N'..l40. Dounerstag, 23.IMN 1«M. 106. Jahrgang. Zeitung. Prilunmcrotilinspreis: Mil P o!l vcvIe n >> u ng : ganzjährig fl, 10, halbiähi,,) s>. ?,ü0. Im Comptoir: qnn,i>, haldjähri,; sl, s'.^o stUr die scheming ,n«< Hau« nanziähllg sl, ', — Inscrtlonsgcbür: hilr tlci!».' !,1nl^r^te di« zn 4 Zcilen 25> si., qrofi^ie p, r Zeile ü fr,; bei öfteren WledcrholmMN pr, Zcilü 8 kr. Nie „paibacher Zeitung" erscheint täglich mit AuSnabme der Sonn- und Feiertage. Die «dwinlftsMon befindet sich Bahnhosnasse ,b. die «ebaction Wieneiftraße 15, — Unsranlieite Vi1« riode. Auch einzelne Vertreter der Linken in ihren verschiedenen Abarten haben sich schon ihren Wählern vorgestellt, um denselben Bericht abzustatten über den Verlauf und die Ergebnisse der letzte,, Session und die Beweggründe klarzulegen, von denen sie sich bei ihren Abstimnumgeu leiten ließen. Was man da mitunter zu hören bekam, ist in hohem Grade bezeichnend für die tiefgehende Spaltung im oppositionellen Lager, eine Spaltung, welche sich nicht etwa bloß anf die mehr oder minder abweichende Auffasfuug der allgemeinen Lage, sondern auf alles erstreckt, was überhaupt die Grundsähe einer parlamentarischen Partei charakterisiert. Selbst wenn man davon absieht, dass die große Mannigfaltigkeit der Parteischattierungen, deren sich die Opposition zu erfreuen hat, auch eiue ebensolche Mauuigfaltigkeit der Au« schauuugen bedingt, und dass es denn doch schwer angeht, von den Männern dcs dentsch-österreichischen Clubs, des deutschen Clubs, der deutsch-nationalen Vereinigung, der national-deutschen Fraction, der antisemitischen und der demokratischen Gruppe mit ihreu verschiedeneu Uuterabtheiluugeu eiue vollständige Gleich» artigkeit der Grundsätze und Ziele zu ucrlaugen, so muss es doch befremden, von Vertretern einer uud derselben politischen Richtung Urtheile über actuelle Frageu zu vernehmen, welche einander geradezu zuwiderlaufen. Währcud beispielsweise der eine Abgeordnete behauptet, die Negierung habe keinen eigenen Willen, so sei sie bloß ein Spielball in der Hand der Rechten, von der sie sich bald nach dieser, bald uach jeuer Richtung schieben lasse, betheuert ein anderer Vertreter der Linken mit nicht minder großem Ernste, die Rechte habe keinerlei Ursache, auf die Rolle stolz zu sein, welche sie derzeit spiele; sie sei nur das «Hampelmänucheu» der Rcgicruug, welche die ciuzelnen Fractionen der Majorität nach Belieben dirigiere. In dem einen Rechenschaftsberichte wird versichert, das Ministerium überhäufe die Rechte derart mit Zugeständnissen, dass ihm nichts mehr zu thun übrig bleibe, iu dem andern heißt es wieder, die Rechte habe, im Grunde genommen, nicht viel erreicht, sie müsse mit bloßen Vertröstungen der Regierung vorlieb nehmen. Ein Abgeordneter der «schärfereu Tonart» bezeichnet den abgelaufenen Sessions-abschuitt als durchaus unfruchtbar, währcud eiu Vertreter des deutsch-österreichischen Clubs mit Genugthuung darauf hinweist, iu wie ausgiebiger Weise die Linke an den Erfolgen der abgelaufenen Reichsrathsperiude, insbesondere au dem raschen und gedeihlichen Erfolge der Ausgleichsverhandlungen mit Ungarn participiere. Wenn nichts anderes, so würde schon diese Ver-schiedenartigkcit in der Auffafsung uud Beurtheilung der Verhältnisse den Beweis liefern, dass es lediglich subjective Momeute sind, welche diesen Urtheilen zugrunde liegen, dass hingegen bei objectiver Betrachtung der Dinge jedermann zugeben müsste, dass das Verhältnis zwischen der derzeitigen Regieruug uud der Majorität ein den parlamentarischen Regelu entsprechendes und auf gegenseitigem Vertrauen becuheudes ist. Dass feruer die Fractionen der Rechten nicht mehr uud nicht weniger erlangt haben, als mit den Interessen des Staates verträglich und der verfassungsmäßig gewährleisteten nationalen Gleichberechtigung entsprechend ist, dass schließlich in dem abgelaufenen Sesstousabschnitte des Reichsrathes nnter Nerücksichtiguug aller hiebei in Betracht kommendeu Umstände vieles nnd Ersprießliches geleistet worden ist. Wenn in der letzten Legislatur- Periode nichts weiter zustande gekommen wäre, als die auf den Ansgleich mit Uugaru uud auf die Hebung der Wehrfähigkeit dcs Reiches bezüglichen Gesetze, so würde dies allein schon hinreichen, derselben vom patriotischen Standpunkte den Charakter der Ersprießlichkeit zu verleihen. Bekauutlich sind aber außer diesen Gesehen, wie bereits an dieser Stelle detailliert nach« gewiesen wurde, eine ganze Reihe anderer, für die Iutercssen der Bevölkerung hochwichtiger Angelegenheiten der Erledignng zngefuhrt wurden, so dass der Vorwnrf der Sterilität ein nicht bloß tendenziöser, sondern ganz und gar unberechtigter ist. Die so divergierenden Kundgebungen der oppositionellen Wortführer haben somit nichts weiter bewiesen, als dass die Zersetzung im Lager der Linken unaufhaltsame Fortschritte macht, der versuchte Beweis aber. dass im Lager der Rechten ähnliche Verhältnisse herrscheu uud dass die Beziehungen zwischeu der Rcgieruuq uud der Reichsraths-Majorität eine Lockerung erfahren hätten, ist vollständig missluugcu. Cllrtaf-Ordmmg siir Acldes. Jeder Fremde, welcher den Curort Vetoes besucht, zahlt, lveuu er daselbst länger als fünf Tage verweilt, während der Dauer der Cursaisou (d. i. vom 1. Mai bis 30. September), ohne Rücksicht darauf, ob er eine Cm gebraucht, eine Cnrtaxe mit 3 fl. und im Falle drs Bestehens einer stabilen Curmusik weiters eiue Musiktaxe mit 1 fl. Bei Familien zahlt nur das Oberhaupt derselben die volle, jedes Familieuglied aber die halbe Taxe. Diese Ermäßigung bezieht sich nur auf die Curtaxe; die Musiktaxe ist von jedem Cnrgaste voll einzuzahlen. Von der Entrichtung der Curtaxe sind befreit: Aerzte sammt ihren Familien, das Militär vom Feldwebel abwärts. Kinder unter 12 Jahren und Dienst« boten in Begleitung ihrer Herrschaft. Die drei letzt« genannten Kategorien von Curgästen sind auch von der Musiktaxe befreit. Andere Befreiungen von der Ent^ richtung der Taxen können vom Curcomite' von Fall zu Fall zugestanden werden. Ueber allfällige Beschwerden wegen Versagung der Befreiung von der Cur- und Mnsiktaxe entscheidet endgiltig die politische Behörde. Die Einhcbnng der Curtaxe und eventuell der Musiktaxe geschieht durch den Quartiergebcr. der die Verweigeruug des Erlages bei der Gemeinde anzuzeigen verpflichtet ist uud für durch sein Verschulden veranlasste Verkürzungen des Taxfondes zu haften hat. Feuilleton. Ueber Bäder. I. Wir würden zn wenig sagen, wenn wir behaupten wollten, dass die segensreiche Wirkung der Bäder seit Menscheugedenkeu bekannt ist, denn auch das unuer-nünftige Thier badet, und es hat allen Anschein, als hätte der Mensch vom Thiere das Baden gelernt, sei es auch nur zur Erfrischung uud Stärkung. Je mehr der Mensch in der Cultur furtgeschrittru. desto mehr sah er auch die Bedeutung der Bäder znm Behufe der Rciuiguug uud Heiluug eiu. Die ältesten Völker kannten die Bäder, und ihre Gesetzgeber, wie Moses. Muhamed. machten dieselben zu einer religiösen Cen'mouie. Die Griechen benutzten zu ihreu Bädern zumeist das Meer und die Flüsse. Kalte Bäder waren die Hauptaufgabe der Pythagoräer. Die Römer hinterließen nus außer anderen herrlichen Denkmälern auch noch eines, welches genügend Zeugnis gibt. auf welch hoher Slufe der Bildung sie waren und wie sie die Gesundheitspflege hochschätzten. Dieses Denkmal sind deren Bäder, welche in den Trümmern ihrer größereu Städte noch heute vorgefunden werden. Die alteu Germanen und Gallier liebteu das Baden iu Flüssen und Seeu. u»d wä'hrmd der Kreuzzüge lerutrn sie die Bäder im Oriente kennen uud führten sie zu Hause ein. Doch so wie der Körvcr uud das Leben gleichsam eine Gruppe regelmäßiger Thätigkeiten und Gesetze ist, so erfordern auch seine' Bedürfnisse eine gewisse Regel- mäßigkeit und Ordnung. Auch für das Badeu im Freien bestehen gewisse Regeln, die wir nicht außer-acht lassen dürfen, wenn das Baden von Nutzeu seiu soll. Alle diese Regeln basieren auf dem Bedürfnis und der Natur unseres Körpers. Die Jahreszeit, Wit-ternng. Tageszeit, die körperliche Disposition sind von großer Wichtigkeit. Ein heftiger und rascher Tempera-turwechsel sowie stärkere Luftströimiug sind ungeeignet zum Baden, die Luft soll lau und ruhig seiu. soust setzt sich der Badende Schädlichkeiten aus. Eiu ruhiger Morgen oder Abend sind die geeignetsten Tageszeiten zum Baden. Das hänfige Verlassen dcs Wassers ist schädlich; ist man einmal Heralls, trockne mau sich rasch ab, kleide sich an und ruhe aus. Es gibt Fälle uud Zeiten, wo das Baden zu widerratheu ist, so z. B. bei Unwohlsein. Ebenso ist das Baden im Freien nicht zu empfehlen nach einem kalten Regen oder nach Hagel, wenn auch die Luft schwül ist. Die Temperatur des Msstrs sei nicht niedriger als 16 bis 18 Grad Waumur und das nur dauu, wenn die Temperatur der Luft verhältnismäßig hoch ist. Soll mau täglich badeu? Für mauche ist dieL zweckmäßig, für andere nicht. Leute von kräftiger Constitution können dies thun, während schwächliche, alte Persuueu uud Kinder nicht täglich baden sollen, besonders nicht lange. Für diese genügt das Baden jeden zweiten Tag. für ganz schwächliche wöchentlich zweimal. Beim Baden beobachte mau folgende allgemeine Regeln : 1.) Nach einer längrren Reise bade man nie den ersten Tag, namentlich nicht in kalten FlusMdern, Mineral- oder Seebädern. 2.) Bei Reizbarkeit der Haut oder der Nerven oder bei anstrengenden geistigen oder körperlichen Arbeiten bade man nicht vormittags, sondern gegen Abend. Im Winter ist es am zweckmäßigsten, wöchentlich ein-mal ein Bad zn nehmen, welches zur Mittagszeit vor dem Essen geschehen kann; im Sommer dagegen ist täglich, wo möglich, ein Flnssbad zu abendlicher Stunde nothwendig. Damit das Bad im Flusse nicht schädlich werde und Erkältungen verursache, gehe man langsam oder fahre zum Fluss, kühle sich, wenn noch erhitzt, in den Kleidern und ohne dieselben auszuziehen langsam gehend ab. gehe hierauf schnell in den Fluss und trockne sich nach dem Bade ebenso schnell ab, wobei man sich tüchtig abreibt und rasch ankleidet. 3.) Die Temperatur des Bades kann eigentlich für jedes Individuum nur der Arzt, welcher dessen Natnr kennt, bestimmen. Im allgemeinen diene als Regel, dass Flussbäder nur dann genommen werden sollen, wenn die Temperatur des Wassers nicht unter die Hälfte dcr Wärme nnsercs Blutes, also nicht unter -^- 10" tt gesunken ist. Die Wannenbäder werdeu meistens zu heiß geuommeu. Die richtigste Temperatur ist 25" N oder "/,, bis -^ der Blutwärme. Die Chinesen waschen sich mit warmem Wasser, wenn ihnen warm ist. und die Türken nehmen Bäder, welche noch wärmer sind. Sie fühlen sich nach solcher Wärme frischer iu der Lust. als wir. wenn wir im Sommer eiu kaltes Bad nehmen, denn so wie das Gesicht, so erwärmt sich auch der Körper, umsomehr, je länger mau im kalten Wasser sitzt. 4.) Das Bad darf weder nüchtern noch mit vollem Magen genommen werden. In beiden Fällen Laibacher Feitung Nr. 140 1186 23. Juni 18«?. Der Quartiergeber ist gehalten, den bei ihm Wohnung nehmenden Parteien die in der Gemeindekan^lei zu erhebenden und unentgeltlich zu erfolgenden Melde-bogcu (Fremden-Anzeigen) zur Ausfüllung vorzulegen. Die ausgefüllten und vom Quartiergeber unterfertigten Meldebogen find vom Quartiergebcr in Gemäßheit des Erlasses des Herrn k. k. Statthalters für Krain vom 20. September 1858. L. G. Al. für Krain Nr. 24, bei Vermeidung der im § 320 des allgemeinen Strafgesetzes wegen Uebertretnng der Meldungsvorschriften festgefetzten Ahndung am Tage der Ankunft des Fremden oder bei später Ankunft des andern Morgens bis 9 Uhr der Gemeindevorstehung zur Prüfling und Vormerkung ^u übergeben. Die Ocmeiudevorstehung wird die Daten des Meldebogens fofort in das Fremdenbuch übertragen nnd den Meldebogen, falls aus demfelben nicht ohnehin ersichtlich ist, dass der Fremde das Haus des Quartiergebers wieder verlassen hat oder abgereist ist, dem Uebevbringer nach Beisetzung des gemeindeamtlichen «Gesehen» ri'Mellen. Die fpätere Wohnungs-verä'ndcrung oder Abreise eines jeden Fremden ist durch Wiedervorlage des Meldebogens beim Gemeindeainte anznzeigen. Jene Meldebogen, ans denen die Wohnungs« Veränderung oder Abreise des Fremden ersichtlich ist, sind von der Gemeindevorstehung zu übernehmen, chronologisch zu ordnen, und es ist auf Grnnd derselben gegen jene Fremden, die der Taxpflicht nicht entsprochen haben, respective gegen deren Qnartiergeber das Amt zu handeln. Die Cnrtaxen sind entweder sofort bei der Mel» dung der Anknnft des Fremden oder längstens binnen fünf Tagen nach der Anknnft an die Gemeinde-Vor-stehung gegen Empfangsbestätigung zu zahlen. Die Meldnngsregister (Fremdenbuch und Meldezettel) dienen zur Eoutrole der Einzahlung. Verweigerte Cnrtaxen werden nach der kaiserlichen Verordnung vom 20. April 1854 von der Gemeindevorstehung eingetrieben. Die Taxbeträge fließen in den Curfond, dessen Widmung in der Bestreitung der für das Vergnügen der Curgäste uud der Annehmlichkeit des Curortes bestimmten Auslagen besteht, insoferne diese Anslagen nach allgemeinen Vorschriften nicht von dem Curorte und den ansässigen Bewohnern zn tragen sind. Die Gebarung mit dem Cnrfonde steht dem Cur-comity zn. Die Curgäste werden im CnrcunM durch einen ans ihrer Mitte delegierten Curgast vertreten. Sammlungen von Seite des Curortes sind nicht gestattet. Freiwillige Spenden zu frommen, wohlthätigen oder gemeinnützigen Zwecken, wie: für die Kirche, Arme und bestehende Anstalten, werden vom Pfa»r->, resp. Gemeinde-Amte übernommen und ihrer Bestimmung zugeführt werden. Diese Taxurduung ist in deutscher, sloueuischer nnd franMscher Sprache in allen öffentlichen Localitäten des Curmtes znr Einsicht der Cnrgäste aufzuleben. Cur-gäst'.' sind zudem bei ihrer Ankuuft auf dieselbe auf-merksmn zu machen, uud ill Absicht hierauf wird dieselbe auf der Reversseite der Meldebogen abgedrnckt wcrdeu. Politische Ueverlicht. (Zur Situation in Böhmen.) Die für vorgestern abends von dein Abgeordneten für den Stadtbezirk Kleinseite-Iosefstadt in Pvag, Oberlandes-gerichtsrath Hajek, einberufene Wälilerversammlung nahm einen sehr stürmischen Verlaus. Die jungczechi-schen Wähler provocierten turbulente Scenen und er-hoben heftige Angriffe gegen Hajek i wie gegen den ganzen Czechenclub. Nachdem der L^m sich immer mehr steigerte, löste der Vorsitzende, Landtags Abgwrd-neter Pokorny, um Mitternacht die V^sammlung auf. — Die «Politik» bezeichnet die vom Ruper Jung» czechen»Meeting beschlossene Resolution als unerhört. Es sei eine Brutalität sondergleichen, dass unreife Leute ohne jedes Verdienst derartige Anklagen gegen die Zierden des Volkes schlendern. (Verhandlungen über den Lloydvertrag.) Ans Trieft geht uns die Meldung zu, dass der Präsident des Verwalwngsrathes des österreichisch-nngarischeu Lloyd, Baron Marco Morplirgo, vorgestern in Begleitung der Verwaltüug^räthe Baron Brnck und Vucetich zum Zwecke der Verhandlung n über die Er-nenernng des Snlwentwns-Vertrages nach Wien abgereist ist. (Forstlicher Aufsichtsdien st.) Bisher war es nicht selten, dass in jenen Fällen, wo ärarische Jagdgründe an Private verpachtet wurden, kaiserliche Forstbedienstete den Privatpächtern als Jäger dienten und die Aufsicht über solche Gründe sowie über die Jagd überhaupt führten. Da sich jedoch ans diesen Verhältnissen mancherlei Unzukömmlichkeiten ergaben, so hat das Ackerbauministerium angeordnet, dass von nun an kaiserliche Forstbedienstete uur ausnahmsweise und auf ausdrückliche Bewilliguug die besprochenen Aufsichtsdienste leisten dürfen. (Das Schickfal der uuga,, scheu Wahlen) ist nunmehr beinahe definitiv entschieden, nachdem die liberale Partei vorgestern schon um zwölf Mandate mehr besaß, als nach Abschluss der letzten Wahlen, und ein weiterer Zuwachs für dieselbe in den nächneu Tagen mit Sicherheit zu gewärtigen ist. — Ueber die Vorgänge in Duua-Szerdahely, über welche Prmat-berichte geradezu Eutsetzliches melden: Brandlegung uud Plünderung, Mord und Todtschlag, und alles das Werk der frevelhaften antisemitischen Agitation — ist noch keine osficielle Verlautbarung erfolgt. Vorgestern kam es in Theresiopel zwischen den Anhängern d^r Caudidaleu Horvath uud Mukics. die beide der liberalen Partei angehören, zu einem b'utig.'n Zusammen stoß. bei dem es 20 bis 30 Verwundungen gab. (Deutschland) Wie wir bereits mitgetheilt haben, macht die Wiedergeuesung des Kaisers Wilhelm zwar allmähliche Fortschritte, doch ist die Krästt-zunahme des grcisen Monarchen noch nicht eine derartige, dass eine Badereise, überhaupt eine Abreise aus Berlin für eine bestimmte nahe Frist in Aussicht genommen werden kann. (Serbien nnd Bulgarien.) Die Nachricht des Pariser «Temps», derznfolge die bulgarische Re« qieruug unter dem Eindrucke der Berusuug Ristic'' eiue Verstärkung der militärischen Kräfte au dcr seibischen Grenze angeordnet haben solle, wird von Sofia aus mit aller Entschiedenheit dementiert. Die bulgarische Regiernng hat keinerlei derartige Anordnung getroffen. Die Berufung Nistic' an die Spitze des serbischen Mi- nisteriums hat in Bulgarien wohl überrascht, aber keinerlei übertriebene Besorgnisse hervorgerufen. (England und der Vatican.) Wie aus R'':n gemeldet wird. ist Monsignor Rnffo-Scilla Ueber« brinqer eiueä eigenhändigen Schreibens vom Papste an die Königin Victoria, worin er ihr für den von ihrer Regierung den Katholiken gewährten Schutz dault und deu Wunsch ausspricht, die officiellen Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhle und der englischen Negierung wieder helgestellt zu sehen. (Italien.) Der italienische Kriegsminister hat bekanntlich für die Expedition nach Afrika einen Credit von 20 Millionen verlangt. Vorgestern erschienen nun der Kriegs- und der Finanzminist'r in der Sitzung der Commission, welcher diese Vorlage zngewicsen ist, nnd gaben Aüsklärnngen, wobei sie bemerkten, dass es durch' aus nicht in der Absicht der Regierung liege, sich anf unsichere Abentener einzulassen. (Aus Stockholm) wird eine Ministerkrisis gemeldet. Der Kriegsminister Generalmajor Ryding reichte sein Entlassmlgsgesuch ein, weil der Reichstag eine von der Regierung verlangte Summe im Betrage von 150000 Kronen, welche im Zusammenhang mit dem neue» Wehrftflichtgcsetz steht, ablehnte. Tagesneniglciten. Se. Majestät der Kaiser haben, wie die «Arünner Zeitung» meldet, der Gemeinde Wiese znm Schulbaue einen Beitrag von 200 sl. zn spenden geruht. Se. Majestät der Kaiser haben, wie das ungarische Amtsblatt meldet, für die Abgebrannten von Sägh den Betrag von 200 fl. zn spenden gernht. — (Die Katastrophe bei Paks.) Ueber das entsetzliche Unglück bei Paks werden noch folgende Eiu^ zelheiten bekannt: Die Pakser erhielten erst über Kalocfa telegraphifchc Nachricht von der Katastrophe; hierauf begab sich die Pakser Feuerwehr an die Unglücksstätte, musste sich jedoch auf das Herausfischen von Leichen beschränken. Der Führer der Wallfahrer, Abtpfarrer Spiesz, rettete fich durch Schwimmen, allein in der übermenschlichen Anstrengung, die er machte, um ein mit deu Wellen ringendes Kind zn retten, war ihm eine Ader geborsten, nnd kurz nachdem er das Land gewonnen hatte, hauchte der wackere Priester sein Leben ans. Der Pnkser Gastwirt Adam Fetter wurde telegraphisch verständigt, dass seine Schwägerin Marie Ostermayer mit vier blühenden Tön> tern, Katharine, Melanie, Rosa und Marie, die von Paks nach Kalocsa reisen wollten, in den Wellen starben. Der Pakser Vürger Victor Schuster beklagt unter deu Todten 11 Verwandte. Man spricht von 300 Todten; bisher wurden mehr als 25N Leichen geborgen. In Pals herrscht unbeschreiblicher Jammer. Die Behörden haben in Paks eine Untersuchnng eingeleitet. Wagnermeister Johann Riedl, der seinen Sohn retten wollte, wurde, unter dem Arm den Sohn haltend, todt herausgezogen. Der Vorbeter Stefan Weiß wurde, die Gattin fest umarmend, aufgcfifcht. Frau Alois Zimmer kunntc fich nur so retten, dass sie den sich an sie klammernden Frauen das Fleisch vom Körper heruntcrbiss. Dieselbe wurde wahnsinnig. kann es gefahrbringend werden. Personen, welche an Kopfcongcstionen leiden, thnn gut, wenn sie sich vor dem Baden den Kopf wiederholt nnd ausgiebig mit möglichst kaltem Wasser waschen und beim Flussbade sich ein wenig mit Oel getränkte Watte in den änßeren Gehörgang bringen, um das Eindringen des Wassers abzuhalten. 5.) Die Dauer des Bades sei im allgemeinen kurz, während man dagegen die Zeit, in welcher im Sommer zur allgemeiueu Kräftigung oder für eine bestimmte Cur gebadet wird, nicht kurz, sondetu mindestens auf 6 bis 8 Wochen ansetzen muss. Die Dauer des einzelnen Bades kann allmählich gesteigert werden; man beginne Seebäder mit 2 bis 5, Wellen-, Flnssbäder mit 5 Mi« nuten, Wannenbäder mit 10 Minuten. 6.) Nach dem warmen Wannenbade übergieße sich der Badende mit kaltem Wasser, um hiedurch die Haut zu kräftigen nnd dieselbe gegen die Erkältung dnrch Ab« kühluug abzustumpfen. 7.) Nnr bei sehr großer Sommerhitze und Schwüle darf man sich nach dem Bade damit allein begnügen. Bei kühler Lust jedoch bediene man fich eines möglichst groben Handtuches oder Flanells, mit welchem mau sich unter heftigem Reiben trocknet, nm hiedurch die Haut zu frottieren. Das beste Mittel zum geeigneten Frottieren sind englische «Flesh.gloves». Unmittelbar nach dem Bade vermeide man jede heftige geistige Erregung, Gemüthsbewegung, jede allzu große Körper-anstrengnng. Uebermüdung oder Erkältung. Viele erkälten sich, wenn sie in der Zugluft stehen bleiben, im Freien sitzen oder im offenen Wagen fahren. Am zweckmäßigsten ist nach dem Bade ein Spaziergang. (Nachdruck verboten.) Zas Mild irn Spiegel. Roman von Nictorieu Duval. (1. Fortsetzung.) Den ganzen Tag über musste er au das zunge Mädchen denken, welches er im fahlen Dämmerlicht des früh?» Wintermorgens am Sarge des Vaters erblickt hatte. Was für ihn bisher mehr müssige Neugierde gewesen war — die Umstände, die sich an Oberst Livingstons jähen Tod knüpften, sie gestalteten sich Plötzlich znm eifrigen persönlichen Interesse. Als die festgesetzte Stunde herankam, machte Harry sich auf den Weg nach dem Trauerhanse. um dem Leichenbegängnis beizuwohnen. Es verlangte ihn danach, den Todten noch einmal zu sehen, wie der Witwe nnd der Tochter des Verstorbenen zu bea/gucn. Beide zeigten sich indes nicht, aber das Schluchzen der letzteren war bis in die Bibliothek vernehmbar, wo sich die Verwandten nnd die näheren Freunde der Familie versammelt hatten. Der Tranrrranm selbst war von einer sich dran« genden Menge erfüllt; Harry postierte sich dergestalt, dass er einige Minuten die Züge des todten Mannes eiugehend prüfen konnte. Es wäre mehr als abfurd geweseu, glauben zn wollen, der starre, steife Mann dort sei ein anderer als Oberst Livingston. Und doch, selbst hier. angesichts des Leichnams flüsterten die Leute sich scandalöse Muthmaßungen zn; nicht, dass der Todte ein anderer sei, als ihr bekannter Freund und Nachbar, aber dass er nicht an einem Schlagfluss gestorben, sondern durch Selbstmord geendet sei, ein Verdacht, der ein umso willigeres Ohr fand, als zur Begründung demselben die triftigsten Motive vorlügen. Unter denen, die auffallend forschende Blicke auf des Todten Antlitz hefteten, befand sich ein junger Mann, einige Jahre älter als Harry, ein Advocat seines Berufs nnd Dexter Bruce mit Namen. Er war ein Bewohner von Wyndham nnd gehörte als jüngstes Mitglied einer jnristischen Firma a.i, we!che die Rechts-angelegeuheiten des Obersten Livingston vertrat. Der Todte im Sarge schien ihn in demselben Maße zn fesseln nnd seine Gedanken zu beschäftigen, wie dies auf Seitcn Harry's der Fall war. Auch fuhr er jedesmal gleichsam znsammen und wechselte jäh die Farbe, so oft Miss Livingstons Weinen vernehmbar ward, ein Lant, welcher auch Harry's Herz erbeben machte nnd ihn die Mission, in welcher sein Onkel Gerald Fisk ihn nach Wyndham gesandt, mit doppelter Schwere fühlen ließ. Das Schluchzen des weinenden Mädchens, die Erinneruug au die Erscheinnng, welche sie beide in der granen Morgendämmerung erblickt, der Gedauke an die au dem Todten gemachte Entdccknng wirkten so niederdrückend auf Harry ein, dass er sich, wie von einem schweren Traum befangen, dem Traurrzuge au schloss, als derselbe das vereinsamte Haus verließ. Die Todtenbestattung gieng vorüber. Die Leidtragenden zerstreuwt sich, aber so ausschließlich beschäftigten Harry die Gedanken an das feit dem frühen Morgen Erlebte, dass er völlig selbstvergessen des Weges schritt nnd fast erschrocken zurückfuhr, als er. auf einmal der Gegenwart inne werdend, im Zwielicht der rasch hereinbrechenden Dämmernng des frühen Februarabends sich plötzlich unweit von Livingstun-Huuse fand. __________ Der erste Schritt znm Detectiu. Das imposante Gebäude stand, von zwei Seiten von einem schönen Park begrenzt, an der Hauptstraße vor der Sladt. ^Macher Zeitung Nr. 140_________________________________1187____________ 23. IM l«87. — (Amerikanische Gäste iu Prag.) Vor dem Nationaltheater iu Prag, welches die amerikanischen Sotolisten vorgestern besuchten, sammelte sich um 7 Uhr abends eine große Menschenmenge an, welche «1^ 8I0-van«» nnd andere nationale Lieder sang nnd die ankommenden amerikanischen Gäste stürmisch begrüßte, Dr. Cizek betrat die Rampe vor dem Theater und forderte die Menge zum Ausemandergehc» anf, Die Leute zogen singend durch die Ferdinandsstraße ab. Um 10 Uhr abends wiederholten sich die Demonstrationen vor dem National-theater. Eine zahlreiche Menge sang «Xäo doinov mu^» nnd begleitete die amerikanischen Sotolistcn anf dem Wege zur Beseda. Bei dem Ursnlincrinnenkloster kam Dr. Cizek der Menge entgegen nnd forderte dieselbe auf, nach so viel Kundgebungen der Liebe für die amerikanischen Brüder sich endlich ruhig zu entfernen. Die Menge leistete der Aufforderung sofort Folge. —- (Meteor.) Ans Marbnrg wird geschrieben: Sonntag abends mn 10 Uhr 25 Minuten hatte ich in Gesellschaft mehrerer Herren Gelegenheit, ein herrliches Meteor zn beobachten, das für eine bis zwei Secunden plötzlich Tageshelle verbreitete. Das Meteor felbst war nicht sehr groß, hinterließ aber einen sehr starken, feurig rothen Lichtschweif, der auffallend lange sichtbar blieb. Das Meteor nahm feinen Weg von Südost nach Nordwest durch das Sternbild der Krone. — In einer Zuschrift aus Velden werden die oben erwähnten Beobachtungen bestätigt; die Feuerkugel soll ciue ungemeine Leuchtkraft entwickelt haben. — (Gl 0 cknerhaus.) Gestern wurde das Glockuer-haus durch den Hausvater Anton Dolar ans Klagenfurt eröffnet. Die Hausmnttcr Fran Nücker hat sich mit demselben bereits am 21. d. Mts. auf die Pastcrzc begeben. — Die Emission der Glocknerhans-Antheilscheinc ist erfolgt, und sind bereits sämmtliche Schuldscheine aufgekauft. — (Uebertrieben.) «Ich sage Ihnen, nenlich beim Diner saßen wir so eng bei Tisch, dass wir alle, um Collisioncn zu vermeiden, anf Commando rechts kauen mussten.» Das Jubiläum der Königin Victoria. London, 21. Iuui. Der Tag brach bei herrlichstem Wetter an. Bereits seit 5 Uhr morgens waren der Weg, den die Procession nimmt, sowie die benachbarten Straßen von einer schanlustigen Menschenmenge gefüllt, und war jeder darauf bedacht, sich einen möglichst vor-theilhaftcn Platz zu sichern. Der Trafalgar-Square und Piccadilly bieten einen prachtvollen Anblick dar. Der Wagenverkehr ist vollständig eingestellt. Um 9 Uhr öffneten fich die Thore der Westminster-Abtri zum Einlass der mit Karten versehenen Personen. Die Königin stand früh auf und machte nach dem Frühstücke einen Spazicr-gang mit der Prinzessin Beatrice im Palastgarteu. Ihre Majestät ist durch die zahlreichen ihr von allen Seiten zugegangenen Glückwunschschreiben und Telegramme hoch erfreut. An verschiedenen Punkten des von der Procession zu uehmcnden Weges sind Triumphbogen errichtet. Loudou, 21. Juni. Die Procession, welche sich höchst glanzvoll gestaltete, ist in vollkommener Ordnung ohne jegliche Störnng verlaufeu. Die Cavalcade der eng- lischen und auswärtigen Prinzen machte einen großartigen Effect. Die Proceffiou wurde überall mit stürmischen Zurufen der jubelnden Menge begleitet. Die Königin nnd die Prinzen wurdeu an den« Hauptportale der Abtei vom Erzbischof von Canterbury und der Geistlichkeit empfangen nnd begaben sich anf ihre Platze. Die Ordnnng, in welcher der Zug iu die Kirche einzog, war die folgende: Voran die Herolde und die Ceremonienmeistcr — der Lordkanzler mit feinem Stab — der Ordensmeister vom Hofenband-Orden. Hierauf der Aufzug der Fürstlichkeiten, je drei in einer Linie, in den vordersten beiden Reihen zunächst der Königin sieht mau den Prinzen von Wales, die Herzoge von Connaught und Edinburg, deu Prinzen Christian, den Kronprinzen von Deutschland. Hierauf folgt die Königin; ihr zunächst der Oberststallmcister links, die Obcrstkämmerin rechts, die Prinzessinnen folgen je zwei nnd zwei, und zwar in folgender Ordnnng: Die Kronprinzessin von Deutschland mit der Prinzessin von Wales, Prinzessin Christian mit der Marquise von Lorue, Prinzessin Beatrice mit der Herzogin von Edinburg, Prinzessin Wilhelm von Preußen mit der Prinzessin von Sachseu-Meiningcn, die Herzogin von Con-nanght mit der Herzogin von Albany, Prinzessin Louise von Wales mit der Prinzessin Elisabeth von Russ-laud, Prinzessin Maud von Wales mit der Prinzessin Victoria von Wales, Prinzessin Victoria von Prenßen mit der Prinzessin Louise von Battenberg, Prinzessin Sofie von Prenßeu mit Prinzessin Irene von Hessen und zum Abschlüsse Prinzessin Victoria von Schleswig-Holstein mit dem Prinzen Alfred von Edinburg. Den Zng beschlossen die Ehrendamen, die Cavitäne des Gardecorfts und die Leibwachen, welche letztere durch die ganze Länge des Kirchenschiffes Aufstellung nehmen. Nachdem das Tedcuin abgesungen war und der Erzbischof den Segen gesprochen hatte, defilierten die Prinzen nnd Prinzessinnen vor der auf dem Kröuungsstnhlc sitzenden Königin und brachten Ihrer Majestät ihre Hnldignng dar. Die Königin trng nicht das königliche Gewand, dasselbe lag ausgebreitet auf dem Krönnngsstuhlc. Nach beendigtem Gottesdienste kehrte die Königin wieder in Procession nach dem Bnckittghanl-Palaste znrück. Die Westminster-Abtei, in der der Dankgottesdienst abgehalten wnrde, fasst 950s) Personen. Die Eintrittskarten lauten sämmtlich ans Namen, doch soll es, wie aus London gemeldet wird, einzelnen Personen, die durchaus kein Recht hatten, dem Gottesdienste beizuwohnen, gelungen sein, Eingang in die Abtei zu finden. Es geschah dies um den Preis eines hohen Betrages für die Eintrittskarte, und es sollen bis zn 1500 Francs für eine solche Karte gezahlt worden sein. Auch die Plätze für die Tribünen, die in den Straßen errichtet wnrden, dnrch die fich der Iubiläumszng bewegte, waren überaus theuer bezahlt; es kam vor, dafs man bis 500 Francs für einen Sitzplatz zahlte. Die Königin benutzte zu ihrer Fahrt in die Abtei nicht die Staatscarrosse, sondern den Wagen, in welchem sie sich in den Volkspalast in East-End begeben hat. Es isl dies ein schwarzer Wagen, versehen mit dem könig- lichen Wappen nnd einem Bildnis der Insignien des Hoscnband-Ordens. Die Räder sind vergoldet. — Für den Gottesdienst in der Abtei wurde ein Gebetbnch im Stile des vierzehnten Iahrhuuderts angefertigt. Es ist in blauem Sammt gebunden, mit der königlichen Krone und den Wappen des königlichen Haufes verschen. — Im Gegensatze zu den kindlichen Festtheilnehmern wurde in Bristol eine ehrwürdige Matrone, Jane Woodward, entdeckt, welche an den Festen zu Ehren der Königskrönnng Georgs III. theilgenommen. Damals war sie 17 Jahre alt. Sie nahm sich vor, an den Festlichkeiten zn Ehren der Königin Victoria in derselben Haube theilzunehmen, die sie daznmal getragen. Eiu alter Canonicus von Westminster, der frühere Erzdecan Jennings, erzählte, dass er bei der Krönung der Königin im Jahre 1837 dicht neben ihr stand und sah, wie sie damals iu der Fülle ihrer jugendlichen Ge-snndheit uud Kraft unter dem Gewichte der Kröuuugs-kleider uahezu znsammenbrach. Dieser Umstand erklärt, warum die Königin den Krönungsornat während der Feier nicht trug, obwohl Lord Salisbury drei Unterredungen aufwandte, um sie zu bewegen, dem Ceremoniell iu allen seinen Details vollauf zu gcuügen. Das große Gewicht der Kröuungsllcider ist aber noch mn die Bürde von 50 Jahren vermehrt. Dazu kommt, dass der verhältnismäßig kleine Raum der Westminster-Abtei, der mit Feftgästcn bis auf das letzte Plätzchcu gefüllt war, den Luugcn sehr bald keine besonders angenehme Atmosphäre geboteu haben mag; so wird mau es begreiflich finden, dass die Königin sich nicht bewegen ließ, dem vielseitig laut gewordenen Wunsche zu genügen. Local- und Prouinzial-Nachrichtell. — (Pers 0 nalnachricht.) Se. Excellenz Bischof Iofef Georg Str 0 ßmaycr ist Sonntag durch Laibach gereist uud hat sich zum Sommerausenthalte nach Görz begeben. — (Collegium Mari a num.) Im Collegium Marianum wurde im Laufe dieses Jahres ein schönes Wirtschaftsgebäude neu aufgeführt und soeben der Ausbau des Iustitutshauses iu Augriff genommen. Hier-dlirch wird nicht nur den Bedürfnissen dieser humanitären Erziehungsanstalt Rechnnng getragen, sondern das großartige und schöne Gebäude wird unstreitig auch zur Ver-schöucruug der Stadt wesentlich beitragen. Den Bau übernahm Herr Faleschiui. Hiezu spendete der hierortige Fabriks-Inhaber Herr Albert Samassa deu namhaften Betrag von 100 fl., wofür ihm der Vincenz-Verein ein herzliches «Vergelts Gott!» sagt. — (Die Fahne des Gesangvereines «Slavec») ist nunmehr in der ebenerdigen Localität des Landesmnseums Rudolfinum rechts vom Hanptein-gange zur Besichtigung des Publicums ausgestellt. Dieselbe ist ein Meisterwerk der heimischen Kunststickerei und wird sowohl dem Kenner als dem Laien Aewnndcrung und Anerkennung abringen. Die Fahne hat eiue Länge von 178 cm und eiue Breite von 140 em und ist in den Landesfarbcn Krams (weiß-blau-roth) aus moii-6 »iiti ausgeführt. Das Mittelfeld isl weiß, die Bordüre blau, Die Straße war öde und leer; eben stieg der volle Mond am tiefblauen Himmel anf; der Schnee auf dem Nusen glitzerte leuchtend iu seiuem fahlen Schimmer. Gedankenverloren dem Hause gegenüber stehen bleibend, schreckte Harry plötzlich das Geräusch sich hastig nähernder Schritte auf. Im uächsten Moment sah er iu das Gesicht Dexter Bruce's, der seine» Blick scharf uud forschend erwiderte. Beide waren einander am vorhergcheudeu Tage vorgestellt worden. So war ein achtloses Vorbeigehen unmöglich, und sick uuverkeuubar zu kalter Höflichkeit zwingend, sprach Mr. Bruce: «Oute» Abend, Mr. Stanton!» Harry erwiderte deu Grüß mit denkbar möglichster Reserve uud schritt weiter. Ihm war die Person des jungen Advocate» nichts weniger als sympathisch, wie er auch fühlte, dass derselbe ebenfalls nicht für ihn eiugenommeu sei. Stieß ihn irgend etwas ab, so war« n es dic kalten, graue» Augen dieses Mannes, die der Spiegel cincs 'harten Herzeus zu sein schienen. Und doch hatteu ihm Fausta Livingstons Schmerzcnsaus-brüchc wehe gethan, wie Harry wahrgcuommen hatte. Weuu er sie liebte! Harry wusste uicht, wodmch ihm dieser Gedanke kam, aber derselbe verursachte ihm ein uuangeuehmcs Frösteln. Von den» Moment an, da er das Mädchen ge-seheu hatte, wie sie schluchzend neben dem Sarg des Vaters niedergesunken war, von dem Moment an empfand er für sie eine leidenschaftliche Zärtlichkeit, ein heißes Verlangen, ihr mrhr fein zu dürfen als nur ein Freund — ein Gefühl, welches nur Liebe sein konnte. Und dieses Gefühl auch ließ ihu instinctiv in Dexter Vruce einen Rivalen vermuthen. Einen Rivalen! Und derselbe gerade mnsstc ihn hier auf geheimen Wcgen antreffen, wie er das Hans beobachtete, in welchem sie, Fausta, weilte. Hastig schritt er die Straße lang, aber mit unwiderstehlicher Gewalt zog es ihn wieder zurück nach dem Ort, woranf sich doch alle seine Oedankcn concentriertc». Es war ihm, als zwinge ihn ein Magnet, dem er folgen musste, ob er nun wollte oder nicht. So bog er in den ersten Seitenweg ein uud schritt auf Umwege» Liviugstou-House wieder zu, bis er sich an der Seite des Vesitzthmns befand, wo das Hauptgebäude gegen eiue abzweigende Nebenstraße gelegen war. Ein hoher, dichter Zau» grenzte hier die Straße ab. Die Stalluug befand sich in der Nähe, und eiu eiserues Thor verwehrte den Einlass. Harry konnte nur die oberen Fenster gewahren, hinter denen alles dunkel war. Wenn er hätte sagcn sollen, weshalb er, trotzdem es hier nichts zu sehen gab, hinter die gegen-übcrgelegene Hecke trat, welche vollkommenen Schutz a/gen den Ostwind bot, er würde nicht dazu imstande gewesen sein. Vielleicht war cs derselbe aus bestimmten Gründe» hervorgegangene »nbezwingliche Antrieb, der ihn auch in der Frühe des Morgens das Wagnis hatte unternehme» lassen, sich in das Todteuzimmer von Livingston-House zu schleichen, um der Zeuge eines unerklärlichen Räthsels zu werden. Jedenfalls hatte sein freier Wille weniger damit zu thun. Eine höhere Macht hielt ihn gleichsam an seinem Lanscherposten gebannt, anf welchem er, erschöpft wie er von der letzten Nachtwache war, bald in jcncn Znstand zwischen Wache» und Träumen versank, welcher Wirklichkeit uud Phautasil'gebilde vor unserem Auge ineinander vmvebt. So mochte, ohne dass er cs recht wusste, eine Stunde vergnügen sei», als eiu Geräusch vom Hanse her ihn plötzlich wach rüttelte — das Rolle» von Wagenrädern! Ein Coupö ward aus dem Stalle gezogen nnd ein Paar Pferde wurde» vorgeführt. Harry drückte sich tiefer i» de» Schatte» dcr H»cke uud beobachtete überrascht den Vorgang, wi welchem man auffallend ge« heimniövoll zuwerte gieng. N»n wlirde das eiserne Thor aufgeschlossen, es trat jemand heraus und spähte die Straße hinaus und hinab. Das Licht des Mondes beleuchtete voll daö Gesicht uud die Gestalt — es war Dexter Vrncc. Mit angehaltenem Athem verfolgte Harry alles, was cr sah. Jetzt rollte der Wagen langsam d»rch das Thor; es war ei» geschlossenes Coupe' und uur mit einem Pfcrde bespannt, obgleich Hariy zwei Pferde aus dem Stalle hatte führen sehen. Dexler Bruce schloss das Thor und bestieg den Kutschersitz, nnd das Gefährt rollte davo». Was bedeutete das? Befand sich jemand im Innern des Wagens? Und wer war es dann? Harry beschäftigte noch vollauf diefe Frage, als sich das Thor aufs neue öffnete und diefesmal eine Frau auf die Straße hinanstrat, um. wie zuvor Dexter Bruce, forschend die Straße hinauf- und hinabzuspähen. Harry hatte sie uie zuvor gesehen, aber er war überzeugt, dass diese Frau Mrö. Livingston war. Daö hl'lle Moudlicht beleuchtete voll die hohe, elegante Gestalt in tiefem Tranergewaude. Harry nahm die Glut in ihre» dunkle» Auge» wahr. Das Gesicht war bleich, — unnatürlich bleich, und ihre schönen, fast hochmüthi-gen Züge trugen einen Ausdruck von mächtiger Erregung. Horchend stand sie, bis die Hufschläge des Pfer-drs in der Ferne verhallt waren. Dann schloss sich das Thor wieder lautlos hinter ihr, und der ganze Vorfall war vorüber, als sei cr nichts gewesen, als ein nächtlichcr Spuk, der des stillen Lauschcrs überreizte Phantasie genarrt hatte. Ein eisiger Schauder überrieselte Harry, lind mit ein»r raschen Bewegung wollte er sich crhcben, als es ihm im gleichen Moment war, als müsse alles Leben in ihm erstarren vor der Stimme, welche plötzlich a» sein Ohr schlug und nnter der Berührung der Haud, welche sich mit bleierner Schwere auf seine» Arm legte. (Fortschunc, folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 140 . 1188 23. Juni 1887. der Rand roth. Die ganze, reich in Gold gehaltene Verzierung zeigt, zumeist mit Application und Goldstickerei, anf der Aversscite eine in Gold gestickte Lyra, umgeben von Lindenzweigen; ober der Lyra befindet sich ein Stern in Vrillantgold. Um die Lyra ist in goldenen Lettern die Umschrift: «slovonzko äLwi^o pov8üo üru8t,vu 8iavec v I^ublMn». An einem blauen, an der Kehrseite rothen Vandc steht in Goldbuchstaben der Spruch: «8vo)i k 8voMi!» In den Ecken sind mittelst Application golden«', reich verzierte Arabesken angebracht. Auch die Vordürc zeigt reich verschlungene Arabesken in Gold, welche mit kleineu Schlichen aneinander geheftet sind. Die Rcvrrs-seite der Fahne, ebenfalls weiß-blau-roth ausgeführt, trägt in der Mitte ein Schild in reicher Goldstickerei; im Schilde das Symbol des Fortschrittes, ober demselben zwei ineinander verschlungene Hände. Das Schild umgeben Lindenzweige, unter welchen sich eine blau-rothe Schleife windet, die reich in Gold die Aufschrift trägt: «V »logi ^ moö!» Rechts und links ist in Goldlettern die Jahreszahl der Gründung des Gefangvereines (1864) und die Jahreszahl der Schaffnng der Fahne (1887) angebracht. Die decorative Ausstattung ist auf der Ne-versseite eine wenn auch einfachere, doch ebenfalls geschmackvolle. Die Fahne ist, wie bereits gesagt, ein Meisterwerk der heimischen Kunststickerei, und möge es niemand versäumen, sich dieses Kunstwerk im Rudolfiuum anzusehen. — (Todesfall.) Gestern vormittags um halb 12 Uhr starb, vom Schlage gerührt, der t. t. Ober-rechuungsrath Franz Suye r im Alter von 65 Jahren. Der Verstorbene galt als eine Capacität im Rechnungswesen und erfreute sich iu allen Kreifen der Stadtbevölkerung der größten Achtung. — (Landwehr-Uebungen.) Das Landes-vertheidigungsMinisterium hat im Einvernehmen mit dem Reichs-Kricgsminlsterium verfügt, dass an den Uebungen des dritten Corps bei Adelsberg die Landwchr-Schützenbataillone Rudolfswert Nr. 24, Laibach Nr. 25, Trieft Nr. 72, Cilli Nr. 20, Pisino Nr. 73 und Görz Nr. 74 theilzuuehmen haben. — (Ein römisches Grab) wurde vorgestern beim Vauc eines neuen Hauses an der Triesterstraße iu Laibach entdeckt. Das Grab ist gut erhalten, uud wurden im selben mehrere culturhistorisch wertvolle Gegenstände vorgefunden. Die gefundenen Antiquitäten werden dem Rudolfiuum überlassen werden. — (Spende.) Herr Johann Wakonigg, Realitätenbesitzer und Handelsmann in Littai, welchen das Unglück, das sich in St. Martin am Frohnleichnamslage zugetragen, hart getroffen, spendete für die dortigen Al^ brändlcr den Vetrag von 100 Gulden. 1l. — (Promenade-Coucert,) Heute um 6 Uhr abends findet iu Tivoli ein Promenade-Concert mit nachstehendem Programm statt: 1.) Marsch; 2.) Ouvertüre zur Operette «Prinz Methusalem» vou Iuh. Strauß; 3.) «Abenteuer in Wien», Walzer von E. Millöckcr; 4.) Potpourri aus dein Ballet «Flick und Flock» von Hertel; 5.) «Bauer,,», Polka von Johann Strauß; 0.) «Husarenritt», Galopp von Spindler. — (Philloxera.) Wie man meldet, wurde dicser-tage in Prove bei Capodistria ein neues Philloxera-Centrum entdeckt. Wie man sieht, gewinnt das schreckliche Uebel immer mehr Ausdehnung. — (Dic Schischkaer Citalnica) veranstaltet am kommenden Sonntag, den 26. Juni, im Kosler'schen Garten das diesjährige Frühlingsfest. Gesang, Militärmusik, Kapselschießen uud Kegelscheiben auf Gewinste nebst diversen Volksspielcn bilden das Programm, dessen Details demnächst bekanntgegeben werden. — (Für das Rudolf in um.) Der k. k. Post. meister und Bürgermeister von Brunndorf, Herr Anton Kocmur, hat während seines zweimonatlichen Aufenthaltes in Palästina auch eine Anzahl von natnrhistorisch bcdentsamen Gegenständen gesammelt, welche derselbe dem Landesmuseum Nudolfinum zu spenden beabsichtigt. Dieselben sind derzeit in der Auslage des Herru Hau» delsmannes Kollmann am Hauptplatze zur Besichtigung ausgestellt. — (Blitzschläge.) Wie man uus aus Gorc -njavas meldet, entstand am 15. Iuui in dem isoliert stehenden Hause des Johann Primozic in Podjelouo-berdo infolge Blitzschlages ein Brand, welcher rasch nm sich griff und das erwähnte Haus sowie die Stall- und Wirtschaftsgebäude des genannten Besitzers einäscherte. Dcr Schade belauft sich auf 2200 st. Primozic war bei der «Slavija» um 600 sl. asfecuriert, — Am felben Tage schlug der Blitz in das Haus des Johann Fröhlich in der Ortschaft Leskovca, doch wurde der Braud bald gelöscht, Fröhlich erleidet einen Schaden von 200 fl., der durch die Assecuranz vollkommen gedeckt erscheint. — (Lebensrettuu gstaglia.) Die k. k. Landesregierung hat den Brüder» Johann Novinc in Godesice uud Franz Noviuc iu Bischoslack für die am 10. April 1887 mit eigener Lebensgefahr bewirkte Rettung des Jakob Svolsak, dcr Maria Äerloucelj und der Auna Iereb ans der Gefahr des Erstickens und Ver-brcnnens die gesetzliche Lebensrettungstaglia im dreifachen Betrage von 78 fl. 75 kr. gemeinsam zuerkannt. 1. MerZeichnio dcr beim l, t. Landespräsidium für die Add. Sudler vou Godeschitz eingegangenen Spenden. (Schluss des 1. Verzeichnisse,) fl. lr. Uebertrag . . 163 10 Durch den Herr»! Bezirksvorsteher Franz Schaute! die Herren: Michael Lauric 1 fl., I. Schillinge 1 fl,, F. Goricnik 1 fl., Frau Julie Mater,,e 2 sl., Schnßnig 1 fl., Albert Zeschku 5 fl.. F, M, Sännit'. 1 fl. Ed, v. Lingg 1 fl.. eine Kasfeegefellschas! 2 fl., Teveel 1 fl., Fran Tercel 1 fl,, H. Tint 1 sl,. H. Kenda 1 fl,, Leopoldine Gregoric 5 ft., Iohinin Fabian 2 fl. — zusammen..............141 — Durch die k. l. Bezirishauptmannschaft Stein die Her« ren: Gottfried Friedrich, k. f. Rrgierungshanptmannschast Gotlschee die Pfarrämter: Gutenfeld 1 fl. 96 kr,, Osilnica 3 sl 10'/, tr.. Altlag 5 fl. 50 kr., Gottschee 2 sl, 50 kr. uud Ebenthal 4 ft. — zufamiuen......17 07„ Pfarramt Vorstadt Tirnan...........15 — ' Summe . . 363 11'/^ Neueste Post. Original-Telegramme der «La, bacher Ztg.» Pola, 22. Juni. Nachdem die k. k. Escadre nunmehr ihre scharfen Schießübungen beendet, fährt dieselbe heute zu einem Mcitägiqeu Aufenthalte nach Fiume, von wo die Rückkehr dir^t nach Pola erfolgt. Szeglcd, 22. Juni. Bei dcr hentigeu Wahl ist der Antisemit Verhovay gegen deu unabhängigen Komjathy unterlegen. Pariö, 22. Juni. Das «Journal des Döbats. dementiert die Reuter-Meldung, wouach der französische Botschafter iu Coustantilwpel betreffs der englisch-türkischen Convention eilie drohende Note überreicht habe. London, 22. Inui. Gestern begann mit anbrechender Dunkelheit die fast allgemeine Illumination der Stadt, die sich besonders großartig in Westrnd und in der City gestaltete. Das Volk durchzog bis in die späte Nacht die in einem Lichtmeere strahlenden Straßen. Die Ordnung wurde trotz der ungeheuren Meilschen-masseu nirgends gestört. Abends faud im Vlickinghmii-Palaste ein Galadiner und nach demselben großer Empfang statt. — Das Regierniigs-Inbilänm der Königin wurde gestern iu ganz England gefeiert. London, 22. Juni. Aus Belgrad wird geriicht-weife die Abdankung der bulgarischen Regentschaft gemeldet. Sofin, 22. Juni. Die Gerüchte vou Truppen-Zusammruziehimgeu an der setbischen Grenze sind voll> lommeu unbegründet. Constlmtiuopcl, 22. Juni. Die Rüstungen Russ-lands in Armenien werden hier als eiuc Drohuug gegen die Türkei, falls dieselbe Cyperu wirklich an England abtreten sollle, anfgefasst. Wlkswirtschastl'iches. Zur Cultur des Kirschdaumeo. Es ist eine uuumstößliche Thatsache, dass die Kirschbäume unter allen Obstbäumeu den höchsten Ertrag abioersen. Gewisse Gegenden und viele Grundbesitzer verdanken ihre Wohlhabenheit nur diesen Bäumen. Der Kilschbanm ist aber nnr dann beson» dcrs einträglich, wenn die schönsten und besten Sorten, welche anch von besonderer Haltbarkeit sein müssen, gezüchtet werden. Es mag hier nun auf zlvei besondere Umstände hingewiesen werden, welche der Ansbrcilung der KirschbaumAnlagen sehr hemmend entgegenstehen, nämlich 1,) die Beschädigungen, welchen junge Kirschbaum Anlagen , zumal an Straßen , ausgefegt sind, nnd 2, die geringe Dauerhaftigkeit dcr jungen veredelten Kirschbäume und ihre große Empfindlichkeit gegen Fröste. Der Grund für die geringe Dauerhaftigkeit liegt in der Behandlung in der Baumschule. Die Aufzucht ist dort eine sehr schnelle, auf geei,netem Boden bildet sich schon nach einigen Jahren ein schöner Hochstamm, der in dcr Krone veredelt zu werdcu Pflegt. Da dabei gewöhnlich das verwerfliche Spalt-pfropfen angewendet wird, weil sich nach diesem Verfahren schnell eine Krone bildet nnd die Veredelung anch nnr selten misslingt, so wird schon der Todesleim in den jnngcn Vanm gelegt. Besser sind die Oculationcn oder Nindenpfropfnngen, welche dauerhafte Bäume liefern. Alle derart veredelten Kirfchbänme sind aber empfindlich gegen sttenge Winter- und Spälfröste, Junge Kirsch-bäume, welche veredelt sind, sangen bald nach dem Pflanzen an zn lragen. Pa die wenigen Früchte einen besonderen Schnh zn kostspielig mache», so sind die jungen Bäume sehr den Bcschädi guugeu durch jung und alt ausgefegt. Wie aber verfährt man bei einer Kirschbaumanlagc am besten? Wenn man nur recht kräslige Wildlinge anpflanzt, so-genannte Straßenbäume, wie sie alljährlich billig angeboten werden. Diese lässt man rnhi^ fortwachsen. Die Fruchte, meist klein und unscheinbar, sind fast gur nicht dem Diebstahle ans» gesetzt. Die Bäume werdeu daher nicht verletzt u>D können schöne Kronen bilden. Oft tragen diese Häinlinge jedoch die allerschöu sten Fnichte. Sie w rden in der Negel wahre Hiusciibaume,. I,i 4 bis 5 Iihren beginne man mit dr Ottolar Faulal, «aibach, lluterschijchta Nr. 1^4. (2433) 10-9 1189 Course an der Wiener Korse vom 3L. Juni 1887. N°ch dem oMenm Ermatte Ttaats-Nnlchcu. Nr!^ncnN- ....... «'»0 «l-5« tziüerrenle....... »255 K2'75 >8.^r 4°/„ Claalölrse 250 fi. 129 25 I2!> '5 >»6l,c> 5°/« stanze 500 „ 13?75I«l'i!5 l»<;(,^-r 5«, sslil'-flel 1U0 « I?'-2513« ^5 >8<;4(>. Llaalöles.' . . 100 „ N-L'. 1k«.^l> I86lcv ., . . «! „ '«2 50Ni!'^« läou^o^ii'tin.llfche-ne . , per Et.-------— ^ t"/„ Oc^, ,!e, fieuerfiei . Ni,«5'N 85 Oe!:er>. Noi>,!l«nl»-, fteuelfrei , sß85 L7N5 Ul^. O-Idl,.'!!!.' 4°„ . . , . !»«' »^ "-'''5 . Papier«,!. 5°/» . > - -l >"«5 ««1» .. Lnelib.-Alu^osl.o.W.S, ,!52- l,^e(, « il stbatü'^ riontateü . . »'.'»"8 — ^ k,aa,<> c l'!,<1!ng.OfiI'ahN) !iü?l0!------- vcm I, 1«?« .^'«««'^'^ Prämien Kul, l^ Wl'fl. ö. W. l'21 10,122 - tl>^h'N.n,.^os>- 4°, KM sl, . , I2«l0iz»- ( «undent!. - Obligationen ^lür ^UU ft M.) 5 °/„ l'öhuüschc....... 109- — — b°/,^',aNziIche....... I04-4N 102 — b"/» mährische....... »0? 2b - — <»"/<, »ie^ioslerreichische . . 109^111 — ü°/„ l'lxröfttrrcichilcht , . . . l05— —'" 5°,l, sttirische....... lO5 b« ,«6'l,ll b°.„ lie^tlsa,,! und slavonische . i«4'K0i«k- b°,o siebenbi»»>,isch«..... 104 eu!lOb LU Geld Ware 5°/^ Temeier Vanat . . . . 104 6010k — 5"'„ ungarische......104.LN 1«5'1ll Andere öffentl. Anlehen. T^!,a>! Ncg.»kose L°/„ 100 sl. . IIS^0 117 — dlr. Nnleihe 1878, fteuersrel . W6K0 1U?'5« «Iilehen b, Vtabtgcmembe Wien 10570i«L'2b sll,l!lc!> d, Etadlnemcinde Wien «gilbet und Gold) . , . . 188-50134'!i0 Pfnmi^n-^nl, d, Et.!bt^em. Wiü» 12? lv lül, — Pfandbriefe timcr, allg. österr, 4"/<>Gold. 125-75 iz« «5 tlo, in 50 „„ 4>/, "/» 101-^ >«14U N°. i^ bU „ « 4«/o , 98 80 9720 tio. ^iau!ien-Lchuldvcrschr.3°/o 101-lb I01'?5 ll csi, Hvpcchuj. 5V,"/<> 101-^U 1025c. ^lU^uug, Banl v«l. b°/„ . . —— — — No. „ 4V»°/u . 1b2?0il>2-10 dlo. „ <«/„ . . 93- 99 40 !l, ,v »:;,I Vodcücrtbit.Nctienges. ü- ^csl iN <1, I«»ü v^!l,f>>/2°/° ^'--------' — H. rioritättz-OllliMionen (silv il<> si,,> ^ilial^ih üvcfibahn 1. Emission ^— —-— Üe>d»,ande»Nordbal>n l» Silber io0'50 i<)0-?5 ^r^niz^kilf^a^!.....__---------— ^c>!iz,j^>,- il>,il ^ ^^dil ,t, » Bahn Lm. 1881 300 fl, S. 4>/,"/« . !««,> - 10120 Ocsterr, Zloitwestdahn . , , lvL Ho l«o 70 Eiebenbüigel.......—— —-— Staat«b°hn I. «mission . . 198 7s> !<»»'.>->« Sllbbahn 5 «°/o.....l48 2l> 148-7» „ ^5°/^.....138—12?-— Unss.xgaliz, Vayn .... ß970i00lÄ Diverse Lose (Per Stück). Crcbitlose 100 ft......1?y'5o i77- Clary-Lose <0 fi...... 47.5c» 48- 4°/» Donau.Dampfsch. wa fl. . 114 — 115-— kaibacher PrämieN'Nnleh.Hn fi. 20 75 2125 Ofenei Vose 4U fl..... 47»— 49 — Palffv^ose 40 si..... 4,^ »0 «-- »ioihcn «rcuz, öft.Ges.v. l«fl 15 10 1540 Uiubols^'ose 10 fi..... iß.50 ,;, — EalM'Lose 40 fl...... 5g— 5» 50 St.»G»:»oiÄ.tto?-25 Wil'dischgrätz^'ose iw fl, , , 4« 50 i? 5U Vanl'Nctien (ver Etüll). A,!!,ll,«Oeft«r. «ant wa fl, ,«5 —105 s,o Vantveiein, wiener, i^X> fl. . »4 2ü V4 75 Vtr,cv,°Anft.,!Deft,z!00fI.E.4()°/ 242 50 243 50 Ple»Oef.s!«iedeiösl.50l)il. 554-— 558'— ;>,;'r!!.cknd., öst. 20(»fi,!i5"/(<«. «3— kl!-^aildeil'., osl. !WsI. crlbüiil, ^U>,. l4» fl. . IH3—>l>4 — »Hc^ i0^r.' ?!c^,-V vrn Trnr.spIlt' Nnirnehmungen. (per Stiis), Nlblechl.Bahn 200 sl. Kllber , —'--------— «Isölb°Fium.«Bahn 200 fl. Silb. ,8« 25182 ?b Äussiu-Trpl. «iscub. «ua fl.CVl.---------------- «öhm. Norboabi, iZu fl. , i?S—itz!^- „ Westbahi! 200 sl. , . WN-—281 — Vulchtiel,>raber itisd. 500 fl. «Vl,»05 —UlU — (Ut,«) 20» sl. ll05 50«0!l50 Donau . Vaiüpfschiffahit« . Ges, Oeftcrr.500 fl. EM, . . .387—36» — Drau.^is. (Vat.>>Db..Z,)2aofl.G. 172 — 175 — Du^Äobenoachel äW 25»? 2«u2 ßian^'Iosef'^üi'U wo fl. Sildcr-------—— Mi!stircht!i'««csesEudw!8>L),»obcr«°Ezet!!0wilj»Iassv Eise»»! lmhu»Ocs>.'ll!ch,,jt !ioa fl. ö, W.Izzz 75 2,4 _ ».'loyd,ösi..ung., Iliest50»sl.??5 Plag-Du^el Eisenb, 150sl. Silt>.> z,.. 2».5U Rudolf»^,^>!^u 200 fl. Silber ,igg 2K 188 50 Siebeubllr^r «Hiseul,'. 2U0 >l, ! ^— —-— Slaalüe^icl,! l>^!, ü^u !l. 0. ^ >lz5 4.02l5 9ü Held Wa«e Südbabii «oa fl. Silb« , , , 8U-50 87 — VUd.«ordd,.Verb...'1.2aafl.l,)»a0fe,L, .«zz-s.a 1^7 — Iudnftric.Actieu (per Stüll), Egvbi und Hinbdcr«, Eisen« und Stahl'Inb. i>! lvien iu» sl, , —-_> ^.-^. «Lisenbabnw.^eihg. I. »u fl.40''/» 7«.^ 77 — „Elbemiihl", Papiers, u, >8.-H. s^zzs, «5 75 Monla„»Gcf«lllch., öftetr.»alpl»e is.-S!) 1» «0 Präger «öisen'Ind.'Wes. 200 fl, , 195.50 13N — Salao'Talj. Eisenraff. iu^> sl , 17h—182 — Illfail« «ohleuw-Hes. 70 »l. , __.^ -.-.. W.,sseuf..V.. 0>2