Bereinigte^ L a ib ach e r Z e l t u n g. N«. es. ^^ .^< Dienstag den »5. August 1820. ^,^"Ä^ I n l a n d. L a i b a ch. >«/estern Abends um halb 7 Uhr langten Se. kai-serl. Hoheit der Erzherzog Franz Karl, mit Dc-»0 Solute im erwünschtesten Wohlseyn in dieser Hauptstadt an, und stiegen in der für Höchstdieselben bereiteten Wohnung im Bischofhofe ab. DasNahe-re über Höchstdcro ,icb, nachdem er seine Pferde im Dorfe in Sicherheit gebracht, mit einer dort geliehenen Bienent>.p.e v^sehen, zu uns zurückgekehrt, um zu versuchen, ob und in wie 5ern> für die Pferde noch Hülfe möglich sei. Das eine war iedoch so übel zugerichtet, daß es kein Glied mehr bewegen könnte, und noch denselben Tag auf der Landstraße crepirte; das zweite brachte der Fuhrmann mit Anstrengung auf die Beine und in den Stall des Schulzen zu Schmögelsdorf, wo es, trotz der sorgfältigen Behandlung eines Pferdarztes, welchen der Hr. Landralh v. Leipziger, die Güte hatte zu schicken, dennoch nach 24 Stunden ebenfalls cre> pirre. Mein Kutscher hatte sich das ihn betroffene, Unglück^dadurch zugezogen, daß er anfänglich die Pferde nichtvcrlassen wollte,dann, wie er oom Bock die Trommel nicht schnell genug abknöpfen konnte, den Hut verlor, da dann die Bienen über seinen nun ganz entblößten Kopf hersielen, und ihn aller Besinnung beraubten. In dieü'm Zustand? verblieb er volle 48 Stunden lang in bestandiger Lebensge« fahr. Nachdem wir dm-ch Pferde, die des Weges leer zurück gingen, mit nnftrm Wagen Tveuenbrie-tz«n erreicht haicen,ge!^,iZte durch die unablässig angewandte Bemümmg 5es Sladtphysitus Hrn. Lemo° nius und des Staolchirurgus Hrn. Thimann zu Treuenbriehen mein Kitschs!- wieder zur Besinnung und zum Gebrauch der Sviache. Bei seinem angestrengten Ru^'N nach Hülfe waren ihm nämlich die Bienen in den Mund gekrochen, und hatten ihn bis in den Schl.',d hinab wund gestochen! Eben so habe ich die ersten 24 Scunden im Wi'.lhshause zu Treuenbrietzen sehr schmerzhaft zugebracht. Es mußten nämlich um den von dcn Bienen überall zerstochenen Hiiuerkopf, Hals und Ohren, llnall^ig Utn- " 2^5 - st^^ge angewendet werden, um der Entzündung vor-znbcllgen. Meuie Frau, die sich gleichsam wie durch Eingebung in den feuchten Graben geworfen hatte, und auf diese Weiss allein mit heiler Haut davongekommen war, wurde nun meine und des treuen Knechts Pflegerin. — Nach 24 Stunden war ich so wci>t hergestellt, daß ich'.mit meiner Frau die Rückreise nach Berlin antreten konnte, und seir drei Tagen isi es auch möglich gewesen, unsern Kutscher oh», ne Gefahr Hieher zu transp^rtken/ wo rr abcr bettlägerig , noch immer crzc!iche Hülfe bedarf. Ich schreibe dies; mich betroffene Unglück zweien Ursachen zu. Einmal/ daß eö leine Bremse war, die sich zu Anfang a^i den Kopf des einen Pferdes setzte, son« dern vielleicht die Führerin (Königin) eines Bienen« schwarms, und daß, als diese dadurch/dast fich das eine Pferde an das undere rieb, vielleicht getödtet wurde, dieß Veranlassung gab, (wie dieß aus der Geschichte dieser Thierchen bekannt ist) daß dcr seiner Führerm nun plötzlich beraubte Bienenschwarm/ i» Gemrillschafr n>ii den andern Schwärmen, in einer Art von Wuth über den ersten sichzihnen darbie« tendeü Gegenstand hersiel. Nächst diesen» Anlaß scheint die ent-erinere Ursache dieses Unfalls darin zü liegen / daß die so hart an der Chaussee liegende Gemeinde zu Schmogclsdo'.'f, gegen den ausdrücklichen Willen ihrer landrathlichen Behörde, außer ih' rem eigenen sehr beträchtlichen Bienenstände/ der sich bis auf 9^0 Korbe belaufen mag, zur Zeit des Schwärmen? auch n^ch von den benachbarten Gemein» den, eine gleiche Anzahl in Kost und Pflege nimmt, weil die üppigen Niesen und Garten dießftits und die jetzt in Bläthe stehenden Buchweitzen'Feldcr jen» seits der Chaussee, der Schmögelsdorfcr Gemeinde zugehörig, eine vorzüglich reichliche Nahrung für die Bienen darbieten ; durch diesen Umstand befinden sich auf einen kleinen Raum zusammengedrängt gegen 2yc>e>/ sage zweirausend Stilck, Bienenkörbe, und darum wird es, zur Zeit des Schwärmens, wirklich lebensgefährlich, diese an einer so gangbaren Land» sivaße liegende Stelle, zu passiren; auch hat sich vor mehreren Jahren ein ähnliches Unglück daselbst erelz-net, indem einigeBauernpferde ein Opfer Vorschwärmenden Bienen wurden, und der Führer nur dadurch einkam, daß er sich in die nahe gelegentn Korn» feldcr verbarg. Die Wahrheit alles hier Gesagten, wird die schon eingeleitete Untersuchung gewiß vollkommen bestätigen. Berlin, den 28. Juli »820. Fr. Eulert, Kaufmann und Eigenthümer zu Berlin. (Ostr. B.) Fremden-Anzeige. Angekommene und Abgegangene. Den 10. August. Hr. Anton Brodmann, gewesener Herrschafts -Beamte, von Gratz, Wohnung unbekannt. — Hr. Franz Bertoldi, Güterbesitzer von Wien, nach Venedig. Hr. Konstantin Graf v. Ozarowsty, Gutsbesitzer , von Wien nach Nom. " Den 11. Hr. Johann Petschina k. k. prio. Tuchfabrikant, Hr. Johann Gottlicb, Landschafcs-Apo-theker, beide von Brün, und Hr. Franz Weidlich, Handelsmann, von Klagenfurt, alle 5 eingk.Kap» Vorst. Nr. 10. Den !2. Hr. Anton v.Brumatti, Grundbesitzer, nnt Gattin und Schwiegermutter, von Udine, cingk» Gradischa Vorst. Nr. 2^. Abgereiset. D?n i l. Hr. Joseph Hreglianovich, Handels mann, nach Fiume. Den »2.Hr. Franz Weidlich, Handelsmann, H^ Johann Peschina, k. k. priv. Tuchfabrikant und Hl" Johann Gottlieb, Apotheker, alle 3 nach Triest. __________^ .^H»? Wechsel-Cour s in Wi en ,om lo. August 1820. Conventions-Münle »un bündelt 2.">o ss. Ignaz Alvps Edl