«PofetDina pUi'una v gotofini.) Deutsche Zeitung — Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat — Cchristleitung und Berwaliung: Preiernova ulica 5, Telephon Rr. 21 «l> Din. Für da« Ausland entsprechende Erhöhung. Einzelnummer Tin 1*50 Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Tonntag | Celje, Donnerstag, den 7. April 1932 ^ 57 Jahrgang Nummer 27 Was ist Abrüstung? Die in Genf tagende, jahrelang vorbereitete Konferenz spricht über vielerlei Dinge; die Staatsmänner versuchen unter allerlei mehr oder weniger verschleiernden Ausführungen wie bei jeder Konferenz die politischen Ziele ihres eigenen Landes zu vertreten und öffentliche Menung erwartet sich sehr wenig an konkreten Ergebnisse»». In andern Ländern ist man hoffnungsvoller, nicht nur für eigene Wünsche und Ziele, sondern auch für die so hoch gerühmte und von Millionen heiß ersehnte Abrüstung. Nur hat es den Anschein, als ob sich jeder etwas anderes darunter vorstellte, während doch wenigstens über die Begriffe etwas mehr Klarheit erwünscht wäre. Abrüstung in dem strengen Sinn des Wortes wird — außer von Sowjetruhland von keinem Staat gewünscht und kann wohl auch von keinem gewünscht werden. Denn wirkliche Abrüstung im Sinne der alten pazifistischen Gedankengänge. denen Frau von Suttner die klassische Formel gegeben hatte „Die Waffen nieder!" — das würde die Machtlosigkeit des Staates voraussetzen und nur zu verwirflichen sein in einer besseren Welt, wo Recht und Liebe ohne Gewalt die Beziehungen der Menschen beherrschen, die also wesentlich anders ausschen mühte als unsere Gegenwart. So ist es kein Wunder, wenn diesen Gedanken nur Rußland aufgriff, dessen ganze Staatskunft ja (mit recht gewaltsamen Mitteln!) der Herbeiführung eines besseren Loses der Menschheit zu dienen vorgibt. Die Praris der Bolschewiken aber hat die Menschheit etwas skwtisch gemacht, so daß man in dem sowjetrussischen Antrag „Alle Heeres. Marine-und Luftstreitkräste sind abzuschaffen, die Erzeugung von Kriegsmaterial jeder Art ist zu verbieten" nicht so sehr die Vorbereitung für eine kriegslose Zeit, sondern vielmehr die Bahnbereitung für die Welt-revolution erblicken kann. Es gibt solche völlig oder fast völlig abge-rüstete Staaten auf unserem Erdball, aber es sind nur Liechtenstein, Andorra und Island, die gar keine bewaffnete Alacht, Monaco und Panama, die nur ein Gendarmeriekorps ihr eigen nennen: alle andern, selbst Luxemburg und San Marino haben ihre wenn auch recht kleinen Truppenkörper. Ob- Im Fluge von Wien nach Graz am Ostermontag 1932 Bon Oberst a. D. £. Lottspeich Der Autobus der Luftverkehrsgesellschaft bringt mich in 20 Minuten auf den Aspern - Flugplatz. Der Junkereindecker A—34 rollt heran, silbern glänzend im Sonnenschein. Der Pilot und sein Mechaniker nehmen ihre Plätze ein und ich werde mit samt meinem Koffer in die 1'/, Quadratmeter große Kabine mit 4 Sitzplätzen untergebracht. Der Pilot setzt die Motoren in Tätigkeit. Propeller und das ganze Flugzeug sind aus Dur - Aluminium. Wir rollen anfangs gemütlich über den Rasen, dann immer schneller und ohne daß ichs eigentlich gewahr werde schweben wir in der Luft. Es ist ein eigentümliches Gefühl, wenn man plötzlich, losgelöst von der Erde, an der man sein ganzes Leben geklebt hat, freischwebend wie ein Vogel fliegt. Immer höher. Bäume, Häuser, Tele-grophenstangen flitzen ähnlich wie beim Fahren im Schnellzug vorbei. Nach einiger Zeit hat man das Gefühl, das Flugzeug hat seine rasend« Geschwin-digkeit vermindert. Es ist Täuschung. Die Vergleichs-Gegenstände — Häuser, Bäume — sind entfernter und ziehen daher langsamer am Kabinenfenster wohl es den Bewohnern dieser Länder eigentlich gar nicht schlecht geht, so wird doch niemand ihre Lage in militärischer Hiftficht^dls Muster aufstellen wollen; selbst die Rusien hab^ unter Beibehaltung ihres radikalen vollständigen Abrüftungsentwurfes für spätere Zeiten einen „vorläufigen" Vorschlag für eine teilweise Abrüstung gemacht. Um die Art einer solchen Rüstungsbeschränkung wird nun in Genf gerungen und es lassen sich in den ver-schiedenartigen Vorschlägen, die alle Staaten zu er-statten sich bemüßigt fühlten, deutlich zwei einander gegenüberstehende Fronten erkennen. Für das Deutsche Reich und seine einstigen Verbündeten ist die Lage klar. Was ihnen in den Friedensverträgen aufgezwungen war, mit den schönen, dem Teil V des Versailler (St. Germainer usw.» Vertrages vorangesetzten Worten: „Um die Einleitung einer allgemeinen Rüstungsbeschränkung (lirnitation generale des armenients) aller Nationen zu ermöglichen, verpflichtet sich Deutschland, (Oesterreich) die im folgenden niedergelegten Bestimmungen über Landheer, Seemacht und Luftfahrt genau innnuhalten" — diese Bestimmungen waren eine weitgehende Entwaffnung. Es ist daher natürlich/daß das Deutsche Reich nunmehr genau die gleich« Entwaffnung von allen andern Staaten fordert: also Verbot von Tanks, schweren Geschützen, Kriegsflugzeugen, Gaswaffen, Sprena- und Gift-stoffen, Unterseebooten, großen Kriegsschiffen, sowie der allgemeinen Wehrpflicht Die Deutschland gleichfalls verbotenen ausgebildeten Reserven seien ebenso wie die stehenden Heere nach Zahl und Ausrüstung festzusetzen und auf ein Mindestmaß zu reduzieren. Im Großen und Ganzen schlössen sich Rußland und Italien, sowie mehrere Neutrale diesen Förde-rungen nach Entwaffnung an. Demgegenüber wollen Frankreich und seine Verbündeten, sowie Japan sich nur zu einer Herabsetzung der Rüstungen verstehen und sie haben in mühevoller Vorarbeit einen Ent-wurf ausgearbeitet, der möglichst wenig von der wirk-lichen Macht der betroffenen Staaten vermindert, die schon bestehenden Entwaffnungen aber ausdrück-lich beibehält. Dieser Konventionsentwurf der vorbe-reitenden Abrüstungskommisfion schafft zweierlei Ab-rüswng: die bestehende Entwaffnung Deutschlands und seiner Verbündten und die geplante Rüstungs- vorüber. Ich schaue rechts, links, die Erdgegenstände werden kleiner. Erst jetzt merke ich, daß ich die ganze Zeit den Atem angehalten habe. Die Beklommenheit weicht, ich atme das erste Mal tief — und jetzt kommt mir erst so recht zum Bewußtsein — ich fliege. Es ist etwas Neue», noch nicht Dagewesenes für' den Körper, für das Auge, das Ohr, den Geist. Ein Hochgefühl überkommt mich, ähnlich wie man es empfindet, wenn man nach mühsamem Aufftieg eine Bergspitze erreicht. Das Flugzeug geht in der Horizontalen — wir find auf 300 Meter. Ein „Ruck", ich klammere mich blitzschnell mit beiden Händen an die Lehne des vor mir befind-lichen Fauteuils an. Ja. was ist denn das? Und wieder ein Ruck, ich weiß nicht, schnellte das Flug-zeug nach oben oder nach unten. Der rechte Flügel geht nach aufwärts und der linke nach abwärts, dann umgekehrt, und wieder ein Ruck nach oben oder unten. Das Hochgefühl ist beim Teufel. Das Flugzeug geht dann einige Zeit wieder ruhig. Doch kaum habe ich mich etwas beruhigt und versuche, wieder zum Fenster hinauszuschauen, geht das SHaukeln wieder an. Ich konstatiere, daß das Schaukeln sich zwar in sehr mäßigen Grenzen be-wegt, auch find die Rucke nicht bedeutend, aber das Ungewohnte und d«r Abgrund unter den Füßen läßt das Hochgefühl nicht aufkommen, im Gegenteil, Herabsetzung der andern, die sich aus die stehenden Heere allein, zu denen aber auch alle Polizeistreit-kräfte gerechnet werden, beschränkt. Auch England und Amerika hab«n diesen Entwurf als Grundlage angenommen, fordern aber darüber hinaus auch die Entwaffnung an einzelnen, ihnen besonders unange-nehmen Waffen (Unterseeboote. Gasbomben, allge-meine Wehrpflicht». Das ist die erste grundsätzliche Frage: Ent-waffnung an allen Angriffswa^en oder nur Herab-setzung der Rüstungen. Die zweite ist, ob dies« Herab-setzung nur beim stehenden Heer oder auch bei den „ausgebildeten Reserven", dem „Volk in Waffen", erfolgen soll. Denn der Weltkrieg und die militärische Entwicklung seither haben dazu ge-führt, daß fast alle Staaten, die in ihren Rüstungen frei sind, eine Zweigliederung ihrer Heere vorge-nommen haben. Einmal eine Truppe, die aus lang-dienenden Berufssoldaten besteht, in der Hand-habung aller Waffen — und der technische Krieg kennt viel, was zur Waffe wird! — ausgebildet, mit ollem Erforderlichen ausgerüstet, ständig bereit zu Angriff und Abwehr. Frankreich, das heute üb«r 238.000 Offiziere und Berufssoldaten verfügt (also mek»r als doppelt so viel wie die deutsche Reichs-weyr), nennt dieses an den Grenzen aufgestellte Heer ..Deckungsarmee (Armee de couverture)", und stellt ihm noch eine Luftmacht von 3 Luft-divifionen und 2 selbständigen Bombenbrigaden zur Seite. Dieser Macht, die den ersten, vielleicht ent-scheidenden Waffengang auszufechten hat, folgt dann die Masse des ausgebildeten Volkes, die „Nation armec" der Franzosen, mit ihrer Fünfmillionen-Stärke. wozu noch etwa 2 Millionen von Menschen kommen, die nach genau vorbereiteten Plänen in der Kriegswirtschaft des Hinterlandes verwendet werden. Alle diese Massen sollen nach dem Kon-ventionsentwurs gar nicht beachtet werden, nur die stehenden Heere (Berufssoldaten und zur Ausbildung eingezogene Rekruten, in Frankreich 238.000 + 350.000) sollen berechnet und auf den „mit der nationalen Sicherheit zu vereinbarenden Mindest-stand" herabgesetzt werden. Ueber diesen Mindeststand hat man in Genf noch gar nicht gesprochen. Der wird dann Gegen-stand eines langwierigen Kuhhandels bilden. Ader zu den grundsätzlichen Fragen hat Frankreich noch ich habe das Gefühl, jetzt muß ich rufen: „Halt, ich steige aus, oder kehren Sie um, ich zahle alles!" Es geht jedoch nicht recht, der Pilot ist von mir durch eine Wand mit Fenstergucker! getrennt und ich bin angeschnallt. Der Lärm ist mäßig. Ich bekam vor dem Einsteigen ein Päckchen Watte, die ich mir natürlich in die Ohren gestopft habe. Man ist „ausgeliefert" — nirgends Rettung, nirgends Land! Bis jetzt wußte ich nur von den Straßenlöchern, die einem das Autofahren verleiden — doch die Luftlöcher sind ärger. Oder waren es gar keine, sondern ganz unbedeutende Lustböen? Wie mir der Pilot später lochend erzählte, waren es die unschuldigsten Böen, die es gibt und vollkommen ungefährlich. Also eine kleine Blamage meinerseits. Doch glaube ich, daß es allen beim ersten Fluge so ergehen dürfte. Wir steigen, steigen, als ob's direkt in den Himmel geht. Bei 2500 Metern Höh« fliegen wir wieder horinzontal — und ich ergötze mich an den kleinen Häusern, sie sind nicht größer als Hunde-Hütten und die Ortschaften sehen wie Puppendörfer aus. Ich finde dies alles umso entzückender, als wir keinen Gegenwind mehr haben und das Schau-kein aufgehört hat. Die Straßen sind kaum 1 Zentimeter breit und heben sich schneeweiß von der Umgebung ab Seite 2 Deutsche Zeitung Nummer 27 eine hinzugefügt: Für die Beurteilung der Wehr-kraft eines Landes ist nicht nur die Mernmäßig erkennbare Stärke an Truppen und Material und «nach dem Konoentionsentwurf» aufgewendeten Geldern matzgebend, sondern auch der ,?oten-tiel de guerre". die Möglichkeit kriegerischer Rüstungen, die ein Land durch gut organisierte und hochentwickelte Industrie, intelligente Bevölkerung, ausgedehnte Straßen und Bahnen usw. besitzt. Diese Berechnungsart soll sich gegen Deutichland richten, richtet sich aber ebenso gegen Frankreich selbst. Dagegen bietet sie eine Handhabe, minder ent-wickelten Staaten, wie etwa Polen, eine größere Heeresstärke zuzusprechen und eine Möglichkeit. die Behandlungen noch hinauszuziehen. Demgegenüber stellt Deutschland, von Italien und Nußland unter-stützt, die Forderung nach grundsätzlicher R ü st u n g s° Gleichheit auf. mit der sehr einleuchtenden Begründung, nichts reize mehr zum Kriege als das Nebeneinander von wehrlosen und völlig gerüsteten Staaten, da diese bei jedem Konflikt in die Per-suchung kommen, sich mit Gewalt durchzusetzen. Daß alle Friedenssicherungen, die sich die Französen erdenken und erdachten, wie Völkerbund. tteliogpakt, europäische Kommission, Genfer Protokoll, jetzt wieder Genfer Generalakte und Aölkerbundsarmee, gegen diese Versuchung machtlos sind, beweist der gerade während der Abrüstungskonferenz geführte Angriffs-krieg Japans gegen China. Diese Frage, Rüstungsgleichheit oder Aer-schiedenheit nach ausgeklügelten Gesichtspunkten, ist der dritte, für Deutschland wesentliche grundlegende Streitfall in Genf. Daneben spielen Sonderwünsche eine nebensächliche Nolle, so wichtig sie auch sein mögen, wie Verbot des Waffenhandels, Schutz der Zivilbevölkerung gegen Luftangriffe, Verbot des Giftgas und chemischen Krieges, Erneuerung und Ergänzung der Seeabrüstungsabkommen. All das verwickelt und erschwert die Arbeit; entscheidend ist die Frage, ob die Wirtschaftsnot der Welt sich stark genug erweist, um gerechter Neuordnung der Welt gegen den Willen der Machthaber von heute zum «iege zu verhelfen! S Politische Rundschau Inland Rücktritt der Regierung Peter Zivkovic Auf Aufforderung des Ministerpräsidenten Peter Zivkovic trat der Ministerrat am 4. April um Vjll Uhr vormittags zu einer Sitzung zu-sammen, in welcher Herr Zivkovic den Ministern mitteilte, daß er die Mission, die ihm am 6. Jänner 1929 anvertraut worden war, als beendet ansehe und daß er sich daher entschlossen habe, S. M. dem König den Rücktritt der gesamten Regierung zu unterbreiten. Dr. Voja Marinkovic Ministerpräsident Nach der oben erwähnten .Sitzung des Mi-nifterrates begab sich Herr Peter Zivkovic an den königlichen Hof in Dedinje, wo er S. M. dem Die Erdoberfläche ist sauber, als sei sie mit Staub-sauger und Seife oder Benzin geputzt worden, direkt appetitlich. Das Flugzeug bewegt sich mit einer Ruhe, die sich schließlich auch auf mich über-trägt. Ohne es zu wissen, habe ich schon längst die Lehne losgelassen, benehme mich wie zu Hause. Leider war ich alleiniger Passagier, so daß ich nieman-dem sagen konnte, daß die Geschichte mk ju gefallen beginnt. Immer wieder sehe ich bald rechts, bald links, erkenne Wiener Neustadt rechts von mir. Nach vorn blickend aewahre ich eine mächtige Ne-belwand, weißlich schimmernd, rechts glänzen im Sonnenschein zwei schneebedeckte Gebirgsmassive. Plötzlich ohne Uebergang verschwindet die Erde meinen Blicken. Ringsum eine horizontale, dicht geschlossene, vollkommen undurchsichtige, weiße, wel-lige oder besser gesagt flockige Ebene in unüberseh-barer Ausdehnung — ein Wolkenmeer! Ober mir die Sonne, reine, durchsichtige Luft, völlige Wind-stille und unter mir das flockige, für das Auge vollkommen stillstehende Nebelmeer. Der Horizont weit hinausgeschoben. Ich fühle mich wie auf einer endlosen Schneewüste. Dabei fliegt die Maschine mit einer Gleichmäßigkeit und Nuhe, als legten wir S Kilometer in der Stunde zurück dieweil sausen wir mit 180 Kilometer Geschwindigkeit über den ' 1500 Meter hohen Wechsel. Die Wolkenebene gleicht König die Demission der Regierung vorlegte. Der errscher nahm die Demission an und befahl den ußenminister Dr. Voja Marinkovic in Audienz, dem er das Mandat zur Bildung der neuen Ne> gierung übertrug. Nach der Rückkehr vom Hof er-suchte Dr. Marinkovic die Mitglieder der Regierung, ihre Ressorts auch in der neuen Regierung wcilerzu-behalten. Um 0 Uhr abends legten die Minister in Dedinje in Anwesenheit S. M. des Königs den Diensteid ab. Die neue Regierung setzt sich folgendermaßen zusammen: Ministerpräsident und Außenminister Dr. Voja M a ri n k o v i f, Handels-mimster Dr. Albert K r a m e r, Sozialminister Ivan Pucelj, Innenminister Dr. Milan Srekic, Unterrichtsminister Dr. Dragutin Kojic, Justiz-minister Bozidar Maksimovic, Forstminister Dr. Stanko ö i b e n i k, Verkehrsministcr Ing. Lazar Radivojevic, Ackerbauminister Juras Deme-trovic, Bautenminister Nikola Preka, Kriegs-minister Dragomir Stojanovic, Finanzminister Dr. Milorad D j o r d j e o i c. Minister für Körper-erziehung Dr. Dragan Kraljevic. Eine neue Formierung des innenpolitischen Lebens In der Rede im Ministerrat, in der er seinen Entschluß de» Rücktrittes mitteilte, sagte Herr Zivkovic u. a. auch folgendes: Mit der Annahme des Staatsbudgets für das Jahr 1932,33 und der übrigen für die Volkswirtschaft und die Staats-finanM nützlichen Gesetze hat die Volksvertretung ihre Befähigung bewiesen, ihren Teil der Verant-wortung für die Entwicklung und Erledigung der Staatsgeschäfte zu übernehmen. Engste Zu-sammenarbeil der kgl. Regierung mit der Volks-Vertretung beschließt eine mühevolle Periode der Arbeit und damil beginnt eine neue For-mierung unseres innenpolitischen Lebens. Peter Zivkovic wieder Kommandant der königlichen Garde Der zurückgetretene Ministerpräsident Peter Zivkovic stand drei Jahre und drei Monate an der Spitze aller Regierungen vom 6. Jänner 1929 weiter. Bis zur Einführung der neuen Verfassung war er aktiver General, vor den Parlamentswahlen wurde er in die Reserve übersetzt. Nachdem er jetzt die seinem Regime gestellte Aufgabe erledigt hat, zieht er sich aus dem politischen Leben zurück. Er trat mit seinem Range eines Armeegenerals in das Heer zurück und übernahm seinen früheren Posten als Kommandant der königlichen Garde. Senator Ivan Hribar über das Lernen fremder Sprachen Aus der im Ljubljanaer „Jutro" veröffent-lichten Rede des slowenischen Senator» Ivan Hribar zum Unterrichtsbudget sei nachfolgender Absatz zi-tiert: Der Herr Senator machte auf die außer-ordentliche Wichtigkeit der russischen Sprache für alle slawischen Völker aufmerksam und bedauerte es, daß Russisch nicht als obligater Gegenstand in unsere einer tragbaren Decke für uns und das Gefühl, daß man hoch in der Luft schwebt, schwindet voll-kommen. Wie im Schlitten über eine weite Schnee-fläche oder wie im Schi's über die unbewegte See glaubt man sich. Die Räder und Kufen des Flugzeuges streifen scheinbar die Oberfläche des Wolkenmeeres und über 2000 Meter unter uns liegt die Mutter Erde/'Herrgott, ist da« schön! Es ist das Schönste. Erhabenste und Ein-drucksvollste, was ich je gesehen habe. Zweimal entstehen Löcher in der Wolkendecke — ich sehe die Erde für einige Minuten durch eilig dahinjagende schleierartige Wolkenfetzen — und schon schließt sich das Loch wieder. So fliegen wir ca. 20 bis 30 Minuten. In der Flugnchtung bemerke ich jetzt, daß die Schneewüste nicht mehr ganz eben ist. Ich sehe hügelarlige Erhebungen, die Ausbrüchen von Vulkanen oder Dampfwolken einer Lokomotive gleichen. Plötzlich ist der Nebelspuk verschwunden, ganz wie im Märchen. Ich sehe die Erde. Waldparzellen und bald darauf rechts von mir Graz. Wir gehen im Gleitflug tiefer und dann wieder ein« Weile horizontal. Richtig, da sind auch wieder die Luft« böen — aber sie kommen mir jetzt schwächer vor. , Und wieder ein Gleitflug. Den Gleitflug empfindet man besonders angenehm. Die Motoren arbeiten nicht, das Flugzeug schwebt ohne Erschütterung abwärts. Mittelschulen eingeführt ist. Man wäre verpflicht«!, dies auch aus Dankbarkeit zu tun, denn wir haben uns für unsere Freihett in erster Linie beim großen russischen Volk zu bedanken. Der Redner sprach weiters Bedenken aus gegen die zu große Forderung des Lernen» der deutschen Sprache. Er bewie«, daß uns die Deutschen noch immer gleich feindlich gesinnt sind wie einstmals, und anderseits wies er auf die französische Kultur hin, die viel sympathischer ist und uns deshalb auch viel näher stehen muß. Er bat den Herrn Minister, in dieser Richtung unsere Unterrichtspolitik zu revidieren. Ein Gesetz gegen die Teuerung Der Sozialminister Ivan Pucelj hat der Na-tionalversammlung einen vom Ministerrat ge-nehmigten Gesetzentwurf über die Bekämpfung d«r Teuerung vorgelegt. Das Gesetz enthält Bestim-mungen über die Preisgestaltung der Lebensbedarfsartikel und Sttafen für Preistreiberei. Beim Ver-kauf von Lebensbedarfsanikeln darf der Reingewinn 25 Prozent nicht Übersteigen. Den näheren Inhalt dieses Gesetzentwurfes teilen wir in unserer nächsten Nummer mit. Ausland Die Konferenz der Zweie Am 4. April abends fand in London eine fünfviertelstündige Besprechung zwischen dem eng-tischen Ministerpräsidenten Macdonald und dem französischen Ministerpräsidenten Tardieu über das Donauprojekt statt. Tardieu erklärte später den Jour-nalisten, daß sich die englischen und französischen Staatsmänner des Ernstes der wirtschaftlichen Lage in Europa und der dringenden Notwendigkeit einer Abhilfe bewußt seien. Die französischen Minister seien nach London gekommen im Bewußtsein der Gefahr, von der Europa und sogar die ganze Welt bedroht wären, wenn es in Mitteleuropa zu einem finanziellen Zusammenbruch käme. Grundsätzliches Einverständnis zwischen Paris und London Wie aus Paris gemeldet wird, hat die Zu-sammenkunst zwischen Tardieu und Macdonald zu einem grundsätzlichen Einverständnis Englands und Frankreichs in der Frage des Donauprojektes ge-führt. Darnach wird die wirtschaftliche Zusammen-arbeit vorerst nur aus Oesterreich, Ungarn, Jugo-slawien, die Tschechoslowakei und Rumänien be-schränkt sein. Bulgarien, Deutschland und Italien werden sich vorläufig dem Donaublock nicht anschließen. Den Donauländern soll angeblich entweder mit einer Revision ihrer Finanzlasten oder mit finanziellen Unterstützungen geholfen werden. Tardieu erklärte, daß er noch niemals so zufrieden von einer diplo-matischen Aussprache weggegangen sei wie diesmal von der Zusammenkunft mit Macdonald. In welcher Weise sich der siegreich gebliebene französisch« Standpunkt in eine Hilfe für die Donaustaaten wird aus-wirken können, bleibt abzuwarten. Die Konferenz der vier Großmächte hat am 6. April um 2 Uhr 30 nachmittags im englischen Außenministerium begonnen. Das Mugzeug stellt sich stark schief, wir machen einen Bogen, gehen ganz tief - und al» ich ein. zwei, drei sehr sanfte Stöße verspüre, weiß ich, daß die Räder d>e Erde berühren. Wir rollen zur Haltstelle. Ausstehen! Ich sage: Wundervoll, unbeschreiblich! So was gibt's und die Menschen zögern, es zu genießen, aus Furcht, es könnte ein Absturz erfolgen? Wer die österreichischen Verkehrsflugzeuge und die öfter-reichischen Piloten auch nur anschaut, der wird «» erklärlich finden, daß innerhalb von l0 Jahren nur ein einziger Unfall passierte. Pilot des „A-34" war Kielhausen — ein deutscher Recke mit au»gesproche-nem Fliegertypus — alles an ihm ist Stahl — dabei von einer bezwingenden, wienerischen Lieben »-Würdigkeit. Bei seinem Anblicke hat man das Gefühl: Dem kann man sich ruhig anvertrauen! Zum Schluße noch: Der Flug Wien-Graz, einschließlich der Fahrt von der Stadt zum Flugplatz in Wien und vom Flugplatz in Graz in die Stadt per Auto, alles mitgerechnet, kostet 40 Schilling samt Gepäck. Flugzeit eine Stunde. Die Organisation des Flugverkehrs ist sowohl in Wien wie in Graz mustergültig. Im übrigen ist auf der Strecke Zagreb -Beograd bis nun auch kein Unfall vorge» kommen. Nummer 27 Deutsche Zeitung Seile 3 Aus Stadt und Land Wichtig für die Motorradfahrer. Der Motoklub Ljubljana macht seine Mitglieder darauf aufmerksam, daß nach dem neuen Tarengesetz die neue Staatssteuer auf Motorräder im Ausmaß von 2 50 Din pro kg gezahlt werden mutz, außer-dem aber die Banaltare von 2 Din pro kg und ein 100"/,, igcr Aufschlag für Pneumatiks, der aber für Motorräder 250 Din nicht übersteigen darf, schließlich noch die Gemeindetare von 2 Din pro kg. Diejenigen Motorfahrer, die nicht im-stände sein sollten, die Steuern zu be-zahlen, können sich des gesetzlichen Ausweges bedienen, 'daß sie auf Grund der „Sluzbene Novine" vom 26. März, Taxengesetz § 28, Tarifpost 100, Anmerkung 5, Punkt 3, Seite 272, ihre Fahrzeuge abmelden und 50 Din Abmeldungstaie bezahlen. Die allfällige Abmeldung mutz bis 10. April durchgeführt sein, wobei zugleich die Banaloerwalmng und die Ge-meinde von der Abmeldung zu verständigen sind. — Diese Mitteilung des Moloklubs Ljubljana dürfte auch für die Motorfahrer im übrigen Banal wissenswert sein. Wiedereinführung der Vormittags-personenziige Ljubljana-Maribor. Die aus-gelassenen Vormittagspersonenzüge Ljubljana Man-bor, die über die Osterjeit wieder eingeführt wurden, werden auch noch weiter verkehren, und zwar bis zur Einführung der Sommerfahrordnung mit den bisherigen Fahrzeiten: Der Personenzug Nr. 617/518 fährt in Ljubljana um 7 Uhr 27 ab, Ankunft in Ma-ribor um 11 Uhr 36: der Gegenzug 9lr. 519/620 fährt in Maribor um 9 Uhr 10 ab und kommt in Ljubljana um 13 Uhr 46 an. Auflösung der „Vzajemna pomoc". Die Banalverwaltung hat den Hilfskassenverein „Vzajemna pomoc" in Ljubljana wegen Ueber-schreitung des gesetzlichen und statutarischen Wir-iungskeises ausgelöst. Die bei diesem Verein getätigten Versicherungen werden voraussichtlich auf eine neu zu gründende Versicherungsgesellschaft übertragen werden. Mit der Liquidierung der „Vzajemna pomoc" ist Herr Banalrat Anton Mencinger in Ljubljana betraut worden. Neuer Mieterschutz? Am 31. März abends sand im großen Saal des Hotels „Union" in Ljubljana die Hauptversammlung des !. Vereines der Hausbesitzer unter Vorsitz seines Obmannes Herrn Ivan Frelih statt. In der von der Versammlung gefaßten Resolution wurde festgestellt, daß der Mieterschutz bei uns 13 Jahre gedauert, jedoch den Wvhnungsmangel nicht beseitigt habe. Dies sei erst der Aufhebung der Beschränkungen zu verdanken, weil seitdem eine lebhafte Bautätigkeit eingesetzt habe. Die Forderung nach neuerlicher Einführung des Mieterschutzes werde damit begründet daß die Preise aller Lebensbedarssartikel gesunken ftien. Die Hausbesitzer antworten darauf, daß die Steuerbelastungen der Häuser nicht zurückgegangen, sondern im Gegenteil noch gestiegen seien, z. B. durch die 35"/„ige Banalunrlage, durch den Kuluk und heuer noch durch die 25°/«ige Straßenumlage. Wenn der gesetzliche Mieterschutz wieder eingeführt wird, werden diejenigen, die Geld haben,' keine neuen Häuser bauen, sondern es auf hohe Zinsen anlegen und lieber billig auf Kosten des Haus-besitze» wohnen. Die Hausbesitzer lehnen den Ent-wurs eines Wohnungsschutzgesetzes, wie ihn die Tagblälter veröffentlicht haben, im »ollen Umfang ab. Sie wollen aber, trotzdem sich ihr? Lage nicht gebessert habe, dennoch diesen schweren Zeiten Rechnung tragen und sind damit einverstanden, daß die Mieten entsprechend geregelt werden. Sie schlagen vor, daß ab 1. Mai 1932 in Ljubljana und auch in den anderen Städten nachfolgende Mietzinse ein-geführt werden: für eine 1-zimmerige Wohnung mit Küche und Vorzimmer 200 — 400 Din monatlich, für eine Wohnung mit 2 Zimmern 400—800 Din. ftr eine Wohnung mit 3 Zimmern 700—1200 Din. Für Badezimmer sollen überdies 100—200 Din berechnet werden. Ferner sollen in Ljubljana die Mieter auch die Wassergebühr, die Herbergs-{leuer und die Kanalgebühr bezahlen. Der Ingenieurschule Weimar, die vor Jahresfrist nach etwa 40-jährigem Bestehen in Altenburg zur Landeshauptstadt Weimar übersiedelte, um sich damit auf da» dreifache zu erweitern, wurde durch die vorbildliche Ausgestaltung der Kon-sttuktionssäle und Laboratorien und ihre bewährte Unterrichtsmethode ein besonderer Erfolg beschieden, der durch starke« Anwachsen der Studierendenzahl zum Ausdruck kam. — Der reich illustrierte Prospekt, der jedem Interessenten auf Anforderung zugestellt wird, zeigt die vorbildliche Ausgestaltung dieser neuzeitlichen Anstalt. Bei Magcnbeschwerden. Sodbrennen, verminderte« Hungergefühl, Dann Verstopfung, Druck gegen die Leber, Beklemmungen bewirkt ein Glas natürliche» „Zranj-Zosef" Bitterwasser prompte Belebung der darniederliegenden Verdauung. Aerztlich« Mitteilungen au« den Tropenländern rühmen das Franz Josef Wasser als ein wichtiges Hilfsmittel gegen Ruhr, sowie Magenerkrantungeii, die im An schluh au Wechselfieber auftreten.DaSFranj-Iösef-Bittenvasier ist in Apotheken, Drogerien und Tpe;ereihandlungen erhaltlich. Celje 40'jähriges Berufsjubiläum. Am 4. April waren es 40 Jahre, seit der Setzerfaktor der Buch-druckerei „Celeja" Herr Alois Peyerl in den Dienst der „schwarzen Kunst" eingetreten ist. Von dieser langen Zeit war er gegen 32 Jahre, d. i. vom September 195,0 an, in der Druckerei „Celeja" tätig, wo er sich stets als vorbildliche und fach-männisch erstklassige Kraft bewahrte. Wir wünschen unserem tüchtigen Mitarbeite^ d?r sich auch sonst in unserer Stadt der allerbesten Beliebtheit erfreut und dessen jugendlicher Rüstigkeit niemand ein so hohes Berufsjubiläum ansehen möchte, mit herzlichen Glückwünschen noch viele Jahre erfolgreichen Schaffens! Tanz- und Gymnastikabend Trna Kovac. Wie bereits mitgeteilt, veranstaltet unsere junge heimische Künstlerin am 9. April um 20 Uhr im hiesigen Stadttheater einen vielversprechenden Tanz-und Gymnastikabend. Das abwechslungsreiche Pro-gramm umfaßt Tänze von Fucik, Alelter, Bort-kiewlcz. Moskovski, Mozart, Kreisler, Koschat u. a., außerdem einen Ausschnitt aus einer Gymnastik-stunde für Damen. Die Kindergymnastik muß leider für hier entfallen, weil es zu umständlich ist, zehn Kinder mitzunehmen. Dafür tanzt Frl. Kovac eine für hier neueinstudierte Groteske von Borlkiewicz: der standhafte Zinnsoldat. Die Tänzerin ist mit den mitwirkenden Damen Maria Felder, Fried! Käfer, Grete Peteln, Vera Kovac, Karoline Neubert, Lucie Schulz, Leni Sucher und Inge Thalmann bereits im März im Stadttheater von Maribor aufgetreten und hatte dort einen ganz großen Erfolg und ein nahezu ausverkaustes Haus zu verzeichnen. Der Kartenvorverkauf für diesen sehr interessanten und unterhaltenden Abend findet bei der Firma Gorüar Leskoosek statt. Danksagung. Der Verschönerungs- und Fremdenverkehrsverein in Celje spricht dem Spar-und Vorschußverein in Celje für die Geldunter-stützung im Betrage von 1500 Din den aufrichtigsten Dank aus. Der Verein der Hausbesitzer in Celje und Umgebung hielt am vergangenen Samstag im Hotel „Post" die diesjährige Hauptversammlung unter dem Vorsitz des Obmannstell Vertreters Herrn Karl Gregoric und in Anwesenheit des Obmanns des Verbandes der Hausbesitzervereine für das Draubanat Herrn Frelih aus Ljubljana ab. Der Ausschuß des Vereines wurde in der bisherigen Zusammensetzung wiedergewählt. Die Haupwer-sammlung nahm bezüglich der Frage der Mietzinse die gleiche Resolution an wie der Hausbesitzerverein in Ljubljana. Den Inhalt dieser Beschießung bringen wir an anderer Stelle. Der Verein zählt gegenwärtig 304 Mitglieder. Arbeitseinstellung in der Zinkhütte. Die Leitung der hiesigen Zinkhütte hat mit 1. April den gesamten Arbeitern und der Beamtenschaft ge-kündigt. Die Zinkhütte wird in Kürze den Betrieb einstellen. Brand. Am Samstag upr,Mitternacht wurde die Fno. Feuerwehr in Celje zu einem Brande in Levc gerufen, wo die im Freien stehende Doppel-harpfe des Besitzers Koren niederbrannte. Der Schaden beträgt, da auch Futtervorräte und land-wirtschaftliche Geräte den Flammen, zum Opfer fielen, gegen 60.000 Din, der nur zum Teil durch Versicherung gedeckt ist. Stadtkino. Am Donnerstag, 7., Freitag, 8, Samstag, 9., und Sonntag, 10. April, der große deutsche Tonfilm „Kaiserin Elisabeth" ; in den Hauptrollen Lil Dagvver als Kaiserin Elisabeth, Paul Otto als Kaiser Franz Josef, Charlotte Ander als Baronesse Velsera, Ekkehard Arendt als Kronprinz Rudolf, Gert Pillary als Kronprinzessin Stephanie und Ludwig Stößl als Fiaker Bratfisch. Das Leben der unglücklichen Kaiserin, die Tragödie von Mayerling, die Ermordung in Genf. Vorführungen wochentags um 1/,9, am Sonntag um '/,&, '/,7 und '/»9 Uhr abends. — Ab Montag, 11. April, die berühmte Tonfilmoperette ., Mamsell« Nttouche". Maribor Die Kreditanstalt in Maribor hielt am vergangenen Donnerstag unter dem Vorsitze des Obmannes Herrn Ingenieur Rudolf Kiffmann ihre Jahreshauptversammlung ab. Aus den von den Aem-terführern erstatteten Berichten ergab sich wieder ein Bild der stetig fortschreitenden erfreulichen Ent-Wicklung dieser Geldanstalt, die vor 68 Jahren unter dem Namen eines „Aushilfskassevereines" durch den Gemeinsinn seiner Mitglieder mit den beschei-densten Mitteln und Zielen ins Leben gerufen wurde, um zunächst dem sogenannten kleinen Manne, dem im kleinsten Umfange arbeitenden Gewerbetreibenden mit kleinen . Darlehen helfend und fördernd unter die Arme zu greifen. Aus diesen einfachen Anfängen ist die Anstalt im Laufe von mehr als einem halben Jahrhundert zu einem Geldinstitute herangewachsen, das dank der vorsichtigen Geldgebahrung heute auf einer Grundlage steht, welche es zu einem der angesehensten, leistungsfähigsten und sichersten Geldanstalten unseres Landes »nacht, der jedermann seine Ersparnisse ;u gewinnbringender Verzinsung anvertrauen, von ihr aber unter den satzungsmäßigen Voraussetzungen zu den günstigsten Bedingungen auch Darlehen bis zu sehr betrachtlicher Höhe erhalten kann. Die feste Grundlage ihres Aufbaues setzte sie in den Stand, auch den vielfachen schweren Erschütterungen auf dem Geld markte in jüngster Zeit Widerstand zu leisten und den Einlegern für die Sicherheit ihrer Einlagen zu bürgen. Im erschöpfenden Revisions-berichte durch Dr. Kupnik, in der bis ins einzelne gehenden Vorlage des Rechnungsabschlusses samt den zugehörigen Erläuterungen durch Direktor Peyer und irrt ausführlichen Berichte des Aufsichtsrates durch Dr. Wiesthaler zeigte sich eine Geschäftsgebahrung, die den kraftvollen Aufschwung der Kreditanstalt überzeugend beweist und zugleich die Hoffnung auf ein weiteres gedeihliches Wirken der Anstalt recht-fertigt. Trotz der mißlichen allgemeinen Wirtschafts-läge war auch im abgelaufenen Jahre der Geld« verkehr ein sehr lebhafter. Einige wenige Zahlen mögen dies dartun. So wurden an Spareinlagen eingenommen 7,082.72418 Din und dagegen solche ausgezahlt mit 6,711.640 50 Din. An Wechsel-darlehen wurden gegeben 1,846.747 — Din, an Wechselrückzahlungen geleistet 1,527.726'- Din. Bei anderen Geldinstituten wurden eingelegt 7,897.560 53 Din und an eigenen Einlagen behoben 10,165.375 28. Der Scherbaumhof und die Kioske wurden um 2,700.000 Din käuflich erworben. Dmch diesen Kauf konnte die Kreditanstalt in ihr eigenes Heim einziehen und darin Kanzleiräume einrichten, die nicht nur die Arbeiten erleichtern, sondern auch äußerlich dem Ansehen der Anstalt entsprechen. Durch den Kauf-schillmg für den Scherbaumhof wurde aber die Liquidität der Anstalt in keiner Weise beeinträchtigt. Der Kauf entspricht den daran geknüpften Erwar-hingen und es wurden auch, noch lange bevor in der Oeffentlichkeit die Frage der Mietzinsjenkungen ins Rollen kam, die Mietzinse der Wohnparteien herabgesetzt. Die eingezahlten Darlehenszinsen erreichten die Höhe von 854.344 Din. Die Spareinlagen be-tragen heute 13,529.759'11 Din. Der Reservefond ist bereits bis auf 781.627.66 Din angewachsen, außerdem besteht ein besonderer Speziaireservefond mit 120.000 Din. Der Pensionsfond verfügt bereits über einen Betrag von 438.37422 Din. Außerdem wurde die Pensionsangelegenheit durch Schaffung einer Pragmatik geregelt. Die Anstalt zählte mit Schluß des Jahres 1931 539 Mitglieder. Sämtliche Berichte wurden beifälligst entgegengenommen, und über Antrag des Herrn Dr. Wiesthaler im Namen des Aufsichtsrates dem Vorstände unter besonderer Hervorhebung der persönlichen Verdienste des Herrn Julius Pfnmer der Dank für die vielen mühevollen Arbeiten ausgesprochen und die Entlastung erteilt. Aus dem Reingewinn werden die Geschäftsanteile mit 6"/,, verzinst. Die satzungsgemäß ausschei-denden Mitglieder der Genosse nschaftsleilunq Julius Fischbach. Dr. Lothar Mühleisen und Karl Lvtz wurden wieder-, Franz Reger als Obmannstellver-treter und Mai Ussar als Mitglied der Einschätzung?-kommission neugewählt. Bei der Bestimmung des Höchstbetrages, zu welchem Darlehen gegeben werden und worüber Herr Pelikan berichtete, entspann sich eine lange Wechselrede, an welcher sich die Herren Dr. Wiesthaler, Dr. Kupnik, Dr. Blanke, Pfrimer, Lotz und andere mit verschiedenen 'Anträgen betei-liaten. Schließlich einigte man sich im Smne des Antrages Dr. Wiesthalers dahin, daß bei Darlehens-betrügen, wobei es sich um Bewilligungen von mehr als 500.000 Din handelt, auch die Einschätzung»-kommission ihre Zustimmung geben muß. Es ge- Seite 4 Deutsche Zeitung Nummer 27 langten nun nach mehrere innere Henossenschafts-angelegenheilen zur Verhandlung. Ueber den Fall der Zahlungseinstellung eines Kenossenschaftsmit-gliedes und die Frage der Sicherjtellung des dabei beteiliglen Kapitals der Kreditanstalt berichtete Dr. Mühleisen in einem ausführlichen Vortrage. Seine auf Grund der angebotenen Sicherstellungen des Kridators gestellten Anträge wurden nach lam ger Wechselredt vorläufig dahin erledigt, daß der Vorstand und der Aufiichtsrat in gemeinsamer Sitzung noch über den Gegenstand zu beraten und sodann die geeigneten Anträge zu stellen haben. In einer längeren Schlußrede verwies Herr Pfrimer auf die wirtschaftlichen Schwierigkeiten in der gegen-wältigen allgemeinen Geschäftskrije, betonte die viel-fachen Arbeiten, die der Anstalt in der Bewältigung der von ihr zu lösenden Ausgaben ablagen, und ersuchte die Anwesenden, sich unermüdlich die För-derung der Kreditanstalt angelegen sein zu lassen und zu diesem Behufe hauptsächlich auf die <6«» winnung neuer Mitglieder bedacht zu sein, weil in einer möglichst großen Zahl von Mitgliedern die beste Gewähr für die Stärke und Leistungsfähigkeit unserer segensreich wirkenden Kreditanstalt liege. Der Radfahrklub „Edelweih li>00" wird am Sonntag, dem 10. April, die heurige Eröffnungs-partie nach Bistrica bei Limbus .Hi«Hneten sich noch Frau Sellin-schegg durch ungekünsteltes Spiel sowie Frl. Walttaut ö. aus. Letztere holte aus ihrer Rolle heraus, was menschenmöglich war; schade, daß ihr schon oft und oft dokumentiertes reiches Können sich nicht in einer größeren Rolle entfalten konnte. Bei den Herren hatte Herr M. Kalb die ursprünglich Herrn H. Slawitsch zuge-dachte Hauptrolle übernommen gewiß nicht zum Schaden der Rolle, die er durchdacht und mit Ver-ständnis spielte. Einen Sondererfolg hatte Herr Dr. T. Starkel zu verzeichnen; schon sein bloßes Erscheinen auf der Bühne genügte, um den spon-tanen Beifall des Publikums hervorzurufen! er brachte die Rolle des naiven Provinzlers mit er-frischender Komik und einer durchaus persönlichen Note. Sehr gut auch Herr Ernst Fürst als schon etwas angeblödeter Aristokrat. Etwas mehr Pathos hätte vielleicht noch der hochmoralische Geheimrat Herrn M. Kalbs vertragen. Die beiden jugend-lichen Liebhaber spielten Herr Dr. M. Scheichen-bauer und Herr A. Scharner mit viel Geschmack. Freilich wies des letzteren Deutsch außer dem durch die Rolle vorgeschriebenen englischen auch einen unter-ländischen Einschlag auf. In kleineren Rollen wr.kten noch Frl. Ida Mir. Frl. Lotte Urschitz und Herr Dr. M. Scheichendauer. Erstere spielte das Dienst-mädchen im urwüchsigen Peltauer Dialekt — eine Auffassung, über die sich streiten ließe, die aber in ihrer Art durchaus gelungen war. Herrn Dr. Schei-chenbauer liegen Salon rollen offensichtlich besser als die eines Logenschließers, die er nebstbei noch inne hatte. Das „Böhmakeln" ließ noch einiges zu wünschen übrig und ist übrigens im Teitbuch gar nicht vorgeschrieben. Das Stück erntete reichen Beifall und es ist nur zu wünschen, daß derartige wohl-gelungene Aufführungen noch oft und bald wieder stattfinden. Harald Schwab Rachetat eines abgewiesenen Lieb» Habers. Tn der Nacht auf den 5. April gab der Gendarm Anton Sakovic im hiesigen Gasthaus „Zur Draupromenade" auf die-''»-jährige Kellnerin Friederike Knödl vier Revolverschüsse ab, von denen sie einer in den Arm, drei aber in die Beine trafen. Die Verwundete wurde mit dem Rettungsauto ins Spital überführt, wo sie operiert wurde. Der junge Gendarmeriekorporal war in die Kellnerin verliebt, wurde aber abgewiesen, was ihn zu seiner Tat veranlaßte. Sakovic wurde verhaftet. Sport Skiklub Celje. Um den Mitgliedern auch den Sommer über Gelegenheit zu geben, sich sport-lich zu betätigen, wird beabsichtigt, eine Tennissektion ins Leben zu rufen. Jene Mitglieder, die dafür Interesse haben, erhalten nähere Auskünfte in den Geschäften der Herren Paidasch und Krell. Spiel-beginn am 15. April. ANTON EICH Damenschneider Celje, PreSernova 8 (gegenüber «lerFma. L. I'u(ao) empfiehlt «ich den werten p. t. Damen für erttklanige Arbeit in m&Migen Preisen. Mäntel . . Din 300-350 KositQme . „ 350-400 Stoffkleider - 250 n»w. Haus bis 70.000 Din wird zu kaufen gesucht in Celje oder Umgebuug. Anträge mit Beschreibung unter „Gut erhalten Nr. 36775" an die Verwaltung des Blattes. Apfelmost prima, Eigenbau, 100 hl per Liter 1'/, Din franko Moskajnci. A. Ussar, Dubrora, Post Moikajnci. 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Feuerwehr von Ritnske Toplice und jedem Einzelnen für die ehrenvolle Begleitung zur letzten Ruhestätte. ceije-Rimakc toplice Martha Jaksic Allen Freunden, Bekannten und den vielen treuen einstigen Schülerinnen, welche unserer lieben Schwester, Schwägerin und Tante Mela mSH das letzte Geleite gaben, für die Kranzspenden und Trostesworte unseren innigsten Dank. Familie Dr« Franz Premschak. dtfltnritmtr, J*ron»geb