Ar. 10. Donnerstag, den 2. Kebrnar 1882. VII. Jahrgang. Pränumerations-Bedingungen. FSr Willi i . . . — bö J»ietiel|ä$ria . . 1.50 H-Idiiidriz . . . ».— . . <•— Wnimi AukeHun, tkiuzelne Nummern Mit Post-verlrnduugz . . 1.10 €«lfcjiitiriil . . . s.*o . . . 6.1* 7 kr. Erscheint jedcn Donnerstag und Sonntag Morgens. Inserate werden angenommen in «er S»vedttisil der ..«Sinitt Zeitung", Heeren ;of(e stf. * <«>>»drl>iui M»k»ich). «„»»Sri« nedme» Iiilernte fite die .■Mimt*" an: «. Vlaili in Jb;enden «IÜ»len ttf S»„iine»I». :tc(. *in Deutsch-Oesterreich. Als vor anderthalb Decennien sich die Theilung Oesterreichs in zwei Reichshälften vollzog,, da war die Auffassung eine allgemeine, daß, wie jenseits der Leitha den Magyaren, bei unS in Eisleithanien den Deutschen die leitende Stellung zufallen nnd auf die Tauer verbleiben müsse. Es ist leider anders gekommen, eine Coalition von Slaven und Reactionären hat den Teutschen die Zügel der Regierung ent-wunden, und so unnatürlich diese Coalition auch sein mag, da die politischen Anschauungen und Ziele der Coalirten in verfHiedenen Punkten diametral auseinanderlaufcn, w ist doch sie es, welche dermalen thatsächlich die Geschicke Oester-reichs leitet. Mußte nun schon der Umstand, daß eine derartige Verschiebung der Parteiverhältnisse im Abgeordnetenhanse überhaupt möglich ge-wesen, zu ernstem Nachdenken Anlaß geben, so niachen es uns die von der Regierung begünstigten Bestrebungen der Majorität, dieses Stimmenverhältniß durch eine partielle Ab-änderung der Reichsrathswahlordnuug zu sta-bilisiren, nachgerade zur Pflicht, uns darüber klar zu werden, worin denn eigentlich der Kern des Uebels liegt und ans welche Weise es wohl möglich sein dürste, die historisch und kulturell begründete Suprematie des deutschen Volkes in Oesterreich wiederherzustellen und gegen künstige Anfechtungen ausreichend zu sichern. Man hat sich bisher in der Regel damit begnügt, für das uns ungünstige Ergebniß der letzte» RcichsrathSwahlen den Grafen Taasse, beziehungsweise das auf seine Jngerenz zu Stande gekommene. Compromiß im böhmischen Groß-grundbesitze verantwortlich zu machen ; in Wahr-heit aber liegt die Ursache viel tiefer, sie liegt in den Bevölkerungsverhältnissen Westösterreichs, sie liegt darin, daß es einzig und allein von der Haltung des böhmischen Großgrundbesitzes abhängig war nnd ist, ob das freisinnige Deutsch-thnm überhaupt die Majorität im Abgeordneten-Hause erlange. Diese Thatsache nicht erkannt zu haben, war der Fehler der selig entschlafenen Verfassungspartei; eine Abänderung derselben anzustreben, muß die Aufgabe jener Volksvertreter sein, denen es ehrlich darum zu thun ist, den» deutschen Elemente dauernd die ihm ge-bührende Stellung in Oesterreich zu sichern. Es entsteht nun die große Frage, wie das eigentlich zu machen sei; darauf aber scheint es im ersten Augenblicke keine befriedigende Ant-won zu geben. Denn da die slavische Bevöl-kcrung EisleithanienS der deutschen an Zahl in der That überlege» ist und da es absolut nicht zulässig ist, das Wahlrecht der Richt« deutschen zu verkürzen, so wären die Vertreter des deutschen Volkes im Abgeordnetenhause für immerwährende Zeiten znr Minorität verurtheilt und würde es ihnen doch ja einmal durch eine umfassende Wahlagitation gelingen, die Majoriät zu erlangen, so würde diese doch eine so geringe sein, daß eine erfolgreiche Thätigkeit derselben kaum denkbar wäre. Allein trolj alledem ist eine befriedigende Lösung der obigen Frage recht wohl möglich, ja sie begegnet nicht einmal übermäßigen Schwierigkeiten, wenn sie ernstlich in Angriff genommen wird. Die Art dieser Lösung aber ist klar und deutlich angegeben in der Resolution, welche am 29. November 186V von e'lller Versammlung der Deutsch-Natioualen in Graz gefaßt worden ist und welche besagt: „ES ist im Interesse der Teutschen in Oesterreich gelegen, daß jene Länder der österreichisch-ungarischen Monarchie, welche vormals dem dentschen Bunde angehörten, den übrigen Län-dern gegenüber ein staatsrechtliches Ganzes bilden. Es ist daher auch in ihrem Interesse, daß der Anschluß DalmatienS an die östliche Hälfte vollzogen und daß Galizien nnd der Bukowina eine völlig selbftständige Stellung eingeräumt werde." Wenn man bedenkt, daß die genannten Länder von jeher eine Last nnd eine Quelle fortwährender Verlegenheiten für unsere Reichs-Hälfte gewesen sind, da sie nicht nur vom Reiche beträchtliche Zuschüsse zu ihren Verwaltungs-kosten beanspruchen, sondern auch noch alle möglichen politischen Begünstigungen verlangen; wenn man bedenkt, daß Dalmatien ohnehin von Kroatien reclamirt wird und daß die Polen stets eine möglichst weitgehende Autonomie an-gestrebt haben: dann mnß man darüber staunen, daß der in der eitirten Resolution ausgesprochene Gedanke nicht schon längst in das Programm der dentschen Abgeordneten aufgenommen und durchgeführt worden ist, umsomehr, als derselbe an dem Abgeordneten Ritter voil Schönnerer einen eifrigen Vertreter fand. Aber freilich, die Verfassungspartei war keine nationale Partei, sie hatte kein Verständniß für das, was unS Deutschen noththut und es mußte erst das Ministerium Taasse kommen, um einen Theil der-selben zu der Erkenntniß zu bringen, daß allein der nationale Standpnnkt ihr noch Kraft in dem ge-genwärtigen politischen Kampfe verleihen könne. Auf dünkte»! Wegen. Roman von Ed. Wagner. <16. Forljeßung.) „Und ich werde bestrebt sein, dieses Ver-traue« zu rechtfertigen." „Ich zittere noch immer bei dem Gedanken, Dich zu einem so gewagten llnternehmen gehen zu lassen. — Tich, ein so unerfahrenes Mädchen, welches ich stets wie meinen Augapfel behütet habe. Handelte es sich nicht uui Dein -igenes Glück, um Deine eigene Befreiung von Schmach, Einsamkeit und Elend, könnte ich Dich nicht lassen. Vergiß nicht, daß Tu mir das Versprechen gegeben hast, Teine Identität Niemandem zu verrathen, selbst nicht Deiner Mutter, bis mein Name gereinigt ist oder ich todt bin." Alexa wiederholte ihr Versprechen. „Und nun. lieber Vater," sagte sie dann, erlaube mir, einige Fragen an Tich zu stellen, die mir diese Nacht einfielen. Du sprachst von den Zuhörern, welche Dein Bruder zu sich ge-rufen hatte, um Deiner Demüthigung beizuwohnen. Traten diese als Zeugen gegen Dich auf vor Gericht?" „Ja, sie waren dazu gezwungen. Ihre Aussage» enthielten selbstverständlich schwere Ver-dachtsmomente gegen mich; sie betrafen meine Wuth, meinen Fluch, meine Rachedrohungen. Sie bewiese», daß meines Bruders beabsichtigte Heirath meine Hoffnungen zerstört, mich aus meiner Stellung als Erbe in das traurige Loos eines jüngeren Sohnes znrückgestoßen haben würde; sie bewiesen, daß ich Grund hatte, meinen Bruder zu ermorden und daß ich in einer verzweifelten Stimmung war, als ich von ihm ging." „Wer waren die Zeugen?" fragte Alexa, ein zierliches Taschenbuch hervorziehend und sich zum Schreiben fertig machend. Der erste war Roland Ingeftre, mein Cousin, welcher nnn, da man Dich todt glaubt, Marquis von Montheron ist und Besitzer der Güter der Montherons." Alexa notirte den Namen. „Der zweite war Puffet, der Kellermeister," fuhr Mr. Strange fort, welcher seit fünfund-zwanzig Jabren in der Familie gedient hatte, — eine treue, rechtschaffene Seele." Alexa notine auch diese» Namen. „Drittens war Earios Blant, meines Bruders Privatsecretair, anwesend; viertens JameS Orrin, der Landverwalter, ein treuer Diener der Familie viele Jahre hindurch, welcher vou Allen, die ihn kannten, hoch geachtet wurde; und fünftens Pierre Renard, meines Bruders Kammerdiener, ein Franzose, ein dunkler, hagerer, finster aussehender Mann." Alexa hatte diese Angaben sämmtlich niedergeschrieben. „Und nun, Vater," fragte sie ernst, „in welchen Beziehnngen standen die fünf Personen zn dem Marquis?" Mr. Strange erschrack und sah das Mäd-chen bestürzt an. „Großer Gott, Alexa," stammelte er, „Du hast doch keinen der fünf Männer, welche mit Widerstreben vor Gericht gegen mich zeugten, im Verdacht, den Mord begangen zu haben V" „Ich habe Niemanden im Verdach., Vater; aber wenn ich die Sache untersuchen soll, mnß ich den Charakter jedes Mitgliedes des Haus-Haltes von Montheron und eines Jeden kennen lernen, der nur einigermaßen mit der Sache in Verbindung stehen könnte." „Es wäre Wahnsinn, die genannten Männer zu verdächtigen. Ich bat meinen Vertheidiger, einen Geheimpolizisten zu beauftrage», daß er sich Mühe gebe, die Wahrheit zu ermitteln, und der Geheimpolizist sowohl, wie der Advokat er-Mittelteil nnd stimmten darin überein, daß ich, nur ich allein schuldig sei. Nicht der geringste Schatten eines Verdachts siel auf die erwähnten , fünf Männer, Alexa. Ich habe Dir noch alle . Beweise, die gegen mich vorlagen, genannt, * aber Dn mußt sie wissen, ehe Tu an die Auf-gäbe gehst, die Du Dir gestellt hast." Wenn wir nun angesichts der bestehenden, für daS Deutschthum in Oesterreich fürwahr nicht günstigen politischen Verhältnisse an die mehrgedachte Resolution erinnern, so können wir dies nicht thun, ohne gleichzeitig die Bemerkung hinzuzufügen, daß mit der Gewährung einer Autonomie an Galizien, ähnlich etwa, wie sie Kroatien besitzt, nicht das volle Maß dessen geleistet ist, was uns im Interesse der Wahrung unserer Nationalität wünschenSwerth erscheint. Denn das autonome Galizien würde ja auch wieder eine Delegation in das Abgeordnetenhaus entsenden und der einzige Gewinn gegen jetzt würde darin bestehen, daß die Zahl der gallischen Delegirten eine geringere wäre, alS es jetzt die Zahl der galizischen Abgeordneten ist. Aus diesem Grunde scheint uns die Frage beherzigeuswerth, ob es nicht vielleicht möglich wäre, ei» Arrangement zu treffen, nach welchem die Herren Polen überhaupt nicht mehr in den Reichs-rath kommen. Und hiebei schwebt uns die Freund-schast und Gesinnungsverwandtschaft vor. welche zwischen Polen und Magyaren besteht und wir denken auch geichzeitig an die Sehnsncht der Magyaren nach einer Vergrößerung ihres Vaterlandes. Dieser Sehnsucht könnte vielleicht ent-sprechen werden durch eine Vereinigung Galiziens mit Ungarn. Die Monarchie als solche würde dabei nichts verlieren, weil es vom Reichsstand-punkte ans ja einerlei ist, ob Galizien zu Cis-leithanien oder zu Ungarn gehört; wir in West-öfterreich aber wären einer Last und einer Verlegenheit ledig, da wir nach Ausscheidung Galiziens keine weiteren Zuschüße zu den Ver-waltungskosten dieses Landes zu leisten brauchen und fortan im Abgeordnetenhause unbestritten über die Majorität verfügen würden. Diese Er-wägung und die weitere, daß auch die geo-grafische Lage Galiziens für eine Vereinigung mit Ungarn spricht und daß beide Länder thatsächlich schon in früheren Zeiten einmal verbunden waren, läßt uus die angedeutete Lösung entschieden als erstrebenswerth bezeichnen und möchte» wir nur wünschen, daß dieselbe von unseren Vertretern ernstlich in'S Auge gefaßt werde. Die Znlurection. 23. Jänncr. Der Kriegsminister unterbreitet den Delegationen eine Vorlage betreffend die Bedeckung des außerordentlichen Heereserforder-nisses zur Unterdrückung der Jnsnrrection. Die-ses Erforderniß wird mit 8 Millionen beziffert, wovon '»,488.000 fl. auf die diesseitige Reichs-Hälfte entfallen. Die Vorlage wird sofort der ersten Lesung unterzogen und sodann dem Finanzausschüsse (Referent R u ß) zugewiesen. Man vermuthet, daß ans dem Schoße der Delegationen selbst eine Erhöhung des EreditS von 8 auf 10 Millionen werde beantragt werden. „Erst erzähle mir etwas von den Männern, Vater. Hatte nicht irgend einer eine» Grund, den MarquiS zu ermorden?" „Einen Grund? Das kann man wohl nicht sagen, obwohl, unter Mitwirkung irgend eines ungünstigen Zufalles, Jeder von ihnen des Verbrechen» hätte verdächtigt werden können, wären nicht die Beweise gegen mich so über-wältigend gewesen, — Jeder von Ihnen, ausgenommen natürlich Roland Ingeftre." „Und doch gewann er durch den Tod deS Marquis." „Nicht direct. Wäre ich nicht deS Mordes schuldig befunden worden, hätte ich ihm in, Wege gestanden; und da ich nun fort war, warst Du noch ein Hinderniß für ihn, welches er nicht bei Seite schieben konnte. Roland Ingeftre war übrigens eines Verbrechens unfähig, und wäre er dazu fähig gewesen, hätte er doch keine Be-weggründe gehabt. Der Marquis war ein ent-fernter Verwandter, welcher ihn einlud, Wochen und Monate in Montheron zuzubringen und welcher ihm ansehnliche Geschenke machte, — oftmals größere Summe» Geld —" „War Ingeftre arm? „Er befand sich öfter» in Verlegenheiten Er hatte ein anständiges Vermögen geerbt, führte aber ein bewegtes Leben und verschwen-dete den größten Theil seines Geldes. Du siehst 29. Jänner. Nach verläßlichen Nachrichten stehen in der Herzegowina bei Stolac 450, bei Bilek 200, bei Nevesinje 050, bei Kameno 80; ferner in Bosnien südlich von Serajewo 1800; endlich in der EnvoScie bei Ledenice 880, in der Gegend von Ubli 100, an anderen Punkten zusammen 620 Insurgenten. Alles in Allem dürfte die Zahl der bewaffneten Aufständischen circa 5000 betragen. — Die serbische Regierung untersagt die Abhaltung einer Soire in Tschat-schak zu Gunsten der Insurgenten. 30. Jänner. In Cattaro und Antivari sind russische Getreideschiffe für Montenegro aus Odessa avisirt, welche für Rechnung des slavischen Hilfsfonds in Moskau befrachtet wurden. — In Bulgarien bilden sich Comites zur Unterstützung der südslavischen Bewegung. Auf den Svorcan-Höhen bei Konto fand ein halbstündiges Ge« secht gegen eine Bande von 40 Insurgenten statt, welche gegen die montenegrinische Grenze geworfen wurde. 31. Jänner. Die 9. Compagnie des Jnf. RegmtS. v. Weber wird während einer Geld-EScortirnng nach Trebinje von Insurgenten angegriffen, doch werden letztere itach kurzem Kampfe zerstreut. — Der Cassier des Actions-comiti's, Vjemercic, weilt in Neapel und wird für die nächsten Tage in Cettinje zurückerwartet. Er versicherte telegrafisch, daß die Gelder des Comit.S intact seien. — In Cattaro sungirt vom l. Februar an ein neues Garnisonsgericht und wird daselbst ein Garnisonsarrest eingeführt. Die officielle V e r l u st l i st e ver-zeichnet weiter: Vom 3. Jnf. Regmt. Ober-lieutenant Leopold U r b a n todt. I ZugSsührer schwer, OssicierSstellvertreter W a l a s e k, ferner 1 Zugsführer und I Infanterist leicht verwundet; vom 26. Feldjäger-Bataillon 1 Unterjäger schwer verwundet. — Hauptmann Pelichy ist auf dem Maische vou Ragusa nach Trebinje ge-storben. politische Mundschau. Cilli. l. Februar. In der gestrigen Sitzung deS Abgeordnetenhauses beantwortete Minister Prawk die Jnter-pellation Tausferer und Genossen inbetress der Gerichtssprache in Südsteiermark und Krain. Der Minister erklärte, daß die Gerichte der Aufsicht des Justizministeriunis unterstehen und daß durch Ausübung dieses AnfsichtSrechteS die Freiheit der Rechtsprechung nicht beeinträchtigt werde. Der Erlaß des Grazer Ober-LandeS-gerichtes sei kein Act der Judicatur gewesen, sondern eine administrative Verfügung; dieselbe habe jedoch bei einzelnen Gerichten einen Rechts-irrthum hervorgerufen uud darum habe eS das Justizministerium nothwendig gesunden, eine Be-lehrung hinauszugeben. Wir werden auf diese JnterpellationSbeantwortung noch zurückkommen. daß er Ursache hatte, gegen meinen Bruder dankbar und anhänglich zu sein. Er war ihm auch wirklich zugethan. O, in meiner wildesten Einbildung fiel mein Verdacht niemals auf Ingeftre." „Könnte Puffet, der Kellermeister, Grund gehabt haben, seinen Herr» zu tödten ? Puffet war der Mann, welcher Dich Morgens um zwei Uhr vor der Thür Deines BruderS sah?" „Derselbe war ein ehrlicher Mann, welchen« am Morgen desselben TageS gesagt worden war. daß er auf daS Erscheinen einer neuen Herrin vorbereitet sein sollte. Er hatte gewagt, Gegenvorstellungen zu machen, ich denke, in der Absicht, mir zu helfen, und der Marquis in seiner Wuth drohte ihm, ihn aui anderen Tage aus dem Hause zu jagen. Der Marquis hatte an seinen Agenten in London tele^raphirt, ihm einen neuen Kellermeister zu engagtren." „Also hatte Puffet Gründe." „Mein Kind, Jedermann, der mit meinem Bruder in Berührung kam, mag vielleicht eine gewisse Abneigung gegen ihn gehabt haben. Er war während der letzten Monate seines Lebens beständig mürrisch, mißtrauisch und streitsüchtig, und in den letzten Tagen schalt er mit Jedem, der ihm in den Weg kam." Alexa sah auf ihre Liste. „Schalt er auch mit Blant, seinem Seeretair?" Wie die Wiener TageSblätter melden, wurde seitens unseres auswärtigen Amtes der franzö-fische Vermittlungsantrag in der Tonaufrage angenommen. Hienach erhält Oesterreich in der gemischten Donaucommision den Vorsitz, dagegen verzichtet es auf die entscheidende Stinnne bei Stimmengleichheit. Bestätigt sich diese Nachricht, dann hat Oesterreich in der Donaufrage eine bedauerliche Niederlage gegenüber Rumänien zu verzeichnen. In den Delegationen gab der Minister des Aeußeren die Erklärung ab, daß in Rußland der Kaiser, wie die Regierung, nur den Wunsch hegen, mit Jedermann, also auch mit Oester-reich, in Frieden zu leben. Einen seltsamen Con-traft zu dieser angeblichen russischen Friedfertigkeit bildet eine Tischrede deS Generals Skobeleff, worin derselbe der „bedrängten Brüder in Bosnien" gedachte, welche eben jetzt für ihre Freiheit kämpfen . . . Die Ministerkrise in Frankreich hat über Erwarten rasch ihre Lösung gefunden. An der Spitze des neuen Cabinets steht Freyeinet (Präsidium und Aeußeres); außerdem befinden sich in demselben JnleS Ferry (Unterricht) und Leon Say (Finanzen). Ob diese zweite Auflage deS Ministeriums Freycinet sich lange halten wird, ist bei der augenblicklichen Zerfahrenheit der Parteiverhältnisse in der französischen Kammer fraglich und wird dies wesentlich von der künftigen Haltung Gambettas abhängen. Der deutsche Reichstag wurde vorgestern geschlossen. In Bukarest beschloß die Kammer die Ein-setznng einer Commission zur Prüfung aller Dokumente und diplomatischen Korrespondenzen und sott diese Comission berechtigt sein, alle Persönlichkeiten, welche seit Beginn der liberalen Aera an den öffentlichen Geschäften theilnahmen, vor ihre Schranken zu citiren. DaS Ministerium will auf diese Weise der Beschuldigung be-gegnen, diplomatische Actenstücke gefälscht zu haben. Kteine EKronili. Cilli, I. F»bruar. sPetition gegen die Schulgesetz-N o v e l l c.j Aus Pettau wird uns geschrieben: Unsere Gemeindevertretung hat den Beschluß gefaßt: es sei an das hohe Herrenhaus eine Petition zu richten, daß die eingebrachte Novelle wegen Abänderung der Schulgesetze abgelehnt werden möge. sD i e e i n b e r n s e n e n R e s e r v i st e nj deS 8. und 20. Jäger-Bataillons gingen letzten Sonntag nach dem Jnsurrectionsschauplaye ab. Im Kasernenhofe richtete Herr Major Schrott 3^" Fortsetzung im Einlageblatt. „Ja; und er mißhandelte ihn schmählich. Blant hatte die Launen seines Herrn lange Zeit ohne Murren ertragen, aber an jenem Tage überschritt der Marquis alles Maß; er fluchte und tobte und beleidigte seinen Secretair aufs Gröbste, welcher einen einzigen Brief für ihn wohl ein Dutzend Mal abschreiben mußte: dann sagte er ihm. daß er ein Elender sei. Endlich riß Blant'S Geduld und er bezahlte den Mar-quiS in dessen eigener Münze zurück. Das Ende des Streites war. daß Blant am andern Mor-gen das HanS verlassen sollte." „Dann hatte er auch Ursache, den Marquis zu ermorden. Wie ist eS mit Orrin, dem Land-vermalter?" „Der Marquis berief ihn zu einer Con-ferenz in die Bibliothek, welche eben beendet war, als ich gerufen wurde. Er hatte Orriu's Abrechnung verlangt. Wegen einiger vermeintlicher Widersprüche gerieth der Marquis in vermeint-lichc Wuth, beschuldigte Orrin, ihn bestohlm zu haben und drohte ihm mit Gefängniß. Orrin war von guter Familie und sehr geachtet. Er konnte solche Anschuldigungen nicht ruhig hin-nehmen und äußerte Drohungen." „Also hatte auch Orrin Ursache zur Rache. Und nun zu dem Franzosen Pierre Renard, dent Kammerdiener." „Der arme Mensch hatte mehr als sonst Beilage zur Nr. 10 der „Cillier Zeitung." an dieselben folgende Ansprache: „Soldaten! Seine Majestät, unser Allergnädigster Kaiser und Kriegsherr hat, Euch zum Dienste einberufen. Ihr seid diesem Rufe — wie immer — willig gefolgt und steht nun zum Abmärsche hier bereit. Bevor Ihr Euer theures Heimathsland, die schöne Steiermark, verlasset, drängt es mich, Euch in kurzen Worten den Grund der Einberufung zu sagen. Wisset denn, daß ein kleiner Volks-stamm im Süden unseres großen Reiches, und eine Jnsurgentcnbande in der Herzegowina eS gewagt haben, sich dem Gesetze, welches von Millionen treuer Unterthanen und Landeskinder Seiner Majestät des Kaisers geachtet und befolgt wird, in frevelnder Weise aufzulehnen. Seine ^ Majestät duldet dies nicht, uno hat Euch berufen, um diesen renitenten Volksstamm zum Gehorsam zu bringen. Ihr werdet dies — noth-wendigenfallS mit Anwendung der Waffengewalt — thun, und dem verletzten Gesetze die ge-bührende Achtung verschaffen. Ich erinnere Euch an Euern Eid, den Ihr Seiner Majestät, un-serem Kaiser, geleistet habt und bin fest versichert, daß Ihr — wenn eS zum Kampfe kommen sollte — zeigen werdet, daß in den braven und wackeren Söhnen der Steiermark die alte, immer bewährte Tapferkeit und Hingebung für Kaiser und Vaterland noch immer wacht und lebt. So geht denn in GotteS und des Kaisers Namen hinab, lasset den Insurgenten Eure Kraft ver-spüren, damit ihnen der Muth für immer vergehe das Gesetz noch einmal zu verletzen. Ver-gesset nicht, daß Eure lieben Väter, Mütter, Brüder und Landsleute Euch nachblicken und Euren Thaten folgen, S.'ine Majestät unser Kaiser aber die Tapferkeit vor dem Feinde je-derzeit huldvollst belohnt. Und nun stimmt mit mir auS voller Brust in den Ruf ein: Hoch Se. Majestät unser allergnädigster Kaiser und Kriegs-Herr!" Die Soldaten stimmten begeistert ein. — Auf dem Bahnhofe hatte sich ein äußerst zahl-reiche« Publicum cingesundeu, um von den Landsleuten, die einem ungewissen Schicksale entgegengehen, noch einmal Abschied zu nehmen. [Das L e i ch e n b e g ä n g n i 3] deS Besitzers von Römerbad. Herrn Gustav Uhlich, hat Montag Nachmittag unter zahlreicher Be-theiligung der Verwandten und Freunde des Verblichenen, sowie der Vertreter verschiedener Korporationen stattgesunden. Der Zug bewegte sich um 3 Uhr Nachmittags unter den feierlich ernsten Klängen des Beethoven'schen Trauermarsches, welcher von der Cillier Musikvereins-capelle executirt wurde, vom Bahnhofe aus durch die Bahnhof- und Grazergafse nach der evangelische Kirche und von da nach dem städti-schert Friedhofe, woselbst die Leiche nach einer ergreifenden Ansprache des evangelischen Pfarrers im_ Familiengrabe beigesetzt wurde. Unter den officiellen Persönlichkeiten, welche an der Leichen-fei r theilnahmen, bemerkten wir auch den Herrn BezirkShauptntann und den Herrn Bürgermeister von Cilli. den Herrn Bürgermeister und die Bczirksvertretung von Tüsser:c. Der Pracht-volle Metallsarg war mit zahlreichen kostbaren Kränzen geschmückt. sD e r M e t r o p o l i t von Monte-negro.s Bischof Hilaria, ist am 27. v. M. Früh in Cetinje an Apoplexie gestorben. sC a s i n o - V e r e,i n.j Der am verflossenen Sonnabend abgehaltene Familienabend gestaltete sich unerwartet zu einem sehr schönen und am-mitten Kränzchen; die Veranlassung dazu gab die zufällige Anwesenheit der Reserve-Ofsiciere unserer heimathlichen Feldjäger-Bataillone Nr. 8 und 2V, welche Tags darauf mit den einberu-feiten Reservisten nach dem Jitsurrectionsschauplaye abzugehen hatten. Während an Familienabenden nur ein Octett die Tanzmusik zu besorgen pflegt, spielte an diesem Abende unsere ganze Musik-vereiuskapelle die heiteren Weisen. Die Gesell-schast war zu Ehren der Gäste sehr zahlreich erschienen und entwickelte ein ungemein ange-nehmes, harmonisches Ganze, so daß erst in sehr später Morgenstunde die Trennung mög-lich wurde. Wie bekannt, findet am Sonn-abend den 4. d. der Vereinsball statt, welcher sehr zahlreich besucht zu werden begründete Aussicht hat. >Der Philharmonische Verein in M a r b u r gs gibt am 6. d. M. im Mar-bnrger Casinosaale sein erstes Mitgliederconcert. Der Verein zählt trotz seines erst zweimonat-liehen Bestandes bereits 40 Musiker im Orchester, serner 40 Damen und 30 Herren im gemischten Chor. Mitte Jänne" eröffnete der Verein eine Musik chule. Die Anmeldungen zu derselben waren so zahlreich, daß die Schule in 4 Abtheilungen getheilt werden mußte, welche zusammen 80 Schüler zählen. Mit so günstigen Ersolgen kann der junge Verein jedenfalls zufrieden sein. jDerLaibacherTurnvereins hielt am 23. v. im Clubzimmer des Casino in Laibach seine statutenmäßige Jahresversammlung ab, in welcher die Neuwahl des TururatheS vorge» nommen wurde. Aus derselben gingen hervor: Als Sprechwart Karl Rüting, als dessen Stell-Vertreter August Drelse; als Schriftwart Julius Dürr, als dessen Stellvertreter Oskar Künl; als Säckelwart Alois Cantoni, als dessen Stellvertreter Adolf Zwatz; als Zengwart Julius Schmidt; als Turnwarte Josef Pock und Johannes Somnitz, als Kneipwarte Adolf Eberl und Bietor Rauth. Nächsten Samstag veran-staltet der Verein einen Vergnügungsabend im Easino-Glassalon. sDie Section Krain d e s A l p e n-vereine^ hielt vorgestern im Clubzimmer Jemand unter der Heftigkeit des Marquis zu leiden. Er mar so unglücklich, seines Herrn Zorn am frühen Morgen zu erwecken, und dieser quälte ihn den ganzen Tag. Nach der Scene in der Bibliothek, in welcher auch ich eine Rolle spiele, ärgerte der Marquis sich auf's Neue über ihn und schickte ihn augenblicklich fort. Ein paar Stm.den später saud der Marquis seinen ent-lassenen Diener mit gewöhnlichen Obliegenheiten beschäftigt in feinem Zimmer, was ihn so in Wuth versetzte, daß er dem Diener einige tüch-tige Hiebe über den Rücken gab, ihn dann beim Kragen faßte, aus der Thür schob und die Treppe hinabschleuderte. Der llnglückliche fiel gegen eine Bronze-Statue unten in der Halle, an der er sich die Wange zerriß. Es war eine gefährliche Wunde, deren Narbe er wohl lebens-länglich behalten wird. „Renard hatte also ebenfalls Gründe, und zwar sehr starke, seine,. Herrn zu todten. Warum wurden diese vier Männer nicht eingezogen und die Sache nach dieser Richtung untersucht? Warum hatte Niemand Verdacht gegen sie, das Verbrechen begangen zu haben, und warum wurden sie nicht beobachtet ?" „Weil alle Anzeichen auf eine Person als den Mörder deuteten, und diese Person war ich! Ich sagte Dir schon, daß ich einen Versuch machte, den wirklichen Mörder zu ermitteln; aber Niemand war mir dabei behilflich. Ich war im Gefängniß, hilflos, verlassen von Jedermann. Ich verschwendete das Geld massenhaft zu dem Zwecke der Nachforschung, ohne daß es einen Nutzen brachte. Die Beweise gegen mich waren erdrückend." „Es ist durchaus unmöglich, daß das Ver-brechen in Folge eines Raubes ausgeführt sein könnte?" „Es ist nicht unmöglich, aber Niemand glaubte an eine solche Möglichkeit. Mein Bruder hatte eine große Vorliebe für uucingefaßte Edelsteine, von denen er eine Sammlung von hohem Werth besaß. Nach deut Morde wurden diese vermißt." „Also war der Mörder zugleich ein Dieb?" fragte Alexa. „Höre weiter," sagte Mr. Strange kummer-voll. „Ich will Dir das schändliche Gewebe, welches ein unbekannter Feind um mich wob, enthüllen. Armes Kind, Du wirst einsehen müssen, daß es fast unmöglich sein wird, den Schul-digcn zu entlarven." „Das Fehlen der Diamanten wurde auf ver-schiedeue Weise erklärt." fuhr Mr. Strange fort. „Ingeftre sagte aus, daß der Marquis ihm ge-sagt habe, daß er sich der Edelsteine entledigt habe. Der Kammerdiener machte ähnliche Aussagen. Orrin und Blant erklärten, daß sie eine des Laibacher Casino seine Monatsversammlung ab. Es wurden in derselben zwei interessante Vorträge gehalten, it. z. sprach Herr Professor Wurmer über daS Brockengespenst. Herr Stöckl über eilten Winterausflug nach dem Monte Maggiore in Jstrien. jDcv krainisch e Fischereivereini hat tn der abgelaufenen Saison in Kroisenegg 4000 Forellen-, in Zadobrova 5000 Saibling-und beim Kolesiabade 7000 Saibling- und 2000 Forelleneier in die daselbst befindlichen Brutkasten eingesetzt. Die Zahl der vom Vereine ausgestellte» Brutapparate verschiedener Con-stntctionen beträgt 26. wovon 1 in Kroisenegg 3 beim Kolesiabade (bei Laibach), 2 in Zado-brova, 2 in Stein, 2 in Krainburg, 2 in Stein-büchel, 4 in Veldes, 4 in Weitzenfels, 4 in Jdria und je 1 in Haasberg und Planina auf« gestellt sind. jB a u e r n f ä n g e r e i.s Die Südsteirische Post," welche noch vor kurzer Zeit Herrn Boa-toux uud das volksbeglückende französische Capital, recte den Börsenschwindel pries, hat die unglaubliche Kühnheit, in ihrer letzten Samstag-nummer unter Hinweis aus den Pariser Krach folgende plumpe Lüge zu drucken: „Constatiren aber müssen wir, daß nur konservative, katholische Blätter gegen den Schwindel gewarnt haben, die liberalen halfen das Publicum verleiten." Die „S. P." muß ihren Lesern eine ganz co-lossale Unwissenheit und Dummheit zutrauen, wenn sie denselben solches aufzutischen wagt; denn eine derartige Verdrehung ist schon die reine Bauernfängerei. sGefärbte Weine.s An das hiesige Stadtamt gelangte Freitag die Anzeige, daß von ungarischen Weinhändlern auf dem Bahnhofe größere Quantitäten Knnstwein eingelagert seien. Die in Folge dessen sofort veranlaßte chemische Analyse der Weine ergab, daß dieselben keine Kunstweine, sondern gewöhnliche Weißweine sind, welche jedoch mit Mulva vulgaris (sogen. Käsepappel) roth gefärbt sind und als ungarische Rothweine verkauft werden sollten. [Mit dem Taschenmesser erstochen.) Am 23. v. M. um Mitternacht kam es in der Ortschaft Gaberce in Krain zwischen den Grund-besitzerssöhuen Anton Antomic und Josef Perhavc zu einem Streite, der damit endete, daß Ersterer dem Letzteren mit dem Taschenmesser einen Stich in die Brust versetzte, so daß Perhavc tödtlich verletzt vom Platze getragen werden mußte. sV o m C a p l a n e r s ch o s s e n.> Der Bauentbursche Wedenig in Tainach, Käruten, wurde am 20. v. M. von dem dortigen Caplan mittelst eines Revolverschusses getödtet. weil er trotz wiederholter Mahnung durch Singen vor dem Pfarrhofe die nächtliche Ruhe des Herrn Caplans gestört. Letzterer stellte sich am folgen-den Tage selbst dem Landesgerichte in Klagensurt. Woche vor dem Morde den Marquis gewarnt hätten, ein solches Vermögen im Hause, in seinem Schlafzimmer, zu haben, da eS leicht Diebe anlocken könnte, und der Marqis hatte ihnen geantwortet, daß die Steine schon in Sicherheit gebracht seien. Zu mir sagte mein Bruder dasselbe. Auch der Vorsteher deS Kirchspiels äußerte sich in demselben Sinne. Die In-wclett aber konnten nirgends aufgefunden werden ; auch keine entsprechende Summe Geldes war vorhanden, die auf einen Verkauf derselben hin-gedeutet haben würde. Einige glaubten, daß er sie seiner Braut geschenkt" hätte? diese aber stellte es in Abrede. Andere meinten, ich würde sie irgendwo verborgen haben, um meiner That den Anschein eines Raubmordes zu geben; und wieder Andere sprachen von Einbrechern, bis die Beweise gegen mich sich mehrten und sie zum Schweigen brachten. WaS aus den Juwelen geworden ist, die einen Werth von fünfzig Tausch Thalern repräsentirten. ist ein Geheim-niß geblieben bis aus den heutigen Tag." „Und nun erzähle mir von den Beweisen gegen Dich, Vater," bat Alexa. „Es war erstens die Thatsache, daß ich bis Morgens nach zwei Uhr nicht in meinem Zimmer gewesen; zweitens, daß ich zu dieser Stunde vom.Kellermeister vor der Thür meines Bruders gesehen wurde; drittens die Wunde sV e r s ch ü t t e t.) In Tschernembl wurde am 17. v, M. der Keuschlerssohn Johann Butala von Gn<^ in der Lehmgrube durch eine größere Lehmmasse, welche er beim Verlassen der Grube in'S Rollen gebracht, verschüttet und konnte erst nach längeren Anstrengungen als Leiche zu Tage gefördert werden. sRau b.] Am 29. v. M. Abends 8 Uhr erschienen im Keller des Johann Lubic in St. Leonhardt der Knecht Anton Oblak und der Grundbesitzerssohn Johann Pfeiffer und forderten den Genannten aus, ihnen Schnaps zu geben. Da Lubic der Aufforderung der Bursche nicht entsprach, versetzte ihm zuerst Oblack mit der Hand einen Schlag auf den Kopf und als das nichts half, schlug Pfeiffer mit einer Planke nach dem Kopfe und nach der Hand des Lubic, so daß sich dieser, um weiteren Mißhandlungen zu entgehen, gezwungen sah, die Flucht zu er-greisen. Als er nach einiger Zeit wieder zurück-kam, waren die Bursche verschwunden, mit ihnen aber auch 2 Liter Rum, welchen sich dieselben offenbar angeeignet hatten. Die strafgerichtliche Untersuchung wider Oblak und Pfeiffer ist bereits im Zuge. Münchner Appetit.) Am letzten Festtage wurden int Münchner Hofbräuhause nicht weniger als 7500 Maß Bier ausgeschenkt und natürlich auch getrunken. Beim Reinigen des Locales fand man auf dem Fußboden, Ban-ken und Tischen 27 Psuud Wursthäute, 16 Pfund Käseabfülle. 9 Pfund Knochen, 4 Pfund Einwickelpapier und 193 Schwänze von großen schwarzen Wiuterrettigen. IG e g e n Zahnschmerzen) empfiehlt daS Münchner „Aerztliche Jntelligenzblatt" zwei sehr wirksame Mittel. Kommt der Schmerz von einem hohlen Zahn, so bringt man in die Höhlung Baumwolle, welche mit einer Lösung von l Theil Chlorzink auf 5 Theile Wasser getränkt ist, und verschließt hierauf die Oeffnuug mit einem Wachskügelchen. Innerlich wird gleichzeitig Morphium genommen. Für den Fall, als daS Uebel in einer Erkrankung der Zahnwurzel liegt, bestreicht man das Zahnfleisch ein- bis zweimal innerhalb 24 Stunden mit Jodtincrur und spült sodann den Mund mit lauem Wasser auS. Dieses Mittel soll selbst dann noch helfen, wenn bereits eine Anschwellung des KieferS eingetreten ist. Sicherer, als diese beiden Mittel wirkt aber noch immer die sosor-tige Entfernung deS kranken Zahnes. ^Lungenschwindsucht h e i l b a r.I Was die Arznei nicht heilt, heilt das Eisen! Dieser Grundsatz der Aerzte entschwundener Zeiten scheint durch vie erstaunlichen Fortschritte der Chirurgie wieder zu Ehren kommen zu sollen. Nachdem im abgelaufenen Jahre der berühmte Operateur, Professor Billroth in Wien, mit Erfolg Operationen am menschlichen Magen vor- an meiner Hand und das Blut an meinen Kleidern; viertens die Rachedrohungen, welche ich gegen meinen Bruder ausgestoßen hatte; fünftens der Grund, welchen ich zu VerÜbung deS Mordes hatte: Meines Bruders Heirath trieb mich aus der Heimath fort, zerstörte meine Hoffnungen auf die Erbschaft, vernichtete meine Zukunft und setzte »»einer Ehrbegierde einen Halt. Er hatte »tich und meine Gemahlin be-leidigt. Ihre Familie würde enttäuscht und un-zufrieden sein über meine E-niedrigung. Meines Kindes Schicksal würde verändert sein. S lles dieses vereinigt bildete das, was die Menschen überwältigende Gründe nannten. Schwerwiegend waren sechstens die Aussagen eines Mannes, des Rev. Mr. Amory, welcher von meinem Bruder eingeladen war, bei der Trauung zu assistiren, und welcher erst spät am Abend in Montheron ankam. Er sollte ant Morgen mit seinem Bruder zur Kirche fahre«, vierzehn Meilen entfernt, — die nächste Kirche von der Heimath der Braut. Er schlief in einem Zimmer, dem meines Bruders gegenüber. In der Nacht erwachte er von dem Klang lauter Stimmen in meines BruderS Zimmer, richtete sich auf und sah nach der Uhr. Es war zehn Minuten vor zwei. Er horchte; eS war ihm klar, daß ein Wonwechsel in meines BniderS Zimmer stattfand, und es wurde laut und heftig genommen, hat nun ein Berliner Arzt durch ci"_ Experiment an einem Hunde nachgewiesen, daß auch die Entfernung einzelner Theile der Lunge durchgeführt werden könne, ohne daß hiedurch das Leben des OperiNen gefährdet wird. Man wird also itt Zukunft der bisher als un-heilbar angesehene« Lungenschwindsucht mit dem Messer an den Leib rücken und einfach jenen Theil der Lnnge, in welchem Tuberkelablage-rungen ic. stattgefunden haben, durch Operation beseitigen nnd dadurch dem Umsichgreifen der Krankheit ein rasches Ende bereiten. sT h e a t e r b r a n d.s Im Opernhaus« der Stadt OwenSborough, Bereinigte Staaten, ent-stand durch Ueberheizung eines Ofens Feuer, welches rasch um sich ^riff und in kurzer Zeit das ganze Haus in Asche legte. Menschenleben sind glücklicherweise nicht zu beklagen. [Neue Geyser in Amerika.) Im Nellowstone-Thale in Antdrika wurden kürzlich mehrere Geyser entdeckt, deren Thätigkeit, wie folgt, beschrieben wird: Kleine Ballen schttee-weißen Dampfes kommen aus der Erde hervor und nehme», während sie in die Luft steigen, phantastische Formen an, ehe sie verschwinden. Plötzlich schießt ein weißes Gespenst mit einem Geräusche wie das verzehnfachte einer Rakete hinauf in das Mondlicht: dann läßt der große Geyser einen zischenden Ton hören, und eine Dampfkugel fliegt aus einer Oeffnung an dem Rande des Kraters. Eitt Beben der Erde, ein Bersten der Oberfläche, und mit einem Knalle wie der einer Bombe erhebt sich eine dichte Masse siedenden Wassers, acht bis zwölf Fuß im Umfange, in die Lust. Während des Auf-steigens lösen sich Dampfmassen los, verdünnen sich nnd verlieren sich im Raume. Die Säule von siedendem Wasser steigt 200 Fuß hoch, bleibt anscheinend bewegungslos einige Secunden lang stehen und fällt dann wieder in den dam-pfenden Abgrund zurück, dem sie enftieg. sE i n B ö r s i a n e r a l s M i s s i o n ä r.] Am 20. v. M. wurde im Auftrage des Papstes in der Kirche „Sans Andrea delle Frate" in Rom der vierzigjährige Gedenktag der Bekehrung eines Börsianers festlich begangen. Der genannte Börsianer, namen Tobias Ratisbonne, war int Winter nach Rom gekommen, um daselbst de» Earneval mitzumachen und die Merkwürdigkeiten der Stadt zu besehen. Am 20. Jänner besuchte er auch die erwähnte Kirche, wo er am Altare eine „Bision" hatte. Acht Tage daraus empfing er in derselben Kirche die Taufe. Ratisbonne lebt gegenwärtig als Priester und Missionär in Jerusalem. [B e g r e i f l i ch.) In einer alten Tübinger Chronik ist Folgendes zn lesen: „Anno 1074, als die Bayern in der Festung gelegen, wurde von den Franzosen der Wall uuterminirt nnd gesprengt, worin ü''er 18 Personen bayrischer gesprochen, besonders von Seiten des Marquis. Er hörte eine Stimme antworten, welche er als die meinige zn erkennen glaubte. Dattu wurde eS still. Er glaubte, daß ich zu dieser unpassenden Stunde zu meinem Bruder gegangen war, um eine Verständigung anzustreben, und daß Alles gut sei. Er legte sich wieder nieder und schlief ein. Nun rechne alle diese Umstände zusammen: Des Rev. M. Amory bestimmte Er-klärung, daß er meine Stimme zehn Minuten vor zwei in dem Wortwechsel mit meinem Bruder hörte, des Kellermeisters beschworen« Aussage, daß er mich um zwei Uhr vor der Thür meines Bruders sah; dann das ärztliche Gutachten, daß mein Bruder um zwei Uhr ermordet wurde, — der Zustand des Leichnams sühne zu dieser Annahme. Doch das war noch nicht Alles, was gegen mich zeugte. In der Hand des Ermordeten befand sich ein Stückchen Kammertuch, — die ausgezackte und abgerissene Ecke eines Taschen-tuchs, welches er im Todeskampse wahrscheinlich erfaßt hatte und das ihm entrissen worden, so daß der Zipfel i» seiner Hand geblieben war. Dieser trug einen meiner Namenszüge. Der andere Theil des Taschentuches wurde später von einem Polizisten im Kamin meines Zimmers gefunden, geschickt versteckt und halb verbrannt; doch das Ende, von welchem der Zipfel abge- Besaynng n»,kamen. Als die Mine angezündet, ist neben andern auch ein Soldatenweib in die Luft gejagt worden, eine Ackerlänge weit ohne einigen Schaden zu Boden gefallen, wieder auf-gestanden und unversehrt davon gegangen, hat aber arg geschimpft und ist schlimmer Laun gewest." — Die „schlimme Laune" dürfte unter solchen Umständen wohl begreiflich sein. ch [Von P. K. Rosegger'S „AuSge• wählten Schriften") (in 60 zehntägigen Lieferungen ä 25 Kr. = 50 Pf. — A. Hart-leben's Verlag in Wien) sind uns nun bereits die Hefte 41 —50 zugekommen. Dieselben ent-halten die „Waldheimat" in zwei Bänden und den Anfang des Schlußbandes der Sammlung unter dem Titel „Feierabende". Ist der „Wald-schnlmeister" bisher Rosegger's bedeutendstes Werk, so ist die „Waldheimat" sein bestes, vollendetstes. Die Erfahrungen, die sich der Dichter auf seinem seltsamen Lebenswege erworben, hat er in der „Waldheimat" in seiner Weise nieder-geschrieben. Man rühmt an diesem Buche ein-stimmig die große Originalität, die anheimelnde Heiterkeit, die rührende Gemüthsinnigkeit und den köstlichen Humor. Auf die „Feierabende", welche die interessante Biographie des Autors enthalten, werden mir zurückkontnten. sobald unS die Schlußhefte der Sammlung vorliegen. Die von der Verlagshandlung veranstaltete Ausgabe von Rosegger's Ausgewählten Schriften in 12 Bänden (zum wohlfeilen Preise von l fl. 25 kr. geheftet, oder l fl. 85 kr. gebunden pro Band), für jenen Theil des Publicums, welcher die Licfcrungs Ausgabe vermeidet, dem aber eben-falls Gelegenheit zu bequemer Anschaffung in Bänden dadurch geboten werden soll, ist bis zum Schlüsse ausgegeben und kostet vollständig 15 fl. resp, gebunden 22 fl. 20 kr. •,11er C'iirsfttiirz." . Wn« Int nnt'li billig T Sithe letzte Kammer de« Journals „D ' Kapitalist" Probenumtnern aqf Verlangen gratis. Redaction : Wien, l., Kohlmarkt 6. Gekündigte Engagements von Banken werten von uns eonlant übernommen. Zuschriften mit Aufgabe der Effecten nnd Depots erbeten. Ans Anfragen werden Rathschläge trern ertheilt Redaction „Der Kapitalist," Wien, X., Kohlmarkt 6. Die ärztliche Honorarfrage. Die ärztliche Honorarfrage, welche erst kürzlich in der „Cillier Zeitung" besprochen wurde, ist weNh. in gehöriger Illustration noch-malS vor die Oeffcntlichkeit gebracht zu werden und sollen RennniScenzen. wie etwa die. daß ManliuS CornatuS feinem Medico 4000 Ducatcn verehrt hat (damals ein höherer Wenh als ihn rissen, war unversehrt. Das Taschentuch gehörte mir, Alexa, aber wie eS an die Stelle, oder wie das Stück i» die Hand meines Bruders kam, begreife ich nicht. — Noch mehr: Die Mordthat war mittelst eines Dolches ausgefühn. Jemand erinueNe, daß ich eine Waffe dieser Art besessen und als ein Kuriosum aufbewahrt hatte. Es wurde danach gesucht uitd ein Polizist fand den Dolch in dem Astloch einer großen lSiche, welche nahe von meines Bruders Fenster stand. Die Klinge paßte zur Wunde. Der Mörder hatte meine Waffe zu seiner That gebraucht und sie dann votn offenen Fenster nach deut Baume geworfen, wobei sie wahrscheinlich in das Ästloch gefallen war. Du siehst, Alexa. die Kette der Ueberführunge» mar vollständig; doch zum Ueberfluß sagte noch eitt Parkarbeiter aus, daß, als er zu später Stunde ein Mädchen des Schlosses aus dem Dorfe heimgebracht, die Uhr gerade zwei schlug, als er sich von derselben trennte. Er eilte zurück nach dem Hause, blieb aber an der Ecke des Parkes stehen und blickte noch einmal nach dem Schlosse. Da sah er beim schwachen Schein eines Nachtlichtes in deS Marquis Schlafzimmer einen Mann ans Fenster treten, welcher jedoch fast in demselben» Augenblicke wieder verschwand." (Fortsetzung folgt.) gegenwärtig ein Wiener Ringstraßen > PalaiS reprüsentirt), und daß der berühmte Doctor Erasistratus vom Könige allein 60.000 Ducaten bekommen, als anmuthende Märchen aus längst verklungenen Tagen nur so nebenbei berührt, dafür aber eingehender die ärztlichen Houare, wie sie in den Dreißiger und Vierziger Iahren unseres Säculum'S üblich gewesen, ohne des heutigen Elends uneingedenk zu sein, besprochen werden. Im 4. und 5. Decennium dieses Jahr-Hundertes waren wir bekanntlich im erfreulichen Besitze von Groschen der Wiener Währung und von Zwanzigern deS ConventionSmünzfußeS. Die Gulden und Ducaten kamen bei der Hono-riruug des Arztes gar nicht in Betracht. Der Doctor medicinae, welcher zu jener unfernen Zeit in den Gegenden Mitteleuropa's nicht besonders häufig vorkam, erhielt am Lande für das gelehrte Greisen des Pulvers, das andächtige Begucken der Zunge, wie für das Schreiben eines sehr langen und „gehaltvollen" Receptes, einen Zwanziger zugesteckt. Der Wund-arzt hingegen wurde mit drei Groschen — 6 Kreuzer österr. Währung bis höchstens einem halben Zwanziger abgefertigt. Trotz dieser Zwerghastigkeit der Honorare führten die Aerzte von ehedem ein sorgenfreies, vergnügtes Leben. Der Jahreszins für Wohnung sammt großem Garten war mit seinen 40 Gulden Wiener Währung — 16 Gulden oft. Währ, leicht zu ertragen. Für Victualien nnd Brenn-holz sorgte die dankbare Clientel anS materiell besser situirten Kreisen. Um Neujahr herum wimmelte es in den Kellern und Speisekammern der Aerzte von Sendboten, welche harte und weiche Feldfrüchte, Honig, Bntter, gackerndes und krähendes Federvieh aus allen Gegenden zusammentrugen, damit der Ueberschuß zum Auf-füttern jener Thiere verwendet werde, deren Genuß Moses seinem Volke verboten. Wie anders sollte man auch die Geschenke an Bodenprodncten verwerthen, wenn man für zwei Meyen Kar-toffel kaum einen halben Zwanziger bekam ? Heutzutage schreiben die Aerzte, nachdem sie ein Jahr oder noch länger credirirten, ärztliche Honorarnoten und fühlen sich glücklich, wenn sie spontan die Hälfte ihrer Forderungen einzubringen im Stande sind. Gegen Ende der Vierziger Jahre begann der Born der Geschenke zu versiegen. Mit der Aushebung des Frohndienftes geriethen die wirtl,schädlichen Verhältnisse im Allgemeinen in andere Bahnen, das Institut der Domicalärzte verschwand aus einmal, wie sämmtliche Gas-flammen eines Locales nach dem Abdrehen deS Gasometers erlöschen und die Vorrathskammern blieben vor wie nach der Jahreswende leer. Das Schenken gerieth außer Diode nnd das Vollpfropfen der Kammern aus eigenen Mitteln fiel schwer im Angesicht« der „Honorare", welche sich trotz der gesteigerten Bedürfnisse auf der Tagesordnung erhielten. Es brach nun das Zeitalter des „Papieriechsers" herein und die Mühen sowie die Kunstleistungen der Aerzte wurden fortab mit diesem raschelnden, schmierigen Gelde bezahlt. Zwei Stück dieser Münzsorte wurden die Regel, drei bis fünf bildeten die Allsnahme des Visitenhonorars für den Arzt, wobei es ihm unbenommen blieb, die den „Sechsern" allenfalls anhaftenden Fettflecke und sonstige Anhängsel zu beliebigen industriellen Unternehmungen zu verwerthen. Die papierene Scheidemünze ist — hoffentlich auf Nimmerwiedersehen — verschwunden, allein das dekadische System des jetzigen „Zehnerls" bleibt bis zur Stunde in schöner Uebung, wo-bei es den Aerzten der Stadt nicht besser geht als jenen auf dem Lande. Kurz, die Entlohnung für ärztliche Leistungen steht, trotz der colossalen Anforderungen, welche die moderne Welt an die Jünger Aesculaps stellt, heute nych dort, wohin sie so ungefähr zur Zeit der Kenper-formation unseres Erdballes practicirt wurde. Soll das so fortgehen? Ist es daher nicht gerechtfertigt, wenn sich ärztliche Corpora-tionen auch ihrer Interessen annehmen, da sie sonst nirgends dieselben vertreten finden! Doch halt! Wir machen plötzlich eine angenehme Entdeckung. Der hohe Reichsrath beschäftigt sich schon länger, als es gerade noth-wendig wäre, mit der Aerztekammer-Frage. In diesem Reichsrathe befinden sich aber auch Doctoren der Medicin. Hoffentlich wird man sich nicht tauschen, wenn man erwartet, daß diese die Geneigtheit haben werden, so mitunter sich auch ihrer specifischen Standesinteressen anzunehmen. Nach den bisherigen Erfahrungen ist aber leider zn fürchten, daß recht viel ver-handelt, gestritten, debattirt wird und das End-refultat — nun, vielleicht erleben wir es noch! Inzwischen aber, Jünger Aesculaps. thut Euch in engen Kreisen zusammen, entfaltet ein wirklich collegialeS Vorgehen, erwartet nicht zu viel von der gegenwärtig bei der Legislative anhängenden Frage, sondern wirket selbst, jeder nach seinen Kräften, aber mit gutem Willen. So werdet Ihr zunächst jenes Resultat erzielen, dem Ihr nachstrebt und dessen Ihr würdig seid. Seid human wie bisher, dies aber auch gegen Euch selbst und Enere Familien. Dixi et..... . Practicus. DMswirM<«aMi«cs. jEisenbahn Cilli «Unterdrau-b n r g.J Der Bericht des Eisenbahnausschusses über den Ban einer Eisenbahn von Cilli nach Unter-Draubnrg sollte bereits in der gestrigen Sitzung des Abgeordnetenhauses zur Verhandlung kommen, es unterblieb dies jedoch, da die Sitznng unmittelbar vor diesem Gegenstande ab-gebrochen wurde. ES ist eben unter deni gegen-wärtigen Regime Usus geworden. Angelegen-heilen von der wichtigsten materiellen Bedeutung zu verschleppeil und darf sich daher die brc-zeitige Majorität nicht wundern, wenn sich die Stimmung der Bevölkerung mehr und mehr gegen sie kehrt. Bekanntlich wurde der Antrag, diese Bahn zu bauen, schon unter der früheren Regierung gestellt und hatte damals der Eisen-bahnausschuß darauf hingewiesen, daß der Landstrich, welchen dieselbe dnrchziehen soll, eußerordetlich reiche Mineralschätze birgt, welche zn heben nnd dem Weltverkehr zugänglich zu machen das wesentlichste Motiv für den Bau dieser Bahn biete. Ueberdies sei eine direete Verbindung zwischen Cilli und Kärnthen eine wirthschastliche Nothwendigkeit und sei gerade die angedeutete Linie nm 60 Kilometer kürzer als die gegenwärtig benützte über Marburg. Wir kommen auf diese Angelegenheit noch weiter zurück, müssen aber heute schon den ernsten Wunsch aussprechen, daß die bisher beliebte Verschleppung ein Gide nehmen möge. sB a d S a n e r b r u u it.] Behufs Erhebung nnd Aufklärung der bestehenden Uebelstände inbetresf der Verwaltung des Bades Sauerbrunn tritt nächster Tage in Graz eine Enquete-Com-Mission zusammen, in welche seitens des Landes- AusschußeS aus Cilli die Herrn Dr. Necker-mann und Dr. Hoisel berufen morden sind. ^Billigeres Salz!) Im Interesse der Hebung der Viehzucht hat die landwirth» schaftliche Filiale in Windifch-Feistritz beschlossen, in einer Petition um Herabsetzung der Preise für Viehsalz zu ersuchen. Kourse der Wiener Vörse vom l. Februar 1882. Goldrente...........93.10 Einheitliche Staatsschuld in Noten . 74.10 „ „ in Silber . 75.30 lSsiOct Staats Ahnlehenslose . . . 130.— Bankattien........... 826.— Creditactien...............287.— London............120.20 Napoleond'or..............9.55 k. k. Münzdncaten........ 5.64 100 Reichsmark.........58.55 i\ßsslt)rt der Wollen von Cilli nach: Tichlenfeld, St. Peter, St. Paul. i?ra»z, Möitnig, i Trojan«, Luluwey, TomSale. Laibach um S Uhr Zrllh. ! Fraßlan, Praßberg, Laufen, Tberdurg um 5 Uhr I Früh. Wöllaii, Schönftein, Mißling, Windischaraz um 5 j Uhr F-lth. RcubauS um 7 Uhr Früh, 12 Uhr Mittag». Hohenksil,, Weitenfttil, um >2 Uhr Mittags. S-chseufeld, St. Peter, St. Paul, Zranz um lZ Uhr Mittags. Gegen Magenverschleimung. Hrn. Frani Wilhelm, Apoth. in Neunkirchen, N.-Oe. Sinimering bei Wien, 19. Juni 1881. Der Gefertigte erlaubt sich hiemit Euer Wohlgeboren die ergebene Bitte zu richten, ihm ein 'Päckchen Ton Ihrem weltberühmten Wilhelm's antlarthrltischen antirheumatischen Blutreinigungsthee unter nachstehender Adresse schicken zn wollen. Mit Hochachtung Jenes l.nliner, Hanptstrasae Nr. 28, Thür Nr. 24. Haupt-Depot bei Franz Wilhelm, Apoth. Neunkirchen N.-Oe. Preis pr. Packet 8. W. fl. I.— 8 Theile geth. Zu beziehen in Cilli: Baumbach's Apoth., Josef Kupferschmied Apoth. — D.-Landsberg: Müllers Apoth.— Feldbach : Josef Konig, Apoth. — Graz: J. Purgleitner, Apoth.; Weod. Trnko-czy, Apoth.j IlriSder Oberanimeyer. — Leibnitz: Othmar Bussheim, Apoth. — Marburg: Alois Quundest — Pettau: J. Baumeister, Apoth. — Prassberg: Tril.nÄ — Radkersburg: Caesar E. Andrieu. Apoth. — W.-Feistrita: Adam t. Gut-kovskv, Apoth. Danksagung. Gebengt vom Schmerze über den herben Verlust meines unverg03slichen Gatten, des Herrn GUSTAV ADOLF UHLICH, spreche ich hiemit allen Verwandten und Freunden des theuren Verblichenen, für die herzliche Theilnahme anlässlich der Krankheit und Bestattung desselben, meinen herzlichsten Dank aus. Insbesonders sage ich für die so zahlreiche Betheiligung beim Leichenbegängnisse den Vertretern der k. k. Behörden, der autonomen Körperschaften, der freiwilligen Feuerwehr in Tüffer, der Landbevölkerung und den Jägern von Römerbad, sowie für die Spendung der so prachtvollen Kränze den verbindlichsten Dank. GRAZ, den 31. Jänner 1882. Louise Uhlich, geb. Porter. Hotel „zum Jßlefant." Donnerstag, den 2. Februar CONCLRT-SOIRE der Cillier Musik-Vereins-Kapelle. Anfung 8 Uhr. Entröe 25 kr. Vorzügliches Pilaner Schankbier nu« dem bürgert. Brauhanse u. an «gewidmete» Kosler Kaiaer-bler im Ausschank. Tiroler d> r Liter zu 48 kr., nnd weisser Saurltscher Tischwein, der Liter zu 40 kr. Hochachtungsvoll 74-1 Therear Huhu. Das bekannte und beliebte (früher von Herrn Rob. Jnd in Cilli verkaufte) welche« von der Fabrik rhemikrhrr l*r»ilairl<> unter der Controlle der k. k. Finunzbehörde erzeugt wird, und von der k. k. landwirthschaftl. chemischen Versuchsstation in Wien untersucht wurde, Hlieder ztttit Verhau f. Lager bei Daniel Rahisch, in Cilli. Abgabe nicht unter 50 Kihgrainm. Kindergärtnerin, soeben aus Graz angekommen, sucht Privatstunden, Anfraß L — l Gommis Geniischtwaarenbranchc, 23 Jahre alt, militärfrei. beste Referenzen, wünscht baldigst unterzukommen. Ges. Antrüge unter J. P. HO >>. rest. Cilli. 78—1 I welche ausgelernt und in diesem Fache praktisch ist, der deutschen und slovenischen Sprache mächtig, findet dauernde Stelle in einer Lottocollectur am Lande. — Näheres in der Expedition d. „Cillier Zeitung." Ein Leiijiip mit guten Schulzeugnissen, der deutschen und slovcnischcn Sprache mächtig, findet sofort Aufnahme in der gemischten Waarenhandlung des Johann Löschnigg in St. Marein bei Erlachstein. 73—2 Warnung. Es wird Jedermann ersucht, meiner Frau Anna Geischeg, vlg. Kostomaj, auf meinen Namen weder Geld noch Geldeswerth zu borgen, da ich für Nichts Zahler hin. PUCHENSC'HLAG, 31. Jänner 1882. 72—3 Franz Geischeg. H Oil 1 i, Saiiiioiisso IN r. — empfiehlt ein grosses Lager in schwedischen Postament-, Kachel- und Dirtnhirn'e Zellenöfen. Kacheln zu Verkleidungen tür Spurherdc und Stallungen, sowie Hau Verzierungen nach Zeichnung zu billigsten Preisen. Bedienung prompt. 71_z Erachtbriefe mit oder ohne Unterschrift, zu haben bei Joli. Itakusch, Cilli. Eine Wohnung*. parterre rechts, bestehend aus 2 oder 3 Zimmern, nebst Zugehsir ist sofort zu vermiethen. — Anfrage: Neugasse Nr. 180, I. Stock, rechts. 03—3 •»©Hl. Montarde Diaphane v. Loult freres 4 Co., Bordeaux Extragon-Senf T. Victor Schmidt A Söhne, Wien Kremser-Senf V. Zeno tjögl jun. Krem* Matic & PMer /um .^lohren" 9—104 ac CILLI 9G rE3a.iiu.ixc5g-cvcso £Tr. ©"7. & Q) HocUprima Ementlialer Kä&e Sannthaler Käse StracctiiDo di Milano Gorgonzola Parmesan .5. Hold Lihvc letzter grosser asken-Balt! Entree 50 kr. Masken 30 kr. Für gute Musik ist gesorgt. Anzeige. Ich erlaube mir bekannt zu geben, dass ich das Sattler-, Riemer- i«il Tapezierer-GescMlt nach meinem verstorbenen Manne. Herrn Karl Nell jr. übernommen habe und unter Beihilfe meines Schwiegervaters, Herrn Karl Kell sen.. der selbst durch 30 Jahre dem Geschäfte vorgestanden, unter meinem Namen weiterführen werde. — Indem ich. gestutzt ans vorzügliche Arbeitskräfte, die Versicherung gebe, st >< bemüht zu »ein, die geehrten Kunden in jeder Hinsiebt zufriedenzustellen, bitte ica um gütige Zuwendung der geschätzten Aufträge und zeichne hochachtungsvoll 7-»—2 .starte \elf. i Reelles Heirats-Gesuch. Ein Doctor, k. k, Notar, in einer Gebirgsstadt unweit der preussischen Grenze, 40er Jahre, kath., Witwer mit 4 wohlerzogenen Kindern (3 Knaben, 1 Mädchen, im Alter von 4—10 Jahren), von gesunder, kräftiger Constitntion und angenehmen Aeusseren, mit grösserer Praxis und eigenem Privatvermögen, wünscht sich baldigst, nnd zwar unter folgenden Bedingungen zu verheiraten: 2X5" Die Dame muss von reiferem Alter, gleichviel, ob ledig oder kinderlose Witwe, katholisch oder evangelisch, leidlich hübsch, von anständiger Familie, natürlich mit der für den sogenannten Mittelstand erforderlichen Bildung ausgestattet, liebenswürdig und kinderfrciindlicli sein. Unumgänglich nothwendig ist der Besitz von Gemüths- und Herzensbildung als Basis eines glücklichen Ehe-und Familienlebens. .Musikalische Kenntnisse sind erwünscht, jedoch nicht Bedingung. Vermögen nicht erforderlich-r>er Reflectant hat im Interesse erleichterter Anknüpfung mich bettn ft ragt, die erforderlichen Schritte einzuleiten nnd ersuche ich Damen oder deren Angehörige, welche hierauf reflectiren, mir dnreh specielle Darlegung der eigenen Verhältnisse und Beifügung einer Photographie (mittelst recommandirten Schreibens) gefälligst näher zu kommen. 3W Da anonyme Correspondenzen den Verkehr nur erschweren würden, so kann nur unter gegenseitiger Offenheit angeknüpft weiden. 34F IHe NtrensfKte UiNcrelion wird lili'iuit verbiirsl. iiucli gefordert. Genügendes Rückporto erbeten. Adresse: Adolf Wolilmmiu, ss—2 C3CS" Breslau, Weidenstrasse Nr. 10. ~73K.Z Die Unterzeichneten geben tief erschüttert Nachricht von dem Hinscheiden ihres innigstgeliebt«n Gatten, bez. Vaters, Gross- und Schwiegervaters, des Herrn JOHANN PAUER, Handelsmannes, Haus- und ReaUtätenbesitzers nnd Postmeisters in Frasslau, welcher heute, um 10 Uhr Vormittag, nach langem Leiden und Empfang der heiligen Sterbesacramentc, im 72. Lebensjahre selig in dem Herrn entschlief. Die irdische Hülle des theuren Verblichenen wird Freitag, den 3. d. M., Vormittags 10 Uhr, auf dem hiesigen Friedhofe zur letzten Ruhe bestattet. FRASSLAU, den 1. Februar 1882. Frau« Kurt in, Marie Pnucr, Schwiegersohn. Gattin. Marie Knrtiii, geb.rPnuer, Panla, Anna, Jot» Wund Houra<1 Pnuer, Kinder. Franz, Otto und Cäsiar Knrtlu, Enkel. Druck und Verlag von Johann Rakuscli in Cilli. Verantwortlicher Redacteur Anton Langgassner.