1912. 'Jit. 2425. VII. Folium officiale Dioecesis Lavantinae. Cerkveni zaukaznik za Lavantinsko škofijo. Kirchliches Verordnungs-Blatt für die Labanter Diözese. Inhalt. 62. Hirtenschreiben über den cucharistischen Pelikan. — 68. Pastirski list o evharističnem Pelikanu. — 54. Dii). àksan-Nachrichten. _____________________ 52. Hirten schreiben über den cucharistischen Pelikan. Michael, durch Gottes Gnade und Barmherzigkeit Fürstbischof von Lavant, entbietet den hochwürdigen Seelsorgern und allen Gläubigen seines Histums Gruß, Segen und alles Gute im Uamen unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus. Pie Pelicane, lesu Domine ! Me immundum munda tuo sanguine! Gütiger Pelikan, o Jesus höchstes Gut ! Reinige mich unreinen durch bei« teures Blut! (Kl. Thomas von Aquin im Sa-Kraments-Kymuus: Adoro te devote, latens Deitas). Im Kerrn geliebte Diözesanen! ine gewaltige Bewegung regt sich seit Monaten in unserem glorreichen österreichi-schen Vaterlande. Sie geht von Stadl Land, zieht von Berg zu Tal, eilt von den Jürgen und Schlössern der Adeligen zu den Po-Kisten der Reichen und schreitet hurtig hin zu den Bütten der Armen. Alle treuen Kinder der heiligen Kirche und der lieben Mutter Austria wollen einmütig sein in dem Gedanken, ihren christkatholischen Glauben durch die Tat zu bekennen, nnd wollen mit vereinten Kräften beitragen zur würdigen Festfeier des eucharistischen Weltkon-gtesses, der in der alten Kaiserstadt Wien vom £ 12. bis zum 15. September dieses denkwürdigen Jahres tagen wird. Ich habe meinen Kirtenruf schon in den drei Sendschreiben vom 25. Dezember des vorigen Jahres 1911, vom 14. Jänner und 1. Februar des lausenden Jahres 1912, sowie in einer eigenen Einladungs- und Werbungs-Schrift durch die ganze große Diözese erschallen und die Fahne des Friedens entfalten lassen, des beseligenden Friedens, welchen uns das euchariftische Lamm gebracht und nach dem wir alle sehnlichst verlangen und beständig mutig und munter streben. Wir wollen unseren festen Glauben an den großen eucharistischen Gott offen bekennen, wollen unsere kindliche Liebe zur Mutter Kirche frei betätigen, und wir wollen auch unsere patriotischen Gefühle unverhohlen und unumwunden kundtun. Kat ja doch Seine Kais, und königl. Apostolische Majestät, unser allergnädigster Kaiser und Kerr, den allerhöchsten Schutz und Schirm über den wahrhaft internationalen österreichischen eucharistischen Kongreß übernommen, sein allerhöch- stes Erscheinen bei der theophorischen Prozession und bei der hehren Schlußandacht zugesagt und dadurch seinen christusgläubigen Untertanen gleichsam das Zeichen gegeben, teilzunehmen an dem erhabenen Triumph- und Kuldigungszuge, der dem euchari-stischen Weltheilande in der Metropole der habsburgischen Volker-Monarchie bereitet werden soll. Die aus allen Weltgegenden herbeiströmenden Glaubensbrüder sollen es erfahren und sollen sich überzeugen, daß Österreichs und Ungarns Völker treuherzige Liebe zu Gott und zur Kirche, zum Kaiser und Vaterland unversiegbar beseelt und unauslöschlich befeuert. Seit dem Beginne des laufenden Jahres bis zu dieser Stunde wurden in der altehrwürdigen Lavanter Diözese schon überaus viele gnadenreiche eucharistische Andachten abgehalten, an denen sich die Gläubigen jeden Lebensalters, aller Stände und Berufe in ausnehmend großer Zahl und mit außerordentlichem Feuereifer beteiligten. Derartige Festlichkeiten wird es wohl noch recht viele geben bis zum Schlüsse des eucharistischen Jahres, welches wir Lavantiner auch noch nach dem glücklich beendeten Kongresse in Wien durch Werke der Frömmigkeit wollen und werden segensreich für den weiten Kirchensprengel gestalten lassen. Um die mir liebwerten Diözesanen für den am Sonntage nach dem Kerz Jesu-Feste stattzufindenden Opfergang zugunsten des XXIII. eucharistischen Weltkongresses anzueifern, um überhaupt zu der schon lodernden Flamme der Hellen Begeisterung für das bevorstehende Völkerfest noch einen Funken zu tragen, möchte ich in meinem gegenwärtigen Send- und Lehrschreiben über Jesus Christus, den aufopfernden Pelikan, der uns mit seinem eigenen Fleische und Blute in der hochheiligen Eucharistie nährt, auferbauend reden und handeln. Kerz Jesu, reich für alle, die dich anrufen, erbarme dich unser und erfülle uns mit der Gegenliebe zu deiner Liebe bis ans Ende! Vielgeliebte im Kerrn! |||||er aus Euch kennt nicht den Namen des illegi legendenhaften Vogels, der in der christ- lichen Symbolik oder in der Lehre von kirchlichen Sinnbildern so sehr beliebt ist? Der den Darstellern von gedankentiefen und -reichen Sinnbildern so geläufige Vogel, den ich meine, gehört in die Ordnung der Wasservögel und zwar der sogenannten Ruderfüßler. Dieser größte der Schwimmvögel besitzt einen gestreckten Körper und einen verhältnismäßig kleinen Kopf. Er hat weißes, rosenfarben überhauchtes oder überlaufenes, seidenweiches Gefieder, langen, dünnen Kals, einen eigentümlich gestalteten, flachen, geraden und rot punktierten Schnabel und kirschrote Augen. Er ist ähnlich dem Schwane, übertrifft ihn aber an Glanz und Größe. Sein Oberschnabel ist glatt und an der Spitze stark hackig gekrümmt. Sein Unterschnabel besteht aus den Unterkieferästen, die zwischen sich einen großen» sehr dehnbaren Kaut-sack aufnehmen. In diesen am Unterkiefer hängenden beutelförmigen Sack kann unser Vogel an 30 Pfund Wasser ausnehmen l. Um ihre Jungen zu füttern, legt diese Kropfgans, wie der bekannte Vogel auch genannt wird, die Schnabelspitze an ihre Brust, wo die Federn vollständig zerschlissen sind, und drückt damit die gefangenen Fische aus dem Kehlbeutel hervor. Dabei wird natürlich nicht selten die Brust von Fischblut gerötet. Unser Vogel wohnt in den wärmeren Gegenden aller Erdteile, zumal ist er heimisch im Nildelta. Man zählt zehn Arten von ihm; drei Arten kommen in Europa vor. Der Pelikan, so heißt der geheimnisvolle Vogel, gehört zu den biblischen, heiligen Vögeln oder zu jenen zahlreichen, die in der heiligen Schrift erwähnt werden. Im Kebräischen lautet sein Name kaat, gleichsam der Speier, vom Zeitwerte ko, speien abgeleitet2. Der Pelikan pflegt nämlich das in den Kehlkropf Aufgenommene wieder auszuschütten und seinen Jungen vorzuwersen. 1 Gaius P. Secundus Plinius, Naturalis historia (10, 66). 2 xip speien, n k. pr Speier, Pelikan, id est vomens, eo quod in faucibus habet ingluviem et sinum instar uteri, quo pisciculos cum aqua excipit, sed aquam revomens piscibus vescitur. — Cornelius a Lapide schreibt Zuerst wird der Pelikan im Levitikus oder im dritten Buche Mosis unter den Vögeln genannt, die die Israeliten nicht aßen. De avibus non comedere debetis .. onocrotalum ! Von denVögeln dürfet ihr nicht essen .. d e n P e l i k a n ! (Lev. 11,18). Dies Verbot ward im Deuteronomium oder im fünften Buche Mosis den Söhnen Israels neuerlich eingeschärft. Immundas aves., ne comedatis., onocrotalum! Unreine Vögel.. sollet ihr nicht essen., den 'pelikan!1 (Deut. 14, 17). Der Pelikan weilt gern in Einöden und legt daselbst, insbesondere aus schwimmenden, unbebauten Inseln gern sein massiges Nest an. Um dieser Merkmale wegen erscheint er als Wüstenbewohner beim größten alttestamentlid)en Seher Isaias, der da vorher verkündigt hat, daß Gott die Feinde Israels, die Idumäer, demütigen, daß er ihre Länder in Wüsteneien verwandeln werde, welche die Tiere der Einsamkeit in Besitz nehmen werden. Et possidebunt illam onocrotalus et ericius. Und das Land werden erben derPelikan und der 3get. (Is. 34, 11). Ein ähnliches Strafgericht drohte der Prophet S o p h o n i a s den Assyriern an. Jahwe wird Assur vernichten; er wird die Stadt Ninive in Schutt und Staub legen, und in ihren Ruinen werden weilen ber Pelikan und der Igel. Onocrotalus et ericius in liminibus eius morabuntur. Pelikan und Igel sollen Herbergen in ihren Schwellen. (Sophon. 2, 14). Die bekannteste, vom Pelikane sprechende Sd)riftstelle befindet sich im ergreifenden Psalm 0 £>err, erhöre mein Gebet, der da auf Messias in seiner Verlassenheit und Trauer, in seiner herben Drangsal bezogen wird. Aus des Messias gedrückter Brust tönt Seufzen. In seinem Elend klagt er: Similis factus sum pellicano1 solitudinis ; factus sum sicut nycticorax in domicilio. Gleich bin ich geworden i) e m Pelikan in der Wüste; geworden binichwieeineEuleinöderBehausung. (Es. 101, 7). Der Pelikan liebt einsame Inseln, weilt ganze Tage in tiefstem Schweigen, wie in Trauer sinnend, am einsamen Felsufer und späht regungslos auf Nahrung. Die oben angeführte Stelle des messianischen Psalmes erklärt der große Bisd)of von Lippo, St. Augustinus, weitläufig in seiner Rede über den Psalm 101, wobei er den Pelikan der Einöde auf den Äeiland bezieht < Anbei teilt er mit, was über den P e l i k a n zu seiner Zeit geschrieben und gesprochen worden ist. Quod enim dicitur vel etiam legitur de hac ave id est pelicano, non taceamus; non aliquid affirmantes temere, sed tamen non tacentes, quod, qui scripserunt, et legi et dici voluerunt. „Es liegt mir ferne", schreibt der gefeierte Kirchenlehrer, „etwas ohne hinreichenden Grund als gesicherte Wahrheit auszugeben. Dod) möd)te ich auch nicht verschweigen, 1 Kier begegne! man dem Namen pellicanus. Der berühmte Bibelexege! Cornelius a Lapide bemerk! zu dem Ausdrucke: forte a pelle cana, quam habet ; est enim instar cygni, qui totus est candidus et quasi canus. (Commentaria in Sophoniam prophetam cap. 2, 14. Edit. Paris. 1874. Tom. XIV. pag. 294). Gewöhnlich wird der Name geschrieben Pelicanus oder Pelecanus und vom Griechischen .jnXsxàvo; abgeleitet, das ist von 7reX=xà(o schlagen, stoßen, hauen, behauen (tiéXexo; das Beil), da der Pelikan mit seinem Schnabel oder mit seinen Flügeln mächtig auf die Wasserfläche schlägt, stoßt oder haut. 2 Enarratio in Psalmum 101. Sermo I. num. 7 et 8. (S. Aurelii Augustini Hipponensis Episcopi opera omnia) Edit. J. P. Migne. Paris. 1841. Tom. IV. col. 1298 — 1300. •Ni Kommentar zu Is. 34, 11: Huius avis hebraeum nomen kaat, vomitus vel vomitor, evidenter sumitur ex eius More sacculum suum iis, quae in eo continentur, exonerandi, ut suam vel pullorum famem compescat. (Edit. lJaris. 1877. Pag. 451. not. 2). ' Oben fleht im hebräischen kaat, Speier; hier aber schalach, wahrscheinlich der Sturzpelikan, eine Art von Tauchern. In der Vulgata steht beidesmal onocrotalus, das ist pelecanus onocrotalus, eine Abart der Pelikane, [D genannt wegen der rauhen Stimme, die der Eselsstimme ähnelt — ovo; und xfvoràv, asinus et sonare. — Nebenbei set bemerkt, daß die Araber das Fleisch des Pelikans essen. Bei den Muhamedanern ist dies eigentlich verboten. Ms nämlich der Sage nach beim Bau der Kaaba in Mekka das Wasser weit herbeigeholt werden mußte, gebrach es bald an den nötigen Trägern. Die Bauleute klagten, daß sie ihre Künde müßig ruhen lassen mußten. Aber Villah sandte lausende von Pelikanen, welche ihren Kehl-sack mit Wasser füllten und dieses den Bauleuten brachten. was Schriftsteller in der Absicht niedergeschrieben haben, daß man es lese und erzähle." „Man sagt, daß die Vögel Pelikane mit ihren Schnäbeln ihre Jungen im Neste totschlagen und dann drei Tage betrauern. Endlich soll die Mutter sich selber schwer verwunden und ihr Blut über die Jungen gießen. Infolge dieser Übergießung mit dem Mutterblute werden sie wieder lebendig Wenn sich das wirklich so verhält, so paßt es sehr gut auf den, der durch sein Blut uns lebendig gemacht hat — qui nos vivificavit sanguine suo... Der Pelikan hat also große Ähnlichkeit mit Christus, durch dessen Blut wir zum Leben wieder erweckt worden sind, cuius sanguine vivificati sumus." «Paßt aber auch auf Christus", fragt der Hl. Augustinus weiter, „daß der Pelikan seine Jungen tötet? Gewiß! Es heißt ja von ihm: Ich werde tötenundichwerdewiederleben-dig machen; ich werdeWunden schlagen und ich werde heilen. (Deut. 32, 39). Oder würde wohl in Saulus der Verfolger gestorben sein, wenn er nicht vom Kimmel geschlagen worden wäre? (Act. ap. 9, 4). Oder würde der Prediger Paulus erweckt worden sein, wenn er nicht durch das Blut Jesu lebendig geworden wäre? Fragen wir, wie es sich mit derEinöde verhält; denn es betont der Psalm: Der Pelikan in der E i n ö d e. Ich bin überzeugt, daß hiemit die Geburt Christi aus der Jungfrau gemeint ist. Er a l l e i n, solus ist aus einer Jungfrau geboren worden. Daher ist er der Pelikan der Einöde."1 So bezog der geistreiche Augustinus den Pelikan oder besser gesagt dessen Eigenschaften und Merkmale auf den göttlichen Erlöser. Zu den Schriftstellern, auf die St. Augustinus ohne Anführung eines Namens verweist, gehört vornehmlich der Physiologus (cap. 8), den man damals hochgeschäht und fleißig gebraucht hat2. Außer den 1 Puto ego hic intelligi Christum natum de Virgine. Solus enim sic, ideo solitudo: in solitudine natus, quia solus ita natus. (Op. cit. edit. cit. col. 1300. num. 8). 2 Physiologus, ber Nalurkundige, ist ber anonyme Verfasser einer symbolisch ausgeschmückten Naturgeschichte von wirklichen unb sagenhaften Tieren. Sie enthält eine Sammlung von etwa 50 christl.-allegor. Beschreibungen schon erwähnten wunderlichen Eigenschaften und Tätigkeiten des P e l i k a n s werden noch manche andere angegeben. Der Pelikan erträgt nicht nur Munger und Durst, damit er seine Jungen ernährt und tränkt, sondern in der Not öffnet er sich sogar die Brust und stärkt mit eigenem Blute die jungen Pelikane. Diese bei den älteren Naturforschern vorfindliche Erzählung mag wahrscheinlich dadurch entstanden sein, daß die Jungen des Pelikans ihre Atzung suchen, indem sie die Fische aus dem Kehlfacke der Mutter ziehen. Ferner soll der Pelikan Muscheltiere verschlucken, und wenn sie im Magen warm geworden sind, wieder ausspeien, um desto leichter die Muscheln öffnen und das Fleisch verzehren zu können \ Vom ganzen Altertume wurde es geglaubt, daß sich der Pelikan die Brust öffne und mit seinem Blute die Brut ernähre. Die Anschauung hing mit der eigentümlichen Art zusammen, wie dieser Wasservogel seine Jungen füttert. Leicht konnte sich diese Meinung der Alten bilden; denn sie konnten nur mehr aus der Ferne das teilweise fabelhafter Tiere. Der Name ist auf bas Buch selbst übergegangen. Der Verfasser blieb unbekannt. In grauer Zeit hielt man balb Salomon balb Aristoteles bafiir. Weil in ber Beschreibung ber Tiere bie christlichsymbolische Auffassung eine so große Rolle spielt, so wirb bie seltsame Schrift von manchen Gelehrten in bie Blütezeit ber Alexanbrinischen Schule, also Mitte bes zweiten IaHrHunbcrtes, verlegt. Lange Zeit schrieb man ben Physiologus betn Hl. Epiphanius von Salamis (ch 405) zu. Er ist aber lange vor ihm verfaßt worben. Die Schrift war griechisch verfaßt unb würbe im vierten Iahrhunbert ins Lateinische übersetzt. Im 11. unb 12. Iahrhunberte würbe, sie in viele anbere Sprachen übertragen. Im Mittelalter war sie sehr verbreitet unb würbe in Kunst unb Wissenschaft oft verwenbet. Besonbers kannte sie ber gotische Kirchenschmuck. Als mit betn 16. Iahrhunberte ber Sinn für bie Symbolik zurllcktrat, verlor bamit auch ber Physiologus sein Ansehen, bas er in ber Neuzeit vielfach wiebergewann. Er wirb von ber Kunst neuerlich ausgebeutet. (Friebrich Cancheri, Geschichte bes Physiologus. Straßburg, 1889). Unter ben heute weitverbreiteten Symbolen ber brei göttlichen Tugenben, ber Trauben unb Ähren, bes Lammes unb Kerzens behauptet noch immer ber Pelikan unbestritten seine Stelle. 1 So Aristoteles in seiner Tierktmbe ober Beschreibung ber Tiere. Animalia (9, 10). Leben und Treiben dieses scheuen Vogels beobachten. Da bot sich ihnen das Bild dar, wie die Brust des P e l i k a n s bei der Speisung der Jungen vom Blute gerötet war, vom Blute nämlich der von ihm vorgewürgten oder von den Jungen ihm aus dem Schnabelsacke gezogenen Fische. So galt der Pelikan im ganzen Altertums als ein Sinnbild der a u f o p f e r n d st e n M u t t e r l i e b e. Ju diesem allgemein angenommenen Gleichnisbilde fügte die Legende einen weiteren Zug hinzu. Sie erzählt, daß der Pelikan, wenn seine Jungen von Schlangen, ihren größten Feinden, getötet seien, drei Tage um sie trauere, dann sich die Brust zerfleische und mit dem vergossenen Blute die Jungen zum Leben erwecke. Wenn so schon in der heidnischen Welt der P e l i k a n als ein Symbol der hingehendsten Liebe galt, so mußte er in der christlichen Zeit als hochbedeutsames Wahr- und Kennzeichen der Liebe des Erlösers erscheinen, der sein Blut für viele vergossen hat zur Vergebung der Sünden. (Matth. 26, 28). In dieser Anwendung hat das rührende Gleichnisbild erst seine wahre und volle Bedeutung erlangt. Schon den Keiden ein bedeutungsvolles Sinnbild, nahm dasselbe erst im Ehristentume den ganzen Reichtum eines heiligen und geheimnisvollen Symbols an. Das Bild des Pelikans stand schon im Vorhose des Heidentums und wurde dann von der christlichen Kunst in das Heiligtum der Kirche herübergenommen als deutsames Zeichen zum bildlichen Schmucke. Das Bild konnte mit Fug und Rechl von der christlichen Kunst beibehalten werden, weil es eine Wahrheit ausdrückt und darum eine allgemein menschliche Berechtigung hat. Deshalb ist kein Wunder, daß uns die P e l i-kan-Legende und das darauf sich gründende Eleichnisbild gar frühzeitig in der christlichen Welt begegnet. Wie schon oben ausgeführt worden ist, erzählt St. Augustinus die uralte Sage vom Pelikan und bemerkt, wenn die Erzählung richtig sei, habe d e r P e l i k a n Ähnlichkeit mit C h r i st u s, durch dessen Blut wir das Leben erlangt haben. 2n beiden Beziehungen ist d e r P e l i k a n, der mit seinem Blute die Jungen nährt und zum Leben erweckt, ein heiliges und durch die Schönheit des Gedankens ausgezeichnetes Sinnbild des Heilandes, der durch seinen Sieg über den Tod uns das Leben wiedergab, zugleich aber unsere Seelenspeise wurde im hochheiligen Altarssakramente. Diese Symbolik kehrt auch bei anderen Kirchenvätern wieder z. B. beim Hl. Hieronymus, Hl. Petrus Damianus, Hl. Jsidorus \ Insbesondere erwähnen die mittelalterlichen Schriftsteller gern Den Pelikan z. B. Eusthatius, Eucherius2. Daß sein Name in den Schriften der Mystiker, wie Amandus Suso, und in den Predigten der großen Kanzelredner häufig vorkommt, ist leicht begreiflich. Daß der'pelikan auch in der altchristlichen Kunst aufscheine, wird von den einen bejaht, von den anderen verneint3. Um so geläufiger ist die Pelikan-Legende der christlichen Kunst des Mittelalters. Als Symbol des Heilandes am Kreuze ist der Pelikan un-zähligemal auf Kirchenbildern angebracht worden4. Ob der Erhabenheit des Gedankens dieses Symbols liebten die größten christlichen Geister diese Parabel und waren ihr zugetan und befreundet. Der größte christliche Dichter Dante Alighieri (1265—1321) gebraucht dieses Gleichnis in seiner göttlichen Komödie — Divina Comedia — und zwar im 25. Gesänge vom 112. bis zum 115. Verse seines Paradieses, wo dieser Philosoph unter den Dichtern den Pelikan als Sinnbild des Heilandes bei der Einsetzung der Himmelsspeise und am Kreuze als Rettung vom Tode nennt. Dante singt und sagt da vom Hl. Apostel Johannes' Questi è colui, che giacque sopra l’pctto Del nostro Pellicano, e questi fue 1)’ in su la croce al grande uficio eletto. Das ist der, welä)er unserm Pelikane Gelegen an der Brust, und dieser wurde Vom Kreuze herab zu großer Pflicht berufen. 1 Etymol. XII. 7. 2 Vergl. Samuel Bochart, De animal, sacrae Scripturae. Lond. 1663. II. 301. = Fr. Xav. Kraus, Real-Encyklopädie der christlichen Altertümer. Freiburg im Br. 1885. S. 604 und 605. 4 Wolfgang Menzel, Christliche Symbolik. Regensburg, 1854. Zweiter Teil. S. 207, Und ber berühmteste Dichter unter den Philosophen, St. Thomas von Aquin, verfaßte den herrlichen Sakraments-Kymnus Adoro te devote, latens Deitas — J n D e m nt bete ich dich, verborgene Gottheit, an — den die Kirche unter ihre Danksagungsgebete nach der Darbringung des Hl. Meßopfers ausgenommen hat und der auch in die Kird)enlieber des Volkes übergegangen ist. In diesem eucharistischen Lob-, Dank- und Bittgesänge betet St. Thomas demütig und inbrünstig zum göttlichen Pelikan, Jesus Christus: Pie Pelicane, lesu Domine! Me immundum munda tuo sanguine, Cuius una stilla salvum facere Totum mundum quit ab omni scelere. Gütiger Pelikan, o Jesus, höchstes Gut! Wasch rein mein unrein Kerz mit deinem teuern Blut! Ein einz'ger Tropfen macht die ganze Erde neu, Wasd)t alle Sünden rein, stellt alle schuldenfrei '. Von den christlichen Dichtern und Sängern ging die Darstellung des Pelikans in die Kirchen, wo derlei Bilder am häufigsten an den Tabernakeln prangen. Der Pelikan wurde gern und oft zur Veransd)aulichung der Liebe Ehristi in dem Werke der Erlösung und in dem heiligen Gastmahle, in dem das Andenken an das Leiden des Keilandes erneuert wird, abgebildet. Weil die Erzählung vom Pelikan auf den Kreuztod Christi gedeutet wird, wird der P e l i k a n nicht selten über Kreuzigungs-Darstellungen angebracht. So sah ich im Dominikaner-Kloster San Marco zu Florenz Über dem großartigen Bilde der „Kreuzigung" von Fra Giovanni da Fiesole zu oberst einen Pelikan, seine drei Jungen mit dem Brustblute atzend. — 1 Ein alter lateinischer Dichter spricht sich über die Erzählung und über das Gteichnisditd vom Pelikan also aus: Pelecanus avis, propriis quae suo sanguine vitam Restituit pullis, transfigens pectora rostro, Mystica pro nobis Christi morientis imago. Der Pelikan stellt her mit dein eigenen Blute das Leben Seiner geliebteften Brut, durchbohrend die Brust mit dein Schnabel, Ist uns geheimnisreich Sinnbild Christi in dem Sterben. Als eucharistisches Symbol ist der Pelikan noch heute recht beliebt. Wir finden dieses ansprechende Sinnbild gar häufig in unseren Kirchen, nid)t als wenn man die alte Legende noch glaube, sondern zur Nachahmung des allehrwürdigen Gebrauches. Im SSerrn geliebte Diözesanen! dLppfeit alter Zeit ist der schleierhafte Pelikan Symbol der aufopferndsten Liebe. Ihr habt sicher schon selbst gehört oder gelesen von diesem merkwürdigen Vogel, der sich da in seiner Liebe zu den jungen Pelikanen die Brust zerhacke, um sie beim Mangel an nötiger Nahrung mit eigenem Blute zu nähren. Bei der Fütterung seiner Jungen legt er die Schnabelspitze an seine Brust und drückt damit die geschlungenen Fisd)e aus dem Kehlbeutel hervor. Diese Gewohnheit sowie der Umstand, daß die weiße Brust mitunter vom Fischblut gerötet wird, gab zu mannigfad)en Erzählungen Anlaß. Unter anderem heißt es auch: Das liebkosende Weibchen oder des Pelikans größter Feind, die Schlange, töte die Jungen. Aber dann komme das Männchen, reiße sid) mit dem Schnabel die Brust aus und erwecke die Jungen durch sein Blut, das es über sie fließen lasse, wieder zum Leben. Die Abbildung des sagenhaften Pelikans, wie er seine Jungen mit seinem Kerzblute speist, könnet ihr oft finden auf Kirchenpforten, auf dem Altare, der gleichsam das Kerz der Kirche ist, an Tabernakeltüren, auf Antipendien ', auf Kelchen, 1 Auf dein huppelartigen Tabernakel der Stadtpfarrkirche St. Bartholomäus in Windifchfeiftritz erblickt man einen überaus großen Pelikan, der feine drei Jungen mit dem Bruffbtute füttert. Die Stadlpfarrer von Windifch-feiftritz führten in ihren Wappen den Pelikan, im Neste stehend, mit dem Schnabel sich die Brust ausschtihend und drei Jungen mit seinem Blute nährend. — Das Wappen der Stadt ist eine befestigte zroeitürmige Burg, dessen mittleren Gebäudeteil der zweiköpfige österreichische Adler mit ausgebreiteten Schwingen ziert. So Josef Andr. Ionisch im Topogr. statist. Lexikon von Steiermark. Graz, 1884. Kefl 46. S. 1347. Nach einem uns zugekommenen Berichte befindet sich im Rathause das Stadtwappen in älterer Form, darstellend die Stadtmauer mit dein Stadttor und mit zwei Seitentürmen, dazwischen ein einstöckiges Kaus, "Patenen, Monstranzen, Jiborien-Mäntelchen, auf Palen und sonstigen Kirchlichen Paramenten und Gegenständen. Unsere Vorfahren haben recht pas-send den Pelikan, der seine Jungen mit eigenem Plute nähre, gewählt, um die hingebende Liebe bes göttlichen Erlösers im heiligsten Sakramente Zum Ausdrucke zu bringen. Die Szene ist überaus Leblich, wie die kleinen Pelikane ihre fälschen Zum blutbespritzten Brustgefieder der sie nährenden Mutter emporstrecken und die Schnäbelchen weit offnen, um einen Tropfen des warmen Blutes zu erhaschen, das die Pelikani n aus ihrem Innersten hervorlockt. Die ganze Gruppe ist sehr sinnreich. Der Pelikan veranschaulicht den euchari-ststchen Keiland, der die Seinen mit eigenem Fleische und Blute nährt. Die kleinen Vögelchen aber, die lu gierig nach dem träufelnden Blute der Mutter Fürsten, was versinnbilden sie? Der Erhaltungs-neb drängt sie immer wieder von der Mutter Wahrung zu heischen, um zu wachsen und zu ge-e'l)en» um das Leben zu erhalten und zu kräf-l9en> ansonsten siechen sie hin, verkümmern und ^derben. Die kleinen Pelikane sind also unsere Mahner, behufs Erhaltung und Stärkung des übernatürlichen Lebens hin zum göttlichen "der dem zwei mit den Köpfen gegeneinander gekehrte, 'e Kaiserkrone tragende Adler mit Zepter (rechts) und chwert (links) schweben. — Den „Robothabolizions-antrakt der Stadtpfarr Windischfeistnz im Kerzogthume eyermark in Zillier Kreise. Stadtpfarr Windisch-Feistriz f e(n, \fen 3uni 1787“ unterfertigte „Johann Baptist Saf-chchnigg, Stadtpfarrer und Grundobrigkeit allda“. Der uuterfertigte war Stndtpfarrer von 1778-1794. Das Schild des beigedrückten Siegelwappens ist uon Weizenähren und rechts von Weinrebentrauben Zuoberst steht zwischen den Namens-Anfangs-chstaben I B-S ein Kelch mit Kostie. Im ovalen, in drei 'e. cr geteilten Schilde prangt links oben das Kreuz, chs der Ankerund darunter in der Mitte der Pelikan, bed e'®enem Plute drei Jungen ätzend. Die Darstellung ^^eulet wohl Glaube, Kosfnung, Liebe — nur vertritt s Kerz der Pelikan. Nebst anderen Unterzeichnete die u*ube »Jacob Sailler, Burger und Ratsfreund der Ilm x ^lriz als erbettener Nahmes Förtiger.“ Das seiner Mchrifi beigedrückte Sigili zeigt uns unter dein Namen 1 erl“ die bekannte Pelikansgruppe. Pelikan zu eilen, damit er uns mit seinem Fleische und Blute nährt und stärkt. Nach dieser göttlichen Speise und diesem göttlichen Tranke müssen wir gierig verlangen. Wenn wir das Fleisch des Menschensohnes nicht essen und sein Blut nicht trinken, werden wir das Leben in uns nicht haben. Das Esten dieses Fleisches und das Trinken dieses Blutes nährt uns zum ewigen Leben. (Ioan. 6, 54. 55). Aber wer glaubt heute, könnte jemand fragen, die Erzählung aus dem grauen Altertume, daß der P e l i k a n sich mit seinem Schnabel die Brust ritzt und aufreißt, um seine Brut mit seinem Blute zu ernähren? Es kommen ja die Blutspuren am Brustgefieder des Pelikans daher, daß er die Fischlein, mit denen er aus seinem Schnabelsacke die Jungen füttert, ab und zu blutig beißt oder daß die jungen Pelikane durch allzugieriges Kaschen nach der Atzung ihre Mutter verwunden. Doch die Wahrheit büßt in sich nichts ein, mag auch das Bild, das sie darstellt, frommer, einfältiger Sinn gezeichnet, gemalt oder gemeißelt haben. Wenn auch der Pelikan nicht mit seinem Blute die dürstende und hungernde Brut nährt, so tut es der göttliche Keiland täglich und Der Ludwig von Grubenfels'sche Stiftbrief vom 15. Februar 1785 ist gefertigt von „Iochau Bap. Michel, Direktor & Beuef.“, dessen Siegel zwischen Weizenähren und Weintrauben ein Meßbuch mit daraufstehendem Kelch und über demselben einen Pelikan mit drei Jungen aufweist. — Auf der „Acceptionsurkunde“ der Stiftung „Anna Goriupp“: Windisch Feistriz den 1. April 808 ist unterschrieben „Dr. Ioan. Ev. Andröe, Stadtpfarrer“ (1806 -1821). Auf dem Siegelabdrucke ist das von Barockverzierungen umgebene Wappenschild mit dem bekannten Pelikanbilde geziert. Darüber schwebt der Doktorhut oder einer römischen Würde mit Quasten und scheinen die Anfangsbuchstaben I. E. A. auf. Auf dem Fenster in der Nähe des Marienaltars in der Pfarrkirche zu Kl. Kreuz in Pöltschach erscheint ein anziehendes Pelikanbild in Glasmalerei ausgeführt. — Die Tabernakeltllr des herrlichen Kanptaltars in der imposanten Pfarrkirche zur Keiligsten Dreifaltigkeit in W. B. ziert eine überaus schöne Pelikangruppe. — liber der Aussetzungsnische des Kochaltars der Pfarrkirche St. Georgen unter Tabor prangt ein einnehmendes Gleichnisbild des sich für dse Seinen hinopfernden Pelikans. stüNdlich. Die jungen Pelikane sind UNS aber durch ihr ungestümes Verlangen und Drängen nach blutiger Atzung Vorbild und Lehre für unser Sehnen nach Christi Fleisch und Blut. Und die blutenden Fi sch le in sind es, mit denen der Pelikan die Seinen nährt und nach denen die Jungen so dringend begehren. Auch dies ist bedeutungsvoll, wie ich es seinerzeit näher zu beleuchten beabsichtige. Bei der zweimaligen wunderbaren Brot- und Fischvermehrung nahm Jesus die Brote und die Fische, dankte, brach und gab seinen Jüngern, und die Jünger gaben dem Volke. Und alle aßen und wurden satt. (Matth. 14, 13—21; 15, 29—36). Der Pelikan nährt sich von Fischen. Und der göttliche Pelikan nahm von den Aposteln einen Teil von einem gebratenen Fische, aß davon und das übrige gab er ihnen. .(Luc. 24, 43). Und nach seiner glorreichen Auferstehung bereitete der verklärte weiland am Seegestade von Liberias in seiner Pelikansliebe seinen Jüngern ein Frühmahl, lud sie dazu ein und gab es ihnen und ebenso auch den Fisch. (Ioan. 21, 1—13). Der Fisch ist aber das beliebteste altchristliche Sinnbild des euchari-stischen Fisches Jesus Christus. Dieser blutende Fisch, der menschgewordene Gottessohn, hat als Erlöser sein Blut für uns vergossen und gibt uns zum Andenken an sein blutiges Leiden sein Fleisch und Blut zur Nahrung. So ist der Pelikan ein gar liebes eucha-ristisches Symbol. Sein Bild bedeutet den göttlichen Kerrn und Heiland, der uns im allerheiligsten Altarssakramente mit eigenem Fleische speist und mit eigenem Blute tränkt. Jesus Christus ist der liebevolle, erbarmungsreiche himmlische Pelikan, der sich selbst die Brust verwundet, um die Seinen zu nähren. Fürwahr! Jesus ist der Pelikan mit dem blutenden Kerzen. Sein gottmenschliches Kerz blutete beim Anblicke der unglücklichen Tochter Sion, so daß er weinend ausrief: Jerusalem, Jerusalem, die du die Propheten mordest und steinigst die, welche zu dir gesandt werden, wie oft wollte ich deine Kinder versammeln, wie eine Kenne ihre Küchlein unter ihre Flügel sammelt, du aber h a st nicht gewollt. (Matth. 23, 37). Christus war mehrmals in Jerusalem gewesen und hatte die heilige Stadt gewarnt, um die furchtbare Strafe von ihr abzuwenden. Als er auf friedlichem Lasttiere in Jerusalem feierlich einzog, weinte er mit lauter Stimme mitten unter den Ehrenbezeugungen und sprach: Jerusalem, wenn doch auch du es erkannt hättest und zwar an diesem deinem Tage, was dir zum Frieden dient; nun aber ist es vor dei-Augen verborgen. Denn es werden Tage überdich kommen, da d e i n e F e i n d e dich m i t eine in Walle umgeben, dich ringsum einschließen und dich von allen Seiten ein engen werden. Sie werden dich und deine Kinder, die in dir sind, zu Boden schmettern und werden in dirkeinenSteinaus dem ändern lassen deshalb, weil du dieZeit deinerKeim-suchung nicht erkannt hast. (Luc. 19, 41-44). Drei Jahre hatte das Gottesherz das auserwählte Volk heimgesucht mit Liebeswundern aller Art, und zum Danke führte das Volk seinen Guttäter auf Golgotha, auf die Köhe aller Leiden. Der Keiland beschloß sein Lehramt mit den obigen, herzzerreißenden Mahn- und Klageworten an das Volk. Allein dasselbe beharrte in seiner Bosheit und erkannte den großen Tag seiner Keimsuchung nicht, verkannte seinen Messias, den Urheber des Friedens. Aber Jesus bleibt der sorgende und heilende Messias, der dem Volke das Keil gewähren will, sobald es sich zu ihm bekehrt. Gleichwie der Adler über seinen Jungen schwebt, so breitet der Kerr seine Flügel aus und nimmt es und trägt es auf seine Schultern. (Deut. 32, 1 !)• Die Erzählung, daß sich der Pelikan die Brust aufreißt, um mit dem Blute seine Jungen zu nähren, wird aus den Kreuztod Christi gedeutet und auf die heiligste Eucharistie bezogen. Am ewig denkwürdigen Gründonnerstage der ersten stillen Woche gab Jesus in seiner Liebe ohne Ende den Jüngern seinen eigenen Leib zur Speise und sein eigenes Blut zum Tranke. Die Apostel waren also die ersten jungen Pelikane, die der göttliche Pelikan mit seinem Fleische speiste und mit seinem Blute tränkte. Und diese so geheimnisvolle als gnadenreiche, zum ewigen Leben nährende Nahrung bestimmte der himmlischePelikan für alle, die durch das Wasser der Taufe seine Kinder, seine Jungen werden. — Und am Karfreitage, dem wehevollsten Tage der Tage, riß dieser Pelikan die Brust sich aus, um die Menschen vom ewigen Tode zu retten. Wie er liebte, konnte kein Mensch lieben; so liebt nur ein Gott. Jesus ließ sich wahrhaft die Adern öffnen, da er an seinen Künden und Fußen durchbohrt, an seiner Seite durchstochen ward. Er besaß wahre, reine, werktätige, dienende Liebe. Der Men-fchensohn ist nicht gekommen, sich bedienen zu lassen, sondern zu dienen 11 ni) sein Leben dahinzugeben zur Erlö-fnng für viele. (Marc. 10,45). In der Kommunion vereinigen wir uns mit dieser Liebe bis m den Tod, mit Jesus. Und diese Vereinigung macht den Kommunizierenden auch liebevoll und aufopfernd für den Mitmenschen. 0 würden alle Arbeiter und Arbeitgeber, alle Herrschaften und Dienstboten, alle Vorgesetzten und Untergebenen gern die heilige Eucharistie empfangen, wie einig wären sie und wie so selig und zufrieden fühlten fw sich! Würden alle Volksführer öfters kommunizieren, es würden unter den Völkern und Nationen holde Eintracht und süßer Friede herrschen. Liebe eint und verbindet, Kaß und Kader trennt und entzweit. Im laufenden eucharistischen Jahre wollen wir der Königin der Tugenden, der heiligen Liebe, einmütig huldigen. Zum Pelikan! Diese Aufschrift würde ich gern an jeder unserer zahlreichen Kirchen anbringen. Führen doch Gasthäuser, in denen Brot und Wein öen Gästen verabreicht werden, hin und wieder diesen sinnreichen Titel. In den Gotteshäusern wird aber nicht irdische, sondern himmlische Speise dargeboten. das ist Christi Fleisch und Christi Blut unter den Gestalten des Weizenbrotes und des Draubenweines. Würden doch alle christkatholischen Bewohner meines Bistums recht eifrig diese Got- tes-Gasthäuser besuchen und freudig vom Fleische und Blute Christi genießen! Diese Speise kostet nichts; sie nährt aber zum ewigen Leben. Sie ist wahrhaft eine Gnadenkost, erquickend die Gäste an Leib und Seele für Zeit und Ewigkeit. Der obgerühmte Psalm 101 wird als der fünfte vom Bischof und Klerus bei der Zurüstung zurKirch-und Altarweihe gebetet. Das Gotteshaus ist ja die Wohnstätte des eucharistischen Pelikans. Wie auf Golgotha bietet der himmlische Pelikan auch hier sein Kerzblut und sein Leben als Sühne dar. Auf den in unseren Kirchen so häufig vorsindlichen Pelikan-Bildern sehen wir, wie sich die Jungen an den Pelikan anschmiegen und sein Kerzeblut begierig saugen. Ähnlich sollen auch wir, Jünger und Iüngerinnen des Kerrn, zum himmlischen Pelikan, zum göttlichen Gastgeber uns halten und seine Gaben gierig genießen. Also ihm nach! Der heißersehnte Messias machte sich dem Pelikan der Einöde gleich. Die Stammmutter Eva oder vielmehr die alte Schlange hat die, so durch die Erschaffung seine Kinder waren, getötet. Da öffnete er, ihr wahrer Vater, sich am Kreuze das Kerz in der göttlichen Brust und goß über die Toten sein kostbares Blut und machte sie leben. Und unablässig ruft er sie zu sich und ladet die Armen ein: Kommet zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, und ich werde euch erquicken! (Matth. 11, 28). Wer aus uns wäre nicht mühselig und beladen mit Sünden? Deshalb sollen wir gern den himmlischen Pelikan in der Einöde, den göttlichen Keil and im Kerker seiner Liebe, im Tabernakel heimsuchen und ihm klagen unsere Trüb- und Drangsale. Mit blutendem Kerzen sollen wir wandeln die Bahnen der Wehen, die Jesus betrat und ging. Und der Kerr wird auf uns in Kuld herabblicken und uns in Gnaden wieder aufrichten. Auch wir sollen dem Bewohner der Strandgegenden, demPelikane(Ohnvogel) gleichen, indem wir die Einsamkeit allssuchen und nachsinnen über unsere dein göttlichen Keilande angetanen Unbilden und sie sühnen durch Buße und Besserung. Ob der mehr rauhen und kläglichen Stimme des Pelikans werden mit ihm die Büßenden und die Klagenden symbolisch verglichen Der Pelikan lebt zumeist im Wasser; er fliegt aber auch ausgezeichnet schön. Leben auch wir rein und keusch, und erheben uns gern von der Erde rauher Rinde in des Kimmels lichte Kühen! So lieben wir denn alle, Teuerste, diesen g ü l i g e n Pelikan; danken wir ihm für seine unendliche Liebe; lass n wir ihn nicht einsam trauern in unseren Kirchen; besuchen wir ihn fleißig; sühnen wir nach Kräften die Unbilden und Beleidigungen, die ihm im Sakramente der Sakramente zugefügt werden! Vermehren und erhöhen wir gerade in diesem dem heiligsten Kerzen Jesu geweihten Rosenmonate unsere Verehrung zu unserem Küter und Ernährer! Und beweisen wir in diesem eucha-ristischen Jahre durch Wort und Werk unsere hingebende Liebe zum eucharistischen Pelikan! Kalten wir treu und fest zu ihm, wie St. Johannes, der an seinem Kerzen ruhen durfte, und wie seine göttliche Mutter Maria und die frommen Frauen, die da standen unter dem Kreuze, von dem sein heiliges Blut herab auf die Erde rann und rieselte. So manche Kirche besitzt ein kostbares Bild des Pelikans, der seine Jungen mit seinem Blute sättigt. Es ist aus edlem Metall, aus Gold oder Silber, kunstvoll gearbeitet. Rach Lorelo wurde einst ein goldener Pelikan gestiftet, dessen Blut durch echte Rubinen bezeichnet war. Diese anziehenden Bildnisse wurden und werden noch immer während der österlichen Zeit aus den Kochaltären ausgestellt zur Mahnung an die christkatholischen Gläubigen, daß sie stetsfort eingedenk bleiben sollen der maßlosen Liebe Jesu im allerheiligsten Altarssakramente und daß sie ihren Kunger durch diese Wunderspeise und ihren Durst durch das Blut, das aus der Liebes-Quelle der Keilands-Brust lauter fließt, stillen sollen. Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, der hat das ewige Leben, und ich werde ihn auferwecken am jüngsten Tage. (Ioan. 6, 55). Pie Pelicane, lesu, Domine! Gütiger Pelikan, o Kerr Jesus, die uns ewig beseligende Auferstehung gewähre uns dereinst allen, den Kirten, den Lämmern und den Schäflein! Kerz Sefu, unser Leben und unsere A u s e r st e h u n g, e rba r m e d ich u n s er! Amen. 1 Ob rudem et lugubrem eius vocem poenitentes et gementes assimilantur pelicano sive onocrotalo, bemerkt Cornelius a Lapide im Kommentare zu Levit. 11, 18. (Edit. Paris. 1877. Tom. II. pag. 66). Marburg, am hochheiligen Fronleichnamsfeste, den 6. des Kerz-Sesu-Monates Suni 1912. f Michael, Fürstbischof. Anmerkung. Das vorstehende Kirtenschreiben ist von den Seelsorgern den Gläubigen am 2. und 3. Sonntage nach Pfingsten oder den 9. und 16. Juni dieses Jahres von der Kanzel zu verlesen. 53. Pastirski list o evharističnem Pelikanu. WLM po božji milosti in usmiljenosti knezoškof Lavantinski, sporoči častivrednim dušnim pastirjem in vsem vernikom svoje škofije pozdrav »n blagoslov ter jim želi vse dobro v imenu našega Gospoda in Vzveličarja Jezusa Kristusa. Pie Pelicane, lesu Domine! Me immundum munda tuo sanguine! ‘Dobri Pelikan, o Jezus usmiljeni! Madeže izpere naj mi tvoja kri! (Sv. Tomaž Akvinski v zakramentni hvalnici : Molim te ponižno, tukaj skriti Bog). V Gospodu ljubljeni škofljani ! [aj močno gibanje se širi že mesece sem po naši slavni avstrijski domovini. Ono gre od mesta do mesta, Pnhaja s hriba v dolino, hiti od gradov in 8raščin plemenitašev k palačam bogatinov in Sc urno bliža skromnim hišam ubožcev. Vsi 2vesti otroci svete Cerkve in ljube matere Avstrije hočejo složni biti v misli, da bodo Sv°jo krščansko-katoliško vero pokazali v delanju, in hočejo z združenimi močmi pripo-magatj k pristojno-veličastnemu slavljenju evharističnega svetovnega shoda, ki bo zboroval N starodavnem cesarskem mestu Dunaju od j o _ J do 15. septembra letošnjega, vednega spomina vrednega leta. Jaz sem v treh pastirskih listih, z dne 25. decembra lanjskega leta 1911, z dne januarja in z dne 1. februarja tekočega leta 912, in še v posebnem povabilncm in pozivnem spisu že povzdignil svoj nadpastirski glas tja po vsej razsežni škofiji in sem dal razviti zastavo miru, bandero tistega vzveličavnega miru, ki nam ga je prineslo evharistično Jagnje in ki po njem vsi željno hrepenimo ter ga neprenehoma vztrajno in pogumno iščemo. Očitno hočemo pričati svojo trdno vero v velikega evharističnega Boga, pogumno hočemo v dejanju pokazati svojo otroško ljubezen do matere Cerkve, hočemo pa tudi brez strahu in ovinkov razodeti svoja domoljubna čuvstva. Saj so Njih ccs. in kralj, apostolsko Veličanstvo naš premilostni cesar in vladar prevzeli najvišje varstvo in pokroviteljstvo nad zares mednarodnim avstrijskim evharističnim shodom, pa so obljubili svojo najvišjo pričujočo o st pri teoforični procesiji in pri veličastni sklepni slavnosti ter so s tem nekako dali znamenje svojim v Kristusa verujočim podložnikom, naj se udeležijo vzvišenega češčenja in zmagoslavja, ki se bo priredilo evharističnemu Vzveličarju sveta v osrednjem in poglavitnem mestu mnogonarodne habsburške monarhije. Od vseh strani sveta prihajajoči verski sobratje naj izvedo in se naj prepričajo, da avstrijske in ogrske narode neusehljivo navdušuje in neugasljivo vnema zvesta ljubezen do Boga in Cerkve, do cesarja in domovine. Od začetka tekočega leta sòm do sedanje ure so se vršile v staročastitljivi škofiji Lavantinski že raznovrstne, milosti polne evharistične pobožnosti, katerih so se verniki vsake starosti, vseh stanov in poklicev udeleževali v izredno obilnem številu in z nenavadno vnemo in gorečnostjo. Takovšnih slovesnosti bo gotovo še mnogo več do konca evharističnega leta, ki ga bomo mi Lavantinci tudi še po srečno končanem dunajskem kongresu praznovali z dobrimi deli pobožnosti tako, da bo bogato blagoslovljeno za razprostrano vladi-kovino. Da bi pridobil svoje preljube škohjane za darovanje, vršeče se v nedeljo po prazniku srca Jezusovega v prid XXIII. evharističnemu svetovnemu kongresu, vobče da bi pridejal , k žarečemu plamenu vnetega navdušenja za | bližajočo se mednarodno slovesnost še iskrico, bi rad v svojem pričujočem pastirskem in podučnem listu izpodbudno govoril in razpravljal o Jezusu Kristusu, požrtvovalnem Pelikanu, ki nas v presveti evharistiji hrani s svojim lastnim mesom in s svojo lastno krvjo. Srce Jezusovo, bogato za vse, ki te kličejo, usmili se nas in napolni nas z ljubeznijo do svoje ljubezni brez konca! Preljubljeni v Gospodu ! B^^jdo izmed vas ne pozna imena skrivnost-8JS2I nega ptiča, ki je tako zelo priljubljen v krščanski simboliki ali v nauku o cerkvenih prispodobah ? Izdelovalcem globoko- in bogatomiselnih podob dobro znani ptič, katerega jaz mislim, spada v vrsto povodnih ptičev in sicer tako imenovanih plavutonožccv. Ta največji ptič med ptiči-plovci je iztegnjenega trupla in primeroma majhne glave. Pokriva ga belo, rožno-barvno, kot svila mehko perje. Vrat mu je dolg in tenek, kljun je posebne oblike, ploščat, raven in obsejan z rudečimi pikami, oči pa so črešnjevo-rdeče. Podoben je labodu, presega pa ga po svetlosti in velikosti. Zgornja plat kljuna je gladka in ob koncu močno zakrivljena. Spodnja plat obstoji iz dveh čeljustnih kosov, ki nosita med seboj precej veliko, zelo raztegljivo kožo.1 V to na spodnji čeljusti visečo, moš-njato vrečo more naš ptič sprejeti do 30 funtov vode. Da nakrmi svoje mladiče, nastavi n e sit, kakor tudi imenujejo znanega ptiča, kljunovo ost na prsi, katere mu krije celò redko in razčesano perje, ter iztisne ujete ribe iz vratne vreče. Pri tem se mu seveda prsi neredko pordečijo od ribje krvi. Naš ptič prebiva po toplejših krajih vseh delov sveta, zlasti se zadržuje ob nilskem izlivu v Egiptu. Štejejo 1 deset vrst od njega; tri vrste domujejo v naši I Evropi. Pelikan, tako se imenuje skrivnostni ptič, se prišteva biblijskim ali svetim, to je tistim mnogoštevilnim pticam, ki jih omenja sveto Pismo. V hebrejščini slove njegovo ime k a a t, toliko kolikor bljuvač, od glagola ko, bljuvati.'2 Pelikan namreč zopet izvrže, kar je prej spravil v svoj goltanec, in tako krmi mladiče. Naj po prej je pelikan v levitiku ali v tretji knjigi Mozesovi imenovan med pticami, ki jih Izraelci niso uživali. De avibus non comedere debetis... onocrotalum! Izmed ptičev ne smete jesti. . pelikana! (Lev. 11,18). To prepoved je ponovil in potrdil sinovom Izraelskim Dcvteronomij ali peta knjiga Mozesova: Immumdas aves. . ne comedatis. . onocrotalum! Nečistih ptic ne., jejte., ne pelikana!3 (Devter. 14, 17). > C. Plini Secundi, Naturalis historia 10, 66. (Edit. Carol. Mayhoff. Lipsiae, 1875. Str. 190). 2 Ni p bljuvati, nxp bljuvač, pelikan, id est vomens, eo quod in faucibus habet ingluviem et sinum instar uteri, quo pisciculos cum aqua excipit, sed aquam revomens piscibus vescitur. — Cornelius a Lapide piše v razlagi k Iz. 34, 11: Huius avis hebraeum nomen kaat, vomitus vel vomitor, evidenter sumitur ex eius more sacculum suum iis, quae in eo continentur, exonerandi, ut suam vel pullorum famem compescat. (Edit. Paris. 1877. Pag. 451 not. 2). 3 Zgoraj stoji v hebrejščini kaat, bljuvač, tukaj šalah, najbrž pelikan-potapljavec. V Vulgati čitamo obakrat onocrotalus, to je pelecanus onocrotalus, pelikan Pelikan se rad mudi v samotnih pustinjah in stavi tam zlasti na plavajočih, nerodovitnih otokih svoje veliko in okorno gnezdo. Vsled teh znakov ga kot prebivalca peščenih puščav omenja največji starozakonski prerok Izaija, ki je napovedal, da bode Bog ponižal sovražnike Izraelske, namreč Idumejce, in da bo izprcmcnil njihove pokrajine v pustinje, katerih se bodo polastile živali samo-tarke. Et possidebunt illam onocrotalus et ericius. In deželo bota posedovala pelikan in jež. (Iz. 34, 11). Podobno kazen je zagrozil prerok Sofonija Asircem. Jahve bo uničil Asurja; razsul bo mesto Ninive v prah in podrtino, in med njegovimi razvalinami bota bivala pelikan in jež. Onocrotalus et ericius in liminibus eius morabuntur. Pelikan in jež bota stanovala na nj ego v ih pragi h. (Sofon. 2,14). Najbolj znano, o pelikanu govoreče svetopisemsko mesto se nahaja pa v pretresljivem psalmu o Gospod, usliši mojo molitev, ki ga razlagalci obračajo na Mesija v njegovi zapuščenosti in žalosti, v njegovi veliki bridkosti. Iz Mesijevega potrtega srca prihajajo vzdihljaji. V svoji stiski žalostno kliče: Similis tactus sum pellicano1 solitudinis; factus sum sicut nycticorax in domicilio. Enak sem postal pelikanu v puščavi ; postal sem kakor kričav ec, tako imenovan zavoljo kričavega glasu, podobnega osličevemu kriku ali rigu — ovoc (asinus) in xpotàv (sonare). — Mimogrede bodi povedano, da Arabci uživajo pelikanovo meso. Mohamedancem bi bilo pravzaprav to prepovedano. Pa ko so si, kakor je pravljica, pri zidanju kaabe ali slovitega svetišča v Meki morali od daleč Prinašati vodo, so v kratkem pogrešali potrebnih nosačev. Zidarji so se pritoževali, da morajo roke brez dela križem držati. Tedaj pošlje Alah na tisoče nesitov ali pelikanov, ki so svoje goltance napolnjevali z vodo tcr jo prinašali zidavcem. 1 Tu srečamo ime: p el li c an us. Temeljiti tolmač svetega Pisma Cornelius a Lapide pristavlja k temu izrazu: forte a pelle cana, quam habet; est enim instar cygni, qui totus est candidus et quasi canus — pclli-eanus, bclokožec, morebiti od bele kože, ki jo ima; podoben je namreč labodu, ki je ves bel in kakor o- ponočni ptič v (podrtem) domu. (Ps. 101, 7). Pelikan ljubi močvirne samote, prestoji cele dneve v tihem molku, kakor v žalost zatopljen, na pustem skalovju ob po-brežju ter preži, ne da bi se ganil, na živež. Zgoraj navedeno mesto mesijanskega psalma obširno razlaga slavni škof Hiponski, sv. Avguštin, v svojem govoru o psalmu 101, pri čemer nanaša pelikana v puščavi na božjega Vzveličarja.1 Pri tem nam pove, kar sc je ob njegovem času pisalo in govorilo o pelikanu. „Quod enim dicitur vel etiam legitur de hac ave, id est de pelicano, non taceamus; non aliquid affirmantes temere, sed tamen non tacentes, quod, qui scripserunt, et legi et dici voluerunt. Nikakor ne nameravam,“ piše glasoviti cerkveni učenik, „trditi kaj brez zadostnega vzroka kot gotovo resnico. Vendar pa ne bi rad zamolčal, kar so zapisali pisatelji z namenom, da sc naj bere in pripoveduje.“ „Pravijo, da pelikani s kljunom ubijejo svoje mladiče v gnezdu in potem za njimi tri dni žalujejo. Naposled se samica sama hudo rani ter izlije svojo kri nad mladiče. Vsled politja z materino krvjo mladiči zopet oživč.. . Če je temu res tako, tedaj se da prav dobro obrniti nanj, ki nas j c oživil s svojo krvjo — qui nos vivificavit sanguine suo... Pelikan ima torej veliko podobnost s Kristusom, po čigar krvi smo bili obujeni k življenju, cuius sanguine vivificati sumus.“ „Se li pa prilega tudi Kristusu,“ vpraša dalje sveti Avguštin, „da pelikan umori svoje mladiče? Gotovo! Saj velja o njem: sivel od starosti. (Commentaria in Sophoniam prophetam cap. 2, 14. Edit. Paris. 1874. Tom. XIV. pag. 294). Navadno se piše pelicanus ali pelecanus ter se izvaja ime iz grškega TreXsxàvoc, to je od irsXsxàto biti, suvati, sekati, udarjati (uéXsxoc sekira), ker pelikan s kljunom ali s perutmi močno bije, suva ali udarja na vodno vršino. 1 Enarratio in Psalmum 101. Sermo I. num. 7 et 8. (S. Aurelii Augustini Hipponensis Episcopi opera omnia. Edit. 1. P. Migne, Paris, 1841. Tom. IV. col, 1298- 1300). Jaz umorim in jaz oživim; jaz udarim in jaz ozdravim. (I)evter. 32, 39). Ali bi neki bil v Savlu umrl preganjalec, ako bi ne j bil udarjen z nebes? (Dej. ap. 9, 4). In ali bi bil obujen oznanjevalec božje besede Pavel, če bi ga ne bila oživila kri Jezusova? Vprašajmo, kaj je s puščavo ali s samoto, ker psalm naglaša: pelikan v puščavi. Prepričan sem, da to pomenja rojstvo Kristusovo iz prečiste Device. On sam, solus, je bil rojen iz Device. Zato je pelikan v samoti." 1 Tako je obračal duhoviti Avguštin pelikana ali bolje njegove značilne lastnosti na božjega Vzveličarja. K pisateljem, na katere se sklicuje sveti Avguštin, ne da bi navedel imen, je prištevati zlasti Physiologus (pogl. 8), ki so ga takrat visoko cenili in marljivo prebirali. 2 Razen že omenjenih čudnih lastnosti 1 Puto ego hic intelligi Christum natum de Virgine. Solus enim sic. ideo solitudo: in solitudine natus, quia solus ita natus. (Op. cit. edit. cit. coi. 1300. num. 8). 2 Physiologus, Prirodoslovec, je anonimni ali brezimni pisatelj prirodoslovja živečih in bajeslovnih živali. Knjiga obsega zbirko nekako 50 krščansko-ale-goričnih ali priličnih opisov deloma pravljiških živali. Ime je prešlo na knjigo samo. Pisatelj je ostal neznan. V starodavnih časih je veljal za pisatelja ali Salomon ali Aristotel. Ker se v opisih živali zelo upošteva kr-ščansko-simbolno razumevanje, zato stavijo nekateri učenjaki nenavadni spis v cvetno ali zlato dobo Aleksandrijske šole, torej v sredino drugega stoletja. Dolgo časa so Physiologa pripisovali sv. Epifaniju Salamin-skemu (f 405). Bil pa je spisan dolgo pred njim. Spis je bil prvotno sestavljen v grščini in v četrtem veku preveden v latinščino, v 11. in 12. stoletju pa prestavljen v mnogotere druge jezike. V srednjem veku je bil zelo razširjen, in pogostoma so ga uporabljali v umetnosti in znanosti. Zlasti je bil znan o-krasju v gotiškem slogu. Ko se je v 16. stoletju po-izgubil zmisel za simboliko ali za nauk o prispodobah, je tudi Physiologus prišel ob veljavo, pa v novem času si jo je pri mnogih zopet pridobil, ker umetniki vnovič iz njega zajemajo svoje snovi. (Friedrich Lauchert, Geschichte des Physiologus. Strassburg, 1889). Med dandanes razširjenimi znamenji treh božjih čednosti, grozdja in klasja, jagnjeta in srca stoji pelikan še vednp nepretnakljiyq na svojem mpstu. in šeg pelikanovih se navajajo še marsikatere druge. Pelikan ne prenaša le gladu in žeje, samó da nahrani in napoji svoje mladiče, temveč si v sili rani celò prsi ter z lastno krvjo pokrepča mlade pelikane. Ta pri starejših prirodoslovcih se nahajajoča pripovedka je nastala najbrž vsled tega, ker pelikanovi mladiči, iskajoči si hrano, vlačijo ribe iz meha ob goltancu svoje matere. Nadalje pripovedujejo, da pelikan požira školjke ter jih, ko so se v njegovem želodcu o-grele in omehčale, zopet izmeče, da more laglje odpreti lupine ter priti do mesa v školjkah.1 V starih časih se je vobče verovalo, da si pelikan predira prsi ter z lastno krvjo hrani svoj zarod. To mnenje je bilo v zvezi s posebnim načinom, kako ta vodna ptica krmi svoje mladiče. Lahko se je starim porodila ta misel, ker so mogli le bolj iz daljave opazovati življenje in početje plahega ptiča. Tedaj se jim je ponudil prizor, kako so se pri krmljenju mladičev prsi pelikanove pordečile od krvi, od krvi namreč od njega zadavljenih ali od mladičev iz goltne vreče izvlečenih rib. Tako je veljal pelikan v stari dobi kot podoba najpožrtvovalnejše materine ljubezni. K tej splošno sprejeti prispodobi je legenda ali pravljica pridejala še nadaljnjo potezo. Pripoveduje namreč, da pelikan, ako mu mladiče pomorijo kače, njihove najhujše sovražnice, žaluje za njimi tri dni, potem pa si razkljuva prsi ter s prelito krvjo obudi mladiče k življenju. Če je tako že v paganskih časih veljal pelikan za znamenje najpožrtvovalnejše ljubezni, se je moral v krščanski dobi pokazati kot važna in pomenljiva podoba ljubezni božjega Vzveličarja, kijesvojokri za mnoge prelil v odpuščenje grehov. (Mat. 26, 28). V tej uporabi je dobila ganljiva prispodoba še le svoj pravi in popolni pomen. Že nevernikom lepega pomena polna podoba je 1 Tako znameniti Aristotel y svojem opisu živali. Animalia (9, 10). Prejela šele v krščanstvu vse bogastvo svetega in skrivnostnega simbola ali znamenja. Podoba pelikanova je že stala v preddvoru Poganstva, in krščanska umetnost jo je sprejela v svetišče Cerkve kot pomenljivo zna-merije za okrasje ali ozaljšanjc svojih del. Podobo je krščanska umetnost po vsej pravici Pridržala, ker izraža neko resnico in Jc torej vobče opravičena. Zato ni čuda, da nas že zgodaj v krščanski dobi srečuje legenda ali pripovedka o Pelikanu in na njej osnovana primera in Prispodoba. Kakor je bilo že zgoraj razloženo, nam poroča sv. Avguštin starodavno pripoved 0 Pelikanu in pravi, da ima pelikan, ako Je povest resnična, podobnost s Kristusom, Po čigar krvi smo prejeli življenje. V obojnem Pomenu je pelikan, ki s svojo krvjo mladiče krmi in k življenju obuja, sveta, po lepi in globoki misli odlična podoba Vzveličarja, ki nam je s svojo zmago nad smrtjo vrnil življenje, obenem pa postal naš dušni živež v najsvetejšem Zakramentu altarja. Ta primera Se ponavlja tudi pri drugih cerkvenih očetih n- Pr- pri sv. Hieronimu, sv. Petru Damijanu, Sv- Izidoru.1 Zlasti srednjeveški pisatelji radi omenjajo pelikana, n. pr. Evstatij, Evherij.2 Ua se njegovo ime mnogokrat najde v spisih Mistikov ali pisateljev o krščanskih skriv-nostih, kakor pri Arnandu Suzonu, in v pridigah mogočnih in slavnih govornikov, je lahko umljivo. Da bi se bil pelikan upo-Mbljal že v starokrščanski umetnosti, nekateri trdijo, drugi pa tajijo.3 Tem bolj znana pa Jti pripovest o pelikanu krščanski umetnosti srednjeveške dobe. Kot znamenje Vzve-Učarja na križu je bil pelikan neštetokrat uPorabljen na cerkvenih izdelkih.4 1 Etymol. XII. 7. 2 Prim. Samuel Bochart, De animal, saer. Script. Lond- 1663. II. 301. 3 Pr. Xav. Kraus, Real-Encyklopädie der christ-■elien Altertümer. Freiburg im Br. 1885. Str. 604 in 605. 4 Wolfgang Menzel, Christliche Symbolik. Regens-8» 1854. Zweiter Teil. Str. 207. Zavoljo vzvišene misli, ki je v tem znamenju, so naj duhovitejši krščanski umetniki to prispodobo ljubili, jo čislali ter visoko cenili. Največji krščanski pesnik Dante Alighieri (1265 -1321) je uporabil to primero v svoji divni pesnitvi Divina Comedia in sicer v 25. spevu od 112 do 115 vrste svojega Raja, kjer ta največji modroslovec med pesniki imenuje pelikana kot podobo Vzveličarja pri upostavitvi nebeške hrane in pri odrešitvi človeškega rodu na križu. Dante poje in pravi tu o sv. apostolu Janezu: Questi è colui, che giacque sopra l’petto Del nostro Pellicano, c questi fue D in su la croce al grande ufìcio eletto. To je tisti, ki je slonel na prsih Našemu Pelikanu, in ki je bil S križa dol izvoljen za važno službo. In najslavnejši pesnik med modroslovci sv. Tomaž A k v i n s k i je zložil veličastno zakramentno himno Adoro te devote, latens Deitas — Molim te ponižno, tukaj skriti Bog — katero je Cerkev sprejela med zahvalne molitve po daritvi svete maše in ki je prešla tudi med ljudske cerkvene pesmi. V tem evharističnem hvalospevu moli sv. Tomaž ponižno in pobožno k božjemu Pelikanu, Jezusu Kristusu, rekoč: Pie Pelicane, lesu Domine! Me immundum munda tuo sanguine, Cuius una stilla salvum tacere Totum mundum quit ab omni scelere. Dobri Pelikan, o Jezus usmiljeni! Madeže izpere naj mi tvoja kri, Katere ena dragocena kapljica Ves svet oprati more vsega madeža.1 1 Neki stai odavni latinski pesnik izraža pripovedko in prispodobo o pelikanu tako-le: Pelecanus avis, propriis quae suo sanguine vitam Restituit pullis, transfigens pectora rostro, Mystica pro nobis Christi morientis imago. Pelikan ptica, ki s svojo lastno krvjo mladičem Vrne življenje, ko z ostrim kljunom rani si prsi, Kristusa križanega skrivnostna za nas je podoba, Od krščanskih pesnikov in pevcev je prešlo upodabljanje pelikana v cerkve, kjer krasijo takovšne podobe po največkrat tabernaklje. Pelikana prav radi in pogosto uprizarjajo v znamenje ljubezni Kristusove v delu odrešenja in v sveti večerji, v kateri se obnavlja Vzveličarjevo trpljenje. Ker se pripoved o pelikanu razlaga z ozirom na smrt Kristusovo na križu, zato neredko predstavljajo pelikana nad podobami križanja. Tako sem videl v dominikanskem samostanu sv. Marka v Florenci nad veličastno sliko „Križanje“ od fra Giovanni da Fiesole navrhu po-podobo pelikana, kako nasičuje svoje tri mladiče s svojo srčno krvjo. — Kot evharistični simbol ali znak je pelikan še dandanes prav priljubljen. To milo in zanimivo podobo nahajamo kaj pogosto v naših cerkvah, ne kakor da bi se pripovedka prejšnjih časov še verovala, temveč v posnemanje stare častitljive navade. V Gospodu ljubljeni škofljani! d davnih časov sèni je tajnostih ptič pelikan znamenje najpožrtvoval-nejše ljubezni. Gotovo ste že sami slišali ali brali o tej zanimivi in znameniti ptici, ki si iz ljubezni do mladih pelikanov razkljuva prsi ter jih pri pogrešanju potrebnega živeža hrani z lastno krvjo. Pri krmljenju svojih mladičev nastavi kljun na prsi ter tako iztisne pogoltnjene ribe iz priveska ob vratu. Ta navada in pa okolnost, da se mu bele prsi tu-intam pordečijo od ribje krvi, je povzročila raznovrste pripovedke. Med drugim pravijo, da samica v preveliki ljubezni ali pa pelikanova naj večja sovražnica, kača, umori mladiče. Potem pa pride samec, si s kljunom razpara prsi ter obudi mladiče s svojo krvjo, ki jo po njih razlije, zopet k življenju. Podobo bajeslovnega pelikana, kako pita svoje mladiče z svojo lastno krvjo, lahko pogostokrat najdete na cerkvenih vratah, na altarju, ki je nekako srce cerkve, na taber- nakeljskih durih, na altarnih prtih,1 na kelihih, patenah, monštrancah, na plaščkih za ciborije, na palah ali pokrivalih za kelihe in na drugih cerkvenih opravah in predmetih. Naši predniki so prav primerno izvolili pelikana, ki z lastno krvjo redi svoje mladiče, da so izrazili požrtvovalno ljubezen božjega Odrešenika v najsvetejšem Zakramentu. Prizor je izredno ljubezniv, kako mladi pelikani stegajo svoje vratiče k okrvavljenim prsim krmeče jih matere ter na široko odpirajo kljunčke, da bi prestregli vsaj kapljico tople krvi, ki jim jo podaje pelikanka iz svojega osrčja. Pelikan predočuje evharističnega Vzvc-ličarja, ki hrani svoje z lastnim mesom in z lastno krvjo. Drobne ptičice pa, ki tako hlastno koprnijo po kapljicah materine krvi, kaj neki pomenjajo ? Pri rodni nagon jih sili vedno zopet pri materi iskati živeža, da morejo rasti ! Na kupolastem tabernaklju mestno-župnijske cerkve sv. Jerneja v Slovenski Bistrici sc vidi izredno velik pelikan, ki svoje tri mladiče hrani s svojo srčno krvjo. Podoba je 53 cm visoka, obe razprostrti perutnici znašata 84 cm. Pelikan stoji v gnezdu, ki jc 38 cm dolgo, 33 cm široko in 4 cm visoko. Pelikanov vrat je zavit na desno stran; s kljunom si dela rano na prsih, iz katere teče kri. Pod pelikanom se stegujejo za krvjo trije mladiči. Cela podoba je rezana iz lesa in je posrebrena. Na pelikanovem hrbtu med perutnicami je vvrtan iz lesa nizek svečnik za „škofovo svečo.“ Drugi dve podobi pelikana se nahajata v 30 cm visokem in 28 cm širokem grbu na škropilniku iz belega marmorja pod korom župnijske cerkve. V sredini grba je lipov list, razdeljen po povpični in poprečni črti v štiri dele; v zgornjem levem in spodnjem desnem delu se nahaja po ena podoba pelikana, popolnoma enaka isti nad tabernakljem ; v zgornjem desnem in spodnjem levem delu pa stoji v vsakem po en vrček, zelo podoben vrčku za mašno vino. Nad grbom je zapisano: +PA + E+ in pa +1644 +. Mestni župniki Slovenj bistriški so imeli v svojem grbu pelikana, kakor je videti na njihovih pečatih. Podobi pelikana so pridevali lastne znake, ki so si jih izvolili za grb, in začetnice svojega imena. — Mestni grb je utrjen dvostolpen grad, čigar srednji del krasi dvoglavni avstrijski orel z razprostrtimi krili. Po do-poslanem nam poročilu visi v mestni hiši nekoliko dru- ln sc razvijati, si ohraniti in okrepiti življenje, s'cer bi začele hirati in bi poginile. Mali pelikani nas torej opominjajo, naj v ohranjcnje ]n okrcpčanjc nadnaravnega življenja hitimo ya k božjemu Pelikanu, da nas poživi ln pokrepča s svojim mesom in s svojo krvjo. k*0 tej božji jedi in po tej božji pijači moramo željno hrepeneti. Ako ne jemo mesa Sinu človekovega in ne pijemo njegove krvi, ne b°mo imeli življenja v sebi. Uživanje tega mesa in te krvi nas hrani v večno življenje. (Jan. 6, 54. 55). Pa kdo še danes veruje, bi kdo vprašal, P' 'Poved iz starodavnih časov, da si pelikan Prebada s kljunom prsi, da bi preživil z last-n° krvjo svoj zarod? Saj prihajajo krvavi sle-dovi na prsnem perju pelikanovem odtod, tuintam do krvi pregrizne ribice, s kate-^mi pita mladiče iz vreče ob kljunu, ali pa a mladi pelikani s presilnim hlastanjem P° živežu ranijo svojo mater. Vendar resnici sami to ni na škodo, dasi je podobo, katera J° predstavlja, narisala, naslikala ali izklesala Vei'na, preprosta domišljija. Čeprav pelikan 8acna podoba mestnega grba. Nad zelenim poljem se Vzdiguje mestno obzidje z mestnimi vratmi in z dvema ''janskima stolpoma. Med njima stoji enonadstropna 1 a’ nad njo plavata dva orla, obrnjena z glavo drug P °ti drugemu in noseča cesarsko krono. Ob strani esnega orla je žezlo, ob strani levega meč. — Na istini „Robothabolizions Kontrakt der Stadtpfarr Win-■schfeistriz“ z dne 1. junija 1787 je podpisan župnik »Johann Baptist Saffoschnigg, Stadtpfarrer und Grundzeit allda“ (1778—1794). l’odpisu je pristavljen r°gel pečat te-le oblike. V podolgastcm, v tri polja - oljenem ščitu vidimo na levi zgoraj križ, na desni r°> v sredi spodaj pa pelikana, ki z lastno krvjo V'Paj‘a svoje tri mladiče. Najbrž pomenja to tri božje nosti, le da je za znamenje ljubezni namesto obilnega srca uporabljen pelikan. Ob straneh ščita se J navzgor na levi pšenično klasje, na desni z groz-Jern obložena trta, na vrhu pa je med začetnicami ^Pnikovega imena I B-S kelih s hostijo. Za župnikom ; a Podpisana dva pooblaščenca župnijskih podložnikov, ^ Za "jima „Jakob Sailler, Burger und Rats-Freund ^Ul Stadt Feistriz als erbettener Nahmes Förtiger.“ 0 pisu pridejani pečat nam kaže pod imenom „Hilbert“ Podobo pelikana. ne hrani z lastno krvjo svojega lačnega in žejnega zaroda, vendar to dela božji Vzveličar vse ure in vse dni. Mladi pelikani pa so nam s svojim silovitim koprnenjem in hlepenjem po krvnem živežu v vzgled in v poduk za naše hrepenenje po Kristusovem mesu in po Kristusovi krvi. In krvaveče ribice so, ki ž njimi krmi pelikan svoje in ki po njih mladiči tako silno poželijo. Tudi to je pomenljivo, kakor Vam nameravam ob svojem času pobliže pojasniti. Pri dvakratni čudoviti pomnožitvi kruhov in rib je vzel Jezus k ruhe in ribe, je zahvalil, pa jih prelomil ter dal svojim učencem, in učenci so jih razdelili ljudstvu. In vsi so jedli in so bili nasičeni. (Mat. 14, 13—21; 15, 29—36). Pelikan se živi od rib. In nebeški Pelikan je-sprejel od apostolov kos pečene ribe, jedel od nje in jim dal nazaj, kar je ostalo. (Luk. 24, 43). In po svojem častitljivem vstajenju je pripravil poveličani Vzveličar ob Tiberijskem jezeru svojim učencem gostijo, jih je povabil k njej ter jim postregel in jim dal tudi ribo. (Jan. 21, 1—13). Riba pa je Ludv. pl. Grubenfelsovo ustanovno pismo z dne 15. februarja 1785 je podpisal „Jochan Bap. Michel. Director & Benef.“ Njegov pečat predstavlja med pšeničnim klasjem in vinskim trsjem na mašni knjigi stoječ kelih in nad tem p c 1 i k a n a s tremi mladiči. — Na „Sprejemnem pismu“ v zadevi ustanove Ane Goriupp z dne 1. aprila 1808 je podpisan „Dr. Ioan. Ev. Andrče, Stadtpfarrer“ (1806 -1821). Na njegovem pečatu je videti od baročnih okraskov obkrožen ščit s podobo pelikana, nad ščitom klobuk doktorske ali kakšne rimske časti s trakovi, zmes pa začetne črke I. E. A. Na oknu blizu Marijinega aitar j a v župnijski cerkvi sv. Križa v Poljčanah vidimo mično, na steklo slikano podobo pelikana, ki s krvjo napaja prvega mladiča, medtem ko še dva druga odpirata svoja kljuna proti materi. Pod podobo se nahaja napis: Kri Kristusova, napoji me! — Tabernakeljska vratca krasnega glavnega altarja v veličastni župnijski cerkvi presv. Trojice v Slov. gor. krasi nenavadno lepa skupina pelikanov. — Nad prostorom za izpostavljanje Najsvetejšega na glavnem altarju župnijske cerkve sv. Jurija pod Tabrom blesti prikopljiva podoba za svoje mladiče se žrtvujočega pelikana. najbolj priljubljena starokrščanska podoba evharistične ribe, Jezusa Kristusa. Ta krvaveča riba, učlovečeni Sin božji, je kot Odrešenik prelil svojo kri za nas in nam daje v spomin na svojo krvavo trpljenje svoje meso in svojo kri v živež. Tako je pelikan kaj ljuba evharistična prispodoba božjega Gospoda in Vzvcličarja, ki nas v najsvetejšem Zakramentu nasičuje z lastnim mesom ter napaja z lastno krvjo. Jezus Kristus je ljubeznivi, usmiljeni sveti Pelikan, ki si sam seka rane v prsi, da bi hranil svoje. Zares! Jezus je Pelikan s krvavečim srcem. Njegovo božje-človeško srce je krvavelo pri pogledu na nesrečno hčer Sionsko tako, da je solzeč se zaklical: Jeruzalem, Jeruzalem, ki moriš preroke in jih kamenjaš, kateri so k tebi poslani; kolikokrat sem hotel zbrati tvoje otroke, kakor koklja zbira svoja pi-ščeta pod perule, in ti nisi hotel! (Mat. 23, 37). Kristus je bil večkrat obiskal Jeruzalem ter posvaril sveto mesto, da bi odvrnil od njega strašno kazen. Ko je na krotkem tovornem živinčetu slovesno jezdil v Jeruzalem, je sredi med češčenjem in slavljenjem od strani ljudstva glasno jokal in klical: O mesto Jeruzalemsko, da bi bilo spoznalo tudi ti, in zlasti ta svoj dan, kar je v tvoj mir ! Zdaj pa je skrito pred tvojimi očmi. Ker prišli bodo dnevi nad te, in tvoji sovražniki te bodo obkrožili z nasipom in te bodo oblegali in stiskali od vseh strani; in bodo v tla potlačili tebe in tvoje otroke v tebi in ne bodo pustili v tebi kamena na kamcnu, zato ker nisi spoznalo časa svojega obiskanja. (Luk. 19, 41 — 44). Tri leta je srce božje obiskovalo izvoljeno ljudstvo z vsakovrstnimi čudeži ljubezni, in v zahvalo je ljudstvo peljalo svojega dobrotnika na Golgoto, na višino vseh bolečin. Vzveličar je zaključil in dovršil svojo učeniško službo z zgorajšnjimi, srce pretresujočimi besedami opomina in pritožbe do ljudstva. Pa ljudstvo je vztrajalo v svoji hudobiji in ni spoznalo velikega dneva svojega obiskanja, pa je zatajilo svojega Mesija, začetnika miru. Vendar Jezus ostane skrbni in ljubeznivi Odrešenik, ki hoče ljudstvu podeliti vzveličanje, bržko se k njemu izpreobrne. Kakor orel plava nad svojimi mladimi, enako razprostira on svoja krila in nosi ljudstvo na svojih ramah. (V. Moz. 32, 11). Pripovedka, češ, da si pelikan razmesari prsi, da bi s krvjo napojil svoje mladiče, se razlaga o Kristusovi smrti na križu in se naobrača na presveto evharistijo. Na večnega spomina vredni veliki četrtek prvega tihega tedna je dal Jezus v svoji neskončni ljubezni učencem svojo lastno kri v pijačo. Apostoli so torej bili prvi mladi pelikani, katere je božji Pelikan nasitil s svojim mesom ter napojil s svojo krvjo, in to tako skrivnostno kakor milostipolno, za večno življenje krepčajočo hrano je namenil nebeški Pelikan vsem, ki postanejo povodi svetega krsta njegovi otroci, njegovi mladiči. — In na veliki petek, ob tem najgroznejšem dnevu dni, si je ta sveti Pelikan odprl prsi, da bi odrešil ljudi večne smrti. Kakor je on ljubil, enako ni mogel ljubiti noben človek; tako ljubi le samo Bog. Jezus si je resnično dal odpreti žile, ko so mu predrli roke in noge ter prebodli stran. On je gojil pravo, čisto, delavno, postrežljivo ljubezen. Sin človekov ni prišel, da bi se mu streglo, marveč da bi stregel in dal svoje življenje v odrešenje mnogih. (Mark. 10, 45). V svetem obhajilu se zedinimo s to ljubeznijo do smrti, z Jezusom. In ta združitev napravi obhajanca tudi ljubeznivega in požrtvovalnega do drugih ljudi. O ko bi vsi delavci in delodajalci, vsi gospodarji in posli, vsi predstojniki in podložniki radi prejemali sveto evharistijo, kako edini bi bili in kako srečne in zadovoljne bi se čutili! Ako bi vsi vodniki ljudstva redno pristopali k svetemu obhajilu, med narodi in ljudstvi bi vladala ljuba vzajemnost in sladek mir. Ljubezen zedinja in združuje, sovraštvo in prepir pa ločita in razdvajata. V tekočem evharističnem letu hočemo zvesto gojiti in slaviti kraljico čednostij, sveto ljubezen. Pri pelikanu! Ta naslov bi želel napisati na sleherno naših mnogoštevilnih cerkev. Saj nosijo gostilnice, v katerih gostje dobivajo kruha in vina, tupatam ta pomenljivi napis. V hišah božjih pa se nam ponuja ne zemeljska, temveč nebeška hrana to je Kristusovo meso in Kristusova kri pod podobama pšeničnega kruha in grozdnega vina. Da bi vendar vsi krščansko-katoliški prebivalci moje škofije prav pridno obiskovali te božje gostilnice ter veselo zauživali meso in kri Kristusovo! Ta jed nič ne stane; krepi pa nas za večno življenje. Ona je zares milostna hrana, ki poživlja goste na duši in na telesu za časnost in za večnost. Zgoraj navedeni psalm 101 molijo škof z duhovniki vred na petem mestu pri pripravi za posvečenje cerkve in altarja. Saj je hiša božja prebivališče evharističnega Pelikana. Kakor na Golgoti tako žrtvuje nebeški Pelikan tudi tukaj svojo srčno kri in svoje življenje v spravo za naše grehe. Na gostoma v naših cerkvah sc nahajajočih podobah pelikanov gledamo, kako se mladiči stiskajo k pelikanu ter hlastno srkajo njegovo srčno kri. Enako naj bi se mi, Gospodovi učenci in učenke, držali nebeškega Pelikana, božjega gostitelja, ter naj bi željno zauživali njegove milosti. Torej za njim! Z vročim hrepenenjem pričakovani Odrešenik se je napravil enakega pelikanu v Puščavi. Naša prva mati Eva ali pravzaprav stara kača je umorila tiste, ki so po ustvarjenju bili njegovi otroci. Tedaj sije on, njih Pravi oče, na križu odprl srce v božjih prsih in je razlil nad mrtve svojo dragoceno kri ter jih je oživil. In neprenehoma jih kliče k sebi ter vabi uboge: Pridite k meni vsi, ki se trudite in ste obloženi, in jaz vas bom poživil ! (Mat. 11, 28). Kdo izmed nas bi ne bil truden in obložen z grehi ? Zato moramo radi obiskovati nebeškega Pelikana v samoti, božjega Vzveličarja v ječi njegove ljubezni, v tabernaklju, ter mu potoževati svoje bridkosti in težave. S krvavečim srcem bi naj hodili po potih bolečin, katere je hodil Jezus in prehodil. In Gospod se bo dobrotno na nas oziral ter nas bo milostno podpiral. Tudi mi bi naj bili podobni prebivalcu puščav, pelikanu, v tem, da ljubimo samoto in premišljujemo o svojih, božjemu Vzveličarju storjenih razžaljenjih in da jih popravljamo s pokoro in s pobolj-šanjem. Zavoljo bolj hripavega in otožnega glasu pelikanovega se ž njim prispodabljajo spokorniki in žalovalci.1 Pelikan živi večinoma v vodi; zna pa tudi izvrstno lepo po zraku leteti. Živimo tudi mi čisto in nedolžno in dvigajmo se radi z raskave površine zemeljskega obla v jasne višave nebeške! Tako pa ljubimo vsi, predragi, tega dobrotljivega Pelikana; zahvaljujmo se mu za njegovo neskončno ljubezen, ne pustimo ga samotno žalovati v naših cerkvah; obiskujmo ga marljivo; popravljamo po svojih močeh razžalitve, ki se mu godè v Zakramentu zakramentov! Pomnožimo in povišajmo zlasti v tem, presvetemu srcu Jezusovemu posvečenem rožnem mesecu svoje češčenje do svojega variha in rednika! In kažimo v tem evharističnem letu z besedo in z dejanjem svojo vdano ljubezen do evharističnega Pelikana! Držimo se ga zvesto in trdno kakor sv. Janez, ki je smel počivati na njegovem srcu, in kakor njegova božja mati Marija in pobožne žene, ki so stale pod križem, s katerega je tekla in kapljala njegova presveta kri na zemljo. Marsikatera cerkev ima dragoceno podobo pelikana, ki napaja svoje mladiče z lastno i Ob rudem et lugubrem eius vocem poenitentes et gementes assimilantur pelicano sive onocrotalo, pri-pazuje Cornelius a Lapide v razlagi k Levit. 12, 18. (Edit. Paris. 1877. Tom 11. pag. 66). krvjo. Izdelana je umetniški iz žlahtne kovine, iz zlata ali iz srebra. Za Loreto je bil pred leti napravljen zlat pelikan, čigar kri so zaznamenovali pristni, pravi rubini. Te prijazne in prikupljive podobe so radi izpostavljali in še izpostavljajo ob velikonočnem času na glavnih altarjih v opomin za krščansko-katoliške vernike, da bi se naj vedno spominjali neizmerne ljubezni Jezusove v najsvetejšem Zakramentu altarja, in da bi si naj tešili glad s to čudovito jedjo ter gasili žejo s krvjo, ki V Mariboru, na preveseli praznik rožnika 1912. bistro priteka iz vrelca ljubezni, iz prsi Vzvc-ličarjevih. Kdor jé moje meso in pije mojo kri, ima večno življenje, in jaz ga bom obudil poslednji dan. (Jan. 6, 55). Pie Pelicane, lesu Domine! Mili Pelikan, o Jezus naš Gospod, večno vzveličavno vstajenje nam podeli nekdaj vsem: pastirjem, jagnjetom in ovčicam! Srce Jezusovo, življenje in vstajenje naše, usmili se nas! Amen. presvetega rešnjega Telesa, dne 6. meseca t Mihael, knezoškof. Opomba. Predstoječi pastirski list naj dušni pastirji preberejo vernikom s pridižnice drugo in tretjo nedeljo po binkoštih ali dne 9. in 16. junija tekočega leta. 54. Investiert wurde Herr Ferdinand Ciuha, Kaplan in Laporje, auf die Pfarre St, Margareten in Zellniz, Wiederangestellt wurde als Kaplan in Zellniz der dortige gewesene Provisor Herr Franz Božiček. Diö;esan-Uach richten. Übersetzt wurde Herr Simon Simone, Kaplan in Hvrberg, in gleicher Eigenschaft nach Laporje. In den dancrnde» Ruhestand trat Herr Johann Munda, Pfarrer z» St. Judock am Kozjak. Unbesetzt ist geblieben der Kaplansposten in Hörberg. F. B. Lavauter Ordinariat zu Marburg, am 7. Juni 1912. t Michsek, Fürstbischof. (Zt. Ct-rilluS-Buchdruclerei, Marburg.