-ben mit den Abzeichen irgend eines fremden Staates nicht identisch sind, an öffentlichen Orten uud bei öffentlichen Gelegenheiten unbehindert be nützen, wenn Seite ö am selben Orte und zur selben Zeit die ungarischen Nationalfarben zumindest in demselben Maße zur Anwendung gelangen. Die gegenteiligen früheren Verfügungen werden außer Kraft gefetzt. Wohltätigkeitskonzert. Der Organist Eduard Jnterberger, der so oft schon durch feine edle Kunst uns köstliche Stunden künstlerischer Er-bauung geschenkt hat, gedenkt am kommenden sonntag um 6 Uhr abends in der evangelischen Kirche zu-gunsten des Roten Kreuze« ein WohltätigkeitSkonzert zu volkstümlichen Preisen zu veranstalten. Ein grober Kreis von Damen und Herren hat sich ihm zur Ausführung dieses Gedankens, gute, in den Nahmen unsrer ernsten Zeit paffende deutsche Kunst darzu. bieten, freudigst an die Seite gestellt. Weder der Zweck dieser Veranstaltung noch die künstlerischen Werte des Konzertgebers bedürfen besonderer Emp-fehlung. Wir zweifeln nicht, daß die ChristuSlirche Sonntag abends bis auf den letzten Platz gefüllt sein wird. Die VortragSordnung ist au« den iisseut-lichtn Anschlägen ersichtlich. Eintrittskarten sind im Vorverkäufe in dcr Buchharrdlung des Herrn Georg Adler zu haben; doch können sie anch in der Kirche selbst noch gelöst werden. Der Preis ist einheitlich und beträgt K 1'b0. Um das Reinerträgnis sür den so überaus wohltätigen Zweck zu erhöhen, wird der Veranstalter im Namen unsrer tapferen Soldaten sür freiwillige Ueberzahlungen doppelt dankbar sein. Zehntausend neue Flüchtlinge aus Galizien Für die nächste» Tage ist die Ankunft von 1U.OOO galizischen Flüchtlingen angekündigt, die in Graz und in dcr Umgebung so lange untergc-bracht werden muffen, bis die großen Barackenlager bei Leibnitz fertiggestellt sind, wa» gegen Ende de« Monat» der Fall fein dürste. Für die Unterkunft von 2500 dieser Flüchtlinge sind die Ziegeleien in Unter.Premstätten vorbereitet worden. Die Flücht, linge werd.» gegenwärtig noch zur Ueberprüfung ihre« Gesnndheitszuftoiide» zurückgehalten. Ein schöner Erfolg der Cillier Poü-zeihündin Mit Bezug auf die neulich unter dieser Aufschrift erschienene Notiz teilen wir über Ersuche» der Ursula Crepins.k gerne mit, daß die am 6. Ok-tober stattgefunden« Hauptverhandlung n.it einem vollständigen !5reiipruch der Ursula Crepinsck und ihrer Tochter Helene CrepiriSek endigte. Trotz Ver bellung der Crepinsek durch dir Polizeihündin „Afra" lieh sich auch kein entfernter Bewei» für die Täter-fchaft der Familie Crepinsek erbringen, so daß d?r Freifpruch erfolgen mußte. Bemerkt fei, daß auch die Hausdurchsuchung keinen Erfolg hatte. Die Familie Crepiniek erfreute sich bisher eine» guten Leumundes. Dieser Leumund ist der Familie insolge deS Freispruches erhalten geblieben. Ein Südmarkvermächtnis. Aus der Hinterlassenschaft der am 30. April in Stcyr ver-storbenen Hausbesitzerin Frau Marie Dellinger kam dem Vereine auf Grund einer letztwilligen Ver-fügung der Verstorbenen ein Erbe von 1000 K zu, womit sich die Erblasserin ein dauerndes Erinne-rungSdcnkmal gesetzt und in die Zahl dcr Wohltäter deS Vereines eingereiht hat. Ueberfall durch einen Soldaten. Der Großholzhändter Winter auS Retfchach kam gestern abends in einem Landauer durch Gaberje nach Cilli gefahren. Plötzlich kam dcr Landwehrinfanterist Max Cuvan dem Wagen nachgelaufen und versetzte dem Winter von rückwärts mit dem Bajonett einen Stich in den HalS und verletzte ihn schwer. Winter wurde nach Cilli in» Deutsche HauS gebracht, wo er ärzt-liche Hilfe fand. Cuvan wurde verhaftet. Der Beweg-gründ dieser Tat ist noch unaufgeklärt. Das vermeintliche Erbteil. Die Tochter deS in GomilSko bei Franz ansässigen Besitzers Franz Orozen, namens Amalie Orozen. wohnhaft in Hochenegg. erbat sich am 2. d. von ihrem Vater ein Pferd samt Wagen und allem Zubehör, um ihren Geliebten auS Cilli »ach GomilSko zu brin-gen. Amalie Orozen stellte da» Gespann dem Vater nicht wehr zurück, sondern verkaufte eS in Neu-kirchen bei Cilli einem dort anfäfsigen Bäckermeister um 300 K. Ueber Intervention der Gendarmerie erhielt Franz Orozen da» Gespann wieder zurück. Amalie Orozen rechtfertigte ihre HandlungSweife da-mit. daß sie da» Gespann für ihr Erbteil hielt und eS deshalb behalten habe. Ein böser Auffitzer. Dem ..Gr. V." wird au» Cilli geschrieben: Der Schuhmacher Joses Ko-rosec in Et. Georgen an der Südbahn sprach viel über den Krieg, rühmte sich, daß er eS beim Mili-tät bi» zum Gefreiten brachte und behauptete, unter feinem Kommando würde mit den Serben fchoii Schluß gemacht werden und dcr Krieg beendet sein. Die Einfalt des Mannes nützten der Oberlehrers-söhn Josef Kafchontnigg und der Besitzer und Ge- Deutsche Wacht meindevorsteher Johann Jarnovic in TrennenberV bei St. Georgen an der Südbahn aus. Sie rich-teten an Korofec ein Schreiben, daß da» österreichische Militärkommando von seiner Tüchtigkeit wisse und ihn auffordere, sich sofort nach Erhalt des Schreiben« nach Kecskemet zur Uebernahme eines höheren Militärkommando» zu begeben. Der Brief war mit dem Namen de» Generalstabschefs Conrad von Hötzendorf gezeichnet. Kaum hatte am 30. Ok-tobcr der ehrsame Schuster den Blies erhalten, al» er zur Bahn eilte und nach Kecskemet suhr. Dort «fuhr er beim Platz'ommando, daß er gründlich aufgesessen war. Die Sache dürfte aber für die Briefvcrfasjer unangenehm werden. Barackenbau in Marburg. Man schreibt auS Marburg: Der Barackenbau de» Militärärar» schreitet nistig vorwärt». Aus dem Grunde hinter der Aitilleriekaserne gehen 15 Baracken ihrer Vollendung entgegen. Bei der Jnsanteriekaserne gelange» 5 Ba-racken zur Aufstellung, wovon 2 nahezu vollendet sind. Außerdem werden auch 2 Baracken sür Jnsek-tionökranke ausgeführt werden. Diese Baracken mit einem FaffungSraume für je 250 Mann werden zur teilweise» Bequartierung der vor kurzem eingerückten Rekruten und jener Landsturmmäner dienen, die vom 16. d. neuerlich gemustert werden, während die ver-wundeten und kranken Soldaten in den hiesigen Zi-vil- und Mililärfpitälern, in Schul-, öffentlichen und Privatgebäuden untergebracht sind. Gefangennahme eines serbischen Ba-taillons. Ueber die vor kurzem amtlich gemeldete Gefangennahme eines serbischen Bataillons erfahren wir ans einem erst jetzt eingetroffenen Feldpostbrief, daß die kühne Tat dem auch in Cilli bekannten Herrn Dr. Fritz Petritsch, der als Leutnant dem 22. Infanterieregiment angehört, gelungen ist. Er stieß mit einer Abteilung von 40 Mann unverhofft auf Serben und ließ sosort unter kluger Ausnützung seiner günstigere» Stellung ein wirksames Feuer aus die Gegner eröffnen. Die überraschten Serben waren über die Stärke der ihnen gegenüberstehenden östeireichifchen Abteilung im Unklare» »nd streckten, als sie Leutnant Doktor Petritsch aufforderte, sich zu ergeben, sosort ihre Waffe». Erst jetzt sahen sie, daß sie sich einem an Zahl so schwachen Gegner ergeben hatte», doch konnten sie ohne Wasfe an der Sache nichts mehr ändern, umsoweniger, als l-ald darnach eine Kompanie Oesterreicher nachkam,^ die die verdutzten serbischen Gefangenen absührte. Dr. Fritz Petritsch ist alter Herr der Landsmannschaft Carniola und Mitglied der Südmarkhauptleiuing. Ein Aeldpostörief Herr eand. Phil. Walter Pototschnik. Reserve, leutnant im 59. ^nf.-Reg.. bat vom Kaiser Franz Jofef'Spitale in Oberhollabrunn auS seinen Eltern, Herr» Professor Engelbert Pototschnik und Frau, folgendes Schreiben zukonunen lassen: Oberhollabrunn, 30. 10. 1914. Liebe Eltern! Ihr werdet wohl schon die Karte erhalten haben, in der ich Such von meiner Ver-wundung Mitteilung machte. Ich will Euch nun einen genauen Bericht davon geben. Mein Regiment stand in der letzten Zeit am . . . im Kampfe mit dem Gegner, »m 20. durste ich al« Kompagni. kommandant meine Leute zum Angriff führen. Am Abend dieses Tage» rückten wir in der Dunkelheit weiter gegen die feindliche Linie vor. Wir käme, bis auf 70 bis 80 Schritte an den Feind heran als wir plötzlich mit mörderischem Feuer überschüttet wurden. Der versuchte Sturm war undurchführbar, die Verluste waren zu groß. So mußte ich mit der Kompagnie bleiben. Wir gruben uns ein, fo gut es möglich' imii, und im Morgengrauen des 21., als daS Feuer etwas nachgelassen hatte, wollte ich die Kompagnie weiter rückwärts zum Angriffe sammeln. Ein Teil war schon zurück, als uns plötzlich wieder ein surchtbare» Mafchinengeaiehrfeuex aus der Flanke überschüttete. Deutlich war zu beobachten, wie die Erde aufstaubte, näher und näher zu dem Platze, wo ich lag. Da ries auch schon dcr Feldwebel, der mit mir lag, er sei im Rücken getrossen. Ich wollte nachsehen, spürte aber auch schon selbst einen bren-„enden Schmerz im linken Oberschenkel. Dicht pfiffen die Kugeln um mich herum; eine streifte mich am linken Ohr, doch eS gab nur einen leich-ten Kratzer, der eine Zeit lang blutete. Ich konnte den Feldwebel, der noch ein paar Schüsse erhalten hatte, nicht mehr helsen, sondern kroch in eine bessere Deckung. Doch anch hier schlugen die Kugeln ein und so schleppte ich mich in einen Schützen-graben, wo ich drei Leute dcr Kompagnie traf. Die verbanden mich und betteten mich auf Zeltblättern. Nuni?.?r 85 Dort lag ich nun vom 21. früh bis 22. abend» — volle 36 Stunden. In der Nacht waren die Leute zurückgegange.t und ich blieb ganz allem. Ueber mich hin psissen die Kugeln; doch vor denn war ich sicher. Unangenehm war e», al» unsere Artillerie die feindliche Stellung beschoß. Ja.näch» ster Nähe krepierten die Geschosse — ich spürte ihren Lustdruck und oft erhielt ich Erdbrocken « meine Grube. Ein Glück war eS nur, daß die Russen nicht aus ihren Stellungen herauskamen; ich wäre sonst unfehlbar in ihre Hände gefalle». Ich lag so nahe an den feindlichen Deckungen, daß ich trotz de» furchtbaren GefechtSlärmeS ihre Ko»-m'andos hören konnte. Die Gesangenschast wäre mir um so peinlicher gewesen, da ich noch an die 4000 K Kompagniegelder bei mir trug. Trotzde» ich drei Tage außer einer kalten Konserve nicht» genossen hatte, spürte ich weder Hunger noch Darß; daS Wetter war kühl, e» regnete hie und da leicht. Den ganzen Tag horchte ich aus den GefechtSlär». um fo auf den Fortgang de» Kampfe» schließen zu können. Endlich, gegen Abend, »ach einem mörden» schen GesechtSseuer, hörte ich daS „Hurrah!" u>-ferer Truppen und bald stürmten vie ersten an meiner Deckung vorüber. Ich war erlöst, i'iff Leute trugen mich aus einer Decke zum Hilfsplatz. Dort wurde ich verbunden; die Nacht verbrachte ich in einem Bauernhause. Da sanden mich Leute »er Kompagnie, die mich gesucht hatten und mir er;ahl-ten, daß zwei SanitätSpatrouillen und mein Duua vergeblich ve> sucht hatten, zu mir vorzudringen. «m nächsten Tag« begann dann der Transport M Bahnstation. Auf landesüblichen Fuhrwerken wurde ich mit den übrigen Verwundeten zur Divi'ioi»« sanitätianstalt gebracht und dort mit Elfen versorgt. Hier erst waren wir auS dem Zeuerdereich draußen' Bon dort ging eS weiter in» Feldipital, wo wir die Rächt zubrachten. Am 24.. den nächsten Tag. sur-den wir dann bi» zur Bahnstation geführt, I« Transport dauerte vom Morgen bis zum Rlenk und war nicht da» angenehmste. Am nächsten Utyt» gen endlich — die Nacht verbrachten wir im Ät» fervefpital — wurde ich einquartiert. Der Kranke» zng wur herrlich eingerichtet. Schlafwagen nadmei die Kranken auf unv fo konnte ich nach last drei Monaten wieder ausgezogen in einem richtigen t^ette liegen. Berköstiguiig und Pflege ivaren sehr gut Die Eiseubahnsahit dauerte bis 27. früh, wo mir in Oberhollabrunn ankamen. Hier nahm unS cal Spital auf und hier bin ich nun sehr gut au'ze> hoben und in ausgezeichneter Pflege. Mit meina Wunden geht eS schon besser. Borgestern hat an der Arzt ein Geschoßstück herausgenommen und in» ist die Wunde gar nicht mehr schmerzhaft, odichci sie noch eitert. Mi« Hilfe von zwei Stöcken kia ich sogar schon etwa» „herumhatschen, doch liege ch wohl den ganzen Tag im Bette.* So der Bries. Jetzt ist der Verwundete hier bei seine» Eltern, die in hingebender Pflege die!-» Sohnes Trost für den anderen suchen, der bei Rw« Ruska im Heldengrabe schläft. Was un» an diese» Briefe fesselt, ist nicht bloß da» Spannende n> Lehrreiche de» Inhalte», sondern noch mehr d« schlichte, von jeder Beschönigung freie Darstelliuiz. Nur einmal leuchtet freudiger Soldatenstolz au» dni Zellen, und zwar au» den Worten: „Am 20. durste ich al» Kompagniekommandanl meine Leute Angriffe führen." Wieviel Vaterlandsliebe svrH aus diesen einfachen Worten, und er hat recht, l». sriedigt darauf hinzuweisen, daß ihm, dem nicht »iel mehr als 20jährigen Reserveleutnanl. eine zufiel, die sonst ein erfahrener Hauptmann durch», führen hat. Unser deutsche» Staats, hmnana» lida kann wieder einmal stolz sein auf einen feiner best!» Zöglinge. _ Eingesendet, : V; •: ' '' ; > J MoHnni'5 bewährtes Vor-1 —1 beugungsmittel. iesshübier Sauerbrunn, Nuwwcr 85 Dfttisriic -wacht Seite 7 -Vemehrs - der Stadtgemeinde Cilli. Ländliches villenartiges HaUS mit 2 Wohnungen Zimmer, K siehe samt Zubehör; Aoker, Garten, Weinheeken and Obatb&ume, sowie Wirtschaftsgebäude, ansge-teichnete ertragsfähige Weinfecbsung. Sehr jtreiswördig. Stadthaus in Cilli, einstöckig, mit Vorgarten nnd Grundstücken, die sieb vorzüglich als Baugründe eignen, enthaltend 4 grössere Wohnungen samt Zubehör, Wasserleitung u. i. w. ist mit den Grundstöcken oder ohne dieselben preis-wflrdig tu verkaufen. Die Grundstöcke werden auch nach Ausmass ohne dem Hause abgegeben. 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Zur Währung der öffentlichen Ruhe und Ordnung sieht sich da» Stadtamt Cilli gemäss § 7 dor- kaiserlichen Verordnung vom 20. April 1854, R.-G.-Bl. Nr. 96 voranlasst, das Tragen der slawischen Na'ionalfarben weisö-blau-rot, die mit den Fahnen der Russen und Montenegriner, mit denen wir uns im Kriegszustande befinden, übereinstimmen, bis auf weiteres im Stadtgebiete zu untersagen. Uebertretungen dieses Verbotes weiden nach § 11 der kaiserlichen Verordnung vom 20. April 1854 R.-G.-Bl. Nr. 96 geahndet. Stadtamt Cilli, am 3. November 1914. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich v. Jabornegg. ZI. 13831/1914. In Wstrdigung der durch die Kriegslage geschaffenen besonderen Verhältnisse findet das Stadtamt als politische Behörde erster Instanz nnd Gewerbebehörde auf Qrund des § o4 der Gewerbegesetznovelle vom 15. März 1893, R.-G.-Bl. Nr. 39 anzuordnen, wie folgt: Der Ausschank und Kleinverschleiss gebrannter geistiger Getränke ist bis auf weiteres an Sonn- und Feiertagen im Stadtgebiete untersagt. Wenn der Ausschank und Kleinverschleiss gebrannter geistiger Getränke mit einem anderen Gewerbe in gemeinsamer Betriebsstätte betrieben wird, so hat in Rücksicht auf vorstehendes Verbot der Artikel IX, Absatz 7 des Gesetzes vom 1?. Juli 19)5 R.-G.-Bl. Nr. 125 zur Anwendung zu gelangen. Diese Verordnung findet auf Gast- und Schaukgewerbe, AL* welche die Bewilligung zum Ausscbanke gebräunter geistiger Getränke in Verbindung mit anderen in tz 16 lit. a, b, c und f in der Gewerbeordnung bezeichneten Berechtigungen verliehen worden ist, und bei welchen der Branntwe'nausschank nicht in einem Raume betrieben wird, dann auf Zucker- Mandolettibäckereigewerbe keine Anwendung, wenn der Ausschank in diesen Geschäften nur nebenbei betrieben wird. Diese Verordnung tritt mit dem Tage der Kundmachung in Kraft. Uebertretungen dieser Verordnung werden nach den Strafbestimmungen der Gewerbeordnung geahndet. Stadtamt Cilli, am 7. November 1914. Der BQrgermeister: Dr. Heinrich v. Jabornegg. I BmitiMchimtckmi i = Druckaufträge = in jeder beliebigen Husfübrung bei massiger Preisanstellung. Jnseratenaufträgc für die Deutsche Macht werden nach billigstem Carif berechnet. Fernruf Str. 21 Poftspartassc-Rcchnung.'Ki.lMX) r !»'« »*• »*« •*« >'< »•« »*« »«»»,« »»»«,»«»»» »• « »^4 «'» »'• »"« »'• »'» »'« »'».»'«>•*« i»'».»'« Vi »*« »'»1 'j'1 Scite 8 Deutsche ^Vacht ?taErme 85 Ganz Oesterreich kennt. Jiicrrndorf als ein« der cröuten Tnchsobribsstädt« der Monarchie. Der Bezug »on Herren- und P»menst«(T«n sowi« •neh sehleslscher Leinenwaren direkt vom Fabriksplatz hedentet dahe» lür jeden privaten eine jfani bedeutpnde Kr-par-nn. Verlangen Sie demiufoliie ZnseuduDtt meiner reichlichen Mustcrkollek-tloa. losbreouJere bemustere ich Rote tu tatsächlichen Spottj>rei*eu. Tuciiversniidliiius Fruiiz Schmidt Jiijrcrndorf A/0O. Oesterr.-Schlesien. Kleiner Hund (Rattler) schwaiz, wird von Tierfreund zu kaufen gesucht Adresse in der Verwaltung des Blattes. 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Schlachthaus? in der Woche vom 2. bis ti. November 1914 vorgenommenen Schlachtungen _ sowie die Menae und Sattunq deS rinyesübrten Fleische». Name des Fleischers eaUKjmnjca mu. in aem*n v P 1,5 l» Q a « o « c : *l Z Z (d *0 CujeS Franz . . Zncdnch Johamt Jun«« Ludwig . Janschet MaNia Hntl Bernhard . .«muh Ludwig . LeSkoscket Jatob Pay-r Luise . . Pl«vlschak Frani. Redeulcheg« Zo,«j Setlal <\ram . . Steljet Joses . . Suppan Johann Swettk Johann . Umegg Ruvots . »aftralrte Privat« . . 14 »4 2 - 1 2 1 — S «5 «5 B - l 5 S 55 Eingeführtes Fleisch in Lilogr Q ä s £ n o « « B z I ° •a .•» 0) j r*5 8 1 H G 13 5" - 124 . 56 17 - 106 Schristleiwng. Verwaltung. Druck und Verlag: B-reinSbuchdruckerei «Celeja" in Cilli. — Verantwortlicher Leiter: Guido Echidlo.