.^nihtl«. »Ihlstm». str M« «r I4S Kr«ttag, AV. November I8G8. VII Jahrgang Vi, S-itun > nsch-lnt i'd'u eon»,-l,> P..i,. - W «„rdurg: »anzi-hrig S fl., »albjähi.« Z fi., »-.Mjäh.,, I?. 5» k. fa. SuMung int Haut minMch l<> tr> mit P»ß«e^e«di»ig i xanzjahng S si., haldjahrtg 4si., vicileljährig Z ft. Dit it» Hai gtspalten« Gamionduile wird bei eimialiger EinsMl>ii»i .__mit 10» bei zweimaliger mit lö, bei dreimaliger mit 20 ?r. berechnet, wozu für jedesmalige Einschaltung SV kr. Inseraten-Etempelgebühr kommen. Älll ^»'schichte ite«; Tnges. Ein holbamtlichrS Wiener Vlatt brachte ein TelcAramm auS Münchtn vom 21. Rovrmber. welches die Meldung deS „Süddeutschen Teleg,aphtn". „bat die von Seite Oesterreichs erhobenen Ansprüche auf einen Antheil an demImmobitar-Inventar der süddeutschen F e stn nft en von der bairischen RegieruNtl abgelehnt wurden", als nnliegründet bezeichnete. Da eS sich in dieser üineswegs unwichtigen Angelegenheit um den Beweis de» that-sächlichen Bestandes derselben, nicht aber um eine Entstellung der Wahr heit handelt, so berichtet man dem „Wanderer^ aus untrüglicher Quelle, daß man von Seite Oesterreichs im Anfang Ottober die betreffenden Ansprüche erhoben und daß eine dirsfallfige Rote im Ministerium des Aeußern von Wien ei^elanfeu. Die Antwort der bairischen Regierung ,st bereits ersolgt. Wenn ich auch nicht im Stande bin. schreibt der Zverichterstatter, Ihnen den Wortlaut derselben zu melden, so kann ich doch als gewiß bezeichnen. d.,t diese Antwort sofort und zwar entschieden ablehnend er-solgt ist. da die bairische Regierung die erhobenen Ansprüche auf Grund des Prager Friedens und der Berhüudwngcn der Bnndesliquidations' kommlssion ven 1866. bei denen auch Oesterr ich vertreten war. als ge-rechtfertitst nicht anerkennen konnte. Diese Nachricht ist übrii^enS. ohne daß ich noch weiterer Quellen zur Ausrechthaltung meiner Mittheilung bedürfte, von der offiziösen „Korr. Hoffmann." wenn auch im Texte selbst etwas verwässert, in ihren Telegrammen an sämmtlichc bairische Zeitungen vollständig so telegraphirt lvorden. wie sie der „Süddeutsche Telegraph" richtig meldete. Die Erneuerung desprenßischrussischen Bertra. ges über die Auslieferung der Flüchtlinge ist eine längst ausgemachte Sache. Einem Grnnde. lvelchen die kkegierung gegen die durch Löwekalbe vertretetlen Bestrebungen geltend gemacht, ist die Wahr-heit nicht abzusprechen. Die Richterneuerung der Uebereinknuft reicht nicht aus. dtt rufflschen Zollschranken zu durchbrechen. Die ivirthschaftliche Verkümmerung an der Oftgrenze, namentlich in Littauen, lvürde auch nach der Aushebung sortdanern. Der einzige Beweggrund lväre also die Forderung der Gerechtigkeit, der Menschlichkeit, der Staatswürde, welche eS nicht dulden, daß Preußen den Henkersknecht für flüchtige Polen ab» gibt. Dieser Beweggrund aber hat in der preußischen Staatsleitung nie Gewicht gehabt; die Behörden haben vielmehr von den Tagen der De« magogen Bersolgung ab stets ein besonderes Bergilügen daran gesunden. Bürger anderer Staaten neben den Staatsbürgern zn verfolgen. Außer-dem ist die Bismarck'sche Politik gezwungen, der ruffischeu Allianz auch das höchste eigene Interesse zu opfern. Venn ohne Nußlands Hilfe ist eine gegendcutsche Politik nicht dnrchsührbar. Die englische Kanal flotte hat den Befehl erhalten, auf den ersttN Wink zum Auslaufen bereit zu sein. Man glaubt fast all« gemein, sie sei bestimmt, dos englische Mittelmeergeschwader zu verstärken. Einer andern Meinung nach soll die Kanalslotte die Ueberlvachung der Straße von Gibraltar besorgen, weil ein amerikanisches Geschwader nach dem Mittelmeer auf dem Weg sei. In Spanien stehen sich nun die Parteien mit abgelvorsenein Bisir gegenüber. Zt, Ende ist — sür alle Einsichtigen wenigstens und für die offenen Eharaktere — das Spiel mit verquickten Begriffen, das Maskiren dunkler, ehrgeiziger Pläne. Monarchisten und Republikaner treten jetzt in den Wahlkreis — diese allein werden den harten Kampf mit einander auszukämpsen haben. Die Republikaner wiffen nun min-destens. wenn sie vor sich haben. Die feinen Unterschiede zwischen „libe-ralkn". „proMssistischen". „demokratischen" Monarchisten bestehen nicht mehr ; es gibt nur noch Poiitikkr in Spanien, die sich nach der Monarchie sehnen, entweder well ste in ihr das Heil aller Zukunft des Landes wittern, oder weil sie dieselbe überhaupt sür das Ideal einer modernen Regierungsform halten, oder endlich »veil sie feige vor einer Republik zurückschrecken — und dann gibt es wieder nur Politiker, lvelche die monarchische Form verabscheuen. Ein Polterabend. Bon Z. lemmt. (1. Fortsetzung) Da Unbekannte schritt in die Laube hinein, nach Mutter und Tochter hin. „Alj. hier?" sagte er. Rur die zwei Worte sprach er, aber sinste». hart, herrisch, seiudlich. Der ganze Cizarakter des Mannes sprach aus dem Tone der zlvei Worte. Halle ich ihn noch nicht gesehen gehabt, aus diesem Tone hatte ich mir den Mann zusamtnensetzen müssen, mit seiner Gcstklt. lnit s.intm Ge» sichte. Tic El mme ivar mir fremd, ich Halle ste ii0ch nie gehört Mutter uild Tochter zvarln auseinander gefahren, die Tochter lvar aufgl' sprnngen. lZr nahte sich ihr. und ich glauble. sie zittern zu sehen. „Darf ich bitten?" sagle er zu ihr. Er bot ihr seinen Arm. Sie legte ihren zitternden Arm hillein. Er sah sie darauf an. „Ah! und auch Thräntn? Au ihrem Polterabend darf die Braut ihre» Güsten keine Thränen zti.tkn." Ja. fie feierten einen Polterabend, und das hochanfgeputzle junge, schöne, blasse und zitternde nnd weinende Mädchen lvar die Brant. Und der hohe, stolze, vornehme, harte, herrische, finstere Mann »var der Bräu-tigam? Er lialle die Worte lvieder so hart und herrisch und befehlend gesprochen. Das Mädchrn trocknete hastig ihre Thränen. „Hast Du nicht auch ein Lächeln?- fragte er. und seine Frage war wieder ein harter, streng r Befehl. Abrr ein Lächeln hatte die Arme nicht. Sie wollte cS erzwingen, aber sie vermochte es nicht. „Zwinge Dich!" sagle er dennoch zu il)r. So fül)rte er sie auS dcr Laube. Sie »»»ollte noch einen Blick aus die Mutter werfen, aber sie lvagle cs nicht, an der Seile und unter den Blicken deS finsteren und befehlenden MonneS. der mit der Fran kcin Wort gejproclien. sie nicht einrnal ailgfsrllen l)atte. Er sührtc ste zii dciil Ht'ufen der jubelnden Gäste znrück. und die Gäste jubelten lanler t,rl dem Erscheinen der Beiden, stießen mit den klirrenden Gläsern an und riefen, daß es lveit durch den Garten und durch die dichte Taxushecke in den dunklen Wald hineinschallte: „Hoch lebe das Brautpaar! Hoch und hoch und hoch!" Und die Gläser erklirrten von Neuem, und die Musik spielte einen rauschenden Tusch, der all das Rnfen und Gläserklirren und Jubeln übertönte. Ob da die blaffe Braut das Lächeln gefunden hatte, das sie in der Laube nicht hatte erzwingen können? Die Mnkler in der Laube saß noch still, mit verhülltem Gesicht, da. Sie lveinte wohl noch immer. Mein Freund und ich durften lvieder mit einander sprechen. „Du hast den Menschen schon früher gesehen?" fr«,gle er mich. „Ich welß es nicht." „Du faglest es!" „Ich meinte es im ersten Augenblicke, da er dorl ans der Menge heraustrat. Aber ich besinne mich seitdem vergeblich auf ihn. und seine Slimme lvar mir völlig unbekannt. Ich mußte mich gurrt haben." „Du bist s'it vielen Iahren Kriininalrichter. vielleicht aus Deiner Aintspraxis? Du kommst mit so vielen Leuten in Berührung, an so manchen Orten." „Als Kriminalrichter sollte ich ihn gesehen haben, meinst Du?" „Warum nicht? Hat er mit allem seinem stolzen, vornehmen Wesen nicht auch auf Dich einen nnheimlichen Eindruck gemacht?" ..Ich kann eö nicht lengnen, und ich Ml»ß Dir anch zugeben, der erste Eindruck, den ein Melisch auf mich gemacht hat, hat stch mir nach-her lloch immer als der richtige^belvährt." „So lassen »vir de» Menschen nicht auS den Augen." sagte mein Frennd. „Aber lvelche entsetzliche Verhältnisse sind das hier!" mußte ich ihm noch bemeiken. „Gerade darutn! Jndeß sehen lvir jetzt zu der Gesellschaft!" „Ich bin bereit." „Wir müssen zu unserem Wagen zurück. Nur in ihm dürfen lvir anlangen und müssen vorn am Hanse vorfahren." Wir verltehkn unfern heimlichen Platz hinter der Haselnuhstaude ncb'n d m klein.« Gitterpförtchen und ktlzrtrn in daS Wäldchen zurück, durch das wir gekommtn iraren. Hinler uns spielte luftig die Tänzln,.sik. klirrten fröhlich die Glas,r. rief unt» jnlielte man Hoch und Hurrah k Gegen die Lostrenuung des Unterlandes. (Schluß.) ^ Man geht abcr in neurnr Zkit "0ch Viel weiter und will sogar den slovknischcn Theil von Stciermi^^lk von dem dentschsn abtrennen, und den« sclbtn entweder zu einem abgcsondcrten BerwaltungSgcbict machen, oder aber mit einem Nachbarlande vercinit^en. Seit nal)ezu einem halben Jahrtausend besteht die Steierm^^rt in ihren heutigen Grenzen. Nie l)^it die österreichische Gesetzgebung einen Unterschied zwischen den Bewohnern der Steiermark stemlicht. und wenn in srüherer Zeit der Bauernstand unlcr dem Drucke grosjn Lasten und liarter Behandlung seufzte, so war dieser Druck ein gleich empfindlicher in allen Theilen des LnldeS. Erst der neuesten Zeit war eS daher vor« behalten, eine Spaltung hervorzurufen, wo eine solche nie bestand und wo für eine solche gar kein stichhältiger Grund besteht. Eine Trennung der südlichen Steiermark könnte nie ohne Zuslim-mung deö steiklm. Landtages erfolgen ; ja selbst diese Zustimmung würde für sich allein noch nicht genügen. Nie aber wird der steierm, Landtag einen Beschluß fassen oder einer Maßregel zustimmen, wodurch die Integrität des Landes verlebt würde, aber auch n i e werden alle Slovenen SteiermarkS e'ne solche Trennung gut heißen, wenn sie über die Folgen derselben ausgeklärt sind. Alle Diejenigen, welche durch Rücksichten Mr ihre materielle Wohl-sahrt intereffirt sind, daß Verhältnisse nicht gelöst werden, die ihnen für die Pflege ihrer wirthsehaftlichen Wohlfahrt nothlvendig erschelnen, alle Diejenigen, ivelche eS für eine Regel der Klugheit halten, nicht das Un» gewisse dem Bekannten, das waS erst kommen soll und was auch ganz anders kommen kann, als man tiäumt. dem. waS ist, vorzuziehen, werden sich dem Gedanken einer Trennung lvidersetzen. Sine administrative Trennung ist so wohl nur ein milderer AuS-druck, die Sache und das Ziel l>!tiben doch dieselben. Soll die administrative Trennung die Zwecke ter Nationalen erfüllen, so müßte dem eigenen Berwaltungsgetiiete ciuch ein eigener Landtag, ein eigener Landes-Ausschuh, somit die vollsläudige Trennung erfolgen. Äeiermark l'eslriit.t gegentvartig seine LcuiteSbedürfnisse mit einer Umlage von 35 kr. Mit dieser Umlage werden die Aosten der Landcs-Berwaltuug. des Schübe» und die sonstigen Polizei-Auslagen, des Straßenbaues, der Bildung^anstalten, alle Anölagsn sür Wohlthätigkeits- und SanilätS'Zwelke, sür Vorspann und süi die Giundentlastnng sür das ganze Land liestritten. Diese Umloge «rürt^e aber ,me beteniend höhere sein müssen, »venn dtis Land nicht ein bedeutendes Vermögen besäße, dessen Einkünfte zu Landeszivecken verwendet werden. Wenn nun eine Trennung deS Landes von t'em cinen Theile begehrt und von dem an-deren nicht zugegeben wird, so würde eine Theilung deS Landesvermögens noch um so tveniger zugegeben werden, und die Titel zu einer Theilung deS Landesvermögens ausznfinden. dürste nach der Entst'hung und Natur deS größten TheileS dieslö ÄetMögenS schwer fallen. Der von Steiermark sich loslösende Theil deS L.uldtS müßte also ohne daß ihm dabei ein Landc^verulöj^cn zu Hilfl käme — tinßer den l. f. Steuern noch alle die oben ernahnten Lasten für sich allein tragen. Eine Landesumlage von 35 Ktenzern würde dalier gewiß nicht ausreichen. JnSt>esondere gehen dem südlichen Theile der St^iKhere llmlagen und geringere Leislunge«. G.schgebung und Besteuerung vom Landtage zu La«bach auS und zu Zwecken des Landes Krain, Regierung durch die k. k. Statthalterei in Laibach ttnd Verwaltung des Vermögens und der llmlagc der steieim. Ll^venen durch einen LandeS-AnSschub in Laibach u. s. iv. d.iS iräre also der Porthe l. der voraussichtlich dem ilovenischen Lteierittärker aus der Vereiniguu^; u»it dem gedachten Nach» barlande rrivachsen wütde. Der Lauc^eS'AnSschuß ijoffl. daß dlcsr ruhige, den wirklichen That-sachtn und Beidältnissen entspiechrnde Darstellung geeignet sein tverde» die Bennrnhigttngen. wrlche künstli.i) hervorgerusen werden, zu zerstreuen, die Entstellungen und llebertreibnngeii. zu ivelchen ein unpraktischer Eiser treibt, ans die l üchterne Betrachtung der wirklichen Lage zurüeNnführen, und den Frieden nnd di. Eintracht zu erhalten, in welcher die Bewohner LteieimarkS oljue Unterschied der Sprache seit einem h.^lben Jahrtausend ihr gkinrinsanits Gesijick getragen und daS gemeinsame Ziel deS LandeS-wohi'S angestrebt h'-den." _ Lernlischte Rachrichten. eerlves e n ) Die Sterblichkeit im amerikanischen Heere während deS BülgertriegS ivar geringer uls in du, europäischen Heepen. Während der schliinmsten Zeit deS K>^ie>icS. in den südtichen Gegenden, nach Eilmarschen. üblrlzaupt unter den ungünstigsten Verhältnissen, erreichte sie itne höchste Ziffer: l65 aus 1V00. Die gewöljnliche Anzahl der Todes-fälle lietrug in den ersten Z itcn deS Krieg-'S 65 voi» IVW und später saut sie l,is zu 44'/«. Dieses Ergebniß verdankte man außer der kräftigen Nahrung, einzig nnd allein, den vortrefflichen Maßregelu, Mir traten auS dem Dunkel nnr die Bilder der bleichen, zitternden Braut und ihrer still weinenden blaffen Mutter liervor, und deS finslern. harten, vornehmen Bräutigams. Wir gingen still. Der Steueiralh ging voraus. Auf einmal blieb er stehen Wir l)atten kaum dreißig biS Vierzig Schritte zurückgelegt. ,.Da nahet sich Jemand," flüstert er mir zu. Wir standen Beide und horchteu. AuS der Mitte deS MaldrS l)er näherte sich ein Schritt. Wir gingen in einem schmalen Pfade; iii demselben schien der Schritt heranzukommen. „Er darf uns nicht begegnen." sagte mein Freund. „Gehen wir auf die Seite." Wir gingen leise auf die Seite nnd verbargen unS hinter ein r Fichte. Der Schritt kam näher. Ein einzelner Mensch ging vorüber. Er ging schnell, sicher; er mußte den Weg keiinen. Zeh« Scliiiüe von uns. als er vorüber tvar. blieb er stehen. Er lvar nicht lveit von der TazuShecke. von dem Pförtchen. an dem wie gestanden halten. Ci. stand Vielleicht eine Minute; dann setzte er seinen Weg sort, nach deniPsöitche» hin; ober er ging langsam, leise, vorsichtig. „Was mag der hier vorhaben?" sagte der Stcuerrath. „Du kennst ihn?" fragte ich. „Es ist der Inspektor Holm." „Ah. von dem Du mir erzähltest?" „Derselbe. Was schleicht der da ljerum? ÄlS wenn er etivaSVöskS im Sinne hätte." Wir gingen dem Menschen nach, leise, mit nnl)örbaren Schritleii. von Fichte zu Fichte, von Bilke zu Birke nnS zurückschleichend. Wir hatten ihn anS dem Gesichte Verloren, aber wir hörten seinen Schritt vor uns. Als tvir zehn Schritte von dem Psöitchen entfernt ivaren. sahen wir ihn ivieder. Er stand an dem Pförtchen. hinter der Hasel-nußstaude, tln derselben Stelle, an der ivir vorhin gestandln hatten. Cr lauschte auch, tvie wir, zuerst nach dem hellen Schauplatz deS Jubels, dann in die stille Lande gleich nebenan. Ans einmal l)örtcn wir ihn sprechen. Cr flüsterte in die Laube hinein; leise genug; ivir konnten dennoch verstehen, tvai^ er sagte. ES wurde >l)M geantwortet; wir konn-ten auch daS verstehen. „Madame!" rief er leise in die Laube hinein.- „Dais ich Sie um ein paar Worte bitten?" ,.Um Goiteswlllen. Holm. Sie? Was wollen Sie hier?" Die blatle Frau, die geängsligte Muttel der Braut rief eS zurück, mit einer Stimme, die den höchsten Schreck verrieth. „Mo kann ich Sie allein sprechen. Madame?" fragte der Inspektor Holm. „Aber sosort l" Er sprach dringlich, eilig. „Müssen Sie mich sprechen?" fragte die Fran. „Gewiß, gewiß! Ich habe Nachrichten von Ihrem Sohn." „Von lUrich?" schrie die Frau auf. „Von ihn» und von Jhretn Manne." „Mein Gott, reden Sie. Auf der Stelle! Ich beschwöre Sie." „Werden ivir hier nicht gestöit werden?" „Nein," wollte die von Neuem, die auf den Tod geängstigte Frau wohl antworten. Da wurden sie schon gestört. „Frau Mutter sprach im Eingänge der Lanbe eine Stimme. Es war die haite. befehlende Stimme des vorncl»men BräntigamS. „Frau Mntter —! Aber ah. Sie sprechen da mit Jemandem?" Der wiederholte Schreck hatte die arme Frau doch nicht niederge-ivorfen. Sie hatte sich zusammennehmen können. „Ich? Mit tvem sollte ich sprechen?" „Ith werde eS erfahren." Ein rascher Schritt nahete sich dem Pförtchen. ES tvar der Bräutigam Er tvollte die Thür ausreißen, aber sie war verschlossen. „Teufel l" flachte er. E>^ sah über sie hinüber, aber er gewahrte nichts. Der Inspektor hatte sich an der Hecke der Laube, fast nnter ihr zur Erde niedergelassen. Der fluchende Mann kehrte in die Lanbe zu der Fran zurück. „Madame, ich will wissen, mit wem Sie sprachen." Er war zornig geivorden. Aber die unglückliche Fran war nicht ganz seine Sklavin. „Mein Herr." sagte sie. und sie sprach die Worte mit ruhiger, f'ster Würde — „ich hoffe. Sie werden einsehen, daß daS nicht der Ton ist. in dem Sie mit mir zu sprechen haben. Sie werden keine Antwort von mir erhalten." Die Rnl?e und Festigkeit der Frau hatten ihm imponirt. Welche ZivangSrnittel hatte er auch gegeii die Frau gehabt? l i (Fortsetzung solgt.) wklte gleich anfangs vom GesundheitsauSschub der Bereinigten Staaten ktgriffen lvurden. der nebstdem durch Druck und Bertheilung gemeinfaß-licher Schriften die Soldaten in dkn Havptgrundsätzsn der GtsundheitS' pflege unterrichtete. (Irtan d.) Nach Berichten auK Dublin haben in Droghrda bei Gelrgenheit der Wahlen fürchterliche Auftritte stattgesunden, welche damit begannrn, daß die Personen, welche für dtn konservativen Kandidaten Leopold M'Äintock. den bekannten Nordpolsahrrr. ihre Stimmen abgeben wollten, daran durch einen mit Knütteln, Mesiern u. s. w. bewaffneten Pöbtll)ausen verhindert wurden. Fünfzig Personen, »velche auf der EiseN' bahn aus Dublin anlanftten, um die W^chl Clintock's zu fördern, wurden gewaltstnn genöthigt. mit dem näclisten Zuge wieder nach Dublin zurück-zukehren. Die Poltzeitonstabler bemühten sich vergebens, die Menge zu zerstreuen. Eine Husarenabtheilung. die zur Säuberung der Straßen aufgeboten worden, wurde durch einen Steinhagel zurückgeworf n Infanterie rückte nun ins Feld; die Aufruhrakte wurde verlesen, aber kein Befehl zum Feuern ertheilt ; zwei Soldaten schössen aber ihr Gewehre ab. wodurch ein Bursche getödtet nnd ein anderer verwundet wurde. Die Soldaten wurden verhaftet. Dem Militär gelang es schließlich, die Ord-nung und Ruhe wieder herzustellen. (Dichtigkeit der Bevölker ung.) Nach den vom englischen Handelsamte herausgegebenen Tabellen stellt sich diese Dichtigkeit in den größeren Staaten wie folgt: ie rege Theilnahme der Bevölkerung da» Fest so herrlich und he^lich gestaltete, daß » jederzeit ein Gedenkblatt schönster Erini,erungen sowohl für den Verein, al» auch für >ie Stadt Marburg bilden wild. Unter Einem ladet der Bertin alle jene Personen, welche unterstützende Mit^ie-»er zn werden wünschen, znni Beitritte ein, indem er bekannt gibt, daß die»fällige Nil-en»rrklärnnaen i» den Oefchäft»lokalen der Herren: Anton Hohl, Eduard Jan schiß tnd Josef Xokoschineg ent^^egengenommen werden. ZI. ».««nw lsss. M dt« MSviltrgtslNißvtrti»: ?S5 DieBerein»leitung. Oeffentlicher Dank. Herr Dr. Ios. Hubna. k. t. RegimentS-Arzt. hat meinen vw ftorbenen Schwager Herrn Thomas Selner, Loeomotivführer der Süd-j bahn, durch längere Zeit an eincr unheilbaren Krankheit behandelt und schließlich zu Gunsten der hinterlafsenen Kinder in »vahrhaft humaner DenkungSweise kein Honorar angenommen. (733 Ich kann diesem Herrn nicht nur für die liebevolle, umsichtige Srzt« liche Behandlungslveise. sondern auch für die auS seinem reinen Menschen» ^ herz hervorgegangene Zurückweisung jcder Vergütung auf keine bessere Art l im Namen der beiden hinterlafsenen Kinder danken, als wenn ich dieS hiermit in die Oeffentlichkeit bringe. Valentin Gmmerling. ^ Bormund der beiden Verwaisten. k718) Original-Loose Herzoglich Braunschwetaischer Lotterie miÄ ^Gewinnen von «th. 10V000 — 8000N — 70000 — «0000 — 40000 — »0000K Kl0000 ,e. ie. versendet zur ersten Claffe — Siehung»'Anfang am 10. Duember« td. 3. - '/« 1 «th. -- 1'/, st.. '/, 2 Rth. -- 8'/, fl., 4 Rth. ---- 7 st. ö.wA «unter Üufichernng promptester n. reellster Bedienung der lierz^l Lotterie-Vber-^ -«.--1°^ EM. Vom k. k. VezirkS-Gerichtc Marburg wird bekannt gemacht: Es sei die mit d. g. Bescheide vom September 185,8 Z. 8280 auf den 3 November 1888 angeordnete j^weite exekutive Feilbietung der Hälfte der dem Vincenz Zieringer in Ober-Kötsch gehörigen, zu Gunsten des I. Tschander mit gerichtlichem Pfandrechte l^elegten, bei der Realität Urb. Nr. 9 X 148 Fol. 555 Gilt Skoggen zu HauSambacher intabu-lleten Kaufschillingsforderung pr. 435 fl. 55kr. öst. W. ststirt und unter Einem zur Vornahme derselben zwei neuerliche Tagsatzungen auf den 2?. Dezember 18K8 unl) tZ. Jänner I8l>9, jedesmal Vormittags von ll bis l2 Uhr tln hiesigen AmtSlokale Nr. 12 mit dem früherei» Anhange angeordnet worden. Im Uebrigen daS Edikt vom l4. September 1868 Zahl 8280. K. k. VezirkS-Gericht Marburg am 4. November t8k8. Kirchenwein«Lizitation. Am Montag den 30. November d. I. um II) Uhr Vormittags werden 26 Starein diesjähriger Kirchenweine, bester Picker, r, im kirchlichen Weinkeller zn Lembach sammt Halbgebinden lizitando verkanft. 722 Die Kirchenvorstehnng zn Lembach. Zabl l2b37. (713 Das gefertigte Gericht macht bekannt, daß die freiwillige gerichtliche Versteigernng der der minderjährigen AgneS Rath gehörigen 12 Starein Weine, theilweise mit, theils ohne Gebinde, anfden I.Dezember d.I. Vormittags von 9 bis 12 Uhr loeo Hrastje, Gemeiilde Vergenthal, Pfarre Lembach, angeordnet worden sei, wozu Kanflnstige mit dem Bemerken vorgeladen werden, daß der Verkanf gegen sogleich bare Bezahlung nnd ohne Haftung nach dem Zuschlage erfolgt. K. k. VezirkS-Gericht Marburg am N. Oktobers 1868. Zwei Lehrknaben ^ ° können unter günstigen Bedingungen bei dem Unterzeichneten aufgenommen werden. Franz Dadie. Metallgießer (SophienplaK). GeSbte Schuhmacher für Männer-Arbeit werden aufgenommen in D. Pollak'S Schnh-waaren-Fabrik in Liebenau bei Graz. (697 Zahl 13667. (728 Am S. Dezember 1868 Vormittags von 9 bis l2 Uhr werden bei der Realität des Georg Purgai in Knschernig Sj Startin Weine diesjähriger Fechsung gegen sogleiche Barzahlung öffentlich versteigert, wozu Kauslustige eingeladen werden. K. k. Bezirksgericht Marburg am 14. November 1868. Ein Kutscher ' anfS Land wird gesucht. Näheres im Comptoir dieses Blatteö. Zur gefSvigen Beachtung. Gesertigter empfiehlt sich hiemit zur AuSsertiguna von kleinen nnd größeren schriftliche« Arbeiten, welche gewöhnlich im häuslichen und ge-werblichen Leben vorkommen, gegen ein geringes Honorar. Uebernimmt auch das Briefschreiben zc. zc. für Nichtschrelbkundige und Dienstboten, unter strengster Verschwiegenheit und empfiehlt fich besonder» den Herren Advokaten und Notaren zum Abschreiben von Urkunden u. dgl. Näheres ans Gefälligkeit bei Frau Elise Krai. Jnl»aberin deS Dienstboten - Ber-mittlungS'ComptoirS. ivoseibst auch ein schön illnstrirtes Familien Lexikon im Werthe von fl. 40. um ft. 10. und eine schön illustrirte Veschichte Oesterreichs, gekostet fl. 12.. um uur fl. 3 zum Verkaufe vorliegen. 734) Leopold Pletschko. Rur II4 Gulden kostet ein viertel Vrigi»al Zt«atß>LooS, keine Promesse, fl. 3'/- ein halbes und fl. 7 ö. W. ein ganzes LooS. zu der in aller Kürze am 10. D-zember 1868 beginnenden, vom Staate IrauuschVeig errichtete» und aaraitirte« grojje» ZtaatzgeVinu Vertoosiug. Die Einrichtung dieses Unternehmens, bei welchem in den statt-findenden Ziehnngen weit über die Hälfte der Loose mit Getvinnen von ev Thlr tztzQV. S« «QV. VQtzV. MtzV OtzV«. IVO««. 8«««. ««««. S«««. 4«««. ««««. H«««. H««« Zt. zc. gezoge« werde» mlisse«, ist eine lvirklich so vortheilhaste und die Aussicht auf Erfolg eine so große, wie fie nicht leicht geboten wird. Bestellungen auf die von der Ntgieruug »»sgcheltte» C>rigi»»l-Loose werden gegen Einsendung deS Betrages in Banknoten sofort aufgeführt, und wird der Unterzeichnete nicht allein die amtlichen Ge-winnlisten nach jedesmalit^er Aithung den LooS Inhabern prompt über« Mitteln, sondern auch.VerloosungS'Pläne jeder Bestellung aratiS beifügen. Die Gewinne »Verden sowohl nach jedem Orte versandt, alS auch auf Wunsch, durch Vermittlung deS unterzeichneten HauseS in allen größeren Städten Oesterreichs ausbezahlt. Durch den direkten Bezug der Loose genießt man somit alle Bor-lheile, und da bei den massenhaft eingehenden Bestellungen die noch vonäthigen Loose rasch vergriffen sein dürften, so bittet man geneigte Aufträge vertrauensvoll baldigst gelangen zu lassen an 7 7) »«ttenHvIvser, Bank- und Wtchselgeschiist iu Fra«ef«rt a. M. I Gußstahl-Schmelzttegel ß M zu machen, erfährt man sub ?. ?. 383 durch Haafenstein Ät M W Vogler, Wien, Wollzeile v. (652» Täglich frische Treber, den Startin zu 4 fl. SO kr. sg2) Th. Götz» Brauhaus. Vom k. k. Bezirksgerichte Marburg wird hiemit bekannt gemacht : ES sei die freiwillige öffentliche Versteigerung des zu dem Verlasse der am 26. Juni 1868 zu Marburg verstorbenen Realitätenbefitzerin Frau Therese Taferner gehörigen, in der Draugaffe zu Marburg gelegenen, laut Inventar vom 13. Juli d. I. auf 11280 sl. öst. W. bewertheten Hauses E. Nr. 218 aä Stadt Marburg, sowie ticr dabei befindlichen Fahrnisse bewilliget nnd hiezu die Tagsatznug auf den 2. Dezember 1868 Vormittags von 9 bis l2 Uhr ain Orte der Realität und der Fahrnisse mit dem Anhange angeordnet, daß hiebei diese Realität und die Fahrnisse nicht unter dein gerichtlich erhobenen Jnventarialwerth hintangegeben werden.— Die LizitationSbedingnisse, wornach insbesondere jeder Lizitant auf die Realität 10°/^ des AuSrufSpreiseS als Vadium zu Händen der LizitationSkomntission zu erlegen hat, sowie der GrundbnchSertrakt können in der Kanzlei deS Herrn k. k. Notars Dr. Reiser eingesehen werden. Marburg am 3. November 1868. Verantwortlicher Redakteur: Franz Wie»thaler. Z. R. St. G. Druck nnd Verlag von Eduard Janschitz in Marburg. Verantwortlicher Redakteur: Franz Wie»thaler. Z. R. St. G. Druck nnd Verlag von Eduard Janschitz in Marburg.