f 'PtBlE« plVhUt« V gOtOTIDI. Deutsch eZeitun g — Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat — •♦»Iftlttainfl »»d >er»«U»»g > Unter»«»« »lica 5, Xeleph»« >r. 21 (iidtrnrban) t >»>»g»pr»is» fit da» Inland : vierteljährig 40 Din, halbjährig 80 Sin, gmq» •■tiBdigsngen »erden i» d« «er»alt«ig |i »Uligften »edthre» e«tgeg»ng»«omm»» s jährig ISO Din. Aiir da» «»»land entsprechende «rhöhong. «inz»ln»mmer Dl» t.bv Erscheint wöchentlich zweimal: Donneretag früh und Sametag früh mit dem Datum vom Sonntag Nummer 54 Telje, Sonntag, den 5. Juli 1931 56. Jahrgang Stiftungsurkunde der Tchulstiftung der Deutschen des Königreiches Jugoslawien Verlesen auf der Gründungsversammlung in Novisad am A«. Juni 1921. Die unterfertigten Rechtspersonen: 1. Die Liga der Deutschen des Königreiches Jugoslawien für den Völkerbund und Völkerverständigung in Beograd, 2. Der Schwäbisch-Deutsche Kulturbund in Novisad, 3. Die Landwirtschaftliche Zentral-Darlehenskasse G. m. b. H. in Novisad, gründen hiermit auf Grund des Gesetzes über die Stiftungen vom 6. Juni 193(1 eine Stiftung mit der Bezeichnung: „Schulstiftung der Deutschen des Königreiches Jugo-slawien" (abgekürzt: Deutsche Schulstiftung" > zur Förderung des deutschen Schulwesens und der all-gemeinen Volksbildung der Staatsbürger deutscher Volkszugehörigkeit des Königreiches Jugoslawien. Dieser Zweck ist anzustreben vornehmlich durch Errichtung. Erhaltung, Förderung und Verwaltung deutscher Schulen und Bildungsanstalten, unter staatlicher Aufsicht. Der Sitz der Schulstiftung ist in Novisad. Der Wirkungskreis und die Tätigkeit der Schulstiftung erstreckt sich auf das ganze Staats-gebiet des Königreiches Jugoslawien. Die nächste Aufgabe der Schulstiftung ist die Errichtung. Erhaltung und Verwaltung der aus Grund der Genehmigung des Herrn Unterrichts-Ministers O. N. Pov. Broj 769/1030 in» Leben zu rufenden, mit dem Oeffentlichkeitsrechte ausgestatteten privaten deutschen Lehrerbildungsanstalt. Die unterfertigten Stifter widmen der Schul-stiftung ein Anfangsstammkapital im Werte von Din 2,000.000 (in Worten: zwei Millionen Dinar), teils in barem Gelde, teils in Wertpapieren, welches sich vorläufig bei der Landwirtschaftlichen Zentral-Darlehenskasse G. m. b. H. in Novisad in Ver-wahrung befindet. Diese Genossenschaft hat das Etiftungskapital nach Genehmigung der Stiftungs-urkunde durch den Herrn Unterrichlsminister unver-züglich dem Kuratorium der Stiftung auszufolgen. Das Kuratorium der Stiftung besteht aus fünf Personen, und zwar aus den Herren: Dr. Georg Graßl, Zemun; Johann Keks, Novi- Jndien von Indien aus «Erlebte» und gitterte*) Von Üotti Liithte, Hamburg V. Sie sollen aber auch einmal Recht haben. Indien ist tatsächlich, was seine Bauten anbelangt, «in Wunderland und eine Tadj Mahal an Schön-heit nicht wieder erreicht. Nun kommen Sie mir aber mit ihrer Indienschwärmerei nicht mit der schönen indischen Natur. Dieselbe ist reichlich Wüste und in Sumatra und Java viel schöner zu finden oder mit dem schönen indischen Menschen tauch so ein Schlagwort übrigens, denn es handelt sich um die Wenigkeit von 180 verschiedenen Völkerrassen) und ich versichere Ihnen, die einzelne Javanerin ist zehnmal schöner als ein Dutzend ihrer britisch-indischen Schwestern. Aber da werde ich wenig Gehör finden. Hören Sie deshalb eine andere, dokumentarisch belegte Ansicht. Otto Meyer schreibt: „Die Tänzerinnen stammen meist aus Tandschor und Traoancor in Südindien, da die aus Nordindien, Kaschmir oder gar Bengal häßlich sind ..Dlan muh also weit suchen gehen in Indien, ehe man ein schönes Mädchen findet. Doch uns interessiert schließlich nicht die indische Frau, sondern vor allem der indische Mann, der durch die jung-indischen Frei-heitsbestrebunoen in den Vordergrund gerückt ist. Zum Schluß möchte ich Ihnen noch als Gipfel- fad; Dr. Stephan Kraft, Novisad-, Dr. Johann Steinmetz, Tuzla; Dr. Christian Röhrig, Novi-vrbas. Beim Ausscheiden von Mitgliedern rücken die folgenden fünf Beiträge in das Kuratsrium vor: Dr. Oskar Pl a u tz, Zemun; Dr. Hans Mojer, Zemun: Dr. Konrad Schmidt, Sombor; Dr.An-dreas Zimmermann. Nove öove. Das Kuratorium wählt aus seiner Mitte den Vorsitzenden. Das Kuratorium der Stiftung ist verpflichtet, alle Geschäfte der Stiftung selbständig als ein guter Wirtschafter innerhalb der Grenzen des Gesetzes über die Stiftungen, dieser Stiftungsurkunde und der Statuten der Stiftung zu führen, die das Ku-ratorium verfassen wird. Insbesondere obliegt ihm die Verpflichtung, das Stammkapital der Stiftung und alle anderen ausdrücklich zur Vergrößerung des Stammkapitals geleisteten Beiträge zu erhalten. Die Stiftung wird gegenüber anderen Per-sonen durch das Kuratorium vertreten. Zur Rechtsgültigkeit der Beschlüsse des Kura-torius ist Stimmenmehrheit erforderlich. Bei Stimmen-gleichheit entscheidet die Stimme des Vorsitzenden. Das Kuratorium vertrit vor Gericht und vor anderen Behörden der Obmann oder ein an-deres vom Kuratorium dazu bestimmtes Mitglied in allen Angelegenheiten, die aus der ordentlichen lausenden Verwaltung hervorgehen. In wichtigeren und außerordentlichen Angelegenheiten und Rechts-streitig!eiten wird das Kuratorium die Ermächtigung des Herrn Unterrichtsminister zur Vertretung der Stiftung einholen. Wenn die Staatsprokuratur auf Grund beson-derer Ermächtigung des Herrn Unterrichtsministers die Stiftung vertritt, so hat sie von jeder Ange-legenheit und jeder Verhandlung rechtzeitig das Kuratorium der Stiftung zu verständigen, damit dieses das Material und die Unterlagen für die Verhandlung beschaffen und dieser ebenfalls bei-wohnen könne. Erledigte Stellen von Mitgliedern des Stif-tungskoratoriums werden automatisch durch Mit-glieder des Ttiftungsbeirates besetzt, in der Reihen-folge, welche das Kuratorium zu Beginn eines jeden Geschäftsjahres mit einhelligem Beschlusse im voraus punkt unseres mich sehr anregenden Gespräches ein Privatissimum lesen über Indiens politische Aus-sichten und Gandhis Bestiebungen. „Indien den Indern" hört sich ja sehr schön an; aber was die Engländer durch die zugegebene große Ausbeutung und hohe Besteuerung des Landes angerichtet haben, ist nichts gegen den Frevel der Brahmanen am eigenen Volk und gegen die grausame Ausnutzung indischer Despoten, die dann erneut über dieses sich stets selbst zerfleischende Volk in mittelalterlicher Bestialität hereinbrechen würden, sobald die Weißen Indien preiszugeben hätten, wenn nicht das bis dahin vielleicht politisch konsolidierte China Indien und sei es zunächst erst auf friedlichem Wege — durch Rassendurchdringung, später womöglich durch einen zweiten, urplötzlich hervortretenden Dhingis-Khan zu Boden ringt und erst recht ver-gewaltigt. Dem Grausamsten gehört, besonders in Zukunft, die Macht über die bereits heute ausge-wachten Kolonialvölker. Europa wird deshalb früher oder später, aus menschlichem Unvermögen begründe!, dort abtreten müssen und seine östliche Machtstellung nur durch das Prinzip der Rassenvermischung auf-rechterhalten können. Wenn unser Empfinden sich auch gegen solche Perspektiven sträuben mag. so sei dem entgegengehalten, was neueste Wissenschaft lehrt, daß nämlich der Urmensch, ausschließlich dunkel von Hautfarbe, erst durch lange Eiszeit-Epochen zur heute rassenscheidenden weihen Vorzugsfarbe des bestimm!. Zu einer Aenderung dieser Reihenfolge im Laufe eines Geschäftsjahres ist gleichfalls ein einhelliger Beschluß des Kuratoriums erforderlich. Der Stiftungsbeirat ist ein beratendes Organ des Kuratoriums. Das Kuratorium kann ihn zur Abgabe von Gutachten vor der Fassung wichtiger Beschlüsse einberufen. Er besteht aus fünfzig bis höchstens hundert Staatsangehörigen des Könh-reiches Jugoslawien deutscher Volkspigehörigkeit, welche mit Beginn eines jeden Geschäftsjahres "von dem Kuratorium auf die Dauer eines Jahres in den Beirat berufen werden. Wenn die Zahl der Mitglieder des Etistungsbeirates im Laufe eines Geschäfsjahres unter 50 herabsinkt, so wird das Kuratorium den Stiftungsbeirat auch im Laufe des Geschäftsjahres durch Berufung neuer Mitglieder ergänzen, deren Mandat mit dem Ablaufe des Geschäftsjahres erlischt. Hiebei wird das Kuratorium in der Regel den Antrag der Stifter berücksichtigen, wenn ein solcher eingebracht wird. In den Stiftungsbeirat berufen die Stifter für das erste Geschäftsjahr folgende Personen: die Damen: Ida Kremling, Novisad: Hilde Isolde Reiter, Bet. Beitneck. die Herren: Iatob Altmayer. Manolana: Dr. Franz Aman, Apatin; Dr. Hans Art», Koieoje; Dr. Adam ?lsperger, Bulovar; Dr. Iatob Arvcnder, Panievo: Senior Johann Baron, Maribor, Dr. Simon Baitmann, Panievo; Joses Bein-stingel, Varia Palanta; Psarrer Ludwig Binder, Nova Pazova. Daniel BladI, Stari Vrbas; P surret Peter Bohnert, Tovari4evo; Joses Bolz, Rooe e; Joses Helleis, Parabu«; Peter Hellermann, Nurna; Dr. Friedrich Hetze!, Novivrba«; Pros. Philipp Hilkene. Novisad; Karl Hüttenberger, Torja; Senior Jakob Iahn, Pribiceoicevo; Heinrich Ieisel, Sombor; Dr. Lorenz Keller, stiilo; Peter Kettenbach, Ädsli Banovci: S«-nior Jatob Kettenbach, Zemun: Sebastian Kopp. Parabuc; Philipp Korell, Novisad; Florian Krämer, Beprovac : Bruno Kremling, Novisad: Dr. Johann Krenrich, Crventa; Dr. Franz Kühn. Belarrtav; Senior Wilhelm Kundt, Panievo; Dr. Heinrich Kury, Kula; Menschengeschlechtes gekommen ist. Wer kann es wissen! In Hollündisch-Jndien nimmt man es mit der Farbmischung nicht zu genau, jedenfalls viel weniger als in Britisch-Indien. Sollte sich der inederländische Kolonisator, fußend auf den jetzt schon reichlich vorhandenen, sich yünstigerweise zu den Europäern schlagenden Mischlingen länger im Osten halten können als der Engländer? Sollte sich aus diesen in den Anfangsgenerationen allerdings ungünstig ausfallenden Rassenkonglomeraten vielleicht doch späterhin eine brauchbare neue, für Tropendauer-aufenthalt besser geeignete Menschheit entwickeln? Diese von Colin Roß in seinem Buch „Heute in Indien 1925" prophetisch angerührten Fragen zu prüfen, scheint mir heutzutage von nahegerücktem Interesse. Man mag zu diesen Problemen Stellung nehmen, wie man will. (Je weiter abgerückt von den Zuständen, natürlich desto krasser!) Nur kümmert sich die Weltgeschichte erwiesenermaßen niemals um Einwände, sondern schreitet selbsttätig und seltsam unverständlich im Augenblick, morphologen Eingebungen folgend, über Völkergeschehen und Jahr-Hunderte einem riesigen allkosmischen Ziel entgegen. Das sind jedoch weitgestreckte. philosophische Erwägungen. Uns interessiert die Gegenwart mit der brennend gewordenen politischen Jndienfraye. Was für Ansätze eines neuen Kurses zeigen sich schon heute in Indien und was will Gandhi für sein I Volk? Ist das Auftreten Gandhi's entwicklungs- Setle 2 Deutsche Zeitung Nummer 34 Pfarrer Matthias Leh. Gajdobra; Franz Leb, Filipovo; Karl Leidecker, Ban Kartovac; Dr. Wilhelm Libisch, Puma; Pros. Dr. Michael Lindenschmidt, Novivrba» . Pfr. Ludwig Lohmann, Surcin; Christian Lotspeich. Zemun, Ludwig Machmer, Torza; Karl Mahler. Bulj te»; Pfarrer Gerhardt May, Celje; Dr. Eugen Mayer, Sombor. Mchael Mayer. H»jseld! Adam Moor, Indjya; Dr. Hans Moser. Zemun; Dr. Wilhelm Neuner, Vel. BeNerel; Dr. Franz Perz, Novisad: Ludwig Piffath, Gajdobra; Dr. Oskar Plauy, I«num; Bischof Dr. Philipp Popp, Zagreb; Pfarrer Georg Potz, Bukin; Pfarrer Karl Naile, Kula - Paul Neck, Baila Palanla ; Peter Neitter, Nalovo; Franz Niester, Novisad: Dr. Wilhelm Noth, Vel. Kilinda; Michael Numpler, Novisad; Franz Schauer, Celje; Dr. Konrad Schmidt. Sombor; Zalob Schön, Baita Palanla; Joses Schön, Baita Palanla; E. W. Schulze. Sotin ^ ?iitolaus Schurr, Bakki Iarel! Zatob Schuy, Srpsli Mletic! Stephan Sendeldach. Bakli Brestovac: Peter Simon, Pribitevicevo; Dr. Nilolaus Singer, Vr»ar; Stephan Taschner, Numa! Joses Täudel, Beoqrad ^ Emmerich Till. Novisad: Senior Theophil Turei, Veograd: Karl Vollweiler, Sivar: Dr. Äittor Waidl, Indjija; Dr. Matthias Weber, Futog; Pfarrer Peter Weimann, Novivrbas! Lehrer Josef Wilhelm. Ianmna; Ludwig WItlmann, Panievo! Dr. Andreas Zimmer, Nove Sove; Josef Zorn, Aatta Palanla, Dr. Georg Zwirner. Lazorevo. Die schriftliche Verständigung des Kuratoriums von der Berufung in den stiftungsbeirat gewährt das Recht der Teilnahme an den Sitzungen des Beirates. Die Sitzungen des Stiftungsbeirates werden von dem Obmann des Kuratoriums einbe-rufen und geleitet. Das Geschäfsjähr der Stiftung läuft vom 1. September eines Jahres bis zum 31. August des folgenden Jahres. Wenn die Stiftung trotz der oben angeführten Bestimmungen ohne Kuratorium bleibt, bestellen ein neues Kuratorium die Stifter, fei es auch nur ein einziger von ihnen, wenn die übrigen zu dieser Zeit nicht mehr bestehen oder ihre Tätigkeit nicht ausüben. Besteht in einem solchen Falle nicht ein einziger Stifter mehr, so beruft die «stiftungsbehörde ein neues Kuratorium aus den Reihen der Staats-bürget deutscher Volkszugehörigkeit. Das Vermögen der Stiftung wird nach dem Beschlusse des Kuratoriums in Gebäuden oder in anderen/Liegenschaften, in Staatspapieren oder in anderen Wertpapieren oder auch in sicheren Geld-instituten angelegt. Das bei privaten Geldanstalten fruchtbringend anzulegende Bargeld darf niemals einer einzigen Anstalt anvertraut werden, sondern mutz bei mindestens drei gut fundierten Anstalten zu gleichen Teilen untergebracht werden. Bei keiner einzigen privaten 'Anstalt darf mehr als ein Drittel aller Barmittel eingelegt werden. Das Kuratorium hat bei Verwaltung des Stiftungsvermögens insbesondere darauf zu achten, daß jede Spekulation mit dem Vermögen bezw. mit dem Bargelde der Stiftung vermieden werde. Der laufende Geldverkehr der Stiftung wird durch die Postsparkasse abgewickelt. Alle im Laufe eines Geschäftsjahres sich erge-benden Einnahmen, die von den Erlegern selbst nicht ausdrücklich zur Vergrößerung des Stamm--kapitals bestimmt sind, werden als laufende Ein-nahmen angesehen, die in erster Reihe zur Deckung der Bedürfnisse des betreffenden Geschäftsjahres bestimmt sind. Ein sich ergebender Ueberschuß wird entweder zum Teile oder zur Gänze auf Grund geschichtlich notwendig? Ich neige zu der Ansicht, daß Gandhi eine tragische Gestalt für sein eigenes Volk ist, dem er wohl das britische Joch erleichtern, das er aber niemals wieder ganz für Indien allein gewinnen kann, während er für andere, rein östliche Völker (China) Prophet und Reformator mit seinen Ideen sein wird. Gandhi kam, wie man es nehmen mag. zu spät für Indien, welches zu stark westlich inspiriert, nicht mehr zum Reinöstlichen zurückzubilden ist, zu früh, weil Indien noch nicht — wie Japan — auf westliche Kultur verzichten, dieselbe einfach selbst imitieren kann, umsonst, da das durch Raste, Religion und Kaste zerriebene, durch Jahrhunderte lange Kinderehen und Krankheiten degenerierte Indien nie zu einem selbständigen Ganzen zusammen- «schmieden ist, und dennoch kam er nicht zwecklos. : kam als Helfer und Linderer, denn die britische Siust, die dieses unmündige Volk ertragen muß, zu schwer und fiter setzt Gandhi's Werk ein. ls Deutscher und ehemaliger Kriegsfeind der Eng-länder ist man dazu geneigt, die indische Frage schief und parteiisch zu beurteilen. Aber, hüten wir uns vor Uebertreibungen! Wir dürfen nicht wünschen, daß England in Indien zusammenbricht: denn dann gibt es Weltrevolution und dann ist die weiße Raste am Anfang ihres historischen Unterganges. Aber wir müssen so gerecht sein, dem indischen Volk be-rechtigte Erleichterungen zu gönnen. eines Beschlusses des Kuratoriums und nach An-hörung des Stiftungsbeirates entweder zur Ven größerung des Stiftungskapitales benützt oder zur Deckung laufender Bedürfnisse auf das künfttge Geschäftsjahr vorgetragen. Der Jahresbericht des Kuratoriums der Stiftung über feine Tätigkeit wird zusammen mit der Bilanz rechtzeitig der Stiftungsbehörde vorgelegt und gleichzeitig in den Zeitungen veröffentlicht werden, die das Kuratorium hiefür bestimmt. Ergibt sich im Laufe der Zeit, daß die Er-füllung des Stiftungszweckes, sei es aus welchem Grunde immer, unmöglich geworden ist, so wird das Stiftungskuratorium nach Anhörung der Stifter, soweit diese noch vorhanden sind, bestimmen, für welche kulturelle, soziale, humanitäre oder kirchliche Zwecke der deutschen Minderheit des Königreiches Jugoflawien das noch vorhandene Vermögen der Stiftung, und zwar in den einzelnen Banschaften im Verhältnis der auf ihren Gebieten für das Stiftungskapital geleisteten Beiträge, verwendet werden soll. Politische Rundschau Inland Durchführung des Getreidemonopolgesetzes Wie aus Beograd gemeldet wird, wird an der Durchführung des Gesetzes über das Getreide-Monopol intensiv gearbeitet. In den Räumen der Priv. Erportgesellschaft finden ununterbrochen Kon-ferenzen statt, in denen hauptsächlich über die Or-qanisierung des Gelreideeinkaufes verhandelt wird. Die bäuerliche Bevölkerung ist mit diesem Gesetz sehr zufrieden, weil der Umstand, daß die heurige Ernte viel besser ist als die vorjährige, ein weiteres Fallen der Preise zur Folge hätte haben können. Der Handelsminister hat eine Vorschrift über die Tätigkeit der Priv. Erportgesellschaft auf Rechnung des- Staates erlassen. Diese Vorschrift bestimmt u. a folgendes: Der niedrigste Preis, den die Gesellschaft jedem Erzeuger für Weizen guter Qualität zahlt, ist 160 Din pro 100 kg, der niedrigste Preis, den sie den landwirtschaftlichen Genossenschaften. Händ-lern oder anderen Vermittlern zahlt, ist 163 Din. Mit besonderem Gesetz werden auch Sanktionen gegen alle jene Händler festgesetzt werden, die vom Produzenten Getreide zu einem niedrigeren Preise würden einhandeln wollen, als dies das Gesetz bestimmt. Kein Produzent darf weniger als 160 Din pro 100 kg für sein Produkt bekommen. Ein Gesetz über die Ausnützung der Wasserkräfte S. M der König hat das neue einheitliche Gesetz über die Ausnützung der Wasserkräfte un-terschrieben. Bisher bestanden in unserem Königreich 6 verschiedene Gesetze über das Wasserrecht, die schon über 40 Jahre alt waren und natürlich bloß die kleinen und unbeträchtlichen Einrichtungen jener Hören wir Gandhi's Ideen! Gandhi strebt die Swaraj-Selbstregierung an und hat zu diesem Zweck in seiner Ron - Cooperation - Politik folgende Vor-schriften gegeben: Verweigerung der Mitarbeit, Rückgabe von Ehrenämtern und Orden an die englische Regiemng, Regierungsanleihen nicht zu zeichnen. Regierungsversammlungen nicht zu besuchen, Gerichte. Schulen, Universitäten der Regierung zu meiden, keine öffentliche Aemter anzunehmen usw. Man setzte der britischen Regierung zunächst seinen Willen mit der Bekämpfung des Salzmonopols entgegen, woraus der Staat große, unberechtigte Einnahmen schöpfte, da das Salz leicht zu gewinnen, eigentlich jedermann im Volke zugängig war. In-zwischen kam es an verschiedenen Orten zu Plänkeleien zwischen Regierung und Eingeborenen, die aber wegen Zersplitterung und schlechter Propagierung des immensen Landes nicht viel Schaden anrichteten, besonders da die Inder plötzlich, durch Glaubens-und Raffenunterschiede bedingt, begannen, sich nebenbei untereinander zu bekriegen. Hindus be-kämpften Mohammedaner, Burmesen bekämpften Hindus. Eine allgemeine politische Richtung wird nie in dieses zersplitterte Reich zu bringen sein. Zeit vor Augen hatten, so daß es notwendig war, ein neues Gesetz, entsprechend der heutigen Ent-wicklung der Anwendung der Wasserkräfte, auf einheitlicher Grundlage für das ganze Königreich herauszugeben. " Ausland Die Förderungen Frankreichs Die Verhandlungen des amerikanischen Schatz-sekretärs Mellon mit der französischen Regierung über den Hoover Plan rückten auch am 1. Juli nicht vom toten Punkte. Frankreich fordert, daß Deutschland bedingungslos die ungeschützte Annuität des ^joungplans bezahle, von welcher in Form von Krediten auch die Staaten der Kleinen Entente Beträge bekommen sollten: den Rest würde Deutsch-land als Hilfe erhalten. Den Betrag, den Deutschland erhält, müßte es innerhalb von fünf Jahren mit Zinsen zurückzahlen. Demgegenüber beharrt die amerikanische Regierung darauf, daß der ungeschützte Teil der Reparationen, den Deutschland bei der Reparationsbank in Basel einzahlen würde, als zinsenfreie Anleihe an Deutschland zurückfließen solle, die im Laus von 23 Jahren zurückzuzahlen wäre. Eine amerikanische Denkschrift an Frankreich Der amerikanische Schatztekretär Mellon hat am 1. Juli der französischen Regierung eine Denk-schrift überreicht, in welcher betont wird, daß die französischen Vorschläge so beschaffen seien, daß durch ihre Annahme jede Unterstützung für Deutschland illusorisch wäre. Dies verstoße aber gegen den Geist des Hoover-Plans. Amerika nehme zwar die For-derung Frankreichs an, wonach die ungeschützten Annuitäten von Deutschland zu zahlen seien, die dann in Form einer Anleihe wieder an Deutschland zurückfließen sollen, es sei aber nicht für die ftan-zösische Forderung, daß diese Kredite einzelnen deutschen Firmen gegeben werden sollen, weil es sich Amerika nicht um eine Unterstützung einzelner deutscher Firmen handle, sondern um den ganzen deutschen Staat. Ebenso lebne die amerikanische Regierung den französischen Antrag ab, demzufolge 100 Millionen Mark dieser Annuitäten den osteuro-päischen Staaten gegeben werden sollen. Von dem Zeitraum von 25 Jahren, in dem Deutschland die schuldig gebliebenen Annuitäten nach dem Vorschlag Amerikas zurückzahlen sollte, könne Amerika höchstens 10 Jahre nachlassen, keinesfalls aber die von Frankreich geforderten 5 Jahre der Rückzahlung annehmen. Die größte Schwierigkeit stelle jedoch die Forderung Frankreichs dar, wonach dieses von der durch den ^oungplan für den Fall eines Mo-atoriums festgesetzten Garantiezahlung von einer halben Milliarde Mark bei der Reparationsbank in Basel befreit werden solle, falls Deutschland nach Ablauf eines Jahres um ein Moratorium nach dem Houngplan einkommen sollte. — Wie der Verlauf der amerikanisch französischen Verhand-lungen zeigt, ist es Frankreich gelungen, die „spontane Aktion" des Hooverschen Plans zu verwässern. Aus der rettenden Tat ist ein Feilschen auf Deutsch- Inzwischen ließen die Engländer Gandhi lange Zeit auf freiem Fuß, da er lediglich passive und nicht aktive Resistenz predigte und den Engländern ein guter Unterhandlungsmann war. Gandhi, der „ungekrönte indische König", hat seine Residenz in Sabarmati. 4 Meilen von Ahmadabad, woselbst er vor seiner Gefangennahme mit seinen nächststchenden Getreuen, zwei Europäern, die sich seiner Bewegung angeschlossen hatten, lebte. Diese Getreuen sind: Mirabai, die Tochter des englischen Admirals Slade, und der britische Student Reginald Reynolds und ferner Gandhi's Frau Kasturbi. Was Gandhi mit seinem im Steigen begriffenen Anhängertreis für die Inder erreichen wird, läßt sich noch nicht übersehen. Es ist vieles verbesserungswürdig: die Inder brachten dem britischen Reich 130 Millionen Pfund Sterling Kriegsunterstützung und 1'/, Millionen Soldaten. Sett dieser Zeit stehen sie als Fordernde da. Nach einer Statistik in dem neuen Buch von Kellermann „Der Weg der Götter ' stehen die nachfolgenden Zahlen aufgezeichnet. England zog aus der sehr daniederliegenden indischen Landwirtschaft z. B. im Jahre 1924/23 insgesamt 16%, während die reiche englische Landwirtschaft selbst nur 1 % bringt. Die Regierung erzwingt, daß jährlich für ca. I1/, Milliarden Mark Baumwolle, „ .. 7< „ „ Getreide, n » V, ti » 2^ ■" Deutsche Zeitung Seite 3 SO gut... .tBcadut] • \ . j. ! j v>.,tungen erhältlich. Celje Fälligkeit der direkten Steuern und der Militärsteuer l'Lojnicat für das dritte Vierteljahr 1931. Die Steuerverwaltung in Celje oerlautbart: Im Sinne des Artikels 148 des Ge-setzes über die direkten Steuern gelangen im 3. Vierteljahr 1931 zur Zahlung: 1.) am 1. Juli 1931 die dritte Vierteljahrsrate der Gebäudesteuer as die Stadtgemeinde Celje im Verwalt-ungsjahr 1931 nachfolgende Aufschläge, Umlagen, Steuern und Gebühren einHeben darf: 1.) 50"/0ige Gemeindeumlage auf die staatliche Grundsteuer (zemljarina). 2.) 50%ige Gemeindeumlage auf die staatliche Gebäudesteuer (zgradarina), 3.) 50%igc Umlage auf die staatliche Erwerbssteuer (pridobni-na), 4.) 50%ige Umlage auf die staatliche Gesell-schaftssteuer (druzbeni davek), 5.) 50%ige Umlage aus die staatliche Rentensteuer (rentnina), 6.) 50%ige Umlage auf die staatliche Angestelltensteuer, 7.) Ge-meindeumlage auf die staatliche Verzehrungsftcuer auf Wein von 150 Din pro Liter. 8.) 8%igcr Zinsheller von der amtlich festgestellten reinen Miete ohne 25°/. Abzug für die Erhaltung des Gebäudes, 9.) seiständige Gemeidesteuern, und zwar a) oon Bier l Din pro Liter, b) von Champagner, feinen Weinen 25 Din pro */„ Literflasche, c) von Branntwein, Rum, Kognak, Spiritus, Likören, ge-süßtem Schnaps und Eierkognak je 13 Din pro Hektolitergrad, d) Verzehrungssteuer auf Fleisch: pro Pferd 12 Din, pro Rind 12 Din, pro Kalb 7 Din, pro Schwein 15 Din, pro Stück Kleinvieh 2 Din, 10.) Wasscrgebühr für die Stadt Celje im Betrag von 10% der reinen Miete ohne Abzug der 25% für die Erhaltung der Gebäude, 11.) Wasscrgebühr für die Umgebung im Betrag von 15% von der der reinen Miete ohne Abzug der 25% für die Erhaltung der Gebäude, 12.) Marktgebühren wie im Jahr 1930. Evangelische Gemeinde. Sonntag, den 5. Juli, findet der Gemeindegottesdienst um 10 Uhr in der Christuskirche statt. Versetzung. Der Vorstand der städtischen Polizei in Celje Herr Alois Gerzinic ist zum Chef der städtischen Polizei in Manbor ernannt worden. Auf seinen bisherigen Posten als Chef der städti-schen Polizei in Celje wurde der bisherige Leiter der städtischen Polizei in Maribor Herr Polizeirat Anton Pu$ ernannt. Das Sokolfest am 28. und 29. Juni ver-einigte, begünstigt von herrlichem Wetter, gegen 2000 Sokolgäste in unserer Stadt. Am 28. Juni begannen um 6 Uhr früh auf dem Glacis die Turndarbietungen der Männer- und Frauenriegen, um V» 11 Uhr fanden ebendort Gottesdienste statt, um 2 Uhr wurden die Turnvorführungen fortgesetzt, von 9 bis 10 Uhr abends wurde eine Sokolakademie mit Gesang gegeben. Am Montag formierte sich der Durchmarsch der Sokolabteilungen durch die Stadt. Den Zug eröffneten 37 beriltene Sokoln, dann folgten die Militärkapelle aus Ljubljana, 14 Sokol-fahnen, bäuerliche Nationaltrachten, eine Konipagnie Soldaten in Kriegsausrüstung, die Sokoljugend, die Eisenbahnerkapelle, Sokoln zu Pferde und in Turnkleidern und 13 geschmückte Wägen. Bor dein Stadtmogistrat wurde der Festzug von Bürgermeister Dr. Goruan begrüßt. Der Obmann des Gaues Celje Herr Smertnik brachte Hochrufe auf S. M. den König aus, in welche die Versammelten begeistert einstimmten. Die Militärkapelle spielte die Staatshymne. Dann begrüßte er die Armee, vertreten durch Herrn Oberstleutnant Cerovic, und die leitenden Funktionäre des Sokol. Im Namen der Verwaltungsbehörden hielt Herr Bezirkshauptmann Dr. ubad eine Begrüßungsansprache, im Rainen des ommandanten der Draudivision dessen Stellvertreter Herr Oberstleutnant Cerovic, im Flamen des Ver-bandes des Sokols des Königreiches Jugoslawien der Verbandsvizeobmann Herr Lacko Krfz. Nachmittag fand bis 0 Uhr am Glacis ein grokes Schauturnen statt, dem auch Herr Banus Dr. Ma-rusic beiwohnte. Nachher entwickelte sich am Festplatz eine stimmungsvolle Unterhaltung, die bis spät in die Nacht andauerte. Ueberprüfung der Autobusse und Autota-i. Am Montag, dem 6. Juli, findet ab 7 Uhr früh vor der städtischen Garage am U. Lahn-bof die amtliche Überprüfung der Autobusse und Aulotaii aus der Stadt Celje, aus dem Bezirk Gornjigrad und dem Kenchtsbezirt öotztanj statt. Am 25. Juli ist ebendort (IL Lahnhof) die Ueberprüfung der Autobusse und Autotcui aus dem Be-zirk Celje, ferner aller noch nicht überprüften Auio-bufse und Autotari aus den Bezirken Celje, Gomji-grad und öostanj. Die Besitzer von Autobussen und Autoris aus den Bezirken öniarje pri Jelsah und Konjice können ebenfalls ihre Fahrzeuge an den genannten Tagen in Celje zur Ueberprüfung verführen, wenn ihnen dies besser konveniert als die seinerzeittge Verführung in Konjice oder in Poljcane. Sammelplage. Der Ljublianaer „Jutro" veröffentlichte unter den Nachrichten aus Celje nachfolgende Notiz: In letzter Zeit hat sich in Celje die sogenannte „Vereinsbettelei" über alle Grenzen ausgebreitet. Als gut stehender Gewerbetreibender kann ich kaum außer den öffentlichen Steuern auch noch die verschiedenen Gaben zum Nutzen dieses oder jenes Vereines aus-hatten. Ich muß feststellen, daß ich so etwas trotz meiner langjährigen Praiis noch nicht erlebt habe. Für verschiedene Tombolas und andere Veranstal-tungen kommen die Sammler täglich nur so Haufen-weise daher. Ließe sich die Sache nicht anders regeln? Wir geben ja gern, aber dennoch . . . Hunde nicht ins Bad mitnehmen! Die Stadtoorstehung verlautbart: Das Publikum wird aufmerksam gemacht, daß nach 19 der Straßen-polizeiordnung für die Stadt Celje das Mitnehmen von Hunden in die Bäder sowie auch das Ba-den oon Hunden im Bereich der städtischen Bäder verbeten ist. Uebertretungen wird die Stadtoorstehung auf das strengste bestrafen. Das Baden im Freien in der Sann zwischen der ersten Eisenbahnbrücke und dem Sann-Hof ist strenge verboten. Gefunden. Im städtischen Autobus, der um 17 Uhr 45 aus Celje gegen Recica fährt, ist am 26. Juni eine Geldtasche mit etwas Geld gefunden worden. Der Berlustttäger soll sich in der Kanzlei des städtischen Autobusunternehmens melden. Einbruchsdiebsstahl. Am vergangenen Montag zwischen 6 und 10 Uhr abends nützte ein unbekannter Langfinger die Abwesenheit des Herrn Alois Jerin, der in dieser Zeit an der Sokolunter-laltung am Glacis teilnahm, aus, um in feine ver-perrte Wohnung im Haus der Celjska posojilnica n der Kralja Petra cesta 16 einzubrechen. Er er-brach gewaltsam einen Schreibtisch und eignete sich eine silberne Damenuhr mit goldener Kette, einen goldenen Bleistifthalter, eine goldene Damenarm-vanduhr, 2 goldene Damenhalsketten, 2 Eheringe. 2 goldene Kmderringe, eine silberne Damenarm-banduhr, ein paar goldene Ohrringe mit Korallen und eine Kinderkorallenhalskette an. zusammen im Wert von 5915 Din. Dann stattete er auch dem Schlafzimmer einen Besuch ab, wo er aus dem Nachttasten eine goldene Doppelmanteluhr im Wert von 6000 Din nahm. Herr Jerin erlitt einen Schaden von 11.915 Din. Vom Dieb fehlt vor-läufig jede Spur. Brand infolge Blitzschlags. Am ver-gangenen Dienstag gegen 4 Uyr nachmittags schlug der Blitz in der Wohnhaus des Besitzers Alojs Ratajc in Ostrozno ein, das in wenigen Augen-blicken in Flammen stand. Die Feuerwehren aus Gaberje, Celje, Babno und Lopata konnten sich nur mehr auf die Lokalisierung des Brandes und den Schutz des Nachbarhauses beschränken. Der Schaden ist nur zum Teil durch Versicherung gedeckt. Ein Kind vom Zug getötet. Am Mon tag abends gegen 8 Uhr wurde beim Wächter-Häuschen 536 in der Nähe von Rimske Toplice das 15 Monate alte Kind Maria des Bahnwäch-ters Celinsek, das, von den EUern unbemerkt, auf das Geleise gekrochen war und dort gespielt hatte, von dem aus Celje kommenden Personenzug fort-geschleudert, wobei es tödliche Verletzungen erlitt, denen es in acht Minuten erlag. Der Lokomotivführer, der infolge der dort befindlichen Kurve das Kind erst auf kurze Entfernung bemerkte, hatte sofort alle Bremsen gezogen und Warnungssignale mit der Sirene gegeben, aber er konnte den Zug nicht mehr zum Halten bringen und das Unglick wurde unvermeidlich. Fremdenverkehr im Monat Juni. Un-sere Stadt besuchten im Monat Juni 904 Fremde, hinvon 678 Jugoslawen, 97 Oesterreicher, 45 Tsche- choslowaken, 25 Reichsdeutsche, 24 Italiener. 13 Ungarn. 6 Amerikaner, 6 Russen, 3 Engländer, 3 Polen, je ein Franzose. Schweizer, Rumäne und Holländer. Dem Berufe nach waren 302 Handels-reisende. 183 Arbeiter, 165 Beamte. 58 Studenten, 43 Gewerbetreibende, 28 Advokaten, 18 Amte und 17 Industrielle; 90 Personen waren ohne Beruf. Totenliste für Mal 1931. In der Stadt: Podgorsek Luise, 60 I.. Schneiderswitwe. Im Krankenhaus: Koren Slefan, 21 I, Schmiedgeselle, Velenie; Brinsek Karoline. 2 I-, Besitzersnichte, Megqnica; Kajlna Justins, 12 I., Besitzerstochter, Sv. Kristof; Jevsek Rosa. 62 I., Gemeindearme, Umg. Konjice; Barnovsek Marie, 69 I., Gememdearme, Smartno v Roz. doL; Zajc Alois, 59 I., Knecht, Celje Umg.; Oder Franz 50 I., Schmied, Zrece; Kaschier Frieda. 57 I., Besitzerin, Lasso; Span Maria, 30 I., Beraar beitersgattin, Hrastnik; Kolenc Marie, 66 I., Aus-züglerin, Loka pri Zusmu; Majtnak Sebastian, 811., Arbeiter, Sv. Lovrenc p. Groz.; Jager Marie, 41 I., Magd, So. Lovrenc p. Groz.; Äuherer Alois. 68 A, Auszügler. Konjice; Cenc Alois, 58 I, Arbeiter, Umg. So. Jur ob j. y, Schanz Franz, 50 3, Privatier, So. Jeronim; Dimec Anna, 75 I.. Arbeiterin, Umg. Celje; Gajsek Gertruds, 53 I., Auszüglerin, Zetale; Bohorc Marie, 55 I., Be-sitzerm, Bianca; Usar Georg. 74 I., Auszügler, Roginska gorca; Jager Johann, 55 I.. Arbeiter, Dresinjavas; Bauer Bernhard, 70 I., Arbeiter, Celje; Osek Franz, 50 I., Arbeiter, top. Secaoo; Pec Juliana, 59 I.. Gemeindearme, Bezina; Stolekar Anton, 68 I., Keuschler, Srbje; Rost Angela, 13 I.. Gemeindesekretärstochter, Luce; Kos Joiefa, 41 I,. Besitzerin, Luscekaoas; Dostovnik Marie, 54 I, Taglöhnerin, Mozirje. Freiwillig« Feuer«ehr Cell«, Telephon S». Den Wuchcndienft übernimmt am 4. Z»li »er Ili. Z»O. Sommandant: Edmand Bandeck. Maribor Beendigung der internationalen Ring» kampfkonkurrenzen. Mittwoch abends wurden die letzten beiden Ringkämpfe vor einem Massen-haft erschienenen Publikum ausgettagen. Rund 1500 Personen füllten die sogenannte Veranda der Brauerei Union buchstäblich bis zum letzten Plätz-chen. Als erstes Paar traten die beiden sympati-schen Athleten Belic (Bulgarien) und Frank (Sach-sen) an und lieferten einen äußerst schönen und fairen Kampf, der mtt dem Siege Belic endete. Sie hatten um den dritten beziehungsweise vierten Platz ge-kämpft, da die beiden schon vorher je eine Ried«-läge zu verzeichnen hatten und daher für den Kampf um den ersten bezw. zweiten Platz bereits ausge-geschieden waren. Als zweites Kämpferpaar traten nun der Pole Orsovski und der Neger Tom Sayer an. Beide waren bis zum Schluße unbesiegt geblieben. Als Favorit galt vielfach der Pole, der über Löwenkräste verfügt und auch an Körperge-wicht allen anderen wett überlegen ist. Aber auch der schwarze hatte viele Anhänger, besonders bei der Jugend und beim Gutteil der Damen. Ein 14-jähriger Bengel, befragt, für wen er sympatisiere, antwortete, für den Neger. Auf die Frage warum, !>ab er zur Antwort : Weil er schwarz ist. Als in der echsten Runde Tom Sayer Orsovski einwandftei auf beide Schultern legte, erscholl andauernder Ap plaus. Einige versuchten laut ihrer Entrüstung über den Sieg der schwarzen über die weiße Rasse Aus-druck zu verleihen. Als ihnen jedoch erwidert wurde, daß ja auch Frank der weißen Rasse angehöre und trotzdem gerade diejenigen, die sich nun ereifern wollten, damals als Frank dem Neger unterlegen war, sich durch ostentatives Aufspringen und begeisterten Beifall bemerkbar gemacht hatten, mußten sie verstummen. Wie hoch die Leidenschaften gingen, erhellt aus dem Umstand, daß Wetten in die Hun-derte oon Dinaren abgeschlossen worden waren. Zur Preisverteilung traten nun die vier besten Athleten an. Tom Sayer erhielt als erster 4000, Orsovski 3000, Belic 2000 und Frank 1000 Din ausbe-Zahlt. Außergewöhnlicher Fall von Hitzschlag. In der Regel hört man in den Städten nur davon, daß ab und zu einmal ein Mensch vom Hitzschlag betroffen wird. Dienstag Nachmittag ereilte dies Schicksal ein Pferd hier in unserer Stadt. Als ein Knecht der hiesigen Baustrma Rudolf Kiffmann mtt seinem Fuhrwerk durch die Meljska cesta heim wärts fuhr, stürzte plötzlich eines der Pferde zu Bo-den. Der rasch herbeigeh otte Tierarzt konstatierte Hitzschlag und ordnete das Erschießen des Pferdes an. orte 6 Todesfall. Am Dienstag früh verschied noch kurze« schwerem Leiden die bekannte Lindknwmin Frau Änderte in Radvanje bei Maribor. Donners-tag um ö Uhr Nachmittag wurde die Leiche am dortiffn Ortsfriedhofe feierlich eingesegnet und unter großer SBelcüigung der vielen Freunde und Be-kannten der Familie dortselbst zu Grabe getragen. Den Hinterbliebenen unser Beileid! Sine« seltenen Anblick gewährt die au» Hohn, Henne und drei Küchlein dksiehcnde Schild-)ohnfamilie beim Tierpräparateur Herrn Ziermger n der Dravsla ulica. Eine Sehenswürdigkeit selbst ür viele Jäger, da erstens der Schildhohn bei uns eilen ist und Henne sowie Küchlein nicht geschossen werden dürfen. Wie wir erfahren, trägt sich die Leitung der hiesigen Forstschule mit dem Gedanken, dies» Gruppe zu erwerben. Apothekennachtdienst. Den Apotheken nochtdienst in der kommenden Woche, und zwar vom 5. bis einschließlich 11. Juli, versehen die „Schutzengel-Apotheke", Mr. Sirak in der Aleilon-drova cesta 33, und die „Magdalenen-Apotheke", Mr. Cavost am Kralja Petra trg. Freiwillige Feuerwehr «aribor, Fern-spreche» 2224. Freiwillige Rettungsabteilung. Fernsprecher 2336. Zum Feuerbereitschaftsdienp in der kommenden Woche, und zwar vom 5. bis ein-schließlich 11. Juli, ist der l. Zug kommandiert. Kommandant: Brandmeister Martin Ertl. Bereitschaft in Reserve: II. Zug. W?arenbergO> ^Gasthof Otto Preglou frisch« für »rholungvd«dürttig«. Slovenska Bistrica Die Ernennung de» neuen Stadt-psarrer«, die mit einer allgemeinen Spannung erwartet worden war, ist dieser Tage erfolgt und hat einen ungeteilten Beifall bei der Bevölkerung ohne Unterschied des Standes und der Volkszugehörigkeit gefunden. Die Wahl ist auf den lang-jährigen Kloster- und späteren Pfarrkaplan, den gegenwärtigen hw. Herrn Pfarrerproviior Ivan Solinc, gefallen. Das Fürstbischöfliche Ordinariat hat bei dieser Ernennung einen dankenswerten Weitblick bekundet dadurch, daß es die berufliche Eignung und die persönliche Beliebtheit des Stadt-psarrerkandidaten einem bereits erreichten kanonischen Alter vorangestellt hat. Die feierliche Amtseinführung des neuen Stadchfarrer» wird voraussichtlich im Laufe des Monats August L I. vorgenommen werden. 3n die Reihe der Gratulanten, die den jungen Pfarrherrn zu seiner wohlverdientem Ernen-nung aufs herzlichste beglückwünschen, stellen auch wir uns gerne! Da« große Volksfest, das der hiesige Verschönerung»- und Fremdenverkehrsverein zwecks Förderung seiner Ziele veranstaltet, wird unserer kürzlichen Voranzeige gemäß heute Sonntag, den f>. d. M, Nachmittag in den Parkanlagen vor dem Bezirksgericht gegeben werden. Für eine unausgesetzte Unterhaltung ist durch Belustigungen verschiedenster Art, wie Tanzboden, Rutschbahn, Preisschießen, uifischerei, Radfahren usw^ bestens vorgesorgt, ie gastronomischen Wünsche der Festteilnehmer zu befriedigen, werden sich geschmackvollst dekorierte Zelte, m denen zarte Frauenhände schalten und walten, angelegen sein lassen. Alle Gönner und Freunde des Vereines, die unsere Stadt durch dessen Wirksamkeit zu einer schmucken und beliebten Sommerfrische ausgestaltet sehen möchten, werden zum Festbesuch« höflichst eingeladen. Der Tondichter Smil Nikolaus Frei. Herr v. Reznicet, der seinerzeit in unserer Stadt gelebt hatte, beging vor kurzem als Professor an der Hochschule für Musik in Berlin sein 7V. Wie-gen fest. Seine Opern „Die Jungftau von Orleans" und „Sataneller" sind während seines hiesigen Aufenthalts, und zwar im jetzigen Martii'schen Hause, entstanden. vom Steuerverwaltungsdienst. Der Borstand des hiesigen Steueramtes Herr Inspektor Joses Pichler ist nach 37-fLhriger Dienstleistung in den Ruhestand getreten. :,Bt ' , t, fr Deutsche Zeitung 1 ' I ......... » " ' ■ ■ l'l I Der Jagdverein hat,dem Winzer Franz Jellen in Nova gora als Prämie für vier im dortigen Weindaugebiet eingefangene und dem Vereine zwecks Aussetzung in anderen Jagdrevieren überbrachte Junghasen einen Bettag von 20 Din ausbezahlt. Sin Opfer der Mutterschaft ist kürzlich die Landwirtin Maria Podlesnik in Kalse geworden. Sie brachte allein und ohne jede kundige Hilfe einen kräftigen Knaben zur Welt und ließ hierbei ihr eigenes Leben. Die Hausgenossen fanden sie des Abends an Verblutung verstorben vor. Die auf so ttagische Art au» dem Leben Geschiedene hinterläßt außer einem Witwer fünf unversorgte Kinder. Sin tödlicher Unfall ereignete sich in der Vorwoche auf der Straße nach Smartno in der Rahe von Zgornje Prebukovje. Die Fuhrleute Jofip Ernec und Ivan Lamut waren mit der Zutalbe-förderung von Bauholz beschäftigt und befanden sich unweit der genannten Ortschaft, als die Decke, auf welcher der 32>jähriae Lamut aus Drholje saß, von einem Vorderrad erfaßt wurde. Bevor noch der Wagen zum stehen gebracht werden konnte, war der Unglückliche zu Boden gestürzt und über Brust und Hals überfahren worden, sodaß er auf der Stelle tot liegen blieb. Die Leiche wurde nach Smartno gebracht und dort zur Erde gebettet. Einem verhängnisvollen Sturz ist der Gastwirt I. Ludwig in Spodnja Polskava zum Opfer gefallen. Er stürbe bei der Heuernte von einer Leiter, wodurch er sich einen Bruch des rechten Oberschenkels und schwere Beschädigungen am rechten Arm zuzog. Der Unsall ist umso tragiicher. da dem Genannten vor einigen Jahren das linke Bein abgenommen werden mußte. konjice Selbstmord. Der 32-jährige Friseur Alois Letner, der am 1. Juli in Apace ein eigenes Fri-seurgeschäft hätte eröffenen sollen, verübte kurz vor seiner Abreise oon hier Selbstmord, indem er Gift nahm. Schrifttum Friedrich Nietzsche'» Hauptwerke in zwei Bänden. Verlag Alfred Kröner, ^.'eipzip. Es war ein glücklicher Gedanke des NieHsche-Ver-lages die Hauptwerke des großen Denkerdichters in Auswahl herauszugeben. Zwei verschiedene kleinere Ausgaben, je zweibändig dienen zu dem Zwecke den weiteren Kreisen der Gebildeten unseren großen Dichter-Philosophen nahe zu bringen. Die eine Aus-gäbe hat der Eießner Unioersitätsprofessor August Messer besorgt; sie bringt das ganze Lebenswerk in sehr geschickter Auewahl. Professor Messers Ausgabe sei angelegentlich der studierenden Jugend, denen empfohlen, die an der Hand eines kundigen Meisters in den ttopischen Gürten Nietzsche'scher Dichtung lustwandeln wollen. Die Einleitung Messers ist eine vorzügliche, knappe, klargehalten? Uebersicht des Lebens und des Nietzschelihen Gedankengutes. Wir lesen und genießen heute viel reiner und un-mittelbarer als die Generation vor dreißig Jahren. Was jenen unerhörte Problematik war, ist durch den Weltkrieg und seinen gewaltigen Auswirkungen in nächste Nähe gerückt. Das Problem des Zusammenbruch», die tiefe Menschhettsfrage nach dem Wandel der Werte, der Gedanke der ewigen Wiederkehr, die Umschichtung der Kulturgüter, sie sind uns heute viel näher gebracht durch die Ereig-nisse. Nietzsche klingt heute nicht mehr wie ein Re-volutionär, vielmehr ist er ein Wertschöpfer. Ein Kulturkritiker, der uns auf den tieferen Sinn, auf die seelische Spannung der modernen Kultur aufmerksam macht. Das ganze Nietzschesche Werk in seiner ahnungsvollen Größe ist ein Selbstwider-spruch der sich bei ibm immer wieder geltend macht: eine n a t u r a l ist i s che Weltanschauung und eine i d e> alistische Ethik (Wertanschauung>. — Die zweite kleine Ausgabe bringt in zwei Bänden die Haupt-werke mit sehr lehrreichen Nachworten; diese besorgte Professor Alfred Baeumler in einer Weise, die ihm alle Ehre macht. Der Adel deutschen Styls kommt durch diese Ausgaben vollkommen zum Ausdruck Prof. Dr. L. Roth. Nummer 54 Allerlei Stimmen au» der Sowjethölle. Nach-folgend« zwei Briefe geben Kund« vom unbe-schreiblichen Elend d«r in die sibirischen Arbeitslager abgeführten deutschen Bauern. Der erste lautet: „Morgen wird wieder ein Transport nach Salowki und Sibirien geschickt werden!" Wie ein Blitz aus heiterem Himmel schlug diese Nachricht in die Herzen der 1500 Gefangenen. Ein furchtbarer Druck legte sich auf jeden, eine dunkle Vorahnung von etwas Entsetzlichem. Der Morgen tagt. Ein Offizier betritt unsere Zelle, wo mehr als hundert Mann zusammen-gepfercht sind. 3n seiner Hand hält er die Listen, die die G. P. U. aus Moskau geschickt hat. Eine unheimliche Stille herrschte. Jeder lauicht mit zitterndem Herzen und angehaltenem Atem auf seinen Nanlensruf, Länge der Verbannungszeil un« Gründe des Urteils. Ich befand mich auch unter den war-tenden Unglücklichen. Sieben mir stand mein er-grauter Vater. Mit weißem Gesicht erwarteten wir unser Schicksal. Plötzlich ertönte der Ruf: „S.. Bater und Sohn, nach Sibirien ins Konzenttations-lager." Mein Vater hielt sich an der Wand fest und weinte leise. Und so tat jeder. Sie weinten oder eine unfaßbare, wahnsinnige Freude ergriff sie, die aber bald bitteren Tränen Platz machte. Am Schluß hieß es. daß morgen tausend Mann forttranfporiiert werden sollten. Und warum? Weil sie die reichen Besitzer von zwei Pferden und zwei Kühen gewesen waren. Aber hauptsächlich, weil sie ihrer Religion und Kirche nicht fluchen, sondern sie ehren wollten. Wir erhielten die Erlaubnis, oon unseren Lieben Abschied zu nehmen. Meine Mutter und die beiden Schwester kamen, uns zu besuchen. Mein Vater ging zuerst zu ihnen. Nach zehn Minuten kam er bitterlich weinend wieder. Dann durfte ich sie durch das Eisengitter sehen. Mutter konnte vor Tränen überhaupt nichts sagen. Bon den Schwestern hörte ich. daß sie vor zwei Monaten zu anderen Leuten gezogen seien. Man hatte ihnen alles genommen. So kam die letzte Nacht heran. Als unsere Peiniger uns verlassen hatten, fielen alle Gefangenen wie ein Mann auf ihre Knie und schrieen zu dem einen großen Gott, der allein Hilfe in allem Jammer gewährt."--— Ein verschickter Bauer schreibt seinem Verwandten in Amerika: „Ich teile Dir mtt, daß ich noch am Leben bin. Ich befinde mich in Sibirien in den Sümpfen, wo man nicht frei herum-gehen kann. Im Sommer schaffen wir auf dem Feld und zum Winter tteiben sie uns in den Wald, wo wir Holz füllen müssen. Ich befinde mich eben in der Gefangenschaft, und was man von mir ver-langt, daß muß ich tun. Es sind schon zehn Monate, daß sie mich von zu Hause wegbrachten, und ich weiß nicht, weshalb ich diese zehn Monate so leiden mußte. Man hat mich bis jetzt nicht gefragt, warum man mich verschickte. Ihr wißt ja, wie ich früher gearbeitet habe und was ich in der Wirtschaft hatte. Ich erhielt von Friedrich einen Brief, in dem er schreibt, daß meine Wirtschaft gänzlich ausverkauft ist und auch die Johanna nach Sibirien verschickt wird. Mo aber die Kinder sein werden, das weiß ich nicht. Ich danke euch, daß ihr mich nicht ver-gessen habt, ich würde mehr schreiben, aber die Arbett läßt e» nicht zu. Mit meiner Gesundheit steht es ganz schlecht und ich befürchte, ich werde die Meinigen nicht mehr wiedersehen. Schickt mir ein Kuvert mtt eurer Adresse drauf, denn hier ist nichts zu bekommen." I» jedem Hanse notwendig! Ans der ganzen Welt patentiert! „5PARKLET' Apparat zur Erzeugung von Sodawasser ! Getränk, kann »ich jedermann mit geringsten Koten sofort mit dem füg)i neben 5parklet-dpparat herstellen. Flaschen and Kapaeln mit garantiert reiner Kohlen sAure in der EiaengroRanandlung D. RAKU5CH in CELJE Die leeren Kapseln können jederzeit gegen volle umgetauscht «erden. Nummer 54 Deutsche Zeitung Seite 7 Ein alt Novelle von Ann« „Wenn Adam Heinrich und ich und noch ein paar andre Herren von da herum mit Wagen und Knechten vor die Haupstadt kommen, so werden die Stadtwächler auf der Festung oben glauben, daß die Türken kommen und werden ihre Kanonen auf uns richten. Hahaha!" Georg lachte mit, der gärende Most machte ihm warm. Und immer wieder goß ihm Dimitri den geleerten Becher voll. „Was wird denn die Freifrau, eure schone Herrin, sagen, wenn Adam Heinrich sie wochenlang allein läßt?" Der Schloßherr warf die Frage so hin, ließ dabei aber kein Auge von Georg. - „Die Freifrau wird nicht um ihn weinen," bei dieser seiner kurz und barsch herausgestoßenen Ant-wort bemerkte Georg das zufriedene Aufhorchen und fiegessichere Lächän Dimitris nicht, dem dafür aber die plötzliche Veränderung in Georgs Zügen nicht entgangen war. Denn Georgs stahlgraue Augen blitzten und seine Fäuste zuckten merklich. „Ein prächtiger Bursche, fast zum Fürchten!" dachte Dimitri. „Sie ist wohl sehr schön, die Freifrau?" fragte er anscheinend gleichgültig weiter. „Schön, nur schön?" Georg empfand das Wort wie eine Herabsetzung und wußte doch nicht, wie er es besser und richtiger sagen, wie er dem vielge-reisten Weltmanne sein Denken und seine innerste Seele verständlich machen sollte. Da bemächtigte sich seiner unter Dimitris ruhig fragenden Blicken eine unnennbare Scham und Verwirrung. „Wie weich und weibisch er jetzt wieder aus-sieht, wie ein schämiges Jungfräulein. Der Mensch hat zwei Naturen. Das taugt nicht in die Welt. Schad' um ihn, wenn er an der einen zerbricht." So dachte Dimitri und redete wieder von der be-vorstehenden Reise und lachte, als ob nichts andres ihn bewegt oder abgelenkt hätte. Er gehörte zu jenen Menschen, bei welchen Wunsch und Entschluß unmittelbar auf einander folgen, so daß die eine Regung in die andre hin-überfließt. Jetzt stand es für ihn fest, Adam Hein-richs sorgsam gehütetes Weib einmal zu sehen und zu sprechen. Das blühende Geheimnis der grauen Beste oben jenseits des dunklen Walles mächtiger Berg wälder war für den Frauenkenner und sieghaften Eroberer im Minnekamvfe mit einem Schlage ver-lockend und wissenswert geworden. » t % ♦ r Am Nachmittag saß der Freiherr Adam Hein-rich mürrisch und in sich gekehrt neben Dimitri im Wagen. „Es ist doch recht, daß wir wieder einmal in die Haupstadt kommen", meinte dieser. „Die schö-nen Frauen und Mädchen dort werden auch nichts dagegen haben." „Ich wollte, wir wären schon auf der Heim-fahrt," versetzte Adam Heinrich. „Du kommst ja noch früh genug in dein lang-weiliges Felsennest", hänselte Dimitri. „Es paßt mir nicht, daß meine Hausfrau so allein da oben sitzen soll und sie mitzunehmen läßt ihre Kränklichkeit nicht zu." „Sie ist ja doch im guter Obhut. Turm und Mauern sind mehr als fest. Und von deinem Ge-sinde droht ihr doch keine Gefahr. Oder fürchtest du, daß der Junker Böses gegen sie im Schilde führen könnte?" Dimitri war sich der Bosheit dieser Worte wohl bewußt. Doch mochte auch er den mürrischen und herzlosen Genossen nicht leiden, dessen Lebens-weg er nur zu gut kannte und der ihn in seiner frischen Lebenskrast und lachenden Daseinsfreude abstieß und jedesmal aufs nette unangenehm be-rührte. Diese heimliche Abneigung gegen Adam Heinrich war es auch gewesen, die den Ritter Dimitri vor Jahren veranlaßt hatte, seinen Weg von dem des Freiherrn zu trennen. Adam Hemrich lachte kurz und hart auf. „Was solst mit dem Knecht?", sagte er verächtlich. Aber die Fallen seines gelblichen Gesichts vertieften sich. Dimitris Lippen umspielte das eigenartige Lächeln dessen, der mehr weiß und die Wirklichkeit sieht, wie sie ist, nicht aber, wie sie so mancher zwingen möchte, daß sie sein sollte. Er schzulc u. den grünen Saoestrom, der zu Füßen der Straßen über zackige Fels blocke dahin-brat!)«, daß seine dunklen Wellen silberne Kämme :s Lied Wambrechtsamer aufwarfen. In das Wasserrauschen mischte sich das Pferdegetrappel und Räderrollen. Dann und wann wehte ein Windhauch welkes Laub über die Reisenden hin. Der Freiherr lehnte sich zurück und schloß die Augen. Dimitri aber trank in langen, tiefen Zügen den herbstlichen Zauber seiner Heimat. * ♦ * Georgs Brauner trabte am Wildbach entlang bergauf. Die Sonne neigte sich zum Untergang und der Graben lag schon im Schatten. Die Gipfel der Waldberge zur Rechten erglühten im scheidenden Licht. Ein zartvioletter Schimmer lag über den rot-goldigen Wäldern, immer duftiger und feiner wer-dend, je höher hinaus, je näher dem Licht er kam. Aber oben rückte das Licht zurück, immer weiter und weiter, zum höchsten Gipfel und sehnend folgte ihm der Schatten, der violette Duft, bis nur noch ein paar braune Wipfel, dann noch ein roter Busch ganz oben den ermatteten Kuß der entschlummern-den Sonne empfingen. Dann kam der violette Schleier und nach ihm der grauschwarze Schatten aus der Tiefe. So starb der Tag. Als Georg die Höhe der Straße erreichte, stand der Mond am Himmel und um die alten Birnbäume am Wiesenrain huschten die Fledermäuse. Die Lust war lau und kosend wie im Sommer. Die Schloßmauern schimmerten im Mondschein, ein Lichtstrahl winkte und grüßte. Georg setzte die Sporen ein und galoppierte heimzu. An diesem Abend begann das Märchen seines Lebens. ^ « -+ , * Als der Junker am Schloßtor aus dem Sattel sprang, nahm der alte Mathias sein Pferd in Emp-sang. „Die Freifrau will Euch noch Befehle geben. Ihr sollet gleich hinaufgehen. Herr Junker", so richr tete der Schaffer getreulich seine Botschaft aus. Unterdessen hatte er das Pferd regelrecht am Zaum gefaßt, um es wegzuführen. Jetzt wollte er den Junker fragen, wie es draußen im Vorlande aussah. Er schaute auf und merkte, daß Georg nicht mehr bei ihm war. — Den Hut in der Rechten, den Daumen der Linken neben dem Fänger in den Gurt gehakt, stand Georg in der Stube, worin er einst gehaust hatte. Hinter ihm hing das gemalte Bild, das die Tiefen seiner Seele erfüllte. Die Freifrau wollte morgen zu Meierhof hi-nausfahren und der Junker sollte sie bcgletten. Das hatte er wohl vernommen: aber gehen konnte er nicht. Wie angewurzelt stand er auf dem weichen Teppich. Die wundervolle Frau lächelte ihm zu, er trat dicht an sie heran und neigte sich zu ihr. Wieder lachte es hell und sieghaft ganz dicht neben ihm, zwei weiche Anne umschlangen ihn und dann versank die Welt, der Freiherr, seine Jugend, sein Denken und Bewußtsein.--- Als Georg erwachte, lag ein duftender dunkler Schleier über seinen Augen. Das war das reiche Haar der Freifrau, die ihm zu erzählen begann, und ihre Seele floß in die seine hinüber, in sein unerfahrenes Knabenherz, das sich staunend weit erfchloß, das schauerte und jauchzte ob des Liedes von ungeahntem Leiden, vom Sehnen der Seele und vom Hunger des Blutes. Erschreckend und göttlich zugleich, mit niege-ahnten freien Höhen und furchtbar schmerzvollen Tiefen kam das Leben über ihn. So ward aus dem kindlichen Junker, der sich im heiligen Frieden und in der Kirchendämmerung der heimatlichen Wälder seiner glühenden Träume geschämt hatte, in dieser einen zauberoollen Nacht ein Wissender. * • v » Alltäglich fuhr der leichte Jagwagen der Herr-schaft durch den Markt. Darinnen saß die Freifrau und der Junker Georg lenkte das Gespann. Als der erste hohe Schnee gefallen war, kam ein Schlitten an die Stelle des Wagens und der Junker führte nach wie vor die Zügel. Sie fuhren gegen Süden, wo mitten zwischen ausgedehnten Wiesen der Meierhof lag. Schach - Ecke redigiert von Harald Schwad Problem Nr. 80 W. Frhr. -v. Holzhausen „Mähr. Ostrauer Morgenztg." 1929. Stellung: Weiß: Kc8. Ddl, Ld6. Bg6 (4 Steine). Schwarz: Ke8. Db2. Lh6. Sh8. Bb5, c4. g7, h5 (8 Steine). Weiß zieht und setzt im 2. (zweiten) Zuge matt! Lösung zu Problem Nr. 78. 1.) Dgl—b6. 0—0 2.) Tf6Xg6-f- 1. ).....Ke8 e? 2.) Db6—d(i + 1. ).....Ke8—d7 2.) Db6-e6 + 1. ).....Sa6—c7 2.) a7—a8D-f 1.) . . . .. Ke8—f8 2.) Db6—d8-r Wirtschaft U.Verkehr Die alten Wechselblankette werden zufolge Beschießung des Finanzministeriums ab l. August l. I. aus dem Verkehr gezogen werden. Geltung werden diese alten Blankette noch bis einschließlich 10. August haben. Der österreichisch-ungarische Handel», vertrag unterschreiben. Am 80. Juni ist in Wien der neue österreichisch - ungarische Handels- vertrag, der am 15. Juli in Geltung treten wird, unterschrieben worden. Außer den Einfuhrkontin-genten enthält der Vertrag Bestimmungen hinsichtlich der Gründung eines ständigen Tarifrates, der als gemeinsames Organ beider Staaten für Erleichte-rungen bezüglich des Transports von Waren von einem Staat in den anderen sorgen wird. Ferner wird ein gemeinsames „Amt für Förderung des Warenverkehrs" errichtet werden, das mit Finanz-Hilfe beider Staaten den Exporteuren Kredite zu besonders niedrigem Zinsfuß geben wird. Die jugoslawische Stabilisierungsan-leihe. Am 29. Juni ist der Nationalbank der gesamte Erlös der 7 % igen internationalen Stabilisierungsanleihe überwiesen worden. Von dem An-leihebetrag hat die Nationalbank für 200 Millionen Franken gemünztes Gold gekauft. Dies war notwendig, weil sie zur Golddeckung von 23 Prozent ihrer Verpflichtungen verbunden ist: 35 Prozent können mit Golddevisen gedeckt sein. Vor der Stabilisierung besaß die Nationalbank für 1090 Millionen Din gemünztes Gold, nach dem neuen Ankauf für 1534 Millionen Din. Der Rest der Anleihe soll in Golddevisen angelegt werden. Die niederösterreichischen Bauern wollen die Steuern in Naturalien zahlen. Die Landesleitung des nicderöjterreichischen Land-bundes hat der Oeflentlichkeit eine Erklärung übergeben, in der darauf hingewiesen wird, daß. wenn durch den Neuabschluß der Handelsverträge nicht eine grundlegende Besserung in der Land-wirtschaft eintritt, die Bauernschaft nicht in der Lage ist, weiter ihre Steuern zu entrichten. Sie wird die Zahlung der Steuern nicht verweigern, aber sie unter Zugrundelegung des von der nieder-österreichischen Landes-Landwirtschaftskammer er-rechneten Gestehungswertes der Produkte, nicht des Marktwertes, in Naturalien abstatten. Hier mache halt! Au* Gefälligkeit, — also ganz kostenlos —. erteile ich Ihnen, fall« es 8ie interessiert, nähere Auskunft über folgende Tier Angelegenheiten : Wo sie ständige Haua-8fhristarb viten bekommen können. Wo Sie kostenlos ein einträgliche« neues Hausgewerbe erlernen kSnnea. Oder, wenn Sie sich gegen ein entsprechendes Monats-Pauschnle mit d-*ra Verkaufe eines sehr gesuchten Mas<«n-nrtikeU tu beschäftigen wünschen. 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