Delt 4 April 19X2 XV. Zadrg. Kstholische MiffimpZtitfchrtft der Löhne deä heiligsten GerzenK Jesu. Grgan öeK Marlcn-VerelnK für Afrika. --: Der Heilige Vater Papst Pius X. hat der Redaktion, den Abonnenten und Wohltätern den apostolischen Segen erteilt. Mit Empfehlung vieler hochwürdigster Bischöfe. Erscheint monatlich einmal und kostet jährlich mit Post 2 K — 2 Mk. — 3 Franken. IReöafttion und Administration: ddissionsbaus ddttland bei 3Briien, Tirol. ■...... ....................----- = IrrHclLL:.....................—■ —• Stand des Apostolischen Vikariats Sudan oder Zentralafrika im Jahre 1911 73. — Besuch des Königs Georg V. von England und der Königin Mary in Port Sudan und Silikat 81. — Rundschau in den Missionen 85. — Unterhaltendes: Die Schrecken der Sklaverei (Fortsetzung) 89. — Verschiedenes: Gebcts-kcenzzng für Afrika 93. — Aegyptische „Heilverfahren" 91. — Der Mond und der Hase 95. — Die Löwen-Plage in Deutsch-Ostafrika 95. — Aphorismen 96. — Empfehlenswerte Bücher. Abbildungen: Unsere eingeborenen Katholiken in Khartoum. — Europäischer Friedhof in Lade,. — Schillukkrieger. — Nildampfer zwischen Schellal und Wadi-Halfa. — Murchisonfälle des Sommerset-Nil vor Eintritt in den Albertsee. Dem Memento der hochw. Missionäre und dem Gebete aller Leser werden folgende Verstorbene empfohlen: Fr. H. Barbian, Reydt; Frau Mangler, Wien: Fr. Johanna Gindl, Wilhelmsburg; Hochw. Herr Gregor Hrastel, Zollnitz; Hochw. Herr Gabriel Schöpf, Telfs. „Herr, giö ihnen die ewige Ruhe und das ewige Licht leuchte ihnen!" ... > -y - ,1 .'Z1 - - yf fV ^ 4.,/ -v--i 7 • Gebetsempfehlung. Eine Abonnentin empfiehlt sich dem Gebete zum heiligsten Herzen Jesu, zur allerseligsten Jungfrau Maria, zum hl. Josef und zum hl. Antonius in schweren körperlichen und geistigen Leiden; im Falle der Erhörung Veröffentlichung, versprochen. ABonnernents-Gvneirevungen. Vom 10. Februar bis 10. März 1912 haben folgende Nummern ihr Abonnement erneuert: 64 241 248 288 312 b50 416 496 538 555 596 616 6i3 631 644 729 841 873 925 968 1017 1027 1068 1069 1180 1188 1193 1230 1303 1313 1419 1460 1610 1809 1883 1927 2004 2005 2071 2227 2251 2278 2328 2472 2531 2593 2599 2Ö00 2602 2603 2727 2789 2910 2927 3003 3061 3222 3294 3360 3388 3540 3571 3656 8726 3736 4011 4167 4170 5009 5027 5038 5039 5055 5062 5063 5156 5162 5186 5199 5215 5237 5354 5367 5402 5o43 5677 5736 5886 6444 6449 6634 6653 6749 69.37 6988 7016 7033 710 i 7104 7103 7112 7226. Hcrben-DevZeicHrris vorn 10. §?eßruar Bis 10. gilärg 1912. -----------In Kronen, ----------- Gpferftock: Afers O. 2; Mach G. E. 12; Ans-feldcn N. N. 100; Attersee I. G. 2; Au T. R. 3; Aus Bayern von mehreren 1175; Beyron A. Sch. 3-51; Bozen B. Sch. 2; Brixcn A. K. 20; Bar. v. L. 3; I. K. 10; I. Z. 1; I.' T 3; Buchan C. B. 2-48; Buchberg P. D. H7; Buchenstem M. D. T. 5; Cortina durch P. 10; Deutsch-Matrei G. L. 8; Eggental E. G. 5; Engclswalde Pfr. A. L. 2; Enneberg P. W. 1: Eppan F. M. l; Fischeln E. D. 2-34; Fraundorf Pfr. R. 2; Fürth M. H. 35; Gmunden E. H. 1: Görisried F. A. 0 66; Graz I. L. 1; F. W. 1; Gries A. Sch. 1; Grieskirchen D. T. K. 25; Haag At. St. 40; Hailing Bench P. 2; Hintereben Exp. A. 8-23; Hochkretscham F. M. 117; Fernsten Pfr. A 1; 30; Kastelruth B. T. 10; Krehheim I. St. 0 66; Klagenfurt I. O. 1; Kl.-Grillowitz M. W. 1; E. B. 1; Kallmann I G. 1; Kufstein F. Sch. 4; Lambach P. B. G. 20; Antonius-Brot: Lana M. Z. 1: S. S. 50; Lauterbach T. Sch. 2: Leifers F. G. 1; Lienz N. SZ. 10; Lindach Pfr. R. 1Š; Linz M. K. 1; Losenstein I. W. 1; Lüsen R. T. 1; Marburg Prof. I. M. 3; I. K. 2; Marling A. L. 1; Melk Prof. B. 3; Meransen H. 4; Miesbach T. St. 3-51: Milland P. 100; Mollu. J. Sch. 2; Mondsee J. E. 1; München A. St. V17, F. S3. 1-17, Ph. S. 119, A. J. 3 51; Münster Koop. B. 3; Nadelvach J. St. 6: Nanders F. W. 1; Oberdrum A. St. 18; Ober-Pleichfeld Kapl. F. 7'40; Odlboding M. Sp. 1; Petersburg Pfr. F. 8; Pram M. R. 1; Radstadt St. Pfarramt 40; Ramingsteg b. St. L. M. 1; Reischach B. S3. 1; Metzlern K. F. 2-20; Rosenheim K. H. 3-51:. Saalfelden F. Sch. 1: Salzburg J. N. 2 06: Sand-bach A. D. 2-31; St. Pölten A. B. 3; St. Ulrich D. H. 10; Schalders J. W. 1; Schwaz Sl. M. 1. Dr.- M. A. 1: Staruham Pfr,H. 1-17; Steele H. Sch. 3-98; Steyr Pfr. St. 2; Tagnsens Exp. B. 10; Traundorf SSZ. H. 3; Tschötjch P. L. 8;-Billanders M. R. 1; Bilsbiburg B. E. 9 65; Vinadcrs Pfr A. 4 50; Vöcklabruck D. D. 3; Waidhofen A. B. 3; Waldkirchen L. P. 0-64; Wels M. Sl. 2; Wien J H. 2'40; Wilddorf SI, G. 2; Willersdorf K. E. 8: Windifch-Matrer M. St. 1; Zams M. W. 1, K. L 3: G. H. 7-04. Zur persolvierung von heiligen Messen sandten ein: Ahrweiler E. F. 31-11; Arbesbach F. Sl. 5; Bamberg Ehrw. Engl. Frl. 2340; Ebcnsee J. H. 6; Eggcnberg Ehrw. Echulschw. 12; Ettlingenweier J. K. 5-80; Friesdorf J. D. 5 86;> Hochkretscham Frl. F. M. 29 91; Jenbach J. P. 5; Keßlar J. E. 20; Kl -Grillowitz K. Z. 22; Köln Kl.-St. Maria 44-07; Landeck Dir. SZ. 10; Langesthei Pfr. L. 3: Längenfeld A. G str. 174; Milland J. G. 10; München IN. SZ. 21-06; Münstereifel Sr. Const. 50-53; Reydt K. D. 5-34; St. Georgeu M. P. 5; St. Martin G. M. 3; Sarnthem 9JZ. G. 4; Schidlberg J. St. 5; Steele H. Schr. 44; Steinhaus M. N. 2, J. SL 3; Terlan Wtw. G. 7; Vinaders Pfr. H. 13-50: Vornholz Freun v. SZagI 21-38; Weitental G. 4; Wilhelmsburg F. G. 20. sur Cause von Heidenkindern: Buttenheim SZ. SZ. 24’57 (Anna Margareta); Engelswalde Pfr. SI; L. 20 (Augustine); Forchheim Fr. K. 23-40 (Wilhelm). m ÖBÜogE llatholischelllissimsMtschrist tler.Zöhne öes heiligstenherrens Jesu' (Organ des Marien-Verems für Afrika) j Dient vornehmlich der Illnferstüfzuna und Ausbreitung der Mtsstonstäftgkeit der Söhne des heiligsten Derzens Fesu und sucht Verständnis und werktätige Liebe des Misstonswerkes in Mort und Schrift zu fördern. Das Arbeitsfeld dieser /Dtsstonäre ist der Sudan (Lentral-Ntrilra). Der „Stern der Neger" erscheint monatlich und wird vom Missionshaus Milland bei Brixen (Südtirol) herausgegeben. Bbonnementspretg ganzjährig mit ipoftm-fentnmg TRr. 2.-, /Dir. 2.—, zfr. 3.—. Der Heilige Vater Papst Pius X. hat der Redaktion, den Abonnenten und Wohltätern den Apollolischen Segen erteilt. Für die Wohltäter werden wöchentlich zwei heilige Messen gelesen. Mit Empfehlung der hochwürdigsten Oberhirten von Brixen, Brünn, Leitmeritz, Linz, Olmütz, Marburg, Trient. Triest und Wien. Ibeft 4. April 1912. XV. Zadrg. Stanb des Bpo stoli sehen Vikariats Luban ober Zentralatriha im Jahre 1911. Beliebt des Apostolischen Vikars Bischof Franz Lauer Geper. Im folgenden gebe ich einen Bericht über unsere Arbeiten im Jahre 1911, über den gegenwärtigen Stand und über unsere Hoffnungen für die Zukunft. Mit Ausnahme der beiden neuen Stationen Omach und Gulu in der Nilprovinz des englischen Protektorates von Uganda habe ich im Laufe des Jahres alle übrigen Stationen besucht. Und hier muß ich vor allem Zeugnis ablegen vom unermüdlichen Eifer meiner Mit-brüder, welche, unterstützt von den Schwestern und der noch kleinen Schar der eingeborenen Katechisten, jeder an seinem Platz, mit be-lvunderungswürdiger Hingebung und Aufopferung arbeiteten, sei es an der Erhaltung und Festigung des Glaubens unter den Christen, sei es an der Ausbreitung desselben bei den Heiden. Gott hat dieses Wirken mit wachsenden geistlichen Früchten und mit der Erhaltung von Leben und Gesundheit seiner Diener gesegnet. Das Vikariat umfaßte zu Ende 1911: 10 Stationen, 37 Patres, 28 Brüder, 45 Schwestern und 20 eingeborene Katechisten, 27 Orte mit Wanderseelsorge und 16 Kate-chismusposten, 15 Kapellen, 2367 Katholiken, 1158 Katechumenen, von denen 592 lesen und schreiben in ihrer Sprache lernten, 9 Knabenschulen mit 321 Zöglingen und 4 Mädchenschulen mit 246 Zöglingen, 54 Waisenk>nder, 33 Handwerkslehrlinge, 145 Eingeborene in der Landwirtschaft, 14 Armenapotheken mit einer Jahresfrequenz von rund 100.000 Kranken. Im Laufe des Jahres fanden (mit Ausschluß des männlichen und weiblichen Ordenspersonales) statt: 23 Taufen von Erwachsenen, 48 Taufen von Kindern, 1034 Taufen in Lebensgefahr, 5995 Beichten, 61 Erstkommunionen, 719 Osterkommnnionen, 11.478 Andachtskommunionen, 37 Firmungen, 11 Ehen, 22 Beerdigungen. Um diese Ziffern richtig zu bewerten, möge man sich gegenwärtig halten, daß noch im Jahre 1898 die ganze Mission von Grund aus zerstört und der christliche Name durch die Wut des Mahdi in diesem ganzen ungeheueren Gebiet ausgetilgt war. Im nördlichen und mohammedanischen Sudan mit den Stationen Khartoum, Omdur-man, Assuan und mit 23 Orten mit Wanderseelsorge war bisher die Propaganda unter den Mohammedanern durch die Regierung verboten und würde, wenn auch erlaubt, sehr geringe Erfolge erzielen in Anbetracht des Fanatismus der Eingeborenen. Ein Erfolg läßt sich erst erhoffen, wenn durch längere Berührung mit der christlichen Kultur die Eingeborenen zugänglicher geworden sein werden. Für jetzt sind unsere Mittel für die Ausbreitung des Glaubens ungleich fruchtbringender im Heidenlande angewendet. Durch Schule und Krankenbehandlnng konnten wir indirekt auch auf die Mohammedaner einwirken. So kamen in Omdurman allein täglich 150 bis 200 und mehr Kranke zur Apotheke der Schwestern und in Khartoum und in Assuan gingen diese regelmäßig die Kranken in den umliegenden und selbst entfernten Dörfern besuchen. Unsere Hauptarbeit jedoch in diesem Gebiete war die Seelsorge für die eingewanderten Europäer und Orientalen; deren Zahl schwankte je nach der Möglichkeit von Arbeit und Verdienst. Mangel an Seßhaftigkeit der Gläubigen, Mannigfaltigkeit der Sprachen und der Riten, die außer dem lateinischen noch den melchitischen, maronitischen, syrischen, armenischen und koptischen umfassen, die Zerstreuung der Gläubigen unter der großen Überzahl von Mohammedanern und Nichtkatholiken machen diese Seelsorge besonders schwierig. Hier in Khartoum wurden zur Vorbereitung auf Ostern Missionen gehalten für die englischen Soldaten und für die Italiener. Es fanden außerdem 170 Predigten und Unterweisungen ans englisch, arabisch und italienisch statt. In der Kirche und außerhalb derselben geschah das möglichste, um die Gläubigen zur Erfüllung der Sonntags- und Osterpflicht anzueifern und den Geist des Glaubens und der Frömmigkeit zu erhalten und zu fördern. Die besten Erfolge wurden mit der Jugend erzielt. Die Knabenschule mit 89 Zöglingen, darunter 39 interne, und die Mädchenschule mit 110 Zöglingen, darunter 14 interne, weisen ungeachtet der Schwierigkeit der Verschiedenheit in Sprache und Alter der Zöglinge befriedigende Ergebnisse auf und waren das beste, ja einzige Mittel, um der katholischen Jugend, die man sonst unmöglich versammeln könnte, religiöse Erziehung zu geben. Die Ausführung der beiden Dekrete über die öftere und tägliche Kommunion und über das Alter der Erst-kommnnikanten wurde hauptsächlich durch die Schule ermöglicht und mit dem Resultat, daß im letzten Jahr allein die Zahl der Kommunionen sich mehr als verdoppelt hat. Wir leben im eucharistischen Jahrhundert und Jesus im allerheiligsten Sakrament feiert jährlich in einer der großen Städte des katholischen Erdkreises Triumphe, deren Widerhall bis in die kleinsten und entferntesten Orte dringt, und auch in diesem Vikariat wird die Eucharistie die geistliche Nahrung sein, welche ein starkes, christliches Geschlecht aufzieht. Von Jesus läßt sich Maria nicht trennen und um die Gläubigen zu ihr zu führen, haben wir die Bruderschaft der heiligen Jungfrau vom Berge Karmel errichtet, die bis jetzt 137 Mitglieder zählt, davon 81 hier in Khartoum und 56 in anderen Stationen. Von Funktionen aus besonderen Anlassen führe ich an: Am 23. Jänner Seelengottesdienst mit Trauerpredigt für die in Wien verstorbene Schwester des Generalinspektors des Sudans, Slatin Pascha, unter Anteilnahme des Generalgouverneurs und dessen Gemahlin, aller Spitzen der Regierung und zahlreicher anderer Freunde des Paschas; am Pfingstfest Feier von 11 Erstkommunionen mit Generalkommunion von 43 Knaben und Mädchen; am 22. Juni stille Messe mit Te Deum aus Anlaß der Krönung des Königs Georg in London, in Gegenwart aller hohen Regierungsbeamten in Uniform; am 18. August, dem Geburtstage des Kaisers Franz Josef I. von Österreich, Protektors der Mission, feierlicher Gottesdienst mit Festpredigt unter Anteilnahme der Vertreter der Regierung und der Stadt, der gesamten österreichisch-ungarischen Kolonie und der Schulen; am 9. September, Fest des hl. Petrus Claver, Patrons der Negermissionen, feierliche Messe mit Predigt, speziell für unsere katholischen Neger, welche in voller Zahl von 74 erschienen und die heiligen Sakramente empfingen; Sonntag, 15. Oktober, Festgottesdienst mit Predigt zu Ehren des hl. Franz Xcitier, auf Veranlassung der hiesigen Goanesen, welche am Feste des Heiligen selbst durch Dienst verhindert gewesen wären und dasselbe in obiger Weise antizipierten, wobei sie die heiligen Sakramente empfingen zur Erbauung aller Gläubigen; Sonntag, 29. Oktober, Firmung von 11 Knaben und Mädchen. Infolge der Verlegung der Eisenbahnstation von Halfaha nach Khartoum hat die Bevölkerung daselbst so abgenommen, daß die Schwestern keine hinreichende Beschäftigung mehr fanden, um die Ausgaben für die Erhaltung dieser Niederlassung zu rechtfertigen, die infolgedessen aufgelöst und mit jener in Khartoum vereinigt wurde. Auch von hieraus können sie die Kranken von Halfaha besuchen. Ihr hiesiges Haus kann sich aus den Erträgnissen der Schule und der Näh- und Stickarbeiten, in welchen die Schwestern Meisterinnen und ohne weiters die besten der Stadt sind, und dank ihrem wirtschaftlichen und sparsamen Sinne großenteils von selbst erhalten; in Anbetracht der Unzulänglichkeit unserer sonstigen Mittel eine anerkennenswerte Leistung. Der Bau der neuen Kirche mußte unterbrochen werden bis zur Ankunft neuer Mittel. Obwohl mir dieser Bau sehr am Herzen liegt, nachdem die getrennten Griechen mit ihrem Erzbischof, die getrennten Kopten mit einem Bischof, die Anglikaner ebenfalls mit erneut Bischof und die amerikanischen Presbyterianer ihre Kirchen fertig haben, bin ich fest entschlossen, nur nach Maßgabe der für diesen Zweck einlaufenden Gaben weiter zu bauen, ohne Schulden, die ich verabscheue. Ich hoffe, daß mit der Zeit ein einfaches, erbauliches Gotteshaus zustande kommt. In Omdurman wurde Gutes gewirkt durch die Knaben- und Mädchenschule sowie die Apotheke der Schwestern, die auch ein kleines Asyl für Waisenmädchen unterhalten. Verlassene und arme Kinder gibt es viele int Sudan; um aber alle aufnehmen zu können, wäre ein großes Asyl und noch mehr das Geld zur Erhaltung desselben notwendig. Auch hier hat sich durch Einfluß der Schule die Zahl der Kommunionen mehr als verdoppelt. Für die Seelsorge der Gläubigen, welche großenteils orientatischen Riten angehören, wurde alles aufgeboten in Erwartung, daß der melchitische Patriarch, der dort die meisten Gläubigen zählt, einen seiner Priester hinsende. In Assuan mit der Filiale Corror hat die Zahl der Gläubigen merklich abgenommen, nachdem die Arbeiten am großen Stauungsdamme des Nils der Vollendung nahe sind und zahlreiche Arbeiter abreisten, um anderswo ihr Brot zu verdienen. Es ist vorauszusehen, daß auch die wenigen übrigen nach einiger Zeit fortziehen werden. In der frischen Zeit war die Kirche besser besucht infolge der Anwesenheit zahlreicher Fremder, angezogen vom gesunden Klima sowohl als von den Herrlichkeiten, welche die Geschichte der Jahrhunderte im Vereine mit der Natur dort anfgehäuft hat. Im Missionshause wurden außer einigen Waisenknaben 10 Zöglinge unterrichtet mit der Absicht, sie zu Lehrern und Katechisten für den nördlichen Sudan auszubilden. Die Schwestern halten zwei kleine Schulen, von denen jene zu Assuan die Aufwendung von größeren Mitteln erfordern würde, als wir besitzen, um den akatholischen Schulen der Stadt die Stange zu halten, während die andere Schule in Corror von der Unternehmung des Dammbaues erhalten wird. Die besten Erfolge erzielten die Schwestern mit der Armenapotheke und durch die Krankenbesuche in den umliegenden und selbst entfernteren Ortschaften; eine Scharlachepidemie raffte eine große Anzahl von Kindern dahin, von denen 603 durch die Nottaufe für den Himmel gerettet werden konnten. Die Eröffnung der neuen Eisenbahnlinie von Kosti am Weißen Nil nach El-Obeid, welche über Uad Medani und Senaar die Hauptstadt der Provinz Kordofan in direkten Verkehr mit Khartoum brachte, sowie die Ausdehnung des Handels im nördlichen Sudan vermehrten die Zahl der an verschiedenen Orten zerstreuten Katholiken. Der eifrige Wandermissionär war fast stets auf Reisen und besuchte ein- oder mehrmals im Jahre: Haifa, Abu Hamed, Argo, Merowi, Kareima, Berber, Atbara, Damer, Schendi, Port Sudan, Suakin, Kassala, Uad Medani, Kosti, El-Obeid, El-Odeia, Nahud, Bara, Dneim usw. Die Gläubigen, Lateiner und noch mehr Orientalen, unter Mohammedanern und Nichtkatholiken zerstreut, benützten die Gelegenheit zur Anhörung der heiligen Messe und zum Empfang der heiligen Sakramente. Diese Wanderseelsorge ist reich an geistlichen Früchten und eines der notwendigsten Werke in diesem Teile des Vikariats und wir sind bestrebt, sie den wachsenden Bedürfnissen entsprechend auszudehnen. Keiner dieser Orte rechtfertigt jetzt eine Niederlassung von Missionären, da keine genügende Arbeit vorhanden ist für einen Missionär und noch weniger für zwei, wie es sein müßte. Hingegen wäre das Erfordernis des Augenblicks und noch mehr der Zukunft für mehrere dieser Orte eine kleine Schule unter der Leitung eines Lehrers und eines Katechisten: auf diese Weise wäre für den Religions- und Elementarunterricht der Jugend gesorgt und hätte der Wandermissionär auch ein Absteigequartier. Ein hübscher Plan! Aber dazu bedarf es guter, verlässiger und verheirateter Lehrer und eines Sümmchen Geldes, das ohnehin zu wenig ist. Die eigentliche Missionsarbeit, die Verbreitung des Glaubens, findet statt im südlichen und heidnischen Teile des Vikariates. Und da sind alle Opfer an Geld und Personal gut angewendet und die schönsten Hoffnungen gerechtfertigt. In den beiden Stationen Lnl ltiib Attigo hat die Annäherung der Schilluk an die Mission neuerdings Fortschritte gemacht. Diese Neger, so hochmütig und zähe in ihren Überlieferungen und Sitten, daß es Jahre hindurch schien, man könne nichts mit ihnen erreichen, beginnen nun über die ihnen vorgetragenen und erklärten Wahrheiten nachzudenken und langsam kommt einer nach dem andern, um aus eigenem Antrieb um die Taufe zu bitten. Als ich im letzten Juli nach Lnl kam, sagten mir die Patres, daß drei Jünglinge zur Taufe bereit seien, daß es aber vielleicht besser wäre, sie noch etwas warten zu lassen. Die drei Burschen, ohne jemand ein Wort zu sagen, ließen sich in aller Frühe am nächsten Morgen das Haupt' rasieren und setzten sich schweigend vor das Missionshaus. Der Obere, der seine Schilluk kennt, sagte erstaunt, daß das Rasieren des Hauptes für sie ein großes Opfer sei, ihr ernstes Verlangen nach der Taufe ausdrücke und man ihnen nach diesem Akt dieselbe nicht mehr verschieben solle. Sie wurden aus dem Katechismus geprüft und bestanden sehr gut. Einen derselben fragte ich, was er tun würde, wenn nach der Taufe ein Zauberer ihm drohe, ihm den Kopf abzuschneiden, wofern er nicht dem Glauben abschwöre. „Ich würde sagen: Hier bin ich, schneide mir den Kopf ab", war die rasche Antwort. So ist der Charakter dieses Volkes-, sie sind so zähe, daß sie, einmal Christen geworden, auch standhaft solche bleiben werden. Am 24. Juli hatte ich die Gnade, zuerst drei Jünglingen die Taufe und dann den drei Neophyten und noch drei anderen Neophyten die Firmung zu spenden. Die Handlung geschah in der Kapelle bei geschlossener Tür und nur in Gegenwart der Neophyten. Auch in Attigo wurden zwei Jünglinge getauft. Die Zahl der Neophyten in Lul und Attigo ist gegenwärtig noch klein, aber sie bedeutet einen beträchtlichen Erfolg, da die ersten Bekehrungen die schwierigsten sind und das besonders bei diesem stolzen und jeder fremden Neuerung abholden Volke. Es genügt nicht, unsere Wahrheiten zu kennen und davon überzeugt zu sein, sondern bei diesen ersten Neophyten braucht es noch eine Portion heroischen Mutes, um alle Bedenken, Ängstlichkeiten, Rücksichten und Menschenfurcht zu überwinden. Und es ist nicht nur natürlich, sondern klug, daß sie Christen im geheimen bleiben und keinerlei Pomp und Aufsehen mit ihrem Glauben machen. Die gutgesinnten ihrer Landsleute erlangen ohnedies Kenntnis von ihrer Bekehrung und werden durch ihr Beispiel ermutigt, während es den übelgesinnten besser verborgen bleibt. Die Kirche ist in den Katakoniben herangewachsen und in den Herzen dieser teueren und kraftvollen Jünglinge wird die neue Christengemeinde der Schilluk ihrem Wachstum entgegengehen und wenn einmal an Zahl stärker, wird sie sich offen zeigen können, ohne Furcht, von den Widersachern erstickt zu werden. Im übrigen führen diese ersten Christen ein christliches Leben, beobachten die Gebote Gottes und der Kirche, beten in der Kirche und zu Hause und diejenigen, welche bereits die erste heilige Kommunion empfangen haben, kommen an Festtagen aus eigenem Antriebe zum Empfange der heiligen Sakramente der Beicht und der Kommunion. Ihr bescheidenes Benehmen sticht sichtlich ab vom anmaßenden und hochmütigen Gebaren ihrer noch heidnischen Landsleute, so daß nichts mir mehr Eindruck machte, als ihre offenkundige Veränderung zum Besseren, bewerkstelligt durch die Religion Christi, welche fürwahr Wölfe in Lämmer umwandelt. Keiner bettelte mich an, wie es früher alle taten, keinem gab ich ein Geschenk und alle waren vergnügt und zufrieden, alle heiter und fröhlich. Nur einer, welcher seit Jahren sich mit einem Mädchen versprochen hatte und zu seiner endgültigen Heimführung noch eine Kuh zu erlegen hatte, kam ganz bescheiden und demütig, wie ein zweiter Nikodemus, zu mir, trug sein Herzensanliegen vor und bat um Hilfe und erhielt das Geld für die Kuh, das dieser gute, verlobte Bräutigam vollauf verdiente durch seine jahrelange Anhänglichkeit an unsere Mission und Religion. Zu Lul zählt das Eingeborenen-Dorf auf Missionsgrund 40 Seelen, welche mit 30 aus den Nachbardörfern am Religionsunterrichte teilnehmen. Überdies lernen 20 Knaben Lesen und Schreiben in der Schilluksprache und sie schreiben so gut und so schön, daß kein Schüler der obersten Klasse in der Volksschule in Europa es besser zustande brächte. Zu Attigo erhielten außer dem Religionsunterricht für beiderlei Geschlecht mit wechselnder Frequenzziffer eine Anzahl von 20 Zöglingen Unterricht int Lesen und Schreiben. Ebendaselbst wurden zwei Katechismusposten errichtet, einer in Dogolel mit 10 und der andere in Edej'o mit 30 Teilnehmern. Eben- der Neger. Heft 4. UMsere eingeborenen TRatbolifsen in Ikbartoum. dort wurde von unseren Brüdern eine neue Kirche aus gebrannten Ziegelsteinen, 20 Meter lang und 7 Meter breit, erbaut. Eine ähnliche Kirche braucht es für Lul, wo bereits daß nach den letzten statistischenMngaben, die mir zukamen, die Zahl der Eingeborenen, welche einst den Unterricht besuchten unB nicht mehr kommen, in jeder Station nur fünf die notwendigen Ziegelsteine Hergerichtet werden. In beiden Stationen Breitet sich das Verlangen nach unserer Religion langsam, aber stetig ans. Bemerkenswert ist die Tatsache, beträgt, während die Zahl derer, die nicht regelmäßig, sondern nur mit Unterbrechungen kommen und doch die Grundwahrheiten wissen, in Attigo 400 bis 500 und in Lul 120 ist. Die größere Zahl für Attigo erklärt sich daraus, daß dort die Bevölkerung viel dichter ist; sonst hat Lul naturgemäß einen Vorsprung, da die Mission älter und die Bevölkerung weniger wild ist, und die Fortschritte in Lul verfehlen ihren Einfluß auch auf Attigo nicht. Im Laufe des Jahres wurden in Lul etwa 2500 und in Attigo 1500 Kranke behandelt und mit Arzneien versehen. Im ganzen sind die Hoffnungen gute. Mit Geduld und Ausdauer werden die Bekehrungen sich mehren. Wir haben es da mit einem ernsten und charakterfesten Volke zu tun, allwo schon die Knaben leichtfertigem und kindischem Wesen abhold sind und den Ernst von Erwachsenen zur Schau tragen. Es wäre gefehlt, wenn man um des Trostes rascher und augenblicklicher Erfolge willen sie drängen und schieben wollte. Man muß ihnen Zeit lassen, nachzudenken und zu überlegen, bis sie die Notwendigkeit und Vorteile unseres Glaubens erkannt haben; es darf ihnen nicht die Meinung erzeugt werden, als ob durch ihre Bekehrung sie nur uns einen Gefallen erweisen, sondern man muß warten, bis sie aus Überzeugung und eigenem Antriebe die Taufe als eine Gnade für sie verlangen. Dieser Art sind die Neophyten in Lul und Attigo und ein einziger solcher ist mehr wert als hundert andere und mit Dampf bekehrte. Im übrigen schließt der ernsthafte Charakter des Volkes selbst ein solches maschinenmäßiges System aus und das gerade ist es, was mir die besten Hoffungen für die Bekehrung dieses Volkes als gerechtfertigt erscheinen läßt. Auch in der ausgedehnten Provinz des Bahr-el-Ghazal hatte die Mission sehr tröstliche Erfolge und läßt noch größere in der Zukunft erhoffen. Von Wau, der Hauptstadt der Provinz, sagte ich Weniges im letzten Jahresbericht, in der Erwartung, daß die damals etwas verworrene Lage sich kläre. Nun kann ich den Vorhang aufziehen und den Schauplatz zeigen, auf dem sich unser Wirken abspielt. Der Ort mit den zinkbedeckten Regierungsgebäuden, den schimmernden Wahrzeichen siegreich vordringender europäischer Zivilisation, mit den Kaufläden des griechischen Marktes und mit Hunderten von Hütten der Eingeborenenviertel an den Hängen der Hügel ist der am meisten malerisch gelegene südlich von Khartoum, belebt von Hügeln und Ebenen, Wäldern und Wiesen, mit Straßen und Fußsteigen, die sich nach allen Richtungen verzweigen, und mit dem Flusse Dschur, welcher wenigstens vier bis fünf Monate des Jahres einen Verkehr zu Wasser mit verschiedenen Teilen der Provinz und mit Khartoum ermöglicht. Wau ist im heidnischen Sudan auch der bevölkertste Ort mit seinen 5000 Einwohnern, welche zum größten Teile allen Stämmen der Provinz angehören und mit zahlreichen aus dem mohammedanischen Sudan eingewanderten Negern vermischt sind. Diese letzteren, wenigstens äußerlich Mohammedaner, zusammen mit den arabischen Händlern und den Negersoldaten, den ägyptischen Offizieren, Beamten und Schreibern, schaffen jene mohammedanische Atmosphäre, welche mehr oder weniger in der Bevölkerung herrscht und einen sichtbaren Ausdruck unter anderem in der Moschee findet, welche ungefähr nach dem Plane und ganz in der Nähe unserer Kirche erbaut ist. Dieses Sichvordrängen und Sich-behaupten des Islams in Wau bildet ohne weiteres eine Schwierigkeit für unser Werk an Ort und Stelle und birgt in sich eine Gefahr für die Heiden der Provinz. Aber es bleibt zu hoffen, daß es uns gelingt, den Islam nicht nur unter den Stämmen außerhalb zuvorzukommen, sondern auch im Ort selbst und in seiner Umgebung eine fruchtverheißende Wirksamkeit einzuleiten. Als Sitz der Regierung ist Wau das natürliche Zentrum auch der Mission dieser Provinz und eine Station ist daselbst für alle Fälle unerläßlich; daß dann diese auch einen Wirkungskreis habe, wie ihn das Herz jedes Missionärs ersehnt, ist mehr als wünschenswert. Der Anfang ist schon gemacht. Gleich nach meiner Ankunft im März baten drei Jünglinge, welche seit Jahren in der Mission erzogen wurden, um die Taufe. Ich prüfte sie und sie wußten sehr gut nicht nur den kleinen, sondern auch den großen Katechismus. Der Obere und die anderen Missionäre gaben die besten Aufschlüsse über ihr Betragen. Trotzdem lud ich sie ein, noch ein Jahr mit der Taufe zu warten. Daraufhin zeigten sie sich niedergeschlagen und fuhren fort, um die Taufe zu b tten, zuerst alle zusammen und dann jeder einzeln. Auf den Hinweis, daß die Begierdtaufe zur Erlangung der Seligkeit hinreiche, falls sie int Laufe des Jahres sterben sollten, erwiderten sie, daß sie das wohl wüßten, aber daß sie ohne die Taufe nicht die heilige Kommunion empfangen könnten, die sie ungemein ersehnten. Das genügte mir und auf ihren und der Patres Wunsch taufte ich sie am 31. März und sirmte sie am 5. April. Zu Ostern empfingen sie die erste heilige Kommunion und seitdem gingen sie fast täglich zum Tische des Herrn, zu ihrem großen Troste und geistlichen Nutzen. Einer derselben ist Romba, der Sohn des Großhäuptlings Rikita der Niam-Niam, spricht, liest und schreibt englisch und hat den Katechismus in seine Sprache übersetzt, ist ernst, bescheiden, gefügig, anhänglich an unsere Mission und Religion, unterzieht sich willig jeder Arbeit und lernte auch das Schreinerhandwerk, was bei einem seines Ranges von Großhäuptlingen, die als erbliche Herrscher- familien betrachtet werden und nur zum Befehlen da sind, gewiß sehr löblich ist. Mit weiterer Gnadenhilfe wird Romba eine schätzenswerte Hilfe sein bei der Ausbreitung des Glaubens unter seinem Volke. In der Mission werden 24 Knaben, meist Söhne von Häuptlingen verschiedener Stämme, besonders der Niam-Niam, erzogen und in der Religion und in Schulfächern unterichtet. Der Ban einer neuen Schule aus Stein ist nahezu vollendet und eine neue Werkstätte in Angriff genommen. Schule und Werkstätte sollen zur Ausbildung der Jugend in einer Weise dienen, daß dabei unser Missionszweck erreicht und doch die mohammendanische Empfindlichkeit geschont werde. Die Zahl der Katechumenen ist 20, während 15 Eingeborene zeitweise zum Unterricht kommen. Im Laufe des Jahres wurden ungefähr 200 Kranke mit Arzneien versehen. Eine offene Propaganda in der Stadt verspricht für jetzt wenig Erfolg, in Anbetracht der herrschenden mohammedanischen Stimmung und Unseßhaftigkeit der meisten Bewohner. Mehr Erfolg ist zu hoffen unter den ständig angesiedelten heidnischen Eingeborenen außerhalb der mohamedanischen Peripherie. In Entfernung von zwei bis drei Stunden wohnen im Westen die Golo und Ndoggo von Bovelo und Abschuko und im Osten die Dschur und da find Katechismusposten am Platze und bereits in Angriff genommen. Auf diese Weise verkettet sich die Missionstätigkeit in Watt mit jener von Kayango und Cleveland. (Schluß folgt.) Besuch des Königs Georg V. von Bnglanb und der Königin in port Sudan und Sinkat. Don P. Iftarl jf Ueber. Die „Sudan Times" schreibt in ihrer Nummer vom 18. Jänner: „Der gestrige Tag wird mit goldenen Buchstaben in die Geschichte des Sudan eingetragen werden und unvergeßlich bleiben. Noch nie seit dem ersten Tage seines Bestandes wurde ihm die Ehre zuteil, daß der Beherrscher des mächtigsten Reiches, das die Welt je gekannt, ihn mit seinem hohen Besuche beehrte. Bei verschiedenen Gelegenheiten haben schon Glieder der englischen Königsfamilie sowie andere fürstliche Persönlichkeiten den Sudan besucht. . . mit stolzer Freude erinnern wir uns daran. Aber unser Stolz und unsere Freude ist heute noch bedeutend größer und berechtiger. War auch der Sudan nicht imstande, Ihren Majestäten einen Empfang zu bereiten, der sich in der äußeren brachten die Häuptlinge und Vertreter fast aller Stämme des Sudan nach Khartoum und Omdnrman, wo sie vorläufig untergebracht wurden. Die Scheichs und Häuptlinge wurden von Sir Rudolf von Slatin Pascha, dem viele von ihnen noch von traurigen Zeiten her bekannt waren, empfangen, auch der Generalgouverneur Wingate Pascha empfing sie im Palastgarten und zeigte ihnen persönlich die Anlagen des herrlichen Gartens sowie die verschiedenen Räumlichkeiten des Palastes. ScbMukkriLger. Prachtentfaltung mit dem in Bombay, Delhi oder Kalkutta hätte messen können, so sind wir doch fest überzeugt, daß Ihre Majestäten nirgends herzlicher empfangen werden konnten, als es in Port Sudan und Sinkat der Fall war. . ." So die „Sudan Times". In einer Zeitschrift, die hauptsächlich für das Interesse des Sudan lebt, darf ich wohl auf dieses Ereignis etwas eingehender zurückkommen. Schon lange vorher wurden die eingehendsten Vorbereitungen zum feierlichen Empfange getroffen. Bahn und Nildampfer Am meisten staunten die Söhne der Natur über das elektrische Licht und die Wasserleitung. Sie konnten eben nicht begreifen, woher das Licht und das Wasser komme. Natürlich wurden auch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der drei Städte: Khartoum, Khartoum-North und Omdurman besichtigt, von denen wiederum die gewaltige Brücke, welche den Blauen Nil übersetzt und Khartoum mit Khartoum-North verbindet, am meisten angestaunt wurde; fast starr vor Staunen standen sie aber da, als sich dann ein Bogen der Brücke hob, um die Schiffe und Segelbarken durchzulassen, welche schon lange dieses Augenblicks harrten. Auch das Gordon-College wurde besucht, woselbst zwei Söhne eines der Besucher studieren. Am Montag morgens, den 15. Jänner, fuhren sie sodann auf einem Sonderzuge nach Port Sudan weiter. Schon am Abend vorher hatte ein Sonderzug mit dem Generalgouverneur und seinem Gefolge Khartoum verlassen, denen sich in Berber noch Lord Kitchener, bevollmächtigter der 17. Jänner, war schön, wenn auch einige Regentropfen die Versammelten nach der ersten Begrüßung schnell wieder in die Züge trieb. Die Vorbereitungen zum Empfange ließen nichts zu wünschen übrig. Am Kai, wo die königliche Jacht „Medina" Anker werfen sollte, war unter einem tempelartigen Überbau ein prachtvoller Thron errichtet. Zur Linken und Rechten erhoben sich zwei Tribünen; auf der zur Rechten hatten die einheimischen Scheichs und Notabeln Platz genommen, IRÜöampter zwischen Scbellal und Mtadt-Dalka. Minister Großbritanniens inÄgypten, zugesellte, der von Kairo gekommen war. Montag abends endlich verließ der letzte Sonderzug Khartoum mit den höheren Beamten und sonstigen geladenen Gästen; unter diesen befand auch ich mich als Begleiter unseres apostolischen Vikars Bischof Geyer. Als wir Dienstag abends in Port Sudan anlangten, hatten finstere Gewitterwolken das ganze Firmament bedeckt und der bereits beginnende Regen schien die morgige Feier vereiteln zu wollen. Doch der kommende Tag, während die zur Linken für den Rat des Generalgouverneurs und die höchsten Beamten bestimmt roar.1 Thron und Tribünen waren mit purpurroten Teppichen belegt und von wehenden Fahnen umgeben. Die übrigen vornehmen Gäste fanden auf amphitheatralisch aufgebauten Sitzen Platz, welche den Thron und die Tribünen im Halbkreise umgaben. Dem Throne gegenüber prangte über den Sitzen eine vergoldete Krone. 1 Es ist zu erwähnen, daß der Engländer den linken Platz als den Ehrenplatz ansieht. Im Inneren dieses so eingeschlossenen Platzes waren die Ehrenwache nnd die Musikkapelle aufgestellt. Die Ehrenwache bestand aus drei Offizieren, 100 Mann und den entsprechenden Unteroffizieren des ersten Aorkshire-regiments sowie aus der gleichen Anzahl von Offizieren und Mannschaften des achten Bataillons des ägyptischen Militärs. Die Musikkapellen stellten das erste Jorkshire-regiment nnd die sudanesische Infanterie. Um 7 Uhr 15 Minuten vormittags fuhr die königliche Jacht in den Hafen. Die Batterie von Port Sudan feuerte die 21 Salutschüsse ab, auf welche die „Medina" erwiderte. Als 7 Uhr 45 Minuten die „Medina" glücklich festgelegt worden war, begaben sich Lord Kitchener, Se. Exzellenz Ramzi Pascha Daher, erster Adjutant Sr. Hoheit des Khediven, Sir Reginald Wingate Pascha, Generalgouverneur des Sudan, Sir Rudolf Baron von Slatin Pascha, Generalinspektor, mit noch einigen hohen Sudanbeamten sowie Lady Wingate mit Gefolge an Bord der königlichen Jacht, Ihre Majestäten zu begrüßen, worauf sie sich wieder ans Land begaben. Die jetzt einsetzende Musikkapelle und die erneuten 21 Kanonenschüsse verkündeten der zahlreichen Versammlung, daß Se. Majestät Georg V. und Ihre Majestät Königin Mary sudanesischen Boden betreten und ans dem Throne Platz genommen haben. Nach Inspektion der Ehrenwache richtete der Generalgouverneur eine herzliche Willkommadresse an Ihre Majestäten, auf welche der König huldvollst erwiderte. Beide Ansprachen wurden der Versammlung vom arabischen Sekretär des Generalgouverneurs in arabischer Sprache wiederholt. Nun wurden die einheimischen Scheichs und Notabeln Seiner Majestät vorgestellt, der für jeden einzelnen einGeschenk oder eine Erinnerungsmedaillehatte. Bis V29 Uhr währte diese Vorstellung, worauf der König mit Gefolge auf die Jacht zurückkehrte. Punkt 9 Uhr verließ sodann ein Zug Port Sudan, der die geladenen Gäste sowie die einheimischen Würdenträger nach Sinkat brachte: nach vierstündiger Fahrt langte er dort um 1 Uhr an. Dreiviertel Stunden später fuhr auch der Zug, auf dem sich der König nnd die Königin samt Gefolge sowie die höchsten Beamten der Sudanregierung befanden, in die Station Sinkat ein. Die Station war prachtvoll dekoriert. Der königliche Zug hielt ganz nahe bei dem für den König aufgestellten Zelte; letzteres, bestehend ans blauem Filzstoffe, befand sich auf einem erhöhten Sockel, der mit purpurroten Teppichen belegt war. Der Festplatz selbst war sehr ausgedehnt, an Platz fehlt es ja in der Wüste nicht. Vor dem Zelte standen in Reih' und Glied englische und ägyptische Infanterie nnd Kavallerie, englische und ägyptische Kamelkorps, eine Land- und eine Gebirgsbatterie: letztere feuerte bei Einfahrt des Hofzuges die üblichen 21 Salutschüsse ab, während die Musikkapelle des sudanesischen Negerregiments die englische Kriegshymne spielte. Ueberdies befanden sich auf einer Seite, etwas entfernter, Araber auf ihren kleinen, aber feurigen Pferden, Beduinen auf ihren Kamelen, eine Gruppe Bischarinen, eine Gruppe Dinka- und Schillukneger, endlich noch eine Schar arabischer Krieger. Der König schritt in Begleitung des Generalgouverneurs die Front der Ehrenwache ab und begab sich dann zu seinem Zelte. Hier nun wurden durch den Generalgouverneur die übrigen geladenen Gäste Seiner Majestät vorgestellt, unter ihnen an zweiter Stelle unser apostolischer Vikar Bischof Geyer und der anglikanische Bischof von Khartoum, Bischof Gwynne. Von besonderem Interesse für mich war das nun folgende Schauspiel, an dem sich die verschiedensten Völkerstämme unseres ausgedehnten Missionsgebietes beteiligten: sie führten nämlich ihre Nationalspiele auf. An der Spitze standen die Araber aus nicht weniger als 20 verschiedenen Stämmen des östlichen Sudan auf ihren kleinen, aber flinken Pferden. Mutig und lebhaft kamen sie bis nahe an das königliche Zelt herangetrabt ; da auf einmal ein Schreien und Peitschenknallen und dahin ging es wie in Windeseile, am königlichen Zelte vorbei. So fest und sicher waren sie auf ihren Pferden, daß sich eher die Kleider vom Leibe lösten, als daß sie das Gleichgewicht verloren hätten. Ebenso flink und sicher waren die Beduinen auf ihren Kamelen, die nach den Arabern vorbeiftürmten. Die nächste Gruppe waren Dinka- und Schillukneger, etwa 50 an der Zahl. Sie hatten nur um die Lenden ein weißes Tuch oder ein Fell. An Hals, Händen und Füßen trugen sie Perlschnüre. Mit ihrem großartigen Kopfpntze und mit einem langen Speer und Schild bewaffnet, machten sie einen ganz eigenen Eindruck. So zogen sie im Gesänge, begleitet von dem Getute eines Hornes, vor das Zelt und begannen ihren Tanz. Sie waren dabei recht behend und gewandt und ihr Gesang ging taktmäßig mit ihren Sprüngen und Bewegungen. Diese wurden hierauf von den Bischarinen abgelöst, welche auf ihren runden Schilden Steine herbeibrachten und einen regelrechten Steinkampf aufführten. Ihre Geschicklichkeit bestand darin, die Steine mit dem Schilde von sich abzuhalten. Als letzte Gruppe kamen endlich die arabischen Schwertkämpfer. Sie hüpften und tanzten und schwangen ihre Schwerter und heulten dazu, daß es einem schwindelig vor den Augen wurde. Nachdem dem nahen Schlachtfelde Khor Sinkat noch ein kurzer Besuch abgestattet war, verließ der König mit Gefolge unter den üblichen Zeremonien Sinkat, um nach Port Sudan zurückzukehren, und bald darauf stach die königliche Jacht „Medina" wieder in die See gegen Suez zu. Auch unser Zug wurde jetzt wieder heranrangiert und bald befanden wir uns auf der Fahrt nach Khartoum. Bevor ich aber schließe, muß ich noch eines mohammedanischen Heiligen, der sich in unserem Zuge befand, gedenken. Sait Ali el Morgani ist es, der große Heilige von Khartoum, von dem es heißt, daß jeder, der seine Hand küßt, das Blut des Propheten rieche. Um des großen Genusses teilhaftig zu werden und um ihn zu verehren, kamen daher die mohammedanischen Eingeborenen von allen Seiten her und wo der Zug hielt, bezeugten sie ihm ihre Achtung und drängten sich zu ihm, ihm die Hand zu küssen. Da aber Soldaten diesen Zudrang abwehrten, gelang es nur wenigen, dieses hohen Glückes teilhaftig zu werden. Um aber doch etwas von ihm zu haben, ging einer mit einem Kübel Wasser zu ihm, in das der Heilige Gottes spuckte, so das Wasser heiligend. In wilden Sätzen waren dann die anderen um diesen herum und stritten sich; denn jeder wollte etwas von diesem Wasser haben, wenigstens soviel, daß er sich das Gesicht damit naß machen konnte. IRunbfcbau in Hfrifca. Über den gegenwärtigen Stand der Mission von Groß-Namaland (Deutsch-Südwestafrika) und die Aussichten für die Zukunft schreibt den Missionen. der hochw. P. Ann er in den „Katholischen Missionen" (Herder, Freiburg i. Br.): „Die katholische Mission der Oblaten des hl. Franz von Sales in Deutsch-Südwestafrika gehörte bis zum Jahre 1909 zum Apost. Vikariat 86 Heft 4. Stern der Neger. des Oranjeflusses. Im Juli desselben Jahres wurde durch ein Dekret der Kongregation der Propaganda der südliche Teil von Deutsch-Südwestafrika zur eigenen Präfektur unter dem Namen Präfektur des Groß-Namalandes erhoben und P. von Krolikowski mit deren Leitung betraut. Der neue Missionssprengel erstreckt sich vom Oranjefluß bis zum 23. Grad südlicher Breite. Das Klima in diesen Strichen sagt dem Europäer im allgemeinen zu, obwohl die Temperatur im Hochsommer auf 50 bis 55° R steigen kann. Nur der trockenen Luft ohne Niederschläge ist es zu verdanken, daß man bei solcher Hitze nicht erliegt. Der südliche Teil des Landes ist teils Ebene, teils Hügellandschaft, schwach mit Büschelgras bewachsen, wovon Fettschwanz, Ziege und Rind sich ernähren. Der Baumbestand muß als äußerst dürftig bezeichnet werden. Jedoch an den Flußbetten, von denen die meisten nur zurRegenzeitWasser führen, findet man größere Bäume. Die Eingeborenen leben hauptsächlich vom Verdienst beim Eisenvahnbau, bei den Brunnenbohrkolonien sowie von der Grasarbeit. Zu letzteren werden besonders die alten Männer und Frauen, die zu schwerer Arbeit unfähig sind, verwendet... Da die Preise für die Lebensmittel in Deutsch-Südwestafrika sehr hoch sind, reicht der Arbeitslohn der Leute kaum zum notdürftigen Unterhalt aus. Selbst beim Einkauf eit gros zahlt man für einen Sack Weizenmehl, 180 kg, 40 Mark. Daß bei solcher Teuerung die Mission am schwersten um ihre Existenz zu kämpfen hat, liegt auf der Hand..." „Die Hottentotten sind ruhige, friedsame und steißige Leute. Ihr Äußeres hat wenig Anziehendes. Sie sind von mittelgroßer Gestalt, haben eine schmutzig-gelbe Hautfarbe, krauses Haar, kleine Augen und eine plattgedrückte Nase. Wegen Unterernährung sind sie körperlich schwach; jUlmtdMionfälie des Sommerset=Bll vor Eintritt in den aibertsee. für industrielle Arbeit zeigen sie wenig Verständnis. In den Kindern, die intelligent und eifrig im Lernen sind, steckt viel Wißbegierde. In den folgenden Generationen werden die Arbeiten und Mühen der Missionäre Früchte bringen, zum Segen der Kolonie." „Die katholische Bevölkerung setzt sich heute aus etwa lOOOWeißen und 1430 Eingeborenen zusammen. Ende 1906 bestand nur die Station Heiragabies, gegenwärtig sind es deren fünf: Heiragabies, Warmbad, Gabis, Lüderitz-bucht und Aminuis. In Lüderitzbucht wohnen etwa 30 verschiedene Stämme-, die übrige Bevölkerung der Mission besteht aus Bondels-hottentotten. Gabis besitzt seit Jänner eine Kirche. Am Weißen Sonntag vorigen Jahres (1911) fand in Warmbad die feierliche Grundsteinlegung eines neuen Gotteshauses statt. Aminuis wurde im August 1910 von der apostolischen Präfektur Cimbabesien übernommen . . . Viele Neugründnngen könnten ins Leben treten, wären nur die Mittel vorhanden." Das Missionswerk in Manda. Das Königreich Uganda, dessen südlicher größerer Teil der Obhut der Weißen Väter unterstellt ist, der nördliche hingegen zum apostolischen Vikariat Obernil gehört, dürfte in kurzer Zeit 200.000 Katholiken zählen. Obschon noch ein Missionsland im vollen Sinne, ist der christliche Einfluß bereits stark in die Schichten des Volkes gedrungen. In jedem Dorfe sind die Katholiken vertreten und an Sonntagen können die allerdings kleinen — nur zu kleinen — Kirchen die große Menge der Andächtigen nicht fassen. Jedesmal sind Hunderte von Beichten zu hören und Kommunionen auszuteilen. Alle Monate kommen einige Dutzend Paare zur Trauung und kein Feiertag vergeht, ohne daß Kinder zur Taufe gebracht werden. Auf Straßen und Wegen, auf Märkten und in den Pflanzungen, über- all trifft man Christen mit ihren Rosenkränzen, Medaillen und Kreuzchen als öffentliches Abzeichen um den Hals. Die katholische Kirche steht in Ansehen und ihre Priester erfreuen sich großer Achtung und Wertschätzung. Jedoch das Übergewicht besitzt das christliche Element noch nicht; man begegnet Heiden allerorts lind fast auf Schritt und Tritt ist man daran gemahnt, daß Uganda eben noch nicht durchwegs ein christliches Land ist. In Anbetracht der stattlichen Menge Neubekehrter gestaltet sich die Missionsarbeit in Uganda vielfach anders als in den übrigen Gebieten. In großenteils noch heidnischen Gegenden haben nämlich die Missionäre einen viel ausgedehnteren Bezirk zu versehen. Die Mission Kamuli in der Provinz Usogo z. B. hat einen Umfang wie unsere sechs Stationen im Königreich Uganda zusammengenommen und die Mission Bndaka im Bukeddi-Land ist noch größer als die drei großen Missionsposten von Ufo get vereint. Je größer aber der Distrikt, desto länger dauern die Reisen. Der Missionär gibt sich ans denselben hauptsächlich mit den Katechumenen und Heiden ab. Man schließt Freundschaft, teilt kleine Geschenke aus, sucht die Kinder zu bereden, in die Hauptstation zum Unterricht zu kommen, bemüht sich um die Gunst der Häuptlinge und sieht sich nach einem geeigneten Orte um, eine Kapelle ober ein Katechumenat zu bauen. Zum Schluß hört der Priester die wenigen Christen, die im Orte sind — er findet deren zwei oder drei, selten aber mehr als zehn — Beichte und spendet ihnen die heilige.Kommunion, worauf er wieder zum Wanderstab greift. In Uganda ist dies anders. Kommt man in ein Dorf, so eilen die Christen in hellen Scharen herbei und umringen den Missionär. Man hat 50, 60, ja Hunderte von Beichten zu hören und muß sich hauptsächlich den bereits Getauften widmen. Auf was müssen wir in Uganda unser besonderes Augenmerk richten? Vor allem auf die Gefahr der Mischehen. Unsere Katholiken leben zerstreut unter Heiden, Mohammedanern und Protestanten und Mischehen lassen sich aus diesem Grunde leider nicht immer verhindern. Glücklicherweise hat man auch hier wie anderwärts die weise Maßregel ergriffen, diesbezüglich keine Zugeständnisse zu machen und keine Dispensen zu geben. Diesem Umstande verdanken wir es, daß das Übel bisher keine allzugroße Ausdehnung angenommen hat. Große Sorgfalt erheischen ferner die getauften Kinder, mögen sie nun katholische oder heidnische oder protestantische Eltern haben. Viele von ihnen leben 5-6 Stunden von der Missionsstation entfernt und es kostet oft große Opfer und alle Überredungskunst, um sie nach der Missionsstation zu ziehen, wo sie christlichen Unterricht erhalten können, was ja unerläßlich ist und um jeden Preis geschehen muß, sollen sie im katholischen Glauben heranwachsen und der Kirche Gottes angegliedert bleiben. Soweit der Missionär in Uganda neben solchen und ähnlichen Arbeiten noch Zeit und Gelegenheit hat, sucht er natürlich auch aus die Heiden einzuwirken. Hier in Namilyango stnden sich z. B. zur Stunde deren über hundert in Unterricht und Vorbereitung auf den Empfang der heiligen Taufe und etwas ähnliches kann man mehr oder minder in allen Missionsstationen Ugandas sehen. Das Bekehrungswerk macht hier überall gute Fortschritte, so daß man sagen kann, Uganda befindet sich auf gutem Wege, ein christliches Land zu werden. Daß aber vorerst noch manch ein Seufzer ertönen, manch schweren Schweißtropfen rinnen und mehr als ein Glaubensbote den großen Mühennnd Strapazen zum Opfer fallen wird, ehe dieser ersehnte Zeitpunkt gekommen sein wird, darüber gibt sich auch der Schreiber dieser Zeilen durchaus keiner Täuschung hin. Gottes väterliche Fürsorge wird alles zum besten lenken! „Echo aus Afrika." Die /IIMsstonen in den deutschen Schutzgebieten. Schutzgebiet Missionssprengel S3- 8 85 1 j nässte ailp A 5 A. <Š Missionsgenoffenschaft Deutsch-Ostafrika Ap. Vik. Baqauroyo 23 14 25 12100 Väter vom Hl. Geist Ap. Bik. Kilimandscharo . . . 18 12 24 4300 Väter vom Hl. Geist Ap. Vik. Dar es Salaam . . 2L 35 41 6485 Benedikt. (St. Ottilien) Ap. Bik. Tanganyika 32 11 25 6369 Weiße Väter Ap. Vik. Unyanyembe 40 8 19 5760 Weiße Väter Ap. Vik. Süd-Nyanza 64 15 19 13283 Weiße Väter Togo 41 11 22 10121 Kamerun Ap. Vik ’ Kamerun 26 27 22 12756 Südwestafrika Ap. Präs. Sndwestafrika . . . 20 23 16 2141 Oblaten M. I. Ap. Präs. Groß-Namaland. . 7 1 9 2300 OBI. vom hl. Franz v. Sales- Bismarck-Archipel . . . . Ap. Vik. Neu-Pommern . . . 32 37 31 18258 Missionäre v. hl. Herzen Jesu Marschall-Jnseln Ap. Vik. der Marschall-Jnseln 6 7 15 720 Missionäre v. hl. Herzen Jesu Samoa-Inseln 23 14 23 7825 Maristen Salomon-Jnseln Ap. Prüf. Nord- Salomon-Jnseln. . 10 5 9 349 Maristen Karolinen und Marianen Ap. Vik. der Karol. u. Marian. 14 14 10 4664 Kapuziner Neu-Guinea Ap. Präs. Kaiser-Wilh.-Land 26 24 37 2128 Stehler Missionäre Kiautschou Ap. Präs. Süd-Schantung . . JO 2 16 4624 Stehler Missionäre 413 260 363 114186 Heft 4. Stern der Neger. 89 s I jj XHnterbaltenbee. jj Die Schrecken der Sklaverei Lrzäblung von Dr. Dugo /IlMonL (Fortsetzung.) 5. Kapitel. Die IRarawane. Zwei Monate waren seit jener traurigen Szene verstrichen. Ein Paar Schritte von dem Grabe der Sultanin war eine Hütte errichtet worden, in der eine rohgeschnitzte Holzfigur verehrt wurde: es war der neue Fetisch Bosomela. Dongus Untertanen wetteiferten, um dem Sultan zu schmeicheln, in der Verehrung des neuen Fetisches. Übrigens ließ Dongu durch seine Werkzeuge alle genau beobachten; wehe, wenn einer den neuen Fetisch nicht verehrt hättet Auch für einen neuen Zauberer hatte Dongu inzwischen gesorgt. Da Mboti nicht mehr zurückgekehrt war, hatte er einfach einen anderen ernannt. Der neue Ngil ließ sich in der Hütte seines Vorgängers häuslich nieder und übernahm die Sorge für die heilige Schlange, die im übrigen ganz ungefährlich war, da man ihr die Giftzähne ausgerissen hatte. Im Dorfe war alles beim alten geblieben. Die Männer fuhren fort in ihrem Nichtstun, während die Frauen arbeiteten und unter der Last fast erdrückt wurden; auch die Sklaverei blühte weiter und Dongu vermehrte seine Schar von Tag zu Tag. An einem heißen Nachmittage ruhte der Sultan in seinerHütte, als ein junger Sklave dieselbebetrat. „Habe ich dir nicht aufgetragen, mich nicht zu stören?" fuhr der Sultan erzürnt auf. „Aber . . .", wollte der Sklave einwenden. Der Sultan ließ ihn jedoch nicht weiterfahren. „Du bist ungehorsam gewesen und sollst deine Strafe dafür haben." Alles Flehen des Sklaven half nichts, er mußte sich entfernen, um die vom Sultan diktierte Strafe zu empfangen; erst dann durfte er wieder zurückkommen, seine Botschaft auszurichten. „Was hast du mir denn Wichtiges zu melden?" fragte ihn der Sultan. „Am Walde des Ngil hat sich eine Karawane gelagert", berichtete jetzt der Sklave. „Eine Karawane? Und erst jetzt teilst du mir das mit!" schrie Dongu. „Ich wollte ja reden, du hast mich aber ...", wagte der Sklave einzuwenden. „Wie, ich? Willst du mir vielleicht gar die Schuld deiner Nachlässigkeit zuschreiben? Ich werde dir noch weitere sechzig Peitschenhiebe verabreichen lassen, wenn du noch frech werden willst." Voller Schrecken warf sich der Sklave auf den Boden und rief: „Sechzig Peitschenhiebe! Habe Erbarmen!" „Erhebe dich und besudele mir den Teppich nicht mit Blut!" Der Sklave gehorchte, am ganzen Leibe zitternd. Er wußte nicht mehr, wie er sich zu benehmen habe; ob er jetzt gehorchte oder nicht, in jedem Falle wurde er bestraft. „Ist die Karawane stark?" fuhr der Sultan in seinen Fragen fort. „Sie mag gegen sechzig Mann zählen." „Sind es Krieger?" „Es scheinen Kaufleute zu sein. Gegen vierzig Neger und ungefähr zwanzig Weiße." „Weiße?" wiederholte der Sultan erstaunt. „Wie weißt du aber, daß es Handelsleute sind?" „Sie haben viele Waren bei sich. Ihr Anführer sodann, ein Weißer, wünscht mit dir zu reden und will dir seine Geschenke überbringen." „Ich werde ihn zwar empfangen, aber jetzt noch nicht," sagte der Sultan. „Rufe mir Cabinga", fügte er dann hinzu. „Ich werde mich beeilen", erwiderte der Sklave und setzte dann flehend hinzu: „Was ist aber mit meiner Strafe?" „Ich habe gesagt sechzig Peitschenhiebe!" „Meine Mitteilung war doch so wichtig. Verzeihe mir deshalb!" „Es bleibt bei dem, was ich einmal angeordnet habe", entgegnete der Sultan und wies dem Sklaven die Türe. Der Sultan blieb, in seine Gedanken versunken, zurück. Er verlangte darnach, die Weißen zu sehen und ihre Geschenke in Empfang zu nehmen. Bei den Geschenken allein wollte er aber nicht stehen bleiben, es gelüstete ihn natürlich auch nach den übrigen Waren der Fremden. Sollte es ihm nicht möglich sein, ihnen dieselben zu entreißen, sie selbst aber zu töten oder zu Sklaven zu machen? Es hätte ihn gar zu sehr geschmeichelt, weiße Sklaven zu haben. Cabinga ließ nicht lange auf sich warten. „Es wird dir wohl nicht entgangen sein, daß eine Karawane in der Nähe lagert?" sagte ihm der Sultan beim Eintritte. „Alle sprechen davon." „Ihr Anführer will mit mir sprechen. Begebe du dich zuerst zu ihm und siehe zu, ob er es verdient, von mir empfangen zu werden; ob er auch königliche Geschenke bringt; teile ihm sodann mit, daß er unbewaffnet vor mir erscheinen muß und daß die Karawane während ihres 33er» weilens in meinem Gebiete täglich etwas zahlen muß. Interessiere dich besonders auch für seine Macht und suche herauszubringen, ob ich ihn mit meinen Leuten angreifen und die Weißen zu Sklaven machen kann. Gebe mir einen guten Rat und ich werde dann auch nicht verfehlen, dir einen schönen Teil der Reute zu überlassen." Cabinga warf sich auf den Boden. „Das sind der Ehren zu viele für mich", sagte er. „Ich werde mich für alles interessieren; schon jetzt bin ich überzeugt, daß die Weißen mit ihren Leuten deiner Macht nicht widerstehen können." „Gehe und schicke mir zunächst den Ngil her." Cabinga entfernte sich und Dongu blieb von neuem allein mit seinen Gedanken beschäftigt. Er fühlte sich glücklich bei dem Gedanken an die Geschenke, den Sieg, die Beute und die weißen Sklaven. Er verfügte über zweihundert Krieger, außerdem konnte er noch einige hundert Sklaven und andere Leute bewaffnen. Bisher war er noch nie besiegt worden, warum sollte er jetzb auf einmal der sechzig Mann nicht Herr werden? Auch der Ngil ließ nicht lange auf sich warten. „Ist die heilige Schlange mit mir zufrieden?" fragte Dongu. „Sie ist vollkommen befriedigt, da du sie und mich, ihren Zauberer, verehrst." „Kann ich also mit Sicherheit auf ihre Hilfe rechnen?" „Ja, sie wird dich ganz bestimmt unterstützen." „Du rätst mir also im Namen der Schlange, die Karawane anzugreifen, welche vor Jabandr lagert?" „Ja, im Namen der Schlange rate ich es dir." „Werde ich sie aber auch bestimmt besiegen?" „Wie kannst du daran noch zweifeln?" „Und wird mein Unternehmen keine üblen Folgen nach sich ziehen?" „Nein, du brauchst nichts zu fürchten. Alle Glieder der Karawane werden entweder fallen oder deine Sklaven werden, keiner wird entrinnen, um von dem Vorkommnis Kunde zu geben." Der Sultan war jetzt beruhigt. „Kehre jetzt zurück in deinen Tempel", wandte er sich an den Ngil, „und falls mir die Schlange den Sieg wirklich verleiht, soll der schönste Teil der Beute dir gehören." Der Ngil entfernte sich mit einer tiefen Verbeugung. Dongu war seines Sieges ganz sicher. „Ich werde immer mächtiger werden und meine Reichtümer werden sich stets vermehren!" rief er aus. In dieser freudigen Stimmung traf ihn Cabinga, der bald darauf die Hütte des Sultans betrat. „Wann werden wir also die weißen Männer angreifen?" fragte ihn Dongu. „Deine Macht, o Sultan, ist überaus groß...", begann Cabinga. „Das weiß ich bereits! Ich bin ein Fetisch und niemand kann sich mit mir messen!" unter-brach ihn Dongu. „Jene Männer sind furchtbar. Der böse Geist scheint ihnen beizustehen. Ich sah in ihren Händen SB offen, tote) u ihrer eine besitzest und die jeden Mann gleich töten." „Jene SLaffen werden mir gehören und ich werde dann meine Leute damit bewaffnen; so wird meine Macht noch größer werden. Wann werden wir also den Feind angreifen?" „Ich rate dir, vom Kampfe abzustehen", sagte Cabinga nachdenklich. „Wie, bist du auf einmal ein Feigling geworden?" „Nein, ich bin tapfer und gebe gern das Leben für dich; ich fürchte aber, daß der Kampf für uns vernichtend fein werde, daß du, anstatt zu siegen, besiegt werdest und daß jene Männer dann ihren Groll an dir und an dem ganzen Dorfe auslaffen werden." Dongu lachte und sagte dann: „Grundlose Befürchtungen. Bin ich doch ein mächtiger Sultan, wen soll ich da noch fürchten?" „Aber jene Männer? ..." „Sind sie vielleicht so mächtig wie ich?" „Ihre Waffen? ..." „Die werden bald mir gehören." „Wenn du aber trotzdem besiegt würdest?" „Ich bin des Sieges gewiß. Wer wird es je wagen, sich mir zu widersetzen? Sodann hat mir auch der Zauberer den sicheren Sieg ver-yeißen." Cabinga zuckte mit den Schultern. „Glaubst du den Worten des Zauberers nicht?" fragte ihn da Dongu. „Er ist doch erst seit zwei Monaten Ngil", wandte Cabinga ein. „Trotzdem sieht er doch schon in die Zukunft." „Was hat er dir denn verheißen?" Cabinga war nicht weniger abergläubisch als der Sultan selbst. „Er hat mir den vollständigen Sieg verheißen." „So laß dich also mit ihnen in einen Kamps ein. Ich hatte allerdings einen anderen Plan." „Darf ich ihn hören?" „Ich gedachte auch ohne Kampf in den Besitz ihrer Reichtümer zu gelangen." „Wie wolltest du das anstellen?" „Es find Sklavenbändler und sie find daher gern bereit, von dir um teueren Preis Sklaven zu kaufen. Ills Entgeld würden sie dir die tausenderlei Sachen geben, die sie bei sich haben; sodann ein Getränk, das unser Pombe an Güte weit übertrifft; nur einen Tropfen haben sie mir zu verkosten gegeben; ich wäre gleich bereit, alles für dasselbe herzugeben: mein Haus, meine Sklaven, Frau und Kinder. Du hast zahlreiche Sklaven; verkaufe den Weißen einige hundert Sklaven und ihre Reichtümer werden alle in deinen Besitz übergehen, ohne daß du dich den Gefahren eines Kampfes auszusetzen brauchst." „Eine solche Gefahr besteht nicht, da der Sieg gewiß ist", entgegnete Dongu. „Du willst dich also in keinen Handel mit jenen Männern einlassen?" wagte Cabinga noch einmal einzuwenden. „Ich will nicht nur in den Besitz ihrer Waren kommen, sondern auch ihre Waffen und ihr Leben sind mir verfallen. Sie müssen meine Sklaven werden, da ich auch weiße Sklaven haben will!" „Genügen dir die schwarzen noch nicht?" „Die weißen würden mir zu viel größerem Ruhme gereichen." „Du willst also um jeden Preis kämpfen?" fragte Cabinga. „Ja." „Vielleicht gar heute noch?" Dongu senkte das Haupt. Cabingas Worte gaben ihm doch zu denken. Er erinnerte sich auch an Mbotis Drohung, endlich stiegen ihm jetzt auch Zweifel an der Fähigkeit des neuen Zauberers auf. Er sehnte sich zwar darnach, die Karawane anzugreifen, wenn er dann aber doch besiegt würde? Es war daher besser, zuerst noch reiflich darüber nachzudenken. Zu Cabinga gewandt, sagte er dann: „Hast du mit dem Anführer der Weißen gesprochen ?" „J°." „Verlangt er eine Unterredung mit mir?" „Natürlich." „Sie soll ihm gewährt werden, aber erst morgen abend bei Sonnenuntergang." „Erst morgen?" „Bin ich nicht der Sultan und kann ich daher nicht empfangen, wann es mir beliebt ? Sage also dem Weißen, daß ich ihn morgen empfangen werde. Ich werde ihn am Grabmale des großen Fetisch Bofomela erwarten. Er soll mit seinem Gefolge unbewaffnet erscheinen und mir würdige Geschenke überbringen. Als Gegengeschenk von meiner Seite laß ihm heute Nahrungsmittel für zwei Tage geben, und zwar für die ganze Karawane. Jetzt bist du entlassen." Cabinga ließ sich den Befehl nicht zweimal geben, unter tiefer Verbeugung entfernte er sich. 6. Kapitel. Die beiden Mgtl. Die Ankunft der Karawane hatte das ganze Dorf in Aufregung gebracht. Bisher hatte noch niemand weiße Männer gesehen und wenn die Ältesten hie und da erzählten, daß es auch solche gäbe, wollte man ihnen fast keinen Glauben schenken. Jetzt aber hatten sich derartige Menschen auf einmal sehen lassen. Zuerst hatten alle Einwohner des Dorfes die Flucht ergriffen, als sie dann aber merkten, daß die Weißen ziemlich friedfertig zu sein schienen, konnten sie ihrer Neugierde nicht genug tun. Neugierig näherten sich die Neger der Karawane und beobachteten aufs genaueste das Tun und Lassender Weißen, ihre Kleider und Lebensweise. Diese ließen sie gewähren und ließen sich sogar von ihnen berühren; aber auch sie beobachteten die Neger, nicht zwar aus Neugierde, wohl aber aus Handelsinteresse, bildeten doch die Neger für sie einen wertvollen und sehr geschätzten Handelsartikel. Die Einwohner von Jabanda hatten auch bald herausgebracht, daß die Weißen Sklavenjäger seien; doch das flößte ihnen nicht die geringste Furcht ein, so sehr waren sie mit dem Gedanken an die Sklaverei vertraut. Auch jene, welche frei waren, konnten ja jeden Augenblick von ihrem Sultan zu Sklaven gemacht werden. Zudem schienen jene Weißen viel besser zu sein als ihr Sultan Dongu. Warum sollten sie sich also fürchten, ihre Sklaven zu werden? Wer zum Sklaven geboren ist, muß sich glücklich schätzen, in die Hände eines weniger grausamen Herrn zu fallen. Auch der neue Ngil Musenso hatte sich von der Hütte des Sultans weg zum Lager der Weißen begeben, um sie von der Nähe zu beobachten und zu sehen, ob seine Weissagung irgendeine Wahrscheinlichkeit für sich habe, im anderen Falle mußte er sich auf die Flucht oder auf den Tod vorbereiten. Lange beobachtete Musenso die Karawane und lächelte voller Zufriedenheit. Es waren ihrer nicht mehr als sechzig Mann; jetzt hatten sie auch noch ihre Gewehre abgelegt, so daß Musenso sie nicht sehen konnte. Vielleicht hätte er beim Anblick der Waffen anders geurteilt. Für ihn war also der Sieg sicher, da Dongu über eine viel größere Zahl verfügen konnte. „Der Sieg ist gewiß!" sagte er sich und dachte dabei an das erhaltene Versprechen. Der Hauptanteil der Beute war ihm versprochen, zudem wollte er sich noch einen Weißen als Sklaven erbitten! Welch ein Vergnügen mußte es sein, sich von ihm bedienen zu lassen! Nur er und der Sultan würden derartige Sklaven haben. Sein Ansehen würde dadurch sehr wachsen und wer weiß ... Dongu war nicht unsterblich und wenn er nicht schnell genug starb, konnte man ja im schlimmsten Falle seinen Tod durch ein wirksames Mittel beschleunigen. Dann hätte aber auch er ein Anrecht auf seine Nachfolge .. . Er träumte bereits von einer herrlichen Zukunft als Sultan von Jabanda. In diese Gedanken vertieft, kehrte er zu seiner Hütte zurück. Bei ihrem Anblick blieb er bestürzt stehen. Die Türe war halb geöffnet, obwohl er sich gut erinnerte, sie zugemacht zu haben, aus Furcht, die heilige Schlange könnte ihm entlaufen, was seinen sicheren Tod nach sich gezogen hätte. Wer hatte die Tür geöffnet? Wehe, wenn die Schlange entronnen war! Eiligen Schrittes durchlief er den freien Platz, um sich Gewißheit zu verschaffen. Noch hatte er die Hütte nicht erreicht, als ihm von innen eine schmeichelnde Stimme entgegenklang: es war das Lied der Schlange. Ein Lied, das der Ngil dreimal täglich der Schlange vorsingen mußte, an das sich die Schlange bereits gewöhnt hatte und das sie gern zu hören schien. Wer mochte wohl der Sänger sein? Doch sicherlich nur ein Ngil, denn wer hätte es sonst gewagt, dieses heilige Lied zu singen, die Schlange würde ihn sicherlich bestraft haben. Woher konnte der unbekannte Ngil aber kommen? Um der Bestürzung und Furcht ein rasches Ende zu Bereiten, öffnete er mit Todesverachtung eilig die Türe. „Mboti!" kam es dann über seine erstaunten Lippen. Er hatte den alten Ngil in der Hütte erblickt, den Mörder der Sulianin-Mutter Bvsomela. Mboii hockte vor einem niederen Herde, aus dem sich die Schlange, ein abscheuliches Untier von ungefähr vier Meter Länge, befand. Beim Eintritt seines Nachfolgers sprang Mboti auf und sagte leise: „Sei ruhig! Schließe die Türe, da ich dir etwas Wichtiges mitzuteilen habe." Museuso gehorchte und hob dann gleichfalls mit leiser Stimme an: „Du hast mich sehr erschreckt. Wie kommst du her und was willst du?" Mboti lächelte. „Fürchtest du vielleicht, daß ich gekommen sei, mein Amt als Ngil wieder anzutreten und dich aus dieser Hütte zu vertreiben?" „Ich würde dir das Amt nicht mehr abtreten." „Auch ich bin nicht gekommen, es dir zu entreißen. Bleibe nur Ngil, solange es dir beliebt, ich sehne mich nicht mehr darnach." „Der Sultan würde es dir auch nicht mehr erlauben. Er haßt dich, da du seine Mutter getötet hast, den jetzigen Fetisch Bosomela." „Bosomela ist also ein Fetisch geworden, so habe ich gut getan, sie hinzuschlachten", sagte Mboti in verächtlichem Tone. „Glaubst du nicht mehr an unsere Fetische?" fragte Musenso bestürzt. „Ich habe den Glauben gewechselt. Jetzt glaube ich an Allah und seinen Propheten Mohammed." „Allah? Mohammed? Ich habe diese Namen niemals gehört." „Du wirst sie bald kennen lernen; es sind mächtige Götzen, die ihre Anhänger tapfer machen." „Sie werden aber sicherlich nicht so mächtig sein wie die heilige Schlange", sagte Musenso mit Überzeugung. „Sie sind noch bedeutend mächtiger. Ich bin aber nicht gekommen, um dich darin zu unterrichten. Ich habe dir etwas ganz anderes zn sagen." „So rede also." „Zuerst mußt du mir schworen, daß du nichts sagen wirst von dem, was ich dir anvertraue." „Ich schwöre es dir." „Lege die Hand auf den Kopf der heiligen Schlange. Du weißt wohl, daß ein derartiger Schwur nicht verletzt werden kann, ohne sich den Zorn der Schlange zuzuziehen." „Ich weiß es, trotzdem schwöre ich es dir auch in dieser Weise", sagte der neue Ngil, indem er seine Rechte auf das Haupt der Schlange legte. Mboti lächelte befriedigt. Er war jetzt überzeugt, daß Musenso den so feierlich abgelegten Schwur nie verletzen würde. (Fortsetzung folgt.) Verschiedenes, Gebetskreuzzug für Hfrifca. (19. bis 27. April lnkl.) Wir alle besitzen eine Macht, die wir nur zu leicht vergessen — und das ist die Macht des Gebetes. Es gibt kein noch so armseliges Menschen-kind, das ausgeschlossen wäre von der Audienz, die der allerhöchste Herr der Welten seinem Geschöpfe gewährt, sobald es ihn gläubig anfleht. Elend, Schwäche, Armut sind ebensoviele Rechtstitel, die den Zutritt erleichtern. In unseren | Händen ruht der Schlüssel zu den himmlischen Schätzen. Aus ihnen dürfen wir schöpfen nicht allein für uns und unsere Lieben, nein, für alle, ohne fürchten zu müssen, Gottes unermeßlichen Reichtum jemals zu erschöpfen. Die Bedingungen, daß unser Gebet Erhörung finde, lassen sich in einem Worte zusammenfassen: es ist der Glaube. Wir alle kennen die Aussprüche des göttlichen Heilandes: „Dein Glaube hat dir geholfen"; „Gehe hin, so wie du geglaubt hast, soll dir geschehen". Er tadelt den sinkenden Petrus: „Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?" Haben nicht auch wir oft diesen Tadel verdient? Es bietet sich eine Gelegenheit, dieses Unrecht wieder gutzumachen. Die St. Petrus Claver-Sodalität ladet uns zur Teilnahme am jährlichen Gebetskreuzzug vor dem Schutzfeste des hl. Josef ein, den sie veranstaltet zur Befreiung von nicht nur einer Seele, sondern von ganzen Völkern aus der Gewaltherrschaft des Fürsten der Finsternis. Schließen wir uns aus ganzem Herzen dieser friedlichen Eroberung des dunklen Erdteils an. Führen wir mit felsenfestem Glauben die Waffen des Gebetes — ja, beten wir mit einem unerschütterlichen, demütigen und inbrünstigen Glauben! Beten wir, daß die armen Neger ihre schmählichen Götzen verlassen und einen wahren Gott anbeten und lieben; beten wir, daß der Herr echt apostolische Berufe wecke und die bereits tätigen Missionäre und Schwestern mit neuem Opfermut ausrüste und mit seinem himmlischen Gnadentau ihre Arbeiten segne und befruchte! Bestürmen wir das göttliche Herz Jesu, daß recht bald werde „ein Hirt und eine Herde", und seien wir versichert, daß unser Gebet hienieden und in der Ewigkeit hmrlich belohnt werden wird. Dieses Jahr findet der Gebets-Kreuzzug statt vom 19. bis 27. April. Mau kann sich dabei des vom f Zambesi-Missiouär P. Meny-hardt S. J. verfaßten Abbittegcbetes* zum hlgst. Herzen Jesu für die Neger Afrikas bedienen. Haptische „Ibetlverfabren“. In der „Presse Medicale d'itgypte" veröffentlicht Paul Tribier einen Artikel über die ägyptischen Ärzte. Ihre Heilmethoden sind nicht nüchtern und langweilig, sondern sozusagen pittoresk und das Merkwürdigste ist, daß man dabei ebenso * Dieses kirchlich approbierte „Abbittegebet" kann in beliebiger Anzahl (Gebetbuch-Format) in deutscher, italienischer, französischer, englischer, portugiesischer, polnischer, böhmischer, slowenischer, kroatischer, slowakischer und ungarischer Sprache gratis und franko uon allen Filialen und Abgabestellen der St. Petrus Claver-S odalität bezogen werden. Für Österreich: Salzburg, Dreifaltigkeitsgasse 12. gesund werden kann wie bei unseren medizinischen Kuren. Während des Feldzuges von 1889 legten die ägyptischen Doktoren auf die durch Flinten-kugeln verursachten Wunden eine aus Bienenwachs und Sesamöl bereitete Salbe. Die Wunden wurden nicht ausgewaschen, sondern nur abgewischt und mit Baumwollscharpie verbunden. Wenn die Kugel in der Wunde geblieben war, legte man auf die letztere Blei, um das darin gebliebene Blei wegzubcizen. War die Kugel aber wieder herausgekommen, so füllte man die Wunde mit Honig, um die Luft zu vertreiben. In der Provinz Kassala, wo die medizinischen Kenntnisse der Eingebornen einen kaum noch zu überbietenden oder vielmehr unterbietenden Tiefstand zeigen, legt mau auf Wunden und Geschwüre Holzasche oder Kräuter; man macht auch Umschläge mit frischem Kuhmist und heißem Wasser. In derselben Provinz bindet man, wenn jemand von einer Schlange gebissen worden ist, das gebissene Glied über der Bißstelle zu. Wenn man die Schlange töten konnte, legt man sie auf das Glied, und zwar so, daß der Kopf auf der Wunde liegt. Bei einer Verrenkung nimmt der Verletzte ein heißes Bad; dann sucht man die Knochen wieder einzurenken, indem man an dem Glied zu ziehen beginnt. Handelt es sich um eine Verrenkung des Schenkels, so steckt man zwei Pfähle in die Erde und bindet den Patienten daran fest, damit er sich acht bis neun Tage lang nicht bewege. Im ägyptischen Sudan schreitet man zur Amputation eines verletzten Gliedes nur im äußersten Notfälle. Im Heere des Mahdi setzte man, wenn durchaus amputiert werden mußte, den Patienten in ein dunkles Zimmer; er mußte dann das Glied, das abgetrennt werden sollte, durch ein Mauerloch oder durch ein Fenster stecken. Ein Gehilfe des „Arztes" hielt den Arm oder das Bein auf einem Kiffen fest, worauf der „Bassir" oder Doktor es mit einem kurzen Säbel vom Körper schlug. Den Gliedstumpf tauchte man sofort in siedendes Del, um die Blutung zu stillen. Dann machte man einen Verband, der nach drei Tagen erneuert wurde. In Kordofan werden Amputationen noch heute nach derselben Methode vorgenommen; ein paar Tage nach der Operation legt man auf die Wunde Salz, Asche, Holzkohle oder etwas Ähnliches. Der Mond und der 1base. Eine interessante Hottentottensage. Einen interessanten Einblick in die Volksseele der Hottentotten gewährt eine hübsche alte Tiersage, durch die die Hottentotten die Hasenscharte erklären. Das poetische Märchen, das im „State" veröffentlicht wird, lautet: Vor langer, langer Zeit, als die Welt noch ganz jung war, wollte Frau Mond den Menschen eine Botschaft senden. Sie versuchte es erst mit einem Geschöpfe und dann mit anderen, aber, ach, sie waren alle zu eifrig beschäftigt, sie konnten nicht gehen. Da rief sie plötzlich das Krokodil. Das Krokodil ist sehr langsam und nicht sehr gut, aber Frau Mond dachte: ich werde es in den Schwanz kneifen, damit es schnell geht. So sagte sie dann lächelnd zu dem Krokodil: „Gehe schleunigst hinab zu den Menschen und bringe ihnen diese Botschaft: Wie ich sterbe und sterbend lebe, so werdet auch ihr sterben und sterbend leben." Das Krokodil machte sich auf den Weg; so lange es Frau Mond sehen konnte, lief es eilig dahin und wenn Frau Mond es nicht sehen konnte, ging es ganz langsam und gemächlich. Da kam der kleine Hase und fragte: „Wohin läufst du denn so eilig, Onkel Krokodil?" Das Krokodil aber antwortete: „Frau Mond hat mich mit einer Botschaft zu den Menschen gesandt, ,wie ich sterbe und sterbend lebe, so to erb et auch ihr sterben und sterbend leben'." Da sagte der Hase: „Du bist so langsam, gib mir die Botschaft, ich werde sie zu den Menschen bringen." „Schön", sagte das faule Krokodil. Da lief der Hase wie der Wind davon und endlich kam er zu den Menschen und rief sie zusammen und sagte: „Hört, o Söhne Babuns, ein weiser Mann kommt, euch eine Botschaft zu künden. Mich sendet Frau Mond, um euch zu sagen: ,Wie ich sterbe und sterbend zugrunde gehe, so werdet auch ihr sterben und es wird mit euch ganz zu Ende sein.'" Da sahen sich die Menschen einander an und beteten und Plötzlich war das Fleisch ihrer Arme wie Gänsefleisch. Und während die armen Menschen so in schlimmem Schrecken zitterten, ging der Hase zu Frau Mond zurück und erzählte ihr von der Botschaft, die er überbracht hatte, und lachte vor Vergnügen, weil die Menschen vor Angst ganz steif waren. Da wurde Frau Mond sehr zornig und nahm einen großen Stock und schlug den Hasen. Aber der Hase duckte sich und entwischte ihr und der Schlag mit dem Stock traf ihn nur auf die Nase. Da vergaß der Hase, daß der Mond nur eine Dame war, und ritsch, ratsch schlug und zerkratzte er das Mondgesicht, bis die Stücke davonflogen. Und darum geht der Hase heute noch mit einer gespaltenen Nase durch die Welt und darum hat das gold'ne Antlitz der Frau Mond so lange, dunkle Narben. Die Löwenplage in Dentscd-©stafnfta. Die Klagen über die mehr und mehr zunehmende Löwenplage sind besonders in neuerer Zeit wieder durch eine Reihe trauriger Unfälle lebhaft illustriert worden. So erfolgte unter ganz besonders tragischen Umständen der Tod des Maschinisten und Schiffsführers des auf dem Rufiyi-Flusse stationierten Heckraddampfers „To-ondo". Jetzt ist anläßlich einer Statistik bekannt geworden, daß allein in dem großen Verwaltungsbezirke des Südens des Schutzgebietes, in Kilwa, im verflossenen Jahre rund 270 Menschen den großen Raubtieren, vor allen Dingen den Löwen zum Opfer gefallen sind. Die große Dreistigkeit der Löwen und die große Zahl der menschenfressenden Raubtiere im Süden ist bis zu einem gewissen Grade eine der Nachwehen des letzten Aufstandes, nach dessen Beendigung infolge der weit verbreiteten Hungersnot im Busch und auf den Karawanenstraßen zahlreiche Notleid ende, Krankeusw. herumlungerten, die infolge ihrer großen Schwäche leicht Opfer der zahlreichen herumstreichenden Löwen wurden. Nachdem viele dieser Raubtiere sich den im Vergleich zur Nahrungssuche durch Tierfang mühelosen Menschenfraß angewöhnt haben, wird es große Opfer an Geld kosten, bis der zur Beruhigung der einzelnen Landschaften durchaus notwendige Abschuß der menschenfressenden Löwen soweit wie irgend möglich durchgeführt sein wird. 96 Stern der Neger. Heft 4. Aphorismen. „Das Gewissen ist die Magnetnadel, die dahin zeigt, wo Gott ist." „Um das Glück zu finden, muß man allen seinen Neigungen entsagen." „Der Gesang ist der Überschuß der Herzcnsfrendigkeit." „Der Fluch der Toten ist schlimmer als der Haß der Lebenden." „Man ist nicht glücklich, wenn man nichts hat, was uns unglücklich machen könnte." (Aus o. Lüttwitz, Wo ist das Glück?) Empfehlenswerte Bücher und Zeitschriften. Wo ist bag Glückt Aphorismen. Bon Arthur Maria Baron Lüttwitz. Viertes Tausend. 8° (VIII u. 224). Freiburg und Wien 1911, Herdersche Berlagshand-Jiing. Mk. 2 20 — Kr. 2-64; geb. iuLeinw. Mk. 3'20 = Kr. 3 84. Man sagt, viele Gebildete unserer Zeit sehnten sich nach Wahrheit und Seelenfrieden. Der ehemalige Freigeist zeigt uns in diesem Buche den einzig richtigen Weg dahin: Der Friede mit Gott, den man findet in der kindlichen, gläubigen Hingabe an die katholische Kirche, welche Gott selbst in die Welt gesetzt hat, um die Menschen zeitlich und ewig glücklich zu machen. Das Buch ist eine schöne und zugleich nützliche Zierde des Büchertisches. Es hat solchen Anklang gefunden, daß schon nach kurzer Zeit das vierte Tausend erscheinen konnte. Fastenbilbrr. Für Jugend und Volk geschrieben von Konrad Kümmel. Sechste und siebte Auslage. (An Gottes Hand, 3. Bändchen.) 12". VIII it. 312 S. Freiburg und Wien 1912, Herdersche Verlagshandlung. Mk. 1 80 — Kr. 2-16; gebunden in Leinwand Mk. 2-30 = Kr. 2 73. In nunmehr 6. und 7. Auflage liegen die „Fastenbilder" von Konrad Kümmel vor, ein deutlicher Beweis, welch anhaltender Nachfrage sich diese tief ergreifenden, himmelerhebenden Fasteuerzählungen erfreuen. Erstarke in Cfirffto! Ein Lebensbüchlein für auf« wärtsstrebende Katholiken. Von Leopold von Schütz, Kaplan. Mit 1 Lichtdruckbild, Randeinfassungen und Kopfleisten. Format VI. 71X114 mm. Ausgabe ohne Anhang. 496 Seiten. Gebunden in Einbänden zu Mk. 1'30; Kr. 1'55; Fr. 1'65 und höher. Bei 20 und mehr Exemplaren im billigsten Einband zu Mk. V—; Kr. 1'20; Fr. 125. Ausgabe mit Anhang enthaltend: Die kleinen Tagzeiten von der Unbefleckten Empfängnis und Allgemeine Statuten der Marianischen Kongregationen. 496 und 32 Seiten. Preis der verschiedenen Einbände je 5 Pfg. mehr als die Ausgabe ohne Anhang. — Einsicdeln, Waldshut, Cöln a. Rh., Verlagsanstalt Bcnziger & Co. A. G. Erstarke in Christo ist etwas Neues und Brauchbares. Es enthält auch einen äußerst klaren und übersichtlichen, von jeder Rigorosität freien, ganz vorzüglichen Beichtspiegel. Den Glanzpunkt des Merkchens aber bilden die Abhandlungen über die hl. Kommunion und das hl. Meßopfer. lllatkjoliscljer Hfobergarten oder Legende für Kinder. Von Franz Hattler S. J. Siebte, verbesserte Auflage, herausgegeben von einem Priester der Gesell- schaft Jesu. Mit vielen Bildern. Mit Approbation des hochw. Herrn Erzbischofs von Freiburg und mehreren oberhirtlichen Empfehlungen. Gr. 8° (XVI u. 600). Freiburg und Wien 1911, Herdersche Verlagshandlung. Mk. 6'40 = Kr. 7'68; geb. in Leinw. MI. 8 = Kr. 9'60. Zum siebtenmal geht Hattlers „Katholischer Kindergarten" aus der Presse hervor, um in der Kinderwelt ein wahres Apostolat auszuüben. Daß ein religiöses Werk für Kinder von fast 600 Seiten so viele Auflagen erleben konnte, besagt für seine Brauchbarkeit und seinen Wert eigentlich alles. In sieben Sprachen ist es bereits übersetzt und weitere Ueber-setzungen sind in Sicht. Der Jugendfreund kann also nach diesem Buche mit Vertrauen greifen. We MZbchenbühne, Monatsschrift für Jungfrauenvereine, weibliche Dilettantenbühnen, Mädcheninstitute, Schulen und Kindergärten. Theaterverlag Val. Höfling, München. Bezugspreis: ganzjährig 12 Hefte mit Zustellung durch Kreuzband Mk. 4-80. Preis des einzelnen Heftes 50 Pfg. Wie vielseitig der Inhalt ist, geht daraus hervor, daß im Heft 6 achtzehn Jugendschriftsteller und -Schriftstellerinnen zu Worte kommen. Wir katholischen.Missionen. Illustrierte Monatsschrift. 40. Jahrgang. (Oktober 1911 bis September 1912.) 12 Nummern. 4°. Mk. 5-—. Freiburg im Breisgau, Herdersche Verlagshandlung. Durch die Post und den Buchhandel zu beziehen. Inhalt von Nr. 6: Aufsätze: t Josef Theodor Stein, Pfarrer in Siggen. — Die Religion der Galla. — Die Lage auf den Philippinen. — Die Krisis in der armenisch-katholischen Kirche. — Nachrichten aus den Missionen. — Kleine Missionschronik und Statistisches. — Buntes Allerlei aus Missions- und Völkerleben. — Bücherbesprechungen. — Für Missionszwecke. — 15 Abbildungen. Tzavellatz, drr Sulkole. Geschichtliche Erzählung aus der Zeit der Freiheitskämpfe in Griechenland Von Ad. Josef Cüppers Mit 6 Bildern von Johann Gehrts. 8°. (VI u. 136.) Freiburg 1911, Herdersche Vcrlagshandlung. Mk. 150; gebunden in Leinwand Mk. 2-20. 81.1. Cüppers hat einen guten Namen unter den heutigen Schriftstellern. Seine neueste Erzählung stellt eine Episode aus dem jahrhundertealten und heute mit neuer Stärke aufflammenden Kampfe der christlichen Albanesen gegen die türkische Herrschaft dar. Die ganze Erzählung ist getragen von einer Einfachheit und trotzdem psychologischen Tiefe und Richtigkeit, daß wir gleichsam alles selbst miterleben. Derantwortlicber Schriftleiter Hektor P. Dr. tm. tRattelner F. S. C. — Budbbrucfcerei U^rolla, Briten, Südtirol. Linz Frl. J. u. M. Sch. 50 (Katharina), 50 (Sol). Ev.) Osterhofen J.°B. 23-50; Rülzheim J. H. 24-57 (Josef Anton); Schörfling M. H. 20 (Helene). Siir die Mission: Attach Pfr. Sch. 13; Droiscn-dorf P. H. 10; Furth i. W. M. N. 10-61; Geisenhausen Koop. S. 7-04; Leifers F. G. 10; Nenmarkt A. L. 20; Peuerbach Koop. F. H. 10; St. Peter i. d. Au Bi. M. 10; Vesperbild Benef. C. M. 11-70. Stir P. Zorn: Mülheim J. H. 56-65. Bausteine für Uhartoum: Diedenhofen J. P. W. 5; Ebensee J. H. 2; Engelswaldc Pfr. L. 3; Enns J. P. 1; Heiligentteuz a. W. J. W. 10; Hohenems A. M. 10; Linz Fols. Sch. 30; Milland Pfr. L. P. 50; Nothbnrga N. 5; Regen M. G. 1-17; Oberaudorf Pfarramt 20; Sarajevo Sr. G. W. 24. Briesmarken liefen ein ans: Au, Bozen, Engels-wnlde, Ergoldsbach, Gnnskirchen, Karbitz, Linz, Marburg, Mitterbach, Melk, Sarajewo, Winklern. Affekte» sandten; A. Bonora (Bücher), Msgr. B. Egger (Zeitschriften), Frl. Lcchleitner (Kleidungsstücke). Pfr. R. Seiner (eine Monstranz), Frl. Kimmer-storfer (Paramente und Kirchenwäsche für P. Brandl-mayr in Lnl). -- - ,,® Herr, verleihe allen unseren Wohltätern um deines Namens willen dar ewige Leben!" M Amben, welcheGrdens- rmöMWonspriester werden wsAen. In unserem MMrwm in Milani» u Kriten und zu Missions- werden brave und talentierte Knaben aufgenommen Priestern herangebildet. Bedingungen der Aufnahme find: I 1. Selbständige Neigung und sonstige Zeichen des Berufes zum Ordensund Missionspriesterstand. 2. Gelehriger, lebhafter, offener Charakter, energischer, standhafter, opferfreudiger Wille; sittliche Unverdorbenheit. 3. Gesundes Urteil und gutes Talent, das befähigt, leicht und ohne Anstand die ganzen Gymnasialstudien durchzumachen. 4. Gute Gesundheit und kräftiger Bau, frei von körperlichen Fehlem. 5. Alter von ungefähr zwölf Jahren. Für die erste Klasse wird ein Alter nicht unter zehn und nicht über zwölf Jahre erfordert. 6. Pensionsbeitrag nach Uebereinkommen mit den (Sitem ober deren Stellvertretern. Weitere Aufschlüsse werden bereitwilligst vom Obern des Missions- hauses erteilt. Man wende sich vertrauensvoll an die Adresse: P. Obere des Missionshauses in Milland bei Vrixen, Tirol. WM 81p! Er. Ill WWW I I: l| m Handwerker, wie Schuster, Schneider, Tischler, Bauernburschen usw. finden als t Laienbrüder Ausnahme im Missionshaus in Milland Bei Mriren. ebvaucbte Briefmarken s--— sammeln min in allen Wnanlitaten und werden solche mik fjeuj« lichem „Nergelk'o Volk!" von der Nermakknng des Missions« Hanses in fllMIlattb bei Kriren enkgegengenornrnen. *8—«. fsmittd Des öebslbeten * (Don K 4.— an monatlich) dusch alle Buchbanblungen za beziehen. oi Prospekte kostenfrei oon Der kjerderfch-en Berlagshanblung, Freiburg im Breisgau. to Berlin • Karlsruhe • München . Strafiburg • ölen . London . St Couls, Mo. Ergänzt bis 1910. Neun reichillustr. Bände. K 138.— Dieses Lexikon zeichnet sich dadurch aus, daß es in nur 9 Bünden den ganzen ungeheuren Wissensstoff ausS sorgfältigst« »erarbeitet hat. Es erhält dadurch den Borzna der Handlichkeit nnd Billigkeit. lins Hitts an Ulnjilifrsiiubs. Daß die Neger sehr die Musik ließen, ist bekannt. Daher ist es Pflicht des Missionärs, sich hierin beizeiten auszubilden. — In unserem Jnvenat, im Xnoeriamtm, haben wir für Musik besonders veranlagte Zöglinge; doch womit lernen ? — Wir richten daher an Musikfreunde unter unsern Abonnenten die innige Bitte, uns Musikinstrumente, welcher Art sie auch sein mögen (natürlich brauchbar), für unsere Zöglinge nach -Milland zusenden zu wollen. Sie üben dadurch ein Liebeswerk an den Negern und das heiligste Herz Jesu wird es sicher lohnen. Für Bbonnenten aus allen Stubentenkreisen wirb eine außerorbentltcbe Preisermäßigung gewahrt.