Nr. 6062. XIV. 1916. Folium officiale Dioecesis Lavantinae. Cerkveni zaukaznik za Lavantinsko škofijo. Kirchliches Verordnungsblatt für die Ladanter Diözese. Inhalt. 167. Trauernachricht vom Heimgange Seiner k. und k. Apostolischen Majestät Kaisers Franz Joseph I. — 158. Abschiedsworte Weiland Seiner Majestät, im Allerhiichsten Testamente gerichtet an die Völker, an die Armee und Flotte. — 159. Hirtenbrief der an der Bahre des Kaisers Franz Joseph I. zu Wien versammelten Oberhirten der Diözesen von Österreich. — 160. Pastirski list ob mrtvaškem odru ce- sarja Franca Jožefa I. na Dunaju zbranih nadpastirjov avstrijskih škofij. — 161. Trauerbegängnis nach Weiland Seiner k. und k. Apostolischen Majestät Kaiser Franz Joseph I. in der Lavanter Diözese. — 162. Mrtvaške svečanosti za Njih ces. in kr. Veličanstvo cesarja Franca Jožefa I. v Lavantinski škofiji. — 163. Einnahme von Bukarest. 157. Trauernachricht vom Heimgange Seiner k. und k. Apostolischen Majestät Kaisers Franz Joseph I. Seine h. und h. Apostolische Majestät Franz Joseph I. sind am 21. November 1916 nach Empfang der heiligen Sakramente der Buhe und des Altars und der Ärankenölung, sowie nach Empfang des päpstlichen Segens und des vollkommenen Ablasses in articulo mortis um 9 Uhr 5 Minuten abends im Schlosse zu Schönbrunn sanft in dem Äerrn entschlafen. 158. Abschiedsworte Weiland Seiner Majestät, im Allerhöchsten Testamente gerichtet an die Völker, an die Armee und Flotte. „Weinen geliebten Völkern sage ich vollen Dank für die treue Liebe, welche sie Mir und Meinem Hause in glücklichen Tagen, wie in bedrängten Zeiten betätigten. Das Bewußtsein dieser Anhänglichkeit tat Meinem Herzen wohl und stärkte Mich in der Erfüllung schwerer Regentenpflicht. Mögen sie dieselben patriotischen Gesinnungen Meinem Regierungsnachfolger bewahren!" „Auch Meiner Armee und Flotte gedenke Ich mit den Gefühlen gerührten Dankes für ihre Tapferkeit und treue Ergebenheit. Ihre Siege erfüllten Mich mit freudigem Stolz, unverschuldetes Mißgeschick mit schmerzlicher Trauer. Der vortreffliche Geist, welcher Armee und Flotte sowie Meine beiden Landwehren von jeher beseelte, bürgt Mir dafür, daß Mein Regierungsnachfolger nicht minder auf sie zählen darf, als Ich." 159. Hirtenbrief der an der Bahre des Kaisers Franz Joseph I. zu Wien versammelten Obcrhirtcn der Diözesen von Österreich. Geliebte Diözesanen! An tiefster Ergriffenheit richten wir heute ein Hirtenwort an Euch, geliebte Diözesanen! Ihr kennt den Grund. Euer Herz sagt ihn Euch. Kaiser Franz Joseph ist nicht mehr! Das ist der scknnerzvolle Gedanke, der unsere und -Euere Herzen heute so tief bewegt, daß man kaum an anderes denken mag. Es war in der Nacht vom Dienstag ans Mittwoch, als in Wien, wo Österreichs Bischöfe zu gemeinsamer Beratung versammelt waren, leise von Mund zu Mund die Trauerbotschaft ging: Gott hat den edlen Kaiser zu sich in die Ewigkeit gerufen! Als diese Trauerkunde von Hans zu Haus und dann in alle Lande drang, so unerwartet rasch, da hat in manches Auge eine stille Träne sich geschlichen. Soeben erst waren allgemeine Gebete in der Reichshanpt- und Residenzstadt für das teure Leben angeordnet. Doch in Gottes Ratschluß war es anders vorgesehen. Schon winkte die ewige Krone dem, dessen todesmüdem Haupte die irdische Krone entsank. Demütig beugen wir uns unter Gottes heiligen Willen. Still beten wir für die Seele des hohen Entschlafenen und für Österreichs Zukunft. In Augenblicken von so großer, weltgeschichtlicher Bedeutung möchten wir am liebsten schweigen, sinnen und nur still beten. Und doch drängt es das Hezz Eurer Bischöfe, zu euch zu rede». Auch Euer Herz verlangt danach, ein Wort aus Eurer Oberhirten Mund zu hören, sei es auch noch so kurz und noch so ernst. Was unseren Schmerz, Geliebte, so groß und so tief macht, das ist das Bewußtsein, wie viel wir am vergangenen Dienstag verloren haben. Gott hatte uns in Franz Joseph einen Kaiser gegeben, der ein Bater und Vorbild war, der erfüllt war von tiefer Glaubensinnigkeit und heiligem Pflichtbewußtst!», der bis zu seinem Sterbetage stets rastlos arbeitete für das Heil der ihm anvertrauten Völker, der hervorleuchtete durch unentwegte Treue zu Christus und zu Christi Braut, der heiligen katholischen Kirche, durch felsenfeste Treue zu seinem Volke und zu seinen Verbündeten. Das war es, was unsere Augen in Ehrfurcht emporblicken ließ zum Träger der Krone. Das war es, was unsere Herzen mit seinem Herzen so eng und so stark verbunden hat. Ehrfurcht und Liebe zum Kaiser war den Österreichern allen so natürlich, wie dem Kinde die Liebe zum Vater. Im Bewußtsein der Segnungen seiner 68jährigen Regierung wollen wir heute vor Gott, dem König der Könige, danken für die Fülle von Wohltaten, die von diesem Herrscherwalten ausgegangen sind. „Saget Dank für die Könige", mahnt der heilige Paulus. Vor allem haben wir, Teuerste, Grund, dieser apostolischen Mahnung zu folgen. Franz Joseph hat stets mit fester und sicherer Hand das Ruder der Staatsregierung geführt. So tausendfach verschieden die Verhältnisse und Bedürfnisse der einzelnen Kronländer sind, Kaiser Franz Joseph hat sie alle mit gleicher Liebe umfangen, mit hoher Weisheit aller sich angenommen. Seinem Herzen standen alle gleich nahe. Inmitten der Parteikämpfe hat er stets sich als der besonnene Landesvarer bewiesen, der nach seinem provideii-tiellen Wahlspruch „Viribus unitis“ vermittelnd und versöhnend nur das eine Ziel verfolgte, die Kräfte aller zum wahren Wohle seiner Völker zu vereinen. Nie stand sein Sinn auf kriegerische Eroberungen. Den Frieden, der aus seinen Augen leuchtete, suchte er stets in seinen Staaten zu hüten und zu schirmen. Im Sonnenglanze des Friedens die Wohlfahrt des Volkes emporblühen zu sehen, war der Leitstern des Wirkens in den Landen, war das Ziel seiner äußeren Politik und seiner Bündnisse. Nur dann, wenn Österreichs Ehre und Zukunft gebieterisch verlangten, das Schwert zu ziehen, rief er seine Völker zu den Waffen. Drum standen auch die Völker der ganzen Monarchie tuie ei» Mann zum Kaiser, als er, des Friedens Hort und der ehrwürdige Patriarch aller Fürsten des Erdkreises, die schwerste Herrscherpflicht noch am Abend seines Lebens zu erfüllen hatte: die Entschließung zu dem so namenlos schweren Kriege, den feindlich gesinnte. Nachbarn ihm auf-gedrungen haben. Es war deni greisen Heldenkaiser nicht beschicken, das Ende dieses furchtbaren Krieges zu schauen. In das dritte Kriegsjahr hinein trug er das schwere Leid und die ernsten Sorgen mit seinen Völkern. Wie die Volkskraft aus tausend Wunden blutete, so blutete auch sein Vaterherz. Wie aus Millionen Herzen die heißesten Gebete Tag und Nacht empor« stiegen, so betete er unablässig zu Dem, in dessen Hand die Geschicke der Zukunft ruhen. Wie Moses ans Bergeshöhe die Hände flehend zum Himmel erhoben hielt, da Josue mit dem Heere im blutigen Kampfe stand, so hat unablässig des Kaisers Herz und Beten bei seinen Soldaten in Ost und Süd geweilt. An seiner Bahre geben wir alle Ihm das Zeugnis: Wir wissen, verewigter Kaiser, wie aufrichtig und treu Du den Frieden geliebt und gehütet hast; wir wissen, wie nur die Sorge um Österreichs Heil Dich in diesen Kampf geführt hat; darum standen wir trat an Deiner Seite, darum bleiben wir treu und opferwillig, bis ein gesegneter Friede errungen sein wird. Dein Vorbild, verewigter Kaiser, soll uns als lichter Stern voranleuchten, mögen die Tage noch so dunkel werden! Ja, Geliebteste, Franz Josephs Vorbild ist es, das wir nie vergessen werden. Vorbildlich war er in der Liebe zum Vaterlande, vorbildlich im Arbeiten und Ringen für das Heil seiner Völker, vorbildlich auch in der Liebe zu unserer heiligen Kirche. Es ist ein durch Jahrhunderte erprobtes heiliges Band, das Habsburgs Kaisergeschlecht mit der katholischen Kirche verbindet. Wie ein Kind seine Mutter liebt, jo hat Franz Joseph die Braut Christi, unsere heilige Kirche, stets mit liebendem Herzen umfangen. Das heilige Vermächtnis des Namens „Apostolische Majestät" war ihm weit mehr als eine ehrende Auszeichnung, es war das Gepräge seiner Gesinnung und seines Wandels. Nicht wir Bischöfe allein, sondern auch der schlichte Mann des Volkes wußte und fühlte: In unseres Kaisers Brust schlägt ein treu katholisches Herz, ein Herz, das nicht nur innerlich tief religiös und fromm gesinnt war, sondern auch mutig sich bewährte in öffentlichem Bekenntnis inmitten aller Kämpfe, die gegen unser kostbarstes Erbteil, unseren heilige» katholischen Glauben, sich erhoben. Stets hat er seinen Glauben mit freier und freudiger Stirn bekannt, eingedenk des Königszeichens Christi, das er am Tage der Firmung auf der Stirne empfangen, eingedenk des Kreuzes, das seine Herrscherkrone zierte. Treu war seine Liebe und seine wahrhaft kindliche Ergebenheit gegen das Oberhaupt der Kirche, gegen den Heiligen Vater. Franz Joseph war sein ganzes Leben hindurch mit dem Stattthalter Christi herzlich verbunden. Mochte Freud' oder Leid bei ihm Einkehr halten, er wußte : Bei St. Peters Dom schlug für ihn ein Herz, das alles mit ihm teilte. Er wußte aber auch, daß die Treue zum Felsen Petri ihm belohnt wurde durch die Treue seiner Untertanen zum Throne. In allen Jahrzehnten seines Herrscherwaltens sahen wir, daß die Religion, die charakterfeste Religiosität eine unversiegliche Quelle der inneren Kraft ist. Das haben wenige Menschen so tief erfahren, wie der verewigte Kaiser. Darum wurde ihm unsere heilige Religion und Frömmigkeit immer teurer, je mehr Heimsuchungen an seine Türe klopften. Je mehr die Herrscherkrone sich in eine Dornenkrone verwandelte, desto zuversichtlicher haben sich seine Augen erhoben zu den Bergen, von denen die Hilfe kommt, zum Throne des Ewigen. Mußte in Stunden schwerster Prüfung der Kaiser int auswallenden Schmerze klagen, daß kein Leid hienieden ihm erspart bleibe, so wissen wir doch alle, daß auch die Fülle des Himmclstrostes ihm nicht versagt blieb. Die Religion lehrte ihn, mit der Majestät der höchsten irdischen Autorität die schlichte Demut zu vereinen, die ihn zum Diener aller machte, die sein Herz und Ohr zugänglich machte ebenso für das ärmste Kind, wie für die wichtigsten Staatsgeschäfte. Niemals werdet Ihr, geliebte Gläubige, jenes herrliche Beispiel vergessen, wie er, demütig kniend, Sonntag für Sonntag beim heiligen Meßopfer betete. Demütig wandeln sah rhn das ganze Volk in der Fronleichnamsprozessiou. Den Kaiser der Völker gleich dem einfachen Untertan beim Eucharislischen Kongreß anbetend zu schauen vor dem im Sakramente verborgenen Gott und Heiland, das war ein erhebendes Schauspiel für Engel und Menschen. Das alles hat die Herzen von Volk und Landesvater einander so nahe gebracht. Diese schlichte und mannhafte Frömmigkeit war das Herz-ensglück in der nie endenden Menge seiner täglichen Herrschersorgen ; sie war auch der Lichtglanz in den dunklen Gewitterwolken dieser Kriegsjahre ; sie war die Duelle jenes Gottesfriedens, der jedem so anmutend entgegenleuchtete, der in sein lebensvolles, treues Auge geschaut hat. Unmöglich ist es, im Rahmen eines kurzen Hirtenbriefes alles zusammenzufassen, was Kaiser Franz Joseph für seiner Völker höchste Güter getan, geopfert und gelitten hat. Eines sei hier noch mit herzlichem Danke erwähnt, der treue» landesväterlichen Huld, die er allen unseren Diözesanen und den Bischöfen ohne Unterschied erwiesen hat. Daher seine tatkräftige Hilfe in de» kirchlichen Sorgen. Geliebteste! Nun ist die Hand erstarrt, die Österreichs Staaten durch 68 Jahre so treu und milde und glorreich gelenkt hat. Das Auge ist erloschen, das so väterlich über den Geschicken seiner Völker gewacht hat. Stumm ist der Mund, der so oft in kurzer, herzgewinnender Weise von der Tiefe des stillen Seelenlebens Kunde gab; statt des wohlwollenden Lächelns ruht nun ein Zug ewigen Friedens auf diese» Lippen. Aber nicht ist stumm das Beispiel, das Franz Joseph allen seinen Untertanen durch ein Leben von 86 Jahren gegeben hat. Sein lichtes und helles Beispiel leuchtet fort über Österreichs Völkern. Diesem Beispiele zu folgen, ist das Gelöbnis, das wir, Österreichs Bischöfe, im Namen aller unserer Diöze-saüen zu Füßen der Bahre niederlegen. Es ist ein dreifaches Gelöbnis der Treue. Treue geloben wir unserem heiligen k atholisch e n Glau-b e n. Glaubenèkraft und Glaubensfreudigkeit war der Grundzug im Charakter des Heimgegangenen. Stark zu sein in unserem heiligen Glauben und das Glaubensglück höher zu schätzen als alle irdische Güter, ist unser heiliges Verspreche». Katholisch sein im Denken und Handeln, katholisch sein im öffentlichen Bekenntnis sowohl wie im stillen häuslichen Kreise, katholisch handeln in treuester, stiller, hingebungsvoller Pflichterfüllung: das ist die Mahnung, die die geschlossenen -Lippen des erhabenen Monarchen an alle Untertanen richten, mögen sie in hoher Stellung anderen voranleuchten, mag ein bescheidenes Los ihr Anteil sein. Das zweite Gelöbnis ist die Treue zu den von Gott gesetzten Autoritäten. Da gilt es: Treue um Treue! Wie Franz Joseph die Treue seinen Völkern bewahrt hat, tvie alle Tage seines rastkos tätigen Lebens, alle seine Sorgen und Opfer dem Heile seiner Untertanen geweiht waren, ähnlich sollen wir alle, geliebte Diözesanen, ein Musterbild der Treue gegen unser Kaiserhaus sein. In gefahrvollen, entscheidungsreichen Zeiten schließen Heer und Feldherr aufs engste sich zusammen. In den schwersten Zeiten stehen wir jetzt. Die Größe der Gefahren, die Bedeutung der Kämpfe soll das Band der Treue nur noch fester schmieden. Treue zum an-gestammten Kaiserhause, opferwillige Liebe zum Vaterlande und feste Einigkeit unter allen Stämmen und Völkern Österreichs geloben wir, da wir trauernd den geliebten Landesvater zur letzten Ruhestatt geleiten. Unser drittes Gelöbnis ist Gottvertrauen. Wie ein stilles Geheimnis mutet uns alle jene feste und nie wankende Zuversicht an, die den Kaiser in allen Wirre» und Schwierigkeiten aufrecht hielt. Wollt Ihr die Quelle dieser felsenstarkeu Zuversicht kennen, so wisset: Es ist das treue Vertrauen auf Gottes Walten. Das war der feste Stab, auf den des entschlafenen Herrschers Hand sich stützte. In den drei Jahren des tobenden Weltkrieges hat es die Feuerprobe bestanden. Auf Gottes Vorsehung hatte er sein Auge stets gerichtet. In Gottes allmächtige Hand hat er in allen Wirrnissen der Zeiten seine gerechte Sache gelegt. Nicht schwächliches Bangen ließ seine Augen immer wieder gen oben sich richten, sondern das heldenmütige Vertrauen auf Den, dessen Hand zu allen Zeiten so gnadenvoll über Habsburgs Haus und Monarchie gewaltet hat. Dieses unerschütterliche Gottvertrauen machte ihm die größten Prüfungen und Opfer leicht. So hat er das schwere Kreuz der Herrscherpflichten getragen. So ist er hinübergeschlummert in die Einigkeit. „Auf Dich, o Herr, habe ich vertraut; drum werde ich in Ewigkeit nicht zu schänden werden." Das also ist, geliebte Diözesanen, unser Gelöbnis an der Bahre linseres entschlafenen Kaisers: Treue dem heiligen katholischen Glauben, Treue dem Kaiserhause und dem Vaterlande, treues Vertrauen auf Gottes Walten über Österreichs Geschicken. Das sind die ernsten und heiligen Mahnungen, die des Kaiser-Königs geflossene Lippen hineinrufen in jedes Herz seiner Untertanen, in jede Familie, in jede Gemeinde und jede Schule seiner Länder. Nie wird sein Bild und Wirken von Österreichs Völkern vergessen werden. Mit unvergänglichen Zügen ist es in die Geschichte der Völker Österreichs eingezeichnet. Nie werdet Ihr, Teuerste, untreu werden dem hehren Beispiel, das der Landesvater Euch gegeben hat. Wenn jetzt mir Oberhirteu mit allen Diözesanen uieder-knien au den Stufen der Altäre, um im heiligen Opfer und int dankbaren Gebete Gottes gnadenvolle Erbarmung auf die Seele des Heimgegangenen herabzurusen, dann flehen wir zugleich beiß und innig für seinen erhabenen Nachfolger auf dem altehrwürdigen Throne Österreichs, für unseren geliebten Kaiser und König Karl, auf daß er bald den ersehnten heilbringenden Frieden schaue, um dessen Nahen Franz Foseph so unablässig gerungen und gebetet hat. Gebete senden wir zum Ewigen für Österreichs glückliche Zukunft, Gebete für Heer und Volk, daß Gott sie stark erhalte in drangsalvoller Zeit, Gebete für Österreichs Diözesen, daß lebendiger Glaube, innige Frömmigkeit und nie schwankende Treue gegen Gottes heilige Gebote in allen Herzen walte! Das ist das Flehen, das Euere Oberhirten täglich und ganz besonders in dieser Stunde empor zum Himmel senden, indem sie segnend die Hände über Euch alle erheben: Es segne Euch der allmächtige und allgütige Gott: der Vater f und der f Sohn und der Heilige f Geist! Amen. Gegeben zu Wien, an der Bahre des verewigten Kaisers, am 23. November 1916. Für die Satianter Diözese: f Michael, Fürstbischof. Anmerkung. Der voranstehende Hirtenbrief ist nach dessen Eintreffen den Gläubigen von den Kanzeln zu verlesen. 160. Pastirski list ob mrtvaškem odru cesarja Franca Jožefa I. na Preljubi škofij ani ! Globoko ganjeni se obračamo danes z nadpastirsko besedo do vas, ljubljeni verniki ! Vzrok poznate. Vaše srce vam ga razodevljc. Cesarja Franca Jožefa ni več. To je skeleča misel, ki presunja daties naša in vaša srca tako globoko, da na kaj drugega skoraj ni mogbče misliti. Bilo je v noči od torka na sredo, ko je na Dunaju, kjer so bili avstrijski škofje zbrani k skupnemu posvetovanju, tiho šla od ust do ust prežalostna vest: Bog je poklical blagega cesarja k sebi v večnost ! Ko se je ta žalostni glas razširil od hiše do hiše in potem tja vnn v vse dežele, tako nepričakovano naglo, tedaj je pač zaigrala v marsikaterem očesu tiha solza. Pravkar Dunaju zbranih nadpastirjev avstrijskih škofij. še le so bile v glavnem in prestolnem mestu države od-redjene splošne molitve za dragoceno življenje. Toda v božji previdnosti je bilo sklenjeno drugače. Že je vabljivo lesketala večna krona njemu, s čigar smrtno-trudne glave je ginila zemeljska krona. Ponižno se klonimo sveti volji božji. Tiho molimo za dušo visokega pokojnika in za prihodnost Avstrije. V trenotkih tako velikega, svetovno-zgodovinskega pomena bi najrajši molčali, premišljevali in samo le tiho molili-In vendar sili srce vaše škofe, vam govoriti. Tudi vaše srce želi, slišati besedo iz ust vaših nadpastirjev, naj bo še tako kratka ino še tako resna. Kar dela našo bolečino, predragi, tako veliko in tako globoko, je zavest, koliko da smo izgubili pretekli torek. Bog nam je dal v Francu Jožefu cesarja, ki so nam bili oče in vzgled, ki so bili poln globoke srčne vernosti in svete vestnosti v izpolnjevanju svojih dolžnosti, ki so do dneva svoje smrti zmeraj brez odmora delali za blagostanje izročenih jim ljudstev, ki so se odlikovali po neomajni zvestobi do Kristusa in do Kristusove neveste, svete katoliške Cerkve, po skalnotrdni zvestobi do svojega ljudstva in do svojih zaveznikov. To je, zaradi česar so se obračale naše oči v spoštovanju k nositelju krone. To je, kar je vezalo naša srca tako tesno in krepko z njihovim srcem. Spoštovanje in ljubezen do cesarja sta bili vsem Avstrijcem tako naravni, kakor je prirojena otroku ljubezen do očeta. Svesti si blagodarov njihove 68 letne vlade se hočemo danes pred Bogom, Kraljem kraljev, zahvaliti za obilnost dobrot, ki so prihajale od tega vladarstva. „Zahvaljujte se za kralje“, opominja sv. Pavel. Pred vsem imamo m i, predragi, vzrok, ravnati se po tem apostolskem opominu. Franc Jožef so vedno z močno in varno roko vodili krmilo državne vlade. Kakor so tisočero različne razmere in potrebe posameznih kronovin, cesar Franc Jožef so jih vse objemali z enako ljubeznijo, so se za vse zavzemali z visoko modrostjo. Njihovemu srcu so bile vse enako blizu. Sredi med boji strank so se pokazali vselej kot premišljeno ravnajočega deželnega očeta, ki so po svojem od previdnosti navdihnjenem geslu Viribus unitis posredujoč in pomirjajoč zasledovali le samo en namen, združiti moči vseh za pravo srečo svojih narodov. Nikdar niso mislili na pridobitve tujih dežel v vojski. Mir, ki je sijal iz njihovih oči, so izkušali vedno varovati in braniti v svojih državah. V solnčnem sijaju miru videti procvit blagostanja ljudstva, to je bila zvezda-vodniea njihovega delovanja v domačih deželah, je bil cilj in konec njihove zunanje politike in njihovih zvez. Le tedaj, če sta čast in prihodnost Avstrije neizogibno terjali potegniti meč, so poklicali svoje narode pod orožje. Zato so bili tudi narodi cele monarhije kakor en mož s cesarjem, ko so cesar, zavetnik miru in častitljivi očak vseh knezov sveta, morali izpolniti že ob večeru svojega življenja najtežjo dolžnost vladarja: odločili se za tako neizrekljivo težavno vojsko, ki so jo vsilili jim sovražni sosedi. Sivolasemu ccsarju-junaku ni bilo dano, videti konca te najstrašnejšo vojske vojsk. V tretje vojno leto so prenašali težko trpljenje in resne skrbi s svojimi narodi. Kakor je ljudska moč krvavela iz tisočerih ran, enako jo krvavelo tudi njihovo očetovsko srce. Kakor so se vzdigovale iz milijonov src najbolj vroče molitve noč in dan, tako so molili oni neprenehoma k Njemu, v čigar roki počiva sreča ali nesreča prihodnosti. Kakor je Mozes, na gorski višavi proseč, držal roki povzdignjeni proti nebesom, ko je bil Jozue z vojsko v krvavem boju, podobno sta se cesarjevo srce in njihova molitev neprenehoma mudili pri vojščakih na vzhodu in na jugu. Ob mrtvaškem odru jim vsi pričamo : Mi vemo, rajni cesar, kako odkritosrčno in resno ste ljubili in varovali mir; mi vemo, da Vas je samo le skrb za blagor Avstrije vodila v la boj ; zato smo Vam zvesto stali ob strani, zato ostanemo zvesti in požrtvovalni, dokler ne bo pridobljen blagoslovljen mir. Vaš vzgled, zvečneli cesar, naj sveti pred nami kot jasna zvezda, pa naj bodo dnevi še tako mračni! Da, preljubi, Franca Jožefa vzgled je, ki ga ne bomo nikdar pozabili. Vzgleden so bili v ljubezni do domovine, vzgleden v delu in naporu za dobro srečo svojih ljudstev, vzgleden tudi v ljubezni do naše svete Cerkve. Stoletja in stoletja preizkušena je sveta vez, ki druži Habsburško cesarsko rodovino s katoliško Cerkvijo. Kakor otrok ljubi svojo mater, enako so Franc Jožef z ljubečim srcem objemali nevesto Kristusovo, našo sveto Cerkev. Sveto izporočilo imena „Apostolsko Veličanstvo“ jim je bilo mnogo več kakor častno odlikovanje, bilo jim je znamenje njihovega mišljenja in življenja. Ne le mi, nadpastirji, marveč tudi preprosti mož ljudstva je vedel in čutil : V našega cesarja prsih bije zvesto katoliško srce: srce, ki ni bilo le znotraj globoko verno in pobožno, temveč se je tudi hrabro kazalo v javnem pričevanju sredi vseh bojev, ki so se vzdigovali zoper našo naj dražjo dediščino, zoper našo sveto katoliško vero. Vedno so presvetli cesar izpoznavali in kazali svojo vero s prostim in z veselim čelom, spominjajoč se kraljevega znamenja Kristusovega, ki so ga prejeli na čelo ob dnevu svete birme, spominjajoč se križa, ki je krasil njihovo vladarsko krono. Zvesta je bila njihova ljubezen in njihova zares otroška vdanost do poglavarja Cerkve, do svetega očeta. Franc Jožef so bili vse svoje življenje z namestnikom Kristusovim v prisrčni zvezi. Bodi da so doživeli veselje, bodi da jih je obiskala žalost, oni so vedeli : pri sv. l’etra domu je bilo za njih srce, ki je vse delilo z njimi. Oni so pa tudi vedeli, da se jim je zvestoba do skale Petrove poplačevala z zvestobo njihovih podanikov do prestola. V vseh desetletjih njihovega vladanja smo videli, da je vera, značajno trdna vernost neusehljiv vir notranje moči; to je izkusil malokdo tako globoko kakor rajni cesar. Zato sta jim naša sveta vera in pobožnost postajali vedno dražji, čim več hudih obiskovanj je trkalo na njihova vrata Čimbolj se je izpreminjal vladarski venec v trnjevi venec, tem zaupneje so se obračale njihove oči k višavam, odkoder prihaja pomoč, k sedežu Večnpga. Sicer so v urah najtežje izkušnje cesar morali v kipeči žalosti vzdihovati, da j i m n e ostane p ri h ran- jena nobena bolečina na zemlji, vendar pa vemo vsi, da jim tudi ni ostala odrečena polna mera nebeške tolažbe. Vera jih je učila, z veličanstvom najvišje zemeljske oblasti združevati skromno ponižnost, vsled katere so bili služabnik vseh, zavoljo katere je bilo njih srce in uho odprto prav tako za najubožnejšega otroka kakor za najvažnejše državne posle. Nikdar vam, preljubi verniki, ne bo izginil iz spomina tisti prelepi vzgled, kako so cesar, pohlevno klečeč, nedeljo za nedeljo molili pri daritvi svete maše. Ponižno stopati jih je videlo vse ljudstvo pri procesiji na praznik presv. rešnjega Telesa. Cesarja narodov enako preprostemu državljanu pri evharističnem shodu gledati molečega pred Bogom in Vzveli-čarjem, skritim v najsvetejšem Zakramentu, to je bil vzvišen prizor za an gel j e in za ljudi. Vse to je tako zelo zbližalo srca narodov in srce deželnega očeta. Ta preprosta in moška pobožnost je bila cesarju srčna sreča v nikdar ne prenehaj oči množini vsakdanjih vladarskih skrbi; ona jim je bila tudi jasna luč v temnih hudournih oblakih teh vojnih let; ona jim je bila studenec tistega božjega miru, ki je tako prijazno in vabljivo sijal naproti vsakemu, ki je gledal v njihovo živo, zvesto oko. Nemogoče je, v okviru kratkega pastirskega lista posneti vse, kar so cesar Franc Jožef za svojih ljudstev najvišje dobrine storili, žrtvovali in trpeli. Eno edino pa še bodi tukaj s prisrčno zahvalo omenjeno, zvesta očetovska naklonjenost namreč, ki so jo izkazovali vsem našim škofijanom in nam škofom brez izjeme. Odtod njihova krepka pomoč v cerkvenih skrbeh. Preljubi! Zdaj je otrpnila roka, ki je vladala in vodila avstrijske dežele 68 let tako zvesto in milo in slavno. Oko je ugasnilo, ki je čulo tako očetovski nad usodo svojih ljudstev. Nema so usta, ki so tolikokrat s kratko, prijazno in prikupljivo besedo pričala o globini tihega duševnega življenja; namesto dobrohotnega na-smehljaja počiva zdaj poteza večnega miru na teh ustnicah. Ni pa nem vzgled, ki so ga Franc Jožef dajali vsem svojim podložnikom v svojem življenju šest-inosemdesetih let. Njihov jasni in svetli vzgled bo sijal naprej nad narodi avstrijskimi. Za tem vzgledom slediti, to je obljuba, ki jo mi, avstrijski škofje, v imenu všeh svojih škofljanov položimo k vznožju mrtvaškega odra. Trojna je naša obljuba zvestobe. Zvestobo obljubimo svoji sveti katoliški veri. Močna vera in vesela vera je bila temeljna poteza v značaju rajnega vladarja. Da hočemo močni biti v sveti veri in srečo vere više ceniti, ko vse pozemeljske dobrote, to je naša sveta zaprisega. Da bodimo katoliški v mislih in dejanjih, katoliški v javnem življenju kakor v tihem domačem krogu, da delujmo katoliški v najzvestejšem, tihem, požrtvovalnem izpolnjevanju svoj ih dolžnosti : to je opomin, ki ga dajejo zaprte ustnice vladarjeve vsem podložnikom, bodi da so v visoki službi postavljeni nad drugimi, bodi da je preprost stan njih delež. Druga obljuba je zvestoba do obl as te v, postavljenih od Boga. Tu velja: zvestoba za zvestobo! Kakor so Franc Jožef ohranili zvestobo svojim narodom, kakor so bili posvečeni vsi dnevi njihovega neumorno delavnega življenja in so veljale vse njihovo skrbi in žrtve vzveličanju njihovih podložnikov, slično bodimo mi, pre-ljubljeni škofljani, vzgled in vzor zvestobe do cesarske hiše! V nevarnih, odločilnih časih se najtesneje skleneta armada in poveljnik. V najtežavnejših časih stojimo zdaj mi. Velikost nevarnosti, pomen bojev naj še trdneje skleneta vez zvestobe. Zvestobo do dedne cesarske hiše, požrtvovalno ljubezen do domovine in trdno slogo med vsemi rodovi in ljudstvi avstrijskimi obljubljamo, ko žalostni spremljamo ljubljenega deželnega očeta k zadnjemu počitku. Naša tretja obljuba je zaupnost v Boga. Kakor tiha skrivnost se nam zdi tisto močno in nikdar ne omahujoče zaupanje, ki je držalo cesarja po koncu v vseh zmešnjavah in težavah. Hočete li poznati vir tega kakor skala trdnega zaupanja, tedaj vedite: To je zvesto zaupanje na božjo previdnost! To je bila močna palica, ob katero se je opirala umrlega vladarja roka. V treh letih pregrozne svetovne vojske je prestalo preizkušnjo ognja. Na božjo previdnost so cesar vedno obračali svoje oko. V božjo vsemogočno roko so v vseh homotijah časa polagali svojo pravično stvar. Ne vsled slabotne bojazljivosti so svoje oči vselej zopet povzdigovali kvišku, marveč vsled junaškega zaupanja na Njega, čigar roka je v vseh časih tako milostno vodila in vladala častito Habsburško hišo in monarhijo. V tem neomahljivem zaupanju v Boga so jim bile lahke tudi največjo preizkušnje in žrtve. Tako so nosili težki križ vladnih dolžnosti. Tako so mirno zaspali v večnost. „V tebe, o Gospod, sem zaupal; zato ne bom osramočen vekomaj.“ To so torej, preljubi verniki, naše obljube ob mrtvaškem odru preminulega cesarja: zvestoba sveti katoliški veri, zvestoba cesarski hiši in domovini, zvesto zaupanje v božjo previdnost, ki čuje nad usodo Avstrije. To so resni in sveti opomini, ki jih kličejo zaprte ustnice ce-sarja-kralja noter v sleherno srce njihovih podložnikov, tja v vsako družino, slednjo občino in šolo njihovih dežel. Nikdar ne bodo njihove podobe in njihovega delovanja pozabili avstrijski narodi. Z neminljivimi potezami sta zarisani v zgodovino ljudstev avstrijskih. Nikdar, predragi, ne hote postali nezvesti vzvišenemu vzgledu, ki so vam ga zapustili vaš deželni oče in poglavar. Ako zdaj mi nadpastirji z vsemi ovčicami vred pokleknemo ob stopnicah altarjev, da kličemo v presveti daritvi in v hvaležni molitvi božje milosti polno usmiljenje doli na dušo rajnega vladarja, tedaj obenem goreče in prisrčno molimo za njihovega presvetlega naslednika na staroslavnem prestolu avstrijskem, za svojega ljubljenega cesarja in kralja Karola I., da bi oni skoraj gledali zaželjeni blagodejni mir, za čigar bližnjo vrnitev so se Franc Jožef tako neprenehoma borili ter so zanj neprestano molili. Molitve pošiljamo k Večnemu za Avstrije srečno prihodnost, molitve za armado in za ljudstvo, da bi ju Bog ohranil močni v žalostnih in hudih časih, molitve za škofije v Avstriji, da bi vladala v vseh srcih živa vera, prisrčna pobožnost in nikdar ne omahujoča zvestoba do svetih zapovedi božjih! To je goreča molitev, ki jo vaši nadpastirji dannadan in zlasti še v tej uri pošiljajo gori k nebesom, medtem ko k blagoslovu dvignejo roke nad vas vse: Blagoslovi vas vsemogočni in vsedobri Bog: O f če in j- Sin in Sveti f Duh! Amen. Dano na Dunaju, ob mrtvaškem odru umrlega cesarja, dne 23. novembra 1916. Za Lavantisko škofijo: j- Mihael, knezoškof. Opomba. Predstoječi pastirski list naj dušni pastirji preberejo vernikom s pridižnic, ko ga v roke dobijo 161. Trauerbegängnis nach Weiland Seiner k. und k. Apostolischen Majestät Kaiser Franz Joseph I. in der Lavanter Diözese. In tiefster Trauer beten wir an ber Bahre unseres Kaisers. Das edle, schwergeprüfte Herz des innigstgeliebten Landesvaters, es schlägt nicht mehr. Der Pietät8» uiib liebevollste Sohn ber Kirche, ber Fürst von ausgezeichneter Frömmigkeit, wie ihn bereits Papst Pins IX. genannt, Er, ber mit Gottesfurcht, Gerechtigkeit uitb Weisheit burch 68 Jahre bie Geschicke ber mächtigen österr.-ungar. Monarchie kraftvoll gelenkt uitb geleitet Hat, Er ist tot. WäHrenb wir uns zu einer würbigen uttb erhebeitbeit Jahrtagsfeier Allerhvchstseiner Thronbesteigung rüsteten, kam uns bie schmerzliche Nachricht, baß Seine k. uitb k. Apostolische Majestät Kaiser Franz Joseph I. am Dienstag ben 2 1. November 1916 um 9 Uhr abenbs im Schlosse zu (Schönbrunn sanft uitb selig iti bent Herrn entschlafen sinb. Nachbem bie jebes österreichische Herz erfchütternbe Trauer-funbe in Marburg eingelangt war, legten sofort in ber Frühe bes 22. November bie F. B. Nesibenz. bie benachbarten geistlichen Häuser, bie öffentlichen unb Privatgebände Trauer» flaggenschmnck an. Um 9 Uhr vormittags trat bas F. B. Konsistorium zu einer Sitzung zusammen, in ber bent Schmerze über bie Katastrophe Ausbruck verliehen würbe. Um 11 Uhr ertönte bie große Glocke ber Dom- uitb Stabtpfarrkirche unb bebeutete ber Stabt unb bent ttmliegenben Laube bie wehmütige Knnbe vom Tobe Seiner Majestät. Zn berfelben Stunbe sprach eine Aborbnnng bes F. B. Lavanter Domkapitels bei ber k. k. Bezirkshanptmannschaft vor, um in Abwesenheit Sr. F. B. Gnaben uttb Exzellenz bes zu ben bischöflichen Konferenzen nach Wien abgereisten hochwürbigsten Oberhirten int Nanteit bes Domkapitels uitb ber Geistlichkeit bent Vertreter ber hohen k. k. Regierung ben Ansbruck ber tiefsten Trauer ob bes Hinscheibens Seiner Majestät vorzubringen. Dem allgemeinen Schmerze entspreche eine allgemeine Tranerfeier. Aus bent tiefbetrübenben Anlasse ist bereits als bie briitgenbste Anorbnung ber h. ä. Erlaß vom 23. November 1916 Z. 5873 beziehungsweise 5874, betreffenb bas Trauergeläute, an bie F. B. Pfarrämter ergangen.1 Nunmehr ist bie Ordnung ber Beisetznngsfeierlichkeiten sestgelegt. Kommenben Montag erfolgt bie Überführung ber Leiche bes verewigten Monarchen von Schönnbriinn nach ber Burgkapelle. Dienstag uttb Mitwoch, ben 28. unb 29. November, ist bie Aufbahrung in ber k. k. Bnrgkapelle. Donnerstag, beit 30. November, erfolgt bie Beisetzung in ber Kapuzinergruft. Im hohen Aufträge unseres hochwürbigsten in Wien loeileubett Oberhirten wirb im Nachhattge zum obigen Erlasse zwecks Veranstaltung roürbiger Tranerfeierlichkeiten iti ber Lavanter Diözese nachstehenbes bestimmt: 1. Am 30. November 1916, beiti Tage bes Trauer-begängnisses in Wien, hat in allen Kirchen ber Diözese ein Tranergeläute von 12 bis 1 Uhr mittags stattzufinben. 2. In ber Dom- unb Stabtpfarrkirche zu Marburg werben drei Requieiiämter mit Libera, bas erste feierlichste am 2. Dezember (unter Beibehaltung ber Opferung von mit» 1 Für bie Doni- und Stabtpfarrkirche, für bie beiben Vorstabtpfarrkirchen Hl. Maria unb Hl. Magdalena sowie für bie Marienkirche ber Schulschwestern in Marburg würbe auf Donnerstag, Freitag unb Samstag, ben 23. 24. unb 26. November, bas Trauergeläute mit allen Glocken, jedesmal burch eine Stunde unb zwar von 11 bis 12 Uhr vormittags, anberanmt In ben Übrigen Pfarren ber Diözese hatte von jenem Tage an, mit bem bie gegenstänbliche Anordnung ben Herren Kirchenvorstehern zugekommen ist, durch drei aufeinander folgende Tage in sämtlichen Kirchen bas Trauergeläute mit allen Glocken, jedesmal durch eine volle Stunde, jedoch zu einer Zeit, in ber sonst gewöhnlich beit Verstorbene» nicht ausgeläutet wird, stattzufinben. den Gaben), das zweite am 4. und das dritte am 5. Dezember abgehalten werden. Jedesmal soll am Borabende durch eine halbe Stunde das Trauergeläute ertönen. Zu dem feierlichste» Pontifikat-Nequiemainte mit den fünf Absolutionen werden die P. T. Behörden eingeladen werden. 3. In den Pfarren der Diözese wollen die hochw. Pfarr-vvrsteher nach vorausgegangener Verkündigung Requiemämter bzw. Requiemmessen mit Libera den Ortsverhültuissen entsprechend anberaumen. Bei der Verkündigung sind die Gläubigen zu ermahnen, daß sie sich an der Trauerandacht für ihren verewigten gütigen Kaiser wo möglich vollzählig beteiligen und für Allerhöchstdessen Seelenruhe innigfromme Gebete zu Gott dem Herrn emporsenden. An Orten, wo sich öffentliche Behörden befinden, sind dieselben zu der kirchlichen Trauerfeier geziemend einzuladen. 4. Zudem soll ein jeder Diözesanpriester eine heilige Messe für das Seelenheil des verblichenen Herrschersürsten lesen. 5. Die im Kirchl. Verordnungsblatte, 1916. Rum. XIII. Abs. 149. S. 180 f. augeordnete Jahrtagsfeier der Thronbesteigung Weiland Seiner Majestät Kaisers Franz Joseph I. * Seine Exzellenz unser Hochwürdigster Oberhirt zelebrierten in der k k. Hofburg-Pfarrkirche zu Wien am 28. November 1916 um V,9 Uhr vormittags am Hochaltar praesente corpore eine Requiemmesse für das Seelenheil Weiland Seiner Majestät und wohnten am 30. November dem Trauerbegängnis in der St. Stephanskirche um 3 Uhr nachmittags bei. Nach der am 1. Dezember um 11 Uhr vormittags stattgehabten Audienz des hochwürdigsten österreichischen Episkopates bei Ihren Majestäten Kaiser Karl I. und Kaiserin Zita — um Mitternacht vom 1. ans den 2. Dezember heinigekehrt, hielten Hochdieselben am 2. Dezember um 9 Uhr vormittags in der Kathedralkirche zu Marburg das feierlichste Requiemamt mit den darauffolgenden 5 Absolutionen ab. Zu dieser ergreifenden Trauerfeier waren zufolge der vonseiten des F. B. Lavanter Kousistoriums unterm 25. November 1916 Z. 5918 erfolgten Intimatimi die Vertretungen der P. T. Staats-, Militär- und Kommunalbehörden nahezu vollzählig erschienen. Zöglinge der k. und k. Militär-Oberrealschule und Schüler anderer Marburger Lehranstalten, an denen der Tag unterrichtsfrei war, obwohl sie ihre Trauergottesdienste bereits am 30. November gefeiert unterbleibt. Die angeordneten Kirchensammlungen zu vaterländischen Zwecken sind jedoch gemäß den getroffenen Bestimmungen im pietätsvollen Angedenken au den unbegrenzt mildtätigen dahingeschiedenen Monarchen vorzunehmen. „Beten wir — so schreiben Se. F. B. Gnaden unser hochwürdigster Ordinarius aus Wien unterm 22. November 1916 — eifrig in diesen Tagen der Trauer und des Schmerzes! Der Allmächtige belohne de» tat' und tugendkräftigen Kaiser für seinen tiefen Glauben, für sei» festes Vertrauen und für seine väterliche Liebe zu seinen Ihm treuergebenen Untertanen! Der im Herrn ruhende Monarch sei uns ein Vorbild in Geduld, Gottergebenheit, im rastlosen Walten und Wirken für das Wahre, Gute und Erhabene! Gottes Schutz und Segen über unser liebes Österreich!" F. B. Lavanter Ordinariat in Marburg, am 24. November 1916. Im Aufträge und in Abwesenheit Sr. F. B. Gnaden und Exzellenz: Martin Matck, Kanzlei-Direktor. * hatten, ferner kath. Vereine mit Fahnen und eine große Menge andächtigen Volkes füllten dicht die geräumige Domkirche, während draußen am Domplatze Militär- Abteilungen aufgestellt waren und an der heilig-ernsten Handlung teilnahmen. Das ganz in Schivarz ausgestattete Presbyterium und der mächtige von vielen brennenden Kerzen und reichem Pflanzenschmuck umgebene, mit dem Kruzifix und der Kaiserkrone geschmückte Trauerkatafalk in der Mitte der Kirche entsprachen der düster-wehen Stimmung der um ihren toten Kaiser trauernden und für ihn betenden kirchlichen Gemeinde. Die beiden folgenden, gleich dem ersten durch ein halbstündiges Trauergeläute am Vorabend angekündigten Requiem« ämter mit Libera am 4. und 5. Dezember wurden um 8 Uhr früh von je einem der älteren Domherren zelebriert. Nach dem dritten Requiemamte wurden die Trauerflaggen vom Domturme, von der F. B. Residenz und von den geistlichen Häusern entfernt. Altbauern wird aber in unseren Herzen das pietätsvollste Andenken an den großen, nun verewigten Kaiser Franz Joseph I., und anhalten werden unsere Gebete für Allerhöchstdessen Seelenruhe. Pic Iesu Domine, dona Ei requiem ! Amen. 162. Mrtvaške svečanosti za Njih ces. in kr. Veličanstvo cesarja Franca Jožefa I. v Lavantinski škofiji. V najglobokejši žalosti molimo ob mrtvaškem lj enega deželnega očeta ne bije več. Naj vdan ejši in odru svojega cesarja. Blago, bridko izkušano srce preljub- najljubeznivši sin svete Cerkve ter izredno pobožni vladar, kakor so ga imenovali že papež Pij IX., On, ki je v strahu božjem modro in pravično 68 let z močno roko vladal in vodil usodo mogočne av-strijsko-ogrske monarhije, On je mrtev. Medtem ko smo se pripravljali, da bi prav vredno praznovali obletnico Njegovega vladanja, nam je došlo prežalostno poročilo, da so Njih c e s. in kralj. Veličanstvo cesar Franc Jožef I. v torek, dne 21. novembra 1916, ob 9. uri zvečer v gradu Schönbrunn mirno in blaženo zaspali v Gospodu. Ko se je sleherno avstrijsko srce pretresajoča vest raznesla po Mariboru, so zaplapolale brž vjutro 22. novembra raz knezoškofijsko palačo, raz sosednje duhovske hiše in raz javna kakor zasebna poslopja žalobne črne zastave. Ob 9. uri predpoldne se je kn. šk. konzistorij zbral k seji, v kateri je dal izraz svoji žalosti nad katastrofo. Ob 11. uri je zadonel veliki zvon stolne in mestno-župnijske cerkve ter je mestu in okolici oznanil lužni glas o smrti Njih Veličanstva. Tisto uro se je podalo odposlanstvo kn. šk. Lavantinskega stolnega kapitelj a k c. kr. okrajnemu glavarstvu in je v odsotnosti Njih Ekscelence prevzvišenega gospoda knezoškofa, ki so bili odpotovali k škofovskim zborovanjem na Dunaj, v imenu stolnega kapitelj a in duhovščine zastopniku visoke c. kr. vlade na znanje dalo izraz najgloblje žalosti zavoljo smrti Njih Veličanstva. Splošnemu žalovanju bodi primerna splošna mrtvaška svečanost. Povodom pretresljivega dogodka so kn. šk župnijski uradi že prejeli kot naj prvo odredbo tuu-radni odlok z dne 23. novembra 1916 štev. 5873 oziroma 5874 zaradi mrtvaškega zvonjenja1. Zdaj je določen tudi že red pogrebnih slovesnosti. Prihodnji ponedeljek bo truplo rajnega vladarja prepeljano iz Schönbrunna v dvorno grajsko kapelo. V torek in sredo, 28. in 29. novembra, bo počivalo na mrtvaškem odru v c. kr. dvorni kapeli. V četrtek, dne 30. novembra, bo položeno k večnemu počitku v cesarski grobnici pri očetih kapucinih. Po visokem naročilu našega prevzvišenega na Du- 1 Za stolno in mestnožnpnijsko cerkev, za predmestni župnijski cerkvi Sv. Marije in Sv. Magdalene kakor tudi za Marijino cerkev čč. šolskih sester v Mariboru je bilo določeno zvonjenje z vsemi zvonovi v četrtek, petek in soboto, dne 23. 24. in 25. novembra, vsakikrat eno uro in sicer od 11. do 12. ure predpoldne. Za druge župnijo v škofiji pa jo bilo naročeno, da se naj od tistega dneva, ko bodo gg. cerkveni predstojniki prejeli dotični odlok, tri dni zaporedoma v vseh cerkvah zvoni z vsemi zvonovi, vendar pa ob času, ko se drugače navadno ne zvoni mrličem. naju bivajočega Nadpastirja se v dopolnitev zgoraj omenjenega odloka za dostojne mrtvašnice v Lavantinski škofiji določi naslednje : 1. Dne 30. novembra 1916, kot na dan pogreba Njih Veličanstva, se naj v vseh cerkvah po škofiji od 12. do 1. ure popoldne v znamenje žalosti zvoni z vsemi zvonovi. 2. V Mariborski stolnici se bodo služile tri mrtvaške pete svete maše z Libera, prva najslovesnejša (z darovanjem milih darov) dno 2. decembra, druga dne 4. in tretja dne 5. decembra. Vsakikrat bo na predvečer polurno zvonjenje. K naj slovesnejši zadušnici s petero absolucijo bodo povabljeni p. n. uradi. 3. V župnijah po škofiji naj ČČ. dušni pastirji primerno krajevnim razmeram odredijo in vernikom prej oznanijo mrtvaška sveta opravila. Opomnijo naj vernike, da se vkolikor mogoče polnoštevilno udeležijo mrtvašnic ter pobožno molijo za dušno vzveličanje svojega rajnega dobrotljivega cesarja. Na krajih, kjer sc nahajajo javna oblastva, se naj ista prijazno povabijo k mrtvaški svečanosti. 4. Vrhutega naj sleherni duhovnik v škofiji odsluži eno sveto mašo za dušno vzveličanje umrlega vladarja. 5. V Cerkvenem zaukazniku, 1916. štev. XIII. odst. 150. str. 181 nsl. odredjeno slavje obletnice nastopa vlade Njih Veličanstva cesarja Franca Jožefa I. izostane. Vrši se pa naj odločeno pobiranje milih darov za domo-ljtibiie namene -r- v pobožnem spominu na neomejno dobrotljivega in darežljivega preminulega vladarja. „Molimo — tako pišejo naš premilostljivi Nadpa-stir z Dunaja na praznik sv. Cecilije dne 22. novembra 1916 — molimo goreče v teh dnevih žalosti in bolečin ! Vsemogočni Bog poplačaj v dejanju in v čednosti močnemu cesarju njegovo globoko vero, njegovo trdno upanje in njegovo očetovsko ljubezen do zvesto vdanih mu podanikov ! V Gospodu počivajoči vladar nam bodi vzgled in vzor potrpežljivosti, vdanosti v voljo božjo in neutrudljivega dela in napora za to, kar je resnično, dobro in vzvišeno ! Božje varstvo in božji blagoslov nad našo ljubo Avstrijo!“ Kn. šk. Lavantinski ordinarijat v Mariboru, dne 24. novembra 1916. Po naročilu in v odsotnosti premilostljivega Nadpastirja : Martin Matek, ravnatelj pisarne. * * * Njih ekscelenca naš premilostljivi Nadpastir so v c. kr. dvorni župnijski cerkvi na Dunaja dne 28. novembra 1916 ob V * 9- uri predpoldne pri glavnem al-tarju praesente corpore služili mrtvaško sveto mašo za dušno vzveličanje Njih Veličanstva, dne 30. novembra pa so se udeležili mrtvaške svečanosti v cerkvi sv. Štefana ob 3. uri popoldne. Po dne 1. decembra ob enajstih dopoldne vršeči se avdijenci prečastitih avstrijskih škofov pri Njih Veličanstvih cesarju Karolu I. in cesarici Citi so se Prevzvišeni ob polnoči od 1. na 2. december vrnili v Maribor ter so tukaj dne 2. decembra ob 9. uri predpoldne v stolni cerkvi imeli najslovesnejše mrtvaško sveto opravilo s petero absolucijo. K tej genljivi slovesnosti so vsled prijaznega povabila kn. šk. Lavantinskega konzistorija z dne 25. novembra 1916 štev. 5918 skoraj da polnoštevilno došla zastopstva p. n. državnih, vojaških in mestnih uradov. Gojenci c. kr. višje vojaške realke in učenci drugih mariborskih šol, za katere je bil ta dan pouka prost, dasi so imele svojo mrtvaško službo božjo že dne 30. novembra, potem odposlanci katoliških društev z banderi in mnogoštevilni verniki so polnili vse prostore obsežne stolnice. Zunaj na stolnem trgu pa so stali vojaški oddelki, udeležujoč se sveto-resnega opravila. Popolnoma v črno odeti presbiterij in pa mogočni, med mnogimi gorečimi svečami in med zelenjem stoječi, s križem in s cesarsko krono okrašeni katafalk sta bila celo primerna dušni bolečini za svojim mrtvim cesarjem žalujoče in zanj moleče cerkvene srenje. Obe naslednji mrtvaški sveti maši z Libera, kateri je oznanjalo enako kakor prvo na predvečer polurno zvonjenje, sta služila dne 4. in 5. decembra ob 8. uri zjutraj dva starejša kanonika. Po tretjem svetem opravilu so izginile žalne zastave s stolnega zvonika, s kne-zoškofijske palače in z duhovskih hiš. Ostal pa bo v naših srcih otroško hvaležni spomin na velikega, zdaj rajnega cesarja Franca Jožefa I., in ne bodo prenehale naše molitve za Njih dušni mir in pokoj. Pie lesu Domine, dona Ei requiem ! Amen. 163. Einnahme von Bukarest. Am Feste des Hl. Nikolaus den 6. Dezember 1916 ist die frohe Kunde eingelangt, daß Bukarest, die Hauptstadt Rumäniens, von nuferen und den verbündeten tapferen Truppen eingenommen worden ist. Da mit Rücksicht auf die Landestrauer eine andere Kundgebung der Freude über dieses hoch-bedeutsame Ereignis nicht durchführbar ist, so wird hiemit angeordnet, daß in allen Pfarrkirchen der Diözese sogleich nach dem Eintreffen der vorliegenden Verordnungsblatt-Nummer von 12 bis 1 Uhr mittags mit allen Glocken geläutet werde. Gottes allmächtige Hand führe unser teures Vaterland zu einem ruhmvollen Frieden! F. B. Lavanter Ordinariat zu Marburg, am 6. Dezember 1916. * f MiHsek, Fürstbischof. St. LyrilluS-vuchdruckerei, Marburg.