Blätter für den Bbteilungsunterricbt. Laibach, im Oktober 1908. Qn den Anzeigeteil werden nur Ankündigungen ausgenommen, die die Güte der Ware erwiesen haben. Es ut daher vor der Insertion entweder den Gegenstand selbst einzusenden oder ein vertrauenswürdiges Zeugnis.) Aeurteikungen. 98.) Kiegks Schukdnicksarten für ein- vis dreilikasstge WokKsschul'e». Die ganze Post (und was mit .chr zusammenhängt) in einem halben Dutzend Säckchen, ans denen hundert wertvolle Vermerke angebracht sind. Das nenn' ich ein praktisches Lehrmittel 1 Kein vernünftiger Lehrer wird es heute, da doch alles auf das praktische Interesse im Unterrichte lossteuert, entbehren können. Mit Siegls Schuldrucksortcn führen wir den Schüler in das Leben, wie cs um uns webt. Der Bauer wird vor der Praxis stehen bleiben und die Schule loben, die seinem Kinde die rechte Rüstung gibt. Die „Blätter" stehen im Dienste des boden-ständigen Wirklichkeitsunterrichtes und müssen daher auf ein Lehrmittel, wie cs das vorliegende ist, mit allein Nachdrucke verweisen. — Man verlange Prospekte! Anschrift: Verwaltung von Siegls Schuldrucksorlen (Deutscher Landeslehrerverein) in Reichenberg, Böhmen. — 99.) K,ilkmaniis Münzentavelle ist im Verlage G. Freytag und Berndt, Wien, VII/1 Schottenfeld-SWfse 62, in neunter, bedeutend vermehrter Auflage erschienen. Preis 3 K. — Inhalt: a) Abbildung der gebrauch» (idheu Goldmünzen in natürlicher Große. b) Dasselbe für die Silbermünzen. — c) Umrechnungen. (Sehr praktisch zusammengestellt.) — d) Wappen, Kriegs- und Handelsflaggen. — Die. Ausstattung ist Mustergültig. Keine Schule lasse sich das Lehrmittel entgehen! 100.) Illustrierter östcrr. PoMolialender. (Verlag M. Perles in Wien, I. Seilergasse 4. Preis 1 K.) ~~ Der Name kennzeichnet den Inhalt. Volkstümliches durch und durch in Darbietung und Inhalt. Die Lehrerschaft wird dem Bauer einen Dienst erweisen, wenn Sie ihn auf die 65. Ausgabe dieses Zeitweisers aufmerksam macht. — Ergebnis einer Abstimmung betreffend die Erhöhung der Bezugsgebühr auf 6 K ab 1 Jänner 1909. (Auslese aus 300 Zuschriften.) 1. Der „dritte Brief“ an die Leser, der uns Landschullehrern eine innige Verbindung mit unseren Inspektoren und durch diese eine solche mit den hohen und höchsten Schulverwaltungsstellen 1,1 Aussicht stellt, ist geeignet, alle Landlehrer in das rechte Fahrwasser der „Bl.“ zu ziehen. Gewähr für die Erreichung dieses hohen Zieles ist uns das selbstlose, aufopfernde Wirken der „Bl.“ im Dienste der Schule und ihrer Lehrer. Wer könnte angesichts solcher edlen Bestrebungen noch abseits bleiben? Wer würde angesichts solcher hingebungsvoller Arbeit für unseren bisher leider von den »maßgebenden Stellen abgeschnürten Stand“ eine Erweiterung der „Blätter“ mit dem dadurch bedingten Aufschlag nicht freudig begrüßen? Der „rote Brief“ mit seinen weitausgreifenden Plänen wird die Gemeinde der „Blätter“ verdoppeln, die Taten werden sie verzehnfachen. Karl Fuchs, Oberlehrer in Abstetten, Niederösterreich. 2. Nicht stutzen und nicht drücken, sondern, ihrem hehren Zwecke entsprechend, die „Blätter“ erweitern und dem Kinde das schöne Kleid lassen! Die Erhöhung der Bezugsgebühr auf sechs Kronen wird dadurch selbstverständlich notwendig. Anton Baron, Lehrer in Gr.-Albersdorf, P. Wagstadt, Schlesien. 3. Erkläre, daß ich mit der Erhöhung der Bezugsgebühr für unsere lieben „Blätter“ von 4 K auf 6 K einverstanden bin, jedoch nicht mit einer minderen Ausstattung. Papier, Form, Druck: alles möge 80 bleiben, wie es ist; eine in dieser Beziehung geringere Ausstattung paßt für Hefte eines „Schinderhannes“ u.ä., aber nicht für ein Lehrerblatt, das wegen seines äußerst gediegenen und zu Herzen sprechenden Inhaltes auch in „besseren Kreisen“ gezeigt wird. Eman. Ad. Horejschi, Oberlehrer in Doglasgrün, Böhmen. Aei Einkäufen die in den „Müttern" angekündigten Jirmen berücksichtigen nnd sich ans die „Mütter" beziehen! 4. Wir erlauben uns, die Mitteilung zu machen, daß der Antrag der Bibliothekskommission, die „Bl.“ für sämtliche Schulen des Schulbezirkes Zwettl zu abonnieren, von den Teilnehmern der heute tagenden Bezirkslehrerkonferenz mit einem wahren Beifallsstürme aufgenommen wurde. Die begeisterten Anhänger der „Blätter“: S. Maringer, Nebauer, Riegler, A. Pohl, N.-Ö. 5. Wegen ihrer Eigenart sind die „Blätter“ tatsächlich berufen, künftighin die Lehrerinteressen nicht nur in der Lehrerschaft, sondern auch unter dem Volke und bei den Schul- und Unter- richtsbehörden kräftigst zu unterstützen. Um diesem Ziele zuzustreben, ist das Blatt in dem derzeitigen Umfange viel zu klein, damit das Notwendige Platz finde. Es ist durchaus gerechtfertigt, den Preis für die „Blätter“, unseres besten Fachblattes, vom 1. Jänner 1909 auf 6 K zu erhöhen. Das schöne Papier und der vornehme, große Druck müssen beibehalten werden; ich denke, daß die „Blätter“ überall als gebundene Jahrgänge, also als Bücher in die Lehrerbibliotheken wandern. thHaul Marek, Schulleiter in Bonkau-Richuld, Schlesien. 6. Ich erkläre hiemit, daß ich mit der Erhöhung der Bezugsgebühr für die „Blätter“ auf 6 K einverstanden bin; denn aus keinem ändern Schulblatte zieht man für die Schule und für die eigene Persönlichkeit so unmittelbaren Nutzen wie aus den „Blättern“. Karl Rummel, Schulleiter in Krausebauden im Riesengebirge. 7. Soeben las ich den an die Leser der „Blätter für den Abteilungsunterricht“ gerichteten „dritten Brief“. Es ist schon die höchste Zeit, diese für die Lehrerschaft unumgänglich notwendige hoch-geschätzte Zeitschrift zu erweitern. Wenn manche unserer Kollegen für den Bezug solcher politischer Zeitungen, welche gegen die Lehrer „Brandartikel“ verfassen, §age: zwanzig Kronen zahlen, so kann jeder einzelne Lehrer für unsere „Blätter“ 6 K jährlich mit Leichtigkeit entrichten. Konstantin v. Mad, Oberlehrer, derzeit in Piedykoutz, P. Nepolokoutz, Bukowina. 8. Namens des hiesigen Ortsschulrates spreche ich mich freudig für die geringfügige Erhöhung aus. Karl Hirschmann, Lehrer in Klaus, Oberösterreich. 9. Mit der Erweiterung der „Blätter“ bin ich mit Freuden einverstanden, ebenso mit der Erhöhung der Bezugsgebühr ab 1. Jänner 1909 von 4 K 10 h auf 6 K. Mögen doch alle Leser der „Blätter“ gleichen Sinnes sein! Josef Jonser, Lehrer in Passail, Steiermark. 10. Bezugnehmend auf den „dritten Brief“ (Beilage zu den „Blättern“) beehre ich mich, bekannt zu geben: Welcher echte Lehrer, der die „Blätter“ liest, wird nicht der Erweiterung derselben freudigst zustimmen!? Bei der Vorzüglichkeit der „Blätter“ ist doch die Bezugsgebühr von 6 K sehr gering. Ignaz Hofer, Oberlehrer in Liniberg, Niederösterreich. 11. ® Jeder vernünftige Lehrer muß die Erweiterung der „Blätter“ und die damit unvermeidliche Preiserhöhung mit Freuden begrüßen, Alois Schmirg, Lehrer in Altendorf bei Römerstadt, Mähren. i 12. Mit der beabsichtigten Erhöhung des Bezugspreises der „Blätter“ sind wir vollkommen einverstanden, wissen wir doch, daß dadurch Landschulmethodik und Lehrerheimfrage eine eingehendere Berücksichtigung finden werden, als es bei dem bis jetzt beschränkten Raume möglich war. Adolf Melhuba, Josef Dwoiäk in Weißenbach a. d. Triesting, Niederösterreich. 13. Eine Erhöhung der Kosten für die „Blätter“ wird wegen des geplanten größeren Umfanges dieser überaus wertvollen Zeitschrift selbstverständlich mit Freuden begrüßt. Josef Tomany, Lehrer in Zwodau bei Falkenau, Böhmen. 14. Ich finde die Ausführungen im „dritten Briefe“ der Zeit sehr entsprechend und bin der Ansicht, die „Blätter“ sollten auch fernerhin das vornehme Kleid behalten und die Mehrauslagen dürften nicht gescheut werden, dienen sie ja zur Erreichung eines schönen Strebens. Franz Stadlmann, Lehrer in Tschcrnoschin, Westböhmen. * HnKimdigtmgstafel. « 1.) Schntwanbkarten bei Frey lag und Berndl, Wien, VII/i Schottenfcldgasse 62. (Besprechung 11.) — 2.) Zur Vorbereitung ans beit Interricht — das Vorbereitungsbuch von Pichler. (Besprechung 5.) — 3.) Aadiergummi bei Günther Wagner in Wie». (Bespre chung 19.) — 4.) tzinte von Schuster tu Wien und Schüller in Amstetten. — 5.) Wleististe von Hardtmuth in Budiveis. (Bespreclmng 29.) — 6.) Luschen von Anreiter in Wien VI/i. 7.) Als Lesestoff für die Steinen — „Österreichs deutsche Jugend" in Reichenberg. (Besprechung 21.) f— 8.) Drucksoi'ten bei Pavlicek in Gottschee (Kram). — 9.) Lehr- und Lernmittel vom Lehrerbausvereine in Linz n. d. D. 10.) Alustkinstrnmente von Klier in Steingrub. — 11.) Methodische Wüstung mit Mohaupts Schriften. (Vgl. die Ankündigung in den Folgen 48, 49, 501) — 12.) Aarven bei Dr. Schoenseld in Düsseldorf. 14 Tage zur Probe sende ich an jeden Herrn Lehrer meine in Künstlerkreisen rühmlichst bekannten Spezialitäten: Streichinstrumente, Zithern und Guitarren von unübertroffener Güte und Preiswürdigkeit. Empfehle gute Violinen zu K 5, 6, 8, 10, 12 und höher. Gute Violinen mit starkem Ton, Bogen, gefüttertem Holzetui, Reservesaiten, Stimmpfeife, Dämpfer, Kolophonium und Violinschule franko. K 15 bis 20. reine Orchester-Violinen samt Zugehör, besser, K 25 bis 30. Künstlerviolinen mit starker, edler Tonfülle, nach alten Modellen, mit feinem Ledertuch-Formetui, feinem Bogen und Zugehör K 40. SOLO-Violinen, Violas und Celli K 50 bis 200. Auf Wunsch Auswahlsendung von 2 bis 4 Stück ohne Nachnahme. Guitarren mit Maschinen und Zithern von K 12 an. 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Lehrmittel - Handlung Paul Solors Nachfolger Reichenberg, Böhmen empfiehlt sich zur prompten Lieferung aller Arten Lehrmittel aus allen Unterrichtszweigen in zweckmäßiger, solider Ausführung zu billigsten Preisen. Kataloge zu Diensten. Was sollen unsere Knallen und Mädchen lesen? deiltas ist es eöen, was uns schwach erstatten, weil wir uns immer schwach gefüsttt. Versuchen wir doch einmal die Kraft des Armes, stemmen wir die Lllbogeu keck in die Masten, rücken wir vor und wir sind alsbald am Ziele. Wer immer ändern Platz macht und artig und fein sich drückt, bleibt zeitlebens dahinter. Im Getriebe, wo alles drängt und nach Gaben hascht, gibt es keine Rücksicht; da muß jeder sein ganzes Können aufbictcn, Zoll um Zoll vorzurücken. Liu Konkretum dieses Strebens wäre nun unser Südheim. Schon heute staunt die Welt über unfern Schatz. Wie wird sie erst das Wachsen des Standes, den Flügelschlag unserer Organisation wahrnehmen, wenn wir in wenig Wochen 30.000 K ausbringen und sie dem Iubelkaiser als Spende für unsere kranken Brüder und Schwestern vermelden! Jedes Kraftbewußtsein äußert sich zunächst in der greifbaren Tat. Also laßt uns sie vollbringen! Alt die Leser der „Blätter" noch ein eigen Wort: Unsere Zeitschrift hat den Südheim-gedankcn geboren, als sie vor etwa fünf Jahren als Achtseitenblatt durch die Gaue Österreichs flog. Sollte es daher nicht gerade ihr Vorbehalten sein, den letzten Dachziegel auf das Haus zu legen, zu dem sie den Grund gegraben? Bus dem Cebreralbum. 29. „Der junge Manu gefallt mir, er ist männlich und sieht auf Kleidung und Anstand." „„Sein Mitbewerber ist zwar klotzig und in Kleidung und Haltung nachlässig, aber er hat bessere Zeugnisse. Wir müssen ihn an die erste Stelle setzen."" „Ach, du meinst, es werden die Zeugnisse dann seine Schüler erziehen? Mein Lieber, wir wollen nicht das tote Papier, sondern den „Mann", weil nur er Männer bilden kann. Ich werde im Ortsschulrate für A. stimmen." Einiges über den Grammatik-Unterricht. Von L. Demal in Winklarn (Niederösterreich). (Schluß.) Über die Wortfolge würde ich theoretisch kein Wort verlieren, wohl aber die Sätze gelegentlich verbessern oder die Schüler selbst verbessern lassen. Auch vom zusammengesetzten Satze möchte ich nichts erwähnen; denn er ist ja nicht ein einziger Satz, sondern es sind eben zwei oder mehrere notwendig verbunden worden. Ebensowenig sollte man die Schüler mit den Begriffen von Satzgefüge und Satzverbindung plagen, noch viel weniger natürlich mit deren verschiedenen Abarten. Den Haupt- vom Nebensatze unterscheiden zu können, — welchen praktischen Nutzen bietet dies? Die Unterscheidung ist oft schwierig; es kann ja auch der Nebensatz den wichtigeren Gedanken ausdriicken und der stolze Hauptsatz kann in den meisten Fällen sowenig für sich allein stehen wie etwa ein Satzgegenstand ohne Aussage. Wegen der Zeichensetzung brauchen wir erst recht keine Theorie; sie raubt uns nur die kostbare Zeit. Schon im dritten Schuljahre. „spüren“ manche Kinder, wo ein Beistrich zu setzen ist.' Würden wir doch das Sprachgefühl besser pflegen! Über die Zurückführung der Nebensätze wird doch keiner von uns eine Regel geben wollen. Wenn es mit dem Sprachgefühl und mit der Hilfe des Lehrers nicht geht, die Regel hilft erst recht nicht, wie folgende Geschichte beweist. An der Lehrerbildungsanstalt hatten wir im zweiten Jahrgange einen Kollegen mit deutscher Muttersprache (Lehrerssohn), der beim Examen die verschiedenen Zeiten des Zeitwortes nicht bilden konnte. Der Professor sagte: „Bilden Sie die 2. Pers., Mz., anzeig. Art der Vergang., tät. F. von ,graben'.“ Der sonst recht redselige Kamerad stand sprachlos da. Nun fragte der Lehrer weiter: „Welche Formen brauchen Sie, um diese Zeit zu bilden?“ Der Gefolterte wußte es nicht und, wenn er schon die richtigen Formen angab, bilden konnte er sie erst nicht. Das war ein Fragen und ein Raten oder Schweigen, daß sich die ändern Zöglinge vor Langeweile und Zorn über die Zeitvergeudung empörten. Das Voranstehende ist das typische Bild eines ganz unfruchtbaren Sprachbetriebes. Und in der Tat war dieser Kollege auch im dritten und vierten Jahrgange nicht viel tüchtiger geworden; er fürchtete die Deutschstunden wie mancher Gymnasiast die Griechisch-Stunden. Nach dieser beweiskräftigen Abschweifung kehren wir wieder zu unserer Schule zurück. Auch über den zusammengezogenen Satz benötigen die Schüler nur gelegentlicher Belehrungen. Im Sprachbuche von Lehmann II. Teil ist der ganze Vorgang bei der Zusammenziehung angegeben; es liest sich dies wie ein Kochrezept und kommt mir wie ein Hohn auf einen geistvollen Betrieb der Muttersprache vor. Derartige Sprach-bücher wird man später einmal bewundern, aber nicht wegen ihrer Zweckmäßigkeit, sondern als traurige Zeugen einer verknöcherten Zeit. Der geduldige Leser möge im genannten Buche die Tabellen über die Biegung des Zeitwortes betrachten. Ist solcher Holer nötig in einer Sprachlehre für deutsche Kinder? Direkte und indirekte Rede hat man wörtlich, jedoch nicht glücklich mit gerader und ungerader Rede übersetzt. Könnte man nicht verständlicher sagen „Die wortgetreue und die nicht wortgetreue Rede“? Übrigens kommt es auf die Bezeichnung viel weniger 1 So ist cs! Manche Menschen kommen zeitlebens nicht zn einer sinnrichtigen Zeichensetzung, weil ihnen das Gefühl hiezu fehlt. Die grammatische Regel kann es niemals ersetzen. Die Satzzeichen sind in der Rede das, was die Pausen im Tonstück. Man muß künstlerisch veranlagt sein, beides zu treffen. D. Sch. an als auf recht vielfache Übung. Auch bei der Wortbildungslehre benötigen die Kinder nur des gelegentlichen Hinweises, der Leitung und Anschauung. Die Schüler haben auf jeder Stufe gerade für die Wortbildung großes Interesse; man störe doch ihre natürliche Freude nicht durch oft ganz unnütze Belehrungen. Über den Aufsatz, über Briefe und Geschäftsaufsätze zu sprechen, liegt nicht in meiner Absicht; nur das eine sei betont, daß durch strengste Einschränkung des Grammatikstoffes gerade diese Endziele des Sprachunterrichtes gefördert werden würden, weil wir für sie dann mehr Zeit hätten. Wenn ich nun im Voranstehenden flüchtig zeigte, welche Partien vereinfacht werden könnten, so wäre es mir unlieb, wenn die geschätzten Leser meinten, ich hätte alles gesagt. Darum sei hier verraten, daß ich für meine Person den Mut habe, mit normalen Kindern ganz ohne Grammatik auszukommen. Dabei ist aber noch nicht gesagt, man dürfe keine grammatische Bezeichnung anwenden z. B. Fürwort, Bindewort, Hauptwort, Einzahl, Mehrzahl u. dgl. selbstverständliche Ausdrücke. Aber selbst ohne diese Hilfen dürfen die Kinder in ihrem Können hinter anders unterrichteten nicht Zurückbleiben. „Aber, was würden die Mittelschulprofessoren zu solcherart vorbereiteten Kindern sagen?“ Da brauchte uns gar nicht bange zu werden. Erstens arbeiten wir als Volksschullehrer für jenen weitaus größeren Teil der Jugend, der nur die Volksschule besucht, und zweitens hätten die Mittelschulen viel gewandtere Anfänger zu erwarten, deren mangelnde Grammatik-Ausdrücke in kürzester Zeit nachgeholt werden könnten. Endlich fragt es sich, ob nicht auch der Sprachunterricht an den Mittelschulen reformbedürftig ist. Beweis dafür ist der Verein: Schulreform. Zum Schlüsse noch die Erwägung: Wenn mit dem bisherigen Grammatikbetriebe häufig nicht befriedigende Erfolge zu erzielen waren, — weshalb versucht man es nicht einmal ohne Grammatik? Es lernen die Anfänger die Grundlagen der Sprache, für sie gewiß schwierige Dinge, ohne Theorie; bei den schon weitergebildeten Kindern getraut man sich aber ohne Regelwerk nicht auszukommen. Darum sollte es einigen Lehrern erlaubt sein, solche Versuche machen zu dürfen, welche Forderung gar nicht so ungeheuerlich erscheint, wenn man bedenkt, daß die Grammatik in der Volksschule kein Gegenstand für sich ist, sondern vielmehr eine Methode darstellt, welche zur leichteren Erlernung der Muttersprache helfen soll. Die Methode aber ist frei und Probieren geht allzeit über Studieren! Ratschläge für die Vorbereitung M Vürgerfchultehrerprüfung. 23. a) Pädagogik: Die Geschichte der Pädagogik weist merkwürdige Gegensätze auf, sie zeigt uns Persönlichkeiten von grundverschiedenem Wesen. Hier der stürmische Rousseau, dort der gemessene Francke — hier der Romane, dort der Deutsche. Bei aller Ursprünglichkeit des er-steren wird uns die Ausgeglichenheit im Charakter bei dem letzteren anheimeln und uns an die Stetigkeit und Ruhe im Fvrtschreitcn erinnern, die wir doch, unserer Überzeugung entsprechend, über alles hoch einschätzen. Man darf auf diese Seite des Studiums nicht vergessen, auf die Persönlichkeit der Pädagogen nämlich, sonst gleicht es einem mechanischen Hernntcr-würgen von Kenntnissen, dem schülermäßigen Aneignen ohne Wirkung auf die Wesensbildung, ohne durchgreifende Erkenntnis. Wie wir ans dem Charakter und dem Lebenslaufe des Dichters die Werke fundieren und erklären, so müssen mir auf den Eigenschaften und Schicksalen unserer Führer im Schulamte das von ihnen geschaffene System aufbauen. — 36. Thema: Rousseau und Francke in ihrem Wesen und Schaffen. — 37. Thema: Francke, der Schul-organisator. 38. Thema: Was führte zum Pietismus, was zum Realismus in der Päda- gogik? — b) Deutsche Sprache: Von der griechischen Antike steigen Ivir herauf zuin Heldentume der Germanen. Konzentrationswerk: Das Nibelungenlied. In der achten Lektion (Folge 42, 43) wurde ein mittelhochdeutsches Lesebuch empfohlen. Wenn man es durchgear-beilet hat, kann man das Nibelungenlied im Originaltexte lesen. Man lasse sich das Vergnügen ans keinen Fall entgehen! Das Nibelungenlied von Bartsch, übersetzt von Simrvck (mit gegenübergestelltem Urtext), kostet als Schulausgabe, ausgeführt von Zarncke, 3 Kronen. — 30. Thema: Leben und Vergehen in der Natur als Grundstimmung zum Nibelungenliede. 31. Thema: Wie sind Siegfried und Dornröschen aus der deutschen Volksseele entsprungen? 32. Thema: Metrik und Poetik im Nibelungenliede. 33. Thema: Der ethische Gehalt des Nibelungenliedes. — c) Geschichte: Das Zeitalter der Kreuzzügel Aufarbeiten der geschichtlichen Daten selbstverständlich. Aber gerade darin besteht die Gefahr mittelschulmäßiger Oberflächlichkeit. Bei der Prüfung für gereifte Examinanden wird man sich mit dem Stoffe allein nicht zufrieden geben können; es wird vielmehr die ursächliche Verknüpfung gefordert werden müssen. Demnach sind die weithergeholten, lange vorbereiteten Grundursachen auszuheben: Das Bestreben des Papstes, sich einen Einfluß auf kriegerische Unternehmungen und damit Macht zu verschaffen, die Abenteuersucht der Ritter u. dgl.; ferner ist jedesmal zu erwägen, weshalb dieser oder jener Herrscher „diplomatisch" die Wallfahrt in Wehr und Waffen unternahm; endlich sind die Folgen der Krenzzüge auf Literatur und allgemeine Kultur, auf die weitere Gestaltung der Dinge überzuleiten; es ist auch zu erwägen, ob sich die Hoffnungen derjenigen erfüllt haben, die neben dem religiösen Interesse auch andere Absichten verfolgten. — 29. Thema: Der Aufruf Peters von Amiens — das letzte Glied einer langen Kette. 30. Thema: Papsttum und Königtum während der Heerfahrten nach dem Osten. 31. Thema: Die Rückwirkung der Kreuzzüge auf das Völkerleben in Europa. — d) Geographie: Die historische Brücke (Kleinasten-Griechenland) führt uns nach Europa, mitten hinein auf den Schauplatz der augenblicklichen Staatsumwälzungen. Europa muß im ganzen um einen Grad genauer behandelt werden als die übrigen Erdteile. Küstenbildnug, Flußläufe, Gebirgsspsteme sind zu zeichnen. Die Lektion lautet: Horizontale und vertikale Gliederung. — 23. Thema: Entstehung und Wirkung der europäischen Küsten-bildnng. 24. Thema: Der geologische Aufbau Europas mit Rücksicht auf Kulturzentren. 25. Thema: Natürliche historische Leitlinien auf europäischem Boden. (Als Kartenwerk empfehle ich den Kvzennschen Atlas, bearbeitet von Heiderich und Schmidt, Verlag Hölzel in Wien, Preis 8 K.) — e) Naturgeschichte: Der Herr Kandidat möge das eine wohl beachten: Bei der Bürgerschullehrerprüfung tastet man an dem, was jeder wissen muß, wenn er die Reifeprüfung macht; man verbohrt sich jedoch in das, was er zu jener Zeit nicht wußte, sondern was durch das Studium neu hinzukam. Demnach wird dem Kapitel „Flügellose Insekten" große Aufmerksamkeit zuzuwenden sein. Dem Strebsamen wird die Forderung nicht schwerfallen, denn gerade bei den unscheinbaren Geschöpfen, die wir sonst mit dem Besen verfolgen, zeigt sich ein überaus interessanter Organismus, dessen Betrachtung uns so recht in die Wunder der Natur versenkt. — 21. Thema: Im Heim der Spinne. 22. Thema: Die Biologie des Krebses. 23. Thema: Idyllische Symbiose auf dem Meeresgründe. — f) Watur-lehre: In der Lehre von den Metalloiden steckt die Grundlegung für die Chemie. Die Formeln dürfen nicht bloß gemerkt, sie müssen „entwickelt" werden. Man denke an die Gleichungen! Sind die chemischen Formeln etwas anderes? — g) Mathematik: Gespensterhast wie die Exponentialgleichungen sind auch die „Quadratischen Gleichungen mit mehreren Unbekannten". Ein praktischer Mechanismus, die Elimationsmethode, führt sie manchmal zwar umständlich, aber sicher auf Gleichungen mit einer Unbekannten zurück und der Zauber ist gelöst. Lektion bis zu den „Unbestimmten Gleichungen des 1. Grades". — Geometrie: Ehe wir zur Trigonometrie übergehen, sind alle Aufgaben, die die Stereometrie abschlicßen, zu lösen. Mateks Hilfsbuch ist eilte gute Stütze. — Fortsetzung für die „Darstellende Geometrie" nächstens. Spracbimricbtigkeiten der Scbulspracbc. 29.) „Mas Kosten 3 hl!“ (Sieh Nr. 39 in dem Abschnitte „Aus dem Tagebuche eines Übuugsschullehrersl) Die Antwort kann verschieden lauten. „Einen Ochsen" oder „einen Wagen" ober „soundsoviel Quadratmeter Land", denn „was" ist unbestimmt. Auf Geld deutet indessen unzweideutig „WievielKronen kosten 3 hl?" — Es mag ja zutreffen, daß man sich auch mit dem „Was" versteht; allein deswegen muß die Wendung nicht richtig sein. Die Schule heischt Genauigkeit im Denken, Handeln und Sprechen. — ♦ Lose Gedanken. 5.) Hindernisse des Unterrichtes. Die sozialen Verhältnisse (Armut der Kinder, daher Mangel an Lernmitteln, unregelmäßiger Schulbesuch usw.) wirken in hohem Grade hemmend auf die Unterrichtserfolge. Kommt dann noch die Überfüllung der Klasse hinzu, so steht der junge Lehrer solchen Zuständen oft ratlos gegenüber, denn in der Übungsschule der Lehrerbildungsanstalt hatte er wohl keine Gelegenheit, derartige Verhältnisse kennen zu lernen, vor denen alle angelernte pädagogische Kunst gänzlich versagt. Schon die Erzielung der als Vorbedingung für den Unterricht notwendigen Disziplin bereitet oft fast unüberwindliche Schwierigkeiten. Nehmen wir beispielsweise eine Klasse von 70 bis 80 Schülern der Mittelstufe, lauter Knaben, davon mindestens zwei Drittel aus Bevölkerungsschichten, in denen die häusliche Erziehung sehr viel, oft alles zu wünschen übrig läßt. In der ersten Woche geht es noch halbwegs, da nach den Ferien die Schule teils den Reiz des Neuen für die Schüler hat, teils auch die guten Vorsätze noch wirken, die sie etwa für das neue Schuljahr gefaßt haben (denn Subjekte, die mit dem Vorsatze, dem Lehrer das Leben möglichst sauer zu machen, ins neue Schuljahr eintreten, sind gottlob nicht zu häufig). Aber in der zweiten Woche wird es lebendig. In den Schülern steckt noch Ferienluft. Sie sind bereits in die neuen Verhältnisse, an den neuen Lehrer gewöhnt, die Schule beginnt ihnen alltäglich zu werden, manche Unterrichtsstunden sind ihnen langweilig, denn viel Köpfe, viel Sinne, und verschiedene Störungen treten ein, die bisweilen sogar in der Absicht wurzeln, den Lehrer auszuprobieren, wie weit er sich die Sache gefallen läßt. Wehe dem Lehrer, wenn er jetzt zu schwach ist und sich mit der Hoffnung tröstet, es werde mit der Zeit schon besser werden! Er schafft sich für ein Jahr lang die Hölle auf Erden und es kommt die weitere Folge, daß er in seinem Eifer das Gesetz bedenklich überschreitet, da die erlaubten Erziehungsmittel nicht mehr ausreichen. Individualisieren! sagt der Theoretiker. Er möge uns dies ein Jahr lang praktisch vormachen! Was bleibt uns übrig? Für solche Schulverhältnisse sind die üblichen Erziehungsmittel tatsächlich oft unzulänglich, denn ein einziger Schüler ist imstande, den Unterricht einer ganzen Klasse lahmzulegen, und für den Lehrer ist es sehr traurig, daß er kein sicher wirkendes, sofort anzuwendendes Mittel hat, sondern zusehen muß, wie weit es der Störenfried treiben wird. Daß der hiedurch den übrigen Schülern und der Autorität des Lehrers verursachte Schaden nicht groß genug sei, um die Anwendung schärferer Mittel zu rechtfertigen, darf man wohl als eine psychologische Täuschung bezweifeln und es ließen sich Aussprüche der hervorragendsten praktischen Pädagogen anführen, welche das Gegenteil beweisen. Selbst Pestalozzi, dieses Ideal der Geduld und Lehrerliebe, gebrauchte gegen Bosheit und Renitenz körperliche Züchtigung. Man hofft auf Besserung der sozialen Verhältnisse. Leider liegt aber dieses Allheilmittel in blauer Ferne und einstweilen — verwildert die Jugend immer mehr. Sieh die täglichen Zeitungen! Diesterweg sagte es voraus: „Aus einem Schüler, der in Ungehorsam und Widersetzlichkeit aufwächst, wird ein frecher und gottloser Mensch. Treibet daher den Kindern die Frechheit aus, wenn nötig, auch mit dem Stocke! Oder wißt ihr ein anderes zuverlässiges Mittel? Laßt mir aber alle Überschwenglichkeit und Schwindelei aus dem Spiele, denn wo die Gesellschaft von einem realen Übel bedroht ist, muß man alle unsicheren Dinge, wie: Begeisterung, Humanität usw., beiseite lassen und zu einem Mittel greifen, das in der gewöhnlichen Menschenmacht liegt; sonst erzieht man keine Bürger, sondern einen wilden, gesetzlos lebenden, verderblich wirkenden, aufrührerischen und widerspenstigen Pöbel.“ Diese Voraussage hat sich leider erfüllt. Das Gesetz ist anderer Meinung und der Lehrer muß trachten, mit den erlaubten Erziehungsmitteln sein Auslangen zu finden, jedenfalls aber zu Beginn des Schuljahres seine ganze Kraft zur Erzielung einer entsprechenden Disziplin anwenden, denn wenn diese Hauptvorbedingung des Unterrichtes nicht gleich anfangs erreicht, nötigenfalls sich erzwingt, so leidet unter diesem Mangel der Unterricht während des ganzen Jahres. Franz Frischauf, Lehrer in Vösendorf, Niederösterreich. Lodenständiger Unterricht. 6. Kechnen. Wieviel wurde in diesem Gegenstände mit Bezug auf praktische Gestaltung und Bodenständigkeit gesündigt! Es ist geradezu unverständlich, daß die Pädagogik dein Betriebe inhaltslosen Fvrinalisinusses solange mit verschränkten Armen znsehen konnte. Der unantastbare Satz „Rechnen ist Denken" heiligte den Stoff und die Methode. Man war der Meinung, wenn das Rechenbüchlein dnrchgearbeitet wird, sei das Denken gesichert. Als vb die einfachen Operationen dazu angetan wären! Weil man den „simpeln" Fall erkannte, behängte man ihn mit allerlei gelehrtem Flitlerwerk und die verkünstelte Methode war fertig. Der eine behandelte das Multiplizieren sv, der andere anders, der eine nach zwölf Stufen, der andere nach vierzehn; das ging wie am Film des Kinematographen mit Surren und Sausen herunter — in der Entwicklung, aber nicht im Können. Bor lauter Methodik konnten und können die Schüler mancherorts nicht die einfachste Rechnung ausführen. Und das Denken? Ei, der tausend, wo steckt's? iMir scheint, es hat der Sack ein Loch bekommen, denn ich kann's nicht finden. — Dem Satze „Rechnen ist Denken" habe ich bereits in meiner Schrift „Der kürzeste und sicherste Weg im Rechennnterrichte" einen tüchtigen Hieb versetzt; ich lasse ihn darum vorläufig in Ruhe. Wohl aber will ich die „Bodenständigkeit" belichten. Wie ärmlich sie aussieht, wenn wir die patentierten Rechenbücher der Firma „Moänik u. Co. it. Nachfolger" in das Strahlenbündel stellen! „Ein Kaufmann bestellt . . . ." Wo ist der Kaufmann? Her mit ihm! „Schaut zum Fenster hinaus, dort ist sein Schild!" Also: „Der Kaufmann N. N. bestellt . . . ." Was hat die Änderung des Wortlautes bewirkt? Die Lokalisierung des Rechnungsfalles und dadurch unmittelbare Anschaulichkeit, Interesse, praktische Verwertung. — Nun käme der Inhalt von Aufgaben. Ich will ihm nicht Worte widmen; sonst rede auch ich dort zuviel, wo Taten sprechen. Diese bietet das Buch „‘230 praktische Rechenaufgaben, wie sie das Leben bietet und wie sie das Leben braucht." (Verlag der „Blätter für den Abteilungsunterricht" in Laibach. Preis gebunden 1 K 20 h, geheftet 1 K.) Zunächst mögen einige Stellen aus der „Vorbemerkung" Platz finden: „Ungestüm pocht das Leben an die Pforten der Schule und verlangt die größtmögliche praktische Ausbildung der Schüler. Der Vorwurf, der der Schule so oft gemacht wird, daß sie zähe am Althergebrachten festhalte und sich vielfach mit den Forderungen des praktischen Lebens im Widerspruche befinde, erscheint mit Rücksicht auf die .angewandten' Aufgaben in unserem Rechenunterrichte nicht ganz unbegründet. ,Wo bleibt das Leben?' So fragt man sich unwillkürlich, wenn man die .angewandten' Aufgaben in unfern landläufigen Schnlrechenbüchern auf ihren praktischen Wert prüft. Die Gefahr ist groß, daß durch gekünstelte, unzweckmäßige Aufgaben der ganze Rechenunterricht beim Volke in Mißkredit gebracht wird. — Darum muß der Lehrer, dem es um die Erzielung praktischer Rechen-erfolge zn tun ist, solchen Aufgaben energisch an den Leib rücken; er darf sie nicht kritiklos hinnehmen und geben; fleißig muß er Umschau halten in allen Gebieten, in denen angewandte Rechenbeispiele täglich anfgegeben und gelöst werden. Auch alles Verknöcherte und Schablonenhafte muß aus dem Schulrechnen verschwinden. Eine weitere Hauptforderung ist wohl die, daß sich auch die sprachliche Form der Aufgaben möglichst an die im wirklichen Leben übliche anlehne. Es sollen stets ganz bestimmte Rechensälle ins Auge gefaßt werden und diese bestimmten Fälle auch im Ansätze entsprechend zur Geltung kommen." Aus dem „Geleite" verweisen folgende Sätze ans weitere Fingerzeige und die Bedeutung eines praktischen Betriebes: „Die vorliegende Arbeit ist von der Stimmung des Leitartikels der Folge 53 meiner .Blätter für den Abteilungsunterricht' begleitet und findet in dem Ab- schnitte ,An der Reichsgrenze von Schule zu Schule' (Folge 55) eine Ergänzung bezüglich der methodischen Behandlung von Ni^chenbeispielen aus dem Leben. Das Büchlein ,230 praktische Rechenaufgaben' ist zunächst dem Lehrer zugcdacht; aller in die Klammer gesetzten methodischen Bemerkungen entkleidet, erscheint es in seinem dritten Teile (Oberstufe) jedoch auch für Schüler u. zw. zum denkbar niedriggestellten Preise von 20 h. Es soll mit den Schülern Hinein ins Lebens es soll dem Bauer erzählen, wie sehr wir bestrebt sind, ihm zu helfen, seine Arbeit zu schätzen. Allmählich wird die Erkenntnis reifen und was wir dem Landmanne spenden, wird langsam auf uns überströmen zum Wvhle der Schule und zur Förderung unserer Standesinteressen. So kann ein winzig Schriftchen zuweilen zu großen Wirkungen führen, wenn man es auszuwerten versteht. Rechnen, rechnen! Das schätzt der Mann aus dem Volke über alles, weil er am (Selbe hängt. Helfen wir ihm darin, so haben wir ihn gewonnen. Darum Dank allen Methodikern, die diesen Gegenstand nach der praktischen Seite gelenkt haben." Endlich seien im Anschlüsse an die in Folge 57 veröffentlichten „Proben" Rechenbeispiele angeführt, aus denen die Bodenständigkeit deutlich spricht. 22. „Schöne Kirschen, frische Trauben gefällig?" „„Geben Sie mir 1 kg Schwarzkirschen, hier zu 20 h! Was kostet dieser große Apfel? Wie teuer geben Sie die Salzburgerbirnen?"" „Vielleicht noch süße Blutorangen gefällig? Hier 4 Stück 20 h, und die größeren 3 mir 20!" (Gute Ware ist oft nur scheinbar teuer.) 23. „Österreichs Deutsche Jugend" (jährlich 4 K 80 h). 5 Knaben bestellen diese Zeitschrift gemeinsam. Wieviel zahlt jeder? 24. 1 kg Erdäpfel wird jetzt um 9 h verkauft (1 q = ? K). Wie hoch kommt 1 kg, wenn von 1 q Erdäpfel 10 kg (6, 15, 8 kg) unbrauchbar sind? 25. Unser Wegmacher ist von der Gemeinde mit 70 K Mouatsgeld angestellt; überdies hat er freie Wohnung (Wert 8 K) und Grasnutzung für 2 Ziegen (Pachtwert 20 K jährlich). Er steht sich per Tag, Jahr auf . . . lV 26. „Guten Morgen, Fräulein Rest!" „„Geben Sie mir V* kg Rindfleisch, 1 kg Kälbernes und 6 Paar frische Würstel!"" Fleischhauer: „So bitte! Vakg Rindfleisch 68 h, das Kälberne K 1 60, die Würstel 6 X 12 h — 72, zusammen .. K . . h." Reichen 5 K zur Zahlung? Der Fleischhauer gibt 2 K heraus. Stimmt es? (Im Kopfe und hernach schriftlich!) 27. Geldwechseln: „Bitte, wechseln Sie mir 5 K!" Der Kaufmann (Wirt) gibt: 4 Kronenstücke, 3 Zwanzighellerstücke und 4 Zehnhellerstücke; ist das richtig gewechselt? Zähle nach! (Das Geld immer genau zählen!) Es würde ein Verdienst besonderer Art sein, wenn die Leser der „Blätter" aus ihrem eigenen Wirkungskreise „originelle" Aufgaben böten und so mit der gemeinsamen Arbeit den Sinn auf manches lenkten, was dem einzelnen entgeht. Da wir nun einmal eine pädagogische Gemeinde sind, in der einer dem ändern hilft, so sollten wir auch im Zusammentragen von „Praktischen Rechenaufgaben, wie sie das Leben bietet und das Leben braucht" den Eifer an den Tag legen, der bisnun so viel Schönes zutage gefordert hat. Jede Folge der „Blätter" bringe mindestens ein halbes Dutzend Aufgaben zur Stärkung und Labe! Unser Garten im Oktober. Wenn sich auch in der Natur die nahende Winter-Ruheperiode mehr und mehr bemerkbar macht, dep Gartenfreund darf nicht feiern. Im Oktober gibt es noch reichlich Arbeiten im Garten. Die Obsternte ist im vollen Gange, mit dem beginnenden Laubfall nimmt man auch das späte Winterobst von den Bäumen. Dabei Vorsicht anwenden, selbst die kleinsten Druckflecken beeinträchtigen die Haltbarkeit der Früchte und auch im besten Aufbewahrungsräume gibt es faules, fleckiges 1 Die Frage auf den Lippen: Und der Lehrer? D. Sch. Obst, wenn dasselbe nicht sorgfältig gepflückt wurde. Außerdem wird durch Rücksichtslosigkeit beim Pflücken die nächstjährige Ernte bereits mit dem Abreißen von Knospen geschädigt. Aber nicht nur bei der Ernte betätigen wir jetzt unser Interesse für unsere Obstbäume, sondern wir düngen nun, wir entfernen alles Überflüssige, Hemmende und Schädliche, also Wasserschossen und Querwachsendes, bekämpfen wiederum Ungeziefer und Pilzschädlinge, wir reinigen die Rinde, wir kalken, legen Leimringe, spritzen mit Kupferkalkbrühe oder Obstbaum-Karbolineum. Auch wird es Zeit zu Neuanpflanzungen in geeigneten Lagen, dazu müssen die Obstbäume, Beerensträucher, Zierbäume, unter Umständen auch Rosen, nun sofort bestellt werden. (Man verlange Anleitungen zu Obstbaumpflanzungen, Zusendung erfolgt kostenfrei von Schmidt in Erfurt.) Pflanzlöcher sind sachgemäß anzulegen, auch für Frühjahrspflanzung. — Johannis- und Stachelbeeren werden geschnitten, der Boden wird umgegraben und mit Jauche gedüngt. Auch im Gemüsegarten ist jetzt die Haupternte; sie richtet sich jedoch wesentlich nach der Witterung. Bei frostfreiem Wetter kann fast alles noch am Boden bleiben, ein späterer Frost zwingt aber zur Herausnahme. Klein gebliebener Blumenkohl bildet sich, mit Wurzelballen im Keller oder kalten Kasten eingeschlagen, noch aus, unreife Tomaten reifen in warmen Räumen nach. Artitschoken müssen, wenn sie im Freien bleiben sollen, Schutz gegen Frost erhalten. Kardy kann keinen Frost vertragen, ihm schadet frühes Herausnehmen nichts, da er im Keller vorzüglich bleicht. Weißkohl (Kraut), Blumenkohl und Sellerie halten meist nicht mehr als drei Grad Frost aus, gebundene Endivien sind ebenfalls frostempfindlich, ebenso rote Rüben, auch Rettich und Runkeln. Härtere Gemüse, wie Rotkraut, Kohlrabi, Kohlrüben, Möhren, können bis Ende dieses Monates im Freien bleiben. Von Schwarzwurzeln, Haferwurzeln, Pastinaken, Cichorie bringt man vorläufig nur den Bedarf für die nächste Zeit in Sicherheit. Porrc (Lauch) und Rosenkohl, den man entspritzen kann, niedriger Blätterkohl kann im Freien bleiben, hoher Blätterkohl wird besser eingeschlagen. Petersilie und Schnittlauch pflanzt man für den Wintergebrauch in Töpfe, Schalen oder Kästen. Bei günstiger Witterung können in den ersten Tagen noch ausgesät werden: Spinat, Rabinschen (oder Feldsalat), Kerbelrüben, gegen Ende des Monates auch Karotten. Kohl, Wintersalat, Wirsing pflanzt man noch in Rillen aus. — Erdbeer- und Spargelbeete, letztere nachdem das Kraut entfernt und verbrannt ist, sind nochmals zu hacken und mit kurzem Dünger zu belegen, aber die Herzen bei den Erdbeerpflanzen nicht bedecken. Die Mistbeete werden geleert, die Erde wird kompostiert. Alle abgeräumten Gartenbeete sind sofort zu düngen, umzugraben und in rauher Scholle liegen zu lassen. Rasen ist kurz zu scheren und zu düngen mit Komposterde, Blutmehl usw. Man kann jetzt noch bei guter Witterung, sogar bis in den November hinein, Frühjahrsbeete mit Stiefmütterchen, Silenen und Vergißmeinnicht bepflanzen. Auch ist das Auspflanzen von Blumenzwiebeln: Hyazinthen, Tulpen, Krokus usw. energisch durchzuführen. Zum Einpflanzen in Töpfe und Aufsetzen auf Gläser wird es für genannte Blumenzwiebeln höchste Zeit; wer noch gute Zwiebeln aus den Handlungen haben will, muß solche nun sofort kommen lassen. Wir müssen jetzt unsere Augen und Hände überall und fleißig gebrauchen, um alle notwendigen Arbeiten zur rechten Zeit fertigzustellen und Frostschäden vorzubeugen, soweit dies immer möglich. 8. in E. Aus dem Lagebuche eines ÜbungsschuUehrers. 87.) Aeht flt’lic ich bnä zweite Stäbchen daneben. Wieviel Würfel habe ich jetzt?" In, müssen denn immer Sie alles vvrmachen? Warum lassen Sie nicht auch die Schüler an den Kasten heran? Es steckt gar viel iti^ dem Sclbermanipnlieren. Durch die Fingerspitzen zieht die Hälfte der Anschauung in die Seele ein. Und dann die Redeweise: „Wieviel Würfet iiaöe ich jetzt?" — Hat sie einen Sinn? Sie haben ja nichts, denn die Würfel gehören der Schule. Sagen Sie doch der Wahrheit entsprechend: „Wieviel Würfel sind jetzt aufgestellt?" (28. Sprachunrichtigkeit.) 88.) |>cr abgerissene Kaden. Die Induktion war ganz hübsch vvnstatten gegangen und schon sah man das sprachliche Gesetz empvrsteigen. Da kam eine ungeschickte Antwort. Was tat das Fräulein? Es blieb bei der Schülerin haften und schob und drängte und svg und lenkte — umsonst: Das Mädchen sah starr in die Luft und begann schließlich zu weinen. Die ganze Klasse blickte hinüber: Die Schlußführung war hinweggeschwemmt, der Faden gerissen. — Die Nnterrichtslchre gebietet das Hinleiten zur richtigen Antwort, vergißt jedoch zu sagen, daß dies nur dann notwendig erscheint, wenn damit das Unterrichtsganze nicht gestört wird. 89;) Per sangen Hiebe kurzer Sinn. 1 I Wein kostet 72 h. Was kosten 3 hl? „Eine schwere, schwere Rechnung!" seufzten Sie. Freilich, weil Sie sie schwer machten. Sie schlossen kreuz und quer und kamen schließlich in einen Wirrwarr von Schlüssen. Wie würde der „pädagogische Polterer" (Vgl. Folge 571) rechnen? 1 1 = 72 h_____ 100 1 = 72 K 300 1 = 3 X 72 K = 216 K. Also nicht alles mit der Zunge rechnen, sondern auch einiges im Geiste — und wir kommen rasch und sicher zum Ergebnis. Hausaufgaben in der Landschule oder nicht? Beitrag zu der 9. Frage. Von Heinrich Pichler* Lehrer in Bozen, früher in Oppenberg, Steiermark. Unter Hausaufgaben verstehen wir hier jene Lern-, bezw. Übungsaufgaben, welche dem Schüler von der Schule aus als Heimarbeit aufgegeben werden. Solche Aufgaben können darin bestehen, daß die Schüler etwas auswendig lernen, etwas ab-oder aufschreiben, einen kleinen Aufsatz oder bestimmte Rechnungen machen, Naturbeobachtungen bestimmter Richtung anstellen und darüber berichten, Anschauungsgegenstände für den kommenden Unterricht, z. B. Getreidesorten, Blumen, Maikäfer usw., zur Schule bringen, eine vorliegende Holzkiste oder einzelne Rundhölzer messen müssen u. dergl. m. Es ist klar, daß derlei Aufgaben, recht gegeben, in das Schulleben eingreifen, die Fühlung zwischen Schule und Haus heben, das Interesse der Bevölkerung für die Schule fördern und die Unterrichts- und die Schulerfolge überhaupt unterstützen können. Ein gewisses Maß von den den jeweiligen Verhältnissen angepaßten Hausaufgaben für den häuslichen Fleiß der Schüler, ebenso Übungsaufgaben für schwache Rechner oder Leser usw. ist daher wohl gerechtfertigt. — Die in Rede stehenden Aufgaben sollen sich also nach den Umständen richten, einerseits den Schulzwecken entsprechen, anderseits auch den häuslichen Verhältnissen der Schüler und den örtlichen Verhältnissen überhaupt Rechnung tragen. Es wäre sonach entschieden verfehlt, wollte man über Zahl und Zeit, insbesondere der schriftlichen Hausarbeiten, Vorschriften machen, und es ist selbstverständlich, daß sich die Lehrerschaft dort, wo derlei Vorschriften irrtümlicherweise gemacht wurden, ordentlich und einhellig dagegen ausspricht. In Oberösterreich z. B. war oder ist (?) für eine gewisse Frist eine bestimmte Zahl von schriftlichen Hausarbeiten behördlich vorgeschrieben und die Herren Inspektoren wachen gewissenhaft, daß dieser Anordnung auch völlig entsprochen werde. Einem Fernestehenden erscheint so etwas, ich möchte sagen, unbegreiflich. Aber umso begreiflicher ist es uns, daß die Teilnehmer bei den letzten oberösterreichischen Landeslehrerkonferenzen ziemlich heftig die Abschaffung dieser Zwangsarbeiten, welche „die Familie zur Lernstätte und die Qualifikation des Lehrers von der Zahl und Güte der Hausaufgaben abhängig machen“, verlangten. Man würde jedoch unsere Öberösterreichischen Kollegen falsch verstanden haben, wenn man daraus ein Verbot der Hausaufgaben, zumal an ein- und zweiklassigen Landschulen ableiten wollte. Abgesehen davon, daß wir uns selbst so viel als möglich Bewegungsfreiheit wahren sollen, nützen wir uns und der Schule weit mehr, wenn wir trachten, ein gesundes Standesbewußtsein und Verantwortlichkeitsgefühl in uns rege zu halten, als durch Erstrebung von dergleichen beengenden, kleinlichen, oft undurchführbaren Verhaltungsmaßregeln. Diejenigen, welche die Hausaufgaben für die Volksschule abgeschafft wissen wollen, führen zur Begründung ihrer Ansicht an, daß diese Aufgaben entweder abgeschrieben oder unter Mithilfe anderer gemacht und dann als „eigene“ Arbeit abgeliefert werden, so daß der Schüler solcherart von der Schule aus geradezu zum Lügner (Schwindler) gemacht wird; weiter sagen sie, fehle es bei vielen Schülern an der nötigen Ruhe zur bezeichneten Arbeit im Elternhause, das Kind müsse oft auf einem Fensterbrette, im Halbdunkel, wohl auch unter Geschimpfe der Eltern oder Vorgesetzten oder aber heimlich die Aufgabe machen, wodurch das Einvernehmen zwischen Schule und Haus gestört, der Charakter des Kindes, ja seine Gesundheit geschädigt werde; ferner führen sie an, daß es dem Lehrer unmöglich sei, diese Arbeiten hinreichend zu überwachen und zu prüfen; endlich weisen sie auch darauf hin, daß die Schüler ja zum Lernen in die Schule kommen und da täglich stundenlang arbeiten müssen, daher nicht auch noch über Haus geplagt werden sollen, da sie — weil noch in der Entwicklung — ausgiebiger Erholung bedürfen. Ich übertreibe nicht; wer die einschlägigen Debatten und Konferenzberichte verfolgt hat, wird es bestätigen. Sehen wir uns deswegen diese Einwendungen näher an! Vor allein fällt der Vorwurf auf, daß wir durch die Hausaufgaben die Schüler zu Schwindlern erziehen. Nun, ich glaube, daß niemand, der dies mit Rücksicht auf die Praxis unvoreingenommen erwägt, den Vorwurf ernst nimmt; denn wer sagt nur, daß dem Kinde nicht gelegentlich das eine oder andere von den Erwachsenen daheim bei der Hausarbeit beistehen soll? Es ist doch gar kein Grund zu einem solchen Verbote. Im Gegenteile: den betreffenden Beiräten wird es just recht wohl bekommen, wenn sie ab und zu wieder an etwas erinnert werden, was sie vielleicht schon halb vergessen haben, ja manche Aufgaben werden eigens mit dem Beisatze gegeben, daß die Schüler daheim fragen sollen, z. B. fraget daheim, was I kg Kaffee, Zucker, Fleisch, 1 1 Petroleum, 1 in Barchent usw. kostet und schreibet euch es auf! — Aber auch für den Schüler ist es nur gut, wenn er bei solchen Anlässen unwillkürlich angespornt wird, den größeren Geschwistern im Wissen nachzustreben, oder auch, wenn er sieht, daß er sie bereits überholt hat; denn der Erfolg gibt Mut und Eifer. Mag sich auch solcherart manchmal eine Arbeit ergeben, die nicht als „selbst erarbeitet“ bezeichnet werden kann, was verschlägt’s? Die Hauptsache ist und bleibt doch, daß das Kind die Sache erfaßt oder sie immerhin dem Verständnisse nähergerückt hat. Handelt es sich aber bei einer Hausaufgabe um die Übung in einer besonderen Richtung, was nur in wenig Fällen und bei Nachzüglern (Zurückgebliebenen) vorkommt, so rächt sich jede bez. Unehrlichkeit an dem betreffenden Kinde selbst, weil es bald den Erfolg dieser Übung vor dem Lehrer nachzuweisen haben wird. Hat nun der Schüler die Arbeit abgeschrieben oder von anderen anfertigen lassen, so kann er das betreffende Kapitel nicht und er muß „nach der Schule“ Zurückbleiben, um das Versäumte nachzuholen. Und dieser Strafe kann das Kind erst los werden, wenn es im einschlägigen Gegenstände entspricht. Man fürchte nicht, daß solcherart der Lehrer sich jahrein, jahraus selbst strafen müsse. Kennen die Schüler den Lehrer einmal und wissen sie, daß sie unbedingt am besten fahren, wenn sie ihre Schuldigkeit tun, so ist das Halbe schon getan. Es braucht nur Festigkeit, Konsequenz des Lehrers und der „Schwindler“ verliert sich von selbst. Selbstverständlich dürfen auch die Anforderungen nicht zu hoch geschraubt, nicht von „jedem“ Schüler derselben Klasse oder Abteilung unbedingt die gleichen Leistungen verlangt werden. Nur ehrliches, redliches Bemühen, das ja auch die nötige Fertigkeit und Kenntnis erreichen lassen wird, muß sich zeigen. Man mache also keine unvernünftigen Bedingungen, keine überflüssigen Verbote und man wird deren Übertretung nicht zu fürchten haben. Ähnlich verhält es sich mit dem zweiten Einwande, die Schüler hätten oft nicht die nötige Ruhe, vielleicht nicht einmal die erforderliche Zeit, da die Eltern sie zu häuslichen Arbeiten drängen und ihnen mit Geschimpfe die Schulaufgabe verbieten. Es kann allerdings Vorkommen, daß dann und wann derlei zutrifft; aber solche Ausnahmen müssen eben vom Lehrer berücksichtigt, entschuldigt werden, wenn sie vom Kinde rechtzeitig, d. h. vor Beginn des Unterrichtes und, ohne die Frage abzuwarten, gemeldet werden. — Was speziell das Geschimpfe anbelangt, so kann man ruhig sagen, daß dies dort, wo es ob vernünftiger Hausaufgaben geschieht, auch ohne solche Aufgaben nicht ausbleiben wird. Manchem Grobian steckt das Poltern sozusagen schon im Blute. Aber auch solche Naturen haben Zeiten besserer Einsicht und anerkennen das redliche Mühen der Schule. Ein Besuch des Lehrers und taktvoller Umgang kann hier manchmal aus einem Saulus einen Paulus machen. Daß wir jedoch allen und allemal recht tun können, ist selbstredend ausgeschlossen; allen Menschen recht getan, ist eine Kunst, die kein Mensch kann. Und Menschen sind auch wir Lehrer. Da schriftliche Hausarbeiten nur für Schwache und in Ausnahmsfällen (Ferialtage) gegeben werden, so kann auch der weitere Einwand, manche Schüler hätten daheim nicht den nötigen oder besser den geeigneten Platz zu solchen Arbeiten, nicht von Belang sein. Unsere Kinder vom Lande sind im allgemeinen nicht so verzärtelt und verweichlicht, daß ihnen jede vorschriftswidrige Haltung gleich schadet. Ja ich glaube sogar, daß dem Kinde Abwechslung auch in bezeichneter Richtung lieber, um nicht zu sagen zusagender ist, als das marmorne, kalte Einerlei. Es braucht uns daher wegen der Hausaufgaben um die Gesundheit und die „geraden Glieder“ unserer Schüler durchaus nicht bange zu sein. Auch bezüglich der Überbürdung durch diese Aufgaben und Nichtgewährung der nötigen Erholung besteht keine Gefahr. Unsere Kinder lernen nicht zu viel, das müssen die Lehrer vom Lande offen zugeben; ja es gehört eine gewisse Tatkraft dazu, manches von ihnen überhaupt zu geistiger Arbeit zu bringen. Ebenso kann die Korrektur, bezw. Kontrolle der schriftlichen Arbeiten (Hausaufgaben), welche im allgemeinen entweder eine Fertigkeit vermitteln oder den nachfolgenden Unterricht vorbereiten sollen, dem Lehrer nicht allzuschwer fallen. Ein flüchtiger Blick über die betreffenden Bänke oder Tafeln (Hefte), allenfalls nähere Besichtigung verdächtiger Arbeiten und die Sache ist erledigt. Eine objektive Betrachtung der aufgeworfenen (9.) Frage ergibt also, daß geeignete Schulaufgaben über Haus nicht nur nicht schaden, sondern den Unterrichts- und Erziehungszwecken nützlich sind. Die Wechselnde. Zur 9. Arage. (Hausaufgaben in der Landschule oder nicht?) 35. Urteil. Schulleiter Franz Schischlik in Pöbring, N. Ö. Ich bin schon das 14. Jahr in einer Einklassigen und noch ist es mir nicht ein einzigesmal vorgekommen, daß ein Bauer gesagt hätte: „Herr Lehrer, geben’s den Kindern keine Aufgabe!“ Die Landbevölkerung ist mit sehr geringen Ausnahmen für die Hausaufgaben. Natürlich muß der Lehrer die Verhältnisse, die manchem Schüler das Anfertigen der Hausaufgabe erschweren oder gar unmöglich machen, kennen und auch berücksichtigen. Von der Untergruppe verlange ich keine Hausarbeiten; es kann jeder daheim lernen, was er will; diese Kinder haben ohnehin einen starken Lerneifer und benützen gerne die freie häusliche Zeit zum Lernen, um anderen Tages vom Lehrer gelobt zu werden. Bei schwächlichen Kindern dieser Gruppe ist es sogar gut, den Lerneifer etwas einzudämmen. Die Obergruppe bekommt im Sommer nur über die Sonn- und Feiertage, nicht aber über längere Ferien Hausarbeiten. Neben diesen Hausaufgaben werden im Winter Memorierübungen betrieben. Z. B. von heute in 14 Tagen müssen alle „das Lied vom braven Mann“ kennen. Solche Aufgaben sind dann eine Art Wettlauf. Die Kinder sind auf die Hausaufgaben so gewöhnt, daß sie mich mahnen, wenn ich vergessen sollte, eine zu geben. Daß die Hausaufgabenhefte allzu schmutzig werden, kann ich nicht sagen, jedenfalls ist es gut, wenn das Heft wenig Blätter hat. Die Hausaufgaben können nur nützen; sie helfen für den „Fortgang“ der Schüler, sie erziehen aber auch die Jugend für das Leben. Beim Kinde heißt es: „Erst die (Haus-)Arbeit, dann das Spiel“, beim Erwachsenen lautet es: „Erst die Pflicht, dann das Vergnügen.“ Ist dieses erziehliche Moment vielleicht unwichtig? Nun, die Hausaufgabe erzieht auch die Erwachsenen. Würde man die Hausaufgaben fallen lassen, so würde es dann häufig Vorkommen, daß der Bauer wieder mit der Stubentür zur Apotheke fahren müßte, denn in welchem Bauernhause würde man dann Tinte finden; und das Tintenglasei gehört zur Ordnung im Hause. (Ein trefflicher Vermerk! D. Sch.) Zur 11. Aragc. (Soll die Schiefertafel aus der Schule verbannt werden oder nicht?) 21. Urteil. Schulleiter Johann Meißner in Pieschdorf, Österr.-Schlesien. Meiner Ansicht nach kann die Schiefertafel erst dann aus der Schule verbannt werden, wenn man für dieselbe einen Ersatz gefunden haben wird, welcher die Vorteile von Tafel und Papier ohne ihre Nachteile in sich vereinigt. Das Schreiben auf Papier hat besonders für den Anfänger manchen Nachteil im Gefolge. Die schlechte Form bleibt vor dem Auge und verleitet leicht zur neuerlichen Nachbildung. Das Papier bedarf einer guten Unterlage. Wird dieselbe bei häuslichen Übungen immer zweckentsprechend sein? Wieviel Papier müßte, weil schmutzig oder zerrissen, weggeworfen werden? Allerdings sind wir da wieder bei der Geldfrage. Sie darf aber auch nicht unberücksichtigt bleiben. Ich wurde schon von Eltern gebeten, auch den Kindern auf der Oberstufe die Verwendung der Tafel zu gestatten, weil die Hefte zu teuer sind. Ich mußte das zugeben, ohne ihren Wunsch erfüllen zu können. Es gibt ja wirklich „Schmierer“, die in ihren Tagebüchern viel Papier unnütz vergeuden. Und nun erst die unbeholfenen Kleinen! Ich habe auch schon versucht, den Kindern durch direkten Bezug billige Lernmittel zu beschaffen, zumal hierorts kein Papierhändler ist. Flugs meldete sich der Händler des Nachbarortes und erklärte das als Schädigung seines Gewerbes. Werfen wir also die alten Schuhe nicht weg, bevor wir neue haben! 22. Urteil. Schulleiter Franz Osterer in Linz, Bezirk ßischofteinitz im Böhmerwalde. Die erste Abteilung behält die Schiefertafel das ganze Schuljahr. Sie beginnt jedoch im Feber mit der Feder im Schreibhefte ein d zu schreiben. Schon mit Beginn des Schuljahres die Kleinen im Heft schreiben zu lassen, halte ich als Einklaßler nicht für zweckmäßig, denn es fehlt uns die Aufsicht hiezu. An mehrklassigen Schulen mit weniger Klassen-Abteilungen und niederer Schüleranzahl mag es vielleicht am Platze sein, gleich mit Feder und Tinte zu schreiben und die Schiefertafel ganz zu verabschieden. Die zweite Abteilung hat Tagebücher. Die Schüler des zweiten Schuljahres hingegen, welche eine unregelmäßige Schrift aufweisen, behalten im ersten Halbjahre noch die Schiefertafel. Sie kommen so in den einzelnen Arbeiten früher mit. Auch die dritte Abteilung benützt Tagebücher. Die Arbeiten der zweiten und dritten Abteilung sollen doch schon mehr praktischen und dabei auch wirklich bleibenden Wert haben. Was man schreibt und nachher öfter dem Gedächtnisse wiederholend einprägt, verbleibt gewöhnlich. Die Schüler lesen auch ihre Arbeiten gerne in späterer Zeit wieder durch und das hat großen Wert. Auch die Eltern haben ganz gewiß eine Freude daran, wenn ihre Kinder mit fertigen Arbeiten aus den verschiedenen Gegenständen nach Hause kommen. Aus den Heften (Tagebüchern) können sie die ganze tägliche Schularbeit ersehen. Der Ruf „in der Schule geschieht nichts“, wird gewiß verstummen. Benützen die Schüler die Schiefertafel, so muß meist die gemachte Arbeit nach jedem Stundenwechsel weggelöscht werden. „Ich habe so schön geschrieben, jetzt muß ich’s ablöschen, wie schade!“, ruft manches Mägdelein sich zu. Es ist auch so! Eine Zeichnung wird sorgfältig in eine Mappe gelegt, die Paradeschularbeit in das Reinheft geschrieben usw. Warum darf man dann die übrigen Arbeiten, ich möchte sagen, die Späne nicht sehen? Gerade die Arbeiten aus Stil und Rechnen, welche in den einzelnen Unterrichtsstunden verarbeitet werden, sind von großer Wichtigkeit. Also dies alles hinein ins Tagebuch und nicht auf die Schiefertafel I Gerade im Tagebuch liegt die Hauptsache begraben. Wird dieses stets in gewissen Perioden verbessert, sei es nun durch Einzel- oder Massenverbesserung, so gilt das Tagebuch mit seinen Arbeiten tausendmal mehr als die Schiefertafel. Daß die Tagebücher ohne viel Zeit und Mühe wirklich gut verbessert werden können, sagt uns Kollege Franz Schischlik in seinem Aufsatz „Die Disziplin“ ganz treffend. Der Vorwurf, daß Tagebücher zu teuer kommen, ist auch nicht ganz zutreffend. Man bekommt auch billiges Papier zu kaufen, aus welchem sich die Kinder ganz gut Tagebücher bereiten können. Ein fertiges Tagebuch kostet 12 h. Ein Schüler braucht gewöhnlich, wenn er haushälterisch umgeht, jährlich vier Stück. Das macht 48 h. Eine gute Klapsfeder hält sehr lange, wenn dieselbe entsprechend behandelt wird. (Reinhalten.) Schultinte bekommt man heutzutage sehr billig. Dieselbe kauft bei uns der Ortsschulrat. Wenn wir nun den praktischen Nutzen, den ein Tagebuch dem Schüler einbringt, diesen Auslagen gegenüberstellen, so läßt sich der Kern leicht herausschälen. Und zum Schluß noch etwas: Der Lärm, den die Kinder bewußt oder unbewußt mit der Schiefertafel machen, gehört ganz gewiß in der Einklassigen mit ihren drei Abteilungen nicht zu den Freuden des Lehrers. Auch werden die Schulbänke mit der Tafel arg zugerichtet, besonders wenn dieselben mit Nägel- oder Drahtklammern im Holze zusammengehalten sind. Die Linien sind oft gar nicht sichtbar und dies erschwert auch ein regelrechtes Arbeiten. Wieviel Tafeln und Griffeln werden gebrochen! Erstere auch nicht selten am werten Schädel eines neckenden Schulkameraden! Na, ich weiß nicht, ob eine Tafel summa-summarum nicht auch so viel Auslagen macht wie ein Tagebuch. Schluß! Zur 12. Krage. Notensingen in der Landschule oder nicht? 3. Urteil. Oberlehrer Rudolf Dengg in Lenzing, Salzburg. Notensingen in der Landschule? — Nein! Der Erfolg entspricht nicht der erforderlichen Zeit und Mühe. Zugegeben, daß die Erteilung des Gesangsunterrichtes auf Grundlage des Notensystems auch vielfach gute Erfolge gezeitigt, so muß ich doch sofort mit der Frage herausrücken: 1.) Singen die Kinder tatsächlich nach Noten? Muß nicht jedes Lied auch bei guter Notenkenntnis solange eingeübt werden, bis es einfach „auswendig“, d. h. nach dem Gehör, aus dem Gedächtnisse gesungen werden kann? 2.) Die Beibringung der Notenkenntnis, die leidigen Noten-Treffübungen und viele andere Schwierigkeiten, die notwendigerweise damit verbunden sind, erfordern sehr viel Zeit. Der Lehrer, der den Gesang zum Liebling erkoren, soll sich fragen: Wurden meine „Glanzerfolge“ im Gesangsunterrichte nicht etwa auf Kosten eines anderen Lehrgegenstandes erreicht? (Kein Unterrichtsgegenstand ist so minderwertig, daß sich ein „Viertelstündchen abzwacken“ ließe.) 3.) Die Gesangsstunde sei den Kindern eine Er-holungs- und Erbauungsstunde! Wann stehe ich dem Lehrziele näher: Drei Lieder exakt nach Noten oder 20 Lieder „frisch von der Leber weg“? Die meisten Schüler haben ein gutes Ton-Gedächtnis; ich konnte oft staunen, mit welcher Leichtigkeit die Kinder eine Melodie erfaßten. (Zur Vor-und Einübung die Violine, dann voller Chor mit Harmoniumbegleitung.) Ein hervorragendes Liederwerk — hier gilt der Ruf: „Darf in keiner Schule fehlen!“ — ist der „österr. Liederquell“, herausgegeben vom Lehrerhausverein Linz a. D. — Auf die meisterhafte Harmonium-(Klavier-)Begleitiing sei hier besonders aufmerksam gemacht. 4.) Die Mehrzahl der Gesangsmethodiker tritt für das Notensingen ein; sie sind aber ihres Zeichens fast durchwegs Musik- oder speziell Gesangslehrer an einer Stadt- oder Mittelschule und stehen daher auf dem Standpunkt ihrer Schule. 5.) Eine gute Auswahl der Lieder ist von größtem Werte, daher dringend geboten. Kein Liederbuch ist vollkommen entsprechend. Jeder Lehrer ist gezwungen, einen Lieder-Turnus aus drei, vier oder mehr Liederbüchern zusammenzustellen. Dieser unvermeidliche Umstand führt uns zur Schlußfolgerung: Jeder Schüler vier bis fünf Liederbüchl oder „Notenschreiben“ lernen! Beide Wege unpassierbar! (Denken wir an die vergaloppierten Reformideen im Zeichenunterricht!) Das „Um und Auf“ in der Unterrichtsmethode ist und bleibt, daß der Lehrer es versteht, bei den Kindern herzhafte Freude zum Singen zu wecken. — Wenn die Schüler (ohne Aufforderung vonseite des Lehrers) auch in der freien Zeit und zu Hause ihre Schulliedchen mit frischen Stimmen loslasscn, so ist das dem Lehrer als schönster Beweis, daß er Ziel und Zweck des Gesangsunterrichtes richtig aufgefaßt und erreicht, sowie die Auswahl der Lieder gut getroffen hat. Schließlich verweise ich auf die vielen Vorteile eines „Textheftes“ (ein gewöhnliches Sprach-Übungsheft Serie 18 reicht für 20 bis 25 Lieder). Von Zeit zu Zeit schreiben die Schüler die Liedertexte (zugleich als Schönschreibübung) von der Schultafel ins „Liederheft“ ein. (Gefällige Schrift und Platzverteilung, Gedichtform). „Nehmt euer Liederheft mit nach Hause und als Andenken mit hinaus ins Leben!“ 13. gtntflc. Soll bcn Eltern zeitweise der Zutritt zum Unterrichte gestattet werden oder nicht? 1. Urteil. Lehrer Otto Koieluch in Wien 10., Alxingergasse 82. Auf keinem Gebiete der Betätigung menschlicher Geisteskraft haben die letzten Jahrzehnte so umwälzende Fortschritte gezeitigt als auf dem Boden der ersten Bildungsstätte, der Schule des Volkes. Von den ersten Anfängen der Normalschule unter der großen Kaiserin bis in unsre Tage herein war die Volksschule schweren Stürmen und gewaltigen Wandlungen unterworfen, ehe sie recht zur Geltung kam, ehe man begann, den Volksschulunterricht zu würdigen. Die hervorragendsten Geister haben ihre beste Kraft in den Dienst der Pädagogik und Methodik gestellt und an der Ausgestaltung des Volksschulwesens gearbeitet. Zunächst erhielt der Lehrberuf durch umfassendes Studium seiner Träger höhere Weihe; man begann mit fortschreitender Aufklärung den unschätzbaren Wert einer Bildungsanstalt für alle zu ahnen und ward ehrlich bestrebt, dieses Ahnen zu verwirklichen. An Stelle des dumpfen, feuchtmodernden Gelasses, in welchem unsre Vorfahren den zarten Keim des Wissens aufnahmen in ihre anspruchslosen Seelen, sind lichte, luftige Räume getreten, in denen mit modernen Hilfsmitteln umfassende Kenntnisse vermittelt werden. Der Vergleich könnte auch auf die Lehrart hinübergesponnen werden, was aber außerhalb des Rahmens dieser Betrachtung fällt. Mit der Wertschätzung des Volksschulunterrichtes halten naturgemäß die Anforderungen gleichen Schritt, welche an die Leistungsfähigkeit der Schulerhalter herantreten. In unsrer materiell schlecht gestellten Zeit müssen aber erhöhte Ausgaben weit eher als schwere Last empfunden werden als der frühere „Schulkreuzer“; nur für eine Gegenleistung konnte trotz des Bildungsbedürfnisses und der Erkenntnis, daß eine Schulbildung notwendig sei, die Gemeinde zur Errichtung und Erhaltung von Schulen herangezogen werden: Die Gemeinde erhielt bei Schulfragen, wie z. B. bei Lehrerernennungen, das Recht der Entscheidung. Nun besteht auch seit einiger Zeit das Verlangen, und man muß sich wundern, daß diese Forderung auch unter ernsten Schulmännern zahlreiche Anhänger findet, nach Veröffentlichung des Unterrichtes, nach „Hospitierstunden“ der Eltern. Scheinbare Vorteile, ich will mich sogar bemühen, wirkliche Vorteile in der Forderung zu sehen, lassen sie berechtigt, ja verlockend erscheinen. Schönseher erblicken in der Erfüllung ihres Wunsches nach Öffentlichkeit die Brücke, welche das Elternhaus mit der Schule inniger zu verbinden berufen wäre, und das hat etwas für sich. Besteht doch, trotz des Verständnisses für die Notwendigkeit der Volksschule, eine Abneigung gegen die jetzige Art der Schulführung, welche auf dem flachen Lande größer ist als in den Städten. Hervorgegangen sein mag das Mißtrauen aus den materiellen Bedürfnissen des Bauernhauses, des Handwerkers, die in ihrer Weise höher bewertet werden als die Erfolge der Schule, von denen der einfache Mann wenig bemerkt; fehlt ihm, der aus der alten Schule bewährte, praktische Lebensweisheit, bei der er alt geworden, geschöpft hat, doch das Verständnis und vielfach auch der gute Wille zur Anerkennung. Durch Veranstaltung von Hospitationen nun gewinnt der einfache Mann Einsicht in die „Geheimnisse“ der modernen Schule; weiters werden die Mißverständnisse geklärt, zum mindesten die eigentümlichen Ansichten über den Wert der m der Schule verbrachten Stunden, die ja in einigen Kreisen der Bevölkerung bestehen, gemildert. Die Eltern nehmen bei der fachgemäßen Behandlung ihrer Kinder Einblick in deren geistige Fähigkeiten, merken ihre Fortschritte auf dem Gebiete des Wissens und Könnens und erhalten Kenntnis von ihren Fertigkeiten. Elterliche Eitelkeit, väterlicher und mütterlicher Ehrgeiz und Stolz eifert ihre schwächeren Kinder zu erhöhter Tätigkeit an, um sie mit den besseren auf gleiche Höhe zu bringen; lernfaule aber erfahren in Hinkunft zu Hause keine Stütze mehr, da dem Stolze der Eltern — welche besäßen ihn nicht? — ein weites Feld der Betätigung eröffnet ist. Der Unterrichtserfolg wird so bedeutend größer, da im Vereine mit der durch elterliche Schwächen genährten Aneiferung der Kinder auch praktische Unterstützung zur Geltung kommt; gewinnen durch Selbstsehen die Eltern doch auch das Verständnis für die Arbeiten ihrer Kleinen und können ihnen so helfend zur Seite stehen, wenn sie ihre häuslichen Aufgaben fertigen. Und das hat wieder mittelbaren Einfluß auf die Gesittung der Jugend, da sie nun auch außer der Schule zu ernstem Tun angehalten wird. Für die Schulzuclit erwartet man ähnliche Vollkommenheit: Dem unartigen, unordentlichen Schulkinde entsteht ein neuer Gerichtshof, den es mit Recht mehr fürchtet als die kleinen Strafen der Schulordnung, die es mit dem Leichtsinn der Gewöhnung immer weniger drückend findet und die es schließlich mit ruhigem Gleichmut hinnimmt. Die Eltern aber sind unerbittliche Richter der nun ohne Ausschluß der Öffentlichkeit begangenen Verstöße gegen Anstand und Schulordnung; fühlen sie doch, da man gern, dem Sprichworte gemäß, vom ungeratenen Kinde auf die Eltern schließt, das Beschämende der verdienten Strafe. Dementsprechend findet die häuslicheZüchtigungempfindlicheren Ausdruck und erzeugt so nachhaltende Wirkung, umso mehr, da ja die meisten Eltern nicht Freude fühlen bei der Kunde von Schuljungendstreichen ihrer Sprößlinge. (Fortsetzung, folgt.) 20. Oktober 1740 24, 1648 29. 1268 I. November 1781 2. 1766 6. 1780 8. 1620 10. 1759 12. 1805 13. 1862 15. 1630 16. 1632 18. ii 1827 19. 1883 22. >848 25. „ 1276 Gedenktage. Thronbesteigung der Kaiserin Maria Theresia. Die Verkündigung des „Westfälischen Friedens“. Konradin der Hohenstaufe wird enthauptet. Aufhebung der Leibeigenschaft durch Kaiser Josef II. Radetzky geb. Entdeckung der Berührungselektrizität durch Galvani. Die Schlacht am Weißen Berge. Schiller geb. Napoleon rückt in Wien ein. Uhland gest. Kepler gest. Die Schlacht bei Lützen. Hauff gest. Der Durchstich des Arlbcrges vollendet. Der österreichische Reichstag wird in Kremsier eröffnet. Wien huldigt Rudolf I. Monatsbilder. Von Aug. Tschernessel, weiland Oberlehrer in Stadlbach (Kärnten). Der November. Er ist der unfreundlichste der zwölf Brüder. Es gibt trübe Tage, tieffinstere Nächte. Schwere Landregen fallen ein, Herbststürme toben über das Land und an den Meeresküsten. Der Laubwald steht entblättert; Moose grünen fort, Veilchen bergen ihre Knospen im Blätterschoße. ln den südlichen Ländern grünt der Lorbeer; es blühen Orangen und Zitronen. Der Maulwurf geht tiefer in die Erde, viele Säugetiere liegen im Winterschlafe. Die letzten Zugvögel sind fortgeflogen, das Insektenleben ist erstorben. Der Anblick der Natur mahnt den Menschen zum ernsten Nachdenken, sie erinnert uns an den Tod. Mit den letzten Gaben des Gartens schmücken wir am Allerheiligentage die Gräber unserer Lieben. (Diesmal leider auch das Grab des Verfassers. Ich Habe im Namen der „Blättergemeinde" an die Schulleitung in Stadlbach einen Kranz gesendet. Peerz.) Naturbeobachtungen für November und Dezember: Temperaturabnahme, Abnahme der Tageslänge bis Neujahr, dann allmähliches Zunehmen; Witterungsverhältnisse, Zufrieren der Wässer, Eisbrechen, um die Eiskeller zu füllen; Wintervergnügen; Angabe der kältesten Schultage; welche Vöglein besuchen unsere Futterplätze? Winterschlaf vieler Tiere. 3mt das Leljreryeim im Süden. a) Mitteilungen. 411.) Lin Üändiger Sold. Vom LeHrervereine Röchling a. d. D. (Niederösterreich) kam die Iiachricht, daß sich die Mitglieder verpflichtet haben, gelegentlich der Auszahlung von Konserenzgeldern jedesmal 1 K dem Südheim zuzuweisen. Könnte ein solcher Beschluß nicht durch das ganze Reich wandern? 44.) Aus dem Miefe eines kranken Lehrers. „Obwohl ich mich seit einiger Zeit etwas wohler fühle, so nimmt doch die lausende Tagesarbeit mir allmählich die Lebenskraft. Während draußen die weißen Flocken langsam sich senken, denke ich voll Sehnsucht an den Rettung verheißenden Süden." — 45.) Aus dem Nricfc eines gefunden Lehrers. „Vor einigen Wochen wurde ich als prov. Schulleiter an eine Einklassige berufen. Voll Herzlichkeit, aber mit eingefallenen Wangen und mit unheimlichem Hüsteln empfing mich mein Vorgänger. Ich erschrak, als ich ihn sah. Die Ärzte raten dringend einen Aufenthalt im Süden. Doch woher die Mittel nehmen?" . .. 46.) Bon dem Auvikäums-Dellfpiek „Huldigung der Jugend" fallen bei jedem Stücke 10 h an die Südheimkassa. Der Verfasser, Herr Oberlehrer Adolf Frankl in Söchau (Steiermark), ist in der Lehrerwelt als geistvoller Schriftsteller gut bekannt; wir können »ns daher eine besondere Empfehlung seines neuesten Werkchens erspare». Hauptsache für die Leser der „Blätter" ist wohl der Umstand, daß das genannte Festspiel auch unter einfachen Schulverhältnissen wirkungsvoll aufgeführt werden kann. Bezug durch deu Verfasser. Preis 50 h. 47.) Keiers Ztechenkeiter bringt dem Südheim je 5 K. Herr Geier wünscht, daß die Bestellungen durch die „Blätter" gemacht werden sollen. Näheres in Folge 55, Besprechung Nr. 911 — Bei der Neu« Herstellung ist an die Stelle der „kleinen Leiter" die Schiefertafel mit Leiter getreten — jedenfalls eine praktische Verbesserung. - 48.) Line wertvolle Anregung. Lehrer Fischbach in Welcha» bei Karlsbad empfiehlt den Verkauf von „Südheim-Blockkalendern" für Schule und Haus. Ein trefflicher Gedanke l Man warte seine Verwirklichung ab und schaffe sich vorläufig nichts anderes dieser Art an! 49.) Marlienfammtungen für das Südyeim haben gesendet: 1.) Lehrer Josef Kersch in Tullnerbach (Niederösterreich). 2.) Frl. Hildegard Rieger in Trifail (Steiermark). 50.) Südheim-Anfillitsliarten in prächtiger Ausführung, darstellend Landschaften um Abbazia, wo das Lehrerheim stehen soll, erscheinen demnächst in sechs verschiedenen Ausführungen. Für die „Südheim-Verschlußmarke" sind außerordentlich schöne und sinnvolle Entwürfe eingelaufen. 51.) Am Lehrervereine S<ün>arzwaffer tzci Bielih wurden folgende Beschlüsse gefaßt: 1.) Der Verein nominiert einen ständigen Referenten für das Südheim. 2.) Der eingesandte Fragebogen ist genau auszufüllen. 3.) Bei jeder Konferenz zahlt jedes Mitglied 20 h an die Südheimkasse. 52.) Attfer Kaifervnchkein — approviert. „Sechzig Jahre auf dem Kaiserthrone". Ein Gedenkbüchlein für die Jugend. Wien 1908. Verlag des Deutsch-österreich. Lehrerbundes, Preis 30 h. Auf das Erscheinen dieser Broschüre, welche zur Verteilung an die Jugend geeignet erscheint, wird die Lehrerschaft der allgemeinen Volks- und Bürgerschulen mit deutscher Unterrichtssprache aufmerksam gemacht. (Min.-Erl. vom 14. August 1908, Z. 30.535.) Verordnungsblatt des k. k. Ministeriums für Kultus und Unterricht vom 1. September 1908, Stück 17. — Nun kann doch niemand mehr säumen, für den 2. Dezember die Südheimquelle auf seine Schule überzuleiten. (Bestellungen an den Oberlehrer Franz Keßler in Mannswörth bei Wien.) Das gesamte Erträgnis ist dem Südheim gewidmet. 53.) Aellordnung für eine einfache Kaiferseier. Dieselbe befindet sich auf S. 654 der „Blätter". 54.) Gründerlironen. Wer sie bis zur Eröffnung des Südheimes, die wahrscheinlich noch in diesem Jahre stattfindet, nicht entrichtet hat, kann laut Satzungen keine Aufnahme finden. 55.) Born Lehrervereine Bögltall kam folgendes Schreiben: „Als ständiger Berichterstatter für das Süd heim beehre ich mich mitzuteilen, daß unser Lehrerverein in seiner letzten Versammlung (8. Oktober 1908) beschlossen hat, die Vereinsmitglieder einzuladen, je 1 K an den Vereinskassier einzusenden und den Vereinskassier anzuweisen, der Vereinskasse den Betrag von 30 K zu entnehmen und die Summe als Südheim-Kranzspende für unsere verstorbenen drei Vereinsmitglieder an Herrn F. Keßler zu übermitteln." b) Beiträge? 147.) Lehrerverein Mariazell, eingesendet durch Lehrer Pichler in Mariazell als Sammelergebnis K Qg. 148.) Hauptversammlung des Lehrervereines Bruck a. d. L., eingesendet durch A. Kokotek in Kledering „ 1416 149.) Nichtbenützte Antwortmarken „ .55 150.) Theodor Tauber, Lehrer in Königsberg a. d. E. (Böhmen) Sammelergebnis bei einem Hesellfchastsfpiek „ 202 151.) K. Geier, Lehrer in Pulkau (N.-Ö.), als Anteil für eine verkaufte Rechenleiter . „ 5 — 152.) W. Burghardt, Lehrer in Liboch a. d. E. (Böhmen) als Sammelergebnis im Lehrervereine Radau», mit dem Wunsche: „Würde doch in jeder Lehrerversammlung von jedem Mitglieds nur 1 K gespendet werden!" . „ 560 153.) Erker, Oberlehrer in Weißkirchen bei Wels (Gründerkrone) » 1 — 1 Alle hier verzeichneten Beiträge werden auch in der Deutsch-österr. Lehrerzeitung veröffentlicht. 154.) I. Hahn, Lehrer in Wicsa bei Brüx (Ausnützung der guten Laune unseres Lehrkörpers beim Schulanfänge)...........................................................................K 155.) Lehrerverein Eisenerz - Sl. Gallen (Steiermark) durch den Zahlmeister L. Umnit................................................................................................... 156.) E. Nohl beim Kchukbegiuii in den Schulen Blichen, Liebersdorf und Blankersdorf gesammelt............................................................................................... 157.) K. Porsche, Lehrer in Neuhofen a. d. K. (O.-Ö) als 2.!a»llei»....................„ 158.) F. Tavcar, Lehrer in Kl. Neusiedl bei Wien, gesammelt bei feuchtfröhlichem Schulbeginn. (Enzersdorfer und Neusiedler Lehrkörper).....................................................„ 159.) H. Scherer, Oberlehrer in Oberzeiring...................................................... 160.) R. Haase, Lehrer in Rausenbruck, Mähren (Bon einem Ausflüge)...........„ 161.) A. Ne nie h, Lehrer in Budweis, Lcljrermaturauteu in Budmeis.......................................................... 162.) Gründerkronen für Karl Benda (St. Peter bei Linz), Hans Diernhofer, Marlin Hubinger und Heinrich Krejci in Traun, Siegmund Peintner in Berg, Kajetan Schmidinger, Kurt Weinbauer, Frl. Lina Ritter in Traun und Frl. Wilma Trenzani in Ansfelden........................ 163.) Olga Edelmann, Lehrerin in St. Stephan bei Stainz (Ergebnis eines Spiet-aöendes) ........................................................................................... „ 164.) I. 'Rabl, Oberlehrer in Hainersdorf. Acgekpartie! .............................................................................. 165.) BezirkSschulinspektor Hugo Moro in Villach („Dem Südheime ein Laschen-marlienßeft!")................................................................................................................................................................................ 166.) Emilie Frontet *11 Altyard, Zahlmeisterin des Mahr-Budwitzer Lehrervereines (Sammlung)..................................................................................... 167.) Frau Gabriele Erker - Jereb in Tschermoschnitz, Kram, Gründerkrone u. Spende „ 168.) Olga Kunej, Lehrerin in Laibach (Auf Schloß Lucg gesammelt).............................................................. 169.) Fachlehrer F. Sokeln in Müglitz (Sammlung bei der I.lezirkskehrertionferenzj . „ 170.) P. Marek, Schulleiter in Bonkau-Richuld, Schlesien (Sammlung in der Lehrerkonferenz) . ........................................................................................... 171.) R. Pflegerl, Lehrer in Straßburg, Kärnten (Gründcrkrone)................................. 172.) F. Hamersky, Lehrer in Unterhaid bei Kaplitz............................................„ 173.) F. Salzner in Rutzenmoos (Gründerkrone und Spende)......................................„ 174.) Fr. Hamersky, Lehrer in Unterhaid bei Kaplitz, Böhmen, Spende und Gründerkrone für Leonhard Siebt, Lehrer in Unterhaid............................................................ 175.) Anläßlich der Anwesenheit des Prof. Rud. E. Peerz in Böhm.-Leipa von einigen Mitgliedern des Leipaer Lehrervercines am 26. August im Saale des Gasthofes „Himmel" gesammelt und Gründerkrone für Oberlehrer Josef Richter in Sonnenberg, gesendet durch Herrn Hugo Schwarz in Böhm.-Leipa....................................................................... 176.) Johann Lang, Oberlehrer in Klamm bei Grein, Oberösterreich, als Buße der ihm seinerzeit vom Schriftleiter auscrlegten „Strafe"................................................„ 177.) Stephan Macho Lehrer in Dentsch-Gießhübl bei Jglau, Böhmen..............................„ 178.) L. Mathias, Oberlehrer in Assach, P. Haus, Steiermark (Gründerkrone) . . . „ 179.) Oberlehrer Lischke, Lehrer Adelt und Lehrer ©chroeibter je 1 K .................................................... 180.) Emil Czichal, Lehrer in Mornwitz bei Meltsch (Ö.-Schl.) (Gründerkrone) . . . „ 181.) Hans Bayer, Lehrer in Ober-Rothau bei Graslitz (Gründerkrone)...........................„ 182.) Johann Krumph olz, Lehrer, Kohlsdorf, Post Niklasdorf (Ö.-Schl.) (Gründerkrone) „ 183.) Alois Th all er, Lehrer in Anger........................................................„ 184.) Adolf Kawitl, Lehrer in Neu-Wilmsdors, Post Sörgsdorf, Schl. (Gründerkrone) „ 185.) Johann Glantschnig, Lehrer in Tarvis (Gründerkrone)........................................ 186.) Ferd Trexler, Schulleiter in Schwarzenberg, Mähren...............................„ 187.) Jak. Stoll, Lehrer in Bregenz ............................................................. 188.) H. Ledwiga, Lehrerin in Lcitmeritz (25jährige (Acdmlifricr der Matuianten vom Jahre 1883) ,.................'.......................... 189.) Poldi Much ne, Siiölii’im-Htcfvrciiliit in Reiflich im Gailtale (Von der Bczirks-lehrerkonferenz in Hermagor).........................................................................„ 190.) Die Teilnehmer mit landwirtschaftl. Fortbildungskurse in Grottenhof bei Graz . „ 191.) Minna Stepanek, Lehrerin in Gr.-Tajax, Mähren, von einem Gesellschaftsspiel „ 6 — 9 60 T— 6 67 2 90 1— 20— 9 — 152 2-___ 1 — 6 — 2 — 28-— 3-60 1 — —-40 2-___ 16 — 2-___ 1— 1-— 3-— 1 — 1 — 1 — 1 — 1.— 1 — 2 — 1-50 8'— 16 -34-— 2-40 192.) Lehrer Adelt itt Vorschau bei Schallau, Böhmen, als Entgcld für die Korrektur von Zeichnungen für die darstellende Geometrie K 2'28 193.) F. G uth, Fachlehrer in Hohenelbe (Gründerkrone) mit dem Vermerk: „Nun ist cs an der Zeit, daß auch die Säumigen ihre Pflicht tun."............................................ . „ 1 — K 298-20 Endsumme in Folge 57 . . . . . „ 4208 14 Bisher in den „Blättern" verzeichnet K 450(>*:14 Gesamtfonds rund 50-000 K. c) Iubiläumsspenden. 1.) Bürgerschuldirektor Franz M ohaupt in Böhm.-Leipa mit dem Wnnsche: „Mögen recht viele NachfolgenI" ............................................................................K 20-— 2.) L. Mathias, Oberlehrer in Aff ach bei Haus, Steiermark.........................., . . „ 2-— 3.) F. Guth, Fachlehrer in Hohenelbe..........................................................„ 1‘— 4.) R. E. Pecrz, Laibach, eine Violine (neu).................................................... 40- Briefkasten. Spät fallen die Blätter im Walde und spät wirbeln auch meine „Herbstblätter" ins Reich. Im Forst erstirbt das Leben, hier im Kämmerlein sprießt es hundertfältig empor: Wir rüsten zur Ernte. Mit stolzen Hoffnungen flog die „Lenzfolgc" ins Land, mit reicher Frucht beladen, zieht die „Keröstsosge" aus. Freilich nicht alles ist vollends zur Reife gediehen, was wir damals säten, aber viel, sehr viel. Das Lehrerheim, unser Herzenswunsch, rückt der Verwirklichung nahe, „ins Volk hinein" greift die Lehrerschaft, um Stellung und Interessen sicher zu verankern, den scholastischen Anfsatzunterricht haben wir geknebelt, unsere Konferenzthemen haben abgegriffene methodische Ware verdrängt, es pulsiert durch die Lehrerschaft, die Resonanz bezeugt es, der Stoff strömt herbei, mit ihm kommt Begeisterung, mit ihm kommt die Wertschätzung des Berufes. Das ist die edelste Frucht unseres Strebens. Wenn wir einmal soweit sind, von unserer Arbeit hoch zu denken, so ist alles gewonnen; denn mit Stolz werden wir sie nennen, mit Eifer vollsühren. Was wir dann nebenher erhoffen, kommt von selbst: des Volkes Würdigung, der Mächtigen Sorge für unser Wohl. — Sc. «5-rzell'eu; Kekdzeugmeiller A. Aeichsfrcihcrr £. zu W.: Ihre uns hochehrende Teilnahme an den Bestrebungen für Schule und Volk weist ans ein wichtiges Staatsinteresse, das mit unserer Arbeit verbunden ist. „Es hat im Jahre 1870 der Schulmeister gesiegt." Wer weiß, ob nicht auch bei uns einmal das Wort zur Wahrheit wird?! Dom Schulrate 2-riedrich 2'okack in Treffurt (Thüringen) ist ein lieber Brief eingelangt; ich muß ihn den geehrten Lesern der „Blätter" wenigstens teilweise zur Kenntnis bringen, denn er birgt soviel Innigkeit, soviel ideales Fühlen, daß es schade wäre, wenn ich ihn ohneweiters in mein Schatzküstlein einschlösse. Was für Herrn Sekora und mich darin gesagt ist, kann, von solcher Seite gespendet, nicht als nüchterne Eitelkeit gedeutet werden. Der Brief lautet: „Mein werter Freund! Das beifolgende verirrte Schäflein hat die Herde nicht gesunden. Vielleicht weisen Sie ihm dieselbe noch.1 Alles Schöne ist nun Erinnerung geworden, aber Besitz ist es geblieben. Waren das schöne Stunden der Gemeinschaft, der Alte mit den Jungen in inniger Geistes-, Herzens- und Bcrufsgemeinschaft! Solche Stunden und Tage zählen nicht doppelt wie Kriegsjahre, sondern zehnfach. Alles in unserem Zusammensein war schön und stimmungsvoll: der Abend an der Tafelrunde, im „Stern", der Schlendergang durch die Stadt, der Besuch der drei Schulklassen, der Aufstieg zur alten Ruine Normannstein, der behagliche Plaudergang über die Hochfläche mit dem Blicke nach der Wartburg, ins Werratal und nach dem Eichsfelde, der Abstieg nach Schierschwendc, meinem ersten Wirkensfelde, der Besuch der Schule und des Gutshauses und endlich der gemütliche Kaffee in unserem Hause. Nur hätte all dem Schönen nicht das Abschicdnehmen folgen dürfen! Aber das ist immer der Wermuttropsen, der in den Freudenkelch fallt. Haben Sie und Herr Sekora herzlichen Dank für Ihren Besuch! Er war ein belebender Lichtstrahl in meinem Feierabendleben. Das ist die größte Freude meines Alters, den Wald unseres Berufes noch grünen und Hohes wachsen zu sehe». In Ihnen, Herrn Sekora, Harms, meinem Sohne und Schwiegersöhne hatte ich solche Bürgen einer gedeihlichen, höher strebenden Zukunft. Auch eine Kraftprobe hat Ihr vierundsiebzig-jiihrtger Freund vor einigen Tagen bestanden: Mit Tochter, Schwiegersohn und Enkel habe ich den Heldra- 1 Ich hatte aus Polacks niedlichem Heim an jeden Lehrer meines Jnspcktionsgebietes eine Erinnerungskarte mit der Unterschrift des Brosamen-Verfassers gesendet. Eine der Karten war zurückgekommen. D. Sch. stein, dessen Felsenstirn Sie gesehen haben, bestiegen, ohne allzu große Ermüdung zu fühlen. Unterwegs fanden und töteten wir eine Kreuzotter. Abwehren und Anhalten ist die Doppelrichtung der Pädagogik, also Tod allein schädlichen Gewürm! Seien Sic herzlich gegrüßt! Segen über Ihre vielseitige Arbeit! Ich bleibe in Treuen Ihr alter Freund Fr. Polack." — Lehrer K. Sch. in H. (Steiermark): Die mir von Ihnen übermittelten Grüße des hochgeschätzten Pfarrers Kernstock kamen wie ein kräftigender Herbsonnenstrahl in mein Heim. Mittlerweile hat auch Kernstock selbst geschrieben. — Kusgearlieitete Vorträge für Elternaliende wären als neuer Abschnitt sehr erwünscht. Wir wollen mit den „Blättern" ins Volk und darum mich Kost bringen, die ihm mundet. Es soll der Bauer sehen, wie wir uns um die Bildung seiner Kinder sorgen und wie wir uns rüsten zu der ernsten Arbeit, die bisher so gering bewertet ward. — Schulleitung M- 06 I. (Steiermark): Rodt' Zeichenbriefe, Sterlickes Stundenbilder, mein „Zeichnen nach der Natur in der Landschule" ergänzen sich. — Mezirkskehrerkonferen; Zwettl': Herzlichen Dank für den Beschluß, der die „Blätter" mit einem Schlage an alle Schulen des Bezirkes bringt! Wenn die Begeisterung allerorts so wirkte, dann würden wir allSbald zweimal im Monate ausrücken. — Kr k. W. 3*. in <ü). (Küstenland): Verlobung! Zu wenig! Halten Sie ihn, halten Sie ihn mit Geschick, sonst entwischt er Ihnen — der Augenblick! — (5)6f. (£. Z. in A. (Wiederösterreich): Am Allerseelentage spreche ich in Baden über meine jüngste Deutschlandreise und das Südheim. Also gibt es ein Stelldichein. — Lehrer K. K. in 3*. bei ff. (Böhmen): Die Hymne kann ich nicht empfehlen, insolange ich sie nicht kenne. Blindes Lob widerstrebt mir. — Schll't. 3*. 3*. in M.-M. (Schlesien): Ein Rosabrieflein mit rückwärts aufgeklebter Marke! „Ei, ei", dacht' ich mir, „es will Frühling werden in der Stube des hinwelkenden Junggesellen"! Und in der Tat! Biel Schönes war im Roseuduft zu lesen, freilich nichts von Minne und Wonne, aber dafür von Liebe und Treue zu unserer hehren Sache. Ihre Anregung will ich gleich zur Kenntnis bringen. Sie sagen, es sollten die „Blätter" auch als gebundene Jahrgänge geliefert werden. Ich bin dabei. Wer liefert ein schönes Titelblatt'? Also ein 3'reisaus(chreive»! Der Preis? Ein schönes, schönes Exemplar mit Widmung. Aber rasch an die Arbeit, damit die Einbanddecken mit der Dezemberfolge nusgegeben werden können! — SchlN. K. 3t. in K. (Böhmen): Sie ahnen richtig: die Arbeit ist zuweilen erdrückend. Und doch verrichte ich sie gern. Sehen-Sie nur auch auf andere! Der Obmann eines Landeslehrervereines schreibt mir: „Heute morgens habe ich bereits um V« 3 Uhr Tag gemacht, um mit der Vcreinsarbeit fertig zu werden, und, jetzt, da ich diesen Brief schreibe, ist es lu Uhr abends geworden." — Wie muß ich mitleidig lächeln, wenn Kollegen sich neben der Amtstätigkeit nicht einmal zu einem Urteil für die „Wechselnde" aufschwingen könne»! Was bedeutet das Viertelstündchen gegen die Stunden und Tage, die wir opfern müssen! Wecken Sie daher die Zauderer! Wer über Arbeit klagt und sich mit Arbeit entschuldigt, ist zu bedauern. — Hvk. Z. W. in H$T. (Galizien): Ihre Unterschrift trägt den Vermerk: „28 Jahre Einklaßler und 3 Wochen Oberlehrer." Schreiben Sie mir nach einem halben Jahre, was Ihnen besser gefüllt! — Schll't. L. W. in A. (Mederösterreich): Mir ist jedes „Urteil für die Wechselrede" willkommen, weil ich jede Meinung schätze, sobald sie begründet erscheint. Ich werde Sie darum alsbald in Reih' und Glied stellen. — Lehrer H. B. in K. a. 6. B.: Lassen Sie Ihre „Seifenblasen" nur getrost auf mich platzen! — Direktor Ii. Mohanpt in M.-Leipa: Du hast den Reigen der Jubiläumsspenden prächtig eröffnet. Herzlichen Dank im Namen des Südheim-Ausschusscs! Deine Sorge um die 73 kg leibliche Hülle, die ich durchs Leben schleppe, ist mir ein Zeichen aufrichtiger Freundschaft. Der Sturm ist an meinem Heim vorübergezogen, ohne es zu streifen. Ja, das waren schreckliche Tage! — Zwei dringende Mitten: a) Ein ehemaliger Lehrer, der wegen Schwerhörigkeit den Beruf verlassen mußte, ist ohne Stellung und dadurch der Not preisgegeben. Kann ihm jemand in einer Fabrik oder in einem Bureau Verdienst besorgen? Der Bedauernswerte ist 45 Jahre alt, ledig, körperlich rüstig, von tadellosem Charakter (mir bekannt), besitzt eine schöne Handschrift und mar Lehrer für Buchführung. Die Lehrerschaft hat ja durch die Schüler soviel Beziehungen zu den Eltern, daß die Rettung des Amtsbruders leicht möglich wäre. Ich erwarte ehestens diesbezügliche Zuschriften. — b) Hoch im Berge droben sitzt ein Einklaßler und sicht mit Bangen den Winter nahen; der Nordwind bläst, er bläst vielleicht ein Lichtlein aus. Die Gattin hüstelt. Verzweifelt wendet sich der Kollege an die „Blätter". Reichen wir ihm die Hand! 200 K und die Frau kann nach dem Süden. Ich eröffne die Sammlung. — „Philanthrop": Das erste Schuljahr von Mann und Czermak ist zu empfehlen. Weiteres für die einklassigen Volksschulen finden Sie unter den Ankündigungen. — Schll't. K. 25. in K. Bei K. (chöerülterreich): Ihre Familienidylle wird einen Leitartikel zieren. Sind Sie damit einverstanden? — „A. Z. Mai IDO!)“: Jubiläumsmünzen sammeln wir zwar für das Südheim nicht. Wenn aber ihre Anregung greifen sollte, so sind wir natürlich nicht dagegen. — Lehrer 3. HI. in «ff. (Kärnten): Das angegebene Buch habe ich nicht auffinden können. Schreiben Sie an die Verlagsanstalt Pichler nach Wien! — Lau staatlich geprüfter ffnrnlehrer konnte sofort eine schöne Anstellung finden. Die Landesschulräte gewähren zu dem Zwecke Urlaub. Näheres durch die „Blätter". — K. k. Lehrer K. K. in 3*. (Galizien): Dem studierenden Lehrerssohne wurde geholfen. Sie murren: „Das Schreiben für Lehrerzeitungen habe ich mir gründlsch abgewöhnt, denn sie haben einen Widerwillen gegen meine Schreibweise." Sehen Sie, da alle Lehrerzeitungen dasselbe Urteil haben, so sollten Sie kalkulieren: „Am Ende ließt die Schuld doch bei mir!" Wenn Sie ihr nachspüren, werden Sie sie finden. Ihr Stil reizt, er ist ätzend, zu scharf. Daher paßt er nicht zum vornehmen Ton, de» wir unseren» Stande »mb unserer Leserschaft schuldig sind. Also nicht zürnen, lieber Freund, sondern sich selber in das rechte Fahr-»vasser lotsen! — Fachk. B- A- in Linz: Ihre prächtigen Verse, die ivie ein Silberbächlein dahinfließen, würde ich gerne abdrucken lassen; allein man ziehe mich des Selstlobs und das »väre übel. — Kd» IN. Ä. Sch. in M. (Steiermark): Ich habe Sie empfohlen. Hat es geivirkt? — Al sig. maestro A. A. a Ter-lago: Sie wollen die „Blätter" in das Italienische übertragen. Dagegen habe ich nichts einzuwenden. Jedenfalls sind auch die Mitarbeiter einverstanden. Es kann uns ja nur zur Genugtuung sein, wenn unsere Ideen auch nach dem fernen Süden den Weg finden. — Schilt. X A. in M. (Sat'zBnrg): Das Gedicht ist hübsch und sinnvoll. Es kann jedoch erst anno 1909 Platz finden, weil es jetzt an Raum fehlt, die Versleiu würdig zu postieren. — Schilt. 3. 3. F. in Lt. (Böhmen): Ich habe bei dem Institute angefragt. Es eignet sich nicht für ein Lehrerheim. Schönen Dank für die Mitteil>»i»g! — Frl. it. S. in M. (Steiermark): Für Amstetten habe ich folgende Themen angemeldet: a) die zukünftige Stellung des Lehrers im Staatsleben, b) Unser Südheim. Die Versammlung findet am 19. November statt. — Frl. B. it. in B. (Böhmen): Sie nennen sich „eine ein Vierteljahrhundert zählende Herbstzeitlose". Eine Anspielung auf Folge 57, gelt? Nun, ich würde Sie zwar nicht mehr als Märzveilchen, aber als aufgeblühte Rose, die man gerne pflückt, in meinem Herbarium bezeichnen. — Lehrer F. St. in Sfdi. (Böhmen) und Frl. (£. W. in (st. Bei Saturn: Wenn bei der Bezugsgebühr von 6 K nicht viele abfallen, so werden Freistücke und Ermäßigungen in noch größerer Zahl als bisher gewährt werden können. Vorläufig hat noch niemand gegen die Erhöhung gestimmt. — Lehrer F. (st. in it. (Airol): Die Lücke von Fortsetzung 12 der „Ratschläge für die Bürger-schullehrerprüfnng" im Jahrgange 1907 (4. Auflage) auf Fortsetzung 14 im Jahrgauge 1908 erklärt sich dadurch, daß in der Buchform ein freundschaftlicher Rat, einmal auszurasten, als belanglos, nicht wiedergegeben wurde. — Lehrer A. B. in (str. A- Bei 25. (Schlesien): Zunächst müßte mir der Erfinder ein Modell der Spucknäpse zusenden; dann könnte ich endgültig urteilen. — Lehrer L- St. in S. Bei D. L- (Steiermark): Wenn Sie nach den „Ratschlägen" der „Blätter" gründlich studieren, können Sie vor jede Kommission treten — ohne Bangen, ohne Bitten und Zagen. — L. (st. in St. Bei K. (Niederösterreich); Der Aufsatz »vird kommen, auch der Schlußvermerk, um den Sie ersuchen. — Lehrer S. B. in L. Bei (stottfriiee: Eine Stelle aus Ihrem Briefe wird manchen Einklaßler mit seiner Arbeit versöhnen. Sie schreiben it. a.: „In der kurzen Zeit meines Arbeitens in L. bin ich zur festen Überzeugung gelangt, daß das Wirken an der vielgeschmähten Einklassigen iveit erfolgreicher und idealer ist als an der Mehrklassigen. Dort begleitet der Lehrer das Kind vom ersten ©chuleintrittc bis zur Vollendung der Schulpflicht, kennt seine Geisteskräfte und Anlagen und kann es als Einzelwesen behandeln. Hier dagegen muß man nehmen, »vas uns eine andere Lehrkraft zuwendet. Es dauert Wochen, bis man die Schüler kennt, und daher gibt es anfangs Fehlgriffe hüben und drüben. Ja, wäre A. mit seinen 60 Schülern hier: ein schöneres Wirken ließe sich nicht denken." Lehrer F. S>. in A. Bei Lt. (Böhmen): Als Unterhaltnugszeikschrift empfehle ich Ihnen Reclams „Universum"; wöchentlich ein Heft zu 40 h. Bei unmittelbarem Bezüge unter Berufung aus die „Blätter" vielleicht Ermäßigung. (Verlag PH. Rcclant jun. in Leipzig.) — Lehrer A. Ä. in L. (Böhmen): Böhmen will ich im nächsten Jahre umkreisen. — Bros. A. in Lt.: Ihr Zuruf kam auf einer prächtigen Karte. Ich ivill sie dem Südheim-Ausschusse vorlegen. — Schtkt. F. Lu in B. (Steiermark): Aus Ihrem Briese: „Sehr zu begrüßen ist die Vereinigung der Bezirksschulinspektoren und ganz besonders deren Angliederung an die Lehrerschaft. Mit ihrer Hilfe »vächst die Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Warum »vollen Sie »ins Ihr Bild vorenthalten? Sind doch auch andere Pädagogen in ihren Werken mit ihrem Bilde vertreten, warum Sie nicht? Hat doch jeder Mensch das Verlangen, denjenigen kennen zu lernen (sei es auch nur im Bilde), der ihm Freude macht!" — Nun, so sei es denn, nachdem der Ruf von vielen Seiten kommt und ich mich nicht mehr erwehren kann: Ich schicke mein Bild dem, der mir zuvor das {einige zukommen liefe. Damit sollen in meiner Arbeitsstube die Leser der „Blätter" vereinigt »verden. Also im Tauschwege komme ich; in den Krämerladen jedoch lasse ich mich nicht stecken. — Mach Hirok: Glückauf zur energischen Aktion! Nur die Masse wirkt, das habe ich immer gesagt. — A- N. W.: Zu 1. Lassen Sie sich die Märchenbücher aus dem Verlage des Oberösterreichischen Landeslehrervereines kommen! — Zu 2. Das erste Schuljahr von Richter. — Zu 3. Die „Mitteilung" Nr. 101 habe ich verfaßt. — Lehrer Fr. M. in A. «stBerölterreidi): Mit Ihnen taucht also »vieder einer meiner Innsbrucker Schüler auf. Schon die Zuschrift gibt mir Gewähr, daß Sie sich „erfangen" haben, sofern Sie im Untersinken begriffen waren. Noch mehr würde mich die Frucht erquicken, die ich gesät. Tun Sie es dem trefflichen Dengg gleich! — Lehrer Anion Weingartner in AmmBidil' ersucht festzustellen, daß seine Stellungnahme zur 9. Frage unserer Wechselrede erfolgte, als er noch Lehrer an der vierklasstgen Volksschule zu Einberg war. Ich bestätige dies. — Sdifft. L. D. in W. (Miederösterreich): Auf die 13. Frage stürmt alles los. Das ist recht. Die Frage dringt bis zu den Knochen. — L. 6. in 6i. M.: Aha, der beleidigte Künstler! Ja, du mein Gott, die Empfindlichkeit muß man sich abgewöhnen, »venu man aus dem Tor seines Heimes tritt. Den Verdruß Niederkämpfen und sich Buhn brechen: das ist männlich. Beim Mütterchen zu hocken und zu grollen: Mir will solches nicht gefallen. <.W. K. 3t. in 33. bei 5. (Sdifcfmt): Also hat der „rote Brief" gezündet? Es naht der Winter; da ist ja Feuer vonnöten. — A. A. L. in 38. (Steiermark): Wenn ich eine Firma finde, die uns ein gutes Stenogramm billig liefert, lasse ich ab und zu einzelne Artikel in mustergültiger „Kurzschrift" erscheinen. — Irl'. K. 38oll in -Safel'gelir, Tirol', schreibt: „O, wie mich das freut! Eine Handarbeitslehrerin hat sich ihre Ansicht über die Verbesserung des Handarbeitsunterrichtcs in den „Blättern" kundzugeben getraut. Recht wahr hat sie gesprochen (Vgl. S. 753, Folge 57!): .Solange wir Lehrerinnen nicht den Mut finden, diesbezüglich mit Refonnvorschlägeu hervorzutreten, solange die Herren der Schöpfung der Meinung sind, uns Frauen mangle es au Takt, um eine derartige Stelle auszufüllcn, jungen Kräften gute Ratschläge zu erteilen: solange ist ivohl keine Änderung zu erwarten.' Wenn wir Lehrerinnen fest zusammhielten, ein geschlossenes Ganzes bildeten, so wäre schon viel gewonnen. Solange aber unter uns der Korpsgeist nicht genügend entwickelt ist, solange wir cs nicht einsehcn, daß cs notwendig und der guten Sache in jeder Weise förderlich wäre, wenn wir Lehrerinnen uns zusammen« schatten: solange wird es nicht besser und mir werden auch bei den Herren Kollegen immer als minderwertig gelten." — Das ist wohl nicht allgemein zutreffend. In der Regel verhält es sich umgekehrt: Die Damen sind zu nobel und strecken sich über den Stand hinaus; dadurch entziehen sic sich der Interessensphäre. — Pank und 3tat an den Pädagog. Vollerer in Iiot'ge 57: Aus einer Postkarte: „Die Verse des -Polterers' sind köstlich; man sollte sie auswendig lernen. Ich würde Herrn T. empfehlen, das rn3 im Winter aus Schnee Herstellen zu lasse». Erstens geht es leichter als mit Erde u. dgl.; dann läßt es sich mittelst einer Schnur leicht in Zehntel, Hundertel und Tausendtel -zersägen', bis man die 10u0 dm3 hat. Sehr lehrreich und ein Hauptspaß! Gibt Vorrat für mehrere .Schlachten'. Aktive Geometrie." — Lehrer A. in 33. bei Sd>. (33öl)mm): Die cingelieserte Ausführung der gestellten Aufgaben in den „Ratschlägen für Darstellende Geometrie" habe ich zur Korrektur abgegeben. — iW. it. S>. in K. (Miederösterreich): Auf Ihr gehaltvolles Schreiben will ich demnächst ausgiebig antworten. — Achrcr A. Sh. in L- (Steiermark): Glückauf zur Fahrt in die „Stadt"! Für Sie waren die Verhältnisse in dem Dorfe zu eng. Eine Kraft-»atur braucht Raum, braucht Widerstände. — «i>rußkarten: 1.) Innsbrucker Lehrerverein (den Mitgliedern Treugruß!). 3.) Vom Keilberge. 3.) Wiener-Neustadt (Herbstmesse). 4.) Schlackeuwerth. 5.) Seidowitz (Jubiläumskarte). 6.) Dippoldiswalde in Sachsen. 7.) Triest. 8.) Graz. 9.) Liebenau, Oberösterreich (Lehrergesellschaft). 10.) Glatz. 11.) Kathal in Steiermark (Glückauf zur Genesung!). 12.) Hartberg in Steiermark. (Von der „Amtlichen", 24 Unterschriften. Zwei Dutzend Grüße zurück!) 13.) St. Peter am Ottersbach in Steiermark (Ferienbnmmler). 14.) Hauptmannsdorf in Böhmen. 15.) St. Peter im Wipptal. (Hat die Ruhe gewirkt?) 16.) Lichteubach in Krain.(Ortsgruppengründung). 17.) Prag. (Israelitischer Friedhof. Bedeutungsvoll!) 18.) Schneegrubenbaude. (Aus dem Reiche Rübezahls!) 19.) Albeins bei Brixeu. („Nach 25 Jahren wieder Einklaßler geworden!" Ich beglückwünsche Sie.) 20.) Zwettl. (Bezirkslehrerkonferenz.) 21.) Lovrana-Abbazia. („Ein Paradies!") 22.) Söchau in Steiermark. (Hamerlingkarte.) 23.) St. Oswald in Niederösterreich. 24.) Di ex bei Völkermarkt in Kärnten. 25.) Schönstein in Steiermark. 26.) Knittelfeld (Schulpalast). 27.) St. Peter am Wechsel (Jungvolk von allen Sorten). 28.) Gerersdorf in Niederösterreich. 29.) Völkermarkt in Kärnten („Abschiedsabend für den Inspektor, den Berater und Führer"). 30.) Platsch. 31.) Wien (Universität). 32.) Guß-wcrk (Ferienwanderung). 33.) Greith. 34.) Klöch in Steiermark (Lehrerausflug). 35.) Glockncrhaus. 36.) Limbach in Niederösterreich. 37.) Baierdorf in Steiermark. („Mein Schloß samt Besatzung und Feldherrn.") — Zur Abstimmung; Bisher ist alles für die Erhöhung. Mögen sich nun auch die melden, denen das Mehr nicht paßt. Ich werde beiden dankbar sein. Es wäre mir leid, wenn jemand abfiele, weil wir ihm zu „teure" Freunde sind. Kleine Mitteilungen. 136.) Schulwerkstättcu. Darüber berichtet die „Tiroler Lehrerzeitung": „Die Frage der Schulwertstättcn beschäftigt die deutsche Pädagogik schon seit geraumer Zeit. Sie wurde von dem Dänen Clauson-Kaas durch Vorzeigen von Arbeiten, die in Dänemark von Knaben und Mädchen, von Lehrern und Lehrerinnen, von Männern und Frauen in Schulwerkstättcu, vorzüglich auf dem Lande, geleistet wurden, angeregt und in Fluß gebracht. Aus diesen Vorträgen mit Demonstrationen erfuhr man, daß in den Volksschulen Dänemarks sowie Finnlands die Handarbeit auch für die Knaben in organischer Verbindung mit der Volksschule steht und daß der Handarbeitsunterricht dort auch in den Volksschullehrerseminarien eingcführt ist, so daß die künftigen Volksschullehrer vom Anfänge an theoretischen und praktischen Unterricht in verschiedenen Handarbeiten erhalten und so befähigt werden, den Kindern des Volkes eine gleiche Anleitung zu gewähren. Auf der Ausstellung von Lehrmitteln in Stockholm und auf der Lehrerversammlung von Oerebon in Schweden wurden sehr hübsche Produkte dieses Unterrichtszweiges vorgeführt, die teils in den ©emmarten, teils in den Volksschulen hergestellt waren. Daß diese organische Verbindung des Handarbeitsunterrichtes mit der Volksschule der richtige Weg ist, ist klar. Sie verschafft den Kindern die Möglichkeit der Attsbildnttg der Hand, der Entwicklung des Formensinns und des ästhetischen Gefühls und verhilft den jungen Menschen zu einer allgemeinen, in jeder Stellung des Lebens nützlichen, praktischst Geschicklichkeit. Solche Arbeiten sind einfache Tischler-, Drechsler- und Schmiedearbeiten, Korbmacherei usw. Sie geben den Kindern Freudigkeit an der Arbeit, sie ermöglichen Rezeptivität beim Lernen mit der Produktivität der Handarbeit, abgesehen von den gymnastischen Übungen, wechseln zu lassen, wodurch die einseitige Geistesanstrengung gemindert wird. Die Anschauung durch die produktiven Handarbeiten wirkt oft auf den abstrakten Lehrstoff erklärend und ergänzend, so daß lässige, schwer fassende Schüler häufig zu größerer Tätigkeit und schnellerer Auffassung angeregt werden. Alles weist darauf hin, daß es in Deutschland baldigst zur Einführung derartiger Schul« Werkstätten kommen wird." (Hoffentlich auch in Österreich. D. Sch.) 137.) Knaben in Schulküchen, Die „Köln. Zcttg." berichtet: „Das praktische Leben, so schreibt der norwegische Oberlehrer M. K. Hakonson-Hansen (Dronthcim) in der „Bicrteljahrsschrift für körperliche Erziehung", fordert von dem erwachsenen Manne sehr oft die Kenntnis und Anwendung der Kochkunst. Unsere Schiffahrt und unser Hotelbetrieb z. B. ist ein solches Beispiel. Daher soll man die Haushaltungslehren nicht als ein Element der weiblichen Erziehung betrachten. Auch Knaben sollen bei ihrem Auswachsen und ihrer Entwicklung den Vorteil haben, an einer so menschlich naheliegenden Arbeit der Speisebereitung und im weitern Sinne der häuslichen Hygiene und ihrer Anwendung teilzunchmen. Solche und ähnliche Überlegungen haben dazu geführt, daß wir an der Schule, an deren Spitze ich stehe, in der Schulküche auch Knaben als Schüler ausgenommen haben. Für die Mädchen haben wir an den drei Drontheimer Schulküchen bisher drei Kurse abgehalten. Den ersten Knabenkursus eröffneten wir im Schuljahr 1906/7 unter der Leitung einer Lehrerin, die ihm mit Lust und Liebe Vorstand. Von den zahlreichen Knaben, die sich für den Kursus meldeten, nahmen wir nur die, die in ihren übrigen Lernerfolgen tadellos waren und keine Schulversäumnisse aufwiesen. Doch konnten wir wegen Platzmangels von den 58 Anmeldungen nur 10 berücksichtigen. Die Erfolge des Kursus waren überraschend gut." 138.) Auch eine Entschuldigung. Die Lehrerin einer Berliner Volksschule erhält folgenden Ent schuldigungszettel; „Ich bitte meine Tochter zu entschuldigen weil sie fehlte, ich wollte ihr zu einer befreundeten Leiche mitnehmen und wollte ihr das Vergnügen nicht stören!" (Bezeichnend! D. Sch.) 139.) Dein Avgerackerten ins Stammbuch: 9ittr durch der Jugend frisches Auge mag Das Längstbekannte neubelebt uns rühren, Wenn das Erstaunen, das wir längst verschmäht, Von Kindes Munde hold uns widerklingt. Goethe. 3Ut der Neichsgrenze von Schule ZU Schule. (Eine Schulreife durch Kärnten, stirof, Vorarlberg, die Schweiz, Maden, Württemberg, die Koyenzollern- taude und Mayern.) 7. Goldene Lettern. „Volksschule", in Gold gefaßt: wie das Wort im Sonnenstrahl glänzte! Es sollte allerorts so fein. Gold wird drinnen gespendet, Gold soll draußen vom Edclschachte künden. Schwarze Lettern deuten Tod und Starrheit, auf ihnen erstirbt das Licht; im Gold spiegelt sich das wieder, wornach wir streben: der Tag, die verklärende Helle. — Wohlgemut trat ich ein. Es war still im Hanse, mäuschenstill, und fast wäre ich wieder von hinnen gewandert, meinend, die Schar sei ansgeflogen, würde nicht plötzlich ein gellender Ruf durch die Räume und mir in die Glieder gedrungen sein. „Ei, ei, das Fräulein bläst eine gute Trompete! Wollen sie doch mal bewundern, die Margarete!" Also stieg ich die Treppe hinan. „Hoch, hoch!" das war mein erster Seufzer; „Schulluft und immer wieder Schulluft!" der zweite. Würde doch einmal ein Ersinder kommen und meinetwegen ans das Mittel gegen das Ozon der Schule ein hohes Patent nehmen! Wie Blei legte sich der Schwaden, von Stickstoff und Amvniak geschwängert, aus meine Lungen. Da sollen die zarten Pflänzchen gedeihen, da svll ber Lehrcr gesund bleiben! Von staatswegcn müßte alles darangesetzt tu erben, dem Übelstande abzuhelfen. Draußen verspricht der güldene Buchstabe Poesie, drinnen empfängt ttns die Prosa der Kloake. Welch ein Widerspruch! — Ich trat rasch in das Zimmer der Heerruferin, glaubte ich doch, dem ekeln Hauch zu entrinnen. Vergeblich! Derselbe Gruß, derselbe Duft. Daß das zarte Fräulein sich in solcher Atmosphäre glücklich fühlte? Scheinbar, denn die Fenster waren sorglich verschlossen, als gälte es, mit dem Kerker zu wetteifern. Das Attribut „zart" tvar allerdings auch zu früh durch meinen Sinn gezogen. Wohl war die Diktatvrin ein Fräulein, leider noch, aber von Zartheit war sie soweit entfernt wie der Bvdensee vom Chimborazo. Die Rocke hochgeschürzt, am Saum Aquarell in verschiedenen Nuancen, dort, wo um den Sitz des Herzens sanftes Hügelland lagern soll, regellose Versenkung, der Hals bloßgelegt wie ein Waldnushau mit Ruitfen und Stoppeln, darüber das dicke Gesicht mit aufgeworfener Lippe und tiefgründigen Äuglein. Wahrlich, kein Muster für das „schone" Geschlecht! „Die Arme, sie kann ja nichts dafür, daß Natur sie stiefmütterlich ausgestattet!" Und doch. Wir korrigieren ja Tag um Tag Dickicht und Gräben, ivarum korrigieren wir nicht auch an uns? Ach, es läßt sich soviel bessern, wenn man will! Reinlichkeit und Nettigkeit sind Helfer für die, denen das Geschick die Schönheit in geringem Grade verlieh. Nicht Putz und Tand ist damit gemeint, nicht Luxus wollen wir predigen, sondern die Ästhetik des Bildners der Jugend. „Kleider machen Leute" rufen wir so oft in die Schülerschar hinein, diktieren wir in das Heft, erörtern wir an Lesestücken und selbst beachten wir den Satz oft zu wenig. Kanu der Schüler dem Worte Glauben schenken, wenn er die Tat nicht sieht? Kinder sind ein gar kritisches Publikum, zumal jette, die zum schönen Geschlechte gehören. Das Fräulein mit der säubern Schürze, mit dem blendenden Saum, den zierlichen Schuhen, der feinen Halskrause und dem schöngeformten Haare gefällt ihnen, den Mädchen wie den Knaben, und gerne gehen sie zum netten Fräulein in die Schule, aufmerksam lauschen sie dem Wort, gerne plaudern sie daheim vom lieben, lieben Fräulein. Wer da wüßte, wie scharf Kinderaugen alles Unzarte sehen, wie sie am Zarten kleben, der würde es niemals versäumen, vor dem Beginn des Unterrichtes das Spieglem in die Hand zu nehmen und sich sorglich zu mustern. In die Werkstatt tritt der Meister im Kleide ein, wie es das Geschäft erheischt. Das edelste von allen ist unseres; darum sollen wir es im edelsten Gewände beginnen. Als ich in der Klasse erschien, hatte die erste Abteilung (erstes Schuljahr) ein „Diktat". Dieses Hasten! Es rührt noch von der Scholastik her. Das Diktat ist das Ruhmesblatt schulmeisterlicher Diktatur. Kaum ein Wort gesprochen — und vierzig Federn zirpen: Bedeutet das nicht alle Macht auf Erden? Triumphierend sitzt der Herrscher ans dem Throne, indes unten das Volk der Sklaven seines Winkes harrt. Das Regieren ist des Weibes erste und letzte Regung. Kein Wunder daher, daß gerade Lehrerinnen dem Diktat so hold sind. Auch unsere „Katharina" suchte es rasch hervor, schon in der ersten Klasse, trotz Überfüllung und Abteilungs-Unterricht. Ich schritt von Bank zu Bank und sah in die Hefte. Jammervolle Wortbilder, entstellt, nicht zu erkennen, verkrüppelte Buchstaben, Kleckse, Verrenkungen, Geschmiere ohne Gehalt und Form. Wie konnte es auch anders sein! Darf man dem siebenjährigen Kinde zumuten, daß es in einer Klasse von Gruppen sich soviel aneigne, um dem Worte ohneweiters folgen zu können? Hören, ausfassen, zerlegen, verknüpfen, die Buchstabenforin hervorzerren, sie darstellen, schön darstellen, auf die Tinte achten, auf den Ellbogen, auf den Nachbar: das ist zuviel für den kleinen Weltbürger. — In der zweiten Abteilung (zweites und drittes Schuljahr) gab es als Stillbeschäftigung eine grammatische Übung: Es waren drei Zeitwörter in alle Zeiten und Personen zu übertragen. Wie geisttötend! Schier ein halbes Heft wäre damit vvllgeschrieben worden, hätte nicht das Fräulein meine Bitte erfüllt und sich dem Lesen zugewendet. Viermal wurde nun das Lesestück schon herabgeleiert; es sollte ein füuftesmal drankommen. Da stellte ich die verwegene Frage: „Kennen Sie das Werk ,Die Einführung in das Lesebuch' von Franz Frisch?" — „„Frisch? Nein! Ich kenne überhaupt kein methodisches Werk. Nachdem ich die Prüfung bestanden hatte, warf ich alle Bücher in den Winkel. Dort schlummern sie nun in Ewigkeit amen."" — Unwillkürlich wandte ich mich nach der Seite hin, nach der die Hand kategorisch wies. Und was erblickte ich? Einen aufgedunsenen Buben — unter — dem Katheder der Lehrerin. „Oho, was seh' ich da, einen Delinquenten!" „„Jnwvhl, einen Nichtsnutz, der mich beim Unterrichte stört."" „Was hat er denn heute verbrochen?" ,,„O, heute nichts, aber vor einer Woche hat er mich in die Hitze gebracht und da muß er zur Strafe vierzehn Tage unter dem Tische sitzen."" Ich nahm mein Büchlein zur Hand und vermerkte den Fall unter dem Kapitel „Pädagogische Ungeheuerlichkeiten". Die Herrscherin meinte wohl, ich hätte ihr was Prächtiges abgeguckt, denn mit überlegener Miene trat sie heran und sprach das geflügelte Wort: „„Sehen Sie, man kann auch ohne die gelehrten Bücher das Rechte treffen!"" Gern wäre ich mit meiner Beute in die zweite Klasse gezogen; allein die Tapfere wurde mutig, wurde mutiger und hielt mich am Ärmel zurück. „„Lassen Sie sich doch das Lesestück auch erzählen!"" Ich blieb, wiewohl mir diesmal statt des Feuerstrahls bei dem „Recken des Hochgebirgs" ein Wasserstrahl durch die Seele fuhr; wer weiß, die Diktatur wäre auf mich, schwaches Männlein, übergegangen und hätte mich gewaltsam festgehalten. Also mündlicher Gedankenausdruck! „„Die Bücher schließen! Wie heißt der erste Satz? Erzähle!"" Die Frage fand Antwort; der Befehl war aber Lüge, denn es wurde nicht erzählt, sondern lediglich das Lesestück wiederholt. Obendrein sagte die Lehrerin den Satzanfang jeweilig vor, so daß den Schülern lediglich die Vervollständigung übrigblieb. Papageiennnterricht! Wer es nicht wüßte, daß es eine Lehrerbildung gibt, müßte vermeinen, man schickt Schulgehilfen vom Webstuhl weg zum Katheder. Solch ein Unterrichten, das den Körper und den Geist des Kindes knechtet, ist erbärmlich über die Maßen; es sollte mit Zuchthausstrafen geahndet werden. Dieses stundenlange Einzwängen in die engen Bänke, dieses starre Hinbrüten, die dumpfe Luft, der geistlose Drill: das sind Verbrechen, die uns das kommende Geschlecht nicht wird verzeihen können. Wie stand es mit der Technik des Abteilungsnnterrichtes? Schlecht, sehr schlecht! Die Stillbeschäftigungen wurden gedankenlos hiugewvrfen, wie man dem Hunde einen Knochen zuwirft; von einer Kontrolle während der Ausfertigung war keine Rede, von einer Schlnß-kvrrektur keine Spur. Eine halbe Stunde hier, eine halbe dort: das war Regel. Jener Schulobere, der mir dies einmal tyrannisch auftrug, hätte an der Wechselmaschine seine Freude gehabt und das Fräulein Katharina wäre sicherlich „phänomenal avaneiert". — Die Stunde war zuende. Nun zeigte sich aber auch, zuguterletzt, das Erbteil der Bildungsanstalt. „„Lesebücher hinein: 1, 2, 3!"" Es ging prompt, als ob ein Korporal gedonnert hätte. Ja, an solchem Schnickschnack ergötzt sich unsere Musterpädagogik, indes das Große, das Wertvolle im Schachte verborgen bleibt. Wäre es nicht klüger, wenn man schon die Strammheit will, ohne Teilung zu sagen: „Die Lesebücher hinein"! und auf flotte Ausführung zu achten? Muß denn immer und überall mit 1, 2, 3 geturnt und zur Einübung Zeit verzettelt werden? Fräulein Katharina, die Lehrerin an der Schule mit den goldenen Lettern, mußte, so wurde mir berichtet, eines schönen Tages die Bücher aus dem Winkel holen und hinauf, weit hinauf in die Berge wandern. Man wünschte ihr höheren Flng und ein höheres Streben. (Fortsetzung folgt.) Herausgeber und verantwortlicher Schriftleiter: Rudolf E. Peerz. — Druck von Jofef Pavlieet in Bottfchee Verlag von G. Frey tag & Berndt Wien, VlI/i Schottenfeldg. 62. Rotbaugs Schulallanlen zeichnen sich vor allen ändern durch schön gearbeitete große Kartenbilder aus. Jede Karte aus jedem Altlas istauch einzeln zu haben! Sämtlich approbiert. Geographischer Bürgerschul-Atlas. 2., erweit. Aufl., 41 Kartens., eleg. geb. K 3 50 Nach Anlage und Ausführung der beste, schönste und praktischeste Atlas für Bürgerschulen Geographischer Volksschul-Atlas für vier- bis sechsklassige Volksschulen. 13 Karten und 18 Größenbilder, geb. . K 2°— Ausgaben für Niederösterreich, Oberösterreich und Salzburg, Steiermark und Kärnten, Mähren und Schlesien, Böhmen, Tirol und Vorarlberg. Derselbe ohne Größenbilder, geb. . K 1 50 . (Kronlands-Ausgaben wie vorher.) Geographischer Volksschul-Atlas für ein bis dreiklass. Volksschulen. 6 Karten und 13 Größenbildcr, geh..............K 1 20 Derselbe ohne Größenbilder, geb. . K I — Rothaugs Schulatlanten u. Schulwandkarten ergänzen sich in vollkommenster Weise. Die Karten der Atlanten sind getreue Abbild, der Wandkarten und umgekehrt. Seibers Wandfibel. Nach der neuen Orthographie gearbeitet. 42 große Tafeln (80:105 cm). 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Gs fehlt ihm jener süßliche, nach längerem Gebrauche sehr oft entleidende Beigeschmack des Gerstenkaffees, das ist fein besonderer Vorzug. — Durch Zugabe einer Messerspitze des bekannten u. beliebten „Franc?" Kaffee-Zusatzes in Kisteln oder in Packeln erhält man einen noch volleren Geschmack und eine goldbraune, gustiöse Farbe. Uorbereihingsbuch an ein- (jiuci- und drei-) klaffigen Volksschulen. Von K. Dichter, Lehrer in Bozen. Selbstverlag. — Preis K 5-30. Inhalt: 1.) Präparationen für den Anschauungsunterricht in der Elemcntarklnsse. 2.) Präparationen für den Realienunterricht. Mittel- und Oberstufe (zwei Turnusse). 3.) Schülerinertstoffe. 4.) Tagesdispositionen für die ersten Wochen der Elementarklasse. 5.) LettionSplan (Wochenbuch für alle Fächer). Anhang : Schulordnung, Repertorium der jährlichen Schulamtseingaben. — Prof. R. E. Peerz: „Welche Fülle wertvoller Beiträge für den Abteilungsunterricht ist da ausgestapelt! Schon die Anlage allein muß auf den Leser vorteilhaft wirken; um so mehr der Inhalt als solcher. Wer dieses Buch auf den Tisch legt, kann sich täglich eine halbe Stunde ersparen." — Prof. E. Burger: „Das Buch hat mich vom Anfang bis zum Ende entzückt." — Schulleiter A. Bliimel: „Vorzüglich und preiswürdig." Empfohlen vom k. k. Landesschulrate in Tirol mit Erlaß vom 5. Mürz 1908, Z. 235. Pädagogische Zeitschrift 41. Aahrgang. Eigentümer, Herausgeber und Verleger: Verband der deutschen Lehrer n. Lehrerinnen in Steiermark. Schriftleitung: Graz, Strauchergasse 11. Verwaltung: Graz, Morcllenfeldgasse 10. Inhalt: Standes und Fachfragcn. Streiflichter. Aus dem fteterm. Landesschulrate. Bücher- und Leyrmittelschau. Vereinswesen (Deutsch-österreichischer LehrerbuNd, Verband de, deutschen Lehrer und Lehrerinnen, Bezirkslehrervereine, Verband der ArbeitSlehrertnncn in Steiermark, LchrcrhauS-Veretnr Verein „Selbsthilfe"». Rundschau, Zuschriften, Verschiedenes, Redehalle. Anzeigen sämtlicher in Steiermark erledigten Lehrerstellen usw. Aufgenommene Aufsätze werden entlohnt. Bezugspreis für die jeden zweiten Sonntag (26 mal im Jahr) erscheinende „Pädagogische Zeitschrift" ganzjähr. 3 K, halbjährig 1 K 60 h, vierteljährig 90 h, durch den Buchhandel ganzjährig 4 K. Einzelne Nummer 30 h. Probenummer unentgeltlich und postfrei. twr Verbrauch pro Kind u. Schuljahr 2 kr. "$#$ Nachweislich bereits in mehr als 5000 Schulen mit Anerkennung erprobte nnd eingeflihrte schwarze Schul-Tinte aus dem neu erfundenen Tintenteige. Die Tinte ist garantiert gänzlich satzlos, schimmelfrci, gntfrci und haltbar, fließt schwarzblcibend aus der Feder und ist in einigen Minuten durch Auilösen des Teiges im kalten Wasser hcrgestellt. Ein Verkrusten der Glaser und Federn nicht mehr möglich. Der Teig kann jahrelang aufbewahrt werden und wird in Paketen für 5 Liter Schultinte überallhin mittelst Post um 60 kr. nebst Gebrauchsanweisung franko versendet Versand von 2 Paketen aufwärts. 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