poSInins plsLsns v xolovini. Einzelne Wummer 1 50 Pi« Organ der Gottscheer Deutschen. Nezugrprtise: Jugoslawien: ganzjährig 30 Din, halbjährig 15-—Din. D.-Oefterreick: ganzjährig 6 Schill., halbjährig 3 Schill. Amerika: 2 Dollar. — Deutsches Reich 4 Mark. Koöevje, Dienstag, den 10. Wovemöer 193 t. Briese ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgesiellt. — Berichte find an die Schristleitung zu senden. — Anzeigrn-Aufnahme und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in ttocevje Oer komcdeee ftalencler iyrr üatt in keiner arlttscben famiiie fehlen, faulet unü leset id«. krdäitiicd in tler vucvdanaiung Matthias untl bei Msis fresse. Der Wahltag ein Ehrentag. Der Wahltag ist nun vorüber und sein Ab¬ schluß für das Gottscheer Gebiet durchwegs ehren¬ voll. Die Wahlbeteiligung war größer als bei allen bisherigen Wahlen und bewies neuerdings, daß unser Volk den Wert strammer Disziplin richtig einschätzt und noch immer vertrauensvoll dem Ruse jener zu folgen bereit ist, die seit Jahren ihr Bestes für das Ländchen einsetzen. Wahlnötigung oder besondere Beeinflussung war nirgends zu bemerken. Was wir getan, dafür hatten wir uns schon früher entschlossen und zwar in ruhiger, sachlicher Erwägung der Ver- gangenheit und allgemeiner staatlicher und be- sonderer Zukunftsbedürsnisse. Wir begrüßen aufrichtigen Herzens den neu- gewählten Abgeordneten Herrn Minister Pucelj und dessen Stellvertreter Herrn Dr. Arko und hegen das volle Vertäuen, daß deren weitere Tätigkeit stets auf das Wohl der Wähler ge¬ richtet sein wird. Wahlausgang. Die Wahlschlacht ist geschlagen und hat der Staatsliste mit Rücksicht darauf, daß von der Opposition Wahlenthaltung vorgeschlagen worden ist, mit einer weit mehr als sechzigprozentigen Wahlbeteiligung aller Wahlberechtigten einen über- wältigenden Sieg gebracht. Die Mehrheit der Wähler hat durch ihre Stimmen damit zum Aus- drucke gebracht, daß sie die bisherige Arbeit der Regierung billigt und eine Fortsetzung des seit dem 6. Jänner 1929 eingeschlagenen Kurses billigt. Auch die deutschen Wähler unseres Königreiches haben sich geschlossen hinter die Regierung gestellt, weil sie von ihr schon mehrere Beweise dafür er¬ halten haben, daß sie bestrebt ist, den kulturellen, wirtschaftlichen und nationalen Belangen auch der deutschen Minderheit gerecht zu werden. Wenn daher durch den gewaltigen Sieg der Regierung der bereits früher eingeschlagene Weg fortgesetzt wird, so kann dieses Beginnen von unserem Stand¬ punkte aus nur gewünscht und gebilligt werden. Die Wahlvorbereitungen im Gottscheer Länd¬ chen wurden noch in den letzten Tagen vor der Wahl eifrigst fortgesetzt. So begaben sich die Herren Dr. Hans Arko, Alois Kresse und Gustav Verderber Mittwoch den 4. d. M. nach Erni potok (Schwarzenbach), wo im Gasthause Jaklitsch eine sehr gut besuchte Wählerversammlung abgehalten wurde. Herr Bürgermeister Gasparitsch begrüßte die Redner und dankte ihnen am Schlüsse auch für ihre aufklärenden Worte. Anschließend dar¬ nach begaben sich die Herren nach Zacje polje (Hasenfeld), wo sich im Gasthause Tramposch ebenfalls eine zahlreiche Zuhörerschaft eingefunden hatte. Donnerstag den 5. November fanden Wäh¬ lerversammlungen im Gasthause Schneider in Zeljne (Seele) und im Gasthause Michitsch in Klinja vas (Klindorf) statt, wobei sich die Redner überzeugen konnten, daß auch diese beiden Dörfer einstimmig den Beschluß der Leitung gutgeheißen haben. Freitag den 6. d. M. begaben sich die Herren Dr. Hans Arko und Gustav Verderber noch zu den Landsleuten nach Smuka (Langenton), Poljane (Pöllandl), Crmo^njice (Tschermoschnitz), Planina (Stockendorf) und Maverle (Maierle), um auch da mit der Wählerschaft Fühlung zu nehmen und sie über die Bedeutung der kom¬ menden Wahlen aufzuklären. Auch bei diesen Versammlungen konnte man sehen, daß sich alle Gottscheer schicksalverbunden fühlen und alle Schritte gemeinsam machen wollen. Den Abschluß der Wählerversammlungen bildete die am gleichen Tage in Mahovnik (Mooswald) abgehaltene Wählerversammlung, die einen sehr guten Verlauf genommen hat. Und wenn wir nun den Erfolg dieser Wahlvorbereitungen überblicken, so müssen wir feststellen, daß alle unsere Erwartungen über¬ troffen worden sind, wobei sich wieder deutlich die Wahldisziplin der Gottscheer geoffenbart hat. Im ganzen Gottscheer Bezirke wurden 6485 Stimmen abgegeben und entfalle» hievon auf die Gottscheer Gemeinden 2938 Stimmen. Gewählt haben in Stari log (Altlag) 169, Mala gora (Malgern) 187, Borovec (Morobitz) 139, Mozelj (Obermösel) 218, Kočevska reka (Rieg) 163, Cvislarje (Zwischlern) 287, Gotenica (Göttenitz) 91, Kočevje 627, Koprivnik (Nesseltal) 309, Livold (Lienfeld) 221, Morava (Mrauen) 139, Stara cerkev (Mitterdors) 284 Wähler. Wenn wir einen Vergleich mit den Wahlen in den oblastni odbor anstellen, so können wir feststellen, daß bei den damaligen Wahlen in ob¬ angeführten Ortschaften 2450 Stimmen abgegeben worden sind, wobei aus die Liste der Deutschen 1740 Stimmen entfallen sind. Gegenüber dieser Wahl ist bei den am 8. d. M. stattgefundenen Wahlen ein Stimmenzuwachs von 488 Stimmen zu verzeichnen. Die von den Gottscheer« bei den jetzigen Wahlen abgegebenen Stimmen betragen rund 2200, so daß die Gottscheer Stimmen um die Zahl von 460 gegenüber der letzten Wahl gestiegen sind. Anlangend die Wahlbeteiligung muß hervorgehoben werden, daß von den Gott¬ scheer Wählern beiläufig hundert Wähler als Hausierer im Auslande weilen und daß besonders in der Stadt selbst mehr als siebzig Wähler ein¬ getragen waren, die schon längst nicht mehr in der Stadt weilen. Wenn man diese Tatsachen in Betracht zieht, so ergibt sich für die Landge- meinden eine Wahlbeteiligung von durchschnittlich 98, für die Stadt aber von 90 Prozent. Eine lOOprozentige Wahlbeteiligung erreichten die Ort¬ schaften Göttenitz und Morobitz, wo sich alle Wähler an der Wahl beteiligt haben, und zwar in Göttenitz 91, in Morobitz aber 139 Wähler. Auch dürfte in Lienfeld der älteste Wähler der ganzen Draubanschasl zur Wahl gegangen sein, und zwar der 98 jährige Göstl aus Hasenfeld. Da nun die Wahlen vorüber sind, begrüßen und beglückwünschen wir unseren Abgeordneten, den Herrn Minister Pucelj, ebenso aber auch seine» Stellvertreter, Herrn Dr. Hans Arko, und sind überzeugt, daß unser Abgeordneter, dem wir durch die geschlossene Wahl unsere Zuneigung und unser Vertrauen bewiesen haben, uns fernerhin nach seinem Leitspruche „Treue um Treue" zur Seite stehen wird, wie auch wir geloben, daß das nun¬ mehr ungebahnte Verhältnis zu einem dauernden, von gegenseitigem Vertrauen getragenen Verhält¬ nis werden soll. Die Lun-machung der katholischen Dischöfe Jugoslawiens. Die vom katholischen Episkopat anläßlich der kürzlich in Zagreb abgehaltenen Konferenz erlassene Kundmachung an die Gläubigen befaßt sich mit der herrschenden Gottlosigkeit und der sozialen Notlage auf der Welt. Im ersten Teil des Manifestes, das von sämtlichen 20 Bischöfen des Landes unterfertigt ist und in allen Kirchen den Gläubigen vorgelesen werden wird, wird sestgestellt, daß sich die Gott¬ losigkeit auf der ganzen Welt wie eine furchtbare Seuche verbreite. Der Ausgangspunkt dieser anti- religiösen Bewegung sei Sowjetrußland, das mit grausamer Folgerichtigkeit alle Grundlagen des Gottesglaubens zerstöre und mit seiner Lehre auch schon die außerrussischen Gebiete überschwemme. Diese gottlose Lebensanschauung, heißt es im Manifest, die in der Gelehrtenwelt unter dem Namen Naturalismus bekannt ist, und in erster Linie auf die Zerstörung aller Einrichtungen der katholischen Kirche abzielt, hat auch in Jugo- slawien Fuß gefaßt. Viele Zeitungen, Bücher und Vorträge zielen darauf ab, den Menschen zur moralischen Verderbnis, zur Verleugnung seines Glaubens zu bringen. Die Nacktkultur, die in den Bädern betrieben wird, sei auch nur ein Mittel, die Bewegung der Gottlosigkeit in mög¬ lichst breite Volksschichten dringen zu lassen, und ähnliche Zwecke verfolgen vielfach auch Theater und Lichtspielhäuser. Es werden, heißt es in dein Manifest, Zusammenkünfte zu gymnastischen Zwecken veranstaltet, bloß um die Jugend davor zurück¬ zuhalten, an gottgeweihten Sonn- und Feiertagen ihren Glaubenspflichten nachzukommen. Der gott- lose Naturalismus greift auch in alle Erschei¬ nungen des öffentlichen Lebens. Der Naturalis¬ mus tritt, heißt es weiter, auch unter dem Schlag¬ wort „Unifizierung" aus und versucht, alles zu vereinheitlichen. Seine wahre Ausgabe ist cs, alle Glaubensunterschiede verschwinden zu lassen, besonders aber den katholischen Glauben in un¬ serem Volke auszumerzen. Das Manifest spricht im weiteren über die Bedeutung der Jugender¬ ziehung und stellt fest, daß den Eltern das Reche ihre Kinder im Sinne der katholischen Lehre zu erziehen, nicht strittig gemacht werden darf. Seitt 2 Im zweiten Teil befaßt sich das Manifest mit der sozialen Notlage auf der ganzen Welt und fordert die Glaubensgenossen auf, durch Studium der sozialen Fragen, durch Opferfreu¬ digkeit im Sinne Christi und durch Enthaltsam, keit von allen Festen und Luxus diesem Übel zu steuern. Gottjcheer Kalender. Der Gottscheer Kalender für 1932 liegt vor und wird als guter Bekannter in unseren Familien gewiß wieder überall willkommen geheißen und ausgenommen werden, aber auch auswärts manche Freunde und Abnehmer staden. Und der vor¬ liegende Jahrgang verdient dies auch in gleicher Weise wie seine Vorgänger. Schon die ins Kalendarium monatlich hinein¬ verflochtenen G e d a n k e nsp l itter verdienen wohl beachtet und gelesen zu werden; es sind wahre Perlen unter ihnen. Im übrigen Teile enthält der Kalender durchwegs anziehende Beiträge be¬ währter Mitarbeiter. Es fällt angenehm auf, daß dem deutschen Dichterfürsten Goethe, dessen 100. Sterbetag auf den 22. März fällt, der erste Aussatz eingeräumt ist. Landwirtschaftliche Schilderungen erfahren die Obergraser und Tuchener Gegend, die Altlager Ge¬ meinde, Reberquelle, Ortschaften Koblerje (Kvflwn) und Wetzenbach. Geschichtliche Beiträge stammen von Professor Deuerling. Professor Jonke, geistl. Rat Schauer, während die Mitarbeiter Schuster, Direktor Röthel, Oberlehrer Loser und geistl. Rat Erker in ihren Arbeiten in willkommener Art wieder die Liebe zur Heimat betonen. Die poetischen Beiträge von Dr. Faber, Direktor Tschinkel und Oberlehrer I. Perz machen den Kalender noch anziehender. Mit Interesse wird jeder auch die beiden Lebensbeschreibungen über Stalzer und Hönigmann, sowie die Jahresrückschau lesen. Alles zu allem ein Buch, dessen Lektüre jeden erfreut. Also kauf und ließ es! Aus Stadt und Land. KoLevje. (Promotion.) Unser Landsmann, Herr Richard Klemen, Sohn der angesehenen Tschermoschnitzer Familie Klemen, vormals Wil- tine, wurde am 8. Oktober an der Universität in Ljubljana zum Doktor der Chemie und Technik promoviert. Ec ist zurzeit an der Prager Hoch¬ schule sür Biochemie tätig, wohin er von der Hochschule Ljubljana entsendet wurde. — (Trauung.) Am 29. Oktober ist in der Minoritenkirche in Ptuj (Pettau) Herr Rudolf Kraker, Sohn des Großkaufmannes Herrn Alois Kraker, mit Frl. Dr. Uta Matzun getraut worden. Unsere herzlichsten Glückwünsche. — (Der österreichische General¬ konsul) Dr. Felix Orsini und Rosenberg emp- fängt aus Anlaß des österreichischen Staatsfeier- tages am 12. November l. I. von 5 bis 7 Uhr nachmittags in den Räumen des Konsulates (Ljubljana, Dunajska cesta 31/1) die österreichische Kolonie und alle Freunde der Republik Österreich. Aus Anlaß des Staatsfeiertages findet an diesem Tage kein Parteienverkehr statt. — (Hauptversammlung des Schwä¬ bisch-Deutschen Kulturbundes.) Die be¬ reits wiederholt verschobene diesjährige Haupt- versammlnng des Schwäbisch-Deutschen Kultur¬ bundes findet am 21. und 22. November 1931 in Novisad (Neusatz) im Habaghause statt. Am 21. November halten die dem Kulturbünde an¬ geschlossenen Verbände, wie: der Verband der deutschen Volksbüchereien, der Deutsche Sänger¬ bund im Königreiche Jugoslawien, der Verband der deutschen Sportvereine im Königreiche Ju¬ goslawien, der Landesverband der deutschen Aka¬ demiker, die Ärztesektion und verschiedene Berufs- gruppen, ihre Tagungen nach besonderen Pro¬ grammen, zu noch verlautbarenden Zeiten und in noch bekanntzugebenden Lokalen ab. Am 21. No¬ vember nachmittags findet eine Bundesausschuß- fitzung und am Abend ein Begrüßungsabend statt. Die Einladungen zur Bundesausschußsitzung er- gehen unmittelbar an die Bundesausschußmitgiieder. Am 22. November von 9 bis 10 Uhr vormittags musikalisch-literarische Morgenfeier im großen Saale des Habaghauses. Das Programm wird noch verlautbart werden. Um 10 Uhr vormittags Eröffnung der Deutschen Kunstausstellung und der Lichtbildausstellung „Heimat und Volk" im Habaghause. Um halb 11 Uhr vormittags Haupt- Versammlung des Schwäbisch-Deutscheir Kultur¬ Gottscheer Zeitung — N. 32 bundes mit folgendem Programm: 1. Eröffnung; 2. Erstattung des Tätigkeitsberichtes; 3. Vorlage der Jahresschlußrechnungen 1929/30; 4. Vorlage des Jahresvoranschlages; 5. Wahlen in den Bundesausschuß; 6. Bestimmung des Ortes der nächsten Hauptversammlung; 7. Allfälliges. Die Bundesleitung bittet alle Bundesmitglieder sowie alle Freunde des Kulturbundes, bei der diesjäh- rigen Hauptversammlung zu erscheinen. — (Deutsche Lettern sind gestattet.) An unseren deutschen Klassen wurden in den letzten Jahren mehrerenorls die deutschen Schrist- zeichen nicht mehr gebraucht, weil, so hieß es, nur die lateinischen vorgeschrieben sind. Dem gegenüber stellen wir nach eingcholter Erkundi¬ gung fest, daß die kompetenten Stellen die deutschen Schriftzeichen vom ersten Schuljahre an weiter gestalten. — (Hausbesitzerverein.) Im Monate Oktober fand in Zagreb die Tagung des Ver- bandes der Hausbesitzervereine Jugoslawiens statt. Aus allen Städten und größeren Orten waren Delegierte der verschiedenen Hausbesitzsrvereine erschienen. Auch Gottschee war vertreten. Die Verhandlungen dauerten zwei Tage. Aus allen Reden klang die Klage über die schlechte wirt¬ schaftliche Lage der Hausbesitzer, über di? Geld- knappheit, über die zu hohe Besteuerung und über die zunehmende Verrohung und Rücksichtslosigkeit der Kinder. Als Niederschlag der lebhaften und interessanten Beratungen waren mehrere Entschlie¬ ßungen, die durch eine Abordnung an entspre¬ chende Stellen überreicht werden sollen. Für das ganze Reich soll eine einheitliche Kündigungsfrist für Wohnungen festgesetzt werden und in jeder Gemeindevertretung soll ein Vertreter des Haus- bcsitzcrvereines Sitz und Stimme haben. In jedem größeren Orte soll ein Kreditverein sür Hausbesitzer gegründet werden. Es soll ferner dahin gewirkt werden, daß eine Hausbcsitzerkammer auf der Basis der Beschlüsse des sechsten Weltkongresses vom Jahre 1929 ins Leben gerufen wird. Eine leb¬ hafte und andauernde Diskussion rief hervor die Aktion, die Mietzinse im allgemeinen herabzusetzen. Alle Redner waren der Meinung, es sei gar nicht denkbar, daß der Mietzins auf den im ,-ahre 1914 gültigen herabgesetzt werden kann. Heute werden nur Häuser mit modernen Wohnungen gebaut, die mit allen Bequemlichkeiten ausgestattet sind, was früher nicht der Fall war. Auch die Erhaltungskosten der Gebäude sind heute um 30 bis 50 Prozent höher. Zum Schluffe wurde be¬ tont, daß beinahe alle Stände ihre eigenen Or¬ ganisationen haben, die die Interessen ihrer Mit¬ glieder wahren. Es ist daher unbedingt notwen¬ dig, überall Hausbesitzervereine zu gründen, und im ureigensten Interesse der Hausbesitzer ist es gelegen, sich diesen Vereinen ausnahmslos anzu- schlicßen. — (Volksselb st Hilfe — Ljudskasa mo- pomoc) in Maribor macht die gesch. Leser auf das heutige diesbezügliche Inserat aufmerksam. — (Ein Hotel in Bled vollständig niedergebrannt.) Am 2. November um halb 7 Uhr abends brach aus bisher nicht erforschter Ursache im Hotel „Zaka", Inhaber Anton Ko¬ rošec, ein Brand aus, der sich in kürzester Zeit auf den ganzen Gcbäudekomplex des Hotels, der aus Holz besteht, ausdehnte. Die Feuerwehr konnte nichts retten und das ganze Hotel mit 50 Fremdenzimmern samt Mobiliar und Inventar verbrannte bis auf den Grund. Erst in der Früh konnte der Brand gelöscht werden. Der Schaden ist sehr groß. — (DerErbemußDeutschlernen.)Jm Mai dieses Jahres unternahm der bekannte eng¬ lische Flieger Kapitänleutnant Glen Kidston einen Pionierflug von England nach Südafrika. Hierbei verunglückte er tödlich. Er hinterließ eine Witwe und einen vierjährigen Sohn. Seine Familie ist aller materiellen Sorgen enthoben, denn, wie jetzt bekannt wird, betrug die Hinterlassenschaft des Fliegers nach Abzug von fast 50 Millionen Dinar Erbschaftssteuer noch runde 130 Millionen. Den weitaus größten Teil dieser Summe hat Kidston testamentarisch seinem Sohn vermacht, doch ist das Erbe mit verschiedenen Klauseln verbunden. So soll Archie Kidston erst dann in den Besitz des Vermögens gelangen, wenn er dreißig Jahre alt geworden ist. Ferner hat Kapitänleutnant Kidston die Erziehung des Kindes in allen Einzel¬ heiten vorher geregelt. Vor allem aber macht er für die Auszahlung des Erbes zur Bedingung, daß Archie eifrig die deutsche Sprache erlernt. Er muß vor Antritt des Erbes eine Prüfung durchmachen und in ihr beweisen, daß er fließend Jayrgang .'.II.. Vn8ere eckte K0i-«iiLN Livnonic. deutsch sprechen und schreiben kann. Kidston, der über ein für einen englischen Offizier ungewöhnlich großes Wissen verfügte, hat eben in seinem Leben Gelegenheit gehabt, zu erkennen, welche geistigen Werte die Beherrschung der Sprache Goethes auch einem jungen Engländer mit auf den Lebensweg geben kann. — (Starker Rückgang der Auswan- derun^.) Aus Zagreb wird uns berichtet: Wie aus den neuesten Berichten des hiesigen Aus- wanderungs-Hauptkommissariates hervorgeht, ist die Auswanderung aus Jugoslawien nach den überseeischen Ländern ständig im Abnehmen be¬ griffen, was wohl auf die internationale Wirt- schastskrise zurückzuführen ist, da die Verhältnisse in Amerika womöglich noch ernster sind als auf dem alten Kontinente. So sind vom 1. Jänner bis Ende August dieses Jahres insgesamt 3683 jugoslawische Staaisbürger dorthin ausgewandert, eine Zahl, die bedeutend geringer ist als der Durchschnitt der letzten Jahre. Im August sind nur 602 Personen ausgewandert, hievon 202 aus der Savebänschaft. Die Donaubanschast, die Jahre hindurch an der Spitze d<.r Auswanderer¬ bewegung stan-, gab im August nur 50 Aus¬ wanderer, während aus der Draubanschaft 191, aus der küstenländischen 59, aus der Drinaban¬ schaft 20, aus der Zetabanschaft ebensoviel, aus der Vardarbanschaft 18, aus der Vrbasbanschaft 8, aus Beograd, Pančevo und Zemun aber 26 Personen dorthin auswanderten. Von den Aus¬ wanderern waren 139 Landarbeiter, 152 Fach¬ arbeiter, 138 Hilfsarbeiter, 73 Angehörige freier Berufe und 100 Familienmitglieder. Die Zahl der Rückwanderer betrug im August 800 Per¬ sonen (im Vorjahre 677), in den ersten acht Mo¬ naten des Jahres aber 5257, im Vorjahre 4525 Personen, so daß gegenwärtig die Zahl der Rück¬ wanderer die der Auswanderer schon bedeutend übersteigt. Was die Auswanderung in europäische Staaten, meistens zu Saisonarbeiten betrifft, be¬ trug diese im August 528 Personen (im Vorjahre 1772), wovon die meisten (216) Frankreich als Reiseziel angaben. In den ersten acht Monaten dieses Jahres wanderten insgesamt 8130 jugo¬ slawische Staatsbürger ins europäische Ausland. — (Steuerfreier Zucker für dieBie- n e n zucht.) Aus Wunsch der Imker ist für diesen Winter der Gebrauch von steuerfreiem Zucker zur Ernährung der Bienen genehmigt worden. — (Die deutsche Sprache an erster Stelle von 125 Sprachen von Europa.) Das internationale linguistische Amt in Genf ver- öffentlicht soeben eine Statistik über die verschie¬ denen Sprachen in Europa. Daraus geht hervor, daß in Europa 125 selbständige Sprachen be¬ stehen. An erster Stelle steht die deutsche Sprache, zu der sich 81 Millionen bekennen, die zweite Stelle nimmt die russische mit über 70 Millionen Menschen ein, die dritte, die englische mit 47 Millionen, die vierte das Italienische mit 41 Mil¬ lionen und erst die fünfte Stelle die französische Sprache mit 39 Millionen. Die letzten Plätze in dieser Statistik haben kleine, durch große Na¬ tionen fast aufgesaugte Völker inne, wie etwa die bretonische Sprache in Frankreich, die baskische in Spanien und die keltische in Schottland. An letzter Stelle wird die nordwinische Sprache ge¬ nannt, die von kaum einigen Tausend eines nah z i ausgestorbenen Stammes in Nordrußland ge¬ sprochen wird. Jahrgang Xtll. Gottscheer Zeituno — Nr. 32. Seile 3. — (Zucker macht nicht zuckerkrank.) Tie Warnung vor allzu reichlichem Genuß von Süßigkeiten und süßen Speisen ist in verschiedener Hinsicht wohl berechtigt, aber die ost geäußerte Ansicht, daß man durch ein Übermaß von Zucker zuckerkrank werden könne, ist völlig irrig. Der gesunde Körper ist im Stande, auch eine sehr g öße Menge von Zucker bzw. von Kohlenhydraten zu verarbeiten, ohne daß der Blutzuckergehalt steigt oder Zucker im Harn nusgeschieden wird. Diese Tatsache ist durch Prof. Leschke einwandfrei s stgestellt und von anderen namhaften Forschern tu (tätigt worden. Erst wenn bereits Zuckerkrank- cheii besteht, muß der Genuß von kohlenhydrat- bzw. zuckerhaltigen Speisen vermindert werden, da durch die Krankheit, nämlich den Mangel eines Drüsensasthormons, das in der Bauchspeicheldrüse gebildet wird, die Fähigkeit, Zucker aufzuspalten, beeinträchtigt wird. Man kann dieses Hormon, das Insulin, künstlich aus Tieren gewinnen und damit die zweckverarbeilende Fähigkeit des Diabe¬ tikers steigen. Die eigentliche Ursache der Zucker¬ krankheit ist in allen Einzelheiten noch nicht geklärt. — (Wichtig für Handwerksmeister und Gewerbetreibende.) Am 15. Oktober erschien in Novisad die erste Folge des Mittei¬ lungsblattes der Zentralgenossenschaft der länd¬ lichen Wohlsahrtsgenossenschasten, das „Woge- Blatt". Dieses kleine Blättchen befaßt sich aus¬ schließlich mit sozialen, gesundheitlichen und Be- rufsfragen, insbesondere hat es sich aber die Vermittlung von Lehrlingen aus deutschen Fa¬ milien an deutsche Meister zur Aufgabe gestellt. Der außerordentlich schwache Lehrlingsnachwuchs im deutschen Handwerk ist überall bekannt, ein deutscher „Privrednik" oder „Hrvatski Radisa" tut tatsächlich sehr not. Das „Woge-Blatt" führt unter „Bildungspflege" die Lehrgänge an, für die das württembergische Landesgewerbeamt Kurse im Laufe des Winters veranstaltet (für Damen- nnd Herrenschneider, Tischler usw.). Die Zentral- genossenschaft ist auch in der Lage, den Kursteil¬ nehmern sehr günstige Unterkunft und Verpflegung zu erwirken. Weiters werden eine Menge Fach¬ zeitschriften reichsdeutscher Handwerkervereinigun¬ gen aufgezählt, die den Handwerkern auf Wunsch unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden. In dem Teil für Lehrlingsvermittlung finden wir das Verzeichnis der offenen Lehrstellen im In- und Auslande, weiters die Namensliste der Vertrau¬ ensmänner in der Lehrlingsfürsorge. Das Blatt erscheint jeden 1. und 15. des Monates und kostet 3 Din die Folge. Anfragen sind unmittelbar an die Zentralgenossenschaft der ländlichen Wohlfahrts, genossenschaften in Novisad zu richten. — (Strenge Geldkontrolle an der österreichischen Grenze.) Zum Schutze der Währung wurden in Österreich strenge Maßnahmen ergriffen, die sich, nach den neuesten Verordnungen, nun auch auf den Reiseverkehr an den Grenzen erstrecken. Österreichische Staatsbürger dürfen in das Ausland den Höchstbetrag von 500 Schil¬ lingen aus den Kopf mitnehmen. Für die Mit¬ nahme höherer Beträge ist die schriftliche Be¬ willigung der Österreichischen Nationalbank er¬ forderlich. Die Grenzkontrollbehörden wurden an¬ gewiesen, gegebenenfalls auch Leibesuntersuchungen nach Zahlungsmitteln vorzunehmen. Ausländern, die nach Österreich einreisen, wird empfohlen, sich den von ihnen mitgenommenen Betrag anläßlich des Grenzübertrittes von den österreichischen Grenz¬ kontrollbeamten im Reisepässe vormerken zu lassen, damit die seinerzeitige Wiederausfuhr ohne weiteres möglich ist. Der den Wert von 1000 Schillingen übersteigende Betrag an ausländischen Zahlungs¬ mitteln wird von den Grenzkontrollbehörden in Österreich den Reisenden abgenommen und bis zur Durchführung des vorzunehmenden Srafver- fahrens zurückbehalten. Stara cerkev (Mitterdorf). (Gestorben) ist am 9. November im Spitale in Ljubljana der 60 jährige Franz Malivrh. Er war Bahnrichter i. R. und in Stara cerkev (Mitterdorf) schon län¬ gere Jahre wohnhaft. Er ruhe in Frieden! WaHovuik (Mooswald.) (Todinfolgeder Verwundung.) Alois Michitsch, Besitzer in Moos¬ wald 26, wurde im Friedrichsteiner Walde am 30. Oktober in einem Streite so schwer verwundet, daß er nach Ljubljana ins Spital gebracht werden mußte, wo er am 3. November starb. Die Schädel- dccke war ihm an zwei Stellen eingeschlagen. Er wurde nach Kočevje überführt und bfi Corpus Christi begraben. R. i. p. Innlauf bei ZLorovec. (Todesfall.) Am 1. d. M. starb hier nach längerem Leiden die Frau des im Ruhestand befindlichen Forsthüters »ft zu inukssrn W Alenko, das dewäbrre Sinweicbmiuet sciioni Idee Krake lcboni lbreV^äscbe und mscbr dssVorwalcben übeellülliz sieben Ziedie^skbe am ^.bend vor dem ^slcbrsz in kalrer Henkolöluoz ein! 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