"'Am * eutfche Zeitung Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat v«,»g»pr»is« für da« Inland : Vierteljährig 40 Dtn, halbjährig 80 Din, ga«^ »»sündigung^ werd»» i- der Serwaltung z, billigst»« »edShre« »^g»g»n,«A-mm»n f jährig 180 DU- Kür da, toUn» entsprechende «rhih»ng. »inzelnummer Dtn I'»» Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh «nd Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag-" »chilMIlmi» «id «er»»lt»»g: Pre-ter»»»a »llca 5, Xelcfhoa Nr. 21 | Nummer 35 [ Celje, Donnerstag, den 80. April 1936 f 61. Jahrgang Vormarscy auf Addis-Abeba Für den Vormarsch auf Addis-Abeba find in Desfie 3000 Lastwagen sowie große Borräte an Kriegsmaterial aller Art zusammengezogen worden. Eine starke Kolonne ist bereit» nach der Hauptstadt in Marsch gesetzt worden, ohne auf irgend welchen Widerstand zu stoßen. 3m Nordwesten haben die italienischen Truppen Bahadur, die Austrittsstelle des Blauen Nils aus dem Tana-See erreicht und stehen damit an der Schwelle der Provinz God-schäm, deren Hauptstadt Debra Mario» da« nächste Ziel der italienischen Streitkräfte sein dürfte. General Graziani hat die Offensive im Ab-schnitt von Sassabaneh wieder ausgenommen und Dagamedo besetzt. Oesterreichische „Große Reden Bundeskanzler Schuschnigg und Vizekanzler Starhemberg haben in den letzten Tagen wieder „Große Neben" vom Stapel gelassen. Einige Bei-spiele: Schuschnigg sagte: „Aber im Inneren de» Landes hängen die Wolken. Es ist so. al» ob ein Generalangriff wieder einmal unternommen würde, um dieses Land in seinen Grundfesten zu erschüt-lern". „Oesterreich wird auch den Phönujturm über-stehen". Schuschnigg nennt die Vaterländischen „Frontler" und die NS-Opposition „Wachter". Und: „Wir haben uns die Hände gereicht, der Nachfolger des verstorbenen Kanzlers in der Va-inländischen Front Fürst Starhemberg und ich al« des Märtyrers Dollfuß Nachfolger in der Ne-gierung. Wir haben absolut die gleiche Auffassung über Oesterreich.---Außer jedem Zweifel steht, daß der Sieg schon unser ist". Wir fragen: wessen ist der Sieg? Schuschnigg» — Innitzer — Rom, oder Starhemberg», — Mussolini» — oder? Die erste Auseinandersetzung kommt noch zwi-schen diesen beiden Freunden: Starhemberg hiell ja auch eine „Große Rede", worin er sagte, für ihn sei die Innenlage Oesterreich» nicht „trübe" wie für Schuschnigg, sondern ziemlich „klar". „Die Förde-rung, den Heimatschutz abzubauen, sei unerfüllbar". „Der Weg zur Abrüstung de» Heimatschutzes geht nur über meine Leiche". Es stehen aber noch an-dere wichtigere Auseinandersetzungen bevor. Daß der „famose" Herr Major Fey mit Generaloberst Göring in Budapest verhandeln wird, ist wohl ausgeschlossen. Wer wird denn heute noch mit einem Fey verhandeln und worüber?! Einen verspäteten Aprilscherz hat sich die öfter-reichische Regierung auch durch die Rundfunküber-tragung über den Phönii-Korruptionsskandal er-laubt. Wer glaubt heute noch an die winzigkleinen Summen, die da angegeben werden und an eine solche Rechtfertigung? Nicht einmal 3 Oesterreicher. Vielleicht Herr Innitzer? Ein britischer Friedensplan London, 27. April. Wie in politischen Krei-sen verlautet, wird die englische Regierung mit ihrem Friedensplan hervortreten, sobald durch den Aus-gong der französischen Wahlen und durch die deut-sche Antwort auf den Fragebogen eine gewisse Klä-rung der Lage erfolgt ist. Daß die deutsche Ant-wort weitere Verhandlungen ermöglichen werde, gilt in Londoner politischen Kreisen als seststehend. Und so rechnet man auch bereits bestimmt für Mitte Mai mit dem Beginn einer großen Friedenskonferenz. Tagung der Kleinen Entente Am 6. Mai tritt die Kleine Entente in Beo-grad zur Tagung zusammen. Der Geburtstag S. K. H. des Prinzregenten Dankgottesdienst in der Hoflapelle (A) Beograd, 28. April. Aus Anlaß des Ge-burtstages S. K H. des Prinzregenten Paul wurde heute um 11.30 Uhr in der Hofkapelle auf Dedinje ein Dankgottesdienst gelesen. Dem Gottesdienst wohn-ten S. M. König Peter ll., I. M. Königin Maria, I. K. H. Prinzen Tomislav und Andreas, S. K H. der Prinzregent, I. K. H. die Fürsten Alk rander und Nikola, die Eltern I. K H. der Prinzessin Olga, Prin-zessin Helene und Prinz Nikolaus von Griechenland, die Tante I. M der Königin Maria, die Prinzessin Hohenlohe sowie die Mitglieder der Zivil-und der Militärkanzlei S. M. des Königs bei. Beograd. 28. April. Aus Anlaß des heutigen Geburtstage» S. K H. des Prinzregenten Paul hielt heute der Beograder Stadtpräsident Vlada Jlic im B-ograder Kurzwellensender eine Rede, in der er die Persönlichkeit S. K. H. des Prinzregenten würdigte. Beograd. 28. April. Dir Banus des Save-banats, Dr. Ruzic übermittelte S. K. H, dem Prinz-regenten Paul im Namen der Bevölkerung des Save-banats die herzlichsten Glückwünsche zum heutigen Geburtstag. Banus Dr. Ruziö b.ei S. ct. H. Prinzregent Paul Donnerstag Amtsantritt Susak, 28. April. Der neue Banus des Save-banats Dr. Viktor Ruzic ist heute morgen aus Beo-grad noch Susak zurückgekehrt. Gestern wurde Dr. Ruzic in Beograd von S. K. H. Prinzregent Paul und sodann von den Kgl. Regenten Dr. Stankovic und Dr. Perovic empfangen. Banus Dr. Ruzic reift Donnerstag nach Zagreb, um sein Amt anzutreten. Bonus Dr. Ruzic, der bekanntlich der diesjährige Gouverneur des Jugoslawischen Rotary-Distrikts ist, hat seine Teilnahme an dem Rotary-Kongreß, der Anfang Mai in Dubrcvnik stattfindet, wegen seiner Ernennung zum Banus absagen müssen. Ein ehemaliger Minister wegen Korruption angeklagt Der Untersuchungsrichter prüft soeben die Akten, die sich auf die Verträge um den Bau der Bahn Priötina Pec und Bihac-Knin beziehen. Der ehe-malige Verkehrsminister Lazar Radioojevic ist von Andra Stanic in der Skupschtina beschuldigt worden, durch den Abschluß dieser Verträge mit Boyer und Batignolles den Staat um M0 Millionen Dinar geschädigt zu haben. Ungarn will die Wehrpflicht einführen Englische Blätter berichten, daß nun auch Un-garn im Sinne der römischen Verembarungen demnächst die allgemeine Wehrpflicht einführen und die Militärklauseln des Trianon-Bertrages einseitig kün-digen werde. l. Mai — „Tag der Arbeit" in Bulgarien Sosia, 28. April. Agenzia Stefani berichtet: Die bulgarische Regierung hat beschlossen, daß der erste Mai in Bulgarien künftig als „Tag der Ar best gefeiert werde. Am kommenden ersten Mai werden 120.000 Arbeiter vor König Boris defi-lieren. Die Mahnung eines Freundes DielLehren^derIGefchichte Prof. S e t o n > W a t sZo n, der sehr angesehene unter dem Namen „Scotus Biator" in ganz Europa bekannt gewordene englische Publizist, weilte dieser Tage in der Tschechoslowakei. In Prag wurde er von dem Staatspräsidenten D r. B e n e s ch Izur Au-dienz empfangen. E» ist bekannt, welch hervorragende Bedeutung die Arbeit dieses Politikers für die au» der alten österreichisch-ungarischen Monarchie erstandenen oder erweiterten Staaten hatte. Irland — eine Warnung Prof.^Seton -Watson jgewährtejdem Vertreter des tschechischen Blattes „P r i t o m n o st" Dr. S m e-tacek ein Interview, aus dem zu ersehen ist. daß er die Lösung der sudetendeutschen Frage im Interesse des tschechoflowakischen Staates selbst als eine sehr dringliche erachtet. Prof. Seton-Watson erklärte: „Sie erwähnten im Anfang Ihrer Unterredung die Fülle politischer Erfahrungen und fragten, ob es nicht möglich wäre, von dort aus irgendeinen Rat zu erhalten. Vielleicht ist dies möglich, aber auch im umgekehrten Sinne als Ihnen dies scheinen mag. In der Geschichte und Politik Englands finden sich nämlich nicht nur positive Belehrungen, sondern auch Beispiele der Warnung. So, zum Bei-spiel Irland. Erinnern Sie sich, welch höllische Verwirrung unsere Politik in dieser Frage verur-sachte. Unser Vorgehen Irland gegenüber hat lange Zeit hindurch das Verhältnis England» zu den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika, wo viele Millionen Wähler irischer Ab-stammung und irischer Gestnnug leben, verschlechtert. Vielleicht ließe sich hier eine entfernte Analogie in Bezug auf Ihr Verhältnis zu Deutschland finden. wenn nicht noch der Unterschied bestünde, daß zwischen Amerika und Irland der Ozean liegt, wäh-rend Sie an Deutschland als Nachbarn angrenzen... In der irischen Frage sind wir immer mit je-dem Zugeständnis zu spät gekommen. Stets, wenn es schien, daß eine Einigung im Reichweite wäre, kam irgendeine äußere Komplikation, die sie oerhin-derte. Das ist eine Warnung! Ganz gewiß wäre für Sie manches Interessante in dieser Ge-schichte". Süd-Afrika - ein Borbild Prof. Seton-Watson wies dann in demselben Interview hin: „Ebenso lehrreich, vielleicht noch lehr-reicher wäre für Sie die Geschichte des Strests Englands mst Süd-Afrika. Dieses Mal aber im po° sitiven Sinne. Von den Buren trennten uns die Sprache und die politische Tradition noch mehr al» von den Iren, und zweimal kam es zwischen uns zu einem offenen Kriege, einmal sogar zu einem großen Kriege, der einige Jahre dauerte. Und den-noch zeigte es sich, daß es möglich ist, Fehler und Feindseligkeit der Vergangenheit neben einem ver-ständigen Friedensvertrag durch weitreichende kulturelle sowie politische Zugeständnisse wieder gut zu machen... für Mitteleuropa bietet sich hier ganz gewiß ülle von Belehrungen; sowohl im Mißerfolg Englands Irland gegenüber als auch im Erfolg Englands Süd-Afrika gegenüber..." Budapest, 28. Zlpril. Der ehemalige öfter» reichijche Vizekanzler Major Fey ist hier eingetroffen. Seite 2 Deutsche Zettung Nummer 35 Opfer der polnisch-tschechischen Spännung — Ukrainer \ Minderheitenschicksal (Es ist bekannt, wie der Konflikt zwischen Polen und der Tschechoslowakei sich in mancherlei Repressalien, insbesondere Ausweisungen ausgewirkt hat. Es erwe st sich, daß unter den Opfern der polnisch > tschechischen Spannung zahlreiche, in einer besonderen Lage befind-lichen Ukrainer sind. Das hauptsächliche Blatt der Ukrainer Galiziens, da«) Lemberger „Dilo", veröffentlicht einen Bericht alarmierender Art. In diesem ist ausgeführt: Als Entgelt für die Ausweisungen vieler tschechoslowakischer Staatsbürger aus Polen, ergriff die Regierung der Tschechoslowakei Maßnahmen, indem sie dazu über-ging, ihrerseits polnische oder angeblich polnische Staats-Kürzer an die Grenze zu überstellen. Unter ihnen — Ukrainer. Zahlreiche ehemalige Angehörige der ukrai-nischen Armee, OWere und Mannschaftspersonen, die seinerzeit die tschechoslowakische Grenze überschritten hatten und längere Zeit i« der Tschechoslowakei interniert waren, dann, freigelassen, sich in den Städten und Dörfern des Karpathenlandes niederließen, wo sie Aufnahme und Beschäftigung fanden, erhielten in den letzten Tagen von der tschechoslowakischen Regierung die Aufforderung, in kurzer Frist die Tschechoslowakei zu verlassen, widrigenfalls sie zwangsweise zur Grenze gebracht würden ... In demselben Bericht des Lemberger Blattes heißt es hierauf: Die gewaltsame Ausweisung dieser Ukrainer hat bereits begonnen... Tschechische Gen-barmen eskortieren die ukrainischen Opfer, oft ganze Familien mit kleinen Kindern, an die Grenze Polens. Frauen und Kinder, mitten im Winter, an irgend-einem Ölte am Kamme der Karpathen den Un-Killen der Jahreszeit ausgeliefert und sich selbst über-lassen! Ukrainer als Opfer im polnisch tschechischen Streit... „Bis sie an einem Grenzsteine umfallen.. In dem Bericht ist dann hingewiesen: Da» Schick-fal dieser Ausgewiesenen ist ein tragisches. In ihrem Geburtsorte in Galizien eingelangt, erfahren sie. daß sie nicht als polnische Bürger angesehen werden könn-ten, sie hätten seit Iahren aus ihre Bürgerrechte ver-jichtet. Nun werden sie als nicht polnische Bürger von der Behörde aufgefordert, daß Gebiet Polens in einer bestimmten Frist zu verlassen. Sie müssen wieder fort. Und wohin? Der tschechoslowakische Konsul zuckt die Axeln. Der polnische Gendarm wartet nicht. Fort! Und so von einem Land zum anderen geschoben, werden sie so lange die Grenze der streitenden Staaten hin und her übmchreiien, bis sie eines Tages an einem Grenzsteine umfallen «..n . , .. • • Wie das Organ der Ukrainer Galiziens mitteilt, hat das Vorgehen der tschechoslowakischen Behörden — die Ausweisungen der in besonderer Lage befind-lichen.Ukrainer — „bei den Ukrainerinm diesseits und jenseis der Grenze die stärkste Entrüstung und Erbitterung hervorgerufen". Es heißt hierauf: „Es ist V" * wr*J| * * 1 Dr. Fritz Zangger: Mozarts Requiem in Maribor Gedächtniskonzert für Josef Baumeister Ich kann es gar nicht glauben, dak ich Mozarts Requiem im Laufe kaum eine» Jahres zweimal von Gesa ngvei einen unserer deutschen Minderheit in Jugoslawien gehört. Das eine Mal zu Pfingsten 1935 vom Gesangverein „Frohsinn" in Novi> {ob heim Sängerbundfcst, das anderemal am 17. Llpril d. I. vom Männergesangverein ist Maribor — ein glänzender Beweis wert-vollsten deutschen Kulturbestandes bei unserer Minderheit in Ost und West. Wir denken an das Goethe-Wort: „Gottes ist der Orient. Gottes ist der Ottident". Die Novijader sangen dieses hohe Werk ium Andenken an den verewigten Heldenkönig Alexander, in Maribor als Gedächtnisfeier für den unvergeßlichen Vereinsobmann Josef Baumeister. Aber auch das Mariborer Konzert hatte eine edle Beziehung zum hochseligen König, indem das Rein-etträgnis dem König Aleiander Denkmalfond ge» widmet wurde. So ist in beiden Aufführungen de» Requiem» die Liede zu unserem Volke und zu den ewigen Heiligtümern seiner Kultur, zugleich aber die staatstreue Gesinnung unserer Minderheit auf das schönste und feierlichste^in.Erfcheinung getreten. «»möglich an diesen Tatsachen der Grausamkeit gegen-über der ukrainischen Emigration in der Tschechoslo-watei stillschweigend vorüberzugehen. Wir können und dürfen das nicht!" Hitler hat Göring die Ueberwachung von Deutschlands Rohstoffen und Devisen übertragen Die Stellung Dr. Schachts (A) Berlin, 28. April. Amilich wird mitgeteilt : Da gelegentlich der Regelung der Fragen der Beschaffung und Verarbeitung von Rohstoffen sowie der Regelung der Devisenfragen die Zusam-menarbeit zahlreicher amtlicher und Parteistellen not-wendig ist, hat der Führer und Reichskanzler Hitler den Ministerpräsidenten Göring mit der Durchführung aller Maßnahmen vertraut, die mit der Prü-fung dieses Problems zusammenhängen. Minister-Präsident Generaloberst Göring ist auf Grund dessen befugt, sämtlich« Staat«- und Parteistellen zu be-fragen und ihnen Weisungen zu erteilen. Im Zu-sammenhang damit ist Generaloberst Göring befugt, von den einzelnen Ministern deren Hilf« hiezu und im Bedarfsfall deren stellvertredende Tätigkeit zu verlangen. (Ä> Berlin. 28. April. Die Agentur Stefani meldet: Aus Anlaß der Uebertragung der Rohstoff-und Devisenbewirtschaftung an den preußischen Mi-nisterpräfidenten Göring. der diese Aufgaben aus dem bisherigen Wirkungskreis de» Reichsbankpräsi-denten und Reichswirtschaft»ministers Dr. Schachl übernimmt, wird in gut unterrichteten deutschen Krei-sen erklärt, daß in diesem Beschluß des Reichskanz-lers gar kein« Kaltstellung Dr. Schachts und dem-nach auch keine Aenderung des von Dr. Schacht eingeführten Systems zu erblicken sei. Hitler habe durch diesen Beschluß zahlreichen Kritiken begegnen wollen, die in Parteikreisen gegen die Wirtschaft?' polltik Dr. Schachts laut geworden seien. Der Reichs-lanzler sei der Ansicht, daß die ungeheure Autorität des Generalobersten Göring in der Partei schon an sich diesen Kritiken ein Ende bereiten werde. Der Sudetendeutschtz Parteitag Verschoben Die ESR - Regierung hat nun noch langen Verhandlungen den Sudetendeutschen Parteitag ge-stattet, jedoch mit sehr großer Einschränkung: Der Parteitag darf nur im geschlossen Raum abgehalten werden »nd es dürfen keine öffenllichen Kundqe-bungen stattfinden. Die Parteileitung hat daraufhin den Parteitag auf unbestimmte Zeit verschoben. Sven Hedin vor 50 Jahren . Am 8. 4. 1886 trat Sven Hedtn al» junge, Student seine erste Reise an — nicht, wie er e» sich in jugendlicher Begeisterung für die fünf Jahre vorher vollendete Asten-Umseglung Nordensliölds erträumt hatte, ins Ei» der Polarländer, sondern wie schicksalsbestimmt, nach Asien. Sein Weg führte j (ti> > r > i Josef Baumeister. Du treuer, orenzenlo» opfermutiger Volksgenosse, wie hätte Deiner sinn-voller gedacht werden können als durch dieses Ge-dächkniskonzert? Nicht nur. daß die ^Mrlichteit dieser Trauermusik einzig würdig ist, Deinen ver-Härten Geist von uns grüßen! Mozarts Requiem war aus deswegen so wundervoll am Platze, weil diese Aufführung allen Zuhörern mst bezwingender Eindringlichkeit vor Augen führen mußte, daß Du, ungeheuren Schwierigkeiten zum Trotz, Deinen Ver-ein auf «in«r geistigen und moralische» Höhe zurück-gelassen hast, die e» ihm erlaubte, sich an eine der gewaltigsten Aufgabe in seiner fast 90jährigen Ge-schichte heranzuwagen. Du hast un» den berge-versetzende« Gedanken: „Gemeinnutz geht vor Eigen-trotz" vorgelebt, und Deine Getreuen haben das Requiem zustandegebracht, indem sie, in Deinem Geiste vereint vom Chorregenten Hermann Frisch angefangen bi» zum jüngsten Sänger alle Eigensucht in ihren tausend Formen vergaßen und sich zur gemeinschaftlichen großen Tat zusammen-schlössen und sich mühten und arbeiteten, bi» es ging. Solange eine so erhabene Bewährung der Gemeinschaftsgedankens bei uns möglich ist, braucht un» nicht um da» Leben und die Seele vnferer Minderheit bang zu sein. Und Du, geliebter Freund, kannst ruhig schlagen: Dein« Leute schaffen'» I Ueber da» «erk selbst, seinen Werdegang und seinen göttlichen Gehall sind schon Bände geschrieben ihn über Baku und die Halbinsel Apscheron, das Kaspische Meer, den Elbur». Teheran, Isfahan, das Grab des Eyrus, das in Rosen und Wein schwelgende Schira», die Berge von Farsistan, den Persischen Meerbusen, Basra, den Tigris aufwärts, Bagdad, wieder nach Teheran und heimwärts. Vor 80 Jahren! Ganz allein mit geringer Barschaft im Sattel! Das wäre heute kaum möglich. Damals konnte man dort noch ungefährdet von Sindbad den, Seefahrer und den Märchen Tcheherazades träumen. Aber die Wogen des Wellkrieges haben auch den Orient erreicht. Die Mohammedaner schließen sich zusammen, um sich von der Vormund-schaft Europas zu befreien. Es gärt, und so trifft der Europäer nicht mehr auf arglose Gastfreund-schaft wie ehedem. Deutscher Wirtschaftsaufschwung 15 Milliarden Umsatz beim deutschen Handwert. In der deutschen gewerblichen Wirt-schaft spielt der Handwerksmeister noch immer eine große Rolle. Er ist der bodenständige solide Arbeiter, der Qualilätserzeugniffe herstellt. Es ist besonder» erfreulich, daß dieser Gewerbezweig im Laufe der legten Jahre eine wesentliche Besserung seiner wirt-schaftlichen Lage erfuhr. Die Umsätze des Handwerks haben im Jahre 1935 nach den vorläufigen Schätzungen den Betrag von etwa 14 bi» 15 Milliarden Reichsmark erreicht. Dr. Eckener fährt mit nach USA Berlin, 25. 4. 1936. Zu den Gerüchten, die sich in letzter Zeit mit der Person Dr. Tckeners beschäftigten und insbesondere wissen wollten, daß infolge gewisser Meinungsverschiedenheiten seine Teil-nähme an der bevorstehenden Rordailantikfahrt de» LZ 129 „Hindenburg" in Frage gestellt sei. erfahren wir von zuständiger Seite folgendes: Dr. Ecke-ner wird in feiner Eigenschaft al« Äufsichtsratsvor-fitzender der Deutschen Zeppelin-Reederei an d« Amerikafahrt des neuen Luftschiffes im Mai teil-nehmen. Wenn jedoch aus der Tatsache, daß Ka-pitän Lehmann auch bei dieser Fahrt den „Hinden-bürg" führen wird, da und dort gefolgert wurde, Dr. Eckener werde auf seinem eigenen Schiff als Gast reisen, so beruhen solch« Auffassungen auf einem doppesten Irrtum. Denn einmal kann der Leiter der Zeppelin-Reederei nicht zugleich als Lust-schiff-Führer Dienst tun, und zweiten» ist schon b«im Start des „Hindenburg", also lange vor den er-wähnten Meinunggoerickledenheiten, öffentlich bekannt-gegeben worden, daß Kapitän Lehmann al» Führer den LZ 129 „Hindenburg" übernimmt, während Kapitän von Schiller den LZ 127 „Graf Zeppelin" führt. Wa» schließlich den Ursprung der ganzen Gerüchte betrifft, so ist noch persönlicher Rücksprache Dr. Eckener» mit Luftfahrtminister Generaloberst Görina »nd Staatssekretär General Milch die Lag« so zweifelsfrei geklärt, daß von einem Fall Eckener in keiner Weise die Rede sein kann. worden. E» gehört — wenn auch Mozarts Tod die Heranziehung einer fremden Hand zur Voll-endung notwendig machte. — zu den erhabensten Hervorbringungen menschlichen Schöpfergeiste». Schon in der Orchesteninleitung weht un» der Hauch der Ewigkeit entgegen. Der damals schon schwerkrank Meister war ja der Meinung, daß der Tod selbst da« Requiem bei ihm bestellt habe und daß er m für sich selbst schreibe. So erklärt es sich, daß die überirdische Verklärtheit, die wir schon in einzeln«« Testen des „Don Giovanni", der „Zauberflöte". in der c-moll Meffe und anderen Werken des Meister» finden, im Requiem ins Unheimliche gesteigert ist. Stücke wie das „Lacrimosa" find einfach niederschmetternd. Sie wirken wie dir Erscheinung de, E»dgM» aus Faust: „Du gleichst dem to.ist, d» Du begreiftfi. nicht mir". Und wir können nur auf die Kni« stürzen und anbeten. Di« Aufführung in Maribor wurde in der „Maribor Zettung" sachkundig und «schöpfend be-sprachen. Nur wenige» sei noch einmal her»«-gehoben. Der ausgezeichnete Damenchor, di« stark« Seite des Männergejangoereine», erstrahlt« auch diesmal, da» starke Orchester sieghaft übertönend, in einem wahren Triumph«. Aber e» gab auch Töne tiefster Innigkeit. Auch. der. Männerchor bewältigte seine für unsere Vereine fo ungewohnte Aufgabe mit übenafchendem Gelingen. Daß der Chor selbst bei der immer stürmischer dahineilenden Fuge fo fest Nummer 35 Deutsche Zeltung Seite 3 Die französischen Wahlen Der erste Eindruck ist der einer starken Un-sicherheit. so daß außergewöhnlich viele Sitze erst in der Stichwahl des 3. Mai vergeben werden können. Kein Zujall, daß ». B. Herriot in Lyon und der Kammerpräsident Bouissin in Marseille zum ersten Mal nicht auf den ersten Anhieb ge-wählt wurden. Bezeichuci.d ferner, daß der gemäßigte Sozialist Bouisson einem Kommunisten unterlag, während Herriot hinter einem Vertreter der natio-ualen Linksrepublikaner von der Gruppe Marin zurücktreten mußte. Der radikale Staatsminister de» früheren Kabinetts Doumergue zahlt die Kosten der Volksfront, während der nationale, der selbst in Nancy gewählt wurde, mit seiner Gruppe einen erstaunlichen Kelamterfolg im ersten Wahlgang ver-zeichnete. Die Volksfront wird bereits, wenn auch die Kommunisten aus begreiflichen Gründen ihre Disziplin für den zweiten Wahlgang beteuern, als «in verhängnisvoller Irrtum klar. Die Kluft inner-halb der bürgerlichen Reihen wird breiter, und auf Kosten der Radikalen und Sozialisten rücken die Jünger Moskaus unaufhaltsam vor. Bereits sind 40 bis 50 Kommunisten in der Kammer als mög-liches Resultat des zweiten Wahlgangs vorauszusehen. Für Deutschland wie für ganz Europa entsteht nun die Frage, ob Leute wie Herriot oder Daladier. der mit knapp«r Mehrheit gewählt wurde, überhaupt in der Lage sein werden, ihr Land maßgeblich zu vertreten, gegenüber den starken und berechtigten Bedenken des nationalen Bürgertums und angesichts des stürmischen Tempos der Patrioten von der Dritten Internationale. Ein mildes Maiklima ist leider aus der innerpolitischen Wetterkarte Frank-«ichs kaum vorauszusagen, und so ist es kein Wunder, wenn die deutsche Presse in ihren Pariser Wahlbe-richten ziemlich kritisch eingestellt ist. Deutschland und die Mandatsfrage Zwei Hervonagende Sachkenner de» deutschen Kolonialproplem». der frühere Gouverneur von DeutschOstasrika. Dr. Schnee, und Geheimrat Schmidt vom Deutschen Kolonialwirt chasUichen Komitee, nahmen in einer Berliner Aer ammlung der Deut-schen Weltwirtschaftlichen Gese lschaft in grundsätz-lichen Ausführungen zur Ko onialfrage Stellung. Sie verdienen besondere Beachtung, weil sie über die bergigen deutschen Auffassungen in bemerken»-werter Weise Ausschluß geben. Beide Redner stim-men völlig darin überein. daß das übervölkerte und rohstoffarme Deutschland lebenswichtig auf die Wie-dtrerlangung kolonialen Besitzes angewiesen sei. Die Kolonialfrage sei für Deutschland auch ein Transferproblem von solch erheblicher Bedeutung, «ie es anderen europäischen Kolonialmächten un-»ekannt sei. .-r; fr ^ Mit Nachdruck wurde i* der Berliner Kundgebung da» Verlang«» Deutschlands nach kolonialer Gleichberechtigung erneuert. - .. ,■ Die heutige Nvhsloffnot täte ein Uebriges, um im deutschen Voll das Verlangen nach Wiederauf-nehm« kolonisatorische» Tätigkeit wachzuhalten. Der Verlaus der kolonial-politischen Kundgebung , in iii.-i. 1' .»'«»*1 -tiiiw j». .• itfnX zusammenblieb, ist sicher allerhand. Da» Soloquartett, Frl. Trude Munda, Wien (Sopran), Frl. Marion Eiari«!, Graz (Att), Herr Ladislau, Kernen9, Wien (Tenor) und Herr Jng. Ios. Relslnger» Graz (Baß), hatte sich in wenigen Proben zu einem vollkommenen Einklang zusammengefunden, vier schön«, f«in geschulte Stimmen. Die Allstimme de» Fräulein Clarici ist, seitdem wir sie zum letzten Mal« gehört haben, zu herrlicher Fülle und edelster Klangfarbe gediehen. Eine besondere Freud« machte es uns, den Tenorpart wieder in den Händen unseres bewährten Freundes und Landmannes Ladislau» Kemeny zu finden. Herr Kemeny hat dm gleichen Port auch bei der Aufführung des Requiem von Mozart in Novisad gesungen und gehört sozusagen zum eisernen Bestand deutscher Wtusikpflege in unserem Königreiche. Er wird un« mit seinem treuen selbstlosen Sinn und seiner hohen, unbedingt verläßlichen Kunst immer herzlich will-kommen sein. Das Orchester, welches aus der Kapelle des Inf. Regimentes Nr. 45 und heimischen Kunst-frästen bestand, halte auch eine ungewohnte schwierige Aufgabe zu lösen. Es ging fest und sicher seines Weges. Die by»amische Zurückhaltung, die sich ein begleitende» Orchester auserlegen muß, war freilich manchmal zu vermissen. Doch muß bedacht weiden, daß nur ganz wenige erstklassige Orchester, durch-drungen von einer jahrhundertelangen Ueberlieferung, in Berlin macht deutlich, daß Deutschland auf der Wiedererlangung seiner kolonialen Gleichberechtigung besteht. Die Beschwerden der Sudetendeutschen Das tschechische Landesverleidigungsgesetz hat Anlaß zu einer Beschwerde Konrad H e n 1 e i n & und der Sudetendeutschen Partei beim Völkerbund in Genf gegeben. Und zwar bezieht stch die Be-schwerde aus den Erlaß, wonach die Zuteilung von Heeresliefuungen an deutsche Unternehmungen in der Tschechoslowakei von der nationalen Zusammen-setzung der Anyestelltenschast abhängig gemacht wird. Ferner wurde m Prag amtlich gefordert, daß über-all inländische Kräfte tschechoslowakischer Nationalität in den Betrieben die übrigen ersetzen sollten und weder Beamte noch Arbeiter zu beschäftigen seien, die „sich zu staatsfeindlichen politischen Parteien be-kennen". Die Sudetendeutsche Partei begründete ihre dringlich« Beschwerde in Genf damit, daß der Heereslieserung«erlaß mit den Bestimmungen de» MinderheitenSchutzvertrages und der tschechoslowa-fischen Staatsverfassung nicht in Einklang stehe. Gleichzeitig gab im Prager Parlament di« Annahme der Verlängerung des Gesetzes über die Auflösung politischer Parteien, zu deren Begründung sich kein Vertreter der KoaUtionsparteien bereit fand, Anlaß zu einer eindrucksvollen Abrechnung des Ab-geordneten Kundt von der sudetendeutschen Partei mit dem inhumanen Geist der Parteilichkeit im tschechoslowakischen Staat. Die Koalitionsparteien hätten da» Vertrauen verwirtschaftet und seien in keiner Weise über die Zustände und das Elend des Sudetendeutschtums unterrichtet. Bei früheren Partei-auflöfungen habe sich bereits gezeigt, daß man in erster Linie den deutschen Bestandteil im Staate und die deutschen Gewerkschaften treffen wolle. Schon damal» habe man mit einem Schlage 20.000 Arbeitslose mit ihren Familien um den Rest ihrer Unterstützung gebracht. Heute wisse das deutsche Volk in der Tschechoslowakei, daß es einzig und allein um die Auflösung du Sudetendeutschen Partei gehe. Diese aber stelle eine innerlich geschlos-sene Volks, und Willensgemeinschaft dar. die man gar nicht auflösen könne. Belastuvfl in den Beziehungen zwischen den Staaten Die Reichsregierung hat durch ihren Gesand-ten in Lettland einen Schritt bei der lettischen Re-gierung vornehmen lassen. Von Seiten de» Reiche» ist darauf hingewiesen worden, daß die zum neuen Jahre von der Regierung erlassenen gesetzlichen Maßnahmen, da sie auf Kosten der deutschen Minderheit Lettlands gingen, eine schwere Belastung in den Beziehungen zwischen Deutschland und Litt-land bedeuteten. Eine Erklärung, die der deutsche Außenminister v. Neurath in einem dem „Niederdeutschen Beobachter" s gegebenen Interview über die Beziehungen zwischen Deutschland und den Baltischen Staaten verlaulbarte. dieser Forderung gerecht ju werden vermögen. Eine Besonderheit dieser Ausführung war, daß da» Requiem in deutscher Sprache gesungen wurde. Dagegen ist, wenn auch Mozart selbst kaum damit einv-rstanden gewesen wäre, vom Standpunkte der Gegenwart nichts einzuwenden. Bei aller Ehrfurcht vor dem heiligen Original ist es doch nicht un-wesentlich, daß die Zuhörer den tiefen Sinn dieser Worte auch wirklich verstehen, zumal bei diesem Werke, dessen Musik vom ersten bi» zum letzten Ton au» dem Geiste des Wortes herauswächst. Das vornehmste Verdienst an dem Gelingen des großen Werkes gebührt dem Chormeister Prof. Hermann Frisch. Er ist auf den schönen und kühnen Einfall gekommen, Baumeister» Ge-dächtnis durch «ine Ausführung von Mozart» Requiem zu ehren. Er leitete Chor und Orchester mit souveräner Beherrschung aller technischen Schwierigkeiten und de» ungeheuren geistigen Ge-hatte». Pros. Frisch dirigierte fast immer auswendig. Dem Kenner der Verhältnisse aber muß die ethisch-moralische Seite seiner Arbeit noch mehr Be-wunderung abnötigen als die rein künstlerische. Wie« viel unverdrossener Mut und eiserne Willenskraft mag dazu gehört haben, den triebmäßigen Wider-stand d«» Durchschnittssängers zu Beginn ein« so gewaltigen, unendlich mühevollen Arbeit ju über-winden, um endlich zu jenem Arbeitsabschnitt durch-zustoßen, wo jede« echte Kunstwerk bei den Sängern ist in derselben Weise gehalten, wie der in Riga erhobene Einspruch. In der Aeußerung des Außenministers ist hervorgehoben: Die Ausgestaltung der politischen Beziehungen Deutschlands zu den Baltischen Staaten wird erheblich beeinflußt von der Behandlung, wel-che diese dem in ihrem Gebiet ansässigen deutschen Volksteile angedeihen lassen. Hierauf ist ausgeführt: Was die Beziehungen Deutschlands zu Lettland betrifft, so haben sie durch die am Jahreswechsel erlassenen lettischen Gesetz« eine schwere Belastung ersahren. Wenn Deutschland auch durchaus Verständnis für die Bestrebungen der lettischen Regierung hinsichtlich einer Konsolidierung des Staates hat. so kann es das deutsche Volk doch nicht mit Gleichmut hinnehmen, daß di«-ser Prozeß sich in erster Linie aus Kosten der deut-schen Volksgruppe vollzieht. Es bleibe abzuwarten, ob di«se Gesetze und ihre Durchführung eine völlig« Lossagung Lettlands von einer früher feierlich ab-gegebenen völkerrechtlichen Erklärung bedeuteten. Kurze Nachrichten A. Chamberlain nach Lo»don Budapest. 28. April. Gestern abend ist Austen Chamberlain nach London abgereist. Er hat also seine Reise nach den Balkan, nach Beograd und Bukarest aufgegeben. Der ägyptische König F u a d ist am 28. April in Kairo gestorben. ». ■! < *1 ') » « tiiii'v qujili'fc In Spanien dauern die kommunistischen Unruhen weiter. Kirchenverbrennungen und Bom-benwürse sind an der Tagesordnung. » ) * • ♦ I J 4» ' s» ll >». Die Lag« in Palästina P andauernd ernst. Der Generalstreik dauert fort. Die Unruhen in der Provinz nehmen kein Ende. ■ A »r! t *II»IJ {)•'.* n «fit (jp In Wie» wurde ein neuer großer Betrug aus-gedeckt. Betrüger ist ein polnischer Jude namens Salomon Szajowitz. ttfonatoT Auch in Wiener Mittelschulen finden Durch-suchungen statt. Zahlreiche Schüler werden wegen nationalsozialistischer Werbung verhostet. 3 4 • i* * j ^ ^ ' Das Luftschiff „Graf Zeppelin" trat am 27. seine zwette diesjährige Fahn noch Südamerika an. Die Fahrt geht über Holland. An Bord des Lust-schiffe» befinden sich zwanzig Fahrgäste. k " ^ *"• 1 " V ^ Die italienischen Blätter beginnen von neuem mit allergrößter Hetze gegen England. So schreibt die ..Tribuna" von den Engländern u. a: ^.Die Räuber, die hinler dem Zaune warten, um sogar um den Preis eines neuen Krieges Italien um seine Früchte in Afrika zu bringen ----" In der Pressehetze waren die Italiener feit jeher groß, gleich ob es gegen Jugoslawien, Deutschland, oder Frank-reich ging oder jetzt, wo es gegen England geht. zu zünden beginnt und die einsetzende allgemeine Begeisterung sich als beste Helferin des Chorletter» erweist. Nicht zuletzt durch diese alle seine körperlichen und seelischen Kräfte durch Monate bi» auf da» äußerste anspannende Arbeit, bat Prof. Krisch seine treue Liebe zu seinem verewigten Vorstand« und Freunde auf das schönste und würdigste zur Tat gemocht. Den gleichen Beweis hat der Verein»« vorstand Herr Dr. Karl Kieser durch di« au» tiefstem Herzen kommenden Gedenkworte erbracht, die er zu Beginn der Feier der einzigartigen Persönlichleit und dem reichen Wirken Josef Bau-meisters widmete. Starken Eindruck machte vor allem die Anführung, daß Baumeister hundertprozentig volkstreu und hundertprozentig staatstreu gewesen sei und auf ein freundliches Einvernehmen mit den slowenischen Landsleuten höchsten Wert gelegt habe. So sei es Baumeister gewesen, der dem Chor bei Glasbena matica in Maribor ein Konzert in Innsbruck ermöglicht habe. Dr. Kiesers Rede gelangt in unserer nächsten Ausgabe zum Abdruck. ' Der Mariborer Männergesangverein hat durch diese unvergeßliche Aufführung seinen heim-gegangenen getreuen Eckart Josef Baumelst«^ sich selbst und unser« ganze Minderheit aufda» höchste g«-ehn. Kein Zweifel, daß dies« herrliche Feier mal ist, in die Kulturgeschichte der Deutschen Jugo-slawien» in unauslöschlichen Lettern eingetragen zu werden. Seite 4 Deutsche Zeitung Nummer 35 Aus Stadt C c l j e Konzert Siegfried Andree — Hedwig Tertnit Neuerlich machen wir auf da» Konzert des Violinvirtuosen Siegfried Andree und der Konzert-sängerin Hedwig Tertnik aus Graz am 6. Mai im Kinosaale Skoberne aufmerksam. Ueber Herrn Siegfried Andree, der ein Schüler des berühmten Violinvirtuosen Adolf Busch in Basel ist, brauchen wir kein Wort weiter zu verlieren. Hat doch Herr Andree im Herbste 1935 unser Publikum zu heller Begeisterung hingerissen. Ueber Fräulein Hedwig Tertnik liegt un» eine ganze Reihe glänzender Kritiken vor. Einen Teil davon wollen wir in un-serer nächsten Ausgabe veröffentlichen. Heute sei nur eine Stelle au» einem Briefe wiedergegeben, den Herr Dr. Kugy, der große Alpinist und Musiker, einem hiesigen Freunde geschrieben hat. Es heißt darin: „Bei meinem freunde Albert Bois de Cheone hier habe ich in diesen Tagen Fräulein Hedwig Tertnik aus Graz kennen gelernt, ein junges, überaus liebenswürdiges, hochbegabtes Wesen. Sie ist Sängerin (Wagnersängerin), Mezzo-jopran, mit einer schönen, warmen, großen und raumfüllenden Stimme. Wir haben sie vor der hiesigen Societa bei Concerti singen lassen. Sie sang, von unserem Musiker Curelli glänzend begleitet, Wagner, Mari (dies ganz besonders schön und wirksam), Brahms und hat uns allen sehr gefallen, sowohl mit Bezug auf die Stimme als auch mit Bezug auf Schulung, Auffassung. G«staltung»kraft und auf künstlerischen Ernst." Wer da» strenge, ja hart« Urteil Dr. Kugy's in musikalischen Dingen kennt, wird das Lob, das Fräulein Tertnik in diesem Briefe gespendet wird, richtig einzuschätzen vermögen. Es ist kein Zweifel, daß uns ein großer reiner Kunstgenuß bevorsteht. Der Kartenvorverkauf findet in der Sporthandlung Josef Krell statt. Fahnenweihe Der Schützenverband (Strelfko okrozje) Eclje enthüllt Sonntag, den 3. Mai, seine Fahne, welcher Seine Kgl. Hoheit Prinz Andreas Pate ist, mit folgendem Programm: Um 8 Uhr früh Umzug mit Militärmusik vom Bahnhof durch die Stadt auf das Glacis. Um 9 Uhr auf dem Glacis hl. Messe mit anschließender Fahnenweihe. Hierauf Umuig bis zum Narodni dom, wo die Fahne aufbewahrt wird. Anschließend im Narodni dom festliche Jahre«-Hauptversammlung des Schützenverbandes Celje. Von 11 bis 12 Uhr vormittags Konzert der Militärkapelle vor dem Bahnhof. Nachmitbg Konzert der Militärmusik im Garten des Hotels Union (Celfki dom) und Preisschießen im Lokale de» Schützenvereines (Strelska druzina) Celje im Hotel „Union". Eintritt frei. Zu Ehren der Gäste wird die Stadtgemeinde ihre Häuser mit den Staatsfahnen schmücken und ersucht auch die übrigen Hausbesitzer, diesem Bei-spiel zu folaen und ihre Häuser mit den Staats-sahnen zu schmücken. Ausflug nach Seitztloster. Da der Aus-flug noch Seitzklofter am Sonntag, dem 3. Mai. ganztägig ist, wird geraten, eine Mittagsjause mit-zunehmen. Abfahrt Punkt 7 Uhr vom Hotel Post. Im Falle schlechten Wetters oder bei einer zu kleinen Teilnehmerzahl (der Omnibus muß voll besetzt werden) entfällt der Ausflug, was wir noch recht-zeitig bekannt geben werden. Letzter Anmeldung--termin ist Freitag mittag. Fahrpreis nur 25 Dinar für die Person. Die Absolventen der Handelsschule in Celje hallen Sonntag, den 3. Mai, um 9 Uhr vormittags, im Hotel „Europa" ihre 4. ordentliche Hauptversammlung mit folgender Tagesordnung ab: Verlesung der letzten Verhandlungsschrift, Bericht der Funktionäre, Bericht des Aussichtsrates, Neuwahlen und Anfälliges. Kommt zur angegebenen Zeit die notwendige Mitgliederzahl nicht zusammen, so findet eine halbe Stunde später eine zweite Hauptversammlung statt, die ohne Rücksicht auf die Teil-nehmerzahl beschlußfähig ist. Die Mitglieder werden gebeten, vollzählig zu erscheinen. und Land Gemeindeangelegenheiten. Aus der letzten Stadtratsitzung, am 24. April, ist folgendes zu be-richten: Die König-A!erander>Kaserne wurde von der Gemeinde dem Militärärar um 502.110 Dinar und das Magazin um 65 167 Dinar verkauft. Der zweite Abschnitt der Sannregulierung wird in den nächsten Tagen von der Banalverwaltung vergeben werden. Beim Pensionsfond wird eine Anleihe ge-macht, um den Kvaternik-Besitz zu kaufen, woraus ein Armenhaus gemacht wird, welches von Schul-schwestern oder Barmherzigen Schwestern betreut werden soll. Di« Gemeindestraßen werden neu be-schottert und dazu sind 39.250 Dinar bewilligt worden. Um die G«meindeschuld«n zu ermäßigen, werden von der staatlichen Hypothekarbank 6 Mil-lionen Dinar zu 7°/0 für 20 Jahre genommen. Damit sollen höherprozentige Schulden beglichen werden. An der Sann werden die Bäder aus-gebessert. Das Maffenfchachfpiel gegen Aljechin hat am Dienstagabend im Hotel Europa stattgefunden und dauerte bis in die ersten Morgenstunden. Da» Ergebnis ist für die Schachspieler in Celje nicht gar erfreulich; denn Aljechin konnte von 40 Gegnern 35 glatt schlagen und nur 5 Cillier hatten sich mit Remisspielen gerettet. Kino „UNION" Celje An Sonn- und Feiertagen 3 Vorstellungen um 16*15, 18 30 und 20 45 Uhr, an Werktagen um 16-30 und 20-30 Uhr NEUES PROGRAMM: Helden von heute Maribor Von verdeutschen Minderheitenschule. Die Banalverwaltung ernannt« die Herren Dr. Brand-stätter und Felder zu Mitgliedern der im Schulgesetz« vorgeschriebenen Kommission, die über di« Aufnahme der Schüler In die Minderhettenschule zu entscheiden hat. Ljudsta famopomoc^reg Hilfskasfe in Ma-ribor hielt am vergangenen Sonntag ihr« ordenllich« Generalversammlung für das Geschäftsjahr 1935 in Anwesenheit des Regierungskommissärs Herrn Dr. Bano Milan au» Ljudljana ab. Den Tätigkeitsbericht des Vorjahres erstatteten der Obmann Herr Dr. Jvo öorli, sowie die übrigen Funktionäre der Kassaleitung. Au« den Berichte ist zu entnehmen, daß die Hilfs-kasfe in allen Abteilungen 8849 Mitglieder aufweist, welche zusammen für Din 76,460.000.— versichert sind. Der Kassagebahrungebericht halte einen Geld-Umsatz von über 35 Millionen Dinar; an Begräbnis-geldern und Unterstützungen für Großjährig-gewor-den« wurden Din 5,718949.— ausbezahlt. Die Bilanz weist mit Ende 1935 Din 4,880.62034 an Aktiven auf, welchen Din 59.945.25 als Passiva gegenüberstehen, sodaß der Reservefond Din 4,820.666.09 beträgt, und hat stch somit um Din 1,273.904.33 er-höht. Die Statuten wurden teilweise geändert, Haupt-sächlich nur bezüglich der Minderung der Kasfaleistung, welche bis zur nächsten Generalversammlungauf An-trag der Versicherungstechniker für alle Mitglieder gleichmäßig mit 30°/, beschlossen und festgesetzt wurde, auf diese Weise erfährt die Herabsetzung des Begräbnisgeldes durchschnittlich eine Milderung. Der Sportklub Maribor will, wi« ver-lautet, sein« Fußballsektion auflösen. Delogierungen. In der letzten Zeit mehren sich wieder die Delogierungen. Di« Obdachlosen be-stürmten di« Stadigemeinde mit der Bitte, ihnen Unterkunft zu verschaffen. Ljubljana Vorbereitungen für die Sommerolym-piade. Am vergangenen Sonntag veranstaltete der „Sokol" die engeren Auswahlkämpft zur Aufstellung der Turnerriege, die unseren Staat in Berlin vertreten wird. Von den 25 Bewerbern (auf Slowenien ent-fallen 15 Turner) konnten Grilc Konrad (Maribor), Johann Pristov (Jesenice) und Altmeister Primozii (Maribor) die besten Ergebnisse erzielen. Die Turner-riege wird von 1. Mai bis 1. Juli einem ständigen, intensiven Training hier in Ljudljana unterzogen, fo daß wir die berechtigte Hoffnung hegen können, daß unsere Kampftruppe auch bei dieser Veranstaltung die relative Höhe der jugoslawischen Turner unter Be-weis stellen wird. Eine interessant» Meldung. Die Halbamt. liche ^eograder Zeitung „Vreme" brachte in ihrer Samstac^olge von dem Ljubljanaer Berichterstatter die intereisante Meldung, daß das im Prachtbau der Philharmonischen Gesellschaft sich befindende Kin» „Matica" von einem Vertreter der UFA aufgekauft wurde. Der bisherige Eigentümer des Kinounter-nehmens war der Kulturverband (ZKD). Nach die-sem Berichte soll die UFA die Absicht haben, noch weitere Kinounternehmen in verschiedenen Slädteir unseres Staates zu erwerben, um auf diese Art sichere AbnaHmestellen ihrer Filinerzeugnisfe zu schaffen. Wir bringen als Chronisten diese Nachricht mit größter Reserve. Reise und Verkehr Ausländer fahren billiger zur Südost - Ausstellung nach Breslau Um ausländischen Importeuren und Exporteuren, wie auch den Landwirten den Besuch der vom 7. bis 10. Mai d. I. in Breslau stattfindenden Südost-Ausstellung zu erleichtern, gewähren die Staatsbahnen der oft- und südostcurcipäischen Länder gegen Vor-legung des Messeausweises bis zu 33 Prozent gehende Fahrpreisermäßigungen. Im einzelnen betragen die Vergünstigungen in Bulgarien, Griechenland, Jugo-slawien, Rumänien und der Tschechoslowakei 25°/. des Normalpreises, in Oesterreich 25 Prozent für di« dritte und 33'/» Prozent für die erste und zweite Wa-genklasfe, in Ungarn und Polen je 33 Prozent. Nähere Einzelheiten sind in den Reisebüro» zu erfragen. — Wie schon aus der dieses Mal in jeder Beziehung wesentlich erweiterten Beteiligung zu folgern war, be-weisen diese Fahrpreisermäßigungen aufs neue, wie hohe Bedeutung die offiziellen Stellen der oft- und südosteuropäischen Staaten der Südost-Ausstellung beimesfen. Wirtschaft u.Verlehr Saazer Hopfenbericht. Bei anfallender, reger Nachfrage für Erportzwecke wurden im Laufe der Woche gut 500 Zentner umgesetzt. Di« Preise, di« sich heute zwischen 1100.— und 1250.— KC bewegen, haben sich weiter befestigt. Die Vorräte haben sich durch di« fortgesetzten, mitunter beträchtlichen Landver-käufe und die täglichen Platzgeschäfte stark verringert und betragen knapp 4V00 Zentner. Diele Ziffer muß angesichts des ständig steigenden Jnlandskonsum», de» AnHaltens der Nachfrage für ausländisch« Rechnung und des Umstände», daß neue Ware frühestens in vier Monaten zur Verfügung stehen wird, al» niedrig angesprochen werden. Schrifttum Zur Bekämpfung des Apfelblütenstechers Zur Bekämpfung des Apfelblütenstecher» werden die Fanggürtel. Raupenleimringe usw. gewöhnlich erst im September oder Oktober angelegt. Neuere For-schungen haben aber gezeigt, daß die richtige Zeit zum Anlegen der Gürtel schon im Mai und Juni gekom-men ist. Eine ausführliche Begründung dieser Aende-rung der Methode bringt die „Illustrierte Flora" kr ihrem Aprilheft. Au» dem sonstigen Inhalt dieser reich illustrierten Ausgabe feien erwähnt di« Abhandlun-gen über Korallenbeeren, großblumige Sommerastern, neue Wege zur Sortenverdesserung im Obstbau, Ein» jahrs-Phloxe, Behandlung abgeblühter Azaleen, über einen neuen nordischen Ziermohn, eine Hängepetunie. Einlegegurken, über das Geheimnis der schneeweißen langen Porreestangen und den sogenannten „Kohl-kragen" als Abwehrmittel gegen die Kohlfliege, über Melonenkultur im freien Lande, die Zwiebelneuhett „Eisenkopf", das Auseinandersetzen der Iohannis-beeren, die Apfeljorte Lord Grosvenor u. v. o. Auch die „III. Nützlichen Blätter", dos Beilogeblatt der „III. Flora", enthalten wieder, wie stets, eine große Zahl praktischer Artikel und Notizen für das tägliche Leben. Kostenlose Probenummern erhält man von Hugo H. Hitschmann's Iournaloerlag, Wien Vlll.» Hammerlingplatz 10 (Jahresbczug Din 70.—). Sommerfrische fOr 2 Personen, Lanihaa» bei PTUJ, Badegelegenheit. Zu rergeben Mai, Jani und Juli. Anfragen an Maria Scheit, Ptuj, Panosska S 124 Drucker, verlegn und Herautgeber:,"Sereinibuchdruckerei iu Eelj«. - verantwortlich für den Herausgeber und verantwortlicher Schriftleiter: Jalob Prah tu Telje Wir die Druckerei verantwortlich: Sobri.I Szenoi in Eelje.