?o§tnins v cirrsvi 8N8 psvSsUrsns. Nt,»g,preif« für das Inland ganzjährig K 36 — halbjährig K 18 — jür das Ausland ganzjährig l< 72 — halbjährig K 36- jür Amerika ganzjährig l). 2'50 KMm Mmg Erscheint am 1. und 15. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Verwaltung der Kotlscheer Zeitung in Gottschee Nr. 121. Berichte sind zu senden an die Kchristleitung der Kottscheer Zeitung in Gottschee. Anzeigen (Inserate) werden nach Tarif be- rechnet und von der Ver¬ waltung des Blattes übernommen. Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt, Manuskripte nicht zurück- gesendet. Postsparkaffen-Konto Nr. 10.957. Wr. 5. Kottschee, am 1. März 1921. Jahrgang HI. (18). Die Geschichte eine Lehrmeisterin. Im Jahrgange 1920 der Zeitschrift „Zeiten und Völker" erzählt Karl Jünger aus dem Jahre 1893 die Geschichte australischer Arbeiter, die sich zu einem Kommunistenstaate zusammengetan hatten. Der Führer, Namens Laue, machte diesen Arbeitern vor, daß ihr Leben ein wahres Paradies sein werde, wenn sie dasselbe kommunistisch einrichten würden. Für alle gleiche Rechte und gleiche Pflichten, alles gemeinsam in Arbeit und Ertrag. Die südamerikanische Republik Paraguay schenkte den australischen Sozialisten — es waren ihrer anfänglich 250 männliche Arbeiter mit Frau und Kind — 450.000 Morgen fruchtbares Acker- und Wiesenland, das frei war von jeglicher Abgabe und Steuer. Der Arbeiterführer Lane sammelte Geldmittel, erwarb ein Schiff und segelte mit seinen Genossen und Genossinnen nach Paraguay, woselbst er mit seiner kommunistischen Gemeinde den ihr geschenkten Grund und Boden übernahm. Die Regierung ernannte den Obergenossen Lane zum höchsten Verwaltungsbeamten und drei andere Genossen zu Regierungsbeamten. Das verstieß gegen die sozialistische Gleichheit Und Brüderlichkeit und war vielen höchst bedenklich. Allein die Leute ließen sich diese Maßregel gefallen, da ihnen das Land sonst ja keine Obrigkeiten setzte. Bei der Festsetzung der achtstündigen Arbeitszeit herrschte noch Einig¬ keit, doch bei der Verteilung der Arbeiten gab es schon Mißstimmigkciten und bald auch großen Verdruß. Alle drängten sich nämlich zu den leichten Arbeiten und es wollte die schweren niemand verrichten. Der Genosse im Gemüsegarten beneidete den berittenen Viehhirten, dieser den Küchenjungen. Bald mußten die Leute zu den anstrengenden Arbeiten gezwungen werden. Infolgedessen herrschte Erbitterung, Verdrießlichkeit und Unzufriedenheit, besonders noch, weil allen die gleichen Lebensmittel und gleichförmig ein¬ gerichtete Wohnungen zugewiesen wurden. Das Ackerland wurde sehr nachlässig bebaut, der Ernteertrag nahm nicht zu, sondern stets ab und bald herrschte Mangel an Lebensmitteln und Kleidung. Es standen zwar der Kolonie große und wertvolle Waldungen zur Verfügung, die leicht zu Geld hätten gemacht werden können. Allein das Abholzen hätte schwere Arbeit erheischt und solche wollte niemand verrichten, da die Leichtarbeiter ganz dieselben Vorteile bezogen wie die Schwerarbeiter. Neid um die leichtere Arbeit und Haß gegen die arbeitsscheuen Genossen vernichteten schon in der kürzesten Zeit das Leben in der Kolonie und riefen eine allgemeine Arbeitsunlust hervor. Der Obergenosse Laue war der Meinung, daß in einem Kommunisteu- staate Strafgewalt und Strafmittel, Sicherheitsorgane und Polizei über¬ flüssig sein und daß die Menschen in brüderlicher Liebe und Einigkeit zu¬ sammenleben würden, sobald der Kapitalismus nicht mehr bestünde. Der Mann hatte sich bitter getäuscht. Schon einige Wochen nach der Ankunft in ihrem Zukunftsstaate begannen die Leute untereinander heftig zu zanken und zu streiten, so daß sich Lane gezwungen sah, mit despotischer Strenge die Ruhe und Ordnung herzustellen. Man war damii nicht zufrieden. Ein Genosse schrieb in seine alte Heimat nach Australien wörtlich folgendes: Wir sind seelenlose Räder eines Uhrwerkes geworden und haben alle Bürgerrechte und Freiheiten aufgegeben, sind blinde Nachläufer eines politischen Dilettanten. In unserem sozialdemokratischen Staat ist theoretisch jeder frei, in Wirklichkeit jeder Mensch ein Sklave." Nach einem zweijährigen Bestände brach in diesem Kommunisten¬ staate eine allgemeine Empörung aus und 85 Mitglieder zogen von dannen. Lane selbst verließ mit mehreren Genossen das von ihm gegründete Neu¬ australien, während die Zurückgebliebenen an seine Stelle einen mehr¬ gliedrigen Verwaltungsrat einsetzten. Zu spät, die Arbeitslust konnte nicht mehr gehoben werden. Die Weizenfelder wurden nur spärlich bebaut, weshalb man kaum von einem Ernteertrag sprechen konnte, die Maisernte, die zwar reichlich gewesen wäre, konnte mangels an Arbeitskräften nicht eingebracht werden. Der Betrieb einer großen Meierei, deren Errichtung sich vorteilhaft erwiesen hätte, wurde gänzlich vernachlässigt. In einem amtlichen Berichte über diese neuaustralische Genossen¬ schaft hieß es: Derzeit herrschen in Neuaustralien Haß, Neid, Feindschaft, Eifersucht, Mißtrauen und Habsucht. Schließlich ist in diesem Kommunistenstaate die Not so groß und der Mangel so drückend geworden, daß infolge eines Versammlungs¬ beschlusses die soziale Genossenschaft aufgelassen und es jedem freigestellt wurde, eine neue Wirtschaft auf privatrechtlicher Grundlage zu beginnen. Pjan verteilte Grund und Boden und jeder einzelne erhielt 60 Morgen für seine privatwirtschaftliche Einrichtung. Heute leben in Neuaustralien, diesem ehemaligen „Kommunisten¬ staate" in Paraguay, gesunde, kernige, fleißige, selbstbewußte, zufriedene, wohlhabende und lebensfrohe Bauern, die für eine sozialistisch-kommu- nistische Einrichtung nur noch ein mitleidiges Lächeln haben. Und die Lehre aus dieser Geschichte? Die sozialistischen Ideen und Grundsätze nehmen sich, soweit sie wirtschaftliches Gebiet betreffen, auf dem Papiere ganz nett und einladend aus, in der Praxis, in der Wirk¬ lichkeit sind sie undurchführbar und unhaltbar. Hätten die Menschen Engelnaturen, dann wäre eine kommunistische Einrichtung möglich. So aber würde im Falle der Machtergreifung durch die Kommunisten ein Zustand geschaffen werden, in dem einige wenige tyrannisch regierten, die große Menge aber der niedrigsten Sklaverei anheimfiele. Die Idee des Zukunftsstaates steht im schneidendsten Gegensatz zur persönlichen Freiheit sowohl in wirtschaftlicher wie in gesellschaftlicher Hinsicht. Die gegen- wärtigen Zustände in Rußland geben uns ein sprechendes Bild der un¬ seligen Wirksamkeit der -Sozialdemokratie. Danken wir Gott, daß wir von Kommunistenherrschaft bisher verschont geblieben sind. Aus ^>tadt und Land. Hottschtt. (Der neue Landespräsident.) Zum Landesprä¬ sidenten für Slowenien wurde der bisherige Sektionschef im Ministerium des Innern, Herr Dr. Wilhelm BaltiL, ernannt. — (Eine Handels- und Industriebau!) soll in Kürze in unserer Stadt eröffnet werden. Die Satzungen sind bereits genehmigt und die nötigen Räumlichkeiten ausersehen. — (Die Höhe der Zwangsanleihe) und nichts anderes stellt der seinerzeitige bei der Gcldmarkierung vorgenommene 20°/oiae Abzug vor, beläuft sich auf 920 Millionen Kronen. — (Einbruch.) Beim Kaufmann Herrn Josef Kresse wurde in der Nacht vom 15. auf den 16. Februar eingebrochen. Bei zwanzigtausend Kronen wurden an Geld gestohlen. Merkwürdig dabei ist, daß alle Schlösser unverletzt geblieben sind. — (Einschreiten gegen das Übermaß von Unterhal¬ tungen.) Die Landesregierung hat sich bemüssigt gefunden, nicht nur den Gast- und Kaffeehäusern die strenge Einhaltung der Sperrstunde neuerdings einzuschärfen, sondern auch bei anderen wo immer statlfindenden Tanzuuterhaltungen ordnungschaffend vorzugehen. Von 11 Uhr nachts an dürfen auch bei Veranstaltungen außerhalb der Gasthäuser alkoholhältige Getränke nicht mehr geschenkt werden; um Mitternacht hat jede Musik aufzuhörcn und spätestens um 1 Uhr früh müssen die benützten Räum- lichkeiten leer sein. Die Regierung begründet ihre Maßnahmen mit folgenden nur zu wahren Worten: „Unterhalwngen und Trinkgelage haben die Grenzen der Zulässigkeit überschritten. Während auf der einen Seite ganze Volksschichten Not und Entbehrung leiden, vergeuden andere teures Geld über alles Maß und verleiten einander zur Verschwendung." Seite 18. Goltscheer Zeitung — Nr. 5. Jahrgang. III — (RegelmLhiger Zugsverkehr zwischen Jesenice und Rosenbach.) Am 21. Februar wurde der Personen- und Lastenverkehr zwischen Jesenice und Rosenbach wieder ausgenommen. Täglich verkehren hin und zurück zwei gemischte Züge, die Anschluß nach Klagenfurt und Villach haben. — (Von der Konstituante.) Die Vollversammlung hat jetzt Rastzeit, denn es arbeitet nur der Verfafsungsausschuß. Der von der Regierung vorgelegte Entwurf zur neuen Verfassung wird sicherlich ohne besondere''Veränderungen vom Ausschüsse und später von der Konstituante angenommen werden, weil die Mehrheit der Abgeordneten und die größere Anzahl der Minister denselben politischen Parteien angehören. Die Stellung der übrigen Parteien ist keine einheitliche und deshalb ohne den erwünschten Einfluß auf den Gang der Verhandlungen. Nach den bisherigen Sitzungen des Verfassungsausschusses kann seinen weiteren Arbeiten die katholische Bevölkerung kein besonderes Vertrauen entgegen bringen. In Belgrad herrscht zurzeit ganz offene Kulturkampfstimmung. Die bisherigen Er¬ lässe des Unterrichtsministers PribiLeviL, welche die religiös-sittliche Er¬ ziehung der Schuljugend beseitigen wollen, sind deutliche Anzeichen hiefür. Die Katholiken werden sich ganz energisch aufraffen müssen,, wollen sie ihre Stellung behaupten. — (Der Verfasser der „Kočevska pisma" wieder an der Arbeit.) Die Volkszählung in Gottschee hat wieder einmal ver¬ schiedenen slowenischen Blättern willkommenen Anlaß geboten, die Gott- scheer anzuschwärzen. Daß Gottscheer Zählungskommissäre waren, war schon ein schweres Verbrechen; daß die deutschen Zählungskommissäre unkorrekt bei der Eintragung der Muttersprache vorgegangen sind, das war diesen schmähsüchtigen Leuten, die darüber nach Laibach berichteten — ausgemachte Sache, auch wenn sie für die Verdächtigungen bis heute noch jeden Beweis schuldig geblieben sind. Es wundert uns nur, daß die Slowenen solche professtonsmäßige Verläumder in ihrer Mitte dulden, die immer wieder jedes friedliche Einvernehmen zwischen Deutschen und Slowenen Hintertreiben wollen. Vom Blatte „Slovenec" in Laibach wäre vor allem zu erwarten, daß es für gehässige Berichte aus Gottschee etwas vorsichtiger in der Aufnahme wäre. — (Die Gemeindewahlen) sind für Anfang April wieder einmal angekündigt; ob sie tatsächlich durchgesührt werden, ist eine weitere Frage. Das gesetzlich bereits festgesetzte Wahlrecht der Frauen wird für null und nichtig erklärt und da auf Grundlage der Wählerlisten für die Konstituante gewählt werden soll, erhalten die Deutschen auch diesmal kein Wahlrecht. Ob die herrschenden politischen Parteien einer solchen ungerechtfertigten Behandlung der Deutschen weiter beizupflichten gedenken, wird sich bald zeigen müssen. — (Die Ergebnisse der Volkszählung) für das geschlossene deutsche Sprachgebiet des Gottscheerländchens liegen noch nicht vollständig vor. So viel aber steht schon fest, daß die Gottscheer vollauf berechtigt sind, eine größere Berücksichtigung zu verlangen, als man sie uns bisher von Laibach aus angedeihen ließ. Die zufällige slowenische Mehrheit in der Stadt Gottschee darf für die weitere Behandlung der Gottscheer nicht bestimmend sein, denn diese Mehrheit, wir sagen es ganz offen, ist mit Mitteln vorbereitet worden, gegen die wix einfach machtlos sind. Es wäre gar keine Kunst, mit- gleichen Mitteln, wenn sie uns zugestanden werden und wir ihre Anwendung nicht verschmähten, im Laufe von weniger als zwei Jahren ganz Reifniz deutsch und die Stadt Gottschee slowenenrein zu machen. — (Zusammenarbeiten der Nachfolgestaaten.) Am 15. März beginnt in Portorose eine Konferenz der auf dem Boden Allöster¬ reichs entstandenen Staaten und werden daran auch Vertreter der ver¬ bündeten Großmächte teilnehmen. Zweck der Beratung wird die Wieder¬ herstellung der wirtschaftlichen Bande im Donaugebiete sein. Zunächst werden Eisenbahnfragen behandelt werden. Die 300.000 Waggons, über welche die alte Monarchie verfügte, sollen aufgeteilt und Beschlüsse gefaßt werden, wie das Transportwesen so zu gestalten wäre, daß Deutschöster¬ reich von Ungarn, Rumänien und Jugoslawien und nicht von Amerika Getreide zu beziehen brauchte. Programmpunkt der Beratung ist ferner Verbesserung der Donauschiffahrt, Regelung der Post- und Telegraphen¬ frage, Erleichterung des Paßwesens, Regelung der Kohlenfrage und Ver¬ besserung der Valuta. Man will da nicht nur Deutschösterreich helfen, sondern das große mitteleuropäische Problem in seiner Gesamtheit lösen. Daß die, welche Jahrhunderte lang eins waren, zu gemeinsamer Beratung sich wieder einmal zum gleichen Tische zusammensetzen, muß jeder aufrichtig begrüßen. , — (Ungehinderte Einwanderung nach Amerika) ist nur bis 1. April l. I. gestattet. Nach diesem Tage wird die Einwanderung zwar nicht gänzlich unterbunden aber doch auf eine gewisse Zahl beschränkt. Wie sie das machen wollen, werden uns die Amerikaner erst sagen. — (Volkszählung in Laibach und Marburg.) Laibach hat im ganzen 53.072 Einwohner, davon sind 1690 Deutsche und 50.275 Slawen; Marburg hat 30.739 Einwohner, davon 6512 Deutsche. — (Die armen Ge m eindevor st eher.) Wenn ein Bursche jetzt zum Militär einrückt, muß er vom Gemeindevorsteher oder dessen Stell¬ vertreter begleitet sein, als ob der Mann den Weg nach Laibach nicht selber fände. — (Die Kriegsanleihe.) Der neue Finanzminister hat eine Erklärung erscheinen lassen, in welcher er die Nichtanerkennung der Kriegs¬ anleihe ausspricht. Abgeordneter Klekl hat dagegen sogleich im Namen der betroffenen Bevölkerung protestiert und wir glauben nicht umsonst. Denn daß ein Minister, der an Steuern, Zöllen und verschiedensten Ab¬ gaben uns ohnehin schon so, viel nimmt, daß es kaum mehr zu tragen ist, durch Nichtanerkennung der Kriegsanleihe gerade die besten Staats¬ bürger vollends zugrunderichten und unsere Volksvertretung dieses gut¬ heißen wollte, erscheint uns unmöglich. — (Umtausch der 80 Kronenbanknoten.) Die Landes- Finanzkasse und die Kassen der Steuerämter werden den Umtausch der 80 Kronennoten vermitteln. Parteien, die den Umtausch dieser Banknoten durch das Steueramt anstreben, haben diese mit zwei Ausweisen, die den Namen, Wohnort, die Anzahl der umzutauschenden Banknoten und von jeder Banknote die Zahl und die Seriennummer enthalten, vorzulegen. Einen verglichenen Ausweis erhält die Partei mit der Empfangsbestätigung des Steueramtes wieder zurück. Nach der Feststellung der Echlcheit der Banknoten durch die Nationalbank erhalten die Parteien den Wert der ein¬ gezogenen Noten durch andere ersetzt. Beim Empfange dieser ist der be¬ stätigte Ausweis beim Steueramie abzugeben. Das Steueramt nimmt die 80 Kronennoten nur bis einschließlich 28. d. M. an. Vom 1. März bis Ende April werden die 80 Kronennoten nur mehr von der Zentrale der Nationalbank in Belgrad umgewechselt. Nach diesem Termine verlieren sie ihren Wert. — (Statt Laibach Gottschee.) Wenn das Laibacher deutsche Gymnasium wirklich ausgelassen wird, dann sollte doch wenigstens in Gottschee ein solches wieder erstehen und sei es auch nur durch Ein¬ richtung von deutschen Parallelklassen. Der nötige Raum besteht hier schon und auch Quartiere für die Studenten sind vorhanden. Im Stu¬ dentenheime könnten Auswärtige leicht untergebracht werden. Einmal muß sich denn doch auch die Regierung in Laibach wieder daran erinnern, daß es schreiendes Unrecht wäre, wenn man den Gottscheern noch weiter die Möglichkeit zur Fortbildung nehmen wollte. — (Amerika verweigert die Anerkennung des Ver¬ sailler Vertrages.) Der Laibacher „Jugoslavija" wird aus New- Aork gemeldet, daß Präsident Harding erklärt habe, fest entschlossen zu sein, den Friedensvertrag mit Deutschland nicht anzuerkennen. Seiner Ansicht nach, könne keine Rede davon sein, daß sich Amerika diesem Vertrag anschließe. — (Amerika über Woodrow Wilson.) Man traut seinen Augen nicht, wenn man heute amerikanische Zeitungen zur Hand nimmt. Einerlei, ob englisch oder deutsch geschrieben, alle sind einig in der Ver¬ urteilung des Mannes, der durch seinen verlogenen Phrasenschwulst Amerikas moralisches Ansehen auf Jahrzehnte hinaus vernichtet hat. Das fühlen alle besseren Amerikaner und sie fangen an, sich des Mannes zu schämen, der in schicksalsschwerer Zeit Präsident der Vereinigten Staaten gewesen. Vor kurzem wurde Wilson in einer öffentlichen Rede der bestgehaßte Mann in ganz Amerika genannt. Dazu bemerkt die „Detroiter Abendpost": „Das Wort ist eine Schmeichelei für Wilson, deren wir uns nicht schuldig machen wollen. Des Hasses ist nur derjenige wert, der ein Großer ist, groß in wirklichen Taten, sei es auch im Uebeltun. Auf keinen Fall haßt man einen Schwächling, einen Heuchler und Lügner, einen Unfähigen, der, wie heute jedermann weiß, nur ein Werkzeug in den Händen seiner eng- glichen Auftraggeber war. Einen solchen Menschen verachtet man, man haßt ihn nicht. Man begräbt sein Andenken, die Erinnerung an seine Persönlichkeit und läßt die Weltgeschichte über die Folgen seiner Missetaten, seine Ränke und Intrigen richten — in der Zuversicht, daß die Geschichte den Grad der Verachtung, sofern dies überhaupt möglich ist, nur noch steigern wird. Man haßt nicht den Wicht, der, wofür sich jetzt täglich die Beweise häufen, die Maske über dem glatten, gleißnerischen, von Friedens¬ worten überströmenden Gesicht, im vorhinein beschlossen hatte, das ameri¬ kanische Volk in den Krieg zu zerren, mit Gewalt, wenn nölig, Deutschland mochte tun oder lassen, was es wollte. Man haßt nicht den erbärmlichen Heuchler, sondern man verachtet ihn und sehnt sich von ganzem Herzen nach dem Tage, da Amerikas Ehrenschild wieder so weit gereinigt sein wird, daß dieser verachtetste aller in Amerika Lebenden — ihn Amerikaner nennen, hieße ihm einen unverdienten Ehrentitel beilegen — nicht länger in Verbindung mit dem höchsten Amte genannt wird, daß eine Nation zu vergeben hat." — So urteilen Amerikaner über ihr Staatsoberhaupt. Es bleibt abzuwarten, welche praktische Folgerungen sich daraus ergeben werden. — (Der Papst für Oesterreich.) Papst Benedikt XV. hat an den Kardinalstaatssekretär Gasparn ein Schreiben gerichtet, worin es heißt: Jahrgang III. Gottscheer Zeitung Nr. 5. Seite 19. Die traurige Lage Deutschösterreichs ist derart, daß es unmöglich ist, weiterhin zu schweigen. Diese edle und hervorragende Nation hat all ihren ehemaligen Stand verloren. Auf sechs Millionen Einwohner vermindert, von denen ein Drittel auf Wien entfällt, das jetzt, ein Kopf ohne Rumpf, dem Elend und der Verzweiflung prelsgegeben ist ist nicht zu ersehen, wie Deutschösterreich aus sich selbst die Mittel finden könnte, um als Staat zu bestehen. Diese Lage wirkt besonders auf die Armen, Kranken und Kinder zurück zu deren Gunsten wir wiederholt an die Barmherzigkeit der Guten einen Appell gerichtet haben. Einige Regierungen Naben Hilfe ver¬ sprochen aber selbst wenn die Hilfe schnell käme, wird sie nicht wirksam sein können, da Deutschösterreich die Elemente eines eigenen Daseins fehlen. Wir forschen nicht, wo die Verantwortlichen sind, wir beklagen die gegen¬ wärtige Lage Deutschösterreichs, die vollkommen unerträglich ist, denn sie benimmt der ganzen Nation die Möglichkeit, sich die Mittel zum Leben zu verschaffen, die vom Schöpfer allein Menschen zur Verfügung gestellt sind. Indem wir unsere Stimme erheben, sind wir sicher, die Gefühle der Menschlichkeit und christlichen Brüderlichkeit zu verdolmetschen. Wir beabsichtigen nicht eine Lösung der Frage vorzuschlagen, denn da sie einen ausnehmend politischen Charakter besitzt, liegt es an den Regierungen, sie zu lösen, besonders an jenen, die den Friedensvertrag unterzeichnet haben. Wir beschränken uns darauf, Sie, Herr Kardinal, aufzufordern, die Auf¬ merksamkeit der Mitglieder des beim Heiligen Stuhl akkreditierten diplo¬ matischen Korps auf dieses sehr ernste Problem zu lenken, damit sie sich bei ihren Regierungen zum Vermittler unserer Wünsche machen, und damit die Regierungen, beseelt von den hohen Grundsätzen der Menschlichkeit und Gerechtigkeit, die Mittel in Erwägung ziehen, um diese Grundsätze ehrenvoll zu verwirklichen. — (Von den zurückbehaltenen 1000-Kronennot en.) Das Generalinspektorat des Finanzministeriums hat angeordnet, daß sogleich die genauen Angaben über die zurückbehaltenen Tausendkronennoten mit falschen Marken zusammengestellt werden. Diese befinden sich in den De¬ positen der Geldinstitute und in den Kasfabureaus. Auf Grund dieser Angaben wird ein konkreter Vorschlag an den Ministerrat zur Regelung der Frage der Banknoten und ihres eventuellen Umtausches abgehen. Die Vereinigung der Geldinstitute des Königreiches der Serben, Kroaten und Slowenen, die Steuerämter sowie die Staatskassen wurden hievon be¬ nachrichtigt. Die Gemeindebehörden wurden aufgefordert, falls sie solche Banknoten besitzen, auf telegraphischem Wege genaue Angaben zu machen. — (Auswechslung der schadhaften Dinarnoten.) Da« Finanzministerium hat alle Staatskaffen angewiesen, die schadhaften Dinar- nolen zurückzubehalten und gegen neue umzutauschen. — (Die Postgebühren im internationalen Verkehr.) Vom 1. Februar 1921 an haben die Postgebühren im internationalen Verkehr auch für Demschösterreich, Ungarn und Bulgarien, die bisher der Begünstigung der inländischen Postgebühren teilhaftig waren, Geltung. Es ist also auch für diese Länder der nachfolgende Gebührentarif in Kraft getreten: Briefe bis 20 8 50 Para — 2 l<; für je weitere 20 8 oder einen Teil dieses Gewichtes 30 Para — 1 X 20 K. Postkarten 20 Para — 80 k; mit bezahlter Rückantwort (Doppelpostkarte) 40 Para — 1 X 60 k. Drucksachen, Muster ohne Wert und Geschäftsbriefe für je 50 8 10 Para — 40 ti, Mindestgebühr bei Geschäftspapieren 50 Para — 2 X und bei Mustern ohne Werl 20 Para — 80 k; Einschreibgebühr 50 Para — 2 X, Gebühr für Expreßzsstellung 60 Para — 2 X 40 k. Eine Erhöhung der Postgebühren im inländischen Verkehre hat nicht stattgefunden. Für den Verkehr von Deutschösterreich nach Jugoflawien gelten nunmehr fol¬ gende Postgebühren: Briefe bis 20 8 5 d.-'ö. Kronen; für je weitere 20 8 um 2 X 50 k mehr. Postkarten 3 X. Drucksachen für je 50 8 1 X, Geschästspapiere für je 50 8 1 X, jedoch Mindesttaxe 5 X. Warenproben für je 50 8 1 K- jedoch Mindestgebühr 2 X. — (Die 80 Kron en ° No ten.) Amtlich wird gemeldet: In An¬ betracht der bemerkten Falsifikate von 20 Dinar-Noten (80 X), welche aus dem Auslande eingeführt werden, ist eine Einziehung dieser Noten ange¬ ordnet worden. Diese Anordnung wird von verschiedenen gewissenlosen Elementen dazu ausgenützt, daß sie dieses Geld als wertlos bezeichnen und es zu niederem Preise aufkaufen. Das Publikum wird daher auf- merksam gemacht, solchen Betrügern nicht aufzusitzen, sondern sein Geld auf dem vorgeschriebenen Wege einzuwechseln. Es wurde konstatiert, daß sich auf unserem Territorium nur eine unbedeutende Anzahl dieser Falsi- sikate befindet. So wurde zum Beispiel bei der Filiale der Nationalbank in Beograd auf je 2000 Stück bloß ein Falsifikat festgestellt. Trotzdem ist bei der Annahme dieser Noten größte Vorsicht geboten, da wahrscheinlich noch weiterhin versucht wird, solches Geld aus dem Auslande einzu¬ schmuggeln. — (Erleichterungen für die Ausfuhr aus Österreich.) Nach einer Vereinbarung zwischen dem jugoslawischen Staate und der Re¬ publik Deutschösterreich können nunmehr in unbeschränkten Mengen ohne besondere Bewilligung und ohne Bezahlung irgendwelcher Ausfuhrgebühr aus Deutschösterreich folgende Gegenstände ausgeführt werden: Stahl aller Art, Hauen, Rechen, Heu- und andere Gabeln, Schaufeln, Hacken, Heu¬ rechen, sonstiges landwirtschaftliches Gerät und Handwerkzeug, eiserne Wagenachsen, Schrauben, Schraubenmutter, Nieten, Eisenkonstruktionen für Brücken, Metallgespinste, landwirtschaftliche Maschinen und Geräte, fowie ihre Teile, Maschinen, Apparate und Pumpen, Hebemaschinen und Geräte, Nadeln, Hafteln und ähnliche kleine Gegenstände aus Eisen und Metall, Federn und Federstahl, Hufeisen, Bauschließen, Sattlereisenware, Keßlerwaren mit Ausnahme von Blech, Gasinstallastionsgegenstände, Brücken- und andere Wagen, Drahtseile, verschiedene Waren aus Guß- und Schmiedeeisen, wie offene Herde, Sparherde und Platten dazu, Spar¬ kocher, Schlüssel und andere Gegenstände aus Tempereisen, Möbel, Eisen¬ kesiel, Feuerherde, Eisenkassen, Automobile, besonders Lastautomobile, Bicykles und Bestandteile davon, Maschinen und Material für elektrischen Starkstrom und Akkumulatoren, Druckpressen aller Art, Setzmaschinen, Lithographiestein, Baumwollgarne grober und mittlerer Nummern, Webe- und Stickgarne Nr. 24/2, Textilit- und Papiersäcke, Wichsleinwand von Papier oder gemischtem Gespinnst, Filz für Papierfabriken, technische Artikel aus Webematerial, Hutbänder, Hutmodelle, Maschinenriemen aller Art, Sohlenleder, technische Artikel aus Häuten und Leder, Gips, Asbest¬ waren und Filtrierasbest, Graphit, Schmiergel und anderes Glättmaterial, wie auch Schmiergelpapier, Preßhefe, Firnis und Lacke aller Art, ver¬ schiedene technische Artikel aus Glas, Kautschuk und Keramit, feuer- und säurefeste Ziegel und Steine, Dichtungsmaterial, Pinsel, Bürsten, Holz¬ nägel, Fourniere und Leisten für Möbel, Breiteljalousien, Fußboden- und Wandbelegplatten, Schneiderpuppen, Knöpfe aller Art aus Horn, Knochen, Steinnuß und Perlmutter, aus Porzellan, Glas, Holz, Eisen und Metall, auch überzogen. Bei der Einfuhr dieser Waren empfiehlt es sich aber trotzdem, vom österr. Warenverkehrsbüro oder seinen Filialen eine Kon¬ tingentsbescheinigung zu verlangen, da dieselbe als Ursprungszeugnis dient und österreichische Ware die Begünstigung des Minimalzolles genießt. Witterdorf. (Aus der Kriegsgefangenschaft heimge¬ kehrt) ist kürzlich der Besitzerssohn Josef Jaklitsch in Mitterdorf 40. Sechs volle Jahre hielten ihn die Russen in Sibirien zurück. — (Gestorben) ist am 12. Februar die Keuschlerin Magdalena Hutter in Kerndorf 44 und am 16. Februar der Holzarbeiter Johann Poje in Malgern 52. — (Von der Weihnachtsspende des Papstes) sind an hiesige bedürftige Kinder 600 X ausgeteilt worden. — (Trauungen.) Zu Salimas in Californien ist am 18. Jänner Alois Plesche aus Koflern 41 mit Maria Bach; am 28. Februar in Mitterdorf der Briefträger Johann Tschinkel mit Anna Staudacher aus Windischdorf 44 getraut worden. — (Zä h lu n g s e r g e b n i s se.) Unsere Gemeinde beherbergt 1042 Deutsche, 264 Slawen und 3 Italiener. Häuser gibt es 342, Schafe 22, Ziegen 27, Pferde 54, Schweine 311, Rindvieh 726 Stück. Mosel. (G l o ck e n sp e n de.) Herr Johann Lackner aus Obermösel, Sohn ves alten Post- und Bürgermeisters, hatte die Güte, bei unseren Landsleuten in Cleveland Ohio für Glocken in der Pfarrkirche Mösel Spenden zu sammeln. Es spendeten je 5 Dollar: Mathilde Stalzer aus Obermösel 37, Anton und Maria Turk aus Obermösel 6, John und Josefa Fink aus Unterlag, Helena Pecek aus Hasenfeld 15, Josefa Roschitsch aus Obermösel 6, Rudolf Schemitsch aus Neugereuth 4, John Wittine aus Hinterberg, M. Hirsch aus Schäflein 1, Josef Perz aus Malgern 28; 4'50 Dollar: John Lackner aus Obermösel 31; je 3 Dollar: Josef Weiß aus Obermösel 38, John Hutter aus Otterbach 17, Frau Magdalena Jonke aus Seele 35; je 2 Dollar: John Röthel aus Hasenfeld, Josef Schuster aus Hasenfeld 15, John und Gertrud Maichin aus Schwarzenbach 38, Josef Verderber aus Dornbach 18, Mary Floß aus Otterbach 17, Josef Lackner aus Reintal 31; 150 Dollar: Josef Turk aus Langenton; je 1 Dollar: Josef Schleimer aus Kerndorf 12, Karl Roschitsch aus Grodetz 4, Juliana Wittreich aus Reintal 25, John Jonke aus Homberg 11, I. Erker aus Kummerdorf, Ferdinand Hins aus Verderb 8, John Stalzer aus Turn 3, Josefa Kump aus Seele 35. Zusammen 80 Dollar. Dem eifrigen Sammler und allen Spendern spricht hiemit das Pfarramt Mösel den schönsten Dank aus und bittet auch die anderen Landsleute und Bekannte um opferwilliges Gedenken. — (Umlagen.) Die Regierung hat folgende Umlagen bewilligt: 180°/o für die Gemeinde Mösel im allgemeinen und 320°/o für die Wasserleitung in Obermösel, welche Ortschaft mit den Gemeindeumlagen zu- jammen 500 °/o hat. Auf Wein kommt die Umlage 100°/° und auf 1 KI Bier 8 X. Für Schlachtungen beim Besitzer oder beim Fleischhauer wird zu zahlen sein: für ein Rindvieh 50 X, für ein Kalb 30 X, für Kleinvieh 10 X, für ein Schwein 30 X. — (Petition für den Bahnbau.) Die Gemeinde Pölland bei Altenmarkt ist sehr rührig geworden. Vor kurzem ging eine Abordnung von mehreren Männern zu den maßgebenden Faktoren nach Laibach, um Seile 20. Gottscheer Zeitung — Nr. 5. JahrgangM. den Bau der Bahn Gottschee—Brod-Moravice in der Richtung Pölland zu erwirken. Der jugoslawische Klub hat dem Eisenbahnministerium be¬ reits eine diesbezügliche Petition der Gemeinde Pölland überreicht. Wenn auch die Gemeinden Mösel, Unterlag und Unterdeutschau sich etwas be¬ mühen würden, wäre die Hoffnung noch größer, daß die Bahn über unsere Gegend gebaut wird. — (Die projektierte Anschlußbahn) soll, wie es heißt, über Stalzern nach Kroatien geführt werden. Die Verlängerung der Bahn von Gottschee aus ist jedenfalls notwendig, die Beisteuer des Staates aber sehr fraglich. Die kürzeste und leichteste Strecke müßte deshalb un¬ bedingt gewählt werden und die führt über Verdreng nach Moravice. Die vielen Tunnels und Viadukte, die bei der Verlängerung der Strecke über Stalzern nötig sind, würden entfallen und am Nutzen der Bahn gewiß doppelt mehr Menschen Anteil haben. Für die Hinterlandner aber spielt es keine besondere Rolle, ob sie die Station in Stalzern oder in Hasenfeld haben. Auch das Kostler Gebiet hätte dabei nahen Anschluß an der Kulpa. Nicht Familienrücksichten sondern das Volkswohl haben den Ausschlag zu geben. Wieg. (In Mariazell) wurden am 5. Februar 1921 die gegen¬ wärtig in Wien lebenden Johann Schneider aus Moos 32 und Maria Weber aus Göttenitz getraut. Höttenitz. (Zur Volkszählung.) Die Zahl der anwesenden Personen beträgt 351, in Amerika befinden sich 125 Personen. Von den Anwesenden gehören zum Königreiche SHS 343 Personen, 5 Personen zur tschechoslowakischen und 3 zur ungarischen Republik. Betreffs Na¬ tionalität wurden 346 Deutsche, 5 Slowenen und 2 Internationale (Arbeiter bei der Dampfsäge Stelzer) gezählt. — (Für die Feuerwehr.) In dür Faschingstagen wurde für die hiesige Feuerwehr iu der Gemeinde eine Sammlung veranstaltet, die ein günstiges Resultat ergab. An der Sammlung beteiligte sich auch Fabriksbesitzer Herr Eugen Stelzer durch eine größere Spende. Bei einer darauf im Turnsaale der Schule abgehaltenen gemütlichen Unterhaltung wurden die gesammelten Sachen versteigert. Der Reinge- winn zu Gunsten der Feuerwehr betrug den namhaften Betrag von 2800 X. — (Ein Bericht aus Kalifornien.) Ein Gottscheer Lands¬ mann, der bereits einige Jahrzehnte in Kalifornien als Farmer ansässig ist, berichtete vor kurzem folgendes anher: Das amerikanische Volk hat bei der letzten Präsidentenwahl die jetzige Weltliga verworfen; es war keine Parteifrage, das Volk wollte einfach nichts mehr von Wilsonismus wissen, Harding hat versprochen, gleich nach dem 4. März mit Österreich und Deutschland Frieden zu schließen. ScherenVrurm. (Einen kapitalen Wolf) hat der als tüchtiger Jäger und guter Schütze bekannte Forsthüter Ignaz Schaffer im Reviere Scherenbrunn nahe dem Reichenauer Horn erlegt. Am Faschingdienstag folgte er im Neuschnee der Spur zweier Wölfe, die am „Kugelhaus" zwei Rehe gerissen hatten. Die durch die Nacht unterbrochene Verfolgung wurde am Mittwoch früh um 6 Uhr fortgesetzt. Nach mühevollem, un¬ unterbrochenem Marsch im knietiefen Schnee kam Forsthüter Schaffer end¬ lich um I V2 Uhr nachmittags zu einem felsigen „Köpfel", auf dem die Wölfe vermutet wurden. Er umging den Kopf, um mit gutem Winde von der anderen Seite heran zu kommen. Auf 40 Schritte bemerkte Schaffer einen schwarzgrauen Streifen auf einem Felsen, dort lag der Wolf, schlafend und ausgestreckt wie ein Hund beim warmen Sparherd und hielt Siesta. Blitzschnell war der Drilling im Anschlag und als der Wolf das Haupt hob, um nach dem sich von rückwärts nähernden Jäger zu äugen oder zu winden, krachte der Schuß. Lautlos und ohne sich zu rühren, hauchte die Bestie seine schwarze Seele aus; ein wohlgezielter Kopfschuß hat seinem Räuberleben ein Ziel gesetzt. Wie die Nachschau ergab, lag der zweite Wolf — vermutlich eine Wölfin — 12 Schritte entfernt im Schnee und ging nach dem Schüsse flüchtig ab, ohne daß sie gesehen wurde. Der Wolf, ein selten starkes Stück, wog 44 KZ und war 65 cm hoch, der Umfang des Hauptes betrug 65 cm, der eines Vorderlaufes 23 cm. Jung und alt pilgerte am Freitag nach dem Schloßhofe, wo er zur freien Besichtigung ausgestellt war. Ein altes Jägersprichwort lautet: „Der Jäger Unverdrossen hat schon manches Wild geschossen". Unermüdliche Ausdauer in der Verfolgung hat auch hier den sehr begrüßenswerten Erfolg gebracht; wir können auf Grund der bisherigen Erfahrungen diese Methode als die erfolgversprechendste allen Jägern wärmstens empfehlen. Außer den weidmännischen Ehren fiel dem eifrigen Schützen auch die vom Raubtier-Vertilgungsausschuß ausgesetzte und wohlverdiente Prämie von 1300 X zu. Wir sind am Ausgange des Winters. Weidgenossen aller Lager, nützt die Zeit und die günstigen Schneeverhältnisse, dann wird die Wolfsplage in absehbarer Zeit sich ihrem Ende nähern! Lachina. (Eheschließung.) Am 26. Jänner verehelichte sich Josef Novak aus Rodine mit Maria Schmuck aus Lachina Nr. 1. Die besten Glückwünsche! Allerlei Einrichtungsstücke werden am 4. März 1921 um 3 Uhr nachmittags bei Familie Rom in Gottschee Nr. 186 freiwillig veräußert. Sparkasse der Stadt Gottjchee. Ausweis für den Monat Jänner 1921. Einlagen: Aland Ende Dezember 1920 X 19,552.910'53 Eingelegt von 530 Parteien „ 1,933.809'83 Behoben von 322 Parteien „ 772.636'38 Stand Ende Jänner 1921 „ 20,714.083'98 Allgem. Reservefond Stand Ende 1918. 699.45699 Kypothekar-Parlehen: zugezählt wurden . . . . „ —'— rückgezahlt „ . . . . „ 43.743'25 Stand Ende Männer. 1920 . „ 1,560.744'73 Wechsel-Darlehen: Stand Ende Jänner 1921 „ 712.300'— Zinsfuß: für Einlagen 3 Vs °/° ohne Abzug der Rentenst., für Hypotheken 5°/o, für Darlehen an Gemeinden u. Aorpor. 4V2°/o. für Wechsel 60/0. Hotlschee, am 31. Jänner 1921. Die Direktion. Veranttvortlicher Schrtttletter C. Erker. - Herausgeber und Verleger Joies Evmch. Buchdruckerei Josef Pavlicek m Gottschee Maria Hutter Wesihersgattin in Seele Ur. 48 sowie für die zahlreiche Beteiligung am Lei¬ chenbegängnisse von Seite der Nachbarschaft und der Bevölkerung von Gottschee sagen wir allen unseren tiefempfundenen Dank. Die Familien Hutter und Tomitz. Danksagung. Für die warme, tröstliche Anteilnahme anläßlich des Todes unserer Gattin, Mutter, Tochter und Schwester, der Frau Meinen künksnk ^";,7„7— KI.0I8 KNcSSc Hemifchtrvaren-Kandlung in Hsttschee dort immer großes Mehllager, alle Spezereiartikel, Ga¬ lanterie- und Kurzwaren, schöne Auswahl in allen Ma- nufaklurwaren. — Feste, jedoch billige Preise. Preise in den Schaufenstern und auf den einzelnen Artikeln er¬ sichtlich. Reelle und aufmerksame Bedienung. Besorgt euren Bedarf an Hrfort, Leinwand, Mkaudruck, Warchent, Kerrcnstoff, Küten sowie Wehl, Kleie, Kaffee, Zucker, Kranck, Petroleum, Seife und alle sonstigen Artikeln dort. Immer frisches, gutes Maismehl. (4) Ein alleinstehender Kerr öffentlicher Beamter, sucht ein Monatzimmer samt Ver¬ pflegung. — Angebote werden in der Buchdruckerei entgegengenommen. Alle EärtneraröeiLen wie Beschneiden von Obstbäumen, Reben- und Rosen¬ stöcken, Anlegen von Blumenbeeten und Gartenanlagen, Pflanzen und Veredeln von Obstbäumen besorgt sicher und gut Kranz Mayer in Hottschee, Werggaffe 49, ausgelernt in Deutschland und in Amerika über zwanzig Jahre als Gärtner tätig gewesen. Reichhaltiges Lager der besten und billigsten fabrrsarr «na kähmazcbmen für samMe null » » Sewerbe.» « Schreib¬ maschinen. Langjährige . . . .Garantie. Mann Zax ff Zok« * Laibach Menermazse Nr. ir. Über Preise und Lieferungsbedingungen gibt Auskunft die Buchdruckerei in Gottschee. (5)