mH Drey ob - und Wren - WredtM i Deren die Erste zu Ehre [ef? Weil. Reicht verschwigenen Ulut-Ueua I O A N NI Mn den Titular * Kest Mer preißwürdigff auffgerichten Mcuderschajst in d iochlöbl. Mom^Mrche S. Nicolai. Die änderte an den hohen Fest er Noch - Keiligen und Unzertheilten Als eine Löbl. und „ och^ansehnliche L c-ö-mia deren Werren Werren Phil-Harmo-nicorum unter den Titul der H. Jungs. und Mark. (.«cilliL sel. des in den GOttes- Hauß bey Marias Verkündigung deren WW. EE. PP. Auguftinerti ausser den Spittal« Ehor höchst * feirlich begangen. Die Dritte an den Fest deß eil. Wtters und Wut-Ueug J Da er als einRchuöMurft deßWochwurdigsten undMochMde» lichen Teutschcn Ritterö-Orden in dero herrlichen Kirche verehret wäre; vorgetragen worden von P. F. TheophiLo sChlnL, OrOens eines Ijel Ligen * Vatters AVgVftlnl,!« besagter KlrLhe teVtfChen/ a VQ) Fasten-PreOIger gV L«lIl>ctC§.________________________________ Gedruckt juLaybach/ de» Adam Frideri-Mchtzardtt Landtchaft« Bu-dmck««. Ihro Mochgräfflichen Wrcellenß / Wem Doch - und Wohlgebohrnen Herrn / Wenn CORBINIANO Wch Aeil. Uvm. Beichs Krassen von au rau; ^reyherm auff Ligist/ Lrembs/ Fridstein/ und Oberstainach. Derm deren Gerrschafften Wolckenstein/Schlädming/ Kleinsölck/ Schwannberg? Paack/ tmb Prembflörcen. Wer Weyland Uöm. Kayserl. und Wönigl. Wathol. Märest, re. re. Würcklichen Geheimen Rath / Lammerern / Ubrist.und WnterWrbMandMarschalln in Steyr. Wkaachaltern Deren Dnner Uesterreichischen KrbMürsten« thumben und Landen. einen Gnädigen Kerrn/ Kerrn. I «1k» rccllcntz loch-und ohl-Mebohrner Reichs Draff/ rc. rc. nädiger Werr / Um / rc. rc. As Lob deren Heiligen auch von alt * Römischer Beredsam« feit und Gold »triefender Feder ist nur einEntwurff in der Dunckle/ und eine schwache Fürstellung der grossen Sonne durch einen kleinen Mathematischen SBercfzeig; wer solches recht voll» kommentlich will messen/muß sich wagen an die Zahl deren Ster« neu/und an die Menge deren an Ufer ligenden Körnlein. Ehender ziehet nicht das reifte Menschen»Lob gleiches Gewicht mit denen Verdiensten deren Heiligen/biß nicht den geheiligten Tugend-Le» den die unschätzbahre Lron der Unsterblichkeit wird beygeleget. Doch ist denen Gelehrten sowohl als Tugendsamen etwas gemei» nes/daß sie alles mitgünstigenAugen ansehen/undgleich denen be» huthsammen Immen in manigen durch den Druck gebundenen Blummen das gedeyendeHönig entlehnen und saugen. Es pfle» gen Verständige und Fromme auch geringen Blättlein ihren An» blick zugönen/ und redet der leblose schwartze Preß.Buchstab offe so nachtrücklich/als das beseelteWorth bey denenGerechten. Ver» uümpfftige wissen auch etwas geringes sich nußbahr zu machen/ und Tugendsame lassen einen gutten Willen für ein grossesÄerck gelden. Erwentes veranlasset mich Huer SochgräMchm Wxcellenh gegenwärtige drey Lob»Reden unterthänigst ZUZU» schreiben; indeme die gelehrte und kluge Welt an Uhnen Tu» gend und Weißheit insonderheit ansihet: Massen sie an Wer» Gochadelichm Merstammen solche Früchte schon von Villen Jahren gefunden/dal) sie Groß» Thatken und Heldenmuth in de» nen ) ( tien erstorbenen; Weiß-und Statts-Klugheit aber in denen St« -enden bewunderet/welches geerönre Haubter bewogen/ daß ti piwikn ein ganßes Land anvertrauet / und Dero weise Regie, rungfür die eigene gehalten. Anbey hak die rechtgläubige Welt solche Beysprll der Tugend/ daß die Höchste/ btfc schönst; Früchte an den Gochgräfflichen Daurautschm Gtaw men-Baum schon gezeitiget/und annoch blühend/ erkennen; weilen selber getriben wird durch den vollkommenen Grund bet exemplarischen Andacht/angebohrnerGütte/gerechter Schärf, ft/undden gemeinen Weesen höchstnothwendigerBescheidenheit Vermuthe demnach/daß gleichwie Uuer AochgrDiche Mv cellentz meine angelobte Mühe mitGnaden gewilliget/also auch bas Werck selbste Wnm gesählich sein lassen werden. Solche hohe Gnad wird jederman bewegen / btfc meine geringe Arbeit gut zuheissen/ und/obschon nicht für etwas würdiges zu halten/ welches vor denen geschafften Augen der nunmehro gelehrten Welt sich terffsehen lassen/doch »ach meinen demüthrgen Ävsehei« vnd guttmeinenden Verlangen zu billigen; weilen ein soHoch-- adeliches Worschild dieselbe verthättiget. Die zwey wunder« volle Heilige ioannes von Nepomuk und Georgius derSittter* licheDlut«Ieug werden bey den dreyeingen MMtt mit ihrer grösser Vermögenheit allen Wohlstand der Kochadclichm Smtili/ besonders -Euer Gochgräfflichen Lrcellenß/zu» wegen bringen. Jener die in Villen Ländern erworbene Ehre beschützen; Diser zum Seelen-Heil selbe vermehren. Ich aber wer» de mich in meinen geistlichen Übungen jederzeit Muer Doch- grWchenUpcelkenß erinnern / um solche Gnad bey den Ur» Heber aller Gnaden nach Möglichkeit abzudienen/ auch diser Er» sten also zugebrauchen wissen/daß ich mich zu mehreren fehig ma» che/deren ich und dergesammteAugustiner Orden fördershin uns gnädigst vertrösten Uuer Kochgräfflichen Wmllentz Demüthigster Diener ) ( Annhalk der Predig: 8. ioannes Ncpomuccnus ein vor GOkt UNd der Welk Vollkommener Mann. In multis ofFcndimus omncs5 fi quis in verbo non offendit: hjc perfedfcus eft vir. Zn Villen sündigen lvir alle; welcher aber in einen Worth nicht sündiget: diserist ein vollkommener Mann. Jacob. Epift. cap. 3. v. 2. Ur denen gestarckken Engeln/ und denen gereinigten Einwohnern deßHimels/ nicht aber denen schwachen Geschöpf-fen/ und in disen Zeher-Thall lebenden Menschen/ist jener Grad der Vollkommenheit eigen/ daß sievermög ihrer Weesenheit sich nichtinStandzufündigenbestnden. Gleichwie die zur Anschauung GOtteö erhobene Geister ihrer Natur nach unverweßlich/ also mag und kan kein Sünds-Mackel dieselbe verunreinigen / oder (a) vernichten. Vill weiter als das erste Orth der Eünd von uns Menschen / ist ein würckliches Laster von denen Heiligen uvd Außerwöhlten entfernet: So weit als das Liecht der Glory von der Verdam-nuß/ ist der blosse Willen übles zuthun von denen Mitbürgern deß Himmels/ hingegen ist die fündhaffte GelegenheitunsernverderbtenSeynsonahe/ als in den Leben das besteckte Misch der Gott-gleichenden Seele / und obschon nicht allzeit sichtbahr/ so weichet sie donnoch nicht völlig von unser Vollmacht; nicht ungleich der Sonne/ welche zu weilen verduncklet/ widerum die schwache Wolcke durchtringet / und sich in vollen Schein sehen lasset. Wahr ist es / daß nicht alle Umständ das Giffteines Laster mit (ich führen/ doch bleibet auch bey würckli-cher Tugends-Übung der Gewalt zur Sünd denen Menschen. Wir tragen das Kur in den Busen von denjenigen Augenblick/ da wir noch leben in einen anderen/und kaum schöpfen wir für unß selbste den ersten Elends-Athen/bricht solches auß in wittende Flammen. Menschen fangen den unreinen Lufft/ welcher das glosende Erb-Feur anblaset/ und selten findet sich ein nachmahls leicht-leschlicher Wasser-Streich bey denen Sterblichen. Eine kleine Anzahl ist deren in Mutter-Leib Geheiligten; sonst ist die Sündm-Mackl so gemein denen Menschen als die bunte Farb denen Lämmern und Gitzlein Jacobs, O) oder die schwache Fleck den ncugeworffenen Tiger. Wir alle werden Kinder deß Zorn gebohren / (c) und daß kaum einen Tag alte Kind muß sich dem Himmel schon huldigen. Daß bewährte Versöhnungs-Mittel wäre einsmahls das Mofay fche BlubMefletv dessen sich so gar der gerechte 99. Jährige Abraham (d) und an seinen:). Jährigen Sohn Ifaac gebrauchet; solches aber hat sich in den Gesatz deren Gnaden O) mit Chrifto in den Heilsam-quellenden Jordan veränderet. Diser geheiligte Gna-den-Fluß leschetzwar die Flamm biß zur letzten Funcke/ und benihmet den ererbten Feur die vollständige Würckung; doch behaltet der verderbte Naturs-Stand B den ( «) S. P. Aug. i.Jos*. ( b) Gtn. \o, 35. ( c ) ad Epbefios. r. Z. (<#) Gen. 17* 14* Ö16» (fl) Marc. I, 9« m 3 m -mMtzenZundek/ in welchck es wiberum leichtlich/ ja unvermuth/ fanget, AerSpender aller Gnaden leistet uns ein besondere Hülff; doch weilen es in der steuenWiüLhurdeßMmschenist/ solche anzunchmen oder zu verwerffen/ ist öife öffters unerkannt und vergebens. Überflüssig und unendlich seynd die Verdienste deß Erlösers/ sie wolten aber nicht so vill würcken/ daß der Mensch sein Vermögen zu sündigen verlohren hätte. GOtt schencket seine mitwürckendeBey-hüljf/ doch hat der Mensch nicht in den Augenblick distr Geschancknuß über selbe pieOberherrschafft/ sondern der Höchste will sich jene fürbehalten. Die Schutze Geister seynd aufden gefährlichen Lebens-Weeg unsere Leits-Männer/ es irret Mr sich maniger Wanderer weit mehrerö/ als die verlassene Agar in der entlegenen Einöde (a) Berfabee, Das Schild deß wahren Glauben (b) bewaffnet die Römische Christen/ sie werden dennoch nicht Stahel und Eisen vest/ daß sie unbeweglich / und nichts eingehen folte. GOtt selbste verheiffet bey und mit uns (c) zuwohnen biß zu Welt Untergang/ wann wir uns nur nicht freywiüig entfernen von seinerGütte / welchesschir unumgänglich; weilen die Gerechte täglichen einen sibenfachm Fahl unterworffen / (d) und wir alle wider ihm in Villen uns versündigen. Zn unfern reisten Übungen ist der gesunde Vernunfft ein sicher führender Pharm, und gleich wohlverfehlen wir den beglückten Porth mit unfern Schaden. Keiner ist versicheret der Gofh geschlichen Beständigkeit in gutten; dann nicht alles nnfer Thun haltet der Himmel für heilig. Männer nach den Hertzen GOttes seynd schon verkehret worden mit David, und welchen die Weißheit wäre eingefiesset/ Haben sich mit Salomone von GOtt gewendet. Risens-Kraffte bieden zwar thren Feinden den Trutz/ doch seynd sie für sich nicht so mächtig / dieeigene Begirden allzeit zu hemmen/ damit ihreBoßheit nichtimer mehr und mehr gegen den Himmel (e) aufsteige. Steiner mag mit denen Pharisäern derjenige (/) aufheben/ welcher sich ohne Sünd zu seyn glaubet /und der sich ungebrächlich zu seyu vermuthet/ muß entweders ein purer Geist seyn / oder mit Enoh und Elia weitvon der schnöden Welt wohnen. Wir können in Villen ms vollkommen machen/ doch ist kein Mittelerdencklich/ durch welches wirdie Macht zu sündigen verliehreten; die Welt ist eine verdeckte Runde / aufwelcher man niemahl vest stehet / und unser Leben ein schlipfriges Eyß/ aufwelchen das fahlen Menschlich: wo man nicht meinet/ strauchen die Füß/ und unter wohlriechenden Rosen ) ligetdie trotzendeFahl-Brucke unsers Verderben. Die cmsr (erliche Sinne seynd erwünschte Natms-Gaaben / aber zugleich nnsichtbahreFe-fel/ die bereits den Kercker zu fuhren. Wer sich einfahlen lasset / er stehe / {b) terff acht haben / daß er nicht fahle / und der sich von der Vollkommenheit seiner Tugend schmeichlet/ muß sich für den unvollkommnesten halten. Wunder hat die Weltvill gesehen / selten einen Menschen / an welchen die Vollkommenheit zu bewunderen. Die Aloe, ob sie schon blühet/ treibet doch höchere Sprossen/ und -er nach Einbildung höchst-gewachsene Tugend-Baum leydetnoch einige Gipfel. Hoch genugist daß herrliche Gebäu deren Tugenden / wann es ein tieffen Grund hat der (/) Denmth / und derjenige bildet sich etwas rechtes ein/ der/ wann ihme nicht Fleisch und Blut / sondern ein himmlischer Vatter etwas geoffmbah-ret/gedencket/ er seye der verworffneste Sünder. Wer auch biß in den dritten $)w (*) Ge*, zi. 14. (i?) ad Epbef. 6.17. (c) Matth. 28. io. (d) Prov. 24. i6.(e) Gen. 6. (f) joan. 8. 7. ( j?) Sap.i. r. ( h) i.Corinth. 10. 12. (i) S. Pat. Aug. Epifl. 18. (3 alibi. u v ft ) r Himmel echöben wird / verbleibet ein Mensch mit Paulo, und / mit welchen die und Höll begehren kan / istderSeelen-Gesahr außgesetzet mit Achaz, und der je-nige/welchen die Himmels-Schlijjel versprochen seynd/ kan noch sündigen gleich Petro. DieKeder aufden Berg ^iban seynd denen brausenden Winden ergeben/ auch um wie vill heiliger der Mensch ist / um so vill mehreren Nachstellungen ist er unterlvorffen. Jonathas vermeinte / O) daß er ob etwas wenig verkosten Hönia emKind deß Todts seye/ und ein süß-scheinende Welt-Freud hat schon öfftcrs vill melmanigenSturm theilhafftig. Der allen gefahrlichenAnstoß will außweichen/ ißmehr als ein Argus, und wer alles behutsam erkennet/ muß gleich Jano nicht als kein in das Gegenwärtige/sondern auch mit nicht leicht findlicherWarheitin das Zukünfftige sehen. Ändern zu helffen/ seynd doch einiger Massen Menschen-Kräf-km fähig/ sich aberselbstinallweegHülff zu leisten/ vermag kein seltsamer [b) Riß deß Geschlecht Rapha. Man mache die Wanderschafft weit fürsichtiger aß Jacob, so wird man dochSteiner in den Weeg finden (c) aufwelchen zu ligenhart fahlet / und der mache Pilger muß ringen/ biß die Morgen-Rötheder be-Maten Ewigkeit aufgehet. Den Gerechten tragen zwar die Engel auf ihren Händen/ (d) doch flösset er offt an einen Stein/ der ihm nicht geduncket; Erzertrit-tetLöwenund Drachen/ esfeyretaber nicht der brüllende Löw O) ihm zu erhaschen/ wann er nicht ihme nüchter mit starcken Glauben begegnet: Unser Natur ist vermög ihres Urheber vollkommen / von uns selbste auß aber so unvollkornmen / als das gegossene Kalb Aaronis, (/") welches er/ nur wohl gemacht zu seyn / glaubete. Allein / wir können den weisen GOtt dannoch nichts außstellen / vill weniger gedencken/ daß er seine Gütte zu ge-sparsam an uns habe gewisen: wir müssen vill mehr disen fteygebigen Vatter miL Oanck die Hand küssen; weilen er uns nicht den Nutzen entzogen / sondern eine Gelegenheit/ die edle Seele zubereichen / überlassen. Hatte er uns den fteyen Willen zu sündigen genohmen/ müsten wir seine gezwungene Kinder seyn; da nnnmehro freywillig tim uns ihme unterwerffen/ welches weit verdienstlicher ist/ als wann wir heilig seyn müsten. In Unschulds-Stand waren unsere Stamm-Eltern auch in Stand zu sündigen/ doch Ware noch der vollkommen Hand GOt-te6 / weder den erschaffenen Menschen etwas benohmen; die Vollkommenheit bestehet nicht in deme/ daß man nicht sündigen könne/ sondern/ daß man mit hu ner würcklichen Sünd GOttbeleydige: Seelig der Mann/ (^) welcher in den Rath deren Gottlosen nicht gegangen; dann er hat können übles thun/ und hat es nicht vollzogen. Die Kräffte zu sündigen machen keinen unvollkommen/ dann das dürre Holtz ohne Zukhuungdeß Feuers brinnetniehmahl. Die Tugend zeiget sich durch die fteye Wahl nur besser; weilen derrechte Mensch nicht / was er kan/ sondern/ was er soll/ vernümpfftig außübet. Von darum ist der jenige/ welcher sich in keinen Wort versündiget / einvollkommener Mann/ nicht/weilen er ohne Macht ift/ GOtt zu beleydigen / sondern; weilen ihm GOtt B2 zu 0)1. Reg. 14.19. (b j Pavalip. 20.6. (c) Gen.z%. \i.&zi. z6.( d)pfalm. 90.1 z. (e) Z. Be-■ri 5. (f.)Exod. 51.4- () hatte den Geschmach aller Speisen / und die Rosen von Je-richo (c) den Geruch aller Blummen; auch der Begriff deren Tugenden bestehet in der Vollkommenheit eines Menschen. Ein kurtzer Ilias alles Lobs ist / wann wanden Menschen in seiner Vsllkommenheitrühmet/ und dieberedfambste Zunge redet zum Überfluß/ wann sie disen Lob-Spruch beweiset: vill will die Vollkommenheit heissen/ und der dises sagen kan/ saget alles. Der Mond ist nicht vollkommen / wann ihme der Gegen-Schein der Sonne nur in den kleinesten Theil ermanglet/ und wann nichtdieTugend - Sonne gantz den Gerechten belachtet/ spricht man die Vollkommenheituuvollkomen. Zur Vollkomenheit gehöret alles/ was ziret / und leydetdife reiffeMufchel nichts als ein gezeitigtes Perlein. Daß auß denen Berg-Aderen neu-geschöpfte Gold ist ohne Ansehen; weilen es noch ge-prüffet muß werden/ und der rauhe Diemantist ohne Werth; weilen der Pallier-And Schliff-Stein zu der Schönheit muß helffen. Willman etwas vollkommen nennen/ muß nichts ermanglen/was die Schönheit mehret/ und alles Abgehen/ was Außstellungleydet. Der achte Grad muß sich emsinden/wann man von seiner Stärcke einen 8amfönwillpreysen; und der den Jofue sigreich will halten/ muß keinengrössern Helden nicht können: Wer »meinen Hambal weiß/ redetunbehutfamvon Samson, und der Glück gehöret/ machet sich ein BedenÄen/ ob für den .?oüie allein der Sigs-Balmgegrünet. Es istzwarkein Heiligerunvollkommen; dannnichts bemackletes findet (V) den Weeg nach den Himmel/ undmußehenderderletzteHellerbezahlet(-)feyn/ als man die ewige Freuden erkauffet; doch ist der Heiligkeits-Schein bey einen grösser als bey den ändern: nicht vermög der feeligen Anschauung/ sondern; weilen die Heilige GOtt sehen/ undalles/was in GOtt ist/ nach ihren Verdiensten. Es hat die Heiligkeit einen Gegen-Hall von den geführten Leben / und ist für dm demüthigen Fran- C ’ * ) Maub. 5.48. ( t) Exod. 16. {t) Hiertn Drcx. I, dt Cbrißo vaft. (d) Aptt. 21. >7- ( *) Maub. 5. z6. ' m)(m Francifco der Sitz höher/ als für den nachfolgenden Antonio gesefcet Wann das Leben und Todt beharlich getauret / dort spricht man einen Heiligen das Lob recht: daß er vor GOtt und der Welt em vollkommener Mann seye; sonst aber kan man nichts mehrers sagen: als/ daß er allein vollkommen seye in den Himek. Wie mag aber dises seyn A A. ? keiner kan GOtt und den Mampn als zweyen Herrn dienen/ (<*) wo wird sich demder jenige zeigen ? der GOtt und der Welt genug zuthun inStand wäre? jener Amalecit (6) welcher die Nachricht ge-brachthat/ das8au1umgekommen/ undfich fälschlich für den Erleger außgege-bcn/ in der Meinung einen Lohn zu erhaschen / hat erfahren / das Betrug und Falschheitkeinen nicht helffe; weilen er mit den End seines Lebmsolches empfunden/ und der Evangelische Knecht ( c) welcher fich einfahlen liesse/ daß er gar lvohl daran seye/ wann er das Talent seines Herrn vergrabe / wurde mit Schanden abgefttzet; wie soll ein Mensch GOtt und der Welt zu dienen in Stand seyn/ -a keiner offt einen Menschen recht zu thun / in seinen Gewalt zu seyn weißlich kan urtheilen? GOtt allein kan man recht dienen/ und ist mit denen Dienern GOt-tes die Göttliche Schrifft schir so voll/ als geheiligte Blätter/ zu finden. Der Dienst GOttes ist eine leichte Bürde (d) und ein süffes Joch/ dises kan auch den Schwächestennicht beschwären; da in Widerspill der Welt dienen/ ein ungeheurer Last ist / welcher den Stärckesten entkräfftet. Der üblen Welt recht thun/ Heist Wein-Trauben samlen von denen Dörnern / und den schön gewachsenen I Äaitzen reinigen von den häuffig untermischten Unkraut und Distlen. Wann | man mit Wunder Frösch und Schnacken( ix* S.CrfrJvfjslm.zZ. (f)MäUk. 14. it. W ) ( W || Münder seynmuste/ was GOtt und Maria gewnrcfef. Joannes lt>are fofttfcfi/ §lswannernichtalleinniemahlkranck (^r) gewesen/ sondernneu-gebohrm/oder lvohi gar nm-erschaffen wäre worden. Er fangete damahls an recht vollkommen leben/ da er noch kaum wüste/ was unvollkommen seye. Seine Lehr-Schul I waren Kirchen und GOttes-Häuser / in welchen gleichsam zu wohnen Joannes Heschunen; Tag und Nacht wäre er schier mit der Anna in Tempel/ und disen ein-gefleischten Engel sähe man immer bey den Heiligthum. Umsonst (6) will kein Mensch GOtt dienen/ und jedwederer/ auch der (patt gefönten ist/ verlanget seinen Groschen. Wir wissen / daß GOtt will / und leicht kan zahlen; wollen mithin -en verdienten Lohn selben nicht sehenden: was man wegen seiner verlasset / ersetzet er hundertfältig / und einen f alUn Tmnck-Wasser bezahlet seine Gülte. Doch hat Joannes auß N epomuk disen bereichtenHerrn schir ohne Belohnung gedienet; Recht ist es/ daß der dem Altar dienet/ von den Altar auch lebe / da von denen Altars kennten Joannes für Hunger hätte sterben können. Nepomucenus fin-Mt stch stäts ein bey denen opserendetiPriestern / und er wurde allein mit dm An-schauwund geistlichen Genuß abgespeiset; der Altar trüge ihme weniger etnals (c) dm Eliezer die schwäre Reißfürdmläae, und den Chufai die Müh für das Hauß llrael. (d) Ich weiß zwar wohl / daß er seinen Hunger gestillet/ daersei-neu Geist allein hat gespeisset; doch ist auch den Leib nach der Arbeiter (-) seines Lohn würdig. Meinmanglaube nicht / daß der freigebige Himmel etwas um belohnterlasse; er rechnet die Boßheit an einen Aman, und an Mardocheo (j) belohnet d re Tugend. Dises liesse sich Nepomucenus einfallen; er wüste/ daß der Lohnnichtwirdaußbleibm/ undderreicheHimmel gedunckete ihme ein gewtffer I Bezahler. Erhieltedarsür/ daß der Sold eines Dieners sich nur vermehre/ je' länger/ als felbernichterhebetwird/ und das in sicheren Händen ein erspartes Schatz-Geld gut ausgehebet seye: Es Ware ihme genug / daß er bey den unblutigen Opfer die Dienst gleich denen Engeln verrichtete/ welche ihm seinen Mit-Lohn Ivohlinnhalten werden. Die rauhe Winters-Kälte kunteden schwachen Joan. nem so wenig als die schöne Sommers-Zeit dm munteren Jüngling abhalten von der BeywohnungviÜer heiligen Meessen/ und dises Opffer taurete nichmahl so Jang/ daß er selbes nicht noch länger wünschete: Joannes glaubte nicht/ daß er in der Kirchen gewesen/ wann er die Zahl wüste (g) seiner Gebetter/und dieam gehörte Meessen rechnen kunte; Nepomucenus vergessete öffters deß Essen / wan 4. reg. 4. (k) Exod. 1%. EeeU 6.7. « XM 1 efytien* Wie vor Alters die Red -Kunst nur denen gesetzten Männern gestattet rvorden / und eine unter denen letzteren freyen Künsten ware/somanerlehrntt/ also wolte biß auf die dilliche Zeit selbe Joannes verschieben / und mit Chrifto biß in das dreyssigsteZahr (a) versparen. Biß dahin läge Joannes der Welt und Göttlichen Wissenschafften / wie auch den Geist - und Weltlichen Rechtob mitsolchen Nutzen/ daß er in der hohen Schutt zu Prag (b) mitbesonr deren Ruhm auß allen disen die Do&ors-Würde erhalten; Es wurde damahl, nur Gold zu Gold geleget / und müste die Welt blind seyn/ wann sie dieVollkoiw menheit Joannis nicht sehete. Nun müstewohl Joannes seinen Mund öffnen; dann es gäbe sich so vill Gelegenheit zu reden/ so vill scharffsinnige Fragen bemck te Wissenschaften enthalten : wurde er zu Red als ein Weltweijer/obesvon künfftigen Dingen eine sichere Wahrheit gebe/ redete Joannes nachtrücklich/und wendete solche Red-Satzungen für / welche der ewigm Wahrheit gemäß seynd/ wordurcher seinen GegmtHeil begnügte. Man versuchte ihm mit dmen Fragen: ob die Welt von Ewigkeit seye / oder in Ewigkeit dauren werde? obÄZiffenschafft And Meinung zugleich von einer Sach könne geheget werden ? ob alle natürlich würckende Ding ein gewisses Absehen und End ihrer Würckung haben ? und mit mehren anderen; aber diser Göttliche Plato wüste die Sach also zubeantworten/ daß er alle Fragende auf seine Meinung gezohen. Muste er sich in das um erschöpstiche Meer der Göttlichen Wissenschafften sencken/ so zohe er in denen geheimnußreichen Fragen mit den blinden Glauben auf/ und vermeffete sich niehmal/ dises Meer zuerschöpffen; er wüste/daß das leibliche Aug sich nicht eu heben kan zu der Anschauung GOttes/ und das Fleisch ein untauglicher Werckr zeug/ die Glory GOttes zuerkennen/ seye gleich wie bey den (c) Mofye. Die Sünd in ihrer Beleydigung hielte er vor etwas grosses / und scheinete wegen seiner Unschuld / denen jenigen bey zufahlen / welche selbe für etwas unendliches halten. Die gcheimnusreiche Vereinigung der Gottheit mit der Menschheit in Chrifto ermahnete ihm zu Glauben / daß es ein pures liebes Wmf / welches keinen in sonderheit/ sondern allgemein für alle geschehen. Nicht minder eyftrte Minden Geist-und Welt-Recht ab Nepomucenus; wolte man Ungerechtigkeit pflegen / wäre der Armen/Betriebten/undWäisen ihr unpartheischer Bestelter Nepomucenus. Er setzete seine Verrichtungen und eigenes Interesse beyseirö / und führetemanige lang-aufgeschobene Strittigkeiten (^)auß mit einer besonderer Angelegenheit; die halb vermoschte Schrifften müsten an Tag kommen / damit dasRechtden billigen Theil zu gesprochen wurde. Wolte man den letzten Willen eines Verstorbenen ohne Grund - Ursach umstoffen / gestatte keines weegs solches Nepomucenus, und hielte sich beeder Rechten. Ja in denen Punkten / wo das geistliche Recht so gar rhme nachmahls betroffen/ wäre Nepomucenus für sich schärfser als andere/ wie er dann nicht allein die überflüssige / sondern auch mehr als die helffte seiner nothwendigen Einkünfften / mit denen Bedürfftigen getheilet. Nepomucenus wise sich einen Lehrer / welcher nicht allein mit blossen Nammen emgeschriben / sondern auch in den Werck sich einen solchen befunden. Hier wird man glauben/ das Joannes fetten Befehl entgegengehandlet unsers Erlösers/ (<■) welcher lautet/ daß sich seine Jüngernicht sollen Meister nennen lassen. Aber mit Nichten; dann wem diser Befehl angehe/ sagendieAußleger göttlicher Schriffr: Dis X*) Lut. Z, »6. (i) Bohuslaxs ütfttpra. (-) Extd. ZZ.20\d)iuvitg S. (#)Matth. 13.8. fa) diejenige/ welchchLeWeißhett aufblaffet/ oder unbedachtsamemnihmet/ nicht aber die Demüthige / bey welchen etneeitle Ehre so vill ist/ als ein ange-zündteS Liechtlein nebender hochen Mlttag-Sonne. Gesetzt auch der demüthige Joannes hätte dise Ehr geflohen/ so wäre sie den fliehendengefolget / und hätte den entgangenen eingehollet. Joannes itmtbltch wäre ein so vollkommener Mann/ daß er sich bey diser Ehre etwas eingebildet/ aber nichts anders/als/daß er der schlechtesteseye; dadocheinehoche Schul von ihmedie Zierde/ nicht aber er eine höchereVollkommenheitbekomnren. Jederman sähe und bewunderte seine Tur gend/ der sich aber in disen Spiegel schauete / disen zeigete er zwar die eigene Andacht/ aber Mängel und Fleck in Überfluß deß Einsehenden. Von Tugend zu Tugend gehen (b) die Gerechte/und Nepomuceno,twe es schireinGelübd/ allzeit in der Vollkommenheit zuzunehmen. Der gesalbte Priester-Stand scheine-teihme zu disen das fruchtbahre Bau-Feld/ in welchen er den Saamen seiner heiligen Begierden anbauen wolte: aber es hielte sich zudisen weit unwürdiger Nepo-mucenus, als der offene Sünder zu (c) Besichtigung deß Tempels; Es erkennete Joannes, das Priester und Engeleines wie das andere vollkommen soll seyn zu finden/ Und in den Lrystall der geheiligten Priesterschafft / man sich zwar ersehen müsse/aber keinen Mackel erblicken: der Geist zu diser höchsten Würde wäre bes hend / (ä) aber Joannes erkennete das krancke Uersch / und ob er schon ausnichts tveniger als das sündigen gedenckete/ liesse er sich doch nicht träumen/ daß er mehmahlgesündiget habe. Er wäre eingeschriben in den Albo deren Erwöhlten / und glaubete / daß er in das schwache Buch deren Verworffenen verzeichnet seye: Die eingebilte Fehler außzuleschen/und sich zur Empfahung deren HH. Weyhen würdig zumachen/nahme(-) ein gantzeMonaths Frist für sich Nepomucenus, Den besten Rath holleteer ein von GOtt/ um dessen Erläuchtung Joannes wie eineeinsame Taube geseuffzet; worauß dann erfolget / daß von Tag zu Tag dise heilige Begierdbesser Zunahme / und Nepomucenus disen seinen wahrw Beruf zu seyn abgenohmen. Allein /wie kunte ihme GOtt wohl etwas anderes einge-5m; dann/ wann er schon in den alten Gesatz zu Priester und Leviten (/) lautet vollkommene Männer verlanget/ und so gar keinen ungestalten in dises heilige Ambtan und aufzunehmen gestattet / wie solle nicht vor ändern den Engelreinen/ gelehrten/und Wohlgestalten Nepomucenum GOtt in die geheiligte Priesters-Zahl rechnen; Es hat Chriftus Judam unter die Zahl seiner Apostel gezehlet/ auß blosser Ursach/ die Gelegenheit der Bekehrung (F)JuclX zu geben/ warum soll dann dergrosse GOtt Nepomucenum nicht machen wollen zu einen Priester/ welchen er fürsihet/ daß er predigen wird/ Chriftum (b) und disen den gecreu-ßigten/ mithin denen Sündern Anlaß geben sich zubekehren. Dises hat Joannes sattsam gewisen als ein Geist-voller Prediger in der Kirchen Mariae der Mutter GOttes in Thein/ und nachmahls als ein stattlicher Dom-Prediger deß herrlichen GOttes-Hauß Santi: v eit, in welchen beeden Aembtern ihm nicht genug wa-renebst der Seel-Sorg (/) in seiner Landmnd Mutter-Sprach das Worth GOt-res mit grossen Seelen-Nutzen zuverkündigen / sondern in teutscher Sprach/ als ein Nachfolger Joannis Militij deß fürnehmen teutschen Predigers mit Ruhm und Nutzen die reine Lehr deß Evangelij für zu tragen / so vollkomen: daß er fei* nenGOrt mit keinen Worth nicht beleydiget. Es kehrete sich Joannes wenig an D 2 die (a)S. Aug. ts Hier. (b)pftim. 8z. 8.(§)Luc. i%.(d) Mare. 14.3J.(e)/.etnf. Lab• (/) LtVt 4I* Cf ) Hier. 4e fee Mit. (b) 1. Cortntb, r. (,) Berghtucr in vita S*nfii f. 5, n. 4. ) f Göttlichen Wort beyihnen aufeine unfruchtbahre Felsengefahlen/ sondern noch Schimpf- und Spott- Reden wider Joannem außstosseten; dann er wolte nichts/ E als ein Diener GOttes feyn/ (a) welchen unmöglich ist / daß sie zugleich denen 1 Menschen gefahlen.Auß disen Maü redete der Geist Gottes/ und cs Ware glaub- ' Würdig / daß gleich den H. Ambrollo ein Engel / oder gleich den H. Chryfofto- 1 moder H. Geistselbste/ bey Joanne auf der Kantzel sich eingejunden: Joannes at# I -eitetenichtfruchtlsß tmUJetro, ) dann sein außgeworffenes Netz wäre bey i den Ruckzug nichmahl lähr/ sondern es hatten noch andere in Beicht-Stuhl zu ' thun/ auf daß der Nutzen beförderet wurde. Joannes Militiu* wäre ein so eyf- 1 friger Vorarbeiter/ welcher das mehreste unkraut außrothete/ so in der Stadt Prag häuffig gewachsen/ daß sich zweiffenliesse; (c) ob Mahls ein gutter Säumen angebauet worden. Das weltliche Recht hatte noch ihren Lauf/ aber das Gesatz-Gottes tratte rnan(d) gleich den über das Volck erzörnete Moyfe,fchirmit Füssen: der neue Weiß zu sündigen aufbringete/ware ein kluger StattsMann/ und der die Laster zu verbergengewust hat/ wäre ein beliebter Burger. Die Di-gami wäre so gemein/also wann cs einGebott wäre/ und man entziehetedenrechr Im Erben und Ehegatten durch Erhaltung unverfchambter Persohnen die Haabr schafft/ als wann es eine Nothwendtgkeit seyn solte. Der ungebührliche Aufbch und verführerische Entblösung gienge also in Schwung / daß man nicht leicht et» nen Unterschid deren Persohnen findete/ und das letztere glauben machte/ daß nrandardurch/ andere unschuldige Seelen zu verführen/ gesinnet feye; In all-Weeg wäre der Christen Eyffer so lau / daß man wegen öden und lähren GOttes-Hausern Prag für einen Heidnischen Wohn-Platz kunthalten. Disen schädlichen Gifft begegnete Ei^nsinseinenPredigenmitsolchenNachdmck/daß dieBur-ger die verdächtige Häuser mit eigenen Händen zusam gerissen/ und den ruchlosen Lebms-Wandel unter denen ihrigen nicht gestattet: vill verschriene Magdalcnae -ämpfften mit reumüthigen Zehern die Flamm deß Lasters / und man sähe so vill Busser / als man vormahls Sünder und Sünderinen gesehen ; Prag wäre ein bekehrtes Ninive (e) durch disen Jonam, und die vernichte Zucht und Ehrbar-M fasseten m difer Erde neueWurtzel. Es stunde aber eine kurtze Zeit an nach den Codtdeß erwente Militij, kehretemitdene Hunde (/) die Prager-Stadt zud en alte Außwurff; man muste/ wieder Engel (/) denHabacuc, oder wie die Juden äi-monemdm Cirenseer; zu den guten die Einwohner bezwingen / da sie doch behend (h) zu den üblen geloffen: wie der Stoß-Vogl auf die reine Taube / flohen die Raub-Vögel nach der Unschuld/ und menschen-Blut achtete man so wenig als ]oab deß Urix, ( >') da er ihm / wo der Krieg zum häfftigsten Ware / gestellet: m Niger Sichern kunte mit Geld ersetzen / was das Leben verwürcket / und vill A-chan lafiete mmtloß und ledig. Hier erwege man/ was für eine Mühe Ne-pomneenv8 der Nachfolger wird gebrauchet haben; dieKranckheit istdaszweyr te mahl weit gefährlicher als zum ersten/ folgsam kehrete zu disen üblen Seelen> Stand ein bewährter Do&or: Es brauchte Prag damahls einen gesetzten vollkommenen Mann/ und der dises eingeäscherte Troja erbauen wolte / muste in der Kunst Villen anderen Vorgehen. Es Ware dochjoanni Nepomuceno ein leichtes/ dann er hatte schon öffters solcheKrancke unter seinen Händen/ und wüste ( a ) ad Galat, i. io. ( h ) Lue. j. 5. (t) /. ex idiom. Bohem. trans. nov. ( d) 3».l5 .(f) Jena j.3. (;) Prev. 26. II.( k) D*». 14. »Z. Refr H» m x tvasfüreineAryneyzu Wen tauglich. Er ruffte öffters in seinenPrediaenaleich Augufiino; (a) was will ich? was verlange ich? Warum stehe ich hrr? als daß wir ewig Leben solten. Jchwm Nicht Seelig werden ohne mch. Ich ver-vruche / daß wann ein Engel unter wehrender Predig Nepomuncenum m dm Himmel geruffen hätte / so wurde er gleich den H. Bischoff Dunftano AcheS vor End der Predig abgeschlagen haben ■/(&) so fern er sich einsaüen kunte lassen/ daß durch seine Wort sich noch ein Sünder bekehre. Diser sein bewundertes würdiger Eifer bewegte die Gemüther also / daß der jenige/ der sich von den Gutten/ wegen denen Befreundten und mit Sündern / abhalten liesse/ alle eyrle Ehre auffdie Seite gesetzet / und ein höchst- ersprießliches Buß-Leben anae-fangen. Es Ware an Joanne wie an den verdorten Baum (c) kein der Welt aes stllicheS Blatt / sondern lauter Früchte der truckenen Wahrheit; die Menschen bereiteten ihr Hertz / (d) und GOtt regirete seine Zungen. Aber es bet mffete GOtt disen frommen Samuel (e) zu höheren Diensten; Joannes wurde deß vornehmen Stüffts zu Prag in Gegenwarth deß Kaysers mit einhelugen Stimmen ein Dom-Herr; derKayser selbste nähme ihm für sich und feine Hof-stattzum Prediger/ und setzte auffihme so vill Vertraue/daß er das Allmosen durchs Joannem außspenden liesse. Der Vormahls Nepomucenum gesehen/ kennete ihm nicht mehr/ und der ihm gekennet / sähe n Lcht mehr Joannem; er machte ein besonderes Ansehm; weilen er der demüthigste wäre/und jederman hielte vckvon ihm; weilen er auß sich nichts gemacht hat: grosse Würden machten klein Joannem, und je höher / als er gestigen/desto tieffer wolte erstehen. LhorundKan-tzel liebte er gleich; weilen er jenen abgewartet/ und das andere nicht unterlassen: er schwige sonst gern/aber ein Freud Ware ihm an disen Orthen zu reden; ein singendes Lerchleinware indenKhor ^epomneenu8, und aujfderKantzel eine schlagende Nachtigall; gleich jener/ schwingete er sich immer höcher und höcher; gleich diser/ wolte er auß Lieb deren Zuhörer in der häfstigen Stimm das Leben enden. Was unverlaubet/ verwise er so gutt Wenceslao, wie der Vorlauffer Chnfti Herodi, und der kitzlichen Hoffstattverschonnete er so wenig/ als den gemeinen Pövel/ das Wort GOttes Ware bey ihm ungebunden/und erfragte wenig/wer ihm hören wolte/ sondern nur/ wer ihme mit Nutzen gehöret. Joannes verlegete sich nicht aufdie zierliche Wort / sondern nur/wie er dieLehrKbristi mit Nachdruck fürbrmgen kunte; er tvufle mit dm H« Hieronymo, daß die Beredsamkeit zwar allen gefählich/ doch dietruckene Wahrheit einen grösseren Nutzen verschaffe: der Pfau singet nicht anmüthig/ sondern schreuet häßlich/wann er den künfftigen Regen verkündtget / und der Haan bleibet bey der natürlichen Stimm / ob er schon die Veränderung deß Wetters erkläret; dochseynd beede zuweilen bessere Propheten / als der durch Kunst sinnreich verschlossene Mercurms m denen Glasern. In seinen gemeinen Worten hatte Nepomucenus solche Kräfften/ daß eszudenenPredigeneinGlockm-Zeichen zugebenkaum vonnöthen ware;dann cs wolte genug seyn/ wann man nur hörete / das Joannes Predigen werde; sonst muste der Prediger auf den Kayser warthen / aber Kayser und Kayserin waren damahls öffters (/) die Erste. Joannes wäre zu seiner Zelt ein Kayser deren Predigen und ein Prediger deß Kaysers / der Kayser hatte ein solches Vergnügen an Nepomuceno, daß er das Evangelium hoch die Wort aber E Joan- <ä ) in vit* S. Au»nft. Lugdun. (b) in vit» Ss. Arim. (§) 21. rj. (#/) pr»v. zf, Ij (# ) i. Reg. 3.4. (/") in vita S. Nep. itt fuprd. H Jöannis gleich fcettEvangellio hielte. Wie hoch die gekrönte Joanna Nepomn-ccnum gehalten/ist leicht zu schliessen/ wann man erweget/ daß dises anbdte ge (^) Geschlecht gemmeiniglich behend zu den guten fliege/wann die Männer m gehen: Sie wäre mit Joanne also verstanden/ daß sie ihme gar zndenfiche-ren Rath ihres Gewissen erwöhlet; Sieliessezu/ daß sie den Leib nach gut aufge-hebetseyenebendenKayser/aber der Seel nach Zum besten unter Nepomuceno. Zn disen Ambt findete Joannes gar kein Besch varnuß / dann die Sündens-Bür-deder Unschuldigen Kayserin kämme ihm ringer für als den Ifaac das Holtz / wel-ches er aufden Berg Moria {b ) tragen solte. Joannem traffe das Glück daß er deren Lloster-Frauen 8. Georgij in Schloß/ und zu gleich Joanne, Beicht-Vat-tergewesenvonwelchenbeeden er nur vermuthe Unvollkommenheiten und heilige Zweifel / nicht aber Sünden und Laster gehöret. Er hatte mit keiner Samaritern* zuthun/ und deß KIoLschenGesatz (c) terffteer sichgarnicht erinnern: Unter henen gcheiligten Mauren fallet man seltner / (d) stehet geschwinder auf/ wand, Ict behutsamer / wird össters erquicket/ ruhet sicher / wird eylfertiger nach den Todt gereiniget und häuffiger belohnet; es gestatten auch nicht die heilige Betrachtungen / daß man fürfetzlich wider GOtt sündige. Reine Beichtkinder hatte an denen Kloster-Frauen Joannes, zugleich akär mehr als eine halbete Kloster-Frau an derTugendsammm Kayserin Joanna, Die Kloster-Frauen sowohl als die Kayserin hatten an Joanne ihren Mann/ welcher aber wegen seiner Vollkommenheit an ihnen alles vollkommen machete; wiedie Sonnen-Wend sich richten nach denen hohen Strallen / also wendeten sie sich in allen nach Joanne. Bcy disen Umständen hatte die Boßheit den Verstand deß Kaysers veränderet/ und der lasterhaffte Fürwitz machete auß disen etwelche Jahr guttgesitteu Nerone eitlen grausammen Tyrannen. Vernehmet AA. wie hoch die Boßheit der Welt kommet; die Welt will schon wissen/ was man GOtt anvertrauet/ und die Ach deß geistlichen Gericht verlanget das Welt - Recht in ihre Hände; Wenceslaus berusste zu sich Joannem, und wolte von disen Esdra erforschen/was in den geistlichen Gericht abgehandlet worden: Joannes solte sagen/was Joanna gebeichtet/ und glaubete Wenceslaus, daß gleichwie er/das billiche Recht zu den Leib hatte/ also auch über die Seel Joannx zu walten. Damahls wurde Sinn - loß Nepo-mucenus; er hatte Ohrenund hörete nicht/ Augen/ die nicht gesehen/ und einen Mund/ der nicht reden kunte; er gäbe \Venceslao zu verstehen / daß er weit be-hertzter als ?ompeju8 der römische Abgesande seye; weilen er nicht ehender einen Finger über den Liecht verbrennen/ sondern alle Glider langsam bratten wolte/ als er vor disen Gentio, nicht die Geheimnussen deren Römern/ sondern die Ge§ heimnussen Joanme, offenbahren wolte. W enceslaus solte sich begnügen mit den eüserlichm Kirchen -Urtheil/ und zu sriden seyn/ daß er an Joanna nichts als Tugend und Heiligkeit sehe. Die vermessene Anfrag Wenceslai verdienete zwar feine Antwort/ doch wolte Joannes den Kayser durch Bescheidenheit / und GOtt Wt Schweigen genug thuen: ergäbe den Kayser die billige Ehr; weilen sie deß Kaysers ist/ und GOtt Sacramentalische Treuheit; weilen sie GOttes ist. Es lieffesich dannoch Wenceslaus änfaUtn/ daß er auf seinen Weeg Joannem wird bringen/ obschon Joannes vest gestellet von denen Weegen GOttes niemahl zu weichen. Man fanget/ dachte der Kayser/ solche Fisch nicht allzeit gleich Tobia, mit («) S. P. AH£.ftrm. 8.d$ Senilis,(b) Gen, 22. CO/«**.8. a. {d)Ssvm.4J. #>#. IJ* £» dürS« Nit lahren Händen / sondern zur Erhaltung ernes solchen Zinns- Groschen (a) Wird auch der Angel erforderet/ an welchen der in seiner Hartnäckigkeit zunehmender Wenceslaus das Keder höherer Wurde anmachete: Probsteyen und Bißthumer O) trüge er an Joanm, und verlängere nichts als aufseine Anftaa eine außführliche Antworth. Den rechtmassig fragenden Richter soll man in all-weg gehorsammen / doch wäre damahlö diser Meinung nicht Nepomucenus; dieUmständ wolten es nicht leyden/ und Wenceslaus kunte befehlen in den Welt» lichen / das Geistliche aber stehet nicht unter seinen Scepter. Joannes lieffe sich nicht einschläfferen mit disen N e&ar 5 dann er nähme gleich wahr/ daß das Gisst der Beleydigung GOttes in selben vermenget. Er zeigete sich einen vollkommenen Mann (c) welcher auch einen Feind diegeschworne Treuzuhalten schuldig; er betrachtete nicht/ wem er die Verschlagenheit versprochen/ sondern / durch mm er dieselbe zugesagt: GOtt wird untreu/welcher das heilige Beicht -Sigill schwächet/der es aber verwahret/ gedencket/ daß er es anderst nicht thuenkan; jveilen er sonst sündiget GOtt seinen HErrn. Ehender kunte Wenceslaus auß dm Kisel Oel/ und auß den Stahel Ambra, hoffen / als nur ein Zeichen der gebeichten Sünds-Erklärung abnehmen an Joanne; Er Ware ein Mann seines Worts; weilen er seinen GOtt mit keinen Wort nicht beleydigen wolte. Schweigen wäre damahls reden/ und reden wäre schweigen/ durch das Erste erklärete Nepomucenus, daß es ihm nicht zu reden erlaubt ist / und durch das Letztere/ das dises zu begehren Wenceslao verbothm; mithin stunde Joannes den ersten Sturm heldenmüthig auß / und glaubte / er habe seinen Feind schon besrget. Aber / wann der Soldat schon die Kriegs-Binden zur Fridzeit ableget/ so ist er doch nicht sicher / ob er nicht augenblicklich gegen den Feind muß an-mcken: das Schwerd in der Scheid rastet nur bey denen Helden / ist aber nicht inselbesürallzeit verlobet. Wann der Feind überwunden wird/will er sich allzeit rechnen/ und waget nur einen stärckeren Angriff / wann ihm der erste Sturm tvareabgeschlagen. Dises nähme sich eine geraume Zeit für zu thuen Wenceslaus, zu welchen Rach-Feur Joannes ftibste dürres Holtz legete/ da er nicht allem den Kayser nicht eingewilliget / sondern auch wider seinen grausamen Willen ge-kvesen. Der verschwigene Nepomucenus kunte nicht schweigen/ alservon denen Lastern Wenceslai gehöret / welcher in der Bsßheit von Tag zu Tag wie derjunge Raab in der Schwäche zugenohmen; auch sich nicht begnüget mitheimlichen Sünden und Lastern/ sondern gar seine Grausamkeit frey und öffentlich schon außgeübet: lvegen leichten Verbrechen lieffe er die Menschen hinrichten/ und so gar wegen einen (d) nicht nach seiner Meinung genug zugerichten Kapaun befähle er seinen Mund-Koch lebendig zu bratten. Joannes Ware jener bes !)er$teNathan / welcher disen sündigen David das Laster verwisen / auch gantz trucken ohne Gleichnuß die unaußbleibliche Straff-GOttes Wenceslao verkündiget. Vill besser ist sonst (e) von einen Weisen vermahnet werden / als von denen Thorrechten mit Schmeichle» betrogen; doch ergrimmete Wenceslaus über die Ermahnung deß geistreichen Joannis, und hörete die Wort deren jenigen gern / welche ihm seine Grausamkeit billigten; er liesse Joannem in Kercker werffen / mch glaubete dardurch seine Zungen sreyer zu machen / da er doch selbe nur mehrers ges lrölet. Auf daß aber die gantze Hoff- Statt / welche J oannem liebte / oder die Es hoche ( *) Mcnh. 17. i6.(b) Btr *bauer Ae vita Proto-Martjjr. ( c ) S\ Hierin. fuj>» Ezscb. {d) h trudtlit. W'eeeef. Bcrgbaucr tit fupra* (c) Etsl. 6. fWWWWW^W hoche Geistlichkeit welche )oannem chrete/ nichts einzukvenden hätte; aaben^ xo^sche Umstand Wenceslaoem/ daß er die Gefangenschafft Joannü der erstm Gaheit/ undder erst ersteren Zorns-Bewegung/ die auch zu weilen nicht Sund, tyfft ist/ zuschreiben solte: der Welt zu lieb / um daß Ansehen nicht zu mlkC m/ verbärge er seinen Zorn/ und liesse disen gefangenen )oiepK nicht allein mit Pharaone an seinen Hof/ sondern auß den Kercker zu seiner Majestättischen Ta« fei/ beruffen. Bey diser betrochtejoannes mehr/ mitwemereffe/als was er Qceffcn; er wüste/ daß er auß den goldenen Becher nur Gift trincke/ und dise Höfflichkeit eine Delphimsche Freundlichkeit seye; wie es auch der Außgang ge-Lchrnet; weilen nach geendigter Tafel das alte Verlangen der Kayser entdeckete: die bittere HertzenssGall überzohe^cnL^Iaus mit den Hönig liebreicher Worten : Er fMlete Joanni für die Kleinigkeit der Sach/ wo doch solche in der tödlichen Beleydigung GOttes niehmahl zu finden / und verhieffe alles in den Reich zu seinenDienste/ wannernurzuseinenWillenwirdwerden. # Allein diser Harner warezu schwach den harten Diemant zu theilen ; Joannes hörete nur dises Syrern-Gesang mit verstopften Ohren wie Uly/Fes, Gedachte mithin Wenccslam aufandere Mittel; was er mit guten nicht vermöchte / solte die Grausamkeit würden : Z oanne8 wurde ausder Folter emblöst uud außgespannet / auch mit dünnenden Fackel erbärmlich gepeyniget; doch hielte in disen Feur nnr das Gold ihre Prob / und die Storchen ohne Zungen (a) höret man Mehrers / als den bered, firmen Joannem» Heimlich klagete er den Himmel die Noth / öffentlich aber ver-lvise er den Kayser das unbillige Begehren. Ja so gar/ als er entlassen worden/ schwige zu seiner außgestandenen Martyrjoannes, und liessedie Wundenheimb« Ach heulen/ für den erhaltenen Sig aber danckete er GOtt/ und wäre ihm ein grösseres Belieben/ daß er Wenceslaum ü6erh)utidcn/ als wann er mit Moyfc lmbjofue (b) ein und dreystg König erlegethätte. ErerfreuetesichmitMä, \c) d aß der Herr die Krön seiner Gkory / und der Krantz seiner Herrlichkeit seyn wird. Wie ihme auch GOtt geoffmbahret / daß schon würcklich die Krön in den Himmel für ihme seye verfertiget: joanni wurde erleuchtet/ daß erden Todt nahend zu seyn erkennete; der Laufseines Lebens wolle sich enden/ und der Streitt wurde aufdiser Welt eingestellet: von denen Banden deß Leibs solte er erlediget nach seinen Wunsch werden/ und mit Chrifto zu (cyti grünete in ihme Hofnung. Dise Ireud kunte Nepomucenus so gar seinen Zuhörern nicht verhillen/ bey welchen er ich über die Wort: über ein kleines werdet ihr mich nicht sehen/ beurlaubet; seine Xetß aber wolte er auß der Welt gleich wie Tobias mit den Raphael, also nehmen mit Maria: er gienge nacher Alt-Buuzel zu den Gnaden-Bild der Mutter GOtr tes / und gleich wie er durch Mariam in die Welt eingegangen / und in seiner Kranckheitgeneset/ also bitteteer/ daß sie seine Reiß- Gefährtin auch auß der Welt ftynsolte. Recht gehet der jenige/ welcher eine solche Führerin erwöhlet; dann gleich wieGOttzuuns gekommen in die Welt ( d) durch den Jungfräulichen £dbMariaeds einePorthen / also müssen wir durch dise gnadenreiche Por-tbcn widerum zu GOtt gehen. Der Ruck-Weeg von der Wolsahrt pannete die Straffen zu den Todt Joanni, nndda er außrasten wolte/ muste er die weite Reiß in das ewige Leben antretten. Joannes wurde von der hochen Prager-Brucke in -en Moläau-Nuß gestürtzet in den 1383. Jahr Chrifti, aus daß diser Schatz um 7.mi. wjefati>. (#)18.5.( A)S.Bwav.de cmmB. ¥* f er denen Wasser-Wellen versencket werde. Er ist aber nur zum grössern Vorschein gekomen; indeme die H.H. EngelderSeelnach/solchen inHimel übersetzet/nach den Leib aber / zur grösserer Verehrung uns überlassen. AA* wie bey den neu* gebohrnen Joanne,also zündete der Himmel bey dett Erstorbenen (a) hellscheinem de Liechteran/ und geduncktejederman/ welcher den mit Feur und Sternen umgebenen H. Leib Joannis ansehete / das daß Feur einen Friden mit den Wasser geschlossen/ und die Sterne von diser Sonne den Schein entlehnen wollen. Aber was woltewohl durch den Schein solcher wuuderbahrer Liechter GOtt weisen? Erstlich gibet er uns zu versteh en / das Joannes, als ein Kind deß Liechts/ der ewigen Finsternuß entgangen ; anbei)/ soll uns dises Liecht leichten/ ausdaß wir die guteWerck Joannis sehen sollen; besonders aber wohl außnehmen die Vollkomen-heitdises Mann/ welcher mit keinen Wort GOtt beleydiget. Umbillig wird zwar denen Unwissenden scheinen/ daß Nepomucenus (b) nicht/was er in das Ohr gehöret/ aufdenenTächerngeprediget; wann man aber erweget das solches nur von Verkündigung deß Göttlichen Worts/ nicht aber von der Sacra* mentalifchett Verschwigenheit / verstanden werde/mußman allzeit disen Beicht verschwigenen Blut-Zeug hoch halten. Der Ursachen willder Himmel so gar unverschrt die Jungen t>iepornnceni verwahren/wie selbe noch 336. Jahren ist bcfundenworden /(c) damit siedas Lob deß vollkommenen Mann GOttes solle I reden. Die Zunge ist sonst das erste Glid/ welches in einen erstorbenen Mem schenverweset/ (d) da sie in Widerspill bey und an Nepomuceno allzeit frisch ist/ und gleichsam lebendig. Dise nnverwesene Jung redet den grossen Bluk-Jeug Joanni in den Grab das Lob nach/ daß er vor GOtt und der Welt ein voll--konrmener Mann sey; uns aber saget sie zu Ohr und Hertzen/ das sie mächtig seye/ bey GOtt für uns zu bitten. Billich demnach seufftzet in Vesten Vertrauen zudir/ O Zierde deß geheiligten Priesterthum Joannes Ncpomucenc! Die ge-sambte§hristenheit/ und bittet dich/gleichwie die ifraelitmMoyfen: (e) rede du ausdaß der Herr nicht rede / und wir sterben/ rede / anden Thron GOttes/was wir unter den natürlichen Sigill dir als unsern Fürbikter anvertrauen; besänftige den gerecht wider uns erzörneten Himmel/ welcher unsere Unvollkomenheitett mit den ergrimten Martis - Schwerdt schon eine geraume Zeit straffet. Seye ein Vertrauter heimlicherRath nicht Joanne der Königin auß Böheimb/sondernüm serallergnadigsten Lands-Frauen der Erbin und Königin diser in frembden Ha^ den stehenden Landen; beschütze die Ehr deß durchläuchtigsten Hauß Oesterreichs/ und vereinige die Christliche Machten/ ausdaß das Blut deren Rechtgläubigen nicht verschwendetwerde/ und dienevor an Cordial deren eine Zeit langher ge-demüthigten Feinden deß reinen Glaubens. Nebst disen aber rede / O Fürsprecher aller Betriebten/ und Welt-bekannter Ehr-Beschützer aller Nothleydendenk sürdiejenige bey den Thron GOttes/ welche dich / mte die Griechen Maletium den heiligen Bischofs auß Antiochia, (/) also jinsonderheit in den KhristenthuM ehren. Als diser H. Bischoffinder KonstantinopolitanischenVersamblung die Kirchen Chrifti wider die Arianische Sect hafftigst beschützet / und Zeit dtses Heiligen Raths sein Leben geendet / liebten ihm die Vätter der griechischen Kirch also / daß sie bey sich entweders in denen Hand ringen/ oder an der Brust zum ewi-genAndencken/ seine Bildnuß getragen. H. Nepomucene! nihm dich dererr ■ -L 8 /ent» . anomz’ ( b) Matth. 10. ( c ) Atta CtXHSüiz- f«l. 6l, ( d) Ihidtm. (ft) Efd. Z9, 29. kfjNicephorui /. 12. cap. 14. ) ( Itttfem W welche sich deines Nammens in der Widergeburth rühmen/besom Hers aber deren einverleibten Mit-Glidern deiner ruhmwürdigen Bruderschaft/ diemcht allein deine Bildnufi in denen Ringen / oder auf der Brust tragen/ son--em/dein Eben-Bild haben in ihren Hertzen. Ihre Ehr beschütze in Leben und Lodt/ und weilen Ehr und Leben gleiche Schritt gehen/ so erhalte sie zum See-Len-Heylbey einander. ÄrnAA. unnothwendig solches instehende Bitten; dann/der disen Heiligen ehret/terffgedencken/daß ihme die billige Ehr nicht ermangle; es stehet über Nacht nicht an/ (-) daß derjenige/ welcher ihmverun-ehret / gestraffet wird/ und vermög (b) der geschehenen Wunder/ gehet die Sonn nicht unter / che als seine Verehrer belohnetwerden / und solten auch lauter Sagjofue ein gantzes (e) Iahrdauren/ so machet dsch Nepomucenus, daß endlich ein Nacht ist/ nach welcher das neueSonnen-Liecht scheinet: das erste hat Vence8lau8 erfahren/dermitverlohrnerKaysersAron deß gahen unglückseeli-gen Todt ist gestorben (d) das letztere reden unbeschreibliche und unzalbahre Wun--er; dann gleich tote Joannes ein vollkommener Mann ist gewesen auf Erden / also ist er ein vollkommener Heiliger / welcher besonders in denen Triebsalen und Ermanglung der Ehre sich statt anderen durch seine mächtige Fürbittanunbesonenm Zeinden rechnet. Insonderheit aber seye diser vollkomene Mann gebetten/ Hülff zu leisten injenigen Umstanden/ wann wir gebrauchen wollen die Macht zum sündigen; auf daß wir deß ewigen Schand und Spott nicht theilhafftig werden/ Mithin als vollkommene Menschen vor GOtt erscheinen können. Dises und mehrers anderes hätte einm vollkommenen Redner verlanget/ zu welchen meine Wenigkeit unvermögend sich bekennet/ schliesse mithin meine Red / und sage: H. Joannes bittfür mich / Last uns alhieraufdiser Erden \ Und alle die verehren dich; Und dorten eins nicht z'Schan- den werden. AMEN. (0J„ mir*n. vits Nfp. (6 ) Ali» Canoni*. (t) f. io. Jtfftf, (flf)P. Ed m. Poek Ord.S. Btriä nik i Mnnhalt der änderten Predig. Den dreyeinigen GOtt abgestattes höchstMuldigeö Engel und Menschen Lob. Sandtus, San6his, Sandhis. Heilig / Heilig / Heilig. Cantate Domino , - Jaudate eum in fono tuba;, - in tympano & choro, -in chordis, & organo. Singet demHErrn/s lobet ihm in den Schall der Trompeten/ m Paucken und Khören/ * in Saittm-Gespillen/und Orgel. Das Erste Iiaiac cap. 6. vers. I.das Ändertepfalmo 149. v. 1. & 15 o. v% 4* & 5* U unerschöpfliche Meer deß Übergrossen Geheimnuß der Hoch-Heili-gen und unzertheilten Oreyfaltigkeit ist jener unergründliche Ocea-nus, in welchen sich schon vill/ auch deren Gelehrtesten/ zu ihren un-beglückten Seele - Nachtheil versencket. Weilen blöde Menschen mit ihren schwachen Leibs-Sinnen nicht begreiffen kunten/ wie/ die in sich einige Göttliche Wesenheit/drey Persohnen enthalte/haben sie sich in verschidene Jrrthumber durch die stoffliche Vermessenheit mühseelig versahlen. (» Arius wurde zu einen Ketzer; weilen er denen dreyen Persohnen die GOttheit nicht zulaffen wolte: da hingegen S-abclius zwar die GOttheit verehret / den Unterschied aber deren dreyen Persohnen freventlich nicht erkennet. Macedonius muthmassete/ daß zwischen: den himmlischen Vatter und Göttlichen Sohn ein grösser Unterschid seye/undder Erste weit den Anderen in der GOttheit vorgehe. Vill andere seynd darum; weilen sie sich in dises unersorschliche Geheimnus über ihre Kraffte vertieffet/ in die tieffe deß ewigen Untergang gestürtzet worden: So gar das grosse KirchemLiecht heiliger Vatter Auguftinus(der (^)den Ruhm hat/ daß er ein Lehrer seye aller Lehrer) warebey den Meer-User so nahe der Gefahr zu irren außgesetzet/als er gewesen ist bey denen prausenden Wellen; Jonas in den Wallfisch/ terffte auf seinen Untergang nicht so vill dencken/ als auf die eyserste Gefahr/ sich von GOtt zu wenden/damahls Auguftimis. Je höher selber seine Gedancken geschwungen / desto häfftiger sinckete der wahre Glauben / und um so vill diser scharffsichtigeÄd-ler der unbeschaulichen Sonne zufloge/ um so vill mehr wurde nicht allein Leibö-sondern auch sein Gemüths - Aug verblendet. In disen allerheiligsten GeheimnuS nemblichrst; die Höhe der Weißheit und Wissenschaft GOttes /(c) und fyct nur ein wenig nachdencket/ findet/ daß unbegreifflich die Gerichte deß Höchsten/ und unerforschlich seine Weege anzutreffen. Den gantzen Erden - Kreiß mag man wohl messen/ und das entlegene Gestirne in ihrer Höhe betrachten/ aber das Geheimnus der heiligsten Dreysachen Einigkeit und einigen Dreyfaltigkeit zu er-grinden/ ist keinen möglich. Den Gordianifchm Zweifel machete das Helden-Schwerd Alcxandri ein End; da hingegen das zweyschneidige Wort-Schwerd/ Md Göttliche Wissenschafft (wann man selbe zu Erforschung dises GeheimnuS F 2 an» (<*) E.P. M.SicbrmjkiO,S. A. trptt. deSs.Trtuit, Cb)S.Pnfptf Q.S. (f Essfi ii) Rm. 11.33. ottfMtM) stats ein mehreres Bedencken / und gewlssenhafftes Nachsinnen er-wecken. Daß GOtt seye/ gibetder Vernnmpsst/ und nur der Thorrechte saaet in seinen Herßen: (»es ist kein GOtt: hie Heyden mit Anftotde (die der Ver-MMpfft - Regul gemäß leben ) müssen eine Sach erkennen/ welche über alle andere ist/ und alles anderes/ als etwas untergebenes beherrschet; mtthin solches für einen GOtt halten/was aber GOtt seye/und wie die Göttliche Weesenheit in denen dreyen Persohnen eine/ lasset sich mit den blossen VernumpfftsLiechtnichtach nehmen: Eine übernatürlicheOffenbahrung vermag allein die verhüte Menschen, Augenzu offnen/und lveme es der grosse GOtt will anvertrauen/selber ist instand/ das Geheimnus zu verstehen: keiner erkennet den Sohn / als der Vatter/ und den Vatter kennet keiner/ als der Sohn/ (b) und welchen es der Sohn will offen# bahren. Ein purer Mensch (wann derselbe auch nach der Natur zu finden wäre) untersuchet fürwitzig ohne Göttlicher Erleuchtung/ (c) was auch die Engel nicht wissen können ohne besonder« Liechtder Glory: drey seynd Zwar/ welche Zeugnuß geben von disen hoch-heiligen Geheimnuß / der Vatter / das Wort / und der Heu lige Geist/ (^)unddisedrey seynd eines / doch muß der blinde Glauben die Zeugnuß annehmen/ undsichmitdenjenigen/ was er höret / nicht aber/ was man würcklich sihet / begnügen: Uns muß genug seyn zu wissen / daß GOtt ist/ und müssen wir (e) nicht freventlich untersuchen/ in was die Gd)ernmu5mche Göttliche Dreyeinigkeit bestehe. Wir tragen zwar das jenige Kunst - Stuck täglich 1 bey uns / durch welches dises grosse Geheimnuß kunte erörderet werden; aber nun- I Mehro sehen wir nur in einen Spiegel/ (/) durch die dunckle Fürstellung/ nachmahl werden wir es von Angesicht zu Angesicht außnehmen. Wir beseelte Mm- 1 schm haben das wahre EbemBild GOttes/ und terffkeiner fragen/ we/seneS 1 seye; weilen es leicht erkanntlich/ daß solches deß grösten und ewigen Kayser; doch ist es nicht also vollständig gemahlen/ daß uns vollkommentlich nnd klar / das rntworffenewirdfürgestellet. Diemitden Verstand/ Willen/ und Gedächtnuß Legabte Seele ist das warhaffte Contrafee deß dreyeinigen GOtt / und/ weilen smndieVernümpfftige/ Empfindliche/ und Wachsende wird getheilet/ erkennen wir durch dise dreyfache Würckung an der einfachen Seele in etwas daö grosse Geheimnuß; das rechte Original aber ist unseren Sinnen verhillet / wir müssen zu geben / daß in natürlichen Dingen eineDrey-Einigkeit zu finden; mithin um so vill mehr GOtt den Allerhöchsten dises Geheimnuß zueignen: wir haben eine Gleichnuß an den grossenHimels-Liechtder Sonne/ und an den Elementarischen Feur(durch welches Arius derKetzer inseinerJrr-Lehrvon dem >XAuguftmo überwunden ist worden) (f) aber beede geben uns nicht so vill Liechte / daß wir nur / lvasdieheiligste Dreysaltigkeitseye/ recht nach zudencken / vermögen. Sonn uudFmrhaben drey besondere Eigenschafften/ welche nicht/ es seyedann neben* oder übernatürlich / vonbeedenzujönderu/ nemblich: dieBewegung/ dieHitze/ rrnd den Schein; doch ist diser Entwurffunseren Augensofrembd/ wiedenBlim denamWeeg (h) die Menschen. Vill saget man von disen unbegreiflichen Geheimnuß/ nicht/ (/) damit erkläret werde/ was die hoch-heilige Dreyfaltigkät seye; dann anfdise Weiß wäre selbe nicht unaußsprechlich; sondern / man sageL rs darum/ aufdaß ein jeder verstehe/ daßnichtmöge gesagt werden/was dijeS über (a ) Pfalt». 13. ( b ) Matth, ii. 17. (e~) S. P. Aug. ferm. 189. detemp. (d) Joav. A/fg. iit fn$r4. (J ) i. Cerint'ii.i.(x)S.P. A»g. <• deSs.Trin* (b)Mart. 8.24. ( i) S. P. A. Epiß- *502 Übergrosse Geheimnus in sich halte. Wir müssen uns mit den blossen Glauben hu gnügen/welcher bestehet: daß wir emen GOtt in der Dreyheit/ (a) und die Dreyheit/in der Einigkeit verehren/ die Persohnen nicht vermischen/ und die Weesenheit nicht zertheilen; Genug muß uns seyn/ daß wir dises übergroße Geheimnuß glauben/ ob wir schon nicht um desselben Beschaffenheit wissen; besser ist (6) die demüthige Bekanntnuß / durch welche wir den Höchsten gefallen / als daß wir uns in vill Wort - Streit und vergebliche Untersuchungen einlassen: Erforschen/wie dise Göttliche Dreyeimgkeit beschaffen/ (c) ist ein vermessener Zürwitz/ beyfallen und halten/ wie es die Kirche befihlet/ ist der wahre Glauben/ irnd eine Sicherheit; Sehen aber/ wie es in sich / ist eine vollkommene Glückseligkeit. Daß letztere nunmehro zu thum/ verhinderet unsere Wanderschafft/ und daß erstere verbiedet der bevorstehende Schaden; thut mithin keiner besser/als welcher sich bey den mitteren/das ist/ den blinden Glauben/ alleinig haltet; dardurch haben wir Liechte genug/allen Jrr-Weegen aufdiser Erden außzuweichen. Wann hie HH. Engel / sich von disen Geheimnus nicht anderst unterreden/ als/ daß einer zu den anderen ruffet: heilig/ heilig/ heilig/wie sollen wir elende Menschen uns/ was mehrers zu melden / vermessen ? unsere Zunge ist nicht so rein / wie deren Englen/und ihre Wort geschehen durch den erleuchten Verstand/ dam uns das befleckte Fleisch annoch redet. Doch ist die folg nicht/alö sollen wir uns ein-fallen lassen gleich jenen Weltweisen auß Athen, welcher/ weiten er in Ansehung dttm beleuchten Sterne nicht wissen tunte/ woher das Hecht und der Schein seye/ verächtlich gesprochen: was ober uns ist / daß gehet uns nichts an; dann wir könm mit der billichen Verehrung richten/ was der reine Glaube uns freventlich zu mtersuchen verbiedet. Wir seynd/ GOtt zu loben/ schuldig gleich denen Eng-len/ und thuen wir dises gebührend / so erkennen wir zu unseren Seelen - Nutzen genug/daß sonst unerforschliche Geheimnus. Niehmahl matt muß die Menschen-Zung in den Lob - GOttes werden/ und es gibet genügsame Werckzeug/daß man auch ohne Zunge mit Gemüthö-Andacht/odervordiser Arche seine Freud überflüssig mag zeigen (ä) gleich den Spillenden David, loben kan man GOtt durch die Anbettung/ und mit den fröhlichen Gesang wird auch der Höchste gebrisen ; mit Trompeten und Pauckm-Schall weiset man gegen GOtt die Verehrung/ auch Saitten-Gespill und Orgel lasset er seinen Ohren gefallen. Seine Gefälligkeit kan man abnehmen von der Meinung / welche ein grösser Cardinal der Römischen Kirche/ Bituricenlifcher Ertz- Bisthoff iEgiditiSf de Coiutnna hierinsahls gehabt hat; dann er zehlete unter die Zeichen (e) der ewigen Erwöhlung aufdiser Welt die Lieb zu der Muße. Dises tan seyn / AA. daß eben in gegenwärtigen GOttes-Hauß eine fürnehme und hochansehnliche Academia deren Herrn / Herrn PM-Harmonicorum unter den Titul der heiligen Jungfrauen und Mart. Czciliae die hochcheilige und unzertheilte Dreyfaltigkeit mit andächtigsten Eyfer verehret/ auch mit Trompeten und Paucken - Schall/ virtuosen Saitten-Gespill und Orgel ihren angelobten Jahrs-Zinns derselben abstattet / und nur um eine Gnad/ nemblich die letzte inbrünstig bittet. Gewiß ist/ daß man von niemand besser/ als von GOtt/die Gnaden verlanget; sein Schatz-Kasten ist also erfüllet/ daß er/ was er gibet/ nicht mercket/ und/ ob er schon überflüssig außspendet/ dam noch keinen Abgang nicht spiret: der reiche Cracfus ist gegen disen HErrn einBett- G (er/ U) Athatt. infitnbolo. (b) Tb»m. Kemp. 1i. deixeit, (, 2. ff) S. Bern, in (cparat.ffTM. l.(ä) r. ref. *• *4- («) nt d P. Csverdi in traft.deine* W X ÜS let / und alle Welt-Schatz ftynd nur rin geringer Gold-Faden gegensemm Michthumb; begehret man mithin von niemand besser/ als von GOtt/ der alles besitzet: besonders aber/ am bick$tc und endliche Gnad klopfet man zum sicher steil anbeyder ThürdistsHErrn. Unsere geübte Tugenden mögen dise endliche Änad nicht verdienen/ und auch der heiligste Lebens-Wandel terffsich nicht als-versicheren/ daß^r solche gewiß habe zu gewarten. GOttberuffet einen sterben? den Difmam zu den Himmel/ und er ist allein der HErr / welcher vill tausendik, den unglückseeligen Abgrund verstürßet: der letzte Todts- Schweiß machet uns Aengste / und dort istes schon gefährlich/ GOtt um seine Gnaden zu bitten; der Echo deß Lebens tringet über die Wslcke/ und alles unser Thuen lasset sich schipp in einen letzten Augenblick anderen: weit besser ist in billiger Zeit seines Hinschei-den gedencken / als aufdie letzte Todts-Angst das Dencken versparen. Wir sterben täglich: (a) dann täglich verkehren wir einen Theil unsers Leben/ und kt Lag/ welchen wir leben/ wird allzeitmit den grausammen Todt über diehDe getheilet; da wir anfangen zuwachsen/nehmen ab die Täg unsers Leben/und/da wir gebohren werden/ schauen wir schon zu den kläglichen Ende. Der Ursachen Ai er f £ d g w f o stetige Sterb-Stund befehlen. Doch befrembdet es mich / daß die jenLge/ welche die Fröhlichste seyn solten/ aufdas Sterben also nachdrücklich dencken. Keine lustigere Gemüther wird man antreffen/als welche der fröhlichen Music zu gethan seynd; blosse Liebhaber derselben erfrischet ein fröhlicher Saiten-Strich / daß fit leicht aller zugefallenen Betriebnuß vergessen; es könen selbe mit Domitiano (/>) nicht leichtlichzuMucken-Fanger werden/ und obschon zu weilen viü aufr Kreutz und Wehe gehet/ so wissen siedoch mit lieblichen Thonnen solches schund angenehm zu machen; wunderet mich also billig/ wie es komme/ daß die Fröhlich tze/ vermög der Erinnerung aufdie letzte Lebens -Stund/ diegröste Betriebnuß weisen. AberwasWunder? sieerkennen/ daß (c)die Süssigkeitder Härpfe unversehens schweige/ und schon in die bitterste Traurigkeit sich {d) veränderet. Die Saite istofft uuvermerckt gesprungen/und der gut-besetzte (e) Khor Hat seine Stimmen in weinen verkehret. Vill haben ohne Verhossen unbrauchbar muti-f et/ und untermanigen fröhlichen Allegro hat schon einer grossen Anzahl der Todt dietraurige schwartze Pause außzuhalten gewisen; höchstens demnach zu loben jene Vorsichtigkeit/ daßman/daes noch die Zeitist/sich Taft-fest durch die er-bettene endlicheGnadzuder himmlischen Music will machen. DiserpreKtvür-digeGedancken scheinetmir/ gleich zu seyn/ den Hand-Ring Caroli des Misten Römischen Kayser/ in welchen an statt deß Stein ein kleines Uhr-Werck verborgen wäre / mit einer solchenKunst gefertiget/ daß es zwar die Stunde nicht Zum Gehör geschlagen / sondern den Kayserlichen Finger so offt getrucket/ als es Ferchender Stund geben solte / welches ührlein der Kayser mit folgenden Spruch beehret: in disen klemm ist etwas grosses verborgen. Eben etwas kleines scheinet das Begehren einer einzigen Gnad von GOtt/ wo wir doch den Überfluß hätten Mer Gnaden. Die letzte Gnad von GOtt verlangen / und alles anderes entlassen / geduncketuns / etwas geringes zu seyn; aberindisen kleinen ist etwas gros-fts verborgen. Es hanget an disen Ende dielange Ewigkeit/ und wer zeitlich gut Wf* (*) Stntta Ep.i9.{b)Svtteni*s. (t)lfm* 14. %Xd)Job, 30.31. (0) Thun. J. 15. mxm auOret zu leben/ fanget zum besten an das jenige leben / welches niehmahl sich endet: wir sterbennur einmahl/ undgefchrehetdisesgut/sohatderTodt an und sich aufEwig gerechnet. Jener hatden Todtuichtzuförchten/der aufdiser Welt see-liggestorbm/ und dtserstirbt seelig/ welcher die endliche Gnad hat erhalten. Wem GOttdie endlicheund letzte Gnad hat ertheilet/ diser hat genug Gnaden/ und demederHöchstebey den gefährlichen Letzten Abtruck geneigt ist / diser terffsicher gedmcken / daß er bey GOtt als ein Außerwohlter seye verzeichnet; ist mithin billig/ daß wir uns disen Schatz zu erhalten / bewerben / und mit denen Engeln etti schuldiges Lob der Hochcheiligen und unzertheilten Dreyfaltigkeit zu allm Zeiten abstatten. Engel wären keine Engel / ja nicht einmabl seelige Geister/ wann sie GOtt nicht ohne Unterlaß loben thätten; Ihre schuldige Dienst bestehen in den Lob GÖttes / und gehet allen anderen ihren Übungen bevor / daß sie den Höchsten uns ablaßlich das: Heilig/ Heilig/Heilig zu singen. So gut aber als die Schuldig-feit solchesan denen Engeln erforderet / also hoch seynd / den höchsten GOtt zu loben/ auchdie Menschen verpflichtet. David setzet die Geister so gar nach denen Menschen/ da er spricht: singet den HEnn / lobet ihm in den Schall der Trompeten / in Paucken und ghörm m SaittemGespill und Orgel / seine Aneyftruug aber mitfolgenden beschlüffet: Lobet alle Geister den HEnn; dann obschon bey denmGeistern und Menschen die Schuldigkeit/GOtt zu loben/ sichbefindet/ fb ftynd doch Menschen mehrers / auf gewisse Weiß zu reden / als die Geister/ solches zu thuen schuldig: die Geister loben GOttaußlauter Freud/ und singen wegen ihrer Glückseligkeit den drey-eiuigen GOtt zu das Heilig; dann sie besitzen schon das jenige/ nach welchen der reine Geist trachtet; da hingegen wir elende Menschen in diser Wanderschafftvon der blossen Hoffnung ernähret werden. Erforderet wird / daß man um das jenige dancke / was man schon hat; doch ist diseS keine so große Schuldigkeit / als bitten um das jenige / was man zu erhalten ge-dencket. WirseufftzennachdmZihl/ welches die Außerwöhlte schon erreichet/ undwirlausten / damitwir das Sig-Kräntzlein verdienen/ welches die Heilige schon vollkomen erlanget; der Spruch mithin deß gecrönten Sioniter: singet den HErm/ und lobet den HErrn betrifft uns lebende Menschen zum besten ; wir seynd den drey-emigen GOtt ein solches Lob schuldig/ daß wann aller Menschen* Mund eineewige Posaunen / und die lebende Hertzen mit allm ihren Kräfftenauf selbederAnsatz wären/ so wurde donnoch das Lob-GOttes nicht genugsam verkündiget: warm wir alle Tugenden üben/ sothunwirdoch nichts gegen denjenigen/ (a) tvafi wir von GOtt haben empfangen; es wird die kleinesteGnad nicht be-zallet/um wievill weniger derUberstuß so grofferGnafcen? Alexander Ware freyge» big gegen Perillo, da er ihm an statt zehen (^) sunffzig Talenten geschencktt/ weit einegröffereFreigebigkeit weiset GOtt gegen uns lebenden Menschen; da er un§ nicht gibet Gnaden / die uns genug seyn wurden/ sondern den gantzen Schatz-Kasten für uns öffnet/ und selbst würcket das heilsame Wöllen deß gutten. Wir terffen schir mit freyen Händen nehmen / so vill als uns beliebig / und keinen versaget er seine Gütte/ als / der es zu seinen Seelen-Schaden anwendete. Wir bc-Lchren zuweilen ein scharffes Messer/ er aber ist jener sorgfältige Vatter/ der uns anstatt desselben gibet/ was uns heylsam. Wann nichtgeschiehet / was wir begehren/so geschieht allzeit/ was uns nutzet; wegen der übermässigen Gütte Um G 2 neu (*) s.Chryfyfl, dtcwpunfi. cordis. (b) biß,eaiv. f. j, ) c Nen wir GOtt nicht genug dancken / und wann wir tauftndmah! ihrne zulieb ßm im/ soistes doch eine sehr ungleiche Genugthuung gegen seinen Gnaden. Dock zegenwirin etwaöden Danckab durch Verehrung der Hoch-Heiligen undumer Heilten Dreyfaltigkeit; solches hat erfahren der seelige Albertus augben Ordm Seß H. Dominici j bann als diser Gotts-förchtige Mann vor eine Bildnuß der al, Dreyfaltigkeit; gäbe das leblose Bild zur Antwort: dir seye gedanckt Alberte: peilen du mich mit einen Gruß gegrüffet hast / mit welchen mich noch keiner verehret. Der gantzeHimmel erfreuet sich / wann die Menschen loben die Hoch-hej-lige Dreyfaltigkeit/ und zur Bezeihungder Freud geben so gar leblose Bilder Antwort. Es ist betten geheiligten Geistern nicht verborgen/ und insonderheit Ma. NX nicht/ daß der Mensch GOtt für seine Gnaden anfange zu dancken/ tvannrr anfanget die unzertheilte Dreyfaltigkeit nach seinen Vermögen zu loben; und dir fts ist jene erhebliche Ursach / warum GOtt an dem Abraham (h) ein solches Belieben getragen/ daß er seinen gerechten Rath-Schluß so gar den sch ben geoffenbahret / auch die Laster- volle fünff Städte nicht ehender hat strch fett wollen / als er gleichsam von den Abraham die Einwilligung hat erhalten. GOTT straffet zuweilen auf einen verzückten Augenblick/ wie die Söhn Aaronis: Nadab (c)und Abru, mit Villen anderen erfahren; aber feitte gerechte Straff- Ruthe hielte so lang zurucke diser liebreiche Vatter/ biß dm GOtttreuen Abraham drey Engel besuchet/ als eine Fürbildung der hochheiligen und unzertheilten Dreyfaltigkeit/welches Abraham selbste erkennet; dann/ ob et schon drey gesehen/ hatt er nur einen angebettet. Dise Verehrung/ der hoch heiligen Dreyfaltigkeit bewogeden Höchsten/ daß er ihm gleichsam zurath Hat gelohnten/ was mit den boßhafften Erdreich Sodomae zu thun seye. Es hat die Göttliche Gerechtigkeit jedwederen Königreichen und Landen (d) eine gewisse Maaß deren Sünden benennet; wann distangefühlet ist/ alsdann pfleget GOtt allgemein/ entweders mit Krieg/ Pest/ oder Hungers-Roth / auch durch andere Ctraff( wie es thme gefahlich / und die häßliche Sünden-Umstande verdienen) gantze Länderund Reiche zu straffen; wie solches das Land deß Achab bekennen muß/ in welchen Jehu nach den Befehl GOttes ein so grausammes Blut- Batt/ (e)angestellet/ daß nicht allein vill tausend umgekommen/ und ein schöne Jezabel denen Hunden zur Frey - Tafel worden/ sondern auch zwey und viertzig Brüder und fibentzig Kinder des Achab den grausammen Tod unter seine gewetzte Sensen gelanget. Es hat aber der sonst in seinen gerechten Zorn urbläßlich Straffende GOtt die Vernichtung deren Sodomifem so lang auf geschoben/ biß das Abraham der Verehrer einer Hoch-heiligen Dreyfaltigkeit / also zu sagen/ seinen Confens gegeben. Ein Zeug/ waß die Verehrung der Hoch-heiligen und Unzertheilten Dreyfaltigkeit vermag/ kan insonderheit seyn der große Welt-Pre-örger Paulus: wenig Menschen werden zu finden seyn / welche so vill außgestan-den haben/ als diser Völcker-Lehrer; wo er nur hinschauete/ gleichete er einen imbeglücktm Sejano, und / waß er nur Vornahme / wolte daß erdichte lincke Fatum bekleiten. Er selbste erkläret/ was er alles außgestanden habe; (/) kein Tag und kein Orth ware/allwo ihme nicht ein neues Ellend zustoffete/und wann er (a) Chron. Ord. S. Domin. ( b ) Ctft. 18. (#) LtV. 10.(4) LeJfwj deptrfcfi. Div. /. 12. (e) 4. R(£. IO. ( f) 1. Cerintb. 11.24, rr 10 ei di € 2 \x X v d r 1 ( i 1 I er auch ausiveichen wokte/lvare es nicht Möglich; weilen eine Gefahr der anderm wie die Tropfen in einen Platz-Regen gefolget. Viertzig Streich hatt man sonst einen (-) Schuldigen gegeben/und Pauloschete man alfozu/ daß er unbeschul-higet und unverhöret/ fünff mahl vrertztg Streich bekommen / weniger einen. Er wäre gesteiniget/ daß man ihmeTodtzuseyn glaubete/ O) und schon seines Lebens vergessete. Dreymahl hat er emen Schiff-Bruch erlitten / und blibe (c) in der Meer-TieffedreyTag und Nacht. Paulus wäre in unterschidlichen Gefahren/ als: unter denen Mördern/ neben denen Heyden/mit falschen Brüdern/ und seye er inder Stadt/ der Einöd/aufden Land/oder Wasser gewesen/ wäre das Unglück ihm so nahe als der Tag bey der Sonne. Es will Ariftoteles, (d) das nur Schöne / Reiche/ und Gelehrte ausdiserWelt vill außzustehen haben/ und jehöcher(so wohl in den sittlichen als leiblichen Verstand ) GOtt dißfahls seine Gaabengeschencket/ um so vill mehrers Trangsaalhat der Mensch zugewarten; dahingegen Häßliche/ Arme / und Einfältige mit vergnügter Ruhe ihre Nahrung genüffen; mag also seyn> daß Paulus wegen beutelten Guthatten GOttes (die eine Saug-Ame deß Neyds seynd bey jenen/denen sie ermanglen) solche Gefahr außzustehen gehabt hat. Es seye aber dtses den vorsichtigen Ober-Gewalt GOttes heimgestellet / genug ist/ daß Paulus mit Rath deß Vernunfftund Göttlicher Gnad alles (als solte diser Atlas die unglückselige Welt allein tragen) gedul-tig erlitten: als aber auch der innere Mensch angefochten wurde / fallete es zu schwär disen Apostel; dann gleich wie der innere Mensch weit zärter ist / als der eüjsere / alsoempfindetePaulus disen unsichtbahren Anstoß weit härter/ als alles/was ihme von aussen begegnete; der Stahel deß Fleisch/ welcherihm peynig-te/und der EngeldeßSathan/ (e) welcher ihm züchtigte/ waren zwey so häff-tige Feind / daß er selbe zu überwinden mit seinen eigenen Knifften allein sich nicht getrauete. Der weise Chilonhat befohlen / man solte mit goldenen Buchstaben ober den Eingang deren Haußthiren schreiben: :; kene dich selbste; auf daß vor/e-dermansAugen die Erkanntnuß seiner selbstezu finden Ware; dann sich selbste kennen/ leydetkeineVermessenheit/ und/ der sich recht kennet / trauet nicht zu vill seinen eigenen Kräfften: Paulus hat zum besten sich selbste erkennet; mithin wäre ihm bewust/ daß er disen seinen Feind nicht sattsam seye gewachsen. Das Zeug-hanß seines Hertzen wäre nicht so vollkommen außgerüstet/ daß er mit genugsammen Waffen den Feind sich zu begegnen getrauete / vill weniger selben den erforderlichen Widerstand zu thuen. Jndisen gefährlichen Umständen flehete Paulus um Beystand den HErrn deren Kriegs-Schaarn an/ und GOtt schencketeih-me seine genugsamme Gnad/ mit welcher gantz leicht erden Feind in stand wäre zu-bestgen. Wie aber AA. hat solche Gnad Paulus bekommen? Es bekennet zwar die ewige Wahrheit: (/) daß/ gleichwie der Vatter seinen ein Brod verlangenden Kind keinen Stein darvorgibet/ vor den Fisch eine Schlange/vor ein Ayr einen Scorpion / also der himmlische Vatter guttes gebe denen bittenden Menschen; doch erlanget man nicht allzeit das Begehrte auf das erste Verlangen; man muß verharen in den Anklopfen / und die verlaubte Ungestimmigkeit beweget GOtt / daß er uns Menschen erhöret. Auch Paulus hat öffters gebetten: dreymahl habe ich GOtt gebetten/ gestehet er selbste / daß er disen Feind von mir nehmen wolle / und hat darum eine so starcke Hülff von den Himmel erhalten. Paulus verehrete H die t,a)Deut.25.3, ( b) Aft. 18, (c)r. Corixtb. (d)l. x.Pbyf. (#) 2. Corintb. 12. J- (/*) Lut. 1 r. die Hoch-Heiligeund unzertheilte Dreyfaltigkeit; wäre also kein wunder /daß er eittmio grossen Beystand GOtteö überkommen / undihme GOtt versicheret; er wird zufriden seyn/weilen er genug hat an seiner GöttlichenGnad. Mit der »t' lichen Gnad hat es eine solche Beschaffenheit/ daß je mehr/ als man erlanget/ de; ün GOttnichmahl genug: wer aber die Hoch-Heilige Dreyfaltigkeit ehret gleich Paulo, disen gibet GOtt so vill Gnad/ daß er genug hat. In den alten Gesatzae-bieöeteder Höchste/ daß dreymahl in den Jahr (a) die Männer erscheinen selten vor GOtt den HErrn; dreymahl solte Moyfes ein besonders Fest in den Jahr GOtt zu ehren halten / und alles solle mit frohlocken den HErrn anbetten. Das Gebett leidet keine Schrancken/ und der jenige thut niehmahl zu vill / der GOtt mit selben ohne unterlaß verehret; difesRauchWerck/umwie vill öffter es auf-gelegetwird / um so vill gefähliger ist es den Allmächtigen: warum will dann GOttnur dreymahl in den Jahr besonders selbes verlangen ? er verbietet AA. dardurch nicht/ daß die Juden öffters in den Tempel gehen kunten / oder zu mehr-mahlen ihre Verehrung abstatten; sondern er Wolke nur/ daß die Ehre der Hochheiligen und unzertheilten Dreyfaltigkeit vermehret wurde: damit sieaber zu disen -reymahligen Jahrs-Dienst besser aufgemunteret wurden / verspräche GOtt den Moyti.fcaß er/jo fern das Gebott recht wird gehalten werden/einFeind seiner Feinden seyn wolle; ja er verheissete ihme so gar einen Engel Zn Zustellen / der in alliveeg Lhme Vorgehen solte /und führen / aufdaß den jenigennur nichts übles begegne / welcher die Hoch-Heilige und unzertheilte Dreyfaltigkeit verehret. Nicht minder sagte der gerechte GOtt denen Mördern die Freyheit zu/wann siedisesGcheimnuS Lehertzigen; also muste Moyfes über den Jordan (b) gegen Sonne-Aufgang örey Städt benennen / welche denen Ubelthättern / als Zufluchts-Oerter/ dienen sollen : wer immer sich/ außForcht bevorstehender Straff/ an einen Orth nicht ge-Lrauete zu wohnen / diser Ware in einer auß denen dreyen Stätten sicher. Padä-nias ein Soldat deren Römern (c) ist seinen Vatter - Land meineydig worden / daerabervermerckte/ daßdise Untreu jederman zu rechnen gedenckte/ nahme er seineZusiuchtin den Tempel Minerva:: er umarmmete die Bildnuß diser Göttin/ undlieffesich vonderscharffen Gerechtigkeit nichts arges träumen. Niemand tunte ihme auß den Tempel bringen/ und niemand wolte ihm den billigen Schutz di-fer Göttin entziehen; doch wolte man auch nicht das Laster ungestrafft lassen/ und einen so grossen Schaden wegen der üblen Nachfolg nicht züchtigen. Das Recht Muste allzeit ihren Lauffhaben / und hat sogar Ghorondas der Gesatz-Geber deren Thyrier (damit sein Gebott/ daß keiner in offenen Rath mit Gewöhr bewaffnet einttetten solte / gehalten wurde) sich selbste; weilen er unbedachtsam solches über-tretten / mitseinen eigenen Degen ermordet. Die warhaffte Gerechtigkeit nihmet keinen von den Gesatz auß / welcher den selben unterworffen/ und schauet; weilen ihr die Augen verbunden / weder geneigter auf den Adel und Befrenndte/ als Bettler und Feinde: die Gerechtigkeit zerhauetgleich den Samuel einen gottlosen Achnb (d) in Stücke/ und fraget nicht vill/ wer der Gottes-Lästerer seye / C e) sondern lasset den selben ohne sich vill zuend schuldigen steinigen. Ein gerechter Moyfes flösset seine sündige Schwester von sich (/) auß den Lager/ und ein in den Recht erfahrner ^blolon (g) bringet mit eigenen Händen um seinen leiblich err («) Ex od. i$. 14« t? 17* 0>) diM' 4.41. (*) hift. U»iv.p.i.{d) l. rcg.i$. (-) Lev 24. (f)Nnro.ins: U) ». reg. 11. m) (W iben Lrrder BwSchand befundenen Bruder. Ein gewissenhafter Afverus lasset seinen ersten Hoff-Rath (a )an emen fünfzig Ellen hochen Galgen auf hencken/ und ein weiser Salomon, außLrebzur Gerechtigkeit / (^) will auch lebendige Kmderermorden. Der beharrliche Wmen der Gerechtigkeit ist: einen jedwederen das stinige (c) zu geben/ und sie werchet so wenig von der Gebür/ als der so genante FipStern auß seinen WohmPlatz. Sie ist nicht wie die Schlangen-Seek zertheilich ; dann wann sie auch die groste Glider verlihret/ so bleibet siedannoch ganß in ihren Chatten. Die wahre Gerechtigkeit machet einen König Diony» üum zum Bettler/ und erhebet Adrianum dm VI.einen Bauren-Sohn zuder Päbstlichen Orey-Lron. Nun der Gerechtigkeit zu folge/ gedachte man mit pausania ein Mittelzu treffen/ undaufdaß den Tempeldurch seinen Mord keine Umbill zugefügetwurde/versprache man ihme Freyheit und Leben; so fern er frey-willig auß den selben gehen wurde. Allein auß zweyen nothwendigen Übel erwöhs letman vernünpfftig das kleineste; wolte also lieber Paufaniasffir Hunger in den Tempel sterben/ als daßerunwisend/ wie das Volck mit ihm xafmmxbe/ die falsch versprochene Freyheit annahme: beschlösse demnach der Rath den Tempek zuvermauren/und hat zu dessen Vollziehung dieleiblicheMutter Aldthea, dm ersten Stein beygetragen. Weit bester wäre es in denen dreyen Zuflucht-Städten; dann alldort terfftesich kein Ubelthatter förchten. Iedermaniware vor der scharffett Gerechtigkeit also sicher/ wie der Balm von den feurigen Doner-Keil; dann oie Händ/ daß emblöste Schwerd zu ergreiffen/ waren der Gerechtigkeit gebunden. Hier Lasset sich fragen: warum drey Stätte/ und nicht mehr oder weniger dise Freyheiterhalten / und warum nicht weit von einander entlegene/ sondern nahe sich befindliche / dise Gnad überkommen? Es wolte GOtt dardurch antheutendaß unerforschliche Geheimnuß der Hoch-Heilgen und unzertheiltm Dreyfaltigkeit; wer dises verehret/hatt genügsame Zuflucht gefunden: der grö-ste Sünder erhaltet Verzeihung/(c/) und der Versöhnung kan sich der beruft tiefte Ubelthatter getrosten. Dise Stadt waren unweitvon einander/ und solten gleichsam eine außmachen/ auf das die Welt schon dkmahls deß übergroßen Ge-heirnnuß zu ihren Nutzen gedencken solle. Disen Nutzen zu beförderen / wolte der drey-emige GOtt selbste aufdiser Welt Zeugnuß geben; als von Joanne (e) unser Erlöser getauffet ist worden. Joannes, der sich für unwürdig geschätzt hatte/ (/) daß er die Schuh - Riehme auflesen solte/ ist würdig geachtet worden/ (g) ferne demüthige Händ auf das Haubt zu legen. Bey disen Tauff wolte der Himmel gleichsam selbste einen Pathen abgeben/ und es scheinete / als wann GOtt seinen Wohn-Sitz auf einmahl verlassen hätte. Eufebius (b) V er-celenfifcher Bischoffist von einen Engel in angenohmener MenschemGestalt m der Taufe gehoben worden; aber nicht Engel/ sondern der himmlische Vatterselb-ste/ findete sich bey der Taufein JefaChrifti; man hörete seine Stimm: diserist l mein geliebter Sohn/ und GOttder heilige Geist wäre sichtbar zu gegen in Ge-f stalteinerTaube. Wasliesse sich damahl klärers sehen/ als die Hochcheilige und unzertheilte Dreyfaltigkeit? der Sohn und der H. Geist waren sichtbar/und durch das Gehör kunte man die Stimm deß himlifchen Vatters erkennen / GOtt -abe damahlso nachdrücklich disesgrösseGeheimnus zu verstehen/ daß dieeüssere MenschemSinnensolchesinetwasaußnehmenkunten. Von Natur auß werden H 2 wir (a) Eflber 5. (b) 4. Reg. %. ( f ) ÖIpiaui IC. Dtf. (d)S. Jean. Damnfc./.4. (f ) Mtittk, J,16$ (/) Joa«. i.zj. (.g) S. P. Aug. in Joatt. (h) Bagoita de mir ab, cirsa ftlftm 1.1, f. r. wir Menschen ermahnet/ die Möglichkeit dises Geheimnuß gleichsam mit Häm derrzubegreiffen; die vollkommene Natur / da wir anfangen zu wachsen/ Gei-uns gleich in die Händ eine Erkanntnuß desselben: inzweyen eüsersten Leibs-Thei-ken/ als an Händen und Füssen/ hat un6 die sorgfältige Natur mit solchen ®(i< Dn versehen/ welche uns an dises hoche Geheimnus ermahnen; indem ein jed-lvederer Finger drey Theil in sich hat / welche doch ein einziges vollkommenes Glid außmachen. Nichts ist uns mehrers vor denen Augen / als Händ und Füß/ am -aß wir in gehen und allen Übungen dises Geheimnuß vor den Gemüths- Aua Ms Habensolten. AlleWercke unsere Händen sollen nur zu Ehre desselben gerichtet seyn / und als unser Thun soll zur Glory und Lob deß Höchsten den erwünschten Anfang und Ende nehmen. Wirsolten nichts üben / allwo wir nicht dises Geheimnus uns fürbilden / und in Gedancken / Worth/ und Werck daselbe betrachten. Wie inbrünstig und Eyfer-voll wir dise Verehrung anzustellen haben / lehret uns die Natur selbste: der achte Grad ist sonst der Vollkommeneste; da hingegen noch zwey Grad die Natur von uns erforderet. Mit zehen Fingern an denen Händen/ und so vil an denen Füssen/ hat selbe den Menschen bereichet; damit wir in den zehende Grad dises Hoch-Heilige Geheimnuß verehren solten. Als der H. AbbtFinianmemsmahl auf der Reyß unter freyen Himmel sich befunden/ 0) und an ein Orth/ woeineKircheware/zu kommen/ unmöglich Ware; er aber allein betauret/daß dasheiligeMeeß-Opffer außbleiben folte; hat GOtttvunr derbahr vor seinen Augen einen Mar aufgerichtet / auf welchen diser frome Abbt das unblutige Opfer verrichten kunte; nach dessen Ende / der/ zweyfels ohne m den Himmel geschickte Altar / widerum verschwunden. Eine grosseGnad istdise/ aber schir ein gleiche hat GOtt/ nicht einen Gläubigen/ sondern allen/von Mur aus vollkommenen Menschen / gegeben: mit blinden Glauben erkennen wir das Hochheilige Geheimnus derunzertheilten Oreyfaltigkeit; damit wir aber denselben das Opfer/ oder die billiche Verehrung/ abstatten mögen/ hat uns GOtt den Altar gleichsam in die Händ gegeben/ welcher nach abgelegten Opfer nicht verschwindet/ sondern so lakrgbey uns bleibet/ als wir leben /auf daß tvrrbtß indenTodtdises unerforschliche Geheimnus verehren mögen. Eben darumhatder weiseste Urheber der Natur den Menschen mit so Villen Fingern begabet / und seine Kunst an keinen Glid so villfältig / als an difen gewifen; damit der Mensch ss vill Ermahnungen/ dises Hochheilige Geheimnus zu verehren/ als drey-einige Glidmassen/ habe. Leicht gefchiehet es / daß ein Glid deß Leibs geschwachet wird/ oder gar verlohren/ auf daß also / wann der Mensch schon eines Finger/ jaemer gantzen Hand beraubet wurde/ noch dasAndencken der Hoch-Heiligen und unzertheilten Oreyfaltigkeit bey sich habe/ und dieselbe zu verehren / niemahl vergessen solte/hat GOtt dises Glid also reichlich ertheilet.Rom hat Marcum Antonium also geliebet/ (^)daß man den jenigen Burger für einen Meineidigen gehalten / welcher nicht ein Andencken deß Kaysers an seinen Leib trüge; m das vermögen nicht wäre/ in Gold und Silber das Eben-Bild zn tragen / Ware denen Insassen genug/ wann mandenblossen Nammen geschribener bey sich aufweisen kunte. Eben der fteygebige Himmel will/ daß wir/ nebst den inneren Ent-wmffan der Seele/ eine Vorstellung der Hoch-heiligen und unzertheilten Drey-faltigkeit auch an den Leib haben solten; dann der sich dises Geheimnus mcht C « \Cdganus in vit* S. (b) Fiilgofas /. 2. €. y. Wers vorstellet/disen baltd der Himmel für keinen tauglichenEln-Wohnek: weilen nun/besonders wir rechtgläubige Khristen/als gewisse Mit-Burger in der oberen Stadt wollen eingeschriben seyn/ so ijt nothwendig die höchste Verehrung. Die wahreKirch selbste (welche alles in Namen derHoch-heiligk Dreysaltigkeit ü-bet/auch unter derdrey Aron stehet) will uns dievolle Brust geben/auf daß wir eis ne besondere Verehrung saugen solten. Wie kan man dan billiger massendises hohe Geheimnus Mthmt? Joannes der Apocaiibt(sche3öttg<4 )hörete:betteGOtt an. Durch dasGebett thuen wirGOtt jeneEhre an/welche ihm alleinig zustehet; nichts betten wir rechtgläubige an/ als GOtt / entweders in den Himmel / odet aber unter den Sacramentalischen Brods-Gestaltenans Erden / und das heilige Zreutz/alles anderes aber/wird nach GOtt verehret. Der ehrsichtige Nabucho donofor tvolte/(6) daß sein sechtzigEllen hoches/nnd sechs Ellen breites Bild mit MtlicherEhre von jederman solte angebettet werden; er lieffe öffentlich außruffen/ daß/ wan sie den Schall der Posaunen/ Kythern/ und Muße hören werden/alle ßch cinfinden solten/ zugleich aber Ware getrohet/daß der jenige/ welcher sich weigern wird/ zurStund in den angezinntenKalg-Ofen eingeschlossen solle werden. Die höchste deß Reichs waren die erste/ welche den unverlaubten Befehl deß Königs nachlebete/und lieber GOtt/als ihreKönig/beleidige wolte. Difen vermessene Beyspill folgete dergemeinePövel mit solcher Behandigkeit/daß dieSchrifftsagt: alles Volck ist nidergesallm/und alle Geschlechter und Zungen haben disen glam tzenden Erd-Klotz verehret. Drey jüdische Jünglinge allein: Sidrach, Müach, ünb Abdenago hatten ihre Gedancken auf dir Hoch-Heilige und unzertyeilteDrey-faltigkeit/aufwelche sie unfehlbar auch durch ihreZahl ermahnet seynd worden;beft ser geredet:sie woltenGOtt allein die schuldigeEhre geben/und sagten den unbesonnenen König ohne schrocken: wir betten die Bildnus nicht an / weilen GOtt allein die Ehre gebühret. Eben wir wahre Khristen betten die Bildnussen deren Heiligen nicht an/ wie es die Mißgöner unseres Glauben vermeinen / sondern / wann wir durch verschidene Mufic-SHotte und Glocken - Zeichen an denen ho* hm Fest- Tägen in die Gottes-Haüser beruffen werden/ verehren wir jene Heilige insonderheit/ die uns die Kirche vorschreibet/ und bitten sie um ihre Fürbitt bey den Thron GOttes. Aber anheut betten wir wohl an den drey-einigen GOtt/ und wird sich kein vollkommener Lhrist weigern / da er/ gleich Wiedas Volck zu Babylon,imrch die virtuosen Herrn/Herrn Cxciliamr/mtdhoch anseh-liche Mufic Liebhaber zur Anbettung der ausgerichten Bild-Saul deß wahren GOtt wird beruffen. Khristen! unsere schuldige Pflicht ist es/daß wir auf unsere Knye niederfallen und den grossen drey- einigen GOtt mit den Gebetk verehren. Wann wir zu GOtt betten/ muß das jenige/ (c)waS mit den Mund außgefprochen wird / auch in den Hertzen verfasset feyn : Geist und Leib müssen zu gleich arbeiten / wann man verlanget / durch das Gebett GOtt die schuldige Verehrung zu geben. Bey denen Pharisäern seynd nur die Lefftzen gegen GOtt (^) das Hertz aber weit von ihme/welches so vill ist/ als das lähre Sroh treschen/ oder das fliessende Wasser m einen Sib tragen wollen. Nicht/ was in den Mund eingehet/ verunreiniget einen Menschen / sondern / was von den Mund pflegt ihren Außgang zu nehmen: was von den Mund gehet / gehet von den Hertzen / durch welches alles / wann es übel ist / das kostbahre Kleynod deß Gebetts wird verunreiniget / wann es aber gut sich .T,z 3 be- 11. {k) Matth. A. %l\l)Exod. 15. 1. m) (m &en Phil-Harmonienm sich hätte gewisen; außführlich Mar kan matt solches aus der Schlifft nicht bestätigen/ dochgeben jene Wort deren Evangelisten: (<*) er hat das Gesang gesprochen/ oder die Reimme gesungen/ anlaß zu glauben/ daß er seine hafftige Schmertzen/ mit der erfreulichen Muße Ln etwas zu linderen ge-dencket. Klärere Zeugnuß liesse sich beybringen/ wann nicht der Zeit wäre zu schonen; genug ist/ das GOtt eben auf dlse Weise möge schuldigst gelobet werden und geehret von uns Menschen/als wie von denen Engeln; dann gleich wie den Allerhöchsten die heilige Engel mit ihren dreyfachen: Heilig/ Heilig/ Heilig die schuldige Ehre geben/ also kan mit singen / und schall der Trompeten / mit PauÄenund Lhören/ mitSaitten-Gespill und Orgel GOtt verehret werden. Oer Ursachen hat GOtt der frölichen Music solche Gnaden verliehen / daß sie offe grosse Wunder/als vill Heilige/Hat gewürcket: der tapfere Jofue (»wäre gesinnt die vest-erbaute Stadt Jericho unter den Ifraelitischen Gewalt zu bringen; dises zubewercken/ zohe er mitden außgerüsten Volck biß an die Stadt an : Jericho waremitstarcken Rings-Mauren umfangen/ und der eingchen wolte ohne Verlaubnuß/brauchete einen gewaltsamen Schüssel; den menschlichen Ansehen nach schlieffete Jolue mitdenenSeinigen/daß sieunverrichterSachen werden abzieR hen müssen/ oder aber mit Eroberung der Stadt die beifite deß gewaffneten Kriegs-Heer einbiessen: Man denckete auf alle zu diser Zeit gewöhnliche Kriegs-Liste / aber es wolte keinen etwas einfallen/ welches der Unmöglichkeit abhelffenkunte. Endlich gäbe GOttt Befehl und Rath zu gleich; der HErr redete zujofue: siehe/ ich Hab Jericho in deine Hände gegeben / aber erst nach siben Tägen wirst du ein Hmdeß Königs seyn/und dise Stadteinnehmen: die Weiß solche zu Belägern/ waremitspaziren gehen / und musiciren; dann sechs Täg muste mit allen Volck um die Stadt täglich einmahl gehen Jol'ue, den sibenden aber Ware denen Priestes ren/ die Posaunen zu nehmen / auferlegt/ in dtfe musten sieblassen/und siben-mahl deß Tags um die Stadt gehen / wordurch die vesten Stadt-Maur zusam gefallen / als hatte Orpheus die Steiner bewogen / daß einer aufden ändern nicht bleiben wolte. Von wenig Heiligen leset man / daß auf ihre Wort die Stadt-Mäur eingefallen / da doch der angenehmen Music solche Krafft von den Höchsten verliehen ist worden. Es seyud zwar einige Asteten der Aufjag / (c) das der Priesterliche Athen solches gewürcket habe / welcher auf die ^tadt-Mäur ge-trungen: Ich will dises der gesalbten Priesterschafft auch zu Ehre bestätigen / dochistgewiß/ daß die Posaunen auß Anschaffung GOttes jener Werck-Zeug damahl gewesen seynd / durchwelchender Priesterliche Athen gegangen / undsol-che Würckung gemacht hat/ folgsam hat das musikalische Inftrument Pulver und Larthaunen Gewalt in sich verschlossen. Zederman wird dises gern zu geben/ welcher weiß / das so gar die preyßwürdige Music den Teufel bey einen Menschen gependiget; GOtt liesse zu/ daß der böse Feindden König Saul besessen (^) aufeine solche grimmige Weiß / daß alle ein Betaurnus an disen König hatten / auch die sich das gerechteUrtheilGOttes ( welches nichts unbestraffter lasset) zu Ge-müth geführet. Wie der Sathan walte mit einen Menschen / wissen wir von dis sen/ (e) welchen er bald in das Feuer / baldin das Wasser geworffen; damit er ihm nur in das Verderben bringe. Ein Elend Ware an den Königs Hof mit den Saul: das Land wäre unglückselig; weilen es einen besessenen König gehabt hat. Der Hoffverwühret; weilen alle Glider gut waren/ und nur an den Oberhaubt I 2 felle- 0») Mattb.if). 30. Ö Mare. 14. 26. (jb)Jofue 6. (0 Tbmat 4 Jcfu 0. Sy A. ($ Vm. Ver* (d) i.re& -v. 23. (t) Marc. 9.21. fMete. OieUnterthannen wolte nicht mehr gehorsamen; weilen der SeufelüwM zu gebieten vorkommete. Saul selbste wäre bestürtzet: weilen der üble Gast ben chme die Herberg genohmen. Man gedachte aufdie eüserste Mittel/ allein nickrs wolte fruchten. Endlich thatte sich David hervor / und wolte mit seiner Hawie der seltzame Artzt seyn: so offtals der üble Geist drn Saul zu bewegen/und in tbtne 1 Zu wütten hat angefangen/ also offt rihrete auf denen wohlgestimbten Saiten Oaviä die Finger/ auf welche unvermutheTeufels-Pannung erfolgetisteine augenscheinliche Linderung / O) den Saulistbesser worden/und der Teufel hatihme müssenverlassen. GOtt wurde AA. solche Würckung der angenehmen Mustc niemahls verliehen haben/ wann nicht er ein besonderes Wohlgefahlen anderst den getragen hätte; gefahlet sie aber GOtt/alsdan ist ausser Zweifel/ daß er durch selbegeehret/ undgelobetmag werden/ besonders damahl/ wann die singende Stimm von einen gerechten Hertzen außgehet/ der Trompeten- Schall von einen unbefleckten Mund kommet / die klingende Geige in der Hand liget eines frommen Khristen/ und die Orgel gespillet wird von einen recht virtuosen oder tugendsamen Meister. Singe also den HErrn/ lobe ihm in den Schall der Trom- I petcn/ inPauckenund Lhören mit Saitten-Gespiü und Orgel Löbliche Aade-mia unter den Titul der heiligm Jungfrauen und Märtyrin Coecili*; dann es 1 ist nur das schuldige Lob/ welches du den drey-einigen GOtt gibest gleich denen 1 Engeln. Gleich denen Engeln / sage ich; dann ein unwissender tunte wohlzrveif-Kn/ ob nicht die vir tuose GOtt zu ehren angestelte Music bey unseren Zeiten es denen Engeln abgewinne. Die Engel hat m ihrer Music ifaias gehöret/aber es hat ihme nichts besser gefahlen / als die Wort: Heilig/ Heilig/ Heilig. Villeicht AA.waten dise Wort also angenehm m die Thonnen eingetheilet / daß sieettvas besonders außmacheten/ oder aber hat ein Engel dises anmüthigeSolo gesungen/ der mit seiner angenehmen Stimm (wie noch öffters die Music liebreich einihmet) den sonst nicht leicht beweglichen Propheten in das Hertz eingedrungen; keines auß beeden/ sondern/einerhatznden ändern geschrien: Heilig/Heilig/Heilig. Ein Einfältiger / welcher nicht weiß/ daß alle Tugend und erdenckliche Annehmlich-. keit den Englischen Gesang eigen / kunte sich einfahlen lassen/ daß die virtuofe Welt es denen heiligen Englen bevor thue; weilen also vollkommen die Kunst die Text weiß einzntheilen / und die Stimmen zu nehmen / daß es billich zu bewundern/ und öffters/ wo nicht Englisch / wenigstens mehr als natürlich scheinet; allein Gelehrte wissen / daß gleichwie die Engel weit denen Menschen vor gehen/ also auch selbe in ihrenThuen weit übertreffen. Doch in so weitseyndMenschendenen Engeln gleich/ daß beede ein schuldiges Lob den drey-einigen GOtt mit ihrer Verehrung wittmen. Singe mithin / und lobe ohne Unterlaß hoch-ansehnliche Academiaden grossen GOtt/ und die du dich an den Thron weyland seelig ver-schidenenKayserSOarolideß Vf. zur Huldigungs-Zeit gegenwärtigen Landls benai.Septembris Anno 1728. mit denen Herrn/ Herrn Phil-Harmonicis unter den Schutz deiner OonLäerirten hochen Liebhabern gewaget/ auch mtfdti* rnr Academifchen Music/ nicht allein bey den hohen gegenwärtigen Adel/ sondern / bey den grossen Kayser selbste / solche Ehre eingeleget/ daß höchst Selber ein besonderes Wohlgefallen hat andeuten lassen / zugleich mildreichist eine Gnad aufAnsuchung anerbietten. Wagedich auch an den Thron deß drey-einigen GOt- teS \ *) üt fnpr&- ta/ undlassedich vor selben hören; rchversichere/ der ganße himmlische Hoff wird ein Belieben zeigen / und der Höchste wird auf dein Ansuchen eine Gnad dir verheissen; diejenigenemblich/ um welche durch gegebenes trauriges Glocken^ Zeichen die Ermahnung gestriges Tags schon geschehen/und die Bitt-SchrO bey den Thron GOttes durch die Gedachtnus ausden Tod ist eingeleget worden/ das ist: die letzte und endliche Gnad / eines glückseligen Tod zu sterben. Ster» ben eines glückseligen Tod heKt bey uns einen erstorbenen zu den Leben erwecken ; dann bey einen sündigen Menschen lebet nur allein der Leib / die Seel aber ist mehr Tod/als der vier-tägige Lazarus. Den Tod Lazari nennet Heil. Aih guftinus j (a) die Arth eines erschröcklichen Tods; diser heilige Lehrer stellet sich M/wie vill Sünder gleich den Lazaro, in den Unflat bestellet/'übel riechen; derjenige/ welcher die Sünd in eine Gewohnheit bringet/ diser ist nicht leichtlich von den Tod zu erwecken; weilen die Gewohnheit auß der Sünd machet eine an* gebohrne Übung. Wann nun ein angewohnter Sünder eines glückseeli-gen Tod stirbet / so erstehet der vergrabene Lazarus zu den Leben. Dise Erweckung ist aber sehr seltsamm / und gleichwie nur ein Lazarus nach vier Tagen lebendig worden/ also haben wir nur einen Diftnam, welcher nach gefihrten boß* hassten Leben in der letzten Zeit sich hat bekehret. Ist also eine billiche Schuldigkeit/ daß wir uns zu der letzten Gnad in der Lebens - Zeit würdig machen / und dieselbe durch Verehrung der Hoch-Heiligen Dreyfaltigkeit erbitten. Der Tod wartet stets auf uns/ müssen wir also / wann wir vernümpfftig sein wollen/ (» auch stets aufden Tod warten. Bitter ist die Gedächtnus deß Tods/ und findet sich selten einer / welcher gern will sterben : wenig gleichen den Weltweisen Ca-lano, (c) welcher in drey und sibentzigsten Jahr seines Alters deß Leben ist überdris-sig worden/ und zu Gnad anverlanget/ daß er auf einen Scheitter - Haussen sich terffte öffentlich verbrennen; sondern/ es lebet gern der acht und dreysig Jahr elendig bey den Schwemm-Teich zu Jerusalem ligende Bettler/ und der von der Fuß-Sollebiß andieSchaidel deßHaubts ungesunde Job getröstet sich noch auf das grüne Gräßlein zu tretten. Doch muß es gestorben seyn/ und ist der Tod bey uns das nächste; wir lebende tragen den Tod herumb/ und zu derjenigen Stunde / da wir nicht meinen / kommet deß Menschen Sohn: Er klopffet zwar zuweilen an durch eine vergehende Kranckheit / wo wir weißlich das Urtheil fehlen/ daß es niemand anderer/ als der gewisse Tod / seye; doch hat er sich schon bey Villen auch gantz und gar nicht angemeldet / und unverzüglich die Naturs-Schuld gefoderet. Nun bedmck'et/ AA. das/ wann wir die ganße Lebens-Zeit nur zu den Tod uns zubereiten wurden/ wir dannoch zu thuen hatten/und zweif» len kunten/ ob uns der Tod in jenen Stand antreffen wird/ in welchen wir der letzten Gnad uns möchten versichern. Wie der letzte Tag einen Menschen findet/ (d) also findet der Mensch den jüngsten Tag; dann wie man stirbet / also wird man gerichtet/ wer/ das letzte Gericht gut zu sein/verlanget/ diser muß den letzten Tag sich gut wünschen. Demosthenes der Heyd bittete sich zur Gnad aus / daß man ihme mit den Angesicht gegen der Erden möchte begraben; dann weilen alles an den Jüngsten - Tag sich wird umkehren / also getröstete er sich / daß er fluch wird umgewendet werden / und gegen den Himmel mit seinen Angesicht schauen; disen Gedancken eines Heyden müssen wir rechtglanbige führen in unse- K ren ( *) trafl- 4$.injaa*. (b) S. Bcnt.Lmcdit.c. J. ( e) hiß.twfa p.^.(d)S. P- Attfrad Dtof«*, tett Leben/ und nach nichts anderen / als nach der /ernten Weiß/ trachten ) wie tviv unser Angesicht bringen zu den Höchsten; wir müssen in den Leben ieiamz -aß wir GOtt durch die Verehrung über alles lieben / und wäre höchst ratbfam/ Haß wir in unser Hertz verzeichnen thätten dm jenigen Außspruch / welchen öS Ms (<*) Maximus der heilige Bischoffzusagen psiegete: mein GOtt / wilst du daß ich sterbe/ so stirb ich/ aber nicht meinen Feinden/ meinen Beneidern/ und ungerechten Verfolgern / sondern dir allein zur Liebe/ und niemand anderen Wann nun der weise Menander gesprochen: (^)daß die Mufic ein Ernährerin und Erhalterin der Ltebe seye / so haben die vornehme Herrn / Herrn Academici und hochansehnliche Liebhaber der Mufic einen nicht geringen Zuspruch zu den Himmel; weilen ihre Eyfer-volle Lieb gegen den dreyeinigen GOtt leicht erhalten mag werden. Schliesse also meine Lob-Rede/die Hoch-heilige und unzertheilte Drey-Mattigkeit anredend mit meinen grossen H. Ordens -Vatter Auguftjno: (cjbu bist dir selbste zum besten bekannt/ O Hochheilige und unzertheilte Dreyfaltigkeit; D sagen aber / zu gedencken / oder zubegreiffen/ was du seyest/ ist auch denen 1 Engeln unmöglich: wir tragen zwar dein wahrhaftes Ebenbild stäts bey uns/ I welches so unauslöschlich ist/ daß es so gar in der Höll (ob es schon alldort an vil- I im ewig elendig wird brinnen:) (d) nicht/ weder durch Peyn noch Schaden/ver- I tilget mag werden. Doch muß uns der blinde Glauben das Geheimnus nur ivck 1 sen/ und wann wir dawon reden/ feynd wir den Blinden von der Farb sprechen ) den nicht unähnlich. Wir frohlocken gleich den Hertz Auguftmi, welches als I todter noch ausspringet/ wann es absingen höret: Heilig Heilig Heilig. Wann I wir nun deß Engel-LobeS gedencken/ oder durch MuficaIi|U)eSttmmen hören I das dreymahlige Heilig/als dann wärennr unserWunsch / dich nach Vermögen \ zupreysen. Allein unsere Schwachheit terff sich nicht unterfangen/ und wann i alle Kunstdenen Reglen zu folge arbeiten thätte/ so wurde es doch eine ungestimte AndniemahlbilligeMuucseyn/waswirthuenaufErden: nihme aber doch an/ waswirgutzuthuenvermuthen/ und lasse das schuldige Menschen-Lob gleich den Engel-Lob gelten: Ehender solle das Leben in uns aufhören/ als das Wik Nachlassen dich zu loben/ und noch der letzte Hertzen-Stoß solle zu deinen Ehren geschehen. Vor alle unsere Mühe schencke uns aber nur eine Gnad/ nemblich: die letzte/ damit wir an unseren Ende die himmlische Serenada vor den Tods-Schlaff anhörm/ und mit denen heiligen anßerwöhlten GOttes dich loben in dm vollkommenen Khor/ mithin auf difer Welt so lang und gut stimmen; damit wir zu der himmlischen Mufic gerichtet seyn/ und wahr werde/ was wir wünschen: StoeneDellf feile Die aLLe^elLIöffe Vereinigte DrellfaLflgfelf/ Von nVn an bis ln 1 eVVIgkelt/ AMEN. t4) m B$;v, (fr) Ctnf. Viwiü f. (d) S. Bern ftvm- Anmut. Mnnhalt der dritten Uredig Alles gehet nach Wunsch und Willen deß reuigen/ welcher sich selbst welß zu überwinden. Quodcunque volueritis, -- fiet. Jo an. 15.7. Was ihr immer wollet/ - dises wird geschehen. ■Zcht allzeit/ aberauchmchtallenMenfchen/ gehet es nach ihrm Wid len; es muß offt der lebende Mensch etwas zu lassen/ welches sein Willen niemahl gebilliget. Der menschliche WA ist : Eine(^) Nei-gung und Macht der Seele/ durchwelchewir dasgutte/ oderwas uns/ gut zu seyn / geduncket/ verlangen. Doch muß unser Verlangen das gutte entbören / unddieNeygungdasgewünschteentrathen. DerVogelanß freyen Luffrverflieget sich in das Garn/ und an uns wird die goldene Freyheit öffters unversehens gebunden: wir müssenverbleiben an jenen Orth/ von welchen/ weit zu seyn/ das Gemüth wünschet/ da doch Storchen und Schwalben bey den herzunahenden Winternach ihren Wohlgefallen abflliegen. Der blaue Himmel richtet sich settennachuns Menschen/ und der befiimbte Horizon ist vtilen schädlich/ welcher anderen gedeyet. Die veränderliche Zeit wendetdas Glück-Rad/ und bringet wohl-riechendeRosen/ nachdem sie geraum nichts als spitzige Dörner getragen. Es folgetaufdie abgekülte Nacht-Röthe ein heiterer Ausgang/ da hingegen nach denfrölichen Sonnen-ScheinDonnerund Blitz sich ereignet. Nicht allzeit (b) kan Samfon auß den Angel die Stadt- Psorthe heben / und nicht ein jede Stein-Klippe (c) lasset auß ihr das Oel bressen. Nach den Willen Moyfis zer-cheiletsich (d) das Meer/ welches einen gantzen Pharaonischen Kriegs -Heer nicht gehorchet / und ein treue Taube ist der sichere Both dcßNoe, O) welchen doch der häßliche Rab nicht will folgen. Balaam verlanget mit einen König zu svre-^ chen/ (/) er muß sich aber mit einen Maul-Thir unterreden / und jephte (gj glaubet/ er werde GOtt leicht sein Gelübd abstatten/ da er doch seine leibliche Tochter mit Schmertzen solte schlachten. Nicht allen bleibet dieSonnstehen (6) ftnejofue, und nicht einjedwederer mag das Glücks-Rad r'nseinen Lauf halten. Der gespante Pogen bringet den flüchtigen Pfeil geschwinder zu seinen Centro % als der Willen seine gut-befundene Gedancken in das Werck setzet. Rechte Glücks-Kinder seynd jene/ die allzeit ihr Absehen erreichen/ und wem es niemahl fehl schlaget / der hat ein recht kunstreiches Uhr-Werck. Thun und wöllen ist allein bey GOtt eines/ bey uns Menschen aber ist beedes vill Meilund Tag-Reiß entfernet. MannfindetweiffeRaben/ dochseynd weit seltsamer Menschen/ welchen alles und allzeit nach Wunsch und Willen ergehet. Wer alles nach seinen Willen geschehen zu seyn vermuthet / disen traumetwie den Mund-Becken in den iEgyp-tifchm (r) Kercker/ und wer sich einbildet/ es kan ihm nichts widriges begegnen/ der traget mit Uria (i) das Davidische Send-Schreiben zu einen Joab. Ein jeder empfindet esselbste bey sich am besten/ was wider seinen Willen geschiehet/ und woPeckelund Pantzer trucket/ weiß keiner bester/ als der eüserne Kriegs-Mann. Wiehatdann^^.dieewigeWarheit sprechen könen: alles/was ihr K 2 tvol- (<*)emm. Phil, (b)judic. Deut. zr. il.(4)Ex«d. U> (e)M. 8. 8,(/") rr. 11. (ifjjofttt i«. 40, (k)i< reg, 11.. 14* ) f wollet/ ölles wird geschehen? glückseelig die -enige Zeiten / in welchen man hatwünschenterffen/ undzumglückseeligsten/ in welchen man nichts mehr auf diser schnöden Erden verlanget. Doch weiß um die letztere auch der älteste Greik nicht/ und das bedachte Manns-Andencken wird derselben sich mitnichten erinne ren. DieklareAugennehmenab/ohneselbezusehen/ unddieGedächtnußwird schwach / ohne dergleichen zuwiffen, Ein gntte Zeit Ware/ als es Manna und Wachtel geregnet (a) und der so genannte Tag Phnrim (b) wäre etwas fröli-cheö beydenen Juden. Die Zeit wäre angenehm/ als Eifas und %H( bot vermehret/ (e) und als er 85o. falsche Propheten überwunden ftolockete sein gläubiger Anhang. Die Stund maxc Ezcchix (^)gefählich/ in welcher sein Leben verlängeret ist worden / und der Augenblick den blinden Tobix trostreich / (f) als die wunderbahre Fisch-Gall seine Augen geheilet: wir wissen um solche fruchtbahre Jähr/ (/) allwo in Majo einzuerdnen wäre/ und der Himmel ist schon so fteyHebiggewesen(f)daß er Korn geregnet/als hätte er selbes bey sich ange-bauet. Man wolteden Wein (£) zuschencken nicht anehmen/und von künpfftiger Feinds-Gefahr habe (/) Erd-bewegungengantze Ctädtin die Sicherheitgcsetzet: doch hat dtses und mehr anderes nur einigen das Vergnügen gegeben / nicht aber die gesambte Welt in ihren Verlangen ersättiget. Der Willen eines einzigen Menschen ist zwar klein/ er weiset aber sich einen so grossen Herrn/ als mitt er Der Welt-Runde gebieten. Das kleineHertz(^) verlanget doch grosse Sachen/ und ob es schon nicht einen Raub-Vogel zur Speiß genug ist/lasset es sich kaum mit der groffen Welte abspeisen. Ungeachr dessen seynd die Wort Khristi nicht im sonderheit/ sondern allgemein zu verstehen; dann ein jedwederer Mensch (/) kan sich in den Stand setzen / in welchen alles nach seinen Willen geschiehet/mnn er nur sich selbst/ und seine Neygungen weiß zu überwinden. Sich überwinden/ Heisset von allen anderen Obsigen/und / der fich weiß zubeherrschen/ ist ftembder Können und Sceptern würdig. Man betrachte nur den glorreichen Heiligen/welchen anheut die recht gläubige Kirch/in sonderheit aber/der Welt-Berühmte / hochwürdigste / und hochadeliche Teutsche-Ritters-Orden in dism herrlichen Gottes-Hauß verehret / den heiligen Blut-Zeug und Ritter auß Capadocien Gcorgium, als dann wird man die Seel finden meiner Worten. Georgio ist von Jugend auf alles nach seinen Willen gegangen; Nicht ruinder in der Ewigkeit geschiehet alles nach seinen Wunsch / allwo das hellige Wollen der würckliche Besitz ist alles Verlangen:dises erwünschte Vergnügen aber hatt er erhalten; weilen er sich selbst und seine Neygungen zu überwinden gewust hatt. Georgius von Jugend auf ein Ritter / ob er schon erst bey Manbahren Jahren (--r) von Diocletiano den Kayser in den hoch-adelichen Grafen-Stand/ Md zu gleich zu einen Feld-Herrn erhoben ist worden. Georgius von Jugend auf rin Martis-itnd / welches ehender Wider sich selbst (eine Zeit unverdienstlich) und seine verkehrte Neygungen/ als wider den Feind und vestverwahrte Rings-Mauren zu streitten / gewust hatt. Georgius von Jugend auf ein Held/ welchen kein Sig herrlicher geschunnen / als deme er von sich selbste eroberet. Er denckte nichtemen grossen Goliath zu erlegen; dan es wäre ihm schon genüge wann er wüste/ daß er sich selbst mit seinen üblen Neygungen überwunden. Der (ji)Exed. 16. (b^Eßher 9 .(t) 3. Reg. 17. (d) 4. Reg. 20. (e) Tob. ir.(/") Anno 1396. (g) in Dania 165.( h) 1586. (/) Schola Salem, inCti.Prodig. (k)H«go Card. /. 3. de **. (/) S.Tbfztu ViUn. O. S. A. dt frans. Dom. (m) Eit Met*»phrufio. m yam Der verderöte Naturs-Stand hat uns zum Nachtheil überlassen/daß wir M zeit mehrers/ waß uns schädlich / als/ was nußbahr / verlangen. Von zeit deß Fahl Adx gehen uns nur die Augen auf wie der Nacht-Eullinder finstere/ und gleich den Schör arbeiten wir die mehreste Zeit vergablich in der Erde. Di-ftn ererbten Fehler wüste Gcorgius zuverbesseren / und er befieissetesich / diebe-trügliche ErbMüntz gangbahr zu machen. Er bisse nicht gleich in eine seinen Au-Zen angenehm - scheinende Frucht mtt unseren Vor- Elteren; dann er Ware durch stembden Schaden gewitziget/ daß er seine Begierden besser/ als jene/ bezaumete. Vill freche Welt-Kinder glauben/daßsie alles/ was das Hertz verlanget/haben müssen/ und wissen nicht/ daß solches unzeitige Verlangen das eigene Verderben reiffmache: Nicht also Georgius , er/ als ein Lhrist/ wüste nicht allein von allen Schädlichen sich zu enthalten; sondern auch von der verlaubten Mutter-Brust (*) gleich Moyfc abzuspennen. An Georgio kwaren schir die Sinnlichkeiten unempfindlich / und er selbst wäre zwar über andere ein Herr; über sich aber der gröste. Lasset uns also disen Herrn seiner selbst in beliebter kürße besser besichtigen/ und die mehrere Prob einhollen: obihme darum; weilen er sich selbst überwunden/ welches der gröste Sig ist/ alles nach seinen Willen gegangen. Tapfere Helden üben vill herrliche Chatten/und seind gleichsam alle Jahr-Bücher voll von denHeldenmuth sigreicher Männer; man verzeichnet in Küsel und Marmor den Geist verstorbener Helden/ ausdaß ihre Großthatten ein ewiges Denckmahl erhalten. Nach den Ableiben tapferer Ritter gehen gleichsam die weise Mufett zu Rath / und fertigen die gelehrteste Sinn - Schrifften; damit die von ihren kk«nix-Aschen lebende Welt ein Muster deß Heldenmuth lesen solte. £)tstCatones verlassen in ihren vergossenen Blut jene Tinten / durch welche die Nach-Welt ihre Glory bestermassen kan schreiben: dersigreiche Tod machet Helden nur leben/ und ihre ruhmwürdige Tapferkeit erwecket den Geist in einen anderen. Deß Oziae gedencken so gar(^) die geheiligte Blätter / und Judas der Ma-chabaett (e ) ist außsührlich gelobet/ daß er den Gorgiam, Timotheum und andere überwunden. Ein gantzes Geschlecht deren Kriegs - Männern (d) ist in der Göttlichen Schrisst verzeichnet/ und die Heldenthatten will auch der Geist GOt-tcs nicht in Vergessenheit stellen. Doch wann wir mit Afvero Jahrs - StattS: und Land - Bücher durchblätteren/ so finden wir keinen Sig so herrlich / als welcher von sich ftlbste ist/und denen üblen Neygungen. Starck seind zwar jene Hel, den/ welche manige Rings-Maur eingenohmw / aber weit stärcker jene / welche sich selbst überwunden. Jener machete gut die Grabschrifft eines vornehmen Feld-Herrn/ (e) welcher nicht mit genugsammen Ehren-Titln denselben in Anfang zu-loben wüste/und eine gantze Wand mit disen/was er alles gewesen ist/überschri-hete/solches aber mit wenigen beschlossen: Nunmehro ist er nichts. Nichts seynd nach ihren Ableiben tapfere Menschen/ die andere überwunden / und obschon in denen Schrifften und Jahrs-Büchern ihr Lob noch grünet/so ist dannoch derLeib/ als das Hauß ihres Helden-Geist / schon vermoschet; da hingegen derjenige/welcher sich überwändet/nicht in den Andencken allein/ sondern vmitög seiner unsterblichen Seele lebet: der andere überwündet / wird zwar von denen Menschen gechret/ der aber sich überwündet/ disen ehret GOtt mit seinen Heiligen; weilen die Seel ftey ist/und eine Frau (/) ihrer Neygungen/ so ist der gröste Sig/sich L selbst (a) Exodi r. Hf BdUwdus. (b) r. Par*l. r6.8. (c) r. M*eb. 10. (d) Deut tr. r. 14. (t) Bamnitm Seth ff. Demlmc. (/) Plmto 1.4. mtt. )( fM überwunden. Nichts verächtlicheres/als über sichremHerr seyn/undMts chorrech ters/ als andere beherrschenWollen/ und an (ich selbst keinen Gewalt^ m Mühefam istnicht/ verlassen und verlaugnen/was ein Mensch hat/ schwär und hart/ absagen/ und verlaugnen / waSerselbste ist: leicht ist andere überwünden/ und finden sich zu solchen Gehülffen; die Uberwündung aber seiner selbste brauchet weit mehr / dann es wird kein zeitlicher Mithelffcr gefunden Zwey seynd aufden Welt-Acker / (b) deren einer verlassen wird/ der andere am genohmen; weile ein jedwederer (c) selbste das seinige muß thuen: der Mmsch/jy^ cher sich überwündet/ hat von der kleinen Welt obgesiget/ und der jenige hat nicht allein (d) manbahre Krajste/ der mit Waffen seinen Feinden widerstehet/ sondern/ mehrers diser/ welcher die Gelüste ihme nnterthanig machet. An den heiligen Ge-orgio weiset sich alles dises so klar/als dieprüffung deß Golds auffden Probstch; will man wissen / was der Heil. Georgius, da er andere überwunden zum Lohn überkommen/und zugleich/waß er/ wegen den von sich selbste eroberten Sig/ erhalten/so muß man denselben nicht allein alseinen Soldaten unter denKriegs-Fahn eines irrdischenKayser/ sondern auch als einen Ritter unter den SreuS# Zahn JEfu Ghrifti, betrachten. Man wird zwar in beeden Nacht und Tag sehen ; weilen die Sonn deß reinen Glauben Georgio nicht allzeit geschnnen. Ame mwrue.{{t) 1. )Exod. itnbm Männern mußhelffen/ so seynd doch vill ohne Betrug und Falschheit gegert GOtt und der Kirchen. Tugend und GOttes-Forcht stehen so gut/ alsder Sols -atunterdenKriegsHchn/unddieHetllgkeitblühetfo schön anßder Kriegs-Regel/ als Satzungen anderer heiliger Stande. Bey Georgio waren Tugend und HeldenmuthSchwestern/ und ob er schon beederVatter gewesen /so wäre er doch auch ein Gespons derenselben. In Anfang seines Leben suchete zwar allein sein zeitliches Glücke Georgius zu beförderen / und wann er mich mit Heroftrato O) nicht anderst/ als durch Anzindung deß berühmten Tempel Dian* sein Namen verewigen kunte/ hätte solches zu thuen der muntere Jüngling nicht unterlassen. Als ein Heyd Ware Georgius nicht heilig; dann der Baum der Heiligkeit fasset so-lang keine Wurtzel/ als der Thau deß reinen Glauben ermanglet: daß von Mi-chol verborgene Holtz-Block W liesse sich rhenderfür den David ansehen/ als man den heydnischen Georgium für einen Heiligen halten kunte. Die Werck deren Ungläubigen seynd zwar nicht gäntzlich zutadlen / doch seynd sie nur ein nach den Leben gemachte Bildnus / welcher das Leben selbste ermanglet. Was jvirLhnsten auch tugendjameö in Sündens-Stand verrichten / ist etwas todtes/ umso vill mehr/ die ohne wahren Glauben vollzohene Werck deren Heyden. Wie beseelen einiger Massen die in Ungnad vollzohene Übungen durch die vollkommene Bereuung/ und erlangte Gnad von dm Höchsten/ Heyden aber geben durch das geheiligte TauftWasser ihrer Seele solche Labung / daß sie ihr Leben in denen darauf folgenden Wercken kan weisen. Auf dise Weiß hat seine Seel zum leben gebracht Georgius; die Lieb zu den Glauben wäre jene Ariadne, welche Ge* orgium veranlasset / daß er Diocletiano den Kayser seine Grausamkeit gegen die Christen verwisen/ unddiser Ochozias(c) muste von unseren EyftrwoÜen Elia anhören / was ihm keiner seines Reichs zu sagen getrauete: Georgius bekennete sich öffentlich einen Christen/ und vereinigte die Thatt mit den Nammen. Die Kunst deß Pembsel ist damahl rühmlich / wann man das Werck gleich Apelle vor die Augen kan stellen / und der jenige nennet sich recht einen Christen / (d) welcher nicht bloß mit den Nammen broglet/ sondern in denen Wercken sich weiset. Christen seynd bey Ankunfft (O in vEgypten Jesu^er genennet worden / und man gäbe acht / ob ftejefu gleich ihr Leben anzustellen wüsten. Was ehender seye gewesen das Ayer oder die Hänne lasset sich bedencken/ und ob Georgius ehender den Nammen eines Christen ihmebeygeleget/ oder die Thatten vollzohen/ lasset sich zweifflen; Er Ware kein Gleißner vor denen Menschen-Augen/ (/) weder Ware seine Zunge ein Posaune seiner Wercke/ doch waren diegutte Werck vereiniget mit denChristen-Namen wie der Tag mitder Sonne. Er wüste daß der Bettler durch einen Königs Nammen nicht reicher werdr/ und derWalt-Gayer/ wann man ihm schon einen junonis-^ogel betitlet/ dannoch keinen eintzigen Spiegel in sei* nen Federn kan weisen; der blosse Nammen wäre bey ihm eine verächtliche Glaß-scherbe/ und ein vermoschtes Walt-Holtz / welches in der Finstere einen versihre-rischen Schein gibet: der Christliche Nammen blibe ihme ein Gold/ welches aber die kostbahre Edl-Gestein zieren gutter Wercken. Eben solches ist gewesen derDolch mdenHertzedeß tyrannischen Kayser: dises Tyger wägete sich an das sanfftmü-thige Lamlein/ und diser Blut-Egel suchete seinen unbilligen Durst in den PmpurEafst deß Heldenmüthigen Ritters zu löschen. Diocletianus hatte L 2 für ( * ) Stob. I 14. ( b ) 1. Reg, 19. (c) 4. Reg. 1. (d) Gregorins Nyjftauiinerai. pirf. (c)S. Epiphanias refut. h*erct- (f) Ecri, 1. 37. W ) i W für m Sinn-Schrifft i(a ) nichts härteres ist / Äs Mtt herrschen / i tittfi doch fihle chm mchtö leichters/als übel regieren. Wle Thomyris, achc' er Villen Cyris daßeigeneBlutzu ttinckm/under scheuete sich nicht/einen getreue i Ciytum mit eigener Hand umzubringen / gleich Alexandro : Zn so weit schon-ncte ernoch Gcorgio,6as er peynigen/nicht augenblick hinrichten/denselben lirsse 1 Em(^) schwärer Mühl-Stein wurde an den Hals deß Bekener Chrifti gehmcket-damit unerträglich das leichte Joch deß Erlösers solle werden. Schwär ist der Stein / (c) und ein Last derSand/aber schwärer / als beede / der Zorn eines Thorrechten: doch / obschon der schwäre Mühl-Stein / und der Zorn deß Thorrechten Kayscrs zu gleicher Zeit Georgium peynigten/ verzweifelte er doch nicht/ wie manige Christen/ welche man mit keinen Mühl-Steinem beladen terff/ fon# dem schon genug ist/ ein zustoffendes Unglück / oder unverhoffte Verfolgung/daß (ie den Baal und Aftaroth (^)anruffen/ oder wohl gar mit Ochozia (e)beyden sichtbaren Teufel den Rach einzuhollen/ sich unterfangen; da man doch befom Hers in disen Umstände sich einen wahren Khristen solte weisen. In den Ungetvit, ter erkennet man die Erfahrenheit eines Steurman/(/) und einen rechten Christen zur Zeit der Betrübnus. Nichts ist in Stand von der Liebe GOttes einen Lhristen abwendig zu machen/ Q) und seynd Verfolgungen / Hunger/ Kercker und Band nur aufgebaumte Meer-Wellen/ welche sich gern selbst in den vorigen Ruhestand begeben. Das gantze Leben Khristi wäre nichts als Kreutz/ und Ley- \ den/(£) muß also kein Nachfolger Kyristi eine beständige Freud auf dt (er Welt hoffen. Diser Meinungware der heilige Georgms z Zn den Fleisch leben ohne Fleisch/ 1 wird nicht für ein menschliches/ sondern für ein englisches Leben gehalten/doch ist. ein solches englisches Leben denjenigen nicht unmöglich/welcher recht mit sich weiß I zu befehlen. Der härteste Streit/in welchen wir Menschen uns müssen einlaffen/ ist mit denjenigen Feind/ welcher stets sich an unserer Seite befindet/ mit disen ist eintäglicher Krieg/(/) und selten eine Uberwünduug zu hoffen; Villen Lastern könen wir durch BeystandGOttes begegnen (k) in der Gegenwarth/ die sieischlis cheAnmuthungen aber/werden zum besten mit der Flucht überwunden. Mrt einen solchen glorreichen Balm-Zweig ist der Aegyptische Joseph aufgezogen; (/) dann als in völliger Macht der Feind sich wider ihme ausgerüstet / lieffe Joseph feinen Mantel zur Beuche/ undwolte gleichsam das Lager vermehren; damit er nur den erwünschten Sig kunte erhalten; In dergleichen Streikt ist gantz leicht überwunden werden/ und muß ein erfahrner Kriegs - Mann seyn/ der keine Wundm in dtfen Zwey-Kampffniehmahl bekommen. Der Sohn Ifäi hat sich tapfer gehalten/ und kunte sich mchrers erfreuen dißsahls über die Uberlvündung seiner fclbflc/ als da er zehen tausend in den ungeheuren Philistäer erleget. David setzete sein Leben auf für daö Hauß ftrael, aber zur Belohnung wolle Saul disen Obsiger das Leben entnehmen; es windet sich der getrettene Wurm/und das sanjste Lamm/wann man selben das Leben will nehmen/thut sich melden; wer sich aber wttß zu überwünden/diser lasset solche leidmtliche Neygungm nicht herrschen: David hatte überflüssige Gelegenheit sich an seinen Feind zu rechnen/doch wäre ihr medieUberwündung seiner selbste weit lieber/ als daß er mit seinen rachgierigen Neygungen überwänden solte. Zweymahl thatte sich die erwünschte Gelegenheit hervor/ in der Berg-Klufft Engaddi, (m) und in der Einöde Gabaa, (n) allwo er den (a) A.R P. Edmttndus Pokfotabcbro». (b)Suriusdict». (c)Parab.l7.^.(d) Judlc.t. IZ (e) 4. *• C f)S. Baftlius bom.y. (s)Rom. 8. (b) Tbom.Kemp.l.x.dt "mit. e. ia. (i)S. P.vivg. CJ« b»s, firm. 150. (!)gtn. (m) I. rtg. 24. (») m) c m ren8su!allzeitschlassender ohne genugsammerBedeckung angettoffen. mdn Thi viä liesse die Rachgier über sich nicht herrschen / sondern er wise sich einen Herrn seiner selbste: Er schnitte das erstemahl nur emenTheilvondenManteldeßSchlaf-ftnden/und das zweytemahlnahme er ihm die Lantzewie auch den darbey stehenden Wasser-Becher. Dises wäre eine solche Heldenthat/ welche noch wenig außgeür bet; dannsolte maniger eine gleiche Gelegenheit mit seinen Feind abzurechen haben/ müste das kalte Eisen der Griffel seyn / mit welchen er das Nuljadcg Leben verzeichnen thätte / da in Widerspill David sich verhalten / als wann Schtverd und Lantzen nur zum anschauen waren. Es hat aber diser Lobens-würdige Uber-wunder seiner selbste mit blossen Anschauen alleseine Gloryverschändlet; dann als David derKönig (-r)von den Mittag-Schlaff aufgestanden / und bey den Fenster außfahe/ kammeHm ein lüstiger Feind unter dreAugen/ und dieungezimen» -eMygungen erweckten ein so starckes Feuer daß er zu leschen hatte. Der Feind wäre weit / O) und die Uber Mündung nahe; Bethfabeam sähe nur David mit Augen / und ohne allen Accord Übergabe er die Vestung seines Hertzen. Der My mahl sich selbsten überwunden hatte/ ist das dritte mahl durch einen blossen Anblick überwunden worden. HirinsahlS hat sich kräfftiger der heilige Georgi« us gezeiget: der starcke Hcrcules terffsich auch über zwey nicht wagen / und dlfer Heilige hat öffters sünff über sich genohmen. Es stritten die fünff Sinne wider ihm sohäfftig/ als wann sie nicht seine Einwohner / sondern geschworne Feinfc waren/doch wannGcorgius gleich den Heiligen Anfclmo die Höll aufeiner Ser* te offen gesehen hatte/ (e) und aus der anderen die eüserste Gelegenheit zu einer Todt-Sünd / und nothwendig eines miß beeden hatte erwöhlen sollen / so wurde erlieberindieoffeneHöllsichversencket haben/ als daß er mit einer Todt-Sünd GOtt hätte beleydrget. Es überwündete der H.Georgms, sich selbste also/ daß erzwarlebete/aber auch dasLebennichtachtete; das erschröcklichste aller Dingen flrchtete er so wenig als der Löw ein bellendes Händlern. Er wäre in einen finsteren Kercker verlassen/ angeschmidet an den Mühl-Stein/aber der schwäre Stein ma-chete ihmenur ein leichtes Gewissen: diser Stein muste gelden für eineVor-Maur/ vonwelcher fcerPafs seinen unbilligen Begirden zu den Hertzen abgeschnitten wurde. Er wüste einen solchen Gewalt sich selbste anzuthuen/ daß er mit lachenden Mund -und zu der Martyr- Banck gegangen / auf welcher er mit Scheer-Meffern zerschnitten solte werden / und sich von denen Scheer-Messern wenigerS entsetzet/ als mden Feld von denen emblösten Schwerdern und Degen. Es ist zwarnichts ohne Forcht als nur ein guttes (d) Gewissen/ und wann man schon mitdenTodttrohet/ so sagen Danck mit den heiligen Cypriano dt? Gerechten / daß sie aufgeleset iverden/ oder mit den heiligen Reginaldo, daß ihnen vor den Schlaff der Ewigkeit das Kleyd deß Leibs wird außgezohen; doch entsetzet sich der Mensch auß natürlichen Antrib/ wann er von den Tod höret: Gcorgius hingegen stundeallein behertztervor Diocletiano/ als die (tbmMachabxifche Gebrüder vor Antiocho den gottlosen König. Diocletianus verlangete nichts anderes al§ nur die Anbettung seiner Götter/ zu welchen der H.Gcorgius so wenig als Lu-«iädieH.Juugfrauund Märtyrin zur schändlicher Unzucht zu bewegen warer Mtze Joch Ochsen 0) spanneteman an die heilige LuciamtnSttiltm/ aber zu der Außgelassenheit wäre sie doch so unbeweglich/ daß auch/ von den Orth zu brim M ' gen/ («)r. Reg. ii. (b) S.P. A. . ZV. (f ) Edivsrut Anghs dt Avfelma. (4) ßiat (c)Mart.Rom. lg. ücccmb. m)(m gen/keine Menschen-Macht in stand wäre; eben Geor^ms liesse sich nicht babin verleiten / daß er mit den abgötterischen 8alomone das Rauch-Vaß eramffenir h/ obschon der Kayser mit der gantzen Hoff'. Statt alle Kräffte angespannt/ Oise geheiligte Künheit veranlassete den grausammen Wüttrig/ daß er di-sen unschuldigen Daniel auf dm> Tag/ nicht m eine Löwen-Gruben/ sondern m eine Kalg - Gruben werffen liesse. Der geleschte Kalg solte Georgio das Le-Hms-Liecht außleschen/ und lebendig verzehren; weilen gleich den Löwen m Thamnatha dlsen reisenden Samfon Diocletianus keinen Schaden zufügen klm-te. Hir möchte ich auß zulässigen Fürwitz wissen/ was doch in derKalg-Gru-den mache/oder gedencke Georgs; bey disen Umständen pflegen auchvm ilumpsstlose Thier durch den Schein der blossen Einbildung und Naturs-Ar« sich zurathen. Der gefangene Vogl suchet eine Weiß sich deß Köffrg zu be reyen/ und der versperte Hund schauet der Behaltnus zu entgehen: weilen es nun uns Menschen obliget/ unseren eigenen Nutzen zu befördern / so scheinet daß Georgius sich zu entledigen beflissen habe: allein der heilige Bekmer Chrifti stellett seine Erlösung heimb denMerhöchsten; Er liesse es anstehen biß auf jene Zeit/ in welcher/ in denKalg seine Deiner zu suchen/ Diocletianus befohlen; doch gäbe er sich genug selbste zu thuen / damit thme die Zeit nicht zulang wurde. Chriftus hatzusei-Yen Jüngern gesprochen: (a) daß / der jenige/ welcher einen Thum will bauen/ rhender sitzen muß/ und bey sich bedencken/oberinStandseye/ denselben zu fich ren; er muß einen Überschlag machen deren Unkösten: mithin reiff bedencken/ ob seine Mittel erkläcklich/ aufdaß nicht/ wann der Grund schon geleget/ erden Thurn Wege Abgang zu verfertige unvermögend seye/uud andere/ seiner spottend/ sagen: diser Mensch hat angefangen zubauen/ und mag es nicht vollenden. Mir rocket für/als wann eben disedrey Tag hindurch der heilige Georgius erwogenhG te/ wiehoch ihm das Gebau möchte kommen: er wüste / daß die Stiegen Jacobs schon abgetragen / und der Thurn zu Babel nicht zu stände gekommen/lvolte also eine gleiche Stiege und Thurn erbauen biß in dm Himmel/ um desto sicherer dmchdieMartyrinselbenzugehen; rechnete mithin zusammen/wie hoch wohl diseö Gebäu sich belauffen möchte: Steiner hatte er schon/ an seinen Mühl; Stein/ den Kalg in Überfluß/vermög der würcklichm Peyn/ er Ware der kunstreiche Bau-Merster durch die Uberwündung feiner selbste/ welcher keinen'anderen auf der Welt zu Gnaden leben terffte; finge also bey sich durch lauter gutte Gedanken das Gebau an / und hätte solches in diser Martyr vollendet/ so fern es durch Zulassung GOttes der tyrannische Kayser ihme eine Zeit lang nicht eingestellt hätte. GOtt gäbe es nicht zu/ daß von den Kalg Georgius solte überwunden werden/ der sich von keinen Kayser/javon sich selbste nicht hat lassen überwunden. Dergrosse GOtt erhaltete wunderbahrlich seinen Diener/ und gleich wie der Heilige Pabst8ix(us (b) d/n heiligenLaurentio vorgesaget: daß noch ein grös-serer Streittihme bevorstehe / also wolte dise wunderbahre Erhaltung den heiligen Georgio verkündigen/daß er noch mehrers für den Glauben anßzustehen habe. Es solte zwar durch dises Wunder das Hertz Diocletiani erweichen / besonders / als er den Augenschein eingenohmen/ daß (gleichwiedie dreyJüngling beydenen \c) Hülsen-Früchten besser/ als bey der Königlichen Speiß/ sich befunden ) Georgius nach überstandener drey-tagiger Huugersmnd Durst-Noth vollkomme- ■ ner er die Schliffe! schon zu den Stadt-Thor hat/ und aufdenen Wallen sich lageret / M, ge; doch grünete Magdalenae diser Stgs-Balm auß bey denen Füssen deßHErrn/ allwo sie mit ihren heissen Thränern in die Schild-Gesellschafft deß heiligen Ritters Georgij sich hat eingeschriben / sagen will ich / da sie ihren ruchlosen Wandel ab-gesaget/und sich hinsühro eine Frau über sich selbst und ihre boßhaffte ReygunW erkläret. Wann ein schwache Weibs-Persohn einen so herrlichen Sig von ihrennm Wgen Begirden erhalten /so seye der tapffere Ritter und heilige Blut-Aug Ge-orgius gebetten/ daßer durchsein villmögende Fürbitt an den Thron GÖtteSunö Kräffte zu wegen bringe/ den heimischen Feind zu überwünden; allem GOtt thut allzeit das seinige A A. wann wir nurdas unsrige zu thuen nicht unterlassen: anunsligetes/daß wir obsigen; dann wer überwünden will/thute6 leicht/ und sahletdiser Sig keinen härter / als der sich selbste zu lieb hat. Wo man sich liebet wie der heilige Georgius, dort schauet man mehr vor der Seelen - als Leibs- I Heyl; wollen mithin Georgiumnehmen als ein Muster / wie unser Leben Mir , anzustellen seye/ auf das wir nach disen Streitt wegen erhaltenen Sigden Balm I der Glory erlangen. Sie aber A A. werden sich anjezo in ihren Neygungen wijsen zu bezwingen/ wann eS nicht nach dero Willen in diser Stund-Zeit gegangen: bero Willen wird gewesen seyn/eine stattliche und billtche Lob-Rede/so wohl vonden heiligen Ritter Oeorgio, als von den hochwürdigsten/ weltberühmten/hoch-adeli-chenTeutschen-Ritter-Orden zu vernehmen/ deren ichbeedes nicht mm« Vermögen / zugleich vordasletztereeinenhalbenVerbotthatte; wormitsie sich zu überwünden werden belieben lassen/ und Prob abzuführen deß Sigs seiner selbste; weilen sie nur durch eine wemge ^-«^Sitten-Lehr den geringen Redner vernohmen.