Verwaltung: «athauSgaffe Str. 5 trIWbe* Ri. VI, lntet«tsa. ?nugsdcdt»gmqn> Sn4 du V»ft i PtnlcItUftttl - . . K S SO «älMttci« .... K « 40 •uqjäirtg. . . . K 12-M f»ib 4 i (11 «rt$ .-ttltEuaj m« Ha«»> «»»allich . . . . K 1- — »icrttljijhng . . . K S — {•rwsfiiin ....«»— »a^jOirtil . . . .» ir— Ritt« *-j«lon> rrtotfn |M nc Be|U9«DUK.| «-«kbJ fct ra. Vl|(Mllt( niiiamiM gclltn M« i l»«l noa 11—11 tut iiatm. H n»l*trtt>ra »rtbrn roöt i»t»«i«,-dkn> im«n>I»>? *»-Ifluam» aidt Vtutffi*tl«t. »»!»»»>,»»«e» (int tu (WtMttina gtarn Bsechiw»» trt fci2i»tl f«8-■ tfrt'n »«diihtl» «ttAiqc». Bei Sit^ttialuiuni tlifl** ■Mtlai. li«.Itnttat BaAt* rt16fi«l je»!» «ttti>o4 aal Contta« Mi l«l»l»otfcf?r»-*CKto 34.900, Kr.«» wir und unsere Jeinde. In der Rede, die der Staatssekretär des deut» schen Reichsschatzamtes Dr. Helfferich zur Begrün-kling des dem Reichstag zur Bewilligung vorgeleg« ten ZehnmilliardenkrediteS gehalten hat, hat er ein Evrl geprägt, daS für die gegenwärtige Lage über-au# kennzeichnend ist. Er sagte: «Wir tragen den Siez in uns!" Und damit hat er das ausgespro-dien, was uns allen auf den Lippen schwebte. Tat-sächlich sind unsere Ersolge nur dadurch möglich ge> worden, daß w'r von allem Ansang an mit größter Zuversicht in den Krieg eintraten und daß wir diese ' Zuversicht auch in den ersten Augenblicken des hinter uns liegenden Jahre» nicht verloren habe«. Da» bei kommt eS nicht darauf an, daß man bei jeder Gelegenheit von der bestimmt zu erwartenden Vernichtung der Feinde spricht, wie dies unsere Gegner tun. Wenn die haßerfüllten und hochtrabenden Phrasen der Staatsmänner des VierverbendeS löten könnten, dann brauchten sich England, Frankreich, Rußland und Italien nicht darüber die Köpfe zu zerbrechen, wie sie in der Munitionserzeugung gleicht» schritt mit den Zentralmächten halten konnten. Die Schmähreden und Ausschneidereien der Feinde smd eher ein Beweis dasür, da? es in ihrem Lager «» Mut und Zuversicht fehlt. Dadurch, daß man vor der Wahrheit die Augen verschlieft und sich ttglich selbst belügt, kann man eine Weile in einem Kistande der Selbsttäuschung dahindämmern, das Erwachen wird aber dann nur um so füichterli-cher sein. Wen» Staatssekretär Dr. Helfserich den stolzen Luispruch von Zem Sieg tat, den wir in uns tra» ze», hat er damit übrigens nicht nur die unerschüt-lnliche Ueberzeugung von der Gerechtigkeit der von mi« »erfochtenen Sache, nicht nur das felsenfeste Vertrauen aus unsere in Hunderten ven Schlachten erprobten Truppen gemeint, sondern er Hot noch e!wa« anderes damit betonen wollen. Im englische» Parlament. in der französischen Kammer, in der russisch«» Duma hört man trotz der Verachtung, mit Inlctbücherei 2. KriegSreihe. Der Krieg hat auch diese Bücherei über den Alltag der Literatur in ernstere Kreise gehoben. Mit sicherer Hand hat der Verlag in dieser zweiten Kriegs» I reihe eine prächtige Auswahl getroffen und dem deutschen Volke vom Guten das Beste aufgetischt. Bor allem ist da der alte, treffliche Arndt mit dem ge» »den Sinne feiner Gedichte (Band 161) vertreten mit dem leichtbeschwingten Herzen für Baterland und Äannesehre. Die Reden BiSmarckS uach 1880 (Band 166) sind von der gleichen Größe und vorhersehen« den Weitsicht getragen, wie das ganze Tun und Le-den dls großen Kanzlers. Sie deuten fcho» die kom-«luden Ereignisse an und weisen neue Bahnen. Glücklich ist der Gedanke, die alte Ausgabe Nikolais twn Anekloten über Friedrich den Großen (Land 159) mit den zeitgemäßen mildern Menzels herauSzuge« den. Das Bündchen ist eines der besten der Samm-Iiniz. Deutsches Wesen und deutschen Wen trägt rein und feft GoctheS Geschichte GottsridS v. Ber» lichingen (der Urgötz) in sich und erquickt durch seine Klirheit und seinen Mannesmut in waffenklirrender Zeit, in der sich Großes an Großem wertet. Ebenso ist SleistS „Michael KohlhaaS" (Bändchen 161) mit tobem Recht in die Bücherei ausgenommen Das fmrige Rechtsbewußtsein, das durch daS Herz dieses kedercn Rossehändlers flutet, strömt auch heute durch §UU, Samlwg den 28. August 1915. der man sonst von Oesterreich-Ungarn und Deutsch-land zu reden pflegt, immer wieder unsere Kriegs-bereitschaft als nachahmenswertes Beispiel rühmen und man bemüht sich, durch allerlei Experimente den Dorsprung, den wir inSbcsonder» in der Was-sentechnik und in der Munitionserzeugung haben, wenn möglich einzuholen. Ein solches Nachahmen ist aber außerordentlich schwierig, wenn nicht über-Haupt unmöglich. DaS ztijt sich ja auch insbesondere auf finanziellem Gebiete, auf dem sich die Bierver-bandsstaaten gleichfalls vergeblich bemühen mit der deutschen Kraft in den Wettbewerb zu treten. Mit feinem aber beißendem Spott hat der deutsche Schuhkanzler bemerkt, daß eS nicht angeht, plötzlich umzulernen, wenn man Jahrzehnte hi durch ganz andere Auffassungen gehabt und betätigt Halle. So wie sich den feindlichen Heeren nicht der österrei« chisch-ungarische und deutsche Soldaiengetst einimpfen läßt, können auch Industrie und Landwirtschaft nicht mit einem Male auf eine Höhe gebracht werden, die sie bisher nichl besessen hatten. „Dazu gehört", erklärte Dr. Helfferich mit wahlberechtigtem Selbst, bewußtfein, ..mehr als aus der Not des Augenblicks geborene Einsicht, dazu gehören Generationen von Schulung. Zusammenarbeit, eiserner Erziehung zur Pflicht, dazu gehört daS in tausendjähriger Ge-schichte zu Stahl geschweißte VolkStum". Um den Unterschied zwischen Deutschlai''' und den Staaten des Dreiverbandes abschätzen zu können, braucht man nur das erhebende Bild, das der deutsche Reichstag in den letzten Togen bo?. mit dem Eindruck zu vergleiche», den die Beratungen der sranzösischen Kammer, der Duma und des englischen UnteihauseS hervorbrachten. Nirgends wird so viel und so pathetisch von der „heiligen Einigkeit" gesprochen wie in der Volksvertretung Frankreichs-, wie si«ht es aber mit dieser Einigkeit in Wirklichkeit au»! Während von deutschen Abgeordneten der ver-schiedensten Parteien nur der einzige Liebknecht unter dem schallenden Gelächter VeS ganze» Hause« und unter der Mißbilligung der sozialdemokratischen Fraktion gegen die AuSfübrungcn des Reichskanzlers Bethmann-Hollweg mit Zwischenrufen demonstriert und schließlich gegen den ZehnmiUiarden-Kredit ge- ganz Deutschland und schafft sich Bahn. Daher ist diese Novelle Kleistens daS richtige Brevier für diese Tage. Streiflichter von besonderem Werte werfen die Briefe von David Friedrich Strauß an Ernst Re-nan und dessen Antwort, sowie der Carlyles an die Times lBändchen 164) aus die große Vorzeit 1870/72. wahrend Schillers prächtig geschriebene, lebendig ge-schilderte „Belagerung von Antwerpen in den Jahren 1384 und 1585" säst einer neuzeitlichen Belagerungs« technik in Flandern mit durchstochenen Dämmen, Sappen, Branderschisfcn und dergleichen mehr an-mutet. Der Krieg lernt vom Kriege. Und Manches bleibt trotz modernster Massen und VeruichtungSma-schinen doch immer gleich. Da« lehrt die leider selten gelesene geschichtliche Studie Schillers. Von der Frem-denlegion weiß Weigand in der Novelle „Wendelins Heimkehr" (Band 167) manches Nette und Jnteres« sante zu berichten, ohne dabei in den Fehler ande-rer FremdenlezionSbücher der Uebertreibung und Häufung deS Allz» schrecklichen zu verfallen. So ge» gewinnt seine Schilderung vor allen anderen allein das Bild der Wahrhaftigkeit. Briefe, Aktenstücke, Tagebücher aus den Jahren 1806 di» 1814 schil» dern „Weimars Kriegsdrangsale' vor mehr als hun-den Jahren in lebhaften, natürlichen Farben. Alles in Allem: die neue Reihe der Jnselbücherei schließt sich den früheren bestens an und übertrifft sie sogar in Vielem. Der deutsche Gedanke ist in ihr groß ge« worden und wertet deutsches Wirken der Gegenwart durch Werke der Vergangenheit. Auch die Vorberei-tung auf g'pße Zeit ist groß und würdig. 40. Jahrgang. stimmt hatte, wird in Frankreich von der radikal« sozialistischen Partei, die übrigens von vl'rneherein gegen den Krieg gewesen war, ein offener und ge« deimer Kampf gegen den Kriegsminister Millerand und daS gesamte französische Kadinett geführt, der eben jetzt seinen Höhepunkt erreicht hat. Die Lage in der französischen Kammer ist eine so krisenhafte ge-worden, daß man es nichl wagte, nach der Erklä-rung Millerands über die verschiedenen gegen die Kriegsverwaltung vorgebrachten Gravamina die De» batte fortzusetzen, sondern sich gezwungen sah. dieselbe auf eine Woche zu vertagen. Die russische Duma widerhallt von den schürssten Angriffen und schwersten Anklagen aus vie Regierung und daS Armee-Oberkommando, die trotz der strengsten Geheim-Haltung dieser Vorgänge doch auf Umwegen zu u.t-serer Kenntnis gelangen. Und in England? Dort hat man sich gezwungen gesehen. daS Parlament zu vertagen, weil in jeder Sitzung eine Unzahl neugie« riger, höchst unangenehmer An>ragen aus die Mini-ster niederprasselte, gegen die man machlloS war. In den meisten Fällen hals man sich damit, daß man den Fragestellern überhaupt keine Antwort er» teilte. Wenn man aber doch antwortete, dann geschah eS mit der unverschämtesten Verleugnung der Wahr-heit; hatten doch Mitglieder des englischen KibinettS die eiserne Stirne gehabt, noch zu einer Zeit, da der Fall Warschaus und der übrigen Festungen in Rufsifch'Polen nur mehr ganz kurze Zeit auf sich warten lassen konnte, zu sagen: „Alles geht gut!" Die italienische Kammer ist seit dem Tage, an dem unter künstlicher komödiantenhafter Begeisterung der Krieg an Oesterreich Uiiaarn erklärt wurde, nicht mehr zusammengetreten. Wir glauben, laß Salandra und auch Codorna keine guten Tage hätten, wenn die italienische Volksvertretung in die Lage käme, sich zu äußern. Jedenfalls ist eS sehr zweifelhaft, ob das römische Parlament der neuen KriegSerklä-rung an die Türkei so ohne weitere« zugestimmt haben würde 8. Kriegsreihe. Der 2. KriegSreihe der Jnselbücherei folgte bald die 3. Blüchers kräftig und wnchtig hingeschmierte Briefe mit der prächtigen Fehlschrift, den herzlichen Gedanken, der finnigen Liede sür Vaterland und Angehörige, der raschen SeisteSsrisckheit des alten Helden (Band 170) muffen eines jeden Herz er» freuen. Eigenartig ist der 171. Band, der den „alten deutschen Kriegsgesang in Worten und Weisen" wi-hergibt. Alte Landsknecht» und sonstige KriegSlieder erscheinen da mit den alten Note» und verlebendigen diese alten kräftigen KriegSliedworte in ungeahnter Weise. Hervorragend ist da« „Ostpreußische Sagen-buch". Da« Wirken des deutschen Ritterorden« in HindenburgS Siegeslanden, Wunder glaubeneifriger Bekehrer, Ortssagen sind hier in bester Auswahl zu-sammengestellt. Der Ersolg dieses Bande« (167) wird wohl zur Herausgabe ähnlicher aneifern. Das deut-sche Land im deutschen Gedichte ist in Band 174 enthalten, eine von Geschmack und Sinn geleitete Zu-fammenstellung aus den besten deutschen Dichtern, ein Buch von seltenem Werte, das jeder als heilige« Brevier lesen und wieoerum lesen soll. GeibelS „He-roldSrufe" (Land 173) beleben sich in der großen Zeit de« gewaltigsten Krieges und laffen diesen einst so gefeierten Dichter in einer ersehnten Volksausgabe ausleben mit dem Besten, was er der Nachwelt ge« geben hat. Schlicht und einsach, dabei aber doch von unsagbarem Werte ist die Auswahl au« Hebel« „Schatzkästlein des rheinischen Hausfreunde«" (Band oeise 2 tfhinnrer 69 Der Weltkrieg. Der Siegeszug gegen Rußland. Di« Berichte des österreichischen Generalstabe«. 25. August. Amtlich wird verlaulbart: Die Truppe» des Erzherzog« Joses Ferdinand und dcS Generals von Köveß drängen im Lerem mit den Verbündeten den Feind unter unausgesetzten Kämpfen gegen die Lesna zurück. Auch der Widerstand, der noch südwestlich von Brest-LiiowSk kämpfenden Rus-sen ist gebrochen. Sie wurden durch die Divisionen des Generals von Arz und durch deutsche Truppen an den FortSgiirtel geworfen. Nordöstlich Wlodawa treiben deutsche Äröft den Feind immer tieser in die Wald, und Snmpszvne hinein. Die Reiterei des Feldzeugmeisters ». Puhallo geht beiderseits der von Kowel nach Kobrin führen-den Straße vor. Honvedhusaren erstürmten ein ver-schanzte» Dorf an der Bahnlinie Kowel—Brest-LitowSt. Die Festung Brest LitowsK gefallen. 26. August. Die ungarische Landwehr deS Ge> neralS von Arz entriß gestern dem Feinde das süd. westlich der Festung gelegene Dorf Koby'any, durch-brach damit die äußere Gürtellinie und fiel dem zu-nächst liegenden Werke in den Rücken. Westgalizische, schlesische und nordmährische Heeresinsanterie erstürmte gleichzeitig ein Fort süd-lich der Ortschaft Koroszczyn. Deutsche Truppen de» mächtigten steh dreier Werke au der Nordwestfront und besetzten heulen früh die an der Bahndrücke ge-legene Zitadelle. Unterdessen drängten die Verbün-deten den Feind auch über die LeSna und im Wald-und Sumpfgebiet südöstlich Brest-Litowök zurück und unsere von Kowel vordwärt» verfolgende Reiterei warf russische Nachhuten bei Bucin un>> Wy;wa. Bei den in Ostgalizien stehenden Armeen nichts Reue«. L7. August. Die bei Brest-LilowSk geschlagenen russischen Armeen sind im vollen Rückzüge beider» seirs der Straße nach Minsk. Die Truppen des Erz» Herzogs Josef Ferdinand zückten gestern durch die brennende Stadt Kamenez-LitowSk an der LeSna. Deutsche Streitkrä'te verfolge» von West und Süd in der Richtung aus Kobrin. Lei Kowel Wladimir» WolinSky und in Ostgalizien nichts neues. Der Stellvertreter des Chefs deS Gkneralftabe»: v. Höf«, Feldmarschall-Leutnant. Die Berichte der deutschen ober st e n Heeresleitung. Heeresgruppe des GeneralfeldmarfchallS von Hindenburg. 25. August. Nördlich deS Njemen wurden bei erfolgreichen Gefechten in der Gegend von PirShi 750 Russen gefangen genommen. Die Armee des Generalobersten von Eichhorn drang unter Kämpfen siegreich weiter nach Osten vor; 1850 Russen ge-rieten in Gefangenschaft, mehrere Maschinengewehre wurden erbeutet. Die Armee des Generals v. Lcholtz erreichte die Berczowka, nahm Knyszyn und überschritt südlich von Tykocin den Narew. Die Armee deS Ge» nerais von Gallwitz erzwäng an der Straße So-koly Bialystok den Narewübergaug. Ihr rechter FUi-gel gelangle, nachdem der Gegu« zurückgeworfen worden war, bis an die Orlanka. Dl'e Armee machte über 4700 Gefangene, da-runter 18 Offiziere und nahm 9 Maschinengewehie. Heeresgruppe des GeneralfeldmarfchallS Prinzen Leopold von Bayern. Der Feind versuchte gestern vergeblich unsere Versolgung zum Stehen zu bringen. Er wurde an-gegriffen und in den Bialowieskasorst geworfen. Sudlich des Forstes erreichlen unsere Truppen die Gegend östlich von Wierchowke. Es wurden über 1700 Gefangene eingebracht. Heeresgruppe deS Generalfeldmarsch^lls von Mackensen. Die Heeresgruppe nähert sich, dem geschlagenen Feinde folgend, den Höhen anf dem Westufer der LeSna (nördlich von Brest-Litowsk). Auf der Süd-westftont von Brest-Litowsk bei Dobry.,ka durchbro» chen gestern österreichisch ungarische und deutsche Trup-pen die vorgeschobene» Stellungen der Festung. Aus dem Ostufer des Lug nordöstlich von Wlodawa drin» gen Teile der Armee des Generals von Linsingen unter Kämpfen nach Norden vor. Heeresgruppe de» GeneralfeldmarfchallS von Hindenburg. 26. August. Lei BauSk und Schönberg (süd» östlich von Mitau) haben sich Gefechle entwickelt. Oestlich und südöstlich von Kowno nehmen die Kämpfe ihren Fortgang. Vor Olita nähern sich unsere Trup-pen den Vorstellungen des Feindes. Zwischen Sejny und Merecz (am Njemen) wurde der Feind gewor-fen. Auch im Walde östlich von Auguftow dringen Teile der Armee« deS Generalobersten von Eichhorn nach Osten vor. Weiter südlich wird um den Bereczowkaabschnitt gekämpft, unsere Spitzen haben Bjelostok erreicht. Die Armee des Generals von Gallwitz warf den Fein vom Orlanka>Abschnitt (nördlich und südöstlich von Bielsk) zurück. Heeresgruppe des GeneralfeldmarfchallS Prinzen Leopold von Bayern. Der schwer geschlagene Feind flüchtet in das Innere deS Bialowieska Forstes. Nur südlich des Forstes in der Gegend nordwestlich von Kamienice-Litowsk hält er noch stand. heren Zwecken und scheint wirklich die langersehnte BolkSbibliothek zu werden, die auch dem Geschmacke des Büchcrliebhabes bet allerbilligstem Preise vollkommen Rechnung trägt. Oesterreichische Bibliothek des Jnselverlage». In gleicher Ausstattung, wie die bekannten und vielgelejeuen Jnselbücher gibt jetzt der Jnjelvcrlag eine neu« Bibliothek unter dem genannten Namen heraus. Von Hugo v. Hofsmannsthal geleitet, er» schienen vorerst sechs Bände, die die besten Hofsaun-gen verwirklichen. „GrillparzerS politisches Vecmächt-nis" ist der erste Band. GriUvarzers politische Fernsicht wertet ihn, obwohl er kein Politiker war, zu Oesterreichs hervorragendstem politischen Dichter. Des» sen selber unbewug» ichrieb er Politisches auS seinem Oesterreichertum heraus, die Liebe zu seinem Vater-lande sührte ihm di« Feder. Und von diesen Äus-sprüchen, Epigramme. Auszügen auS seinen Dichtun» ge» sind hier die besten und markanteste» zusammen-getragen und mit Liebe vereinigt worden. In dem zweiten Bande sind die „Heldentaten der Deutschmeister" seit dem Bestehen deS beliebtesten österreichischen Regimentes aufgezeichnet, ein schlichtes ergreifendes Heldenbuch, wert in der Zeit der ge« genwärtigen Ruhmeslage unserer Armee von jedem gelesen zu werden. Heinrich Feiedjuug schreibt zwei Kapitel: Custozza und die Seeschlacht von Lissa. Ein gewiegter Politiker mit weitausichauendem Blicke hat da aus seinem bekannten Buche „Kampf ui,i die Vorherrschaft in Deutschland" zwei der besten Ka» pitel beigesteuert. Eo bedarf dieser Öai\|> keiner wei- HecreSgruppe des GeneralseldmarschallS vou Mackensen. Die Festung Brest-Litowsk ist gefallen. WSh« rend d«S österreichisch-ungarische Korps des Generals der Infanterie v. Arz gestern nachmittag nach Kampf zwei Forts 0er Westfront nahm, stürmte daS bran-denburgische 22. Reservekorps die Werke der Nord» Westfront und drang in der Nacht in daS Kernwerk ein. Der Feind gab darauf die Festung preis. Auf der ganzen Front der Heeresgruppe vom BialowieSla-Forst bis ;um Sumpfgebiete am Pr,y» jet (südöstlich von Brest LitowSk) ist die Verfolgung im vollen Gange. Heeresgruppe des Feldmarschall» von Hwdburg. 27. Augu>t. Die Gefechte bei Bausk, schsa-berg sowie von Mitau und in der Gegend von Kowno dauern an. 2450 Russen sind gefangen, 4 Geschütze und 3 Maschinengewehre wurden erbeute!, südos«, lich von Kowno wurde der Feind gewonea. Die Festung Olita ist von den Russen geräumt und von uns besetzt. Weiter südlich sind die deutschen Trup» pen gegen de» Njemen im Vorgehe». Der Ueber» gang über den BereSzowka östlich von Ossowitz ist erkämpft. Die Verfolgnng ist auf der ganzen Front zwischen Sochovala, an der Bereszorrka und dem Forst im Gange Am 25. und 26. August brachte die Armee deS Generals von Galw tz 3500 Gefa»-gene ein. Heeresgruppe des Prinzen Leopold von Bayern. Die Heeresgruppe verfolgt. Ihr rechter Flügel kämpft um den Uebergang über den Abschnitt der Le»na Prava nordöstlich von Ktmieniec Liiowsk. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen. Nördlich von Brest-LitowSk nähern sich unsere Truppen der Straße Kamieniec-LitowSk-Myszczyce. Südöstlich von Lrest-Litowsk wurde der Fetnd über den Rylaabschnilt zurückgeworfen. Don den westlichen Kriegsschauplätzen. Großes Hauptquartier, 25. August. In der Champagne sprengien wir mil Erfolg mehrere Mi-nen. In den Logesen wurde am Schratzmännle ei» feindlicher Angriff mit Handgranaten abgeschlagen und südwestlich von Sondernach ein Teil der aar 17. August verloren gegangenen Grabenstücke zuruck-gewinnen. Ein deutscher Kampsflieger schoß vorgestern bei Nieuport einen sranzösischen Doppeldecker ab. 26. August. Nördlich von Brau sejsur in der Champagne wurde ein vorgestern besetzter spreng-trtchler gegen sranzösische Angriffe behauptet. Zwei feindliche Flug^euggeschwader warten ge-stern im Saar» Tale iderhalb und unterhalb »o» Saarlouis Bomben. Mehrere Personen wurde» ge-tötet oder verletzt; der Sachschaden ist unwesentlich. teren Empfehlung. In dem Bändchen „vismarckurid Oesterreich" hat Franz Zweybrück aus den Werke» von und über Bismarck die Aeußerungen zusammen-getragen, aus denen erhellt, wie BiSmarck über fester-reich gedacht und empfunden, wie er dessen Ledeiitunz aufgefaßt hat. Ein ganz entzückende« Buch sind d:e v»n Felix Braun zusammengestellten „Audienzen bei Kaiser Josei". Glücklich ausgewählt gebe» sie von unkerem geliebten Kaiser Joses ein prächtiges Bild Seine ganze bestehende Liebenswürdigkeit, seine ge-rade Natur, sein seiner Sinn für jede An von Kunft, insbesondere für Musik kommt darinnen zur ftel-tung. Lein ganzer Charakter tritt formhaft voruotz wie er selber war: mildherzig, hilfreich und gerecht. In dem Bändchen von Otto Zosf „1809" sind die wichtigsten Dokumente auS Oesterreichs Krieg mit Napoleon zusammengestellt. Diese« Jahr »ar der beginn der neuen Größe Oesterreichs, pflanzte den sa-inen, auS dem das gegenwärtige Oesterreich erwuchs und war selber eine starke, heldenhafte Zeit. Die nächsten Ländchen, die wir bald hier zu besvrechen hosfen, versprechen eine weitere Auslese für Oefler-reich wichtiger Drucke. Die Bücherei, die in Größe gleich der Jnselbücherei, in gelbem Poppband sauber und zierlich gebunden ist, sieht schmuck aus und darf bei dem billigen Preise von 60 Pfennigen für das Bündchen zu dem im Preisverhältniffe billigte» Büchereien gezählt werden. Hoffentlich faßt auch sie wie die Jnselbücherei in den weitesten Kreisen seile» Boden und belohnt Mühe und Sorgfalt deS rührige» Verlages. 177), ein Volksbuch im besten Sinne des Wortes, dem durch seine Aufnahme in die Jnselbücherei der Weg ins Volk wiederum gewiesen wird. J»S Romantische sührt un« die «Geschichte vom braven Casperl und dem schönen Annerl", einst ein vielge-leseneS, vielgepriesenes Buch, jetzt mehr oder weniger vergessen und mit Unrecht mißachtet. Seine Ehren» rettung durch die Jnselbücherei ist mil Freuden zu begrüßen. Die schönsten Suren aus dem „Koran" (Land 172) dürfen nicht nur als eine Zubilligung an die jetzige Zeit, da der Türke unser BnndeSge-nosse ist, nicht als zeitliche Spekulation angesehen werden. ES liegt darin viel ju viel Dichterisch-Menschliches. Viel zu viel Schönes ttnd Wahre», als daß der Stempel der „Aktuellrtät" den Koran je ent-werten könnte. Nur ist es die Zeit, die uns aiymerk-fam macht, zu der Bibel der Mohamediner zu grei-fen, um sie nicht nur als Bundesgenossen, sondern auch als Menschen schätzen und ehren zu lernen. Für den Krieg und im Kriege ist der Inhalt der beiden letzten Bände dieser Reihe, Claujewitz „Grundge-danken über Krieg und KriegSsührung" (169) und Kaiser Wilhelm I. Bliese aus den KriegSjahren 1870/71 (168) geschrieben. Die beiden Bände er-gänzen sich gegenseitig, so serne sie auch einander zu stehen scheinen, vereinen sich, so sehr sie auch ver-schiedenste Interessen anzustreben scheinen, sind wert» voll und lesenswert. So bringt auch die neueste Reihe der Jnselbücherei wieder eine derart große Menge deS Guten, daß sie unstreitdar zu den besten Er-scheinungen des Büchermarktes im KriegSjahre ge-zählt werden muß und man sich auf die neue Reibe freut. Denn die Jnselbücherei wächst mit ihren hö- «ummer 69 S?#r ihrem Start waren die Geschwader in ilirem Hasen Nancv mit gutem Ersolge von unseren Flie-gern angegriffen worden; außerdem büßten- sie vier Flugzeuge ein: EineS stürzte bei Bolchen brennend tb. Führer und Beobachter sind tot; eines fiel bei Remilly mit seinen Insassen unversehrt in unsere Hände; ein drittes wurde von einem deutschen iimpsflugzeug bei Arrancourt (nördlich von Lune» oille) dicht vor der sranzösiichen Linie zur Laudung pjivungen und von unserer Artillerie zerstört; das «erte landete im Feuer unserer Abwehrgeschütze bei NiwronS (südlich von Namenv) hinter der feind» lichtn Front. 27. August. In der Champagne aus den MaaS-hihen wurden französische Schanzanlagen durch kprengungen zerstört. In den Vogesen wurde ein sch-achkr französischer Vorstoß abgewiesen. Oberste Heeresleitung. Kriegsdrohung aus Amerika? Der Londoner ..Daily Telegraph- meldet au« Lkwyork: Meldungen aus Washington be agen, daß ton »eutschen Botschafter Grafen Bernstoff die Pässe (■gestellt, Botschafter Gerard von Berlin abberufen nt> der Kongreß zur Erwägung der Mobilisierung Mb Heer und Flotte einberufen würden, wenn die toiliche Regierung nicht B.ranlassung nehme, die tsip-dierung des .Arabic- als zu Unrecht erfolgt ja erklären. Der Krieg gegen Italien. 25>. August. Im Abschnitte der Hochfläche von k«ber»o wurde gestern die feindlich« Jnianterie, die sich am Südadhange de« Monte de, sei Busi einge-Ml Halle, durch unser Geschützfeuer eilig zum Ver-lim ihrer Stellung gezwungen. Unsere Front süd-»Mich San Martino stand wieder unter dem'Ftuer Ich»iier Artillerie. Mittags sehten die Italiener zu -«im neuen Angriffe hier an, der gleich den vorge-ir>ze.l Vorstößen nahe an unseren VerteidigungS-limen abgewiesen wurde. Bor dem Kürzer und Tol-»timr Brückenkopf' sowie am Sin herricht verhält-li!!«äßig Ruhe. Dagegen hält die lebhaslere Tätig, leit deS Feindes vor Flilsch und Raibl an. Zm Tiroler Grenzgebiet entwickelten sich mehr, fehe Hample. Gestern spät abends begann feind, Ixtii Zasanierie gegen den nördlichen Abschnitt der Hochfläche von Lavarone vorzugehen. Heute srüh »ir dieser Angriff abgeschlagen. BeiderfeiiS der To-r^kilr-se greifen feil Morgengrauen mehrere itali«. »ische Bataillone an. Hier ist der Kampf noch im Ämze. Die Artilleriegesechte dauern nahezu an der , Jttjfit Grenze fort. I 2t». August. Im Doberdo Abschnitt griffen ge> sinn mitlag« die Italienern den Monte bei sei Busi miKiOiiigs an. Sie wurden wie immer zurückge» schloßen. Vor dem Görzer Brückenkopf herr'cht Ruhe. >» der übrigen küstenländische» Front land stellen« »eist hestiger^Geschützkampf stztt, so namentlich im Jijamr von Flilsch, wo sich die feindliche Infanterie »-nichtig heranarbeitet. Der bereit« gestern als ad-Magen gemeldete Angriff gegen den Nordabschnitt »er Hochfläche von Lavarone wurde von starken Milchen «.ästen geführt. Nach zehntägiger, auch ti: Nächte hindurch andauernder heftiger Beschießung unserer ü&rfe steigerte die feindliche Artillerie vor^ zkilnn abends ihr Feuer gegen die Front Eima di i ÄWna.Basson zu größter Schnelligkeit. Bi« nach RilleTnacht überschüttete si« unsere Stellungen mit i fttschofjtn aller Kaliber. Sodann schritten mehrere Jilsamerie-Regimenter und Alpini-Bataillone zum | Ängtifj. Unsere braven Tiroler Truppen und Stand-tyii{en, von oberösterreichischen Schützen und der inillmc hervorragend unterstützt, schlugen alle ttiitme zurück. In den Morgenstnnden war feind-Iche »ngrisf endgiltig zusammengebrochen. In den hmdirnissen allein liegen 20V toi« Italiener. Dar-«ch lißl sich ermessen, welche Opfer dieser Angriff gekostet haben mag. Wir hatten nur geringe Verluste, l Einer unserer Flieger erzielte in der Munition«. i:bci! in Brescia mehrere Bombentreffer. 27. August. Aus dem italienischen Kriegsschau» slthe fanden gestern nur bei Flusch Kämpse von miger Bedeutung statt. Hier wiesen unsere Trup. einen semdlichen Angriff auf ihre Stellungen Ml | !e: Stellvertreter des Chef« deS GeneralstabeS: o. Höfer, Feldmarfchall-Leutnant. Demoralifierung der italienischen Armee. Der Sonderberichterstatter des ,N. P. mel-kt aui dem Kriegspressequartier: Tiefe seelische De-ptsiion hat die Bersaglieri, die Alpini und fit Li- L . ..... ?cui^:e lUrtdjt nieninfanlerie ergriffen. Diese Depreffion zeigt sich in. der förmlichen Panik, welche die italienischen Truppen nach jeder Niederlage ergreift. Wenn de? Befehl kommt, gegen das Plateau von Doberdo oder Eomen oder gar gegen den Görzer Brückenkopf vor-zurücken, über Leichen italienischer Soldaten, dann befällt die italienischen Truppen eine lähmende Furcht. Die italienische HeereSleitung hat es mit Strafen versucht dieser Furcht Einhalt zu tun. aber sie hatte dimit keine Ersolge und war schließlich ge-nötigt, umständliche und zeitraubende Truppenver-schiebunqen hinter der Front vorzunehmen. Jtalie-nische Gesangene. die jüngst in unsere Hände fielen, erzählten, daß di« Eisenbahnzüge Tag und Nacht die Regimenter von «inrr Front in die andere sühren. Die Angriffe aus dem Krn, aus den Brückenkops von Tolmein tragen bereits die Kennzeichen dieser Trup-venverschiebungen. Die Truppen werden von den Eisenbahnzügen sofort in die Stellungen dirigiert und unter den Trupven hör« man vst die Klage: man behandelt uns wie das verkaufte Vieh, an« dem Viehwagen aus die Schlachtbank. Diejenigen Gesan-genen, welche die Hölle von Doberdo und Podgora bereits kennen, erzählen Einzelheiten von Hinrich. tungen. In Ronchi wurden am 2. August 21, in Eormons am 4. August 31 italienische Soldaten verschiedener Regimenter wegen Ungehorsamkeit und Nichterfüllung eineS Befehles erschossen. Die krieg», gerichtlichen Urteile halte der Herzog von Aosta selbst bestät'gt und auch anbesvhlen, daß die Exekution ös» sentlich vor sich geben soll und die betreffenden Re-gimenter mußten Augenzeugen der Hinrichtung sein. AlleS geschah so, wie der Herzog von Aosta es an-geordnet hatte. Andere erzählen, daß die Brigade von Siena, deren Mannschaft sich ans Neapel rekrutiert, ausgelöst und in Regimenter der Brigaden Piemont, Como, Lombaidia, Marche und Bisilicata verteilt werden soll. Der Krieg der Türkei. Mitteilungen des türkischen Haupt-quarticrs: 23. August. Am 22. d. griff der Feind von neuem die Front von Anasorta an. Durch einen Ge° genangriff schlugen wir jedoch den Feind vollständig und sügten ihm schwere Verluste zu. Im Kampse am 21. d. erlitt der Feind ungeheure Verluste. Vor einem Teile unserer «chützengräben allein zählten wir mehr als 5i>0 Toie Außerdem nahmen wir einen Offizier und eine Anzahl Soldaten gefangen. In den Abschnitten Ari Burnu und Sedil Bahr nichts von Bedeulung. In der Iraksront griffen unsere Krieger und Truppen eine englische Abteilung bei Akike am Euphral au und sügten dem Feinde große Verluste zu. Sie erbeuteten mehr al« L00 Gewehre. 24. August. Dardanellensront. Am 23. d. hat sich aus der Front von Anasorta nichts von Bedeu-tung ereignet. Wi.' haben jetzt die schweren Verluste festgestellt, die der Feind in der Schlacht vom 21. d. erlitten hat. Vor unseren Schützengräben im Zen-trum allein zählten wir über 3u00 Tote. Dic^von unS gemachte Beute kann noch nicht genau angegeben werden. Im Abschnitte Ari Buinu versuchte der Feind am Abend dcS 22. d. nach einem heftigen In-fa.tterie- und Maichmengewehrfeuer und nach Bom< denwürfe einen Angriff vor Kansiliert. Unsere Trup-pen vernichtete» durch einen heftigen Gegenstoß einen großen Teil des Feindes. Der Rest konnte sich flüchten. Am 23. d. vormittags wiederholte der Feind denselben Versuch bei Aeschiltepe und Suiigubaic, flüchtete jedoch, nachdem er große Verluste erlitten, in seine Schützengräben. Im Abschnitte Sedilbahr iwang unsere Artillerie am rechten Flügel einen Fesselballon zum Niedergehen. Aus den übrigen Fron-len keine Veränderung. 25. August. Von den verschiedenen Fronten ist nichts von Belang zu berichten. Spendet Zigaretten für unsere ver> wundeten! Für dnrchfahrende und ankom> wende verwundete wollen sie bei der (abe-stelle am Bahnhöfe, für die in den hiesigen Spitälern untergebrachten beim Stadtamte abgegeben werden. )eder spende nach seinen Kräften. Der Bedarf ist groß. Seite 3 Ans zur KlnsertlMlbolll! Sonntag den 39. August Uhr nachmittags auf der festxviese. Gegen 250 Gewinste. Karten zu 50 Heller in den Buch-Handlungen Rasch und Adler und im Stadtamt. Aus Stadt und Land. Cillier Gemeinderat. In der am 27. August nachmittag stattgesun-denen Gemeindeausschußsitzung erörterte der Vor-sitzende Bürgermeister Dr. Heinrich v. Jabornegg vorerst eingehend die Frage der Errichtung eines Kinos im hiesigen Sladuhealer. Er verwies aus die hiezu notwendigen Vorkehrungen, die im Theater ge-troffen werden müßien und erklärte, daß die Kosten sich aus höchstens 6000 K belausen wurden. Nach-dem sich die Gemeinderäle Gustav Stiger und Fritz Rasch dasür ausgesprochen hauen, wurde über An-trag des Ersteren beschlossen, das in Frage stehende Kino im Stadttheater zu errichten und hiesür den Betrag von 6000 K zu bewilligen. Der Bürgermeister berichtete sodann, daß eS sich auf dem städtischen Friedhose die Notwendigkeit ergeben habe, jenen Teil desselben, der für die Grä-der der an den Verwundungen und Krankheiten, die sie sich im Felde zugezogen halten, verstorb«nen,Sol-baten bestimmt ist, zu vergrößern. Es mußle somit auch der östlich der Hauplallee des FriedhoseS ge-legene Teil für die Soldatengräber herangezogen werden. Zu beiden Leiten der genannten Allee feien jedoch Silberplatanen angepflanzt, die derartige Blät» ter tragen, daß das abgefallene Laub die Instand-Haltung der Gräber, um die sich Herr Artur Ehar-«at in lobenswerter Weise bemüht, sehr erschwere. Es seien daher diele Bäume zu beiden Seiten der Soldatengräber zu entsernen, wa« auch dadurch be-dingt sei, daß die Bäume schon morsch seien, ander» seil« aber auch der Ausstellung des gcplanten Denk-males, das den gefallenen Kriegern gewidmet werden soll und gerade dort zu stehen käme, hinderlich feien. G.'R. Franz Karoeutz stellte hiezu den Antrag, einen Lokalaugenschein wenigstens durch die Mitglied« des Friedhossausschusses vornehmen zu lassen, ivelcherAn-trag angenommen wurde. Der Bürgermeister lud sodann auch di« übrigen Heiren des GemeindeauS-schuffeS ein. sich an diesem Lokalaugenschein zu be-»eiligen, dem auch Herr Anur Eharwat beigezogen werden soll. Zur Tagesordnung übergehend berichtete Ge-meinderat Dr. August Schurbi als Obmann des RechtSauSschusses über die Gesuche deS Hausbesitzer» Anton Neger, deS Süddahnangestellten Franz Rubsch, der Bedienerin Katharinn Kragolnik, des Fri eurS Johann Kapub, des Kanzleigehilfen Mathäu» Si-monischek, des Arbeiters August Kotnik, der Privaten Karoline Kelbl-Schaffer, des Gastwirtes Anton Re-berschak, der Bedienerin Agnes >tamuSl, des Schlacht-hausausiehers Joses Trainschek, der Privaten Her-mine Martini, der Photographin Julie Martini, der Hausbesitzerin Maria Tabor, des Pholographen Wilhelm Pick, der Bedienerin Marie Gaderschek um Zu-erkennung des HeimalSrechtes in der Stadt Cilli. Da bei allen die gesetzlichen Bedingungen für die Auf» nähme in den Heimatsverband der Stadt Cilli ge-gegeben waren, wurde diesen Ansuchen stattgegeben, während den gleichen Ansuchen deS Trödlers Al»iS Kronovsek und der Wäscherin Maria Wengust man» gels der geittzlichen Voraussetzungen abgewiesen wur-en. Aus Grund der geheimen Abstimmung wurde sodann dem ungarischen Staatsbürger Julius Pam-mer die Zusicherung der Aufnahme in den HeimatS-verband der Stadt Cilli erteilt und ihm eine Auf» nahmstaxe von 25 K vorgeschrieben. Ueber eine Eingabe des Bürgerschuldirektors Otmar Praschak, womit er daS Verlangen stellt, al« Mitglied deS GemeindeauSschusses zu den Sitzungen eingeladen zu werden, wurde, nachdem G.-A. Doktor Seite 4 i.v'Uiiujc Kücht ^Junrat« 69 Schurbi darüber eingehend berichtet hatte, beschlossen, aus Grundlage der Gemeindewahlordnung und deS Gemeindestatutes diesem Begehren keine Folge zu ge-ben, da Herr Otmar Praschak als Reserveoffizier zur aktiven Dienstleistung einberufen worden sei. Bei diesem Anlasse wies der Bürgermeister darauf hin, daß auch G.-R. Gustav Stiger, trotzdem er in Uni-sorm sei. zur Sitzung eingeladen worden und auch erschienen sei. Die» klärte der Bürgermeister dahin aus, daß Gustav Stiger nicht dem eigentlichen Heere, sondern einer wählend de» Krieges inS Leben ge-rusenen militärischen Formation, den Freiwilligen Schützen, angehöre und als solcher nur dann der militärischen Jurisdiktion unterstehe, wenn er im Dienste sei, sonst aber als vollkommen unabhängiger Bürger der Zioiljurisdiktion unterstehe. Infolgedessen sei er auch in der Lage und berechtigt, in seiner freien Zeit den Sitzungen beizuwohnen. Hieraus wurde mittels Stimmzettel die Wahl eines Miigliedes für den Sparkasieau»ichuß vorgenommen, die mit Stimmenmehrheit aus G. R. Leopold Wambrechtsam-mer fiel. Dem Ansuchen des Wachmannes Karl Urch um Zuerkennung der 6. DieustalterSzulage wurde stattgegeben. Für den Bauausschuß berichtete dessen Obmann-stellvertreter Ingenieur Willi Rakusch über die im Waldhause bestandenen sanitären Uebelslände, die durch eine entsprechende Vergrößerung der Senkgrube behoben worden sind. Ueber Antrag des Unteraus-schusseS wurden die für die Instandsetzung dieser Anlage erfolgten Auslagen genehmigt. Ebenso ein-gehend erörterte der Berichterstatter auch die Frage der Kanalisierung der Sanngasse, da durch die Sicker-und Senkgrubenanlage im Hause des Schuhmacher-Meisters Matschek ganz unhaltbare sanitäre Uebel-stände in der Werkstätte de» HasnecmeisterS Altziebler entstanden seien. Nachdem Herr Ingenieur Willi Rakusch mehrere Projekte in Erwägung gezogen hatte, sprach er sich hauptsächlich dafür aus, den unbedingt zu errichtenden Kanal durch eine Mauer in den in der Nähe gelegenen ArmenhauSkanal zu leiten und mit Herrn Matschet ein Uebereinkommen zu tressen, daß die Kosten zur Halste von der Stadtgemeinde zur Hälfte von Herrn Matschek zu tragen seien. Der diesbezügliche Antrag des Berichterstatter» wurde an-genommen. Dem Ansuchen der Krankenhausverwallung um Bewilligung der Errichtung eines SchiveineftalleS wurde nach einer kurzen Wechselrede, an der sich die Herren Gemeinderäte Dr. Gregor Jesenko. Doktor August Schurbi, Gustav Stiger uud Otto Eichler beteiligten. au) prinzipiellen Gründen keine Folge ge-geben. G.-R. Willi Rakusch wies sodann daraus hin, daß sich in letzter Zeit die Fälle mehren, in welche» Bauten, die der Genehmigung durch den Gemeinde-ausschuß bedürfen, schon vor Erteilung dieser Be-willigung errichtet werden. ES sei dieser Hinweg-setzung über die Befugnisse de» Gemeinbeausschusfe» entschieden entgegenzutreten. Ueber Antrag des BerichterstaltelS wurde be-schlössen, da» Stadtamt zu beauftragen, in solchen Fällen stetS wegen Uebertretung der Bauordnung mil Strafen von mindestens 50 R vorzugehen. Im Anschlüsse daran berichtete Ingenieur Rakusch üoer da» Gesuch der Firma OSwatitsch und Unger um Bewilligung der Errichtung eines Kohlenschuppens in Langenfeld. Da dieser Schuppen bereits sertig ist, wurde die nachträgliche Genehmigung diese» Baues ausgesprochen jedoch mit dem Beifügen, daß die Firma vom Stadtamte wegen Uebertretung der Bau-ordnung abzustrafen sei. Unter der gleichen Bedin-gung wurden auch die Bauveränderungen im Hause de» Schneidermeisters Ferdinand Hellinger, Gisela» straße 13. nachträglich genehmigt und beschlossen, wegen der Inanspruchnahme eines Teiles der an« grenzenden Gemeindeparzelle mit Herrn Heilinger einen ordentlichen Pachtvertrag zu schließen. Der Bäckermeister Josef Kürbisch richtete an den Ge> meindeausschuß eine Beschwerde deswegen, weil man ihm die Errichtung eines Bordaches an dem Heu-fchuppen in der Giselastraße unter der Bedingung bewilligte, daß er diefrS Bordach fünf Monate nach Friedensschluß »»ieder abzutragen habe. Diese Be-schwerde wurde abgewiesen und die amtliche Entschei-düng unter de» gleichen Bedingungen aufrechterhalten. Für den Finanzausschuß berichtete tn Berhin« Hinderung deS Finanzobmannes und dessen Stellver-treierS der Bürgermeister über die Rechnungsabschlüsse der Wasserleitung, des ElektrizitäiSauSschusfe», der Realiiätenvermittlung. der Gasthausverpachtung am Nikolaiberge, de» Schlachthauses und EiSerzeugungS-betriebeS, der Leichenbestattung. Diese RechnungSab-fchlüsfe wurden über Antrag deS GR. Dr. Schurbi sämtlich genehmigt. Die Beratung über den Rech-nungsabschluß des Gaswerkes wurde vertag». Ueber Ansuchen der städtischen Sicherheitswache wurde der-selben der Bezug von Brennmaterial wie im Bor-jähre bewilligt und für den Mehrbezug im Bsrjahre wurde jedem Wachmann der Betrag von 16 8V K abgeschrieben. Dem Ansuchen der städtischen Sicher-heitswache um Gewährung einer Teuerungszulage für die Dauer des Krieges wurde aus finanziellen Gründen keine Folge gegeben. Ueber Ersuchen des Kanzleigehilfen Karl Baum wurde beschlossen, für ihn die gesamte PensionSversicherungsprümie von 9 K monatlich zu bezahlen. Dem Ausschusse der KriegSfürforge für stellenlose Privaiangestelllt wurde der Betrag von 100 K gewidmet. Die Rechnungs-legung der Direktion der Landesbürgerschule in Cilli über die Verwendung des LehrmitteldeitrageS der Gemeinde für 1914/15 wurde zur Kenntnis ge-nommen. Ueber Antrag des GR. Fritz Rasch, der für den Gewerbeausschuß berichtete, wurde beschlossen, dem Gärtner Anton Ozwirk für den Verkauf von Gemü'e aus dem Haupiplatze einen Standplatz zu bewilligen. Das gleiche Ansuchen der Amalic Tominz wurde mit dem vorläufig abgewiesen, daß das Ge-such zu mangelhaft sei, weSbalb sie dasselbe Gunter Anführung der Artikel, die sie zum Verkaufe bringen wolle und unter Anführung der Quelle, wo sie die zu verkaufenden Artikel beziehen werde, erneuern müsse. Ueber Antrag des GR. Gustav Stiger als Ob-manneS de» Mamaussichtsausichuffes wurde defchlof-sen, drm Baron Puthon als Mautabfindung für da» Jahr 1915 de» Betrag von 60 K, dem Holz-industriellen Karl Teppey eine solche von 100 K vorzuschreiben. Nach Beendigung der Tagesordnung wies GR. Gottfried Gradt auf die Hochwafserverhältnisse hin uns regle an, die Frage der Sannregulierung mit Rücksicht aus die derzeit durch die Gefangenen zur Verfügung stehenden billigen Arbeitskräste wieder inS Rollen zu bringen. Der Bürgermeister versprach, die nötigen Schritte einzuleiten. GR. Dr. Jesenko stellte zum Schluß noch an den Bürgermeister die Bitte, alle Mittel in Bewe-gung zu setzen, um wieder den Schulunterricht so weit als möglich auszunehmcn. Dr. Jesenko begrün-dete seine Bitte mit dem hohen Interesse, da« sowohl die Stadtgcmeinde selbst wie die Bevölkerung an der Aufrechterhaltung des Schulunterrichtes habe. In«, besondere wies er auf die Lage de» Vereines Deut-sches Stuzentenheim hin. dessen Existenz gesährdet wäre, tvenn nicht das Studentenheim seinem Zwecke zugeführt werden würde. Der Bürgermeister ver-sprach, auch diessalls alles zu unternehmen, was in seiner Macht stehe, um diesem berechtigten Wunsche zu entsprechen. __ Heldentod Am 17. August ist am südlichen Kriegsschauplatze der Hauvimann des 87. Infanterie-regimentes Herr Ernst Freiherr von Kmschera ge-sallen. Der Verewigt« war ein glänzender Offizier, der für seine hervorragenden Leistungen mil dem Militäiverdienstkreuz mit der KriegSdekoration sowie mil d«m Eisernen Kreuze ausgezeichnet worden war. Auch im Lkularidelachemenl hat sich Freiherr von Kutschers hervorgetan. Soldatenbegräbnisse. Am 27. d. wurde der Jnsanterist Wenzel Slaby deS JR. 9l und am 28. d. der Infanterist Franz Dyeko de« JR. 37 am städtischen Friedhose zur letzten Ruhe bestattet. Sie waren hier ihren vor dem Feinde erlittenen Verwun-düngen erlegen. Kriegsauzeichnungen. Dem Hauptmann Rudolf Gallen» des LandwehrinfanlerieregimenteS 26 wurde die kaiserliche belobende Anerkennung ausgc-sprochen. — Wie uns vom nördlichen KriegSschau-platze mitgeteilt wird, wurde dem Beamte» der hie-sigen Berg- und Hüttenverwaliung, Herrn Joses Kallosen, welcher vom Anbeginne des Kriege» als Resc've-Rechnungs-Unterossizier 1.KI. im Felde steh«, vom Kaiser sür besonders pflichttreue Dienstleistung vor dem Feinde, das silberne Verdienstkreuz mit der Krone am Bande der Tapferkeusmedaille verliehen und wuide der genannte Unlerosfizier persönlich vom Korpskommandauten im Beisein sämtlicher Osfiziere deS Kommandos dekoriert. Kaiserseier im Roten Kreuz Spital in Cilli. Dus 86. GeburlSsesl unteres erhabenen Monarchen wurde im Roten Krenz-Spital in Cilli besonders feierlich begangen. Am Vorabende wurde ein vom ZugSsührer Rudolf Zwetko veranstaltetet Feuerwerk abgebrannt. Am 18. August mittags ver-jammelten sich die kranken und verwundeten Offiziere und Mannschaften in dem schönen SpitalSgarten zu einem gemeinsamen Festessen, bei welchem der in der 1 Anstalt in Pflege stehende Hauptmann deS JR. 98 Reinhold Slnka eine kernige Ansprache htelt und ei» dreifaches Hoch anf den greifen Monarchen ausbrachte. Begeiüernd stimmten alle Anwesenden, unter denen sich auch viele Damen deS vereine« vom Rote» Kreuz und der Chefarzt Oberarzt Dr. Eduard G»l-litsch, sowie der JnspektionSoffizier Oberleutnant Schrer befanden, ein und acht Böllerschüsse wurden abgefeuert. Nach dem Mahle wurden von der Kra» Bizebürgermeister Betty Rauscher und anderen Damen an die Verwundeten Zigaretten und Bäckereien verteilt. Wohltätigkeits Parkkonzert in Cilli und Wohltätigkeitsspenden. Bei den «m 15. und 19. August abgehaltenen WohltitigkeuSkon-zerten sind bei ersterem Kronen 140'30 bei letzterem K 143 eingelaufen. Außerdem wurden in hochherziger Weise gespendet: von Herrn Peter Majdii und von Herrn Franz Rebeufchegz je 100 K Diese Beträge wurden in der Weise ihrer Widmung zugesühr», da« dem von dem Herrn Militärkommandanten gegrün-deten Unterstützuiiqssona für Witwen und Waise« nach gefallenen O'fizieren deS 3. Korps-Bereiches K i90*30, dem von dem Herrn Militärkommandant len gegründeten Zigarettenfond K 143 und dem unter dem Protektorat de» Herrn Militärkomma»-danten stehenden Unteroffizierswitwen- und Waisen-sond K lnp zugewendet wurden. Evangelische Gemeinde. Morgen Sonn, tag findet i» der Christuskirche um 10 Uhr rorinit-tags ein öffentlicher Gottesdienst statt. An Stelle eines Kranzes. Für den in Wöllan verschiedenen Bergkommissär, Herrn Franz Wiesthal, hat Herr Werksdirektor Hruschka in Store dem Zweigvereine Eillt des Roten »kreuze« den Be-trag von 30 Kronen gespendet. Für das Rote Kreuz. Für den Zweiz-verein Cilli Stadt de» Roten Kreuzes 'pendele» M-chael Vrecko (F'nderlohn) 1 Krone, Georg Slopar < Sühnedetrag) 5 K, Maria Ostroch (Sühncbetiaz) 5 Kronen. Tombolaspenden. Für die am 29. August nachmittag» aus der Festwiese stattfindende Kann-tombola spendeten: Frau Kalischnig 6 Flaschen Wein, Gösser Bierdepot 20 K. Frau Schöbinger 10 K. Frau Sziupka 10 K, Frau Rauscher zwei Kaiserdüste», Frau Dr. Riedl 2 Wandteller, einen Blumenständer, Bierdepot Reininghau» °^0 K, Herr Han» Jicha 2 ^laichen Schaumwein. Frau Pallos 6 Flaschen Wein, Herr v. Bach» l Fav Bier, Herr Kienzle 1 Tabaiiere, Frau Dr. Ro'chanz Zigaretten, Frau Anna Gajschek Steinobst, 12 Malagatelche, eine Teeschale mit Untersatz und 2 Kaffeeschalen, Herr Steueroberverwalter Hasendüchl 10 A, Herr Kreis-gerichtspräsiden» Kotzia» 20 K Verkauf von beschlaggenommenem Holze. Die Bezirkshauplmannschafl Marburg er-ließ an alle Gemeinden die Aufforderung, ihre» Holzbedarf anzumelden. Der Bedarf soll durch dat Lagermaterial bestritien werden, welche» dem ii» Re'che nicht mehr anwesenden Retchsitalienern ge-hört. Bezahlt wird da« Holz nicht nach Miß, sondern nach Gewicht. Bretterholz wird mit fünr Heller, Pfostenholz mit drei Heller da« Silo de-rechnet. Von den Küstenländischen Gerichten. Das Kreisgericht Görz hat feine Tätigkeit im volle» Umfange in Haidenschasl aufgenommen, mit Ans-»ahme der Grundbuchs-, Konkurs- und Handeln registeraugelegenheiten, die in Görz behandelt wir-den. — Das Triester Bezirksgericht in Handels-und Seesachen wird nach Ablaus der Gerichtsserie»! seine Tätigkeit in Triest wieder aufnehmen. — Sie Staatsanwaltschaft Görz hat ihren Sitz nach Haidenschasl verleg». — DaS Strif-LandeSgericht Hra, hat auch jene RechtSichutzaugelegenheiten zu betör-gen, die ihm von den Gerichten de» Küstenlandes und Dalmatiens zukommen. Kleinbahnlinie Staatsbahnhof in Graz nach Liebenau. Da« Sisendahnmmiste» rinui hat der Grazer Tramwoy Gesclljchajt sie Bewilligung zur Vornahme technischer Vorarbeite» jiir eine normalspurige mit elektrischer Kraft zu bettn-beude Kleinbahnlinie vom Endpunkte der Linie Ja-kominiplatz-StaatSbahnhos der Grazer Tranuvay Se sellschast bis zur Gemeindegrenze von Liebenau aus die Dauer eine« JahreS erteilt. Der Laibacher Gemeinderat bewilligte dcjr Betrag von 25.000 K für Teuerungszulagen an die Gemeindededieniieten. Beschränkungen im Pferdehandel. In der letzten Zeit sind namentlich in den von den kriegerischen Ereignissen in erster Linie berührten Gebieten Mißbrauche im Pserdehandel zutage getreten, durch welche sowohl die Jnteresten der Lan-deSknItur, als auch militärische Interessen gefährdet erscheinen. Um solchen Unzukömmlichkeiten wirksam lammet 69 "Mtfsche lUsld|t Setlc 5 zu begegnen, ist eine strenge Reglementierung deS Verkehres mit Pferden geboten. Diese erfolgt durch eine im Reichsgesetzblatte zur Verlautbarung gelan-gende Mlnisterialverordnnng, die den politischen Be-Horden insbesondere die Möglichkeit bietet, den Pserde-einkanf im Umherziehen von Haus zu Haus in ein-zelnen Gebieten zu verbieten und anzuordnen, daß der gewerbsmäßige Verkauf von Pjerden nur in festen BetriebSstätien ersolgen darf. Desgleichen werden die bezeichneten Behörde« ermächtigt, die Be» rechligung zur Ausstellung von Viebpässen für Pserde im BedarsSsalle zu beschiänken. Die Pserde-Händler haben sich bei Ausübung ihres Geschäftes durch ihre Gewerbeberechtigung. Einkäufer durch de-sondere Legitimationen auszuweisen, die nur voll-kommen verläßlichen Personen ausgestellt werden dürsen. Leichenfund. Am 19. d. wurde im Liffai-groben in einer Steinschlucht der Leichnam de« 60 Jahre alten Hirten Michael Urbanc gefunden. Diefer dürfte durch AuSrutfchen aus dem nassen Gestein in die 120 Meter liefe Schlucht gestützt sein und fand den Tod. Seine Leiche wurde im OrtSsriedhose St. Michael beeidig!. Austausch von Mesfingmörsern Der Termin, bis zu welchem jene Besitzer von Messing' Mörsern, welche dieselben gegen Ellenmörser umtau-scheu wollen, dies bei den Gemeinden anzumelden habe», wird vom 16. August ouf den 25. Septcm-der verleg». Zu Tode geprügelt. Der Inwohner Bar-tholomä Nezmach au» St. Georgen bei Rohitsch wurde am 18. d. in der Nacht von den Ktutichleru Nifo-laus Juric und Urban Vodusek, die ihn haßten, aus dem Heimwege vor dem Hanse der Anna Mikuliczu Tode geprügelt. Nach der Tat fluchteten sie in den Wald. Juric erstattete am nächsten Tage selbst die Anzeige. Beide Mörder sind verhaftet. Patriotische Abgabe von Kupfer und Nickel. In einer gemeinsamen Sitzung des Reichs-Verbandes der gastgewerblichen Genossenschaften, des ReichsverbandcS österreichischer Hoteliers, des Gre-miums der Hoteliers und der Genossenschaften der Gastwirte und Kaffeesieder in Wien wurde der ein-helliq« Beschluß gesaßt, die Angehörigen dieser Ge-werbe dringend»! aufzufordern, an der Deckung der KriegSbcdüisnisse des Staates in der Weise mitzu» wirken, daß vorläufig mindestens 50 Prozent der in dieiem Betriebe vorhandenen Vorräte au Kupfer und Nickel gegen einen entsprechenden Ablösungs-preis dem Staate im Wege der Metallzentrale-Aktiengesellschaft zur Verfügung gestellt werden. Bei der freiwilligen Abgabe diefer Vorräte wurden durch die gastgewerblichen Korporationen besondere Begün-stigungen erwiikt, welche jedoch nur für die aller, nächste Zeit Giliigkeit besitzen. Die Anmeldungen für dieie im Interesse der Reichsverteidigung gele» gene Abgabe fallen bis 1. September 1915 a» die Metallzentrale-Aktiengesellschaft, Wien 1., Kleeblatt-gösse 4, gerichtet werden. Baut Frühzwiebeln an! Noch in frischer Erinnerung sind jever Hausfrau die außerordentlich hohen Preise, die sie in den Monaten Mai und Juni für die in der Küche unentbehrlichen Zwiebeln zahlen mußte. Die teilweise unerhörte Steigerung der Zwirbelpreise kann man größtenteils daiaus zu-rfldjührrn, daß im vorigen Sommer der Monat Zoll auffallend niederschlagreich und wärmearm ge-gewesen ist, so daß die Zwiebeln nicht recht anSrei-sen konnten und im Winter in größeren Mengen verfault sind. Dazu kam noch, daß insolge des Krie-ges bedeutend weniger Zwiebeln aus Aegypten und Italien eingeführt worden sind, als in anderen Iah-ren. Damit im nächNen Jahre keine Zwiebelnoi ein-tritt und wir auch in dieser Beziehung selbständiger und unabhängiger vom Auslande weiden, sollte sich jeder Gartenbesitzer auch mit der Kultur der Früh-zwiebeln besassen, was in wärmer gelegenen HauS-gäricn nnv aus Grundstücken in waimcr Laze und mit nicht zu schwerem Boden ohne Schwierigkeiten durchführbar ist Für diesen Zweck ist die Sorte silberweiße Fiühlingezwirbel am besten geeignet. Jede Samenhandlung kann den Samen liesern oder ehestens besorgen. Die Aussaat hat jetzt sobald al» möglich, spätsten« bis Ende August aus einem son-nig gelegenen Saatbett im Freien zu erfolgen. Ge-gen Mitte Oktober wird an Ort und Stelle ge-pflanzt. Aus ein Beet von 120 Zentimeter Brette gibt man sechs Reihen nnd setzt aus 10—15 Zrnti-ineter Abstand. Wichtig ist eS. daß die Pflanzen noch vor Eintritt strengerer Fröste anwurzeln, sonst gehen über Winter zu viel Pflanzen ein. Die Zwiebeln bleiben ohne irgend eine Decke draußen, sie er-stieren unter dem Schnee nicht, in strengen, schnee-losen Wintern kann in nördlichen Gegenden etwas Tannen- oder Fichtenreisig als Schutz gegeben wer-den. Im Frühjahre wird der Boden gelockert und mit verdünnter Jauche gedüngt. Aus günstigen La-gen erhält man schon gegen Ende Mai die ersten, gebrauchsfertigen Zwiebeln, die wegen ihrer Zartheit und Frische wertvoller sind, als die alten Zwiebeln deS Vorjahres. Ende Juni können die mit Früh-zwieln bebauten Beete meistens ausgeräumt und nochmals — aber mi! einer anderen Gemüseart be-pflanzt werden. Am besten setzt man Mitte Juni zwischen den Zwiebeln Winterkohl, Kraut oder Sprossenkohl. Weitere Auekünste über diese Kultur gibt die Auskunftsstelle für Gemüse» und Kartoffel» bau bet der k. k. Statthalterei in Graz, k. k. Burg, Hofseite, Tür 7. Schlechte Hopfenernte. Wie aus dem Sanntale belichtet wird, verspricht die heurige Hop» senernte nichts Gutes, da zur Zeit der nötige» Ar-besten die Arbeitskräfte fehlte». Die einlangenden Kausangebote lauten sehr ungünstig und es wird sür den Meterzentner Hopfen ein Preis von kaum 70 K geboten. Die Nachlicht, welche seinerzeit die Hopfendauer beruhigte, daß die Regierung die Ho?» senvorräte ankaufen werde, bewahrheitete sich leider nicht, und so sind die Hopfenprodu^enten auf Gnade und Ungnade den einzelnen Großbrauereien vollends ausgeliefert. Kampf mit einem Wilddieb. Au« Go- nobitz ichreibt man: Am 1. d. streifte Stesan Dov-ilik, Besitzer in Gladom-S, in Begleitung deS .Besitzers Rochus Koschier sein Jagdgebiet in der Gegend von Augenbachberg ab. Sie fanden den Inwohner Franz Berbre und den KeuschlerSivhn Leopold Kascher, jeden mit einem Jagdgewehr ausgerüstet. Die beiden Wilderer wurden versolgt, aber nur Kuscher einge-holt und ihm die Waise abgenommen. Berbre fläch tete unter Rücklassnng feiner Holzfchnhe in den Wald. Am 14. d.M. um 5 Uhr früh machten Dovnik und Kaschier wieder eine Jagdstreifung, da sie einen Ge-wehrtchuß gehört hatten Sie trafen den schon oft vorbestraften Keuschler Johann Novak aus Äugen-bachberg, der mit einem Jagdgewehr hinter einem Baum aus das Wild Vorpaß hielt. AIS Nowak die beiden erblickte, machte er daS Gewehr schußbereit. Dovnik und ttoichier forderte» ihn auf, das Gewehr abzulegen. Da Nowak dirs nicht tun wollte, feuerten Dovnik und Kaschier je einen Schuß ab. Der Schuß Koschiers ging fehl, von Dovnik wurde Niwal am rechien Fuß schwer oerletzt. Hierauf nahmen Dovnik und Koschier dem Nowak das Gewehr und ein Eich-Hörnchen ab. Aue Genannten werden sich teils wegen Wilddiebstahls, teils wegen Ucberschreitunz der Not-wehr zu verantworten haben. Deutscht? Keimat Verein sür Heimatkunve, Heimatschutz und deutsches Kulturleben in Oesterreich. Wien, im August 1915. Deutsche Heimat! Ueber die ganze Erde breitet sich das Schlacht-selb. Lohende Flammen, rauchende Ruinen, Not und Jammer, Verwüstung und Tod sind die Wahrzeichen der Zeit. Umtost von KriegSgewittcrn, bedräut durch raub-gierige Feinde, liegt heule, ob am Berge oder im Tal, einsam und verlassen die deutsche Heimat. Verlassen vom Großteil ihrer Söhne. Die kämpfen in weiter Ferne nach deutscher Art treu und standhaft für Kaiser und Reich oder ringen mit schmerzenden Wunden auf den Lagern der Barmherzigkeit oder schlummern in fremder Erde dp ewigen S?laf. Mit dem Bilde der Heimat in den stürmisch pochenden und in den fiebernde» ni.d in den starren Herzen. Wenn aber die Fittiche des F-iedcnsengels sich wieder segnend Über die ausgewuhlte Erde breiten, werden in unseren Helden alle wildlodernden Ge-fühle, die der Krieg gebar, schwinden vor einem ein zigen Empfinden: dem ungestümen, übermächtigen Sehnen nach dem befreiten Heiligtum, noch der aufs neue heiß erstrittenen Heimatscholle. Daß die Heimkehrenden aus dieser wieder finden, was sie verlassen und wie sie es verlassen, soll jetzt Soige derer sein, denen es versagt geblieben, gegen den Feind zu ziehen. ' Diese unsere deutsche Heimat aber jederzeit zu schützen und liebevoll zu pflegen, ihr uralt ehrwür-digeS Gepräge für kommende Geschlechter treu zu wahre», mit unermüdlichem Eiser zu trachten, daß der Enkelkinder Äugen schauen, was der Uiväler Hochsinn geschaffen, durch rastlose Friedensarbeit zu erstreben, daß deutsch bleibt, was deutsch war und ist, und an der unbezwinglichen Trutzburg des staats-erhaltenden Deutschtums stets emsig weiter zu bauen ist eine tiefernste Pflicht unseres Vereines. Und daß die Uebung dieser hehren Pflicht weit ausgreife über die Gaue des Vaterlandes und im mächtigen Aufschwünge einst alle umiaffe, die zu uns gehören, laden wir jeden rechten, deutschen Mann ein, durch seinen Beitritt zu unserem Verein am große» Werke mitzuschaffen. Milliarden fremdländischer Goldmünzen wurden von unseren Feinden vergeudet für den schlechtesten Zweck, um mit Oesterreich auch das Deutschtum zu erschlagen. Bescheidene Heller dagegen nur sind eS sür den einzelnen, wenn viele spenden, die nächst ehrlichem Willen und markiger Taikrast helfen sollen zur Er» reichung des besten Zieles, zur Erstarrung unseres Volksiums durch Einmütigkeit nach innen und außen, zu deS Reiches Ehr und W-hr! Die Hauptleitung deS Nerei.tes „Deutsche Heimat", 7., Mariahilserstraße 46/48. Schrifttum. Billige Kriegerheimstätten, in denen der MielSwcrt der einzelnen Wohnung für drei oder vier Räume einschließlich Küche je nach örtlichen Verhältnissen 150—3^0 Mark beträgt, sucht man jetzt überall zu errichten, vielfach durch Bauvereine. Der Kleinwohnungsbau — die praktische WohnungS-sürsorge — ist heute eine Notwendigkeit geworden, die durch das WohnungSelend der Städte erzwungen wurde. Wc man in Stadt und Land solche billige Wohnungen erstehen lasten will, wird man ein neu-erschienenes Buch beachten müssen? Max Beetz, „Kleinwohnungen-. Praktische Anleitung und Mu-sterbetspiele für den Bau billiger Ein- und Mehr-samilienhäu er für Arbeiter, Kleinhandwerker. Beamte, Bauvereine und Geuoffeuschasten. Mit einer Anwei-snng zur Gründung g-meinnütziger Bauvereine in Stadt und Land bearbeitet vom Landesbauinspektor Gretzschel in Darmstadt 96 Seiten mit 60 Bilder« laseln. Preis gebunden ii-40 Mark, Porto 10 Pfennig. Westdeutsche Berlagsgesellschaft mit beschränkter Hastnnz in Wiesbaden 35 Es ist ein besonderes Verdienst des Verlages, der durch seine Zeitschristen und Speztalwerke für Eigenheimkultur bekannt ist, hier znm ersten Male ein fo wohlfeiles Werk herausgegeben zu haben, dessen Anschaffung selbst sür bescheidenste Verhältnisse ermöglicht ist. Die vorzüg-lichen Musterhäuser des Buche« sind keine öden Back-steinhäuser. sondern sie zeigen, daß man auch mit kleinen Mitteln solche Häuser in bodenständigem Material errichten kann, die alle Ansprüche befriebi-gen und auch ihrer Umgebung zur Zierde gereichen müssen. Europa steht in Flammen! Kriegs-und Zeitgedichtc von Karl Adam-Kappert, Deutsche Ver-einSdruckerei und BerlagSanstalt, Graz, 1915. Preis 50 Heller. Die prachtvollen Kriegszedichte heben sich aus der Sintflut der Kriegspoesie turmhoch hervor, sie sind aus der flammendsten Begeisterung für Volk und Vaterland geboren und zeichnen sich durch mar-kige Kürze voll treffendsten Schlagkraft fvwie die Schönheit der Form aus. Völkische Kampflyrit ist zweifellos die Hauptstärke des Verfassers, von dem überdies auch ein Band Sriezsnovellen: Weltdrand-gluten (R l 50) erschienen ist. Vorliegendes Büch-lein wirkt befeuernd, aufrichtend, preist die Taten der Helden und weiß an die Daheim-Soldaten ein treffliches Wort zu reden. ES ist den deutschen Sol» baten gewidmet. Den ganzen Reinertrag widmet der Verfasser für KriegSsürsorzwecke Möge das tapsere Soldalenbüchleia in seiner billigen Schützengraben« auSgabe (50 Heller) zu den braven Feldgrauen wan-der» und ihnen eine Stunde oer frohesten Zuversicht verschaffen. Möge e« auch im Hinterlande durch seine Gelegenheit und Billigkeit jene Beachtung finden, die es vollauf verdient. B. E. Vermischtes. Der unentbehrliche Deutsche. DaS : Blatt „Dien" teilt, nach „Stockholm Dagblad' vom 14. d. mit, daß eine Abordnung ans der Stadt Kischinew sich augenblicklich in Petersburg befindet, ! mit dem Austrag, auszuwirken, daß fünf Deutsche, die früher bei der städtischen Kraststation für Stra-ßenbahnen und Wasserwerk arbeiteten, aus der Ver- | bannung sollen zurückkehren dürfen. Nach der Ver» I Weisung dieser Personen sei es der Stadt nicht ge- I Teile 6 'iUwxct 69 glück», andere für diese Arbeit ausgebildete Maschi-nisten zu erhalten, so daß der Betrieb niedergelegt werden mußt« und die Stadt ohne Straßenbahnen und Waffer war. Die Abordnung soll beabsichtigen, die Sache dem zentrale» Krieg«industriea»Sschuß zu übergeben. Eine Ueberraschung. Ter Kriegsbericht-erstatte? der ,L. N. N." im Westen erzählt das folgende lustige Stückchen: „Ich fragte einen Ge-fongenen, wie er gefangen genommen worden fei." — «Da» war gestern in der verfluchten Zuckerfabrik von Souchez, wo man nie genau wußte, ob sie uns oder den Deutschen gehört. Da hieß es also, jetzt geHirt sie uns fest und wir wollen abkoche». Ich war zur Küche kommandiert und wollte einmal nach-sehen, ob ich nicht nach den heißen Tagen ein paar Flaschen guten Wein finde. Ich stieg in eine» de-nach borten Keller und hatte das Glück, unier dem zerschossenen Gewölbe noch vier ganze Flaschen zu finden, keine schlechten, versichere ich Sie! Damit kletterte ich wieder hinauf; Sacre nom! Das war ein« Ueberrafchnng! AIs ich in den Keller stieg, war das Dors französisch, als ich fünf Minuten später heraufkam, wimmel'e eS von grauen Deutschen. Ich ver barg mich und dachte, vielleicht gehen sie wievir zurück. Da sahen mich zwei Deutsche, die wir am Tage vorher auf einer Patroille abgeschnitten und gefangen genommen hatten. Der »ine von ihnen sprach französisch. „Es scheint", rief er mir entgegen.-..daß die Deutschen daS Dorf wieder genommen haben " „Ja. Kamerad", erwidert« ich, „mir schein« eS auch so, aber ich bin nicht gewiß Ich will Euch einen Vorschlag machen: Wir wollen miteinander gehen. Entweder Ihr seid meine oder ich bin Euer Gefan-gener." Eo hadcn wir es gemacht und dann sind wir geradenweg? einer deutschen Abteilung in die Hände gefallen, die mich mitsamt meinen vier Fla« sche» Wein beschlagnahmt bat." Ueber sein Schicksal war er sehr beruhigt. „Ich kenne Deutschland wie die Deutschen vor dem Kriege. Man wird mir nichts BöseS tun!" Eine verblüffende Entdeckung. Die französischen Popierstrategen haben eine fabelhafte Entdeckung gemacht. Bisher scheinen sie sich darüber den Kops zerbrochen zu haben, warum die Deut-schen so unliebcnSwürdig sind, wichtige franzöiifche Städte zu beschießen. Doch nun hat ein überkluger Leser des .Excelsior" die Lösung gesunden. Er schreibt: „Wissen Sie, warum die Deutschen Pont-a-Mouffon, ArraS, Reims, Wern un) Soiffons bombardieren ? Ganz einfach, weil vie Anfangsbuch-staben dieser Orte nebeueinandergestklll da« Wort Paris ergeben!" . . . Eingesendet. Kleine Ursachen, große Wirkungen. Ein pnchrvort, daS sich in der ErnährungSsrage deS Säugling« am meisten bewahrheitet, denn durch den geringsten Fehler in der Ernährung des Kindes wird dessen Leben aufs Spiel gesetzt. Eine gewissen-haste Mutter gibt daher ihrem Liebling nur eine ulldela»»!«, verläßliche Nahrung, wie zum Beispiel NestleS Kindermebl, vas alle Kinder gerne nehmen, vorzüglich vertragen und verdauen. Probedsse voll-kommen gratis durch: Nestle« Kindermehl-Gesellschaft, Wien I , Biberstraße 7£. % \ .» v 2 t 349 Deutsches Cöchterhcim 5 für studierende Mädchen. Heiteres Familienleben, >; häusliche Erziehung. Rachhilke. Unterricht in sprachen K und Musik, gesunde, zentrale Lage. Lporlplatz u. s. w. ) Beschränkte Ausnahme. — Näheres! ttraz. Kroi« bachgasse vir. I, (»cke Rechbauerstrafte. . V V . ,♦ A* V V . V 6^ Epidemien »ni-iie» Infektionskrankheiten Mattnni's bewährtes Vor-|V|dl[oni beugungsmittel. iesshübler _Sauerbrurm . (£>cfccnf etö<5 eiiIlutto, Maschinschreibunterrictit. Lehrbefahigler llaschinäcbreiblehrer erteilt Unterricht im Maschiuschreiben und St »ographie zu sehr mäßigen Preisen. Anfragen sind zu richten an StadtumtssekretSr Hans Blechinger Weingartenrealität in der Gemeinde Tüebern, mit Wohoham, Stall, Press«, Hohlaee. Scbweineitall 2 Joch RebongTund neb»t großer Wiese. Preis &500 K. Sofort verkäuflich. Auskunft erteilt die RsaliiätenverkehrsTer-mittlang der Stadtgemeiude Cilli (Sekretlr Baus Blecbinger). Ein Besitz in der Kilbe too Cilli, bestehend aus 3 nebencinanderitebeuden Wohnhäuser-mit eingerichtetem dasthans* qnd Tabaktrafik. »owie Gruna im FlicheamtaM ron 1 b 47 a uud Garten nebet 2 Kali 'u und 3 Schweinen ist we im slädi. Schlachthaus« in de? Woche vom 16. bis 22. August 1915 vorgenommenen Schlachtungen 'owie die Menge und Gattung des eingeführten Fleisches. Name Mi. rtiwr«flfertp# »Trttift ja «am'n Qtttfoi Eingeführte? Fleisch in Kilogramm be» £ a M s c FleilcherS ß g 5 & -a £ »=> B •e a ■er s s F. B *3 £ e |S B >o Ä Ö •e 6 U> u «e o? •0 eo & «? £ & Si 0) »z Friedrich sodann .... - - -1 - Janschet Martin .... — 1 — i — — — — — — — . - — — — - — - — — - — — — — — — — — — - — — — — Sosiär Ludwiq..... — — — — - 2 — — — — — — 1 — — 73 — — — LeStoscket Ia'ob .... 1 S — 7 5 — — — — — — — — - — — - - Plkvcal Franz..... - — — — — _ — — — — — — — — — _ — Rebeuickeqg Joses .... 1 14 1 — 12 1 — — — — — — — - — — — - — Ecllat s\tans...... - 2 — — 3 l — — — — — — — — — — — — - — Steljet Josef...... — 2 — 2 - - — — — | auopan Jodann . . . — 4 - — 3 2 — — — — — — — - — 53 — — — I GallwiN« . ...... — — — 7 5 — — 1 — — — — — _ — — — Vrivme....... 4 — — " —— — DminÄiichbr«lknci Cclcja! 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Leichenblaß, mit verbundenem Haupt und ge-schlosiencn Augen lag der Kriegsfreiwillige auf dem Krankentijch des Hauptverbandplatzes. Immer wieder bemühten sich die Aerzte um ihn . . . war eS doch einer jener Fälle, die — Der Divisionsarzt winkte einem der Kranken-Wärter, die wartend standen, herbei — „Köhler —", der Doktor beutete auf die fest-geschlossene Link« deS Verwundeten — „er hält da etwas umklammert — offenbar istS ein Brief — versuchen Sie mal vorsichtig die Hand zu lösen. Man kann ja nicht wissen — vielleicht —"] Ja — viellncht hat es damit eine Bewandt-nis — Der Krankenwärter tat, wie ihm geheißen. .. leise, so sorgsam es nur gelingen wollte Trotzdem öffneten sich darüber die Augen des Verwundeten — langsam. — Groß, starr, unbeweglich hefteten sich diese todesmatten Augen an dem Mann und seinem Beginnen sest . . . doch die Hand widerstrebte nicht. Dagegen begannen die L'ppcn sich zu bewegen — der Krankenwärter hatte sich über ihn geneigt . . . er lauschte angestrengt . . doch nur ein Ringen warS der totmatten Kraft. Vergeben» — kein Laut kam über die bläulichen Lippen. Der Arzt hielt das Brieschen jetzt in der Hand — kopsschüttelnd. Merkwürdig, daß das Ding beim Kampf dem Besitzer nicht entglitten war! Und warum hatte er es so krampfhaft festgehalten? Hatte er es etwa unmittelbar vor dem'Ausbruch erhalten? Der Doktor wars einen Blick auf die Adresse: .An Frau Baronin Ulrike von Halleben", las er halblaut. Hm — also war der Brief von dem jun-gen Krieger selbst geschrieben — aber, zum Styxl Orts- und Wohnurgsangabe sehlten ja . . vermutlich hatte der Befehl ihn überrascht — na, da wußte man auch nicht mehr als vorher. „Wissen Sie den Namen des Berwundeien?" „Heißt er von Halleben?" Der Sanitäter schüttelte den Kops: „Meines Wissens ist es der Kriegsfreiwillige Krüdener-- Anton Krüdener. — — Ein Halleben war übrigen» auch an der Front, Herr Doktor. Ich weiß aber nicht, ob" — „Halleben?" Ein Offizier, der einen Transport Leichtverwun-deter zurückgebracht hatte und jetzt wieder nach vorn wollte, hatte es gefragt. .Der Fahnenjunker von Halleben ist im Argoniienivalde gefallen." „Ist dies der Bruder?" fragte der Arz« mit einem Blick zu dem Verwundeten hin. Der Leutnant warf einen schnellen Blick auf diesen: „Der Fahnenjunker war der einzige Sohn seiner Eltern. Dies hier ist der Pflegesohn Halleben«. Jetzt lebt nur noch die Baronin Ulrike —" „Wo?" forschte der Doktor und zog seinen Stift hervor. „In W . . ., Palkstraße, Billa Frcya." Der Verwundete auf dem Krankentisch hatte die Augen wieder geschlossen. Im Weit« schreiten sah der Leutnant noch ein« mal dorthin — so sonderbar. „Armer Kerl", murmelte er. „Ob erS holt? Kaum. Nun" ... blitzartig tauchten in dem Leutnant allerhand Erinnerungen auf. Herrgott, wie endlos weit schien doch jene Zeit zurückzuliegen gegenüber den Erlebnissen des Krieges. Ja, richtig . . . dem Anton Krüdener . . . armer Kamerad . . . würde keine Traue nachgeweint werden ... er hatte ja niemanden . . . Denn die Baronin Ulrike ... na ja, man hatte damals viel gemunkelt. Krüdener, da« Streitobjekt zwischen den Gatten. Ha . . .! Ein betäubender Lärm überbrüllt« augenblicklich jeden Rückgedanken. Bon der Kampf-linie her drang ei» Höllenseuer — meterhohe Rauch-wölken schwankten dort zum Himmel aus. In dem Meer von Rauch platzten unter wahnsinnigem Knall zahlreiche Melinitbomben. Und in dem Wüten der Mincnwcrfer da« Funk«» von Hunderten von Maschinengewehren. Eine Hölle — wie damals im Ar» gonnenwalde , . . wo auch der Fahnenjunker von Halleben .... Vermißt .... hatte der Bericht gelautet. Später dann aber .... Die Eltern selbst halten den Tod ihre« einzige», geliebten Sohnes an-gezeigt ... in namenlosem Schmerz . . . hatten sie geschrieben . . . * „Sin amtliches Schreiben, sowie ein Feldpost-blies an die Frau Baronin", meldete der alle Diener in der Villa Freya.j Sein leiser Tritt war längst verhallt und noch . immer hielt die Empfängerin die Postsachen uner« brachen in der Hand. Ihre hohe Gestalt in den schleppenden Trauer-gewändern erschien statuenhaft in ihrer Stanheit, das vornehme, blasse Antlitz noch um einen Schein bleicher. Eine amtliche Meldung? Und ein Feldpost» brief . . . Aus der Umpanzerung ihrer Gesühle stahl sich blitzschnell die Ahnung des Zusammenhange» hier und ließ sie zaudern. — Also doch! . . . also auch er . . . Tot . . . natürlich tot . . . Und dies hier war sein letzter — ehrerbietiger Gruß Es fröstelte sie plötzlich, trotz t er Julisonne,' die hinter den gelbseidenen Fenstervo^hängen glühte. Durch einen Spalt inte ein goldener Strahl ins Fenster herein, lief über den Teppich hin, schwankte windbewegt und malte — wie c» in dem alten, unbequemen Liede heißt — zitternde Ringelein an die Wand. Wie hatte sie nun eben frösteln können Y Drük« kend heiß sogar dünkte eS Baronin Ulrike plötzlich im Gemach. Die Sonne... ja, die Sonne war da-ran schuld. Und die Gedanken — die Gedanken hämmerten so dumps die Kunde: Die amtliche Be' stätigung und ein Feldpostbrief, sein letzter Gruß. Ihr Wille kämpfte dagegen an — vergeben». Schon tauchte er wieder in ihr auf, der Mahner: Hast du» nicht heimlich gewünscht, daß cs so kom-wer möchte . . . daß das Streitobjekt, der Anton KrüdenerY Erregung riß sie empor. Die Mutterliebe — ja, Ihre gemarterte, aus tausend Wunden blutende Mutterliebe hatte jenen Gedanken damals erzeugt: Warum gerade meiner? Warum nicht der andere? E ne Wohltat wärs, wenn du ei nicht mehr zu hören brauchtest, deS anderen Loblied: „Der Anton ... so reich begabt . . . spielend lernt er . . . überhaupt ein Prachtjunge! Ich wünschte, unser Achim gliche ihm." Sie würde e« nie mehr zu hören brauchen, das Loblied über den widerwillig aufgedrungenen Pflege-söhn, nie mehr. Auch bei den Halleben« hatte da« Kriegsjahr reiche Ernte gehalten: Zuerst Achim, der letzte de» alten Geschlechte», der vergötterte Sohn einer blindling» liebenden Mutter. „Ich trag« nicht", war ihr Schrei gewesen, als nach langem, bangem Harren die Kunde eingetroffen war: „Die ganze Kompagnie aufgerieben. Der Fahnenjunker Achim von Halleben vermißt." Tropfenweise hatt« sich daS Grauen in ihr Herz genistet. Vermißt. Der Gedanke zeigte allen Schreck« niflen den Weg. Bis die Gewißheit ein Ziel gesetzt: Die Leiche des Fahnenjunker» von Halleben im Ar« gonnenwalde gefunden, bereit» sehr verändeit, weil lange dort gelegen. Wochenlang hatte die unglückliche Mutter sich 'eingeschlossen in ihre Gemächer; die Außenwelt kxi» stierte nicht mehr sür sie. Selbst der eigene Gatte nicht, geschweige denn der verhaßte Pflegesohn. Bis das Schicksal adermal» gekommen war, sie aufgr-schreckt hatt« au» ihr«r dumpfen Lethargie: ihr Gatte erkrankte an Lungenentzündung und starb in wenigen Tagen. Sein Tod traf sie nicht so hart, wie der erste Schlag, aber es war doch ein Doppelschlag. Ihr Herz vereiste — sie kam sich vom Schicksal verge« wältigt vor. Weder die Gröbe der Zeit, noch die Wunden dieser Zeit vermochten sie aufzurütteln aus ihrem Schmerze um den Sohn. Je mehr sie sich da« hinter verschanzte, desto bizarrer wurden ihre Gedan-ken und Empfindung:», desto deutlicher trat eine Idee in den Vordergrund. Erst pflichtschuldig unter-drückt, dann mühsam bekämpft, griff doch dieser Ge-danke wie ein fressende» Feuer um sich und ward zum brennenden Wunsch. Ein Lauern kam über sie, ein heimliches Lauern, daß sich erfüllen würde, was da» Schicksal, wie si« meinte, ihr schuldig war — daß Anton Krüdener, den von ihrem Gatten gelieb» ten, von ihr gehaßten Pflegesohn, ihre» Achim» Schick« sal ereilt hatte. Nun war dieser Augenblick da — auch ohne daß si« die Bestätigung gelesen, wußte sie e«. Doch seltsam, da» Gefühl der Genugtuung wollte nicht in ihr aufkommen. Eine große, dumpfe Stille war in ihr — vielleicht, weil nun ausgelöscht war, wa» an unedlen Regungen in ihr geglüht. Da» Streitobjekt — manch böse Szenen hatten die Meinungsverschiedenheiten über den Anton zwischen den Gatten herausbefchworen Welche Mutter könnte denn mitanhören da» Lob eine» anderen zu ungunste« de» eizenen Sohne»? Erinnerungen peitschten wach, wa» vergangen, 3 ließen all» Bllterlichkeiten noch einmal heftig aufwallen, — über Gräbern. Die einsame Frau erschauerte von neuem. Ihr Blick durchirrte die weite, stille Zimmerflucht und hestete sich an dem Speisezimmer fest mit seinen hohen Ledersesseln — War es nicht, als säßen die drei a'8 uusichtbare Gäste dort um den Tisch? Die drei? Ja . . . war denn auch der Anton schon, wie Achim — ihr Achim — in ein Massengrab verscharrt?? Ein Laut, ein tränenloseS Weinen drang au« der gequälten Frauenbrust hervor. Er galt dem Andenken Archims. Doch die weichherzige Regung ließ wie durch Zaubermacht auch den anderen vor ihrem Geiste erstehen .... den schlanken, ranken Jüngling mit dem ehrerbietigen und doch so freimütigen Blick. In ihren Ohren tönten wieder seine Abschieds-worte: „ES ist mir nicht gelungen, Ihre mütterliche Liebe zu gewinne«, Frau Baronin. Möchte der Krieg mir hierzu Gelegenheit geben . . . e» würd« mich sehr glücklich machen." Sie riß plötzlich das AmtSschreiben aus — si« wußte selbst nicht, wie es geschah. Groß hestete sich ihr Blick aus die wenigen Zeilen: „Gnädige Frau! Ihnen zur Kenntnis, daß der Kriegsfreiwillige Anton Krüdener auf einem freiwillig übernommenen gefährlichen Patrouillengang einen Kopfschuß erlitten hat. Die Aerzte sind bemüht, daS entfliehende Leben aufzuhalten. Hoffentlich gelingt es, den Armen — --auch bei Kopsschüssen heute kein ganz sel- tener Fall — zu erhalten. Immerhin bereiten wir Sie vor . . Sie konnte d«n Blick nicht von den Z«ilen wen-den: Immerhin bereiten wir Sie vor. O, sie verstand ... tot war er, der Anton .. ihr Wunsch «rsül . . . „Barmherziger! habe ich da« gewollt — ich doch nicht!" schrie sie aus. Fremde Gewalten drängten auf sie «in — die Macht der Worte, die da stand«n mit unauslöschlichen Lettern: Kopsschuß auf einem gefährlichen Patrouillengang. Und plötzlich gewannen die Worte Leben — nahmen Formen an: Unerschrocken, freiwillig hat er sich erboten zu dem gefährlichen Auftrag. Im Dun« kel der Nacht auf einsamem Pfad, kein liebender Ge> danke irgendwohin, der ihm den Weg machte.. um« lauert von Feinden. Und da plötzlich — Ihre Hand tastete über di« Stirn. Si« starrt« aus die zitternden Sonnenstrahlen — im Hin und Her schienen si« die Worte zu tragen: Di« Aerzte bemühen sich, da» entfliehende, junge Leben auszu-halten. Vielleicht. — Sofort wollte sie Befehl geben, daß Liebesgaben ... daß Pakete für ihn abgin-gen ... denn vielleicht ... ja vielleicht lebte er noch . . . Des einfachsten WegeS, dies zu erfahren, ent« sann sie sich jetzt erst. Aber in ihre Hand kam ein Zittern, als sie nun den Feldpostbrief erbrach — Auch er enthielt nur wenige Zeilen. Doch — was war das I? Die Mienen der Lesenden wandelten sich immer mehr, immer mehr — ihr Atem flog — Und nun — nun gellte ein Schrei von ihren Lippen. ES klopfte an der Tür ... die Tür ward ge-öffnet . . . schreckensbleich sah der alte Diener her« ein . . . hinter ihm die Mädchen — „Gnädigste Frau Baronin--eS ist doch nichts geschehen!?" „Geschehen — ja, geschehen ist etwas! Johann. Ihr Mädchen . . . ««schwind meinen Koffer packen der Kutscher soll anspannen ... ich reise sofort ab. Eine Nachricht . . . eine Nachricht! O, mein Gott, ich danke Dir!! Allmächtiger . . . höre mich. . . sei auch ferner mir barmherzig . . . richte nicht . . erbarme Dich... laß ihn ... laß anch ihn leben bleiben . . ." * Es war drei Tage später im re enseuchten Abend-dunkel, alS Baronin Ulrike endlich, endlich den Ort «rr«icht, wohin ihre Gedanken mit bangender Unge« duld vorausgeeilt. Wa» an seelischer Wandlung die erhaltene Nachricht in ihr bewirkt, halten die drei Tage Fahrt mit ihren KriegSeindrücken weiter voll-endet. Aufgewacht aus ihrer Engherzigkeit war die Baronin, und da« Gnadengeschenk, das der über den Wolken ihr mit jener Nachricht geschickt, lieh ihren Gefühlen doppelt die Fähigkeit, die neuen Eindrücke in ihrer ganzen Wucht in sich aufzunehmen. Mit« zuhelfen an dem großen Werk der Barmherzigkeit, das ihr überall begegnete, das gelobte sie sich aus dieser Fahrt, bei der doch ihre Gedanken immer wieder nach zwei Richtungen hin irrten . . . mit Gesühlen, so tief und groß, wie sie noch keine, keine erlebt. Was sie nie sür möglich gehalten, aber überbot alle» andere — der Gedanke: Lebt Anton nicht mehr, oder muß er sterben, so wirst du nie mehr frei von dem Schuldgefühl, da» dich jetzt verfolgt. Erschauernd in banger Erwartung stand sie jetzt vor dem Barackenlager in dem kleinen wallonischen Nest. Trüb« Lichter glühten durch den Abend und 4 hi« übet das rote Kreuz auf der Armbinde de» Pförtners, der ihr entgegentrat. Ein kurze» Hin- und Hemden. Der Mann lief zur Oberschwester und meldete ihr die vornehme Dame und ihr Anliegen. Nun kam die Schwester heran. „Komme ich zu spät?" stieß die Baronin hervor und forschte in dem stillen Gesicht. Darin veränderte sich nichts „Noch lebt er", kam die Antwort, „und noch ist Hoffnung nicht cm«- geschloffen — — — aber--sie — ist sehr sch vach." „Darf ich ihn sehen?" hauchte die Besucherin, und es war ihr, als senke sich ein Alpdruck auf sie herab. Die Schwester nickte. „Aber, bitte, nicht ausge-regt sein, Frau Baronin, es nicht zeigen . . . über« Haupt nicht mit dem Kranken sprechen." Vorsichtig, ganz vorsichtig ließ Ulrike sich am Bett nieder und vorsichtig, ganz vorsichtig hatte sie seine schlasfe Rechte in ihre Hände genommen — zitternd schlössen sich ihre kalten Finger darum zum Gebet — — zum inbrünstigen, daS je über diese einst so selbstsüchtigen Lippen gekommen —: „Herr, droben, erbarme Dich, gieb mir Zeit--gut zu machen." Plötzlich öffneten sich die geschlossenen Augen — Augen, in denen liefe« Grauen stand — und sahen sie an — War dies das Granen des Todes ? Oder war es die Anklage gegen sie? Ein Leben ging durch ihre Seele und ein all» mächtiges Erbarmen mit dem noch jungen, ringenden Leben. Ueberwältigt glitt sie an seinem Lager nieder u»d druckte ihre Lippe» aus seine Hand: „Anton, ich bin da — Deine Mutter —" Ein heftiges Zittern begann seinen Körper zu schütteln. In wilder Angst umschlossen ihre Arme ihn. Da spürte sie seinen Kopf aus ihrer Schulter und hörte ihn flüstern: „Mutter". Und nun kam es in abgerissenen Sätzen —: .Hast — Du — meinen — Brief — erhalten? Weiß Du — daß — Achim — lebt — in Gefan-genschast?" Si« nickte und ihr Kuß brannte auf seiner Stirn. Er abrr lag jetzt still und hatte die Augen ge« schlössen. Der Hauch eineS Lächeln« umschwebte seine Lippen, als er wieder flüstert«: „Mutter". Hedankcn. Da« Leben ist Illusion nnd Delufion zugleich. * • # Die Sonne. Einem Tage ohne Sonne Fehlt die Milde, fehlt die Wonne; Daher, o lieber Sonnenschein, Begrüß un« oft, ob Groß ob Klein! * • * Der Friede Gölte«. Stelle Dir vor, Du ruhest am murmelnden Bache in einem von der Sonne durchglänzten Tale, ringsum gewaltige Berge, die zum Himmel weisen; vom nahen Walde dringt g«heimniSvclleS Rauschen an Dein Ohr, die lieben Vögelein begrüßen den frohen Tag, bunte Faller umgaukeln Dich. Sonst überall Stille und Ruhe und Friede, Friede! Und allmäh« lich, allmählich überkommt der süße Friede auch Dein müde«, wundes Herz, der Körper wird Dir leicht, Du fühlst Dich hingezogen zu einem Etwas, ja zu einem Etwas, das Du nichl siehst, aber ahnst, Du bist näher der Ewigkeil, da« heißt, Du bist bei Gott. Dr. Paul Musil von Mollenbruck. Vermischtes. Da« gemeinsame Drahthindernis. Am Schlüsse eines Aussatzes über die modernen Nah-kampswaffen erzählt der Kriegsberichlerstaller der „Morning Post" im britischen Hauptquartier ein lustiges Geschichtchen, daS wahr sein dürste, da es den sonst in der englischen Presse so sehr gepriesenen TomieS kein besonders rühmliches Zeugnis ausstellt. ES lautet: „An einem bestimmten Punkte unserer Front, an einem sehr gefährlichen Vvrsprunge, war unsere Linie durch nächtliche Operationen bis auf wenige hundert Meter an die deutsche Stellung her« angerückt. Um einen seindlichen Angrisf zu verhin« dern, begann man in aller Eile in der Dämmerung ein Drahthindernis vor unserem Graben anzulegen, daS aber nicht fertiggestellt werden konnte, da di« Geschichte bei der großen Nähe d 8 Feindes zu gefährlich wurde. Am nächsten Morgen entdeckten nun unsere Leute, daß das Hindernis über Nacht in al« ler wünschenswerten Stärke vollends ausgebaut wurde. Ein Zettel, der an den Drähten hing, klärte über das Wunder auf. Es stand da zu lesen, daß di« Drulschen eS für ihre Pflicht g«halt«n hatten, das Hindern!« fertizzustell«», da es für sie ebenso nützlich sei, wie sür un«: am Schluss« war auch noch die Erwartung ausgedrückt, diß wir Briten fortan die möglicherweise erforderlichen Reparaturen un» ange« legen sein lassen werden .. tKumwr. 69 Deutsche Wacht ©iite 7 Verordnung der k. k. Statt hniterei in Graz vom 5. Ausnist 1915, L.-G.- und Ydg.-Bl. Nr. »»6, womit aber Befehl de» Höchstkommandierenden der Nfldwestfront (Kaiser!. Verordnung vom 23. Mai 1915, R.-G.-Bl. Nr. 133) vom 30. Juli 1915, Op. Nr. 10.602 Massnatimen zur Einschränkung des Alkoholismus getroffen werden. Auf Grund des § 13 (Abschnitt C) der Allerhöchsten Bestimmungen über den Wirkungskreis der politischen Behörden vom 19. Jänner 1853, R.-G.-Bl. Nr. 10. und auf Grund des §54. Absatz 2. der Gewerbeordnung. R.-G.-BI. Nr. 199 von 1907, wird hicroitbis auf weiteres angeordnet: § Der Ausschank und der Kleinverschleiss von gebrannten geistigen Getränken, sowie der Kleinhandel tuit gebrannten geistigen Getränken in handelsüblich verschlossenen Flaschen sind an 8onn- und Feiertauen, sowie an .Tahrraaikttagen während des ganzen Tages, sonst vor 7 Uhr mor-geus. sowie von 4 Uhr nachmittags an untersagt. Branntweinscbänken sind während dieser Zeit ge-nAlossen zu halten. § 2. Gast- nnd Schankeewerbetreibenden (Gast-nnd Kaffeehäusern, KaffYescbänken und dgl.) 'sowie Handelstreibenden jeder Art (Kaufleuten, De-likatessenhändlern und dgl.) und anderen Gewerbetreibenden (Zuckerbäckern, Destillateuren u. dgl.), die die Berechtigung zum Ausschanke oder Klein-verscbleisse von gebrannten geistigen Getränken auf Grund des § 16, lit. d, der Gewerbeordnung (Wer des § 1 des Gesetzes vom 23. Juni 1881, R.-G.-B1. Nr. 62, haben oder die Berechtigung znm Kleinhandel mit gebrannten geistigen Getränken in handelsüblich verschlossenen' Flaschen bwitzen, ist es daher an Soun- und Fsiertagen, sowie an Jahrmarkttagen während des ganzen Tages, sonst vor 7 Uhr morgens, sowie von 4 Uhr nachmittags an untersagt, gebrannte geistige Getränke zum Ausschanke oder — sei es verschlossen oder unverschlossen — zum Verkaufn zu bringen. Während dieser Verbotszeiten ist somit jede "Verabreichung von gebrannten geistigen Getränken an unmittelbare Verbi »ueber verboten. Grosshändler oder Erzeuger dürfen lediglich bereits vorher erfolgte Bestellungen von zum Kleinhandel oder zum Ausschanke belugten Gewerbetreibenden ausfslliier. doch darf dies aueb nur in Lokalen erfolgen, die für die Kunden nicht zu» gänglich sind. 8 3. Auch ausserhalb der in den HZ 1 und 2 bezeichneten Verbotszeiten ist jede. Verabreichung (Ausschank oder Verknot) von gebrannten geistigen Getränken an Angehörige der bewaffneten Macht, an zu militärischen Diensten bei der Armee herangezogene Zivilpersonen, an Bedienstete der unter Kriegsleistungsgesetz gestellten Unternehmungen, an Personen, die sich der Stellungsoder Mus:erungspflicht unterziehen und an Kriegsgefangene verboten. Bei Militärtransporten jeder Art dürfen weder gebrannte geistige Getränke noch andere alkoholhaltige Getränke (Bier. Wein, Most uud dergleichen) verabfolgt werden. Ausnahmen liievon Manen Qber besondere än liche Verordnung oder mit ausdrücklicher Bewilligung des Transport,-kommandanten platzgreifen. S 4. Ebenso ist die Verabreichung von gebrannten geistigen Getränken au Jugendliche unter 1b Jühien, an Gewohnheitstrinker o Insofern die Verabreichung oder di r Verkauf gebrannter geistiger Getränke nach den vorstehenden Bestimmungen überhaupt gestattet sind, dürfen sie nur gegen Barzahlung erfolgen. Es ist daher jede Verabfolgung von Getränken dieser Art auf Borg, im Eintausch gegen Lebensrnittel oder auf Rechnung des Lohnes untersag'. 8 6. Unter gebrannten geistigen Getränk >n im Sinne dieser Verordnung sind alle zum menschlichen Genusse bestimmten gebrannten geistigen Flüssigkeiten zu verstehen, die sich ohne Zusatz oder mit einem Zusatz zu Getränken eignen (Spiritus, Branntwein, Rosoglio, Rum, Liköre und dergleichen), gleichgiltig ob sie durch Brennen oder auf einem anderen Wege (durch Verwendung von Essenzen oder ähnlichen Surrogaten) hergestellt sind und gleichgiltig in welcher Form sie verabreicht werden. LonUl §7- Die Erlassnng allfälliger weitergehender besonderer Vorschriften nach Örtlichen Bedürfnissen bleibt den politischen Behörden erster Instanz vorbehalten. 8 8. Diese Verordnung findet keine Anwendung auf die Verabreichung gebrannter geistiger Getränke zu Heilzwecken auf Grund ärztlicher Verordnung. S S. Dies« Verordnung ist in allen gewerblichen Betriebs8lätten, io denen gebrannte geistige Ge-tnlujcft zum Ausschanke oder Verkaufe gelangen, in einer den Gästen (Kunden) auffallenden Weise anzuschlagen. 810 * Jede Handlung oder Unterlassung, die dahin ttbfcielt, die in den voistehenden Paragraphen aus-gesprochenen Verbote zu umgehen (zum Beispiel insbesondere der Einkauf von Branntwein für Militär durch Vermittlung von Zivilpersonen), ist untersagt und wird besonders streng geahndet. § 11. Ceberttetungen dieser Verordnung werden nach §§ 7 und 11 der kaiserlichen Verordnung vom 20. April 18)4. R.-G.-Bl. Nr. 96, mit Geldstrafen von 2 bis 200 Kronen oder mit 6itüudi-eer bis 14ilgiger Arreststrafe, allenfalls mit der zeitweiligen Schliessung der Betriebsstätte oder gemäss § 133b, Absatz a, der Gewerbeordnung, R.-G.-Bl. Nr. 199 von 1907, mit der strafweisen Entziehung der Gewerbeberechtigung auf bestimmte Zeit oder iür immer bestraft. § 12. Diese Verordnung tritt mit 15. August 1915 in Kraft. Gleichzeitig werden die Statthaltereiverord-uuug vom 13. März 1915, L.-G. und Vdg.-Bl. Nr. 25, sowie alle auf Grund dieser Verordnung oder auf Grund besonderer Ermächtigung der Statthaltern von den politischen Behörden erster Instanz allenfalls erteilten Begünstigungen, wie insbesondere die erteilten Bewilligungen zur Verabreichung von gebrannten geistigen Getränken zu Kaffee oder Tee während der Verbotszeiten, lüemit ausnahmslos ausser Kraft gesetzt. Der k. k. Statthalter: Cliiry m. p. Villa Wobnhan« in rehwmder I«ace. I Stock btth mit 2 Wohnungen zn je 3 Ziinroer Baderiimner Dienstboteozimmer und Zu-(ptbür. 1 Mansardenwohnung mit 2 Zimiour un-,1 Köche o*b*t ZagehOr. Garten. Sehr preitwtaü?, weil Yerr.in»nng gesichert. Ankunft erteilt die Realitfctenverkehr«ver-miulotg der £tadtgeu>einde Cilli (»Sekretär Hi.nt Blc« hii gcr). Ländliches villenartiges Haus ttit 5 Wohnungen. Zimmer. Köche samt Zubehör; Acker, Garten. 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