Gedruckt mit Edlen von KleinmayerMn Schriften. Dienstag den 6. Iuny '815. / L a i b a ch. Vie Wiener Zeitung vom ,. d. liesttt in ^besondern Beylage den 4 Armeeber,chf, dAn Inhalt unsere Leser bere.ls aus der BHge u.serer Ze.Nl'ig Nro. 43-kennen; am Sch uck desselben beißt es weiter 1 S ndtgte durch d.e qe.nal.scheDlsposittonen ^.s^ ?w L. Baron B,anchi, und durch die ..^P-eicknete Tapferkeit dcr k. k Truppen, nack einem sechswö.5e«llickeu Feldzugc, ein von ^iten Mm-at's treulos unternommener Krieg mU dem Umstürze seines usurp>rte>iThrones. Oestensichische Staaten. Wien. Se k k Maj. haben, auf die Dauer Ihrer Abwe'senheit , M'en Herrn Bruder, d s durchlauchtigsten Erzherzogs Ra:ner ka s. ^keit ?u Allerhöckstlhren Stellvertreter er-k^tt'H Demselben d>e oberste ^ Slaats - Verwaltung übertragen. (W. Z-) Der aus dem «ager bey Cavua "nt der N.<3cht von der am 20. May ^ A 'chlusse gekonnnenen Militär-Eonvenzlon, welche den sse^reicken k, k. Waffen die Hauptstadt und das aa,;e Königreich von Neapel unterwirft, von dem Feldmarschali . Lieutenant Frcyherrn Bi-anchi^ als Courier abgesandte, gestern Mor-ciens kier eingetroffene Hauptmann Oehlsckutz, vom Ressimente Dauidovick, hat um Mittags, zeit unter Vorreitung von 24 blasenden Postillions, und von mehreren Offizieren nebst Gefolae begleitet, den feyerllchen Einzug in diese Hauptstadt gemacht, «" sich ""H oer k, k Hofburg zu begeben, und daselbst Sr. kais Hoheit dem Erzherzog Rainer, als Gr. k k. Majestät höchsten Stellvertreter, dana aber in dem Gebäude des k. k. Hoftnegsraths, dem Hrn. Vize-Presidenten seine Berichte ehr. surchtsvoll zu überreichen. (W. Z.) Vom 29. May. Gestern früh sind die beyden Frauen Großfürstinnen von Rußland, Marie Erbprmzessmn von Weimar, und Katharina Herzoqmn von Oldenburg, von hier, erstere nach Salzburg, letztere nach Ofen abgereiset. (W. 3.) K l a g e n f u r t. Den neuesten Nachrichten zufolge ist die Königinn von Neapel in unsereGefangensckaft gerathen, und ist bereits durch Hrn, Major v. Sustenau vom Generalstaab nack'Triest abgeführt worden. Der König ist noch ntcht zum Vorschein gekommen. (K. 3») » U Preuße n. W Berlin, den -5. May. W Der Obrist von Vrockb.iusen ist von Sr. Maj dein Könige zum Konnnandanten von der Festung Spandau ernannt worden. D>es ist der nämlich? Offizier, der als Arlilleriema« jor in der merkwürdigen Gelacht bey Eylau durch die Wirkunq seiner Batterie eine Abtheilung der französischen Garde gliederw?,ß niederstreckte , so daß Napoleon plötzlich in die wüthenden Worte ausbrack: „Welcher Teufel kommandirt den jene Batterie!" (B. v. T) Deutschland. Lüttich den >6. May. „Die Uebergabe und Besitznahme im Nahmen Sr. Mai. des Königs der vereinigten Niederlande, wurde heute an der Thüre des Rathhauses unter dem Schalle der Trompeten und Paucken und dem allgemeinen Jubel des Volkes, durch den Presidenten der Munizipal-Rommisslon Hrn. Knaes - ssenor, publizirt." Im Rathhauseden »4. May 23.5. (W. Z.) Frankfurt am 20. M>u): Es scheint nun keinein Zweifel mehr unterworfen , daß das Hauptquartier der 3 hohen alliirten Monarchen zu Ende dieses oder zu Anfang künftigen Monalhs hierher kommen werde. Außer einem Theil der Neiseequipa-gen des Königs von Preußen ist bereits auch ein Theil des Personals vom Gefolge Sr^M. tes Kaisers von Oesterreich hier eingelrosse». Nach dem Hamb, Korresp. hat der König von Sachsen die Cessionsaktc seiner an Preußen zugefallenen Länder vollzogen, die Bevollmächtigten zu deren Uebergabe ernannt, und zu. gleich dic Allianz mit den gegen Napoleon ver« bündeten Mächten förmlich abgeschlossen. Wir leben jetzt der Hoffnung, unsern alten Beherrscher mir seiner k. Familie und übrigen hohen Angehörigen bald wieder in seiner Residenz zu sehen. (V. v. T.) S ch w e i tz. Da nun ausser Solothurn, Bünden, Innernhoden, Nidwalden, alle Stände die Erklä« rung des Wiener Kongresses angenommen ha-l>en, so hat die Tagsatzung, in chrer Sitzung am »6. May von dem diplomatischen Ausschüsse ein Gutachten verlangt über Zeit und Art, wann und wie die Eröffnung der Eidsgenossen, schast für jene Annahme deu hohe» Rächten und Ministern geschehen soll, und zugleich über die Fragen, was dann weiter in Hinsicht auf die Erklärung des Kongresse zu thüü, unh was in Bezleöilüg auf NldwUde,is «ochmil-ge Ab« lebnung des Beytrittes zum B.md?, vorzukehren seyn möchse? (W. Z.) Italien. Mailand, den 2a May. Der Pabst hat den Kardinal Litta hierher gesandt, um Se. H. den Erzherzog Ioham! zu bekomplimentiren. Venedig, den 20 May. Sehr glaubwürdige Briefe ve>sichern, daß Murat sich zu Porto St. Bencdeto (nicht weit von Ascoli) auf einem kleinen Fahrzeuge eingeschifft und die Richtung nach Olranto genommen habe, um so der Wachsamkeit der englischen Sckiffe zu entgehen. (B. 0 T.) Frankreich. Nach Berichten aus Gent hat der Vicom-te Chateaubriant dem Könige im Staatsrathe über den Zustaod der Dmge in Frankreich, einen umständlichen Vortrag erstattet Derselbe hat vier Abschnitte, wovon der erste von den für das Innere ergangenen Versüulngen, der zweyte von den auswärtigen Verhältnissen, der dritte von den Vorwürfen, die der königl Regierung gemacht werden, und der vierte von dem Geiste der Regierung handelt. Im Eingänge heißt es also: , Sire das Unglück, das noch Europa nach so vielen Unfällen bedrohte, es ist eingetreten. Die Souoeraine, Ihre erlauchten Verbündten, haben geglaubt ungestraft großherzig gegen einen Mann handeln zu können, welcher weder deil Werth eines großmüthigen Betragens, noch die Heiligkeit der Verträge kennt. Es sind dieses die Irrthümer edler Gemülher: eine aufrichtige und erhabene Seele beurtheilt die Niedrigkeit und Verschlagenheit unrichtig, und der Retter von Paris konnte den Zerstörer von Moskau nicht wohl begreifen." „Bonapartt, durch ein unglückliches Geschick zwischen die Küsten Frankreichs und Italiens gestellt, ist wie Genserich dorthin gekommen, wohin ihn der Zorn Gottes rief. Als die Hoffnung aller Verbrecher und aller derer, die mit Verbrechen schwanger qiengen, kehrte er zurück: es ist ihm gelungen. Menschen, von Ihnen mit Wohlthaten überhäuft, die Brust mit Ihren Orden geziert küßten, noch am Morgen die tönigl. Hand, tue sie am Abend verriethen Aufrührerische Unterthanen, schlechte Franzosen, ehrlose Nitter, von deren Lippen die Ihnen gelei? sieteil Eidschwüre noch kalim verhüt waren, gmgen, d.e Lilie aufder Brust, um, wenn man so sagen kann, demjenigen einen Meineid zu schwören, welcher sich selbst so oft für einen Ver-räiher, einen Treulosen und Uebertreter der Gesetze erklärt hatte." „Uebrigens S"'e, bat der letzte Triumph, welcher Bonaparles Laufbahn krönt, und dieselbe beschliessen w-rd, nichts Ausserordentlickes, Es ist keine wirkliche Revoluzion; es ist ein bloß vorübergehender Einfall. Es ist in Frankreich keine wahre Veränderung vorgegangen; die Gesinnungen sind daselbst ganz die vorigen geblieben. Das, was wir sehen, ist nickt der unvermeidliche Erfolg einer langen Reihe von Ursachen «nd Wirkungen, Der König hat sich einen Augenblick zurückgezogen, die Monarchie ist ganz unversehrt geblieben. Die Nation hat durch ihre Thränen und die Beweise ihre Neue gezeigt, daß sie sich von der bewaffneten Macht getrennt hat, welche ihr Gesetze vorschrieb.^ ,,Dergleichen plötzliche Umwälzungen sind bey allen Völkern häufiq, welche das schreckliche Unglück gehabt Haien, unrer einen Militär-De-spotiSMllS zu fallen. Die Geschichte des Orientalischen Kaiserthnms des Ottomannischen Reiches, des neuern Egyptens und der barbarischen Staaten, sind damit angefüllt. Häufig erscheint zu Cairo, zu Algier, zu Tunis, ein^ geächteter Vej wieder an der Grenze jener Wüsten: einige Mamelucken vereinigen sich m,t ihm, und rufen ihn zu iyrem Anführer und Herr.i aus. Um sein Unternehmen gelingen z>i machen, bedarf es weder em?s aussero^enilicheil Muthes, noch weiser Entwürfe, noch ausgezeichneter Fähigkeiten; er kann der gemeinste Mensch seyn, wenn er nur der schlechteste ist. Von der Hoff-nunz auf Plünderung belebt, erklären sich noch einige andere Rotten der Mil" aUen «ändern wohin Sie die doppelte Ma-nstät des"Thrones und des Unglücks mit sich geführt haben, waren Sie, Ihre eignen Leiden vergessend, mit nichts als mit den Leiben I^res Volks beschäftiget. Die Augen auf daej^nige Frankreich geheftet, wovon Sie gewisseriuassell die Grenzen erblicken, und dessen Uebel Sie wollen kennen lernen, um denselben abkclfen zu können, befehlen Sie mir IlMn eine Schilderung des politischen Zustandes und der sittlichen Gesinnungen der Nazion zu entwerfen." „Ich werde Ihrer Einsicht, Sire, eine Fsl-ge vo>, Thuen und Betrachtungen vorlegen. Ich spreche ohne Umschweife; Eu. Maj. die alles sehen können, köinm; auch alles hören :c. ?c.^ (W. Z) Beyde Mailänder Zeitungen vom 20. Matz enthalten folgende wichtige Glücke: 1. Ein Proklama des Fürsten uon Ochwar-zenberg, Kommandirenden en Chef der Süd-Armee, an die Soldaten seines Corps, um selben ein gutes Betragen beym Einrücken in Frankreich anzuempfehlen. Zweitens, von dem nemlichen, ein Proklama an die Franzofen, nemlick an die Bewohner der südliches. Provinzen, und an die braven Einwohner von Lyon, um selbe zu beruhigen, indem er ihnen andeutet, daß er nur gegen die Verrächer und Vösewichter kämpfen «ird 3. Ein Proklama des Herzogs von Nagusa, Kommandirenber der allilrten Armee in Süden, worinnen er sagt, daß er ihnen die üilien und weisen Fahnen zurückbringen wird, die einige treulose Franzosen verachten konnten. 4 Folgendes eigenhändige Schreiben Sr. M. des Kaisers von Rußland an Ludwig XVIII. Mein Bruder und würdiger Alliirter! Die Vorsehung, die mir den Anschlägen der Menschen spielt, um unsere Ergebenheit in ihre Fügungen desto mehr auf die Probe zu se, tzen, hat zugelassen, daß der allgemeine Friede von Europa, für den wir so große Opfer gebracht hahen, schon nach dem s'blaufc einiger Monate von dem Attila Unserer Zeit wieder gestört wurde, der seine politische Existenz nur unserer Großmuth, und sein Leben nur unserer Güte zu danken hatte. Damit wir die Völker nicht gewöhnten, das Blut ihrer, wenn auch unrechtmäßigen, Herrscher fließen zu sehen, glaublen wir aus der genauesten Erfüllung aller Artikel des Pariser Traktats bestehen zu müssen, besonders da dieser, von allen verbüüde, len Souveräns unterzeichnete Vertrag auch lm- verletzt war. Dem ungeachtet klage ich nu'i» mebr m,ch selhst an, daß ich die, zwar unab> sichtliche, Ursack? aller der Uebel war, die nun auf Ibrem unglü.ll'chen Neiche lasten Wenn nickt lch dab von eiuer falschen Delikatesse mir eingegebene Benehmen verfolgt, wenn ich nicht aus der Emrückung eines Artikels in je« nen Trattat bestanden hätte der das Leben dem Verwegenen erhielt welcher Europa mehr durch d;e Treulosigkeit feiner Intriguen als durch tie Kraft seiner Waffen in Verwirrung geseht hat, Sie wären nicht gezwungen gewesen, Ih, re Hauptstadt zu verlassen, und der tmlige Bund, den wir nun mit einem bohen Eide erneuerten wäre unnöshig geblieben. — Unglücklicher Monarch, dessen Tugenden in der ganzen Welt gerühmet sind, und den jeder aus uns gerne zum Muster nimmt! wird den Ihre Nation allein, noch imm r verblendet von den Trugbilde einer Revolution, die sie so viel Blut und so viel Thränen gekostet bat, werden nur die Franzosen es seyn, die sich weigern, den Tugenden des Königs von Frankreich zu huldigen? Dieses gute und gefühlvolle, einst so edle und großmüthige, im Punkte d r Ehre so empfindliche Volk, soll es denn die elendvolle Herrschung eines Tyrannen der rechtmäßigen Gewalt eines Vaters, der wahvkaft herzlichen Liebe eines Abkömmlings Heinrichs des Großen vorziehen wollen? Nein! jeder guter Franzose seufzet nber Ihre Abwesenheit, ^ind wünschet sehnlich die Rückkunft seines geliebten Souveräns, des guten Familienvaters, der ihm den Frieden und -die häusliche Glückseligkeit wieder, bringen, und ihn mit allen rivilisinen Nationen aussöhnen soll. H.eine Truppen m.d jene des ganzen verbündeten Europa sind bereit, in Ihr Königreich unter Ihren unmittelbaren Befehlen einzurücken. Alle werden w:r uuter einer und derselben Fahne, unter jener der Lilien fechten. Sie ist mackellos/ und wird von uns kel-- neswegs befleckt werden; in Frankreich werden Wir Franzosen , Ihre Völker werden un'ere Brüder seyn; wir werden die Unbequemlichkeiten und Lasten, die eine Armee von 3c»c>,ooc> Mann notbwend g verursacht, so viel es an uns l,egt erleichtern. Es liegt uns daran, Ihnen die Herzen Ihrer Unterthanen nicht abgeneigt zu machen, und Iknen Ikre Krone nicht aus Ko-iien Ihrer Völker zurückuistellen. Indessen, wenn es unter den Franzosen so verblendete Menschen gehen sollte, dle unsern Absichten Wi- d^ssanb entgeien zü setzen w^ien sollten, h sind wir auch eulschlossen, die Smnmeder Gnade nlcht me r zu hören, und Frankreich ein für allema von jene!, Et^süchtigen zu reinige,,, d-e die Zwietracht verewigen möchten Unsere Siche ist die Sache des H mmels; denn sie ist jene der Gertchngke-t. Der Welt je>,e Ruhe wiederzugeben, n,ich der sie seufzet, und sie ihr auf eine feste und dauerhafte Art wieder zu gelb n; allen Solioerauen ihre Rechte und Vorzüge , und Ihnen, mein verehrungswürdiger, Bruder, Ihre Krone und Ihre Staaten zurückzustellen, und jenes grausame Ungeheuer das die Geißel des men c^chen Geschlechtes war, zu vernichten, dieß ist der Zweck unsers Unternehmens, und wir schwören, die Waffen nicht nie« derzulegen, so lang dieses hohe Ziel nicht errei« chet ist. Schö'ibrunn, den »u. Aprill »815. (Uliterz) Alexander. (B. v T.) G r 0 ß b r i t a n i e ,,. Zwey Französische Schiffe mit Kriegsbedürfnissen beladen, die von Brest nach Dinckirchen segelten, sind am ". May von elnem Enqli, scken Kriegsfahrzeuge genommen, und in'einen Englischen Haftn gesandt worden; aber die Regierung hat abermahls sogleich befohlen, daß sie frey gegeben werden, und sie siüd am »H. May lhrer weiteren Bestimmung gefolgt. . , . (W. Z) Niederlande Bey tzen Vorfällen zu i^üttick am 2, May soll der Generaladjutant des Fürsten Blücher, Majur von Müfftlng bedeutend verwundet worden seyn. D:e. sächsischen Truppen, weiche an den Unordnungen zu Lültich Theil nahmen, solleil zu Antwerpen nach Kolberg eingeschisst werden, um dort die Garnison zu bilden. Der besonters von Hamburg her bekannte General Hogendorp, den der König der Niederlande in Rücksicht auf seine Fannlienverhält« nisse mit Güie aufnahm, ist wieder zu Napoleon übergegangen. (B. v. T.) Wechsel . Cours in Wien. am Zl. May. :8>5. Augsb.für wo fi. C^rr. fl,) ^" ^^^' Conventionbmünze/ vo« hundert 400 Hs6 ss,