MllcherOMtung. Ä^ »^-H'V Prä nu m«ratlonspiei«: Im Äomptolv galizj. 2»> 1* ?^, > > ft. ^l>, h"lbj. N. 5.5U. Mr di« ^„steNüüss ni« Hau« -^U-h,.. f^»^.^.. halbl.zulr. Mit bcrPost ganzj.fl.i.V »albj.st.7.5<». Samstag, lä. September »m.«>>kr., 3m. 1st.; srnst pr.Zeile im. l!lv.,«ni.«lv., > ^»^V^^ 3m.lN lr. «. s. w. Inscrtirnestempel jcdcsm.?!>l,. ^.^^v,v,» Nichlalnllicher Theil. Veitrage fur den Frauenverein: Durch da« t. l, BczirlSmnt in Krainbnrg vom Herrn Franz Iugoviz in Slraschisch 5 ft. — Dnrch das l, l. Bezirksamt in Mottling der Ertrag einer von der dortigen Cilalnica zum Besten der Vcrwundttrn veranstalteten Mendunterhaltimg in der Sninmc t>on 30 fl. 29 lr. — Dnrch das l. f. Bezirksamt in Radmannöl dorf zu Gunsten der Verwundeten, nnd zwar: Vmn löbl, Pfarramte in Mitterdorf 31 si.; vom Herrn Valentin Slnrin in Politsch '^ st. — Dnrch das k. l, Bezirksamt in Egg für venrnndele Krieger, und zwar: Vom lobl. Pfarramlc in Nan N st.; in Krrstettcn 5> ft. 45 lr.; in St. Oswald 7 fl,: von der Gcmrindf Dousla 7 st.; von der Gemeinde Goldcnfelo 7 lcgenhcit cin 2lilitcl der „A. A. Ztg." zu fällen, worin eS heißt, daß derzeit in Frankreich cin Miuistcrwcchsel nbcrhaupt nicht einen Systrmwechscl bezeichnet, schon deshalb nicht, weil das, was mau System nennt, die Sache Napoleons selbst, sein Vorbehalt nnd sein Geheimniß ist. Zu welchem Zweck nun lange Debatten llber die Oedcnlnng eines Wechsels im französischen Ministerium? Ein Minister kann trotz — nnd er kann wegen seiner Privatansicht berufen werden; daraus cr< hcllt weiter nichts. - Maßgebend ist cbcu nur das System Napoleons selbst, und — dks ist noch nicht durchschaut. Die „Nordd. Mg. Ztg." erklärt, dic orientalische Frage sei in ein „sehr gefährliches Stadium" getreten und es lasse sich schwerlich eine andere Lösung derselben als durch den Krieg erwarten. Auch Rußland will der „Nuss. Corr." zufolge oeu christlichen Völker-fchaftcu, die uutcr türkischem Joche seufzen, falls sie sich erheben sollten, seine Sympathien für dieselben durch positive Unterstützung kundgeben, und da der Herd der Gähruug derzeit iu Rumänien sich bcfmdct, so räth man der Pforte, durch Anerkennung dtS Hohcnzollcrn als Fürsten der Moldau'Walachei wettern schweren Verwicklungen volzubcugeu. Mag demnach nun wohl deS Zündstoffes genug augchäuft sein, für so gar^nahe halttu wir das Hereinbrechen der Katastrophe im Südostcu doch noch nicht; zudem bleibt es noch immer möglich, daß dicse heikle Frage, da sie iu das Stadium ernster diplomatischer Verhandlungen noch gar nicht getreten zu sein scheint, zu einer wirtlichen Beunruhigung unseres ContincutcS gar nicht heranreift, oder eben dnrch bloße Federstriche ihre Losung finden wird. Oesterreich. TVien. In Folge a. h. Genehmigung hat das KlicgSlnimstcliuiil angeordnet, allc im Bereiche dcr Armee im Norden aufgestellten oder in dcr Aufstellung begriffenen F r c iw > lli gen co rps sofort aufzulösen. Hiczn gehören.' ;») die Abtheilungen dcä Alvcujägcrcorps, wclchc sich im Bereiche des GcncralalS befindet; l>) das Flciwilllgeu-Krakusen-Rcgiment; c) daö ungarische Frci-wllligcn^avalcriccorps. Iu Bezug auf die Behandlung del Mannschaft wurde Folgendes bestimmt: 1. Die auf die Krkgsoauer ciugctrclcncu Freiwilligen, wclchc nicht in Folge ihrer Stclluugöpflichtigkcit zur Erfüllung dcr gesetzlichen Dicustznt in dic Armee nachträglich uerpflich« let worden sind, löunsU bei dcr Auflösung dieser Ab' thcilungcu die gesetzliche Dienstzeit freiwillig überuchmcn u»d in die Armee ubcrtrctcu, wobei ihucu die unmittelbar vorhergegangene Dienstzeit in die gesetzliche Dienst- pflicht eingerechnet wird. Der Uebcrtritt iu die Armee erfolgt iu derjeuigeu Charge, welche dcr Manu an dem Tage, an welchem der Auflösungsbefchl einlangt, bekleidete. Ucbrigcns wird den Freiwilligen dcr letzteren zwei Freicorps, wclchc die gesetzliche Dienstzeit freiwillig übernehmen, die Wahl des Truppeukörpcrs freigestellt werden. Dic in keine dcr vorerwähnten Kategorien gehörigen Freiwilligen, denen sonach die Entlassung gebührt, wcldeu mit orocutlicheu Eutlassuugs°Certificatcn bcthcilt. — Das Kriegsmiuistcrium hat bekannt gegeben, daß dic ohne Dicnstvcrpftichtung, blos auf die Dauer des Vedarfes iu die Armce eingetretenen Freiwilligen iusoferu sic uicht in Folgc drr Stelluna.öpflichtigkeit in« zwischen auf dic gesetzliche Dienstzeit uclpslichtct wnrdcn nud noch diensttauglich sind, dieselbe freiwillig übcruch-men lönucn, wobci ihnen dic uumiltclvar vorhergegangene Dienstzeit in die gesetzliche Dienstpflicht eingerechnet wird. — Sc. Majestät dcr Kaiser hat genehmigt, daß iu Würoigung der KriegSdrangsalc und zur thun» lichen Abhilfe ihrer traurigen Folgen, zunächst iu den Gegenden, dic am mcistcu gelitten haben, größere Partien von Pferden an Private abgegcbcu werden. Vor allcm trifft oiesc Acgüustiguug jcnc Wirthfchaftsbesitzcr in dcu von den preußischen Truppen geräumtcu Üan« dcstheilen, wclchc iu Folgc des KricgcS ihre gcsalnmtcu Pferde oder dcu größtcu Thcil davou ^crlorcu habeu uud dcS Ersatzes zum Betriebe ihrer Wirthschaft dringend benöthigen. Uebrigcus sollen die an Private ab-zugcbcudcu Allilitürpfcrdc uur jenen Grundbesitzern überlassen werden, wclchc ocn polilischeu Behörden eiuc Art Garautic geben, daß sie dic übcrlasscncu Pferde auch thatsächlich zum WirthschaftSbctricbc uud zur Zucht bci-behalten, keineswegs aber dieselben gleich wieder veräu-ßeru wcrdeu. Diese Vcradfolgrmg hat dic Stelle der Entschädigung odcr dcr Nothstandsvorschüssc iu Geld zu vertreteu. — Voll eiueul ihrer Wiener Korrespondenten wird dcr „Debatte" Folgendes gemeldet: „Sie habcu schon gestern erwähnt, daß nach cincr Mittheilung dcr „Tricstcr. Zeitung" dcr Van zwcicr ssr i c gSs ch i ffe ftrojcc-tirt war, zu welchem aber das Ministerium tciu Geld bewilligte. Wie man mir nun mittheilt, ist cö nicht richtig, daß das Finanzministerium dic Summm zu dem genannten Äanc verweigert habe, sondern dasselbe hat blos darauf auflncrkfam gemacht, daß eine Vcrgrö-ßcruug der Flotte zn jenen Fragen gchörc, wclchc nur im Zusammcuhauge mit dcr Organisation des gcsamm-ten Kricgöwcscuö und dem Rcichsbudgct gelöst werden können. Wenn daö Triestcr Blatt writers erzählt, das Finanzministerium habc bei dicscr Gclcgculjeit bemerkt, die Flotttc brauche nicht vergrößert zu wcrden, wcil sie sich als dcr italienischen Flotte vollkommen gcwach« scu gezeigt habc, so mc>g wohl ciuc solche Äußerung in Feuilleton. Der verwunschene Hlrinz. Humoresle von Jakob Nlv»ovc. (Schluß.) ^ ^ch tin^nonuncnein Alorgcnimbiß setzte sich der Zug m allerl^"'^' ^°^"" der Schnllchrer mit seiner riesigen Waffe, die S, " lomischc Bemcrlungen hervorrief. Nach einer halben .,"e. "reiche man das Gehölz, wo die Jäger mit dmHundeu "blieben, wahrend die Schützen weiter zogen, um da« GeHolz ^ umzingln. »,.n "^^llcn Sie mich in der Nähe de« Schullehrers auf den ""fl°nd." bat Heinrich. "Wollen Sie ihn deuu erschießen?" lächelte der alte Herr. "Keineswegs! Ich will ihu uur vom Schlosse entferne»!" bli .'.'^"' gut, ich will Ihren Wunsch crfilllcu. Blcibeu Sie ^ leser Fichte! Den Schnllrhrer werde ich bei jenem Baiuu-der"! ^""'- ^u- nbrigen stellen nnö weiter oben auf. Sollte cruhuuc oder auch cin anderer Hase Ihnen in den Schuß "ncn, bann fest angedrückt — doch Sie wissen eS ja!" "Gewisi! er entkommt mir nicht!" kl, b°lb niemand mehr zu sehen war nnd Heinrich den Schul-^ er, die Pelilarenfliutc schntzfertig in dcr Hand, au dcr bczcich-lrock ^^^^ ^^^" ^^' ^"l° er seiu Gewehr au den Baum uud «iu n,^^ ""^ Händen uud Füßcu ins Gebüsch. Vald lenlte saw, ""'^ ""^"'^ ^ l?lnstandcS deö Schullehrerö Aufiuerk-ihm /^ ^' ^'^eicht war« der verrufene Hase! Ncuu« ^" gelaug, chn zu crlcgcu, so mußtc Aurora ob diescv neuen Vrauonr sich doch endlich entschließen, seinen Versicherungen ein geneigteres Ohr zn leiheil und dann — o dlucidenöwerther Schnl-lehrcr! armer Heinrich! Da regts sich wieder im Gebüsch, cö ist richtig, es mich ein Wild sriu, es ist nichts anderes, als -^ der „verwuuscheue Prinz!" Da, da! es Hal vier FUße, man sieht es deutlich; wenn nnr daö Gewehr nicht versagt! Der Schnllchrer spannt den Hahn, legt an, M lange, und damit er seiner Sache gewiß sei, sieht er nochmals nach der Stelle, zielt wieder und — rm Blitz — ein Knall — ein Krachen im Gebüsch — und — „Ich bin getroffen'. Böftwicht, Dn bist mein Mörder!" Entsetzen erfaßt den Schnllchrcr; die Stimme ist ihm bclannt, er hat einen dcr Herren getroffen, die im Schlosse waren. Verdammte Flinte! Mnßle sie gerade heute treffen?! Seine Haare sträuben sich, er sieht den blutigen Leichnam, Gendarmen, den grünen Tisch, er vernimmt sein Todesurthcil, er sieht drohende Menschcnwogcu — den Galgen nnd dann -- uichts mehrl Entsetzen, nnnennbareö Entsetzen erfaßt ihn, Todcöschweiß rinnt in dicken Tropfe» über die fahle Wange. Halt! noch nicht! Sie haben dich noch nicht! Flieh, gewaltiger Echnllehrcr, fliehe! Wer lennt den Mörder?! Fliehe, Schnlmeistcrlein, fliehe liiö ans Ende dcr Well! Fliehe weiter, fliehe bia in dir — Hölle! Und in fürchterlicher Angst rennt er gleich dem wilden Jäger, die Flinte ans dcr Schulter. Er beachtet uicht dc» Dornstrauch, der seine Rockschöße zersetzt, nicht die Wurzeln, über die er stolpert, nicht die jnngcn Bäumcheu, die cr zertritt! Er rennt gleich dem Sturmwind, verliert seinen Hnt, cr fühlt es nicht; ein Zweig reißt ihm die Perücke vom Kopf, er beachtet cS nicht; cr reimt uur. um den Verfolgern zu clltgchen, die au scinen Fersen sind. Endlich lau» cr uicht mehr, cr sällt voll Angstschweiß triefend iu eine Perliefnng, cr Hort der Hölle gräßliches HohugMchtcr hinter sich, dann vergeht ihm Hören und Sehen------ -- „Ha, ha, ha! Der ist vo« seiner Liebe cnrirt und wirb die Schloßbewohner uicht mehr molcstircn. Er floh, als zagte hinter ihm cin wildcö Heer! Nnn muß ich znschen, daß die Iagdgcsell-srllschasl dcö Schnllehrerö Abentcncr nicht erfährt, sonst geht der Effect verloren," So sprach Heinrich, indem er wieder scinen Stand besetzte und daö Gewehr anf die Schnltcr nahm. Gleich darauf erscholl im Walde Hnnoegcbcll nnd die Jagd nahm ihren regelmäßigen Verlauf. Dcr Schuß deö Schnllehrerö war unbeachtet geblieben, uud nlö er am Sammelplätze nickt crschicu, glaubte alles, cr hätte eigenmächtig ciue andere Richtnng genommen. Man tauute seine Eigenheiten uud deühalb kümmerte man sich nicht weiter um ihn. Was die jnngcn Leute anbelangt, so schössen sie begreiflicherweise nichts, worüber sich dcr alte Herr allerdings wnudcrte, ohne, jedoch seiner Vcrwnndcrnng vorlänfig Worte zn leihen. Dn das Ergebniß drr Jagd rin sehr bcsricdigcndcs war, so kehrte die Jagdgesellschaft früher, als cö sonst üblich war. nach dem Schlöffe zurück, vorau dcr Gutsherr mit seinen Gästen, hiutcrher die Jäger mit dcr erlegten Beule. Dcr erstere war uicht wcuig crstauut, fall sämmtliche Schloßbcwohucr ihnen entgegenkomme» zu schcn. i Aurora eilte allcu vorau, und als sie bci d"m Zuge aulaugtc, rief sie laut mit frcudigcr Stimme: ^ „Herr Heinrich! Sind Sic uicht todt? Zlch. ich glaubte Sic nie wieder zu scheu! Wo sind Sie verwundet?" „Hier'/' sprach Heinrich leise, anf die Anist zeigend, „die Wunde ist sehr gefährlicher Natur. odschon nicht sichtbar, denn sie rührt vou lciucr gewühulichen Waffe her." Aurora schien de» Sinn dcr Worte uicht recht zn begreifen nud es schwebte ihr eine nenc Frage auf dcn kippen, alsM'e Schwestern anlangN'», ^- 1402 dem einen oder dem andern centralislischcn Journale vorgekommen sein — in c'mcm Ncgicrnngsactc aber hat gewiß eine solche Bctisc kciuc Aufuahmc gefunden. Dic Frage aber üdcr den Ban der oligcnannten Kriegsschiffe yarrt in dicseln Augenblicke noch, wie ich Sic pofilio versichert» kann, der compctcntcn Entscheidung" Wie man der „Deuatte" ans Prag schreibt, ist die Bevölkerung aeradczn schon unwillig ülicr die auf» fallende Langsamkeit, mit der die Preußen ihren Nück< zng auS Böhmen bcwcrlstelligcn, utld allgemein herrscht die Ansicht vor, welcher wir schon gestern nach einer mit einem interessanten Actcuslnckc belegten Mittheilung der Präger „Politit" Ansdruck gaben, daß nämlich die Prcu» ßcn ihren Abmarsch aus den occuftirtcn Bändern nur darum so lässig betreiben, um Zeit für Necognoömnn» gen niid Tcrrainstudicn zn gewinnen. Nnsrr Pragcr Korrespondent will ferner in Erfahrung gebracht haben, daß östcrrcichischcrscits diese Langsamkeit der Preußen zum Anlasse genommen wurde, um hiergegen ernste Vorstellungen in Berlin zu machen, und daß man in Folge dessen denn doch erwartet, bist zum I5i., spätestens 16. d. die preußischen Truppen bereits vollständig jenseits der österreichischen Grenze zn wissen. — Man schreibt der „Dcb." aus Krakau Ich erfahre es ganz bestimmt, daß eine Adresse abgefaßt und nicht nur von dem Officicrcorps der freiwilligen Kralusen, sondern auch von zahlreichen andern lie-rühmten Namen dcs Landes unterzeichnet werden soll, in welchen» Se. Majestät der Kaiser gebeten werden wird, die Complelirnng dcs Kralufcu-Frciwilligcncorps bis zur Stärke cincs Regiments zn gestatten und dasselbe alsdann, gewissermaßen als Eiinucrung an den von Seite der Polen nud Galizicns bewährten Patriotismus, in die reguläre Armee cinieihcu lassen zu wollcn. Trautenau. Wir haben bcrcitS mitgetheilt, daß die Entlassung der Trantcnauer Gefangenen aus Glogan bewerkstelligt wnrde. Aus den Mitthci-lnngen, die auS Trautcnau kommen, ersieht man, daß die Bevölkerung sich beeilt, dcr Freude über die Nieder« kehr der Mitbürger Ausdruck zu geben. Am 10. d. erließ die Stadtrrprüsentanz von Traulenau folgende Proclamation: Bewohner von Trauten au! Die Stadtrepräsentanz ist in der freudenvollen Lage, Euch das nachstehende eben empfangene Schreiben Sr. Erc. des Herrn Feldmarschall-Lieutenants Varon v. Gablcnz mittheilen zu lörmcn: Er. Wohlgeboren Herrn Iosrf Haase, Stadtvorstand. Wien, 9. September 1866. „Indem ich den Empfanq Ew. Wohlgeboren Schreibens voM 3. d. mit aufrichtigem Dank bestätige, habe ich nicht ermangelt, neuerdings Schritte sür die Freilassung der Trau-tenauer Vi",rger zu thun, und erhalte die Nachricht, daß der Befehl zur sofortigen Freilassung drS Bürgermeisters von Trautenall und seiuer UnglilctsgesÄhrten von Berlin abgegangen ist. In aller Eile, und indem ich mir vorbehalte, sobald es meine Geschäfte und Gesundheit gestatten werden, per» sbnlich einmal das Schlachtfeld von Trautenau zu besuchen — zeichne ich mit den herzlichsten Gefühlen aufrichtiger Da»!-varteit für die werlthätigen Veweijc von warmer Theilnahme in Pflege dcr Verwundeten, und bitte Sie, Dolmetsch dieser Gefühle bei allen braven Bewohnern Trautenau's zu sein. Gablenz m.;,., FML." An diese reiht sich die nachfolgende Kundgebung: Bewohner von Trantenau! Der heißerschnte Tag deö Wiedersehens unserer in Glogau in harter Gefangenschaft gehaltenen Mitbürger ist gekommen. Die Stadlrepräscntanz hat im Sinne unserer über das unverschuldete traurig«' Schicksal jener Unglüälichci: tief bewegten Bewohner dcr Stadt und Umgebung beschlossen, die Wiederkehr derselben hier festlich zu begehe». Zu diesem Zwecke hat die Etadlrcpräsentanz in einer Versammlung am 7. d. den Beschluß gefaßt, ein Empfangs'Fcstcomit»'' zu wählen, welches die Festlichkeiten zn berathen, festzustellen und in Ausführung zu bringen hat. — In dieseö Iestcomiw wurden von jener Versammlung die Unterzeichneten gewühlt. Wir haben nun das beifolgende Programm aufgestellt und wurde dasselbe von der Stadlrepräsentcmz angenommen. Dcmgcmüß ersuchen wir Euch, die nöthigen Vorbereitungen zum festlichen Empfange ohne Verzug zu treffen, und ergeht daher an Euch die freundliche Aufforderung, sofort Nadel» uud Laubholzreisig zu sammeln und zur Ausschmückung der Vorderfronten Eucrer Häuser in Bereitschaft zu setzen: ser« ner die nöthigen Anstalten zu machen, um eine brillante Illumination dcr Stadt zu bewertstelligen. Wir können erwarten, daft Ihr eifrig und opferfreudig alles aufbieten werdet, um den Empfang unserer theueren Gefangenen feierlich, herzlich und glänzend zu gestalten. Trantenau, am 10. September 1866. Das Empfangs-Festconütt'' i Cl. Walzel, Dr. Pauer, Klement, I. Ctrich M , Ditrich, D obiasch ofsly. In Folge dicfer erfreulichen Mittheilung hat die Traulcnauer Stadtrcpräsentanz beschlossen, dcn heim« kehrenden Mitbürgern einen festlichen Empfang zu bereiten. — Ueber die Rücklehr dcr Tiroler Land c S -sch ütz cn «E omp agn icn wird auS Vozen, 8. Scv-tcmlier, geschrieben: Die verschiedenen SclMeN'Compaa« nicn rücken nacheinander hier ein. Es walict ein buntes Leben, nud cö wimmelt von lira:incn Uniformen. Man geht dcn zurückkehrenden Landslcuten mit Freude c»tgegcn. Vald werden auch die verschiedenen Truppen-türper, welche in Mantua, Verona und Pcschiera slatio-nirt waren, hicr durchziehen, Aozcn gleicht jetzt wc< gen dcr Menge bcS Kriegsmaterials, daö aus den Festungen hicr eintrifft, einem großen Arsenale. Dcr Ein« druck, den diese Gegenstände auf unS machen, ist ein unangenehmer und wehmüthiger, da wir daraus ersehen, daß es mit der Nänmnug deS Festnngsm'erecks Ernst wird, jener Werke, dic nus so viele Millionen Gulden und so viclc Tausende der Söhne unscrcö Vaterlandes gelostet haben. Venedig, 10. September. General Müring ist in der Eigenschaft cincs kaiserlichen Eommissärs gestern an Vord eines k. k, Kanonenbootes hier eingetroffen. Ausland. In Frankfurt hat der preußische Eivilcommissär, Hm- v. Madai, an die Mitglieder dcr gesetzgebenden Versammlnng und der ständigen Bürgerrcpräsentation von Frankfurt einc Einladung anf den 12. d. zu S'tznn« gen ergchen lassen, in welchen dieselben für die Krone Preußens beeidigt werden sollen. Die Beeidigung der Mitglieder des ScncttS hat bereits stattgefunden. Ueber die Friedensverhandlungen mit Sachsen meldet man der „N. Fr. Pr.," daß Frankreich allerdings zu Gunsten Sachsens Schritte anmacht habe! und daß Vismart auch in Folge dessen sich in Bezug auf eine scibststcwdige diplomatische Vertretung gcfügi« M zeige; in der Mililärfrage hingegen soll cr unerbitt lich auf dcr Forderung einer vollständigen Unterordnung ^ Sachsens unter Preußen bestehen. Ii, sächsischen Kreisen, will man wissen, daß König Johann laum mehr nach Dresden zurückkehren, sondern zu Gnnstcn seines Sohnes alidiciren, werde, in welchem Falle das Arrangement mit Preußen leichter sein würde. Ein — sicher unbegründetes — Gerücht will wissen, daß der Kronprinz in Folge einer derartigen Wendung bci seiner Thronbesteigung zugleich zur protestantischen Religion übertreten würde. Verlin, 10. September. Ueber die Vordere i< tungen zn den C iuzung sfeierlichteiten der k. Truppen bringen hiesige Blätter Folgendes: Unter den Gästen, welche zur Theiluahme an der Einzugsfeier an dcn königlichen Hof kommen, werden sich, wie verlautet, befinden: die Großherzogc von Sachsen-Wei-mar, von Mecklenburg, von Oldenburg, die Großhcrzo-giN'Mutlcr von Mecklenburg-Schwerin, der Prinz und die Prinzcfsin Friedrich der Niederlande, der Herzog von Sachscu'Kobnrg'Gotha. Der Fürst von Hohcn< zollcru wird, wie man erfährt, wegen der Trauer um feinen Sohn, dcn Prinzen Anton, zu diesen Festlichkeiten nicht nach Berlin kommen. — Die Grundzüge für daS in Betreff dcr Feierlichkeiten bci dem Einznge der ans dem Kiicgc heimkehrenden Truppen aufzustellende Programm, welches von dem Stadtralh Dunckcr ausgearbeitet werben soll, bestehen im Wesentlichen in folgenden Pnnllcn: Die znm Einmärsche bestimmten Trup-stellen sich ans dem Königsplatze anf. Dcr König an dcr Spitze, ziehen diefclbcn nicht über dcn großen Stern, foudern dcn nächsten Weg, die Schiffcrstraße entlang, zum Brandenburger Thor hinein. Wie sie sich dem Thore nähern, beginnen sämmtliche Glocken der Stadt zu läuten. Gleich am Brandenburger Thore ist ciue Estrade in Form einer Ehrenpforte erbaut, auf welcher sich anSerroühltc Jungfrauen dcr Stadt in Weih uud mit Blumen geschmückt befinden. Eine derselben empfängt dcn König mit einem Gedichte in wenigen Slro-phen, verfaßt von Schccrcnberg, und eine andere überreicht ihm einen Lorbccrlrauz. Hierauf beginnen sämmtliche Musilchöre das Lied: „Heil Dir, im Sieger-kränz :c." zu spielen. Beim Beginn der Linden auf dem Pariscrplatz ist ein Podium errichtet, auf welchem dcr Magistrat und die Stadtverordneten Aufstellung nehmen. Wenn der König hichcr gelangt ist, tritt ihm der Oberbürgermeister Scydel, begleitet von dem Bürgermeister Hcdemann, dem Stadtvcrordncten-Vorstcher Hochhunn und dessen Stellvertreter Halskc eutgegen. In diesem Augenblicke schweigen sämmtliche Musikchörc. Der Oberbürgermeister begrüßt dcn König mit einer Anrede im Namen dcr Bürgerschaft Berlins. Daranf bewegt sich der Zug der Trnppen in dcr ^indenpromenadc entlang, zu deren beiden Seiten die Gewcrkc mit ihren Fahnen, Emblemen und Mnsikchiiren aufgestellt sind. Die Musikchörc der einzelnen Gcwcrle beginnen, sobald sich ihnen der König nähert, das Lied: „Heil Dir im Siegcrtruuze lc." zu spielen. Se. Majestät stellt sich, umgeben von dcn Prinzen und dcn anwesenden Generalen der Armee bci dcr Blücher diung, daß ihm Aurora mit Spannung folgte, „Ha, ha!" sprach dcr Gutsbesitzer. „Sie lonntm Ihre Tollkühnheit doch mit dem kclicn bezahlen, denn dcr Schnllchrer lonntc diesmal ausnahmsweise treffen." „Dann hätte er ein Gott sein müssen! Ich vergaß nämlich zn erwähnen, daß ihm in meinem Auftrage die Schrolladnng von «inem Ihrcr Iägcr herausgezogen worden war." „Bravo!" rief der Nltc, „cin köstlicher Spaß! Ich licdanre nicht dabei gewesen zu sein, um den fliehenden Schullchrer zn sehen." Bevor wir weiter gcheu, lM^u wir es sür zweckmäßig, hier einigcS dcr Aufklärung wegen nachzuholen, Der Schullchrcr war, wie erwähnt, in einc Vertiefung gefallen , in dcr ihn zufällig vorlibcrgchcudc Ortsbewohner fanden. Da cr nicht aufzuwecken war, ludcu ihn zwci starlc, menschenfreundliche Burschen anf ihrc Schultern, um ihn nach Hause zn tragen. Unterwegs lani er dcr uugewohuleu Lage wcgcu zur Be-sinnuug, sah sich nm uud hielt daß Vorgefallene filr einen bösen Traum. Doch sein Aufzug erinnerte ihn au die Wirllichtnt, cr l,at die Träger, ihn auf freien Fuß zu setzen. er löuue ja selbst gehen, Dic lMmiühigeil i.'cute glaubten m,i,, dcr gnte Manu hällc irgendwo zu viel aufgeladen uud sei uutcrwcgö stecken geblieben. Dcichalb entfernten sie sich kopfschüttelnd: am Ende sci ein Schnllchrer auch ein Mensch und bcu Fehlern dirscr Classe unterworfen. Dieser zog lagsamcn Schritte« sciuem Hause zn, allwo ihn seiuc Haushälterin brummend empfing. „Du, Marianne!" rief cr, als cr sich erschöpft anf cinm Stuhl geworfen, „Du hast cineu großen Verbrecher im Hause!" „Ich?!" rief dic Magd bcstilrzt, „ich,-dic ehrlichste Person - ?" „Und ich sage Dir doch, Dn hast einen Verbrecher im Hausr, adcr, was gleichviel, ein großer Verbrecher hat Dich im Haufe! Sich' mich au, Marianne!" „Sie schcn allerdings zerfetzt ans! O der Wein, dcr uuscligc Wein.' Ich warf Ihucn schon öftcr vor--------" „Was? was warfst Du mir vor? Ich habe noch uic Jemanden erschossen, hcule that ich's Mi ersten male!" Weiter hörte die Magd nicht, sic licf cutsctzt aus dcm Hansc und erzählte jedem, der cs hören wolltc, dic schaurige Mähr, fiir dcrcu Ausschmückung ihr in dicser Richtung schr anögebildctcs Talent reichlich sorgte. Gleich dcm Fcucrlärm licf dic Kunde durch den gauzen Ort anf Sturmcöflügclu, allcS strömte zusammen nno die alten Vascu wolltcn das Erciguiß längst voraus gesagt haben, Auf diese Art gelaugte dic Kuudc auch zn den Ohrcu der Schloßbcwohner, welche mit ängstlicher Ungeduld der Rücllchr dcr Jagdgesellschaft harrten. Mit dem jedem Weibe eigenen Scharfblick errieth Aurora, dasi dcr Erschossene zweifelsohne Heinrich sci, weil ihm dcr Schullchrer rachsüchtige Blicke zugeworfen ; sic fürchtete detchalb jcdcn Moment, die blutige Leiche Heinrichs, dcs Mannes, dcm sic ihr Hcrz zuzuwenden begonnen, iuö Schloß tragen zu sehen. Wie groß war daher ihre Ueber-raschnug, ihre Freude. als sie ihn selbst und leibhaftig an ihres Vater« Seitc tinherschreiten sah! - „Nun wird der arme Schnllchrer Sic wohl nicht mehr b> lästigen," sprach Heinrich leisc zn Aurora nnd fuhr dann fort: „Der verwunschene Priu; ist also cine Beute deS Schullehrers geworden uud daö Gerücht von diesem Unholde wird wohl nach und nach schwinden." „Um so mehr", fügte der Gutsherr bei, „als sich unter der Jagdbeute auch jener Hase befindet, dcn man für dcn vcrnuui-scheuen Prinzen anegllb. Er ist allerdings von ungewöhnlich^' Große nnd Sie, Herr Heinrich, lünucu sich gratulircn, dcr Hclb dcs Tages zn sein, da Sic denselben glücklich erlegten." „Ich?" rief dcr junge Mann crstannt, „ich?! Sie beliebt den Scherz zn weit zn lreibcn I Ich schoß ja gar nicht, bei^ i!äufe sind ja noch geladen!" „Die Veschcideuhcit ist cine große Tugend, doch zn weit g^ > trieben, wird sie zur Untugend. Also gestehen Sie, das leug»l^ hilst nichts! Der Hase wurde iu Nähe Ihres Ttandes aus seiltt'" Lager todt. aber noch warm gefunden." Heinrich erbleichte. Er rief den Burschen, dem er am M^ gen den Alifrag gcgeben. „Hast Dn dic Schrotladung des Herrn Schullehrers heraus' gczogcu?" „Ja wohl!" war die Antwort. „Und hat cr scin Gewehr später nicht mehr untersucht?" ^ ..Ncin! doch wohl! Bevor cr sich aufstellte, schob er etw^ in dm Lauf. doch tonnte ich der großen Entfcrnnug wegen "'H Geuauereö scheu." . Heinrich war kreideweiß geworden uud schloß sich schweig"^ dcm Zuge an, der sich gegen da« Schloß zu iu Bewegung ^ seht hatte. Unterwegs trat er zu dem Jäger, der den todtt , uugewohulichcn großen Hasen trug. ^ „Guter Freund", sprach er, „thut mir den Gefallen "^ öffnet den Hasen sogleich: findet sich darin ein Schrot oder 1403 Statue die Parade ilbcr die Truppen ab, welche sich vou dort uach dem Lustgarten begeben und daselbst sich um einen dort errichteten Altar aufstellen, um cm Tc< deum abzuhaltcn. Hicbci wird dcr Feldpropst Thiele die Ncdc hal — Die Kur- und Fremdenliste Nr. 15 des Bades Kravina-Töplil; iu Croatien weist bis 9. September 769 Familien mit 1042 Personen auS. , — Wie der „Kat. list" meldet, haben mehrere Land- pfarrcr in Croalien in Folge des herrschenden Räuber unwesenc- ihre Psarrorte verlassen. ^ — Das Schloß Mciselbcrg nächst Maria Saal wird, ! wie man der ,Maa,enfurtcr Zeitung" mittheilt, in Kürze l Zeuge einer ebenso seltenen als solennen Festlichkeit werden. Herr Karl Graf v. ChristaIlnigg, Güter- und Gcwerks- befitzcr in Klagenfurt, feiert nämlich am 1. October daselbst ,^ seine goldene Hochzeit. Ist ein 50jähriger Ehestand schon an und fnr sich ein Gegenstand besonderer Beachtung, so tritt in diesem Falle der Umstand gewichtig hinzu, daß daZ greise Jubelpaar zu deu angesehensten Familien Kürntens zählt. — Benedict Goltz, Studirender der Mathematik an der Universität von Padua, wurde wegen Spionirerei zu lebenslänglicher Zwangsarbeit verurthcilt. Er soll sich nach Mailand begeben, dort aus Antrieb seines Vaters, eines frühern österreichischen Militärs in Verona, zum Schaden der italienischen Armee bis zum 23. Juni den Spion ge< macht und dafür Gelo erhalten haben. Als mildernde Um« stünde wurden zu seinen Gunsten seine Jugend (21 Jahre), dcr Einfluß deö Vaters und seine deutschen Familienbezie« hungen geltend gemacht. — Bekanntlich sind von Seite der I. preuhischen Truppen zahlreiche Projectile in die Moldau nächst der Mlilür-schwimmschulc versenkt worden. Von Seite der MilitHr« als auch der Civilschwimmschule sind dieser Tage Mehlcrc Tau-cherversuche gemacht worden, bei welcher Gelegenheit von Seite der Militärschwimmschule an 500 Stück 7pfüno,ge Granaten und eine Unzahl Langgeschosse älterer Art sowie viele Shrap-nells — und von Seite der Civilschwimmschule über 150 Stück Granaten aus der Tiefe geHoden wurden. — Aus Vaiern liegen neuerliche Excesse preußischer Soldaten vor. So suchte in Aschasfcndurg am ^ugcl vor, so bringt selbe mir nnd mcrlt Tuch die Stelle, wo '" steckt: Diese Nortc unterstützte cv durch ein Geldstück, und dcr Ici-2" z°g sich uubcmcrlt bei Seite. Indessen war man im Schlosse angelangt, wo ein stärkendes ^ «hl der Ankömmlinge harrte. A!ö man sich zn Tische schon k' bemerkt- man Heinrichs Abwcsmheit. Dirscr erwartete "llch den Ingcr mit dcm Hasen. Endlich lam dieser. Und . ^"' rief er, „ich beneide Sie um dcn sicheren Schuß! "'" "»er Kugrl!" !m"^ Wurde wo möglich nach blcichcr. "Wo fand sich die Kngcl uor?" rief cr hastig, da» ' '""^ ^^'" H"^'" !^"'^^ ourch's Herz gegangen, mußte c>cd '>f" """" ^"""' Gcacnstandc ab ^prallt sein ,deuu sic ist platt Na» ^ ^' '"^ ^^"^ zurück in deu Hascn, in dessen Hintcrthcil sic »M Nl"^ ^" Oderflächc sich vorfand. Dcr Hase war nämlich tiili, ^ zwischen zwei Fciöstllckcn todt nrfniidtn nwrd^n. Gra- "^Herr; hier dic Kugel!" ^, 'Vminch stcrklc die Kugel zn sich, nm sie aufzubewahren. In v. '" ^ugcichlickc wnrdc cr gcrnfeu; cr eilte, mau hatte ihn bc-U!in,^!"^' ^" Tische war dcr sonst so gesprächige Heinrich heil ^ schweigsam uud crust, obwohl cr sich Mühe gab, ver^i/" ^"^"- Der altc Hcrr sctztc dies anf Ncchuuug dc6 än>^ !I^" ^chcimnissc«, während Änrora tiefer zu scheu glaubte, lich s.^^^ rriuicsen sich heule i,'c,° und Karl gesprächiger. End-beili ! ^'^ H"^"^"t auch Heiurich an, besonders, da cr zu Schr^'s ^^""^^' b"6 die Stimmung Aurora's mit der sciuigcn glaul,^" ^- '"^ ^" ^!'"' '""H nicht Nacht werden wollte, so cn...« ^ '""'.'"ch' lieziiglich dc« Schullchrcrö hcntc noch Erlundi- 8 ',a,u ,n.z.e en zu mi.ssm; er gab deshalb vor, auf der Post vrte zu thun zu halie« «„b bat nm Urlaub mit der Ver- sicherung baldigster Niicklehr. Im Orte angekommen, erkundigte cr sich um de« Schnllehrerö Wohnung n»d trat bci diesem ein. l5r fand ihn anf cincm Stuhle sitzen nud finster uor sich hin brü-tcild. Bci Heinrichs Anblicke sprang er entsetzt anf, ! „Kommst Du, nm mich zu richten?" rief cr wic wahnsinnig. „Nuu hier bin ich, waö willst Dn?" „Erschrecken Sie nicht, Herr Schullchrcr", rief Heinrich freundlich liichclud, „ich lrbc ja noch, Ihr Gewehr war blind geladen," „Vliud? Cs war doppcll geladen, denn ich schob später noch eine Kugel iu dcn Lauf!" Das Räthsel war also grluöt. Heinrich entsetzte sich vor dcr Gefahr, iu dic er sich muthwillig gchiirzt. Um jedoch deu Schnl-lchrcr zu beruhigen, rief cr: „llud trotzdem lcbc ich und bin ganz unversehrt. Zum Zci-chcu, daß ich wirllich lebe, bitte ich Sie um Verzeihung für die in dcr ltcbcreilnng angethane Bclcidignug und reiche Ihucu hie-mit mciue Hand, wenn Sie dieselbe nicht verschmähen." Dcr Schullchrer sah ih" lauge zweifelnd an, dann näherte cr sich langsam nnd ergriff endlich dic dargebotene Hand. „Ich bin also kein Mörder?" ricf cr, „ich darf wieder unter dic Menschen? Ich danlc Ihnen, Herr, daß Sic mich selbst auö dieser qualvollen i,'age glissen. Stündlich erwarte,c ich Gendarmen, um uuch iu« Gefängnis! ;" schleppen. Holst Dn es, Marianne! Ich habe niemandeil nschösse»! Sage cs deu Leuten, damit sie mich nicht so gräßlich ansehen. Nuu kann ich wieder ruhig schlafen! Von jetzt au rühre ich lein Gewehr mehr an und gehe auch nicht mehr ins Schloß. Gott behüte Sie, bester Herr!" Heinrich ging nachdenkend seinen Weg, Der arme Schul-lchrer war vollständig gedcmitthigl, ja dcr arme Viauu erwccktc jetzt sogar s»in Mitleid. Er hätte viel darum gegeben, das Geschehene ungeschehen zn machen. Doch »ein! Er dachte an Aurora, er glaubte ihrer Liebe gewiß zu sein und wartete deßhalb uur auf rinc günstige Gelegenheit, ihr die sciuigc zu erklären. Er blickte auf. Dcr Gulöherr lam ihm mit seinen Töchtern, begleitet vo» Leo und Karl, entgegen. „Sind Ihre Angelegenheiten geordnet?" rief er ihm entgegen, „Wollcu Sie vielleicht Aurora Gesellschaft leisten, dn ich schlecht dazu tauge?" „Mit grüßten, Vergnügen," sprach Heinrich, „wenu das Fräulein einwilligt." „Ein gesprächiger junger Herr," erwiderte Aurora, „ist den Damen stet« willkommen!" Somit schritten sie plaudernd weiter, ohne, zu bemerken, daß Sic die ilbrigc Gesellschaft, zn der sich auch dcr Gutsherr zurückgezogen halle, immer weiter hinter sich ließen. Wie von ungefähr hatten sich ihre Häudc genähert, uud immer iuuiger wurdc ihr Gespräch. Plötzlich blieb Heiurich stehen, und da ciuc Vaum-gruppc sie der übrigen Gesellschaft unsichlbar machte, so faßte cr ihre beiden Häudc, blickte ihr lief in die scelcnvolleu Augen uud bcglnm mit bcbcudcr Stimme: „Anrora! Unmöglich lauu ich d^ Gefühle schildern, die Ihre Lieblichkeit iu mir wach gcruscu. Trotz der kurzen Anwc< scuhcit hatlc ich hinlänglich Gclegeuhci», Ihrc körperlichen und geistigM Vorzüge lcnncn und schätzcu zu lcrncu, uud ich sehe ein, daß ich an Ihrer Seite glücklich wcrdcn tonnte. Darf ich hofftn. daß Sie mir nicht abgeneigt sind? Darf ich Ihnen, nachdem Sie mein Herz bereit? in Besitz genommen, auch mcmc Hand anbieten? Sprechen Sie, Aurora, und sagen Sie mir das, was ich in Ihren Angcn lesen zn dürfen glaube." „Sprechen Sie darüber mit meinem Vater.'" lispelte sie, bis znr Stirne crröthend, ohne ihm ihre Hand zu cutzichen; ja Heinrich, der Glückliche, glaubte sogar einen leisen Druck seiner Hand zu fühlen! In diesen, Augenblicke näherte sich der Nachlrab. 1404 verflossenen Sonntag ein preußischer Unterosficier mit dorli« gen Zivilpersonen aus jede Weise und aus offener Strafe Händel anzubinden, was ihm aber durch das tactvolle Ae^ nehmen derselben nicht gelang, und der schließlich durch die von einer herbeigerufenen Patrouille vollzogene Verhaftung uon seiner Händelsucht geheilt wurde. Auch am 9. Abends versuchte dort ein prcuhischcr Soldat Händel um jeden Preis herbeizuführen, drang iu einen Garten ein, wo er alles zerstörte, und verwundete zwei Weclisclwärter mit einem Messer mcht unbedeutend. Es muhte eine Patrouille requlrilt weiden, die ihn zur Hauptwache brachte. — Kaiser Napoleon hat der Stadt St. Cloud cin schönes Geschenk gemacht, wie man aus nachstehendem Schreiben desselben an den Aürgermcister der Stadt ersieht: „Herr Bürgermeister! Da ich nicht will, dah die Stadt St. Aoud, wo ich einen Theil des Jahres nncb aufhalte, wegen des Baues emer Kirche und wegen anderer gemeinnütziger Arbeiten in Schulden gerathe, so thue ich Ihnen zu wissen, dah vom 1. März 18L7 an ich Ihnen jeden Monat 27.516 FrancS werde zustellen lassen, was, zehn Monate hindurch fortgesetzt, sämmtliche aus 875.160 Francs sich de< lausende Gemcindcschulden tilgen wird. Sie tonnen von dieser Verfügung dem Grmcinderath Kenntniß gebe». Mit Versicherung meines Wohlwollens. — amelicain" berichtet, die alte mit der ncuen Wclt verbinden. Bereits habe sich zu diesem Zwccte eine Actiengescllschast mit einem Capital von 600.000 Pf. Et. gebildet und glaube weder die Concurrenz der jetzt bereits bestehenden Kabela/seNschast, noch jcnc der in dcr Bildung begriffenen lussisch.amerilaniscb.cn Tclegra-phenverbindung fürchten zu müssen. Von der letzteren meint d»r „Misjagcr slanco»ameiicain," daß die TelegraphensrÜhtc zu Lande durcy d'.c strenge sibirische Kälte und zur See in der Bebringbslrahe durch die Reibung an dem Fclöboden sehr gefährdet sein würden. Tie neue Linie soll von der üdesapcatemd sagt: Die Erhaltung cincS wohlgejülllen Staatsschatzes ist eine Lclicno-frage für Preußen, Nm in einer allseitig gesicherten Kriegsbereitschaft lann Preußen seine g c< gen wärtigc Stellung behaupten und den Aufgaben der Zukunft ve rtr ancnöv o ll cnt-g eg cnsch reiten. Den diplomatischen Unterhandlungen treten große Schw i crigkeite n entgegen. Mit Sachsen ist noch immer lcm Abschlich erfolgt, mit Mei» ningen sind die Verhandlungen noch inuncr im Stillstand. Nur mit Renß älterer Linie scheint die Verständigung genähert. Fürstin Karoline sandte Bcuollmäch» ligte nach Berlin, um über den Anschluß an dcn Vnnd zu unterhandeln. — Die Corrcspondcliz Zeidler entwickelt dieGründe cillcr zu erwartenden Explosion in dcr orientalischen Frage. Griechenland und Rußland werden von keiner Macht behindert, die Türkei anzugreifen. Prag, l3. September. (Frmdbl.) Auf den von Dotzauer eingehend monuntcn Antrag beschlossen hcntc die Stadtverordnete»» mit Slimmcncinhclligktit, dem Bürgermeister Dr. AielSty duö Ehrcubürgcrrccht zn verliehen und sein Gildniß schon jetzt in die Galerie dcr Prager Primatoren einzureihen. Prag, 1.). Scptcmbcr. (Pr.) Die Preußen haben ^ ihre Ploviant-Borrälhe: Zucker, ttaffce, Hofer, Mehl« ^ sotten, im Offcltlvcgc um 285>.(X)0 fl. verkauft; (5i^ garrcn und Salz wurden jedoch heimgeführt. Die Räu°! mung dcs Bahnhofes beginnt morgen. ! Prag, 13. September. (N. Fr. Pr.) Die Com«! mnn al

>15.« O. sehr schw.! beitcr > 0.w 10., Ab. I 32«.2« -l-10.l O. srhr schw. heiler ! Dcm biö nach 10 Uhr anhaltende Morgmncbel folgte d,r schölistr Tnq. Verantwortlicher Redacteur: Issnaz v. Kleinmavr. N ^ln Verlasse des Unterzeichneten erschien soclis» » ^ und ist daselbst zu haben, auch vorräthig bei Igl». A ^ v. zNeinmayr und G. Vcrchcr in ^ aid ach, ^^ M Blichbittdcr U. Maaß in Stein nnd Witwe We^ D^ M pustek in Rudolfswerth: « 8 Die Verwundeten. 8 W Ihrer üfcelleiij der s I ^rau 8osie ^freiin uon Nach 8 W' gewidmet von » M Alrrander tiarl ß D! vom t. l. 10. Iägerdataillon; ^ N in Musit gesetzt von Caspar Maschek. ^ M Preis 40 Nkr. ^ ^ !^lt Ein Theil des Reinertrages gehurt den ver« Z ^ wuudcten Kriegern. ^ z ^ Buch-, Kunst und Mnsilallenhcmdlnnc; in Laibach, D D (2073) ' Haiiptplah Nr. ^37. ' L „3tuu die zwei scheinen sich wohl zu befinden," lachte bcr Gutsherr. „Aber Herr Heinrich vergißt, daß wir heute bereits eine bedeutende Partie gemacht und daß uieinc Knochen schon alt zu werben beginnen." Man war beim Schlosse angelangt, und da bereit« die Dunkelheit anzubrechen begann, so zog man cö uor, den Abend unter heiteren und anregenden Gesprächen verstreichen zu lasscu. Als man endlich sich in die Schlafgcmttcher zuriiclgczogcil halte, hielt Heinrich e« filr angezeigt, seinen Freunden die Gefahr mitznlhri, len, in die er sich mnthwillig gestürzt. „Diesmal," führ er fort, „hat dcr Leib deö .lienvnnschencn Prinzen' die Kugel aufgehalten, die sonst mich treffen lonnle, denn ich sah dcn kauf dea Gewehres auf mich gerichtet. Wie ick) nämlich später erfuhr, hat der Schnllehrcr, um das interessante Wild um so gewisser zu treffen, eine Kngel ringcschobcn. Hier ist sie!" Und er zeigte ihnen das plattgedrückte Geschoß. "Doch," fügte er bei, „wenn Ihr mir eine Gnnst erweisen wallt, so erwähnt vorläufig nichts davon, seinerzeit soll ohnehin Be« llar werden. Morgen reisen wir ab, wenn's Euch recht ist!" „Morgen schon?'." riefen beide zugleich. „Morgen, ja! Ich habe wohl gcmerlt. daß Ihr im Vcgriffe seid, ein Herzenöbündiüf; zu schliern; alleiu vorläufig kann lciner von Euch noch ans Heiraten dentcn, und wozu da« Tändeln? Entdeckt Euch dem Gutsherrn, und hat dieser nichts dagegen, so holt Euch seinerzeit dic Bräute ab, dir Ench. so ui>l ich merle, wohl geneigt find." „Du lannst leicht reden," sprach Karl, „von Deinem Stand« punlte au« betrachtet erscheint die Sache ganz andere! (lg ist leichter, jemandem, der sterben soll. Muth zuzusprechen, als selbst zu sterben." „Es ist," sprach keo, ,.,m der Thllt schwer, nach so kurz« ! Vclanutschaft zu scheiden. Aber da eS das Geschick nicht anders will, so müssen wir nnS wohl fügen." „(5ö freut mich, Freunde," schloß Heinrich, „daß Ihr cincn vernünftigen Rath annehmt. Nun wollen wir an Nnhe denlen, nm morgen bei llarcm Verstände zn sein." Des folgenden Tages in aller Fnihc suchte Heinrich dcn Glttöhrn'u ans; er traf denselben im Garten und trug ihm sein Anliegen vor. „Ich zweifelte leinen Augenblick," rief dieser erfreut, „daß Sie ein Ehrenmann sind, deim Sie sind der Sohn IhrcS Vaters. Da dieser, wie Sie selbst behaupten, mit Ihrer Wahl zufrieden sein wird, so lege ich auch leine Hindernisse in den Weg, Wenn Sie daher an ihrer Seite glücklich zn werden hoffen, so gebe ich ssc Ihnen mit Freude» hin." „Darf ich das Auroren selbst verkünden?" „Wenn eS Ihnen Freude macht!" „Und ob! Unverzüglich cilc ich daun zu meinem Vater, um ihn selbst hichcr zu bringen, damit er Zcnge meines Glückes ist." „Sie wollen fort? Doch nicht vor dem Diner? Heute wird bcr .verwunschene Prinz' dic Tafel schmücken. Sie müssen da bleiben, eö gibt leine Ausrede." Heinrich willigte ein und wartete sehnlichst ans da« Erscheinen Aurora's. Diese lain, nnd nach cincn, fragmdeu Blicke aus ihren frenndlich zunickenden Vater warf sie sich Heinrich in die Arme. Wie entzückt war dieser! .Wie traurig hingegen fahm seine Begleiter darein, dcncn diese« Glück noch nicht vergönnt war! Sie spielten die Rolle des Rittcrö von bcr traurigen Gestalt sehr natürlich, Dcr Gutsherr bcmerlte cS und lächelte bedeutungsvoll ohuc cin Wort zu sagen. Erst nach dem Diner, als der .verwunschene Prinz' zu Grabe getragen worden war, kam « daraus znrUcl. „Dcr Grnnd Ihrer Mißstimmung," sprach er, „ist nir nicht so unbelannt, alö Sic vielleicht glauben, nnd trotzdem grolle ich nicht. Solllcn Sie nach Vollcudnng Ihrer Studien noch drßselt ben Sinnes sein, so lommeu Sie und Sie werden willkommen sein; bis dahin steht Ihnen mein Hauö ohnehin offen. Versäumen Sie ja die Hochzeit Ihres Freundes uicht! Uüd Sie, lieber Schwiegersohn >i> »po, treffen Sie mit meinem Fvennde, IhreiN Vater, baldigst wieder ein, Sie werdm mit Sehnsucht erwartet. Nnn glückliche Reise, mcine Herren!" Allen war das Herz znm Zrrspringen voll, als sie Abschied 5 nahmen; sie sprachen wenig, dachten viel und empfanden noch mehr. So waren sic bald den Augen der Schloßbcwohner c»t< , schwnndcu, Ts bleibt uns wenig zu berichten übrig. Als da« Abenteuer des Schullehrers bekannt geworden nnd er nun als dcr Gefoppte erschien, wurde er überall geneckt u»>> ' dcr Name des .verwnnschencu Prinzen' ging anf ihn über , ^ man behauptete, daß er ihn beinahe geschossen, was, wie UN< sere Leser besser wissen, thatsächlich dcr Fall war, ohne daß ?r , sclbst es je glanbte. In Folge dessen war im Orte seines Äle^ bcus nicht mehr, er ließ sich übersetzen und verschwand vor" Schanplatzc seiner Heldenthaten. i Heinrich kehrte an der Seite seines VatcrS zurück nnd ft'"'^ bald darauf scinc Hochzeit. Wann nnd ob es Leo und Karl dazU bringen, weiß Referent nicht anzugeben, wird es aber dcn gcn"^ ten Ücscril zu berichten uicht versäumen, sobald ers wird crf"^ rcn haben.