poStnina plaLana v xolovini. H Ur. 5. Erlcheint jeden 1., 10. und 20. 9. (24.) Jahrgang. Organ der Gottscheer Deutschen. Bezugspreise: Jugoslawien: ganzjährig 30 Din, halbjährig 15 — Din. D.-Oesterreick: ganzjährig 6 Schill., halbjährig 3 Schill. Amerika: 2 Dollar. — Einzelne Nummern 2 — Dinar Donnerstag, den 10. Februar 1927. Briefe ohne Unterschrift werben lucht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Bericht; sind an die Schriftleitung zu senden. — Anzeig-n-Aufnahme und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kočevje. Die Nationalversammlung und die Ge¬ bietsversammlung. Seit gut einer Woche hat Jugoslawien Bieder eine neue Regierung und es spricht vieles dafür, diß diese langlebiger sein wird, als ihre Vor- gi'- ferinnen und man von den neuen Männern c.r ' mehr ersprießliche Arbeit wird erwarten dürfen. Denn der ewige Nörgler und Unruhe¬ stifter RadiL ist diesmal in den Winkel gedrängt und ihm so zu verstehen gegeben worden, daß die Bevölkerung das öde Abkanzeln aller und das bloße Poltern satt bekommen hat. Was wir brauchen, das ist ein arbeitendes Parlament. Die serbischradikale Partei hat sich für diese Arbeit die Hilfe der slowenischen Volkspartoi und die Unterstützung der deutschen Abgeordneten erbeten und beides auch erhalten. Die slowenische Volkspartei hat nun 3 Minister in der Regie- rung und zwar Dr. Franz Kulovec als Acker¬ bauminister, Ingenieur Sernec als Bautenminifter und Dr. Andreas Gosar als Minister für So¬ zialpolitik, Die bisherige Tätigkeit dieser drei Männer bietet Gewähr dafür, daß endlich einmal auch Kram und das übrige Slowenien in Bel¬ grad gebührende Berücksichtigung finden wird und man die hier drohende wirtschaftliche Verelendung mit geeigneten Mitteln aufhalten will. Und daß die Deutschen beschlossen haben, diese jüngste Regierung zu unterstützen, dafür war, dessen sind wir überzeugt, nicht bloß das ge¬ samtstaatliche Interesse, sondern auch das Wohl Aus -er Plauderstube. Als wir heute in. Michels wohldurchwärmte Stube traten, saßen die uns bekannten Nachbarn schon um den großen Tisch. Sogar die Gretl und Kathl, Anders und Nazens Weiber, waren heute auch hier. Sie saßen aus der Ofenbank bei der Lisbeth, welche eifrig mit einer Handarbeit beschäftigt war. Soeben hörten wir Naz über die wirtschaftliche Not jammern; er meinte, wenn das neue Jahr nicht sanfter mit uns umgehe, sei es um ihn geschehen. Ander: „Naz, jammer' doch nicht immer, die Zeiten sind so schon schlecht genug, warum sic durch Lamentieren, das doch nichts Hilst, nach schlechter machen." Naz: „Soll ich noch vielleicht ein Lied singen: Ich bin zufrieden . . ., wo ich weder ein noch aus weiß, wo ich, wenn ich einen Ochsen, eine Kuh oder ein Schwein verkaufe, immer weniger dafür bekomme, hingegen, wenn ich was kaufe, es immer teurer bezahlen muß, das heißt, die Einnahmen fallen, die Ausgaben steigen; es ist für mich ein Rätsel, wie man da das Gleichgewicht bewahren der Deutschen Südslawiens im besonderen mit¬ bestimmend. Wir können hoffen, daß diese Mit¬ arbeit Erleichterungen für die Deutschen nach sich zieht. Von größter Wichtigkeit aber ist der Eintritt der Slowenen in die Regierung für unsere Ge¬ bietsversammlung, die am 23. Februar ihre Siz- zungen aufnimmt. Jetzt kann man wohl bestimmt damit rechnen, daß die Zenrralregierung dem Land¬ tage jene finanzielle Unterstützung zugestehen wird, die er braucht, um seinen Zweck zu erfüllen. Die erste Hauptversammlung -er Gottscheer Spar- un- Darlehenskasse. Zu Beginn der Versammlung, die am 9. Februar stattfand und gut besucht war, gab Herr Dr. Scheichenbauer folgenden Jahresbericht: Hochgeehrte Generalversammlung I Am 31. Dezember 1926 hat unser Institut sein erstes Geschäftsjahr abgeschlossen. Es ge¬ reicht uns zur besonderen Genugtuung, trotz der erst sechsmonatlichen Arbeitsdauer sowie trotz der durch die Neueinrichtung bedungenen großen Regien bereits einen Reingewinn aufweisen zu können. Der Umfang, welchen unsere Anstalt in dieser kurzen Zeit genommen hat, möge als Zeichen dafür dienen, wie sehr ein Geldinstitut dieser Art dem Bedürfnisse unseres Bezirkes entspricht und wie sehr es imstande ist, demselben entgegen¬ zukommen. Wenn trotz der geringen Flüssigkeit der Geldmittel und der begreiflichen Zurückhaltung, kann. Freilich, ihr seid besser dran und braucht euch nicht um die Ruhe bringen zu lassen. Ihr habt noch Holz zu verkaufen." Ander: „Mit dem Holzverkauf ist es auch so, wie es ist." Franz: „Wenn du einmal das Holz verkauft hast, hast dann kein Holz mehr und kein Geld, dann bist schlechter daran als früher." Michl: „Wenn man so daran denkt, wie eng verwachsen der Bauer mit dem Walde ist, so tut es einem bitter weh, wenn man unsere Wälder, den Stolz des Landes, schwinden sieht. Wenn man daran denkt, wie unsere Ahnen, unsere Väter und auch wir selbst, in jeder freien Zeit in un- seren herrlichen Wäldern herumgingen, uns daran erfreuten und den Wald als eine Art Heiligtum betrachteten und das Holz als äußerste Notre¬ serve galt, wie schmerzt es einen, da nun Hand angelegt wird an dem schönen Wald, und wie oft in sinnloser" Weise. Der Wald wird nicht mehr geschlagen, er wird geschlachtet. Nur mit Wehmut betritt man einen geschlägerten Wald, der nun kein Wald, sondern ein Stauden- und Dornen¬ gestrüpp ist. Und wie wird die Heimat damit welche die krisenhafte Festigung der Werte auf¬ erlegt, unsere Anstalt in. so kurzer Zeit aufblühen konnte, so ist uns dies ein Beweis für das Zu¬ trauen, welches die Bevölkerung zu unserer Ar¬ beit und zu unserem ehrlichen Wollen hegt. Der stets wachsende Umsatz unseres Institutes ermöglichte es uns schon während des ersten Halb¬ jahres, die Verzinsung im Interesse der Dar¬ lehenswerber zu regulieren und auch den Ein¬ legern weitgehend entgegenzukommen. Von der erfreulichen Entwicklung der Anstalt wird uns der Geschäftsbericht und die Bilanz ein anschauliches Bild geben. Einen schweren Verlust hatte unsere Kasse im verflossenen Jahre zu erleiden: Am 20. Dezember entriß uns der Tod unseren Vorstand, Herrn Lo¬ renz Hönigmann, der sich in der Zeit seit der Gründung in uneigennütziger Weise dem Wohle unserer Anstalt widmete. Sein Andenken wird uns stets in Ehren bleiben und ich ersuche die An¬ wesenden, sich zum äußeren Zeichen der Trauer sich von ihren Sitzen zu erheben. Wir erfüllen, zum Schluffe die angenehme Pflicht, dem geehrten Aussichtsrate für seine selbst, lose Mühewaltung den verbindlichsten Dank aus- zusprechen. Die Vorstehung. Geschäftsbericht. Unsere Anstalt hat es sich zur Aufgabe ge- macht, trotz tunlichster Verbilligung des Dar- lehenszinssußes auch den Einlegern weitgehendst entgegenzukommen. Natürlich war es nicht mög¬ lich, erheblich größere Einlagezinsen zu zahlen verschandelt! Die Gewitter aber, von deren Un- heil uns der Wald schützte, haben nun freien Lauf." Franz: „Ja, ich muß gestehen, als ich mich vor zwei Jahren gezwungen sah, einen Teil mei¬ nes Waldes zu verkaufen und als die Holz- schläger Hand anlegten an die Waldriesen und ich die Buchen unter Krachen niederfallen hörte, gab es mir immer einen Stich im Herzen, ich wußte nicht mehr, was mir fehlte, es war mir, als sei mein bester Freund und Schützer gestor¬ ben. Ging ich früher so gerne in den Wald, heute fürchte ich mich, in den abgeholzten Wald zu gehen und meine iinmer zu hören, als rufe er mir zu: du bist schuld, daß ich nun so aus- schaue." Ander: „Ja, was sollst du machen, wenn du dich nicht mehr anders helfen kannst?" Michl: „Ich glaube aber doch, es ginge wohl auch ohne Holzverkauf, nur müßten wir halt zu¬ sammenhelfen und das erstreben, was ohne Zweifel uns allen zum Nutzen gereicht und wodurch wir für uns eine wirtschaftliche V^fferstellung erzielen könnten." seile Hr'üHeer Zenuno — Nr. 5. Jayrgang IX. als die heute am Geldmärkte gebräuchlichen. Je- doch steht zu erwarten, daß sich die Einlagezinsen bei unserer Anstalt allmählich im Vergleich zu den anderen Geldinstituten verbessern werden. Dessen ungeachtet haben sich die Spareinlagen monatlich um mehr als 350.000 Din vergrößert, so daß per 31. Dezember 1926 der Stand. 2,056.856'30 Din betrug. Zusammen mit den Einlagen im Kontokorrente per 31. Dezember 1926 in der Höhe von. 278.480'— „ betrugen die Einlagen per 31. Dezember 1926 . . . 2,335.336'30 Din Unser Institut hat sich auch mit Erfolg bemüht, den Ge- schäftsleuten durch die Ein¬ richtung eines kulanten Kon¬ tokorrentverkehres bei mäßi¬ ger Zinsen- und Spesenrech¬ nung zur zweckmäßigen An¬ lage ihrer Tageskassa zu ver¬ helfen. Die Kredite im Konto¬ korrent betrugen am 31. De¬ zember 1926 . . . . . 582.511'20 Din Die Kredite gegen skaden- zicrte Wechsel u. grundbücher¬ liche Sicherstellung (Debito¬ renkonto) betrugen am 31. Dezember 1926 .... 982.326.60 Din woraus zu ersehen ist, daß die weitaus größte Quote unseres verfügbaren Kapitales unserer Bauernbevölkerung zu¬ gute kommt, da dieses Konto fast ausnahmslos aus bäuer¬ lichen Darlehen besteht. Bei anderen Geldinstituten hatte unsere Anstalt am 31. Dezember 1926 .... 644.988'80 Din angelegt und cs wurde mit besonderer Vorsicht bei der Auswahl derselben vorgegan¬ gen. Es kann festgcstellt wer- den, daß unsere dort ange¬ legten Gelder selbst bei äu¬ ßersten Geldkrisen nicht ge- fährdet sind. Am 31. Dezember 1926 konnte unsere Anstalt bereits 143 Mitglieder mit 215 An¬ teilen aufweisen. Der Umsatz im ersten Halb¬ jahre beträgt .... 23.861.082'04 Din Franz: „Da bin ich wirklich neugierig, was du damit meinst?" Ander: „Ich hab's, du meinst wahrscheinlich den Hausierhandel!" Michl: „Das nicht. Gerade den würden wir dann nicht mehr brauchen." Franz: „Ah, du meinst die Hilfe unserer Lands- leute in Amerika?" Naz: Du denkst wahrscheinlich an die Aus¬ wanderung nach Kanada. Da wär' ich gleich dabei. Es wäre eh am gescheitesten, den Krempel hier bleiben lassen und sich eine neue Heimat gründen, die weit besser ist als die in unserem Ländle wo man nie zu was kommen kann." Michl: „Ich meine weder das eine, noch das andere. Hingegen wäre mein Ziel, dahin zq streben, daß wir uns von den von euch genannten Hilfsquellen unabhängig machen können." Ander: „Was du damit meinst, bin ich wirk¬ lich neugierig." Michl: „Ich meine nämlich das: Unser Land ist eigentlich für Viehzucht wie geschaffen, darum soll unser Hauptaugenmerk auf eine rationelle Viehzucht, speziell auf die Milchwirtschaft gerich- tet sein; unsere gemeinsame Arbeit, unser Be¬ streben soll sein, in der Stadt eine Molkerei- mit anschließender Käserei-Genossenschaft zu gründen." (Fortsetzung folgt.) Aechnungsaöschtuß für das Jahr 1926. Für die Buchhaltung: Dr. Manfred Scheichenbauer. Stand der Mitglieder. Eingetreten im ersten Geschäftsjahre 143 Mitglieder mit 215 Anteilen Ausgetreten — „ „ — Stand Lude 1926 143 „ „ 215 Pie Worstehung: Alois Kresse Dr. Hans Arko Johann Hönigmann Josef Hönigmann Ferdinand Erker Matthias Rom Dr. Georg Röthel Vorliegender Abschluß wurde in allen seinen Teilen eingehend geprüft und mit den Büchern vollkommen übereinstimmend und richtig befunden. Per Aufstchtsrat: , Jakob Povse, Stara cerkev Matthias Maußer, Polom Alois Hönigmann, Starilog Matthias Michirsch, Klinjavas Peter Lackner, Mozelj Johann Meditz, NemZkaloka Johann Schweiger, Vecenbah Franz Braune, Koc. reka Andreas Jaklitsch, ^rnipotok August Schauer, Koprivnik Ver PalmenMig. Es häufen sich die Fälle, daß von gewisser Seite an uns die Mahnung gerichtet wird, wir mögen daran schreiten, unserem Bezirke den Frie¬ den zu verschaffen. Dem überflüssigen Mahner zu antworten, fehlte uns die Zeit, da wir genug mit dem zu tun haben, was er uns so unnot¬ wendiger Weise und so wenig aufrichtig anrät; nun aber sei ihm geantwortet. Das Leitmotiv zu der Erreichung eines fried- liehen Zustandes in unserem Ländchen muß darin bestehen, nachzugeben. Nur dann, wenn zwei streitende Teile ihren Standpunkt soweit aufgeben, daß sie sich auf einer gemeinsamen Plattform treffen können, nur dann ist ein Friede möglich. Wir haben unseren Friedenswillen dadurch bereits am besten gezeigt, daß wir mit der stärksten slo¬ wenischen Partei uns in verschiedenen Interessen¬ sphären getroffen haben. Der Friedensmahner wird doch zugeben müssen, daß es schon ein schönes Resultat ist, wenn sich die beiden größten Par¬ teien unseres Bezirkes, nämlich die Slowenische Volkspartei und die Bauernpartei, heute nicht mehr feindlich gegenüberstehen. Das sollte den Mahner eigentlich sehr freuen, tut es aber nicht, was? Dagegen ist es ein Schritt gegen den Frieden, wenn jemand aus purem Übermut, nur um die Eintracht zu zerstören, gestützt aus eine Zahl von 479 Wählern einen Wahlkampf aufnimmt und sich mit diesen gegen alle übrigen Wähler des Bezirkes stellt. Einer, der das getan hat, darf uns doch gewiß nicht zum Frieden mahnen. Wir glauben nämlich nicht ganz an seine ehrlichen Absichten! Unser mahnender Freund meint, daß der Ab¬ fall unserer Wählerzahl in der Stadt (43 Stim- Jahtna Xi. Gottsch'.w Zutnng — Nr. 5. Seit; 3. men) ein deutlicher Wink für uns sei, unseren ge¬ raden Weg zum Wohle des Volkes aufgeben zu sollen. Das ist er gerade nicht! Es ist in den Zeitungen viel gejammert worden, daß Mussolini in Italien die Wahlen stark beeinflußt und daß der slowenische Vertreter Dr. Wilfan durchaus nicht alle Stimmen erhält, die er bei völliger Freiheit der Meinungsäußerung erhalten würde. Wir sind auch dieser Ansicht und denken, daß auch bei uns ein kleiner Mussolini diesen Umstand verschulden könnte. Deshalb aber, weil 43 Wähler sich nicht getrauen, ihre Kugel im Sinne ihrer Überzeugung abzugeben, können wir nicht den Weg verlassen, den wir und unser Landvolk für richtig erkannt haben, was doch bei den Wahlen deutlich genug zum Ausdrucke kam. Wir müßten uns ja sonst gegen die stärkste Partei unseres Landes und gegen unsere eigenen Landsleute stellen und damit könnten wir ja doch nie den Frieden er¬ reichen, den uns unser mahnender Freund so warm empfiehlt. Auch den wirtschaftlichen Frieden suchen wir aufrichtigen Herzens und auch in diesem Sinne haben wir greifbare Erfolge aufzuweisen. Denn „das Gottscheer Volk im. ganzen Bezirke will seine Existenz auf heimatlichem Boden behalten" und da dies auch unser Bestreben ist, haben wir be¬ reits eine Arbeit geleistet, die bewirken soll, daß kein Fall mehr vorkommt, daß brave und ehrliche Bauern ihr Hab und Gut verlieren durch licht¬ scheue und betrügerische Machenschaften. Das Re¬ sultat dieser Arbeit ist gegenüber dem Postamts zu finden und dem freundlichen Mahner sehr wohlbekannt. Also ist es klar, daß wir den Frieden in na¬ tionaler und wirtschaftlicher Hinsicht suchen und in manchen Fällen auch schon gefunden haben. Wenn dieser Friede auch ganz anders aussteht, als es viele erwartet haben, und wenn dieser Friede auch verhindert wird, daß unehrliche Ta¬ schen weiterhin sich am Schweiße unserer Bauern und Bürger mästen, so Ist er doch ein Friede, dem am letzten Wahltage 1740 Wähler, also fast alle eigentlichen Gottscheer ihre Zustimmung ge¬ geben haben. Wenn wir oben sagten, daß der Friede darin besteht, daß man nachgibt, so war damit freilich nicht gemeint, daß wir jemals einer unehrlichen Forderung nachgeben werden. Wir werden nie durch Wort und Tat eine kleine Gruppe von volks¬ fremden „Jnakamern" in ihrer Wuchertätigkeit unterstützen, die unseren Bauernstand zu vernichten drohte. Und nochmals, wir haben den Schritt zum Frieden getan, indem wir mit der größten Partei des Landes einen ehrlichen Frieden ge¬ schlossen haben. Nun sollen auch unsere kleinen 479 Stimmen-Parteien ihre Pflicht tun und Frie¬ den suchen, indem sie nachgeben, indem sie end¬ lich einsehen, daß sie nicht das Vertrauen der Be¬ völkerung genießen. Der Mahner zum Frieden soll sich selbst vor den Spiegel der Wahrheit stellen und beurteilen, ob er ein vertrauenswürdiger Ge¬ nosse im Frieden ist. Und dann müßte auch ein anderer Friedensträger kommen, denn schon beim Einzug Jesu in Jerusalem hat es sich bitter ge¬ rächt, daß er einen Esel als Tragtier benützte. Wirtschaftliche und sonate Aufgaben der Geldinstitute. Das Wesen des modernen Geldinstitutes wird vielfach vom breiten Publikum falsch aufgefaßt. Denn die oberste Aufgabe eines solchen Insti¬ tutes besteht nicht mehr im Erwerb wie die jedes einzelnen Unternehmers und es wäre verkehrt, zum Beispiel vom Schustermeister zu behaupten, er wäre nicht deshalb da, um den Leuten die notwendigen Schuhe zu verfertigen, sondern um Geld zu verdienen. Wie nun der Schuster die Menschheit mit Beschuhung versorgt, so soll das Geldinstitut dem Wirtschaftenden mit den dazu nötigen Mitteln versorgen. Jedoch muß man wissen, daß trotz des Alters des Geldverleiher- Gewerbes die Berechngung des Entgeltes, also der Verzinsung, nicht immer unangefochten war. Noch bis ins Mittelalter stand ein Großteil der maßgebenden Kreise auf dem Standpunkte, daß Geld keine Zinsen tragen dürfe, da es „eine tote Sache, nicht wie die Kuh ein Kalb gebären könne". Die Geldverleiher mußten damals mit ihrer Tä- tigkeit das Licht scheuen, was übrigens in manchen Fällen auch heute noch recht am Platze wäre. Erst all¬ mählich, als man einsehcn lernte, daß Geld nicht eine gewöhnliche Ware sei, sondern im eigentlichen die Vertreterin von wirtschaftlichen Faktoren, wie Arbeit, Geist, Unternehmungssinn und Materie, sah man ein, daß auch das Verleihen dieser auf- gespeicherten Arbeit den nötigen Lohn, wirklichen Arbeitslohn, tragen müsse. Als dann der Hauptsache nach nicht mehr der Einzelne seine aufgespeicherte Arbeit, sein er¬ spartes Geld auslieh, sondern die fortschreitende Entwicklung der Wirtschaft auch hier eine orga- nisierte Tätigkeit erforderte, brachte man das er¬ übrigte Geld einem Vermittler, dessen Tätigkeit darin bestand, das in der Volkswirtschaft über¬ flüssige Geld an die Orte zu bringen, wo es gebraucht wird, um der Gesamtwirtschaft erneut Nutzen zu stiften. Der Lohn dieser Tätigkeit ist begriffen in dem Unterschied zwischen den Zinsen, die dem Einleger gezahlt werden, und den Zinsen, die dem Vermittler vom Darlehens¬ nehmer gezahlt werden. Daraus ergibt sich dann schon sinngemäß, daß die sogenannte Spannung, das heißt der Unterschied zwischen Einlagezinsen und Darlehenszinsen nur einen kleinen Teil der Einlagezinsen ausmache^ sollte. Denn genau so¬ wenig, wie ein Arbeitssuchender dem Arbeitsver¬ mittler mehr zahlen wird, als er Lohn bekommt, soll das in der Wirtschaft Arbeit suchende Geld dem bloßen Vermittler mehr tragen, als dem, dessen Arbeit in dem Gelde enthalten ist. Dies ist schließlich der wahre Grund der Abneigung, die in unserem Volke gegen die Banken Platz gegriffen hat. Der einfache Mann denkt sich: „Ich erspare mir mit vieler Mühe meine paar Groschen und trage sie zur Bank, bekomme meine Zinsen und die Bank hat sonst nichts zu tun, als das Geld einfach weiterzuleihen und bekommt dafür weit mehr als ich, dem das Geld doch eigentlich gehört". Und das ist auch richtig, denn auch das Geld¬ institut hätte eigentlich die Verpflichtung, helfend in die Wirtschaft einzugreifen, indem es das Geld zu einem Prozentsatz verleiht, der eine geordnete Wirtschaft garantiert und den ein normaler Be¬ trieb erschwingen kann. Im allgemeinen geschieht dies auch, denn der Konkurrenzkainpf der einzel- nen Banken unter sich drückt die Darlehenszinsen stets auf ein gewisses Mindestausmaß zurück und auch bei uns in Jugoslawien ist heute bereits eine gewisse Konsolidierung eingetreten, die auf einem noch erschwinglichen Zinsfüße stehen geblie¬ ben ist. Anders ist die Lage an Orten, wo eine Konkurrenz nicht vorhanden ist. Dort kann es vorkommen, daß Banken ihre wirtschaftliche und soziale Aufgabe verkennen und lediglich ihren Ver¬ dienst im Auge haben. Das äußert sich dann in Darlehenszinsfüßen, die weit us das Maß des bereits im ganzen Lande üblichen Zinsfußes über¬ schreiten. Da sich aber die Einzelwirtschaft nie von den Marktverhältnissen des Gesamtstaates be¬ freien kann, so ist die natürliche Folge die, daß bei fallenden Marktpreisen und gleichbleibenden Darlehenszinsen die Wirtschaft des Einzelnen leidet und schließlich in vielen Fällen zu Grunde geht. Daourch geht eine in dieser Weise arbeitende Bank nicht nur von ihrer sozialen Aufgabe ab, sondern sie handelt geradezu dieser ihrer eingent- lichen Aufgabe entgegen. In solchen Fällen greifen dann meist die Sparkassen und Raiffeisenkassen vermittelnd ein, schützen den Bürger und Bauern vor unmäßigen Zinsen und wirken nicht selten durch ihre innere Konstruktion in Geldgeschäften belehrend und aufklärend auf die breiten Massen der Bevölkerung. Freilich verkennen auch diese Kassen oft ihre Pflicht und stellen ihre überschüssi- gen Gelder Banken zur Verfügung, die damit durchaus nicht im Sinne und Interesse der Be¬ völkerung, sondern im oben erwähnten Sinne Geschäfte betreiben, so daß sich der sonderbare Fall ereignen kann, daß sich ein Bezirk durch sein eigenes Geld zugrunde richtet. Wenn jedoch jeder Einzelne sich der Aufgabe bewußt ist, die sein Geld in der Volkswirtschaft zu vollbringen hat, und es versucht, über die Art der Tätigkeit jedes vermittelnden Geldinstitutes nachzudenken, wird diese Gefahr mit der Zeil ausgeschaltet sein und erst dann werden wir zu dem Zustand gelangen, der das Ziel jedes ernsthaften Menschen sein muß, nämlich geordnete Verhältnisse in der Wirtschaft des Einzelnen und des gesamten Volkes. Aus Stadt und Land. KoLevje. (Deutsch als nicht obligater Gegenstand) wird seit Ende Jänner an den unteren Klassen des hiesigen Gymnasiums im Aus¬ maße von drei Unterrichtsstunden wöchentlich er¬ teilt. — (Promotion.) Fcl. Cölestine Wenedikter, Tochter des Sektionschefs i. R. Ferdinand We¬ nedikter, promovierte am 4. Februar an der Wiener Universität zum Doktor der Rechte. Wir gratulieren. — (Bitte.) Die Witwe Franziska des vor 25 Jahren gestorbenen Professors Anton Pischek, der vom Jahre 1873 bis 1881 am Gottscheer Gymnasium wirkte, lebt, 72 Jahre alt, in der größten Not, fast blind in Wien. Sie wendet sich an die ehemaligen Schüler ihres Gatten um irgend eine milde Gabe. Die Redaktion der Gott¬ scheer Zeitung ist bereit, allfällige Spenden ent- gegenznnehmen und an die Adresse zu senden. — (Ausländische Stimm enzurLand- tagswahl.) Daß das Wahlergebnis auch von unseren Landsleuten im Auslande mit Spannung erwartet wurde und ihren Beifall gesunden hat, bringen die eingelaufenen Glückwünsche zum Aus¬ drucke. So schreibt ein Wiener Landsmann: Noch keine Gottscheer Zeitung erwartete ich mit einer solchen Ungeduld, als die vom 1. Februar. Die Frage: Wird wohl die Gottscheer Volksseele ihre politische Reife zeigen? Wird, sie die richtige Wahl treffen, hat auch mir gebürtigem Gottscheer, der mit der ganzen Seele an seiner Heimat hängt, Sorge bereitet. Nach den Amtsstunden sprang mir heute beim Betreten der Wohnung sogleich die eingeiangte Nummer in die Augen und was ich zuerst sah, verkündete Sieg. ' Seien Sie und alle Gottscheer Wähler/ welche ihre deutsche und Gottscheer Eigenart auf bessere Weise nicht bekunden konnten, zu dem schönen Erfolge herzlich beglückwünscht. Daß das Emporkommen der Gottscheer Bau- ernparteiler die Herzen aller im Auslande le¬ benden Landsleute freudig bewegt, dürfen Sie versichert sein. Die Bauernpartei hat sich durch die Wahl selbst geehrt. Mit treu deutschem Heil¬ gruß. I. König. — (Den reiselustigen Mädchen zur Beherzigung.) Im Frühjahr will, so teilt man uns mit, eine Anzahl Gottscheer Mädchen nach Kanada hinüber, um von dort später in die Vereinigten Staaten zu übersiedeln. Nun ist schon für Männer die Reise in das bisher fremde Ka¬ nada eine riskante Sache. Mädchen müssen da noch mehr aufpassen, da sie dort noch nicht zu Bekannten und Verwandten, sondern zu ganz Seite 4. Gottscheer Zeituug — Nr. 5. Jahrgang IX fremden Leuten kommen. Auf eine diesbezügliche Anfrage an den Raphaelverein erhielten wir aus Hamburg vor einigen Tagen nachstehende Ant¬ wort: , ' „In Kanada können nur solche Mädchen eine Stellung finden, die schon auf dem Lande ge¬ arbeitet haben und auch drüben wieder in die Landwirtschaft gehen wollen. In den Städten werden die Mädchen keinen Platz finden. Die Be¬ zahlung auf dem Lande ist nicht besonders hoch und wer weiß, ob sich die Mädchen an die Ein¬ samkeit der Farmen gewöhnen können. Sollten sie bei ihrem Entschluß bleiben und sind sie wirk¬ lich tüchtig, so wollen wir sie gern unserer Ver- trauensstelle, dem Volksverein deutsch-kanadischer Katholiken, empfehlen. Zu diesem müssen sie zu¬ nächst reisen und man würde ihnen dann Stel¬ lungen in den Provinzen Saskatchewan, Alberta und Manitoba besorgen, wo vorwiegend deutsche Farmer leben. Bei allen weiteren Fragen sind wir gern zur Auskunft bereit. St. Raphaelsver- ein, Hamburg 1, Besenbinderhof 28." An diesen Verein wende sich daher, wer zur Reise entschlossen ist. — (Mangelhafte Wählerlisten.) Bei den letzten Wahlen machte man in fast allen Ge¬ meinden die Erfahrung, daß eine Anzahl von Wahlberechtigten nicht in den Listen war, obschon die Ergänzung und Richtigstellung der Listen die Gemeindeämter alljährlich in der Zeit vom 1. bis 31. Jänner von Amts wegen oorzunehmen haben. Heuer läuft diese gesetzliche Frist infolge der im Jänner vollzogenen Wahl erst vom 2. Fe¬ bruar bis 3. März. Obschon also die Richtigstel¬ lung Amtspflicht der Gemeinden ist, sollen doch alle jene, die letzthin nicht eingetragen waren, selbst sich während dieser Zeit erkundigen, ob sie als Wähler eingetragen sind. Bemerkt sei noch, daß in die heurigen Listen alle jene aufzunehmen sind, die am 2. Februar schon das 21. Lebens¬ jahr vollendet haben und mindestens sechs Mo¬ nate schon in der Gemeinde ansässig sind. — (Die kommenden Bezirkswahlen.) Nach dem Gesetze folgen den Gebietswahlen auch die Bezirkswahlen und zwar sechs Monate später. Da wird auf Grund der gleichen Wählerlisten jede Bezirkshauptmannschafl für sich eine Vertre¬ tung wählen. Auf je 1500 Seelen in dem po- litischen Bezirke entfällt ein Vertreter. Wir sind überzeugt, daß die Gottscheer auch da stramme Disziplin halten werden. — (Löschen von Feuer in einigen Sekunden.) Am 18. Jänner machte die Koswo- Lhemie, Berlin, durch ihren technischen Referenten mit den neuesten Trockenfeuerlöschapparaten SOS (Sei ohne Sorge) eine Löschprobe. Eine eigenst für diesen Zweck gebaute Hütte wurde mit Teer überstrichen, mit Benzin und Petroleum begossen und angezündet und die Apparate in Tätigkeit gesetzt. Die Wirkung war überraschend. In we¬ nigen' Sekunden war das Feuer der in Hellen Flammen stehenden H. .te gelöscht. Der Trocken¬ löschapparat dient nicht nur dem Industriellen, dem Gewerbetreibenden und Kaufmann, sondern auch jeder Hausbesitzer und Landwirt findet in ihm die Sicherheit, der Fortpflanzung des Feuers zu steuern. Eventuelle Auskünfte und auch Appa¬ rate sind bei Herrn Gustav Verderber, Gasthof „Harde", zu habe«. — (Das Handwerkerkränzchen) findet am 26. Februar in den Räumlichkeiten des Ho- tels Triest statt. Die Eintrittsgebühr für die Per¬ son 10 Din, für Familien 20 Din. Die Musik besorgt eine Abteilung der Draudiviston. — (Auszeichnung.) Die Jury der stän¬ digen internationalen Ausstellung in Rom hat dem Herrn Johann Mandelc, Wagnermeister in KoLevje, für seine ausgestellten Arbeiten die Gol¬ dene Medaille mit dem Kreuze — eine der höch¬ sten Auszeichnungen — verliehen. Herr Man¬ delc ist schon der zweite Handwerksmeister in un¬ serer Stadt, der ausgezeichnet wurde! Wir gra¬ tulieren! Wir freuen uns, daß unser Handwerk einen so schönen Aufschwung zu verzeichnen hat. — (Das Recht des Kindes) auf den Namen des Vaters kommt jetzt auch den unehe- lichen Kindern zu, wenn die uneheliche Mutter beim Landesfürsten darum ansucht. — (Überprüfung der Anfen thalts- bewilligungen für ausländische Ar¬ beiter und Angestellte.) Das Innenmini¬ sterium hat allen Polizeibehörden den Auftrag erteilt, die Aufenthaltsbewilligungen aller Aus¬ länder zu überprüfen. Dies gilt natürlich auch für ausländische Angestellte und Arbeiter. Ge¬ suche um Erlangung der Aufenthaltsbewilligung sind bei den zuständigen Polizeibehörden einzu¬ reichen, die diese sofort mit ihrem Gutachten dem Ministerium vorzulegen haben. Solche Gesuche müssen binnen 24 Stunden erledigt sein. Oas Ministerium wird berechtigte Gesuche, bei denen es sich um Facharbeiter handelt, genehmigen. All- fällige Angelegenheiten mögen mit konkreten An¬ gaben an den Landesverband der Industriellen gemeldet werden. — (Deutscher Sprachunterricht in den deutschen Volksschulen.) Der Unter- richtsminister erlaubte unter Zahl ^8.061.926 in der 5 und 6. Klasse 4 Stunden wöchentlich die Muttersprache zu unterrichten. Sonst ist in der 5 und 6. Klasse alles in der Staatssprache zu unterrichten. Die Religion ist ebenfalls mit der obigen Verordnung in der Muttersprache zu un¬ terrichten gestattet. — (Bahnbauten.) Die jugoslawische Ver¬ kehrskonferenz hat am 3. Februar den von einem engeren Ausschüsse ausgearbeiteten Plan über den Bau von gegen 8000 km messenden Bahnlinien genehmigt. Geplant sind 56 Normal- und 14 Schmalspurbahnen. Von den Normalspurbahnen werden 29 im Laufe der nächsten 5—10 Jahre, von den schmalspurigen 5 innerhalb dieser Zeit gebaut. Uns interessiert zumeist der Ausbau der Gottscheer Linie. Diesbezüglich fällt die Verlän¬ gerung unserer Linie nach Suäak zur ersten Ka¬ tegorie, sie soll also in spätestens 10 Jahren ausgeführt werden. Ob sie bei Brod-Moravice oder Vrbovško an die kroatische Bahn angeschlossen wird, bleibt einer noch eigens zu bildenden Kom- Mission von Fachleuten überlassen. Die Linie StraLa-Gottschee gehört in die 2. Kategorie. Die Altlager werden also noch etwas länger warten müssen. — (E i n e t e u e r e Brücke.) Im März wird der Bau der neuen Belgrad-Pantschover Brücke in Angriff genommen und wie man berechnet, in vier Jahren ausgeführt werden. Diese größte ' Donaubrücke wird 1300 Meter lang sein und 30 Millionen Reichsmark kosten. Ihren Bau übernehmen reichsdeutsche Firmen. — (Alkoholgegnertag in Jugosla¬ wien.) Der rührige „Verein der alkoholgegne¬ rischen Jugend" mit dem Sitze in Belgrad trifft schon jetzt große Vorkehrungen im ganzen Lande für seinen alljährlich im Frühjahr abzuhaltenden Alkoholgegnertag. Kundgebungen dieser Art an einem vorher bestimmten Tage sind nicht nur bei uns, sondern auf der ganzen Welt üblich. Un¬ sere Alkoholgegner beschlossen, ihren Festtag im laufenden Jahre zwischen dem 3. und 10. April abzuhalten. An diesem Tage werden in allen Orten volkstümlich-wissenschaftliche Vorträge über den Alkohol abgehalten, Kundgebungen und Kon¬ zerte veranstaltet und freiwillige Spenden öffent¬ lich gesammelt. Wie tief diese Bewegung im Volke schon Wurzel gefaßt hat, soll hauptsächlich mit dem Aufmarsch aller Anhänger dieser Sache der Allgemeinheit vorgeführt werden. Der Reinertrag aller Veranstaltungen und Sammlungen soll für den Aufbau des Alkoholgegnerhauses in Belgrad verwendet werden. Auch das Unterrichtsministe¬ rium steht nicht teilnahmslos dieser Bewegung gegenüber. So hat es eine besondere Verordnung an alle Schulen des Landes herausgegeben, in welcher allen Schulleitern angeordnet wird, daß man in allen Klassen über die gesundheitsschäd¬ liche Einwirkung des Alkohols und des Nikotins Vorträge halte, denn Nikotin und Alkohol graben manchem Jünglinge das frühe Grab. — (K o h l e n p r o d u k t i o n i n S l o v e n ien.) Diese hat im Monate November 1926 173.075 Tonnen gegenüber 161.670 Tonnen im Oktober und 120.410 Tonnen im September desselben Jahres betragen. Die Produktion im November 1926 war die höchste in den letzten 22 Monaten. Der Gesamtverkauf hat im November 190.452 Tonnen (teilweise aus den Vorräten) betragen. Die Ausfuhr betrug 20.237 Tonnen. — (EinDenkmal für dieDichter des Liedes: „Stille Nacht...") Es war am Weihnachtsabend 1816, da saßen der Lehrer und Pfarrer des kleinen österreichischen Dorfes Obern¬ dorf an der Salzach, dicht an der bayrischen Grenze beisammen und übten ihr Wort- und Tondichter¬ talent an einem schlichten Liede. Und dieses Lied ging von der bescheidenen Weihnachtsstube hinaus in die Welt und eroberte sich das Herz des deut¬ schen Volkes. Es wurde zu einem Volksliede, das jährlich an dem Tage, da es gedichtet wurde, neu auftönt in jedem deutschen Hause. Es ist „Stille Nacht, Heilige Nacht". Eine Volks-Kan¬ tate, ein Volkslied, nach dessen Dichter niemand fragt. Um die Dankesschuld an die fast Vergessenen abzutragen, haben die Landesverbände bayrischer und österreichischer Bildungsbeamten einen Aus¬ schuß gebildet, der die Mittel für ein Denkmal der Dichter des Weihnachtsliedes sammeln soll. Am Weihnachtsabend 1927 soll in dem Grenz¬ dörfchen Oberndorf das Denkmal des Priesters Mohr und des Lehrers Gruber enthüllt werden. — (Für die Seligsprechung Pius X.) Die Gesellschaft Jesu hat, wie wir der Augsburger „Postzeitung" entnehmen, vor einigen Jahren ein^ jetzt veröffentlichte Eingabe an den Papst gerichtet, in dem sie um die Einleitung des Ver¬ fahrens zur Seligsprechung Papst Pius X. bittet. Die Eingabe erinnert an die Beispiele und her¬ vorragenden Taten, mit denen der verstorbene Papst mit allen seinen Kräften darauf hinzielte, alle Dinge in Christus zu erneuern. — (Der Entwurf zum Volksschulge¬ setze) ist im Unterrichtsministerium fertiggestellt worden. Der Gesetzentwurf enthält wichtige Be- stimmungen: Die Erhaltung der Schulen ist den Gemeinden ge en pünktliche Vergütung aus der Staatskasse überlassen. Ärmeren Gemeinden er¬ richtet der Staat Schulen. In Bosnien fällt die Erhaltung der Schulen dem Staate selbst zu. Anstellungen werden erfolgen seitens der Gebiets¬ und Zentralverwaltung. Gegen eine Entscheidung der ersteren ist eine Berufung an letztere möglich. Neue Lehrer können sich zu Stellenausschreibungen nach dreijähriger Dienstzeit, d. i. nach Ablegung der praktischen Prüfung, anmelden. Das Diszipli¬ narverfahren wird nach dem Beamtengesetze durch- geführt, dabei ist ein Gebiets- und Zentralgerichts¬ hof für Lehrer vorgesehen. Geschaffen wird ein Fond von 100 Millionen Dinar für die Errich- tung von Schulen. Lehrerinnen ist die Verehe¬ lichung freigestellt. Der Entwurf zum neuen Volks¬ schulgesetze wird in Kürze gedruckt. — (Deutsch nichtobligater Gegen¬ stand an den Mittelschulen.) Am zweiten und dritten Staatsgymnasium, ferner an der Real¬ schule in Ljubljana, an den Staatsrealgymnasien in Gottschee und Novomesto wird der unobligate Unterricht des Deutschen in den unteren Klassen nach dem alten Lehrplan eingeführt. — (Empfehlenswerte Musikallen.) In Carl Rühle's Musik-Verlag, Leipzig C 1, ist Jadracvo Xi. Gortsch-.-r Z<.:irng — Nr. 5. Seite 5. eine Reihe von musikalischen Werken erschienen, auf die jeder Musikfreund behufs Anschaffung be¬ sonders aufmerksam gemacht wird. Wir führen nachstehend einige an: 1. Violin-Schüler Konzerte nach Motiven Klassischer Meister für Unterricht und Vortrag in I. — III. Lage mit Klavierbeglei¬ tung von H. Necke und L. Norden. 2. Händel- Album für Harmonium oder Klavier. Eine Aus¬ wahl von 36 Arien, Themen und Melodien aus Händels Opern und Oratorien sowie Konzert- und Sonaten-Sätzen, neu bearbeitet von Curt Goldmann und H. Scholz. 3. Concordia Vor¬ trags-Album für Harmonium Band II. 21 klang¬ volle Melodien, llnterhalwngsstücke und Opern- Themen berühmter Tonsetzer bearbeitet von Curt Goldmann und H. Scholz. 4. desgleichen meh¬ rere Stücke für Klavier, zwei und vierhändig von erstklassigen Meistern. Bei den äußerst niedrigen Preisen wird die Anschaffung von Noten jeglicher Art bei obiger Firma wärmstens empfohlen. Wozetz. (Volksbewegung im Jahre 1926.) Geburten waren 23, Sterbesälle 22, Trauungen 5. — (Sterbesälle.) Am 6. Jänner die Otterbacherin Maria Schauer 73 Jahre; am 14. Jänner Josefa Herbst Verdreng 22, 58 Jahre; am 19. Jänner Maria Verderber Spodnji Mo- zelj 5, 87 Jahre; am 21. Jänner Josef Pcrsche, ein Durnbacher 11, 54 Jahre; am 1. Februar Franz Pavli? Reintal 43, 17 Jahre; am 11. Februar Matthias Monte! Mozelj 61, 84 Jahre; am 15. Februar Josef Berger ein Durnbacher 15, 72 Jahre; am 4. März Andreas Kraker Reintal 15, 67 Jahre; am 8. März, die Ober- pockstcinerin Johanna Grgori? 5, 68 Jahre; am 8. März Maria Wolf Rcinlal 18, 16 Jahre; am 9. März Johann Schemilsch Reintal 8, 47 Jahre; am 13. April Karolina Juvan Mozelj 9, 2 Jahre; am 24. April Johann Verderber Spod¬ nji Mozelj 17, 86 Jahre; am 1. Mai Magda¬ lena Kästner Spodnji Mozelj 12, 85 Jahre; am 6. Mai Gertrud Verderber Spodnji Mozelj 6, 85 Jahre; am 25. Juli Malthms Pirnak Rein¬ tal 1, 75 Jahre; am 19. September Michael Petsche Verdreng 23, 34 Jahre; am 2. Oktober Matthias Herbst Verdreng 22, 30 Jahre; am 19. Oktober Franz Schaffer Kaäji potok 20, 14 Tage; am 22. Oktober Maria Wittine Kacji potok 16, 5 Monate; am 13. November Peter Hutter Kaäji potok 5, 85 Jahre; am 13. De- zember Maria Herbst Verdreng 3, 58 Jahre alt. — (Trauungen.) Am 9. Februar Anton Lernkovi? Neugereuth 1, und Josefa Hutter Oberpockstein 9; am 31. Mai Anton Mochar Mozelj 5 und Antonia Kump Mitterbuchberg 2; am 20. September Wilhelm Verderber Kaöji potok 1 und Antonia Schaffer Kaäji potok 2; am 11. Oktober Johann Stalzcr Spodnji log 19 und Maria Mayerle Suhi potok 9; am 30. Oktober Johann Mulz Reintal 2 und Johanna Hönigmann Rakitnica 65 (in Dolenja vas ko¬ puliert); am 3. November Josef Schemitsch Rein¬ tal 17 und Magdalena Schneller Remtal 26. — (Feuerwehrkränzchen.) Das alljähr¬ lich am 2. Februar veranstaltete Kränzchen wurde im vergangenen Jahre infolge der damals noch nicht genehmigten Statuten nicht abgehallen. Die Statutenfrage ist nun gesetzlich geregelt. Aus Wunsch unserer Vereinsmitgliedtt und Freunde der Feuerwehr fand am Lichtmeßtage wieder das Feuerwehrkränzchen statt und brachte uns einen Reingewinn von über 2000 Din. Dieser Betrag beweist uns, daß für den wohltätigen Zweck des Feuerwehrwesens ein jeder sein Scherflein beige¬ tragen hat, ohne Rücksicht aus die geringe Ver¬ dienstmöglichkeit und den bestehenden Geldmangel. Wir danken daher allen Spendern und Gönnern für ihre Opferwilligkeit recht herzlichst, insbeson¬ dere für die Barzeichnungen und Gaben in der Stadt, den Vereinsgenossen aus Reintal und Sp. Mozelj. Recht schönen Dank sprechen wir der Frau unseres Obmannes, Antonia Pasterk, aus, die mutig und mit Freude Geld und Gaben sammelte, um die finanzielle Lage unseres Ver¬ eines zu heben. Der Wehrausschuß. Lrni potok. (V o n d e r F e uerw e hr.) Die freiw. Feuerwehr in Schwarzenbach veranstaltete am 30. Jänner l. I. im Gasthause des Herrn Gottfried Wolf ein Tanz-Kränzchen, welches einen sehr günstigen Verlauf nahm. Küche und Keller des Wirtes boten das Beste. Wir danken den Spendern aus der Stadt, dem freiw. Feuerwehrvereine Lienfeld, den hie¬ sigen Gemeindeinsassen, sowie allen Besuchern, desgleichen den Ortsmädchen für das Mitwirken. Der Wehrausschuß. KoLevska Ueka. (DieSpar- undDar- lehenSkasse Rieg) hält ihre diesjährige Haupt¬ versammlung im Amtslokale Sonntag den 20. Februar um 3 Uhr nachmittags mit folgender Tagesordnung ab: 1. Bericht des Vorstandes. 2. Bericht des Aufstchtsrates. 3. Genehmigung des Rechnungsabschlusses 1926. 4. Wahl des Aufsichtsrates. 5. Allfälliges. Sollte zur anberaumten Stunde nicht die er¬ forderliche Mitgliederanzahl erschienen sein, so wird eine halbe Stunde später die Hauptversamm- lung mit derselben Tagesordnung abgehalten werden, die Beschlüsse fassen wird ohne Rücksicht auf die Zahl dec erschienenen Mitglieder. Es werden jedoch sämtliche Mitglieder ersucht, bei der Hauptversammlung verläßlich zu erscheinen. Der Vorstand. Koprivnik. (Erfolgreiche Raubtier¬ vertilgung.) Herr Postmeister E. Wüchse hat nebst den beiden durch Vergiftung vertilgten Wöl¬ finnen — wie letzthin berichtet wurde — im heu¬ rigen Jahre auch schon 13 Füchse, 10 Marder und einen Iltis mit seinen Berliner Fangeisen zur Strecke gebracht. Wir beglückwünschen den tüchtigen Weidmann zu seiner außerordentlichen Fangbeute. Glanina. (Stockendorfer Wahlbericht.) An der Landtagswahl am 23. Jänner beteiligten sich hier von 76 Wahtverechtigten 42 Wähler. Der schlechte, steile und weite Weg zum 8 Kilo¬ meter emsernten Wahlort Kälbersberg hielt die Wähler nicht zurück, weil alle hoffen, nun doch etwas zu erreichen. Neben den Wirtschaftssorgen, um die es sich bei den Wahlen gewöhnlich Han- delt, ist für uns eine Hauptsorge unsere deutsche Muttersprache, die, aus der Schule ganz ver- drängt, ein unersetzlicher Verlust ist, weshalb un- sere Jugend eine andere Sprache nicht erlernen kann, mit einem Worte „verdummt". Soll, so fragen wir, das der Zweck der Schule sein und dafür Eltern sowie Kinder die großen Opfer bringen an Mühe, Zeit und Geld?I Alle 42 Wähler stimmten einig für die slo¬ wenische Volkspartci. Wenn in sprachlicher Hinsicht auch von ihr nicht alles zu erhoffen ist, so ist sie doch die Mehrheitspartei und die bessere von allen. Ge- miß ist, daß seit acht Jahren für die Bauern in Slowenien, den Kern der Bevölkerung, fast nichts getan wurde. Gerade der Gründer und Führer der slowenischen Bauernpartei, Pucelj, war über zwei Jahre Ackerbauminister und noch mehr Jahre mit seinen Genossen immer mit der Regierung, hätte also in dieser langen Zeit für seine Freunde ' aus dem Bauernstände doch einige Erleichterungen verschaffen können. Statt dessen haben wir immer höhere Steuern und größere Verarmung unter den Bauern. Die Volkspartei arbeitet nun schon sechs Jahre nicht mehr mit der Regierung mit Ausnahme von zwei Monaten. An dem allge¬ meinen Niedergange ist ihr darum die geringste Schuld zuzuschreiben. Im Landtage^ hat sie sei¬ nerzeit unter Österreich manch' Segensreiches ge- Ivan ^ovak Ventl8t für ^Kffnffeilkunäe u. ^nffntecffnjk Nbnica. LpreLffslunäen InZIiLff von 9 bi8 12 Offr unä von 3 bi8 6 Offr. kur ^u8vvürtiZe von 1 bi8 3 Offr. <70 ! <70 LmÄVSieüen mit k^sueniob, wsseiien mit ttii"seliseife, soNorN die WäsLtie und msONt 8ie wirirlicii tLde11o8 8suber. Seite 6. Gottscheer Zeituug — Nr. 5. Jahrgang IX schaffen für Land und Stadt, wovon noch zahl¬ reiche Straßen und Wasserleitungen im ganzen Lande zeugen. Dem Gottscheer Gebiete konnte ihre Tätigkeit nicht mehr im gleichen Maße zu¬ gute kommen, weil der verheerende Weltkrieg jeder ruhigen Arbeit ein Ende machte. Ein wenig Hoff- nung dürfen wir nun wieder hegen, wenn die Volkspartei wieder selbständig wie im früheren Landtage wird arbeiten können und der deutsche Vertreter unseres Ländchens auf ihre Unterstützung rechnen kann. Starilog. (Trauung.) Am 7. Februar d. I. wurden in der Franziskanerkirche in Ljubljana Herr Jakob Gladitsch und Fräulein Amalie Eisen¬ zopf getraut. Als Trauzeugen fungierten Herr Gendarmerieleutnant Bajc aus KoLevje und Herr Dr. Ferdinand Siegmund aus Stara cerkev. Viel Glück! Svetli potok. (Wölfe.) Am 2. Feber gegen Abend gingen die hiesigen Besitzer Matthias Ma- rinzel und Josef Mantel aus Obermösel heim¬ wärts. Als sie zur „Hölle" bei Römergrund ka¬ men, lag zu ihrem Schrecken mitten aus der Be¬ zirksstraße ein Wolf. Auf ihr Geschrei und ihre Hilferufe rührte sich der Wolf nicht. Sie wichen ihm einige Schritte aus und eilten ins Dorf zum altep Jäger Lackner, um dessen Gewehr auszu¬ borgen. Doch er hätte es verkauft. In der Mei¬ nung, der Wolf liege noch auf der Straße, be¬ waffneten sie sich mit Hacken und kehrten mit zwei Männern aus Römergrund, die jeder eine Mistgabel nahmen, zur gefährlichen Stelle zurück, doch die Bestie hatte schon das Weite gesucht. — Am nächsten Morgen befand sich Franz Kump auf dem Heimwege. Ein Wolf ging ihm bis auf einige Schritte entgegen. Kump blieb stehen und schrie aus Leibeskräften. Nur langsam wich der Wolf von der Straße ab und verschwand im Gestrüpp. 6ermo8njice. (AuSderGemeindestube.) Am 9. Jänner kam zur Tagesordnung: Jahres¬ rechnung 1926 und eine Anleihe für ordentliche Gemeindeerfordernisse. Zwecks Revision der Jah¬ resrechnung wurden drei Ausschußmitglieder (I. Meditz, F. Pefiaver und I. Maußer) gewählt, die im Gegenstände bei der nächsten Sitzung zu berichten haben. Wegen der Anleihe wurde hin¬ gewiesen, daß dies eine unnötige Gemeindewirt¬ schaftskrise bedeute, da die Ausgaben die Ein¬ nahmen im Voranschläge nicht übersteigen, außer- dem im Jahre 1926 vom früheren Gemeinde¬ vorsteher St. ohne Zustimmung des Ausschusses eine Schuld (für Pfarrhofreparatur) der Krain. Sparkasse in Ljubljana bezahlt, die aber im selben Jahre nicht im Voranschläge vorgesehen, vielmehr beschlossen wurde, sie in 4 Jahresraten abzu¬ zahlen. Da noch Geldbeträge einzufvrdern sind, bald wieder Steuereinlangen und wegen dieser Anleihe erst der Voranschlag 1928 belastet wäre, wurde die Anleihe — außer 2 Stimmen — ab¬ gewiesen. — Für Verpflegung des Gemeinde¬ armen M. Juran, Novitabor, wird in den Win¬ termonaten 7'50 Din täglich bezahlt. Adke8iL (Bz. Lrnomelj). (EinMittelzur Vertilgung) von Obstbaumschädlingen ist Den- drin. Am ehesten ersprießlich und am wenigsten Mühe und Arbeit gibt uns die Vertilgung der Obstbaumschädlinge während der Zeit der Vege- tationsruhe. Fast alles ist damit schon getan, wenn wir im Winter einmal die Bäume mit Den- drinlösung bespritzen, weil wir in dieser Zeit die Schädlinge in allen ihren Schlupfwinkeln treffen und für den Fall, daß noch welche geblieben, vernichten wir diese beim nächsten Spritzen. Ver¬ säumt aber hat schon jener, der das-Vernichten der Schädlinge erst im Frühjahre zu tun gedenkt, wann die Bäume schon grün sind. Der junge Nachwuchs ist schon hervorgekrochen und weil er sich sehr rasch verbreitet, ist er sehr schwer zu vernichten. Jeder Obstbnumschädling kann bei der künftigen Ernte das Schicksal entscheiden, wenn wir ihn während der Überwinterung nicht ver- Nichten. Die Bäume, die mit Dendrin bespritzt sind, geben einen weit höheren Erwerb und be¬ kommen während der Vegitationszeit wunderbar schönes Laub und gesunden Wuchs, was unzwei- felhaft dem zuzuschreiben ist, daß mit Dendrin alle Parasiten, die den Baum schwächen, vernichtet werden. Wenn wir von einem Baum nur 1 KZ Obst mehr erhalten, sind die Spesen für das Spritzen schon getilgt. Anleitung zur Benützung. Nachgewiesen ist, daß das Spritzen der Obst¬ bäume allerart im Winter bei trockenem Wetter, wenn es nicht friert, ausgezeichnete Erfolge erzielt. Man mischt 10 bis 15 KZ Dendrin mit 100 Liter Wasser. Wer das Spritzen im Frühjahr, doch vor dem Grünen, wiederholen will, benötigt eine Lösung von nur 2 bis 5°/o. Dendrin vernichtet Läuse, Raupen und überhaupt jedes Ungeziefer, das den Bäumen schädlich ist. Ferner ist Dendrin auch ein gutes Mittel zur Vertilgung von Moos und anderem und ist für diese Fälle der Stamm mit einer Lösung von 15 bis 20°/o zu schmieren. Für Zwetschken-, Marillen- und Pfirsichbäume nimmt man eine schwächere Lösung, weil di-se Bäume mehr empfindlich sind. Dendrin ist zu beziehen von der Kemindustrija kmetijski oddelek Maribor. — Einspilerjeva ul. Nr. 7. Steyr. (Ehrung eines Landsmannes.) Die städtische freiw. Feuerwehr Steyr hat in ihrer Jahreshauptversammlung unseren Landspiann, Herrn Matthias Staudacher, Kaufmann in Steyr, ein gebürtiger Verdrenger, mit der Medaille für 25 jährige aufopferungsvolle Dienste in der freiw. Feuerwehr Steyr dekoriert. Auch erhielt er vom Landeshauptmanne von Österreich, Hauser, ein Anerkennungsschreiben für seine Verdienste im Rettungswesen. Am nächsten Tage überreichte eine Abordnung der freiw. Feuerwehr unserem Landsmanne das Ehrendiplom für 25-jährige Dienste im Feuerwehrwesen. Wehrmannsheil! Innsbruck. (Einen goldenen Ski er¬ halten.) Bei ver Sonntag der 23. Jänner 1927 in Innsbruck stattgesundenen Austragung der Skimeisterschaft von Tirol im Springen ge¬ wann I. Altersklasse Herr Franz Erker, Bundes¬ bahnbeamter aus Hopfgarten in Tirol, den ersten Preis. Genannter Herr ist ein ehemaliger Gott¬ scheer und Neffe des Herrn Dechant Ferdinand Erker in Gottschee. Derselbe erhielt als ersten Preis einen goldenen Ski. Mrooklyil. (Todesfall.) Hier starb nach längerem Leiden die verwitwete Frau Toni Man- thcy, geb. Jonke, im Alter von 52 Jahren. Sie ist vor 26 Jahren von Mösel nach dem Dollar¬ lande ausgewandert, hat bis auf eine Unterbre¬ chung im Jahre 1924, wo sie sich einige Monate bei ihrem Bruder, Prof. Peter Jonke, in Klagen¬ furt aufhielt, ununterbrochen in Brooklyn gelebt und es durch Fleiß und Sparsamkeit zu ansehn¬ lichem Wohlstände gebracht. Die Erde in der Fremde sei ihr leicht! Allerlei. Eine üiesenorgrl im Freien. Österreichische Kriegervereine wollen in der Nähe von Kufstein eine im Freien stehendi Riesenorgel für die im Kriege Gefallenen erstehen lassen. Die Orgel soll 80 Register und 4000 Pfeifen erhalten. Der Sischof des üordpols. Kürzlich ist Mon- signore Gabriel Brcynat, der Bischof von Macken¬ zie, in Rom angekommen. Er kommt direkt von der Missionsstation Aklavik, die die nördlichste Pfarrei der Welt ist; sie liegt an den Ufern des Eismeeres, etwa 200 km nördlich des Polar¬ kreises. Der Bischof Hal die lange Reise unter¬ nommen, um vom Papst empfangen zu werden, dem er ausführlichen Bericht über die Missions¬ tätigkeit in der nördlichen Polargegend erstattet hat. Monsignore Breynat, der den Beinamen „Bischof des Nordpols" erhalten, hat besitzt nur noch einen Fuß, der andere ist ihm auf einer Missionsreise erfroren. Seine Diözese ist siebenmal so groß wie Italien. Er hat das Gebiet schon fünfmal durchquert und bereits 30 Winter im Eise zugebrücht. Herausgeber ».Eigentümer: Josef Eppich, Stara cerkev Schriitleiter: Carl Erker, Koöevje. Buchdruckerei Josef PavliLek in Kočevje. Aefiß und Wööetn zu verlauten. Anzufragen bei Julie Kooaäiä in Dolga- vas Nr. 45. Gin Kleischertehrjunge wird sofort ausgenommen bei Johann Wüchse in Ko¬ privnik. Schrvellenverkauf. Die Gemeinde Koprivnik verkauft zirka 2000 Schwel¬ len am Stock. Wenn sich Käufer finden, find im gleichen Terrain noch 6000 bis 8000 Stück zu haben. Gin Schmiedlehrting wird ausgenommen. Kost und Wohnung beim Meister. Anrufragen in Salkavas 50. Sonntag den 13. Februar findet im Gasthause Alois Melz in Zwischlern em stäuzbäll »»» statt. Für Musik, gute Speisen und Getränke wird be¬ stens gesorgt. Zwei schöne Aelihe Gorenje LoLme Nr. 12 und 13, jede Hube mit 55 Joch Acker, Hutweide und Waldanteile, mit beiden Häusern und Wirtschaftsgebäuden, aües vollkommen erhalten, nahe der Bezirksstraße gelegen, sind preiswert zu ver¬ kaufen. Anzufragen beim Oberloschiner Besitzer Franz Jaklitsch Nr. 13. L'- ° Kulante Kontokorrentbestingungen für Kaufleute. Kostenlose Durchführung ster Intabulation unst Stempel- freiheit für Sie Sehulstreheine. > « Kassastunsten von halv - vis ir Uhr an allen Werktagen Vie neue übernimmt kiniagen auf Nüchel unst in laufender Rechnung ru verten Destingungen. gewährt Darlehen gegen Sicherstellung sturch Wechsel oster Hypothek billig unst schnell. Säuerliche Mrestite ss°/°, Mchselkrestitr io°/°. Kontokorrent ir°/°. Zpsti- und varlehenskassr, ..7Ll.