Mier Zeitung w --— - Erscheint wöchentlich zweimal: D«nnerstag und Sonntag früh. _______ . »chrislleitun, und «erwaltung: Preternvva ulica Nr. 6. Telephon Sl. — «n Ifttibtflungcn »erben in der f>er»altuiu gegen Berechnung billigst» »ebühren entgegengenommen. B e,» «I p t « i f t: Für doi Inland vierteljährig K S4.-, halbjährig X 48.—, «a«,jährig K 9«.-. Aar da« Ausland eniiprechend« Erhöhung. — Sin,eine Nummern I «rioe. Nummer 27 Symptome. Der ehemalige Kais« Karl ist am Ostersonntag urplötzlich in Budapest aufgetaucht. (St wollte nach zweieinhalbjihrlger- Einsargung sein» Wiedcraufer-stehung feiern und durch seine Rückkehr auf den ungarischen Thron den Triumph der Legitimität über die Verträge von St. Germain und Trianon be« künden. Die usurpierte MessiaSrolle ist nun dem Exkaiser Karl allerding« mißlungen; der Staat!« Verweser Horthy bewog ihn nach längerem Zureden, Budapest zu verlassen und beim Bischof von Stein« amanger, also in der Nähe der deutschisterreichisch-jugoslawischen Grenze, Unterschlupf zu suchen. Aber der mißglückte Versuch, in der ungarischen König«, durg, wie er erklärte, den Th^on seiner Biter wieder zu besteigen, ist trotz des tragikomischen AusgangeS m?hr al« «in persönliche« Abenteuer de« weder besonder« mutigen noch klugen Habsburgischen Sprossen. Der Osterstreich be« Exkaiser« Karl ist vor alle« ein Beweis, daß gewisse Kreise, zu welchen außer der Hofpartei »och die Offizierskaste, der Adel und ein Teil der Geistlichkeit der ehe« «al,,?n Monarchie da« Hanpikontingent stellen, den Zeitpunkt sär günstig erachten, au« der bisher ge« übten Zurückhaltung hervorzutreten und ihren politischen Exponenten auf die internationale Bühne zu stellen. Die Ententemächte, welche sich einbilden, durch den Abschluß der Pariser Fliedensverträge geordnet» und dauernde Zustände auf dem europäischen Erd-teil geschaffen zu haben, werden allgemach ihre« Irrtum« inne. Aber sie bringen den Mut nicht auf, auS dieser Erkenntnis die Folgerung abzuleiten und ihr Friedensdiktat einer gründlichen Revision zu unter-ziehen, weil st« besorgen, daß der künstlich geschürzte Neisestijzen. »«n XI ma M. ffarUn, Eelje. Xviii. Colombia. II. Puerto Tolomdla ist ein trostlose« Fischcrnest, auf da« die Sonne ohne Erbarmen herniederbrenot und in dem man nur einige armselige Hütten au« Lehm und Palmenstroh findet. Irgend «in dürrer Ast, direkt in den Boden gesteckt, zeigt Im Friedhos den letzten »latz irgend eines Bürger« an und d!« mageren schwarzen Ziegen fressen rücksichtslos da« Riedgras ab, das Mutter Natur wie segnend auf diese armen Arider gestreut. Die Straßenreinigunz besorgen die Aasgeier oder GallinazoS, die auf einem dürren Baum Wache halten und erst, wenn nach langer Trockenheit der stürmisch« Regen einsetzt, grünen selbst um Puerto Colombia die ,arten Schirmmimosen und Kakteen. T>ie Kirche ist au« Holt in Kuhstallsorm g«baut und da« Harmonium g'bt, wenn bei guter Laune, mit jeder dritten Taste einen Ton »on sich; und damit die «laubigen da« kostbare Weihwasser (denn Trinkwasser wird mit dem Zug von Barranquilla gebracht) nicht etwa auStrinken, firbt e« der jeweilig« S«elsorg«r grün, vrot und Wein stehen Hinter d«m Altar in einer Kist« und ein« große Oeffnung, mit »itlerstiben ver« s«h«n, ist da« F-nster. Zwei kleine «locken hingen außerhalb der Kirche an «in«r hölzernen Ou«rstang«. Bin Puerto Colombia, am nahen Dorfe vabanllla »etM«, führt «in« tltine Zweigbahn nach Barranquilla, der bekanntesten Haudeltstadt. Die Waggon« fUb D»rch» Sonntag den 3. April 1921 Knoten, einmal an einer Stelle gelöst, sich dann überhaupt nicht wieder würde festmc. ,ea lassen. Die Einigkeit unter den alliierten und associerten Mächten, welche der Tiger Clemenceau aus der Pariser Kon« ferenz durch feinen persönliche» Einfluß zu erzwingen vermocht hatte, hat durch den Sturz Wilsont den ersten Sprung erhallen und droht durch die immer deutlicher erkennbaren «-gensitze zwischen Frankreich einerscit« und Italien bezw. England andererseits noch weiter abzubröckeln. Die Politik, welche die Westmächte seit der Ratifizierung de« Friedenttertrage« Deutschland gegenüber verfolgen, ist ein Symptom der bestehenden Verwirrung und Ratlosigkeit. Statt dem deutschen Bolke durch ein« Mäßigung der Forderungen die Freude zur Arbeit zu erhöhen und ihm die Mög-lichkeit zum Wiederaufbau zu gewähren, haben die Staatsmänner Englands und Italien« auf der Londoner Konferenz sich von Frankreich die Zu-ftimmung zu den gefaßten Beschlüssen durch Zuge« ständnisse auf außereuropäischem Gebiete abkaufen lassen. Di« Besetzung neuer deutscher Reichsteil« durch Franzosen, Engländer und Belgier w!rd vielleicht das deutsch» Bolk gefügig machen, vielleicht aber auch nicht. Vorläufig ist diese «ill-tärische Aktion eine Schwächung der verbündeten Etreitkriste. di» infolge der ausgedehnteren Besetzung «nderwütig nicht dispon'bel sind, und würde noch viel mehr empfunden werden, fall« sich Amerika ent« schließen sollte, feine Truppen gänzlich au« Europa zurückziehen. Am schärfsten spiegelt sich die Verlegenheit der Entente in ihrem Verhalten gegenüber der russischen Sowjetrepublik wider. Frankreich setzt alle Hebel in Bewegung, um da« bolschewikische Regime mit Hilfe „verbündeter" Basallenvölker zu stürzen, Eng« gehwage», wie überall in Amerika und Fensterscheiben gibt e« kein«, wohl ab«r «In überhängende» Holzschutz-lach^und an den Fensteröffnungen Jalusten. Mitten in «in«r sandig«,, Ebene, ein« Stund« Fahit »on Sabanilla gelegen, ist Barranquilla, sehr heiß und ung«sund, uir.s»mehr al« zahllose Mücken »om nahen Magdalenenstrom Malaria verschleppen und di» Unt«rkunft«möglichkeittn für Europäer find beschränkt. Treibern wirb Barranquilla von Kaufleuten stark besucht, benn Pflanzenetfenbein, Tropenfrüchte, Panamahüte, vicukadecken, allerlei Felle, Schmetter-ling« unb Bögrl werben ausgeführt und Messer, Stoffe und Spielwaren find beliebt« Einfuhr»artikel. vl«l« schön« Muscheln wirft da« Meer auf den weifern Sanb ber Küste »on Sabanilla, dicht von einen Koko»palmenwalb begrenzt, aber da« Baben bleibt ge-fährlich, benn bi« auf 10 Kilometer in da« Meer hinein wimmelt e« »on Alligatoren. Pferb« sieht man keine, aber Esel gibt «« genug in jeder Bedeutung de« Worte« unb ber «cht« braun« Eingeborene mit bem Poncho leicht übergeworfen und dem breiten, daheimgeflochtenen Strohhut auf dem kohl-sch»ar»en struppigen Haar steht s«hr malerisch au«, selbst wenn man ahnt, baß «r mit dem Wasser n»r jur N«g«nzeit Bekanntschaft macht. Die Kinder gehen simtlich in der Tracht unserer grauen Vorfahren und haben ganz unglaublich dick« Biuch« — vielleicht rom Wasser, und d» Mütter bei der «eburt ketnnlei Acht haben, steht manchem Kind« d«r Nabel wi« «in Apf«l herau« »der wackelt wie ein« »«rkürzi« «ptckwurst. Di« Eingeborenen haben den Aberglauben, da» man solch«» Kindern »in Goldstück 3. [46.] Jahrgang land aber, welche« um die Behauptung seine« indi. schert Besitze« bangt, sucht durch «ine kluge Ber« fchleppungStaktik sein Kalkül den wechselnden Ereig-Nissen anzupassen. Die angekündigte Frühjahr», offensive der Noten Arme» sügt sich viel besser in» englische Konzept,-al» sich manche doktrinär« Po-linker in Mitteleuropa träumen lasse». Denn wenn sich die Russen auf dir einen Seite, die Polen, Rumänen und sonstigen kleinen „Verbündeten'' auf der anderen Seite gegenseitig die Köpfe blutig schlagen, so ist wenigstens für eine Zeitlang die russische Spitze gegen Indien unwirksam geworden und England hat eine neuerlich« Schwächung de« ihm in Asien gefährlichsten europäischen Rivalen erreicht. Ueber alle Maßen eigensinnig und töricht ge-bärdet sich der Entente-JmperialiSmu« gegenüber der deutsch österreichischen Republik. Als die Wiener Frieden»d?legierlen in St. Germain ihre Unterschrift unter die Frieden«urkunde setzten, taten sie die«, wie in der jüngsten Zeit veröffentlichte Tagebuch« blätter dartun, in dem Bewußtsei», daß da« Schrifistück, fast ehe sozusagen ihre Namensserti-gungen noch getrocknet wären, die Undurchsühr« barkeit der darin enthaltenen Bestimmungen er« weisen würd». Wa« die Entenie Diplomaten trotz d«S beigestellten Ziffernmaterial« nicht glauben und einsehen wollten, ist ihnen und der ganzen Welt seither durch die in fortwährend gesteigerten Krisen sich ausdrückende Lebensunfähigkeit Deutschösterreichs eingehämmert worden. Der krankhafte Deutschenhaß Frankreich« hat bi« zum heutigen Tage die na» türlichste Lösung der deutschösterreichischen Frage, den Anschluß Deutschösterreich» an Deutschland, zu verhindern vermocht. Mit allen möglichen Rezepten und Medikamenten sollte dem deutschösterreichischen auf den Bauch bind«» muß, da« man mit altein Schatze «»«gegraben unb da« «irr Kreuzzeichen dar« auf ha». Ein« gut« Tagreis« von Puerto Eolombla liegt Ear>ag«na. Der wachehab«nde Offizier warnt« un«, daß wir in Solon schwören mühten, di« verpesteten Häfen nicht betreten zu haben, aber ich beschloß mein «e» wissen In Eolon so dehnbar zu machen, wie der groß« Staatsmann Wllso» e« un« g«l«hrt und war al« «rste dt« Landung«brück« 'runter. Ein dicker Reich«d«utscher begleitete mich, dessen Forschungslust und Beutel mit den meinen harmonierten, d. h. der alles sehen wollt« und nicht» »um Ausgeben hatte. Nachdem wir un« den neuen Nationalpark, mehrer« Kirchen, da« Kolumbu«-denkmal und viele Schönen Eartazena» de lo« Indio« angesehen hatten, sagt« ich zu meinem Begleiter: .Ich zerschmelze.- „Bei Ihnen steht man'« wenlgsten« noch nicht," meinte «r und zeigte auf seine Hos«, an d«r da« Wasser buchstäblich außen niederrann. Da wußt« ich, daß nicht ich allein schwitzt«. — — — Eartagena de loS In»ioS gilt als Perl« der An« tillen und man glaubt w«iß der Himmel wi« zu finden bi« man eb«n dort ist. DI« Stadt bildet mit ber Bucht einen schönen HUbkrei», au« b«m Kokospalmen mit «Indgebogenem Stamme, Bougalnvillta« und andere Tropenpflanzen auftauchen und der Hügel, den Earta-g«na umgibt, verleiht der Stadt unzweifelhaft ein male« rtsche« Ansehen, ebenso wie di« alte, blum«nüberw>»ch«rte Frstung»mau«r, aber di« »iel«n Sümpf« um Eartagena, in denen nicht nur nackt« Beng«l, sondern auch Stech-Mücken ihr Un»»«fen treiben, erhöhen keineswegs di« Freud« de« Dasein» und di« »ielen Erkerf«nst«r mit Seite 2 Cillier Zeitung Nummer 17 Patienten da» Leben »erlängert «erden; da alle diese Versuche mißlangen, so ist man auf die Radi kalkur verfallen, da« deutschösterreichische Problem durch Aufteilung diese» Lande« an die Nachbar staaten aus der Well zu schaffen. Schweizer Meldungen besagen, daß zwischen Italien und der Tschechoslowakei feste Abmachungen bestehen, denen zufolge in gewissen Fällen italienische Truppen Vorarlberg und Nordtirol, tschechische Soldaten dagegen Nieder- und Oberösterreich besetzen sollten. Wa« hienach vom deutschösterreichischen Staate übrig bliebe, Deutsch Steiermark und Kärnten, würde automatisch in die jugoslawische Interessen-sphäre übergeführt werden. Die tschechische Politik, welche die Gestaltung der Dinge in Mitteleuropa in der letzten Zeit in erheblichem Maße beeinflußt hat, glaubte durch di« Androhung der Besetzung allen Habsburgischen Re-staurationSbestrebungen in Deutschösterreich einen Riegel vorgeschoben zu haben. Der tschechische Außenminister Dr. Benesch ließ sich von dieser Er» wägung leiten, al« er bei den in Brück an der Leitha mit dem ungarischen Minister Dr. Gatz ge> pslogenen Verhandlungen die Erklärung abgab, daß die Tschechoslowakei an der Lösung der ungarischen Königsfrage nicht mehr interessiert sei, mit anderen Worten, einer Einsetzung eine« habsburgischen Ab-kömmlingS auf den ungarisch?» Thron keinen Widerstand mehr entgegensetze. In diesem Zusammenhange betrachtet, ist der Osterbesuch de« ehemaligen H:rrscherS Karl in Buda-Pest kein bloße« persönliches Abenteuer, sonder» der Ausdruck der noch immer unsichtbar wirkeuden hab«-burgischen HauSmachtpolitik, daß nun der Zeitpunkt für das aktive Eingreifen in die verworrenen mittel-europäischen Zustände gekommen sei. Die politische Regsamkeit deS tschechischen Außenministers Dr. Be-nesch hat also die habSburgischen R:staurationS-bestrebungen nicht vereitelt, sondern sie nur aus ein andere« Ä:leise gelenkt und die Hofkamerilla zu einer entscheidenden Handlung gezwungen. DeutschSsterreich war, wie die Dinge heute liegen, für ein derartige« Experiment ein ungeeigneter und allzu gefährlicher Boden. Aber Ungarn, welche« verfassungsmäßig ein Königreich ohne König ist und der finanziellen Hilfe dcS Auslande« leichter entbehren kann al« DeutschSsterreich, bot zu einer politische Aktion un-gleich günstigere Aussichten. Inwiefern« ungarische RegierungSkreise die Ruckkehr d-S Exkaiser« Karl nach Budapest ermöglich! oder begünstigt hzben. wird wohl schon die nächste Z ikanft lehren. Die ihrem soliden Sitter wirken ungemütlich auf bin Frem-den. Wer den Sharalter der Südam-rikaner besser kennen lernt, begreift, bj& eine Frau, die nich urge wöhnlich mutig und »illensfest ist, nur hinter einem Gitter — und da nicht immer sicher — leben kann. In ihre feine Spitzenmantilla gehält, den be« malten Fächer am weiten, schreiendbunte» Gewinde oiederhängend, sahen wir die schwarzäugigen Sbiien an uns vorüber »um Stiergefecht gehen, so gelassen und vergnügt, al« gingen sie zur Oper und nicht zu barbarischem, blutigen Spiele, doch un« rief die Shiffi» Pfeife von schönen Villen, engen Gissen und Schirm-Palmenhäuschen, «ui denen Eirtagena de los Indios besteht, zum Boot zurück und bald versank hinter un« die Perle der Tropen Südamerikas. Der beste Hafen im Stillen Ozean ist Buenaventura (»Gutes Wagnis"), aber die schlechten veidindungs-straßen machen Eolombia trotz feine« unglaublichen Reichtum« zu einem noch vielfach unerforschten Lande »nd « ischen Frage auf einer anderen Grundlage ange-strebt werden muß als in den Pariser Frieden«-Verträgen versucht wurde. Der europäische Erdteil ist krank und bedarf einer raschen, wenn auch vorsich-tigen Behandlung. Die Boraussetzung hiezu bildet die richtige Erkenntnis der Krankheitssymptome. ErKaiser Karls Bsterausflug. Der letz!e gekrönte Habsburger ist von Schloß Pranzin« in der Schweiz über DeutschSsterreich mit gefälschten Papieren nach Ungarn gekommen. Es scheint, daß bloß die hohe migyarisch.' Ä.ist-lichkeit von sei lern Borhaben gewußt habe, während die anderen Legitimisten zum Teil sehr unangenehm überrascht wurden. Der Hauptarrang-ur deS Uuec-nehmenS war, nach v.'rsch «Denen Meldungen zu schließen, der Bischof von Sieinamanger. Sanntag vormittag» fuhr ein Auto bnm ValaiS de» Mini-sterpräsisenten in Badap.st vor. E n Herr in Zivil redete einen Mmisterlalbeantten, der im ersten Luzen-blicke einen Wahnsinnigen vor sich zu haben glaubt«, mit folgenden Worten an? bin euer König. Wo ist der Ministerpräsident?' Der Beamte über» zeugte sich bald, daß in der Tu der ungarische „König" vor ihm stehe. Da der Ministerpräsident nicht anwesend war, befahl Karl, man möge den Reichsverweser Horthy verständigen, daß er vom Könige in der Burg erwartet werde. In der Ka-binettSkanzlei würd« die tel'phonische Mitteilung für einen schlechten W y gehalten. I iz,»ischen fuhr aber Karl mit dem Auiomabile an. AiS man ihn erkannte, herrschte die größte Bestürzung. Nichtsdestoweniger wurde der Habsburger mit allen Ehren empfangen und der Reichsverweser geleitete ihn in die Gemächer der Burg. Dort »erhandelt« der Ad-miral lange Zeit m>t Karl. In dieser Unterredung gelang es nur nach vieler Mühe, den Exkönig zu überzeugen, daß seine Räckkehr für Ungarn eine Katastrophe bedeuten könne. Anfänglich hatte Karl jede Verhandlung abgelehnt und darauf bestanden, den Thron feiner Väter sofort zu besteigen trotz der Darlegungen HorthyZ, daß die« nich: ohne Beschluß de» Parlamente« geschehen dürfe. Karl berief sich auf französische Zusicherungen, wonach die Entente nichts gegen feine Thronbesteigung einwen,en werd«. Schließlich einigte man sich dahin, daß sich der Ex-könig nach Steinamanger zu« dortigen Bischof be. geben solle. AIS er sich auS der Burg entfernte, rief er laut: „Lebend werde ich Ungarn nicht wieder verlassen." Die Nachricht »on Karls Abenteuer in Ungarn hat in Wien große Erregung hervorgerufen. E« wurden Gerüchte verbreitet, daß im Nachbarstaat« die Militärdiktatur unmittelbar zu gewärtigen sei, daß 30.000 Mann zu KarlS Verfügung ständen und Off'zierSlegion«n einberufen würden. In Stein» amanger seien dem bischöfl'chen Gaste rauschende Huldigungen dargebracht worden. Eine große Volks-meng« wogte »or dem BijchofSpalaste auf und ab und in vielen Reden sei Stimmung für den König gemacht worden. Trzbischos Ezenoch, die Grafen Erdödy, Andrafsy und viel« andere Aristokraten hätten sich spontan in den Dienst de« habsburgischen Königtumi gestellt. Karl habe OffizierSabordnunzen Audienzen erteilt und stch feiern lassen. Eine Budapester vtelduug berichtet von «in«« Einschreiten der Vertreter der kleinen Entente, welche die Erklärung abgegeben hätten, daß der Restau-rationSversuch von ihren Staaten als Kriegsfall betrachtet würde. >u« Wien wird ferner mitgeteilt. daß Jugoslawien an der ungarischen Grenze Trup. pen zusammenziehe, um aus j«d«n Fall vorbereitet zu sein. Die deutschösterreichische Regierung hade die Grenzwachen gegen Unaarn »erstärkt. Die sozi». listische Partei in Deutschösterreich habe mit Rück-sicht auf die Wiederherstellungsgefahr in Ungar», di« anch von der Wiener Regierung al« feindlicher Akt betrachtet werden müsse, die sofortige Einde-rufung de« Parlamentes gefordert. Deutschesterr«ich werde zusammen mit der Tschechoslowakei, Jugo-slawien, Rumänien und Italien auf Grund bindender Abmachungen an dem einheitlich«n Vorgehen der Nachfolgestaaten teilnehmen müssen. Die Untersuchungen der Wiener Regierung über die Durchreise huden noch zu keinem Endergebnis geführt. Der Bevollmächtigte Karls, Baron Schager, sagte im verhöre au«, daß er von der abenteuer» lichen Osterfahrt nicht» gewußt habe. Er sei benachrichtigt worden, al» sein Herr schon in Wien war. Bl» jetzt wurde festgestellt, daß dieser am Freitag abend in Wien eintraf. Er wohn!« beim Grafen Erdödy. In seinem Gefolge befanden sich Prinz Ludwig Windischzrätz, der frühere Hofmarschall der Kaiserin Zita, Graf Josef Hunyadv. ferner Graf Josef Ecdödy und der Generaloberst JaSny. Am KarsamSlag fuhr Karl mit einem ge-»Ähnlichen Autotaxi nach Hartberg in Steierm ark. An der ungarischen Grenze legitimierte er sich mit «iner Legitimation vom englischen Roten Kreuz. In Pinkafeld machte er eine kleine Paus« und setzte dann den Weg nach dem Graf Erdödyschen Schloß Rotenturm fort. Dort fragte er, wie erzählt wird, den Chauffeur: „Wissen Sie, wen Sie gefahren haben?' Al» dieser verneinte, sagte der Fahrgast herablassend: „Ihren Kaiser Karl!" Er schenkte dem Manne 100 Franken. Am Abend kam Karl nach Sieinamunger, wo ihn Bischof MikeS und Oberst Lehar erwarteten. Ungarische Politik. DaS Ergebnis der Verhandlungen, die die ungarischen Minister mit den tschechoslowakischen in Brück an der Leitha geführt haben, haben i« Budapest» politischen Kr«is«n durchaus befriedigt. So zurückhaltend der Außenminister Dr. Gratz sich in der Nationalversammlung darüber äußerte, so ließ sich seinen Erklärungen doch entnehmen, daß in den Beziehungen z»>sch:n Ungarn und der Tschecho-stowaket eine Konsolidierung eingetreten ist, die, aus einer Verständigung über gewisse politische Fragen beruhend, die Einleitung eines normalen Wirtschaft»-verkehr« ermöglicht, dessen beide Länder bedürfen. Indem sich Dr. Gratz der Tschechoslowakei gegenüber auf die durch den Frieden von Trianon geschaffene Lage beschränkte, ermöglichte er der tschechischen Regierung, ihren ablehninden S andpunkt in der HabSburgersrage auszugeben. Dr. Benesch konnt« er-klären, daß die Tschechoslowakei an der Lösung der ungarischen KönigSsrage nicht mehr interessiert sei, un» damit war einer der schärfsten Gegensätze be-seitigt. ES ist Dr. Gratz dadurch gelungen, Ungarn au« der politschen Isolierung, in der S sich fett dem Zusammenbruche befand, herauszuführen, und man kann ihm daS Zeugnis nicht versagen, daß er dabei äußerst geschickt operiert hat. Allerding« hatte dir ungarisch- Außenminister kräftige Bunde«ge nossen an seiner Seite. Bereit» seit dem Herbste de» vori-gen Jahre« arbeiteten die italienische Regier» ng und eine Gruppe französischer Politiker auf ein« Ber-ständigung zwischen der Tschechoslowakei und Ungarn hin. Dr. Benesch suchte sich diesem Drucke zu ent-ziehen, indem er auf die Erweiterung und Vertiefung der kleinen Entente bedacht war, allein gerade da-durch kam er stärker in da« Kielwasser der italie. nischen Politik; denn in demselben Maß«, als man in Rom der allgemeinen Tendenz ber kleinen En-tente entgegenkam, wuchs auch die Verpflichtung des Dr. Benesch gegen Italien, und diese» konnt« um so nachdrücklicher sein« Donaupolitik betreiben, die zunächst darauf hinausläuft, durch Herstellung eine« Einvernehmen« zwischen Italien, der Tschechoslo-•«fei und Ungarn den südslawischen Staat in di«s«n Konzern hineinzuzwingen und ihn dadurch im In-terrsse der italienischen Adria- und Baltanpolitik zu binden. Daß Ungarn di» italienische P»litck auch i» di«s«m Punkt« nicht »»sympathisch ist, liegt auf der Hand. Di« Brucker Verhandlungen bedeuten mithin für Ungar» «inen doppelten Erfolg, nämlich so-wohl gegenüber der Tschechoslowakei als auch gegen-ßb«r Jugoslawien. Wenn bi« Prager Trib»»« z» M««er 27 d« Brack«» Lerhnndlnngen bemerkt, daq Dr. Benkfch e« „verstanden hab«, di« Magharen an die Wand zu drucken", so wird man diesen Lobipruch dahin ausltgen müss«n. d*fc «S al« notwendig eracht« merke, angesichts d« latsächt'chen Ergebniffe» der tierhandlnngen die Stellung de« Dr. Benesch gegen» »ber der Krink zn erleichtert,. die einige tschechische Malter wie Ea» und Praoo livu an den Brucker Verh«chlunyen üben. Besondere Bedeuiung kommt ihr wfthl nicht zu, ha die Art d«r Behandlung auswärtig« Hraz«n in der Präger Nationalverscimmlung eS a^schtiem, dah Dr. Bniesch in seiner Ungarn getzeuilber eingeschlagenen Politik der Verständigung aus irgendwelche parlamentarische Schwierigkeiten stoßen ttnnlf. _ JJoiitischr Rundschau. Inland. Au» dem Ministerrate. I« der Ministerrat«sitzung vom 28. März, an welcher von den neu ernannten Ministern Dr. Spoho teilnahm, wurde di« Einleitung einer Hilf«-akrion für jene Gebiete beschlossen, weiche nach dem Vertrage von Re.palio unserem Königreich« anheim-gefallen sind. Der Gesetzentwurf betreffend die Hebung der Residenzstadt Beograd wurde an das Mi»in«rium für Laufen und öffentliche Arbeiten zurückverwiesen, weil einzelne Anträge al? undurch-sührbar befunden wurden. . Ein gwischensall on der rumänischen Grenze. An ber rumänischen Grenze hat sich «in Zwischrnfall abgespielt, dessen Ursache bisher noch utcht aufgeklärt ist. Da« rumänische Militär hat an einzelnen Sollen unine Grenze überschritten und befindet sich noch immer aus jugoslawischem Boden. Der Ministerrat hat sich am 29. März mit dieser Angelegenheit leschäftigt und zur friedlichen Bei-legung de« Zoischensall« die Einleitung energischer diplomatischer «che«!t^ beschlossen. Eine Fünsklrchner Abordnung in Beograd. Eine Abordnung der Bewohnerschaft der Stadt und d«» Bezirke» von Fünskirchen ist unter Führung de« Jng. Hausrr in B.ograd eingetroffen und hat d«r Regierung eine veatschrlst überreicht, worin da« Ersuchen gestellt wird, es möge bei den verbündeten ßfnaien dnhin gewirkt werden, daß di« jugoslawischen BesetzungSdehörden wenigsten» noch drei Jahr« im Gebiete von Fünskirchen v«rbl«iben, um zu verhindern, daß die Bevölkerung dem weihen Terror aus Gnave und Ungnade ausgeliefert werde. Stockung unsrer Getreideaussuhr nach Deutschland. Die Ereigniss« in Westdeutschland haben uns«r«n Außenhandel stark in Milleidrnjchast gezogen. Die Qemi>«u*h:H>, an welcher da» Deutsch« Reich in hohem Grad« uiuei|Utt ist, gerät immer wehr in» Stocken. Von den i« vorigen Jahre vereinbarten 35.000 Waggon Getreide sind bi»her kaum 4159 Waggon Weizen und 2727 Waggon Mehl nach Deutschland ausgeführt worden. Ausland. Deutsche Luftschiffahrt. Der Borsitzende der interalliierten Luftfahrt kor>trovl»mmisiion hat an das deutsch« auswärtige «mt ein« Note gerichtet, in welcher angefragt wird, ob die deutsche Regierung gewillt sei, die Herstellung von Lllstsahrgerät im Sinne der Entscheidung von Boulogne zu verbieten. Die deutsch« fcgicnwg stellt sich in ihrer Antwortnote neuerdings aus den Stand-punkt. daß der Bersailler Vertrag den Verbündeten da« Recht nicht gebe, die Sperrfrist für den Bau und dle Einfuhr von Luflsahrzeuzen, die am 10. Juli 1920 abgelaufen sei, zu verlängern. Sie fordert, wie schon jrüher einmal, daß die Angelegenheit einem Schiedsgericht uuterdreiiet werde. Die Haltung Deutschöfterreichs in der oderschlefischen Frage. Die BreSlauer Schlesisch« Zeitung schreibt: Die gesamte drutschisterreichijche Presse, in den Län-der» wie in Wien, hat mit einer herzersreurudtn Einmütigkeit und Wärm« d«n deutschen Standpunkt in der oberschlesischen Frage vertreten. Seit Wrchen I'aden di« Blätter in spalienlangen Artikeln »ich Deutschland» berechtigte Hoffnungen und Forderungen zu eigen gemacht. Wie stet» in allgemein deutschen Belangen — so neulich beim Abbruch der Londoner Eitlier Zeitung Verhandlungen — kommt auch jetzt wi«d«r di« Ge-meinsamkeit de« Denkens und Fühlen» beredt zum Ausdruck. In einer Zeit, in der die EinHeitSsront de» Deutschtum» so bitter vermißt wird, wirkt diese Haltung der deutschösterreichischen Presse ebeuso wohltuend wie die enlprechenden Kundmachungen im Bnndeftparlament und in den Landtagen der deutsch-österreichischen Länder. Gras Andrassys politische Wandlung Gras Julius Andrafsy, der Sohn des berühM' Un Staat»manne« und sröh.-rer ungarischer Minister, hat durch seinen Eintritt in die christlichnationale Vereinigung eine bedeutungsvolle Wendung in Welt-anschauung»fragen vollzogen. Er hat aber auch in seiner jüngsten Rede iu der ungarischen National-Versammlung sein« Haltung in d«r Nationalitäten» frage neu eingestellt. Er erklärt« nämlich, das Italic» nale Schlagwort soll« nicht bedeuten, daß in der inneren Politik da« Magyarisierungsbestreben rich tunggebend sein müsse. Im Gegenteile, mau würde einen groben Frhler begehen, wenn man in der Nationalitätenpolitik die alten Weg« weiter wandeln wollte, die inan beschütten habe, al» da« Magharen-tum einen in allen Einzelheiten «inheitlichen National-staat schaffen wollte, den unter den heutigen Ver-Hältnissen anzubauen, unmöglich sei. Die Magyaren müßten ans der Vergangenheit lernen und die Sprach« d«r Staatsbürger nichtmagyarischer Zunge in Schule, Verwaltung und Gerichtsbarkeit zur Geltung kommen lassen. — Wie sind aber seinerzeit di« Vertr«t«r der nichtmogya tischen Völker verketzert worden, welchen Ber-solgungeu waren sie ausgesetzt, al« sie für die jetzt von Andrasstz versochlenrn Giurdsätze eintraten, die daraus hinauslausen, daß nur die zusammenhängende Krast der bezüglich ihrer völkischen Belange besrie-diglen Nationen Ungarn di« nötige innere Stärke und den inneren Halt geben könne! freilich bleibt ntch immer zu wünjchen, daß «» nicht bei schön«» Worten bleibe, sondern endlich auch die Tat solge, die den Nichtmagyaren, in erster Linie den Deutschen, ihr Recht zuteil werden läßt. Die amerikanisch russischen Handel»-beziehungen Die amerikanische Regierung hat an die Sow-jetr«gi«rung ein« Note gesendet, worin sie erklärt, daß die offizielle Anerkennung der amerikanischen Schulden im Betrage von 3SO Millionen Dollar die Bocbtdingung für die Wiederausnahme der Hatt delsbeziehungen der vereiniglen Staaten mit Rußland bilde. Aus Stadt uui» lauft. Resormationsjubelfeier. Ans Kreisen der evangelischen Gemeinde wird un« geschrieben: Am 18. April 1921 jährt sich zum 400 mal der Tag, an dem Dr. Martin Luther auf dem Wormser Reichstag erschien. Er sollt« aus der glänzenden Versammlung „vor Kaiser und Reich" seine Taten und Schriften rechtfertigen und widerrufen. Hier hat er, obwohl der Bann über ihn ausgesprochen war und obwohl ihm die ReichSacht droht«, auf die Forderung zu widerrufen seine Erklärung abgeben, die mit den weltberühmten Worten schließt: „Wider-rufen kaun ich nicht» und will ich nicht«, weil wider da« Gewissen zu handeln nicht sicher und nicht lauter ist. Ich kann nicht ander», hier stehe ich. Gott h«Is mir! Amen." Dies« Worte könnt« man «in weltgeschichtliche» Symbol nennen. Sie sind da» Leitwou der ganzen Folgezeit, die wir gegenüber dem Mittelalter al« die Neuzeit empsiilden, die »poche der Gei'le»- und Gewissensfreiheit. Die mächtigsten Anstöße sind von dieser Tat auSge gangen, wirksam d:« heut« und weit hinan» über ra» bloß kirchliche Gebiet. — Dirsrn Gedenktag be-geht aus Anregung der Protestanten in Deutschland und Nordamerika die gesamte protestantisch« Welt in feierlich«? W.ise. Auch die hiesige evangelische Gemeinde wird ihren besonderen FtstgoiteSdienst halt«»«. Um aber der Gemeinde und allen denen. die dafür Interesse haben, «inen lebendigen Eindruck von der Fülle der Auswi-kungen und o« zu setzen ist, mit Schmunzeln zu rigistri«: cn, wenn « icht die Ersahrung lehrt«, daß solche und ähnliche bei »en Hraren herbeige-zogene Gedankensprünge in Ermangelung konkreter Tatsachen zuweilen mit Ersolg dazu benutzt werden, um dem chauvinistischen Geist gegen die deutschen Mitbürger dieser Stavt steift neue Nahrung zuzuführen. Und da» muß lebhaft bedauert werden nicht nur im Jnteress« eine« sriedlichen Zusammenleben» beider Bolksstämme, sondern auch im Jnteresie de» guten Ruse» einer ernsthasteu Press«. Die Tausund Kronennoten. Da« Ge-neralinspektorat de» Finanzministerium» teilt mit, daß die Nachrichten einiger Blätter über den nachträglichen Eintauich der nichtgestempelten 1000 Kronennoten der österreichisch-ungariichen Bank der Wahrheit nicht entsprechen. Da« Ministerium hat in dieser Sache noch keinen Beschluß gefaßt. Postscheckverkehr. Einer Mittellung au« Zagreb zufolge können vom 1. April angefang«» aus dem Gebier« von Kroattkn-Slawonien, Med muije und der W»iw«dina Einzahlungen mit den Zahlu»g»?öz«n der Poflscheckianzlei in Ljudljana un» der Postsparkasse in Sarajewo gemacht werven. Bitten um ErmSgigung der Eise«' * bahnpretse. An da» Verkehrsministerium werden von seilen verschiedener StaatSinsNtutionen und Privatgescllschasten Bitten um Freikarten oder er» mäßigte Preise für die Fahrt aus den Staat»-eiscnbahneu gerichtet. Wegen de» ungünstigen si-nanziellen Standes unserer Eisenbahnen kann in den meisten Fällen diesen Bitten nicht Folge ge. leistet werden. Alle Bittsteller werden ermahnt, in Zukunft von solchen Gesuchen Abstand zu nehmen. Die Royal Mail Steam Paket Qfom* pany, die in Kürze einen Passagier- und Fracht-verkehr zwischen Rewyork, England und Hamburg eröffnen wird, hat sich entschlossen, zum Besten der notleidenden Bevölkerung Mitteleuropa» die freie Beförderung von Liebesgaben-Paketen von New^ork über Hamburg bis an den Empfänger zu übernehmen. Seitens der Rohal Mail Steam Paket Company sind besondere Vorkehrungen getroffen, um eine möglichst prompte und sichere Besö-.derung zu gewähr» leisten. E» empfiehlt sich. Freunde oder Verwandte in Amerika auf diese kostenlos« Beförderung aufmerksam zu machen. Auskunst über all« näheren Einzelheiten erteilen die Hamburger Agenten der Royal Mail: Olas Sassen et Sompanh, Hamburg. Alsterdamm 10-ll, Fernspr. Bulk. 3W3 und AI st. 3986. Sport. osterroettspiele in Ljudljana. Wie bereit« mitgeieilt, spielten die hiesigen Athletik«? an d«n beiden Osterseiertazen gegen den Sportklub Jlirija i» Ljudljana. Jlirija siegte an beiden Tagen 7 : 0 (3 : 0), 6 : 0 (2 : 0). Die Meistermannschaft ist in ihrer vollkommenen Stärk« angetreten. Da« durch die Wintermonate durchgqüh.tc Training macht« alle Spieler um eine Klasse besser, wogegen bei den Athletikern der Mangel solcher Uebungen nach längerer Spielzeit in die Augen sprang. Die Angriffsreihe der Jiirija ist wie aus einem" Guß. Besonder« der linke Flügel (Vidmajcr) — zweifellos einer der besten iu Jugoslawien — fiel durch sein« fast uttaoshaltbaren Läuse bi« zum gegnerisch«» Tor auf. U«b«rhaupl hat sich der ga»j« Sturm Seite 4 da« sichere und rasche Zupaffen, das rechtzeitige V»r- und Durchlegen de« BaleS bereits angeeignet, wodurch selbst bi« beste Verteidigung schachmatt gesetzt wirb. DenAihletikern ging jedederartigeAngriffS-weise ab, weshalb trotz mehrerer Schanzen kein Treffer erzielt werben konnte. Di» Verteidigung der Jlirija weist keine besondere Klasse auf, wenn man etwa von Pretnar absieht, der sich durch sein derbe« 'Spiel bemerkbar machte. Der Tormau der Jlirija Pelan, war an beiden Tagen gut, wogegen »er Tsrmann der Athletiker am zweiten Tage ver-fast vat. Da« am ersten Tage «om Schiedsrichter Vodiiek geleitete Spiel litt unter der allzu cffen-sichtlichen Parteilichkeit, derzusolge auch zwei Achte-tikern »om Spiel ausgeschlossen wurden, so daß die Blau-Selben fast die ganze zweite Halbzeit mit nur acht Mann im F.lde spielten. Das Spiel de» zweite» Tage« leitete als Schiedsrichter Herr Be-tetto, der sich Mühe nahm, bcn Spielregeln Geltung zu verschaffen. _ Wirtschaft und Verkehr. von d«r Südbahn. Die Leitung der Süd-bahn hat dieser Tage eine Kundmachung veröffent-licht, au« der herv»rgeht, daß die italienische und die ungarisch» Regierung und ebenso die Association Nationale in Pari« die ihnen vorbehalten« Geneh-migung zum Regime provisoire bereits erteilt haben, so daß n»ch die Genehmigung der jugoslawischen unb der deutschösterreichischen Regierung aussteht. Wie wir erfahren, hat unsere Regierung bezüglich der Südbahn noch keinen endgültigen Beschluß ge« saß«. Der Ministerrat icheint wohl die Idee eine« sosartigen »bkause» unserer Strecken der Südbahn aufgegeben zu haben, doch ist kaum anzunehmen, daß die Beograder Regieruiig dem Wunsche der sranztsischen Interessenten ge»äß der Südbahn de» gewünschten Vorschuß von zwei Millionen Franken gewähren und ivch weitere Verpflichtungen ohn» genügend» Sicheruig unj.rer Interessen eingehen werd«. Au»tändische Aktiengesellschaften müssen, lintr Verordnung »es Handelsminister« zufolge, von nun an im SHS Staate alle Bücher in der Staats« spräche führen unb die Währuüg in der jugosla-wischen Valuta angeben. Ursprungszertifikate Der Finanzminister hat angeordnet, daß als Ursp»ung«zert>filate für Waren aus DeutschSsterreich auch alle Kantigen!» zertlsikate anzunehmen sind, welch, da» Deutschöster-riichische Warevverkehrebürv in Wien un: dessen deatschöst«rreichische Filialen iGraz, Linz, Salzburg, Jnnibruck, Klagensurt und Feldkirch) ausstellen. Verbindung zwischen Wien und Beo-grad. Da» Tchifsahrt«sy»d!kat in Beograd bereitet eine regelmäßige Schiffsverbindung zwischen der Hauptstadt Jugoslawiens und Wien vor. Die Dampfer werde» vom IS. April an regelmäßig verkehren. Einfuhr deutscher Chemikalien nach Jugoslawien. We au« Berlin gemeldet wird, wurden im Jahre 1920 48.286 Tonnen Chemikalien, pharmazeutische Mittel und Drogen ant Deutschland nach Jugoslawien ausgeführt. Der Wert dieser Sachen betrug 131'/, Millionen Dinar. Neue deutsche Filme. In der Berliner »Urania" hat v»r kurzem »or de» Behörde» und der Presse, »or ausländischen Gästen und Vertretern fremder Staaten die Uraufführung deS Filme« „Was deutsche Technik Wunder schuf" stattgesund.n. Der Reichsverband deutscher Technik hatte mit Hilfe der Deutschen Lichtbild-Gesellschaft (Deulig) den Film zusammengestellt, um ihn im Rahmen der aujklä-renden technischen Vildervvrtrige zu verwerte». .Die Technik dem Volke" unb „Die beullche Technik allen Völkern" sind die beiden Leitmotive de» Kultur« und Wirtschastsprogramme«. von dem dieser Film eiu Teil ist. In fünf großen Abschnitten steht man Aufnahmen au« dem Kohlenbergbau, der Eisen« und Stahlindustrie, der Textil- und Lpieiwarenlndustrie, daneben Bilder aus dem HandelSleben, der Leipziger Messe und dem Hamburger Hasen, di« Entwicklung d«S Buchdrucks von der Gutenberg-Presse bi» zur m»b»rnen RotatioilSmaschine. Weiter zeigt »er Film Errungenschaften der Elektrotechnik: eine Kaffepack «aschin», di« v»m Kleben und Bedrucken der Title» bi» zum Abzählen der gefüllten Tüten automatisch arbeitet, und daS Entstehe» künstle, ischen Porzellan«. Die »er> verblichen Folgendes FrledenSi-ertrag^S sind in guten Trickaufnahme» Aber den K»hl»nbedarf und die Kohlenförderung dargestellt. Der letz'e Teil zeigt die neuesten Fortschritte der Filmtechnik: Zeitrafferauf-nahmen, bei denen ber Ablauf zeitlich weit auSein-auderliea«»der Vorgänge (wie bad Wachsen vou Cittier Zeitung Pflanzen) zusammengezogen wird, während umgekehrt die Zeitlupe den Strahl eine« Springbrunnen» in Wassertropfen zerlegend langsam steigen und sollen läßt. Die Aufnahmen sind durchweg künstlerisch und technisch einwandfrei. Der Film ist nicht für Fach« leute bestimmt, er soll »om Reichsbund deutscher Techniker nicht nur in Deutschland, sondern auch im außcr»«utschen Ausland »or einem großen Publikum vorgeführt werden. Die „Sanktionen" und der tsche chische Export. Die Ententezwangsmaßregeln gegen Deutschland haben zur Holge, daß die engli-schen Behörden bei der Einsuhr nichtdeutscher, über Deutschland beorderter Ware eine Herkunstsbeschei-nigung verlangen. Davon wird vor allem der »schr chische Zucker betroffen, der durchweg» den Elbeweg über Hamburg nimmt. Die Au«k«rtigui,g drr Zer« tisikate kostet vi l Geld und Verdrießlichkeiten. Im übrigen sind diese Zertifikate ganz ungesetzlich, denn da der Zucker in komplette Kähne verladt» und mittels eigenen Schleppdampfers auf der „inter-nationalen- Elbe direkt in den Hamburger Frei-Hasen verschifft wird, muß man sich fragen, wozu denn eigentlich die Elbe „internationalisiert" wurde, wenn trotzdem diese Z-riPkate verlangt werden, für die überdies roch 90 K vom britischen Konsul in Prag erhoben werden. Durch diese Gebühr ist der tschechische Zucker auf dem englischen Markte benachteiligt gegenüber Zucker, zum Beispiel hollän-»ischer Provenienz, bet welchem eine Herkunst«-bescheintgung nicht notwendig ist. Die Textilindustrie in Ungarn. Ungarn hat im FnevenSvertrage di« industriellen Anlagen zum Teil, die RohitoffeizeugunzSgebiete jedoch in viel größerem Maße »nl»ren. Wa« den Verlust der industriellen Einrichtungen betrifft, so hat es hauptsächlich diejenigen Industrien verloren, welche die erste Verarbeitung des RohmatcrialeS vornehmen, während ihm die weiter verarbeitenden Werke größten, teil» erhallen blieben. Im ehemaligen Ungarn be« fanden sich 272.000 Baumwollspindeln; davon verblieben dem Lande 30.000. Die Anzahl der Web» stühle ist von 8000 auf 3200 gesunken. Die Zahl der Schafe ist von 8 Millionen auf 1*3 Millionen vermindert worsea; die Wollerzeugung beträgt nur noch i% der früheren. Von der BekleidungSiudustii» sind? % in den vonUngarn abgetrennten Gebieten gele-gen. We> n ganz Westungarn zu DeutschSsterreich kommt, so verliert Ungarn damit die gesamte übrige Spin-nerei- und Webei^i-Jndustrie, während nach dem jetzigen Zustande 25 % davon noch innerhalb Ungarns liegen. Die Stickerei- und Bandindustrie ist Ungarn zum großen Teile »rhalten geblieben. Zurzeit werden WO Strickereimaschinen. 1800 Stickerei- und Webe-reimaschinen und 350 Trikotagenmaschinen beschäftigt. Di« Bundindustrie beschäftigt heut» 420 Webstühle. Dir Zahl der Hanjkpindeln ist von 2000 auf 1500, die Zahl der Hanfwebstühle von 1200 auf 200 gesunken. Die Jute-Industrie beschäftigt 18.000 Spindeln und 2800 Webstühle, von denen 50% in Westungarn liegen. Die Zahl der KlachSspinteln hat von 17.500 aus 10.000, diejenige der Webstühle von 1900 auf 300 ab-genommen. Die Ecidenerzeugung betrug im Jahre 1913 1-5 Millionen Kilogramm, im Jahr« 1919 nur noch 30.000 Kilogramm. Nur 40# der ehemaligen Seideninduftrie gehören zum neuen Ungarn. Die Appreturindustrie ist fast ganz bei Ungarn ver-blieben. Man schätzt den Wert der benötigten Sin-suhr auf 10 bis 12 Milliarden ungarische Kronen. Nur 5% de» gesamten ungarischen Bedarfes an Textilien könne» vollständig im Lande hergestellt werden. Iahlungserleichterungen für bul garische Importe. Die bulgarische Regierung gestattn neuerdings ZzhlungScrleichterunzen für Seri Import in Bulgarien. Die dtilganjchen Banken sind ermächtigt, die eintreffenden Waren anstandslos gegen die Versanddokumente zu honorieren. Bisher wurden sie einer fechSmonatigen Zahluugsfperre »mterzozen. Nach der gleichen ministeriellen Ver-fägnn^ können auch Kredite gegen Dokumente im Auslande eröffnet werden. Das englische Kapital. Züricher Blätter erfahren auS SBie«, daß eine englische Final,zgriippe beabsichtig«, jämtllche österreichische, tschcchoslowaknche und ungarische Eiiendahnen zu übernehmen. Das englische Kopital will sich aus diese Art Einfluß aus all« Verkehrswege Zentral,uropaS sichern. F5t'?mi!chtcs. DieMädchenehreberSchaufpielerin. Eine der lieb-nSwücoigsten und anmutigsten Schau-spielerinnen der englischen Haupistadt ist gegen-wärtig Miß Eicely Debenham, der i» in kurzer Zeit gelungen ist, sich in die erste R^'he der Dar- Nummer 27 stellerinnen zu spielen. Bor einigen Tage» fand nun eine interessante Verhandlung statt, in deren Mittelpunkt Miß Debenham stand. Sie hatte die Firma D. E. Thomson u. Eo., Ltd., und Mr. W. L. V'nkorn, den Herausgeber be» Blattes Thomson Weekly New», geklagt, weil in der genannten Wochen-schuft ein Bild erschienen war, das die Klägerin mit einem kleinen Mädchen darstellte. Unter diesem Bilde standen die Worte: »Miß Eicely Dedenham, die gegenwärtig die Hauptrolle in „Who's Hooper" im Adelphi-Theater spielt, mit ihrer kleinen Tochter." Nun ist aber Min C'cely D«benh»m unverheiratet und hat nie im Leben eiu Kind gehabt. Lie fiel beinahe in Ohnmacht, als sie diese« Bild sah, da» sie hier tatsächlich darstellte, aber nicht mit ihrem eigenen Kind, sondern mit dem einer Freundin, und sie klagte die betreffende Firma, die da« Bild der-kaust hatte, wie da« Blatt, das es mit der erwähnte» Unterschrift gebracht hatte. Vor Gericht — der, Vo'sitz führte der bekannte Mr. Juitice Darling — erzählte bie Schauspielerin, daß sie seit dem Tag«, an dem dieses Bild publiziert worden fei, ein Mar tyrium durchzumachen gehabt hab». Kein Tag ist vergangen, an dem sie nicht gefragt wurde., ob es wahr sei, daß sie ein Kinv besitze, wo sie doch gar nicht verheiratet sei, von Verwandten, die schon seinerzeit damit nicht einverstanden gewesen seien, daß sie zum Theater gehe, erhielt sie direkte Schmäh-briefe. man behandelte sie wie eine verworfene, und ihren Bräutigam — sie ist feit einiger Zeit mit dem sehr bekannten englischen Flieger, Oberst Hen. derton verlobt — konnte sie nur dadurch beruhige» und versöhnen, daß sie ihn mit der Freundin de« kannt machte, mit deren Kind sie sich hatte photographieren lasse», wodurch das Mißverständnis seine Ausllärung fand. Jedenfalls behauptet aber Miß Debenham, deren entzückende Frühj-hrS-toilette das größte Interesse aller im Gericht»« saale anwesenden Dameu fand, durch das ver-öffentltchte Bild in ihrer Mädchenehre schwer ge. kränkt worden zu fein und »erlangte durch ihren Anwal' eine sehr hohe Schadenersatzsumme. Die Geklagten gaben zu, in leich-fertiger Weis« vor-gegangen zu sein und nicht genügende Jnsorma tionen eingeholt zu haben, was sie aus« lichte be dauerten. Sie erklärten, in der nächsten Ausgabe de« Blattes ausdrücklich zu erklären, daß Miß De-benham kein Kind hätte und daß sie nicht die Ab. sicht gehabt hätten, ihrer Mävchenehre uahezutreten. „Die ganze Sache ist aber eine gute Reklame", lächelte Mc. Justice Darling, zu Miy Eicely De-benham gewendet, eh« dies«, zufrieden mit dem AuS gang der Verhandl»ng, de» Saal verließ. Und die Schauspielerin lächelte ebenfalls dem Vorsitzenden verständnisvoll zu. Eine neue Blindenschrift. Die in Chicago erscheinende Zeitschrist, „Populär Mecha nies", veröffentlichte um den Jahreswechsel einen ausführlichen Bericht über eine neue Bltndenschrift, wilche das Braille System ganz in den Schauen stellt, vielleicht überhaupt überflüssig mache» würde. Es ist bieS die Erfindung eine» Wiener Spezialistin Dr, Max Herz, der schon srüher «ine Verbesserung des Brarlle. Systems erfunden hat. bei welcher die Blinden selbst die Vervielfältigung der Bücher be-sorgen können. Seine neueste Erfindung besteht in der Anwendung des Phonographen auf die Her-stellung der Blindenschrift und muß erst werter ertt-wickelt werden, ehe eine praktische Ausnützung mög« lich ist. Die Newyorker Staaiskomaissioa sür Blinde und andere ähnliche Institutionen haben den Er-finder eingeladen und sich von ihm feine Erfindung, soweit sie bisher gediehen ist, vo.führen lassen. Die Fachmanner versprechen sich davon große Resultate. Der Blinde liest an'at! mit dem Tastsinn, mit dem Gehör. Der kleine P o ograph, den er dazu bedarf, besteht aus einer größeren unteren Scheibe, die er mit der Hand dreht,, und ber »beren Kcheib.', welche die Schrifl trägt und sich einmal dreht auf zehn Umdrehungen der größeren Scheibe. Ein Höhrrohr legt sich an die Ohren deS Blinden. Der Rekord wird durch einen dem Morse Alphabet ähnliche-: ,C»de" vermittelt, der jedoch nur aus einem System von Punkten besteht, ein, zwei und vier Punkte. Die vier Punkte stehen sehr nahe beisammen und werden als ein seines Summen gehört; auch die einzelnen P>u lle Hirt der Blinde nur leise, so daß auch ein länger andauerndes Lesen nicht ermüdet oder »er»öS macht. E« wurde in Amerika schon berechnet, daß ver Apparat, mit !«« der Blinde in wenige» Wochen lesen lernt, aus 15 Dollar zu stehen kommen würde, die einzelne Platte auf 10 bis 15 Sent«. Ein Buch, da» mit der Braille-Schnft fünf bis sechs Bande erfordert, läßt sich auf zwei phono-graphischen Platten anklingen. Nummer 27 Leute, die Willtonen zurückwiesen. E« ist schon »st genug »»gekommen, daß reiche Leute ihr Geld on die Armen verteilten, und damit die Worte «hristi befolgten, die er an den reichen Jüngling richtete. Bor kurzem hat nun der «ohn eines der reichsten Bankier» von Boston, Mr. Charles Garland, eine Erbschaft in der respektablen Höhe von einer Million Pfund Sterling mit sol-genden Worten zurückgewiesen: „Dieses Geld hat mein verstorbener Bater verdient und nicht ich, keinen Finger habe ich gerührt, um dazu beizutragen, daß diese« Geld erworben wird, und au« diesem Grunde sehe ich mich auch nicht im entferntesten veranlaßt, diese« Geld für mich in Anspruch zu nehmen." Nun Hütte man glauben sollen, daß vielleicht die Gattin diese« sonderbaren Schwärmer« auf ihn einzuwirken versuchte, sich doch nicht selbst im Lichte zu stehen und einen ss großen Betrag zurückzuweisen. Die» war jedoch nicht der Fall, im Gegenteil, sie land da« Birgehe» ihre« Manne« vollkommen be-greiflich und erklärlich und zog e« vor, mit ihm in bescheidenen Verhältnissen zu lebe». Anknüpfend an diese Sache zählen „Tit-BitS" nach »ine Reihe ähnlicher Fälle auf, in denen sehr reiche Leute ihr Geld nicht sür sich ausgeben wollten, sondern e« an die Armen verteilten oder große Erb-schasten zurückwiesen. Ein Mitglied der Familie Tillier Zeitung vanderbilt h«tte New-York, ohne seinen Anver« wandten Mitteilung zu machen, verlassen, und sich aus ein kleine« Gut in Pennsylvania zurückgezogen. Dort führte er, fern von dem Getriebe der Welt, «in ganz einsame« Leben, er beantwortete keinen der Briefe, die seine Angehörigen an ihn richteten und in denen sie ihn aufforderten zurückzukehren, und al« einige Banderbilti persönlich zu ihm kamen, um ihn doch zu überreden, seinen Entschluß aus-zugebe», blieb er fest und sagte, daß eS ihm in den einfachen Verhältnissen weit besser ginge al« in New-Dort, inmitten de« Luxus und der Pracht. Er wasche seine Wäsche selbst, koche für sich und fühle sich in dieser primitiven Umgebung, die er bi« zu seinem Tode nicht mehr verlassen wolle, ungemein wohl. Ec blieb auch tatsächlich noch zwanzig Jahre ganz allein in der EinöZe und nicht« halte ihn dazu bewegen können, seinen Entschluß auszugeben. Sin anderer sonderbarer Mensch. Herr Solo-downikow, ein russischer Mnltunillionär, der eine« Tages sein fürstlich eingerichtete« Heim in Moskau verließ und sich in ein Bauernhau« aus der Suppe zurückzog, hat sein ganze« Geld den Bedürftigen überwiesen und wer von seinen Freunden und Be-kannten den Mann in russischer Buuerntracht sah, hätte e« nicht für möglich gehalten, denselben Solo-downikow vor sich zu sehen der einst insolze seiner Eleganz tonangebend in Moskau war und m dessen In allem Kummer und Herzeleid richtete Lotte sich aus und sah die Schwester sragend an. „Der Australier, er war bei un« in Schönau?" ..Ja, und er bot uns seine Hilfe in edler, großherziger Weise an". Und Dagmar erzählte von Ralf Janfen uud feiner Unterredung mit ihr. Auch Lotte gegenüber erweckte sie den Anschein, als hab« sie selbst vor einiger Zeit ihrem Suesvater ihr Vermäßen über-geben. Sie wollt« Lott« »or der Erkenntnis be-wahren, daß ihr vat«r die Schwester vm die« Geld betrogen hatte. War ihr doch schon ohnedies daS B>ld ihre« Vater« sehr getrübt worden durch seinen Leichtstun und seine seige Wellflucht, die Frau und Kinder schütz!»« dem Verderben preisgab. Lotte hörte still zu. Die Tranen rannen noch über ihre Wangen und ihr Körper wurde von Schluchzen geschüttelt. Als Dagmar geendet hatte, zog sie Lotte wieder an sich. „Nun weißt du alle«, meinte Lotte. Ich wollte dir P.,pa« Tod nicht sofort melden und depeschierte dir nur von Mama« Erk>ankung. Du solltest alles durch mich selbst erfahren. A?ec ich habe bestimmt angenommen, daß du tapfer sein und nicht, wie Mama, haliloS zusammenbrechen wirst. Wir mi'fsen jetzt den Kopf oben behalten, mein arme« Schwesterlcin, denn eS wird uud noch viel Schlimme« bevorstehe», trotz der Hilse de« Herrn Jansen. Doktor Hänling hat mir heute gesagt, du würdest mir tapser zur Seite stehen." Energisch trocknete Lotte ihre Tränen. „Da« will ich gewiß tun, Dagmar. Laß mich nur erst über den ersten Schreckn» hinwegkommen. Wenn ich auch noch so tapfer bin, Papa« Tod und der Verlust meine« geliebten SchöaauZ kaa» ich doch nicht so schnell verwinden. Aber umsonst sollst du mich doch nicht an meine Tapferkeit erinnert haben." „Und du begegnest Mama recht gefaßt und ruhig. Lotte, sonst versällt st; wieder in Wein-krämpfe. Da« ist so entsetzlich Sie muß endlich zur Ruhe kommen." ..Mama gegenüber will ich mich schon zu-sammennehme». Aber laß mich jetzt erst ausweinen. Es muß erst vom Herzen herunter." Und wieder strömten du hellen Trinen über ihr Gesicht. Dagmar ließ sie gewähren, und so kam Lotte mit sehr verweintem Gesicht in Schinau an. Als sie dann den Reisestaub abgeschüttelt und da« Gesicht in kaltem Wasser gebadet hatt;, wurde sie etwa« ruhiger. Ihr« Mutter schlief noch, und man weckte sie nicht. Dagmar führte Lotte an die aufgebahrte Leiche ihre« Vater«. E« zuckle krampfhaft in Lotte« Gesicht, und ein trockene« Schluchzen stieg au« ihrer Brust empor. Ihre Augen blickten starr und trübe in da« blasse Totengesicht. Aber sie nahm all« Kraft zu-sammei, und beherrsch!« sich. Sie saltrte dann still di« Hände im Gebet und atmete dann tief und schwer. Dann umfaßte st« die Schwester und sagte leise mit erstickender Slimme: „Gab e« denn gar keinen anderen Au«weg für ihn?" Dagmar führte sie hinweg. saß'n d!e 7 $3:K.:c » l;!'a^x:n Stile 5 Salon« Großfürsten und alle Mitglieder der Aristo« kratie erschienen, um den erstklassigen Künstler« zu lauschen, die der Multimillionär um horrende« Geld für feine GefellschaftSabende gewonnen hatte. Auch Herr Paul Solasson, ein französischer Multimillionär, zog sich in ein Bauerndorf zurück, al« sein über alle« geliebter Neffe, «in bildschöner junger Mann, bei einem Maskenball um« Leben gekommen war. Niemand sah ihn von diesem Tage an wieder, er war für die Welt verfchollen und erst »ach seinem Ableben ersuhr man, daß er iu den dürstigsten Verhältnissen gelebt und sich in einer Hütte ausgehalten halt», die einst sir seinen Hund zu schlecht gewesen wäre. In seinem Testament hatte er die Armen von Pari» zu Erben einges»tzt. Sie können nicht schlafen? Nicht arbeiten? Sie haben nervöse Schmerzen? Ein Ge» sühl de« Wohlbehagen« bringt Ihnen Feller« echter Eisafluid! 6 Doppel- oder 2 große Spezial« flusche» 42 K. Staatliche VerzehrungSsteuer separat. Sie leiden an DarmtrSgyeit? Stuhl-verstopjung ? Das Uebel wird behoben durch Fellers echte Elsapillen. 6 Schachteln l8 K. Muqenttärkende Schwedische Tinklur 1 Flasche 30 K. Packung und Porto separat, aber billigst. Eugen B. Fell er in Stubica donja, Elsaplatz Nr. 335, Kroatien. und berieten in gefaßter Weise, wie sie ihre Zukunft gestalten könnten. Dagmar eröffnete ihrer Schvester, daß sie die Absicht habe, eine S.ellung anzunehmen. Da schluckte Lotte tapfer an neuaussteigende» Tränen. „Glaubst du. daß e« sein muß?" fragte sie leise. . Werde» wir nicht wenigsten« beisammen bleiben können?" „Da« wird nicht angehen, Lotte. Wenn wir un« auch noch so bescheiden einrichten wollten, so gehört doch imnmhin eine ganz hübsche Summe Geld auch zu dem schlichtesten Leben. Ich wünsche sehnlichst, daß wenigsten« soviel bei dem Verkauf von Schönau übrig bleibt, daß sür Mama und dich für da« Nötigste gesorgt ist. Für zwei reicht e« eher als sür drei. Ich kann doch verwerten, was ich gelernt habe, un» ich will e« auch tun." Seufzend sah Lotte vor sich hin. „Dann soll ich also allein bleiben mit Mama? Davon habe ich Angst, Dagmar. War Mama schon immer grillig und nervös, wenn ihr nur der ge« ringste Wunsch versagt blieb, wie wird eS erst sein, wenn eS jetzt sür sie heißt, mit allen angenehmen Lebensbedingungcn brechen? Ich möchte dann viel lieber auch eine Stellung annehmen." „Du bist noch so junz, Lotte, und hast wohl auch nicht genug gel.-rnt." Bei zagt sah Lotte zur Schwester auf. .Damit steht e« freilich schlimm. Ich habe niemal« gelernt. Stillsitzen war von jeher eine Straf« für mich. Und ich habe doch nicht geahnt, daß eS un« jemals so schlecht gehen würde. Ader schließlich muß ich mir doch aus irgend eine Weise mein Brot verdiene», wenn hier nicht« sür un« übrig bleibt. Reiche Verwandte die sich unserer annehmen könnten, haben wir nicht. Und alS listige« Anhängsel da« Gnadenbrot zu verzehren, da« wäre mir auch schrecklich. Wenn ich nur wüßte, wie ich mich durchschlagen könnte l Du« einzige, was ich wirklich gelernt habe, ist Reiten. Od ich damit Zirku«künstlerin werde» könnte? Ich habe in einem Roman gelesen, wie eine jung« Baronesse, der es schlecht ging, Schul» reiterin im ZUku« wurde." „Im Roman mag das ganz gut gehen. Aber in Wirklichkeit? Uederlege dir da« einmal." „Nein, nein — «• geht nicht, Dagmar. Schaffe» würde ich'« schon, d«in Papa hat oft gesagt, ich sei di« rein« Centaurin, und ein Pferd, das mich abwürfe, gäbe es einfach nicht. Aber wenn ich a« die taufend neugierigen Augen denke, die mich be-trachten würden — nein, nein — ausgeschlossen. Das könntest du auch nicht, Dagmar, trotzdem d» n»ch viel eleganter zu Pferde sttzest als ich, und eine elegante Schulreiterin abgebrn würdest". „Dazu bin ich nicht geschaffen, Lotte, so wenig wi« du." „Nun ja, schließlich hast du auch aus ander«« Gebieten genug gelernt. Aber ich — ich könnt« «ich höchstens noch als Hausmädchen bei dem künftige» Besitzer »vn Schinau »erdingen. Dazu reichen mein« Kenntnisse zur Not." Nun mußte Dagmar doch lächeln. „Das geht freilich nicht, L«lte." Diese znckte die Achseln. 26) (Nachdruck verboten.) Der Australier. Roman von Hedwig «Lourths-Alahler. Lotte fuhr empor und sah mit großen, er-schrockenen Augen in ihr Gesicht. „Papa? Ach, nein, Dagmar, das kann doch nicht stinl Unser kräftiger, gesunder Pap, — wie ist e« denn möglich? War er krank? Warum hat man mich nich« eher heimgerufen, daß ich ihn »och einmal sehen konnte?" Dagmar zog sie wieder an sich. „Er war nicht krank, Lotte. Borgestern war ein große» Flsi in Schönau. Und nach dem Feste, das er scheinbar ganz srihlich mitgefeiert hatte, wachte er Mama dnd mir eine fehr schlimme Eröffnung. Er sagte uns, daß — daß er ruiniert sei und daß Schönau unter dem Hammer k»mme. Und — danach — danach geschah e»." Lott» wurde leichenblaß und zitterte. .Und — danach geschah e« ?M wiederholte sie tonlos. .Ja, Lotte." Lotte warf sich an Dagmar» Brust. „Dagmar — ach Dagmar — er hat sich selbst — Papa — hat sich selbst gelötet?" Eine qualvolle Erschütterung lag in diesen Worten. Dagmar» Herz erzitterte vor dem Jammer der Schwester. Sie streichelte mit zitternder Hand ihr Haar. ..Ja, Lotte, er war sofort tot." Und sie erzählte so schonungsvoll wie möglich, wie alle« gekommen war. und wie nun jetzt die Verhältnisse lagen. Lotte lag ganz still in den Armen der Schwester. E« überflog sie nur zuweilen ein Zittern. .Und al« Dagmar zu Ende mit ihrem Bericht war, löste sich Lotte an« ihren Armen und richtete sich aus. Mechanisch strich sie mit zitternden Händen da» Haar au« der Stirn und sah starr v»r sich hin. Und plötzlich lösten sich Schreck und Jammer in heißen Tränen aus. Sie barg da« Sesicht in den Händen. Ruhig ließ die Schwester sie gewähren. Lange weinte Lott« stumm vor sich hin. Endlich sagte sie aufschluchzend: ,.Ach, Dagmar. wi« furchtbar ist da« alle«. Mir ist ans einmal, al« sei die ganze Welt ohne Sonn« und Licht." Dagmar streichelte wieder ihr« Hände. „Sei nicht so verzagt, mein Schwesterchen, sie wird nicht ohne Licht und Sonne bleiben. Auch ich war erst trostlos und »erzagt und habe schwere, schlimme Stunden durchlebt. Aber heute mittag, als die Gläubiger eben Mama und mich wieder arg bedrängt hatten, da gab eS wieder einen Lichtblick. E« erschien ein Retter in der Not.'' L»lte trocknete ihre Tränen. „Ein Retter in der Not?" Dagmar nickte. „Ja! Denke dir, der Australier kam mit Doktor Härtling nach Schöaau und bot un« seine Hilse an. Er will alle! ordnen und mit de« Gläubiger« ver» haodelr.." Ctite 6 Eillier Zeitunq Jlummer 27 Wir suchen zum baldigen Eintritt einen tüclitlffl'U best empfohlenen Herrn welcher die slowenische und deutsche Sprache in Wort und Schrift vollständig beherrscht, schon in Büros tätig war und mit den einschlägigen Arbeiten vertraut ist. Nur bestempfohlene Herren mögen sich unter Angabe von Referenzen, Gehaltsansprüchen etc. schriftlich melden. Zement« fMbrlk Trbovlfe, Gut erhaltene Nähmaschine ist zu verkaufen. Glavni trg Nr. 8, 2. Stock. 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