Nr. 178. Montag, 8. August 1887. WN. IahriMlst Mtmcher Zeitum. Vrlinumtllltionsprll«: Mit Pofiversenduna: ganzjährig fi.il, halbjährig sl. 7,b0, Im «limpt oir: N<,!,,,ahi!,! fl. ii, halbjährig sl. 5.«o, Fill bi« Zustellung in« Hau« ganzjährig fl, ,, - I«sertl,»»«ebiir: Flll llr»ie ^ns«ate b!» zu < Zeilen «d lr.. größn« p« geile « lr,-. bei ösleren «lüeberbVlunaen pr. »srile » tr. D!« „ilaibacher Zeitung" «scheint täglich mit «»«nähme bei Vonn- und Feiertage, Die «»»»»lstrall«» befindet sich Vahnhofgafie lb, die ««>«rtt»» wienerstrahe »5, — Nnfta»li«r ?°^ "" hier so glücklich gewesen! Zwar b r' l!r H". ^'""'^ sruh gestorben, nie gekannt, """ .hr Vater war ,mmer so liebevoll gegen sie ge- wesrn. als wenn er dem mutterlosen Kinde durch verdoppelte Zärtlichkeit einen Ersatz für den herben, unver« gesilichen Verlust bieten wollte, den es erlitten. Und mm war ihr auch der gute Vater durch den Tod ent. rissen worden. Die Stätte, wo sie ihre frohe Kindheit zugebracht, sollte den Gläubigern ihres Vaters anheimfallen, der mildthätig his zur Verschwendung gewesen, und das Mädchen sollte im Hausr weitläufiger Anverwandten Aufnahme finden. Fatma war kein undankbares Kind. uud sie pries Allah im Stillen, dass er ihr einen Zufluchtsort geboten, aber trotzdem konnte sie sich des schmerzlichen Gefühls nicht erwehren, dass sie auf der weiten Welt allein dastünde, das« niemand, niemand sie liebe. Noch vor wenigen Stunden hatte sie die Hoffnung gehegt, dass ein Herz auf Erden schlage, dem sie allezeit lieb nnd theuer sein werde, das Herz Iussufs. ihres Adovlwbruoers. nnd sie hatte in diew Hoffnung einige»! Trost gefunden, aber Iussuf Mn sie vergessen zu habeu. Seit drei Tagen, seit dem Tode ihres Vaters, hatte sie ihn nicht mehr gesprochen, ja nicht mehr gesehen. Warum suchte er sie nicht aus. um sie in ihrem Schmerze zu trösten? Er war doch sonst immer gleich bei der Hand gewesen, wenn ihr etwas fehlte. Seit ihr Vater den braunen verwaisten Nubier ins Haus gebracht, hatte cs'Fatma nie an einem Gefährten gefehlt, der Leid und Freud mit ihr theilte. Da ihr Vater Iuffuf an Sohnesftatt angenommen, war ihm der Eintritt in den Harem nicht verwehrt, der ihm sonst nach Laudessitte verschlossen geblieben wärr. So waren Iussuf und Fatma fast unzertrennliche Gefährten gewesen, so war in ihrem Herzen eine jener Neigungen großgewachsen, die selten zu erlöschen pflegen. ' Fatma freilich fühlte nur die ihrige in ihrem kleinen Herzen und zweifelte zur eigenen Qual an jener Iussufs. Sie war an feinen tröstlichen Zuspruch so gewöhnt, dass sie die Empfindung hatte, als müsste sie in alle Ewigkeit fort weinen, wenn Iussuf nicht käme. ihre Augen zu trocknen. So schluchzte sie denn unuuterbrochen weiter, ohne aufzublicken, ohne sich zu regen. Die Sonne stand schon tief im Westen, und eine Flut goldenen Lichtes ergofs sich über Himmel und Erde. als ein kleines Boot mit rafchen Ruder» fchlägen über die purpurn schimmernde Wasserfläche a» die marmornen Stufen glitt, die zu Fatma's Garten hinanf führten. Ein schöner Jüngling in der malerischen Landestracht, mit braunem, edelgeschnittenem Antlitz uud großen funkelnden Augen sprang ans Land, be« festigte sein Fahrzeug an eincm Pflock und stieg behend die Stnfen hinan. Dann ^ah er sich wie suchend um und rief in gedämpftem Tone.- «Fatma! Fatma?» Im nächsten Augcublick flog ihm die Gerufene an den Hals. «Iussuf! Theurer Bruder!» rief sie und prefste ihn fest an ihr Herz. «Verqiss nie, dass ich nicht dem Bruder bin., sagte Iussuf ernst. «Ach, du hast mich nicht mehr lieb. du willst nicht mehr mein Bruder sein!, schluchzte die Kleine. «Still. Kleine.» sagte er gebieterisch und doch nicht ohne Zärtlichkeit. «Heute bist du zu jung. um zu verstehen, was es bedeutet, wenn man eines Mädchens Bruder nicht sein will. Aber dereinst wird dein Herz hoch aufschlagen über den Sim, meiuer Worte, freilich nur, wenn du mich lieb behältst.» — «Oh. dich werde ich nie ver^ gcssen. dich werde ich ewig lieb haben!» rief Fatma und warf sich Iussus zu Füßen, umklammerte seine Knie u„d drückte ihr liebliches Gesichtchen an dieselben. Mbacher Zeitung Nr. 178. 1472 8. August 1887. Tie Kaiser - Zusammenkunft in Gastein. Se. Majestät der Kaiser ist vorgestern mittags in Gastein eingetroffen, um Allerhöchstfeinen dort zur Cur weilenden erlauchten Freund und Verbündeten, Se. MajcsM den Kaiser Wilhelm, zu begrüßen. Längst gewohnt, in diefen seit einer Reihe von Jahren regelmäßig wiederkehrenden Begegnungen der beiden mächtigen Monarchen ein sicheres Unterpfand des Friedens zu erblicken, begleitet die öffentliche Meinung Europa's auch die diesjährige Zusammenkunft der beiden innig befreundeten Herrscher mit ihren vollen Sympathien. Die Völker Oesterreich-Ungarns aber wenden ihre Blicke voll freudiger Hoffnung nach dem herrlichen Alpenbade, von der Ueberzeugung ausgehend, dass das zwischen dem altehrwürdigen Reiche der Habsburger und dem Deutschen Reiche zum beider» feitigen Heile bestehende überaus herzliche Einvernehmen durch das persönliche Zusammentreffen der erhabenen Gebieter beider Staaten nur gekräftigt werden kann. Vad-Gast ein, 6. August. Auch die diesjährige Begegnung der Herrscher von Oesterreich-Ungarn und Deutschlaud bewahrte ihren freundschaftlichen intimen Charakter. Obgleich jeder officielic Empfang und jede Vorstellung verbeten waren, war doch die Fahrt Sr. Majestät des Kaisers Franz Joseph durch das Achenthal unausgesetzt von Ovationen der Bevölkerung begleitet. Die Begrüßung in Gastein war eine enthusiastische, Triumphbögen, blumenbekränzte Häuserfronten und zahlreiche Flaggen in den österreichischen und deutschen Farben bezeugten die freudige Stimmung der Einwohner und des Curpublicums. Die erhebende Scene, die sich im Empfangssaale des Bade« schlosses abspielte, wurde von den zahlreichen Zeugen mitempfunden. Die vornehme Gesellschaft harrte von 1 Uhr ab der Ankunft Sr. Majestät des Kaisers Franz Joseph. Die Terrasse des Aadeschlosses war dicht besetzt. Am Straubingerplahe stand das Publicum im Festkleide in so dichten Reihen, dass der Verkehr gehemmt war. Kurz vor 2 Uhr erbrausten vom Thale stürmische Hoch-Rufe, welche sich blitzschnell fortpflanzten. Wenige Minuten darauf fuhr Se. Majestät der Kaiser an die Freitreppe des Badeschlosfes heran. Se. Majestät. Aller-höchstwelcher einen schwarzen Schlussrock und dunkle Beinkleider trug, wurde am Fuße der Treppe von der ganzen Suite des deutschen Kaisers erwartet. Sammt' liche Herren waren im Frack und trugen ihre österrei» chischen Decorationen. Hurrahs und Vivats erbrausten immer wieder, während Se. Majestät der Kaiser jedem einzelnen der Herren huldvoll die Hand reichte. Unter Volantritt des Hofmarschalls Grafen Perponcher und begleitet von dem Statthalter Grafen Thun und dem Generaladjutanten von der Goltz, stieg Se. Majestät die Treppen hinan, und kaum war Nllerhöchstderselbe in das Vestibule getreten, als der Monarch auch schon dem Kaiser Wilhelm gegenüberstand, Allerhöchstwelcher seinem erlauchten Freunde entgegengegangen war. Die beiden Monarchen reichten einander die Hände, umarmten sich in herzlichster Weise und begaben Nllerhöchstsich in den Empfangssalon, wo die beiden Majestäten den intimsten freundschaftlichen Willkomm austauschten. Bad - Gastein. 6. August. Se. Majestät Kaiser Franz Joseph ist im besten Wohlsein um 2 Uhr nachmittags in Bad-Gastein bei herrlichster Witterung eingetroffen. Auf dem Stran-bingerplatze begrüßte das zahlreich anwesende Publicum den Monarchen, Allerhöchstwelcher gleich den Herren des «.^efolges schwarze Civilkleidung trug, mit stürmischen Hochrufen. Die Curkapelle intonierte die Volkshyinne. Vor dem Badeschlosfe wurde Se. Majestät von den Hofcavalieren des deutschen Kaisers und vom Statthalter Grafen Thun ehrfurchtsvoll begrüßt und in die Appartements des Kaisers Wilhelm geleitet. Hier erfolgte die herzlichste Begrüßung beider Monarchen, und Kaiser Franz Joseph verweilte über eine halbe Stunde im Aadeschlosse. Hierauf begab sich Se. Majestät ins Hotel Straudinger »nd wurde im Vestibule von drr Gemeindevertretung und Geistlichkeit, vom Landeshaupl manne, vou den Mitgliedern der österreichischen Aristokratie und den sonstigen Würdenträgern ehrfurchtsvoll empfangen. Gastein ist festlich beflaggt und jedes Haus im Curorte mit Kranzgewiuden decoriert. Abends findet Illumination und Vergbeleuchtung statt. Bad < Gastcin. ll. August. Um 4 Uhr nachmittags fand eine Hoftafel bei Sr. Majestät dem Kaiser Wilhelm zu Ehren Sr. Majestät des Kaisers Franz Joseph statt. Nebst der Suite der beiden Monarchen waren Prinz Reuß, die Grafen Dohna. Deym. Thun, Chorinsly und Palffy, Prinz Rohau und Dr. Unger geladen. Beide Monarchen sowie die Gäste erschienen im Frack. Das Curorchester besorgte die Tafelmusik. Nach dein Diner unternahmen beide Majestäten gemeinschaftlich einen Ausflug zu Wagen. Vad - Gasteiu. «. August. Um 6 Uhr unternahmen beide Majestäten gemeinschaftlich eine Ausfahrt nach Böcksteiu. Kaiser Wilhelm führ im Wagen vor dem StraubiugcrHotel vor. woselbst schon Kaiser Franz Joseph wartete und in den Wagen stieg. Lächelnd reichten sich die Monarchen die Hand. Das den Wagen umringende Publicum brach in lebhafte Acclamationen aus, als fich der Wagen in Bewegung setzte. Vad - Gastrin , 6. August. Den Abschluss des heutigen Tageö bildete eine glanzvolle Illumination. Von den A^geshöheu erglühten Freudcnfeuer. Der Wasscrfall glich herabstürzenden Feuerströmen. In den verschiedenen Villen und Häuschen erglänzten Glühlichter. Als Se. Majestät Kaiser Franz Joseph aus dem Hotel Straubinger trat, um einen Rundgang zu machen, bemerkte Allerhöchst» derselbe strahlendes Licht in den Appartements des deutschen Kaisers, die gleichfalls in hellem Tageslicht erglänzten. Unter lebhaften Ovationen schritt Seiue Majestät in der Richtung des Kötschacher Thales und lehrte erst nach einer halben Stunde von dem Rundgange zurück, auf welchem Allerhöchstderselbe von dem Statthalter, dem Grafen Paar uud dem Bürgermeister begleitet wurde. Vad . Gast ein, 7. August. Kaifer Franz Joseph erschien mittags zum Abschiedsbesuche im Aadeschlosfe und verblieb nahezu eine halbe Stunde mit Kaifer Wilhelm allein, worauf letzterer den Kaiser von Oesterreich bis zur Treppe geleitete, woselbst sich die Monarchen umarmten uud küssten. Vor dem Badeschlosse halten sich die deutschen und österreichischen Aristokraten zur Abschieds' aufwartung versammelt. Bei der Abfahrt des Reist' wagens erschien der deutsche Kaiser auf dem Balkon, während die Curmusikkapelle das Kaiserlied anstimmte und das Curpublicum in loyale Kundgebungen aus-brach. Politische Ueberlicht. (Ein sloveuischer Rechenschaftsbericht.) Eine in mehreren Wiener Blättern erschienene Laibachel Eorrespondenz. betreffend den vom Reichsraths-Abgeord-neten Dr. Poklukar seinen Adelsberger Wählern erstatteten Rechenschaftsbericht, enthält auch folgenden Passus: «Auf Antrag des Bürgermeisters Vilic wurde dem Redner ein Vertrauensvotum votiert. Allgemeines Befremden erregte die Thatsache, dass der Bezirkshaupt' manu von Adelsberg. Ritter von Schwarz, bei dem nach der Versammlung stattgehabten Bankette auf den Abgeordneten Dr. Poklular, der kurz vorher sich in hef-tigen Angriffen gegen einen Minister der Regierung (Dr. von Gautsch) ergangen halle, einen Toast ans' brachte.» Dem gegenüber berichtigt Bezirkshauptman» Ritter von Schwarz diese Meldung dahin, dass er schon seit einigen Jahren an keinem Bankette theilgenommen habe, bei welchem auch der Reichsraths-Abgeordnete Dr. Poklukar gegenwärtig gewesen wäre, und dass er demnach, da er bei dem obgenannten Bankette nickt anwesend war, auf Dr. Poklukar auch nicht toastieren lonnle. Wohl habe er aber am Schlüsse der gedachten Wät> lerversammlung. bei welcher er in seiner Eigenschaft als Adrlsberger Wähler intervenierte, und zwar nicht etwa in Bekundung irgend einer politischen Tendenz, sondern lediglich um seinen und der anwesenden Wähler patriotischen Gesinnungen Ausdruck zu verleihen, den Autrast gestellt — welcher auch einstimmig angenommen wurde — «es werde die glatte und rasche Abwicklung der AuKgleichsverhandlungen mit Ungarn mit Befliß digung zur Kenntnis genommen und dem Herrn Reichsraths-Abgeordneten für seine mühevolle und ehrenwerte Theilnahme an den Arbeiten der Quoten^Deputa« tion sowie an den Verhandlungen der Delegation des Reichsrathes der Dank und die Anerkennung aus-gesprochen.. In der gedachten Wählerversammlung hatte Dr. Poklukar wohl bemerkt, dass die Slovenen >" Sr. Excellenz dem Herrn Minister für Cultus und Unterricht nicht einen Gönner ihrer Bestrebungen er< blicken können, er hatte sich jedoch weder grgen Sei»l Excellenz noch gegen irgend jemand anderen in besonderen Grund zur Selbstzufriedenheit zu haben. ^" währte nicht lange, so verfiel Fatma zu der nicht ge' ringen Freude ihres Oheims jenem gedankenlosen, st'"' heiteren Hinleben, das den meisten HaremsbewohneN^ neu eigen ist. Indes empfand Fatma bei aller Ergev"^ in den Willen Allahs doch einen heftigen Schmerz '.^ Herzen, als der Onkel ihr eines schönen Tages lN> theilte, dass ein reicher Bey aus Constantinopel sie z" Weibe begehre, und dass er sich beeilt habe. dem v" nehmen Bewerber sein Jawort zu geben. ^ An Widerstand dachte Fatma' nicht. Haben d^ unsere Mädchen, die sich in ähnlicher Lage besing nur sehr selten den Muth. für das Recht des Herze' zu kämpfen, um wieviel weniger konnte Fatma die! Kampf wagen, die einem Volke angehörte. das v seinen Frauen und Mädchen unbedingten blinden horsam fordert und erlangt! ^^. Auch Fatma fügte fich in stummer Ergebung- ,^ sagte weder Nein noch Ja, fragte auch nicht, w'^ ,, Bräutigam heiße, vielleicht weil sie mit ^'^ ,^,„' muthete, der Oheim werde ihr sagen, dass run' ^,.,,, talische Jungfrau den ihr von Allah bestimmten M Xaiblllw Ztitunss Nr. 178. 1473 8. Augu,l lo^. vwgeordneten dle böhmische Laudtagsstnbe; am 25. Ian-ner wurden sic geschäftsordnllngsmäßig ihrer Mandate "mustlg erklärt. Die nationalen Parteien haben sich Mtyer mlandl'r nicht genähert, und die ans den im lommendm Monate stattfindenden Wahlen hervorgehen, den siebzig deutsch.,, Abgeordneten werden bis auf weiteres dem böhmischen Landtage fern bleiben. (Minister von Gautsch) reiste Freitag abends uach Hollenegg zum Besuche des Fürsten Alfred ^'echttüsteiu ab u„d lehrte gester» nach Wien zurück. . (Russland.) Wie aus Petersburg gemeldet wlrd. machten ^ höhere russische Regierungskreise für mog'.lch. uei Anwendung des jüngsten Gesetzes iubetreff d^r Ausländer eiuige Erleichterungen eintreten zu lassen. D'e Verfügung wegen der Entfernung der Ausländer "lls den Stellungen bei den Verwaltungen privater commercieller Unternehmungen solle eiustweileu suspen-men werden, bis die Frage des praktischen Nuheus dlcler Veisüguug für die einheimische Industrie noch-mals geprüft sei. Den Prooinzialbehörden soll vor« geschrieben werden, die Uebernahme ausländischer In« dustriellen in den russischen Unterthanen-Verband mög' llchst zn erleichtern, ohne sich dabei an den Buchstabe» dr« Gesetzes zu swheu. Jüngst sei in den russischen Unterthanen-Verband ein Hüttenwerks»Director auf» genommen worden, welcher sich kaum eiu Jahr in «Nussland aufgehalten hatte. I„ dies.m Sinne solle das Ministerium des Innern ähnliche Gesuche um Aufnahme in den russische» Uuterthauen-Verband be< scheiden. (Die bulgarische Fürstenf rage.) Nach nner Mittheilung, welche der in Butwpch befindliche bulgarische Minister Stransly dem Correspoudeuten des «Standard» gegenüber gemacht hat. erwartet man in Tirnovo für nächste Woche die Anluust des Prinzen Ferdinand von Coburg. ^)m viv>lv, V6,'n^ ähnliche Vertröstungen hört man letztertage häufig von bul-gurischer Seite, aus Ebenthal aber nichts von wirl-l'chen Reisevorbereitungen des Prinzen. (Frankreich.)' Die Nadicalen der französischen Kammer sind. wie es scheint, entschlossen, im Lande d»rch Veranstalten von Versammln ugen eine grohe Campagne zur Trennuug der Kirche' vom Staate zu unternehmen. Die Agence Havas meldet hierüber: Be-lanütllch hat die Concordats Commijsion einen Gesetz-eutwurf, betreffend die facultative Treunuug der Kirche wm Staate abgelehnt, der vou den Herren '))ves' Guyot. Io.,ffrault. Inllieu. Blatiu und vielen CoÜeaeu emgebracht worden war. Eine g.wisse Anzahl ders. lbeu yat beschlossen, eine lebhaftc Campagne iu dieser Fraae M bcgmnen. wclche mit einer groh.n Versammlung am c ..' ^plrlnber ,n Clermont Ferraud inauguriert werden WU. Eine Gruppc hat sich bereits gebildet, um alle Mittheilungen entgegenzunehmen, s^ lNcues uou Stanley.) Eine höchst erfreu-liche Nachricht kommt aus Afrika. Briefe von Stanley vom Wasserfalle des Flusses Aruwini, vom 18. Inni datiert, bezeugen, dass sich dieser Held geographischer Forschung um jene Zeit nicht nur am Leben befunden hat. sondern auch tüchtig an der Arbeit war. lim deu neuen Argonauteuzug über die Wasserscheide zwischen den ^>tlomgcbleten des Congo und Nil anzutreten. Aller Wahrscheinlichkeit nach dürfte die Welt auch kaum früher direct von Stanley wieder etwas hören, als bis er an die Quellen des Nil gelangt sein und sich nil' abwärts mit der Civilisation wieder in Verbindung gescht haben wird. Darnm heißt es auch, uicht zu vrr^ zagen, sondern dem Sterne Stanley's vertrauen, selbst wenn nun monatelang keine weitece Nachricht von ihm kommen sollte. (Die Italiener in Afrika.) Aus Rom wird dem Reuter'schen Bureau gemeldet, dass die llalienische Regierung, die seit dem 12. Juli vou der Bereitwilligkeit Englands als Vermittler zwischen Italien und Abessynien zu wirken, uuterrichtet war, aber infolge der Krankheil des Ministers Depretis außerstande gewesen, in Berathung über dir Angelegen» heit zu treten, am 1. d. M. beschloss, die britische Vermittlung im Principe anzunehmen. Tagesncmgleiten. Se. Majestät der Kaiser haben, wie die «Salz-biugerZeituug» meldet, der Markt» uud Pfarrgemeiude Neumarkt zum Wiederaufbaue der abgebrannten Kirche 200 fl. zu speudeu geruht. - (Heizerstreik in Trieft.) Die Dirertion des Lloyd veröffentlicht eine Kundmachung, wonach trotz des Heizerstleik^ im Fahrplane keinerlei Unordnung und keinerlei Verzögerung eintreten werde. Samstag kamen aus Italieu, Fiume und Pola zahlreiche vom Lloyd aufgenommene Heizer an, darunter eine von der Kriegsmarine den, Llvyd zur Disposition gestellte Anzahl vo» Heizern. Die Haltung der Streikenden ist ruhig, aber die Hoffnung auf e^n baldiges Ende des Streits schwindet. — (Trinkt tein kaltes Bier) Nicht dringend genug kann in den jetzigen heißen Tagen vor dem Gennss allzu lalteu Bieres, namentlich vor dem Bier auf Eis, gewarnt werden. Es entbehrt, da es keine Kohlen säure entwickelt, des rechteu Geschmackes und ruft die schlimmsten Magenleiden hervor, über welche alle Welt tlagt und die fast Mooetranlheitcn geworden sind. Reisende mögen sich auf den Bahnhöfen vor solchem Bier inacht nehmen, das oft nmso schädlicher wirkt, weil es im Nu getrunken wird. — (Vetrugsprocess David Starcevic.) Wie die Agramer Blätter melden, wurde die Haupt-verhandlung in diesem sensationellen, für mehrere Tage anberaumten Processe für den 30. d. M. angesetzt. — (Eiu Meisterstück der modernen Ingenieur tun st.) Man berichtet aus Philadelphia über ein Meisterstück der modernen Ingenieurtunst: Am 2ll. Juni rückten 8l) Mann die 1600 Tonnen schwere Eisenbahnbrücke der Pennsylvaniabahn, welche bei Holmes-burg-Iunctwn über den Pennyhack-Flnss führt, in l 1"., Mnuten fünfzig Fuß weit zur Seite, An Stelle dieser eisernen Brücke will man eine neue große steinerne bauen und bis zu deren Vollendung die alte Brücke mit einem temporären Geleise weiter benutzen. Man bewegte die Brücke auf geölten Schienen und hatte fie auf einen starten Unterbau von Pfahlw^rk gesetzt. Eine halbe Stunde, nachdem sie von der alten Stelle in Bewegung gesetzt war, fuhr schmi ein schwerer Bahnzug darüber und gleich darauf der Expresszug nach Philadelphia. — (Process Kor ab.) Josef Korab wurde von den Geschwornen in Ä>ran ,„it elf aeaen eine Stimme schuldig gesprochen und zu zwei Jahren schweren Kerker« vernrtheilt. — (Liebe und Duft.) In dem Roman «Renege Mauperin» von Edmond und Jules Goncourt — deutfch von H. Meerholz — Leipzig, Verlag von PH. Reclam jun., ist auf Seite 110 zu lesen wie folgt: «Schließlich lebte sie nur noch durch ihn und für ihn, durch seine Gegenwart, die Gedanken an ihn, seine Zukunft, sein Bild, durch das, was sie von ihm mitnahm, wenn sie ihn gesehen hatte. Sobald sie von ihm schied, fuhr fie mehrmals mit ihren Händen durch seine Haare und zog dann schnell die Handschuhe an. Und diesen ganzen und den folgenden Tag athmete sie an der Seile ihres Mannes, neben ihrer Tochter, indem sie an ihrer flachen Hand, die sie nicht gewaschen hatte, roch, ihren Geliebten ein, da sie den Duft seiner Haare einsog,» Dieser ebenso moralische als poetische Auszug ist zu lesen in Prof. Dr. G, Jägers Monatsblatl, Organ für Gesundheitspflege und Lebenslehre. — (Väckcrstreil in Venebig.) Die Bäckergesellen in Venedig, welche jüngst eine Erhöhung des Lohnes gefordert hatten, haben vorgestern die Arbeit allenthalben eingestellt, nachdem ihre Forderung nicht be< willigt worden war. Venedig ist ohne Brot. Die Restaurants wimmeln von Fremden, und nicht ohne Absicht haben die Gesellen diesen Zeitpunkt gewählt. Die Fremden müssen mit Polenta vorlieb nehmen; einige Aushilfe gewährten Brotankünfte aus der Umgegend. Von Mailand giengen 50 Eentner Bro^ nach Venedig ab, und falls der Streik andanern sollte, wird das Militär und Bäcker vom Lande der Stadt Venedig das tägliche Brot backen. — (Emin Pascha.) Der Secretür der britischen und ausländischen Anli - Sclaverei Gesellschaft Charles H. Allen hat einen Brief von Vmin Pascha (Dr. Schnihler, den Stanley aufsucht) erhalten. Das Schreiben ist von Wadelai, den 10. Februar 1887, datiert. Emin Pascha spricht sich darin sehr hoffnungsvoll über seine Aussichten aus. Unter anderem schreibt er, dass er im Begriffe sei, eine Reise in das Land Kaba-Rega's zu unternehmen. — (Blattern in Iicin.) Mehrere Blätter brachten die Mittheilung, dass in Iicin über 400 Kinder an Blattern erkrankt seien. Das «Prager Abendblatt» kann dagegen versichern, dass laut amtlichen Rapportes am A. d. M. seit Beginn der Epidemie in Iicin bloß 30 Erlrantungsfälle an Blattern constatiert wurden. Von den Erkrankten sind drei gestorben und zwölf befinden sich noch in Behandlung. — (Regen ohne Wollen.) Am 26.April d.I, zeigte sich in Argentinien gegen « Uhr abends eine sehr sonderbare und seltene Naturerscheinung. Der Himmel war vollkommen rein, und die Sterne strahlten in leb-haftem Glänze. Plötzlich fielen hie und da in großen Zwischenränmen Regentropfen zur Erbe, während der Himmel wollenlos blieb. Dieser Regen dauerte ungefähr fünf Minuten. Er verdankte seine Entstehung einer plötzlichen Abkühlung des in der Luft enthaltenen Wasserdampfes und der geringen Entfernung von der Erb' oberflääe, Die Dicke der abgelühlten Schichte war gering, denn die Durchsichtigkeit der Atmosphäre war nicht geändert. — (Aus dem Pensionat.) Gouvernante: Irene, wie heißt «lieben» in der zukünftigen Zeit? — Irene: Heiraten! Nicht chr sehen dürfe, als bis sie sein angetrautes ^Ueib sei, und überhaupt vor der Vermählung, die bekanntlich in Abwesenheit der Braut stattfindet, nichts vou ihrem künftigen Herrn und Gebieter zu wissen brauche. Tief uuglücklich fühlte sie sich, als die Vorbereitungen zu deu üblicheu Hochzeitsfcstlichkeitrn gr-troffe,, w,>rdeu. uud uuu gar während der Feste 5 Der Hof war mit buntfarbigen Ampeln geschmückt, "'le Säle des Harems strahlten vou Lichter»; die Juwelen, die der Bräutigam seiner Braut zugesendet, ul'hten in allen Farben, di? ganze weibliche Sippe. d!e zum Feste im Harem von Tatmaz vereint war, lmerschüttete die schöne Aiaut mit Olückwüuscheu. aber vlese louute sich nicht freuen. Kein Lächelu umspielte ihreu kleimn Mund, alü Man ihr dai Brautkleid anlegte, ein silberschimmernd^. "Ut Edelsteinen und Perlen besäetes Gewand. Nur ^ufzer tmnen über ihre ÜiMu, alö sie im verhängten Wagen nach dem Hause ihreö Gatten fuhr. Mit gesenktem Haupt, wie in stiller Ergebung, Uand sie. dicht verschleiert, ill ihrem Gemache uuter de„, Brauthimmel in Erwartung ihres Gatten, der chren Schleier lüften uud sie iu seiucm Hause bewillkommnen sollte. Fch schloss sie die Augeu, als w) die Thüre leise aufthat. Leichte Schritte nahten nai ihr. m,e Hand lüftete fanft ihren Schleier, und M, "!?"" ^ uach Landessitte: «Im Namen des Allmächtig^!. Beim Klänge der Stimme entfuhr Fatma's Lip-3" ""freudiger Auffchrei. Dem Eintretenden zu l Krainburg eine Wählerversammlung einbernfen, wobei eine Resolution wegen Auflassung des Krainburger Untergymnasiums gefasst worden sein soll. — (Böhmische Gäste in Laibach.) Heute um halb 8 Uhr abends treffen mit der Staatsbahn 510 böhmische Gäste mit einem Separatzuge in Laibach ein. Bürgermeister Grasselli wird die Ankommenden auf dem Bahnhofe im Namen der Stadt Laibach begrüßen, worauf dieselben in ihre Quartiere geleitet werden. Morgen um 9 Uhr vormittags Zusammenkunft in der Citalnica, hierauf Besichtigung der Stadt und Besteigung des Schlossberges; um 11 Uhr versammeln sich die Gäste zur Begrüßung des Bürgermeisters im städtischen Magistrat, nachmittags Besuch des Rudolfinums, abends Concert in der Citalnica. Mittwoch früh Ausflug auf den Rosenbacher Berg, die Drenik-Höhe und von dort nach Schischta zum Geburtshause Vodniks; nach der Rückkehr Besichtigung von Kirchen und anderer Denkwürdigkeiten; abends Concert des Gesangvereines «Slavec» und des Schischkaer Gesangvereines im Kosler'schen Garten. Donnerstag früh Ausflug nach Veldes, Freitag Ausflug nach Adelsberg und Trieft. — Mehrere Mitglieder des Emvfangs'Comites find heute den böhmischen Gästen bis Tarvis entgegengefahren. - (Spende.) Die Geistlichkeit der Laibacher Diöcese beabsichtigt, anlüsslich des Jubiläums des Papstes Leo XIII. Sr. Heiligkeit eine Anzahl silberner Kelche als sichtbares Zeichen ihrer Anhänglichkeit zu verehren. Der hochwürdigste Herr Fürstbischof Dr. Jakob Missia hat zu diesem Zwecke den Betrag von 100 Gulden gespendet. — (Das Epidemie-Spital) hinter dem Südbahnhofe in Laibach ist bereits vollendet, und hat vor einigen Tagen die Collaudierung stattgefunden, Da in Laibach gegenwärtig keine epidemischen Krankheiten herrschen, wird anlässlich der Waffenübungen Militär in dem neuen Gebäude bequartiert werden. — (Militärisches.) Das erste Bataillon des küftenländisch - trainischen Infanterie-Regiments Milan I., König von Serbien Nr. 97, verläfst übermorgen nach vierjährigem Aufenthalte Trieft und wird dann in Görz stationiert, während nach Trieft das vierte Bataillon desselben Regiments bestimmt ist. — (Personalnachricht.) Professor Andreas Ein spieler in Klagenfurt ist aus Anlafs seines 50jährigen Priesterjubiläums zum päpstlichen Ehren-canonicus ernannt worden. — (Aus dem Gerich tss aale.) Die Schlussverhandlung in den» Betrugsprocefse gegen den noch immer in Vel Wahrungshaft befindlichen David Starcevic ist für deu 30. d. M ausgeschrieben und für die Verhandlung eine achttägige Dauer in Aussicht genommen worden. Als Vertheidiger fungiert Dr. Frank, eventuell der Petrinjaer Advocat Ivandija. — Der preußische Oberstlieutenant Arthur von Winning und dessen Stieffohn, Guido von Ziethen, wurden vorgestern in Agram wegen Vorschubleistung bei der versuchten Flucht ihrer Gattin, respective Mutter, Frau Marie Winning, ersterer zu zwei Monaten, mit einem Fasttage verschärften Kerkers und letzterer zu vierzehn Tagen Gefängnis sowie von seiner Entdeckung gejagt hatte. Und doch, wie hätte er imstande sein können, an Fausta den Ver. räther zu spielen? Mochte der Zusammenhang zwischen Mrs. Living« slon und jenem Manne, den er diesen Nachmittag an der Küste geschen, sein, welcher Art er wolle, die Liebe zu Fausta dictierte all seine Empfindungen und wenn sie auch gleich nichts als Qual und Marter für ihn enthielt. Es war bereits Mitternacht, als Harry, in, Begriffe, die Piazza zu verlassen, endlich seinen rastlosen Schritt hemmte und noch einen Blick dem im Nachtzwielicht vor ihm ausgebreitet liegenden Meere zuwendete. In demselben Moment aber auch stand er wie versteinert. Eine leichte Brise hatte sich aufgemacht, und es blies scharf von der See herüber. Und aus den tanzen-dcn Woge» bewegte sich etwa«, was Harry fast regungslos machte vor Ueberraschung. Die .Fleetwing», Mr. Fists Schooner-Z)acht, lag nicht Mlhr am Quai und streckte die schlanken Masten und die leeren Sparren in die dunkle Luft empor, son dern — seine Augen täuschten ihn nicht — da stand sie draußen in der See „och innerhalb Rufweite, jeden Fetzen Leinwand beigesetzt nnd schnitt durch das Wasser mit rasender Lile dahin wie ein weißbeschwinqter Vogel. Harry erinnerte sich, dass sein Onkel der geringen Bemannung erlaubt hatte, auf einige Stunden ans Land zn gehen; er hatte jedoch ausdrücklich befohlen, dass ein jeglicher vor Mitternacht an Bord zurückgekehrt sein müsse. (Fortsetzung folgt.) zur Ausweisung aus den Ländern der ungarischen Krone verurtheilt. — (Wochenausweis der Sterbefälle.) Dem soeben publicierten 30. Wochenausweis der Sterhefälle in den größeren österreichischen Städten entnehmen wir folgende Daten: HL Gesammtzalil ^. M3 ?^" der Z^ V--NZ Städte ^ «^ Verstorbenen 5^ «3°^ ^3D ^____________ « k «33^. j IßZ > m. , w. ^7>Z si^" Laibach ."I 274801 8^ 10 18 7 l 34,1 Wien. . . 790 381 226 190 418 35 27,5 Prag. . . 184 009 65 45 110 > 17 31,1 Graz. > . 104 740 2« 14 42 ! 7 20,« Klagenfurt 19 521 5 8 13 9 34,« Trieft . . 15? 159 52 51 103 1 34,1 Gürz. . . 22 545 11 7 18 — 41,5 Pola. , . 26 823 3 5 8 — 15,5 gara. . . 12 326 6 6 ! 12 ! 4 50,6 Von der Gefammtzahl der Verstorbenen sind in Laibach 44,4 Procent in Krankenanstalten gestorben. — (Die ersten Trauben) sind vor einigen Tagen aus dem Wippacher Thale auf den hiesigen Markt gebracht worden. — (Knabenvollsschule in Stein.) Die vicrclassige Knabenvolksschule in Stein wurde im abgelaufenen Schuljahre von 193 Schülern befucht, von welchen 125 zum Aufsteigen in die nächst höhere Classe für reif erklärt wurden. Der gewerbliche Fortbildungscurs wurde von 23 Schülern frequentiert. Der Lehrkörper bestand aus den Herren: Valentin Bnrnil (Schulleiter), ?. Romuald Iereb (Katechet), Ignaz Tramte", August Stefancic und Ludwig Stiasny. Das nächste Schuljahr beginnt am Itt. September. — (Durchreisende Radfahrer.) Vierzehn Mitglieder des Wiener-Neustädter Turn-- und Fechtclubs, meist Officiere, passieren heute auf ihren Zweirädern unsere Stadt. Unter Führung ihres umsichtigen und strammen Leiters, Herrn Oberlieutenants Kapl 0 n, sehen die Herren von hier die Reise fort, deren Endziel Trieft die Raofahrerschar in drei Tagen erreichen will. — (Hagelwetter.) Wie man uns aus G 0 n 0 -bih berichtet, gieng in der dortigen Umgebung am vergangen Mittwoch ein furchtbares Gewitter nieder. Um 3 Uhr umzog sich nach drückender Schwüle der Himmel, um bald darauf seine Schleußen zu öffnen. Gleichzeitig erhob sich ein furchtbarer Orkan, welcher längere Zeit derart wüthete, dafs er Bäume entwurzelte. Darauf wech-felten buchstäblich Wasser- mit Eismassen, es folgte ein alles verheerender Hagel von Haselnussgröß?, außerordentlicher Dichte und einer Zeitdauer von zehn Minuten. Gegen Abend ließ der Sturm etwas nach, sand aber in der Nacht, etwa um 11 Uhr, seine ungeschwächte Fort-sehung. Schon glaubten sich unsere Besitzer vor Hagelwetter sicher und hegten begründete Hoffnung auf gute, reiche Weinlese, umso entmuthigter sehen sie jetzt in die Zukunft, denn nun ist beinahe alles total vernichtet. Im Bacher gieng ein Wolkenbruch nieder, welcher großen Schaden verursachte und den Bach Dran derart mit Wassermassen speiste, dass er zu einem reißenden Gebirgs-strome anschwoll, Bäume, Sägeklötze, Bretter lc. mitführend. Der Schaden ist auch dadurch ein beträchtlicher. — (Ein Kind verbrannt.) Wie uns aus Krainburg mitgetheilt wird, brannte am 4. d. M. die Kaische des Besitzers Alasius Schnabel in Gorenje vollständig nieder. Ein drei Jahre alter Knabe, welcher allein in der Kaische zurückgelassen worden war, steckte — mit Zündhölzchen spielend — die Schlaftammer in Brand. Der Knabe fand in den Flammen den Tod, — lDrahtseilbahn in Graz.) Das Handelsministerium hat dem Ingenieur Ludwig Philipp Schmidt die erbetene Bewilligung zur Vornahme technischer Vorarbeiten für eine Seilbahn in Graz auf die Kuppe des dortigen Schlofsberges auf die Dauer von sechs Monaten ertheilt. — (Bad Tüffer.) Laut der uns soeben zugekommenen Fremdenliste sind in Bad Tüffer bisher <)57 Personen zum Curgebrauche eingetroffen, darunter aus Krain: Silvine Baronin Apsaltrern von Schloss Grünhof, Advocat Dr. Josef Suppan aus Laibach, Hausbesitzer Iagl, Georg Auer und Alois Waldherr aus Laibach, Professor Pirker mit Gemahlin aus Krainbnrg, Dr. Franz Fux, Marie und Iosesa Hanns. Karl Luthig aus Laibach. Aunst und Aitevatur. — (Heinrich Zschokle's humoristische Novellen, ssranz Bondy, Wien.) Seit einer Reihe von Jahren ist die Kunst bemüht, zu verschönern und zu ergänzen, was der Dichter grschassen. Beinahe unsere gesammien ClaMer sind in diesem neuen PrachtaMande erschienen, zur Lust und Freude der deutschen Familie, in der das Andentcn an die Heroen der deutschen Dichtung mit pietätvoller Sympathie stehesst und ge«^ pflegt wird. Heinrich Zscholle, dessen gemüthvolle Werte noch, heute nicht vergessen sind, hat bisher in der Reihe der illustrierten ' Classiler gefehlt, und es ist eine glückliche Idee der Verlags-Handlung Franz N 0 ndy in Wien , den guten alten Zscholle in Gesellschaft der übrigen illustrierten Lieblinge des Tages erscheinen zu lassen. A. Petschnig , ein junger begabter Künstler lllis der Münchner Schule, hat es übernommen, den besten humoristischen Novellen Zschokle's mit seinem Stifte nachzuhelfen. Wir sind überzeugt, dass diese neue Zscholle Ausgabe allenthalben mit Vcifall aufgenommen werden wird, zumal die Ausstattung geschmackvoll und der Preis auf das billigste (18 lr. pro Heft) gestellt ist. Neueste Post. Original-Telegramme der «Laibacher Ztg.» Wien, 7. August. Se. Majestät der Kaiser hat dem Landeshauptmann von Mähren, Felix Grafen Vetter von der Lilie, dem Landmarschall von Galizien. Johann Grafen Tarnowski, und dem Srctionschef im Ministerium deb Innern, Rudolf Frriherrn von Nreisky, die Geheimrathswürde verliehen. Wien, 7. August. Der Kaiser genehmiqte behufs Erweiterung der Schlllbücher«Verlagsthätia.keit die Bestellung einer «Centraldirection der l. t. Schulbiichrrver« läge» und ernannte deu Ministerialrath im Unterrichts» amte Iirecek von Samokov zum Centraldirector. Budapest, 7. August. Der König von Serbien und der Kronprinz Alexander sind hier eingetroffen und im Hotel «König von England» abgestiegen; sie reisen morgen früh nach Tatra-ssüred weiter. Agram, tt. August. Bei der Landtagswahl in Vrinj wurde der Candidat derStartevic-Partei und in Novi der Candidat der Regierungspartei gewählt. Rom, 7. August. Der König lehnte die Demission des Cabinets ab und ernannte Crisfti auf Antrag des Ministerrathes zum Minister des Innern; gleichzeitig wurde Crispi mit der Leitung des Ministeriums des Aeußern betraut. Vriisscl, 7. August. «Nord. erklärt, das Petersburger Cabinet werde die Abreise des von Europa nicht anerkaunten Coburgers nach Sofia als eine offene Zerreißung des Berliner Vertrages ansehen nnd danach seine ferneren Handlungen einrichten. Petersburg, 5>. August. Zur Beerdigung Katkovs trafen in Moskau ein: Derouli'de, Flvquet, Laur und 19 Vertreter der französischen Presse. Dem «Novoje Vremja. zufolge übernimmt Katkovs Secrrtar Pe' trovsly einstweilen die Leitung der «Moslovskija Vje-domusti». Malta, s>. Nuqust. Das Auftreten der Cholera hier ist officiell constatiert. Am 3. August sind drei Cholerafälle vorgekommen, davon einer mit tödliche Ausgange. Wolkswirlschastliches. ^'aibach, 6. August. Aus dem heutigen Marlte sind er« schienen - 7 Wagen mil Getreide, ? Wagen mit Heu nnd Stroh, 22 Waqen und 4 Schiffe mit Holz. Durchschnitts'Preise. " ""I,. «<«,' sMlt,' ÄM N-"l fl,,,,> n, >lr, ll.H Weizen pr. Heltolit. 5>«5 ? 7!V Butter pr. Kilo . . —90 ^< Korn » 4^ s; 5 75 Eier pr. Stück . . —! ii.^ Gerste » 3 25 4 7« Milch pr. Liter. —! 8 -^ Hafer . 2 60 3 - Rindfleisch pr. Kilo -64 - ^ Halbwicht .-------6 2<> Kalbfleisch . — 50 — ^ Hcideu . 3 90 4 75 Schweinefleisch . —60^^" Hirse . 4 22 4 80 Schöpsenfleisch » — 36^^ Kulnruz . 5 A) 5 IN Händel pr. Stück . — 50 -^ ^ Erdäpfel 100 Kilo 2 !4—!- Lauben . — ^0-"" Linsen pr. Heltolit. 12------------ Heu pr. M.-Etr. . 169-^ Erbs.u » lg------------Stroh . .. 1'60-^ Fisolen » ll------------Holz, hartes, pr. ^ Nindsschmalz Kilo I------------ Klafter 6^50 -- ^ Schweineschmalz» -66------- —weiches, . 4lb-""" Speck, snsch, . - 60-------Wein,roth,, 100Lil.------28 "" — nMucherl » —64-------— wriszcr, » ..—30^' Verstorbene. Den 6. August. Ludwig Oril, Condnctenrs - Toh"' 3 I., Kuhthal 2, Fraisen. — Victor Paicholzcr. Conducted Sohn, 9 Mon.. Wmcrstrasze 10. Darmlatarrh. Im Spilale: Den 4. Augu st. Maria Kovai, Inwohnerin, 5? 3' l'.2.rl!inliM2, v«nlri(U!l>. LottozichmMn vom 52. Meteorologische Beobacht»««.?« in ifaibach^ ?Ü.Mg! 742M'! 16,6 9l. schwach fast heiter"1V,^, 6.2 . N. 742,17 22.6 NO. mäßig fast heiter "," 9 . Ab. I 742,04 ! 16,2 NO. schwach heiter^^^ 7 U. Mg. 742,88 16,4 O. schwach "heiter ^„^ 7.2 . N. 740.52 25.4 O. schwach heiter "' 9 . Ab. j 740.44 18,0 windstill > heiter Den 6. lühles. heiteres Wetter bei mäßigem Ostw'^,!fte< haltend. D.n 7. das heitere Netter anhaltend. Das Tag^'' ^ der Wärme an beiden Tagen 18,5," und 19.9", bezieh""^' nm 1,3" unter und 0,1° über dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: I. Naglic. 1475 Course an der Wiener Börse vom 6. Auanft 1887. «°a> dm. o^m C°ursbi°tt- «eld Vnl, Staat« A»l<:hen. "^^!: .-.....^ «;.«' ^«"n 4°/, k.«a.,l°l< ' 2-,0 st- ,3» >51»ü 7. '«"' «""'«lose . . ,u<' ,5lln,Ht,^ her G».____->. oet,^«'^"^""", st^>«!,,! . ,12 »N 112 »5 u»ö «oltinne <°/„ , , . . ,0(.t.,.no«5 ' ,i^'""nte 5°/, ... »7-45 8? «s - li,s.!!!b..Un,. ^s!,° W,e, -'------ ' < Nl>i,h,>.'l iioli,ö,r!, . . !»8 25 »8 V» ' ^'"«ii> ^dl, ,«>,«.^,!lat)N) —,— —'- " „ " » vom I l«7 kills' ,..,/"«>><« «nl.^luoslö.W, 12« i,' ,25 75 ^ rundend. . Obligationen ^^° döhm.s«,......., ^ l°"?/"'!!^.......105 l>o Oelb Ware 5°/„ Üemes« »llNlll . . . . 104-25!05--K<"» un«alis<»c ......,04 eo l>l<»c. «ndere öfientl. Nnlehen. lonau «eg..eose 5°/„ 100 fl. . UU —1>»40 dt°, »inleihc 187«, Neuerflti . I0N'-107'- Nnlibc« b. Vlabtgemelndc Wien 105 80il<öl>0 Nnlehen d C tablgemeinbe Wien j (eilbc, u„d «o!b> . , . /-— — - ^lamü-l!.«,,! > , e l. blnem »>i,n .1«? ««! >^li — Pfandbriefe (fill ,00 fi.) ^oi^ncr.aUg, l>ft«l, 4»/» Volb. 1«4'501»5 i!l> b»o in 5« , , «'/, °/, 101 ll» 1N1-?« dll>, lü 50 « , 4»/, . »7'»5 »? Lü dlo. Priimlen.cchuldverlchl.«»/« 102X5 1«, 75 »Irsi.Hyprlhclcndanl >0j. L'/,°/, ll>l — >02»- O><, .«Ng Ä'u„l vnl, 5°,,, . . »03 75104, 15 dlr . 4 >/,«/« . S»'«0ll»0 — tlc. „ 4°/„ . . »S0l»1!>(»-- iln», >!»., »'c!«i,ll>bl«.»Ictienge<. ^rioliläle.^llillalione» ,fli, n», f.) ^üiablih Weftdahi, l ^misfion-----— — „lnlizOl,>!'< ah».....—-—, —,'— >^>U!z'iae kl!>i» lubwiu» >Vahn e. ^',," „ 100 7s 101-25 l, es!«l, ».'oltUlfidad,! , ic,«-2kiol!-?s> ,»!>!,!-,!,»>.', , , , , , ! —-—! —' — Eta»t»bahn 1. Emisfi« . .»<.0^l.z«i — Südbahn k 3 °/,.....I4l ?', ,41 ?', , ^ 5°/,.....l«'20i«8l> Nnss.'gaNz. Vahn.....99 !<, »» ?o Diverse Lofe tvrr Glll«l), «icbillose 100 N...... I79ü0ll,«- «larv.i!ole 40 st...... 4? - 48 - 4«/« DonaU'HllmpUch. i. H4.k0lib- eaill>chelPlämitn»»nlfh,,«fi ,1 25 «I k>l< Osener i.'o>e 40 f>..... 48— 4i<- Palffy.t!ose 40 fi..... 4? - 4V bl, Nolhen »reuz, «st,«es,r, «'? ,650 i-,b - - EalM'^'ose 40 ft..... «<>-- <;, - St.Vcl^iO.^ose 40 sl, . , 58 ^ K9 ?l» WalbftciN'Vose ^0 s>, . . 39 z«, 89 7K Winbllchgratz Vole ill, N. 4? 70 «» 2"> «aul.Uctlen <»>« SlU, «ii^Ic.Ocfte,,, Ban» ^0l» sl 107 l,eusl,«8i 5c/»ui 70 LlebllbllUl, «I!g Ung, «»0 s! «87.«5>M??^ Tepos>tc»l>llnl, «llg.2(»u sl, .li?z.-!i7»-!i«>c> «iplc'^es ,««ll>evi>s«.5.0UlI,!k«» — 570 - ».'anbeib., oft. .ousl, G. s.U» ,, «,!t2!!^02^0,?t> Oefttll.Uxg. Vant . . , «««^»!n von Transport» Unternehmungen. «Ib«cht'V»hn »00 sl. Gilbn ^ - -^ — «llölb Mum.Vahn «ou sl. Gilb.'»2 50,».'! - «ulsig'tepl. 7l».k<' 17« 5« T>Us Vodenbllcher L,.».w0fl,G. ^'^------ «lisabeth.Bohn »ou sl, «Vl. . —'— — , ^lNj.Vudwel«! wo sl. . —— — — . Gllb'Tillii V, ,«7»«00flV — - —'- fttlb,Nl>nb«'Nolbb, I00U fl, HVt, »505. »50?» flan^'Iose!'«'ahn «00 sl Kilbe, — —------ Küusf,l«en.!i<>,rssel«!ll>»0UN 6 W —.- — - Nablenbl-lll.Hilsntiahu >uu elg'!«»> bah» Oelrllscha« ^^0 sl, °, W. ,2» 00»!i4 -l'lovb.ift, ung.. Trieft üvo sl.HM, 475 - 47? -0efiett,»l«lbwcstl>. tl>0 sl. Gild i«i - l«» -dto. (Ul,»>'^00 », Gilb« .I«s>^l«»?s, Prag.Tuf« «tiftüb lülisl.Sllb. z« - ,ü.50 «udulj. apn »00 sl. Si'd,! l„? »5 18? 75 öilbeildUr^! Ujrnb. »Uü s, , — — —- — Gel» Vae» Vlldbabn »00 sl. Gilbn , . .^, »^ io « ?s> büb.«orbb..Verb.U>00»l.sch»tt 100 »l. . — — —'" Nnn.'iial!, ««send, lio« N, Vilbn no — !?0 l.l> Un«, «olbollbahn ^c> fl, bilbrl ibS -l«7 — Nu«,W, I«n> Ulld «l»hl.Illd in W,«n 100 sl,------------ - «lsenbabnw.l'eih,,. I.!«) fl. .«! u. <«.'« e» — e» b0 >)tonl»n»Vestll!ch., öne^r »allxne ll >5 bl?>» Pragel Hisen.Ind,'«,:!, »00 sl, ,^l,—»»»-- Salgo.1«, «tilrnl^. »0» sl -------—— It,sa,lei ltohleuw »«<< 7" « — - -' W^ftees .»,. 0e«l '» lUO sl »33 - »»« ^ Devise» Heul!«« Plä», «l «» «> P„!« , , . 4»,?z "«» Valnten. Dulaltü . . . , 5 »3 b l»» »v'»jr»nc« Slle.....»»« l»'l»? Sllvn.........—- — — Italienische «onlnolen <10<» ttre) «» i'. «3» Papier'Mubel per <2«!cl , ! I N>, ,»"7.