Nr. 209. Donnerstag, 15. September 1887. 1W. Jahrgang. MtmcherMMma. ««n^i>?"?>"°"k^^^ ."^) Post Versen dun« : ganzjährig fl, lb, halbjährig sl. 7,d0. Im «omptoil: I Die „Vaibachei Zeitung «schtlllt »ä,l!ch mlt «usnahm« b« Vonn- und »eiert»« ein?1«l."'.^^»br!» s», °.«°^ «ür d«e .^steUunz sn« ü«u. «»jährig fl ,. - Insert»,«»«b»r:F«l»»str«»i°n bHnbet stz ^»hnhofgass« 5b. bie «eb«ct,°n »ri«„ «elNl Inserate l,!« zu < Zellen «L lr., »rößcr« per.^ettc « lr,: bei öfteren Wiederholungen pr, .4eile » k, V werben nlHt an,eu°mmtn und Vl,nu> , ^s Gesetz ^ mit welchem eine Gemeinde'Ordnung und <,^, Gemeinde Wahlordnung silr die Landeshauptstadt "'"ach erlassen wird. Von der Redaction deS Lanbesgesetzblattes für Kram. ^^"'bach, 15. September 1887. Nichtamtlicher Hheil. Die öffentliche Gesundheitspflege. die k ^'^ "'^ l"chl ^ne lehrreichere Lecture, als hdai 's leiten, welche dnrch den bevorstehenden M s^" ^"."gress veranlasst worden sind. Die Sta-n^ '>^ es, die in den meisten dieser Arbeiten das l>5 "°" fuhrt. Aber die Zahlen sind lebendig- sie ^"lsichnach den Gesehen, welche die Schicksale der Völker bestimmen, sie bieten ein getreues Bild der allgemeinen Zustände. Die Zahlen sprechen, und sie plaidieren alle für Civilisation; wo immer man sie be. fragt, antworten sie, dass Wohlstand und Vilduug die Lage des Einzelnen wie der Gesammtheit verbessern, die Kräfte vermehren, das Leben verlängern. Von den Heften, die wir heute vor Augen haben, ist das erste den Ergebnissen der RekrutenAushebung in Oesterreich'Ungarn gewidmet. Regimentsarzt Dr. Myrdacz berichtet darin über die Verbreitung der Ge« brechen, die zu Kriegsdiensten untauglich machen, nnd deutlich können wir an der .Hand seiner Angaben das durch andere Einflüsse nur wenig gestörte Gesetz verfolgen, dass gewisse Mängel dort sich häufen, wo die Cultur noch gering ist, dort seltener werden, wo sie Volk und Land mächtiger durchdringt. Die körperliche Entwicklung der Jugend ist, so lehren uns die beigebrachten ziffermähigen und graphischen Darstellungen, eng verbunden mit dem Stande der Cultur einer Ge-gend, und menu die Civilisation in ihren Verirrungen dazu beitragen mag, den Menschen zu schwächen, so fallen diese Wirkungen kaum ins Gewicht gegenüber bell Segnungen, welche der Fortschritt überall verbreitet, wo er mit gesundem Sinne aufgenommen wird. Die Zahl derjenigen jungen Leute, welche bis zu ihrer letzten Stellung entweder das Militärmaß nicht erreicht haben oder sonst zu schwach zum Kriegsdienste sind. ist am größten in demjenigen Lande, welches, die Vukowiua und Dalmatien ausgenommen, zuletzt in den Verband unserer Monarchie getreten ist — im Königreiche Galizien. Das kroatische Küstenland und das Innere Dalmatiens liefern gleichfalls schlechte Ergebnisse, und auch im Norden und Osten Ungarns muss durchschnittlich mehr als die Hälfte der auf dem Assentplatze Erschienenen wegen Untermäßigkeit oder vorläufiger Schwächlichkeit zurückgewiesen werden. Vor» theilhaft hebt sich davon die fruchtbare magyarische Ebene ab. und in den westlichen Ländern der Monar» chie sinkt die Zahl der aus jenem Grunde in das Hcer nicht Aufgenommenen vollends auf etwas mehr als ein Drittel, ein deutlicher Beweis, wie sehr die LebenI-weise der Bevölkerung ihrer physischen Beschaffenheit zugute kommt. Allerdings heben Uebel anderer Art, welch? zu beseitigen unser Maß von Civilisation noch zu schwach ist, das günstige Verhältnis in manchen an hervorragender Stelle stehenden Provinzen, wie namentlich in den Alpenländern, wo der Kröpf in erschreckender Weise verbreitet ist, nahezu wieder auf; es wird dadurch eine ungefähre Gleichheit hergestellt, so dass allzugrohe Abweichungen vom Durchschnitte der Gesammtheit der Untauglichen, die nicht weniger als zwei Drittel der Erschienenen umfasst — nicht statt« finden. Aber auch die Beeinflussung der beweiskräftigen Zahlen verstärkt nur das Gewicht ihrer Lehre, dass die Hebung des Wohlstandes zugleich eine Hebung der Wehrkraft des Reiches bedeutet. Nicht nur die Geldmittel, auch die physischen Machtmittel eines Staates steigen, wenn Ackerbau und Viehzucht blühen. Handel und Gewerbe in rascher Thätigkeit begriffen sind. Und auch das lehren uns die Ziffern, dass der Reichthum Einzelner nicht das Ausschlaggebende sein kann, dass der Staat einem richtigen Zuge gefolgt ist, als er sich entschloss, das Seinige zu thun. um die Lage der arbeitenden Classen zu verbessern. Sie lehren uns dies vor allem, indem sie den allmählichen Rück» gang der Tauglichkeit seit dem Jahre 18?s) constatieren. Denn wir können nicht zweifeln, dass die Schuld daran außer den großen, auch wirtschaftlich wirksamen Er« schütteruugen jener Zeit, in welcher die seither heran« gewachsene Generation ihr Leben empfangen hat, auch die Ausdehnung der Großindustrie mit ihrem bis vor kurzem schrankenlosen Walten trägt. Im ersten Anstürme hat der gewerbliche Fortschritt mehr Kräfte auf« gezehrt, als er es rasch ersetzen konnte; es ist eine ganze Umwälzung, die sich von den fünfziger Jahren an bei uns vollzogen hat und welche, wie leider jede Umwälzung, das Gute nicht ohne das Schlechte bringt. Aber es ist eben eine Umwälzung, eine mächtige Aende« rung, deren Ueb?l man nicht den Zielen zuschreiben darf. die sie anstrebt, sondern der regellosen Art. in welcher sie vor sich gegangen ist. Hier ist es wiederum Sache der Civilisation, die Nachtheile aufzuheben, die in unvollkommener Ausführung ihrer Forderungen erzeugt worden sind. Dass nur die Civilisation es ist, welche die Zustände zu verbessern vermag, zeigt uns ein Blick in die von Dr. Presl gesammelten Sterbetabellen und in die Arbeit des Profefsors Gruber über die Cholera in Oesterreich. Auch die Sterbetabellen lassen Galizien und daneben die Bukowina als am ungünstigsten situierte Provinz erkennen, und innerhalb Galiziens ist es der am meisten im Schatten liegende östliche Theil, der die größte Sterblichkeit aufweist. In Galizien lehrt sich beziehungsweise auch das Verhältnis um. welches in den westlichen Ländern herrscht und das die größeren Städte gegenüber dem Lande als ungesünder erscheinen Feuilleton. Das Signal. drnr..^" "I? Kind hatte Semen gelernt, aus Wci-c>l> Mn Pfeifchen zu schneiden. Er schälte die Rinde Lü'ch° Ille die Ruthe aus, schnitt runde und zierliche ""d d' '^b'chlbe eiu, dann schnitt er die Ruthe ab. ^lstle'l ^^ "" ^st.' und zwar so vortrefflich, so spiels M' dass man jede beliebige Melodie darauf ^ konnte. ^tte k "^ Semen schon alt geworden, nnd man ^llnn ^"" Bahnwächter gemacht; in seinen freien die er < "^ schnitt ei noch immer seine Pfeifchen, ^ez 's. "" '" der Nachbarstadt durch Vermittlung l!ab ^^ befreundeten Condilctcurs verkaufen lieh; ^feisch^'! '^ b"ch bis zu zwei Kopeken für ein Hsau s^' ^ge nach der Inspection sagte er zu seiner ^lle« ^ "'^ auf das Vorbeifahren des Sechsuhr-U'enn l>'^ Neben; er selbst nahm sein Messer und der N;V,'"us. um Ruthen zu schneiden. Er gieng nach ^»kn k'a. des Waldes zn. Der Weg machte einen ^>licn,'k . "»" schritt er die Böschung hinab und ver- '"d m dem Walde. '" ' '>» «ein/, ^"^' ^^ "on der Strecke entfernt lag s/lllichs.,., ^"'pel. und dort. wusste er. wuchsen die l l schnit? 9^" "'' ^ mcin sich nur wünschen konnte. .^chtlickp o ""l Ast ab. und er brauchte eine ganz . M >,ml. " ^"' so lauge, dass die Sonne schon '2 mach >^i?^^«"."' "s er sich auf den Heim- "HU. Ueberall herrschte die tiefste Stille Er hörte nur hie uud da ein Vögelchen, das durch die Zweige flog, und das Geräusch der morschen Neste, die unter seinen Tritten brachen. Als er jedoch gegen das Ende des Waldes gelangte, vernahm er seltsame, un» erklärliche Töne; es klang, als ob jemand anf Eisen hämmere. Semen beschleunigte seine Schritte. «Was kann das zu bedeuten haben?» murmelte er. «Was kann das sein?» Und immer schneller uud schneller gieng er, bis er aus dcm Walde trat. Auf der Böschung sah er eine Gestalt kauein, die mit wüthendem Eifer daranfloshämmerte. Semen näherte sich unbemerklich. Er glaubte es mit einem jener Schrau« bendiebe zn thun zu haben, wie sie auf der Bahnstrecke so häusig waren. Allein der Mann war aufgestanden: er hatte ein Brecheisen in der Hand. das stemmte er unter eine der Schienen ein, ein Ruck, nnd die Schiene flog heraus. Semen tanzte alles vor den Augen. Er wollte schreien, allem keiu Ton drang aus seiner Kehle. Es war Wasili! Er!... Er lief auf ihn zu. allein Wa-sili sprang die Böschnng hinab, seine Geräthe in der Hand haltend. «Wasili Stepanovic. Väterchen! Wasili. mein Tänbchen! Wasili, komm' zurück! Gib mir dein Eisen! Komm, thuu wir die Schienen wieder zurück. Komm' Wasili, niemand soll etwas erfahren, aber komm', ich bitte dich. Rette deine Seele vor der Ver« dammnis!» Allein Wasili kam nicht. Er hatte sich in den Wald geschlagen und war verschwunden. Semen stand da wie wahnsinnig. Srine Ruthen waren ihm aus den Häudeu gefalleu. Dort lag die Schiene, dort lag ie, dicht neben ihm. Und in wenigen Minuten, in wenigen Minuten muss der Zug kommen, nicht ein Güterzug, nein, ein Personenzug! Wie soll er ihn aufhalten, wie soll er das Unglück verhindern?! Vr hat nichts, gar nichts. Nicht einmal die Fahl.e, und es ist unmöglich, die Schiene wieder an ihre Stelle zu thun; womit sollte er sie befestigen, wie sollte er... o. es war entsetzlich! In seiner Hütte, ja, dort fände er wohl. was er braucht, aber es ist so weit. so weit... o Herr mein Gott, komme du mir zuHilfe! Und Semen fängt zu laufen an. und er läuft und läuft... er kaun kaum Athem schöpfen. . . und er läuft noch immer... er fühlt... er fühlt, dass seine Kräfte. . . seine Kräfte ihn verlassen. Seine Beine... sie... sie tragen ihn nicht mehr. Und es sind nur noch hundert Ruthen ... ja. noch hundert. . . nicht einmal hundert sind es mehr... und er läuft noch immer, da... ein Pfiff! Das ist die Fabrik, das Zeichen für die Arbeiter, dass die Arbeit zu Ende. und der Zug fährt um 6 Uhr 2 Minuten vorbei. Und der Zug fährt vorbei! O Herr. erbarme dich der Unschuldigen! Und Semen bleibt wie erstarrt stehen. Er siehl den Zug heranbrausen. Er sieht die Locomotive, er sieht den schwarzen Rauch, der aus dem dunklen Schlote drmg. e? sieht die Räder, da« linke Rad entgast. d,e Loco-motive bohrt sich in den Sand em, d,e Wagen bäumen sich auf und fallen die Böschung hinunter. D,e Wagen dritter Classe sind überfüllt. Lanter Kinder. Lauter kleine Kinder, Und der Zug kommt heran, und sie wissen nicht, was Sterben heißt! O mein Vott. sage du mir, was ich thun joll, denn ich habe nicht mehr Zeit. bis nach hause und wieder zurück zu eilen! ^aibacher Heitunn Nr. 209. 1722 15. September IM. lässt; in Galizien ist das Zurückstehen der Landbevölkerung hinter der der Städte so groß, dass es die Vorzüge des Lebens und Arbeitens im Freien mehr als aufwiegt. Nicht minder schlagend ist die Thatsache, dass nahezu sämmtliche Provinzial-Hauptstädte Oesterreichs minder gute Gesundheitsverhältnisse haben als Wien. wo die Gefahren einer unvergleichlich dichteren Menschenansammlung durch den größeren Aufwand von Culturmitteln erfolgreicher bekämpft werden. Die natürlichen Einflüsse freilich sind mächtig, und wenn beispielsweise der Bezirk Meran der gesüU' deste in Oesterreich ist, so ist dies gewiss zum großen Theil den vorgefundenen Bedingungen zu danken; wenn das Gebirge im allgemeinen unter sonst gleichen Verhältnissen für den Menschen günstiger zu sein scheint, wenn einige an langsam stießenden Strömen gelegene Bezirke minder gute Ziffer» aufweisen, so sind dies gewiss Umstände, die sich nicht bewältigen lassen. Aber schon, wenn wir lesen wie Gegenden, die Ueberschwem-nmngen ausgesetzt sind, besonders traurige Sterblichkeitsverhältnisse haben, erkennen wir, wie viel doch die zweckmäßige Arbeit dem Tod abzugewinnen, wie viele Lebensjahre sie zu retten vermag — Gewinn dem Einzelnen wie der Gesammtheit. Die hohen Zahlen der galizischen Mortalitäts-Tabellen sind zum nicht geringen Theil durch die immer wiederkehrenden Ueberschwem-mungen verursacht, mit denen freilich die ziffermäßig nachgewiesene Unzulänglichkeit der Wohnräume in jenem Lande, in der Förderung jeglichen physischen Uebels traurig wetteifert, namentlich in der rapiden Verbreitung ausgebrochener Epidemien. Aber nicht minder als durchfeuchteter Boden und dumpfige Schlafstätten wirkt dort wie anderwärts die Unwissenheit der Bevölkerung und der Mangel an Aerzten mit. Aus Istrien bringt uns Professor Gruber Bei« spiele beider Kategorien herbei, die man nicht ohne Schrecken vernehmen kann. Die Cholera hat dort Zustände vorgefunden, welche geradezu einer Einladung an den Sensemann gleichen, endlose Ernte zu halten. Im Bezirke Mitterburg kamen auf vierzigtausend Einwohner vier Aerzte, der Gerichtsbezirk Pinguente mit sechzehntausend Einwohnern hatte keinen einzigen Arzt. Und dies. während allgemein die Klage laut wird, der Aerzte seien so viele, dass eine große Zahl von ihnen keine Beschäftigung finde. Offenbar hat man, wenn man diese Klage erhebt, nur die Städte, namentlich die Großstädte im Auge, wohin sich alles zu drängen pflegt, was seine Studien gemacht hat. Aber diese Einseitigkeit kaun, wie mau sieht, zur Gefahr werden. Die Vertheilung etwas gerechter zu gestalten, wäre, wie uns scheinen will, der Erwägung wert, ob nicht der Staat junge Mediciner durch besondere Begünstigungen bewegen sollte, sich in kleineu Ortschaften niederzulassen, auch ill solchen, die nicht Bezirkshauptorte sind. Der Wunsch drängt sich aus, wenn man die Berichte über die letzten Cholera-Epidemien durchblättert, wenn man mit ihnen das sonstige Material an Sterblichkeitsziffern zusammenhält und wenn man, dadurch angeregt, sich mancher eigenen Erfahiung erinnert. An hundert Enden zugleich muss die civilisierende Thätigkeit des Einzelnen, der Gemeinden und des Staates das große Problem anfassen, das Uebel der Menschheit zu lindern, und nur geduldige Arbeit, laug. same Erziehung und zähe Detailthätigteit kaun dem Ziele näher führen. Aber dieses eine Mittel zur Besse rung der Gesundheitszustände ist ein im Bereiche der Möglichkeit rasch wirkendes. Nichts von dem. was auf dem Gebiete der Gesundheitspflege geschieht, ist verloren; es äußert sich alles iu einem entsprechenden Zuwachse an Wohlstand und an Kraft._____________ Politische Aellerlicht. (DieLandtagswahlen inVöhme n.) Bei den Landtagswahlen in den deutschböhmischen Städten und Industrialorten sind durchwegs die Abstinenzcan-didaten durchgedrungen. Auffallend ist die an mehreren Orten zutage getretene außerordentlich geringe Betheiligung der Wählerschaft am Wahlacte. In Reichenberg erschienen von 2427 Wahlberechtigten 885 an der Urne. in Eger von 1114 gar nur 132, und ähnlich niedrige Ziffern weisen mehrere andere Orte auf. Die That« sache ist umso bemerkenswerter, als gerade die genannten Städte die Mittelpunkte des politisch-nationalen Lebens der Deutschen in Aohmen bilden. Wenn nun in den Hochburgen deutsch-nationaler und oppositioneller Gesinnung, wie in Reichenberg, kaum ein Drittel oder in Eger nur der achte Theil der Wähler zur Urne schreitet, so gibt dies speciell bei einem Wahlacte, wie der vorliegende es ist, viel zu denken. Man gelangt zu dem Schlüsse, dass ein sehr großer Theil der deutschen Wähler entweder mit den ihuen vorgeschlagenen Can» didaten oder mit deren politisch'nationalem Glaubeus-vckenntnisse, oder schließlich mit der Abstinenzpolitik nichl einverstanden ist. Insbesondere diese letztere An» nähme muss sich mit zwingender Nothwendigkeit demjenigen aufdrängen, der die Vorgeschichte der gegen« wärtigen Wahlen in Deulschböhmen sich vor Augen hält. (Handelsvertrag mit Italien.) Nach' dem die italienische Regierung durch die Wieuer Botschaft den Wunsch zur Kenntnis gebracht hat, dass die Verhandlungen über den Zoll« und Handelsvertrag in Rom stattfinden mögen, ist seitens der österreichischen Regierung diesem Wunsche dndurch eutiprochen worden, dass unsere Delegierten zu diesen Verhandlullgen in der ersten Oktober-Woche nach Rom abreisen werden. Die Nominierung dieser Delegierten, als welche wohl die Handelspolitischeu Referenten der beiderseitigen Handelsministerien bestellt werden dürften, wird erfolgen, wenn die Beschlüsse der vor einigen Tagen abgehaltenen Zollconferenz von den beiderseitigen Regierungen approbiert sein werden. (Zum Kampfe gegen den Unterrichts» minister.) Gegenüber der auf dem Tabor in Sva-toboritz von einem Redner behaupteten Aeußerung des Unterrichtsmiuisters. für die Slovaken genüge auch ein Untergymnasium, ist die «Wiener Abendpost» zur Erklärung ermächtigt, dafs der Minister eine derartige Aeußerung niemals gethan habe. (Ungarn.) Ministerpräsident Tisza wird, den bisherigen Vereinbarungen gemäß, am 21. d. M. in Großwardein erscheinen, um seinen dortigen Wählern seinen Rechenschaftsbericht zu erstatten oder — wie die Zeitungen ohne Berücksichtigung des Umstandes, dass die Eröffnuug des Reichstages mittels einer Thronrede in nächster Zeit bevorstehe, sagen — seine Pro-grammrede zu halten. Zum Empfang des Ministers werden von Seite seiner Anhänger umfassende Vorbereitungen getroffen, unter welchen ein Festbanket einen hervorragenden Platz einnimmt. (Kroatischer Landtag.) Der Immnnitäts-ausschuss des kroatischeu Landtages beschloss ohne De. batte die Auslieferung der Abgeordneten Dr. Fla»l und Turkalj. Die Auslieferung des ersteren erfolgt nic-gen Vergehens gegen die Sicherheit des Eigenthums, jen' des letzteren wegen des Verbrechens der Heraus forderung zum Zweikampfe und wegen des Vergehet der Aufwiegelung. Von der Opposition war im Aus' schusse niemand anwesend. (Zur Lage in Bulgarien.) Nach der M> pesche, welche wir gestern alls Sofia erhalten habe», ist es dort nicht ganz geratheu, Opposition zu machen. Die Angriffe, welche Karavelovs wiedererstanden^ L'iliblatt gegen die Regierung und den Fürsten rich-tete, haben sofort ein großes Meeting veranlasst, au! dem Tausende ihre Anhänglichkeit und Treue für den Fürsten bezeugten. Unter anderm leider auch dadurch, dass sie Andersdenkende durchprügelten, in der Re-daction und Druckerei der «Tirnovska Konstiluciia» alle Fenster einschlugen und schließlich Karaveloos Wohnung stürmten und ihn lynchen wollten. Ob bas die richtige Art ist, ihre patriotische Gesinnung^ zeigen, danach fragt sie Bevölkerung von Sofia nicht-«Freiheit für alle! Wer nicht mit uns einverstanden ist. wird ourchgehauen!» Nach diesem Recept nMd leider sehr oft und nicht bloß in Bulgarien Oasse^ Politik getrieben. Indes siud das Meeting und der Tumult nach demselben jedenfalls ein Beweis, dass d>e Regierung die große Mehrheit der Bevölkerung h>n^ sich hat und dass jeder Versuch, sie gewaltsam z>l b^ seitigen. energischem Niderstand begegnen würde, lw' so unwahrscheinlicher klingt die Nachricht der «Agence Haoas.. die Pforte wolle den Rath Bismarcks befolge» uud die russischen Vorschläge zu den ihrigen macüell. Das wäre ja ein Entschlns« — und Entschlüsse st«^ von der Türkei doch kaun» zu erwarten. Hätte ma» >» Constantinopel den Muth dazu, so würde man map von Deutschland verlangt haben, es solle den audett" Mächten im eigenen Namen die Ernennung eines rui' sischeu Generals zum Statthalter von Bulgarien elN' Pfehlen. (Von der österreichisch - russische" Grenze.) Wie man der «Pol. Corr.» aus Lembelg meldet, wird im Laufe dieser Woche eine aus öster' reichischcn und russischen Delegierten bestehende gl' mischte Commission die Grenzlinie längs der V»'^ Milchow und Ollusz russischer- sowie Krakau "t" Chrzanow österreichischerseits bereisen, um die Or>^ Demarcationslinie und die neutrale Grenzzone "'0' giltig festzustellen und die fehlenden oder schadhaft"' Grenzpfähle durch neue ersetzen zu lassen. Eine F'l^ rung der Grenze an dieser Strecke erwies sich "^ nicht länger aufschiebbar, da der bisherige Z"s^^ sowohl den Verkehr der Grenzbevölterung als «^ die regelrechte Wirksamkeit der Grenzwachen uugiiM beeinflusste. (Deutschland nnd Russland.) Dies"' liner politischen Kreise behalten den Ton vollkommen Kälte gegen Russland bei. Die «Köln. Ztg-'."^ Deutschland habe gegen den jetzigen Zaren nicht l> geringste Verpflichtung, die deutsch-russischeu Rechn"'!^ gen seien ausgeglichen, der Begriff der Daülbarlr dürfte getrost aus der auswärtigen Politik belv Staaten ausgemerzt werden. (Aus Constantinopel) wird versichert, ^ Pforte gedenke nun in der That, den russisch"' "^ schlaa zu dem ibriaen zu maclien uud an die Cam'' Und Semen läuft nicht mehr in die Richtung nach seinem Häuschen, sondern er läuft gegen die Stelle, wo die Schiene ausgehoben ist. Er läuft und läuft. Weshalb? Er weiß es selber nicht. Er langt dort an. wo die Weidenruthen liegen. Er sieht sie, nimmt eine auf und läuft weiter. Von weitem hört er den Zug heranbrausen; die Schienen zittern mehr und mehr. Er hat nicht die Kraft mehr, zu laufen. Er bleibt stehen und wirft feinen Rock ab, dann nimmt er sein Taschentuch, er nimmt sein Messer und macht sich das Zeichen des Kreuzes. «Herrgott, ich bitte dich, segne mein Werk.» Uud er vergräbt die Spitze seines Messers in seinen linken Arm. Das Blut quillt hervor, und Semen drückt das Taschentuch auf seine Wunde .. . o, es wird roth. es ist roth! und er bindet es an die Ruthe an und schwingt es und schwingt es... er hat... eine Fahne.. . eine rothe Fahne.. .! Und der Zug ist iu Sicht. «Der Zugsführer wird mich nicht sehen... er wird mich nicht sehen... er wird nicht rechtzeitig. . . nein, er wird nicht bremsen können. Tin solcher Zug. So viele Waggons. Es ist unmöglich!» Und sein Blut strömt unaufhaltsam. Semen drückt die Wunde an seine Brust an, allein das Blut quillt dennoch hervor, «Ich war... etwas zu jäh.» Der Schwindel fasst ihn... es legt sich wie ein Schleier um seine Augen ... er sieht nicht mehr ... er glaubt eine Glocke zu hören ... er sieht den Zug nicht. . . cr hört ihn nicht, er hat nur einen Gedanken noch, nnen entsetzlichen: .Ich werde fallen ... ich kann N'cht mchr . . . und die Fahne, die Fahne fällt mit ... und der Zug zermalmt mich... uud die Kinder. .. die unschuldigen Kinder! O Gott. znhilfe, zuHilfe!. Und er fällt, und die Fahne, die Fahne fällt mit... Nein. die Fahne fällt nicht! Eine Hand er-fasst sie nnd schwingt sie hoch, hoch in die Lüfte. Der Zugsführer sieht sie, er gibt Contredampf, er bremst, und der Zug steht. Die Passagiere springen erschreckt aus den Coupes. Was ist geschehen? Zehn Meter von der Locomotive entfernt liegt quer über dem Geleise in einer Blutlache der Körper eines Mannes. Neben ihm kniet ein anderer Mann, der ein blutgetränktes Tnch in Händen hält. Und Wasili blickt auf die Locomot'ne. auf die Leute um ihn her und auf den todesbleichen, sterbenden Mann vor ihm und sagt: «Verhaftet mich. Ich wollte den Zug zum Entgleisen bringcn.» V. Garsin. (Nachdruck verboten.) I)a5 Mild im Spiegel. Roman von Vietorien Duval. (53. Fortsetzung.) Einmal glaubte er die dürre Gestalt Aliraham Kappels zu sehen, um im nächsten Momente bei genauer Prüfung seinen Irrthum zu gewahren. Bald darauf wurden die Schalter geschlossen, uud er entfernte sich missmuthig, zögernd. Wenn er Fausta nicht auf diesem Wege finden konnte, dann war er rathlos; wie sonst sollte er ihren Aufenthalt erforschen? Wenn er inserierte und sie um eine Begegnung bat, sie aber ein Zusammentreffen mit ihm vermeiden wol'te. so konnte das nur die F^ haben, sie zu noch größerer Zurückgezogenheit nnd harrlicherem Schweigen zu veranlassen. „< Zu unruhig, um ius Hotel zurückzulehreü, "' derte er ziellos durch die fremden Straßen. Mehl. ^ einmal war es ihm. als ob er inmitten dieser v»z kostümierten Menge die lange, hagere Gestalt von ^^ ham Kappel oder dic schöne, graziöse Erscheinung -"^, Liviugstous habe auftauchen sehen, um stets ^> ^. decken, dass seine aufgeregte Phantasie ihn getäuscht ^ ^ Jetzt war er in die Rna Aurea eiugebogen. ^.. los schritt er au den Schaufenstern der' hier eta" ^ ten glänzenden Gokschmiedläden vorüber, nur , Blick ab und zu auf die ausgestellten Gegenstände ^ send. Plötzlich — eben passierte er einen je!"l eü tiquitätenlädeu, welche im fremden Lande ^1"' gle Reiz für den Kenner besitzen, als er mit eme"^„<. wie angewurzelt staub. Seiu Blick war ails ."'". «M gefallen, welche seine ganze Aufmerksamkeit ! !>^^ Nach den Geberdeu der betheiligten Personen zfl ^^ len. handelte es sich nm ein Kaufgeschäft. ti'N^^ dessen eine Einigung in Frage stand. Aber "'^„diq rief Harry's Theilnahme wach. Ganz und vom ^,,. concentrierte sich sein Interesse auf diejenia/, '' c^in cher der Händler in scheinbar lebhaftem Disput z schien. s H cp" Es war ein sehr schlankes Mädchen, "M" kleidet; hinter ihr stand ein Knabe. ».«sKii»^ Mit sichtlicher Aufmerksamkeit betrachtete 0"^..« ler ein Perlenlzalsband mit goldenen Glieder", ,,„„tt sie ihm überreicht hatte, zweifellos, um den zu veräußern. l'aibllcher Zeitung Nr. 209. 1723 15. September ltn?. ü^""' Nom und London empfehlend mitzutheilen, nachdem Deutschland für diesen Fall versprochen habe. ^selben zu unterstützen. Tagesneuigleiten. Se. Majestät der Kaiser haben, wie der «Bote "r "rol und Vorarlberg, meldet, für die durch Hagel-'Mg ueschädiqw! Gemeinden des politischen Bezirkes Turnt 3000 fl. z.l spenden geruht. Se.Majestät der Kaiser haben, wie die «Agramer Hmung. meldet, für die innere Einrichtung der rü-'nljch.latholisch.il Kirche in Sandrovac 200 fl. zu spen-^n geruht. <^. ^' (Congress für Hygiene in Wien.) ""e derlautet, sind bereits mehr als 1000 Mitglieder "r diesen Congress angemeldet, worunter sich 1l0 De-Mtte sämmtlicher Reiche Europa's und Amerika's be ^nden. Hiezll dürften noch sehr zahlreiche Anmeldnngen eitens der Aerzte Wiens und der österreichischen Pro-",'NM kommen, so dass die Gesammtzahl der Mitglieder kme außerordentlich große zu werden verspricht. — Krön-^lnz Rudolf, der Protector dieses Congresses, wird ^«selben am 26. September um 11 Uhr vormittags, Wahrscheinlich im großen Musikvereinssaalc, im Namen ^.Majestät des itaisers eröffnen. Am Abend des 38.Seft-ember wird der Kronprinz die fremden Delegierten, gleich-Ms im Namen des Kaifers, in der Hofburg empfangen, ^ebst einer Porstellung iu der Hofopcr sind Ausflüge <-»n ^" Kahlenberg, auf deu Semmering und in das ^uenlhal, nach Budapest uud nach Abbazia in Aussicht kommen. ^ ^- (Das Vermögen desCoburgers.)Die ^rniögensverhältnisse der Cobnrger anlangend, behaupten "e «Times», Fürst Ferdinand sei nicht so reich, als Wohnlich angenommen wird; er habe ein Iahresein-^Mlnen von etwas mehr als 100 000 Mark; ein weit geltenderes Vermögen, von welchem der Fürst die Mste erheben dürfte, sei im Vesitz uud in der ausschließ, ^chen Verwaltung seiner Mutter. Fürst Ferdinand möchte s?^ jungeu Herrlichkeit gern ein goloes Rückgrat ein-' ßkn, und seine ehrgeizige Mutter sei geneigt, auf jede 3»'^ lwrberungell einzugehen. Anders dürften andere "Wieder der Familie über diesen Punkt denken, diese uns'Ü^ ^ ^"' Gedanken, die Familienreichthümer in scheren bulgarischen Speculatiouen aufgehen zu sehen, rill, ^ ^'" ^^ ^^ Dankbarkeit.) Einen senden Act der Dankbarkeit hat Herr Dr. Paul yel/"^ aus Wieu betuudet, indem er seinem ehemali' nchend ^°" ^^ ""^^' '^" ^lch"" 'n kühler Erde H^" Lehrer Franz Domajnlo aus schönem Backen , ^"ur in Frauhein, bei Marburg ein Denkmal 15 K D" Enthüllung des Monumentes ftudet am Feier >-^" ^^' ^"'^ ""^ °" riistet sich zu dieser die k' ^^ ^ ^ boch zu zeigen, wie sehr sich Domajnlo das« ^^k" ^ü,er Schule zu erwerben wusste, und ^ auch das schlichte Voll Liebe und Dankbarkeit einem dems'!^ entgegenbringt, der fast durch vier Decennien an el'tfal 5" ^ ^"" segensreiche erziehliche Thätigkeit berufst.Warzen.) Professor Voltolini in Äreslau sch,^'^licht in der «Deutschen medicinischen Wochen« H l>l' eine,«, Aufsatz, betreffend die Beseitigung von ^ien tttld Muttermalen. Die Entfernung derartiger Bildungen hatte bisher ihre Missstänbe, indem nach dem gebräuchlichen Verfahreu durch Ausschneiden, Aehen u. s. w. nur allzu oft Narbe« zurückblieben, welche manchmal noch störender waren als jene Missbildungen. Aus diesrm Grunde zogen viele Personen es vor, letztere zu behalten. Professor Voltolini hat nun die Idee durchgeführt, zur Beseitigung derartiger Fehler eine chemisch auflösende Kraft des elektrischen Stromes, die sogenannte Elektrolyse, zu benutze». Zu diesem Zwecke hatte er eine Batterie von fünf Elementen construiert, deren Leilungsschnüre mi< zwei recht spitzen Platinanadeln, für sehr harte Gebilde mit einer Stahlnadel, versehen sind; die Nadeln werden in die zu entfernenden Gebilde eingestochen; hierauf lässt man einige Minuten deu Strom einwirken. Nach der Sitzung trocknet die Warze meist ein und fällt nach einiger Zeit ab, ohne die Spur einer Narbe zu hinter-lassen. Voltolini hat diese Methode in zahlreichen Fällen mit günstigem Erfolge durchgeführt und will nun dieselbe durch seine Veröffentlichung zum Gemeiugute der Aerzte machen. ^ (Ritter Mackenzie.) Dr. Morell Mackenzie wurde am 8. d. M. in Balmoral von der Königin Victoria zum Ritter geschlagen, und zwar, wie das Hofjournal besagt, «in Anerkennung seiner wertvollen Dienste, die er dem Schwiegersöhne der Königin, dem Kronprinzen des deutschen Reiches, geleistet.» — (Eine Schreckens that.) Aus Prag telegraphiert mau: In Roztoklat im Bezirke Melnik erschoss der Unterlehrer Vlach den Oberlehrer Doubel, dessen Gattin uud Schwiegermutter, Vlack sperrte sich sodann iu sein Zimmer ein und erschoss sich selbst. Aus einem hinterlassenen Briefe geht hervor, dafs Vlach die Blutthat im Wahnsinnsanfalle begangen habe. — (Feier der Entdeckung Amerikas.) Ver in Washington tagende internationale Aerztecongress nahm eine Resolution an, welche die internationale Feier der Entdeckung Amerika's empfiehlt. - (Riesiger Vergleich.) Fremder (der einen überfüllten Tramwaywagcn besteigen will): «Donnerwetter, da is ja nc Sardinenbüchse der reene Wartesalon jejen det Iedränge hier!» Local- und Provinzial-Nachrichten. — (Beamten-Cons nm verein) Bei dem k. k. Landes- als Handelsgerichte in Laibach wurde die Eintragung der Firma «Erster Laibacher Beamten«Con-sumvereiu, registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung», und der Namen der ersten Mitglieder als der derzeitigen Vertreter dicfes Vereines: Adalbert Strnad. k. k. Adjuncten der Tabakregie, Franz Potocnil, k. l. Vaurathes in Pension, Ferdinand Tomazic, l. t. Post» officialen, August We st er, l. k. Gymnasialprofessors, Anton Svetek, k. t. Rechnungsofficialen, Anton Le» narcic, k. l. Haufttsteuereinnehmcrs in Pension, Johann Svetek, Südbahnbeamten, und Franz Kalmus, technischen Werkleiters, alle in Laibach, in das diesgerichtliche Genossenschaftsreglstcr vorgenommen. Die Genossenschaft gründet sich auf den Geuosseuschaftsverlrag vom 2li. Juni 1887 und hat ihren Sitz in Laibach. Das Consortium bezweckt, die für den Haushalt seiner Mitglieder erforderlichen Verbrauchsgegenstände in guter Qualität und zu billigen Preisen zu beschaffen und läuslich an die Vereinsmitglieder abzugeben, Die Haftung der Mitglieder ist eine beschränkte. Alle Kundmachungen der Genossenschaft erfol- zen durch die «Laibacher Zeitung». Die Mitglieder des 5« wählenden Vorstandes, und die Art und Weise der Firmazeichnung werden nachträglich bekanntgegeben werden. - lZur Geschichte von Abbazia.) Seitdem die Süobahn aus Abbazia an dem schönen Strand->oege von Volosca-Abbazia Ika-Lovrana einen Luftcurort in der 5österreichischen Riviera» gemacht hat, ist eine zanze Schar von Vaulustigen gefolgt, die mit reizenden Lillen-Anlagen zum Meere hinabsteigen oder die Höhen hinanklimmen, zwischen Lorbeerhainen und Rosenhecken friedliche Niederlassungen gründend. Der Oesterreichische Touristenclub hat allseitig die Wege geöffnet und geebnet, die -Stefanie-Schutzhülle, auf dem benachbarten Monte Maggiore errichtet und zu Ostern dieses Jahres in Verbindung mit dem Wiener Män»ergesangverein ein glanzvolles Fest zu Ehren unserer Kronprinzessin veranstaltet. Dieses Eden, an einem einsamen Strande hervorgezau bert. hat es leine Geschichte? Eine aus urkundlichen Nachrichten geschöpfte Abhandlung des Herrn Peter o. Raoics in dem foeben erschienenen Hefte der «Oefter» reichisch-ungarischen Revue» gibt darauf Antwort. Wir ersehen daraus, dass, wie verschieden die alte Abtei von bem heutigen Abbazia sein mag, die Südbahngesellschaft den noch heute im Parke der Villa Nngiolina nachweisbaren Spuren der Culturarbeit der Aenedictinermtmche gefolgt ist und den Grundplan des alten Klostergartens festgehalten hat. Das alte kleine Kirchlein San Giacomo al Palo oder S. Giacomo oella Priluta, oder «St. Jakob am Stückchen», das aus dem Immergrün heute mitten unter den Hotelbauten hervorragt, ist der letzte Rest der einst hier bestandenen Benebictiner-Abtei, die viel von Seeräubern und der Pest zu leiden hatte. Die ersten aufgefundenen Nachrichten nennen einen deutschen Abt Radmann (1449). Abt Renaldis scheint der letzte Äene-dictiner-Abt gewesen zu sein; die Einfälle der Türken haben die Ordenspriefter schon in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts die Stätte zu räumen gezwungen. Ein Weltpriester, Nikolaus Donatovic, vom Kaiser präsentiert, vom Bischof von Pola investiert, erhielt den Besitz, warb aber durch den Hauptmann von Fiume und Castua vertrieben. Die lutherische Lehre drang übrigens auch an diese einsame Küste. Die Stiftsgüter wurden verschleudert. Vorübergehend kam i1550) Abbazia an den Bischof von Zengg, dann an die nach Fiume verfehlen Augustiner, und diese Ordenspriester in St. Veit am Pflaum (Fiume) hatten die Nutzung der Abtei. Getreide und Wein und die Waldungen boten Einnahmsquellen. Aber der Mitbesitzer Bischof Hivkovic verkaufte einige Besitzungen von S. Giacomo und ließ die Wälder ausschlagen. Darob Streit und Process, und bei der Revision des Besitzes wurde constatiert, dass die früheren geistlichen Besitzer «an ihre Eltern und Freunde viele Weingärten und Ackergründe verschleuderten und den Rest der Klofter-besihungen wüst hatten liegen lassen». Zwischen Castua und Abbazia gab es stete Differenzen, bis es am Festtage Iacobi — am 25. Juli 1579 — zum Bruche kam. Der Vicar von Fiume wollte den Tanz eröffnen, die Castuaner bestritten sein Recht; darauf zogen die Fiumaner ab, und damit hatte das althergebrachte Volksfest, welches Fiumaner und die Bewohner von Nbbazia und Umgebung vereinigte, sein Ende für immer gefunden. Da« alte Abbazia in seinem Verfalle hatte eine Aus» dehnung von 500 Schritt in der Länge und 150 Schritt in der Breite; darauf faßen 13 Bauern. Im Beginne des siebzehnten Jahrhunderts ward Abbazia von den laut- ^ ^ Anstrengung unterdrückte Harry eineu "m Aufschrei. ErsH - ^ b"' ersten Blick hatte er diese anmuthige H>Mnung erkannt, gleich welcher es in der ganzen lodissf."^ ^^ einzige gab. Er brauchte nicht ihre me->ye Stimme zu hören. um zu wissen, wer sie sei. ihin ^eme Pulse schlüge» heftig, und alles Vlut drängte Dbr? ? Kopfe, dass es ihm minutenlang vor den " en brauste, wie das Toben von Meereswogen, ^chtilk '" ^ unwillkürlich trat er näher, Schritt um llebpss^ "'"^ so viel dafür bekommen, dass ich die die 2- ""ch Amerika bestreiten kann.» hörte er jetzt »liar ^tne sagen, welche für ihn die süßeste auf Erden 'Das Halsband ist viel mehr wert!» ^le sprach bedrückt, aber dennoch mit Festigkeit. Antu ^"^ ^^ vor jedem Blick verborgen; die sucht ^ Händlers lautete ausweichend; er ver-drr i >" Aschen; da. mit einem raschen Entschluss, hasti ^^" ^"ne ein Ende zu machen, trat Harry "ack^" ^ Gruppe heran. um. indem er die Hand »elck^" Halsband ausstreckte, in sehr entschiedenem. 'MNsmäßigkm Tone zu sprechen: fill di l^ "ebe Mademoiselle fünfzig Pfnnd Sterling "- Schmuck!» ^iipp^"' '.""erdrückter Schrei brach sich von Fausta's 'l)N' A.. ^ ^lk sich um; wie verglast begegneten ,Zf" den seinen, uud ihr Autlitz war aschfahl! 'O .„ei.. «^ ^' raug es sich aus ihrem Munde, sein! W s, ^. """' "ein, es kaun. es kann nicht ^««^n^v^^ Ich «ll>, ich d°rf Eine Stunde vor Sonnenuntergang. «Fausta, das kann Ihr Wille nicht sein!» rief Harry, von einem fast wahnsinnigen Schmerz ergriffen, diejenige, welche er durch einen glücklichen Zufall wiedergefunden, aufs neue lassen zu follen. «O nein, wenden Sie sich nicht von mir ab! Ich habe nach Ihnen geforscht, unablässig, aber nicht als Ihr Feind! Ach, Sie wissen es ja nur zu gut, und ich danke dem Himmel, der mich Sie finden ließ. Noch vor einer Stunde wollte ich verzweifeln, und nun — Fausta. wie unaussprechlich glücklich bin ich!» Ein heftiges Beben, welches ihre Erregung ver, rielh. gieng durch ihre Gestalt, aber starr wandte sie sich dem Antiquitätenhändler zu. «Geben Sie mir die Summe, die Sie mir go boteu haben,» sprach sie. ihre Stimme zur Festigkeit zwingend. «Nein. nein. Miss Livingston, nicht so ist es gemeint.» eiferte Harry, dicht an sie herantletend. «Ich taufe den Schmuck, uud Sie follen mich nicht daran hindern. Dieses Halsband kommt aus meinen Händen in keine anderen, als in die Ihrigen!» Ohne ihn eines Blickes zu würdigen, winkte Fausta dem Knaben und schritt eilig der Thür zu. aber eben so schuell eilte Harry ihr nach. «Wollen Sie einen Räuber aus mir machen?» stich er aus, sich dicht an ihre Seite haltend. «Nehmen Sie Ihr Halsband zurück, oder Sie zwingen mich. Ihnen auf Schritt und Tritt zu folgen!» Und er hielt ihr den Schmuck hin. Sie riss denselben an sich und eilte weiter. «Fausta. ich habe mit Ihnen zu sprechen. — ich muss mit Ihnen sprechen!» rief er in Übermächtiger Aufregung. «Hören Sie mich an, ich bitte Sie. nur fünf Minuten lang!» Sie hemmte den Schritt und wandte ihm ihr Antlitz zu. Es war bleich und wie aus Marmor gemeißelt, doch irrlichtgleich glühten die Augen daraus hervor. «Fünf Minuten denn, Herr Doctor, da Sie mich dazu zwingen. Der Knabe versteht nur seine eigene Sprache. Sagen Sie mir, was Sie zu sagen wünschen, und dann lassen Sie mich meiner Wege gehen!» Ein bitterer Schmerz, den Harry nicht verwinden konnte, krampfte ihm die Brust zusammen. «Es thut mir leid. dass Ihuen meine Gesellschaft so unwillkommen ist.» sprach er, und seine Stimme vibrierte. «Verlieren Sie keine Zeit mit oberflächlichen Redensarten!» versetzte sie hart. «Was wollen Sie von mir?» «Was ich von Ihnen will?» brach Harry aus, und die ganze mächtige Leidenschaft, die sein Inners« durchflammte, sprach aus seinen Worten. «Ich w» wissen, welche« das Los ist. das Sie slch ""M," haben! Ich will wissen, was Sie dazu ttelbt. todt ur die Welt seiu zu wollen, denn. Fausta. o. S,e müssen es ja längst erkannt haben, dass 'F S« wbe S»e und einzig Sie allein. und das« Ihr Schicksal ver. flochten ist mit dem meinen, mögen Sie es nun wollen oder nicht. — das« ich nicht leben und glücklich sein kann ohne Sie!» lssstschtzunn. solqt.) ^aibacher Feitung Nr. 209.________ 1724 15. September 188^ Türken und Venetianern arg bedrängt. Die Augustiner von Fiume behielten die Abtei bis zum Jahre 1723, in welchem die Jesuiten sie um 2650 st. für ihr Seminar erkauften. Nur zwölf Jahre blieb die Abtei in diesem Besitze; dann verkauften die Jesuiten Abbazia mit Nutzen von einigen hundert Gulden an den Grafen Johann Ciculini. der es 1750 dem Collegiat-Capitel von Fiume schenkte, das es noch in demselben Jahre an das Collegium der Jesuiten in Fiume um 2500 fl. vei-kaufte, welches nun Abbazia als «Recreationsstätte» einrichtete und bis 1773, bis zur Auflösung des Jesuitenordens, behielt. Maria Theresia gab Abbazia dem Archidiacon von Fiume, der daselbst einen Kaftlan bestellte. Noch heute führt der Archidiacon von Fiume den Titel eines Abtes von St. Jakob. Das Innere der 1793 renovierten Kirche birgt die Ruhestätte der Familie v. Scarpa, der Besitzer der Villa Angiolina, die im Laufe unferes Jahrhunderts durch Erweiterung des Klostergartens zum Parke deu Grund zur heutigen Anlage gelegt hat. Schon in den fünfziger Jahren war der Park für die Fiumaner eine Sehenswürdigkeit, ohne dass man damals ahnen konnte, was daraus 25 Jahre später werden sollte, — (Aus Gleichenberg) wird telegraphisch belichtet: FZM. Freiherr v. Kuhn nahm gestern Audienz bei dem König Milan von Serbien. Bei dem hierauf in der Vereins-Restauration stattgefundenen Diner wurden vierzehn Gedecke serviert. König Milan, in österreichischer Oberstensuniform, brachte einen Toast auf das Allerhöchste Kaiserhaus und auf die österreichifche Armee aus, welchen Baron Kühn erwiderte. Nachmittags 4 Uhr begab sich Baron Kühn nach Graz zurück. — (A. Foersters Claviers chule.) Ueber Anton Foersters Clavierschule veröffentlichte der Musikschriftsteller Robert Musiol, Redacteur des Eonuersa-tionslexikons der Tonkunst (Tonger in Köln), im «Clavier-lehrer» (Berlin, 10. Jahrgang, Nr. 74) eine sehr günstige Kritik, welcher wir, um das vorjährige richtige Urtheil unseres musikalischen Referenten zu erhärten, Folgendes entnehmen: «Der Verfasser hat sich schon viele Verdienste um die Verbreitung ernsterer Musik in'Slo-venien erworben. Durch dieses Werk reiht er ein neues Blatt dem Ehrenkranze an. Wenn er auch hauptsächlich bezweckte, einem nationalen Bedürfnisse abzuhelfen, nämlich dem flovenischen Volte in seiner Sprache einen Leitfaden für den Clavierunterricht zu bieten, so erhofft er aber auch Beachtung in anderen Nationen, namentlich der deutschen, für sein Werk. Und wenn wir auch reichlichst gesegnet sind mit derartigen Erzeugnissen größeren und geringeren Wertes, mit und ohne Preiskrünungen, wir können auch noch diese Clavierschule ganz gern accep-tieren. Erstens bringt sie neben slovenischem Text auch deutschen; zweitens bringt sie fast durchans Eigenes, Eigenthümliches. Einzelne Erklärungen und Uebungs-bcifpiele müssen sich ja immer gleich bleiben, aber die Eintheilung des Stoffes, Ausscheidung des Ueberflüssigen, Aufnahme des durchaus Nothwendigen, das liegt in der Hand des Autors. Und die Hand unseres Autors war eine glückliche und geschickte. Denn er hat auf Grund praktischer Erfahrung und mit Rücksicht darauf, dass die Jugend gern das «utilo» mit dem «äuleo» verbunden liebt, den Stoff seiner Schule so vertheilt, dass neben mechanischen Uebungen zumeist auf Grundlage beliebter Volksmelodien die Entwicklung der Spielfertigkeit stufenweife und natürlich vor sich geht. Und was diese Schule besonders interessant macht, ist, dass neben deutschen Voltsliedern namentlich böhmische und slovenische berück» sichtigt werden, welche auch in anderen Ländern durch ihren eigenthümlichen Rhythmus und die originellen melodischen Wendungen mehr Interesse erwecken dürften, als man bis jetzt ihnen entgegengebracht hat.» — Nebst dem «Clavierlehrer» haben auch durchwegs lobende Kri< tilen über Foersters Clavierschule gebracht: die Kärntner «Pädagogischen Mittheilungen», «Laibacher Schulzcitung», «Deutsche Kunst- und Musilzeitung» (Wien). «Höitolslle nuvinv» und «6s8ll0-8lovai!8ll)' varll.inik» in Böhmen tt. Wir empfehlen hiemit nochmals das Werk unseres auch in der Fremde nach Gebür gewürdigten Meisters. — (David Starcevic.) Ein Telegramm hat bereits gemeldet, dass der ehemalige kroatische Landtags-abgsyrdnete Dr. David Starceuic zu einer sechsjährigen Kerkerstrafe verurtheilt wurde. Da die Ver-urtheilung Starcevic' wegen eines gemeinen Verbrechens erfolgte, so wird er hiedurch aller seiner politischen Rechte verlustig, so dass ihm die parlamentarische Laufbahn für immer verschlossen bleibt. Die Freunde geordneter parlamentarischer Zustände werden dieses Ereignis kaum beklagen; denn David Starcevic war es, der als Führer der Opposition im Landtage durch Provocierung der gröbsten Scandale in offener Sitzung die Agramer Landes-vertretung allenthalben in argen Verruf gebracht hatte. Nunmehr bleibt ihm die Thür zur Landesstube verschlossen, und es wäre uur zu wünschen, dass von jetzt ab daselbst die gute parlamentarische Sitte wieder Eingang finde. — (Militärisches.) Das !17. Infanterieregiment rückte an, 10. d. M in seine neue Garnison Gdrz ein und wurde daselbst von der Bevölkerung freundlich empfangen — (Tod in den Wellen.) Am vergangenen Montag morgens wurde im Zayerflusse nächst Dolenjaoas die Leiche des 70jährigen Krüppels und Bettlers Gregor Sraj aus Dolenjavas aufgefunden. Spuren einer Gewaltthat konnten an derselben nicht constatiert werden. Sraj soll tagszuvor den ganzen Nachmittag schweigsam am Ufer gefessen haben und dürste sich beim Anbruch der Dunkelheit selbst ins Wasser gestürzt haben. — (Englische Escadre inTriest.) Gestern vormittags machten der Leiter der Triester Statthalterci, Hofrath Ritter von Rinaldini, FML. Freiherr von Kober und Bürgermeister Bazzoni der Herzogin von Edinburgh an Bord der «Surprise» ihre Aufwartung. In Begleitung der Herzugin ist vorgestern mit der ^Surprise» der Marquis of Lorne in Trieft angekommen. — (Schadenfeuer.) In der Ortschaft Gobnik, Gemeinde Moräulsch, entstand ^>m 8. d. ein Schadenfeuer, welches die Hänser und Wirtschaftsgebäude der Besitzer Franz Meferko und Josef Sinkovec einäscherte. Auch verbrannte der Stall und der Weinkeller des Besitzers Johann Ho st nil. Der Schade soll circa 2000 fl. betragen, und war keiner der Abgebrannten assecuriert. Das Feuer verursachte der 3'/^jährige Knabe Kepa, welcher mit Zündhölzchen spielte und hiebei den Stall des Me-serko in Brand steckte. — (Aus Graz) wird uns berichtet: Der hiesige Gemeinderath hat in seiner letzten Sitzung beschlossen, dass das in den Besitz der Stadt übergegangene Landes> theater in Zukunft «Theater am Franzensplatz», das Stadttheater aber «Theater am Stadtpark» heißen solle. — sGemeindewahl.) Bei der jüngst stattgefundenen Gemeinde-Vorstandswahl der Ortsgemeinde Racna im Bezirke Umgebung Laibach wurden Iofef Tomsic, Grundbesitzer in Gwßratschna, zum Gemeindevorsteher, die Grundbesitzer Josef Zajc in Großratschna, Johann Starc in Predale und Johann Svetlin in Klein-ratschna zu Gemeinderäthen gewählt. — (Lieferungs - Ausschreibu n g.) Znr Sicherstellung des Bedarfes an Brettern und Staffelhölzern aus Tannen- und üärchenholz, an Oliven- und Leinöl und Unschlitt für das k. k. See - Arsenal und die k. k. Land- und Wasserbaudirection zu Pola für das Jahr 1888 wird am 17. September 1887 um 4 Uhr nachmittags eine Offertverhandlung über versiegelt eingelangte Anbote beim k. k. See-Arsenalscommando in Pola abgehalten werden. Die näheren Bedingnisse und Offertformulare können bei der Handels- und Gewerbekammer in Laibach erhoben werden. — (Frequenz der Curort e.) Die letzten Cur-listen weisen folgende Frequenz,Ziffern auf: Abbazia 151, Aussee 6935, Franzensbad 7305, Wildbad-Gastein 6235. Gmunden 11096, Gräfenberg 1803, Bad Hall 2530, Ifchl 12 630, Karlsbad 27 702, Lublau 1015, Marienbad 12 189, Meran 359, Mondsee 1471, Neuhaus 1074, Norderney 14 212, Reichenau 2561, Neichenhall 5778, Sylt 5000, Schmeks 3583, Trencin-Teftlih 3288, Groß-Ullersdorf 635, Vöslau 3522, am Wörthersee 3778 Personen. Neueste Post. Original-Telegramme der «Laibacher Ztg.» Töte-Tercbes, 14. September. Der Kaiser ist um halb 7 Uhr abends unter brausenden Eljenrnfen nach Deva abgereist. Se. Majestät belobte anläfslich der beendigten Manöver die sachgemäße Leitung der Uebungen, die gute Führung, die kriegsmäßige Ausbildung sowie die große Ruhe und Ausdauer der Truppen und befahl die sofortige Verlautbarung der vollen Anerkennung an das Officierscorps und die Mannschaft. Wien, 14. September. Der Minister des Aeußern, Graf Kälnoky. begibt sich heute abends nach Friedrichsruhe zum Besuche des Reichskanzlers Fürsten Bismarck. Prag, 14. September. Die Wahlen des Großgrundbesitzes in den Landtag haben heute stattgefunden. Von deutsch'librraler Seite erschienen keine Wähler. Es wurden einslimmiq gewählt-, im Fideicommiss Graf Ferdinand Bouqlwi, im Nichtfideicommiss Graf Johann La.^ilsky. Adolf Freiherr von Leouhardi, Gras Karl Max Zedtwih. Hraf August Kinsky und Dumschola-sticus Dr. Thersch. Polll, 14. September. Landesvertheidiglings-Minister FML. Graf Wclsershcimb ist hier angekommen. Berlin, 14. September. General Werder, dcr Sieger über Vourbaki bei Velfort. ist gestorben. Stettin, 14. September. Der Kaiser wohnte dem gestrigen Paradediner bei und zog sich alsdcmn zurück. Die Abfahrt zu dem hentigen Corpsmanöver bei Brunn 'st auf halb 10 Uhr festgescht. Sofia, 14. September. Die vorgestrigen Ereignisse beschäftigen die öffentliche Mmumq. Während die einen die Störung der Ordnung bedauern, sagen die andern, dieselben werden sich wiederholen, wenn die Opposition die Augtiffe fortsetzt. Uebrigcnö ist ,s wenig wahr-scheinlich, dass das Oppositionsurgan sofort wieder erscheint. Es heißt, dass sich Karävelov mit sieben an-d ren, worunter der Exkriegsmmister Nilifurov. im belagerten Haufe befand imd die letzteren hinderte, au die Angreifer z„ schießen. Im Getümmel wurden einige Gendarmen und sonstige Personen durch SteinuM verletzt. Sofia, 14. September. Die «Narodna Volja» greift in einem langen Artikel lebhaft das Progranw Karavelovs an nnd sagt, dieses Programm laufe in Wirklichkeit auf einen neuen Staatsstreich und auf ein neues Verbrechen hinaus. Dasselbe werde keinen Tl< folg haben, weil das Volt es kennt. Das Vlatt W glückwünscht die Bewohner der Hauptstadt, dass sie die Initiative dagegen ergriffen haben, verurtheilt dagegen die gewaltthätig, n Acte. da solche Scenen ein schlechte« Licht auf die Kundgebung werfen. Bilbao, 14. September. Infolge eines leichten !w Wohlseins konnte die Königin die Bergwerke bei Bilbao nicht besichtigen. Lissabon, 14. September. Don Carlos ist, von Montevideo anlangend, hier gelandet. ^.^»^^^^^^.___'_____' AlMlommeilc Fremde. Am 13. September. Hotel Stadt Wie». Aartolitsch und Grimer. Kaufleute, M"' — Fleischnrr, Reisender. Prag. — Steiner, Reisender. Vudapkst' — Keil, Lotto Amtsverwalter, Linz. — Vogel, Kaufman», Graz. - Güuthuer, Privatim, Villach. — Ferencic, Msiher. Reichcnburg. — Icwormf, Bescher, Oberlaibach. - Tang«', Lehrer, s. Frau, Dragomil. — v. Vcnu'da, Laudesgerichtslach' s. Frau, Trieft. — Moser, Lieutenant, Fiume. Hotel (Aefllllt. Ittig, Privatier. London. - Howe, Privatier, s. Frau, Boston. — Dobelmann. Kampmann, Privatiers, Straszburg. — Fantoni. Privatier. Teste Calondc. — Dr. ^ l'erini. Militär Superintendent, Wien. — Bacher Asiecurani' Director, s. Familie. Wien. — P.Irin. Haas, Fischt v. Nattistig. Kaufleute. Wien. — Voucs. Privatier. Sarajevo» — Aelosch. Oberlirutenant. Olmüft — Eisler, Kaufm,, Vuda' ftest. — v, Felete. Gutsbesiher, s. Frau. Güdölle. — .hornial, Tzentgys, Schwarz. Privatiers. Agram. — Pucheaacr, Kauf"'' Klagenfurt. - Fasan. Revierfüifter. Gottschec - V"", Pfarrer, St. Lnmprccht. — Ofenheimcr, Noval. Nussa, Sch>>°' Privatiers, Trieft.— Giacich, Venutli. Privatiers. ssiuMT' v. Vielen. Vrivatier, Lipica. — Wernil. Conductcur, M^' Gasthaf Tiit>l>ahlchof. Schmidl. Handlungscommis. Wien- ^7 Holzncr. Quartiernuister, Pola. — Polorny, Privatier, El"'' Pmnmer C. und Pammer H., Kaufleute; Gmeiner, Kelln", Laibach. Gatthof Kaiser von Oesterreich. Smilec, Geschäftsmann, G^i'" Smlovec. Grschaftsmann, s. Familie, Idria. Gasthof Sternwarte. Leostil. Lehrer, Idria. — Arlo, VeM' s. Familie. Gottschee. — Klun. Peternel. Besitzer. Neifnih- ^ Palic, Besitzer, s. Sohn, Soderschih. Verstorbene. Im Spitale: Den 9. September. Elisabeth Vidic, Arbeiterin, 32 3" epileptische Lähmung. Den 10. Septeml> er. Geora Iuriovcic. Inwoh»"' 52 I„ Altersschwäche. Den II. September. Michael Cerne, Inwoh'^ «.i I., Tubrrmlose. — Helena Märn, Stubenmädchen, 4b ^' Tuberkulose. Den 18. September. Maria Oarin. Arbeite""' 15 I.. Tubliculosr. — Andreas Kavcic. Inwohner, 58 .^ chron. Gicht. — Lucas Kuralt, Schüler, 9 I.. 1'etr»u"s. Maria Kular. Arbeiterin. 2« I.. «Hn^r2e»a ,,ol1. cl«xtr». Meteorologische Beobachtungen in Laibach^ « «-H «3°_________ ^ ^5 7UMn. ?.^Ml I^t) ^W. schwaH ' ^ 14. s . N. 7?j^.cj» 21.4 O. schwach theilw. heiter giege« ' " . Ab. 7:^6.54 15,4 O. schwach heiter ^ Morgens Nebel, vormittags meist heiter. nachmiltaqS ol Nr^cü, um 4 Uhr (Gewitter in O., Regenbogen, Abendrots ° thcilweise Aufheiterung. Pas Tagesmittel der Wärme 16," , 2,«" über dem Normale. ^^ Verantwurtlichcr Redacteur: I. Naglic. ^^^ W Schmerzerfüllt geben wir hi.mil c,llrn ^s>" M ^ wandten. Freuilden und Aelamttcn die ^ » ^ Nachricht, dass es Gott den, AllmächtMU ^falll' ^ M hat. unsere Gattin, beziehungsweise Mutter, die ssra« « > Marie Draysler > M am 14. September um '/<9 Uhr abends nach lanss"^ W M schmerzvollem Leiden, versehen mit den heil. Ster" « M sacramrnten, m ihrem 44. Lebeilsjahre in das bc>ic « ^ Jenseits abzuberufen. . W W Die irdische Hülle d.r unvergesslicheu Dah'"^ > M geschiedenen wird Freitag, den 1«. d. M.. um " "" « M nachmittags im Sterbrhause Spitalgasse Nr. 10 l" .^ « M lich eingesegnet und auf dem ssriedhose zu St. ^y ^ « stoph iiu eigelirn Grabe beigescht werde». .„ W ^ Die heiligen Seelenmessen werden in Mrhrr ^ ^> Kirchen gelesen. W W Laibach am 14. September 1^7- M D Paul Drahbler, Gatle - Paul. Milan. ^"' W M vomir, Demeter Drahsler, Eijhne ^"" > W Drabhler, Tochter. W 1725 Course an der Wiener Börse vom 14. September 1887. N°« dm. ^0«^ l°urM°uc Tlaats-Unlehen. «U""nte ....... »l 2f. 81 45 3^7 ^°/„ 5taat«I°,e ,^° fi. ,3l>-7!>!idl Ä5 l»«,." st""i° ^ou ., ,8«;- ,/,«50 ^v""., ' . do „ 1LUf»1 -°m«>a<-„i,n,^i,ü, ,p»Gt, --. -. ^^«^-^°ll>renle. steuersrei , l,t»!),i»ll, ^.f««tl. fleuerfi«, , u«!'lk '.»«3« "l>N ^olbltNte <»/^ . . . . ,0N5<>>!'0 70 " Papi>r " «D,,l>..,ii,l,^o,l,b.»u,V. l^-!l,i^ - ^!>»>l> i2bl.(U»8.Ofibah,l) ilk,- ------ ' ... ', „ vom I. ,870 . 114'50lI0-,b ^'h>i<,'.,,.^,e,>v, loon. , . —- ^-- wundem,. . Obliaatlvnen «>„ >l»o si E.M.) 5°/° ^^"'i^'....... 10» l.0 — !/'!'^",Hc....... 10?«^ ..— ^/° obeldft^rrichische , . . . ---j —- l„ ° '"atilche und slavonische , ,o< 75 ,os 75^ ^ Nebenbittgillh«..... ji«4 4o!i«4 «0, b°^ Itm«ser «anal . . . . l0t50lN6 — 5 ° u ungalisib«......104.70 105-»0 Nndere lsientl. Nnlehen. De»eb<„ d ^labtgemeinbe Wien 'N5l5l0l>?l> V»leh«n l, Etabtgemrinbe lllllen lSUbel >l^t Void) .... - — —'— Plnndvriefe (sür wl» fi.) bl!,, in i^o „ , 4>/, «/<> 101 »0 I0i'«0 t . »? »b »7 ?0 tlo. Plauiiru.Tchulbvelschl,»"/» I0«3^l0«7s< QeN.H>.'Pltt''l.»bal>l I0j. K'/,°/l> >0> —'02-— dlo. . 4>/,"<« , »S'«o>l«>-— btl. , 4",„ . , »9ll0IUl< — u»li. aN,i «c,^,,s,.b I ,^>!» vr-I Ü'/,"/» " '— —' — >sÜ! !^!> >>,1 «tllialielh.ll'efibahn , «mllfion — — — — ste>blnaubl«»Notbdc!hl, >>! Silber !iuv l5 I'll — ^runz<>l,.,.<"^'.....—------------ «'alizilcte i/,°/» , 101 —loi'bv Oefierr. vlordw«ftba^:, , , 3» — 140' - , kb°«.....i»»5l,N4 — UNL.»gallz. Vayn.....»» <<> v» »n Diverse Lose (pel St LaibachelPläm»en»«nIeh,«usl, zi L5 «»> lDfener Lose 40 fl..... 4» — 4« — Plllfsd-vvse 40 fi..... ------------— Rolhen »reuz, oftVes, v. i!»»^ 1« ?n 17- ittudols'Lose iu fi..... ,« 5,0 «1 - Elllm«i!os>: 4U !l...... «0 50 «0 75 St,'Veno>»«Lose 4U si, , . b« 2b b» ?b WlllbfteiN't!ose ^U si, , , , 41'— 41l>0 wi,!b>!ch<,riih^'ose «» n. - <»'^<» t9 — Vanl.Uctlen «8» 50ltt» ii« »ilebilbanl, Mg, Ung. z«X»fl. .,2>iS.l0»87 -IDepofttenbonl. Nllg.liuu fl. . 171.-178 — !i«c>'Mp«e.Oes,,i«lcbeiöft.üUUfl.b»l — i«5 — ^Vvol!^llcnl)., oft. X0Usl,l»b"/»2. —-—! —'— i!a»derb., öfl., i>00sl. G. l»U"/, s!, . 15<,'2515>'— ?!e^?n t'l»« Tl-an?pcil^ ^.nt^rnebnlnnge». Mbt«ch!»Vahu »l)l» sl. VUbel . — —- — -«llsolb stium.Vclhn »on N. V'lb, 1« «1« — «usflg'Tupl. Vljrnl'. «>0sl,«Vt —.--------— Vvhm. »!o,dl>abr, >5o fl. . —-> — - , Weftbabn «» N. . . ,»!»—!»»»-«Uschtlrbllibel Visb. «»0 fi. «Vt, 77» — ?^> — .. (Ul») »00 sl »1«.—^»l,< — Douau . ^ampflchiffahll« . «e!. 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